architectum 2014

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#14 2014/15

www.architectum.com

Internationales Magazin f端r Ziegelarchitektur


02 | EDITORIAL | IMPRESSUM

FOTO: ANDREAS KEUDEL

EDITORIAL

RALF SCHWUNG GESCHÄFTSFÜHRER ­WIENERBERGER GMBH

Liebe Leserinnen, liebe Leser, facettenreich und eindrucksvoll präsentiert die vorliegende ­Ausgabe Nummer 14 des Internationalen Magazins für Dachund Fassadenarchitektur die Attraktivität und Leistungsfähigkeit von gebranntem Ton. Beispielhaft werden 17 Bauvorhaben aus acht Ländern Europas vorgestellt. Viele Kategorien sind vertreten: ein Kloster, ein Hotel, eine Schule, Einfamilienhäuser, eine Brücke, Kultur- und Verwaltungsbauten sowie mehrgeschossiger Wohnungsbau. Erneut haben Planer, Investoren und Bauherren dabei auf hochinteressante Weise Grenzen überschritten – respektvoll, ­ kontrastreich, unverwechselbar, aber auch innovativ. Das führt zu spannungsreicher Architektur, identitätsstiftenden städtebaulichen Qualitäten, interessanten Details bei Dach- und Fassadenlösungen wie auch zu neuen energetischen Gebäudekonzepten. Architekten und Planer suchen den grenzüberschreitenden Erfahrungsaustausch gern – geht es doch immer um Weichenstellungen für konkrete Projekte oder generationsübergreifende Bauaufgaben, die neue Herangehensweisen erfordern. Deshalb lohnt es sich für Sie beim Blättern innezuhalten und genauer hinzuschauen. Wir treffen bei diesem Spaziergang durch Europa auf Fassaden aus perforierten Klinkern, mit weißen oder schieferfarbenen Dachziegeln bekleidet, mit einer ‚ehrlichen Haut‘ ohne Putz oder in einer archaisch anmutenden Mauerwerkstextur. Unter dem Steildach eines Wiener Vorstadthauses aus dem 18. Jahrhundert ‚zaubern‘ moderne Gauben zeitgemäße Wohn­ lösungen hervor. Am Bodensee bekennt sich ein namhaftes Architekturbüro zu einem einfachen Stammsitz, ganz ohne Technik – aber mit einer doppelten Ziegelwand. Die baulichen Ressourcen von gebranntem Ton sind bei weitem noch nicht ausgelotet. Ich bin der festen Meinung, sie bleiben unerschöpflich. „architectum 2014“ legt uns das nahe. Schauen Sie selbst! Ihr Ralf Schwung

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IMRESSUM HERAUSGEBER Wienerberger AG, 1100 Wien VERLAG Österreichischer Wirtschaftsverlag GmbH, 1050 Wien CHEFREDAKTION Christine Müller (Österreichischer Wirtschaftsverlag), Rita Kremsner (Wienerberger AG) MITARBEIT Ruth Scheuer (AT), Sabine Merlevede (BE), Arnaud Mounier-Duchamp (FR), Alexa Uplegger (DE), Carmen Kommer (DE), Jolanda Stam (NL), Sabine Heinrich-Renz (DE), Nicky Webb (UK), Sabine Linner (AT), Norbert Prommer (AT) FOTOS Architektur Steinbacher Thierrichter ZT GmbH (36 – 37), Arnt Haug (18 – 19), Guenter Standl (10–11), Marko Huttunen (10 – 13), Andrew Smith/SG Photography (14 – 15), Ruud Peijnenburg (8–9, 20 – 21, 34 – 35), Christian Richters (22 – 25), Norbert Prommer (26 – 27), Frank Korte (28 – 29) GRAFIK UND DESIGN Simon Jappel (Österreichischer Wirtschaftsverlag) DRUCK Stiepan & Partner Druck GmbH, Hirtenbergerstraße 31, 2544 Leobersdorf PRODUKTION Ueberreuter Druckzentrum GmbH

WIENERBERGER AG A-1100 Wien, Wienerberg City Wienerbergstraße 11 T +43 (1) 601 92-0, F +43 (1) 601 92-473 marketing@wienerberger.com, www.wienerberger.com

twitter.com/architectum facebook.com/wienerberger youtube.com/wienerbergerofficial

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INHALT | 03

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NEWS

FASSADE

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ALTER TURM IN NEUEM KLEID Brügge | Belgien HAUS IN NEUEM GEWAND Paris | Frankreich EIN WAHRER VERWANDLUNGSKÜNSTLER Helsinki | Finnland EIN KLOSTER MIT HIMMLISCHEN QUALITÄTEN Liverpool | Großbritannien ALS WÄRE ES EIN STAPEL PAPIER Brügge | Belgien GENERATIONENWOHNEN Neuenkirchen | Deutschland BRÜCKE UMARMT FLUSS Nijmegen | Niederlande DIE KUNST IM ZIEGELBAU Belfast | Großbritannien

WAND

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EIN HAUS, GANZ OHNE TECHNIK Lustenau | Österreich VON DER POETIK DER W ­ ÄNDE Berlin | Deutschland

DACH

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EIN HAUS MIT HOHEM A ­ NSPRUCH Windensolen | Frankreich PURER LUXUS ZUM WOHLFÜHLEN Tunauberg | Österreich UNTER EINEM DACH Oisterwijk | Niederlande INS HEUTE TRANSFERIERT Wien | Österreich MIT GUTEM GEWISSEN/ DAS (ZIEGEL)HAUS DER Z ­ UKUNFT Nachhaltig bauen mit Ziegel


04 | NEWS | NEUE PRODUKTE

Foto??? Bellus ist ein belgischer Flachziegel, der dem Dach ein attraktives und zeitgemäßes Aussehen verleiht.

Der Tondachziegel Plano 11 eröffnet der Kreativität neue Möglichkeiten.

DEUTSCHLAND

BELGIEN

PLANO: DER MINIMALIST AUF DEM DACH

BELLUS: SCHLANK, LEICHT, ­FARBECHT

Geradlinig, plan und elegant – Architekten und Planer setzen bei Dacheindeckungen auf klare Formensprache und dunkle Töne. Diese Trends hat der Produktbereich Koramic-Dachlösungen von Wiener­berger mit dem minimalistisch anmutenden Flachziegel Plano 11 stringent weiterentwickelt. Der moderne Tondachziegel vereint nicht nur Ästhetik mit Wirtschaftlichkeit, sondern eröffnet der Kreativität neue Wege. P ­ lano 11 ist ideal zur Dacheindeckung zeitgemäßer, junger Architektur im Neubau wie bei Sanierungsobjekten und wird mit ganzen und ­halben Ortgangziegeln angeboten. Der Minimalist ist in einem modernen Farbsortiment verfügbar: in Naturrot, in den Engoben rot engobiert, Schiefergrau und Schwarz sowie als Edelengobe anthrazit. www.wienerberger.de

Der neue Flachziegel Bellus von Wienerberger Belgien ist derzeit der leichteste und dünnste Dachziegel, den der belgische Markt zu bieten hat. Er ersetzt alte Dachplatten und -ziegel und ist auch für den Neubau perfekt geeignet. Seine schlanke, moderne Form verleiht jedem gedeckten Dach ein attraktives, zeitgemäßes Aussehen. Bellus vermittelt den Eindruck einer Schieferplatte aus Ton. Das keramische Zubehör garantiert eine saubere Ausführung und einen Detaillierungsgrad, der die Architektur harmonisch unterstreicht. Die Firste sind in zwei Öffnungswinkeln erhältlich und eignen sich für Dachneigungen zwischen 30 und 50 Grad. Die perfekt ineinandergreifenden Ortgangziegel bilden einen fließenden Übergang zur Dachfläche. www.wienerberger.be

Außergewöhn­ liches Fassaden­ bild durch wechselnde Oberflächen­ struktur – die neue CassiaSerie von Terca.

Die klaren Merkmale hell leuchtender Sterne wurden auf eine neue Klinker­ serie übertragen: die Astro-Serie – sechs hochwertige hand­geformte Ziegel.

BELGIEN

NIEDERLANDE

CASSIA: AUSDRUCKSSTARK UND UNVERWECHSELBAR

ASTRO: MACHT DIE FASSADE ZUM STAR

Das Überraschende an der Cassia-Serie ist die Leichtigkeit, mit der dieser extra lange Ziegel (Maße: 495 x 95 x 48 mm) sein Erscheinungsbild ändert. Dies verdankt er der besonderen Oberflächenstruktur, die auf einer Seite glatt ist und auf der anderen längliche Risse offenbart. Der Wechsel zwischen glatter und rissiger Seite erzeugt eine unverwechselbare und individuelle Optik auf der Fassade. Die Intensität des Effektes kann durch die Häufigkeit und Regel- bzw. Unregelmäßigkeit im Wechsel zwischen den beiden Seiten variiert werden. Cassia ist in vier Farbtönen erhältlich: Rot, Braun, Schwarzbraun und Gedämpft. www.wienerberger.be

Astro steht für sechs Klinkerarten mit kräftigen, frischen Farbnuancen, die auf heller Basis gebrannt und auf allen Seiten, auch an den Enden, in gleicher Weise veredelt sind. Diese Verarbeitung ergibt eine Serie von Tönen, die von (halb)matt bis glänzend reicht, abhängig von der Menge des hinzugefügten „Sternenstaubs“. Aufgrund der gleichen ­Textur und den sich überlagernden Grundfarben lassen sich „die sechs“ beliebig kombinieren, sie ergeben aber auch jede für sich ein glänzendes Ergebnis. Für Fassaden mit vielfältigen Akzenten und mit individuellem Ausdruck. www.wienerberger.nl


