4 minute read

Woman Power

Next Article
Standortzentrum

Standortzentrum

Dornbirner Top-Managerinnen

BUSINESSLADYS. Sie bauen auf, entwickeln weiter, führen und managen, sitzen im Aufsichtsrat oder stehen an der Spitze wichtiger Vorarlberger oder internationaler Unternehmen und haben einen gemeinsamen Nenner: den (Heimat)Standort Dornbirn.

Mag. Karin Seyfried, Geschäftsführerin der Schneider Automobil GmbH: „Generell gibt ein Standort Bedingungen vor wie beim Angebot an Lehrstellen und weiteren Aufstiegschancen. Unsere Stadt bietet sehr gute Voraussetzungen zur Entfaltung und Weiterbildung, bei der Infrastruktur wie der Flexibilität der Betriebe. Bildungs- und Kinderbetreuungsmöglichkeiten, familienfreundliche Arbeitszeiten und nicht zuletzt das Bewusstsein und die Bereitschaft der Verantwortlichen sind wesentliche Einflussfaktoren. Frauen im Management haben unterschiedliche Sichtweisen im Umgang mit Mitarbeitenden. Solange wir uns bewusst machen, dass die Einschätzung von Bewerbenden jeweils eine Momentaufnahme darstellt, geben wir dieser Person stets die Chance zur Entwicklung ihres Potenzials und können unterstützend eingreifen. Und genau das sehe ich als Führungsaufgabe.“

Monika Haag teilt sich mit ihrem Mann Egon gleichberechtigt die Geschäftsführung. Die Zentrale der Traditionsbäckerei Mangold ist seit 2019 in Dornbirn. „Wir wollten statt Miete wieder Eigentum nutzen und einen schönen Arbeitsplatz für unsere Mitarbeitenden sowie Möglichkeiten für die nächste Generation schaffen, um den Betrieb auf noch stabilere Beine zu stellen“ erklärt Monika Haag. Dornbirn liegt zentral im Ländle und gut an die Autobahn angebunden. Ausschlaggebend für die Ansiedlung waren die Verfügbarkeit eines großen Grundstückes zu einem noch erschwinglichen Preis – so fand die Bäckereizentrale, von der aus 38 Filialen mit ca. 600 Beschäftigten gesteuert werden, eine neue Heimat. Auch für die weitere Expansion gilt für Monika Haag: „Es ist mir sehr wichtig, durchdachte Projekte zu entwickeln“.

Bettina Beer leitet die Personalentwicklung der Heron- Gruppe und hält fest: „Für mich ist es wünschenswert, dass Frauen im Management ihre weiblichen Anteile und Qualitäten einbringen. Das Menschliche, Einschließende und Herzliche ist in modernen Unternehmen wichtig. Wir sind ein Familienunternehmen, in das bereits zwei unserer Kinder involviert sind. Wir haben uns sehr früh mit dem Thema Kinderbetreuung beschäftigt und 1997 als erstes

Karin Seyfried, Mercedes Schneider Dornbirn

Monika Haag, Bäckerei Mangold

Elisabeth Wagner-Wehrborn, F.M. Hämmerle

Carina Pollhammer, Spar Vorarlberg

FOTOS: EVA SUTTER, WEBER, MATHIS & FREUNDE, HERON, EMMI, SPAR, ZUMTOBEL Unternehmen in Vorarlberg eine firmeneigene Kinderbetreuung gestartet. Unsere Betreuung steht allen Kindern - auch außerhalb von Heron - offen. Apropos Offenheit: Mein Mann und ich teilen dieselben Werte. Ungeachtet der Diskussionen der vergangenen zwei Jahre sind bei uns Mitarbeitende mit und ohne Impfung willkommen. Ab Oktober betreiben wir ein Firmenrestaurant für Mitarbeitende, in dem alles frisch gekocht wird – für die Gesundheit unseres Teams!“

Carina Pollhammer, die Geschäftsführerin von Spar Vorarlberg und Vorsitzende von „Frau in der Wirtschaft“, schätzt den Standort: „Einst in der Birkenwiese, heute im Wallenmahd – Die Zentrale der SPAR Vorarlberg ist seit über 60 Jahren fixer Bestandteil von Dornbirn. Auch unsere acht SPAR- und EUROSPAR-Märkte in Dornbirn sind alteingesessen und sorgen seit jeher für die Nahversorgung in ganz Dornbirn. Über 77 % unserer Mitarbeitenden sind weiblich und oft in Führungspositionen zu finden. Nicht nur in der SPAR-Zentrale, sondern auch in unseren Märkten! Besonders stolz sind wir auf unsere SPAR-Kaufleute. Ein schönes Beispiel ist hier Sabrina Meusburger, die bereits zwei Märkte in Dornbirn als selbstständige Kauffrau führt.“

Dr. Elisabeth Wagner-

Wehrborn, promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin, ist Geschäftsführerin bei Emmi Deutschland. Mit Dornbirn verbindet sie neben ihrer Familie, Freunden und der schönen Region ihre Arbeit als Aufsichtsrat bei F.M. Hämmerle: „Durch den Erhalt und die Weiterentwicklung des industriellen Erbes unserer Vorfahren verpflichte ich mich gegenüber meiner Familie sowie dem öffentlichen Interesse, indem wir durch sorgfältige und behutsame Renovierung alte Industriestandorte wahren und neue Standorte weiter entwickeln.“ Zum Thema Unternehmenskultur: „Strenge Hierarchien und stark limitierte Entscheidungsbefugnisse sind nicht mehr zeitgemäß. Ich will Mitarbeitenden so viel Entwicklungs- sowie Entscheidungsspielraum wie möglich zugestehen. Unterschiedliche Generationen wie Geschlechter bringen unterschiedliche Betrachtungswinkel auf dasselbe Themenfeld ein. Das bringt einen umfassenden Blick auf Prozesse und auch viel Kreativität in der Lösung von Herausforderungen.“

Karin Zumtobel-Chammah ist Aufsichtsratsvorsitzende der Zumtobel Group AG und den Idealen und Werten ihres Großvaters und Unternehmensgründers Dr. Walter Zumtobel verpflichtet: „Am Gründungsstandort in Dornbirn ist sein Erfindergeist auch nach über 70 Jahren noch zu spüren. In Dornbirn befindet sich auch unser High-End-Produktionsstandort und damit das Zentrum für unsere Innovationen. Von hier aus gehen unsere Lichtlösungen, die besondere Lichterlebnisse schaffen und Menschen inspirieren, in die Welt. Auch neue Qualitäten im Management sollten heute gelebte Selbstverständlichkeit sein: „Frauen weisen vielfach eine andere emotionale Intelligenz als Männer auf, was sich in ihrer Arbeits- und Herangehensweise an gewisse Themen zeigt. Wir müssen unsere Vielfalt und die Unterschiede schätzen und diese entsprechend der jeweiligen Stärken einsetzen!“. V

This article is from: