ausgepackt 1/2014: Die Zukunft gehört dem Recycling

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I N F O R M AT I O N E N A U S D E R W E L L PA P P E N - I N D U S T R I E

ausgepackt Konferenz: Die Zukunft gehört dem ökologischen Verpacken

Grüne Woche: „Keine Alternative zur Wellpappe“

Deutsche Umweltstiftung: Schulpflanzaktion mit Wellpappe

„Wir

setzen auf

Recycling!“

Franz Speer, Director Industry Affairs International Sales Laundry and Home Care, Henkel

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„Mit weniger Ressourcen mehr

erreichen“

ausgepackt 1/2014 02 | Interview mit Franz Speer von Henkel 04 | Recycling ist die Zukunft 07 | aufgespießt 08 | Reiseversicherung für Lebensmittel 10 | Wellpappe macht Schule 11 | Welli Wellino

Herr Speer, Henkel sieht sich als eines der führenden Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit. Teil Ihrer Strategie sind nachhaltige Verpackungslösungen. Wie sehen diese aus? Vor dem Hintergrund einer wachsenden WeltbevölkeIMPRESSUM Herausgeber: Verband der WellpappenIndustrie e.V. Fotos: VDW, Henkel, Samsung © März 2014 Verband der Wellpappen-Industrie e.V. Hilpertstraße 22, 64295 Darmstadt Tel. 06151/9294-0, Fax 06151/9294-30 www.wellpappen-industrie.de

rung und begrenzter Ressourcen richten sich unsere gesamten Tätigkeiten an der Henkel-Nachhaltigkeitsstrategie „Mit weniger Ressourcen mehr erreichen“ aus. Wir haben uns ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2030 wollen wir unsere Effizienz um den Faktor 3 steigern. Das bedeutet, dass wir den Wert verdreifachen wollen, den wir mit unserer Geschäftstätigkeit im Verhältnis zu unserem ökologischen Fußabdruck schaffen. Unser

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topthema

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Interview mit Franz Speer, Henkel

Fünf-Jahres-Ziel von 2011 bis 2015 ist darauf ausgerich-

Entsorgungsprozess zu vernachlässigen. Somit bilden

tet, eine Effizienzsteigerung um fünf bis sechs Prozent

die drei Säulen der Nachhaltigkeit die Basis der Kriterien:

pro Jahr zu erzielen. Beim Thema Verpackungsmüll

Optimale Verpackungen müssen unter ökonomischen,

verfolgen wir unternehmensweit drei Prinzipien: ver-

ökologischen und sozialen Kriterien „state of the art“

meiden, vermindern, wiederverwerten. Dabei setzen

sein. Die Lösung kann je nach Produktkategorie anders

wir auf Materialien, für die öffentliche Recycling-Syste-

sein.

me bestehen. Wie sieht für Henkel die ökologische Verpackung der Wie wichtig ist Wellpappe als ökologische Verpackung

Zukunft aus?

für die Nachhaltigkeitsstrategie von Henkel?

Aus unserer Sicht gibt es nicht „die“ eine ökologische

Unser übergeordnetes Ziel ist die Entwicklung leistungs-

Verpackung. Vielmehr geht es darum, nachhaltigere

starker Verpackungslösungen bei kleinstmöglichem Ma-

Verpackungslösungen im Allgemeinen zu entwickeln.

terialeinsatz, um Verpackungsabfälle zu vermeiden. Für

Im Rahmen eines Evaluierungsprozesses betrachten wir

Märkte mit regionalen Sammel- und Recyclingsystemen

daher die gesamte Wertschöpfungskette, vom Rohstoff

zielen wir bis 2015 auf den Einsatz von 100 Prozent re-

bis zum Recycling. Ein weiterer wichtiger Punkt ist in

cycelbaren Verpackungsmaterialien. Im selben Zuge set-

diesem Zusammenhang die Information an Endverbrau-

zen wir auf die Verwendung von 100 Prozent recyceltem

cher, beispielsweise inwieweit die Verpackung gewissen

Papier- und Kartonmaterial oder – wo erforderlich – von

Minimalstandards entspricht, wie sie u.a. in der A.I.S.E.

