Ausgabe 12 | 2022 • 5. Juli 2022
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Foto: Innsbruck Tourismus_Christian
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Die Fotoausstellung der Familie Lohmann in der Raika Sölden weckt viel Begeisterung
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impressum
Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter http://unternehmen.oberlandverlag.at/ovg/unternehmen/ impressum.html abgerufen werden. Herausgeber: Günther Lechner, Wolfgang Weninger Redaktion: Peter Bundschuh (pb), Agnes Dorn (ado), Meinhard Eiter (me), Friederike Hirsch (riki), Peter Leitner (pele), Irmgard Nikolussi (irni), Christian Novak (novi), Anna Praxmarer (prax), Nina Schrott (nisch), Johanna Tamerl (jota), Lisi Zangerl (lisi) e-mail: redaktion@impuls-magazin.at Anzeigen: Simone Amplatz, Tel. 0676 - 846 573 - 19 e-mail: sa@impuls-magazin.at
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Ansichtskarten, Prospekte, Panoramen und unzählige Aufnahmen aus dem Ötztal. Das ist das Werk der in Obergurgl und in Oetz seit fast hundert Jahren tätigen Familie Lohmann. In den Räumlichkeiten der Raiffeisenbank Sölden sind noch bis Oktober sehenswerte Exponate der Fotografen-Dynastie zu bewundern. Neben alten Bildern zeigt der Enkel des Firmengründers Walter, der Fotokünstler Alexander Maria, einen Auszug seiner aktuellen Werke. Bei der Vernissage war das Geldinstitut bestens gefüllt.
Martina Witting, Tel. 0676-846 573 - 21 e-mail: mw@impuls-magazin.at
Die nächste Ausgabe erscheint am 19. Juli 2022
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Cornelia Falkensteiner, Tel. 0676-846 573 - 28 e-mail: cf@impuls-magazin.at
Druck: Walstead NP Druck GmbH
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Ein Familienfoto: Nele und Alexander Maria Lohmann, Ruth Schaber, die Tochter von Firmengründer Walter Lohmann, sowie Walter Lohmann junior mit Gattin Maria, die in Seefeld ein Fotogeschäft betreiben. Die beiden Vorstände der Raiffeisenbank Sölden Florian Klotz und Claus Scheiber posierten vor dem weißen Bären, dem Markenzeichen der Firma Loh-
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mann. Der Ötztaler Hermann Riml unterhielt sich mit den Kuratoren der Ausstellung, Petra Paolazzi und Niko Hofinger. Gut gelaunte Raika-Bedienstete. Lisa Wopfner, Manuel Reich und Dagmar Klotz begrüßten die Gäste. Die Bankangestellten Harald Scheiber, Anne Santer, Gabriela Mannes und Lukas Jenewein nützten den Abend zum Smalltalk mit ihren Kunden. Marcel und Prisca Grüner vom Hotel Bruno unterhielten sich mit den Eltern des Skiprofis Fabio Gstrein, Anita und Gotthard Gstrein, die in Sölden die Skischule betreiben. Der Bauer Martin Grüner aus Obergurgl, Bergbahnen-Chef Jack Falkner aus Sölden und Hotelier Hans Steiner aus Gurgl ließen den Schmäh rennen. Melanie Scheiber aus Umhausen vom Tourismusverband Ötz-
tal kam mit ihrer Mama Lucia und Andrea Grüner aus Obergurgl. 9 Prokurist Thomas Moser, Aufsichtsratsvorsitzender Josef Klotz und Prokurist Philipp Kneisl übersiedelten direkt von einer Vorstandssitzung zur Ausstellungseröffnung. 10 Raika-Aufsichtsrat Matthias Gstrein unterhielt sich mit dem Chef der Kühlanlagenfirma „Eiskalt“, Walter Scheiber. 11 Bezirksbauernobmann und Raika-Funktionär Andreas Gstrein besuchte die Eröffnung mit der Sägewerksbesitzerin Petra Falkner und dem Genussbotschafter und Viehzuchtgeschäftsführer Raphael Kuen aus Längenfeld. 12 Der Sohn der Skilegende Andre Arnold, Gemeinderat und Wirtschaftsobmann Marco Arnold, unterhielt sich mit Benedikt Haid, der als Obmann des Heimatmuseums Längenfeld die Ausstellung mitgestaltete.
Fotos: Eiter
Medieninhaber, Verleger: Oberländer VerlagsGmbH 6410 Telfs, Bahnhofstraße 24 Tel. 05262/67491, Fax: -13 www.impuls-magazin.at
Netzwerker ohne Standesdünkel Der Ötztaler Jakob Grüner ist die neue Drehscheibe im Büro des Landeshauptmannes Er ist hochgebildet. Hat mit Rechtswissenschaften und Wirtschaftsrecht zwei Studien absolviert. Danach die Rechtsanwaltsprüfung abgelegt. Und mit der Richteramtsprüfung auch die Befugnis als Richter oder Staatsanwalt zu arbeiten. So ganz nebenbei besitzt er die Führerscheine A, B, C, E und F und die Berechtigung Boote am Meer und auf Seen zu steuern. Seit ein paar Wochen ist der in Oetz aufgewachsene 35-jährige Jakob Grüner als Büroleiter auch Steuermann an der Seite des Landeshauptmanns. Dabei setzt der Vater zweier Kinder und überzeugte Vereinsmensch auf ein effektives Miteinander. „Zu meinem Team gehören neben den unterschiedlichen Fachreferenten insbesondere auch die Assistenzen, Fahrer und unsere Reinigungsfachkraft. Dies ist auch so, wenn wir bei uns im Büro auf ein Geburtstagsglas anstoßen!“ Diese bemerkenswerte Aussage beschreibt treffend den Charakter des wichtigen Vertrauten des ranghöchsten Tiroler Politikers. „Ich bin vielseitig interessiert. Und weiß, dass zum Reden mit den Menschen auch das Zuhören gehört“, beschreibt der Jurist seine Arbeitsauffassung und betont: „Ich mag keinen Standesdünkel!“
Über Wien nach Tirol Bevor Jakob Grüner die Nachfolge des zum Staatssekretär ernannten Florian Tursky antrat, leitete er die
Ein Familien- und Vereinsmensch mit strategischem Weitblick. Jakob Grüner leitet seit kurzem das Büro des Landeshauptmannes. Foto: Eiter
Koordinationsstelle der Tiroler Landesregierung in Wien. „Das war ein sehr spannender Job. Wir haben als erstes Bundesland eine derartige Außenstelle eingerichtet und andere sind uns nachgefolgt. Wenn du in Wien direkt vor Ort mit den Ministern und deren Beamten laufend im persönlichen Kontakt stehst, dann kannst du vieles auf kurzem Weg erledigen und erreichen. Das Wichtigste dabei ist zu wissen, wer wen kennt und wer mit wem worüber spricht. Und dabei musst du, um etwas zu
erreichen, dich auch mit Details beschäftigen und dann auch sehr hartnäckig sein“, schmunzelt Jakob, der zunächst nach Wien übersiedelte, um dort in einer großen Rechtsanwaltskanzlei als Rechtsanwalt zu arbeiten. „Aber im Leben kommt es eben nicht selten anders, als man denkt“, lacht der Vertraute von Günther Platter.
Traumfrau geheiratet Neben seiner steilen beruflichen Karriere hat der SteuerberaterSohn nicht nur das zielorientierte
Ablegen von Prüfungen in seiner Biographie vorzuweisen. „Ich habe als Bub leidenschaftlich gerne Cello, ein bisschen Klavier und später dann aber eher mäßig E-Gitarre gespielt. Als Fußballtormann war ich einmal in der Oberländer Auswahl, beim Tennis habe ich die Filzkugel passabel getroffen und als Snowboardlehrer hatte ich mir ein schönes Taschengeld verdient. Heute widme ich meine Freizeit aber dem Vereinsleben“, verrät Jakob Grüner befragt zu seinen Hobbys und Funktionen bei den Schützen, in Studentenverbindungen und einem päpstlichen Orden, der dabei aber seine Familie über alles stellt. „Ich darf mit Stolz behaupten, dass ich mit meiner Hana, die uns mittlerweile mit Eva und Simon auch zwei wunderbare Kinder geschenkt hat, meine absolute Traumfrau heiraten durfte“, schwärmt Grüner über die Unterländerin und Liebe seines Lebens, die serbische und bosnische Wurzeln hat. Was der heimatverbundene Kosmopolit in Zukunft noch alles machen wird, lässt er offen. „Günther Platter hat unser Land über viele Jahre geprägt und beeindruckend durch Krisen geführt. Ich bin sehr stolz darauf, ein Stück mit dabei zu sein. Mit Toni Mattle ist unser Land jedenfalls weiterhin in sehr guten Händen“, sagt der Ötztaler, der seinen Lebensmittelpunkt mittlerweile mit seiner Familie in der Innsbrucker Altstadt hat und nach Feierabend auch gerne mal mit seinen Freunden ein Gläschen trinkt. (me)
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Politisches Erdbeben im Pitztaler Zirbendorf In der 970-Seelen-Gemeinde Jerzens sind zehn von elf Gemeinderäte neu So etwas nennt man eine Revolution. Und einen klaren Beweis dafür, dass Parteipolitik in einer Gemeinde nicht erwünscht ist. In Jerzens wurde der ÖVP-Bürgermeister Karl Raich nach zwölfjähriger Amtszeit abgewählt. Sein Amtsleiter Mathias Plattner trat mit einer unabhängigen Liste an und schaffte auf Anhieb sieben von elf Sitzen im Kommunalparlament. Der neue Bürgermeister will trotz dieser drastischen Veränderung das Rad nicht neu erfinden. Die Neuen wollen mit Bedacht das Alte bewahren und das Leben im Dorf in Ruhe weiterentwickeln. „Vor allem die Diskussion rund um die Agrargemeinschaften hat unser Dorf in den vergangenen Jahren ziemlich gespalten. Uns geht es jetzt darum, dass wieder Frieden im Ort einkehrt“, sagt der neue Dorfchef. Der 41-jährige Vater von zwei Kindern ist zwar als Politiker ein absoluter Neuling, kennt seine Gemeinde aber wie kein anderer. Bereits mit 20 Jahren wurde der Absolvent der Handelsschule Finanzreferent in der Amtsstube. Mit 33 Jahren übernahm er als Amtsleiter die Geschicke im Büro und heuer im Februar wurde Mathias Plattner mit großer Mehrheit zum neuen Bürgermeister gewählt. Ihm zur Seite steht mit der Ortsbäuerin Tanja Grutsch die einzige weibliche Vizebürgermeisterin im Bezirk Imst.
Drei wichtige Projekte Nachdem sich die vielen neuen Köpfe im Gemeinderat eingearbeitet haben, möchte Plattner als erstes Projekt eine dringend notwendige Kinderkrippe einrichten. „Wir haben dafür im Haus der Firma Sport Lentsch Räumlichkeiten angemietet. Der Start soll bereits heuer im Herbst erfolgen“, sagt die für Familienpolitik zuständige Vizebürgermeisterin Tanja Grutsch. Der Dorfchef will danach das bestehende Gemeindezentrum, in dem neben der Amtsstube, der Raika, dem Tourismusverband, dem praktischen Arzt, einem Friseur sowie Vereinslokalen
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Vizebürgermeisterin Tanja Grutsch und Dorfchef Mathias Plattner sind stolz auf das Zirbenmuseum im Gemeindezentrum. Moderne Interpretation alter Traditionen ist dem neuen Führungsduo wichtig. Foto: Eiter
für die Bergrettung, den Alpenverein, die Musikkapelle, die Jungbauern und die Senioren auch zehn Wohnungen untergebracht sind, generalsanieren. „Das wird uns etwa zwei Millionen Euro kosten. Und das ist bei einem Jahresbudget von zirka 4,5 Millionen Euro für eine Gemeinde unserer Größenordnung ein ganz schön großer Brocken“, weiß der Bürgermeister, der in der laufenden Periode auch noch den dringend notwendigen Bau eines neuen Feuerwehrhauses in Angriff nehmen will. Neben diesen drei Projekten im ureigenen Wirkungsbereich möchte der neue Gemeinderat in absehbarer Zukunft auch in Kooperation mit einer gemeinnützigen Gesellschaft das leistbare Wohnen vorantreiben. „Wir haben für ein derartiges Vorhaben derzeit zirka 50 Interessenten. Dabei geht es nicht nur um junge Einheimische, sondern auch um Personalwohnungen für Leute, die sich bei uns auf Dauer niederlassen wollen“, berichtet der Dorfchef. Wirtschaftlich wird sich in Jerzens auch in Zukunft alles um den Tourismus drehen. Die großteils in öffentlicher Hand stehende Liftgesellschaft am Hochzeiger beschäftigt derzeit zirka 100 Mitarbeiter. Zahlreiche Hotels und Gastronomiebetriebe sowie zwei Tischlereien, ein Sägewerk, eine Kfz-Werkstätte und zwei Baggerunterneh-
men komplettieren die Betriebsstruktur im Ort. „Erfreulich ist, dass sich über unser Projekt Zirbendorf und zahlreiche OutdoorAngebote im Bereich Wandern, Radfahren und Klettern der Tourismus auch im Sommer immer besser entwickelt“, freut sich der Bürgermeister über zirka 200 Arbeitsplätze im Ort. Mit zwei Bürokräften im Amt, vier Arbeitern im Bauhof, zwei Waldaufsehern, fünf Kindergärtnerinnen, zwei Reinigungskräften sowie vier weiteren Beschäftigten auf den Almen und in den Wäldern ist auch die Ge-
meinde ein nicht unbedeutender Arbeitgeber. Da trotzdem noch zirka 50 Prozent der Arbeitnehmer Pendler sind, will die Gemeindeführung laufend auch das Angebot beim öffentlichen Verkehr verbessern. „Fahrten mit dem Auto bleiben aber in einer Region wie der unseren weiterhin Realität. Eine große Aufgabe der Gemeinde ist auch die Erhaltung unseres rund 50 Kilometer langen Straßennetzes zu den insgesamt 27 Weilern“, betont Plattner, der sich auch über ein sehr gutes Vereinsleben in der Gemeinde freut. (me)
Bgm. Patrick Holzknecht
Seiner Gemeinde möchte Patrick Holzknecht vor allem als Hinhörer dienlich sein. Foto: Dorn
Mit seinen 29 Jahren ist der neue Dorfchef von Wenns der zweitjüngste des ganzen Landes. Politische Erfahrung bringt er trotzdem schon mit und als Landesbediensteter bei der Wohnbauförderung hat er zudem ebenfalls bereits einige Kenntnisse in kommunal relevanten Bereichen erwerben können. Es war das knappste Rennen um das Amt des Bürgermeisters, das man sich vorstellen kann: Mit 631 zu 631 Stimmen lagen die beiden Kandidaten Robert Rundl und Patrick Holzknecht exakt gleichauf. Doch da Holzknecht mit seiner Liste „Wenns gestalten“ mehr Stimmen erhalten hat als sein
WENNS | JERZENS
Ein Bildungsstandort für die Region Sanierung der Volksschule hat begonnen, Neubau Kindergarten ist in Planungsphase vergeben und außer den Wänden und dem Dach ist nicht viel stehen geblieben. Dämmung, Fenster, Elektro- und Wasserinstallationen werden erneuert und die Klassen werden mit digitalen Tafeln und W-Lan ausgestattet. Ziel ist es, dass das Gebäude, das derzeit noch Teile des Kindergartens beherbergt, nur mehr für die Volksschule bzw. den Hort im obersten Stock, der derzeit noch im Kindergarten untergebracht ist, zur Verfügung steht. Die Kinderkrippe soll ebenfalls eine weitere Gruppe bekommen.
Um günstige Bauplätze für die Jugend des Dorfes zu erhalten, erstellt die Gemeinde Wenns derzeit Richtlinien für die Vergabe von Bauplätzen. Außerdem ist geplant, in der Fortsetzung des Örtlichen Raumordnungskonzepts, das nächstes Jahr abläuft, eine Bebauungsplanpflicht für bestimmte Grundstücke zu verankern. Im Weiler Brennwald ist die zweite Baustufe bereits letztes Jahr erschlossen worden und von den dort verfügbaren Grundstücken sind derzeit noch fünf zu vergeben. Die Straßen- und Kanalsanierung Brennwald ist dieser Tage gestartet. Das Wohnprojekt der GHS in Langegerte soll im Herbst starten
Mehr Platz für die Kinder Foto:Dorn
Die Volksschule in Wenns ist zwar großzügig dimensioniert, aber aufgrund ihres Alters in die Jahre gekommen. Derzeit findet daher eine Generalsanierung statt, die im Herbst – wenn alles planmäßig vonstattengeht - abgeschlossen sein soll. Im nächsten Schritt soll dann der Neubau von Kindergarten und Kinderkrippe gleich neben der Volksschule durchgeführt werden. Außerdem arbeitet der Gemeinderat gerade an der Erstellung von Vergaberichtlinien für Bauplätze.
Die Arbeiten an der inzwischen ausgehöhlten Volksschule sind in vollem Gang.
und das Angebot an betreubaren Wohnungen an der Landesstraße wird gut angenommen.
Kein Gas, dafür LWL „Ich bin jetzt rund 100 Tage im Amt und es müssen noch viele Projekte von der vorherigen Periode abgeschlossen werden“, erzählt der neue Bürgermeister Patrick Holzknecht von seiner Einarbeitungsphase. Neu dagegen ist der im April einstimmig erfolgte Beschluss des Gemeinderats, dem
Ausbau der Gasleitung über Wenner Gemeindegebiet eine Absage zu erteilen. Der Ausbau des LWLNetzes ist indes so gut wie abgeschlossen. Derzeit wird die Ortszentrale in Betrieb genommen, danach können ab Herbst die ersten Häuser angeschlossen werden.
Generalsanierung Dringend notwendig war die Generalsanierung der in die Jahre gekommenen Volksschule. Rund 90 Prozent der Gewerke sind bereits
Derzeit sind die Kinder der Volksschule im ganzen Dorf verstreut, weshalb Holzknecht hofft, tatsächlich im Herbst die Sanierung abschließen und dann im nächsten Schritt den Neubau des Kindergartens angehen zu können. Sobald die Detailplanung des von Architekt Karlheinz Röck geplanten Gebäudes steht, wird die Ausschreibung vorgenommen, hofft der Dorfchef auf ein zügiges Voranschreiten. Mit Abschluss der Arbeiten werden der Volksschule dann künftig sechs Klassenräume zur Verfügung stehen, von denen ab Herbst bereits fünf genützt werden. (ado)
als Problemlöser, Vermittler und Ansprechpartner Konkurrent, gewann er schließlich am 13. März die Stichwahl. Seinen bisherigen Hauptberuf im Landesdienst, Abteilung Wohnbauförderung, hat er nun auf neun Stunden pro Woche reduziert und ist nun werktags außer Dienstag im Büro des Bürgermeisters zu finden. Schon beide Großväter saßen im Gemeinderat, wie Holzknecht erzählt und er selbst konnte bereits in der letzten Legislaturperiode Erfahrungen im Dorfparlament sammeln. Die letzten zwei Jahre saß er auch im Gemeindevorstand. Seit März ist seine Liste „Wenns gestaltet“ nun mit sechs Mandaten, die Liste von VBgm. Robert Rundl „Wir für Wenns“ mit drei
Mandaten, „Mitanond für Wenns“ mit zwei und die Listen MfG sowie BUNT mit jeweils einem Mandat vertreten.
Jugendlicher Elan „Wenn man es als junger Mensch nicht tut, tut man es nicht mehr“, zeigt sich Holzknecht davon überzeugt, dass genau jetzt für ihn der richtige Zeitpunkt gewesen ist, die Verantwortung als Bürgermeister zu übernehmen. „Ich möchte das Miteinander im Dorf fördern, ein Ansprechpartner sein und auch flexibel zur Verfügung stehen“, will er sein Amt mit viel Engagement ausüben. Schon in der letzten Legislaturperiode machte er
sich als Obmann des Vereinsausschusses für die Vereine stark und wird diese Funktion auch weiterhin ausüben. Seit 22 Jahren ist er selbst Mitglied bei den Schützen und zeigt sich als Bürgermeister besonders vom Wenner Sommernachtsfest begeistert, das vor fünf Jahren ins Leben gerufen und von elf Vereinen umgesetzt wurde, und das auch heuer wieder am 13. August stattfinden wird.
Konsequenter Weg „Ein Bürgermeister sollte in erster Linie Problemlöser, Vermittler und Ansprechpartner sein. Ich bin eher der ruhige Typ und werde selten laut. Persönlich freu ich mich über
viele persönliche Gespräche und viele Veranstaltungen“, will der neue Dorfchef stärker aufs Miteinander bauen. Beruflich ist er schon seit zehn Jahren beim Landesdienst. Nach Volksschule und Hauptschule in Wenns besuchte er zunächst die Handelsschule in Imst und schloss später die dreijährige HAK berufsbegleitend ab. Der Rettung Zams, bei der er den Zivildienst absolvierte, blieb er noch zwei weitere Jahre treu. Wenn er sich nicht mit Politik befasst, freut er sich darüber Zeit mit seinem zehn Monate alten Sohn Nicolas verbringen zu können. Außerdem wandert und liest er gerne in seiner Freizeit. (ado) 5. Juli 2022
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Kein Tourismus ohne Kultur Die frühere Wirtin Inge Pechtl malt ihre geliebten Berge und organisiert Malkurse Vor rund einem Vierteljahrhundert hatte die St. Leonharder Touristikerin Inge Pechtl beschlossen, sich für das Alter ein Hobby zu suchen. Dass sie zum Glück auch noch eine große Menge an Talent für die künstlerische Betätigung besitzt, freut nicht nur sie, sondern inzwischen auch zahlreiche Kunstfreunde aus dem In- und Ausland. Denn Pechtl ist nicht nur selbst malerisch tätig, sondern organisiert in Mandarfen seit Jahren auch Kunstkurse für Gäste ihres Hotels. „Als ich einer Freundin aus der Schweiz erzählt habe, dass ich ein Hobby fürs Alter suche, hat sie mir einen Rucksack geschenkt, in dem Malutensilien wie Pinsel, Papier und ein Stuhl drin waren. Außerdem hat sie mich für einen Anfängerkurs in der Cinque Terre angemeldet“, lacht die 75-jährige Inge Pechtl in Erinnerung an den Beginn ihrer künstlerischen Karriere. Und schon ihr erstes in Italien entstandenes Bild hätte sofort einen Käufer gefunden, worüber Pechtl damals mehr als erstaunt war. Verkauft hat sie dieses Bild bis heute nicht und von vielen anderen hat sie sich getrennt, indem sie sie dem Feuer preisgegeben hat. Denn sobald sie sich technisch weiterentwickelt hat, will sie sich von jenen Bildern radikal trennen, mit denen
Inge Pechtls derzeitige Ausstellung im Imster Fasnachtshaus kann bis Ende August jeden Freitag von 16 bis 19 Uhr besichtigt werden. Foto. Dorn
sie dann nicht mehr zufrieden ist.
