Wegekreuze und Kapellen im Kirchspiel Wietmarschen

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Wegekreuze und Kapellen im Kirchspiel Wietmarschen

Inhaltsverzeichnis

Einführung(KABWietmarschen) Seite3

Vorwort Pfarrer und Dechant Gerhard Voßhage Seite 4

Hof- und Wegekreuze (in Auszügen von Katrin Nagel) Seite 5

44WegekreuzeundKapellen Seite6

Lageplan Seite50

Impressum Seite51

Titelbild: Weithin sichtbares Kreuz aus Backsteinen in der westlichen Kirchturmseite der Wallfahrtskirche St. Johannes Apostel Wietmarschen. Erbaut im Jahr 1927, Entwurf Architekt Albert Feldwisch-Dretrup (1872 - 1934), Bildhauer: Jakob Holtmann (1863 - 1935)

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Einführung des KAB Ortsverbands Wietmarschen

Anlässlich des Doppeljubiläums 800 Jahre Marienstatue und 100 Jahre Wiederbelebung der Wallfahrt hat der KAB Ortsverband Wietmarschen es gerne übernommen die nun vorliegende Broschüre zu Wegekreuzen in Wietmarschen zu erarbeiten und zu veröffentlichen. Inspiration war der Gedanke, dass Wegekreuze auch etwas mit Wallfahrt zu tun haben könnten. Schließlich stehen die Wegekreuze an vielen Hofeinfahrten im Bereich des Kirchspiels Wietmarschen und auch in der weiteren Umgebung.

Viele Menschen fahren heute oft hastig an den Kreuzen vorbei und beachten sie kaum. In den Zeiten, meist vor vielen Jahrzehnten, als die Kreuze aufgestellt wurden, war sicher viel Herzblut und tiefer Glaube dabei. Bei der Recherche haben wir erfahren, dass bei einigen Kreuzen nicht mehr bekannt ist, was der konkrete Anlass für das Aufstellen war, vielleicht brauchte es aber auch gar keinen Anlass, da der Glaube in der Landbevölkerung so tief verwurzelt war, dass es wie man heute vielleicht sagt „angesagt“ war ein Wegekreuz oder Hofkreuz aufzustellen. Schließlich wurden Anfang des 20. Jahrhunderts viele dieser Kreuze aufgestellt und in der gleichen Zeit wurde durch Bischof Berning die Wallfahrt in Wietmarschen nach langer Pause wieder belebt. Die älteren Gemeindemitglieder erinnern sich bestimmt noch daran, dass die Kinder aufgefordert wurden, sich beim Vorbeigehen an einem Wegekreuz zu bekreuzigen.

Bei einigen Wegekreuzen wurden uns teils bewegende Ereignisse und Hintergründe für die

Aufstellung der Kreuze von den Familien mitgeteilt, die wir gerne in diesem Heft öffentlich machen. Es waren die Gründe wie Pfarrer Voßhage in seinem Grußwort beschreibt: Dank, Bitte, Not, Krankheit, Tod. In diesen Monaten der CoronaPandemie, des Krieges in der Ukraine und der Sorge um das Klima gibt es für manch einen Mitmenschen Gründe zu danken und zu bitten, um in Not, Krankheit und Tod zu bestehen.

Neben den Wege- oder Hofkreuzen haben wir auch die vereinzelt in der Gemeinde zu findenden Kapellen in dieses Heft aufgenommen. Für die Kapellen gilt im Wesentlichen hinsichtlich Motivation und Hintergründe für die Aufstellung das Gleiche, wie für die Wegkreuze. Jedoch wird in den Grotten oft die Mutter Gottes dargestellt. Hierfür sind die in den 60er und 70er Jahren öfters von der Kirchengemeinde organisierten Wallfahrten nach Banneux in Belgien und nach Lourdes in Südfrankreich die Ereignisse, die den Anstoß für die Errichtung der Kapellen gaben. Wir dürfen also feststellen, dass der Ursprungsgedanke, dass Wegkreuze und Kapellen durchaus, zumindest indirekt mit der Wallfahrt in Verbindung stehen.

