Heimische Gerichte und Produkte - Ein touristischer Wettbewerbsfaktor

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HANDELS-, INDUSTRIE-, HANDWERKS- UND LANDWIRTSCHAFTSKAMMER BOZEN Partner der Wirtschaft Bozen - 2004/2

HEIMISCHE PRODUKTE UND GERICHTE EIN TOURISTISCHER WETTBEWERBSFAKTOR

Poste Italiane AG - Versand im P.A. Gesetztesvertretendes Dekret Nr. 353/2003 (umgew. in das Gesetz Nr. 46 vom 27.02.2004), Art. 1, Absatz 1, DCB Bozen Beilage zum Mitteilungsblatt „Für die Wirtschaft“ Nr. 1/2004 Internet: http://www.handelskammer.bz.it/wifo e-mail: wifo@hk-cciaa.bz.it

WIFO WIRTSCHAFTSFORSCHUNGSINSTITUT


Koordination und Projektleitung Oswald Lechner

Autoren Oswald Lechner Georg Müller Wissenschaftliche Beratung Gottfried Tappeiner

Sachbearbeiterin Carmen Delmonego

Unterstützt durch das WIFO-Team M. Cristina Bagante, Lidia Carlevaris, Alberta Mahlknecht, Barbara Moroder, Luciano Partacini, Stefano Perini, Urban Perkmann, Sieglinde Stüger, Helmut Untermarzoner

Verantwortlicher Schriftleiter: Dr. Josef Rottensteiner Registriert beim Tribunal Bozen mit Dekret Nr. 3/82 Direktion und Verwaltung: Perathonerstraße 10, 39100 Bozen Veröffentlicht im Juni 2004 Nachdruck und sonstige Verbreitung - auch auszugsweise nur unter Angabe der Quelle (Herausgeber und Titel) gestattet. Sämtliche Texte, Grafiken und Tabellen stehen auf Anfrage auf Datenträger zur Verfügung!

Für Erläuterungen und Informationen:

WIRTSCHAFTSFORSCHUNGSINSTITUT I-39100 Bozen, Silbergasse 6 Postfach 441, Tel. 0471 945708, Fax 0471 945712 Internet: http://www.handelskammer.bz.it/wifo E-mail: wifo@hk-cciaa.bz.it


Heimisch, ehrlich, überzeugend ... Der Fremdenverkehr gehört zu den wichtigsten Bereichen der Südtiroler Wirtschaft. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen (schlechte Wirtschaftsentwicklung in den wichtigsten Herkunftsländern) ist es den Tourismustreibenden in den letzten Jahren - auch dank der Einbettung in die von bäuerlicher Hand erhaltene Kulturlandschaft - gelungen, positive Ergebnisse zu

Hans Berger Landesrat für Landwirtschaft

erzielen. Aber auch für den Südtiroler Tourismus wird es immer schwieriger, der Wettbewerb wird zusehends härter. Die Frage lautet also: Wie kann sich unser Land als Urlaubsdestination auch in Zukunft von den Konkurrenzgebieten abheben? Eine Initiative in Richtung Individualisierung ist das verstärkte Angebot von lokalen landwirtschaftlichen Produkten und heimischen Gerichten durch die Tourismustreibenden.

Dr. Thomas Widmann Landesrat für Fremdenverkehr

Diese Studie zeigt, dass aus der Sicht der Gäste dieser Weg zukunftsweisend ist und neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Fremdenverkehr eröffnet.

Benedikt Gramm Präsident der Handelskammer Bozen

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor


Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor


WIFO - Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen

Heimische Produkte und Gerichte ein touristischer Wettbewerbsfaktor Kurzfassung Ziele und Gegenstand der Studie In dieser Studie wird untersucht, ob die typisch lokale Küche bzw. die für Südtirol typischen Produkte einen Wettbewerbsfaktor für den hiesigen Fremdenverkehr darstellen. Dabei wird analysiert, welche Rolle die ortstypische Küche in den Urlaubsmotiven und -aktivitäten der Gäste spielen und welche die bekanntesten Produkte und Gerichte sind. Zudem wird das Angebot von typischen Produkten von Seiten der Gastwirte durchleuchtet. Es wird außerdem analysiert, wie diese zu den Produkten der Südtiroler Landwirte stehen. Methodik Die Ergebnisse beruhen auf einer Umfrage bei 686 Gästen, die im Zeitraum November 2002 bis Sommer 2003 in 74 gastgewerblichen Beherbergungsbetrieben durchgeführt wurde. Der Großteil der befragten Gäste stammt aus Deutschland und Italien. Die Befragung konzentrierte sich auf 24 Gemeinden. Zudem konnten Gespräche mit 61 Gastwirten geführt werden. Wichtigste Ergebnisse Bevorzugte (wichtige/sehr wichtige) Aktivitäten der Gäste während des Südtirol-Aufenthaltes % Anteil der Gäste 94,4%

lokale Küche genießen wandern ausruhen Naturattraktionen besuchen Kultur- u. Sehenswürdigkeiten besichtigen Ausflüge und Fahrten baden Shopping Ferienbekanntschaften machen Skifahren/Snowboarden Kur mit den Kindern spielen Diskotheken/Nachtclubs besuchen Golf spielen

94,4% 93,7% 93,0% 92,0% 85,0%

Für den Gast in Südtirol ist das gute Essen nach der Gastfreundschaft und der gepflegten Landschaft das drittwichtigste Kriterium für die Auswahl seines Urlaubsortes

63,0% 51,0%

und der Genuss der „lokalen

44,0% 43,0% 41,0% 36,0% 8,0% 6,0%

0%

10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Quelle: WIFO – Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

WIFO - Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen

Küche“ gehört zu den wichtigsten Urlaubsaktivitäten. Einen besonders hohen Stellenwert hat die typische Küche bei den deutschen Urlaubern,

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor


weiters bei den älteren Urlaubern und Stammgästen, sowie bei jenen Gästen, die im Herbst und Frühling unser Land bereisen. Die Urlauber nannten über 50 für Südtirol typische Produkte. Durchschnittlich waren es

Was sind für Sie typische lokale Produkte (Lebensmittel) aus Südtirol? % Anteil der Gäste Speck Wein Äpfel Brot und Getreide Käse Süßspeisen Gemüse Milchprodukte Getränke Sonstiges Obst (z. B. Trauben) Sonstige Fleischwaren (z. B. Wild)

61%

zwei bis drei pro Gast. Die bekanntesten Produkte sind

38% 31% 17%

der Speck (61% der Gäste), der Wein und die Äpfel. Bei den italienischen Gästen ist

17% 8% 7% 7% 7% 26%

der Bekanntheitsgrad des Speckes und der Süßspeisen 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% überdurchschnittlich hoch. Quelle: WIFO – Handelskammer Bozen, eigene Erhebung Demgegenüber genießt der WIFO - Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen Wein bei den Urlaubern des deutschen Sprachraumes einen überdurchschnittlich hohen Bekanntheitsgrad. 19%

Die Anzahl der genannten Gerichte betrug 71, pro befragter Person waren es im Durchschnitt zwei. Am bekanntesten sind die Knödelgerichte (54% der Gäste). Es folgen - bereits mit erheblichen Abstand - die Gerichte „Strudel“ und

Was sind für Sie typische lokale Gerichte aus Südtirol? % Anteil der Gäste Knödelgerichte Strudel Schlutzkrapfen Fleischgerichte (z. B. Gulasch, Schnitzel) Speck Suppen Nudelgerichte Süßspeisen Schmarren/Omelette Gemüse Milchprodukte Getränke Brot Sonstige Gerichte

0%

54% 20% 19% 18% 14% 10% 10% 8% 8% 5% 3% 2% 2% 11%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

Quelle: WIFO – Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

WIFO - Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen

„Schlutzkrapfen“. Die Gäste erwähnten auch Gerichte, die nicht „Südtiroler Ursprungs“ sind, z. B. Pizza, „Tortellini“ oder „Focaccia“.

Die Mehrheit der Gäste ist der Auffassung, dass die typische lokale Küche einen wesentlichen Vorteil für Südtirol darstellt. Für über 80% der Gäste ist die typische Küche auch ein Kriterium dafür, eine Unterkunft weiterzuempfehlen. Gleichzeitig sind über zwei Drittel der Gäste der Meinung, dass lokale Produkte nicht zwangsläufig mehr kosten müssen. Nur rund ein Viertel der Gäste ist bereit, etwas mehr für ortstypi-

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor


sche Produkte zu bezahlen. Die größte Zahlungsbereit-

Bewertung der Aussage: „Die ortstypische Küche stellt einen wesentlichen Vorteil für Südtirol dar“

70%

schaft zeigen die Schweizer Touristen, die geringste die deutschen und die italieni-

60%

schen Touristen.

