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Wo i s t Wo l l i ?
Die Schafherde machte sich auf den Weg. Der Schäfer Heini mit einem Sack voller Brot voraus, neben ihm Lumpi immer bei Fuss. Der Abstieg war nicht ganz so einfach. Steine, wilde Bäche und schmale Brücken waren zu überqueren. Als eine kurze Verschnaufpause eingelegt wurde, bemerkte Heini gleich, dass Wolli fehlte.
«Wo ist denn unser quirliges Wolli geblieben?», fragte er sein Blüemli. Normalerweise waren die beiden unzertrennlich. Blüemli schaute ein bisschen entsetzt aus der Wolle und sagte:
«Ach Schäfer, mach dir keine Sorgen. Wolli ist ein bisschen verrückt, du kennst es ja, bestimmt wird es bald wieder bei uns sein!»
Heini runzelte die Stirn. Grosse Wolken standen an den Berggipfeln und nun hörte man schon das Donnern; Blitze erleuchteten den Himmel. Schweren Herzens nahm der Hirte seinen Lärchenstock, richtete seinen Hut und ging stillschweigend des Weges.
Seine Herde folgte ihm. In Gedanken war Heini aber bei Wolli.
«Hoffentlich wird ihm nichts passieren. Wenn mein liebes Wolli bis morgen früh nicht bei mir ist, werde ich es suchen!»