Das offizielle Buch zum Film

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Ulrike Kรถbele

UBINROT Das offizielle Buch zum Film


32 Vom Bu ch zum Fil m


»Für mich ist es vor allem Gwendolyn, die den Reiz von Rubinrot ausmacht. Sie ist echt, sie ist authentisch, sie ist ein starkes Mädchen in einer verrückten Welt.« Felix Fuchssteiner, regisseur und Produzent

der als Herstellungsleiter für die organisatorische Durchführung des Drehs verantwortlich war, besichtigte Sonja Rom verschiedene Orte in ganz Deutschland, die Szenenbildner Matthias Müsse mit seinem Location Scout, Christian Meinecke, vorab als mögliche Sets für den Film ausgewählt hatte (mehr dazu in Kapitel 6). Dabei ging es zunächst darum, Motive zu finden, die die Anforderungen des Drehbuchs erfüllten und besonders gut in die Filmwelt von Rubinrot passten. Wichtig dabei war natürlich, die einzelnen Motive optisch aufeinander abzustimmen: »Dafür legt man mehrere Fotos von möglichen Motiven nebeneinander, wodurch man ziemlich schnell erkennt, was zueinanderpasst und was nicht«, beschreibt Sonja Rom die Vorgehensweise. »Daraus entsteht dann so eine Art Wunschliste.« Als Nächstes galt es, Drehgenehmigungen für

die gewünschten Orte einzuholen, was sich nicht immer als ganz einfach herausstellte. Da für Rubinrot aufgrund der Zeitreisethematik eine Vielzahl historischer Gebäude notwendig war, in denen oft nicht gedreht werden darf, fiel hier noch einmal das eine oder andere Motiv weg und musste ersetzt werden; andere kamen wiederum aus terminlichen Gründen nicht infrage, wenn beispielsweise für den anvisierten Zeitraum Bauarbeiten am oder um das Gebäude geplant waren, die die Dreharbeiten erheblich behindert hätten. Sobald die Liste der endgültigen Motive feststand, begannen Sonja Rom und Felix Fuchssteiner damit, die Auflösung der Szenen zu erarbeiten. Das heißt, sie überlegten sich, welche Szenen sie wo drehen wollten und wie sie die aufeinander abstimmen konnten. »Dabei achtet man noch mal

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»Jeder der zwölf Zeitreisenden ist einem Edelstein zugeordnet. Und du bist der Rubin.« Rubinrot, s. 120

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twa zeitgleich mit der Auswahl der Motive begann die Suche nach den Darstellern. Neben dem Schreiben des Drehbuchs war das wohl eine der heikelsten Aufgaben, denn natürlich war allen klar, dass die Rubinrot-Anhänger jeden Schritt kritisch begleiten würden. Daher beschlossen Katharina Schöde und Felix Fuchssteiner, die Fans aktiv an der Suche zu beteiligen: »Wir wussten, dass wir mit einer großen Medienaufmerksamkeit rechnen mussten, weil die Bücher sehr bekannt sind und eine große Fangemeinde haben«, erzählt Castingdirektorin Daniela Tolkien. »Es gab zu dem Zeitpunkt ja schon diese Website, auf der die Fans diskutiert haben, wen sie am liebsten für die Rollen hätten. Das haben wir uns alles ganz genau angeguckt, um ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie die Mädchen sich das vorstellen.« Darüber hinaus konnten die Fans sich mit selbst gedrehten Videos direkt für eine

der Rollen bewerben. Aus den Tausenden von Einsendungen wurden schließlich Charlottes Schulfreundinnen Cynthia und Sarah besetzt. »Ich finde, die beiden machen das wirklich super«, schwärmt Katharina Schöde. »Friederike [Rhein] und Oxana [Salzmann] bringen auch dieses gewisse ›zickige englische Mädchen/höhere Töchter‹-Gehabe mit. Das war echt eine tolle Sache und ich habe mich sehr gefreut, dass wir da jemanden gefunden haben.« Parallel dazu sandte Daniela Tolkien einen Castingaufruf an alle deutschen Kinder- und Jugendagenturen, infolgedessen schnell eine Vielzahl an Vorschlägen bei ihr einging. Nach einer ersten Vorauswahl wurden rund zweihundert junge Schauspieler zu einer E-Casting-Runde eingeladen, das heißt, sie bekamen eine ausgewählte Szene aus dem Drehbuch zugeschickt, die sie sich selbst erarbeiten und anschließend filmen sollten. Diese Videos konnten sie danach

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»Dass ich schauspieler geworden bin, war eigentlich purer zufall. mit sechzehn war ich in Frankfurt in einem taekwondo-Verein und mein trainer hat eines tages so einen Flyer für einen kinofilm mitgebracht. Das war ein ganz kleiner kinofilm und die haben jemanden gesucht, der einfach nur den sport können musste und kein bisschen schauspielern. ich dachte mir: Die anforderungen erfülle ich, und bin hingefahren, um mir einfach mal anzugucken, wie so ein casting abläuft. Daraufhin habe ich die rolle tatsächlich bekommen und nach den Dreharbeiten in Berlin bin ich dann irgendwie am Ball geblieben. Der Film lief auf Festivals, ich habe