100%

% Anteil der Gäste

90% 82%

80%

50% 40% 30% 20%

16%

10%

3%

0%

weiß nicht

stimme zu

stimme nicht zu

Quelle: WIFO – Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

WIFO - Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen

Was zeichnet für Sie persönlich im Urlaub die hochwertige Küche aus? % Anteil der Gäste

85%

Frische der verwendeten Produkte

52%

Geschmack

33% 33% 32% 32%

angemessener Preis Präsentation der Speisen auf dem Teller ortstypische Zubereitung Verwendung typisch lokaler Produkte

16% 14%

Auswahl Produkte direkt vom Bauern

9%

Verwendung biologischer Produkte

3% Sonstiges 0% Menge

0%

10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90%

Quelle: WIFO – Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

WIFO - Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen

Welche Gerichte werden in Ihrem Betrieb angeboten?

typisch lokaler Produkte“. An

% Anteil der Gastwirte Knödelgerichte Schlutzkrapfen Strudel Spezialitäten vom Schwein verschiedene Desserts Suppen Obst/Gemüse Nocken Wildgerichte Speck und Speckgerichte Spatzlen Gulasch Käse und Milchprodukte Braten Gröstl Kraut Nudelgerichte Schmarren/Omelette

0%

75% 51% 31% 24% 20% 20% 18% 18% 18% 16% 16% 16% 14% 14% 12% 10% 10%

20%

30%

erster Stelle steht die Frische. Alle befragten Gastwirte bieten heute bereits mehr oder weniger häufig typische Produkte und Gerichte an, und zwar genau jene, die

6%

10%

Fast zwei Drittel der Gäste (62%) wünschen zwei oder drei Mal pro Woche ortstypische Gerichte. Über zwei Drittel der Gäste wünschen in der Unterkunft auf das Angebot von typisch lokalen Produkten aufmerksam gemacht zu werden (z. B. durch einen Hinweis auf der Speisekarte oder durch den Gastwirt persönlich). Mit dem Begriff „hochwertige Küche“ verbindet ein Drittel der Gäste auch die „Verwendung

40%

50%

60%

Quelle: WIFO – Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

70%

80%

den Gästen am bekanntesten sind (Knödelgerichte, Schlutz-

WIFO - Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor


krapfen, Strudel). Aufgrund der starken Nachfrage, besonders während der touristischen Hochsaison, möchten 43% der Gastwirte das Angebot an typischen Produkten noch erweitern. Zwei Drittel der Gastwirte verwenden Produkte direkt vom Bauern, um sie den Gästen anzubieten. Am häufigsten werden Gemüse, Milch- und Fleischprodukte eingekauft. Die Gastwirte schätzen diese Produkte, da sie über deren Herkunft Bescheid wissen und qualitativ hochwertig sind. Um die Zusammenarbeit mit den Bauern noch auszubauen, müssten laut den Gastwirten folgende Voraussetzungen gegeben sein: • Kontinuierliche Verfügbarkeit der Produkte (zeitlich und mengenmäßig); • Einhaltung der Hygienevorschriften; • ein umfangreiches Angebot. Wie zufrieden sind Südtirols Gäste mit …? sehr zufrieden

eher unzufrieden

zufrieden

77%

… dem Südtirolaufenthalt generell

23%

68%

… dem ausgewählten Ferienort

32%

75%

… der Unterkunft allgemein

… dem gastronomischen Angebot in

24%

29%

70%

1%

1%

1%

der Unterkunft … dem Angebot an lokalen Produk-

51%

44%

Der Zufriedenheitsgrad der Gäste mit dem SüdtirolAufenthalt ist in all seinen Facetten sehr hoch. Das Angebot von typisch lokalen Gerichten/Produkten in der Unterkunft kann jedoch noch verbessert werden.

5%

ten/Gerichten in der Unterkunft

0%

20%

40%

60%

80%

100%

% Anteil der Gäste Quelle: WIFO – Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

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Schlussfolgerungen und wirtschaftspolitische Maßnahmen Schlussfolgerungen • Die lokalen typischen Produkte und Gerichte sind eindeutig ein wichtiger Wettbewerbsfaktor für den Südtiroler Fremdenverkehr, zumal die Aktivität „Genuss der lokalen Küche“ für fast alle Gäste eine wichtige oder sehr wichtige Urlaubsaktivität ist. Die Frische und der Geschmack sind das wichtigste Kennzeichen für eine hochwertige Küche. Ein frischer Salat aus Spanien würde somit einem weniger frischen lokalen Salat vorgezogen werden. •

Aus der Perspektive der Südtiroler Landwirtschaft sind der hohe Stellenwert und Bekanntheitsgrad von Speck, Wein und Obst positiv zu bewerten. Es sind aber nur einige wenige Produkte, die in der Bekanntheit ganz oben stehen, und zwar jene, die international vermarktet werden und das Image Südtirols insgesamt steigern. Die Gastwirte haben die Wichtigkeit der Verwendung ortstypischer Produkte bereits Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor


weitgehend erkannt und versuchen, den Gast auch entsprechend zu informieren und dessen Wünsche zu befriedigen. Der Zufriedenheitsgrad der Gastwirte kann allerdings noch erhöht werden. Maßnahmen Für den Tourismus: o Die Tourismustreibenden sollten in Zukunft noch stärker auf den Wettbewerbsfaktor „ortstypische Küche“ setzen, indem das Angebot erweitert und die Kommunikation intensiviert wird. Gleichzeitig sollte versucht werden, den Bekanntheitsgrad weiterer Erzeugnisse, z. B. der Milchprodukte, beim Gast zu steigern. Dabei ist immer die lokale Herkunft der Erzeugnisse zu unterstreichen. Dies gilt besonders für die Gerichte. Auf der Speisekarte z. B. müssten jene Speisen, die vorwiegend einheimische Zutaten (Getreide, Gemüse, Fleisch ...) enthalten, mit einem einheitlichen Symbol versehen werden, wie sonst soll der Gast wissen, ob das verzehrte Steak aus Südtirol oder Argentinien stammt. o In der Vermarktung der Urlaubsdestination Südtirol kann und soll noch stärker der „Positiv-Faktor“ „einheimische Produkte und Gerichte“ eingebaut werden. Dies könnte gleichzeitig ein Weg sein, die Zahlungsbereitschaft für diese Produkte zu steigern. Für die Landwirtschaft: o Die Südtiroler Landwirtschaft hat nur dann eine Chance für den Tourismus ein echter Partner zu werden, wenn es gelingt, über eine professionelle Organisation frische und qualitativ hochwertige Produkte für einen längeren Zeitraum kontinuierlich zu liefern. o In Zusammenarbeit mit anderen Bereichen sowie der Südtirol-Werbung soll die Wahrnehmung weiterer Spezialitäten (z. B. Milchprodukte, Schnaps, Gemüse, Kräuter ...) gesteigert werden. Für die Politik: o Schaffung

der

entsprechenden

Rahmenbedingungen,

damit

die

genannte

Zusammenarbeit zwischen der Landwirtschaft und dem Fremdenverkehr noch besser funktioniert, und zwar konkret durch die Unterstützung beim Aufbau eines landesweiten Vertriebssystems für die Produkte der Südtiroler Bauern.

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor


Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor


Inhalt

INHALTSVERZEICHNIS Seite

1.

Zielsetzungen

3

2.

Methodik

4

2.1

Gästebefragung

4

2.2

Gastwirtebefragung

7

3.

4.

5.

Stellenwert der lokalen Küche und Produkte

8

3.1

Wie wichtig ist das „gute Essen“ bei der Auswahl einer Urlaubs-Destination?

8

3.2

Die Rolle der ortstypischen Küche als Urlaubsaktivität

10

Die Bewertung im Detail

11

4.1

Die typischen lokalen Produkte (Lebensmittel) ...

11

4.2

... und die typischen lokalen Gerichte

13

4.3

Kannte der Gast die ortstypische Küche bereits vor dem aktuellen Südtirol-Urlaub? 14

4.4

Wie bewertet der Gast die Südtiroler Küche?

15

4.5

Wie häufig wünscht der Gast lokale Produkte auf dem Speiseplan?

19

4.6

Was verbindet der Gast mit dem Begriff „hochwertige Küche”?

21

Die Sichtweise der Gastwirte 5.1

Welche lokalen Produkte und Gerichte werden von Seiten der Gastwirte an23

geboten? 5.2

Wie steht der Gastwirt zu den Produkten, die direkt vom Bauern geliefert werden? 26 5.2.1

Welche Produkte werden direkt vom Bauern gekauft?

5.2.2

Welche Voraussetzungen müssten gegeben sein, um die Zusammenarbeit mit den Bauern auszubauen?

5.3

23

Die Einstellung der Gastwirte zu biologischen Produkten

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor

26

27 28

1


Inhalt Seite

2

6.

Exkurs: Die Zufriedenheit der Gäste

29

7.

Schlussfolgerungen und Maßnahmen

32

7.1

Schlussfolgerungen

32

7.2

Maßnahmen

33

7.2.1

Für den Tourismus

33

7.2.2

Für die Landwirtschaft

33

7.2.3

Für die Politik

34

8.

Anhang

35

9.

Literaturverzeichnis

42

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor


Kapitel 1

1.

Zielsetzungen

In dieser Studie wird untersucht, ob die ortstypische Küche bzw. die lokalen Produkte einen Wettbewerbsfaktor für den hiesigen Fremdenverkehr darstellen. Im Detail werden folgende Fragestellungen behandelt: •

Spielt die Südtiroler Küche in den Urlaubsmotiven und -aktivitäten der Gäste überhaupt eine Rolle?

• •

Welche sind die wichtigsten lokalen Produkte und Gerichte? Wie intensiv werden lokale Küche und Produkte von Seiten des Gastes wahrgenommen; was erwartet sich der Gast?

In der vorliegenden Studie wird zudem das Angebot von lokalen Produkten von Seiten der Gastwirte analysiert. Auf folgende Fragen wird dabei eingegangen: • • • •

Welche Südtiroler Spezialitäten werden angeboten? Wird dem Gast die lokale Herkunft der Produkte/Gerichte mitgeteilt? Ist das Angebot von ortstypischen Produkten mit zusätzlichen Kosten verbunden? Wie sieht der Gastwirt die Verwendung von Produkten, die direkt von den Bauern geliefert werden, wie das Angebot von biologischen Produkten?

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor

3


Kapitel 2

Es wurden 686 Gäste in 74 gastgewerblichen Beherbergungsbetrieben befragt

2.

Methodik

2.1

Gästebefragung

Die vorliegenden Ergebnisse beruhen auf einer Umfrage bei 686 Gästen, die im Zeitraum November 2002 bis Sommer 2003 in 74 gastgewerblichen Beherbergungsbetrieben durchgeführt wurde.1 Die Aufteilung der befragten Gäste nach deren Staatsbürgerschaft in der Erhebung entspricht jener der gesamten Ankünfte (siehe Grafik 1). Grafik 1

Verteilung der befragten Gäste nach Herkunftsland 60%

Anzahl und % Anteil der Gäste 339

50%

54% 51% befragte Gäste nach Herkunftsland (*)

40% 200

30%

Ankünfte der Gäste nach Herkunftsland (Stand: 2003)

35%

32%

20% 10%

29 5%

0%

Deutschland

38

23 4%

Österreich

4% 3% Schweiz

6% Italien

7%

Andere

(*) fehlende Angaben wurden nicht berücksichtigt Quelle: WIFO – Handelskammer Bozen, ASTAT

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Die meisten Gäste (38%) konnten in den Sommermonaten (Juli und August) befragt werden (siehe Grafik 2). Es sind dies auch die Monate, in denen der Andrang der Touristen am stärksten ist (rund ein Drittel der gesamten Nächtigungen eines Jahres entfallen auf diesen Zeitraum).