INSPIRATION | NEWS | 05

Die gewölbte Konstruktion verbindet traditionelle Gewölbe­ konstruktion mit modernen digitalen Werkzeugen zur Schaffung einer komplexen Form. Fotos: Manuel de Lozar, Paula López Barba

SPEKTAKULÄRER ­PAVILLON FÜR FESTIVAL Vor kurzem hat Map 13 den Bau von Bricktopia fertiggestellt – einem spektakulären kuppelförmigen Pavillon neben dem „Fabra i Coats“-Ausstellungsraum für Kunst in Barcelona. Der Ziegelpavillon befindet sich auf dem Gelände einer ehemaligen Spinnerei und soll als Veranstaltungsort dienen, der gleichzeitig auch Schutz vor der starken Sonneneinstrahlung bietet. Die wogende Konstruktion wurde für das Eme3 International Archi­ tec­ture Festival, das zu Beginn dieses Jahres stattgefunden hat, errichtet. Die Materialität von Bricktopia spiegelt den industriellen Charakter des Hofes und der benachbarten Fabrik aus dem 19. Jahrhundert wider. Der gewölbte Pavillon hat eine wirtschaftliche, funktionale und vielseitige Gestalt, die für Katalonien typisch ist. Seine komplexe Form erforderte in der baulichen Umsetzung eine enorme Handwerkskunst, die wiederum eine interessante Verbindung zu den mechanisierten Anlagen in der Umgebung erzeugt. Mithilfe modernster Softwareprogramme wurde im Vorfeld eine Reihe von Untersuchungen durchgeführt, um die Tradition von Materialien und das Fachwissen in Bezug auf den Bau von Wölbungen aus Ziegeln in Verbindung zu bringen. Der Pavillon wurde im eingefassten Hofbereich einer Fabrik aus dem 19. Jahrhundert errichtet, nutzt gleichfalls Ziegel als Baumaterial und formt eine neue Topografie in dem historischen Hof. Das Projekt bietet einen offenen Bereich für Aktivitäten im Freien während der heißen Sommertage in Barcelona und beherbergt unter anderem eine Bar und eine kleine Bühne. www.eme3.org


06 | FASSADE | BRÜGGE | BELGIEN

ALTER TURM IN NEUEM KLEID AUS DEM EHEMALIGEN ZOLLTURM AN DER SCHLEUSE ZWISCHEN RINGVAART UND BOUDEWIJN-KANAL IN BRÜGGE ENTSTAND NACH AUFWENDIGER SANIERUNG EIN NOTARIATSGEBÄUDE MIT EXTRAVAGANTER DACHZIEGELFASSADE.


BRÜGGE | BELGIEN | FASSADE | 07

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is auf die Innenwände wurden die fünf Stockwerke des Turms freigelegt, mit einer durchgehenden Polyurethanisolierung versehen und auf einer Tragkonstruktion aus Holz befestigt. Die Fenster in den bestehenden Wandöffnungen blieben in ihrer von Stock zu Stock variierenden Anordnung erhalten und wurden in der Schlussphase durch zwei aufgesetzte Kuben mit emaillierten Glasscheiben ergänzt. ÄSTHETISCHER TONDACHZIEGEL IM „INDUS­ TRIEDESIGN“ Die zahlreichen Fenster machten eine Bearbeitung der Außenwand mit einem kleineren und damit wirtschaftlicheren Format erforderlich. Der schieferfarbene „Koramic Façatile“-Tondachziegel mit seiner flachen Form war hierfür die richtige Wahl. Das nachhaltige keramische Material passt zur industriell geprägten Umgebung und verleiht dem Notariat seinen extravaganten Stil. Die Farbe harmoniert mit dem benachbarten Gebäude und unterstreicht den charakteristischen Baukörper. Außerdem ermöglichen die Aluminiumprofile der Façatile-Produktserie die perfekte Ausführung rechtwinkeliger Ecken. Das unsichtbar hinter den Dachziegeln montierte Dichtungsblech gewährleistet eine undurchlässige Winddichtung. Und ein Netz gegen Ungezieferbefall an der Unterseite des Ziegels erlaubt einen permanenten Luftstrom im Hohlraum. Die Fensterrahmen der 68 Fenster wurden aus Cortenstahl gefertigt. Großzügige Glasflächen zeichnen den Bereich des Haupteingangs aus. Der Turm sowie zwei weitere niedrigere Baukörper mit Garagen und Carport dahinter sind in einer Kombination aus tragendem Mauerwerk und Betonwänden errichtet und überwiegend mit dem lebendigen „Terca Hectic Gesmoord“-Sichtziegel verblendet. Letzterer verdankt übrigens seine reich nuancierte Beschaffenheit und die unregelmäßige Strukturierung einem zweiten Brennvorgang. Als hätte man einen Container einfach mitten in den Bau geschoben, lenkt ein großzügiger Kubus aus Cortenstahl und Glas als besonderer Eyecatcher schon von weitem die Blicke auf sich. ARBEITEN MIT KOMFORT Das Großraumbüro über den Garagen und dem Carport ist dank doppelter vorgehängter Fassade in Tageslicht getaucht.

Vom fünfzehn Meter hohen Turm aus genießt man einen fantastischen Panoramablick über Brügge und Seebrügge. Im Inneren wurde die Stahlkonstruktion aus den 1950er-Jahren vollständig verändert, nur die Treppenhäuser hat man beibehalten. Auf den beiden oberen Ebenen sind die ursprünglichen U-förmigen Betonbögen noch immer sichtbar. Beheizt wird das Gebäude über eine mit Erdgas-Brennwertkessel betriebene Fußbodenheizung. Das Notariat wird außerdem durch eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung klimatisiert. Architekt Filip Verbeke setzt mit dem „Notariaat aan de Sluis“ und der einprägsamen, mit Dachziegeln verkleideten Fassade einen wertvollen Impuls, der dem vernachlässigten Viertel neues architektonisches Leben einhaucht.

INFO PROJEKT Notariat in Brügge AUFTRAGGEBER Notariat Blontrock, Brügge ARCHITEKT ARFIVE, Filip Verbeke, Oostkamp VERWENDETES MATERIAL Koramic Façatile Schiefer engobiert FERTIGSTELLUNG 2013

Die Fassade mit nachhaltigen Façatile-Tondachziegeln ­harmoniert mit der industriell geprägten Umgebung; in ästhetischer Hinsicht verleiht sie dem Notariatsgebäude aber eine extravagantere Erscheinung.


08 | FASSADE | PARIS | FRANKREICH

HAUS IN NEUEM GEWAND DAS ZUSAMMENSPIEL VON URBANITÄT UND NACHHALTIGKEIT INSPIRIERT VON JEHER DIE KREATIVEN PARTNER VON FRESH ARCHITECTURES. FÜR DAS NEUE GEWAND DES INNOVATIVEN MEHRFAMILIENHAUSES IN PARIS HABEN SIE DESHALB DEN KORAMIC© VON WIENERBERGER AUSGEWÄHLT.

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as Gebäude am Place Stalingrad, an der Ecke Rue du Faubourg Saint-Martin und Boulevard de la Villette, in dem sich 16 Wohnungen befinden, steht in exponierter Lage – Fußgänger, Straßenverkehr und Hochbahn sorgen in dem belebten Viertel für kontinuierliche Bewegung. Die Herausforderung bestand nun darin, das Wohnhaus harmonisch in die Dynamik des Ortes zu integrieren, und dies unter maximalem Schutz der Innenbereiche vor der Hektik der äußeren Umgebung. RUHE INMITTEN DES TRUBELS Die facettenreiche Geometrie des Hauses und seine quer verteilten Öffnungen sorgen für ein ausbalanciertes Erscheinungsbild. Die beidseitige Ausrichtung der Wohnun-

gen, die sich auf der Südseite hin zu einer ruhigen und grünen Insel öffnen, bietet den Bewohnern eine Nische friedlicher Ruhe inmitten einer sich ständig in Bewegung befindlichen Umgebung. Durch die ausgeklügelte Bauweise wird die Intimsphäre der Bewohner gewahrt, ohne ihnen Licht wegzunehmen. IM SCHILLERNDEN ZIEGELGEWAND Vom Dach bis zur Fassade besteht die „Haut“ des Gebäudes aus flachen, emaillierten, weißen Koramic-301-Ziegeln, die diesem den Charakter einer hellen und zugleich schützenden Nische in einem großstädtisch pulsierenden Umfeld verleihen. Julien Rousseau, Teilhaber und Geschäftsführer von Fresh Architectures, legt die Gründe seiner Wahl für den Koramic©-Ziegel


PARIS | FRANKREICH | FASSADE | 09

dar: „Zusätzlich zu seinen qualitativen und nachhaltigen Vorteilen reinigt sich dieser glasierte Ziegel von Schmutzablagerungen und lässt die Fassade als ein kompaktes und einheitliches Ganzes erscheinen. Seine breite Palette an Farbtönen ermöglicht eine nuancierte kolorimetrische Mischung, die die Außenverkleidung in angenehmer Weise schillern lässt – sowohl tagsüber als auch in der Nacht, wenn sich die Lichter der Stadt in der Fassade widerspiegeln.“ NACHHALTIGKEIT PAR EXCELLENCE Mit ihrer für die französischen BBC-Normen optimierten Außenverkleidung sind die Koramic©-Ziegel mit einer Unterdachverkleidung verbunden, um die Wasserdichtheit zu verbessern und so zur Langlebigkeit des

Gebäudes beizutragen. Die Niedrigenergiebauweise zeugt von dem hohen Anspruch an Nachhaltigkeit und Innovation. Ein zentrales Netz an erneuerbarer Wärme, kontrollierte mechanische Lüftung, teilweise solares Brauchwarmwasser, Regenwasserrückgewinnung für das Gießen des Gartens und vieles mehr sind die Attribute dieses beispielhaften Nachhaltigkeitsprojekts.

