Garden & Place 2011 | edition 6 | DE

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www.gardenandplace.com

2011


Inhalt

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Klinker aktuell

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klinker im fluss

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Parnü, Estland

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metamorphose nach emsländer art Lingen, Deutschland

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neues zentrum für roosendaal Roosendaal, Niederlande

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stadtplatz mit gartenatmosphäre

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Harmonie in baggeridge-Blau Burton Upon Trent, UK

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Carte Blanche fürs Gartengrün Sint-Martens-Latem, Belgien

wohnhaus mit kaninchentunnel Gaasbeek, Belgien

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klassische Eleganz und einfache verarbeitung Virginia, USA

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Wie aus einem guss Lichfield, UK

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Inspiration Sydney, Australien

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Anderlecht, Belgien

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märchenhafte momente London, UK

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Adressen

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Liebe Leserinnen und Leser, Wir haben im aktuellen Garden & Place Projekte aus drei Kontinenten für Sie zusammengetragen, um Ihnen zu zeigen, wie kreativ und lebendig sich Gärten, Plätze und ganze Stadtviertel mit Pflasterklinker aus gebranntem Ton gestalten lassen. Machen Sie sich auf den nächsten Seiten selbst ein Bild davon, wie eine graue Fußgängerzone mit farbenprächtigem Klinker zu neuem Leben erweckt oder eine historische Hafenkulisse mit dazupassender keramischer Pflasterung wieder­ hergestellt wurde. Wir bieten Ihnen für jede Anwendung den richtigen ­Klinker. Pflasterklinker werden von Architekten und Gartengestaltern nicht nur wegen ­ihrer Ästhetik und Robustheit gelobt. Eine jüngst von der Stadt Amsterdam in Auftrag gegebene Studie stellt dem vielseitigen Bodenbelag mit seiner oft über ­100­jährigen Lebensdauer auch ein hervorragendes Zeugnis in Punkto Nachhaltigkeit aus. Nachzulesen in dieser Ausgabe. Herzliche Grüße, Heimo Scheuch CEO Wienerberger AG p.s.: Wir verlosen 5 x 1 Ausgabe von TOPOS – The International Review of Land­ scape Architecture and Urban Design unter www.gardenandplace.com/topos. Die Antwort auf die Gewinnfrage finden Sie auf den folgenden Seiten.

Impressum Garden & Place 6. Ausgabe Medieninhaber und Verleger Österreichischer Wirtschaftsverlag GmbH, 1050 Wien Herausgeber Wienerberger AG, 1100 Wien Redaktion Tom Cervinka, Thomas Prlic (Österreichischer Wirtschaftsverlag), Marion Göth (Wienerberger AG) Mitarbeit Tanja Bongers, Jolanda Stam, Sabine Merlevede, Alexa Uplegger, Nicky Webb, Sarah Jackson, Helina Vürst, Mark Kinser

Fotos Dries Van den Brande (14-15, 18-21), Philippe van Gelooven (22-23), Andri Haflidason (23), Jens Krüger (8-11), Hope Reynolds (24-25), Jens Rossa (10), Klaus Schreiber (10), Kyal Sheehan (29), Andrew Smith (16-17, 26-27), Kati Vaas (6-7), Simon Wood (28-29) Design Simon Jappel (Österreichischer Wirtschaftsverlag) Dieses Magazin von TERCA erscheint in Deutsch, Englisch, Französisch, ­ lämisch, Polnisch und Tschechisch. F Garden & Place wird verteilt in Belgien, Dänemark, Deutschland, England, Estland, Finnland, Frankreich, Indien, Kroatien, Lettland, Litauen, den Niederlanden, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Schweden, Slowenien und Tschechien. Diese Ausgabe von Garden & Place wurde auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. www.gardenandplace.com

Editorial // Impressum


klinker aktuell

Wienerberger bringt ­Farbglanz auf die Strasse Wienerberger Niederlande bietet ab sofort glasierte Pflasterklinker an. Sie eignen sich besonders zur gut sichtbaren und optisch ansprechenden Markierung und Abgrenzung von Laufrouten, Radwegen, ­Parkplätzen oder Fahrspuren. Die glasierten Pflasterklinker sind in drei Farben erhältlich: Himmelblau, Kobaltblau und Weiß. Verfügbare Formate: Waal,- Dik und Keiformat. Weitere Informationen: www.terca-straatbakstenen.nl

Nachhaltiger Pflasterklinker Gerechnet auf die Lebensdauer (100 Jahre) einer Bodenpflasterung liefern Pflasterklinker in Sachen CO2-Emissionen und Ressourcenverbrauch das beste Ergebnis. Das ist die zentrale Aussage einer Studie der Umweltingenieursberatung Tauw (www.tauw.com), die von der Stadt Amsterdam in Auftrag gegeben wurde. Dabei wurde die Lebensdauer von Betonpflaster und Pflasterklinker verglichen.

Stadtverwaltung von Amsterdam beauftragte die Studie, da der Einkauf von Pflasterungsmaterial eine erhebliche Anschaffung darstellt und eine nachhaltige Beschaffungspolitik oberste Priorität für die Stadt hat. Um umfassende Vergleichsmöglichkeiten zu bekommen, wurde eine Analyse der gesamten Wertschöpfungskette, beginnend von der Herstellung, Verarbeitung, Instandhaltung, Abbruch, Wiederverwendung/Recycling bis zum Transport, durchgeführt.

Das Consulting- und Ingenieursunternehmen Tauw testete die beiden Materialien bezüglich Umweltverträglichkeit und Energieverbrauch. Die Stadt Amsterdam hat sich schon früher aus ästhetischen Gründen dafür entschieden, Pflasterziegel in allen 30-km/h-Zonen zu verwenden. Damit sollte sowohl Qualität als auch Optik des öffentlichen Raums aufgewertet werden. Die

Um den gesamten CO2-Verbrauch für Betonsteine zu bestimmen, bezogen die Umweltingenieure in die Studie auch die Zementproduktion mit ein. Zement als Rohstoff für Betonprodukte ist demnach für 90 Prozent der CO2-Emission in den Betonsteinen verantwortlich. Die Steine müssen auch häufiger ausgetauscht werden als eine keramische Pflasterung. Auf eine 100-jährige Le-


Neu im Programm: Keramische Fliesen Wienerberger Niederlande hat sein Produktangebot zur Bodenpflasterung um keramische Fliesen erweitert. Das quadratische Format (200 mal 200 Millimeter) erlaubt neue kreative Entwürfe in der Bodenpflasterung. Erhältlich in zwei Stärken (5 und 6,5 Zentimeter) und drei verschiedenen Farben: Ravenna (Rotbraun reduziert), Bruno (Rotbraun) und Mastiek (Braunschwarz). Weitere Informationen: www.tercastraatbakstenen.nl

TOPOS Das vierteljährliche, englischsprachige Magazin ist Pflichtlek­türe für alle, die sich mit internationaler Landschaftsarchitektur und Städtebau beschäftigen. Auf mehr als 100 reich bebilderten Seiten werden innovative und wegweisende Realisierungen von Plätzen, Parks und öffentlichen Räumen vorgestellt sowie globale landschafts­planerische Herausforderungen diskutiert. Daneben finden Sie branchenrelevante Neuigkeiten, Konferenzen, Wettbewerbe und Bücher in jeder Ausgabe. Weitere Infos und Abo-Konditionen unter www.topos.de Wir verlosen fünfmal die aktuelle Ausgabe von TOPOS: Wieviel CO2 kann die Stadt Amsterdam einsparen, wenn Pflasterklinker als Straßenbefestigungsmaterial verwendet werden? 23 Tonnen 37 Kilotonnen 237 Kilotonnen Beantworten Sie die Frage unter www.gardenandplace.com/topos.

Bruno 200 x 200 mm

bensdauer gerechnet, bedeutet die Verwendung von Pflasterklinker eine niedrigere Austauschrate, einen geringeren Ressourcenverbrauch sowie weniger Abfall. Die Tauw-Studie stellt zwar eine Ausfallsrate von 20 Prozent bei normalem Gebrauch von Pflasterklinker fest, dieser Verlust kann jedoch durch die höheren CO2-Einsparungen kompensiert werden. Vorangegangene Forschungsergebnisse von Haskoning Consulting – beauftragt vom Königlichen Verband der niederländischen Ziegelhersteller – haben zudem eine durchschnittliche Nutzungsdauer von 125 Jahren für Pflasterklinker und eine Ausfallsrate von nur etwa zehn Prozent ergeben.