4

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor


Kapitel 2 Grafik 2

Anzahl der befragten Gäste nach Saisonen 300

Anzahl 260

250 200 150

174 135 117

100 50 0

Herbst 2002

Winter 2002

Frühling 2003

Sommer 2003

Quelle: WIFO – Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

WIFO - Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen

Die Befragung konzentrierte sich auf 24 Gemeinden, die auf ganz Südtirol verteilt sind.2 Dadurch wurde auch die geografische Repräsentativität gewährleistet und gleichzeitig darauf geachtet, dass tourismusintensive Ortschaften (z. B. Wolkenstein) und touristisch weniger erschlossene Gemeinden (z. B. Vahrn) vertreten sind.

Die Untersuchung erstreckte sich auf 24 Gemeinden

Damit der Gast das gastronomische Angebot in seiner Unterkunft bewerten konnte, wurden für die Befragung ausschließlich Betriebe mit Halb- bzw. Vollpension ausgewählt. Der Anteil der Hotels und der Anteil der befragten Zwei- oder Drei-Sterne-Betriebe sind leicht überrepräsentiert.

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor

5


Kapitel 2 Grafik 3

Anzahl der befragten gastgewerblichen Betriebe nach Typ 60

Anzahl 52

50 40 30 20 11 8

10

3

0

Gasthof

Hotel

Garni

Pension

Quelle: WIFO – Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

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Grafik 4

Anzahl der befragten gastgewerblichen Betriebe nach deren Einstufung (Sterne) 50

Anzahl 44

40

30

20 14 12

10 2

2

0

1-SternBetrieb

2-SterneBetrieb

3-SterneBetrieb

4-SterneBetrieb

5-SterneBetrieb

Quelle: WIFO – Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

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6

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor


Kapitel 2 Für die Auswertung der Daten wurden bewährte Techniken aus der Statistik angewandt (in erster Linie der Chi-Quadrat-Test), um die Zusammenhänge zwischen den Aspekten aufzudecken und die Allgemeingültigkeit der Stichprobenergebnisse zu überprüfen.

2.2

Gastwirtebefragung

In den 74 Beherbergungsbetrieben konnten zudem 61 Gastwirte bzw. Geschäftsführer befragt werden.

61 Gastwirte konnten interviewt werden

Die Anzahl der befragten Gastwirte ist zu gering, um die Ergebnisse statistisch ausreichend abzusichern. Die gewonnenen Erkenntnisse haben in erster Linie qualitativen Charakter.

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7


Kapitel 3

Gutes Essen steht in der Bedürfnispyramide des Gastes ganz oben ...

3.

Stellenwert der lokalen Küche und Produkte

3.1

Wie wichtig ist das „gute Essen“ bei der Auswahl einer UrlaubsDestination?

Das „gute Essen“ (47% der Urlauber nannten es) ist nach der „Gastfreundschaft“ und der „gepflegten Unterkunft“ das drittwichtigste Kriterium für die Auswahl eines Urlaubsortes; es hat fast den gleichen Stellenwert wie die „gepflegte Landschaft“ (siehe Grafik 5). Grafik 5

Wenn Sie einen Urlaubsort auswählen, welche der folgenden Merkmale sind für Sie besonders wichtig? % Anteil der Gäste

66%

Gastfreundschaft

63%

gepflegte Unterkunft

47%

gutes Essen

45%

gepflegte Landschaft

37%

angemessene Preise

33%

gesundes Klima

22%

Erleben von Tradition und Kultur

7%

Sprache Sonstiges

0%

2% 10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

Quelle: WIFO – Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

WIFO - Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen

Angesichts der Tatsache, dass die Italiener eine sehr ausgeprägte Esskultur haben, verwundert das Ergebnis, dass das „gute Essen“ vergleichsweise am häufigsten von den Schweizer Urlaubern und am wenigsten oft von den italienischen Touristen genannt wurde (siehe Tabelle 1 und Grafik 6). Für Alleinreisende ist das gute Essen als Auswahl-Kriterium nicht so wichtig (26% der Gäste nannten es). Ein wichtiges Ergebnis ist somit bereits festzuhalten: Gutes Essen ist für den Gast wichtig. Um so interessanter ist es zu wissen, welchen Stellenwert die lokalen Produkte und Gerichte einnehmen.

8

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor


Kapitel 3 Tabelle 1 Wenn Sie einen Urlaubsort auswählen, welche der folgenden Merkmale sind Ihnen im Urlaub besonders wichtig? (% Anteil der Gäste) Herkunftsland der Gäste Merkmale DeutschÖsterandere Schweiz Italien land reich Länder** Gastfreundschaft 63% 66% 91% 69% 61% gepflegte Unterkunft 70% 86% 59% 48% 47% gutes Essen 48% 48% 55% 39% 55% gepflegte Landschaft 39%* 45% 36% 58% 39% angemessene Preise 42% 31% 45% 29% 26% gesundes Klima 31% 31% 32% 38% 37% Erleben von Tradition und Kultur 21% 41% 14% 25% 26% Sprache 7% 10% 5% 3% 24% Sonstiges 2% 3% 0% 4% 3%

Durchschnitt 66% 63% 47% 45% 37% 33% 22% 7% 2%

*

Lesebeispiel: 39% der deutschen Gäste haben die „gepflegte Landschaft“ als Auswahlkriterium für einen Urlaubsort genannt. ** Bei der Interpretation der Ergebnisse betreffend die Gäste der „anderen Länder“ ist zu berücksichtigen, dass die Fragebögen nur in deutscher und in italienischer Sprache vorlagen. Quelle: WIFO - Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

Grafik 6

Gäste, bei denen das „gute Essen“ bei der Auswahl eines Urlaubsortes wichtig ist, nach Ländern 60%

% Anteil der Gäste 55%

55% 48%

50%

48%

47% 39%

40% 30% 20% 10% 0%

Schweiz

Österreich

Deutschland

Italien

andere Länder

Durchschnitt

Quelle: WIFO – Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

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Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor

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Kapitel 3

3.2 ... dazu gehört vor allem der Genuss der lokalen Küche

Die Rolle der ortstypischen Küche als Urlaubsaktivität

Der Genuss der „lokalen Küche“ gehört zusammen mit „Wandern“, „Ausruhen“, „Naturattraktionen besuchen“, „Kultur- und Sehenswürdigkeiten besichtigen“, „Ausflüge und Fahrten“ zu den wichtigsten Urlaubsaktivitäten der Gäste (siehe Grafik 7). Für die Gäste der Vier- oder Fünf-Sterne-Betriebe nimmt die lokale Küche einen etwas geringeren Stellenwert ein. Für diese Urlauber sind beispielsweise die Aktivitäten „Golfen“ und „Kur“ wichtiger. Grafik 7

Bevorzugte (wichtige/sehr wichtige) Aktivitäten der Gäste während des Südtirol-Aufenthaltes % Anteil der Gäste lokale Küche genießen wandern ausruhen Naturattraktionen besuchen Kultur- u. Sehenswürdigkeiten besichtigen Ausflüge und Fahrten baden Shopping Ferienbekanntschaften machen Skifahren/Snowboarden Kur mit den Kindern spielen Diskotheken/Nachtclubs besuchen Golf spielen

94,4% 94,4% 93,7% 93,0% 92,0% 85,0% 63,0% 51,0% 44,0% 43,0% 41,0% 36,0% 8,0% 6,0%

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Quelle: WIFO – Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

WIFO - Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen

Auch bei den jüngeren Gästen (im Alter bis zu 25 Jahren) spielt die lokale Küche eine untergeordnete Rolle. Für die deutschen Touristen ist die Südtiroler Küche wichtiger als für die Italiener; genauso ist für die Herbst- und Frühjahrstouristen der Genuss der lokalen Küche wichtiger als für die anderen Gäste. Die Gäste, die die lokale Küche als besonders wichtig erachten, betreiben tendenziell auch die folgenden Aktivitäten: „Wandern“, „Ausruhen“, „Kulturund Sehenswürdigkeiten“ besichtigen, „Naturattraktionen“ besuchen, „Shopping“ und „Ferienbekanntschaften machen“.3

10

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor


Kapitel 4

4.

Die Bewertung im Detail

4.1

Die typischen lokalen Produkte (Lebensmittel) ...

Die Urlauber nannten über 50 für Südtirol typische Produkte. Durchschnittlich Speck, Wein und Äpfel sind waren es 2,6 pro Gast. Die Bekanntheit ortstypischer Produkte ist dabei deut- die Produkte mit dem höchslich bei jenen Touristen höher, die im Herbst unser Land bereisen. ten BekanntDie bekanntesten Südtiroler Produkte sind der Speck (61% der Gäste), der heitsgrad Wein und die Äpfel (siehe Grafik 8).

Grafik 8

Was sind für Sie typische lokale Produkte (Lebensmittel) aus Südtirol? % Anteil der Gäste Speck Wein Äpfel Brot und Getreide Käse Süßspeisen Gemüse Milchprodukte Getränke Sonstiges Obst (z. B. Trauben) Sonstige Fleischwaren (z. B. Wild)

0%

61% 38% 31% 17% 17% 8% 7% 7% 7% 26% 19%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

Quelle: WIFO – Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

WIFO - Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen

Bei den italienischen Gästen ist der Bekanntheitsgrad des Specks (75% der Gäste) und der Süßspeisen (18% der Gäste) überdurchschnittlich hoch (siehe Tabelle 2 und Grafik 9). Demgegenüber genießt der Wein bei den Urlaubern des deutschen Sprachraumes einen überdurchschnittlich hohen Bekanntheitsgrad. Auffallend ist der relativ niedrige Bekanntheitsgrad von typischen Produkten bei den Touristen der anderen Länder (z. B. bei den Niederländern).