INFO PROJEKT Mehrfamilienhaus in Paris AUFTRAGGEBER SIEMP, Paris ARCHITEKT FRESH ARCHITECTURES Paris, Projektleiter Julien Rousseau VERWENDETES MATERIAL Flache Ziegel Koramic 301, 6 Farbtöne (2 dunkle, 1 weinroter, 3 verschiedene, emaillierte weiße) FERTIGSTELLUNG 2013


010 | FASSADE | HELSINKI | FINNLAND


HELSINKI | FINNLAND | FASSADE | 011

EIN WAHRER ­VERWANDLUNGSKÜNSTLER DAS UMGEBAUTE UND ERWEITERTE PAASITORNI HOTEL UND KONFERENZZENTRUM WAR EINST EIN HAUS DER ARBEITERBEWEGUNG. NUN PRÄSENTIERT ES SICH ÜBERRASCHEND IM FEINEN SPITZENKLEID.

„DIES IST DIE DENKBAR BESTE ZEITGENÖSSISCHE ARCHITEKTUR; ÜBERRASCHEND, VIELSCHICHTIG, UND DOCH HAT SIE SICH ETWAS GEHEIMNISVOLLES BEWAHRT.“ PENTTI KAREOJA, IN: ARK 5/2012


012 | FASSADE | HELSINKI | FINNLAND

„INSGESAMT ZEIGT SICH DIE KOMBINATION AUS HOTEL, RESTAURANT UND KONFERENZZENTRUM UNVERWECHSELBAR, JEDE EPOCHE WIRD IN IHRER EIGENART IN EINEM ZUSAMMENHÄNGENDEN GANZEN BETONT.“ TARJA NURMI, IN: A10, JAN./FEB. 2013


HELSINKI | FINNLAND | FASSADE | 013

Der maßgefertigte Ziegel passt in den historischen Kontext. Er wirkt frisch und neu zugleich.

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enn ein Ensemble, das aus Gebäuden unterschiedlicher Epochen besteht, um ein weiteres Haus ergänzt werden soll, fragt man sich, ob daraus nicht auch gleich ein Sammelsurium wird. Oder ob es dem Zubau gelingt, dem historischen Kontext gerecht zu werden – ohne sich verstecken zu müssen. Die finnische Zeitschrift „ark“ erinnert der neue Gebäudekomplex an Woody Allens Leonard Zelig: Als besitze das Ensemble die Fähigkeit, je nach Perspektive seine Identität zu verändern, ohne dabei seinen eigenen Charakter aufzugeben. Das 1908 von Karl Lindahl mit einer soliden Granitfassade errichtete Haus mit U-förmigen Erweiterungen weicht nun mit einem weich geschwungenen Anbau in den Innenhof aus. Von der Straße aus verraten nur einige subtile Details, dass sich etwas verändert hat. Lediglich der Bürobau aus den 1950er-Jahren öffnet sich einladend mit einer neuen Glasfassade, hinter der sich Rezeption, Lobby und Bar befinden. LICHTSPIELE UND LOCHSTICKEREI Die bemerkenswerte Verwandlung wird erst im hinteren Hofbereich sichtbar. Auf dem Boden des gesamten Grundstücks sind große „Lichtteiche“ ins Pflaster eingefügt, die gleichzeitig das Foyer der Konferenzräume im Untergeschoss erhellen. Die Fassade des Anbaus ist aus elfenbeinweißen Ziegeln wie eine überdimensionale Lochstickerei gefertigt, hinter deren Muster sich Fenster und sogar Balkone befin-

den, was für städtische Hotels ungewöhnlich ist. Die durchbrochene Umschließung wirkt wie ein Filter vor der geschlossenen Außenwand; sie projiziert changierende Lichtspiele in die Zimmer. Nachts leuchtet sie wie eine Laterne. Loggienartige Öffnungen unterbrechen die „geklöppelte“ Backsteinfassade. Die weißen perforierten Vormauerziegel mit ausgeprägter Lochausbildung wurden eigens für diesen Zweck angefertigt. Sie sind mit Bolzen und Stahlklammern verbunden, die die nötige Toleranz für die verklammernden Stahlbolzen bieten. Die meisten Häuser in der Umgebung sind aus Ziegeln gebaut. „Das spürten wir“, sagen die Architekten, „dieser Ziegel war genau das richtige langlebige Material für den neuen Flügel. Wir haben Farbe und Textur so gewählt, dass der Ziegel mit den Nachbarhäusern harmoniert.“ ZIMMER MIT INDIVIDUELLEM CHARAKTER In allen Gebäudeteilen sind Hotelzimmer untergebracht; die durch ihre individuelle Gestaltung entsprechend unterschiedliche Atmosphären entstehen lassen. Auf diese Art wird der denkmalgeschützte Baubestand respektiert und gleichzeitig zeitgenössische Architektur gelebt, was zu einem kongenialen und spannenden Ganzen führt.

INFO PROJEKT Paasitorni Hotel und Konferenzzentrum in Helsinki AUFTRAGGEBER HWA Helsinki Workers Union, Jorma Bergholm ARCHITEKT K2S Architects, Helsinki VERWENDETES MATERIAL Tuohi Retro, modifizierter Spezialziegel FERTIGSTELLUNG 2012


014 | FASSADE | LIVERPOOL | GROSSBRITANNIEN


LIVERPOOL | GROSSBRITANNIEN | FASSADE | 015

EIN KLOSTER MIT HIMMLISCHEN QUALITÄTEN DIE EINZIGARTIGE ARCHITEKTUR DES KARMELITERKLOSTERS IN LIVERPOOL HAT DIE FANTASIE VIELER BRITISCHER ARCHITEKTEN BEFLÜGELT. SOGAR IN DEM MASSE, DASS DAS PROJEKT 2013 MIT DEM ARCHITECT’S CHOICE AWARD DER BRICK DEVELOPMENT AWARDS (BDA) AUSGEZEICHNET WURDE.

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as aufwendig ausgeführte Mauerwerk selbst verkörpert Zeitlosigkeit, Tradition und Ruhe und befindet sich damit vollkommen im Einklang mit der klösterlichen Lebensweise. Da sich das Kloster in einem traditionsverbundenen Dorf befindet, wurde nur ein einziges Material verwendet, um den Bau als zusammengehörige Einheit erscheinen zu lassen und gleichzeitig eine Verbundenheit mit der Umgebung auszudrücken. WANDELBARER ZIEGEL Für die Architekten Austin-Smith Lord war es wesentlich, das Mauerwerk äußerst sorgsam an die Planung anzupassen. Der „Con Mosso“-Ziegel von Wienerberger wurde aufgrund seiner weichen und strukturierten Oberfläche ausgewählt, derentwegen er sowohl für den Innen- als auch Außenbereich geeignet ist. Der Ziegel als solcher wurde in den Innenräumen vor allem in der Kapelle und im Kloster verwendet. An der Fassade wandelt sich sein Aussehen je nach Tageszeit und Wetterbedingungen; die sich ändernden Schattenformen vermitteln ein Gefühl der Ruhe und Beschaulichkeit. Trotz des modernen Eindrucks bleibt das Kloster gleichzeitig einem traditionellen Gestaltungsansatz hinsichtlich Form und Grundriss verbunden. Insgesamt ist ein auffälliger und dennoch harmonischer Übergang zwischen nach innen und außen gewand-

tem Leben gelungen. Der paradiesische Garten ist nicht nur für die Tierwelt ein Segen, er umfasst auch einen Nutz-, Obst- und Gemüsegarten. Innerhalb der Kapelle ragen die Binder weiter oben hervor, um Schallreflexionen zu brechen und eine friedliche Atmosphäre zu bewahren. IM ZEICHEN DER NACHHALTIGKEIT Neben dem prägnanten Mauerwerk gebührt dem klöster­ lichen Anwesen auch Anerkennung für seinen äußerst geringen Energiebedarf. Durch eine natürliche Belüftung, verbesserte Isolierung, maximalen Tageslichteinfall und die Nutzung erneuerbarer Energien – wie zum Beispiel Erdreichwärmepumpen und Solarwarmwasserbereitung – wird höchstmögliche Nachhaltigkeit garantiert. Über Jahrhunderte hinweg wurden Klöster aus Ziegeln erbaut, in dieser Hinsicht unterscheidet sich das neue Karmeliterkloster keineswegs. Die von Wienerberger produzierten Ziegel vermitteln jedoch in der Gesamtwirkung des texturierten Mauerwerks sowohl einen traditionellen wie auch modernen Eindruck. Angesichts des Resultats ist Wienerberger stolz darauf, an dem Projekt mitgewirkt zu haben: ein bis ins Detail hervorragend realisiertes Kloster, das den KarmeliterOrdensschwestern in Liverpool noch lange ein wunderbares Zuhause bieten wird.