Ganz herzlich bedanken wir uns bei den Familien, die uns die Informationen zu den Kreuzen überlassen und uns erlaubt haben diese und Fotos der Kreuze in diesem Heft zu veröffentlichen.

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Vorwort von Pfarrer und Dechant Gerhard Voßhage

Anlässlich des Doppeljubiläums 2020/2021 im Wallfahrtsort Wietmarschen hat die KAB Wietmarschen eine Schrift mit Wegkreuzen und Kapellen in der Kirchengemeinde St. Johannes Apostel erstellt.

Für mich hat ein Wegekreuz aus meiner Heimat Nortrup-Suttrup eine besondere Bedeutung. Das Hofkreuz/Wegekreuz der Familie Gröne – Nachbarn zu meinem Elternhaus – wurde Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet im Anliegen für Priesternachwuchs.

Zu meiner Heimatprimiz (erste Messe in der Heimat) 1987 hat mir die Bauernschaft Suttrup ein Ölgemälde von diesem Wegekreuz geschenkt. Im Flur des Pfarrhauses ist dieses Bild zu sehen.

In diesem Jahr bin ich noch einmal besonders auf dieses Kreuz gestoßen worden. Nach 1987 konnte wieder eine Heimatprimiz in Nortrup gefeiert werden. Ich wurde gebeten, beim Festgottesdienst eine Predigt zu halten. Eine Begegnung vor Jahren bei diesem Kreuz hatte den Neupriester Christian Fechtenkötter dazu veranlasst. Er war besonders davon berührt, dass ich beim Kreuz ganz selbstverständlich ein Kreuzzeichen gemacht habe. Gott ist da – dies war Christian neu deutlich geworden. Die Begegnung stand am Anfang seiner Berufung zum Priester.

In unserer St. Johannes Gemeinde gibt es an unterschiedlichen Orten Kreuze und Kapellen. Auch sie haben ihre Geschichte und sie sind Zeugnisse gelebten Glaubens. Sie stehen für die Menschen und ihr Leben: Dank, Bitte, Not, Krankheit, Tod. Im Alltag haben sie Menschen immer wieder ermutigt und Kraft gegeben.

Herzlich lade ich ein, dass Familien, Nachbarschaften, alle, die an den „Denkmalen“ vorbeifahren, miteinander ins Gespräch kommen, was stärkt, was ermutigt, was Kraft gibt – und vielleicht gibt es ja auch eine besondere Geschichte dazu.

Danken möchte ich allen, welche die „Denkmäler“ errichtet haben und pflegen.

Danken darf ich allen, die diese Veröffentlichung auf den Weg gebracht haben – besonderer Dank gilt der KAB Wietmarschen.

Gerhard Voßhage

Pfarrer und Dechant (in Wietmarschen vom 01.09.2006 bis zum 30.06.2022)

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100 JAHRE WIEDERBELEBUNG WALLFAHRT 800 JAHRE MARIENSTATUE W t i r e o t s m rt a h r a s f c l h l a e n W S U C H E M A R I A F I N D E K R A F T 1220 - 2020 1921 - 2021

Hof- und Wegekreuze (in Auszügen von Katrin Nagel)

„Hof- und Wegekreuze gibt es nur in katholischen Gegenden. Mit dem Ende des Barock etwa ab 1720 wurden als äußere Zeichen des erstarkenden Katholizismus Kruzifixe auf Friedhöfen, an Prozessionswegen und in freier Landschaft errichtet.“

In Wietmarschen dürften die Josefskapelle (1740) im Ekkelkamp und die Marienkapelle (1738) im Stiftsbusch dieser Entwicklung zuzurechnen sein.

„Hof- und Wegekreuze wurden erst mit dem Ende und nach der Barockzeit an Hofzufahrten, an Hauptwegen, Wegegabelungen und an Kirchwegen aufgestellt. Die barockzeitliche Kunst stellte Christus in der ganzen Dramatik seines Leidens, aber doch immer auch als Todesüberwinder am Kreuze dar. An diesen Vorlagen orientiere man sich auch im 19. und 20. Jahrhundert bei der Gestaltung der meisten Hof - und Wegekreuze.“

Das gilt auch für die überwiegende Zahl der in diesem Heft dargestellten Kreuze in Wietmarschen, die im 19. und 20. Jahrhundert aufgestellt wurden.