Malkurse für Gäste Dass sie sich seit Beginn ihrer Maltätigkeit vor 25 Jahren enorm weiterentwickelt hat, ist sicherlich zum einen ihrem schon damals vorhandenen Talent geschuldet, zum anderen aber auch der Tatsache, dass Pechtl in ihrem Hotel „Zirbenhof“ in Mandarfen zahlreiche Kurse organisiert und selbst besucht hat, die von anerkannten und kompetenten Künstlern geleitet wurden: Darunter beispielsweise Michael Fuchs, Andreas Weißenbach oder Marc Folly, ihrem
Lieblingslehrer aus Frankreich, der hoffentlich demnächst wiederkommt. Die Erzeugnisse der früheren Steinbildhauerkurse, die Kassian Erhart geleitet hat, und die von Künstlern unter anderem aus Afrika oder Belgien direkt vor Ort erschaffen wurden, schmücken heute noch dank Pechtls Engagements das hintere Pitztal. Denn auch wenn sie ihr 1978 neu errichtetes Hotel vor zwei Jahren an ihre Nichte Emily abgetreten hat, wird diese doch die Tradition fortsetzen und weiter das Angebot von vier Tagen Vollpension mit dazugehörigem Malkurs für Gäste aus Frankreich, der Schweiz und vielen anderen Ländern fortsetzen. Vor sieben Jahren hat Pechtl außerdem an ihr Wohnhaus ein Atelier dazugebaut, das bei Schlechtwetter den Teilnehmern Unterschlupf bieten soll.
Schönheit der Natur
Natur in ihrer ganzen Schönheit und Vielfältigkeit ist das Hauptmotiv in Inge Pechtls Arbeiten. Foto: Pechtl
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Denn eigentlich malt Pechtl fast immer draußen und am liebsten in ihren geliebten Bergen. Kein Wunder, dass eines ihrer häufigsten Motive daher auch die Wildspitze ist, im Sonnenauf- und –untergang, bei Schneesturm und beim Ausapern. Dass sie selbst als Kunstförderin wie die Prophetin im eigenen Land gesehen wird, stört sie dabei schon, wie sie gesteht: „Tourismus kann ohne Kul-
tur nicht stattfinden, aber das wird oft nicht begriffen. Ich verstehe nicht, warum sie nicht sehen, wie schön unser Tal ist und warum die Wertschätzung gegenüber der Natur nicht vermarktet wird.“ Das Steinbockzentrum oder die Mühle Ritzenried seien dagegen Beispiel einer richtigen Entwicklung, so Pechtl. Gerade die Debatte um den Gletscherzusammenschluss sei für sie symptomatisch, denn dabei würde gar nicht berücksichtigt, was die Gäste selbst wollen würden: „90 Prozent meiner Gäste sagen, dass sie nicht mehr wiederkommen, wenn der Zusammenschluss kommt“, warnt sie.
Aktiv in der Freizeit Selbst Kurse halten möchte die aktive Pensionisten indes nicht: „Ich muss für mich hinwurschtln, denn Stress hab ich mein ganzes Leben gehabt“, bemerkt sie. In ihrer Freizeit singt sie lieber beim Tieflehner Singkreis, dem sie seit 30 Jahren angehört, oder bei der Chorgemeinschaft Innerpitztal, die Messen und Begräbnisse musikalisch begleitet. Oder sie geht in die Berge zum Malen, zum Wandern, im Winter zum Tourengehen oder sie fährt tatsächlich in Urlaub in die Wüste Sinai oder anderswohin, aber ganz sicher nur in Verbindung mit einer Wanderung, wie sie konsequent erklärt. (ado)
UNTERNEHMEN DES MONATS
Der Strom-Spezialist
Fotos: Lubach
Ing. Michael Lubach aus Biberwier ist mit seiner Firma ein gefragter Elektrotechnik-Allrounder
Wenn es nach den Anfragen der Kunden geht, könnte Ing. Michael Lubach rund um die Uhr sieben Tage in der Woche arbeiten. Elektrotechniker und Meister des Fachs wie er sind gefragt, noch dazu da er sich einen guten Ruf als kompetenter und verlässlicher „Allrounder“ erworben hat. „Eigentlich mache ich elektrotechnisch alles“, sagt er und präzisiert: „Elektroinstallationen, Netzwerktechnik, Beleuchtung, Brandmeldeanlagen, Infrarotheizungen, SmartHome-Systeme, was halt alles so anfällt.“
Frau, die für die Buchhaltung zuständig ist. Bei größeren Projekten engagiert er zusätzliche Helfer. „Zwei oder drei tüchtige fixe Mitarbeiter könnte ich dringend gebrauchen, aber gute Leute zu bekommen ist heutzutage gar nicht so einfach!“, sagt er. Allzu groß möchte er die Firma aber auch nicht werden lassen, „…denn dann würde ich zumeist nur noch im Büro sitzen, um alles abzuwickeln, mir ist aber der direkte Kundenkontakt und die Arbeit vor Ort sehr wichtig.“
Licht-Inszenierungen
Montage, Installation, Wartung
Ing. Michael Lubach ist ein Allrounder, wenn es um Elektrotechnik geht.
Beim Installieren von Smart-Home-Systemen mit intelligenten Heizungs- und Beschattungsregelungen ist Michael Lubach zurzeit besonders häufig im Einsatz. Besonders gerne setzt er auch Wohnungs- und Hoteleinrichtungen durch optimale Beleuchtung in Szene und erreicht damit Effekte, die man mit einer herkömmlichen Standardbeleuchtung nicht erzielen kann. „Das ist das kreative Element meines Berufes und es freut mich selbst, wenn die Kunden erkennen, was man mit Licht alles machen kann. Natürlich gibt es bei solchen Installationen wie auch bei allen anderen Projekten im Vorfeld immer intensive Kunden-Gespräche mit fundierter Beratung.“
Die gute Auftragslage gibt Michael Lubach Recht, dass er sich 2016 trotz einer sicheren Anstellung selbständig gemacht hat. Gleich zu Beginn winkten herausfordernde Projekte: Die Poolvillen im Chalet Resort LaPosch in Biberwier, sowie Wohnhäuser in Zusammenarbeit mit der Zimmerei Holzbau Mader aus Ehrwald
waren seine ersten Großaufträge. Seitdem hat sich der Stammkundenstock ständig vergrößert. Die Kunden wissen, bei Elektrotechnik Lubach passt die Qualität und bevor man sich anderweitig umsieht, geht man lieber zum Elektrotechniker des Vertrauens, der bei Montage, Installation und Wartung verlässlich abliefert.
Mitarbeiter gesucht Die meisten Projekte wickelt Michael Lubach mit seinem kleinen Team ab: mit einem kompetenten Elektrotechniker als ständigem Mitarbeiter und mit Stefanie, seiner zukünftigen
Roland Müller 0676 828281-28 5. Juli 2022
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Multiwork bezieht neues Firmengebäude in Fließ
Multiwork & Multitrade GmbH | Urgen 65b | 6500 Fließ | Tel. 05449 20700 | office@multiwork.at | www.multiwork.at
E R D B A U - T R A N S P O RT E - R E C Y C L I N G - S A N D / K I E S 6521 Fließ SCHATZEN 284
Gf. Andreas Schütz Tel. 0664/2828041
Fax 05449/20067 www.erdbau-schuetz.at
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6493 Mils bei Imst · Tel. 0 54 18 / 59 27 www.schiechtl.at
Der bisherige Standort an der Autobahn in Mils bei Imst war für das stark wachsende Unternehmen schon länger zu klein, weshalb sich Firmenchef Alexander Lederer nach einem neuen Standort für sein Unternehmen umsah. Gefunden hat er ihn in seiner Heimatgemeinde Fließ, wo er dank der Mitwirkung der Gemeinde ein 2.700 Quadratmeter großes Grundstück erwerben konnte.
von Juniorchef Marcel Lederer. Getrennt vom Verwaltungsgebäude entstand ein geräumiges Lager für die von der Firma Multiwork und Multitrade GmbH vertriebenen Produkte. Dort sind auch 3DDrucker zur Prototypenerstellung und die Wäscherei untergebracht. Eine Abfüll- und Etikettier-Anlage für die firmeneigenen Hygieneund Reinigungsprodukte werden in naher Zukunft eingerichtet.
Moderne Schulungsräume
Eigene Hygieneprodukte
Dort entstand – geplant und ausgeführt vom Architektur- und Baumanagementbüro Karlheinz Gigele aus Fließ – ein elegantes Gebäude mit drei Geschossen, das die aktuellen und auch künftige Bedürfnisse der Firma Multiwork perfekt abdeckt: Während im Erdgeschoss und im ersten Stock die Büros untergebracht sind, wurden im Untergeschoss moderne Schulungsräume realisiert. Diese sind über einen separaten Eingang zugänglich, verfügen über ein geräumiges Foyer und eigene Sanitäranlagen, und können damit auch für externe Schulungen bzw. Veranstaltungen vermietet werden. Die Innenraumgestaltung des gesamten Gebäudes lag in den Händen
Gerade die Entwicklung eigener Produkte ist für das nun in Fließ ansässige Unternehmen ein immer wichtiger werdender Geschäftszweig: „Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, gemeinsam mit unseren Partnern Hygieneprodukte auf den Markt zu bringen, die zeitgemäß sind und den Kundenwünschen entsprechen“, so Geschäftsführer Alexander Lederer. Als Beispiel nennt er die hauseigene „Organic Linie“, die auf rein pflanzlichen Inhaltsstoffen basiert und fast vollständig aus organischen Substanzen hergestellt ist. Produziert werden diese Produkte zu 100 Prozent mit „grüner Energie“. Die Corona-Krise hat auch die Entwicklung von eigenen Hygie-
Fotos: Multiwork
Seit mehr als 20 Jahren ist die Firma Multiwork & Multitrade GmbH ein verlässlicher Partner, wenn es um Objektreinigung und Hygieneprodukte geht. Nun hat das 1998 gegründete und 2003 in eine GmbH umgewandelte Unternehmen in Fließ ein neues Firmengebäude bezogen, das den Expansionsbestrebungen und neuen Geschäftsfeldern voll gerecht wird.
nesäulen zur Verabreichung von Desinfektionsmitteln vorangetrieben. Dank der Flexibilität des Familien-Unternehmens und der vorhandenen Infrastruktur, wie z.B. modernste 3D-Drucker, konnten diese innerhalb kürzester Zeit entwickelt, zur Serienreife gebracht und produziert werden. Damit haben die Firma Multiwork und ihre mehr als 60 Mitarbeiter, die neben dem österreichischen auch den deutschen und
Schweizer Markt mit innovativen Produkten und Dienstleistungen bedienen, wichtige Schritte in eine gedeihliche Zukunft gesetzt. Darauf weist auch das neue, re-designte Logo hin, das die Firma nach außen präsentiert. Ihren Dank richtet die Firmenleitung in diesem Zusammenhang an die MitarbeiterInnen, deren Zusammenhalt und Einsatz für das Unternehmen die Realisierung dieses Projektes mit ermöglicht haben.
Murat Desdemir Innsbrucker Straße 68 / Halle 2 / Top 31 6176 Völs, Tel. 0664/915 38 29 E-Mail: md.estrichboeden@chello.at www.md-estrichboeden.at
Bodenlegermeister Manuel Hainz
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Bunte Komplettpakete von der Beratung bis zum Anstrich „Malerei & Beschriftungen JOE“ in Zams unter neuer Leitung von Malermeister Nico Regensburger
Malerei & Beschriftungen JOE Nico Regensburger Uferstraße 2 | 6511 Zams | Tel. +43 660 52 96 717 info@malermeister-joe.at | www.malermeister-joe.at
GELUNGENER NEUSTART Malermeister Nico Regensburger – Chef der Firma Malerei Regensburger – übernahm nach dem tragischen Tod von Josef File im Frühling diesen Jahres die Unternehmensleitung der Malerei Joe und gab damit der Crew neuen Auftrieb. Ins Schwarz der Trauer mischten sich durch den gelungenen Zusammenschluss wieder bunte Farben, denn die Passion des Teams ist nach wie vor gleich geblieben: Wohnungen, Häuser und Betriebe mit passenden Formen und Farben zu verschönen, wobei die Gestaltung der Oberflächen im Innen- und Außenbereich vielfältige Möglichkeiten bereit hält. DEKORATIVE TAPETEN Streichen, malen, spachteln, tapezieren, lackieren und beschichten gehört zum Standardrepertoire von „Malerei & Beschriftungen JOE“. Aber die kreativen Spezialisten rund um Nico Regensburger haben noch viel mehr zu bieten: selbstgedruckte Fototapeten mit Motiven nach eigenen Entwürfen zum Beispiel, mit denen sich ein Ambiente besonders dekorativ und individuell gestalten lässt.
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mit ihren Farbeimern anrücken, kann man sicher sein: Die Mischung stimmt! FAIRE KONDITIONEN Auch beim Service kommt es auf die richtige Mischung an. Nico Regensburger: „Wir legen großen Wert auf faire Konditionen, Termintreue und den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen. Die Basis für unsere kreative, präzise und gewissenhafte Arbeitsweise sind unsere Motivation und die Leidenschaft, mit der wir unsere Tätigkeit ausüben.“ Kleine private Projekte werden vom Team rund um Nico Regensburger mit derselben Gewissenhaftigkeit ausgeführt wie Arbeiten für große Unternehmen. Auf der Homepage finden potenzielle Kunden, die eine Neugestaltung bzw. Auffrischung ihrer Wohn- oder Arbeitsumgebung ins Auge fassen, interessante Referenzprojekte: www.malermeister-joe.at/de/referenzen
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Ein Serfauser Revolutionär der Gemüseküche Paul Ivić ist der einzige vegetarische Koch, der einen Michelin-Stern erkocht hat Aufgewachsen ist er in Serfaus. Im Anschluss daran legte Paul Ivić eine steile Karriere hin. Seit der Eröffnung 2011 ist Paul Ivić als Küchenchef und Geschäftsführer das Aushängeschild des TIAN Restaurants in Wien, einem von weltweit nur einer Handvoll vegetarischen Restaurants, die mit einem MichelinStern dekoriert sind. Mittlerweile gibt’s TIAN-Restaurants auch in München und neuerdings in Zürs am Arlberg. Im Interview mit impuls spricht der Starkoch unter anderem über Serfaus, die Veränderungen in der Kochszene oder den Trend der fleischlosen Ernährung. impuls Magazin: Inwieweit hat das Aufwachsen in Serfaus den weiteren, beruflichen Werdegang geprägt? Paul Ivić: Mich hat nicht Serfaus als Saisonort geprägt, sondern die Herkunft. Und zwar beide Teile – mein Vater ist Kroate, meine Mutter aus Serfaus. Vor allem nachhaltig geprägt hat mich der Geschmack und der Geruch von Serfaus – die vielen Äcker und die Natur. Die frischen Erdbeeren vom Garten oder die Kohlrabi. Dasselbe gilt natürlich für Kroatien. Mein Wunsch war es, diesen puren Geschmack an meine Gäste weiterzugeben. Sozusagen die Sehnsüchte, die mich begleiten, auf die Teller, in die Gläser und atmosphärisch zu transportieren. impuls Magazin: Weswegen haben Sie sich auf die vegetarische Küche spezialisiert? Und – sind Sie selbst Vegetarier? Paul Ivić: Die vegetarische Küche hat mich schon in jungen Jahren sehr gereizt, weil sie immer vernachlässigt wurde. Zwischen 30 und 32 kam ich physisch und mental in eine große Lebenskrise. Weil ich nur auf den Profit, nicht auf die Qualität des Essens geachtet habe. Mein Arzt warnte mich damals, dass wenn ich nichts ändere, ich in drei Monaten auf dem OP-Tisch landen werden. Daraufhin habe ich begonnen, alles zu hinterfragen. Es ist wichtig, wieder zurück zum Ursprung zu kommen. Für mich bedeutet Nachhal-
Paul Ivić ist ein international erfolgreicher, mit einem Michelin-Stern dekorierter Koch, der in Serfaus aufgewachsen ist. Foto: Ingo Pertramer
Mit seiner vegetarischen Küche erlangte Paul Ivić Bekanntheit – weit über die Landesgrenzen hinaus. Fotos: Ingo Pertramer
tigkeit nicht Verzicht, sondern es hat mit besserer Lebensqualität zu tun. Hinter jedem produzierten Lebensmittel steht ein Mensch, der hart dafür arbeitet. Mir ging es darum, aus dem System, in dem ich gefangen war, auszubrechen. Ich selbst esse Fleisch, aber in homöopathischen Mengen und sehr selektiert. Ich verstehe einfach nicht, dass Menschen Fleisch essen, wo Tiere bestialisch gehalten oder mit Antibiotika vollgepumpt werden. Genauso verstehe ich nicht, dass sie Obst und Gemüse essen, das zu Tode gespritzt wurde, das ist genau dasselbe. impuls Magazin: Inwieweit hat sich
die Kochszene in den vergangenen Jahren allgemein verändert? Paul Ivić: Das ist eine gute Frage. Sowohl damals als auch heute gibt es gute Köche, welche die Region mit einbeziehen und auf eine Qualität der Lebensmittel achten. Allerdings gibt es mehr, die sich für den Profit interessieren, als für die Qualität. Das hat auch viel mit Ausbildung zu tun. Meiner Meinung nach ist man als Gastronom verpflichtet, Produkte und Lebensmittel sorgfältig auszusuchen. Wenn man das verstanden hat, ist unser Beruf sehr sinnstiftend und schön. Wir sind Gestalter, keine Massenabfertiger.
impuls Magazin: Regionalität ist ein Stichwort, das allseits hochgepriesen wird. Wie stehen Sie dazu? Paul Ivić: Da darf man nie nur schwarz oder weiß denken. Auch ein Tiroler Gröstl hat mit Tirol nicht viel zu tun – die Zwiebel hat ihren Ursprung in Asien, die Kartoffel in Südamerika. Wichtig ist, dass in der jeweiligen Region das angebaut wird, das auch zur Region passt. Beispielsweise Mais, der viel Wasser braucht, benötigt ein wasserreiches Anbaugebiet. Wenn man in Wien jemand fragt, ob Ungarn oder Tirol regionaler ist, antworten vermutlich viele „Tirol“, obwohl Ungarn viel näher liegt. Meiner Meinung nach sollte jeder Gastronom Verantwortung zeigen und die eigene Region stärken. Wobei mir lieber der etwas weiter entfernte Biobauer ist, als der vor meinem Haus, der Gift spritzt und damit den Planeten und mich vergiftet. impuls Magazin: Wie und wo leben Sie eigentlich? Paul Ivić: In der Stadt Wien mit meiner Familie. Die Nähe zum Arbeitsplatz ist mir sehr wichtig. Was mir durch meine Familie erst ersichtlich ist und ich sehr kritisiere, ist das Kindergarten- und Schulessen: Hier muss die Politik Verantwortung übernehmen. Es sollte 100 % subventioniert sein, 100 % bio, 100 % frisch und 80 % pflanzlich. Wir müssen Kindern den Wert des Essens beibringen und auch, dass sie wertvoll sind. Meinen Beruf und meine Familie liebe ich – da hab ich wohl den Jackpot geknackt. impuls Magazin: Haben Sie noch einen Bezug zu ihrer Heimatgemeinde Serfaus? Und könnte man Sie hier einmal auf der Skipiste antreffen? Paul Ivić: Nicht so oft, wie ich es gern hätte. Ich habe noch Bezugspersonen in Serfaus, auch leben meine Eltern noch da. Es ist so schön, wenn man Leute nach längerer Zeit wieder sieht und man sich gleich wieder versteht. Und Skifahren mach ich eigentlich leidenschaftlich, leider fehlt auch hierzu die Zeit. (lisi) 5. Juli 2022
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Jeder dritte Tiroler Schüler benötigt Nachhilfe: Wie viele Tiroler Schülerinnen und Schüler brauchen Unterstützung beim Lernen und warum ist das so? Wie viel müssen Eltern dafür ausgeben, wie könnte man dem entgegenwirken? Und (wie) wirkte sich die Pandemie auf den Nachhilfebedarf aus? – Diesen und weiteren Fragen wurde in der aktuellen Nachhilfe-Studie der Arbeiterkammer für das Schuljahr 2021/22 auf den Grund gegangen. Auch das Schuljahr 2021/2022 stand im Zeichen der Corona-
Pandemie: Mehrmals wurde im Rahmen der Ausgangsbeschränkungen auch der Schulbetrieb in Österreich eingeschränkt. Das hatte vielfältige Auswirkungen – auch was das Lernen bzw. die Nachhilfe anlangt. Welche das waren, zeigt die aktuelle Studie zur Nachhilfe in Tirol auf, für die von Mitte Februar bis Mitte April 2022 österreichweit 5.113 Eltern von Schulkindern befragt wurden, in Tirol waren es 414 Haushalte mit insgesamt 593 Schüler:innen. Soviel vorweg: Externe Nachhilfe in der herkömmlichen Form vor
Mathematik leicht erklärt … Ing. Karl Krabacher, der Pionier der Mathematiknachhilfe, hilft mit praktischen Übungen SchülerInnen aus dem »Mathe-Tief« Schon seit dem Jahr 2000 weiht Ing. Karl Krabacher aus Obermieming SchülerInnen aus verschiedensten Schulen (von Mittelschule über Gymnasium bis HAK, HTL, Hochschulen und mehr) sowie aller Altersklassen bei der Mathematiknachhilfe in die Geheimnisse der Zahlen und Formeln ein und zeigt, dass viele Probleme gar keine sind.
denschaft. Wer glaubt, das ist nicht mehr zeitgemäß, der irrt gewaltig. ANZEIGE
„Man muss sich wieder mehr auf das Bearbeiten verschiedenster Aufgabenstellungen ohne technologische Hilfsmittel konzentrieren. Nur so kann man sich ein fundiertes mathematisches Grundverständnis aneignen“, verspricht der Mathematiker aus Lei-
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Ort war meist nicht möglich, sondern sie fand primär online statt. Die Eltern standen ebenso zusätzlich unterstützend im Einsatz (Stichwort: Home-Schooling), soweit sie dazu zeitlich und fachlich
in der Lage waren. Auffallend war für 2021 der immer noch große Anteil an Schüler:innen, die zwar Bedarf an Nachhilfe hatten, diese aber nicht in Anspruch nehmen konnten, u. a. deshalb, weil sie für
8,3 Mio. Euro Kosten! die Eltern nicht leistbar war. Die Ausgaben für Nachhilfe stiegen wiederum deutlich: Pro Schulkind mussten Tiroler Eltern im Schnitt rund 590 Euro für Nachhilfe bezahlen (2020: 460 Euro). Tirolweit beliefen sich die Kosten damit auf ca. 8,3 Millionen Euro.
Ergebnisse der Studie Etwa jedes sechste Schulkind in Tirol (16 %) erhielt im Schuljahr 2021/2022 bzw. im Sommer 2021 bezahlte Nachhilfe oder Lernhilfe. Zählt man noch die unbezahlten Nachhilfe- bzw. Lernhilfeangebote hinzu sowie die Angaben jener Eltern, die gerne bezahlte Nachhilfe in Anspruch genommen hätten, ergibt sich Nachhilfebedarf für rund 27.000 Tiroler Schüler:innen – das entspricht fast einem Drittel aller Schüler:innen. 2022 bekamen in Tirol jedoch auffallend mehr Burschen als Mädchen bezahlte oder unbezahlte Nachhilfe. 14.000 Schüler:innen in Tirol
nahmen bezahlte Nachhilfe in Anspruch. Die Eltern von rund 15.000 weiteren Schüler:innen hätten ebenfalls gerne eine bezahlte Nachhilfe in Anspruch genommen, meist war diese aber nicht leistbar oder es konnte kein passendes Angebot gefunden werden. Bezahlte Nachhilfe wird sowohl bei Lehrkräften oder Studierenden (42 % bzw. 32 %) als auch bei Nachhilfe-Instituten (22 %) absolviert. Rund 5.000 Schüler:innen konnten kostenlose schulische Lernhilfeangebote nutzen. Nachhilfe ist insbesondere in Mathematik, etwas seltener auch in Deutsch und Fremdsprachen nötig. Für die Hälfte der Kinder äußern Eltern den Eindruck, dass aufgrund der Corona-Pandemie weniger gelernt wurde. Mit mehr als der Hälfte der Schüler:innen (58 %) lernen die Eltern mindestens einmal in der Woche. 27 % der Eltern lernen sogar so gut wie täglich mit ihren Kindern.
