AP 2024: Akademie Zweite Moderne

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AKADEMIE MODERNE

Wien gilt als die Hauptstadt der Moderne. Aber der große künstlerische und philosophische Umbruch um Schönberg, Freud und Klimt war unvollständig: eurozentristisch, männlich und elitär. Die Akademie Zweite Moderne mit Nuria Schoenberg Nono als Schirmherrin globalisiert die Moderne, macht sie feministischer und führt sie in die Gegenwart.

Bei einem zweitägigen Gipfel treffen sich Vertreter:innen von Institutionen, lokale und internationale Impulsgeber:innen und Mitglieder der Akademie Zweite Moderne. Ziel ist die Erarbeitung und Verabschiedung einer gemeinsamen Erklärung, ein Aktionsplan von Theatern, Opern, Konzerthäusern, Festivals und Ensembles, den notwendigen strukturellen Wandel mit konkreten Maßnahmen zu befördern.

Die Akademie Zweite Moderne lädt über eine Laufzeit von fünf Jahren jedes Jahr zehn Komponistinnen* nach Wien ein. Als Botschafterinnen* einer globalisierten Moderne präsentieren sie ihre Arbeiten im ORF RadioKulturhaus. Aufgeführt werden die Werke vom Klangforum Wien.

GIPFELTREFFEN

STRATEGIEN DER SICHTBARKEIT

8. / 9. Juni, 11 – 17 Uhr

8. Juni 11 – 13 Uhr: Öffentlicher Diskurs

Arnold Schönberg Center

Englisch

NO EXCUSES ANYMORE I & II KONZERTE

8. / 9. Juni, 19:30 Uhr

ORF RadioKulturhaus

Deutsch

George E. Lewis

Komposition Du Yun, Bushra El-Turk, Shasha Chen, Dilay Doğanay, Mirela Ivičević, Marina Lukashevich, Monthati Masebe, Brigitta Muntendorf, Feliz Anne Reyes Macahis, Aida Shirazi

Musikalische Leitung Katharina Wincor Ensemble Klangforum Wien Violine Annette Bik, Gunde Jäch-Micko, Sophie Schafleitner Viola Chihiro Ono Violoncello Leo Morello Kontrabass Evan Hulbert Schlagwerk Igor Gross, Alex Lipowski, Adam Weisman Flöte Gregory Chalier (Bass, Piccolo), Marina Iglesias (Piccolo, Alt, Bass) (Bass)klarinette Hugo Queirós Oboe Markus Deuter Saxophon(Alt) Gerald

Preinfalk Fagott, Kontrafagott James Aylward Horn Christoph Walder Trompete Anders Nyqvist Posaune Ivo Nilsson (Bass) Harfe Tina Žerdin Klavier Johannes Piirto (Klavier, Synthesizer), Florian Müller E-Gitarre Francesco Palmieri Akkordeon Georgios Lolas Sampling Florian Müller Klangregie Peter Böhm

Jury Jana Beckmann, Barbora Horáková Joly, Sofia Jernberg, Sophie Schafleitner, meLê yamomo (Im Fall eines bestehenden Naheverhältnis zwischen einem Jurymitglied und einer sich bewerbenden Komponistin* enthielt sich das Jurymitglied der Stimme.)

Ein Projekt der Wiener Festwochen | Freie Republik Wien In Kooperation mit Arnold Schönberg Center, ORF Radiokulturhaus und Ö1

Konzept, Projektleitung Jana Beckmann Projektmitarbeit Michael Isenberg Veranstaltungsdesign

Gipfeltreffen Nora Refaeil

durchgeführt vom Team der Wiener Festwochen | Freie Republik Wien, Team des ORF RadioKulturhauses und Ö1

GIPFELTREFFEN STRATEGIEN DER SICHTBARKEIT

PROGRAMM

SAMSTAG, 8. JUNI

11 – 13 Uhr Öffentlicher Diskurs

Begrüßung Milo Rau (Intendant Wiener Festwochen) und Dr. Ulrike Anton (Direktorin Arnold Schönberg Center)

Vorstellung der Erklärungsvorlage, erarbeitet von Sandeep Bhagwati, Mary Ellen Kitchens und Jelena Rothermel, in Zusammenarbeit mit George E. Lewis

Roundtable-Gespräche und Inputs von Marlene Brüggen, Christina Hazboun, Barbara Lebitsch, Arno Lücker, Petra Paterno, Nonku Phiri, Rosa Reitsamer (Moderation), Ulli Mayer (Moderation), Golnar Shahyar (Moderation)