Viele Kruzifixe wurden und werden aus dem überregionalen Devotionalienhandel, etwa aus Spezialgeschäften im Wallfahrtsort Kevelar oder aus süddeutschen Bildhauerwerkstätten bezogen.

Darüber hinaus wurden viele Kreuze durch in der Region ansässige Künstler gefertigt und bei Bedarf restauriert.

Neben vielen nicht bekannten Personen können folgende Künstler, die in der Region tätig waren genannt werden: Bildhauer und Steinmetze für Darstellungen aus Stein, Kunststein und Bronze:

Josef Krautwald, Stein und Bronze, Rheine (1914 - 2003)

Wilm Böing, Bronze, Lingen (1919 - 1981)

Werner Bruning, Stein, Bronze, Holz, Rheine

Mesum Holzschnitzer:

Josef Schönwälder, Emsbüren (1940 - 2000)

Bernhard Schölzel, Klausheide (1913 - 2007)

Heinrich Schräer, Emsbüren

Hugo Gerdelmann, Haren-Altenberge

Ewald Böggemann, Mettingen

Heinz Pöpping, Rheine

Friedrich Vornholt, Osnabrück (1909 - 2000)

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In der Bauernschaft 18, Familie Hütten

Kreuz und Korpus aus Holz, Kreuz dunkelbraun, Korpus beigebraun.

Das Kreuz wurde 1973 renoviert und am heutigen Standort aufgestellt.

Ursprünglich hat das Kreuz an der gegenüberliegenden Hofeinfahrt gestanden.

Ein Blumenbeet vor dem Kreuz wurde seinerzeit zu jedem Sonntag gepflegt und in den Sommermonaten mit frischen Blumen aus dem Garten geschmückt.

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In der Bauernschaft 5, Familie Lensing

Sockel, Kreuz und Korpus aus Kunststein.

Inschrift im Sockel:

„Mein Jesus Barmherzigkeit!

Dies litt ich o Mensch aus Liebe zu dir.

Nimm auf dein Kreuz und folge mir.“

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Heilkers Diek 4, Familie Veddern

Braunes Holzkreuz und Strahlenkranz mit weißem Korpus.

Errichtet kurz nach dem 2. Weltkrieg, erneuert ca. im Jahr 2000.

Vor einigen Jahren wurde das Kupferdach nachts gestohlen.

Der damalige Hofbesitzer Bernhard Veddern hatte eine Bürgschaft übernommen. Er hatte große Sorge, dass er den Hof dabei verlieren könnte. Als alles gut ging, stellte er das Kreuz auf.

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Heilkers Diek 2, Familie Heilker

Eichenkreuz, Korpus Eichenholz.

Erstmalig aufgestellt im Jahr 1880, in Gedenken an zwei Todesfälle in der Familie.

Renoviert in den Jahren 1935 und 1985.

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An der Mate 2, Familie Rohling

Mit Klinker gebaute Grotte mit Sandsteininschrift „Heilige Maria bitte für uns“.

Baujahr 2002

Mutter Gottes Statue aus Lourdes (Frankreich) Von einer Pilgerfahrt nach Lourdes hat Sophia Rohling die Statue der Mutter Gottes und der Bernardette mitgebracht.

Um einen schönen Platz für diese Statue zu bekommen, hat Wilhelm Rohling im Jahr 2003 die Grotte im Garten der Familie gebaut.

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Dalumer Allee/Altschwartenpohl, Dorfgemeinschaft Schwartenpohl

Kreuz der Dorfgemeinschaft Schwartenpohl, früher Kreuz der Familie Heuer.

Der Korpus aus Emaille wurde gestiftet von den „Mauritzer Schwestern“ im LudwigWindthorst-Haus, Holthausen-Biene.

Das Wegekreuz entstand im Rahmen der Dorferneuerung Schwartenpohl (von 20022012).

Die Anlage wird von den „Rüstigen Rentnern“ gepflegt.

Restauriert zuletzt im Jahr 2021.