Frischfasern, die zu 100 Prozent aus nachhaltiger Forst-

Charter for Sustainable Cleaning and Washing definiert

wirtschaft stammen. Im Bereich der Biokunststoffe

sind.

überprüfen wir kontinuierlich, ob deren Einsatz ökologisch und ökonomisch sinnvoll ist und nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelindustrie steht. Wo technisch möglich, ist der vollständige Verzicht auf PVC als Verpackungsmaterial ein weiteres Ziel, das wir bis 2015 errei-

Zur Person

chen wollen. Welches Verpackungsmaterial zum Einsatz kommt, hängt generell vom Produkt und der Produkt-

Franz Speer ist als Director

konsistenz ab, also ob es in flüssiger oder in Pulverform

Industry Affairs Interna-

angeboten wird. Damit verbunden sind unterschiedliche

tional Sales Laundry and

Anforderungen an Produktion und Logistik. Wellpappe

Home Care für Henkel

spielt insbesondere bei den Umverpackungen eine wichtige Rolle. Welche Kriterien sind bei der Verpackungswahl wichtig und werden dabei Verbraucherwünsche berücksichtigt? Die Wahl der Verpackung richtet sich nach der speziellen Anforderung an das Produkt entlang der gesamten

tätig. In dieser Position vertritt er Henkel in verschiedenen nationalen und internationalen Institutionen und Verbänden wie AIM European Brands Association (Co-Chair Sustainability Development Committee), ECR Europe, GS1 Germany

Wertschöpfungskette. Hierzu gehören die Anforde-

(Co-Chair Advisory Board Nachhaltigkeit), Marken-

rungen an die Produktion, den logistischen Prozess,

verband und The Consumer Goods Forum (Steering

Kriterien, die den Verkaufsprozess einfach und sicher

Committee Nachhaltigkeit). Schwerpunkte seiner Tätig-

gestalten, und natürlich an die Anwendung zu Hause

keit sind die Themen Nachhaltigkeit, Verpackungs-

durch den Verbraucher. Von daher stehen Verbraucher-

strategie, Prozessmanagement und Zusammenarbeit in

wünsche und -anforderungen im Zentrum der Produkt-

der Value-Chain.

entwicklung, ohne die vorgelagerten Stufen oder den

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topthema

Ökologisch verpacken

Recycling ist die Zu

Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion auf der FÖV-Konferenz (v.l.): Dr. David Bosshart, CEO Gottlieb Duttweiler Institute, Jörg Pretzel, Geschäftsführer GS1 Henkel, Erich Weber, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Umweltstiftung, Rudolf Gross, Vorstand Forum Ökologisch Verpacken

Das Bewusstsein für den Wert der Kreislaufwirtschaft stär-

beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Wandel von

ken und damit das Recyclingprinzip fördern – mit diesem

Werthaltungen in der Gesellschaft und hat kürzlich zu-

Ziel gründeten Ende 2012 die Wellpappenverbände

sammen mit KPMG eine Studie zur „Zukunft des Einkau-

Deutschlands, Österreichs und der Schweiz die Kommuni-

fens“ veröffentlicht. Dr. David Bosshart, CEO des GDI, er-

kationsplattform Forum Ökologisch Verpacken (FÖV). Am

läuterte in seinem einleitenden Vortrag die Auswirkungen

5. November 2013 führte das FÖV die erste Konferenz

veränderter Konsumenteneinstellungen auf den Verpa-

durch: Im renommierten Gottlieb Duttweiler Institute (GDI)

ckungsbereich: „Konsumenten verlangen eine Versor-

in Zürich diskutierten Experten aus Handel, Industrie,

gung, die sich ihrem zunehmend entstrukturierten Alltag

Wissenschaft und Umweltorganisationen über „Zukunfts-

anpasst. Damit sind auch hohe Anforderungen an Ver-

fähige Verpackungen für den Konsum von morgen“.