CO2 durch die Wahl von Pflasterziegeln statt Betonsteinen. Das entspricht dem jährlichen Kohlendioxidausstoß von 26.000 Haushalten. Für die Kalkulation wurde der gesamte Straßenbelag der Stadt, berechnet auf die bereits besagten 100 Jahre, herangezogen. Tauw verweist zudem auf eine aktuelle wissenschaftliche Untersuchung, die zeigt, dass Flusston, das Ausgangsmaterial für Pflasterklinker, ein regenerativer Rohstoff und damit ökologisch besonders nachhaltig ist. Insgesamt stellt die Studie dem Pflasterklinker ein ausgezeichnetes Zeugnis in puncto Umweltverträglichkeit aus.

Um die Forschungsergebnisse greifbar zu machen, berechnete Tauw für Amsterdam ein Einsparungspotenzial von 237 Kilotonnen an

klinker aktuell


PARNÜ // ESTLAND

Klinker im Fluss Das junge Architektenbüro KavaKava gewann den Wettbewerb zur Straßen- und Platzgestaltung eines Stadtentwicklungsgebiets von Parnü, einer 45.000 Einwohner zählenden Stadt an der estnischen Westküste. Mit ihrem Entwurf zur Gestaltung des 3,2 Hektar großen öffentlichen Raums zwischen Konzerthalle, Museum und neuen Einkaufszentren nehmen die Architektinnen Bezug auf die einstige Lage des Areals am Fluss und das historisch bedeutsame Exportgut Holz.

Eine der Hauptaufgaben für die Planer war die Neuorganisation des bisher unzusammenhängenden Konglomerats aus Straßen und Plätzen. Die landschaftsplanerische Herausforderung für KavaKava bestand darin, den großflächigen öffentlichen Raum für seine Benutzer spannender zu gestalten, dabei seine historische Nutzung zum Vorschein zu bringen und die Verbindungswege zur umgebenden Stadt zu verbessern. Aida Street bildet die Hauptachse des Projektareals. Konzipiert als zukünftige Fußgängerzone führt sie von Osten nach Westen und verbindet damit eine noch im Bau befindliche Bushaltestelle und den Yachthafen. Die angrenzenden Plätze vor dem Geschichtsmuseum und dem Konzerthaus ergeben zusammen eine weitläufige „Plaza“, die sich beispielsweise auch für Freiluftkonzerte nutzen lässt. Der enge, dunkle Straßenbereich zwischen den Bürogebäuden soll künftig mittels eines verglasten Daches einladender gestaltet werden. Ostseitig öffnet sich der Platz hin zu einer neuen City-Plaza mit Sitzbänken und Begrünung, die sich auch als Marktplatz oder als Aus-

tragungsort für kulturelle Ereignisse eignet. Die Architektinnen Katrin Koov und Kaire Nõmm entwickelten ein räumliches Konzept, das die verschiedenen, nicht miteinander verbundenen Bereiche des neuen Stadtteils über historische Bezüge wieder zusammenführt. Im Mittelalter lag das Flussbett näher an der Stadt. Bis ins 20. Jahrhundert diente der Fluss Parnü, dem die Stadt ihren Namen verdankt, als Handelsplatz schlechthin – das Hauptexportgut war Rohholz, das auf dem Flussweg in die Stadt transportiert wurde. „Aus diesem Grund haben wir den Holzstamm als zentrales gestalterisches Element für das gesamte Areal gewählt“, erklärt Katrin Koov. Der Bereich, an dem sich früher das Gewässer befand, wurde mit im Halbbund verlegten Dresden-Pflasterklinkern markiert und macht dabei den ehemaligen Wasserverlauf, die Lage des Hafens, den Verlauf der Stadtmauer mit ihrem Eckturm und die Lage des Kirchenplatzes wieder sichtbar. In diesem Fluss aus Pflasterklinkern treiben vereinzelte nachgebildete Holzstämme, die sich im Bereich des ehemaligen Hafens, auf dem jetzt die Konzerthalle


Im Bereich des ehemaligen Hafens treiben in Beton nachgebildete Holzstämme vereinzelt im Fluss aus Pflasterklinkern.

steht, häufen. Weil der Platz stark frequentiert ist, wurden die in den Pflasterboden eingelassenen Stämme aus Beton statt aus Massivholz gefertigt, die Oberfläche hat jedoch die Prägung von echtem Holz. Diese Stämme treiben straßenseitig in geordneten Bahnen, um im Bereich des neuen Hauptplatzes aus diesem strengen Muster auszubrechen. Mittels dieser Holzstämme werden auch Parkplätze und Zebrastreifen markiert. Heute ist das Stadtentwicklungsprojekt, das 2009 in die Ausführungsphase ging, erst zum Teil realisiert. Bisher wurden rund 7.000 Quadratmeter Bodenpflasterung von insgesamt geplanten 10.000 Quadratmetern verlegt. Die endgültige Fertigstellung hängt vom Willen und den finanziellen Mitteln der verschiedenen Projektbeteiligten (Stadt, Museum, Konzerthaus, Projektentwickler) ab. Bis jetzt konnten die wichtigsten Strukturen wie Bodenbeläge, Bänke, Beleuchtung und Bäume bei einem sehr knappen Budget realisiert werden. Springbrunnen und Skulpturen werden noch ein Weilchen auf sich warten lassen.

Straßen- und ­Platzgestaltung, Parnü Architekt: Katrin Koov, Kaire Nõmm, KavaKava Bauherr: Aida Partnerid OÜ; Stadtverwaltung Parnü Verwendete Pflasterklinker: Terca Dresden Verfügbare Formate: 100 x 200 x 71 mm Verlegte Fläche: ca. 7.000 m² Fertigstellung des ersten Teilabschnitts: 2009

PARNÜ // ESTLAND


Lingen // DeutschLand

Metamorphose nach Emsländer Art Die Lookenstraße in Lingen teilte das Schicksal vieler Straßen deutscher Innenstädte. In den 1970er-Jahren errichtete die größte Stadt im Emsland dort eine Fußgängerzone, doch dann passierte nicht mehr viel. Ihr überholungswürdiges Bild prägte lange Jahre das Zentrum, zum Leidwesen von Anwohnern, Gewerbetreibenden und Verwaltung. Der ­Belag aus Betonsteinpflaster und die Stadtmöblierung entsprachen nicht mehr den ­Erwartungen an eine attraktive Fußgängerzone, die Zentrum und Visitenkarte sein sollte.


Transparenz und Qualität

Regionaltypische Leitbilder

Im Zuge der umfassenden innerstädtischen Sanierung stieß die Stadtverwaltung auch die Debatte um die Aufwertung der Lookenstraße und angrenzender Straßenzüge an. Peter Krämer, Leiter des Fachbereiches Stadtplanung und Hochbau der Stadtverwaltung, betont vor allem die Beteiligung der Anwohner und Geschäftsleute: „Für uns war es wichtig, eine Lösung zu finden, mit der alle zufrieden sind. Angesichts der Teilfinanzierung durch die Bevölkerung stand vor allem die Transparenz der Entscheidungen im Mittelpunkt. Bürgerversammlungen, Infobriefe und öffentliche Diskussionen bedeuteten sehr viel Arbeit – aber es hat sich gelohnt. Unsere neue Fußgängerzone ist ein echtes Schmuckstück geworden.“ Seit Beginn 2006 wurde gemeinsam mit den Anrainern ein Konzept erarbeitet, Arbeitskreise stellten sicher, dass allen Ansprüchen Rechnung getragen wurde. Grundlage der Entwurfsarbeit war ein „Initialprojekt“ zur Überarbeitung aller Hauptachsen der Fußgängerzone – eine Maßnahme, die durch das Land Niedersachsen in sechsstelliger Höhe gefördert wurde. Diese Arbeiten wurden in mehreren Bauabschnitten realisiert und insgesamt 7.200 Quadratmeter Belag erneuert. Die Sanierung der Lookenstraße war Teil des Gesamtprojekts.

Im Winter 2006 lobte man einen Wettbewerb für acht Stadtplanungsbüros aus, den das Büro r + b aus Dresden im April 2007 mit einem überzeugenden Konzept einstimmig gewann. Landschaftsarchitekt Jens Rossa stellte seinen Entwurf unter das Motto „Aufräumen und neu ordnen“. Dank neuer Pflasterung sollten die einzelnen Straßenzüge der Altstadt zu einer einheitlichen Fußgängerzone werden, die den Charakter des Emslandes betont.