Das Kreuz wurde von Pastor Voßhage gesegnet.

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Nord-Süd-Straße 1, Familie Keuter

Eichenkreuz mit Korpus aus Kunststein.

Das Kreuz steht seit Anfang der 1990er Jahre am derzeitigen Standort.

Bis Ende der 1970er Jahre stand das Kreuz an der Hofzufahrt zur Dalumer Allee.

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Heidberg 1, Familie Bökers

Eichenkreuz, braun.

Korpus aus gestanztem und moduliertem Blech, hellbraun.

Ursprünglicher Grund für die Aufstellung ist nicht bekannt.

Zuletzt im Jahre 2021 renoviert.

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Dalumer Allee 14, Familie Auclair

Holzkreuz, dunkelbraun, Korpus aus Ton/ Keramik, cremefarben. Der Korpus stammt von einem unbekannten Künstler aus dem Rheinland. Ein früherer Korpus wurde der Kirche überlassen.

Erste Aufstellung eines Hofkreuzes vor mehr als 100 Jahren, mehrfach umgesetzt, zuletzt 1998/1999 renoviert und im Jahr 2018 am heutigen Standort aufgestellt.

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Lohnerbrucher Straße 11, Familie Backherms

Kreuz mit Strahlenkranz aus Holz, dunkelbraun.

Korpus, hellbraun.

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Lohnerbrucher Straße 12, Familie Backherms

Sockel aus Klinkermauerwerk mit Marmorplatte mit Inschrift: „Mein Jesus Barmherzigkeit“.

Kreuz aus Eichenholz, dunkelbraun, Korpus aus Holz hellbraun/beige, 2013 von Heinrich Krieger renoviert.

Das Kreuz wurde aus Anlass der Verkleinerung des Gartens (früher „das kleine Paradies“ genannt) und zum Andenken an den Krieg aufgestellt. Es stand zunächst an der Brücke zur Hofzufahrt und wurde ca. 1977 an den heutigen Standort versetzt.

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Rupingdiek 6, Familie Rehring

Kreuz aus Holz, dunkelbraun, Korpus aus Holz farbig bemalt.

Das Kreuz wurde nach dem 2. Weltkrieg ca. 1945 - 1950 aufgestellt und laufend restauriert.

Sockel aus Klinkermauerwerk mit Marmorplatte mit Inschrift: „Mein Jesus Barmherzigkeit“.

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Lohnerbrucher Straße (Einmündung Alter Diek)

Erbaut im Auftrag der inzwischen verstorbenen Familie Heinrich und Eva Essmann. Sockel und Kreuz ohne Korpus aus Kunststein.

Sockelinschrift: „UP USEN HERRGOTT

VERLOAT ICK MI HE HEFF MI HOLPEN DÖAR

MINE FRUÖNDE“. (Hochdeutsch sinngemäß: Auf unseren Herrgott verlasse ich mich. Er hat mir geholfen durch meine Freunde)

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Pferdebahn 5, Familie Veltmaat

Kreuz und Korpus aus Holz, braun.

Das Kreuz steht auf einem aus Klinker gemauerten Sockel mit Marmorplatte mit der Inschrift „Mein Jesus Barmherzigkeit“.

Der Korpus wurde von einem Künstler aus Alfhausen geschaffen.

Das Kreuz wurde ca. 1968 aus Dankbarkeit für das Überleben des Krieges errichtet. Es wurde 2016 renoviert.

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Lohnerbrucher Straße, Familie Lohmann

KreuzausEichenholz,hellbraun.

Korpus aus Metall, dunkelbraun.

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Pferdebahn 3, Familie Wübben

Aufgestellt 1983, Sockel aus Klinker, Kreuz aus Holz mit Kupferdach, dunkelbraun, Korpus aus Kunstharz, hellbraun.

An der Stelle hat seit ca. 1932 ein erstes Kreuz mit Korpus (Linden- und Eichenholz) gestanden.

Es wurde 1983 durch das heutige Kreuz ersetzt und von Pastor Bolmer eingeweiht.

Im Krieg suchte die Familie bei Fliegeralarm in einer Kuhle nahe des Kreuzes Schutz. Es wurde keiner verletzt.