AK fordert stärkere Unterstützung „Die Pandemie hat besonders deutlich vor Augen geführt, wo Reformbedarf besteht“, betont AK Präsident Erwin Zangerl bei der Präsentation der AK-Studie Nachhilfe in Tirol 2022. „Denn die Schulen waren und sind für derartige Herausforderungen nicht vorbereitet. Mit der Folge, dass die Eltern noch mehr als sonst, und hier wiederum vor allem Frauen, mit viel Zeit und finanziellem Aufwand einspringen müssen.“ Laut Zangerl spiegeln sich die Ergebnissen der Studie "auch in den Forderungen der AK nach Verbesserungen wider“. Die Arbeiterkammer fordert • eine Personaloffensive, damit mit ausreichend Lehrenden ein zeitgemäßes Unterrichten möglich ist, • Schulen, in denen mehr Zeit zum Üben bleibt und Eltern damit vom Lernen zuhause und von teurer Nachhilfe entlastet werden,
• ein Budget für Schulmaterialien, das Lehrer:innen unbürokratisch verwenden können, um Schüler:innen mit allen notwendigen Materialien auszustatten und die Familien finanziell zu entlasten, • ein Entlastungspaket, etwa mit Anhebung von Arbeitslosengeld und Sozialhilfe, sowie spezifische Unterstützungsangebote wie Ferien- und Lerncamps. Auch eine Anhebung und Ausweitung der Schüler:innenbeihilfe ist unerlässlich. Die AK Tirol geht hier schon seit Jahren mit gutem Beispiel voran. Heuer startete bereits im Jänner das umfassende Lernangebot vom BFI mit Unterstützung von Land und AK Tirol. Schüler:innen ab der 5. Schulstufe können sich bei der Lernbegleitung in vielen Lernfächern vertiefen oder auf Prüfungen vorbereiten. Die mehr als 2.500 aktuellen Anmeldungen zeigen die Notwendigkeit dieser Initiative.
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Ein Sportprofessor sorgt sich um die Jugend Der ehemalige Turnlehrer Dr. Hannes Kastner fürchtet körperlichen Verfall der Männer Er selbst ist mit 74 Jahren noch topfit. Geht im Winter Skifahren und Skitouren. Sitzt laufend am Hometrainer. Geht täglich mit seinem Hund spazieren. Und besucht einmal pro Woche eine Yogastunde. Diese regelmäßige Bewegung, verbunden mit gesunder Ernährung, empfiehlt der promovierte Historiker Dr. Hannes Kastner. Der pensionierte Turnprofessor hat am Imster Gymnasium gut 40 Jahre lang die körperlichen Werte seiner Schüler aufgezeichnet. Diese statistischen Daten sind Grundlage für eine Universitätsstudie, die ein alarmierendes Ergebnis dokumentiert: Der heutigen Jugend droht der körperliche Verfall! „Als ich im Jahre 1971 als junger Lehrer nach Imst kam, waren meine Burschen durch die Bank noch ausdauernd, kräftig und sehr beweglich. Das hat sich im Lauf der
Jahre leider sichtlich verschlechtert. Während die Buben früher noch stundenlang im Wald gespielt haben, sitzen sie heute oft nur noch vor dem Fernseher oder dem Computer. Die Auswirkungen dieses Freizeitverhaltens zeigen Aufzeichnungen von Leichtathletikergebnissen bei Tests während meiner Turnstunden. Bei Disziplinen wie Laufen, Werfen, Springen oder auch Schwimmen musste ich über die Jahre bis hin zu meiner Pensionierung im Jahr 2010 leider einen eklatanten Leistungsabfall feststellen“, erzählt der aus Oberösterreich stammende Wahltiroler.
Harter Hund mit Humor Vielen seiner Ex-Schüler ist der „Schinder Hannes“, wie sie ihren Sportprofessor ironisch nannten, noch gut in Erinnerung. Kastners Zirkeltraining und seine legendäre Skigymnastik versprühten mitunter einen unvergesslichen Schweiß-
Professor für Geschichte und Sport sowie leidenschaftlicher Militarist. Hannes Kastner empfiehlt Bewegung, Disziplin und Humor als Elixier für ein gesundes Leben. Foto: Eiter
geruch in der Turnhalle. „Ganz ehrlich gesagt bin ich heute noch stolz darauf, dass ich meine Burschen gefordert habe. So manch einem sieht man bei den Maturatreffen noch immer an, dass sie einst unter meinen Fittichen trainiert haben“, schmunzelt Hannes, der auch den Humor als wesentlichen Gesundheitsfaktor ins Treffen führt. Mindestens so verschmitzt wie verschwitzt kann Kastner wie ein kleines Kind über sich selbst lachen. Der im 11. Monat des Jahres 1947 geborene Sportlehrer glaubt augenzwinkernd, dass die Parfümmarke „4711“ als Ausgleich für die von ihm bewirkte Körperausdünstung erfunden worden sei. Auch der Ötztaler Sporttempel „Area 47“ könnte nach ihm benannt sein, lacht Kastner.
Überzeugter Militarist Dass der pensionierte Vater von zwei Kindern und Opa von vier Enkeln seinen Alltag nach wie vor sehr diszipliniert angeht, hat auch mit seiner Vergangenheit als Bundesheeroffizier zu tun. Kastner war bis zu seinem 65. Lebensjahr, zuletzt als Oberst, Milizoffizier. Vor seinem Sportstudium hat er beim Jagdkommando eine Spezialausbildung als Elitesoldat absolviert,
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die im Volksmund als „Ranger“ bekannt ist. Trotz dieser Kampfbereitschaft ist Kastner auch ein streng gläubiger Mensch. Seine Dissertation als Historiker hat er über den Zisterzienserabt Sebastian Stöckl aus Pettneu geschrieben, der von 1790 bis 1819 das Stift Stams geleitet hat.
Bier und Schweinsbraten Doch das Leben von Hannes Kastner spielt sich nicht nur beim disziplinierten Lesen alter Schriftstücke, auf der Kommandobrücke des Militärs und beim schweißtreibenden Sport ab. Der mittlerweile halb in Imst und halb in Innsbruck lebende Pensionist ist seit vielen Jahren auch ehrenamtlich beim Roten Kreuz tätig. Und dort bei geselligen Runden nicht selten einer, der auch nach Sitzungen hocken bleibt. „Auch wenn ich mittlerweile gerne viel Gemüse aus unserem eigenen Garten esse, genieße ich zwischendurch einen guten Schweinsbraten. Und natürlich ein, zwei Bier dazu. Das ist ja ein elektrolytisches Getränk“, schmunzelt Hannes, der gemeinsam mit seiner Frau Sissi, ebenfalls eine pensionierte Turnprofessorin, vor allem das Leben mit seinen Enkeln genießt. (me)
Ein Leben mit Tieren – viel Arbeit wenig Brot! Maria Linser leitet den Tier- und Spielpark in Bichlbach in zweiter Generation Bereits vor 30 Jahren startete der „Tausendsassa“ Albert Linser das Projekt Tierpark Bichlbach. Nunmehr führt es seine Tochter weiter. In Pension ist der Gründer aber ganz und gar nicht, eher im „Unruhestand“ und meist im Park anzutreffen. Die Hauptgruppe der Besucher besteht zweifelsohne aus Familien mit Kindern, aber nicht nur. Wer Tiere mag, ob alt oder jung, der besucht uns gerne, weiß „Parkdirektorin“ Maria. Man schrieb das Jahr 1991, als der Tier- und Spielpark seine Tore erstmals öffnete und er legt seitdem zu. Deutlich über 200 „Viehchelen“ leben heute auf einer Fläche von zwei Hektar am Südhang des Kohlberges. Darunter Esel, eine Zwergziegenherde, Damhirsche, seltene Hühnerrassen, Hasen und unterschiedliches Federvieh wie ein Adler und Eulen. Verkehrstechnisch ist der nahe der B179 und ebenso nicht weit vom Bahnhof Bichlbach gelegene Tierpark leicht zu erreichen. Bis Anfang November bleibt er von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet.
Gelernte Restauratorin Maria Linser, eine der vier Töchter von Christl und Albert Linser, leitet den Zoo seit 2015. Die dazu notwendige Ausbildung zur landwirtschaftlichen Fachkraft absolvierte die gelernte Restauratorin in der Imster Landwirtschaftsschule. Maria Linser zu impuls: „Im Anschluss an Pflichtschule und Haushaltungsschule habe ich mich für die Schnitzschule in Elbigenalp entschieden, wo ich Vergolderin, Schilderherstellerin und Malerin erlernte. Dann zwei Jahre Glasfachschule Kramsach. Neben Restauratorin, beispielsweise auch im Stift Stams, war und bin ich noch Skilehrerin. Zu Hause hielten wir Tiere auch schon vor dem Tierpark und auch im Zoo half ich von Kindheit an mit. 2011 übergab mir Vater den Park. Voraussetzung war es landwirtschaftliche Facharbeiterin zu sein. Nach der Ausbildung wurde die Übergabe dann im Grundbuch eingetragen.
brochenen Hinterlauf, das im Tierpark abgegeben wurde. Da würde man um das Einschläfern nicht herumkommen, meinte der Tierarzt, trotzdem gelang es Albert, das Tier mit Babynahrung großzuziehen und die beiden wurden so ziemlich beste Freunde.
Der Park als Ganzheit
Vater und Tochter versorgen die Babyziegen. Meist schaffen das die Tiermütter selbstständig, manchmal sollte man aber auch Hilfestellung mittels Fläschchen geben. Fotos: Bundschuh
Traumjob? Maria überlegt: „Ja es stimmt schon, für mich ist es ein faszinierender und erfüllender Beruf. Allerdings gibt es auch Schattenseiten. Es kann an jedem Tag etwas mit den Tieren passieren. Schlimm ist es besonders dann, wenn ein Tier stirbt.“ Und wie steht es mit anstrengender körperlicher Arbeit wie Ausmisten und generell mit Schlechtwetter? „Das gehört eben dazu“, ist die pragmatische Antwort. „Besonders schön ist es für uns und die Besucher, wenn die Tiere Nachwuchs bekommen, denn unsere Bestände erhalten sich selbständig durch Nachzucht. Nach Saisonschluss bleiben die „winterharten“ Tiere in den Gehegen, die anderen werden in Stallungen untergebracht. Die Aufräumungsarbeiten im Frühling gestalten sich dabei recht mühsam, damit muss man leben. Übrigens
sollte man in diesem Job nicht nur Tiere mögen, sondern auch mit Menschen umgehen können, schließlich haben auch die Besucher ihre „Ansprüche“. Dann bleibt noch die Sache mit dem „lieben Geld“. Der Streichelzoo mit Spielpark finanziert sich größtenteils über den Eintritt, Unterstützung kommt von der Zugspitzarena. Reich wird man dabei bestimmt nicht“, versichert die „Tierflüsterin“ aus Bichlbach. Der Tiergarten in Hanglage ist ein 365-Tage-Jahresjob. Zeit für ein „Steckenpferd“ bleibt bei so vielen anderen Tieren kaum. Für ihren Freundeskreis muss aber Zeit sein, darauf legt Maria, die gerne in Gesellschaft ist, wert.
Vater und Tochter sind sich einig: „Wir betreiben Tierpark, Streichelzoo und Spielpark als Einheit. Der Schwerpunkt liegt bei den Tieren, aber wir bieten auch eine Reihe recht spektakulärer OpenAir-Spiele wie ein Autodrom an. Gastronomie führen wir keine, doch wir stellen einen gemütlichen überdachten „Jausenstadel“ für Selbstversorger und zwei Grillplätze zur Verfügung. Auch haben wir keine Tafel mit einer in Punkte gefassten Tierparkordnung angebracht, streicheln, hinter den Ohren kraulen und füttern ist erlaubt. Vielmehr setzen wir auf Hausverstand und Eigenverantwortung.“ Zum Abschluss unseres Gespräches meint Maria Linser zur Ideenwelt des Zooprojektes, das sich Natürlichkeit und an manchen Ecken Romantik bewahrt hat: „Wir gehen eben unseren eigenen Weg“, und zitiert aus ihrem witzig gestalteten Faltprospekt: „Bevor man die Welt vollendet, wäre es vielleicht doch wichtiger, sie nicht zugrunde zu richten.“ (pb)
Der gerettete Hirsch Die besonderen Tiererlebnisse der Linsers sind vielfältig. Beispielsweise erzählt Maria von einem Hirschbaby mit einem dreifach ge-
Kinder, besonders wenn sie aus Städten kommen, bietet der Bichlbacher Zoo Erlebnisse in einer für sie gänzlich neuen Welt.
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„Schaf schafft Landschaft“ im Naturparkhaus Längenfeld
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Bei traumhaftem Ötztaler Sommerwetter wurde im Naturparkhaus in Längenfeld die Wechselausstellung „Schaf schafft Landschaft“ eröffnet. Getreu dem Naturpark-Jahresmotto 2022 „Kultur schafft Landschaft“ widmet sich die diesjährige Spezialausstellung dem großen Ötztaler Thema Schafhaltung und der Transhumanz. Konzipiert vom Kulturverein Pro Vita Alpina wirft „Schaf schafft Landschaft“ einen vielfältigen Blick auf Schafe, Wanderweidewirtschaft und Almen. Zeitgleich zur Ausstellungseröffnung öffneten die Ötztaler Markttage ihre Stände. 1 Florentine Prantl (GF Pro Vita Alpina) und die designierte Pro Vita Alpina Obfrau Barbara Haid sind Expertinnen, wenn es um die
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Transhumanz geht. Mit Witz und Fachwissen führten sie durch die Ausstellung. Ob Honig, Marmelade, Käse oder Wurst. Bei den Längenfelder Bäuerinnen findet jeder und jede eppas guats. Margit Kuprian, Anni Arnold, Birgit Santer, Gitta Klotz und Petra Holzknecht (v.li) verwöhnen die Gäste der Ötztaler Markttage mit einer bunten Produktpalette. Wer am Stand von Gerhard Griesser aus Niederthai Halt macht, sollte sich ein bisschen Zeit nehmen. Ohne einen netten Huangart über Lamas, Alpakas und seine Bienen wird der interessierte Besucher nicht „entlassen“. Nach dem Besuch der Ausstel-
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lung, einem guten Essen, darf ein Schnapsle im Ötztal nicht fehlen. Bei Edith und Werner Hackl aus Sautens findet man immer den richtigen Tropfen. Brigitte Oberweger und Doris Grüner vom Naturparkhaus Längenfeld sind sich einig: „Die Ausstellung hat das Prädikat sehenswert verdient!“ Viktoria Ernst eröffnete die Ausstellung bei strahlendem Wetter und lud die zahlreichen Besucher ein die vielfältig bunte „SchafSchau“ zu besuchen. Glücklich nach erfolgreicher Ausstellungseröffnung. Mediendesignerin Jacqueline Angrisani und Journalistin Friederike Hirsch vor ihren „Schöpfungen“.
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Fotos: Riki Hirsch
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Künstlerin Jessy Pitt stellvertretend für viele KünstlerInnen, die dem Aufruf „Zeichne mir ein Schaf“ gefolgt sind. Friedlich weidend empfängt das „Blauschaf“ von Rainer Bonk die Besucher der Ausstellung „Schaf schafft Landschaft“ in Längenfeld.
Ein Projekt mit Weitblick wurde von der Gemeinde Mils realisiert: Mit dem Bau eines Tiefbrunnens auf dem Areal des Sportplatzes werden einerseits die Trinkwasserressourcen des Ortes geschont, andererseits die Bewässerung des Sportplatzes und einer nahegelegenen Gemeinschaftsweide sichergestellt. Auch die Feuerwehr kann für Löschzwecke auf den Tiefbrunnen zugreifen, der vom Grundwasser des Inn gespeist wird. Der neue Brunnen ist vor allem für die Bewässerung des Sportplatzes ein Gewinn. Ein modernes, zeitgesteuertes Bewässerungssystem mit Feuchtigkeitssensoren sorgt für eine perfekte Pflege der Rasenfläche und entlastet Platzwart Anton Reinstadler enorm. Rund 170.000 Euro hat die Gemeinde in die Realisierung des Tiefbrunnens gesteckt. Eine Investition, die sich lohnt. „Immerhin können pro Jahr etwa 11.500 Kubikmeter Grundwasser gewonnen werden, die sonst vom Trinkwasser des Ortes abgezweigt werden müssten“, zeigt sich Bgm. Bernhard Schöpf zufrieden.
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Fotos: Gemeinde Mils bei Imst
Mils: Tiefbrunnen schont Trinkwasserressourcen
WIRT DES MONATS
Beste Konditoreiwaren und Klassiker der internationalen Küche
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Das Dorfcafé von Warth – beliebter Arlberger Genießer-Treffpunkt
Fotos: Dorfcafe
Warth 48 | Tel. +43 5583
info@dorfcafe-warth.at | ww
3615
w.dorfcafe-warth.at
Täglich von 10:00 bis 22:00 Uhr geöffnet. Das kleine Bergdorf Warth am Arlberg auf 1.500 Metern hat nicht nur eine faszinierende Bergwelt und attraktive Ski-Abfahrten zu bieten, sondern ist auch kulinarisch voll auf der Höhe. Seit über 20 Jahren ist das Dorfcafé der Familie Bickel im Ortszentrum eine kommunikationsfördernde „Institution“ und eine Oase des Genusses. Josef Bickel eröffnete das Lokal im Jahr 2001, nachdem er 24 Jahre ein Lebensmittelgeschäft in Warth betrieben hatte. „Dann bekamen wir Konkurrenz und zwei Lebensmittelgeschäfte waren für das kleine Dorf zu viel, also habe ich den Laden geschlossen und das Café eröffnet.“ Eine gute Entscheidung, denn dieses ist zu einem beliebten Anziehungspunkt für Einheimische, Urlauber und Durchreisende geworden, wo sich sowohl im Winter als auch in der schneefreien Jahreszeit ein bunt gemischtes Publikum trifft. Im
Sommer finden sich unter den Stammgästen auch viele Motorradfahrer, die hier gern für eine Einkehr abbremsen.
AUSSICHTSREICHE SONNENPLÄTZE
Dieses Angebot findet großen Zuspruch und so wird das Dorfcafé im Sinne der vielen zufriedenen Gäste auch weiterhin ein belebter und beliebter Treffpunkt im Zentrum von Warth bleiben.
50 Plätze drinnen im gemütlichen Gastraum und 40 Plätze draußen auf der schönen, aussichtsreichen Sonnenterrasse (die sich bei kühleren Temperaturen beheizen lässt) laden zu einer feinen Rast mit zünftiger Stärkung ein. Denn im Café gibt es nicht nur beste Backwaren (geliefert vom bekannten Konditoreimeister Natter in Bezau), sondern auch die ganze Palette der internationalen Speisekarten-Klassiker: Vom Wiener Schnitzel über Spaghetti bis zu Pizza und Burger kann man hier ordentlich zulangen und die Energien wieder aufladen. Zudem können Speisen wie Kuchen, Salate und Pizza auch zum Mitnehmen bestellt werden.
Ein starker Bund von Frau zu Frau Als Doula steht Maria Schwarz Schwangeren als Freundin auf Zeit zur Seite Eine Doula, was ist das denn? – eine Frage, die Maria Schwarz aus Tarrenz schon oft gehört hat. Die 35-Jährige ist selbst dreifache Mutter und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Schwangere rund um die Geburt zu begleiten. Doulas sind dabei kein Ersatz für eine Hebamme, sondern eine zusätzliche Stütze für die werdenden Mütter beziehungsweise Eltern. Medizinischer Rat ist für sie tabu, sonstige hilfreiche Tipps und Tricks geben Doulas wie Maria aber gerne weiter. In seiner Herkunftssprache Altgriechisch bedeutet das Wort „Doula“ so etwas wie „Dienerin“. Im modernen Kontext beschreibt es geburtserfahrene Frauen, die Schwangeren rund um die Geburt unter die Arme greifen und einfach da sind. „Der Aufgabenbereich einer Doula ist nicht klar abgegrenzt.
Wir helfen da, wo es benötigt wird“, erzählt Maria. „Vor der Geburt sprechen wir unter anderem über Sorgen und Ängste, die persönliche Ideal-Geburt und wie man damit umgeht, wenn die Geburt doch anders verläuft als gewünscht.“ Wichtig sei dabei, dass die Chemie zwischen Doula und Mutter stimmt, da Vertrauen eine große Rolle spielt. „Eine mir unsympathische Person will man nicht bei einer Geburt dabeihaben. Die Frau muss sich uneingeschränkt öffnen können“, erklärt die 35-Jährige. Deshalb ist das erste Treffen kostenlos und dafür da, einander kennenzulernen. Vor der Geburt hilft Maria außerdem gerne bei der Planung von Babypartys, macht Gipsabdrücke vom Bauch oder bereitet Fotoshootings vor.
Doulatasche als Wundertüte Maria Schwarz aus Tarrenz ist Ehefrau, Dreifachmama, Sozialarbeiterin und Doula.
„Zwei Wochen vor und nach dem errechneten Geburtstermin ‰ 5. Juli 2022
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bin ich in Rufbereitschaft, da es jederzeit losgehen kann“, erläutert die Dreifachmama. Maria ist von Anfang bis Ende bei der Geburt dabei, sofern das die Schwangere möchte. Auch wenn es 36 Stunden dauere, versichert sie. Immer mit von der Partie: Marias Doulatasche, prall gefüllt mit Dingen für alle Eventualitäten. „Ich habe Toilettenartikel dabei, falls die Eltern das vergessen haben, Müsliriegel, eine Musikbox, Obst, Düfte, Kuschelsocken und natürlich eine zweite Garnitur Kleidung für mich“, verrät die Oberländerin. Gerne kümmert sich die 35-Jährige auch um den nicht gebärenden Elternteil. „Die Partner wissen oft nicht, wie sie sich verhalten sollen und sind einfach überfordert mit der Situation. Auch für sie bin ich da und gebe Anleitung, wie sie eine Stütze sein können“, so Maria. Durch die Covid-Regelungen der meisten Spitäler wird die Arbeit der Doulas noch immer erschwert. Da meistens nur eine Person mit in den Kreißsaal darf, die meist der Partner ist, bleiben die Doulas leider außen vor. „Das wird hoffentlich bald wieder anders“, hofft sie.
Arbeit mit Menschen Momentan ist Maria in Karenz, der neueste Zuwachs zur Familie Schwarz, die in Tarrenz in einem Blockhaus wohnt, ist nämlich erst acht Monate alt. „Ansonsten bin ich als Sozialarbeiterin bei der Caritas in Imst tätig“, erzählt sie. Ihre Arbeit als Doula ist im Moment mehr Berufung als Beruf, davon leben kann man hierzulande nur schwer. Die Ausbildung zur Doula hat die Oberländerin beim Doulazentrum Tirol in Absam absol-
viert. Verschiedene Referentinnen wie Gynäkologen, erfahrene Doulas, Physiotherapeutinnen und Steuerberater übermitteln den Anwärterinnen Wissen, welches sie später brauchen werden. Weiters verrät Maria: „Es geht auch um die Grenzen unserer Tätigkeit. Treten Komplikationen auf, nehmen wir uns zurück. Dafür sind nur Hebammen und Ärztinnen zuständig.“ Hebamme und Doula arbeiten aber im besten Fall Hand in Hand, da auch ein harmonisches Miteinander für die Schwangeren wichtig ist. Während der Covid-Zeit fand Maria außerdem Zeit, eine Babymassageausbildung zu absolvieren.