INFO PROJEKT Karmeliterkloster in Liverpool AUFTRAGGEBER Karmeliterorden, Liverpool ARCHITEKT Austin-Smith:Lord, Liverpool VERWENDETES MATERIAL Con Mosso FERTIGSTELLUNG 2013


016 | FASSADE | BRÜGGE | BELGIEN

ALS WÄRE ES EIN STAPEL PAPIER MIT DEM NEUEN STAATSARCHIV IN BRÜGGE WURDE EIN STÜCK ZEITGENÖSSISCHER ARCHITEKTUR REALISIERT. SPEZIALGEFERTIGTE TERCA-WASSERSTRICHZIEGEL VERLEIHEN DER GESCHLOSSENEN FASSADE IHREN AUSSERGEWÖHNLICHEN CHARAKTER. DIE ZARTE STRUKTUR AN DER FASSADE LÄSST DAS GEBÄUDE ÜBER EINEM TRANSPARENTEN UND OFFENEN ERDGESCHOSS WIE EINEN STAPEL PAPIER ERSCHEINEN.


BRÜGGE | BELGIEN | FASSADE | 017

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ie Staatsarchive sind nicht nur im Neubau untergebracht, sondern auch im restaurierten früheren Dominikanerkloster, das unter anderem als Hotel genutzt wird. Im Erdgeschoss des Klosters wurden die eleganten Salons revitalisiert und zu multifunktionellen Konferenzräumen umgestaltet. Der erste Stock kann für Büros und Workshops genutzt werden. Eine gläserne Fußgängerbrücke bietet einen Ausblick auf die Türme von Brügge und dient zugleich als Verbindung zu den Archiven im Neubau. PAPIERSTAPEL-ARCHITEKTUR Das Gebäude erinnert an einen Papierstapel mit unregelmäßigen Kanten und weist eine gleichermaßen unregelmäßige Dachstruktur auf, deren Form von einem zerknüllten Blatt Papier inspiriert scheint. Im Erdgeschoss befindet sich der transparente Lesesaal, der sich zur Straße, zum Wasser und zum Fußgängerbereich hin öffnet. Neu eintreffende Akten können in einem fensterlosen Raum auf der Rückseite einer ersten Bearbeitung unterzogen werden. Die eigentlichen Archive sind auf der ersten und zweiten Ebene untergebracht. Um ideale Aufbewahrungsbedingungen zu schaffen, gibt es hier mit Ausnahme einer Wandöffnung in einer vorspringenden Ecke keine Fenster. FASSADE MIT PERSÖNLICHKEIT Eine blinde Fassade stellt für Architekten eine echte Herausforderung dar. Olivier Salens löste die Aufgabenstellung,

indem er den langen und schmalen Terca-Wasserstrichziegel in einer speziellen roten Ausführung einsetzte, was dem Gebäude erst seine eigene Identität verlieh. Diese moderne Sichtziegelserie zeichnet sich durch eine raue, unregelmäßige Struktur und ein verwittertes Erscheinungsbild aus und ist in sechs unterschiedlichen Farben erhältlich. Der Architekt nutzte zudem die Eigenschaften des Terca Wasserstrich Spezial und ließ die Ziegel in einem vor- und zurückspringenden Muster vermauern. Auf diese Weise belebt das Tageslicht die äußerst taktile Oberfläche. Knicke in der oberen Abschlusslinie der Fassade sorgen für zusätzliche Dynamik und eine auffallende Dachform. In der Nacht wird diese durch eine integrierte Beleuchtung noch zusätzlich betont. DACH IN FALTOPTIK Die Kupferoberfläche des Dachs setzt sich aus einer Reihe leicht geneigter Dachflächen zusammen. Dadurch vermittelt das Gebäude einen kleinteiligeren Eindruck und entspricht den in Brügge typischen rotbraunen Dachschrägen. Durch die gefaltete Optik fügt sich das Archivgebäude harmonisch zwischen Kloster auf der einen und kleineren Reihenhäusern auf der anderen Seite ein. Die ungewöhnliche Dachform wiederholt sich in einer Miniaturversion als Kupferlogo auf der Frontfassade.

INFO PROJEKT Reichsarchiv in Brügge AUFTRAGGEBER Van Laere, Leasinvest ARCHITEKTEN Salens Architecten, Olivier Salens, Brügge VERWENDETES MATERIAL Terca Wasserstrich Spezial rot FERTIGSTELLUNG 2012


018 | FASSADE | NEUENKIRCHEN | DEUTSCHLAND

GENERATIONENWOHNEN WAS BEI DEM MEHRGENERATIONENHAUS AUF DEN ERSTEN BLICK ZEITLOS AUSSIEHT, WIRD BEIM ZWEITEN HINSCHAUEN ALS GEWAGTE ZIEGELARCHITEKTUR MIT DESIGNERANSPRUCH WAHRGENOMMEN. DIE FASSADE AUS GROSSFORMATIGEM POLARIS VON WIENERBERGER SETZT DABEI AUSSERGEWÖHNLICHE AKZENTE.

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usammen unter einem Dach wohnen, davon träumte das Architektenpaar Anja und Jochen Engelshove in Neuenkirchen. Es plante und realisierte daher ein Mehrgenerationenhaus für seine vierköpfige Familie und ein Elternpaar. Auf dem großzügigen Grundstück wurden zwei angrenzende Kuben errichtet, die in ihren Grundrissen nach den Blickachsen in Richtung Natur ausgerichtet sind. Während die Eltern auf einer Ebene leben, bietet der Bereich für die junge Familie auch genügend Rückzugsmöglichkeiten im ersten Obergeschoss. SPANNUNGSREICHE FASSADENSTRUKTUR Die langformatigen Vormauerziegel Polaris aus dem Programm Terca-Fassadenlösungen – hellgrau nuanciert gedämpft – und die anthrazitfarbenen Fassadentafeln im Eingangs-, Terrassen- und Innenbereich ergänzen sich optimal mit den gleichfarbigen Alumini-


NEUENKIRCHEN | DEUTSCHLAND | FASSADE | 019

umfenstern und Raffstores. Proportionen und Details sind absolut stimmig auf die hellgraue Fassade und die kubischen Regelformen angepasst. Die besondere Vermauerung und das Licht-Schatten-Spiel durch die bewusst weggelassene Verfugung machen sichtbar, dass jeder Wasserstrichziegel ein Unikat ist. So entsteht eine spannungsreiche Struktur der Fassade. VERLIEBT IN EXTRAVAGANTES GRAU „Traditionell wird in unserer Region mit roten Klinkern gebaut. In Grau wirken sie sehr extravagant. Entdeckt haben wir Polaris in Wasserstrichqualität auf einer Reise – es war Liebe auf den ersten Blick“, zeigt sich Anja Engelshove begeistert. HÖCHSTE ENERGIEEFFIZIENZ Die Architektin und der Bauunternehmer sind bewusste Verfechter des massiven Bauens mit Ziegeln. Grund dafür ist

auch das besondere Raumklima. Für die wirtschaftliche Wandlösung kam der Poroton-Planziegel-T18 in der Wandstärke von 17,5 Zentimetern zum Einsatz. Die hochwärmedämmende zweischalige Konstruktion ist nahezu wärmebrückenfrei – eine wichtige Voraussetzung für das nach Passivhausprojektierungspaket (PHPP) geplante Gebäude. Der Jahresheizenergiebedarf liegt bei 22,1 kWh/m²a; der Jahresprimärenergiebedarf bei 22,2 kWh/m²a. Auch die dreifach verglasten Fenster, kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung, Sole/Wasser-Wärmepumpe, die im Sommer gleichzeitig passiv kühlen kann, sowie die sparsame Fußbodenheizung in allen Räumen garantieren höchste Energieeffizienz.

INFO PROJEKT Mehrgenerationenhaus Engelshove in Neuenkirchen AUFTRAGGEBER Anja und Jochen Engelshove Christa und Gottfried Hoffmann ARCHITEKT Dipl.-Ing. Architektin Anja Engelshove Dipl.-Ing. BDB Jochen Engelshove VERWENDETES MATERIAL Wand: Poroton-Planziegel-T18, 17,5 cm Fassade: Terca-Polaris, 525 x 115 x 40 mm, hellgrau nuanciert, g ­ edämpft FERTIGSTELLUNG 2012


020 | FASSADE | NIJMEGEN | NIEDERLANDE

„EIN LOKALER ZIEGEL, DER GUT AUSSIEHT UND AUS FLUSSTON AUS DER WAAL GEFERTIGT WIRD. DAS IST ZWEIFELLOS EINE GUTE ENTSCHEIDUNG.“ NEY & PARTNERS

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eim Ausschreibungsverfahren für die neue Stadtbrücke spielten Erscheinungsbild und Wartung eine zentrale Rolle. Ney richtete daher sein Hauptaugenmerk auf die Materialwahl. Der Hauptbogen wurde aus Stahl errichtet, die Rampen bestehen aus verbundenen Betonschalen, die mit Ziegeln verkleidet sind. Vor allem die Verwendung von Ziegel spielte eine wesentliche Rolle. Laurent Ney erläutert: „Die Stadt wünschte sich eine Stadtbrücke, obwohl die Brücke nicht direkt in der Stadt liegt. Auch die Länge von 1,2 Kilometer ist untypisch für eine Stadtbrücke. Durch den Ziegel

spiegelt sich aber die Identität der Stadt Nijmegen in der Brücke wider. Bei der Ausschreibung wurde von einer Lebensdauer von mindestens einem Jahrhundert ausgegangen. Ziegel hält problemlos länger. Er altert außerdem in ansprechender Weise und erfordert geringen Wartungsaufwand.“ LOKALER ZIEGEL Für den Bogen wurde ein rotbrauner Ziegel gewählt. „Im Ausstellungsraum von Wienerberger fiel uns ein Ziegel sofort ins Auge. Als sich herausstellte, dass dieser nur einen Steinwurf von der Brücke entfernt produziert wird, war uns