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Kreuzung Möllendiek/Zum Schlackenbölt, Familie Niehoff

Kreuz aus Eichenholz, dunkelbraun, Kupferdach, Korpus aus Holz mit weißem Anstrich. Erbaut ca. 1961, ermöglicht durch Spenden und Mitarbeit von 23 Haushalten der Siedlung Schlackenbölt. Es wurde einmal ca. 10 m versetzt und zweimal, zuletzt 2008 restauriert.

Da an vielen Stellen im Gemeindegebiet Wegekreuze aufgestellt waren, wollten auch die Siedler des Schlackenbölts ein Wegekreuz haben.

Bei der Renovierung des Korpus in 2008 hing anstelle des Korpus das Schild „Bin in Urlaub“, was vielen Menschen ein Rätsel aufgab.

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Markenkoppel, Familie Sütthoff

Kreuz aus Eichenholz, dunkelbraun, Kupferdach, Korpus, hellbraun.

Sockel aus Sandstein mit Inschrift: „Es ist vollbracht!“.

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Hermannstraße 5, Familie Hackmann

Grotte mit Herz-Jesu-Statue

Die Grotte wurde vermutlich 1935/1936 nach überstandener schwerer Krankheit und einer Wallfahrt, vermutlich nach Rom, aus Dankbarkeit errichtet.

Die Grotte wurde durch Heinrich Schomakers, ehem. Annastraße, aus einem Fehlbrand der Ziegelei Deppe in Lemke, Uelsen gebaut.

Die Figur ist aus Gipsguss gefertigt.

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Hermannstraße 2, Familie Heilemann

Eichenkreuz, braun. Korpus aus Eichenholz, hellbraun.

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Annastraße 2, Familie Brinkers

Kleine Mariengrotte aus kleinen Findlingen.

Erstmals aufgestellt vor 1980.

Die bunt bemalte Figur stellt eine sogenannte „Schutzmantel Madonna“ dar. Der Mantel symbolisiert den Schutz Mariens.

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Annastraße 12, Familie Liening

Eichenkreuz mit Strahlenkranz, braun auf Sockel.

Korpus aus Holz, erstellt von Hugo Gerdelmann aus Haren-Altenberge.

Aufgestellt ca. 1953, vermutlich zum Gedenken an zwei im Krieg gefallener Brüder. Renoviert und anschließend im Mai 2017 durch Diakon Johannes Telkmann gesegnet.

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Nordkampstraße 12, Familie Schürmann

Holzkreuz auf Sandsteinsockel mit roter Sandsteinplatte.

Korpus aus Holz, braun, geschaffen vom Bildschnitzer Bernhard Schölzel aus Klausheide.

Inschrift auf dem Sandsteinsockel:„Zur ErinnerunganHeinrichSchürmann“

*16.07.1911 + 15.06.1942

(im Krieg gefallener Hoferbe)

Renovierung und Erneuerung im Jahr 1988 und durch Pastor Bolmer geweiht.

Der frühere Korpus wurde renoviert und ist nun im Kloster Handrup ausgestellt.

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Am Soermannsbach 3, Familie Even

Kreuz und Korpus aus Eichenholz, dunkelbraun.

Erstmals aufgestellt Ende 19. Jahrhundert, Anlass war die Heilung eines Familienmitgliedes von schwerer Krankheit.

Renovierung 1983/1984 mit Erneuerung des Korpus.

Der heutige Korpus aus Eichenholz, erstellt vom Bildschnitzer Bernhard Schölzel aus Klausheide, wurde anstelle eines Kuststeinkorpus aufgestellt.

Gesegnet wurde das erneuerte Kreuz 1984 durch Pastor Bolmer.

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Grotenfehl 5, Familie Engelbrink

Holzkreuz, braun.

Korpus aus Holz-Kunststoff, renoviert.

Erstmalig aufgestellt vor 1950.

Das Hofkreuz wurde mehrfach umgestellt und renoviert.

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Am Vahrenhorstkamp 1, Familie Ernst

Eichenkreuz, braun auf Sandsteinsockel mit Schriftplatte.

