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atrium-unikat

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Topografisch sensibel

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Ein annähernd dreieckiges Hanggrundstück ist die Basis für ein ungewöhnliches Haus am Eichenberg mit Ausblick zum Bodensee. Das leichte, gefaltete Dach des Baukörpers nimmt diese topografisch sensible Ausgangslage auf, spielt mit dem Zuschnitt des unmittelbar an der Landesstraße gelegenen Baulandes und erzeugt jene fokussierte Formensprache, die den Arbeiten der Dornbirner Architekten Helena Weber und Philipp Berktold (BERKTOLD WEBER Architekten) eigen ist.

Zeitlos schönes Wohnen mit elegantem Kaminofen und Bücherregal aus Stahl von der Firma Henn.

Für die Besitzer des Hanggrundstücks am Eichenberg eröffnete sich am Beginn der Zusammenarbeit mit den Architekten BERKTOLD WEBER eine neue Dimension des Wohnens im Grünen. „Als die Bauherren auf uns aufmerksam wurden, waren ihnen bereits einige unserer Projekte bekannt“, schildert Helena Weber die Ausgangslage. „Gemeinsam haben wir noch einige Beispiele unserer Arbeiten besichtigt und kamen dann rasch zu einer Übereinkunft.“ Der Wunsch der Bauherren war es, ein Haus zu bauen, das Flexibilität in der Weiternutzung ermöglicht und sich unterschiedlichen Lebensphasen anpasst. Verdichtung

war ebenso ein Thema wie die Teilbarkeit des Baukörpers. So sollte das untere Geschoss als separate Wohnung oder auch als Büroeinheit nutzbar sein.

SITUATION & KONZEPTION Fest stand, das Grundstück war eine Herausforderung. Einerseits grenzt es unmittelbar an die Straße und auf der anderen Seite eröffnet es eine fantastische Weitsicht. „Sensibel auf die Topografie zu reagieren, den Charakter des Weilers zu fassen und in ortsbaulichen Dialog mit den umliegenden Häusern zu treten,

So sorgfältig wie die Planung ist auch die Ausführung des Trockenbaues durch das Team der Firma Ing. Kurzemann Trockenbau GmbH.

war unsere Grundhaltung zur Planung“, beschreiben die Architekten die situativen Anforderungen der Konzeption. Deshalb entwickelte man ein Gebäude, das auf die unterschiedlichen Höhenlagen des Hanges reagiert und konzipierte separate Zugänge zum teilbaren Gebäude. Das Haus stellt sich schützend zur bergseitigen Wetterseite und öffnet sich talwärts mit einer einladenden Geste, wobei die kompakte Anordnung am Grundstück den Erhalt von zusammenhängenden Freiflächen ermöglicht. Als Eingangs- und Wohngeschoss fungiert die Ebene unter dem begrünten Dach. Sie ist loftartig ausgeführt, lediglich Möbel und

niedrige Raumteilungen zonieren den Innenraum, der fließend in die davor gelagerte Terrasse übergeht. Die untere Ebene geht direkt in den Garten über.

SCHAFWOLLE & WEISSTANNE Der markant geknickte Grundriss nimmt die Baulinien des Dreiecksgrundstückes auf und bewirkt spannende Blickachsen zwischen Innen- und Außenräumen. Im präzise ausgeführten oberen Geschoss in Holzbau sorgen raumhohe Verglasungen und üppige Terrassenflächen für ein freischwebendes Wohn-

INFOBOX

Baubeginn: Ende 2017 Fertigstellung: Anfang 2019 Wohnnutzfläche: 189 m2 Grundstücksgröße: 850 m2 Bauweise: Holzbauweise (mit Zellulose- bzw. Schafwolldämmung) auf massivem Sichtbetonsockel Fassade: Weißtanne Dach: gefaltetes Dach, begrünt Raumhöhe: 2,6 – 3,5 m Decken- & Wandoberfläche: Weißtanne Fußboden: Riemenboden Weißtanne, geseift Heizung: Erdwärme, kontrollierte Wohnraumlüftung, Kamin-Stahlofen von Peter Henn Möblierung: sämtliche Möbel nach den Plänen der Architekten Planung: BERKTOLD WEBER Architekten, Arch. Philipp Berktold und Arch. Helena Weber, Dornbirn, Am Kehlerpark 5/23, Tel. 05572/890335, office@berktold-weber.com, www.berktold-weber.com Ausführung Trockenbau: Ing. Kurzemann Trockenbau GmbH, Dornbirn, Staudenweg 24, Tel. 05572/33355, jawohl@kurzemann-trockenbau.at, www.kurzemann-trockenbau.at Fotos: Adolf Bereuter

Unter dem begrünten und gefalteten Dach (Schwarzdecker- & Spenglerarbeiten: Firma Berchtold Mario) ist jede Menge Platz zum Wohnen angesiedelt.

gefühl. Es ruht auf der Sockelebene aus Sichtbeton, die in den Hang gebaut wurde. Elegante Fassadenfächer aus naturbelassenen, vertikalen Weißtannenlamellen verleihen dem Refugium eine in sich ruhende Präsenz. Sie sorgen durch unterschiedliche Transparenzgrade für eine feine Abstimmung zwischen Offenheit und Privatheit. Das reizvolle Spiel aus Licht und Schatten, das sich daraus im Inneren ergibt, prägt die Atmosphäre. Die Verwendung natürlicher, nachhaltiger Baumaterialien war Vorgabe der Bauherren. So ist der Holzbau mit Zellulose und Schafwolle gedämmt, die Fassade unbehandelt. Für die Umsetzung kamen ausschließlich in der Region verankerte Handwerker zum Zug.