Belag mit Tradition Als regionaltypisches Produkt kam der traditionsreiche Pflasterklinker „Bockhorner Bunt 04“ zum Einsatz. Erneuert wurde auch die Tragschicht. Der Auftrag wurde in zwei Losen vergeben, im ersten Bauabschnitt der Lookenstraße verlegte die Nordhorner Firma Bernsen Garten- und Landschaftsbau GmbH & Co. KG. etwa 1.400 Quadratmeter des Bockhorner Materials. Auf gut 1.700 Quadratmeter mit dem Klassiker brachten es die Mitarbeiter des Lingener Fachbetriebs GaLaBau Emsland im zweiten Abschnitt. Bauleiter Christoph Möller äußert sich positiv zu farblicher Vielfalt und Langlebigkeit der extrahart gebrannten Klinker: „Schon seit den 1970er-Jahren arbeiten wir mit Bock-

„Bockhorner Bunt“ verleiht der Flaniermeile besonderen Charme. Zugleich ist die Oberfläche der hartgebrannten Pflasterklinker robust.

Lingen // DeutschLand


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Lingen // DeutschLand

Vorher – nachher: buntes Farbenspiel statt Grau in Grau. Die Fußgängerzone in der ­größten Stadt im Emsland verlangte nach Aufwertung.

Landschaftsarchitekt Jens Rossa hatte sich für die Hochkantverlegung entschieden. Die gepflasterte Fläche zeigt sich mit einer gewissen ­Leichtigkeit und überzeugt durch natürliche Ästhetik.

horner-Pflasterklinkern. Damals wurden drei Bundesstraßen aus dem Zentrum an den Stadtrand verlegt und die freigewordenen Flächen gepflastert. Bereits zu diesem Zeitpunkt lernten wir die gleichmäßige Qualität schätzen.“ In Lingen wurde das Format 220 mal 80 mal 55 Millimeter mit drei bis fünf Millimeter Fugen verlegt, was Kantenabplatzungen beim Verdichten mit einem Flachrüttler vermeidet. Trotz geringer Wasseraufnahmefähigkeit der Klinker lässt die gepflasterte Fläche bei einem Fugenanteil von nur zehn Prozent etwa 40 Prozent des Regenwassers versickern. Voraussetzung ist jedoch, dass das darunterliegende Pflasterbett genügend wasserdurchlässig ausgebildet ist. So sind Pflasterklinker das ideale Material, wenn es darum geht, die Versiegelung von Flächen möglichst zu vermeiden. Schlitzrinnen mit 18 mm breiten Edelstahlabdeckungen sah Architekt Rossa ergänzend zur Wasserableitung vor.

Farbecht, rutschsicher und langlebig. Pflasterlinker eignen sich ganz besonders gut für die Flächenbefestigung in öffentlichen Räumen.

Attraktiver Aussenbereich Durch verschiedene Verlegerichtungen und das rot-bunte Farbenspiel des gebrannten Tons wurden bewusst räumliche Dimensionen erzeugt. Rossa wählte aus ästhetischen Gründen eine Hochkantverlegung, die aber unerheblich für den technischen Neuaufbau der Tragschicht war. Die neugestalteten Flächen aus Klinker, kombiniert mit einem sogenannten Funktionsstreifen aus großformatigen Granitplatten, werden durch moderne Stadtmöbel wie Sitzbänke, Fahrradständer, Leuchten und Papierkörbe ergänzt. Ein Wasserspiel am ehemaligen Lookentor soll nicht nur Blickfang, sondern auch ein Treffpunkt im Zentrum werden. Besonderer Clou ist die mobile Begrünung am Markt – bei Veranstaltungen lässt sich so zusätzlicher Freiraum schaffen. Alles in allem erfreuen sich Einwohner und Besucher an einer Fußgängerzone, die zum Flanieren einlädt und im Volksmund schon „Mall“ genannt wird.


„Ein Stadtzentrum für alle“ Drei Fragen an Landschaftsarchitekt Jens Rossa, r + b landschafts architektur, Dresden „Aufräumen und neu ordnen“ lautete das etwas ungewöhnliche Motto des Projekts. Wie kam es zu dieser Bezeichnung? Lingen sollte unter Beibehaltung des individuellen Charakters einzelner Straßenzüge endlich eine einheitliche Fußgängerzone erhalten. Wir wollten nicht historisieren, sondern Impulse für ein urbanes Leben mit regionaltypischem Flair setzen. Dafür war es wichtig, Straßenzüge und Gassen durch klare Zonierung zu gliedern, also auch aufzuräumen und neu zu ordnen. Verbindendes Material war und ist dabei der Pflasterklinker in seinen Rottönen. Welche Rolle spielte der Pflasterklinker? Und welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Der Klinker hat im Emsland seit Jahrhunderten Tradition. Darum griffen wir als Kennmaterial der historischen Altstadt auch auf ihn zurück. Unser farbliches Konzept orientierte sich am Rot und Weiß der Backsteinfassaden sowie an den Holztönen des Fachwerks. Der „Bockhorner Bunt 04“ korrespondiert damit hervorragend. Mit dem Pflasterklinker haben wir gute Erfahrungen gemacht, vor allem im Hinblick auf Farbechtheit und Kombinierbarkeit mit anderen Materialen. Bei der Hochkantverlegung entfaltete das Material dann sein besonderes Charisma. Was reizt Sie an einer Aufgabe wie Lingen? Ganz klar die Zusammenarbeit mit den Beteiligten, besonders den Anwohnern und Geschäftsleuten. Als Landschaftsarchitekt sitzt man bei solchen Projekten nicht im Elfenbeinturm; die Partner müssen immer wieder begeistert werden, und zwar über Jahre. Wir arbeiten immerhin seit 2007 an dem Projekt. Die realisierten Bauabschnitte lassen ein überzeugendes Ergebnis erkennen. Nun hoffen wir, die ausstehenden Abschnitte zeitnah umsetzen zu können, um die Innenstadt noch attraktiver zu machen. Informationen zum Büro: www.rplusb.de

Sanierung der ­Fußgängerzone ­Lookenstraße, Lingen Architekt: r + b landschafts architektur Bauherr: Anrainer der Lookenstraße gemeinsam mit der Stadt Lingen Verwendete Pflasterklinker: Bockhorner Bunt 04 Verfügbare Formate: 220 x 80 x 55 mm, mit Fase für Hochkantverlegung Verlegte Fläche: ca. 3.080 m² Fertigstellung: Bauabschnitt I: Oktober 2009 Bauabschnitt II: August 2010

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Roosendaal // Niederlande

Neues Zentrum für Roosendaal Vor kurzem konnte die niederländische Stadtgemeinde Roosendaal die Fertigstellung ihres neuen Innenstadtzentrums feiern. Im Zuge der Renovierungsarbeiten wurden 400.000 Wienerberger-Pflasterklinker der Marke Terca Novoton verlegt. Der gesamte Bereich rund um den Busbahnhof und das Einkaufszentrum erstrahlt mit der Pflasterung nun in neuem Glanz.

Die niederländische Stadtgemeinde Roosendaal gehört zur Region Nord-Brabant, einer der größten Regionen der Niederlande. Rosendaal ist die sechstgrößte niederländische Stadt mit rund 77.500 Einwohnern auf einer Fläche von 107 Quadratkilometern. John Faber, Leiter des technischen Büros der Stadt, war vonseiten der Stadtgemeinde eng in die Neugestaltung des innerstädtischen Zentrums von Roosendaal eingebunden. „Zu Beginn des Projekts galt es beispielsweise, die Funktionen des Einkaufszentrums wie die benötigten Lagerkapazitäten zu bedenken, aber auch die Wünsche der Bevölkerung, wie etwa ein autofreies Zentrum, waren natürlich zu berücksichtigen. Der Stadtplaner vor Ort erstellte zunächst zusammen mit einem Projektteam einen funktionalen Masterplan. Darauf aufbauend wurde das endgültige, neue Erscheinungsbild entwickelt. Zum Glück stießen wir mit der Neugestaltung durchwegs auf Zustimmung vonseiten der Bevölkerung und der Gewerbetrei-

benden. So standen beispielsweise der Veranstaltungsplaner für die Innenstadt, aber auch die Eigentümer der lokalen Restaurants sowie die Händler voll und ganz zu dem neuen Entwurf“, resümiert Faber.