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor

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Kapitel 4 Tabelle 2 Was sind für Sie typische lokale Produkte (Lebensmittel) aus Südtirol? (% Anteil der Gäste) Produkte (Lebensmittel)

Herkunftsland der Gäste ÖsterSchweiz Italien reich 59% 57% 75% 55% 43% 21% 24% 39% 32% 10% 13% 23% 24% 9% 17% 10% 0% 18% 3% 9% 14% 3% 4% 16% 3% 4% 7% 34% 43% 10%

Deutschland 65%* 52% 37% 17% 20% 4% 4% 3% 8% 36%

Speck Wein Äpfel Käse Brot und Getreide Süßspeisen Gemüse Milchprodukte Getränke Sonstiges Obst (z. B. Trauben) Sonstige Fleischwaren (z. B. Wild)

16%

7%

17%

Durchschnitt

andere Länder 11% 21% 11% 13% 8% 8% 3% 8% 0% 13%

26%

61% 38% 31% 17% 17% 8% 7% 7% 7% 26%

16%

19%

* Lesebeispiel: 65% der deutschen Gäste haben den „Speck“ als Produkt genannt. Quelle: WIFO - Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

Grafik 9

Was sind für Sie typische lokale Produkte (Lebensmittel) aus Südtirol? 80% 70%

% Anteil der Gäste 75% 65% 59% 55%

60%

61% 57%

Speck

52%

Wein

50% 40%

Äpfel

43% 39%

37%

38% 32%

30%

24%

31%

21%

21%

20% 11%

10% 0%

Deutschland Österreich

Schweiz

Italien

11%

andere

Durchschnitt

Quelle: WIFO – Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

WIFO - Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen

12

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor


Kapitel 4

4.2

... und die typischen lokalen Gerichte

Die Gäste nannten 71 verschiedene Gerichte; pro befragter Person waren es im Knödel, Strudel und Durchschnitt zwei. Wiederum sind es die Urlauber, die im Herbst unser Land Schlutzkrapfen sind die bebereisen, die die lokale Küche überdurchschnittlich gut kennen. kanntesten Über die Hälfte (54% der Urlauber) nannten „Knödelgerichte“ als ortstypische Gerichte

Spezialität. Einen überdurchschnittlich hohen Bekanntheitsgrad haben diese Gerichte bei den deutschen Staatsbürgern. Wichtig, aber schon weit weniger bekannt, sind Gerichte wie „Strudel“ und „Schlutzkrapfen“ (siehe Tabelle 3). Die Süßspeise „Strudel“ und die Fleischgerichte (z. B. Gulasch und Schnitzel) wurden überdurchschnittlich oft von den italienischen Gästen genannt. Das Gericht „Schlutzkrapfen“ genießt hingegen bei den österreichischen Urlaubern einen hohen Bekanntheitsgrad. Die Gäste nannten auch Gerichte, die nicht „Südtiroler Ursprungs“ sind, z. B. Pizza, „Tortellini“ oder „Focaccia“. Tabelle 3 Was sind für Sie typische lokale Gerichte aus Südtirol? (% Anteil der Gäste) Herkunftsland der Gäste Gerichte DeutschÖsterSchweiz Italien land reich Knödelgerichte 63%* 45% 48% 57% Strudel 15% 10% 26% 36% Schlutzkrapfen 25% 59% 22% 9% Fleischgerichte (z. B. Gulasch, 12% 17% 17% 30% Schnitzel) Speck 20% 21% 13% 9% Suppen 7% 21% 0% 15% Nudelgerichte 16% 10% 17% 1% Süßspeisen 7% 17% 4% 12% Schmarren, Omelette 8% 0% 9% 11% Gemüse 6% 17% 9% 3% Milchprodukte 3% 3% 9% 3% Getränke 3% 0% 0% 0% Brot 1% 7% 4% 0% Sonstige Gerichte 9% 7% 9% 19%

andere Länder 28% 9% 11% 12% 5% 16% 4% 4% 7% 2% 4% 2% 4% 9%

Durchschnitt 54% 20% 19% 18% 14% 10% 10% 8% 8% 5% 3% 2% 2% 11%

* Lesebeispiel: 63% der deutschen Gäste kennen „Knödelgerichte“. Quelle: WIFO - Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor

13


Kapitel 4

4.3

Allgemein kennen die Gäste die Südtiroler Küche sehr gut

Kannte der Gast die ortstypische Küche bereits vor dem aktuellen Südtirol-Urlaub?

Die Gäste kennen die lokale Küche sehr gut: 89% der Südtirol-Gäste haben bereits vor dem aktuellen Urlaub von den Südtiroler Produkten bzw. Gerichten gehört. Erwartungsgemäß kennen die Gäste, die schon öfters in Südtirol waren, die lokale Küche am besten (siehe Grafik 10). Grafik 10

Was sind für Sie typische lokale Produkte (Lebensmittel) aus Südtirol? 70%

% Anteil der Gäste 65%

60% 50%

Gäste, die das erste Mal in Südtirol waren

41%

40% 33%

Gäste, die schon öfter in Südtirol waren

32%

30%

27% 23%

24% 19%

20%

13%

10%

10% 8%

6% 7%

1%

0% Sp

k ec

in We

fel Äp

d un ot de Br etrei G

s Kä

e

20%

19%

18%

en eis sp ß Sü

mü Ge

se

7% 7% 3% 4%

e nk trä Ge

9%

– es ige lch e Mi dukt nstig t onst ch– s S is n o o r b S p O Fle are w

Quelle: WIFO – Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

WIFO - Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen

Das entsprechende Wissen haben die meisten durch frühere Südtirol-Besuche erworben (siehe Grafik 11). Die Gäste, die das erste Mal Südtirol bereist haben, wurden in erster Linie durch die Eltern, Freunde oder Bekannte auf die Südtiroler Küche aufmerksam gemacht. Zirka ein Drittel der Gäste hat die lokalen Spezialitäten durch die Marke auf den Südtirol-Produkten kennen gelernt.

14

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor


Kapitel 4 Grafik 11

Wie sind Sie vor Ihrem aktuellen Südtirolaufenthalt auf die Südtiroler Produkte/Gerichte aufmerksam geworden? (Mehrfachnennungen möglich) 90%

% Anteil der Gäste 82%

80%

77%

70% Gäste, die das erste Mal in Südtirol waren

60%

Gäste, die schon öfter in Südtirol waren

50% 40%

40% 36% 29%

30% 20% 13%

13%

10% 0%

11%

5% Empfehlungen durch Eltern, Freunde, Bekannte

durch frühere Südtirol Besuche

Internet

durch den Gastronomieführer

durch die Marke auf den Südtirol Produkten

Quelle: WIFO – Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

WIFO - Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen

4.4

Wie bewertet der Gast die Südtiroler Küche?

„Die ortstypische Küche stellt einen wesentlichen Vorteil für Südtirol dar.“ Die Mehrheit (82%) der Gäste stimmt dieser Aussage zu. Diese Auffassung teilen vor allem jene Urlauber, die unser Land bereits gut kennen (siehe Grafik 12). Zudem sind es die älteren Urlauber und die Stammgäste der gastgewerblichen Betriebe, welche diese Meinung in überdurchschnittlich hohem Maße teilen. Der Anteil der zustimmenden Antworten ist höher, je zufriedener die Gäste mit dem Angebot von lokalen Gerichten in der Unterkunft sind.

Das Angebot von ortstypischen Produkten/ Gerichten steigert die Kundenzufriedenheit

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor

15


Kapitel 4 Grafik 12

Bewertung der Aussage: „Die ortstypische Küche stellt einen wesentlichen Vorteil für Südtirol dar“ 100%

% Anteil der Gäste

90%

86%

82%

80% 70%

71%

60%

Wie oft waren Sie in Südtirol? noch nie

50%

schon 1-mal

62%

öfter als 1-mal

37%

40%

Durchschnitt

30%

26%

20% 12%

16%

10% 0%

2% 3% 3% 3% stimme zu

weiß nicht

stimme nicht zu

Quelle: WIFO – Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

WIFO - Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen

„Lokale Produkte müssen nicht zwangsläufig mehr kosten.“ Der Gast hat wenig Verständnis dafür, dass lokale Produkte zwangsläufig mehr kosten müssen ...

16

Der Großteil der Gäste (69%) ist der Meinung, dass die lokalen Produkte nicht zwangsläufig mehr kosten müssen. Der besagte Anteil ist bei den deutschen Gästen am höchsten und bei den Schweizern am niedrigsten (siehe Grafik 13).

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor


Kapitel 4 Grafik 13

Bewertung der Aussage: „Lokale Produkte müssen zwangsläufig mehr kosten“ 80%

% Anteil der Gäste 74%

70%

71%

69%

67% 61%

60% 53%

50% stimme zu weiß nicht

40%

stimme nicht zu

32%

30% 20% 10%

26%

25% 18% 15%

18%

20% 14%

16% 11%

9% 3%

0%

Deutschland

Italien

Österreich

Schweiz

Andere

Durchschnitt

Quelle: WIFO – Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

WIFO - Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen

„Ich bin persönlich auch nicht bereit, dafür etwas mehr zu bezahlen.“ Die Einstellungen zu diesem Punkt hängen eng mit der vorangegangenen Aussage zusammen. Nur 27% der Urlauber sind bereit, etwas mehr für ortstypische Produkte zu bezahlen. Die größte Zahlungsbereitschaft zeigen die Schweizer Touristen, die geringste die deutschen, gefolgt von den italienischen Touristen (siehe Grafik 14).