Korpus aus Eichenholz, geschaffen vom Bildschnitzer Hugo Gerdelmann aus HarenAltenberge.

Errichtet am 19. Oktober 1999, gesegnet am 30. Mai 2000 durch Pastor Heermann anlässlich einer Bittprozession.

Das Kreuz wurde errichtet aus Dankbarkeit für die Wiederbelebung der alten Hofstelle Ernst, erstmals erwähnt im Jahr 1675.

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Im Alten Dorf 3, Familie Hütten

Grotte aus Klinker und Bedachung aus Kupferblech.

Marmorplatte mit der Inschrift: „HL.

JUNGFRAU DER ARMEN QUELLE DER GNADEN“.

Die Marienstatue wurde 1991 von einer Wallfahrt nach Banneux, Belgien mitgebracht. Errichtung der Grotte in 1991, Segnung durch Pastor Bolmer.

Renovierung im Jahr 2011.

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Füchtenfelder Straße 2, Familie Wigbels

Eichenkreuz mit Rückwand und Kupferdach, Korpus weiß, cremefarben.

Erstmalig in den Jahren 1955/1956 aufgestellt.

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Füchtenfelder Straße 21, Familie Heilemann

Kreuz aus braunem Eichenholz und cremefarbenem Korpus.

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Füchtenfelder Straße 24, Familie Husteden

Kreuz und Korpus aus Beton.

Sockel mit der Inschrift „Mein Jesus Barmherzigkeit“.

Erbaut, als Heinrich Husteden 1949 aus der Gefangenschaft in England zurückkam. Renoviert, nachdem er am 01.03.1998 verstarb.

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Lohnerbrucher Straße 20, Familie Brümmer

Das Kreuz wurde errichtet im Jahre 1889.

Inschrift auf einer Marmortafel vor dem Fundamentsockel: „Mensch steh still hier kurze Zeit und denke an die Ewigkeit“.

Als Grund der Aufstellung ist die Heilung von schwerer Krankheit überliefert.

Das Kreuz stand lange Jahre an der Einmündung zum Wirkrieg. Es wurde 2020 renoviert und auf die Hofstelle gestellt.

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Dalumer Allee 4, Familie Gravelmann

Kreuz aus Eichenholz mit Dach.

Erstmals errichtet um 1800, zuletzt renoviert ca. 1980.

Korpus aus Holz in beige/rostbraun.

Das Kreuz wurde in Erinnerung an eines an der Stelle des Kreuzes zuvor befindlichen Heuerhauses errichtet.

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Dalumer Allee 6, Familie Strieker

Kreuz aus Holz dunkelbraun, Korpus aus Kunstharz hellbraun.

Erstmals aufgestellt im Jahr 1935 von Wilhelm und Rosa Strieker, nachdem bei der schweren Geburt ihres Sohnes Johannes alles gut verlaufen war.

Von 1935 bis Weihnachten 2013 war der Korpus weiß, bestehend aus Altkupfer, er wurde um Weihnachten 2013 gestohlen.

Renoviert im Sommer 2020.

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Zum Wirkrieg 1, Familie Rosen

Holzkreuz mit Kupferdach, Korpus aus Gips.

Zuletzt renoviert ca. 1985.

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Brookweg 1, Familie Junk

Grotte aus Bruchsteinen, aufgestellt 1947/ 1948.

Gipsfigur in blau/gold der Mutter Gottes mit Jesuskind aus den 60er Jahren.

Die Grotte ist aufgestellt worden, nachdem der Sohn Wilhelm unversehrt aus dem 2. Weltkrieg heimgekommen war.

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Lohner Straße 50, Familie Lensing

Holzkreuz mit Strahlenkreuz auf Sandsteinsockel, Korpus aus Holz, stammt aus Bayern. Erstmalig wurde das Kreuz 1944/1945 errichtet, zum Gedenken an zwei Brüder, die im Krieg geblieben sind.

2009 wurde das Kreuz renoviert und erneuert.

Segnung durch Pastor Voßhage am 18.07.2009.