Das Mamasein feiern Auch wenn ihre drei Kleinen, die mittlerweile sechs und drei Jahre sowie acht Monate alt sind, alle per Kaiserschnitt auf die Welt gekommen sind, denkt Maria gerne an ihre Geburten zurück. „Meine Erinnerungen sind sehr positiv. Das Gefühl, einen neuen Menschen willkommen heißen zu dürfen, ist einfach wunderschön“, schwärmt sie. Als Andenken an das besondere Ereignis fertigt die 35-Jährige für ihre Schwangeren gerne Plazentabilder an. „Dabei wird der Mutterkuchen angemalt und samt Nabelschnur auf Zeichenpapier gedrückt. Durch das Abtragen der Farbe entstehen bunte Abdrücke, die ich später laminiere“, so Maria. Für viele Frauen habe die Plazenta eine besondere Bedeutung. Was die Tätigkeit als Doula für Maria so spannend macht: Jede Geburt, jede Frau, jede Schwangerschaft ist anders. Und die Unterstützung von Frau zu Frau einfach unschlagbar. (nisch)
Ein Wohnerlebnis im vorde Der Sautner David Holzknecht baute sich in der Zeit von Mai bis Juli 2022 eine nette Immobilie. Das neue Haus in sonniger Lage von Sautens gestaltet sich modern und doch zeitlos und wird in den nächsten Wochen fertiggestellt.
Lieferung und Montage von: Fenster • Sonnenschutz
Mit Kärtchen plant Maria mit Schwangeren ihre Traumgeburt. Bunte Plazentabilder erinnern an das Erlebnis. Fotos: Schrott
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Fotos: Agentur CN12 Novak
eren Ötztal aber vor allem auch den professionellen Firmen zu verdanken, die großteils aus der Region (außer Spengler und die Fenster) stammten, „aus einem Umkreis von
15 km. Daher war auch die Kommunikation hervorragend“, wie David Holzknecht betont und sich sichtlich über das gelungene Ergebnis freut.
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18 cm und die Fenster sind dreifach verglast. Keller gibt es keinen, aber dafür zwei separate Lagerräume.“ Damit alles rund läuft, war der Bauherr auch selbst stets im Einsatz: „Ich war jeden Tag auf der Baustelle, entweder zum Aufräumen oder um etwas zu organisieren. Es war wie ein Ausgleich zu meinem Bürojob. Dass alles so gut geklappt hat, ist auch dem Planer zu verdanken. Vor allem bei der Beratung vorab gab es einige AhaMomente. So wurde zum Beispiel das Haus um 90 Grad gedreht, was sich im Nachhinein als super Idee herausstellte. “ Probleme auf der Baustelle gab es keine. Das ist
Gmb
Auf einem Grundstück von 592 m2 entstand ein Haus mit zwei Wohneinheiten zu je 76 m2. Die hochwertige Massivbauweise aus Ziegeln macht das Gebäude besonders attraktiv, aber auch die qualitätsvolle Innenausstattung spricht für sich. Zudem bietet das Haus ein großzügiges Carport, einen schönen Garten und ein modernes Heizsystem. „Im Technikraum befindet sich ein Pufferspeicher, eine Luftwärmepumpe und der Verteilerkasten. Im gesamten Haus gibt es eine Fußbodenheizung“, erklärt der Hausbesitzer stolz und meint weiter: „Das Dach ist ein Satteldach mit Sichtdachstuhl. Die Dämmung hat
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„Zange“ hängt die Fußballschuhe an den Nagel
Foto: Taxi Zangerl
Foto: sportszene.tirol
Landecks Ex-Profi Simon Zangerl konzentriert sich ab sofort voll auf das Taxi-Geschäft
Nach seiner Rückkehr ins Oberland gab Simon Zangerl noch drei Jahres alles für seinen Stammverein SV Landeck. Jetzt tauschte er die Fußballschuhe gegen seinen neuen Arbeitsplatz am Taxi-Steuer – hier mit Sohn Luis am Beifahrersitz.
Er war stets ein Sportsmann vom Scheitel bis zur Sohle, war bekannt für seine enorme Schnelligkeit und seinen Torinstinkt. Seinem Stammverein SV Landeck verhalf er im letzten Saisonspiel noch zum Klassenerhalt in der Landesliga West. Damit endete für Ex-Profi Simon Zangerl seine aktive Fußballkarriere. Für den kleinen Simon gab’s immer nur Fußball. „Ich hab’ mal ein Fahrrad geschenkt bekommen, aber geweint, weil ich viel lieber einen Fußball haben wollte“, lacht er rückblickend. Sobald es altersmäßig möglich war, begann er beim SV Landeck mit regelmäßigem Training. Nachdem er für diverse Nachwuchsteams gekickt hatte, ging’s für das Talent ins LAZ nach Imst. Und im Alter von 14 Jahren ins BNZ nach Innsbruck. „Bedanken muss ich mich vor allem bei meiner Familie, speziell bei meinem Vater Christian. Sie haben mich immer gefördert. Eine Karriere im Fußball wäre sonst niemals möglich gewesen“, sagt Simon. Der 2008 vom BNZ zu den Amateuren von Wacker Innsbruck wechselte. Von dort ging es drei Jahre später zur WSG Wattens, die damals von Roland Kirchler trainiert wurde. Die spielte 2012 gegen den SV Horn Relegation um den Aufstieg in die Erste Liga, musste sich in den beiden Partien den Niederösterreichern aber geschlagen geben.
Wechsel zu Wacker Innsbruck Im Jahr 2014 wechselte die „Zan-
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ge“, wie der Landecker am Platz gerufen wurde, zur Profimannschaft von Wacker Innsbruck. Die Zeit beim inzwischen in arge Turbulenzen geratenen Tiroler Traditionsverein sieht Simon rückblickend zwiespältig: „Das Training hatte nochmal ein anderes Niveau, und ich bin sicher nicht schlechter geworden. Aber ich hatte nie das Gefühl, dass Trainer Michael Streiter wirklich auf mich setzt. So waren dann auch meine Einsatzzeiten nicht zufriedenstellen.“ Es folgte nach einem Jahr die Rückkehr zu Wattens, wo er laut eigenem Bekunden dann seine beste Fußballzeit erlebte. Wieder schaffte es die WSG in die Relegation, scheiterte aber an BW Linz.
Abenteuer auf Mallorca Schließlich sollte ein ganz besonderes fußballerisches Abenteuer folgen. Simon erzählt: „Ich wurde öfters vom damaligen Trainer von Unterhaching, Christian Ziege, beobachtet, der mich nach Bayern holen wollte. Das ist aber nicht zu standegekommen. Die Chance auf eine Zusammenarbeit ergab sich dann aber auf Mallorca.“ Der ehemalige Profi von BayernMünchen, der mit Deutschland 1996 in England den Europameistertitel geholt hatte, heuerte als Trainer beim spanischen Drittligisten Atlético Baleares an. Und sofort dachte er wieder an den drahtigen Oberländer. „Er hat mich angerufen und eingeladen, ihn auf Mallorca zu begleiten, um vor Ort alles anzusehen. Ich war
sofort Feuer und Flamme und hab mich dann entschieden, dieses Abenteuer zu wagen.“ Simon bekam eine tolle Wohnung und ein Auto gestellt. Brachte sich noch in der Heimat mit zusätzlichen Krafteinheiten in Form, denn: „Ich habe mir die spanischen Spieler angeschaut und gesehen, dass ich es da mit ziemlichen Maschinen zu tun bekomme. Da war für einen dünnen Burschen wie mich Muskelaufbau angesagt.“ Doch er hatte Pech, wurde nach der ersten Meisterschaftspartie in einem Trainingsspiel von einem spanischen Clubkameraden übel umgetreten. Im Knie waren alle Bänder eingerissen, dazu kam ein Knochenödem. Er pendelte in der Folge öfters zu einem von Ziege empfohlenen Spezialisten nach Bayern. Trotzdem dauerte es bis zur Winterpause, ehe er wieder trainieren konnte. Im Frühjahr stand die „Zange“ in den ersten Partien in der Startformation. Da die Mannschaft aber zu weit vom angestrebten Ziel des Meistertitels entfernt war, wurde Ziege entlassen. Und unter dem spanischen Nachfolger verlor er seinen Stammplatz. Groll hegt er deshalb keinen: „Ich habe mich mit dem Coach super verstanden. Und er hat letztlich alles richtig gemacht. Denn mein Sturmpartner traf wie am Fließband. Es bestand keine Notwendigkeit, etwas zu ändern. Den Aufstieg in die 2. Liga haben wir dann trotzdem knapp verpasst, weil wir in der Relegation
in der 118. Minute das entscheidende Gegentor kassiert haben.“ Schließlich entschied sich Simon für eine Rückkehr zur WSG Wattens: „Leider wurde ich in einem Vorbereitungsspiel von einem Russen gefoult. Die daraus resultierende Verletzung habe ich die ganze Saison mitgezogen.“
Zurück ins Oberland Schließlich beendete er im Sommer 2018 seine Profikarriere, stieg voll ins Taxi-Unternehmen seines Vaters ein – und ging noch für drei Jahre für seinen SV Landeck auf Torjagd. Mit dem Heimspiel gegen Vils endete dann seine Fußballkarriere vor wenigen Wochen endgültig. Und diese Partie war eine wichtige, denn im direkten Duell ging es um den Klassenerhalt in der Landesliga West. Simon erzielte sein 22. Saisontor zur 1:0Führung. Nachdem sein Team schon 3:0 geführt hatte, hieß es am Ende nochmals Zittern, da Vils auf 3:2 herankam. Ganz will er vom Fußball auch als Taxi-Unternehmer nicht lassen, kann sich eine Funktion im Verein vorstellen, wenn auch nicht als Trainer. „Aber mein Sohn Luis ist jetzt drei Jahre alt. Wenn er dann spielt, bin ich sicher regelmäßig dabei.“ Wochenende gibt es im Taxi-Business keins. Lange zum Leidwesen von Freundin Linda. „Da hat’s anfangs schon manche Diskussion gegeben. Aber ich konnte sie gut trainieren. Und jetzt ist das kein Problem mehr“, lacht die „Zange“. (pele)
Der Spezialist für ge(h)mütliches Wandern Der Kaunertaler Franz Wille hat sich als Wanderbuch-Autor einen Namen gemacht
In zahlreichen Wanderführern hielt er seine schönsten Touren in Österreich, Italien, Deutschland, Istrien und der Schweiz fest und animierte damit zahlreiche Menschen zum Erkunden neuer Gegenden oder der eigenen Umgebung. Den Aufstieg der Cinque Terre zu einer einzigartigen Wanderregion ab den 1970er Jahren verfolgte er von Anfang an dokumentarisch mit. Soeben ist sein empfehlenswertes Buch „Wanderbares Waldviertel“ erschienen. Damit porträtiert er auch seine neue Heimat, denn seit der Pensionierung wohnt Franz Wille mit Frau Brigitte, einer gebürtigen Niederösterreichin, im Waldviertel, um den Kindern (Markus ist Unfallchirurg, Micha Künstlerin) näher zu sein, die mit ihren Familien in Wien leben.
Alles zu Fuß erledigt Das ausdauernde Gehen wurde Franz Wille sozusagen in die Kinderschuhe gelegt, wie er selbst launig zusammenfasst: „Aufgewachsen auf einem Bauernhof in Nufels im äußeren Kaunertal, musste man alle Weg zu Fuß machen: Zu Fuß in die Schule nach Kaltenbrunn, zu Fuß in die Kirche, zu Fuß mit den Kühen auf die Weide, zu Fuß auf die Felder zum Heuen, zu Fuß auf die hoch gelegenen Bergwiesen, zu Fuß als Milchwäger zu allen Bauernhöfen der Pfarrgemeinde, im Winter durch stockdunkle Nacht mit den Milchproben in der kleinen Kiste zurück nach Hause.“ Als Lehrer am Gymnasium behielt Franz Wille das regelmäßige Gehen bei, indem er die gedanklichen Vorbereitungsarbeiten für
Foto: Franz Wille
„Ich bin der Meinung, dass alles besser gehen würde, wenn man mehr ginge.“ Dieses Zitat des Schriftstellers Johann Gottfried Seume ist auch das Lebens- und Arbeitsmotto von Wanderbuchautor Franz Wille. Der gebürtige Kaunertaler (geb. 1952) und frühere Professor am Gymnasium Landeck für Geographie und Deutsch ist Spezialist für ge(h)mütliches Wandern.
Franz Wille, ehemaliger Professor am Gymnasium Landeck, schreibt seit seiner Pensionierung Wanderführer. Das jüngste Werk beschreibt 40 ge(h)mütliche Touren im Waldviertel.
den nächsten Tag in die Natur verlegte, „weil mir beim Wandern immer die besten Ideen kamen.“ Um seinen SchülerInnen im Geographieunterricht authentische Berichte zu interessanten geographischen Phänomenen wie Gletscher, Karsterscheinungen, Bergseen usw. liefern zu können, unternahm er Reisen, die ihn u.a. von den Samenkaten in Nordschweden bis zu den Vulkanen auf Sizilien führten. Reisen, Fotos, Notizen – damit waren die Grundlagen gelegt, die Verlage zeigten Interesse und bis zum ersten gedruckten Wanderführer war es nicht mehr weit.
Freude bereiten.“ Franz Wille ist ein gutes Beispiel dafür, dass Aktivität und Gemütlichkeit gut „zusammengehen“. Das genussvolle Wandern sorgt nicht nur für Inspiration, sondern auch für Ausgleich und die innere Ruhe, für die ihn seine Angehörigen und Freunde sehr schätzen. Aber Abwechslung ist dennoch gefragt, vor allem fasziniert Franz Wille die Vielfalt unterschiedlicher Landschaften. Und die Natur rund um Gars am Kamp, wo er seine zweite Heimat gefunden hat und sich sehr wohl fühlt, bildet einen schönen Kontrapunkt zur
Landschaft des Tiroler Oberlandes, die er ebenfalls liebt. Tirolbesuche stehen trotzdem eher selten am Programm, es gibt eben noch viele andere Gegenden zu erkunden. Aber hin und wieder kehrt Franz Wille doch nach Nufels zurück, wo er seinen Bruder Anton Wille besucht, der sich als Holzkünstler und Sammler historischer Konzertflügel einen Namen gemacht hat und mit seiner Originalität zu einem „bunten Vogel“ des Kaunertals geworden ist. Die Wanderführer von Franz Wille findet man auf seiner Website: www.franzwille.jimdofree.com
Schöne Wanderungen Franz Wille: „Seit der Pensionierung schreibe ich Wanderführer, weil ich jetzt mehr Zeit für das Wandern und Bücherschreiben habe. Von den Weitwanderungen bin ich jedoch inzwischen wieder abgerückt. Das viele Gehen hält zwar fit, aber mit zunehmendem Alter wird der Rucksack immer schwerer und die Wege werden strapaziöser. Also konzentriere ich mich lieber auf Genusswanderungen. Wandern soll meinem Empfinden nach weder Stress noch Leistungsnachweis sein, sondern
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Wallfahrtskirche Sinnesbrunn
Schloss Starkenberger
Hochimst
Wandern am „Starkenberger Panoramaweg“ Sieben Abschnitte, sieben Seen, sieben Höhen und Tiefen. Der Starkenberger Panoramaweg führt Wanderfreunde auf sieben abwechslungsreichen Etappen von Landeck nach Ehrwald. Natürlich lassen sich die Abschnitte auch im Zuge eines Tagesausflugs einzeln erwandern, womit der Starkenberger Panoramaweg in den bevorstehenden Sommerferien auch für heimische Familien interessant ist. Der Starkenberger Panoramaweg ist ein Weitwanderweg voller Highlights. Insgesamt 70 Kilometer lang, garantieren die sieben Anschnitte Wanderspaß für die ganze Familie. Wie der Name schon vermuten lässt, spielt das alte Ritterge-
schlecht der Starkenberger eine wichtige Rolle. Verbindet der Weg doch Schlösser und Burgen der einst so mächtigen und stolzen Adelsfamilie, die über 400 Jahre eine beherrschende Rolle in Tirol einnahm. Der Panoramaweg wird seinem Namen in jeder Hinsicht gerecht und steckt voller Überraschungen. Immer wieder folgen die Wegverläufe historischen Straßen wie der Via Claudia Augusta, der Salzstraße oder dem Jakobsweg. Sieben Seen und zahlreiche Bachläufe machen diesen Weg auch zu einem erfrischenden Erlebnis. Und natürlich säumen Schlösser, Burgen und vielerlei historische Gemäuer den Wegverlauf und machen Geschichte „auf Schritt und Tritt“ erlebbar. Der Weg führt über offene, sonnige Panoramalagen und durch schattige tiefe Schluchten, durch angenehm kühle Wälder und verträumte Siedlungen. Immer wieder eröffnen sich herrliche Ausblicke ins Tal und die umliegenden Berge – schöne Rastplätze und gemütliche Einkehrmöglichkeiten inklusive (siehe Inserate auf dieser Seite!). Die sieben Etappen müssen aber
Das Ausflugsziel oberhalb von Tarrenz auf 1.250 Meter.
nicht ein einem Zug bewältigt sondern können natürlich auch in zeitlichen Abständen erwandert werden. Öffentliche Verkehrsmittel bringen die Wanderer bequem zum Ausgangspunkt zurück. Ein eigener Folder – erhältlich bei den Outdorregionen Imst und TirolWest – schlüsselt alle Busverbindungen entlang des Starkenberger Panoramaweges übersichtlich auf. Alle Infos zum Starkenberger Panoramaweg inklusive detaillierter Beschreibungen der Etappen gibt es auch der Homepage www.starkenbergerpanoramaweg.at
Christian Linser T. 0660/813 9141 In unserem Restaurant oder auf unserer Terrasse verwöhnen wir Sie gerne mit internationaler Küche von 9 bis 20 Uhr • von Mai bis Oktober: Dienstag Ruhetag Für Anfragen und Reservierungen stehen wir gerne zur Verfügung!
Ihre Einkehrmöglichkeit am Starkenberger Panoramaweg
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Fotos: ©Imst Tourismus
Auf den Spuren der Ritter – in sieben Etappen von Landeck nach Ehrwald
Ein Brüderpaar zwischen Tradition und Moderne Seit 2018 sind die Sautner Florian und Martin Pohl überzeugte Pächter der Balbach Alm Inmitten der Almenregion Hochoetz befindet sich die Balbach Alm der Gemeinde Sautens. Sie ist die „Hausalm“ der SautnerInnen und wird seit Jahrzehnten auch von SautnerInnen geführt. Seit Oktober 2018 sind das Brüderpaar Florian und Martin Pohl die Pächter. Mit ihnen ist die Traditionsalm in der Moderne des 21.Jahrhunderts angekommen. Kürzlich ertönte ein Juchitzer aus der Balbach Alm. Das Brüderpaar Florian und Martin Pohl sind in die Almsommersaison gestartet. Seit Oktober 2018 führen der 33jährige Florian und sein sechs Jahre jüngerer Bruder Martin die Sautner Gemeindealm. Gelegen auf 1.957 Metern in der Almenregion Hochoetz wird sie seit Jahrzehnten von SautnerInnen betrieben. „Die Kombination aus Gastro und den Bergen hat uns gereizt“, sind sich die Pächter einig. Ganz so einfach, wie es sich anhört, war die Übernahme der Balbach Alm allerdings nicht. Nach dem Zu- und Umbau war die Betriebsanlagengenehmigung eine Herausforderung, sowie die Vernetzung der gesamten Technik nach den Baumaßnahmen, die Stromzufuhr, die Wasserquelle und immer wieder auftretende Schäden. „Man ist halt auf knapp 2.000 Metern“, lächeln die Jungunternehmer. Beide kommen aus der Gastronomie und haben einschlägige Ausbildungen. Mit diesen Fachkenntnissen, Innovationsgeist und einem jungen Team ha-
Unterschied macht“, so Florian.
Almen statt Palmen
Seit 2018 betreiben die Brüder Florian und Martin Pohl aus Sautens die Balbach Alm. Mit Mut, Witz und Innovation haben sie die Alm in einen modernen Gastronomiebetrieb verwandelt. Foto: privat
ben sie die Balbach Alm gekonnt in das 21. Jahrhundert geführt.
Moderne Tradition Die Brüder haben mit der Übernahme die Alm saniert, umgebaut, vergrößert und neu strukturiert. Mit neuem Spielplatz, Logo, Homepage und Teamoutfits erinnert kaum noch etwas an die Alm von früher. „Es war für jeden klar, dass es ein Neustart und nichts zum Vergleich zu früher ist – außer Platz und Namen“, so die jungen Almbetreiber. Trotzdem versuchen sie neben allen Neuerungen das klassische Almfeeling zu bewahren. Noch immer machen in Balbach an die 35 Kühe, Hochlandrinder, Pferde, Esel, Schweine, Hasen und Hennen Sommerfrische. Auf der Speisekarte fehlt der traditionelle Kaiserschmarrn ebenso wenig wie selbstgemachtes Brot,
Speck und Grammelschmalz. Mit dem Almburger, einem Bergkräuterpesto und einem Waldbeershake hat die moderne Küche auf Balbach Einzug gehalten. Mit den 10 Betten im „AlmPARTMENT“, 100 Sitzplätzen in der getäfelten Gaststube und 120 Plätzen auf der Sonnenterasse haben Florian und Martin die Alm in einen großzügigen Gastronomiebetrieb verwandelt. Ob coole Beats oder Almplayliste, Florian und Martin schaffen es scheinbar ganz leicht das Beste aus Tradition und Moderne in ein stimmiges Gesamtkonzept zu verwandeln. Mit den „Balbach-Alm-Gutscheinen“ haben die Brüder den Nerv der neuen Zeit getroffen. „Wir wollen Gutscheine – die auf der Homepage www.balbachalm.at erhältlich sind – neu denken, weil Regionalität auch beim Verschenken einen
Die Berge, die Natur sind für Florian und Martin die perfekte Location für ihren Betrieb. „Heimat ist, wo die Berge sind. Das Ötztal mit seinen ganzen Naturjuwelen fesselt mich“, betont Martin. Beide sind vom Almleben fasziniert. „Die Ruhe auf der Alm und dass sich die Menschen stressfreier verhalten als im Tal“, erklärt Florian den Reiz. Beiden ist das Biken in der Natur gemeinsam. Wandern, musizieren, Klettern, Camping sind nur einige ihrer vielfältigen Hobbys. Martin beschreibt es so: „In unserer Freizeit halten wir uns viel in der Natur auf und machen vieles, was unser großer Spielplatz vor der Haustüre zu bieten hat.“ Sie sind offen für Neues, schätzen das Kleine und sind dankbar für jeden Tag auf dieser Welt. Diese Vibes, die Liebe zu den Bergen und zur Natur sind die Quintessenz, mit der das Brüderpaar die Balbach Alm führt. Gemischt mit eine Prise Tradition und einem Schuss Innovation und Ideenreichtum haben es Florian und Martin Pohl geschafft die Balbach Alm abseits von Kitsch und Klischees in die Moderne zu katapultieren. Um es mit den Worten der Brüder zu sagen: „Ob in der Panoramastube mit einer kräftigenden Knödelsuppe oder auf der Sonnenterrasse, im Liegestuhl mit einem erfrischenden Waldbeershake und coolen Beats, wir wollen unseren Gästen eine unvergessliche Zeit bieten.“ (riki)
Für den perfekten Start in den Tag, genieße unseren Alm-Brunch! Infos unter www.balbachalm.at sowie auf Facebook und Instagram.