Qualität und ästhetische Erscheinung Eine hochwertige Pflasterung, die auch das ästhetische Erscheinungsbild des Orts verbessern sollte, stand ganz oben auf der Wunschliste für die Neugestaltung. Faber: „Eine wirklich gute Pflasterung sollte es sein, die den Belastungen durch den Wochenmarkt standhält und zum Erscheinungsbild so traditioneller Bauwerke wie des 150 Jahre alten Bahnhofs ebenso gut passt wie zu den modernen Gebäuden, also beispielsweise zur Tiefgarage. Die rotbraunen und dunklen Pflasterziegel erfüllen in jeder Hinsicht unsere Erwartungen, nicht nur, was die Belastbarkeit betrifft, sondern auch in Bezug auf Kosten und Stadtbild.“


In der Einkaufsstraße bilden die Fassaden eine natürlich vorgegebene Richtschnur. Zudem ist die Innenstadt auch eine verkehrsberuhigte Zone, sodass der Faktor Straßenverkehr eine untergeordnete Rolle spielt.“

Wartung und Pflege Die Innenstadt von Roosendaal präsentiert sich durch die Neugestaltung nun wieder in einem attraktiven Erscheinungsbild. Mit Abschluss der Bauarbeiten beginnt die – problemlose – Wartungsphase. Derzeit verpassen die Baufirmen dem Straßenbild noch den letzten Schliff.

Marktplatz, Roosendaal Entwurf: Casper Sprong, Stadtplaner Roosendaal Projektleiter: Johan Faber, Programmplanung und Ingenieurbüro Roosendaal Bauherr: Stadtgemeinde Roosendaal Verwendete Pflasterklinker: Terca Novoton, KK 70 (200 x 100 x 70) Verfügbare Formate: WF, DF, KK 70 Verlegte Fläche: 5.000 m² Fertigstellung des Projekts: 2010

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Anderlecht // Belgien

Stadtplatz mit Gartenatmosphäre Espaces-Mobilités aus Brüssel ist ein Planungsbüro, das sich mit Studien zur Mobilität und Planungsprojekten von Straßen und öffentlichen Plätzen befasst. Das Büro übernimmt dabei den gesamten Prozess vom Vorentwurf bis zur Umsetzung und der Baustellenbetreuung. Espaces-Mobilités arbeitet vor allem mit lokalen Behörden und öffentlichen Einrichtungen in der Region Brüssel-Hauptstadt, in Wallonisch-Brabant und der Wallonie zusammen. Ein bemerkenswerter Auftrag war dabei die Neugestaltung des Radplatzes in Anderlecht – ein ausgesprochen komplexes Gesamtprojekt.

Anrainer entscheiden mit Alles begann damit, dass eine Initiative des Bezirksausschusses bei der König-Baudoin-Stiftung ein Projekt mit dem Titel „Leefwijk“ (Lebenswertes Viertel) einreichte. Zusammen mit dieser Stiftung, dem Bezirksausschuss, der Gemeinde Anderlecht und anderen Partnern führte Espaces-Mobilités eine großangelegte Befragung der Bewohner in diesem Viertel durch. „Es wurde sehr schnell deutlich, dass wir den Gartenviertel-Charakter der Umgebung erhalten und sogar noch stärker betonen sollten. Dies bestätigten auch die Bewohner des Viertels eindeutig“, erzählt Cécile Dumont, Leiterin des RadplatzProjekts bei Espaces-Mobilités. „Aus Befragungen im Bezirksausschuss und in den örtlichen Schulen ging hervor, dass Fußgängern und Radfahrern gegenüber dem starken örtlichen und durchgehenden Verkehr mehr Platz eingeräumt werden sollte. Sicherheit und Gemeinschaftssinn standen hierbei im Vordergrund.“

Ergebnisse der Befragung Cécile Dumont weiter: „Aus den vielfältigen Wünschen der örtlichen Bevölkerung konnten wir einige wichtige Leitlinien herausfiltern: So sollte der undefinierte Charakter des Platzes

um die Sankt-Josefs-Kirche klarer herausgearbeitet werden. Der Platz sollte zu einem geselligen Treffpunkt mit Raum für den örtlichen Markt, die Kirmes und einen Spielplatz werden und auch mit ausreichend großen Grünflächen ausgestattet sein. Ferner bestand der Wunsch, die Kreuzungen und Fußgängerübergänge sicherer zu gestalten, die Geschwindigkeit des Verkehrs mit Straßenschwellen zu beschränken und den Fußgänger- und Radverkehr zu fördern. Außerdem sollten die Kirche und der Platz mit einer passenden Beleuchtung ausgestattet werden.“

Das Projekt nimmt Form an Der endgültige Plan zur Umsetzung sah eine komplette Neugestaltung von einer Häuserzeile zur anderen vor. Dazu wurde ein neues Verkehrskonzept erarbeitet und die Autos von einer stark befahrenen Straße, die den Platz durchschnitt, an die Ränder des Platzes verbannt. An einer Seite des Platzes errichtete man eine Wohnstraße. Der Kirchplatz selbst wurde mit herausnehmbaren Pfählen versehen, um bei Bedarf den Markthändlern die Zufahrt zu ermöglichen. Außerdem wurde ein dreieckiger Rasen angelegt und der Platz mit Kastanienbäumen gesäumt. Zusätzlich wurden ein abgegrenzter Spielplatz zusammen mit kleinen Grünbereichen und Bänken sowie eine Hundetoilette


angelegt. Das Gesamtprojekt umfasst eine Fläche von gut 7.000 Quadratmeter.

alten, authentischen „Look“ hervorragend in zukunftsorientierte Stadtsanierungsprojekte einfügen.

Die Bedeutung der richtigen Materialien Für die Bepflasterung kam eine Mischung aus Pflasterklinkern, Porphyr und Betonsteinen zum Einsatz. Bei den Pflasterklinkern entschied man sich für Terca Oud Hollands – Oud Rotterdam von Wienerberger, von denen etwa 3.500 Quadratmeter verlegt wurden, die von Streifen aus blauem Hartstein unterbrochen werden. Cécile Dumont: „Dies war unser erstes Projekt von derartigem Umfang, bei dem wir mit Pflasterklinkern gearbeitet haben. Abgesehen von der Langlebigkeit und Farbechtheit haben wir sie vor allem wegen ihrer Authentizität ausgewählt. Diese Pflasterklinker harmonierten nämlich perfekt mit den Dächern der umliegenden Häuser und der Kirche, die in Backstein gebaut sind. Außerdem unterstreichen die Pflasterklinker die Gartenatmosphäre des Projekts und bilden außerdem für Spaziergänger einen sicheren Untergrund, auch bei weniger gutem Wetter.“ Mit der Neuanlage des Radplatzes hat Espaces-Mobilités eindrucksvoll bewiesen, dass sich auch Materialien mit einem

Radplatz, Anderlecht Architekt: Espaces-Mobilités (Brüssel, B) Bauherr: Gemeinde Anderlecht Verwendete Pflasterklinker: Terca Oud Hollands – Oud Rotterdam, WF Verfügbare Formate: WF (202 x 50 x 88 mm), DF (202 x 88 x 67 mm) Verlegte Fläche: ca. 3.500 m²

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Burton UPON TRENT // UK

Harmonie in ­Baggeridge-Blau Traditionelle Optik und zeitgemäße Gebrauchseigenschaften: Die Baggeridge-BlueVintage-Pflasterklinker vereinen beides in sich und waren damit die perfekt Wahl für das Projekt der Building Design Group in Staffordshire.


