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Mobilität: Bushaltestellen ohne Hindernisse
from Thun Magazin 05/22
by WEBER VERLAG
Menschen mit eingeschränkter Mobilität sind täglich mit zahlreichen Hindernissen konfrontiert – auch im öffentlichen Verkehr. Die Stadt Thun hat bereits mehrere Bushaltestellen umgebaut und hindernisfrei gestaltet. Weitere folgen.
Bild: Die bereits sanierte Bushaltestelle an der Militärstrasse.
Menschen, die auf einen Rollstuhl oder einen Rollator angewiesen sind, stossen im Alltag noch immer auf viele Hindernisse. Veraltete Bushaltestellen gehören dazu. Sind die Haltekanten zu tief, sind Menschen mit eingeschränkter Mobilität beim Ein- und Aussteigen auf fremde Hilfe angewiesen. Das Behindertengleichstellungsgesetz will Benachteiligungen für Menschen mit Behinderung beseitigen. Es schreibt zum Beispiel vor, dass Bauten für den öffentlichen Verkehr bis Ende 2023 hindernisfrei sein müssen. Die Stadt Thun verzeichnet auf ihrem Strassennetz 70 Haltestellen und 125 Haltekanten. 16 Halte-
Übersicht Sanierung Bushaltestellen
Bereits saniert: Arena Thun, Guisanplatz, Lerchenfeldstrasse, Lerchenfeld Endhaltestelle, Waldeck, Allmendhof, Melli-Goldiwil, Freiestrasse, Militärstrasse, Forstweg, Schorenfriedhof Endhaltestellen, Schorenstrasse, Waisenhausstrasse, Dufourkaserne, Allmendstrasse/Polygon und Kleine Allmend. Demnächst saniert: Seepark, Tellstrasse, Scherzligen, Eigerplatz.
Diese Haltestellen werden überprüft oder im Rahmen kommender Projekte
saniert: Bahnhof (vgl. auch Artikel S.16/17), Martinstrasse, Reitweg/Expo, Strättligenplatz, Schulstrasse, Hännisweg, Asterweg, Neufeld, Sustenstrasse, Bubenbergstrasse, Zollhaus und weitere. stellen und 26 Haltekanten hat die Stadt bereits umgebaut. Weitere werden demnächst realisiert oder sind geplant.
Höhere Haltekanten
Bei der Sanierung der Haltestellen liegt das Hauptaugenmerk auf den Haltekanten und den Markierungen. Um einen ebenen Zustieg in den Bus zu gewährleisten, müssen die Haltekanten mindestens 16 bis 22cm hoch sein. Der Abstand zwischen Bus und Haltekante darf nicht grösser als 7cm sein, damit sich die Räder von Kinderwagen, Rollstühlen und Rollatoren nicht verkeilen. Die Busse müssen die hohen Haltekanten daher punktgenau ansteuern, was zum Teil Anpassungen an der Strassengeometrie und entsprechende Baubewilligungen erfordert. Zudem schreibt das Behindertengleichstellungsgesetz taktil-visuelle Markierungen für sehbehinderte Menschen vor. Damit sich sehbehinderte Personen besser zurechtfinden, erneuerte und erweiterte die Stadt bereits vor vier Jahren das Leitliniensystem am Bahnhof und applizierte kürzlich punktuelle Querungsstellen in der Freienhof- und Marktgasse.
Neue Fahrgastunterstände
Aufgrund diverser Kriterien hat die Stadt eine Priorisierung vorgenommen. Haltekanten, die sehr frequentiert sind oder in der Nähe zentraler Einrichtungen für Menschen mit Behinderung liegen, wurden zuerst saniert. Zudem nutzt die Stadt Synergien mit anderen Strassenbauprojekten.
Im Zuge der hindernisfreien Erneuerung will die Stadt Thun die Bushaltestellen auch attraktiver und einladender gestalten. In Absprache mit der STI Bus AG entwickelte die Stadt einen neuen transparenten Standard-Fahrgastunterstand. Die neuen Bushäuschen sind modular zusammenstellbar und lassen sich individuell an die jeweiligen Platzverhältnisse der Standorte anpassen.