13 – 14 Uhr Mittagspause

14 – 17 Uhr Interne Diskussion der Erklärungsvorlage

SONNTAG, 9. JUNI

11 – 13 Uhr Finalisierung der Erklärung

13 – 14 Uhr Mittagspause

14 – 17 Uhr Vorbereitung der Präsentation mit allen Beteiligten und Partner:innen

In einer Pressekonferenz wird die verabschiedete Erklärung vorgestellt am Montag, den 10. Juni, um 11 Uhr im Hotel Beethoven, Papagenogasse 6, 1060 Wien

Moderation Nora Refaeil, Golnar Shahyar D—Arts, Projektbüro für Diversität

BIOGRAFIEN IMPULSGEBER:INNEN

SANDEEP BHAGWATI

Vielfach preisgekrönter Komponist, Kurator, Autor und Forscher. Seine Werke sind genreund disziplinübergreifend und wurden weltweit aufgeführt. Er ist der Kurator mehrerer internationaler Musikfestivals sowie langfristiger intertraditioneller Projekte mit Musiker:innen aus Asien und Europa. Er ist der Gründer verschiedener Ensembles, die sich der transnationalen experimentellen Musik widmen. Seit 2006 ist er Inhaber des Canada Research Chair in Inter-X Art Practice and Theory an der Concordia University Montreal.

MARLENE BRÜGGEN

Leiterin der künstlerischen Planung des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin (DSO) seit der Spielzeit 2022/23. Auf ihre Initiative hin hat das DSO sein Saisonprogramm 2023/24 unter das Motto „Kein Konzert ohne Komponistin“ gestellt und damit eine „feministische Musikpolitik“ proklamiert.

CHRISTINA HAZBOUN

Unabhängige Autorin, Forscherin und Kuratorin. Projektleiterin von Keychange UK, einem globalen Netzwerk und einer Bewegung, die sich für die Gleichstellung der Geschlechter in der Musikindustrie einsetzt. Im Jahr 2024 veröffentlichte Keychange das Manifest 2.0, ein 10-Punkte-Aktionsprogramm für eine inklusivere, gerechtere und nachhaltigere Musikindustrie, zusammen mit einem Bericht zur Bewertung der Auswirkungen, der die Arbeit der Bewegung während des gesamten Programms beleuchtet.

MARY ELLEN KITCHENS

Dirigentin und Musikwissenschaftlerin. Leiterin der Abteilung Bestandsmanagement und Digitalisierung beim Bayerischen Rundfunk. Berät Ensembles in Fragen der Programmplanung und beschäftigt sich mit neuen Konzertformaten. Seit 2013 Leiterin des Internationalen Instituts Archiv Frau und Musik in Frankfurt am Main.

BARBARA LEBITSCH

Seit 2018 Leiterin der Künstlerischen Planung an der Elbphilharmonie in Hamburg. Von 2002 bis 2012 arbeitete sie als künstlerische Planerin und Produktionsleiterin am Wiener Konzerthaus und für das Festival Wien Modern. Von 2012 bis 2015 war sie Assistentin des Intendanten bei der Stiftung Berliner Philharmoniker. Seit 2015 ist sie Chefdramaturgin an der Elbphilharmonie.

GEORGE E. LEWIS

Amerikanischer Komponist, Musikwissenschaftler, Computerinstallationskünstler und Posaunist. Lewis’ Werke werden von Ensembles weltweit aufgeführt. Er ist Professor für Komposition an der Columbia University und hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter die Ehrendoktorwürde der Harvard University. Im Jahr 2021 wurde sein einflussreicher Essay Acht schwierige Schritte zur Dekolonisation der Neuen Musik veröffentlicht.

ARNO LÜCKER

Musikwissenschaftler, Musikkritiker, Dramaturg und Komponist. Von 2010 bis 2018 war er als Dramaturg am Konzerthaus Berlin für Musiktheaterproduktionen und innovative Konzertformate verantwortlich. Im November 2023 erschien sein vielbesprochenes Buch 250 Komponistinnen – Frauen schreiben Musikgeschichte im Verlag Die andere Bibliothek.

ULLI MAYER

Ulli Mayer ist Diversity Managerin an der mdw –Universität für Musik und darstellende Kunst Wien in der Stabsstelle für Gleichstellung, Gender und Diversität (GGD). Darüber hinaus selbstständige Beraterin mit dem Schwerpunkt diversitätsorientierte Organisationsentwicklung (dOD) im Kunstbereich. Als Initiatorin des „pink noise camp“ und Mitbegründerin von „pink noise. Verein zur Förderung feministischer Popkulturaktivitäten“ interessiert sie sich sehr dafür, wie Feminismus und Empowerment in die Praxis umgesetzt werden können.