Das Areal der Barton Marina ist das ganze Jahr über ein beliebter Treffpunkt zum Einkaufen, Essen und Fischen oder um sich in dem vorbildlich renovierten Hafenviertel eine Show anzuschauen. Neben Boutiquen und Shops sowie einem gemütlichen Familienrestaurant gibt es rund um die Marina auch Kulturwanderwege und Lehrpfade durch das angrenzende Naturschutzgebiet. Das Projekt führt behutsam die traditionelle Architektur der Burton-upon-Trent-Region weiter und forciert den Einsatz von natürlichen Baustoffen sowie von Materialien mit einem traditionelleren Erscheinungsbild. Das zentrale Element der Anlage ist das direkt am Wasser mit Ausblick auf die 130 Anlegeplätze der Marina neu gebaute Restaurant, das im Stil eines viktorianischen Hafenlagerhauses aus gealtert wirkenden Sichtziegeln (Reclaimed Shire Sovereign Stock) errichtet wurde. Die Architekten der Building Design Group (BDG) aus Tamworth wählten für die Gestaltung der Außenbereiche blaue Klinker als perfekte Ergänzung zur traditionellen rötlichen Farbe der Ziegel und zum grauen Schiefer. Die raue Oberflächenstruktur lässt den Bodenbelag nicht nur wesentlich älter erscheinen, sondern macht die Wege rund um die Marina auch rutschfester. Der blaue Pflasterklinker Vintage Brindled Tumbled stellt auch einen Bezug zur industriellen Vergangenheit der Region her. Mit seinem Farbton erinnert er an die historischen Baggeridge-Blue-Sichtziegel, mit denen in der Vergangenheit oft die Oberflächen der stark belasteten Treppelwege verstärkt wurden, die entlang der Flussufer zum Ziehen der Schiffe gegen die Strömung angelegt wurden. Die Beibehaltung des historischen Erscheinungsbildes war für das Gesamtprojekt von zentraler Bedeutung, dennoch fiel die Wahl auf neue Pflasterziegel, da sie aufgrund ihres einheitlichen Formates wesentlich leichter zu verlegen sind als alte Produkte. Außerdem sind die Klinker sehr hart und strapazierfähig, zwei

Eigenschaften, die für ein derartiges Projekt mit hoher Fußgängerfrequenz sowie bei einer Belastung durch Fahrzeuge (etwa bei Anlieferungen) sehr wichtig sind. „Die Harmonie zwischen den Außenbereichen und den traditionell gestalteten Gebäuden entlang der Marina war sehr wichtig“, meint der Architekt Mike McAneny von BDG, „und durch die Wahl eines Naturstoffes wie Ton wollten wir einen nahtlosen Übergang zwischen den Bauten, den Wegen und dem darunterliegenden Kanal schaffen. Der Blue Vintage Brindled gab uns die gewünschte historische Optik und auch die für den Fußgängerverkehr benötigte Strapazierfähigkeit. Das Ergebnis ist ein attraktives und sehr gelungenes Projekt, das mit dem Einsatz von technisch hochwertigen Materialien, die historischen Produkten nachempfunden sind, schöne Erinnerungen an längst vergangene Zeiten weckt.“

Barton Turns Marina, Burton upon Trent Architekt: Building Design Group Bauherr: Barton Turns Development Ltd. Verwendete Pflasterklinker: Baggeridge Blue Vintage Brindled Tumbled Verwendete Sichtziegel: Reclaimed Shire Sovereign Stock Brick Verfügbare Formate: 215 x 102 x 65 mm Verlegte Fläche: 1.200 m²

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Sint-Martens-Latem // Belgien

Carte blanche fürs Gartengrün Sint-Martens-Latem ist ein Wohnvorort am Rande der belgischen Stadt Gent. Privatsphäre, Ruhe und Lebensqualität haben dort einen hohen Stellenwert, und von den stattlichen Wohnhäusern in der Gegend kann man auf die Leie oder den Golfplatz blicken. Früher war das Dorf beliebter Aufenthaltsort zahlreicher Künstler der sogenannten „Latemse School“ (auf Deutsch auch Laethemer Gruppe genannt). Große Namen wie Gustave Van de Woestyne, Valerius De Saedeleer, Albijn Van den Abeele, Constant Permeke und George Minne fanden entlang des Leieufers Inspiration. Mit seiner natürlichen Schönheit nahm das Dorf also stets einen prominenten Platz ein. An diesem privilegierten Ort durfte nun Philippe Dejonghe einen Garten planen und anlegen.


Ein abenteuerlicher Werdegang

Schon ab dem Rohbau tätig

Manche jungen Leute möchten nach ihrem Studium erst einmal eine Zeitlang die weite Welt erkunden, bevor sie sich endgültig niederlassen. Bei Philippe Dejonghe aus dem westflämischen Beveren-Leie dauerte diese abenteuerliche Phase seines Lebens gut acht Jahre. Mit einem Sportdiplom der Universität in der Tasche kam er als Sport- und Skilehrer und danach als PR- und Animationsverantwortlicher bei mehreren internationalen Hotelketten mit fremden Kulturen und Nationalitäten in Kontakt. Mit dreißig beschloss er dann, seinem Leben eine andere Richtung zu geben, und kehrte in seine Heimat zurück.

Der Auftrag, den sie im Künstlerdorf Sint-Martens-Latem erhielten, stellte das junge Kleinunternehmen vor einige Herausforderungen: Es handelte sich um ein äußerst geräumiges Wohnhaus auf einem 4.000 Quadratmeter großen Grundstück, das früher eine tiefgelegene Weide mit angrenzendem Wald war, weshalb dort zunächst kräftig gerodet werden musste. Um den Boden ausreichend zu erhöhen, mussten 200 Lastwagenladungen Erde angeliefert werden. Es ist immer von Vorteil, wenn der Gartenarchitekt in einem frühen Stadium der Bauarbeiten hinzugezogen wird, und bei diesem Projekt war es sogar außergewöhnlich früh. Gerade erst hatte man mit dem Rohbau begonnen, weshalb es bisweilen schwierig war, nur mithilfe des Bauplans die späteren Proportionen des Wohnhauses richtig einzuschätzen. Auch die Lkws und Lieferwagen des Bauunternehmens und der Handwerker auf dem Grundstück waren bei der Anlage des Gartens mitunter etwas hinderlich. Dennoch schaffte es Philippe Dejonghe, mit einem Team von drei Mann den Garten nach vier Monaten zur vollsten Zufriedenheit fertigzustellen.

Dem Ruf der Natur gefolgt Von seinem Vater, einem Architekten, hat er das sichere Gefühl für Formen, Körper und Proportionen geerbt. Außerdem war er schon immer von der Natur begeistert. Zwei entscheidende Gründe für ihn, Gartenplanung zu seinem Beruf zu machen. Nach den nötigen Praktika und Ausbildungen wagte er dann den Schritt – zuerst im Bereich der Gartenpflege und später als Gartenbauunternehmer und -gestalter. Heute, sechs Jahre später, ist er Chef eines Teams von fünf Mitarbeitern und setzt Gesamtprojekte um, einschließlich Maurerarbeiten, Befestigung der Wege, Elektrizität und dem Einbau automatischer Tore. Beim Gartenentwurf arbeitet er stets mit seinem Stammarchitekten Bert Van Wehaege zusammen.

Carte blanche – Vollmacht für Gestalter Vom Entwurf her ist das Wohnhaus eher klassisch angelegt, besitzt zahlreiche Elemente aus dem Landhausstil und lehnt sich an den Baustil eines Pfarrhauses an. Es zieht sich über die ganze Länge des Grundstücks mit teils aneinander angrenzenden, teils einzeln stehenden Baukörpern und Elementen

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Sint-Martens-Latem // Belgien

Eine doppelte Läuferschicht bildet den Übergang zur Kiesfläche oder dient als Begrenzung des Rasens. wie dem Wohnbereich, dem Parkplatz, den Terrassen, einem Schwimmbad oder einem Poolhaus. Philippe Dejonghe: „Für dieses Gartenprojekt erhielten wir eine Carte blanche, womit uns der Bauherr größtmögliche Gestaltungsfreiheit einräumte – selbstverständlich unter der Bedingung, dass wir den Baustil des Wohnhauses berücksichtigten. Erst einmal kam es uns darauf an, mit dem Entwurf alle Elemente des Hauses auf durchgehende und logische Weise miteinander zu verbinden. Die weitläufigen Terrassen mit angrenzenden Gartenzimmern stellten dabei ein ideales Bindeglied dar. Wir haben uns hier für eine Kombination aus blauem Hartstein und großzügig bemessenen Bodenfliesen im Format 60 mal 60 Zentimeter sowie für die Terca-Pflasterklinker Authentica Retro Havanna von Wienerberger entschieden. Letztere harmonieren perfekt mit den Dächern und kontrastieren sehr schön mit dem blauen Hartstein. Ich persönlich verwende häufig Pflasterklinker. Sie bil-

den einen langlebigen Untergrund, sind ausgesprochen haltbar, darum besonders für Auffahrten geeignet, und sie benötigen wenig Pflege. Außerdem ist das Angebot an Farben sehr groß, sodass verspielte und originelle Muster möglich sind. Die 300 Quadratmeter Pflasterklinker, die wir hier eingesetzt haben, wurden im Halbsteinverband verlegt. An bestimmten Stellen haben wir die ‚Umschlagform‘ verwendet, bei der wir die Kliniker vom Rand zur Mitte hin verlegen. Darüber hinaus wurden die Pflasterklinker auch eingesetzt, um Abschlüsse in einer doppelten Läuferschicht zu bilden, als Übergang zum Vittelkies oder als Begrenzung des Rasens.“