Bei den Wallfahrten in den 60er und 70er Jahren wurde vor dem Kreuz zu den Wallfahrten gebetet. Manchmal kam der Bischof aus Richtung Veldhausen, dann wurde der Platz vor dem Kreuz mit Blumenkränzen und Tannengrün geschmückt.

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Lingener Straße 22, Packhaus

Kreuz und Korpus aus Holz, Dach aus Holz mit Kupfereindeckung. Es steht zentral vor dem Packhaus und dem Mühlenturm.

Das Wegekreuz stand ursprünglich auf der gegenüberliegenden Straßenseite (bei Rakers) an der Einmündung zur Straße Am Markt. Durch den Ausbau der Kreuzung musste es versetzt werden. Dort hatte zuvor ein Wegekreuz aus Stein gestanden, welches durch einen Unfall mit flüchtenden Pferden zerstört wurde.

Für den Ersatz wurden vom Mütterverein Wietmarschen (heute kfd) im Jahre 1956 3.000 DM gespendet.

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Fürstenring 1, Kindertagesstätte St. Johannes

Kreuz und Korpus aus Holz, Dach aus Holz mit Kupfereindeckung, weiße Vertäfelung. Sockel aus Klinkermauerwerk mit Christusmonogramm (Symbol für Jesus Christus) aus Bentheimer Sandstein.

Der Korpus ist vom Bildhauer Friedrich Vornholt geschaffen worden. Vor der Aufstellung am heutigen Standort wurde der Korpus restauriert. Die Restaurierung, die Schaffung des Sandsteinmonogramms und der gesamte Wiederaufbau des Kreuzes erfolgte im Frühjahr 2011 durch ehrenamtlich tätige Gemeindemitglieder.

Die Einsegnung am Standort Fürstenring erfolgte am10.05.2011 durch Pfarrer Gerhard Voßhage.

Dieses Kreuz steht bei der Kindertagesstätte St. Johannes. Es wurde von der Kirchengemeinde im Jahre 2011 dort aufgestellt, nachdem es 44 Jahre bis Juni 2010 als zentrales Kreuz in der Heilig Kreuz Kirche in Füchtenfeld genutzt worden war.

Die Heilig Kreuz Kirche in Füchtenfeld entstand im Jahre 1966. Nur 44 Jahre später wurde sie im Juni 2010 entwidmet und im Oktober 2010 abgerissen. An der Stelle der Kirche ist heute ein kleines Baugebiet. An die ehemalige Kirche erinnert an der Potsdamer Straße ein Denkmal mit Kreuz, Kugel und Hahn.

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Friedhofstraße, Friedhof Füchtenfeld

Kreuz aus Holz ohne Korpus.

Aufgeständert auf einem Klinkersockel mit Marmorplatte. Im Klinker befindet sich eine eingelassene Kupferplatte mit der Inschrift „DEN TOTEN UNSERER OSTDEUTSCHEN HEIMAT AUS BEIDEN WELTKRIEGEN ZUM GEDENKEN“.

Dieses Kreuz steht auf dem Friedhof an der Friedhofstraße in Füchtenfeld.

Der Friedhof wird durch die Gemeinde Wietmarschen betrieben.

Der Friedhof wurde kurz nach Kriegsende und nach Nutzung der Baracken des ehemaligen Strafgefangenenlagers für Geflüchtete aus den deutschen Ostgebieten 1945/1946 in Betrieb genommen. Ein erstes Kreuz wurde durch den Tischler Gotthard Patzke geschnitzt. Das heutige Kreuz wurde ca. 1970 aufgestellt. Der Sockel aus Klinker wurde in Eigenleistung durch die Dorfgemeinschaft erstellt. Das Kreuz wurde von der politischen Gemeinde gestiftet.

Bis etwa zum Jahr 2000 wurden hier jährlich zum Volkstrauertag Gedenkveranstaltungen durch die ev.-luth. Kirchengemeinde durchgeführt.

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Zentral auf dem Waldfriedhof

Drei Holzkreuze, hellbraun mit Holzverkleidung dunkelbraun.

Station 12 des Kreuzweges auf dem Friedhof.