PETRA PATERNO

Theaterkritikerin und ehemalige Kulturredakteurin der Wiener Zeitung. Seit Sommer 2023 Referentin für Darstellende Kunst im BMKÖS. Zahlreiche Jurytätigkeiten, u. a. Nestroy-Theaterpreis und Berliner Theatertreffen. Mitherausgeberin des Buches Status Quote. Theater im Wandel: Regisseurinnen im Gespräch.

NONKU PHIRI

Sängerin und Songwriterin aus Johannesburg. In ihrer Musik verbindet sie zeitgenössische Produktionsstile mit klassischen Afropop-Einflüssen wie Kwaito und lässt sich von mündlich überlieferter Volksmusik inspirieren. Co-Kuratorin von Oluzayo – Festival für zeitgenössische Musik aus Afrika in Köln und Johannesburg im Jahr 2023.

NORA REFAEIL

Nora Refaeil gestaltet und begleitet Veränderungs- und Organisationsentwicklungsprozesse, vermittelt in komplexen Konflikten und arbeitet als Coach und Trainerin in der Schweiz und international. Sie ist spezialisiert auf die Themen Diversität und Chancengleichheit und unterstützt verschiedene (Kultur)Institutionen in ihren institutionellen Öffnungsprozessen.

ROSA REITSAMER

Professorin für Musiksoziologie an der mdw –Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Musik-, Kunst- und Jugendsoziologie, Cultural Studies und Gender Studies. Für ihre Forschungs- und Lehrtätigkeit wurde sie 2021 mit dem Gabriele-Possanner-Staatspreis für Gender Studies ausgezeichnet.

JELENA ROTHERMEL

Seit 2013 arbeitet sie als Musikjournalistin für zahlreiche Zeitungen und Zeitschriften zu Themen rund um die Genderforschung in der klassischen Musikbranche und die Bindung von Besucher:innen an den Opernbetrieb. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Koordinatorin des Archivs Frau und Musik.

GOLNAR SHAHYAR

Iranisch-kanadische Sängerin, Performerin, Komponistin, Dichterin und Multiinstrumentalistin im Bereich der zeitgenössischen und improvisierten Musik. Mitbegründerin von WE:Shape, einer Plattform, die sich für mehr Vielfalt und bessere Arbeitsbedingungen für freiberufliche Musiker:innen einsetzt.

NO EXCUSES ANYMORE I+II

Konzerte

PROGRAMM

SAMSTAG, 8. JUNI

No Excuses Anymore I

MONTHATI MASEBE MERARO

MARINA LUKASHEVICH LULLABY

SHASHA CHEN 401 BLOWS (Uraufführung)

FELIZ ANNE REYES MACAHIS TÍNIG

DU YUN

WHERE WE LOST OUR SHADOWS

Mit Sofia Jernberg (Gesang), Shayna Dunkelman (Schlagwerk), Ali Sethi (Gesang)

SONNTAG, 9. JUNI

No Excuses Anymore II

DILAY DOĞANAY LULLABY(E)

AIDA SHIRAZI CRYSTALLINE TREES

BUSHRA EL-TURK MURMURATIONS

MIRELA IVICEVIC CASE BLACK

BRIGITTA MUNTENDORF NEKROPOLIS

Mit Joachim Tinnefeld (E-Kontrabass)

Moderation Rainer Elstner, Marie-Therese Rudolph

NO EXCUSES ANYMORE I

SAMSTAG,

8. JUNI

MONTHATI MASEBE

MERARO

Innovation und Tradition. Gleichberechtigte Begegnung statt eurozentrischem Blick. In den Arbeiten Monthati Masebes verschmelzen südafrikanische indigene Klänge mit elektronischer Musik. Masebe antwortet als Gender RightsAktivistin mit ihrer Arbeit auf patriarchale Normen ihrer Heimat, und stellt koloniale Hierarchien infrage. In Meraro fordert sie von den westlichen Instrumenten, sich auf die Klangwelt indigener Mundbögen einzustellen. Ihre Musik wird als entwurzelnd, unheimlich und transzendental beschrieben. Mit der Orchestrierung traditioneller afrikanischer Instrumente und der Erforschung inklusiver Notationen eröffnet Masebe neue Perspektiven einer dekolonialen Musikpraxis.