packungen verbunden: minimaler Abfall, Beitrag zur Energieeffizienz, Produktschutz und -präsentation. Gute

Für den Blick nach vorn ist die schweizerische Handels-

Verpackung soll nachhaltig die Wertschätzung für ein

forschungseinrichtung der richtige Partner. Das GDI

Produkt steigern.“

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kunft

Germany, Guido Fuchs, Projektleiter Nachhaltigkeit Coop, Moderator Stephan Klapproth, Franz Speer, Director Industry Affairs International Sales Unit

Komplexe Gemeinschaftsaufgabe

eine ganzheitliche Aufgabe für Industrie und Handel“,

In der Diskussion stellte sich die Frage, was Verbraucher

so Pretzel.

von Verpackungen eigentlich erwarten. Jörg Pretzel, Geschäftsführer von GS1 Germany, sagte dazu: „Da das Be-

Hoher Stellenwert papierbasierter Verpackungen

wusstsein für Nachhaltigkeit und Produktqualität ständig

Neben der zentralen Funktion des Produktschutzes wird

wächst, wollen die Konsumenten so wenig Verpackungs-

die Nachhaltigkeit der Verpackungslösungen für den Han-

material wie möglich – und die Verpackung soll umwelt-

del immer wichtiger. „Grundsätzlich versuchen wir, PVC

verträglich und recyclingfähig sein.“ Die Verpackungs-

zu vermeiden. Daneben legen wir Wert auf eine gute Ge-

gestaltung bewegt sich heute im ständigen Spannungs-

samtökobilanz und Verwertungsmöglichkeiten gebrauch-

feld zwischen ökologischen, logistischen und marke-

ter Verpackungen über ein Recyclingsystem“, sagte Guido

tingtechnischen Anforderungen. Nur gemeinsam können

Fuchs, Projektleiter Nachhaltigkeit beim schweizerischen

Hersteller und Händler diese komplexe Aufgabe lösen.

Handelsunternehmen Coop. „Die Recyclingfähigkeit von

„Optimale und nachhaltige Verpackungsgestaltung ist

Verpackungen ist für uns von großer Relevanz. Daher

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ausgepackt 2/2009 1/2014

topthema

Ökologisch verpacken achten wir bei den von uns eingesetzten Verpackungsmaterialien darauf, dass es für diese ein etabliertes und gut funktionierendes Sammel- und Wiederverwertungssystem gibt. Bestes Beispiel ist der Stoff kreislauf für Altpapier und papierbasierte Verpackungen. Deshalb haben papierbasierte Verpackungen für uns einen hohen Stellenwert.“ Namhafte Konsumgüterhersteller wie Henkel sehen das ähnlich. „Wir setzen vor allem auf Materialien, für die öffentliche Recyclingsysteme bestehen“, erklärte Franz Speer, Director Industry Affairs International Sales Unit von Henkel. „Bis 2015 streben wir an, für Märkte mit regionalen Sammel- und Recyclingsystemen ausschließlich recycelbare Verpackungsmaterialien einzusetzen. Das heißt auch: bis 2015 Einsatz von 100 Prozent recyceltem Papier- und Kartonmaterial oder, wo erforderlich, von Frischfasern, die zu 100 Prozent aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen.“ (Mehr zur nachhaltigen Verpackungsstrategie von Henkel im Interview mit Franz Speer ab Seite 2.) Notwendiger Bewusstseinswandel Dreh- und Angelpunkt für einen nachhaltigeren Konsum ist der Konsument. „Alle Verbraucherinnen und Verbraucher können durch ihr Konsumverhalten maßgeblich dazu beitragen, Produkte aus Recyclingmaterialien verstärkt nachzufragen und so Unternehmen zu unterstützen, die an dieser Stelle Verantwortung zeigen“, sagt Erich Weber, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Umweltstiftung. Dabei müsse die Politik Anreize geben, die es Unternehmen und Ver-