... deshalb dürfen ortstypische Produkte in den Augen der Gäste nicht merklich teurer sein

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor

17


Kapitel 4 Grafik 14

Bewertung der Aussage: „Ich bin auch persönlich bereit, dafür etwas mehr zu bezahlen“ 60%

% Anteil der Gäste 53%

52%

51%

50%

50%

47% 40%

39%

40%

36%

37% stimme zu

30% 20%

29% 26% 22%

27% 23%

25%

18%

stimme nicht zu

16% 9%

10% 0%

weiß nicht

Italien

Deutschland Österreich

Schweiz

Andere

Durchschnitt

Quelle: WIFO – Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

WIFO - Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen

Dieser Befund wird durch die Ergebnisse unseres Tourismusbarometers bestätigt, wonach die deutschen und italienischen Urlauber in den letzten Jahren sparsamer geworden sind. Interessanterweise ist die Zahlungsbereitschaft der Gäste, die eine Unterkunft nur mit Frühstück gebucht haben, (mit 52%) fast doppelt so hoch wie der Durchschnitt. „Die typische Küche ist ein Kriterium dafür, ein Haus weiterzuempfehlen.“ Das Angebot von ortstypischen Produkten ist mit ein Grund, ein Haus weiterzuempfehlen

Die meisten Gäste (83%) stimmen der Aussage zu, dass die typische Küche ein Kriterium ist, ein Haus weiterzuempfehlen (siehe Grafik 15). Bei den Herbsttouristen erreicht der Anteil 90%. Interessanterweise ist der Zustimmungsgrad bei den Urlaubern aus Deutschland höher als bei den Italienern. Zudem sind es die deutschen Touristen, die die Verpflegung in ihrer Unterkunft besonders schätzen (siehe Grafik 25). Die deutschen Gäste sind es auch, welche die Südtiroler Produkte besonders gut kennen (siehe Tabellen 2 und 3), jedoch nur eine geringe Zahlungsbereitschaft für einen höheren Preis haben.

18

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor


Kapitel 4 Grafik 15

Bewertung der Aussage: „Die typische Küche ist ein Kriterium dafür, ein Haus weiterzuempfehlen“ % Anteil der Gäste 100%

97%

95% 87%

83%

79%

80%

61%

60%

stimme zu weiß nicht stimme nicht zu

40% 31%

20% 3%

0%

0% Österreich

5% 0% Schweiz

7% 6% Deutschland

9%11%

Italien

8% Andere

9% 8%

Durchschnitt

Quelle: WIFO – Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

WIFO - Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen

4.5

Wie häufig wünscht der Gast lokale Produkte auf dem Speiseplan?

Fast zwei Drittel der Gäste (62%) möchten 2- oder 3-mal pro Woche die ortstypische Küche genießen. Je wichtiger die ortstypische Küche als Urlaubsaktivität ist, desto öfter wünschen sich die Gäste diese auf der Speisekarte (siehe Grafik 16).

Lokale Produkte/ Gerichte mehrmals die Woche bitte!

Am begehrtesten ist die lokale Küche wieder bei den deutschen Gästen (34% wünschen sie mehr als 3-mal pro Woche).

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor

19


Kapitel 4 Grafik 16

Wie oft pro Woche möchten Sie typische lokale Produkte/ Gerichte in Ihrer Unterkunft auf der Speisekarte finden? 80%

% Anteil der Gäste 69%

70%

62%

60%

59%

56%

50%

1-mal die Woche

40%

40%

31%

30% 23%

25%

20%

16%

10%

8%

7%

4%

0%

2- bis 3-mal die Woche öfters

sehr wichtig

wichtig

unwichtig

Durchschnitt

Wichtigkeit der regionalen Küche als Urlaubsaktivität Quelle: WIFO – Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

WIFO - Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen

Die Speisekarte als beliebteste Informationsquelle dafür, ob ortstypisch oder nicht

20

Gut zwei Drittel der Gäste (69%) möchten in der Unterkunft auf das Angebot von typisch lokalen Produkten aufmerksam gemacht werden. Am beliebtesten sind ein entsprechender Hinweis auf der Speisekarte oder die mündlichen Informationen durch den Gastwirt (siehe Grafik 17).

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor


Kapitel 4 Grafik 17

Wie möchten Sie in Ihrer Unterkunft auf die Verwendung typisch lokaler Produkte aufmerksam gemacht werden? 30% 25%

% Anteil der Gäste

24%

20% 15% 9%

10%

4%

5%

2%

0%

Symbol oder anderes Kenn– zeichen auf der Speisekarte

mündliche Information über die Herkunft

eigene Seite oder eigener Platz auf der Speisekarte

Sonstiges

Quelle: WIFO – Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

WIFO - Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen

4.6

Was verbindet der Gast mit dem Begriff „hochwertige Küche“?

Die wichtigste Eigenschaft, die eine hochwertige Küche auszeichnet, ist die „Frische der verwendeten Produkte“ (85% der Gäste nannten diesen Punkt). An zweiter Stelle folgt der Geschmack (52%). Weitere wichtige Kriterien sind: der angemessene Preis, die Präsentation der Speisen auf dem Teller, die ortstypische Zubereitung und die Verwendung typisch lokaler Produkte.

Die Verwendung ortstypischer Produkte trägt dazu bei, dass die Küche als hochwertig eingestuft wird

Weniger wichtig sind die Auswahl, die Verwendung von Produkten direkt vom Bauern, die Verwendung von biologischen Produkten sowie die Menge (siehe Grafik 18).

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor

21


Kapitel 4 Grafik 18

Was zeichnet für Sie persönlich im Urlaub die hochwertige Küche aus? % Anteil der Gäste

85%

Frische der verwendeten Produkte

52%

Geschmack

33% 33% 32% 32%

angemessener Preis Präsentation der Speisen auf dem Teller ortstypische Zubereitung Verwendung typisch lokaler Produkte

16% 14%

Auswahl Produkte direkt vom Bauern

9%

Verwendung biologischer Produkte

3% Sonstiges 0% Menge

0%

10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90%

Quelle: WIFO – Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

WIFO - Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen

Die Frische der verwendeten Produkte ist das wichtigste Kriterium für eine hochwertige Küche

Der angemessene Preis als Auswahlkriterium wurde in überdurchschnittlichem Ausmaß von den jüngeren Gästen (bis 25 Jahre) genannt sowie von den Gästen der Ein- und Zwei-Sterne-Betriebe. Viel wichtiger ist der angemessene Preis bei den Frühlingstouristen (43% der Gäste) als bei den Wintertouristen (24%). Die Urlauber aus der Schweiz und solche, die das erste Mal ihre Ferien in Südtirol verbracht haben, legen besonderen Wert auf die Präsentation der Speisen. Die bäuerliche Herkunft der Produkte ist wichtiger für die Frühjahrsurlauber (20% der Gäste) als für die Herbsttouristen (8%).

22

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor


Kapitel 5

5.

Die Sichtweise der Gastwirte

5.1

Welche lokalen Produkte und Gerichte werden von Seiten der Gastwirte angeboten?

Alle Gastwirte bieten typische Südtiroler Produkte und Gerichte an. Insgesamt Die Gastwirte bestätiwurden zirka 50 verschiedene Spezialitäten genannt. Am häufigsten werden gen: Knödel, „Knödelgerichte“ (75% der Gastwirte) sowie „Schlutzkrapfen“ angeboten. Schlutzkrapfen, Strudel Sehr oft wird auch die Süßspeise „Strudel“ serviert (siehe Grafik 19). werden am häufigsten nachgefragt

Grafik 19

Welche Gerichte werden in Ihrem Betrieb angeboten? % Anteil der Gastwirte Knödelgerichte Schlutzkrapfen Strudel Spezialitäten vom Schwein verschiedene Desserts Suppen Obst/Gemüse Nocken Wildgerichte Speck und Speckgerichte Spatzlen Gulasch Käse und Milchprodukte Braten Gröstl Kraut Nudelgerichte Schmarren/Omelette

0%

75% 51% 31% 24% 20% 20% 18% 18% 18% 16% 16% 16% 14% 14% 12% 10% 10% 6%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

Quelle: WIFO – Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

WIFO - Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen

Die drei wichtigsten Gerichte (Knödel, Schlutzkrapfen, Strudel) werden in der Regel mehr als drei Mal in der Woche vorbereitet (siehe Grafik 20).

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor

23


Kapitel 5 Grafik 20

Wie oft werden die am meisten nachgefragten Gerichte angeboten? 70%

% Anteil der Gastwirte

60%

58%

56%

50%

50%

1- mal im Monat 1- bis 2-mal die Woche 3-mal die Woche öfters keine Angabe

40% 31%

30% 20% 10% 0%

16%

19%

18%

13%

11% 5%

Knödelgerichte

8% 4%

6%

6%

0%

Schlutzkrapfen

Strudel

Quelle: WIFO – Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

WIFO - Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen

Die am öftesten angebotenen Gerichte sind erwartungsgemäß jene, die den Gästen am bekanntesten sind (vergleiche Tabelle 3). Viele Gastwirte haben die Bedeutung der lokalen Produkte bereits erkannt

24

Es wird dem Gast fast immer mitgeteilt, dass es sich bei den Gerichten um lokale Spezialitäten handelt. Dafür wird ein Hinweis auf der Speisekarte angebracht oder der Gast wird mündlich darüber informiert. Vielfach sind beide Formen anzutreffen (siehe Grafik 21).

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor


Kapitel 5 Grafik 21

Wie wird dem Gast mitgeteilt, dass es sich bei den Speisen um ortstypische Produkte handelt? 40%

% Anteil der Gastwirte

35% 31%

30%

28% 25%

25% 20% 15% 11%

10% 5% 0%

Hinweis auf der Speisekarte

mündlich

mündlich und Hinweis auf der Speisekarte

Sonstiges

Quelle: WIFO – Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

WIFO - Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen

Nur ein Viertel der Gastwirte gab an, dass die Zubereitung von ortstypischen Produkten mit einem Mehraufwand verbunden ist. Dieser besteht in der zusätzlichen Hand- oder Organisationsarbeit. Die Nachfrage nach lokalen Produkten ist sehr stark, besonders während der touristischen Hochsaison. Dies ist der wichtigste Grund dafür, dass 43% der Gastwirte das Angebot an ortstypischen Produkten noch erweitern möchte. Zudem sehen viele Unternehmer im Angebot von Südtiroler Gerichten zusätzliche Profilierungsmöglichkeiten und bieten diese Spezialitäten aus Eigeninitiative an.