Von Anfang an ein „ausgewachsener“ Garten Bert Van Wehaege ergänzt: „Bei diesem Entwurf haben wir uns für deutliche Sichtachsen entschieden, um die Gartenzimmer, Terrassen und Baukörper miteinander zu verbinden. Da sich die


Bauherren einen schnell ausgewachsenen Garten wünschten, haben wir an vielen Stellen größere Bäume, Stauden und Sträucher gepflanzt, vor allem solche, die auch im Winter Blätter tragen und grün bleiben. So behält der Garten das ganze Jahr über seine Struktur. Das Pflanzschema sah hauptsächlich Gruppen mit portugiesischem Kirschlorbeer, Rhododendren, Buchsbäumen und Eiben sowie Steineichen als Sichtschutz vor. Außerdem wollten wir den Blick von der Einfahrt auf das Haus nicht beeinträchtigen, also haben wir den Privatparkplatz hinter dem Haus angelegt.“ Pflasterklinker gehören ganz eindeutig zu Philippe Dejonghes Lieblingsmaterialien. Auch bei kleineren Gartenentwürfen macht er häufig von ihnen Gebrauch. Sogar bei ausgesprochen schlichten Projekten legt er besonderen Wert darauf, in der Konzeption Spielraum für mögliche zukünftige Wünsche der Auftraggeber einzuplanen.

Privathaus, Sint-Martens-Latem Gartenarchitekt: Bert Van Wehaege (Kruishoutem, B) Gartenbau: Philippe Dejonghe (Beveren-Leie, B) Bauherr: privat Verwendete Pflasterklinker: Authentica Retro Havanna, WF Verfügbare Formate: WF (201 x 48 x 88 mm) Verlegte Fläche: ca. 300 m² Fertigstellung des Projekts: 2008

Sint-Martens-Latem // Belgien

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Gaasbeek // Belgien

Wohnhaus mit ­Kaninchentunnel Bart Lens aus Hasselt ist ein kreativer Tausendsassa. Als Gründer und Motor des Architekturbüros Lens°Ass hat er mit seinem Team bereits einige aufsehenerregende Projekte realisiert. Darüber hinaus ist er aber auch ein erfolgreicher Produktdesigner, Innenausstatter, Künstler und Grafiker. Das Spannungsfeld zwischen all diesen Disziplinen bringt erstaunliche Ergebnisse hervor: ein Gerichtsgebäude in Form eines Baumes, eine Lampe, unter der man zu fünft stehen oder sitzen kann – oder ein Haus mit Dach und Wänden aus Pflasterklinkern.

Im Ort Gaasbeek, in der sanften Hügellandschaft des Pajottenlandes gelegen, stand bis vor einigen Jahren ein alter Bauernhof, der aus unterschiedlichen, einzelnen Baukörpern bestand. Der neue Eigentümer, ein Tierarzt, wollte dort seine Praxis unterbringen und gleichzeitig daraus einen Wohnsitz für seine fünfköpfige Familie machen. Dazu mussten jedoch alle Räume und Gebäudeteile miteinander verbunden werden, zudem waren ein respektvoller Umgang mit der Vergangenheit und die Berücksichtigung aktueller und möglicher zukünftiger Wohnbedürfnisse gefragt. Alt und Neu sollten nahtlos ineinander übergehen. Eines der auffälligsten Elemente des renovierten Bauwerks ist eine lange Röhre, die vollständig aus Pflasterklinkern gemauert wurde. Diese verbindet den Praxisraum mit dem Wohnbereich sowie dem Garten und führt auf den Innenhof hinaus, der ebenfalls mit Klinkern gepflastert wurde. Für die unterschiedlichen Einsatzbereiche entschied man sich dabei für die Terca-Hortus-Althea-Pflasterklinker. Vom höher gelegenen Schloss Gaasbeek aus ist das Dach der Klinkerröhre gut zu erkennen – die inzwischen wegen des markanten Äußeren den Beinamen „Kaninchentunnel“ erhalten hat.

Die Idee dieses Verbindungstunnels passt zu Bart Lens’ skulpturalem Ansatz, die einzelnen Teilkörper auf optisch massive Weise zusammenzufügen. Der Kaninchentunnel wurde auf allen Seiten mit Mauerwerk versehen. Boden, Wände sowie Unter- und Oberseite des Dachs wurden vollständig in Hortus-Althea-Pflasterklinkern ausgeführt. An der Unterseite des Tunneldaches hat man Klinkerriemchen angebracht, die Wände wurden verklebt. Alle anderen Partien wurden aber traditionell gemauert. Bei diesem Projekt wurden zahlreiche unterschiedliche ­Materialien verwendet, die alle zu einer zeitlosen Außenwirkung und einem harmonischen Gesamteindruck beitragen. Die Integration der neuen Baukörper in den bestehenden Gebäudekomplex gab den Anstoß für den Einsatz von Pflasterklinkern, die darüber hinaus die Verbundenheit mit der ländlichen Umgebung unterstreichen. Neben dem Kaninchentunnel wurden außerdem die Haus- und Gartenmauern, die Terrassen und der Innenhof mit denselben Pflasterklinkern von Terca ausgeführt. Insgesamt wurden bei diesem Projekt etwa 900 m² Klinkerriemchen und massive Klinker verarbeitet.


Für die Fußböden fiel die Wahl auf Eichenparkett und Schleifbeton. Auch massive Elemente aus blauem Hartstein wurden eingesetzt und die Wände mit Putz und verschiedenen heimischen Holzarten verkleidet. Lens°Ass Architekten verfolgen das Konzept der „taktilen Atmosphäre“, bei der das Gesamterlebnis im Mittelpunkt steht. Für Bart Lens bedeutet Architektur dabei mehr als nur das Schaffen von Bildern und Räumen oder das Finden technischer Lösungen. Architektur ist für ihn ein komplexer kreativer Prozess, dessen Ziel die ultimative Synthese aller Elemente bildet. Das Endergebnis muss dabei stets mehr als die Summe seiner Teile sein. Bart Lens findet auf diese Weise ständig neue Themen und Ansätze im Bereich der Komposition, der Gestaltung der Baukörper und der gewählten Materialien. Dafür ist das Projekt in Gaasbeek ein ausgezeichnetes Beispiel, scheint doch das Unerwartete hier mit einem Mal ganz naheliegend zu sein. In diesem Haus begegnen Bewohner und Besucher auf Schritt und Tritt Überraschungen. Noch die kleinste Fensteröffnung ist so ausgeklügelt, dass sie einen perfekten Rahmen für die alte Landschaft und das nahe Schloss aus dem siebzehn-

ten Jahrhundert bildet. Hier haben Architektur und Umgebung einander gegenseitig inspiriert.

Privathaus mit Praxis, ­Gaasbeek Architekt: Lens°Ass Architekten, Bart Lens (Hasselt, B) Verwendete Pflasterklinker: Terca Hortus Althea, KF Verfügbare Formate: KF (178 x 43 x 85 mm), WF (208 x 48 x 98 mm) Verlegte Fläche: ca. 900 m² Fertigstellung des Projekts: 2010

Gaasbeek // Belgien

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Virginia // USA

Klassische ­Eleganz und einfache ­Verarbeitung Pflasterklinker prägen in einigen der repräsentativsten Gemeinden der USA einen neuen Stil. Der rote Klinker Full Range von General Shale zeugt von diesem Trend: Er ist neues, auffälliges Gestaltungsmerkmal in Kensington Parc, einer exklusiven Siedlung direkt außerhalb der Hauptstadt Washington, D.C.