Dr. David Bosshart, CEO Gottlieb Duttweiler Institute, erläutert die „Zukunft des Einkaufens“

Jörg Pretzel (li.), Geschäftsführer GS1 Germany, redet mit Guido Fuchs (re.), Projektleiter Nachhaltigkeit Coop, darüber, was Verbraucher wollen

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aufgespießt

E

rst ganz leise, dann immer lauter ertönt es: das Motorenbrummen und das Surren der Rotorblät-

ter unzähliger Paketdrohnen. Im Auftrag von OnlineVersandhändlern durchqueren sie in Schwärmen den deutschen Luftraum und verdunkeln, gerade vor Weihnachten, in manchem Ballungsgebiet auch schon einmal die Sonne. So oder so ähnlich mag man sich das vorstellen, wenn die Idee der DHL, den Zusteller durch eine ferngesteuerte Drohne zu ersetzen, Realität werden sollte. Doch was tun, wenn die Drohne es zwar ohne Zusammenstoß mit anderen Verkehrsteilnehmern bis zur Haustür geschafft hat, der Empfänger aber nicht vor Ort ist? Die Drohne auf Warteposition schalten? Oder vielleicht die Ortung des Zielpunktes „Kunde“ über einen GPS-Sender einleiten und ein Abfangmanöver starten? Für eine zuverlässige Lieferung sollte sich der Empfänger also vorsichtshalber gleich mal einen Ortungschip implantieren lassen, das freut sicher auch die NSA.

Rudolf Gross, Vorstand FÖV, fordert einen Bewusstseinswandel

Der Anspruch mancher Online-Händler, möglichst zeitnah zu liefern, veranlasst schon einmal zum Witzeln. Der Satire-Blog Postillion berichtete bereits,

brauchern erleichtern, auf Produkte aus Recyclingmateri-

dass Amazon jetzt auf die Zustellung per Paket-

alien zu setzen. „Eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete

kanone setzt, damit die Lieferung schon Minuten

Politik sollte daher versuchen, durch die Förderung von

nach der Bestellung beim Kunden eintrifft. Für die

Kreislaufsystemen zukunftsweisend zu agieren.“

entstehenden Schäden im Fall einer Flugbahndurchkreuzung haftet natürlich der Kunde, Reklamationen

„Es braucht einen Bewusstseinswandel bei Verbrauchern,

sind ausgeschlossen. Für Vertreter des Öko-Trends

Unternehmen und Politik“, zog Rudolf Gross, Schweizer

bleibt als Alternative die Zustellung mit der guten al-

FÖV-Vorstand, ein Fazit der Konferenz. „Dafür wird das

ten Brieftaube. Bei größeren Paketen wäre allerdings

FÖV sich weiter engagieren und versuchen, im Gespräch

Teamwork der Vögel nötig. Und ob die Bestellung

mit Experten geeignete Wege aufzuzeigen. Zum Beispiel

dann noch am gleichen Tag eintrifft, ist wohl eher

auf der nächsten FÖV-Konferenz am 4. November bei

fraglich.

GS1 Germany in Köln.“ Egal ob Drohnen, Kanonen oder Tauben – wofür sich Amazon und Co. auch immer entscheiden werden, geliefert wird auch in Zukunft in stabilen Wellpappenverpackungen. Da kann man sicher sein, dass das Produkt auch gegen ungewöhnliche Transportrisiken gesichert ist.

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Internationale Grüne Woche 2014

Reiseversicherung

für

Lebensmittel

„Wellpappenverpackungen sorgen dafür, dass der Ver-

teurer und lassen hinsichtlich der Nachhaltigkeit einige

braucher ein großes Angebot an frischen, unversehrten

Fragen offen. Ich denke, in vielen

und hygienisch einwandfreien Lebensmitteln im Super-

Bereichen gibt es daher keine Al-

marktregal vorfindet.“ So brachte Dr. Oliver Wolfrum,

ternative zur Wellpappe.“

Geschäftsführer des Verbandes der Wellpappen-Industrie, die Rolle der Transportverpackung für die Lebensmittel-