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WANDERN IM HOCHGEBIRGE
AV-Hütten starten hoffnungsvoll in den Sommer Neues Buchungsportal erleichtert die Reservierung von Schlafplätzen
Zwei durchaus herausfordernde Corona-Sommer liegen hinter den Hüttenwirt*innen der Alpenvereinshütten: Zuerst gab es wegen der strikten Reisebeschränkungen einen regelrechten Ansturm auf die Bergwelt mitsamt ihren Hütten. Gleichzeitig sorgten die sich oft ändernden Corona-Bestimmungen in der Gastronomie und Hotellerie für eine erschwerte Planung bei den Pächter*innen einerseits und zu vielen Unklarheiten und Fragen bei den Gästen andererseits. Groß ist deshalb die Erleichterung, dass sich ein „Sommer wie damals“ abzeichnet und eine gewisse Normalität vor der Tür steht: Die Buchungslage für den Sommer ist schon jetzt erfreulich, die Hüttenwirte erwarten eine gute Saison. Für eine Übernachtung auf einer Alpenvereinshütte braucht es nun keinen eigenen Leichtschlafsack und Kopfkissenbezug mehr, Decken dürfen wieder ausgegeben werden. Ein dünner Hüttenschlafsack ist natürlich aus hygienischen Gründen nach
wie vor erforderlich, wie schon vor der Pandemie. Die Schlafplatz-Reservierungspflicht, die coronabedingt erforderlich war, gibt es ebenfalls nicht mehr. „Wir legen aber nach wie vor allen Gästen ans Herz, sich rechtzeitig um einen Schlafplatz zu kümmern, weil gerade an Wochenenden manche Hütten durchaus bis zum letzten Platz voll sein können“, rät Doris Hallama, Vizepräsidentin des Österreichischen Alpenvereins.
Schlafplatz reservieren! Besonders bequem funktioniert dies mittlerweile online: Bereits 370 Hütten im Alpenraum verwenden das Online-Reservierungsportal der Alpenvereinshütten, rund 200 davon in Österreich und Südtirol. Nach wie vor wichtig ist es, die Reservierung auch verlässlich einzuhalten, da sonst eine sinnvolle Planung für die Hüttenwirt*innen fast unmöglich wird. Es ist mittlerweile zu einer Unart geworden, auf SchönwetterVerdacht zu reservieren und dann kurzfristig wieder abzusagen. So-
Foto: Alpenverein/Norbert_Freudenthaler
Nach einem durchwachsenen Winter blicken viele Hüttenwirt*innen hoffnungsfroh einem „Sommer wie damals“ ohne Einschränkungen entgegen.
Nach einer ausgedehnten Wanderung in den Tiroler Bergen schmeckt das Essem auf einer der Alpenvereinshütten doppelt so gut.
bald eine Wolke am Himmel erscheint, bricht die große Stornowelle herein, wissen viele Hüttenwirt aus leidvoller Erfahrung. Im Vergleich zu den tatsächlich ausfallenden Belegstagen ist das Stornogeld nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Viele offene Stellen! Ein großes Problem vieler Hüttenpächter ist auch die Suche nach geeignetem Personal – vom Koch bis
zum Allrounder. Dies bestätigt auch ein Blick auf die HüttenjobSeite, wo derzeit noch immer viele Stellen für den Sommer ausgeschrieben sind. Neu hinzu kommt im Frühsommer 2022 der digitale Bettencheck: Mit diesem lang erwarteten Feature wird es möglich sein, eine Mehrtagestour oder Weitwanderung über mehrere Hütten hinweg mit wenigen Klicks zu planen und die Verfügbarkeiten abzurufen.
Hilfreiche Links: • Alle Hütten in ganz Österreich in der Übersicht: www.alpenverein.at/huetten • Hütten online reservieren: https://www.alpenverein.at/portal/huetten-wege/ohrs/index.php • Öffnungszeiten Hütten Sommer 2022 (PDF): https://t1p.de/av-huetten-sommer2022
DIESE ALPENVEREINSHÜTTEN EMPFEHLEN SICH FÜR EIN BERGABENTEUER IN TIROL:
Amberger Hütte
2.135 m
Darmstädter Hütte
2.384 m
Verwallgruppe
Hochjoch-Hospiz
2.413 m
Ötztaler Alpen
Foto: Hochjoch-Hospiz
Ob zu Fuß, mit dem Mountainbike oder gar mit dem Kinderwagen, die Amberger Hütte ist der perfekte Wandertipp für jedermann und begrüßt Sie durchgehend mit warmer Tiroler Küche. Zustiege: von Gries im Sulztal in ca. 1,5–2 Stunden. Ausgangspunkt für zahlreiche Bergerlebnisse. Ausstattung: Zweibett- und Mehrbettzimmer und Matratzenlager. Familie Lydia & Serafin Gstrein T +43 676 95 23 426 · info@ambergerhuette.at www.ambergerhuette.at
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Zustieg: Ab St. Anton zu Fuß in 3,5 h Std. erreichbar, schneller gehts mit dem E-Bike. Ausstattung: 80 Schlafplätze. Bekannt für Knödelvariationen. Ausgangspunkt für viele leichte bis schwere Bergtouren; 7 Klettergärten mit 72 Routen im direkten Umfeld der Hütte. Bis 18. September geöffnet. Familie Weiskopf, T 0699 15446314 darmstaedter.huette@gmx.net www.darmstaedterhuette.at
Zustiege: ab Vent in ca. 2 1/2 Stunden. Ausstattung: Frühstück und Halbpension möglich. Platz für bis zu 70 Personen, Duschen. Bis Ende September geöffnet; im Winter von März bis Anfang Mai.
Sophie Scheiber, 6458 Vent, Franz-Senn-Weg 1 Tel. +43 720 920311, info@hochjoch-hospiz.at www.hochjoch-hospiz.at
WANDERN IM HOCHGEBIRGE
Extremwetterereignisse setzen Bergwegen zu Die Instandhaltung des Wegenetzes ist eine immer größere Herausforderung
Sommer, Sonne, Hitze: Bereits vor Corona erfuhr das Bergwandern einen Boom, durch die Pandemie wurde die heimische Bergwelt für viele zur attraktiven Alternative zum Strandurlaub. Und nicht zuletzt durch die Klimakrise mit den daraus resultierenden steigenden Temperaturen zieht es immer mehr Menschen hinauf in die kühleren, alpinen Regionen. Hoch hinauf gelangt man im besten Fall zu Fuß, über Wanderwege – die allermeisten Bergbegeisterten halten ein funktionierendes Wegenetz bis auf die höchsten Gipfel für gegeben und selbstverständlich. Ist es aber nicht, wie Georg
Hohenzollernhaus
Unterberger, Leiter der Abteilung Hütten, Wege und Kartographie beim Österreichischen Alpenverein, betont: „Der Bergtourismus lebt von einem funktionierenden Wege- und Hüttennetz. Unsere Wegewarte kümmern sich um den Erhalt der Wege und eine intakte Wegbeschilderung, damit die Bergbegeisterten möglichst sicher zu ihren Zielen kommen.“
Wegewarte gesucht! Die Schäden an der alpinen Infrastruktur werden durch die Klimakrise immer mehr werden, nicht weniger. Gleichzeitig sind auch deutlich mehr Menschen im Gebirge unterwegs, die Wartung wird aufwändiger und wichtiger. Deshalb freut man sich beim Alpenverein über alle Helfer, die ihren Beitrag leisten und eine sinnstiftende Arbeit im Gelände ausüben wollen. Entsprechende Schulungen werden digital und vor Ort vom Alpenverein angeboten. Ohne verlässliche Kooperationspartner, die den Alpenverein großzügig unterstützen, wären die kostenintensiven Wegearbeiten in der Form nicht möglich. So begleitet Handl Tyrol nun schon seit über zehn Jahren den Alpenverein als Partner bei der Erhaltung der Wege und Hütten.
Foto: Simon Schöpf / Alpenverein
Der Österreichische Alpenverein betreut insgesamt 26.000 km Wege in den heimischen Alpen – eine essentielle alpine Infrastruktur, ohne die der Bergsport und der Tourismus in Österreich nicht denkbar wären. Die Instanthaltung dieser wird durch zunehmende Wetterextreme allerdings eine immer größere Herausforderung für die rund 600 ehrenamtlichen Wegewarte des Alpenvereins. Die seit 2010 bestehende Partnerschaft mit Handl Tyrol bei der Erhaltung der Hütten und Wege hilft, die Kosten für die Sanierung zu tragen.
Wegewarte bei der Arbeit über der Alplhütte in der Mieminger Kette .
2.480 m oder Karlsruher Hütte in den Ötztaler Alpen
Württemberger Haus
in den Ötztaler Alpen
Das Hohenzollernhaus liegt auf einem Felssporn mit wunderbarem Ausblick über das Radurschltal. Zustieg: ab Parkplatz Wildmoos ca. 1 1/2 Std., von Pfunds durchs Radurschltal in ca. 4 Std. Ausstattung: 50 Betten in Zwei- oder Dreibettzimmern und Lager. Rucksacktransport möglich. Typische Tiroler Spezialitäten mit großteils regionalen Produkten. Bis 2. Oktober geöffnet. Pächter: Christine & Josef Waldner T +43 664 531 1915, info@hohenzollernhaus.at www.hohenzollernhaus.at
Zustiege: von Obergurgl aus in ca. 2,5 Stunden. Ausstattung: 40 Betten in Zimmern und Matratzenlager, Duschen, Gepäcktransport möglich, Empfang für Mobiltelefon. Idealer Stützpunkt für Familienbergwanderungen. Von der Hütte aus sind Bergwanderungen, Hochund Skitouren möglich. Herrlicher Blick auf die von Gletschern geprägte und geformte Landschaft. Pächter: Georg Gufler, T +43 0664 1647715 langtalereckhuette@alpenverein-karlsruhe.de www.alpenverein-karlsruhe.de
Die Hütte liegt am Adlerweg und am Lechtaler Höhenweg, und auf einer Alternativroute vom E5. Zustieg: von Zams aus, oder von Madau und Gramais im Lechtal aus in ca. 5 Std. Ausstattung: 54 Betten in Zimmern und Matratzenlager. Ein Highlight ist unsere Außendusche. Hier kocht die Hüttenwirtin noch selber z.B. Hausgemachter Apfelstrudel oder Speck-, Spinat- und Käsknödel ... Die Gäste wissen besonders die persönliche Atmosphäre zu schätzen.
2.123 m
Langtalereckhütte
2.200 m
in den Lechtaler Alpen
Pächter: Andrea Walch, T +43 0664 / 4401244 info@dav-wuerttembergerhaus.de www.dav-wuerttembergerhaus.at
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Fotos: Ötztal Tourismus / Lukas Ennemoser
Ötztaler Rad-Highway
Bis zu 150.000 RadfahrerInnen werden pro Saison gezählt.
Über 57,7 Kilometer verbindet der Ötztal Radweg die Gemeinden des längsten Tiroler Seitentals für Zweiradfans abseits des Straßenverkehrs. Pro Saison frequentieren bis zu 150.000 RadfahrerInnen die Route. Realisiert wurde das 7-MillionenEuro-Projekt über mehrere Abschnitte und Jahre.
Fotos: Ötztal Tourismus / Leo Linser
Die Mission eines durchgängigen Radwegs vom Inntal bis ins hintere Ötztal hat sich 2022 erfüllt. Nachdem sich abschließende Arbeiten im Vorjahr pandemiebedingt verzögert hatten, konnte der Abschnitt im Bereich Bruggen bis Huben (Längenfeld) rechtzeitig zur diesjährigen Bikesaison verlegt und asphaltiert werden. „Der Ötztal Radweg gepaart mit zahlreichen MountainbikeRouten sowie dem Ötztaler Radmarathon machen das Ötztal zu einer führenden Destination im Radland Tirol“, verweist LHStv Josef Geisler auf die Angebote für Radwanderer, Bergradler und Rennradfahrer. Mittlerweile ist jeder vierte Tiroler Gast mit dem Rad unterwegs. „Per Rad sind Attraktionen wie Schwimmbäder, Klettergärten oder Sommerbergbahnen ganz
Alle Busse sind in der Hochsaison mit Radanhängern ausgestattet. Der Biketransport ist zudem kostenlos.
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einfach erreichbar. Besonders die hohe Akzeptanz bei den Einheimischen freut mich. Denn sie sind Vorbilder für unsere Gäste, das Auto stehen zu lassen und die Region per Zweirad zu erkunden“, so Oliver Schwarz, Direktor von Ötztal Tourismus.
Gefragtes Angebot Mehrere Zählstellen an verschiedenen Standorten erheben die Frequenz an RadfahrerInnen. An Spitzentagen bewegen sich bis zu 2.000 BikerInnen auf der gesamten Strecke oder Abschnitten davon. In der Saison 2021 wurden 150.000 RadfahrerInnen gezählt. Ein Push-Faktor für diesen Boom ist der Trend zu E-Bikes. Die Biker profitieren u.a. von durchdachten Lösungen in Sachen Service. Alle Busse auf der Hauptverkehrslinie sind in der Hochsaison mit Radanhängern ausgestattet. Der Biketransport ist kostenlos. Dies garantiert ein komfortables Weiterkommen zwischen den einzelnen Abschnitten. Mittels SmartphoneApp lässt sich vorab checken, ob das eigene Bike im nächsten Bus noch Platz findet. Den Batteriehunger der E-Bikes stillen Ladestationen entlang der Strecke. Noch auf der To-do-Liste stehen die durchgehende Asphaltierung des Radwegs, die Entschärfung von Kreuzungen sowie das Projekt Transtimmel. Ein grenzüberschreitendes Projekt stellt die Anbindung des Ötztal Radwegs über das Timmelsjoch nach Südtirol als weiteren Meilenstein dar. Damit ergäbe sich eine Integration ins internationale Fernradnetz über Meran bis nach Mailand, Venedig oder Rom.
Fotos: TVB Paznaun - Ischgl
Paznaun: Der regionale Sieben Genussrouten, sieben Hütten, sechs Spitzenköche und sieben ganz besondere Gerichte: Ab 9. Juli lädt der 14. „Kulinarische Jakobsweg“ Wanderer wiederum ein, sich von Paznauner Spitzenköchen kreativ interpretierte Hüttengerichte aus regionalen Zutaten zu erwandern. Als die erste Ausgabe des „Kulinarischen Jakobsweges“ im Jahr 2008 ins Leben gerufen wurde, rechnete wohl niemand mit diesem großen Erfolg. In Zusammenarbeit mit Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann startete der „Kulinarische Jakobsweg“ damals als Initiative zur Qualitätsverbesserung
in den heimischen Alpenvereinshütten. Heute zieht die Veranstaltung Jahr für Jahr Genießer aus aller Herren Länder ins Paznaun. Die Idee dahinter: Bekannte heimische Spitzenköche bringen frischen Wind in die Küchen von ausgewählten Patenhütten im Paznaun. Die zum Auftakt kreierten
Almstüberl
Ascherhütte
Die Neue Dias Alpe / Almstüberl lässt sich bei einer ca. einstündigen Wanderung von der Bergstation Dias erwandern. Auf knapp 2.000 m erwartet die Besucher ein herrliches Bergpanorama mit Blick ins Seßladtal, zur Niederelbehütte und zur Fatlarspitze. Im Süden reicht der Blick auf die Samnaungruppe bis hin zur blauen Silvretta. Oberhalb der Neuen Diasalpe liegt der so genannte Hausberg mit 2.200 m. Dieser kann gemütlich in ca. 40 min erklommen werden. Die Terrasse lädt zum Entspannen ein. Auf VORBESTELLUNG Frühstück jederzeit gerne möglich. Bis 2. Oktober 2022 geöffnet (gemäß Betriebszeiten der Bergbahnen Kappl). Montags ist die Küche geschlossen – Getränke erhältlich! Heike Mayrhofer, T +43 5445 6251 410 mayrhoferheike@gmail.com
Die Ascherhütte liegt im weiten Kessel des Kübelgrubengrundes. Sie wurde 1895 von der Sektion Asch aus dem ehemaligen Sudetenland erbaut und 1896 eingeweiht. Der Hausberg ist der Rotpleiskopf, 2.936 m, mit herrlichem Rundblick über die Zugspitze bis zum Ortler. Vor der Hütte ist eine Terrasse mit Blick auf die Lechtaler Alpen und die Verwallgruppe. In Hüttennähe befinden sich ein kleiner Klettergarten und ein Moor mit einem kleinen See. Gerne kann man bei uns auch übernachten. Ideal auch zum Herbstwandern. Die Ascherhütte wird von Daniel Schütz aus dem Pitztal bewirtschaftet. Tel. 0650 / 72 30 506 E-mail: info@ascherhuette.com www.ascherhuette.com Von Mitte Juni bis 17. Okt. geöffnet!
Alle Infos zu den Köchen und Touren
Kulinarischer Jakobsweg Hochgenuss beim Wandern im Hochgebirge Gerichte bleiben dann den ganzen Sommer über auf der Speisekarte der jeweiligen Hütte.
Sieben mal Hochgenuss Im Sommer 2022 werden das Alpenhaus, das Almstüberl, die Friedrichshafener Hütte, die Heidelberger Hütte, die Ascherhütte, die Jamtalhütte und die Faulbrunn Alm zum begehrten Sommerziel für Genusswanderer. Beim 14. „Kulinarischen Jakobsweg“ übernehmen die Paznauner Spitzenköche Benjamin Parth,
Martin Sieberer, Andreas Spitzer, Patrick Raaß, Hermann Huber und die #YoungChefsPaznaun einen Sommer lang die Patenschaft für eine oder zwei Hütten und setzen den Gästen ein eigens hierfür kreiertes Hüttengericht auf die Speisekarte. Und wer lieber „genussradelt“: Alle Hütten des „Kulinarischen Jakobswegs“ sind auch mit dem (E-)Mountainbike erreichbar. Die Bikes können im Paznaun vor Ort ausgeliehen werden. Alle Informationen zu den Kö-
chen und Touren gibt es unter www.paznaun-ischgl.com/kjw
Speisekarte Das bieten die Hütten beim 14. „Kulinarischen Jakobsweg“: n Alpenhaus: Spinat-TopfenKnödel mit Pfifferlingen (Benjamin Parth) n Almstüberl: Kräuterferkel von der Dias-Alm – fermentiertes Kraut – geschmorter Paprika (Martin Sieberer) n Friedrichshafener Hütte: Alpina Schlutzkrapfen – Paprika – Chorizo
– Frischkäse (#YoungChefsPaznaun) n Heidelberger Hütte: Krautfleckerl mit Hirschschinken und Bergkäse-Schaum (Patrick Raaß) n Ascherhütte: Spareribs Ravioli | Rollgerste | Wurzelgemüse (Andreas Spitzer) n Jamtalhütte: Erdäpfelblattl – Sauerkraut – Bärlauchsauce – Karottenchip (#YoungChefsPaznaun) n Faulbrunn Alm: Knuspriges Hofschweinerl auf Linsen, gerolltem Knödel und geräuchertem Kümmelsaftl (Hermann Huber)
Foto: © TVB Paznaun – Ischgl
Faulbrunn Alm
Friedrichshafener Hütte Heidelberger Hütte
Wanderer, die in erster Linie den Genuss suchen, sind auf der Faulbrunnalm genau richtig: In nur zehn Minuten gelangt man von der Bergstation der Alpkogelbahn zu der auf 1.900 Metern Seehöhe gelegenen Hütte. Dort locken nicht nur kulinarische Leckerbissen, sondern auch eine große Sonnenterrasse, ein Wintergarten und ein Kinderspielplatz. Auch der Boulderpark im nahen Silvapark Galtür ist nicht weit... Die Faulbrunn Alm serviert ihren Gästen Produkte aus der eigenen Landwirtschaft. Sie ist bis 25. September täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Hermann Huber und sein Team freuen sich darauf, Sie verwöhnen zu dürfen. Kontakt: Faulbrunnalm – Hotel Almhof Tel.: +43 5443 8253 almhof@huber-hotels.at www.almhof-galtuer.at
Hoch über Galtür, auf 2.138 m, liegt die Friedrichshafener Hütte, ein beliebtes Ziel für Wanderer und Mountainbiker. Sie wurde 1908 erbaut und 1922 von der wenige Jahre zuvor gegründeten DAV-Sektion Friedrichshafen erworben. Heute bietet die Hütte 60 Schlafplätze, davon 32 Betten in Zimmern und 28 im Matratzenlager. Sie ist vom Parkplatz zwischen Piel und Valzur oberhalb von Mathon in etwa zwei Stunden erreichbar. Oben angekommen eröffnet sich dem Wanderer ein grandioser Ausblick auf die Paznauner Bergwelt. Die „Häfler Hütte“ wird von der Familie Wolfram und Hedda Walter aus Galtür bewirtschaftet und ist voraussichtlich bis 2. Oktober geöffnet. Hüttentelefon: +43 676 7908056 E-Mail: friedrichshafener-huette@dav-fn.de
Die im Jahr 1889 erbaute Heidelberger Hütte im Hinteren Fimbatal am Fuß des Fluchthorns bietet den Gästen sowohl im Sommer als auch im Winter zahlreiche Möglichkeiten. Hüttenwirt Alois (Loisl) Eiter, staatlich geprüfter Skilehrer und Skiführer aus dem Pitztal, und seine Frau Sandra, Hotelfachfrau aus Schwaben, sind vor allem von den vielen Dreitausendern begeistert, die rund um die auf 2.264 m Seehöhe gelegene Heidelberger Hütte liegen. Diese sind ein beliebtes Ziel z.B. für Wanderer, die unter anderem auf dem Kulinarischen Jakobsweg wandern. Auch Mountainbiker nützen die Heidelberger Hütte als beliebtes Etappenziel auf der Transalp (von Deutschland zum Gardasee). Die Heidelberger Hütte ist übrigens die einzige Schutzhütte des DAV auf Schweizer Gebiet. Eiter Alois, Tel. 0043 664 4 25 30 70 info@heidelberger-huette.at www.heidelberger-huette.at
Jamtalhütte – DAV Sektion Schwaben Aufgrund der modernen Infrastruktur und aller Erneuerungen über viele Jahre ist die Jamtalhütte eine der modernsten und bestausgestatteten Hütten in einem der schönsten Täler der Alpen. Die Familie Lorenz blickt als Pächter der Jamtalhütte seit vier Generationen auf eine einzigartige Geschichte zurück. Wer einmal in den Bergen war, möchte sie nicht missen. Gottlieb und Sabine Lorenz möchten die schönen Erlebnisse mit den Menschen teilen und dies gibt der Jamtalhütte ein ganz besonderes Flair. Tel. 05443 / 8408. Geöffnet von Juni bis Ende September.
gibt es auch unter www.kulinarischerjakobsweg.paznaun-ischgl.com oder www.paznaun-ischgl.com
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TANNHEIMERTAL
Wolfgang Ramp bringt die Leute zusammen Tannheimtaler Standesbeamter ist neuer Bürgermeister von Schattwald Leute zusammenzubringen ist so wirklich seins. Der neue Bürgermeister von Schattwald ist im „Brotberuf“ nämlich Standesbeamter. Der 38-jährige Verwaltungsangestellte Wolfgang Ramp betreut den „Standesamts- und Staatsbürgerschaftsverband Tannheim“ und hat dabei schon gut 200 Ehen geschlossen. Diese Erfahrung mit Mitmenschen der verschiedensten Art wird ihm auch helfen in seinem Gemeinderat die richtigen Zugänge zu finden und so manche „Vermählung“ der diversen Problemstellungen herbeizuführen. Gespür und Einfühlungsvermögen sind ja für ihn Jobvoraussetzungen. Proben dazu kann er permanent zu Hause liefern, wo das vier Damen, Gattin Sandra und die Töchter Anna (10), Jana und Elena (7), einfordern.