Monthati Masebe ist Komponist:in, Klangkünstler:in und Heiler:in aus Südafrika. Mit der Verschmelzung von südafrikanischen indigenen Klängen und elektronischer Musik eröffnet Masebe neue Perspektiven, erforscht die Orchestrierung traditioneller Instrumente, die Mikrotonalität und Polyrhythmik inklusiver Notationen.

MARINA LUKASHEVICH LULLABY

Seit der politischen Krise in Belarus 2020 stehen die Arbeiten von Marina Lukashevich im starken Spannungsfeld zur Dokumentarkunst. Mit Lullaby entwirft sie eine dokumentarische Soundinstallation für Licht und 14 Lautsprecher. Im Zentrum stehen der Körper und die Stimme als Kriegsschauplatz.

Marina Lukashevich ist Komponistin, Tontechnikerin und Musikerin aus Belarus. Als Reaktion auf die politische Krise in Belarus im Jahr 2020 steht ihre kompositorische Arbeit im Spannungsfeld zur Dokumentarkunst. Aktuell lebt und arbeitet sie in Berlin.

SHASHA CHEN

401 BLOWS (Uraufführung)

Mit der Uraufführung von 401 BLOWS thematisiert die Komponistin, Multimedia-Künstlerin und Performerin Shasha Chen Gewalt an Mädchen und Frauen, um Ungehorsam gegenüber Autoritäten im Keim zu ersticken. 401 Schläge strukturieren die Komposition. Gegenstände der Bestrafung und Züchtigung, der Einschüchterung und Traumatisierung, dienen als Klangkörper. Im Zentrum steht die Beziehung zwischen Täter und Opfer. Inwiefern wird Gewalt zum unauslöschlichen Teil ihrer Identität? Wie verbindet und trennt Gewalt Menschen? Ist die Bewältigung von Gewalterfahrung überhaupt möglich?

Shasha Chen ist Komponistin, Multimedia­Künstlerin und Performerin aus China. Im Fokus ihrer interdisziplinären und kollaborativen kompositorischen Herangehensweise stehen sozio ­politische Themen wie Identität, Gender und Gewalt. Ihre Arbeiten wurden in den USA. Kanada, Europa und China aufgeführt.

FELIZ ANNE REYES MACAHIS TÍNIG

TÍNIG (Voice) ist eine Auseinandersetzung mit der Würde des Menschen und der Fremde. Ausgehend vom philippinischen epischen Gesang schafft Feliz Anne Reyes Macahis eine Neubearbeitung ihres Werks für Bläser, Schlagzeug, Akkordeon und Streicher.

Feliz Anne Reyes Macahis ist eine philippinische Komponistin. Im Zentrum ihrer künstlerischen und wissenschaftlichen Praxis steht der philippinische epische Gesang im Kontext zeitgenössischer Musik. Sie erhielt u. a. den Kompositionsförderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung.

DU YUN

WHERE WE LOST OUR SHADOWS

Where We Lost Our Shadow s ist ein Stück für Orchester, Video und Solist:innen, das sich auf die menschliche Migration als eine Frage der immerwährenden Bewegung und des Exodus konzentriert, welche sich im Laufe der Geschichte wiederholt und kollektive wie individuelle Traumata von Generation zu Generation weitergibt.

Du Yun

geboren in Shanghai, lebt in New York, ist Komponistin, Multi­Instrumentalistin, Performerin, Aktivistin, Kuratorin für neue Musik und Pulitzer­Preisträgerin. Ihre Werke umfassen ein weites Spektrum quer durch die Genres und werden von den bedeutendsten Ensembles weltweit aufgeführt.

NO EXCUSES ANYMORE II

SONNTAG, 9. JUNI

DILAY DOĞANAY

LULLABY(E)

Die katastrophalen Folgen des jüngsten Erdbebens in der Türkei haben selbst diejenigen, die nicht direkt von der Katastrophe betroffen waren, zutiefst berührt. Die in Ìzmir geborene Komponistin verarbeitet dieses schicksalhafte Ereignis in Lullaby(e) für Schlagzeug, Klavier, Akkordeon, Violine, Violoncello, Kontrabass und Tonband. Der Titel ist eine Anspielung auf ein letztes Schlaflied angesichts der hereinbrechenden Katastrophe.

Dilay Doğanay ist in Ìzmir (Türkei) geboren. Die Arbeiten der Komponistin setzen sich thematisch u. a. mit geopolitischen Katastrophen auseinander und werden von Interpret:innen und Ensembles (z. B. Ensemble Intercontemporain) in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Italien, Frankreich und der Türkei aufgeführt.