Kensington Parc ist ein elegantes Viertel im aufstrebenden Bezirk Fairfax County im Norden Virginias. Fairfax County gilt als wohlhabende, ruhige Wohngegend, die für ihren ländlichen Charme in Verbindung mit der komfortablen Infrastruktur der Hauptstadt bekannt ist. Mit mehr als einer Million Einwohnern ist Fairfax County die am dichtesten bevölkerte Region nicht nur im Bundesstaat Virginia, sondern auch im Stadtgebiet von Washington, D. C. Das County erstreckt sich über 1.000 Quadratkilometer und zeichnet sich durch eines der im Schnitt höchsten Haushaltseinkommen in den USA aus. Der Immobilienmarkt von Fairfax ist auch in der Krise nie eingebrochen, sondern erlebt seit zehn Jahren ein exponentielles Wachstum. Die Region ist von großzügigen Luxuswohnhäusern geprägt, die auf ebenso großzügigen Grundstücken stehen, es gibt öffentlich zugängliche Seen, Parks, Golfplätze und mehr als 200 Shopping-Centers. Die Wohngegenden von Fairfax passen gut zu den historischen Stätten, die es hier zu bewundern gibt, darunter die US-Militärbasis Fort Belvoir, das klassizistische, im Georgia-Stil erbaute Anwesen George Washingtons am Ufer des Potomac River, das ebenfalls im Georgia-Stil gehaltene Herrenhaus des historisch bedeutenden Staatsmannes George Mason sowie verschiedene Farmen, Kirchen und andere beachtenswerte Bauwerke. Kensington Parc ist eine Enklave mit Einfamilienhäusern im City-Stil und Stadthäusern samt großen Garagen und Sichtziegelwänden mit eigenem architektonischem Charakter. Die Wohnhäuser umfassen dabei zwischen 250 und 500 Quadratmetern Nutzfläche. Mit seinen hoch aufragenden Giebeln und Sichtziegelwänden bietet der örtliche architektonische Stil ein klassisches Erscheinungsbild. Dafür, dass bei diesem Projekt die Wahl auf General-Shale-Pflasterklinker fiel, war eine Reihe von

Faktoren entscheidend. „Die Klinkerpflasterung ist einfach zu verlegen, zu schneiden und zu adaptieren, und sie passt hervorragend zur Ziegelbauweise der Häuser in dieser Gegend“, meint B. J. Brixius, der Inhaber und CEO von Village Landscapes, dem in Kensington Parc beauftragten Landschaftsplanungs­ unternehmen. Die roten Full-Range-Klinker, die auf den Plätzen, Straßen und den privaten Außenanlagen in Kensington Parc verlegt wurden, verstärken das elegante Erscheinungsbild der Wege und Plätze in der Gegend und ergänzen ideal einen architektonischen Stil, der diese Gemeinde zu einer der beliebtesten Adressen für Käufer von Eigenheimen in ganz Fairfax County macht.

Kensington Parc, Virginia Landschaftsarchitekt: Village Landscapes, Nokesville, VA (Inhaber/CEO, B. J. Brixius) Bauherr: NV Homes, www.nvhomes.com Verwendete Pflasterklinker: General Shale Full Range Red Verfügbare Formate: 203,2 x 57,2 x 101,6 mm (2 ¼ x 4 x 8 Zoll) Verlegte Fläche: 929 m² Fertigstellung des Projekts: September 2010

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Lichfield // UK

Wie aus einem Guss Das von Bryant Priest Newmans geplante Gemeindezentrum in Lichfield entfaltet seine ganze SchÜnheit dank der mehrfärbigen Aquata-Telford-Pflasterklinker und der attraktiven Hectic-Sichtziegel von Wienerberger.


Das Darwin Hall Community Centre liegt zwischen dem Darwin Park Estate und der Chester Road in Lichfield, am Ende einer langen Allee und mit freier Sicht auf die Kathedrale von Lichfield. Aufgrund seiner exponierten Lage am Cathedral Walk sollte das neue Gebäude nicht nur den Charakter der umliegenden Bauten aufgreifen, sich harmonisch in die Naturlandschaft einfügen und die atemberaubende Aussicht respektieren, sondern auch noch zu einem regionalen Wahrzeichen sowie zum Mittelpunkt der Gemeinde werden. Das vom Stadtrat von Lichfield beauftragte Architekturbüro Bryant Priest Newman legte bei seinem Entwurf neben ästhetischen Gesichtspunkten auch großen Wert auf ein einladendes Ambiente, Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit. Der moderne Flachbau besticht ebenso durch seine architektonische Schlichtheit wie auch durch die für die Fassade verwendeten HecticSichtziegel, die in Farbe und Struktur stark variieren. Um eine einheitliche Außenwirkung zu erzielen, sind die auskragenden Erkerfenster mit Klinkerriemchen verkleidet. Die Architekten waren vom handgefertigten Erscheinungsbild und der Schönheit der Hectic-Sichtziegel begeistert und wollten sie daher ursprünglich auch für die Gestaltung der Außenbereiche einsetzen, um damit eine durchgängige Verbindung zwischen Gebäude und Umgebung zu schaffen. Die farblich ähnlichen Telford-Pflasterklinker boten dann allerdings zusätzlich zu ihrer Strapazierfähigkeit auch noch den Vorteil eines nachhaltigen Entwässerungssystems und waren damit die ideale Lösung. Die Pflasterklinker, die mit ihren vertieft angeordneten Abstandshaltern für eine traditionelle Optik sorgen, bilden die Deckschicht über der durchlässigen Bettungsschicht, durch die das Oberflächenwasser in die natürlichen Regenwassersysteme abfließen kann. Dank des Aquata-Dränagesystems bleibt das Gebäude autark und kommt ohne Anschluss an das öffentliche Abwassersystem aus, was es auch zu einem Vorzeigemodell in Sachen Nachhaltigkeit macht.

„Vom rein ästhetischen Gesichtspunkt her waren wir bei der Gestaltung der Außenbereiche um Kontinuität zwischen dem Gebäude und seiner unmittelbaren Umgebung bemüht und wollten dafür Hectic-Sichtziegel einsetzen, bis wir erkannten, dass wir mit Telford-Pflasterklinker ein ähnliches optisches Ergebnis und unsere Nachhaltigkeitsziele erreichen können“, sagt Gavin Orton, der Architekt des Projekts. Das Endergebnis zeichnet sich durch Wärme, Dynamik, Schönheit und Barrierefreiheit aus. „Von der Nähe aus betrachtet, wird jeder einzelne Klinker zu einem taktilen Kunstwerk, das die Passanten im Vorbeigehen berühren, erfühlen und begreifen“, so Orton weiter. „Mit ihren gedämpften Violettund Rottönen harmonieren die Telford-Pflasterklinker perfekt mit den Hectic-Ziegeln und erwecken den Anschein, als ob sich das Gebäude direkt aus der Landschaft erhebt. Das Gemeindezentrum wurde von den Anrainern sehr gut angenommen, und der interessante Baukörper fügt sich bestens in die Landschaft ein. Er verströmt den historischen Charakter und Charme von Lichfield und repräsentiert gleichzeitig das 21. Jahrhundert und die ganze Vielfalt seiner Besucher und Veranstaltungen.“

Gemeindezentrum, Lichfield Architekt: Bryant Priest Newman Architects Bauherr: Lichfield City Council Verwendete Pflasterklinker: Aquata (TM) Telford (wasserdurchlässig) Verfügbare Formate: 200 x 100 x 65 mm Verlegte Fläche: 500 m² Fertigstellung des Projekts: 2009

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Inspiration // Sydney // Australien

Inspiration im Raster Jacaranda Square ist der erste neugestaltete öffentliche Platz im ehemaligen Olympiapark von ­Sydney, errichtet anlässlich der Olympischen Sommerspiele im Jahr 2000. Im Zuge der Neudefinition des ­g esamten olympischen Areals als lebendiges, neues Zentrum für die Stadt und ihre Bewohner wurde im Jahr 2004 ein Designwettbewerb ausgeschrieben, den ein Planerkonsortium, bestehend aus den Aspect Studios, McGregor Westlake Architecture und Deuce Design, für sich entscheiden konnte.

Das Gewinnerprojekt mit dem Titel „The Everyday Stadium“ knüpft mit seinem Masterplan an die olympische Vergangenheit des Ortes an und verleiht ihm gleichzeitig eine völlig neue öffentliche Bedeutung. Die Raumabfolge eines klassischen Stadions gab dem neugestalteten Platz seine räumliche Struktur: Ein orthogonaler Geländebruch mit Sitzen und Wänden als Anspielung an die Zuschauertribüne umrahmt einen großen offenen Platz (Spielfeld), geschützt von einer Baumgruppe auf der einen und einem schattenspendenden, gläsernen Baldachin auf der anderen Seite, die das schützende Stadiondach symbolisieren sollen. Im Gegensatz zu den bestehenden Bauwerken und Plätzen des Olympiaparks bildet der neugestaltete Jacaranda Square einen mittelgroßen, streng rechtwinkeligen Platz von 50 mal 80 Metern im orthogonalen Straßenraster rund um eines der anspruchsvollsten Gebäude des Olympiaparks, dem Bahnhof. Der Platz befindet sich exakt in der Achse der Bahnhofshalle und wird an

seiner Längsseite von neuen Gewerbeimmobilien flankiert, die ihn in Zukunft als Dreh- und Angelpunkt für das neue Stadtzentrum identifizieren.