Das Dorf gestalten „Als Bürgermeister für Schattwald,
bin ich mir gewiss, dass sicher die eine oder andere Herausforderung auf mich zukommen wird. Alleine kann ich Schattwald nur verwalten, gemeinsam mit allen können wir unser Dorf gestalten. Gleichzeitig ist es mir zum Wohle aller wichtig, unangenehme Dinge anzugehen und Strukturen, wenn nötig, zu verändern. Um den Überblick nicht zu verlieren, möchte ich möglichst „agieren statt zu reagieren“, im Handeln in die Zukunft blicken und nicht auf der Stelle stehen. Ich bin auch Realist: Flexibilität und rasche Entscheidungen werden gefragt sein“, sagt er nach seinem Wahlsieg. Schon im Vorfeld wurde gemunkelt, dass es sehr „eng“ werden könnte. Am Ende war er dann aber vorne. Ramp wurde mit 55,18 Prozent der gültigen Stimmen zum neuen Bürgermeister gewählt. 165 Stimmen konnte er auf sich vereinen, während sich (nun Altbürgermeisterin) Waltraud Zobl-Wiedemann mit 134 Stim-
wald“ von Wolfgang Ramp sieben Sitze, die Gemeinschaftsliste kam auf vier Sitze.
Nachhaltigkeit wichtig
Wolfgang Ramp, Standesbeamter in Tannheim, wurde mit deutlicher Mehrheit von über 55 % zum neuen Bürgermeister gewählt.
men (44,82 %) zufrieden geben musste. Auch bei den Mandaten ist das Ergebnis klar: Hier holte die Liste „Miteinander für Schatt-
Vorhaben in Ruhe und besonnen zu planen und in Richtung Nachhaltigkeit zu lenken, sieht er als seine vordringlichste Arbeit an. Seine Erfahrungen im Bereich der öffentlichen Verwaltung dürften ihm dabei sicher auch helfen. Ein Resümee aus der Arbeit der „ersten Tage“ des Pragmatikers: „Ich sehe dieses Amt als eine wunderbare, zugleich herausfordernde Aufgabe und im Ergebnis immer auch als Erfüllung. Dazu brauche ich aber auch Menschen, die mir in der Sache kritisch, wenn es sein muss hart, aber auch menschlich auf Augenhöhe begegnen und im Wirken stets die Zukunft von Schattwald sehen. Mir ist es ein großes Anliegen, mit allen Gruppen und Organisationen die sich für Schattwald engagieren wollen, zusammenzuarbeiten.“ (heni)
Ein Pfleger an der Spitze von Nesselwängle Schon einmal in ganz jungen Jahren war Hubert Mark im Gemeinderat von Nesselwängle vertreten. Nach Nachdenkpausen mit beruflichen Veränderungen und einem gesundheitlichen Tiefschlag hat ihn das Interesse an der Kommunalpolitik nun wieder gepackt und führte ihn schnurstracks an die Spitze der Tannheimtaler Kommune.
59,58 % der Wählerstimmen eroberte er mit seiner Liste gleich sieben der elf Sitze und damit die absolute Mehrheit im Gemeinderat. Noch deutlicher fiel das Votum bei der Wahl des Bürgermeisters aus. 82,64 % der Stimmen entfielen auf einen doch überraschten Mark.
den einzelnen Ausschüssen passen“, stellt der neue Bürgermeister, der sein Amt hauptberuflich ausüben wird, fest. Die Unterstützung von Ex-Bürgermeister Klaus Hornstein, der nicht mehr antrat, war ihm sicher. Dieser wechselte für den „Neuen“ sogar auf dessen Liste.
„Wahnsinnsergebnis“
Für ihn und große Teile der Bevölkerung standen die Vorzeichen auf Veränderung. Also fasste der Krankenpfleger Hubert Mark den Entschluss mit einer Kandidatur als Bürgermeister etwas zu verändern. Mit der Liste „Wir für Nesselwängle“ trat er an und reüssierte selbst für die eigenen Leute überraschend. Selbst die eingefleischtesten Beobachter der Kommunalpolitik hatten mit einem derart eindeutigen Votum nicht gerechnet. Seine Einschätzung im Bezug auf Veränderung schien absolut gerechtfertigt gewesen zu sein. Mit
Die Freude über die Richtigkeit der Einschätzung der Situation im Dorf war groß. „Es geht ein spürbarer Ruck durchs Dorf. Dieses Wahnsinnsergebnis ist auch ein großer Auftrag für die kommenden Jahre.“ Ihm ist bewusste, dass man es nicht jedem Recht machen kann. „Ich muss aber auch nicht Everybody‘s Darling sein“, sagt er mit einem Augenzwinkern. Er setzt auf die Zusammenarbeit im Team. Drei der sieben Mandatare sind Frauen. „Das Gesprächsklima ist sehr gut, die Aufgabenverteilung passt, die Kompetenzen in
Der „spätberufene“ Krankenpfleger, der eigentlich gelernter Heizungstechniker ist, hat nach seinem zweiten Bildungsweg am Notfallzentrum Füssen gearbeitet. Seinen Bürgermeisterjob will er hauptberuflich wahrnehmen. Dass er dabei mehr Zeit mit seiner Familie, Gattin Johanna und Söhne Laurin (9) und Caspar (7) verbringen kann, ist ein weiteres Plus in seinen Augen. Seinen Entschluss hat er nicht bereut. „Jeder Tag ist anders und das Arbeiten im Team ist befriedigend“, streut er den Ausschussmitgliedern Rosen.
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Gelernter Heizungstechniker
Hubert Mark war Krankenpfleger, ehe er sich für das Amt des Bürgermeisters bewarb.
Die Arbeit der nächsten Jahre wird sich laut Mark um die Themen Jugend, Tourismus und Landwirtschaft drehen. „Das sind Dinge, die unsere Gemeinde am Leben halten“, meint der Neue und strahlt Zuversicht aus. (heni)
TANNHEIMERTAL
Tannheim: Gasthaus am Vilsalpsee wird teurer! Das frühere 100 Jahre alte Gasthaus im Naturschutzgebiet musste abgerissen werden
Fachleute hatten sich nochmals die Substanz des alten Gasthauses genau angesehen. Das Fazit daraus: Das Objekt ist am Ende seiner Lebenszeit angelangt. Eine Sanierung kaum möglich und auf keinen Fall mehr rentabel. Auch finanzielle Aspekte spielten bei den Entscheidungen eine große Rolle. Man spricht bei der Gemeinde von einem finanziellen Schaden von mehr als 650.000 Euro bei einem Abbruch des Projektes. Beauftragte Planungsleistungen, der Architekturwettbewerb, Rückzahlungen von Förderungen, Verzicht auf Geld aus der Dorferneuerung sind einige Posten, die da zu Buche schlagen.
Kosten stark gestiegen Am Ostermontag hatte der alte Bau am Vilsalpsee somit letztmalig geöffnet und wurde danach abgerissen. Unglücklicherweise fällt der Beginn der Arbeiten in eine Phase der stark steigenden Preise.
Visualisierung: Mario Gasser Architecture
Keinen leichten Start hatten der neue Bürgermeister und sein Gemeinderat in Tannheim. Es galt die letzte Konsequenz aus der Causa „Gasthaus Vilsalpsee Neu“ zu ziehen. Unzählige Diskussionen und eine Volksbefragung gegen das Objekt konnten dabei die gefallenen Entscheidungen nicht mehr ändern. Wie schon im alten Gremium, so fiel auch im neuen Gemeinderat das Votum für einen Neubau im weitum bekannten Naturschutzgebiet.
So wird das neue Objekt am Vilsalpsee aussehen.Das neue Gasthaus wird niedriger als das alte Gebäude.
Somit kostet das Ganze deutlich mehr als ursprünglich geplant. 3,95 Millionen Euro waren ursprünglich veranschlagt. Aber dieser Betrag reicht bei weitem nicht aus. Man geht nun von einer Projektsumme von 5,3 Millionen Euro aus. Nicht nur allein die Preissteigerungen sind dafür verantwortlich. Größere Kubaturen im Bereich der Technikräume haben sich erst bei den Detailplanungen ergeben. Wollte man ursprünglich das Gebäude mit Hackschnitzeln heizen, so holt man sich nun die benötigte Wärme aus der Erde. Das ist umweltfreundlich und nachhaltig. 13 Sonden werden dafür 80 bis 100 Meter tief in die Erde getrieben. „In acht bis zwölf Jahren hat sich diese Anlage amortisiert“, erzählt
Kleiner von den langfristigen Vorteilen.
Zu Weihnachten aufsperren Einfach fiel es den Gemeinderäten nicht, die Mehrkosten von 1,35 Millionen Euro, bzw. rund 35 Prozent, zu genehmigen. Mit 8:5 Stimmen sprach sich der Gemeinderat aber mehrheitlich dafür aus, das Projekt umzusetzen. „Unser Wunsch ist es bis Weihnachten aufzusperren", formuliert der neue Bürgermeister ambitioniert. Ob sich dieser Wunsch erfüllt, wird sich zeigen. In den kommenden Wochen und Monaten wird das Naturschutzgebiet allerdings neben der wunderbaren Landschaft auch viele Bauarbeiter und Maschinen sehen. Im nach wie vor umstrittenen Pro-
jekt solle sich die Topographie im Gebäude wiederfinden, meint der planende Architekt Gasser. Fachleute sagen, das sei gelungen. So heißt es im Abschlussprotokoll der Jury: „Die Höhenabstufung des Gebäudes folgt sensibel und gekonnt der Topographie der Landschaft. Geneigte Fassaden lassen den Baukörper einerseits Richtung See fließen und wirken dabei gleichzeitig schutzgebend vor der sich erhebenden Felslandschaft. Die Höhenentwicklung folgt einer funktionalen Logik, ist bescheiden, ohne ein großzügiges Raumerlebnis in den Haupträumen zu verhindern, und gibt dem Gebäude eine dezente Kompaktheit.“ Dass es dabei niedriger ist als der Altbau aus den 1920er-Jahren, ist bemerkenswert. (heni)
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Techniker und Bauer Der „Neue“ ist eigentlich ein „Alter Hase“ So ganz neu im Gemeindegeschehen in der größten Gemeinde des Tannheimer Tales ist er nicht mehr. Beinahe schon ein Vierteljahrhundert im Gemeinderat, kümmert sich der Biobauer Harald Kleiner um die Belange der Kommunen und seiner Mitmenschen. Nun ist er aus der zweiten Reihe nach vorne getreten und hat die Bürgermeisteragenden von Markus Eberle übernommen. Nach einer abgeschlossenen Lehre als Betriebselektriker drückte er als Spätberufener die Schulbank an der HTL in Innsbruck und ging dann als frischgebackener Ingenieur in einen großen Maschinenbaubetrieb im Allgäu. Anfang der 90-er-Jahre übernahm er den elterlichen Hof, direkt an der Vils im Zentrum des Ortes. Zur Zimmervermietung kamen nach dem Abriss des Hinterwerks noch zwei Ferienwohnungen dazu. Dabei
wurde ein Balken aus dem Jahre 1731 entdeckt. Der Hof, inzwischen auf Mutterkuh-Haltung umgestellt, also einer mit Vergangenheit.
Klare Mehrheit Bei den Wahlen im Frühjahr trat er nun in die erste Reihe und avancierte vom Vize zum Bürgermeister. Zwei Listen und zwei Bürgermeisterkandidaten gingen ins Rennen. Ing. Harald Kleiner von der Liste „Aktives Tannheim“ setzte sich mit 335 Stimmen (53,09 Prozent) gegen seinen Kontrahenten durch. Auch im Gemeinderat ging das Duell klar an die Liste von Kleiner. Mit acht Mandaten verfügt sie in der kommenden Periode über eine genügende Mehrheit. Die Wahlbeteiligung lag bei beachtlichen 73 Prozent. Technik, Ökonomie und Landwirtschaft sind die Bereiche, in denen sich der Nachrichtentechniker und Elektronik-HTL-Absolvent
Handwerksbetrieb nach alter Tradition
Bäckertradition seit 1890 Gutes, altes Bäckerhandwerk ist die Basis für die Beliebtheit und den Erfolg der Bäckerei Bitesnich in Nesselwängle. In dem seit 1890 bestehenden Familienbetrieb wird bereits in der vierten Generation nach traditionellen Rezepten Brot und Gebäck hergestellt. „Hier läuft die Ware nicht vom Band – wir schaffen noch mit Herz und Hand“ – so lautet der Wahlspruch der traditionsreichen Bäckerei, die von Karl-Heinz Bitesnich und seinem Team geführt wird. Die Angebotspalette umfasst rund 30 Brotsorten und viele süße Leckereien, mit denen auch die Orte Grän und Tannheim beliefert werden. Im Verkaufsraum in Nesselwängle kann man außerdem gemütlich eine Tasse Kaffee genießen und ein paar Minuten Auszeit vom Alltag nehmen...
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auskennt. Er gilt als besonnener, ausgeglichener Pragmatiker und wird vielfach als Ruhepol in hitzigen Debatten wahrgenommen. In einer landwirtschaftlich geprägten Tourismusgemeinde wie Tannheim sicher kein Fehler. Viel Gespür wird der Neue brauchen, um zwischen Tourismus, Landwirtschaft und Bevölkerung den nötigen Konsens zu erreichen. Seine Geschäftsführertätigkeit beim Abwasserverband Tannheimer Tal und beim Bauernbund im Bezirk wird ihm dabei sicher helfen, sind dadurch doch die Kontakte zu vielen wichtigen Stellen vorgegeben.
Problem Zweitwohnsitze Am meisten Kopfzerbrechen, wie vielen anderen Entscheidungsträgern in Tirol, macht ihm die allseits bekannte Problematik der Zweitwohnsitze und des Drucks auf Immobilien generell und im Besonderen in seiner Gemeinde. Die Nachfrage ist groß, das Preisniveau, das ohnehin hoch ist, steigt folglich teilweise ins Unermessliche. Was für die einen eine gute Investition ist, ist für die anderen ein Störfaktor. Wohnungen und Häuser sind oft ungenutzt, treiben aber die Wohnungspreise in die Höhe und verlangen nach
Bgm. Harald Kleiner
Infrastruktur. Für viele Einheimische wird es immer schwieriger, sich Mieten, Eigentum und Bauflächen leisten zu können. Vor diesem Hintergrund steht man auch in Tannheim vor schier unlösbaren Aufgaben. Trotz der Auflagen und Bestimmungen, die es für Zweit- und Ferienwohnsitze gibt, reißt das Interesse an einem zeitweisen Leben im „schönsten Hochtal Europas“ nicht ab. Die Vertragsraumordnung ist für ihn ein nicht ganz genügendes Gegenrezept. Die letzten verfügbaren und leistbaren Bauplätze aus Gemeindebesitz sind bald verbaut. „Und dann sieht es düster aus“, formuliert Kleiner seine Sorgen.
Abwasser ins Lechtal In einer Gemeinschaftsanstrengung realisieren die Gemeinden Nesselwängle und Weißenbach die Abwasserentsorgung ihrer Ortsteile Rauth und Gaicht. Was vor Jahrhunderten den Römern als Wegverbindung zur Garnison Brigantium (Bregenz) diente und im Mittelalter als eine wichtige Handelsroute, auf der in erster Linie Salz und Wein transportiert wurden, fungierte, der Gaichtpass, ist nun also die Trasse für dieses Projekt. Am Schnittpunkt zwischen Lechtal und Tannheimertal wird man dann über den Ortskanal von Weißenbach mit der Kläranlage in Vils verbunden sein. Das auf 1,6 Millionen Euro veranschlagte Projekt wird teilweise mit einer Vakuumpumpanlage arbeiten. Die Unterdruckentwässerung hat den Vorteil, dass mit geringeren Rohrdurchmessern der Leitungen gearbeitet werden kann. So werden also die Abwässer der beiden Weiler im Bereich der sogenannten Stegmühle gesammelt und dann auf eine Übergabestation oberhalb des alten Gaichtpasses gepumpt, von wo sie dann in einer Freigefällestrecke über den historischen und als Radstrecke beliebten Pass unterhalb in den Gemeindekanal
An der Bundesstraße ins Tannheimer Tal wird an der Abwasserentsorgung von Rauth und Gaicht gebaut. von Weißenbach münden. Rund 300 Meter Höhenunterschied, abgesehen von den rund 100 Metern Pumpstrecke, sind zu überwinden. In der Endphase befindlich ist die Strecke von Gaicht bis zur Anbindung am nördlichsten Punkt von Weißenbach, nach der Überquerung der Bundesstraße beim Anstieg zum „neuen“ Gaichtpass. Die Kanäle in den Ortsteilen, die Übergabeschächte und die Pumpstation werden in nächster Zeit realisiert werden. Im gleichen Zug wird die Trinkwasserversorgung erneuert und ein Lichtwellenleiter mit eingebaut.
TANNHEIMERTAL
Foto: Gerald Rief EW Schattwald.
Das EW Schattwald – Ihr zuverlässiger Energieversorger in Krisenzeiten mit weiter erhöhter Versorgungssicherheit
Das Elektrizitätswerk Schattwald EWS ist der regionale Energiedienstleister und Versorger im Tannheimer Tal und weit mehr als ein klassischer Stromlieferant. Als Unternehmen im alleinigen Besitz der Gemeinde Schattwald, befinden wir uns auf einem soliden Fundament. Mit einer Vielzahl an Maßnahmen und Dienstleistungen stehen wir unseren Kunden auch in kritischen Zeiten zur Seite. Ob bei der Ladeinfrastruktur für die E-Mobilität, der Elektroinstallation, dem Förderwesen oder allgemeinen Themen rund um Ihre Energieversorgung oder Abrechnung sind wir stets ein kompetenter Ansprechpartner, der auf günstige Preise in Verbindung mit einer ökologischen Energieproduktion achtet. Mit ständig neuen Krisen steigt auch unsere Verantwortung unsere Versorgungsqualität und Sicherheit neu zu denken. Um unseren Kunden hier die größtmögliche Sicherheit zu geben, haben wir im abgelaufenen und im laufenden Geschäftsjahr große Investitionen in unsere netztechnischen Anlagen vorgenommen. Neben der Schwarzstartfähigkeit unserer Wasserkraftwerke – dies bedeutet selbst im Falle eines Black Out (großflächiger Ausfall der Stromversorgung) die Gewährleistung einer Grundversorgung im Rahmen der technischen Möglichkeiten – wurde massiv in die Schutztechnik unseres Mittelspannungsnetzes investiert. Zu unserer bereits bestehenden Übertragungsredundanz aus Kabel- und Freileitung haben wir weitere Meilensteine für unser Versor-
gungsgebiet gesetzt. Auch wurden unsere Kraftwerke mit der neuesten Fernwirktechnik so ausgerüstet, dass sie im optimalen Wirkungsbereich umweltschonend Energie produzieren. Unsere Wehranlage im Kraftwerk Vilsfall wird ebenso einer Revitalisierung unterzogen. Mit unseren technischen Partnern wurde eine dritte Netzanbindung realisiert, welche uns unabhängig der bisherigen 110 KV Einspeisung macht. In Ergänzung hierzu wurden bzw. werden in Folge weiterführende Konzepte 2022 umgesetzt. Diese sind insbesondere: • Ertüchtigung/Revitalisierung des Anschlusses Umspannwerk „Fall“ • Austausch vorgelagerter Schaltanlagen sowie bestehender Kupferleitungen gegen Glasfaseranbindungen. • Erneuerung der vorgelagerten Mittelspannungsfreileitung • Einbindung der Störmeldesysteme incl. einer ganzheitlichen Fernsteuerbarkeit vorgelagerter Netzkomponenten, um Reaktionszeiten im Anlassfall zu reduzieren • Neubau unserer bisher vorgelagerten Einspeisestation (zusätzlich zur neu gebauten
Netzeinspeisung über eine separate 110kV Schiene) Darüber hinaus wurde für die Folgejahre zudem ein Investitionsplan mit weiterführenden Maßnahmen abgestimmt. • Erneuerung der gesamten Einspeisefreileitung (Abschluss bis 2024) • Einbindung des Unternehmens in ein übergeordnetes Funknetz • Neubau eines Umspannwerkes zur Verbesserung des Lastschwerpunktes zum vorgelagerten Netzbetreiber Die Vielzahl an direkten und übergeordneten Verbesserungsmaßnahmen sind das Ergebnis einer unsererseits durchgeführten Versorgungsanalyse. Die Ergebnisse hieraus, wie auch die Umsetzungsmaßnahmen werden am 16. September 2022 in einer Expertenrunde den Bürgermeistern des Tannheimer Tals vorgestellt. Mit diesen weitreichenden Projekten wird nicht nur die Versorgungssicherheit weiter erhöht, sondern vielmehr die Basis für unsere künftige Netzstrategie gesetzt. Dies zum Wohle unserer Kunden und somit der Bevölkerung, der beheimateten Wirtschaft und den Gästen im Tannheimer Tal.
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Schattwald: Trinkwasserversorgung sicherstellen Über Jahre ist man jetzt in Schattwald bereits dabei, die Trinkwasserversorgung zu optimieren und zu erneuern. Das Projekt gliedert sich in mehrere Stufen. Ein Punkt nach dem anderen wurde beziehungsweise wird abgearbeitet. Das ist auch für den neuen Bürgermeister ein vordringliches Anliegen. „Die Erhaltung der Infrastruktur in einem Dorf ist ein genau so wichtiges Ansinnen wie die Schaffung von Neuem. Und belastet die Budgets immer wieder enorm“, meint er und verweist auf die schwierige finanzielle Lage der Gemeinde, verursacht durch Corona und die aktuellen Ereignisse. Der „Neue“ geht da sehr pragmatisch vor. Er möchte vor wichtigen Entscheidungen auf Expertisen von Fachleuten zurückgreifen können. Das ist für ihn im Sinne von Nachhaltigkeit und Effizienz enorm wichtig. Der Tiefbrunnen der Gemeinde wurde bereits sa-
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stecktes Gewerbegebiet für die Ansiedlung kleinerer Handwerksbetriebe ist angedacht, um Wertschöpfung im Ort zu erhalten.
Infrastruktur erhalten
Die Erhaltung der Infrastruktur, wie hier der Natur- und Wasserspielplatz, ist der Gemeindeführung von Schattwald ein Anliegen.
niert. Der Neubau des Quellsammelbehälters ist abgeschlossen. Jetzt wird erst einmal alles ganz genau begutachtet. Das Leitungsinformationssystem wird jene Daten liefern, welche dann zur nächsten großen Entscheidung führen. Es geht um die Frage, ob der 150 Kubikmeter fassende Hochbehälter oberhalb der Gemeinde groß genug ist, um auch künftig alles abdecken zu können. Und da geht es nicht nur ums Trinkwasser, auch
das Löschwasser wird aus diesem Behälter gespeist. Entsprechend groß ist daher das Interesse, ob alles passt. Bald wird man diesbezüglich mehr wissen. „Um soziales Wohnen zu ermöglichen, werden wir wohl einiges Geld in die Hand nehmen müssen“, skizziert das neue Gemeindeoberhaupt die Stoßrichtung für leistbares Eigentum in einer Tourismusgemeinde. Man müsse einer Abwanderung entgegenwirken. Ein kleines, ver-
Kindergarten, Volksschule und der Natur- und Wasserspielplatz, das neue Probelokal für die Musikkapelle und viele andere Dinge gehören zur intakten Infrastruktur der Grenzgemeinde. Die Schaffung ist eine Sache, die Erhaltung eine andere. Es ist eine große finanzielle Aufgabe, wie in jedem anderen Ort auch, das Bestehende auch zu erhalten. Das verschlingt schon einen Großteil der verfügbaren Mittel. Auch der Straßensektor fordert die Gemeinde Schattwald überdurchschnittlich. Die Verbindungen zwischen den Ortsteilen Kappl, Wies, Steig, Fricken und Rehbach mit dem „Zentrum Schattwald“ bringen viel Aufwand. Die Ortsteile stellen aber auch gleichzeitig den Reiz der Gemeinde im nordwestlichsten Zipfel von Tirol dar.