ERDWÄRME & KAMINOFEN Weißtanne ist das prägende Element der Oberflächen im Inneren. Auch die skulpturale Treppe besteht aus diesem nachwachsenden Material. Glasbrüstungen stellen keine Sichtbarriere dar, schützen jedoch effektiv. Regale sind aus Schwarzstahl gefertigt und kontrastieren mit den warmen Holzoberflächen. Das Spiel aus puristischer Farbgebung und zurückhaltendem Design schafft die Maximierung eines entspannten Wohngefühls mitten in der Natur. Der niedrige Heizwärmebedarf wird mit Erdwärme effizient und umweltschonend abgedeckt. Für das ultimative Daheim-Ambiente am Eichenberg ist der edle Stahlofen mit Sichtglas auf drei Seiten zuständig. n

Ovale, freistehende Badewanne sowie Waschtisch-Schale der Badkollektion Sonar von Laufen

Waschplatz neu definiert

Mit der Badkollektion Sonar präsentiert Laufen die dritte Generation der innovativen SaphirKeramik, die alle hygienischen Vorteile traditioneller Bad-Keramik besitzt, dabei jedoch dünner, definierter und äußerst robust ist. Die Badserie Sonar – bestehend aus Waschtischen in zahlreichen Dimensionen, Waschtisch-Schalen, WCs, Bidets und Badewannen – wurde von der international gefeierten Designerin Patricia Urquiola entworfen. Besonders spannend sind die unterschiedlichen Keramik-Oberflächen. Diese sind mit einer dreidimensionalen Struktur in Weiß und in Weiß matt erhältlich. Dazu hat Patricia Urquiola Unterbaumöbel in den edlen Metallic-Lackierungen Gold, Kupfer und Titanium sowie in einer Oberfläche in Nero Marquina entworfen. Ein Highlight ist auch die ovale, freistehende Badewanne aus Laufens Hightech-Material Marbond. Diese trägt auf ihrer schlanken Außenseite das charakteristische Schallwellen-Relief und besitzt eine integrierte Armaturenbank. www.laufen.co.at

n mein wohntraum hat hier einige tipps zusammengestellt, die wohnträume noch perfekter machen

Bitte Platz nehmen

Der Princeton Stuhl und Kingston Tisch von BoConcept sind inspiriert von der Leichtigkeit der Natur. Sie sind filigran, fügen sich nahtlos in jeden Raum ein und kommen ganz ohne harte Kanten aus. Die konisch zulaufenden Beinoptionen von Princeton sind mit einem matten Finish versehen. Jedes Designmerkmal interagiert miteinander, wodurch ein beruhigender, warmer und organischer Gesamteindruck entsteht. www.bocencept.at

Mach deine Möbel selbst

Selbst geschreinert macht glücklich und stolz! Selber etwas mit den Händen schaffen, den Geruch von frisch gehobeltem Holz einatmen, ganz konzentriert am Hobelbank mit dem Handwerkzeug arbeiten – dazu laden wir Sie herzlich ein! In der Lebarte Erlebnis-Tischlerei fertigen Sie Ihr Möbel in hoher handwerklicher Qualität. Und wenn Sie keine Zeit dafür haben, schreinern selbstverständlich wir Ihr Bett genau so, wie Sie es haben möchten. Natürlich liefern wir Ihnen auch das passende Schlafsystem mit orthopädischer Liegefunktion. Kontaktieren Sie uns und erfahren Sie mehr. Lebarte Bettenstudio | Feldkirch Stadt | www.meinschlafraum.at

RELAX® 2000

Achtsamkeit in Frastanz

Auf acht mal acht Metern basiert das wohlüberlegte Projekt von Bauherren, die sich von ihrem Familienhaus trennten und einfach wenige Meter daneben eine Ansiedlung wagten. Die Größe des Gartens ließ dies zu. Nach Plänen von firm Architekten wurde das maßgeschneiderte Refugium für den dritten Lebensabschnitt vom Wolfurter Holzbau-Spezialisten Berchtold umgesetzt.

Es lief auf ein Ensemble hinaus. Das Bestandshaus auf dem 900 Quadratmeter großen, ebenen Bauland wurde dem Ehepaar zu arbeitsintensiv. Die Kinder waren schon länger selbstständig, die vielen Räume nicht mehr wirklich genutzt. Man beriet sich und eine Tochter samt Enkeln zeigte Interesse, das Zuhause zu übernehmen. Für die Bauherren der Beginn eines Findungsprozesses, weil sie gemeinsam mit dem Lustenauer Architekten Albert Moosbrugger ein kleines, feines Refugium mit lediglich 85 Quadratmetern Wohnfläche austüftelten. Der Clou: Ein Baukörper in dieser Dimension würde sich elegant im rechten Winkel zum großen Haus platzieren lassen. Dieses Ensemble der Generationen liefert ein sehr anschauliches Beispiel

Das Haus aus Holz steht auf einer Grundfläche von 8 x 8 Metern.

für sinnvolle Nachverdichtung in einem traditionellen Einfamilienhausgebiet mit dem Bonus eines begrünten Innenhofs.