TRIBÜNE Eine von Hand gemauerte Ziegelwand bildet die sogenannte „Zuschauertribüne“. Von der Straße aus betrachtet, bildet diese einen reich gegliederten und gestalteten Rahmen, bestückt mit einem feinen Muster aus grünglasierten Ziegeln im Wechsel mit klassischen Mauerziegeln, derart arrangiert, dass sie die Ecken sowie die Zugänge zum Park besonders betonen. Als „brixel pattern“ bezeichnen die Gestalter ihre Komposition aus glasierten und klassischen Mauerziegeln, was in Anlehnung an die digitale Darstellungsgrafik von (Computer)Bildschirmen so viel bedeutet wie gepixelter bzw. gepunkteter Raster. Auf der Innenseite der Wände laden Sitzelemente aus Betonfertigteilen die Parkbesucher zum Verweilen ein.


SPIELFELD Der zentrale, offene und frei geformte Raum des „Spielfeldes“ spielt mit dem strengen geometrischen Raster seiner Umrahmung und setzt einen erfrischenden Kontrapunkt in der Gesamtgestaltung. Die Geometrie des Kreises verbindet die unterschiedlichen baulichen und gestalterischen Elemente des Platzes: das Grasoval, der anschließende Fußweg mit seinen hochkant verlegten Pflasterklinkern, der Baldachin mit der in Richtung des Platz geschwungenen Innenkante sowie der kreisrunde Cafépavillon.

DER GLASBALDACHIN Die Randüberdachung wurde mit einem Minimum an Stützen ausgeführt, die den Platz zusätzlich gliedern. Fünf Meter hoch und rund 60 Meter lang, bildet der Baldachin mit seiner ebenfalls zum Platz hin geschwungenen Innenkante ein klar erkennbares und weithin sichtbares Markenzeichen für das neue Stadtzentrum.

VERWENDUNG VON ZIEGELn UND KLINKERn Ziegel und Klinker sind die bestimmenden Elemente der Gestaltung am Jacaranda Square – einerseits aufgrund der hervorragenden optischen und verarbeitungstechnischen Qualitäten, andererseits aber auch wegen des geschichtlichen Bezugs zur angrenzenden Ziegelgrube Homebush, von der aus über Jahr-

zehnte hinweg die gesamte Region mit Ziegelprodukten beliefert wurde. In Anspielung auf die besondere Geschichte des Orts und seine vorolympische Vergangenheit fanden Mauerziegel und Pflasterklinker bei der Neugestaltung des Platzes reichlich Verwendung. Der Werkstoff gab dem Park seinen unverwechselbaren Charakter. Glasierte Ziegel in vier unterschiedlichen Farbschattierungen fanden als Verkleidung bei den Stützmauern Verwendung. Blaue Pflasterklinker markieren die Stufen und Rampen. Im Bereich der Wege und Plätze sind die Pflasterklinker hochkant verlegt – die feinteilige Gliederung erzeugt zusätzliche Spannung in der Wegführung. Einen spannenden Kontrast bildet aber auch die Kombination von neuen, glasierten und recycelten alten Klinkern im gesamten Bereich der Stützwände und Pflasterwege.

Jacaranda Square, Sydney Architekt: McGregor Westlake Architecture Landschaftsarchitekt: ASPECT Studios Pty Ltd. Grafikdesign: Deuce Design Bauherr: Sydney Olympic Park Authority Fläche: 4.000 m²

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London // UK

Der Rudgwick-Sichtziegel als perfekte Kulisse für den zauberhaften Schneewittchengarten.

Märchenhafte Momente Die rustikale Optik der berühmten Wienerberger-Rudgwick-Sichtziegel machte sie zur perfekten Wahl für einen Märchengarten, der auf der zweigrößten Gartenschau Großbritanniens, der Hampton Court Palace Flower Show in London, zu bewundern war. Die Besucher waren begeistert von der Gartenvision „Schlafendes Schneewitchen“, die in der Kategorie Kleingärten mit Bronze ausgezeichnet wurde. Für den Entwurf zeichnen Raine Clarke-Wills und Fiona Godman-Dorington verantwortlich. Die zwei Gartengestalter wählten den stark strukturierten „Rudgwick Restoration Red Rustica“-Sichtziegel, um einen formellen Hofgarten zu kreieren, in dem Schneewittchen, die sieben Zwerge und die böse Hexe in Form von Blumen dargestellt sind. Dazu schwebt Schneewittchens Sarg aus Recycling-Autoteilen über Wasserkaskaden. Auf diese Weise wurde eine fantasievolle Illusion in Szene gesetzt, in der die weich fließende Bepflanzung einen gelungenen Kontrast zu dem grob strukturierten Ziegelverband der Außenwände und Wege bildet. „Das Gartenkonzept ist eine Kombination aus Alt und Neu, bei dem die traumhafte Märchenszene in einen modernen Kontext transportiert wurde, der die Besucher dazu inspiriert, das Gesehene in ihren eigenen Gärten nachzubauen“, sagt Designer Raine Clarke-Wills von Raine Garden Design. „Wir brauchten dazu einen Ziegel, der in dieses Designkonzept passte, und haben aus optischen Gründen ursprünglich die Verwendung von Altziegeln erwogen. Als wir den Rudgwick-Sichtziegel entdeckten, waren wir sofort begeistert und spürten, dass dieser Ziegel, der selbst eine Kombination aus Alt und Neu ist, wie für unser Konzept gemacht war. Mit seiner mehrfarbigen Oberfläche und seiner antiken Anmutung strahlt er Rustikalität und eine gewisse Abgenutztheit aus, das heißt genau den Look, den wir erzeugen wollten. Als neuer Ziegel ist er zudem überall erhältlich und auch billiger als Altziegel. Und sein einheitliches Format erleichtert uns auch noch das Gestalten von Wänden und Wegen.“ Clarke Wills weiter: „Der Garten stieß bei den Besuchern auf großes Interesse, und viele waren vom historischen Erscheinungsbild der Ziegel sehr angetan. Einige fragten uns sogar, wo wir sie gefunden hatten, da sie davon ausgingen, dass es sich

um Altziegel handelte. Wir klärten sie dann auf, dass es neue und im Handel erhältliche Ziegel sind, mit denen jeder unser Design nachbauen kann.“ Seine unverwechselbaren Eigenschaften machen den strukturierten Sichtziegel Rudgwick zu einer beliebten Wahl für viele Denkmalschutz- und Renovierungsprojekte. Die Ziegel werden aus lokal abgebautem Lehm hergestellt und in einem der letzten Feldbrandöfen Europas langsam gebrannt, um farbige Akzente zu erhalten, die von Rot- und Violett- bis hin zu Blau- und Gelbtönen reichen. Rudgwick-Sichtziegel gibt es in den Formaten 65 Millimeter und 50 Millimeter sowie im sogenannten „imperialen“ Format (73 Millimeter). Außerdem können Standardformate miteinander gemischt und nach kundenspezifischen Angaben individuelle Oberflächenstrukturen gestaltet werden.

Hampton Court Palace Flower Show Die Hampton Court Palace Flower Show wird von der RHS, der Royal Horticultural Society, veranstaltet und liefert jedes Jahr im Juli Anregungen und Ideen für die Gestaltung des privaten Grüns nach dem Vorbild englischer Zier- und Nutzgärten. Die Gartenschau in Westlondon zeigt prachtvolle Formschnittgärten und grüne Kunstwerke vor der eindrucksvollen Kulisse des Hampton Court Palace, der ehemaligen Residenz von König Heinrich VIII. Weitere Informationen unter: www.rhs.org.uk


Nähere Informationen zu Pflasterklinkern erhalten Sie bei Belgien

Wienerberger NV Kapel ter Bede 121 B-8500 Kortrijk T: +32 56 24 96 35 info@wienerberger.be www.wienerberger.be

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Dänemark

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Wienerberger BV Verkoop Terca Straatbakstenen Kijfwaard 10 6911 KE Pannerden straatbakstenen@wienerberger.com www.terca-straatbakstenen.nl

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Wienerberger Ziegelindustrie GmbH Hauptstraße 2 A-2332 Hennersdorf bei Wien T: +43 1 605 03-0 office.at@wienerberger.com www.wienerberger.at Pflastervertrieb über: Semmelrock Ebenseer ­Baustoffindustrie GmbH & CoKG Stadlweg 30 A-9020 Klagenfurt am Wörthersee T: +43 50 38 38 – 2 office@semmelrock.com www.semmelrock.com

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