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor

25


Kapitel 5

Immerhin 2/3 der Gastwirte verwenden, zumindest gelegentlich, auch Produkte direkt vom Bauern ...

5.2

Wie steht der Gastwirt zu den Produkten, die direkt vom Bauern geliefert werden?

5.2.1

Welche Produkte werden direkt vom Bauern gekauft?

Zwei Drittel der befragten Unternehmer beziehen Produkte direkt vom Bauern, um sie den Gästen anzubieten. Der Anteil mag hoch erscheinen. Der Grund liegt darin, dass die Frage nicht lautete, ob regelmäßig Produkte direkt vom Bauern bezogen werden. Am häufigsten werden Gemüse, Milch- und Fleischprodukte eingekauft (siehe Grafik 22). Grafik 22

Welche Produkte werden direkt vom Bauern bezogen? 45% 40%

% Anteil der Gastwirte 39% 34%

35% 30%

26%

25% 20% 15%

11%

10%

10%

8%

7% 5%

5% 0%

Gemüse

Milch– produkte

Fleisch– produkte

Obst

Eier

Feld– früchte

Pilze

Sonstige

Quelle: WIFO – Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

WIFO - Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen

Die Gastwirte schätzen die Produkte, die direkt vom Bauern geliefert werden, da sie über deren Herkunft Bescheid wissen. Zudem weisen sie eine hohe Qualität auf (siehe Grafik 23).

26

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor


Kapitel 5 Grafik 23

Warum beziehen Sie diese Produkte direkt vom Bauern? 40% 35%

% Anteil der Gastwirte 33%

30% 25% 20%

18%

15% 10% 5%

5%

Da der Bauer die Produkte aktiv anbietet

Um die Zusam– menarbeit mit den Bauern zu fördern

5% 0%

Man weiß, woher das Produkt kommt

Aufgrund der guten Qualität

Quelle: WIFO – Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

WIFO - Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen

5.2.2

Welche Voraussetzungen müssten gegeben sein, um die Zusammenarbeit mit den Bauern auszubauen?

Ein Drittel der Gastwirte, die zur Zeit Produkte von Bauern beziehen, möchten das entsprechende Angebot in Zukunft erweitern. Die Gastwirte, die zur Zeit noch keine Produkte von den Bauern beziehen, nannten u. a. folgende Voraussetzungen, um eine Zusammenarbeit mit der

... und viele möchten das Angebot noch erweitern

Landwirtschaft aufzubauen4 (siehe Grafik 24): •

Kontinuierliche Verfügbarkeit der Produkte (zeitlich und mengenmäßig);

• •

Einhaltung der Hygienevorschriften; ein umfangreiches Angebot.

Die zeitlichen und mengenmäßigen Limitierungen im Angebot sind wesentliche Gründe dafür, dass Produkte „direkt vom Bauern“ nicht eingesetzt werden

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor

27


Kapitel 5 Grafik 24

Welche Voraussetzungen müssten gegeben sein, damit Sie Produkte bzw. Zutaten für Ihre Gerichte direkt vom Bauern beziehen würden? 80% 70%

% Anteil der Gastwirte 67% 61%

60%

56%

50% 40% 28%

30%

17%

20%

17%

10% 0%

Kontinuierliche Lieferung/Ver– fügbarkeit der Produkte

Einhaltung der Hygiene– vorschriften

Umfang– reiches Angebot

Organisato– rische Voraus– setzungen

Angemes– sener Preis

Konservierung der Produkte möglich

Quelle: WIFO – Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

WIFO - Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen

5.3 Bio oder nicht - keine klare Haltung der Gastwirte

Die Einstellung der Gastwirte zu biologischen Produkten

Die Meinungen im Bereich der Bioprodukte sind sehr unterschiedlich: Zum Teil steht man ihnen positiv gegenüber (34% der Befragten), zum Teil haben die Gastwirte sogar eine skeptische oder gar ablehnende Haltung (39%). Nur 20% der Gastwirte beziehen biologische Produkte, um sie den Gästen anzubieten. Am häufigsten werden Milchprodukte, Müsli sowie Brot- und Teigwaren serviert. Nichtsdestotrotz wäre fast die Hälfte der Gastwirte bereit, das Angebot an biologischen Produkten unter der Voraussetzung zu erweitern, dass es vom Gast geschätzt wird.

28

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor


Kapitel 6

6.

Exkurs: Die Zufriedenheit der Gäste

Die Erwartungen der Gäste werden in der Regel erfüllt. Sie finden in der Unterkunft vor allem das, was sie an ihrem Urlaubsort suchen: Gastfreundschaft, eine angemessene Verpflegung sowie Unterbringung (vergleiche Grafik 25 mit Grafik 5). Grafik 25

Was gefällt Ihnen in Ihrer Unterkunft? % Anteil der Gäste Gastfreundschaft

14%

Verpflegung

11%

Unterbringung familiäre Atmosphäre

5%

Ambiente

9% 7% 8% 7% 8%

Lage Service Freundlichkeit

4%

Sauberkeit Freizeitangebot

0%

35%

30% 22%

14%

13% 13%

italienische Urlauber deutsche Urlauber

8% 8% 8%

5% 4% 5%

10%

15%

20%

25%

30%

35%

40%

Quelle: WIFO – Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

WIFO - Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen

Wie ist die Zufriedenheit in den einzelnen Bereichen? 77% der befragten Gäste waren mit dem Südtirol-Urlaub generell sehr zufrieden und 23% zufrieden: nur ein Gast äußerte sich unzufrieden. Der Anteil der „sehr zufriedenen“ Gäste ist (mit 81%) bei den deutschen Urlaubern etwas höher als bei den italienischen (71%). Dasselbe Bild ergibt sich bei der Auswertung der Aspekte „Zufriedenheit mit dem ausgewählten Ferienort“, „Zufriedenheit mit der Unterkunft allgemein“ und „Zufriedenheit mit dem gastronomischen Angebot in der Unterkunft“. Den größten Nachholbedarf gibt es gerade im Bereich des Angebotes an lokalen Produkten/Gerichten in der Unterkunft, zumal der Anteil der „eher unzufriedenen“ Gäste 5% beträgt (siehe Grafik 26).

Der Zufriedenheitsgrad der Gäste bei den ortstypischen Produkten/ Gerichten ist noch ausbaufähig

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor

29


Kapitel 6 Grafik 26

Wie zufrieden sind Südtirols Gäste mit …? 90% 80%

% Anteil der Gäste 77%

75%

70%

70%

68%

60% 51%

50%

sehr zufrieden

44%

zufrieden

40%

eher unzufrieden

32%

29%

30%

24%

23%

20% 10% 0%

5% 1%

0% … dem Südtirol– aufenthalt generell

… dem aus– gewählten Ferienort

1%

1% … dem gastro– nomischen Angebot in der Unterkunft

… der Unter– kunft allgemein

… dem Angebot an lokalen Pro– dukten/Gerichten in der Unterkunft

Quelle: WIFO – Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

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Der Zufriedenheitsgrad der Urlauber ist bei den Stammgästen deutlich höher (siehe Grafik 27 und 28).

Grafik 27

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Südtirol-Aufenthalt generell? Auswertung nach Besuchshäufigkeit 90%

% Anteil der Gäste 79%

80% 70%

77%

67%

66%

60% sehr zufrieden

50%

zufrieden

40%

eher unzufrieden

34%

33%

30% 23%

21%

20% 10% 0%

0% noch nie

0% schon einmal

0% öfter als einmal

0% Durchschnitt

Wie oft waren Sie vor diesem Aufenthalt schon in Südtirol? Quelle: WIFO – Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

WIFO - Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen

30

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor


Kapitel 6 Grafik 28

Wie zufrieden sind Sie mit dem Angebot typisch lokaler Produkte/Gerichte in Ihrer Unterkunft? Auswertung nach Besuchshäufigkeit 70%

% Anteil der Gäste 61%

60% 52%

51%

50%

46% 46%

44%

42%

sehr zufrieden

40%

36%

zufrieden eher unzufrieden

30% 20% 9%

10% 0%

6%

noch nie

5%

4% schon einmal

öfter als einmal

Durchschnitt

Waren Sie vorher schon einmal in dieser Unterkunft? Quelle: WIFO – Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

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Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor

31


Kapitel 7

7.

Schlussfolgerungen und Maßnahmen

7.1

Schlussfolgerungen

Die ortstypischen Produkte und Gerichte sind eindeutig ein wichtiger Wettbewerbsfaktor für den Südtiroler Fremdenverkehr, zumal die Aktivität „Genuss der lokalen Küche“ für fast alle Gäste eine wichtige oder sehr wichtige Urlaubsaktivität ist.

Einen besonders hohen Stellenwert haben ortstypische Produkte und Gerichte für die älteren Gäste, für die Stammgäste, für die Urlauber aus Deutschland sowie für die Herbst- und Frühlingstouristen.

Die Gäste kennen die lokale Küche sehr gut. Fast alle haben vor dem Südtirol-Urlaub schon davon gehört. Speck, Wein und Obst stehen als typische Südtiroler Produkte in der

Bekanntheit und Wertschätzung des Südtirol-Urlaubers ganz oben, Milchprodukte und Gemüse hingegen sind noch weit abgeschlagen. Die bekanntesten Gerichte sind Knödel, Strudel und Schlutzkrapfen. Betrachtet man die Bekanntheit der typischen Produkte und Gerichte aus der Perspektive der Südtiroler Landwirtschaft, sind der hohe Stellenwert und Bekanntheitsgrad von Speck, Wein und Obst recht positiv zu bewerten. Es sind aber nur einige wenige Produkte, die in der Bekanntheit ganz oben stehen, und zwar jene, die international vermarktet werden und das Image Südtirols insgesamt steigern. Der Gast sieht jedoch nicht ein, warum er für die lokalen Produkte mehr

bezahlen muss. Der Gast möchte auf die lokalen Spezialitäten aufmerksam gemacht wer-

den, vor allem durch die Speisekarte und durch mündliche Hinweise sei•

tens des Gastwirtes. Nach Frische und Geschmack als wichtigste Kennzeichen für eine hochwertige Küche kommen in der Bewertung schon die Verwendung typisch lokaler Produkte, die ortstypische Zubereitung und die Präsentation der Speisen. Ein frischer Salat aus Spanien würde somit einem weniger frischen lokalen Salat vorgezogen.