SECHSER GEWÜRFELT ... Mit dem Plan eines Hauses aus Holz ohne Keller, als schlichten Kubus mit großer Terrasse, landete der Architekt schon beim ersten Entwurf einen Sechser. „Als Planungsbüro wurden wir von der Bauherrschaft mit der Frage konfrontiert, wie viel Platz benötigt man als Paar eigentlich wirklich“, schildert Albert Moosbrugger. „Wir haben das gerne geprüft und es entstand ein maßgeschneidertes Haus mit einer Grundfläche von 8 x 8 Metern auf zwei Etagen. Perfekt für unsere Bauherren.“ Bis auf die Bodenplatte handelt es sich bei dem Objekt in Frastanz um ein Holzhaus. Außen verrät ein vorvergrauter Fichtenholzschirm als Fassadenmantel alles über die Bauweise. In rascher Bauzeit sorgte das Expertenteam von Berchtold Holzbau als Generalunterneh

Feines Innenleben: Sanitäres, Luftwärmepumpe & Photovoltaikanlage von der Firma Bernd Langer Installationen; Fliesen: ART BAD Zuder Dieter.

men für eine qualitätsvolle Umsetzung des ökologischen und energiesparenden Hauses, mit Luftwärmepumpe zum Heizen und Kühlen über den Fußboden, Regenwassernutzung und Photovoltaikanlage der Firma Bernd Langer Installationen.

LIEBLINGSPLATZ: TERRASSE Zur Straße hin zeigt sich der quadratische Baukörper fast ohne Fensteröffnungen. Die pointiert überdachte Eingangs

tür ist abends effektvoll beleuchtet und lotst sicher ins Innere. Umlaufende horizontale Blechbänder, in die alle Fensteröffnungen integriert sind, gliedern das Gebäude. Markant präsentiert sich die ins kubische Volumen eingeschnittene Terrasse. Der erklärte Lieblingsplatz der Bauherren funktioniert wie eine Loggia und partizipiert ebenfalls am unmittelbar angrenzenden Garten. Die Wege zu den Enkelkindern sind kurz, die autarken Wohnsituationen der Generationen gewahrt.

Holz findet sich als gliederndes Element an der Fassade und als wohliges Detail im Inneren.

INFOBOX

Baubeginn: 2018 Fertigstellung: 2019 Wohnnutzfläche: 85 m2 Grundstücksgröße: 900 m2 Bauweise: Bodenplatte, Holzständerbau Fassade: vertikaler Holzschirm, vorvergraut, horizontale Gliederung mittels dunkler, zurückversetzter Metallbänder Dach: Flachdach mit vollflächiger Photovoltaikanlage Raumhöhe: 2,50 – 2,40 m Decken- & Wände: Holztäfer Fußboden: Holzparkett, Naturstein Heizung: Luftwärmepumpe und Kaminofen Architektur: firm Architekten, Lustenau, Kirchstr. 40, Tel. 05577/83033, office@firm.ac, www.firm.ac Ausführung als Generalunternehmer: Berchtold Holzbau, Wolfurt, Riedweg 20, Tel. 05574/75732, info@berchtoldholzbau.com, www.berchtoldholzbau.com Fotos: studio 22, Marcel Hagen, Lustenau, www.studio22.at BIBLIOTHEK & GALERIE Das Raumprogramm auf den beiden Ebenen ist logisch und maßgeschneidert. Im Erdgeschoss befinden sich eine Garderobe, der Koch-Ess-Wohnbereich und ein Stauraum. Letzterer lässt den fehlenden Keller vergessen. Eine schmucke Holztreppe zwischen Holzwänden führt ins Obergeschoss mit dem Mehrzweckraum, dem Schlafzimmer samt Bad und einer aussichtsreichen Galerie als Arbeitsplatz und Bibliothek. Das bekieste Flachdach bildet den konstruktiven Abschluss des wunderbar homogenen Wohnwürfels. Natürlich nahmen die Bauherren Teile ihres Mobiliars aus dem alten Haus mit und kombinierten sich rund um den neuen Kaminofen ein gemütliches Ambiente mit eindeutigem Hang zu Holz. In der Zwischenzeit wurde auch das Bestandsgebäude mit kleineren Eingriffen an die Bedürfnisse der nächsten Generation angepasst. Allen Bewohnern gehört der durch die kluge Anordnung der beiden Häuser vor Einblicken geschützte Grünbereich. Er verbindet über Rasen, Sträucher und Beete hinweg in jahreszeitlich sich ändernder Ausprägung Großeltern, Kinder und Enkel in diesem vorbildlichen Generationenprojekt. n

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