NIJMEGEN | NIEDERLANDE | FASSADE | 021

BRÜCKE UMARMT FLUSS ENDE 2013 WURDE IN NIJMEGEN DIE NEUE STADTBRÜCKE DE OVERSTEEK ERÖFFNET. DIESE IMPOSANTE BOGENBRÜCKE ENTLASTET NICHT NUR DEN INNENSTADTVERKEHR. DER ENTWURF DES BRÜSSELER BÜROS NEY POULISSEN ARCHITECTS & ENGINEERS VERLEIHT DER BRÜCKE DURCH DIE VERWENDUNG VON BETON UND ZIEGEL AUCH IHREN UNVERWECHSELBAREN CHARAKTER.

gleich klar: Ein lokaler Ziegel, der gut aussieht und aus Flusston aus der Waal selbst gefertigt wird, ist zweifellos das perfekte Material“, erklärt der Architekt seine Wahl. Ein Streifen der Brückendecke ist mit einem vergleichbaren roten Ziegel gepflastert. So geht die Farbe der Seitenwände in das Pflaster über. Auch die Unterführungen sind gemauert. BRÜCKE INSPIRIERT ZU NEUEN ­FREIRÄUMEN Der Bau der Oversteek ist Teil einer großangelegten Stadterweiterung rings um die Waal. Dadurch wird sich der Fluss bald durch die Stadt ziehen, statt wie

bisher an ihr vorüberzufließen. Die Brücke fungiert dann auch nicht nur als Verkehrsader. Ney: „Unsere Umgebung ist zu begrenzt, um Resträume entstehen zu lassen. Infrastrukturprojekte sollten deshalb meiner Ansicht nach immer mit der Stadt verschmelzen. Unter dieser Brücke sind etwa Freiräume entstanden, die bald für Konzerte, Ausstellungen und anderes genutzt werden können. Auf die Weise wird die Brücke Teil des öffentlichen Raums, erläutert Ney die Entwurfsidee.

INFO PROJEKT Stadtbrücke in Nijmegen AUFTRAGGEBER Gemeinde Nijmegen ARCHITEKT Ney & Partners, Brüssel VERWENDETES MATERIAL Vormauerziegel Flamenco VB Wienerberger Bemmel FERTIGSTELLUNG 2013


022 | FASSADE | BELFAST | GROSSBRITANNIEN


BELFAST | GROSSBRITANNIEN | FASSADE | 023

DIE KUNST IM ZIEGELBAU MIT DEM NEUBAU DES BEEINDRUCKENDEN METROPOLITAN ARTS CENTER (MAC) IST BELFASTS DOMVIERTEL SEIT 2012 UM EINE ATTRAKTION REICHER. DER MELLOWED RED SOVEREIGN STOCK VON WIENERBERGER SPIELT DABEI EINE TRAGENDE ROLLE.

„WIR WOLLTEN EIN GEBÄUDE SCHAFFEN, DAS DURCH SEINE WÄRME UND TEXTUR DAS ERBE DER FABRIKEN UND LAGERHÄUSER DER STADT REFLEKTIERT.“


024 | FASSADE | BELFAST | GROSSBRITANNIEN

Der hier eingesetzte hochwertige Wasserstrichziegel M ­ ellowed Red Sovereign Stock von Wienerberger wird mit seinen unter­ schiedlichen Farbnuancen seit längerem in Teilen Irlands ­eingesetzt – er eignet sich perfekt für traditionelle wie moderne Gebäude.

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as neue, 18 Million Pfund teure MAC am St Anne’s Square erhielt 2012 zwei Auszeichnungen der Brick Development Association – den Preis als bestes öffentliches Gebäude und den begehrten Supreme Award. Maßgeblich war dabei das Zusammenspiel des roten Sichtmauerwerks mit Glaselementen und einer Basaltverkleidung. Dadurch reflektiert dieses moderne Bauwerk auch die benachbarten Gebäude der prachtvollen viktorianischen Handelsstadt. KULTUR REFLEKTIERT ERBE Das MAC beinhaltet eine große Bandbreite von Kultureinrichtungen und wird belebt von Ausstellungen, Theateraufführungen, Tanzvorstellungen und experimentellen Arbeiten. Ian McKnight von den für dieses Projekt nach einem internationalen offenen Architekturwettbewerb beauftragten Architekten Hackett Hall McKnight hierzu: „Unser Anliegen war es, ein Gebäude zu schaffen, das das Erbe der Fabriken und Lagerhäuser

der Stadt reflektiert, und zwar nicht nur durch seine Widerstandskraft und bauliche Lesbarkeit, sondern gleichermaßen durch seine Wärme, Textur und seine wesentliche menschliche Ausstrahlung.“ ZWEI BLÖCKE FORMIEREN SICH „Das Projekt teilt sich in zwei Ziegelkörper, die ein unterschiedliches Erscheinungsbild aufweisen. Das Foyer befindet sich in den hohen Freiräumen zwischen den beiden Blöcken und ist geprägt durch das von oben einfallende Licht und die Wände aus Ziegel und Beton, die das typische Straßenbild der Gegend widerspiegeln. Auf einer Seite wird das Foyer von einer vierstöckigen Wand aus Ziegelpfeilern dominiert. Sie wirkt als kraftvolles Element innerhalb des Foyers und stellt eines der Hauptmerkmale des Gebäudes dar“, erläutern die Architekten ihr Projekt. Auch für den Außenbereich des Gebäudes wurde derselbe Ziegel eingesetzt: Eine tiefe Ziegelmauer umgibt die öffentlichen Plätze, formt die „Einschnit-


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Rote Ziegel, Beton und Basalt des MAC erinnern die Besucher an die reiche Geschichte der Stadt und verkünden gleichzeitig eine neue kulturelle Zukunft.

te“ in den Block und setzt sich fort bis ins Foyer, wo sie einen innenliegenden „städtischen Raum“ schafft. Zusätzlich zum umfangreichen Einsatz von Ortbeton wurde der Ziegel als Sichtmauerwerk im Inneren des Gebäudes verwendet. Den Architekten gelang es, eine Verbindung zwischen dem neuen MAC und dem historischen Umfeld der Stadt zu schaffen. Dadurch wird den Besuchern das Gefühl vermittelt, sich unbeschwert von den benachbarten Straßen und dem Vorplatz in die Welt innerhalb des MAC bewegen zu können. ZIEGEL MIT CHARAKTER Die Wahl des richtigen Ziegels war von entscheidender Bedeutung für ­dieses Projekt. Nach umfangreicher Recherche w ­ urden dieser aufgrund seines Charakters, der Textur und des warmen Farbtons ausgewählt, der perfekt zum MAC passten, nicht zuletzt auch weil eben­ dieser Ziegel dem traditionellen roten Belfast-Ziegel der umliegenden Gebäude ähnelt. Mellowed Red Sovereign Stock

gehört zu einer Produktreihe mit qualitativ hochwertigen Wasserstrichziegeln von Wienerberger, die in unterschiedlichen Farbnuancen erhältlich sind. Dieser ansprechende Ziegel wird seit einigen Jahren in weiten Teilen Irlands eingesetzt und eignet sich perfekt für traditionelle wie moderne Gebäude. Insgesamt wurden zirka 300.000 „Mellowed Red Sovereign Stock“-Sichtziegel verwendet. Der Bau des MAC ist damit eines der umfangreichsten Ziegelprojekte der vergangenen Jahre in Belfast. Auch die Ausführung des Gebäudes ist in jeder Hinsicht bemerkenswert. Sein staubfarbenes Mauerwerk mit horizontalen Betonstreifen bildet zu den angrenzenden Straßen hin eine kühle, schlanke Ansicht und ist eine Hommage an Belfaster Industriebauwerke. Rote Ziegel, Beton und Basalt des MAC erinnern die Besucher an die reiche Geschichte der Stadt und verkünden gleichzeitig eine neue kulturelle Zukunft.

INFO PROJEKT Metropolitan Arts Centre (MAC) in Belfast AUFTRAGGEBER The MAC, Belfast ARCHITEKT Hackett Hall McKnight, Belfast VERWENDETES MATERIAL Mellowed Red Sovereign Stock ­Sichtziegel, 65 mm FERTIGSTELLUNG 2012


026 | WAND | LUSTENAU | ÖSTERREICH

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ie Innen- und Außenwände sowie die Decken des Gebäudes spielen eine wesentliche Rolle, daher wurden die eingesetzten Baustoffe reduziert und perfekt aufeinander abgestimmt. Schnittstellen und mögliche Mängel werden so verringert. Selbst über das Verhältnis zur Umwelt bestimmen zu können ist für den Bauherrn und Architekten Dietmar Eberle ein zentrales Anliegen. Sein Credo: Dinge möglichst einfach zu machen! ÖKOLOGISCH UND LEISTBAR WOHNEN Die Voraussetzungen für ein Haus ohne Technik: Ziegel und bis zu 4,30 Meter hohe Räume. Zur Wirtschaftlichkeit befragt, setzt Eberle bei der angenehmen Lichtverteilung im Raum an, die zugunsten ökonomischer Optimierung im 20. Jahrhundert aufgegeben und mit Technik kompensiert worden sei: „Die raum-

hohen Fenster sind dazu da, um eine möglichst hohe Tageslichtnutzung zu haben. In 80 Prozent der Fälle sitzen die Fenster falsch.“ Eberle will so bauen, dass auch Menschen mit normalem Einkommen leistbar wohnen können. Schon vor 35 Jahren hat er mit seinen Initiativen erste Schritte für ökologisches Bauen gesetzt, lange bevor Nachhaltigkeit gebrandet wurde: das Passivhaus mit kontrollierter Lüftung. HERZSTÜCK MAUERWERK AUS ZIEGEL Die Fassade zeigt sich als imposante monolithische Wand als zweischaliger Wandaufbau mit jeweils 38 Zentimeter dicken Ziegeln. Während die innere Schicht für Druckfestigkeit sorgt, ist die zweite für effiziente Isolierung zuständig. Diese Konstruktion ist schadstofffrei und langlebig, balanciert die ­Dämm-, Speicher- und Tragqualitäten aus und schafft so die


LUSTENAU | ÖSTERREICH | WAND | 027

EIN HAUS, GANZ OHNE TECHNIK IN LUSTENAU AM BODENSEE BEFINDET SICH DER FIRMENSITZ DER INTERNATIONAL TÄTIGEN ARCHITEKTENGRUPPE BAUMSCHLAGER EBERLE. EIN WOHLPROPORTIONIERTES BÜROGEBÄUDE MIT ZWEISCHALIGEN ZIEGELWÄNDEN, DAS SICH EINEM CREDO VERPFLICHTET: DINGE MÖGLICHST EINFACH ZU MACHEN!