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Der Zufriedenheitsgrad der Gäste mit der Verpflegung in der Unterkunft ist hoch; das Angebot von typisch lokalen Gerichten/Produkten in der Unterkunft kann jedoch noch verbessert werden.

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor


Kapitel 7 •

Die Gastwirte haben die Verwendung lokaler Produkte bereits weitgehend erkannt und versuchen, den Gast auch entsprechend zu informieren und seine Wünsche zu befriedigen. Man wird versuchen, das Angebot weiter auszubauen, der Mehraufwand dafür hält sich in Grenzen.

Zwei Drittel der Gastwirte beziehen - zumindest gelegentlich - Produkte direkt vom Bauern, vor allem Gemüse, Milch und Fleisch – Tendenz steigend; die wichtigste Voraussetzung für die Verwendung dieser Produkte ist die kontinuierliche Verfügbarkeit. Südtirols Gastronomie ist bezüglich der Verwendung typischer Produkte auf einem guten Weg, aber auch der Zufriedenheitsgrad der Gastwirte kann noch erhöht werden. Damit würde gleichzeitig das Marktpotenzial für die Südtiroler Landwirte wachsen. Die Herausforderung für die Bauern liegt dabei in der Frische, Qualität und Verfügbarkeit der Produkte.

7.2

Maßnahmen

7.2.1

Für den Tourismus

Die Tourismustreibenden sollten in Zukunft noch stärker auf den Wettbewerbsfaktor „ortstypische Küche“ setzen, indem das Angebot erweitert und die Hinweise darauf intensiviert werden. Gleichzeitig sollte versucht werden, den Bekanntheitsgrad weiterer Erzeugnisse, z. B. jenen der Milchprodukte, beim Gast weiter zu steigern. Dabei ist immer die Herkunft der Erzeugnisse aus Südtirol zu unterstreichen. Dies gilt besonders für die Gerichte. Auf der Speisekarte z. B. müssten jene Speisen, die vorwiegend einheimische Zutaten (Getreide, Gemüse, Fleisch ...) enthalten, mit einem einheitlichen Symbol versehen werden, wie sonst soll der Gast wissen, ob das verzehrte Steak aus Südtirol oder

Argentinien stammt. In der Vermarktung der Urlaubsdestination Südtirol kann und soll noch stärker der „Positiv-Faktor“ „einheimische Produkte und Gerichte“ eingebaut werden. Dies könnte gleichzeitig ein Weg sein, die Zahlungsbereitschaft für diese Produkte zu steigern.

7.2.2 •

Für die Landwirtschaft

Die Südtiroler Landwirtschaft hat nur dann eine Chance für den Tourismus ein echter Partner zu werden, wenn es gelingt, über eine professionelle

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor

33


Kapitel 7 Organisation frische, qualitativ hochwertige Produkte für einen längeren Zeitraum kontinuierlich zu liefern. •

In Zusammenarbeit mit anderen Bereichen sowie der Südtirol-Werbung soll die Wahrnehmung weiterer Spezialitäten (z. B. Milchprodukte, Schnaps, Gemüse, Kräuter ...) gesteigert werden.

7.2.3 •

Für die Politik

Schaffung der entsprechenden Rahmenbedingungen, damit die genannte Zusammenarbeit zwischen der Landwirtschaft und dem Fremdenverkehr noch besser funktioniert, und zwar konkret durch die Unterstützung beim Aufbau eines landesweiten Vertriebssystems für Produkte vom Südtiroler Bauern.

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Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor


Anhang

8.

Anhang Soziodemografische Daten der befragten Gäste

bis 25 25-50 über 50 Summe

männlich weiblich nicht zuordenbar* Summe

Altersklassen ausgewertete Angaben 15 232 400 647 Geschlecht ausgewertete Angaben 241 298 109 648

prozentueller Anteil 2% 36% 62% 100% prozentueller Anteil 37% 46% 17% 100%

* da z. B. der Fragebogen von den Ehepartnern ausgefüllt wurde

unter 5.000 5.000 bis 50.000 50.000 bis 500.000 500.000 bis 1 Million über 1 Million Summe

allein Familie Gruppe, Freunde Sonstiges Summe

nur mit Frühstück Vollpension Halbpension Sonstiges Summe

Deutschland Österreich Schweiz Italien Niederlande USA Kroatien Russland Dänemark Frankreich Summe

Einwohnerzahl des Wohnortes ausgewertete Angaben 103 273 153 42 73 644 Reiseart ausgewertete Angaben 45 384 143 5 577 Verpflegungsart ausgewertete Angaben 52 70 521 4 647 Herkunftsland ausgewertete Angaben 339 29 23 200 27 1 6 1 1 2 629

prozentueller Anteil 16% 42% 24% 7% 11% 100% prozentueller Anteil 8% 67% 25% 1% 100% prozentueller Anteil 8% 11% 81% 1% 100% prozentueller Anteil 54% 5% 4% 32% 4% 0% 1% 0% 0% 0% 100%

Quelle: WIFO - Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen, eigene Erhebung

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Anhang

Fragebogen für die Gäste: Typisch lokale Produkte/Gerichte Werter Gast, vielen Dank dafür, dass Sie bereit sind, die folgenden Fragen zu beantworten! 1. „Wenn Sie einen Urlaubsort auswählen, welche der folgenden Merkmale sind Ihnen im Urlaub besonders wichtig?“ (bitte maximal 3 Nennungen angeben) gepflegte Landschaft gesundes Klima das Erleben von Tradition und Kultur Sprache Gastfreundschaft gepflegte Unterkunft gutes Essen angemessene Preise sonstiges (bitte angeben) ....................................................................................... 2. „Sie haben Südtirol als Urlaubsland gewählt: Wie wichtig sind Ihnen persönlich dabei die folgenden Urlaubsaktivitäten? (Bitte geben Sie für alle Aktivitäten an, ob diese für Sie „sehr wichtig“, „wichtig“ oder „unwichtig“ sind)“ Aktivitäten sehr wichtig wichtig unwichtig Ausflüge und Fahrten Golfen Skifahren/Snowboarden Wandern Baden Ausruhen Kur Kultur- und Sehenswürdigkeiten Naturattraktionen besuchen lokale Küche Shopping Ferienbekanntschaften machen Mit den Kindern spielen Diskotheken/Nachtclubs besuchen Sonstiges (bitte angeben) ......................................................................................... Nach diesem kurzen Einstieg gleich zum Thema der typischen lokalen Produkte und Gerichte. 3. „Welche Produkte sind für Sie typische lokale Produkte (Lebensmittel) aus Südtirol?“ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ 4. „Und was hingegen sind für Sie typische lokale Gerichte aus Südtirol?“ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________

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Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor


Anhang 5. „Wie oft pro Woche möchten Sie typische lokale Produkte/Gerichte in Ihrer Unterkunft auf der Speisekarte finden?“ 1-mal/Woche 3-mal/Woche

2-mal/Woche Öfter als 3-mal/Woche

6. „Möchten Sie in Ihrer Unterkunft auf die Verwendung typisch lokaler Produkte (z. B. durch einen Hinweis auf der Speisekarte) aufmerksam gemacht werden?“ ja nein Wenn ja, „wie?“................................................................................................... 7. „Haben Sie auch schon vor Ihrem aktuellen Südtirol-Aufenthalt von Südtiroler Produkten/Gerichten gehört?“ ja nein Wenn ja: „Wie sind Sie darauf aufmerksam geworden?” (mehrere Nennungen möglich)

Empfehlungen durch Eltern, Freunde, Bekannte

Durch den Gastronomieführer Durch die Marke auf den Südtirol-Produkten

Frühere Südtirol-Besuche

Internet

Sonstiges (bitte angeben).................................................

8. „Wie bewerten Sie folgende Aussagen?“(Bitte jeweils angeben!) Aussage

stimme zu weiß nicht

stimme nicht zu

„Die ortstypische Küche stellt einen wesentlichen Vorteil für Südtirol dar.“

„Lokale Produkte müssen zwangsläufig mehr kosten.“

„Ich bin auch persönlich bereit, dafür etwas mehr zu bezahlen.“

„Die typische Küche ist ein Kriterium dafür, ein Haus weiterzuempfehlen.“

Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor

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Anhang 9. „Was zeichnet für Sie persönlich im Urlaub die hochwertige Küche aus?“ (Bitte maximal 3 Nennungen angeben) Frische der verwendeten Produkte ortstypische Zubereitung Geschmack Präsentation der Speisen auf dem Teller Verwendung typischer lokaler Produkte Produkte direkt vom Bauern Menge Verwendung biologischer Produkte Auswahl angemessener Preis Sonstiges (bitte angeben)......................................................................................... 10. „Wie zufrieden sind Sie mit...“ sehr zufrieden

zufrieden

eher unzufrieden

Ihrem Südtirolaufenthalt generell

dem ausgewählten Ferienort

Ihrer Unterkunft allgemein

dem gastronomischen Angebot in Ihrer Unterkunft dem Angebot an typischen lokalen Produkten/Gerichten in Ihrer Unterkunft

11. „Wie oft waren Sie vor diesem Aufenthalt schon in Südtirol?“ noch nie

schon 1-mal

öfter als 1-mal

12. „Waren Sie vorher schon einmal in dieser Unterkunft?” noch nie

schon 1-mal

öfter als 1-mal

Wenn schon öfters in derselben Unterkunft: „Was gefällt Ihnen an dieser Unterkunft besonders?“ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ Angaben zu Ihrer Person Altersklasse bis 25 25-50 über 50

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Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor


Anhang Geschlecht männlich weiblich

„Ihr Heimatort ist (Gemeinde/ Bundesland/ Staat)“ ..................................................................................................................................... „Wie viele Einwohner hat Ihr Heimatort?“ unter 5.000 ca. 5.000- ca. 50.000 ca. 50.000- ca. 500.000 ca. 500.000- ca. 1.000.000 über 1.000.000 „Reisen Sie allein oder ...?“ allein Familie Freunde

Paar Gruppe Sonstiges (bitte angeben) .....................