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„Fragt’s mich, solange es noch geht“ Burgl Kirschner aus Ladis ist so etwas wie ein „lebendes Geschichtsbuch“ „Ich sag’s einfach, wie ich’s mir denke und fühle“, sagt die rüstige 85-jährige Burgl (eigentlich Notburga) Kirschner. Und wer sie kennt, bestätigt diese Aussage. Die sympathische Dame hat ein enormes geschichtliches Wissen – zudem ist sie die Enkelin des früheren Besitzers des Kurhotels Obladis und die Seniorchefin des „Tiroler Sauerbrunn“. Die Geschichte rund um die Heilquelle in Obladis ist sehr alt. Und überaus spannend. Überlieferungen zufolge ist der Ursprung bereits im Jahre 1212 zu finden, als ein Hirte namens Nikolaus Schederle bemerkte, dass seine Ziegen besonders gern von einer bestimmten, kleinen Quelle tranken. Solche Beobachtungen machten in weiteren Jahrhunderten übrigens noch mehrere Hirten. Die Heilkraft dieser Quelle wurde freilich erst wesentlich später wissenschaftlich nachgewiesen, die Lader vertrauten aber schon seit jeher darauf.
Kurhotel brachte Gäste Mit der Gründung der Sauerbrunn-Gesellschaft war 1833 die Auflage verbunden, dass dazu ein Kurhotel gebaut werden muss. Mit dem Bau des Kurhotels läutete Ladis eine neue Ära ein und erreichte internationale Bekanntheit – der europäische und internationale Hochadel, Geistliche und die High Society verbrachten in Obladis ebenso wie andere wohlhabenden Gäste die Sommermonate in Obladis (im Winter öffnete das Kurhotel erst deutlich später seine Pforten). Eine Geschichte, die Burgl Kirschner kennt wie ihre Westentasche, schließlich war ihr Großvater Dr. Hermann Schumacher einst der Besitzer und Kurarzt des Kurhotels in Obladis. Die Abfüllerei, die zum Kurhotel belangte, erbte in weiterer Folge ihr gleichnamiger Vater und in späterer Folge sie. Mittlerweile führt das Unternehmen ihr Sohn Thomas. Burgl Kirschner wird heuer 86 Jahre alt und war mit August „Gustl“
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Burgl (Notburga) Kirschner ist mit ihren 85 Jahren noch sehr rüstig und freut sich, die Geschichte rund um die touristische Entwicklung in Ladis, das Kurhotel, die Sauerbrunnquelle und vieles mehr weiter erzählen zu dürfen. Foto: Zangerl
Kirschner verheiratet, er starb aber bereits im November 1993 – das Paar bekam eine Tochter und zwei Söhne. Der Vater von Burgl Kirschner führte das Unternehmen von 1925 bis 1974, dann Burgl und August Kirschner bis 1993 und seither Sohn Thomas.
Genuss- und Heilwasser Burgl Kirschner resümiert, angesprochen auf die Abfüllerei: „Es
Die Abfüllerei des Tiroler Sauerbrunn.
reichte nicht aus, um reich zu werden, aber wir haben gewusst, dass wir etwas Gesundes vertreiben.“ „Gesund“ ist der Tiroler Sauerbrunn allemal, das ist wissenschaftlich belegt und davon ist auch Burgl Kirschner überzeugt: „Das ist ein Genuss- und Heilwasser, teils wird das auch von Ärzten empfohlen.“ Heilend wirkt es beispielsweise bei Nierensteinen, auch bei Magen- und Darmbe-
Foto: Tiroler Sauerbrunn
schwerden, Gastritis, Asthma oder diversen Allergien. „Leider verwenden viele Hotels Schankanlagen, deswegen können wir diese vielfach mit unseren abgefüllten Flaschen nicht beliefern“, erzählt Burgl Kirschner, die auch kritisch anmerkt, dass der Mineralwassermarkt übersättigt sei und nicht jedes „Mineralwasser“ seiner Definition gerecht werde. Auch wenn die Konkurrenz groß ist, ist sie von einer positiven Zukunft des Tiroler Sauerbrunn überzeugt. Nach wie vor erhält Burgl Kirschner viele Presseanfragen: „Neulich hat wieder Servus TV angefragt“, erzählt sie und freut sich, wenn Geschichte lebendig bleibt. Auch über Anrufe von Menschen, die Assoziationen zum Kurhotel haben, freut sich Burgl Kirschner, die sämtliche Zeitungsartikel und Fotos rund um die Geschichte des Kurhotels, die Erdbeerkinder, des Tiroler Sauerbrunns oder die Geschichte des Tiroler Tourismus ausschneidet und aufbewahrt. „Ich sage immer, dass mich die Leute noch fragen sollen, solange es noch geht. Leider versäumt man das oft, wie ich es selbst schon oft erlebt habe“, bedauert sie und ist überzeugt: „Dieses alte Wissen wäre so wertvoll. Was versäumt ist, ist versäumt.“ Dabei merkt sie an, dass oft alte Bräuche und Arbeitsweisen in Vergessenheit geraten: „Das ist so schade. Früher wurde beispielsweise das Holz nur bei gewissen Sternzeichen geschlagen, heute vergisst man oft darauf und es entstehen große Schäden“, zeigt Burgl Kirschner als Beispiel auf. Auch würde sie alte heimische Obstsorten gegenüber modernen, von weit her importierten bevorzugen: „Hoffentlich hat die Corona-Krise die Menschen zum Umdenken gebracht.“ Burgl Kirschner lebt ein ruhiges, einfaches und bescheidenes Leben und genießt die Spaziergänge im angrenzenden Wald mit ihrem geliebten Hund. Und freut sich nach wie vor, wenn interessierte Menschen bei ihr nachfragen und geschichtliches Interesse zeigen. (lisi)
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Freitag, 15. Juli 2022:
Sonntag, 17. Juli 2022:
Tag der Familien und Blasmusikjugend
O’zapft is
Im Schritt – Marsch!
14:30 Uhr: WELCOME mit Gemeinschaftsprobe für Auftritt mit Bluatschink 17:00 Uhr: Bluatschink - Familien- und Kinderkonzert - AFFENSTARKE LIEDER; anschließend Uraufführung Bluatschink-Medley mit über 120 Jungmusiker*innen 18:30 Uhr: Kurzkonzerte der Jugendkapellen (Jugendblasorchester Nassereith, Orange Band - Jugendkapelle der MK Pflach, Young Stars - Jugendkapelle der BMK Reutte, JuWEHL Jugendmusikprojekt Weißenbach, Ehenbichl, Höfen, Lechaschau)
19:00 Uhr: Festbieranstich mit Lech Blech Böhmische 21:00 Uhr: Gehörsturz In der Bar: DJ Frixxn
07:30 Uhr: Einmarsch ankommender Musikkapellen 09:00 Uhr: Festmesse und Festakt 11:00 Uhr: Frühschoppenkonzert der MK Nassereith 13:30 Uhr: FESTUMZUG mit Marschmusikbewertung (Festumzugsstrecke am Seitenende) 14:00 Uhr: Unterhaltung mit dem Musikverein Polling 15:30 Uhr: Fahneneinzug 16:00 Uhr: Stimmung mit der MK Görisried 17:30 Uhr: Ergebnisbekanntgabe der Marschmusikbewertung Anschließend: Stimmung mit der MK Görisried In der Bar: DJ Frixxn
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Samstag, 16. Juli 2022: Let’s get the Party started 18:45 Uhr: Sternmarsch des Talschaftsblockes Reutte/Raintal und benachbarter Gemeinden 19:30 Uhr: Galakonzert der Musikkapelle Hopfgarten aus Osttirol 21:30 Uhr: PS Reloaded In der Bar: DJ Frixxn
Die Bürgermusikkapelle Reutte freut sich auf Ihren Besuch. Nähere Infos unter www.musikfest-reutte.at
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Das Landecker Stadtfest stand heuer im Zeichen der 50-Jahr-Feier des Alpenbündnisses ARGE ALP
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Es war eines der letzten „Heimspiele“ des scheidenden Landeshauptmannes Günther Platter. Und sein potentieller Nachfolger Toni Mattle war natürlich auch dabei. Das nach mehrjähriger Zwangspause zum 34. Mal stattfindende Landecker Stadtfest war heuer auch Bühne für ein außergewöhnliches Jubiläum. Die Regierungsspitzen von Nord- und Südtirol feierten gemeinsam mit Vertretern aus dem Trentino, aus Graubünden, St. Gallen und der Lombardei das 50-jährige Jubiläum der ARGE ALP. Neben politischen Botschaften wurden dabei auch kulinarische Köstlichkeiten sowie musikalische Grüße aus den Regionen serviert. 1 Die Landeshauptleute aus Nordund Südtirol, Günther Platter und Arno Kompatscher, unterhielten sich auf der Bühne des Stadtfestes angeregt über die Wichtigkeit der Zusammenarbeit der Regionen im Alpenraum. 2 Die Schüler der Fachberufsschule für Tourismus und Handel – im
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Bild Marco Huber und Maximilian Schell – sorgten für die Bewirtung der Gäste beim Fest der Regionen. Auch Schuldirektorin Martina Bombardelli half tatkräftig mit. Unter dem Motto „Kulinarisches Erbe“ servierten Isabel Narr und Lea Bachler original Weißwürste aus Bayern. Katharina Klotz aus Huben im Ötztal und Katharina Rudigier aus Kappl präsentierten am Stand von Vorarlberg und St. Gallen würzige Kasspatzln. Sabine Amhof vom ORF Südtirol moderierte den Festakt, die aus Oberhofen stammende Marion Wondra stand für die Repräsentationsabteilung des Landes im Einsatz. Helmut Wenzel, der pensionierte Redakteur der Tiroler Tageszeitung, genoss das Fest mit Marianne und Manfred Netzer vom Landecker BMW-Autohaus. Landesrat Toni Mattle unterhielt
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sich mit dem aus Zams stammenden Vize-Chef der für Landesentwicklung zuständigen Abteilung im Amt der Tiroler Landesregierung Christian Stampfer. 8 Beim Festhalten historischer Augenblicke immer mittendrin ist der Kameramann von Landeck TV Wolfgang Mathoy. 9 Der in Pians lebende Direktor des Landwirtschaftlichen Schulwesens in Tirol Stefan Prantauer kam mit seiner Frau Bärbel. 10 Gut gelaunte Jugend. Verinia Schuler aus Wenns und Miriam Melmer aus Nassereith genossen an der Cocktail-Bar der TalkesselTuifl gemeinsam mit Benni Strasser einen Drink. 11 Manfred Jenewein, Landecks ehemaliger Vize-Bürgermeister und Autor zahlreicher historischer Bücher, kam mit seiner Frau Ilse Kuen, die als freischaffende Journalistin vor allem „Wohnträume“ beschreibt. 12 Bernd Noggler, Chef der Landes-
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leitstelle und derzeit Leiter der Tiroler Ukraine-Hilfe, genoss das Fest mit Gattin Gabi und Sohn Jakob. Claudia Mayer-Siegele und Clemens Ehrlich von der Rot-KreuzBezirksstelle standen für etwaige Notfälle im Rettungseinsatz. Johannes Falch, Birgit Bernegger, Barbara Ladner, Chefin Anita Freudewald und Helga Staudacher von der Firma „Die Leckerei“ in Zams servierten süße Köstlichkeiten. Unter den zahlreichen Musikanten sorgte auch Alleinunterhalter Ingo Stecher aus Serfaus für Stimmung in der Malserstraße. Patrick Köbele von der Donauchemie und seine Freundin Karoline Partoll feierten mit den Mädchen Lara Rudigier und Milla Partoll. Bianka Wedenig aus Imst und Lisa Krismer aus Landeck von der Bar des Casinos Win Win waren ebenfalls in Partylaune.
Fotos: Eiter
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Landwirtschaft im Einklang mit der Natur Die Serfauser Familie Thurnes wurde „Biodiversitätsbotschafter“ Auf ihrem „Arche Hof Stoagraue“ in Serfaus züchtet die Familie Thurnes alte Nutztierrassen. Ihr ganz besonderes Konzept hat sie zu einem von nur fünf Biodiversitätsbotschaftern der Initiative „Farming for Nature“ gemacht. Ihr Credo lautet: „Leben und arbeiten im Einklang mit der Natur, nicht gegen die Natur.“
im hofeigenen Laden Salben, Kräutersalz, Marmeladen, Schafwollkissen und vieles mehr. Der Hofladen öffnet einmal pro Woche, ebenso sind Produkte über den Stand des Verein „s´Leba“ am Landecker Frischemarkt erhältlich, als auch beim Muirenmarkt in Serfaus. Einmal pro Woche, jeweils am Donnerstag ist der „Tag der offenen Hoftür“, der besonders von Gästen sehr gut angenommen wird und an dem jeder zwischen 14 und 17 Uhr willkommen ist, sich ein Bild vom Bauernhof, den gezüchteten Rassen und selbst produzierten Produkten zu machen.
Im Vorjahr wurden 23 Landwirte nominiert, um Biodiversitätsbotschafter zu sein – fünf davon schafften es. Darunter die Familie Thurnes aus Serfaus. Ihr Ziel ist es, darüber zu informieren, wie mit einfachen Maßnahmen ein Beitrag für eine artenreiche und klimafitte Zukunft geleistet werden kann.
„Kein Hippie-Leben“
Aufhören oder Weitermachen Solveig und Manuel Thurnes haben ein ganz besonderes Konzept der Landwirtschaft umgesetzt. Solveig, die gebürtig vom Großraum München stammt, erzählt: „Die Familie meines Mannes betrieb früher eine Landwirtschaft samt Grauviehzucht.“ Manuel Thurnes hat jedoch eine Kuhhaarallergie, weswegen die Fortführung des Betriebes in dieser Form nicht möglich war. Es folgten familieninterne Diskussionen. „Aufhören“ oder „weitermachen“ stand zur Auswahl. „Für uns war klar, dass es ein schlüssiges Konzept braucht, dass das funktioniert“, erklärt Solveig Thurnes. Schließlich ist die Familie Thurnes im Ort die einzige, die Landwirtschaft im Vollerwerb betreibt (Solveig arbeitet lediglich einige Wochenstun-
Die Familie Solveig wurde zu Biodiversitätsbotschaftern 2021 ernannt.
Manuel und Solveig Thurnes mit ihren vier Kindern: Maria und Andreas (am Arm) sowie Georg und Magdalena (sitzend). Fotos: Elisabeth Zangerl
den im Backoffice eines Hotels). Ihre Idee war es, Tiere wieder zu züchten, vorrangig alte Nutztierrassen. Und: „Wir wollen Direktvermarkter sein“, ergänzt sie. Auch wird mit Tourismusbetrieben wie dem Hotel Löwe & Bär kooperiert – der Kinderclub des Hotels besucht den Hof mehrmals wöchentlich.
Seltene Nutztierrassen Die Familie Thurnes führt einen Biobetrieb und ist Mitglied bei der Arche Austria, einem Verein zur Erhaltung seltener Nutztierrassen: „Um Mitglied werden zu können, muss man mindestens drei gefährdete Nutztierrassen am Hof haben, davon müssen zwei gezüchtet werden“, lässt Solveig Thurnes wissen. Insgesamt zählt der Hof der Familie 120 Tiere. Neben einem Haflinger auch Österreichungarische weiße Barockesel: „Vor einigen Jahren wurde dieser Esel als einzige österreichische Eselrasse
anerkannt. Derzeit gibt es davon nur knapp 400 Stück“, weiß Solveig. Ebenso finden sich am Hof Tiroler Steinschafe in den Farbschlägen weiß und grau, gemsfarbige Gebirgsziegen, Bienen, ebenso Hühner wie „Stoapiperl“, Wachteln, Laufenten, Katzen, Fleischhasen, ein Border Collie uvm. Zum 2019 neu erbauten Hofgebäude gesellt sich ein angelegter Obstgarten mit Himbeeren, Stachelbeeren, einer Wildobsthecke uvm. Über die Saatgutdatenbank der Arche Noah bekam die Familie Thurnes auch Samen für Getreide, Leinen, Erbsen und Co., das nun auch alles angebaut wird. Kräuter und Gemüse finden sich natürlich auch im bunten Garten des Hofes.
Hof mit Hofladen Die Tiere werden im Schlachthof in Fließ geschlachtet – Produkte wie Frischfleisch, Würste, Salami, etc. werden ebenso verkauft wie
Die sechsköpfige Familie Thurnes lebt im Ort Serfaus, wo die Eltern von Manuel eine Vermietung betreiben. Ihre Ambition ist klar: „Es geht um den Kreislauf. Und darum, vor Augen geführt zu bekommen, wie stark das Leben ist. Man erhält auch eine größere Wertschätzung gegenüber Lebensmitteln, wenn man sieht, wie viel Arbeit dahintersteckt.“ Die Arbeit in der Landwirtschaft erachtet die Dame des Hauses als sehr „erfüllend“, auch wenn es weit über eine klassische 40-Stunden-Woche hinausgeht. Aber Solveig Thurnes bekräftigt: „Wir führen kein Hippie-Leben. Das ist alles wirtschaftlich und durchkalkuliert. Der Aspekt der Wirtschaftlichkeit gehört dazu, sonst hätte man das Durchhaltevermögen nicht.“ Die Ernennung zum Biodiversitätsbotschafter 2021 freut die Familie besonders: „Wir führen einen noch recht jungen Hof und da waren schon wirklich viele sehr innovative Landwirte unter den Nominierten“, gesteht Solveig, die zudem anmerkt, dass es wichtig ist, dass sich solche innovative Landwirte untereinander vernetzen. Ihr Ziel ist klar definiert: „Im Einklang mit der Natur arbeiten, es muss aber auch wirtschaftlich sein und sollte Menschen Perspektiven aufzeigen.“ Sozusagen anderen Mut machen, landwirtschaftliche Betriebe zu übernehmen bzw. aufzubauen. (lisi) 5. Juli 2022
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Tourismus- und Krisen-Software aus Landeck General Solutions ist eine mehrfach mit Awards ausgezeichnete Tiroler Firma, die mit ihren maßgeschneiderten Softwarelösungen am internationalen Markt erfolgreich mitmischt. Namhafte Airlines zählen ebenso zum Kundenstock wie nahezu alle Tiroler Tourismusverbände sowie touristische Verbände in Salzburg, Kärnten, Steiermark und in Italien. Gegründet hat das Unternehmen Walter Steiner, der schon vor über 30 Jahren einen Blick für innovative Zukunftsthemen hatte. General Solutions ist eine der ältesten EDV-Firmen im Land. „Unsere Kraft liegt in der eigenen Innovationskraft“, lautet das Credo des Firmeninhabers und -gründers Walter Steiner. Und genau dieser – seiner eigenen Innovationskraft sozusagen – ist alles zu verdanken. Mit dem Namen „Walter Steiner“ assoziieren viele Menschen im Landecker Talkessel und darüber hinaus den Friseurmeister mit eigener Friseurkette: „Das Programmieren hab ich mir praktisch selbst beigebracht. Selbst meine eigene Familie riet mir damals, dass ich etwas ´Gescheites´ machen soll“, erinnert er sich. Ebenso gut an seine erste Kundin gegen Ende der 1980er-Jahre: Monika Lami, Galeristin der ElefantGalerie. Daraufhin hat Walter Steiner eine Software für das Baunebengewerbe geschrieben und stieg sehr bald zum Marktführer auf – zwischen 300 und 400 Programme wurden ausgeliefert. Seine Friseurkette verkaufte er 2008, was bedeutet, dass fast 20 Jahres beides – das Friseur- und das ITGewerbe – parallel liefen. Die Firma General Solutions, die früher GS (Greuter-Steiner) hieß, wurde 1993 gegründet und heißt seit 2005 „General Solutions“.
Foto: General Solutions
Walter Steiner ist mit seinem Unternehmen „General Solutions“ international erfolgreich
Walter Steiner (3. v.l.) und Florian Falkner (4. v.l.) mit einem Teil des General Solutions Teams.
wickelt“, erzählen Walter Steiner und seine Tochter Andrea, die seit einigen Monaten im Unternehmen tätig ist. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen zwölf Mitarbeiter. Seit dem Frühjahr verstärkt Florian Falkner, der bereits seit 21 Jahren Technischer Leiter von General Solutions ist, die Geschäftsführung. Walter Steiner war stets innovativ, oft auch im Denken und in der Umsetzung seiner Zeit voraus, etwa mit „Austro Bike“, Europas erstem Verleihsystem für Fahrräder, das 1995 entwickelt wurde. Nachgefragt, wann der „Durchbruch im Unternehmen“ stattgefunden hat, erklärt Walter Steiner: „Im Jahr 2006, als wir für das Land Oberösterreich ein Krisencallcenter umgesetzt haben.“ Heute verbindet man mit General Solutions besonders das Krisen- und Einsatzmanagement, das eine lückenlose Kommunikationsführung im Krisenfall ermöglicht. Eine Feuerprobe musste die
Landecker Software beim Absturz der German-Wings-Maschine in Südfrankreich im Jahr 2014 bestehen: „Hier hat sich unsere Software bewährt“, erinnert sich Walter Steiner und erklärt, dass zum Kundenstock die unterschiedlichsten Firmen – vom Ein-Mann-Unternehmen bis zum LufthansaKonzern – zählen. „Mit Fluglinien arbeiten wir heute auf Augenhöhe“, erklärt er. Regelmäßige Treffen mit der AUA, Lufthansa, Swiss und vielen weiteren gehören natürlich dazu.
Apps und Kartenlösungen Neben Apps wie der Land-Tiroloder der SOS EU-Alp-App steht General Solutions auch für Kartenlösungen für Destinationsmarketing. Etwa die interaktive Karte Contwise Maps samt ihrer zahlreichen Features wie der 3D-Karten inklusive Flugmodul, Routingfunktion oder dem Winterpanorama. Über diese Contwise Map
Krisenmanagement Auch das Tätigkeitsfeld des Unternehmens hat sich massiv verändert: „Vom Tool für Fakturierung, Rechnungs- und Angebotslegung und Kalkulation haben wir uns hin zum Krisenmanagement ent-
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Firmengründer und -inhaber Walter Steiner mit seiner Tochter Andrea, die seit einigen Monaten im Betrieb ist. Foto: Elisabeth Zangerl
können alle Informationen – von der Bushaltestelle über Öffnungszeiten des Supermarkts oder Sperren von Wanderwegen bezogen werden. Mit „Daten bespielt“ wird diese interaktive Karte vom Kunden direkt. „Wir arbeiten für 32 von insgesamt 34 Tourismusverbänden in Tirol und für weitere über die heimischen Grenzen hinaus“, erzählen Andrea und Walter Steiner. Zu den Themenfeldern gesellt sich auch die Planung von Großveranstaltungen, wie dem „KitzAlpBike-Festival“ oder dem Ötztaler Radmarathon, die direkt über die Contwise Infra – das Infrastrukturmanagment-Tool – abgebildet werden.