CRYSTALLINE TREES

Crystalline Trees ist inspiriert von dem Gedicht Winter des iranischen Dichters Mehdi AkhavānSāless. In seinem Gedicht verwendet Akhavān den Winter als Metapher, um das dunkle und unterdrückerische politische Klima im Iran der 1950er Jahre zu beschreiben. Crystalline Trees für Flöte, Bassklarinette, Schlagzeug, Klavier, Violine, Viola und Cello ist eine Antwort auf die letzten Verse von Akhavāns Werk und reflektiert die Beziehung von innerer und äußerer Dunkelheit.

Aida Shirazi ist eine iranische Komponistin und Performerin (elektro ­) akustischer Musik. Im Fokus ihrer Arbeiten stehen Klangfarben und Strukturen inspiriert von persischer wie englischer Sprache und Literatur. Ihre Musik wurde im Iran, in Europa und den USA aufgeführt.

BUSHRA EL-TURK MURMURATIONS

Schönheit der Synchronität und hochgradige Unerbittlichkeit sind das Grundthema von Murmurations. Gesten japanischer Rituale mit seinen durchdringenden statischen Harmonien und Dynamiken inspirieren die Komposition. Das gesamte Stück dreht sich um eine Verzierung der Note C, deren Melodie die Kernmelodie einer Geigentranskription eines arabischen Taqsim (arabische Art der modalen Improvisation) ist.

Bushra El­Turk ist eine britisch­libanesische Komponistin im Bereich Konzert, Theater, Film, TV und Live Art Performances. In ihren transkulturellen Projekten, die international aufgeführt werden, verschmelzen westliche und östliche Musiktradition nahtlos.

MIRELA IVIČEVIĆ

CASE BLACK

Als Sonic Fiction beschreibt Mirela Ivičević ihre Musik, in der sie das subversive Potenzial des Klangs auslotet, indem sie klangliche und mediale (Neben-)Produkte des Alltags neu kontextualisiert. Case Black für Ensemble und Elektronik setzt sich mit den Folgen der Balkankriege auseinander. „Für mich heißt Musik nicht Flucht vor, sondern Interaktion mit der Welt. Wenn nötig, auch Kampf. Auch wenn ich mittels Klangs eine ‚neue‘ Welt kreiere, ist sie dazu da, dass man sich in der einen oder anderen Weise mit der realen Welt auseinandersetzen kann.“

Mirela Ivičević geboren in Kroatien, ist Mitbegründerin des Black Page Orchestra. Im Zentrum ihrer Arbeit steht das subversive Potenzial des Klangs. Sie kontextualisiert klangliche und mediale ( Neben­)Produkte des Alltags neu. Ihre Arbeiten werden an bedeutenden Spielorten und Festivals aufgeführt.

BRIGITTA MUNTENDORF NEKROPOLIS

NEKROPOLIS thematisiert die Frage nach Herkunft und dem Ende einer physischen Existenz. Das Stück ist ein Kapitel aus dem transdigitalen Musiktheater MELENCOLIA – Eine Show gegen die Gleichgültigkeit des Universums, das 2022 bei den Bregenzer Festspielen uraufgeführt wurde. In NEKROPOLIS spielt das Live-Ensemble mit dem physisch nicht anwesenden, virtuellen Ney-anbān-Solisten Saeid Shanbehzadeh. Anfang und Ende bildet ein Kontrabass Solo für E-Kontrabass, singende Säge und Ensemble. Formuliert wird die musikalische Vision einer transkulturellen Zusammenkunft, bei dem aus dem traditionellen westlichen Tonsystem, dem Tonsystem der traditionellen persischen Kunstmusik Dastgāhs und Elektronik ein musikalisches Hybrid entsteht.

Brigitta Muntendorf ist eine deutsch­österreichische Komponistin, die mit ihren oft großformatigen Musik­, Tanztheaterund 3D­Sound­Projekten einen Klangkosmos analog­digitaler Ausdrucksformen schafft. Ihre Arbeiten sind bei international renommierten Musik­ und Kunstfestival zu erleben.

IMPRESSUM Eigentümer, Herausgeber und Verleger Wiener Festwochen GesmbH, Lehárgasse 11/1/6, 1060 Wien T + 43 1 589 22 0 festwochen@festwochen.at | www.festwochen.at Geschäftsführung Milo Rau, Artemis Vakianis Künstlerische Leitung (für den Inhalt verantwortlich) Milo Rau (Intendant) Herstellung Print Alliance HAV Produktions GmbH (Bad Vöslau)

Hauptsponsoren Fördergeber

Kooperationspartner von Akademie Zweite Moderne

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