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Josefskapelle im Ekkelkamp

Die Josefskapelle wurde im Jahre 1740 vom Kanonikus Herding aus dem Stift St. Moritz in Münster gestiftet. Er war ein enger Verwandter der damaligen Äbtissin.

Die Kapelle wird seit mehr als 100 Jahren von einem Kapellenverein liebevoll gepflegt. Die jährliche Fronleichnamsprozession führt an der Josefskapelle vorbei und macht hier Station für Gebet und Gesang.

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Marienkapelle im Stiftsbusch

Im Auftrag der Äbtissin von Herding im Jahre 1738 erbaut und zuletzt im Jahr 1958 grundlegend saniert.

In der Kapelle ist eine jüngere Marienfigur aufgestellt.

Die Kapelle wird seit mehr als 100 Jahren von einem Kapellenverein liebevoll gepflegt. Die jährliche Fronleichnamsprozession führt an der Marienkapelle vorbei und macht hier Station für Gebet und Gesang.

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Lourdes-Grotte

Lourdes-Grotte mit Darstellung der Marienerscheinung in Lourdes, Südfrankreich. Sie wurde von der Familie Gerhard Rickhoff im Jahre 1955 gestiftet und etwa 2017 saniert. Die Grotte ist aus Schlackensteinen der früheren Eisenhütte in Wietmarschen (1855-1874) erbaut.

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Kriegerdenkmal

Kriegerdenkmal am Zugang zum Kirchplatz. Denkmal der Kirchengemeinde Wietmarschen zum Gedenken an die Gefallenen der beiden Weltkriege.

Am 17. Juni 1959 wurde die Kriegsgedächtnisstätte, die auf einem Grundstück gelegen ist, das die Kirchengemeinde vom Fürsten zu Bentheim erworben hatte, der Bestimmung übergeben, wobei Dechant Rosemann die kirchliche Weihe übernahm.

Jährlich am Volkstrauertag, nach dem Hochamt in der Wallfahrtskirche, veranstaltet der Schützenverein eine Gedenkveranstaltung und Kranzniederlegung mit Gebet und Ansprache des stv. Bürgermeisters.

Klinkermauerwerk mit Sandsteinbodenplatten

Sandsteinbüste, Pieta mit der Mutter Gottes und dem toten Jesus auf dem Arm. Aufgestellt ist eine Nachbildung des Originals, welches im Stifts- und Wallfahrtsmuseum ausgestellt ist.

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Impressum

Wegekreuze und Kapellen im Kirchspiel Wietmarschen

Herausgegeben vom KAB Ortsverband Wietmarschen

Ein ganz großer Dank geht an die vielen Privatpersonen und die verantwortlichen Personen der öffentlichenbzw.kirchlichenWegekreuzeundKapellenfürdielangjährigeInstandhaltungundPflegeder Denkmäler.

EbensogehteingroßesDankeschönanallePersonenfürihrebereitwilligeÜberlassungundErlaubniszur VeröffentlichungderInformationenzudenverschiedenenDenkmälern.

Des Weiteren wird folgenden Personen für ihre Hilfe bei der Erstellung dieses Buches mit den WegekreuzenundKapellenimKirchspielWietmarschengedankt:

Dr. Andreas Eiynck (Überlassung von Informationsmaterial und Durchsicht des Buches)

Hanna Hopmann (Fotos der Wegekreuze und Kapellen)

Pfarrer und Dechant Gerhard Voßhage (Vorwort)

Gestaltung und Herstellung:

CHEESE PRESS Verlag, Werner Berning, Wietmarschen

Mit freundlicher finanzieller Unterstützung:

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Das Kreuz am Wege

Was soll das Kreuz, das am Wege steht? Es will dem Wanderer, der vorübergeht, Das große Wort des Trostes sagen: „Der Herr hat deine Schuld getragen.“

Was soll das Kreuz, das am Wege steht? Es will dem Wanderer, der vorübergeht, das große Wort der Weisheit sagen: „Du sollst dem Herrn das Kreuz nachtragen.“

Was soll das Kreuz, das am Wege steht?

Es will dem Wanderer, der vorübergeht, Das große Wort der Hoffnung sagen: „Das Kreuz wird dich zum Himmel tragen.“

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