Voraussetzungen für solide mineralische Putze mit gelöschtem Kalk. Dach und Decken sind aus Betonfertigteilen, die vor Ort vergossen werden. Das Ergebnis: ein angenehmes, konstantes Raumklima als klarer Vorteil der Ziegelbauweise. WAS HAT DER ZIEGEL MIT WOHLBEFINDEN ZU TUN? Der Baustoff Ziegel ermöglicht ausgewogene Temperaturdifferenzen zwischen Raumluft und Oberflächen sowie zwischen den Oberflächen. Grundüberlegung des energetischen Konzepts war es, die Spuren der Nutzer im Gebäude mitzuberücksichtigen und damit die Fensterlüftung zu steuern. Es spielte also bei den Berechnungen eine Rolle, wann wie viele Leute sich in dem Gebäude befinden. Tiefe Fensterlaibungen verringern den Wärmeeintrag, Lüftungsflügel innen werden für optimales Raumkli-

ma über Sensoren gesteuert, können aber auch von Hand bedient werden. Im Vorfeld wurden komplexe Simulationen über Strömungsverhältnisse durchgeführt, um die exakte Form der Lüftungsöffnungen für die Steuerung zu finden. Im Winter sorgt Abwärme von Rechnern für hohen Energieeintrag, im Sommer öffnen sich die Flügel nachts und kühlen mit Zuluft. Sensoren unterstützen die Tätigkeit der Nutzer. „Das ist dann schon der ganze Technikapparat“, resümiert Eberle. Mit den Ressourcen im Haus ohne Technik – Außentemperatur, Licht, Luftqualität, Fenster und Räume – könne man, sagt Eberle, so umgehen, dass ihr Nutzwert langfristig besser und höher werde. In Vorarlberg soll das Gebäudekonzept in Ziegelbauweise nun auch im sozia­len Wohnbau Anwendung finden. Zwei weitere Projekte starten schon nächstes Jahr.

INFO PROJEKT Haus ohne Technik – Bürohaus in Lustenau AUFTRAGGEBER Baumschlager Eberle Architekten, Lustenau ARCHITEKT Baumschlager Eberle Architekten, Lustenau VERWENDETES MATERIAL Außenwand in zwei Schalen: innen Porotherm 38 N+F, außen Porotherm 38 Hi N+F Innenwand: Porotherm 25–38 N+F FERTIGSTELLUNG 2013


028 | WAND | BERLIN | DEUTSCHLAND

VON DER POETIK DER WÄNDE Rohe Ziegel mit warmer Rotfärbung für wohnliche Atmosphäre.

DAS BESONDERE AM „STACKED HOUSE“ DER IRISCHEN ARCHITEKTIN MICHELLE HOWARD IST DIE EHRLICHKEIT, MIT DER DIESES VON SICH SELBST ERZÄHLT. DAZU GEHÖRTE EINFACH, DASS DIE WÄNDE AUS EINER EINZIGEN OFFENEN ZIEGELSCHICHT BESTEHEN.


BERLIN | DEUTSCHLAND | WAND | 029

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ie Fassade des Hauses besteht aus 36,5 Zentimeter starken Poroton-Ziegeln mit integrierter Dämmung. Außen haben sie einen dünnen hellbraunen Anstrich, der abdichtet, aber atmet. Die Oberfläche der Ziegel ist rau. „Oft sehe ich Passanten, die unser Haus streicheln und unbedingt die Oberfläche der Ziegel fühlen wollen“, sagt Howard, die ihr Landhaus selbst entworfen hat, begeistert. „So einfach kann man Neugier wecken. Das freut mich ungemein.“

gentlich ein individuelles Naturmaterial ist“, sagt die Architektin. Glatte Betonwände bilden den Kontrast zu den strukturierten Ziegelwänden. Abzeichnungen von Rost und von Schalung wurden bewusst nicht entfernt, denn es soll sichtbar bleiben, wie das Haus tatsächlich gebaut wurde. Je mehr man sich im „­Stacked House“ umsieht, desto mehr erfährt man über den Bauprozess. Selbst die Wandfliesen in Küche und Bad sind nur lasiert und lassen den roten Teint der Keramik darunter erahnen.

IRISCHES FLAIR Das Raumkonzept orientiert sich an dem eines irischen Landhauses. Man tritt durch die Tür und befindet sich unmittelbar in dessen Herzen. Je höher man geht, desto privater wird es. Das Erdgeschoss besteht aus einem großzügigen Wohn- und Esszimmer mit einer Raumhöhe von 3,20 Metern. Auf den folgenden drei Etagen befinden sich Schlaf- und Gästezimmer sowie ein Atelier.

VIELFÄLTIGER ZIEGELEINSATZ Der Architektin ist es wichtig, dass Räume selbstregulierend geplant werden – die Wienerberger-Ziegel ermöglichen dies, dadurch wird Technik so wenig wie möglich notwendig gemacht. Die breiten Laibungen der Aluminiumfenster haben gleich mehrere Funktionen. Sie verschließen die Kanten der geschnittenen Porotonblöcke auf elegante Weise und können gleichzeitig als Sitzbänke und Regale genutzt werden. Vor allem aber verstärken sie durch ihre Reflexion den Lichteinfall. Das „Stacked House“ zeigt auf ästhetische Weise, wie unterschiedlich Ziegel eingesetzt werden können und damit einem Haus seinen ganz individuellen Charakter verleihen.

WENN WÄNDE ERZÄHLEN KÖNNTEN In den Innenräumen war die Farbe der Ziegel besonders wichtig. Die rohen, orangefarbenen Ziegel strahlen durch ihren warmen Farbton Behaglichkeit und Wärme aus. Sie sind farblich leicht nuanciert. „Daran merkt man, dass ein Industrieprodukt, wie es der Ziegel ja ist, ei-

INFO PROJEKT Mehrgeschossiger Wohnbau in Berlin AUFTRAGGEBER Michelle Howard ARCHITEKTIN Michelle Howard VERWENDETES MATERIAL Poroton S11-P und Poroton T8-P, mit Perlit verfüllt FERTIGSTELLUNG 2012


030 | DACH | WINDENSOLEN | FRANKREICH

EIN HAUS MIT HOHEM ANSPRUCH UM DIESEM WOHNHAUS EINE KÖNIGLICHE NOTE ZU VERLEIHEN, HAT ARCHITEKT THOMAS GOLDSTEIN NICHT NUR DIE BEWÄHRTE TRADITION, SONDERN AUCH DEN IN SEINEN AUGEN „SCHÖNSTEN ZIEGEL DER WELT“ GEWÄHLT.

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INFO PROJEKT Einfamilienhaus in Windensolen AUFTRAGGEBER Privat ARCHITEKT Thomas Goldstein, Wintzenheim VERWENDETES MATERIAL Ziegel Pontigny Aléonard, Farbton braun geflammt, rot geflammt und natürlich gealtert

homas Goldstein gehört zu jenen Architekten, die gern „im Alleingang“ arbeiten, die beste Kompetenzen nutzen und das edelste Material auswählen, um „das Höchstmögliche zu erreichen“. Goldstein widmet sich hauptsächlich dem privaten Wohnbau und dabei vermehrt qualitativ hochwertigen Einzelhäusern – sowohl im Neubau als auch im Bereich der Renovierung. Er ist vornehmlich zwar in Frankreich tätig, durchaus aber auch im Ausland, wie etwa in der Slowakei, in Afrika oder selbst in China. „Es ist alles eine Frage des Willens und der guten Zusammenarbeit“, wie er bekennt. Dieses schöne zeitgenössische Haus mit etwa 300 Quadratmetern Fläche befindet sich nahe der deutschen Grenze, fünfzehn Kilometer von Colmar im Elsass entfernt. Es profitiert daher von einer privi­ legierten Grünlage am Waldrand, an den die bebaubare Fläche direkt angrenzt. Ausgehend von einem zweistöckigen Holzskelett als Grundstruktur konzipiert, gliedert sich der Bau in verschiedene Einheiten wie den Eingangsbereich, eine sehr geräumige Garage und Technikräume, die sich fast als schützende Hülle über das intimere Zen-

trum legen, mit Wohnräumen und Zimmern, um sich dann in Richtung Terrasse und Swimmingpool der Natur zu öffnen. EDLE NOTE Aus der Sicht des Architekten sollte das Dach dieses Wohnhauses in angemessener Weise gedeckt werden. Und so fiel die Wahl auf den Flachziegel Pontigny Aléonard. Seine Beweggründe: „Ich liebe diesen traditionellen, natürlichen, rohen und reinen Flachziegel mit seinen fein nuancierten Farbtönen. Für mich gibt es nichts Besseres, zumal wir in diesem Gebiet immer strikten Reglementierungen unterlagen. Die beeindruckende Masse dieser Dachdeckung verleiht diesem zeitgenössischen Gebäude eine edle Note und gibt ihm diesen traditionellen Charakter, durch den sich das Haus perfekt in seine Umgebung integriert.“ TRADITIONELLER CHARAKTER Bemerkenswert sind die Gratsparren und die Kehlbleche, die für die Dichtheit sorgen, ebenso wie diese feine Abdeckung aus blau-grünem Zink und eine elegante Regenrinne, die das Dach umrandet und fortsetzt. Deren Anbrin-