Verpflegungsart Nur mit Frühstück Vollpension

Halbpension Sonstiges

Abschließend bitten wir Sie, den Fragebogen im beiliegenden Kuvert an der Rezeption abzugeben. Noch einmal herzlichen Dank und weiterhin einen schönen Aufenthalt im Urlaubsland Südtirol!

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Anhang

Fragebogen für die Gastwirte Name des Betriebes Sitz Name des Inhabers/Geschäftführers Datum der Befragung 1. Werden in Ihrem Hotel/Pension ortstypische Gerichte/Produkte angeboten? ja

nein

Wenn nein, warum?_______________________________________________ Wenn ja, wieso?

_______________________________________________

2. Welche Gerichte bieten Sie wie häufig an? 1-mal pro Woche

Gericht

2-mal pro Woche

3-mal pro Woche

öfters

Wieso bieten Sie gerade diese Gerichte an? ______________________________________________________________________

3. Wie wird dem Gast mitgeteilt, dass es sich bei den Gerichten um ortstypische Gerichte handelt? Hinweis auf der Speisekarte

mündlich

Sonstiges (bitte angeben)

4. Ist die Zubereitung von ortstypischen Produkten mit zusätzlichem Aufwand verbunden? ja

nein

Wenn ja, mit welchem? ____________________________________________ Lohnt sich dieser Mehraufwand? ____________________________________ 5. Haben Sie daran gedacht in Ihrem Hotel/Pension das Angebot an ortstypischen Gerichten zu erweitern? ja

nein

Wenn ja, was hat Sie dazu bewogen? __________________________________

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Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor


Anhang 6. Beziehen Sie auch Produkte (z. B. Käse) direkt von Südtiroler Bauern, um diese Ihren Gästen anzubieten? ja

nein

Wenn ja, welche? _______________________________________________________________________

Warum beziehen Sie diese Produkte direkt vom Bauern? _______________________________________________________________________

Wenn nein, warum nicht? _______________________________________________________________________

Welche zusätzlichen Voraussetzungen müssten gegeben sein, damit Sie Produkte bzw. Zutaten für Ihre Gerichte direkt von Südtiroler Bauern beziehen würden? _______________________________________________________________________

7. Wie stehen Sie zu biologischen Produkten? _______________________________________________________________________

8. Könnten Sie sich vorstellen, auch das Angebot an biologischen Produkten zu erweitern, wenn es vom Gast geschätzt wird? ja

nein

Wenn ja, wie? ____________________________________________________ Wenn nein, warum nicht? ___________________________________________

Danke für die Mitarbeit! Hinweis gemäß Datenschutzgesetz (Art. 10, Ges. 675/1996) Die von Ihnen mitgeteilten Daten werden vom WIFO (Wirtschaftsforschungsinstitut) der Handelskammer Bozen, auch in digitaler Form, ausschließlich für statistische Zwecke verwendet. Dritten werden diese Daten nur im gesetzlichen Umfang und unter Einhaltung der vorgeschriebenen Modalitäten zugänglich gemacht. Sie können sich zu Ihren Daten Zugang verschaffen, um deren Korrektur oder Ergänzung, und – sofern die gesetzlichen Voraussetzungen vorliegen – deren Löschung oder Sperrung verlangen (Art. 13).

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Literaturverzeichnis

9.

Literaturverzeichnis

Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Regionale Vermarktung von Agrarprodukten und Lebensmitteln- Voraussetzungen, Strategien und Maßnahmen in Bayern, München 1999 Donà, B., Vermehrte Verwendung traditioneller, regionstypischer Produkte – ein Ansatz für nachhaltige Entwicklung in Südtirol, Wien 2003 Fazit Marketing-Forschung, „Südtiroler Tourismus“/„Südtiroler Produkte (Schwerpunkt Südtiroler Speck)“ - Befragung in Österreich, München 2002 Fazit Marketing-Forschung, Sommer-Gästebefragung in Südtirol, München 2002 Fazit Marketing-Forschung, „Südtiroler Tourismus“/„Südtiroler Produkte (Schwerpunkt Südtiroler Wein)“ - Befragung in der Schweiz, München 2002 Fazit Marketing-Forschung, Winter-Gästebefragung in Südtirol, München 2002 Info Research International, Gästebefragung Österreich – Fragebogen Sommer 2000, Wien 2000 Schwienbacher, H., Schwienbacher, M., Italienischer Tourismus für Südtirol - Psychologische Grundlagen- und Imagekontrollanalyse, Verona, 1993/1994 Südtiroler Bauernbund, Umfrage zum Thema Direktvermarktung von bäuerlichen Qualitätsprodukten, interne Statistik, Bozen 2002 Südtiroler Bauernbund, Umfrage zum Thema Urlaub auf dem Bauernhof, interne Statistik, Bozen 2002 Südtiroler Hoteliers- und Gastwirteverband – HGV, Auswertung der HGV-Umfrage zur Direktvermarktung landwirtschaftlicher Produkte, interne Statistik, Bozen 2002 Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen - WIFO, Tourismusbarometer – Sommer 2002, Bozen 2002

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Heimische Produkte und Gerichte - ein touristischer Wettbewerbsfaktor


Fußnoten 1

Die Gäste haben den Fragebögen in der Unterkunft ausgefüllt. Insgesamt wurden 1.440 Fragebögen verteilt; die Rücklaufquote betrug 48%.

2

Aldein, Auer, Brixen, Eppan an der Weinstraße, Hafling, Jenesien, Kaltern an der Weinstraße, Meran, Mölten, Montan, Mühlbach, Rodeneck, St. Christina in Gröden, St. Ulrich in Gröden, Sarntal, Schenna, Kastelruth (Seiseralm), Sterzing, Tirol, Toblach, Tramin an der Weinstraße, Ulten, Vahrn, Wolkenstein in Gröden.

3

Diese Zusammenhänge wurden durch die Berechnung der Korrelationskoeffizienten zwischen der Wichtigkeit der einzelnen Aktivitäten ermittelt.

4

Die Aussagen der Gastwirte decken sich mit den Ergebnissen einer Umfrage des Südtiroler Hotelierund Gastwirteverbandes (HGV), die im Jahr 2002 durchgeführt wurde. Die Gastwirte betonten laut HGV-Umfrage unter anderem, dass die gute Qualität der Produkte die Grundvoraussetzung für die Verwendung von Produkten direkt vom Bauern sei und nur diese einen höheren Preis rechtfertige.

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Wir stellen uns vor: Auskünfte und Daten im wirtschaftlichen Bereich an Firmen, Entscheidungsträger, Verbände, Studenten (wir vergeben auch Diplomarbeitsthemen) Beiträge und Referate für Tagungen und Weiterbildungsveranstaltungen zu volkswirtschaftlichen Themen Periodische Publikationen: • Bericht zur Wirtschaftslage Südtirols (jährlich) • Wirtschaftsbarometer (halbjährlich) • Großhandelspreisliste (monatlich) Studien: • Erfolgsfaktor Betriebsnachfolge - Relevanz für Südtirol (2004) NEW • Vereinbarkeit von Familie und Beruf ... eine soziale und wirtschaftliche Notwendigkeit (2003) • Südtiroler Einzelhandel – Struktur und Herausforderungen (2003) • Preise der Milchprodukte – Bestimmungsfaktoren (2003) • Innovation – Besonderheit Südtirol (2002) • Neue Unternehmen – Südtirols Gründern auf der Spur (2002) • Milchwirtschaft im Alpenraum. Welcher Zukunft entgegen? (2002) • Die Handelsvermittlung in Südtirol: Wichtiger Baustein der Wirtschaft (2002) • Südtirol: Handelspartner im Herzen Europas. Wirtschaftsbeziehungen mit dem nationalen und internationalen Markt (2002) • Südtiroler Handwerk: Struktur und Entwicklung (2002) • Wirtschaftsatlas Südtirol – Tirol – Trentino. Wirtschaftliche Aspekte auf einen Blick (2001) • Einnahmen und Ausgaben des Staates in Südtirol – Versuch einer lokalen Bilanz (2001) • Südtiroler Industrie – Wettbewerbsfähiger durch Kooperation (2001) • Kooperation – Chance und Herausforderung für das Südtiroler Handwerk – konkrete Schritte zur Umsetzung, Teil 2 (2001) • Kooperation – Chance und Herausforderung für das Südtiroler Handwerk (2000) • Dienstleisterfirmen und Freiberufler in Südtirol – Eine strukturelle und empirische Analyse (2000) • Der Prospekt im touristischen Marketing – Eine vergleichende Analyse für Südtirol, Kärnten und Tirol (1999) • Südtirol auf dem Weg in die Zukunft (1999) – erhältlich bei Verlagsanstalt Athesia – Bozen • Struktur der Südtiroler Industrie (1999) • Die landwirtschaftlichen Genossenschaften im Alpenraum (1998) • Das Lehrlingswesen in Süd- und Nordtirol. Gründe für die Asymmetrie am Lehrstellenmarkt (1998) • Wie werden die Grundflächen in Südtirol genutzt? – Eine Bestandsaufnahme (1998) • Lohnkosten in Südtirol – Ein wichtiger Standortfaktor im nationalen und europäischen Vergleich (1997) • Wirtschaftsstandort Südtirol – Eine Bewertung aus der Sicht der Unternehmer (1997) • Innovation in Südtirol – Eine empirische Analyse zur Innovationsdebatte (1997) • Langzeitarbeitslosigkeit in Südtirol – Ein Problem selbst bei Vollbeschäftigung? (1997) • ältere Publikationen finden Sie auf unserer Internetseite, danke! WIRTSCHAFTSFORSCHUNGSINSTITUT I-39100 Bozen, Silbergasse 6 Postfach 441, Tel. 0471 945708, Fax 0471 945712 E-mail: wifo@hk-cciaa.bz.it http://www.handelskammer.bz.it/wifo

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