Bei Wellpappe bleiben in puncto

industrie auf den Punkt. Wolfrum erläuterte den Wert-

Nachhaltigkeit keine Zweifel,

schöpfungsbeitrag der Wellpappe im Rahmen einer Po-

meinte Stähle: „Weil sie aus Papier

diumsdiskussion, die die Ernährungsbranche auf der

hergestellt wird und zu 80 Prozent

Internationalen Grünen Woche 2014 in Berlin durch-

aus Recyclingmaterial besteht, ist

führte.

sie das beste Beispiel für eine ökologische Verpackung.“ Davon pro-

Unter dem Motto „Dialog Lebensmittel“ informierten die

fitiere auch die Ernährungsindus-

Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie

trie, denn „Verbraucher hinterfra-

(BVE) und der Bund für Lebensmittelrecht und Lebens-

gen die Umweltauswirkungen von Verpackungen.

mittelkunde (BLL) auf der weltgrößten Landwirtschafts-

Sie wollen wissen, ob sie recyclingfähig sind, ob sie

und Ernährungsmesse in diesem Jahr Politik und Ver-

nachhaltig produziert werden und ob sie aus nach-

braucher über die Leistungen der Lebensmittelindustrie.

wachsenden Rohstoffen bestehen. Da diese Fragen für

„Die Hersteller produzieren hochwertige Lebensmittel

Verbraucher eine immer größere Rolle spielen, sind sie

und wollen, dass sie ohne Qualitätsverlust in den Han-

natürlich auch für die Lebensmittelindustrie wichtig.“

del gelangen“, erläuterte Dr. Sieglinde Stähle von der wissenschaftlichen Leitung der BLL in der Podiums-

Einen Video-Clip mit Statements von Dr. Oliver Wolfrum

diskussion. „Transportverpackungen stellen den Quali-

und Dr. Sieglinde Stähle sowie Stimmen der Messebesu-

tätserhalt sicher und leisten damit Wesentliches in der

cher zu Verpackungsfragen finden Sie unter:

Lieferkette des Handels.“

www.wellpappen-industrie.de/verband/video.

Keine Alternative zu Wellpappe Wolfrum stellte die Bedeutung von Transportverpackungen aus Wellpappe für die Ernährungsindustrie heraus: „Etwa 35 Prozent unserer Verpackungen gehen in den Lebensmittelbereich. Das heißt, jeder dritte Quadratmeter Wellpappe wird für den Transport von Milch, Joghurt, Schokolade, Obst und Gemüse eingesetzt.“ Auf die Frage von Moderator Werner Prill, ehemaliger Redakteur der Lebensmittel Zeitung, nach alternativen Verpackungsmaterialien antwortete Stähle: „Es gibt Kunststoffverpackungen, die sind aber wesentlich aufwändiger und

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Dr. Oliver Wolfrum, Geschäftsführer des Verbandes der Wellpappen-Industrie, diskutiert ...

... unter der Moderation des Journalisten Werner Prill mit Dr. Sieglinde Stähle, wissenschaftliche Leitung des Bundes für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde, auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin

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Schulpflanzaktion der Deutschen Umweltstiftung

macht

Wellpappe

Schule

Schulpflanzaktion 2013 in der Grundschule „Am Hinkelstein“ im südhessischen Alsbach-Hähnlein: Eine große Kiste aus Wellpappe, einige dünne, unbelaubte Baumsetzlinge – mehr brauchte es nicht, um eine Schule in Feierlaune zu bringen