Florian Bartholomäi

mir eine agentur gesucht und von da an ging das

Rolle: Paul de Villiers geboren am 10.1.1987 in Frankfurt am main größe: 1,82 m haarfarbe: Braun augenfarbe: grün Filme (auswahl): Rubinrot (2012) Schneewittchen muss sterben (2012) Kasimir und Karoline (2010) Der Vorleser (2008) Kombat Sechzehn (2004)

rolle sehr interessant: er eröffnet den Film, er

dann so schritt für schritt voran, bis mir klar war, dass ich das wirklich zu meinem Beruf machen will. an Paul de Villiers finde ich die konstellation der schließt ihn ab und er ist ein wichtiger mittelpunkt der geschichte. Dann gibt es natürlich einen schönen Wendepunkt. und ich mag, dass er die gegenposition zur loge einnimmt. ich denke, er legt wie alle de Villiers eine gewisse eitelkeit und arroganz an den tag, steht im gegensatz zu ihnen aber auch in einer sehr engen gefühlseinheit mit lucy und bildet dadurch ein interessantes gegengewicht zu den anderen de Villiers. außerdem hat mich natürlich der historische aspekt interessiert, dass Pauls szenen 1912 spielen. man spielt selten historische Filme, das hat mich also sehr gereizt.«

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»Ich bin bereit. Und du, Prinzessin?« »Bereit, wenn du es bist.« Rubinrot, s. 343


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Y Gwendolyn (Maria Ehrich, rechts) trifft während eines Zeitsprungs auf ihren verstorbenen Gro ßvater Lucas Montrose (Axe l Milberg).

Drehbuch standen, dann aber doch in den Film aufgenommen werden. Und in solchen Situationen muss man eben nicht als Jannis reagieren, sondern als Gideon«, erläutert Jannis Niewöhner. Laura Berlin verrät, sie habe Charlotte in dieser Woche so gut kennengelernt, dass sie ihr wie »eine gute Bekannte« ans Herz gewachsen sei. Dabei habe sie eine völlig neue Seite an der vermeintlichen Superzicke entdeckt: »Ich habe gemerkt, dass es auch einige Parallelen zwischen ihr und mir gibt. Also, jetzt nicht diese fiese, intrigante Art – ich bin ein netter Mensch, möchte ich behaupten. Aber wir sind beide Perfektionisten und eher ruhigere, zurück-

außen hin ist sie die Böse und alle finden sie doof. In meinen Augen ist das aber total unberechtigt, weil noch viel mehr in ihr steckt. Sie hat auch eine ganz weiche Seite, die sie aber nur selten zeigt.« In gewisser Weise könne sie Charlottes fieses Verhalten sogar verstehen: »Mal ehrlich: Wie würden wir reagieren, wenn uns so etwas passieren würde? Wenn plötzlich unsere Lebensaufgabe, unser Lebenstraum wegbräche und wir wüssten: Diese Chance kommt nie wieder? Ich glaube, das würde uns alle sehr treffen und wir würden zumindest sehr ähnlich reagieren. Erst recht, wenn dann noch die Konkurrentin daran schuld ist.« Außerdem lud Felix Fuchssteiner einige

genommenere, ernsthafte Personen. Nach

Darsteller der Erwachsenenrollen für einen

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Vom Papier auf die Leinwand

Die Dreharbeiten

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ayreuth Y Setfotos: B in das London verwandelt sich von 1912.

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wurde schlussendlich die Außenansicht des Hauses der Wächter gedreht, die im Film in drei verschiedenen Zeiten zu sehen ist: in der Gegenwart, im Jahr 1912, als Gideon und Gwendolyn zu ihrem Besuch bei Margret Tilney aufbrechen, und im Jahr 1782, als sich die beiden mit der Kutsche auf den Weg zum Grafen von Saint Germain machen. Auch Coburg, wo sich aufgrund einer »jahrhundertealten Verbindung zum englischen Königshaus sehr viel englisch inspirierte Architektur« finden ließ, stellte sich als idealer Drehort heraus. Die fränkische Stadt diente unter anderem als Schauplatz für das Saint Lennox College, das Haus des Grafen von Saint Germain, Madame Rossinis Atelier und den Innenhof des Hauses der Wächter. Außerdem stieß das Team dort auf eine alte leer stehende Jugendherberge, die kurzerhand in das Haus der Familie Montrose umgewandelt wurde. »Ein großes Glück«, sagt Felix Fuchssteiner. »Da hatten

wir ganz viele Freiheiten, denn das war kein historischer Museumsraum, sondern ein Raum, der aussah, als würde darin gelebt werden. Die Räume haben wir dann entsprechend unseren Bedürfnissen angepasst. Das war eigentlich das Einzelmotiv, wo wir am längsten waren. Unser Location Scout hatte da anfangs, glaube ich, nur durch ein zerbrochenes Fenster reingucken können. Doch schnell war klar, als was für ein Glücksgriff sich Coburg und die alte Jugendherberge erweisen würden.« Der eindrucksvollste Schauplatz war wohl der Drachensaal im Haus der Wächter, den das Team auf der Wartburg bei Eisenach entdeckt hatte. »Das war für uns gewissermaßen eine Steilvorlage und hat der Loge eine Dimension gegeben, die anfangs gar nicht so geplant gewesen war. Aber weil die Location einfach so stark war, haben wir daraus unser Schlüsselmotiv für die gesamte Loge gemacht und alles andere dann

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D ie Fig uren erWachen zum leB en


© Janne Birck

»Die Kostüme von Maria finde ich alle toll. Ich habe auch versucht, die Kostümbildnerin zu überreden, dass ich sie mal anziehen darf – und bei einer Szene habe ich Marias Hand gedoubelt und durfte dafür das Oberteil des rosa RokokoKleides tragen, das war ein echtes Highlight.« katharina schöde, Drehbuchautorin und Produzentin

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Das offizielle Filmbuch, Rubinrot, 2012

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