„Das Baby wachsen sehen“ Eine Software zu entwickeln und zu vertreiben, ist das Eine, aber: „Wir entwickeln uns ständig weiter. Rund 30-40 % unseres Umsatzes fließt in weitere Entwicklungen“, bekräftigt Walter Steiner. Neue Innovationen, technische Weiterentwicklungen und gesetzliche Veränderungen wie die Datenschutzgrundverordnung sind nur ein Grund dafür, dass ständige Adaptierungen notwendig sind. Die Vision von Walter Steiner ist klar definiert: „Ich möchte dieses Baby wachsen sehen“ und: „Auch noch weiter über die Grenzen hinaus.“ Eine regionale Wertschöpfung ist ihm dabei aber besonders wichtig. In der Hand von ausländischen Investoren oder IT-Tycoons sieht er General Solutions keinesfalls. (lisi)
Der Weinbauer aus den Tiroler Bergen Zur Überraschung der Familie übersiedelte Martin Scheiber vor 20 Jahren ins Burgenland Er ist ein kerniger Ötztaler, lernte im elterlichen Betrieb, dem Hotel Edelweiß in Obergurgl, das Gastronomie-Gewerbe von der Pike auf. Vor 20 Jahren entschloss sich Martin Scheiber aber dazu, einen anderen beruflichen Weg einzuschlagen – und wurde Weinbauer im Burgenland. „In die Berg bin i gern“ – das gilt für Martin Scheiber auch heute noch. Auch wenn er vor zwei Jahrzehnten die Gipfel der Ötztaler Bergwelt gegen das flache Terrain
im Burgenland getauscht hat. Doch wie war es dazu gekommen? „Es war 1999. Damals führte ich zum Saisonende ein Gespräch mit dem burgenländischen Winzer Martin Pasler. In meinem Kopf hatte sich damals die Idee verfestigt, für den heimischen Hotelbetrieb einen eigenen Wein zu produzieren und diesen dann unseren Gästen zu kredenzen“, erzählt der Ötztaler. Er gab Pasler einen Auftrag mit auf den Weg: Er sollte einen geeigneten Weinberg finden! Das war schon zwei Wochen später
der Fall. Schon im Herbst wurde dann die erste Ernte eingefahren.
Überraschung für Familie Dann kam ein einschneidender Tag in der Historie der Familie Scheiber. Der Familienrat trat zusammen, um die Übergabe des Hotels Edelweiß an die nächste Generation zu diskutieren. Dass Martin spontan abwinkte, war schon Überraschung genug. Sein Hinweis, dass er sich fortan als Weinbauer versuchen werde, aber noch die viel größere!
Für ihn stand der Entschluss fest. Also übersiedelte er mit seiner damaligen Freundin und heutigen Frau Doris nach Niederösterreich und fuhr vom neuen Wohnsitz aus praktisch täglich in den Weinkeller an den Neusiedler See, wo er in der Folge von Pasler jedes nötige Detail der Winzerarbeit vermittelt bekam. Auch auf einem Weingut in Südafrika konnte der Gurgler in dieser Zeit mitarbeiten.
Kauf eines Winzerhauses Im Jahr 2002 setzte er mit dem ‰
Mehr Platz für Feuerwehr und Bergrettung Lermoos Mehr Platz für die Bergrettung und die Feuerwehr schafft ein von der Gemeinde Lermoos realisierter Zubau an das bestehende Feuerwehrhaus.
Fotos: Anna Koch
Vor allem die Bergrettung unter Ortsstellenleiter Manfred Lagg hatte durch die Anschaffung eines zweiten, allradgetriebenen Einsatzfahrzeuges ein Platzproblem, das durch den Zubau gelöst wurde. Nun stehen der Ortsstelle zwei geräumige Garagenboxen sowie durch die Adaptierung der bestehenden Garage ein Schulungsraum zur Verfügung. Das neue bereits im Einsatz befindliche Fahrzeug kann nicht nur bis zu neun Personen befördern, sondern ist auch für den Liegend-Transport von Verletzten ausgerüstet. Auch die Feuerwehr unter ihrem Kommandanten Bernhard Köck erhält dank des Zubaus mehr Platz für ihre 90 Mitglieder, darunter 65 Aktive und 15 Jugendfeuerwehrmitglieder. Im 1. Stock über den Garagen der Bergrettung entstehen aktuell eine Atemschutzwerkstätte, ein neuer Umkleideraum sowie ein Raum für die Jugendfeuerwehr. Der Zubau für die Feuerwehr und Bergrettung wird im Rahmen des Dorffestes am 13./14. August offiziell seiner Bestimmung übergeben werden. Auch das neue Einsatzfahrzeug der Bergrettung wird dabei vorgestellt und eingeweiht. Für Bgm. Stefan Lagg ist der rund 300.000 Euro teure Zubau „eine wichtige und dringend notwendige Investition in die Vereine und die Sicherheit des Ortes“.
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Erfahrung und Kompetenz: Reuttener Unternehmen übernimmt seit 20 Jahren Je größer die Projekte, umso größer die Verantwortung. Deshalb braucht man bei komplexen Bau- und Planungsvorhaben ein hochqualifiziertes Team aus Projektleitern, Technikern und technischen Zeichnern: Das 2002 von Dipl. Ing Jozsef B. Kiss gegründete Reuttener Zivilingenieurbüro ist seit 20 Jahren führend in den Bereichen Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung, Breitbandausbau, Straßenbau, Planungs- und Baustellenkoordination und Beweissicherungen. Zusätzlich führt Dipl. Ing. Kiss auch Gutachtertätigkeiten aus. Die langjährige Erfahrung und eine rasche Abwicklung bei gleichzeitig hohem Qualitätsstandard bilden die Basis des Erfolges und der Kundenzufriedenheit. Jozsef B. Kiss: „Wir sind in unserem Büro stets bemüht, die Aufträge kompetent und in kürzester Zeit
zu bearbeiten. Das erfordert von allen Beteiligten nicht nur enormes Fachwissen, sondern auch hohe Einsatzbereitschaft. Besonders dringliche Projekte und Angelegenheiten werden von uns auch außerhalb der üblichen Bürozeiten abgewickelt.“
AKTUELLE PROJEKTE IN DER REGION Wie wichtig die Planungs- und Beratungsprofis für ein funktionierendes Gemeindeleben sind, zeigt ein Querschnitt aus aktuellen Projekten:
bau zu jedem Haushalt statt und die Straßen werden teilweise instand gesetzt.
In seinen Weingärten im Burgenland ist Martin Scheiber mit großem Enthusiasmus bei der Sache. Foto: Scheiber Wein & Gästehaus
Kauf eines alten Winzerhauses samt Lagerhalle im Burgenland den nächsten Schritt. Es folgten Umbauarbeiten, die zusätzliche Einrichtung eines Beherbergungsbetriebes und ein Jahr später die offizielle Eröffnung des Scheiber Wein & Gästehauses in Weiden am See. Der Winzerbetrieb hat sich seither kontinuierlich weiterentwickelt. Inzwischen hat der 57Jährige vier Weingärten – zwei in Jois und zwei in Weiden. Wobei er sich stets eine Hintertür offen lässt: „Die Weingärten sind gepachtet. Sollte ich eines Tages nicht mehr mögen, dann höre ich einfach wieder auf.“ Seinen Entschluss, sowohl privat als auch beruflich ins Burgenland zu übersiedeln, hat Scheiber nie bereut. „Ich fühle mich hier pudelwohl. Die Menschen sind total offen im persönlichen Umgang. Und die Berge fehlen mir nicht wirklich, denn ich bin ja mehrmals im Jahr im Ötztal“, macht er deutlich. So verwundert es auch nicht, dass der Wahl-Burgenländer rund 90 Prozent seines Rebensaftes in der alten Heimat verkauft. Zahlreiche verschiedene Wein-Sorten hat er im Angebot. Wobei einer ganz be-
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sonders heraussticht: Der im Jahr 2002 erstmals auf den Markt gekommene „Angelus“, ein Blaufränkisch Barrique. Dieser ist Martins Großvater, dem großen Ötztaler Tourismuspionier Angelus Scheiber, gewidmet.
Ehrenvolle Funktion Dass der Ötztaler im Burgenland wahrlich angekommen ist, belegt auch eine ehrenvolle Funktion, die er unlängst übernommen hat – er ist neuer Weinbauvereinsobmann in Weiden. Eigentlich hätte es schon zu Martini 2019 so weit sein sollen, da sein Vorgänger das Amt abgeben wollte. Durch die Corona-Pandemie kam es aber zu einer längeren Verzögerung. Jetzt ist Scheiber aber der Chef und weiß ein motiviertes junges Winzerteam hinter sich. „Das in mich gesetzte Vertrauen von alteingesessenen Bauern in meine Person freut mich natürlich ungemein“, lässt Scheiber nicht ohne Stolz aus dem Burgenland wissen. Alles Wissenswerte über die Scheiber Weine und das Burgenländer Gästehaus sind im Internet unter www.scheiber.at nachzulesen (pele)
n ABWASSERBESEITIGUNG Abwasserbeseitigungsanlage Rauth und Gaicht: Bei diesem gemeinsamen Schmutzwasser-Entsorgungsprojekt der Gemeinden Nesselwängle und Weißenbach am Lech wird das Abwasser der Haushalte und Betriebe durch ein Vakuumsystem gesammelt, mit Hilfe einer Pumpleitung nach Weißenbach gefördert und in weiterer Folge in der Kläranlage Vils gereinigt. Dadurch werden die letzten zwei Ortsteile im Außerfern an eine zentrale Kläranlage angeschlossen. Im Zuge dieses Bauvorhabens werden die Wasserversorgungsanlagen beider Ortsteile zusammengefügt und modernisiert. Weiters findet der Breitbandaus-
Büro Kiss und Partner Ziviltechniker GmbH Planungs-, Bauabwicklungs- und Beratungsaufträge
n BREITBANDVERSORGUNG im Außerfern: Durch die ARGE Breitbandausbau Zwischentoren und den Abwasserverband Tannheimertal ist es gelungen, die Gemeinden Biberwier, Ehrwald, Lermoos, Bichlbach, Berwang, Heiterwang, Ehenbichl mit Rieden, Nesselwängle, Grän, Tannheim, Zöblen, Schattwald und Jungholz mit Glasfaserverbindungen zu versorgen. Das Büro Kiss & Partner Ziviltechniker GmbH hat maßgeblich die Arbeiten koordiniert sowie die Bauarbeiten ausgeschrieben und beaufsichtigt.
Sanierung der Kanalisation/Bezirkskrankenhaus Reutte: Im Zuge der Projektvorbereitung für die Errichtung des Bezirkspflegeheimes stellte sich heraus, dass die bestehende Kanalisation nicht ausreichend dimensioniert ist und sich auch nicht in einem funktionsfähigen Zustand befindet. In den kommenden drei Jahren werden deshalb Teile der Kanalisation ausgetauscht, erweitert und saniert.
Wir gratulieren zum Firmenjubiläum und bedanken uns für die gute Zusammenarbeit. Die Gemeinde Weißenbach
n PLANUNGS- UND BAUSTELLENKOORDINATION Personalhaus Ammerwald: Die BMWAG besitzt als einzige Arbeitgeberin in der Automobilindustrie ein Erholungsund Weiterbildungszentrum dieser Art. Sie legt enorm viel Wert auf das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter. Die Arbeitssicherheit steht bei der Errichtung des Personalhauses ebenfalls im Vordergrund. Dafür ist das Büro Kiss & Partner Ziviltechniker GmbH als Baustellenkoordinator zuständig.
n WASSERVERSORGUNG Wasserversorgungsanlage Pflach-Musau-Pinswang: Das Zivilingenieurbüro arbeitete dabei ein Konzept aus, wie die Sicherheit der Wasserversorgung der drei Gemeinden in den nächsten Jahrzehnten unter Berücksichtigung gegenseitiger Vorteile gewährleistet werden kann. n STRASSENBAU Straßenbau Oberpinswang: Durch die Neuerrichtung der Straße mit einer Regelbreite von 5,00 Metern wurden die Bedürfnisse der Anrainer und des öffentlichen Verkehrs erfüllt. Die Postbusse können jetzt durch Oberpinswang fahren, ohne ständig auf Privatflächen ausweichen zu müssen.
n BEWEISSICHERUNG z.B. Dorfbahn Serfaus: Durch die Ausführung bestimmter Bauprozesse können nahegelegene Bauwerke beschädigt werden. Die Beweissicherung stellt den Zustand vor Baubeginn fest und dient damit zur Abgrenzung weiterer Schäden infolge der Bautätigkeiten. Dadurch ist es im Schadensfall möglich zu entscheiden, ob diese tatsächlich durch die Bautätigkeit entstanden sind.
Fotos: Kiss & Partner
Abwasserbeseitigungsanlage Bichlbach, Sanierung Regenwasserkanalisation: Der bestehende Regenwasserkanal wird mit Rückhaltesystemen auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Die Extremniederschläge und deren schneller Abfluss von den befestigten Flächen werden in Rückhaltebecken gehalten und verzögert in die Bäche abgeleitet. Dadurch entsprechen die Einleitungsmengen einem natürlichen Zustand ohne Bebauung bzw. Versiegelung des Gebietes. Das Speichervolumen wird mit Rohrdimensionen von bis zu 1200 mm erreicht.
Wir gratulieren der Firma Kiss & Partner zum 20-jährigen Firmenjubiläum und bedanken uns für die äußerst angenehme Zusammenarbeit. Gemeinde Ehenbichl
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Klassisch-Modern in Tarrenz
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So erfüllten sich Manuel Flür und Bianca Praxmarer kürzlich ihren Wohntraum und öffnen heute die Türen zu ihrem schmucken Eigenheim am Waldesrand. In Grau und Weiß präsentiert sich das Häuschen innen wie außen elegant und einladend zugleich. „Der Wunsch, ein eigenes Haus zu bauen, war eigentlich immer schon da“, sinniert Manuel Flür auf der großzügigen Fensterbank seines Einfamilienhauses mit Blick in die tiefen Wälder von Tarrenz. Sein El-
ternhaus, in dem er aufgewachsen ist, liegt nur 200 Meter weit entfernt. Dass es ihn eines Tages mit seiner Partnerin genau an diesen Ort binden würde, hätte der gebürtige Tarrenzer jedoch früher nicht geahnt. Denn sein Weg startete erstmals in Tarrenz, wo er mit Freundin Bianca Praxmarer erst in einer Mietwohnung und später im nächstgelegenen Dorf Nassereith dann in einer Eigentumswohnung lebte. Dabei ist Bianca selbst in Tarrenz aufgewachsen, nämlich in Walchenbach. Die Eigentumswohnung hat dem
jungen Paar lange gut gedient. „Hätte es keinen Gemeindegrund in Tarrenz gegeben, wären wir wahrscheinlich immer noch dort“, denkt die 28-jährige Hausbesitzerin zurück. Denn als die neuen Gemeindegründe am Oberen Rotanger zum Verkauf ausgeschrieben wurden, schlug das Paar spontan zu – und erhielt nach kurzer Wartezeit 2019 auch eine Zusage. „Mit dem Ja der Gemeinde gab es für uns kein Zurück mehr. Unsere Wohnung haben wir gleich verkauft“, erzählt Hausherr Manuel, 29. Und Bianca ergänzt: „Der Er-
lös kam der Hausfinanzierung mit einem Teil zu Gute.“
Vom Plan zur Umsetzung Kurzerhand engagierten die Häuslbauer mit Severin Hamberger einen heimischen Architekten, der die Wünsche des Paares perfekt zu Papier zu bringen wusste und die beiden mit seinem geradlinigen Stil begeisterte. „Überhaupt haben wir die Arbeiten großteils an heimische Betriebe übergeben“, meinen Bianca und Manuel, die überaus zufrieden mit ihrer Entscheidung und dem Resultat ‰
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sind. Im April 2020 erfolgte die Umsetzung des Architektenplans. Und auch selbst legten Bianca und Manuel natürlich Hand an: „Den Boden und die Wände haben wir Möchten auch Sie Ihr Haus kostenlos in einer der nächsten impuls-Ausgaben präsentieren? Dann melden Sie sich bei uns! Telefon 05262 67491-21.
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teils selbst gemacht“, zeigen sie sich stolz. Stolz zeigt sich übrigens auch der Tiroler Adler auf der gläsernen Eingangstüre, die uns heute für eine Besichtigung weit offen steht.
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tails genauso für Gemütlichkeit sorgen wie die Fußbodenheizung. Offene Räume erzeugen Weite und so tun es auch die großen Fensterflächen. Zum ersten Mal in den Genuss dieses Wohnerlebnisses durften Bianca und Manuel im Mai 2021 kommen. Damals war das Haus zwar zum Teil noch eine Baustelle, aber die Tarrenzer konnten es einfach nicht erwarten, ihr neues Heim zu beziehen. „Wir hatten kein Problem damit, aus
der Wohnung auszuziehen und waren froh, dass es mit dem Verkauf so schnell geklappt hat. Wir freuten uns einfach riesig auf unser Haus“, erklärt die Bankangestellte, die in einer Filiale in Innsbruck arbeitet.
Corona zum Trotz Fertiggestellt wurde das Haus schließlich im September 2021. Ein paar Herausforderungen galt es während der Bauzeit ja doch zu
Fotos: Agentur CN12 Novak
überwinden: „Unser Haus steht in Hanglage. Außerdem war das Anliefern des Materials teilweise schwierig“, so Manuel, der bei der Stadt Innsbruck im Themenbereich Tiefbau mitwirkt. „Außerdem fand der Bau ja mitten in der Coronakrise statt“, fügt er hinzu: „Lieferschwierigkeiten gab es zum Beispiel bei der Dämmung.“ Doch trotz all dieser Schwierigkeiten konnte das Haus zur vollsten Zufriedenheit der Bewohner vollen-
det werden: In Massivbauweise mit Flachdach und Keller breitet sich das Eigenheim nun auf 139 Quadratmetern Wohnfläche aus. Was die Hausbesitzer an den eigenen vier Wänden besonders schätzen, ist mitunter die Gestaltungsfreiheit. So konnten sich sowohl Bianca als auch Manuel hier voll entfalten. Zum absoluten Lieblingsplatz der beiden gehört neben dem Wohn-Ess-Bereich auch das großflächige Sitzfenster, auf dem
Manuel eingangs schon Platz nahm. In Eichenholz gefasst, rahmt das Fenster den angrenzenden Wald wie ein Gemälde. „Wir lieben den Wald und die Ruhe hier“, schwärmen Manuel und seine Bianca, die für das Leben hier sogar einen langen Weg in die Arbeit in Kauf nehmen: „Wir beide arbeiten in Innsbruck und fahren jeden Tag gemeinsam mit dem Zug in die Stadt und wieder zurück.“
Ob es das wert ist? „Aber natürlich“, sind sich Bianca und Manuel einig, die ihren Lebensmittelpunkt im beschaulichen Tarrenz zu schätzen wissen und voll angekommen sind. Der Garten wird momentan von den Häuslbauern noch errichtet, dann ist das Wohnglück hier perfekt. Und in der Zwischenzeit genießen die beiden das umliegende Grün, das dank des nahen Waldes ja nicht weit ist. (CN12 Team)
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Spieler und Fans des SC Imst erlebten beim Finale der Fußballsaison ein Wechselbad der Gefühle
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Es war einer der größten Erfolge in der Vereinsgeschichte. Aber das letzte Quäntchen Glück hat gefehlt. Und so verloren die Kicker des SC Sparkasse Imst das heuer in Thiersee ausgetragene Finale des Tiroler Fußball-Cups mit 2:5 gegen den SV Fügen. Trotz der sportlichen Enttäuschung für die Spieler erlebten die gut 200 mitgereisten Imster Fans – davon knapp 80 Kinder und Jugendliche – ein mitreißendes Fußballfest. Zwei Tage später durften die Imster jubeln. Sie gewannen das letzte Meisterschaftsspiel in Wörgl und holten damit den Tiroler Meistertitel! 1 Der ehemalige Imster Trainer Alfred Mungenast, Kult-Friseur und Namensgeber des Fanclubs Gegenwind Rene Thaler, Ex-Obmann Meinhard Eiter, die lebende Musikerlegende Bruno Thaler und der frühere Leiter der Vereinskantine Christian „Novi“ Novak bekamen vom Wirt des Gasthof Hirschen einen Bus zur Verfügung gestellt. 2 Nachwuchsleiter Rene Grüner
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und Ex-Kicker und Jugendtrainer Rechtsanwalt Peter Linser genossen die Atmosphäre mit den Buben Leon Pair sowie Paul und Gabriel Linser. Auch U-18-Trainer Samir Ben Ali, Kinderbetreuerin Maria Perdacher und der treue Fan Hannes Pohl drückten ihrer Mannschaft die Daumen. Der einstige Stürmer Franz Plattner und U-14-Trainer Stefan Kolp feuerten ihr Team mit viel Leidenschaft an. Die Mamas und Betreuerinnen der Imster Kinder, Ceylan Gülcen und Nadine Thurner, sorgten gut gelaunt für die Verpflegung der mit vier Bussen angereisten Imster Anhänger. Der im Imster Gemeindeamt auch für Sport zuständige Jürgen Seelos und der Pitztaler Krankentransportfahrer und Watter-König Stefan Krabichler zwängten sich in die eigens für das Cup-Finale gedruckten roten T-Shirts. Johanna Söhngen und Andrea
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Fotos: Eiter
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Seelos lagen mit ihrem Ergebnistipp von 2:1 für Imst leider falsch. 8 Imst-Präsident Peppo Eisenbeutl verfolgte das Cup-Spiel gemeinsam mit dem Präsident des Tiroler Fußballverbandes, den pensionierten Richter Dr. Sepp Geisler. 9 Die langjährigen Imster Anhänger David Mark, Markus Santeler und Thomas „Jules“ Braschler waren in der Pause beim Stand von 2:2 noch sehr optimistisch. 10 Der beim SC Imst für die Finanzen zuständige Frank Raich und der sportliche Leiter des Vereins Franco Böhler hatten in der zweiten Hälfte des Cup-Finales leider nur noch wenig Freude mit dem Spiel. 11 Für die aus Haiming stammenden Brüder Joshua und Simon Stigger war die Teilnahme am Finale und der Tiroler Meistertitel jedenfalls ihr bisher größter sportlicher Erfolg. 12 Zwei dicke Freunde und Leistungsträger beim SC Imst. Torschütze Christoph Eller und Ab-
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wehrchef Lukas Lamp war nach dem Spiel in Thiersee die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Zwei Routiniers, die sich gefasst zeigten. Kapitän Rene Prantl und Außenverteidiger Bernhard Mittermair – beide schon jenseits der 30 – gehören seit Jahren zu den Stützen der Imster Mannschaft. Obmann Manuel Westreicher, der in den vergangenen Jahren in Imst mit viel Engagement einen fußballerischen Höhenflug organisierte, hätte sich einen anderen Ausgang des Cup-Spiels gewünscht. Jetzt freut er sich über die Teilnahme am ÖFB-Cup. Edeltechniker Thomas Moser und Sturmtank Stefan Lorenz gehört in Imst die Zukunft. Die beiden sind im besten Fußballalter und haben noch viel vor. Grenzenloser Jubel in Wörgl. Marko Jovljevic, Rene Prantl und Alp Demir fixierten mit ihren drei Toren den Tiroler Meistertitel und die Teilnahme am ÖFB-Cup.
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5. Juli 2022
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