Einen Baum pflanzen, gießen und hegen, dabei Wesent-

und Lehrern den Stoff kreislauf des Papiers näherzubrin-

liches über die Nutzung von Holz, die Papier- und Verpa-

gen. „Bei diesem Projekt erfahren die Beteiligten sehr

ckungsherstellung und das Recycling erfahren – so kön-

anschaulich, dass gebrauchte Wellpappenverpackungen

nen Schulkinder ganz lebensnah das Kreislaufprinzip

kein Abfall sind“, sagt Dr. Oliver Wolfrum, Geschäftsführer

kennen lernen. Die Deutsche Umweltstiftung organisiert

des VDW. „Und sie lernen die natürliche Rohstoff basis

mit finanzieller Unterstützung der Drogeriemarktkette

und den Recyclingcharakter des Materials kennen.“

Rossmann im Rahmen ihres Projekts „Ein Baum für jedes Kind“ an verschiedenen Standorten bundesweit Baum-

2013 lieferte die Deutsche Umweltstiftung rund 15.000

pflanzaktionen mit Schülern. Dabei bekommt jedes Kind

kindshohe Setzlinge heimischer Baumsorten, meistens

einen eigenen Setzling, den es selbst pflanzen darf und

Wildapfel und Hainbuche, an 200 Schulen, die sich zuvor

auch später betreut und pflegt. Für die Anlieferung an die

beworben hatten. Aber mit einer reinen Pflanzaktion ist

Schulen sind die Pflanzen in umweltverträglichen Ver-

es nicht getan: Schulen, die sich an diesem Projekt beteili-

packungen aus Wellpappe verpackt.

gen, erhalten eine kostenlose Aktionsmappe, in der zahlreiche Materialien zur Vorbereitung im Unterricht enthal-

„Mit den Verpackungen haben wir uns etwas ganz Beson-

ten sind. Gemeinsam lernen die Schüler im Unterricht die

deres einfallen lassen“, teilt die Deutsche Umweltstiftung

Funktionsweise des Ökosystems Wald. Die mitgelieferten

mit. „Sie bestehen in erster Linie aus Altpapier und haben

Informationen für die Gestaltung des Unterrichts zeigen

einen Aufdruck aus umweltfreundlicher Farbe. Die Verpa-

auf, welche Bedeutung der Wald als Kultur- und Natur-

ckung ist vollständig für die Kompostierung geeignet: Die

landschaft, aber auch als Rohstoffquelle hat.

Schüler können die kleingerissenen Kartons direkt in die

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Pflanzlöcher der Bäume geben.“ Zur Verfügung gestellt

Nähere Informationen zur Schulpflanzaktion und zur

hat die Verpackungen der Verband der Wellpappen-Indus-

Teilnahme sind auf der Website der Deutschen Umwelt-

trie (VDW), dessen besonderes Anliegen es ist, Schülern

stiftung zu finden: www.deutscheumweltstiftung.de.


topthema

ausgepackt 1/2014

Drucken mit Köpfchen „Think before you print“ – dieser Aufforderung, wertvolle Ressourcen zu sparen, sind die Entwickler von Samsung auf unkonventionelle Weise gefolgt. Sie haben einen Drucker entworfen, dessen Gehäuse ausschließlich aus recyclingfähiger Wellpappe besteht. Belohnt wurde der Konzeptdrucker „Origami“ bereits im vergangenen Jahr mit dem International Design Excellence Award. „Origami“, die japanische Kunst des Papierfaltens, stand sowohl für den Namen Pate als auch für die simple wie smarte Art, den Drucker mit nur wenigen Handgriffen und ohne Klebstoff oder andere Hilfsmittel aufzubauen. Das Modell ist bisher nur ein Prototyp; es zeigt jedoch, wie Wellpappe, kreativ eingesetzt, Alltagsgegenstände umweltverträglicher machen kann.

ZEITGEMÄSS

ausblick

ich komme... immer bereit!

f ür dich gibt's heute was schwieriges: ein porzellanservice ! da brauchen wir eine menge schaumstoff und folie zum polstern !

das ist doch nicht mehr zeitgemäß! bei mir ist produkt- und umweltschutz "all inclusive"!

Die nächste Ausgabe erscheint im Juni 2014 Themenschwerpunkt: Online-Handel boomt – und baut auf Wellpappe.

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Print lebt!

In vielen Varianten.

Bedruckte Verpackungen aus Wellpappe. www.wellpappen-industrie.de


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