WINDENSOLEN | FRANKREICH | DACH | 031

gung ist natürlich durchaus anspruchsvoll, denn alles muss perfekt verlegt und ausgerichtet sein. Hier wird es erforderlich, sich an die entsprechenden Fachleute mit solidem Know-how zu wenden. Dies erfordert zwar allseits großes Engagement, führt aber auch zu Ergebnissen, die alle befriedigen: Kunden, Handwerker und Anbieter. „Und genauso liebe ich es zu arbeiten!“, betont Architekt Goldstein. Nichts wurde schließlich dem Zufall überlassen: die solide Isolierung, den geltenden Bestimmungen einen Schritt voraus, Verkleidung aus rot glasiertem Marin-Harz, Steinputz, Edelstahleinfassungen, Grundwasserwärmepumpe, Komfortlüftungsanlage, kanadischer Brunnen – alles wie geschaffen, um die Harmonie der Räume mit der Qualität von Technik und Material zu verschmelzen.


032 | DACH | TUNAUBERG | ÖSTERREICH

PURER LUXUS ZUM WOHLFÜHLEN DER „STADL“ IST DAS NEUESTE VON INSGESAMT ACHT EXKLUSIVEN FERIENHÄUSERN VON PURESLEBEN UND BEFINDET SICH ZIRKA 30 MINUTEN VON GRAZ ENTFERNT AM TUNAUBERG IN DER SÜDSTEIERMARK. INMITTEN VON WEINBERGEN UND EINER PITTORESKEN LANDSCHAFT LÄSST ES SICH HIER IN DIESER WOHLFÜHLOASE HERRLICH ENTSPANNEN.

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ennen Sie das? Man hört einen Begriff, malt sich eine Vorstellung aus und wird plötzlich von etwas ganz anderem überrascht. So kann es einem auch mit dem „Stadl“ am Tunauberg ergehen. Was nach einer alten, in die Jahre gekommenen Scheune klingt, entpuppt sich als exklusivstes Ferienhaus für höchste Ansprüche. GELUNGEN REVITALISIERT Das rund 150 Jahre alte, ehemalige Wirtschaftsgebäude wurde in seiner ursprünglichen Form erhalten, revitalisiert und begeistert nach umfangreichen Umbauten mit Giebeldach und offenem Holzgebälk. Die schützenden Fichtenholzwände wurden ebenfalls in die neue Gestaltung übernommen. Und nicht zuletzt ergänzt die Dacherneuerung mit den hochwertigen Dachziegeln der Wienerberger-Tochter Tondach® diese beispielhaft gelungene Revitalisierung.

NATUR PUR Im Innenbereich ist das Design geprägt von naturbelassenem Holz wie Eiche oder Fichte und warmen Erdtönen. Regionale Materialien ziehen sich durch das gesamte Gebäude. Auf zwei Stockwerke verteilt stehen den Gästen im Erdgeschoss ein großzügiger Wohnraum sowie eine vollausgestattete Küche mit Essbereich zur Verfügung. Unter dem Steildach befindet sich der geräumige Schlafbereich. ENTSPANNENDES RAUMGEFÜHL Highlight des „Stadls“ ist ein kleiner Wellnessbereich, mit einer teilverglasten Sauna, die als finnische Sauna oder als Sanarium genutzt werden kann. Ein Naturteich mit Tauchbecken und das Badezimmer mit freistehender Badewanne und kuschligem Sofa ergänzen das Angebot, das keine Wünsche offen lässt. Einfach pures Leben in seiner feinsten Form.


TUNAUBERG | ÖSTERREICH | DACH | 033

INFO PROJEKT PURESLeben, Stadl in Tunauberg AUFTRAGGEBER PURESLeben GmbH, Gabersdorf ARCHITEKT DI Ernst Giselbrecht, Graz VERWENDETES MATERIAL Tondach® Biber Rundschnitt, naturrot FERTIGSTELLUNG 2011


034 | DACH | OISTERWIJK | NIEDERLANDE

Nachdem es sich um eine Ganztagsschule handelt, wollte man am liebsten alles unter einem Dach vereint sehen. Das hat der Architekt wÜrtlich genommen und gleich Dach und ­Fassade mit denselben dunklen Dachziegeln verkleidet.


OISTERWIJK | NIEDERLANDE | DACH | 035

UNTER EINEM DACH IM DORFKERN VON OISTERWIJK STEHT EIN SCHLICHTES KLEINES KLOSTER, DAS SEIT KURZEM DURCH DIE ANLIEGENDE GANZTAGSSCHULE EINE ERFREULICHE ERGÄNZUNG ERFÄHRT. BEIDE GEBÄUDE HABEN DÄCHER UND FASSADEN AUS ZIEGEL. FORM UND DETAILLIERUNG SIND JEDOCH VÖLLIG VERSCHIEDEN.

Als respektvolle Ergänzung des bestehenden Klostergebäudes zeigt sich der Neubau durchaus als eigenständiger Bau mit Charakter.

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as Klostergelände hatte im Laufe der Zeit seine ursprüngliche Schönheit eingebüßt, die Mauer ringsum war abgebröckelt, das Kloster selbst wurde nicht mehr genutzt. An das Kopfgebäude war eine Grundschule gebaut. Aber auch diese genügte nicht mehr den Anforderungen, und so bekam das alte Gelände seine neue Chance.

Aus diesem Konzept entstanden schließlich Dach und Fassade, die mit dunklen Dachziegeln verkleidet wurden. Dieser Dachziegel ist im Viertel ein häufig verwendetes Material. Durch die ungewöhnliche Verwendung des Ziegels sieht man aber gleich, dass es sich hier um ein Gebäude aus dem 21. Jahrhundert handelt.

SUCHE NACH DER IDEALEN FORM Die beauftragten DAT architecten aus Tilburg machten sich auf die Suche nach der idealen Form. Die Vorgaben waren nicht ganz einfach zu erfüllen. Architekt Eefje Rikhof: „Mit zwölf Klassenzimmern, einer Sporthalle, Büros und Kinderbetreuung war hier ein beträchtliches ­Volumen erforderlich. Und das in einem relativ kleinen Viertel mit Wohnhäusern aus den 1930er-Jahren. Ein modernes Gebäude in einer solchen Umgebung – wie realisiert man das am besten?“ Das Kloster selbst gab erste Anknüpfungspunkte. „Das vorhandene Schrägdach war ein wichtiges Kriterium, ebenso stand die maximale Firsthöhe bald fest. Nachdem es sich um eine Ganztagsschule handelt, wollte man am liebsten alles unter einem Dach haben. Das haben wir wörtlich genommen“, lacht Rikhof. „Wir haben in der Entwurfsphase einen kleinen Karton gefaltet und die Schule daruntergelegt.“

RESPEKTVOLLER KONTRAST In seinen Proportionen und mit den ruhig gegliederten Fassaden nimmt der Neubau Bezug auf das Klostergebäude. Rikhof: „Die vertikalen Fenster des Klosters spiegeln sich beispielsweise in der Schule wider.“ Gleichzeitig sollte aber auch ein Kontrast zum Ausdruck kommen. „Große Teile des Dachstuhls sind ohne Fenster, die Dachfläche wurde so groß wie möglich gehalten. Und die Seitenfassaden weisen eine verspielte Verkleidung in hellen Farben auf, was dem Gebäude eine gewisse Sanftheit verleiht.“ BIODIVERSITÄT Rings um die Gebäude finden sich Plätze, auf denen die Kinder mit der Natur und Artenvielfalt vertraut werden können. „Auch wurden etwa die Dachrinnen so verlegt, dass dort Fledermäuse und Schwalben nisten können“, erzählt Rikhof begeistert.

INFO PROJEKT Brede school De Waterhoef in Oisterwijk AUFTRAGGEBER Gemeinde Oisterwijk ARCHITEKT DAT architecten, Tilburg VERWENDETES MATERIAL Actua10LT leikleur mat FERTIGSTELLUNG 2012


036 | DACH | WIEN | ÖSTERREICH

INS HEUTE TRANSFERIERT IN DIESEM WIENER VORSTADTENSEMBLE VERSCHMELZEN ALT UND NEU ZU EINEM HARMONISCHEN UND DOCH AUFREGENDEN GANZEN. DIE BELOHNUNG: DER „AUSTRIAN BRICK AND ROOF AWARD“ 2013 FÜR DIE KATEGORIE „STEILDACH MIT TONDACHZIEGEL“.

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ber der Garageneinfahrt kann man noch ein Stück Geschichte lesen: Im sogenannten Portalkeilstein, der den gemauerten Bogen nach oben hin abschließt, ist die Jahreszahl 1790 eingraviert. Abgesehen davon jedoch scheint sich das alte Penzinger Vorstadthaus bereits ins Heute transferiert, nein, ins Übermorgen gebeamt zu haben. Das Zinnoberrot an der Fassade gibt sich kräftig modern, die geziegelte Dachdeckung übt sich in millenniumskonform schlichter Zurückhaltung. Und da, wo man einst kleine, großmutterhafte Dachgaupen vermutet hätte, zischen, als hätte sich das Haus eine coole Sonnenbrille aufgesetzt, 15 nach der Zukunft gierende Fensterprismen in den Straßenraum. „Das Wohnhaus in der Penzinger Straße hat nicht nur eine

ältere, sondern tatsächlich auch eine jüngere turbulente Geschichte hinter sich“, sagt Architekt Roland Thierrichter, der das Sanierungs- und Umbauprojekt gemeinsam mit seinem Partner Stefan Steinbacher für den Wiener Bauträger Premium geplant hat. „Denn nachdem alle Pläne fertig waren und wir die erste Bauverhandlung bereits positiv hinter uns gebracht hatten, wurde ein Teil des Objekts nachträglich unter Denkmalschutz gestellt.“ KUTSCHENGARAGE UND RAUCHKÜCHE ALS NEUER WOHNRAUM So betrachtet ist der epochale Mix des Hauses das Produkt planerischer und baujuristischer Faktoren. Im Innenhof erhielt die alte entkernte Kutschengarage, einst auch als Abfüllanlage


WIEN | ÖSTERREICH | DACH | 037

für Brandwein genutzt, einen neuen Gebäudeflügel. Eine ebenfalls denkmalgeschützte Rauchküche im Hinterhof wurde behutsam saniert und zu Wohnzwecken adaptiert. Die gesamte Hofanlage wurde mit Grünstreifen, Kiesflächen und rotem Beton neu gestaltet. Insgesamt umfasst das Wohnhaus 23 alte und neuerrichtete Wohneinheiten. Zusammengehalten wird das aus unterschiedlichen Zeiten stammende Potpourri lediglich durch eine nahezu monochrome Farbgestaltung. STEILES DACH ALS BLICKFANG Der straßenseitig augenfälligste Eingriff betrifft das Dach. Der alte Dachstuhl, der bereits in einem schlechten baulichen Zustand war, wurde entfernt und durch eine

neue, etwas steilere Stahl-Holz-Konstruktion ersetzt. In Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt erhielt das Dach anschließend eine Doppeldeckung mit den sogenannten Wiener Taschen. Die flachen Strang­ pressziegel, die dem historischen Vorbild entsprechen, verleihen dem Haus sein charakteristisches, falzloses Erscheinungsbild. Die 15 noppenförmigen, aluminiumverkleideten Dachgaupen sind eine stilistische Draufgabe. Das blaugetönte Glas soll den Kontrast zwischen Alt und Neu unterstreichen. Oder, wie es Architekt Thierrichter formuliert: „Es handelt sich um ein zeitgenössisches Projekt aus dem Jahr 2010, mit aller Schärfe und Detailgenauigkeit, und diese Tatsache soll und darf sich nicht hinter der Historie verstecken.“

INFO PROJEKT Wohnbau Penzinger Straße in Wien ARCHITEKT Architektur Steinbacher, Thierrichter ZT GmbH, Wien VERWENDETES MATERIAL Tondach® Tasche FERTIGSTELLUNG 2010


038 | NACHHALTIG BAUEN MIT ZIEGEL

MIT GUTEM GEWISSEN WER HEUTE SEIN HAUS ENERGIEEFFIZIENT BAUT, SPART NICHT NUR KOSTEN FÜRS HEIZEN. ER TUT AUCH ETWAS GEGEN DIE ERDERWÄRMUNG UND DEN KLIMAWANDEL. DER SCHLÜSSEL DAZU IST DIE RICHTIGE KOMBINATION AUS GEBÄUDEHÜLLE, HAUS- UND HEIZTECHNIK SOWIE DER VERSTÄRKTE EINSATZ ERNEUERBARER ENERGIETRÄGER WIE ZUM BEISPIEL DER SONNENENERGIE.

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auen ist ein vieldimensionaler Prozess, in dem jede Entscheidung auch unmittelbare Auswirkungen auf die Zukunft hat. Und nicht nur auf die persönliche, individuelle Zukunft eines Einzelnen, sondern auf die der ganzen Gesellschaft. Klimawandel, knappe Ressourcen und steigende Energiepreise zählen zu den größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Auf Gebäude entfallen dabei stolze 40 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs. Das bedeutet, dass der moderne Hausbau einen wesentlichen Beitrag leisten kann, den Energieverbrauch einzudämmen. Schon seit Jahren setzt sich ­Wienerberger damit auseinander, wie energieeffizientes Bauen den individuellen Bedürfnissen der Bewohner gerecht werden kann. Die Erkenntnisse führten zur Entwicklung des e4-

Ziegelhaus-Konzeptes. Es vereint Energieeffizienz, Lebensqualität, Umweltbewusstsein und Leistbarkeit zu einem zukunftsfähigen Gesamt­ paket, weil es die wesentlichen Bedürfnisse des Menschen an den Wohnraum erfüllt und gleichzeitig den neuen EU-Richtlinien gerecht wird. DAS ERSTE E4-ZIEGELHAUS Das e4Ziegelhaus 2020 in Zwettl, Niederösterreich, ist das erste, gänzlich nach dem e4-Konzept erbaute Haus in Europa. Dieses Pilotprojekt wurde gemeinsam mit einem ambitionierten privaten Investor und einem WienerbergerMassivWertHaus-Baumeister geplant und 2012 fertiggestellt. In weiteren sieben europäischen Ländern entstehen derzeit Ein- und Mehrfamilienhäuser nach diesem Konzept.

ENERGY Geringster Energiebedarf durch die richtige Kombi­ nation von hochwärmedämmender Gebäudehülle aus Ziegeln mit innovativer Haus- und Heiztechnik. EMOTION & HEALTH Individuelle Wohnträume mit einzigartiger Lebens­ qualität, gesundes Wohnklima und ein sicheres Zuhause für viele Jahre. ECONOMY Günstige Errichtungskosten sowie extrem niedrige Betriebs-, Wartungs- und Energiekosten durch unkomplizierte, hocheffiziente Heizsysteme, die auf erneuerbaren Energieträgern basieren. ENVIRONMENT CO2 sparen durch den Einsatz umweltfreundlicher Baumaterialien und kostengünstiger, erneuer­barer Energieträger wie Sonne, Umweltwärme oder Biomasse.


NACHHALTIG BAUEN MIT ZIEGEL | 039

Ende November 2013 wurde das Haus bezogen, das Forschungsprojekt begann mit Einzug seiner Bewohner.

DAS (ZIEGEL)HAUS DER ­ZUKUNFT IN BURGHAUSEN IM SÜDOSTEN DEUTSCHLANDS STEHT DAS ZWEIGESCHOSSIGE „EFFIZIENZHAUS PLUS SCHLAGMANN/BAYWA“. DAS KONVENTIONELLE EINFAMILIENHAUS MIT KELLER UND GARAGE PRODUZIERT MEHR ENERGIE, ALS FÜR SEINEN BETRIEB IM JAHRESDURCHSCHNITT NOTWENDIG IST. DIE ÜBERSCHÜSSIGE ENERGIE NÜTZEN DIE BEWOHNER FÜR DIE ELEKTROMOBILITÄT.

I Montage der Solarthermie- und Photovoltaikmodule auf dem Süddach: Das dachintegrierte Solarsystem ermög­ licht die Kombination von Solarthermie, Photovoltaik und Wohndachfenstern.

m Rahmen der Forschungsinitiative „Zukunft Bau“, die vom deutschen Bundesbauministerium gefördert wird, wird das Ziegelhaus in einem zweijährigen Monitoringverfahren wissenschaftlich begleitet und unter realen Bedingungen von einer Familie im täglichen Betrieb getestet. Mit dem Einzug der Bewohner im Dezember 2013 begann die wissenschaftliche Auswertung des bewusst in regionaltypischer Bauweise mit einer klimagerechten Ausrichtung konzipierten und umgesetzten Hauses. Neben Photovoltaikanlage und Solarthermie zur Strom- und Wärmegewinnung und innovativer Energiespeichersysteme verfügt der Bau über eine optimale Gebäudehülle in Form eines massiven hochwärmedämmenden Ziegelmauerwerks, das mit seiner Speichermasse als großes Energiedepot dient. Schlicht und weißverputzt, fällt der zweigeschossige Bau-

körper mit seinem naturrot gedeckten Satteldach nicht sonderlich auf. Seine Besonderheit steckt im Mauerwerk und im Detail der Planung des energetischen Konzepts: Über eine Photovoltaikanlage und solarthermische Kollektorfläche auf dem Hausdach werden rein rechnerisch künftig mindestens 85 Prozent des Jahreswärmeund 50 Prozent des Jahresstrombedarfs aus eigener Produktion gedeckt werden. Der Einsatz geprüft schadstoffarmer Baumaterialien sowie die Vermeidung von Emissionen tragen zu gesunder Raumluft bei. Georg Dasch, Architekt, Straubing: „Das Haus ist eine gute Kombination aus Ökologie, Vernunft und Lebensfreude.“ www.ehp-schlagmann-baywa.de


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Internationales Magazin f端r Ziegelarchitektur

2014/15

www.architectum.com


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