Bozen - 2004/5
PRODUKTIVITÄT SÜDTIROL AUF DEM WEG IN DIE ZUKUNFT Szenarien bis 2030 und vergleichende Analyse mit dem Alpenraum “Productivity is, above all, a state of mind-set. It is an attitude that seeks the continuous improvement of what exists. It is a conviction that one can do better today than yesterday, and that tomorrow will be better than today. Furthermore, it requires constant efforts to adapt economic activities to ever-changing conditions, and the application of new theories and methods. It is a firm belief in the progress of humanity”. Productivity Committee of the European Productivity Agency ROM, 1959
Poste Italiane AG - Versand im P.A. - Gesetzesvertretendes Dekret Nr. 353/2003 (umgew. in das Gesetz Nr. 46 vom 27.02.2004), Art. 1, Absatz 1, DCB Bozen Beilage zum Mitteilungsblatt „Für die Wirtschaft“ Nr. 2/2004 Internet: www.handelskammer.bz.it/wifo E-mail: wifo@hk-cciaa.bz.it
Koordination und Projektleitung Oswald Lechner, Direktor des WIFO
Autoren Luciano Partacini Dominik Holzer (Eurac) Georg Lun (Eurac) Oswald Lechner Gottfried Tappeiner
Wissenschaftliche Beratung Gottfried Tappeiner
Grafik: F&P/Bz; Druck: Fotolito Longo, Bozen
Verantwortlicher Schriftleiter: Dr. Josef Rottensteiner Registriert beim Tribunal Bozen mit Dekret Nr. 3/82 Direktion und Verwaltung: Perathonerstraße 10, 39100 Bozen Veröffentlicht im Dezember 2004 Nachdruck und sonstige Verbreitung - auch auszugsweise nur unter Angabe der Quelle (Herausgeber und Titel) gestattet.
Sämtliche Texte, Grafiken und Tabellen stehen auf Anfrage auf Datenträger zur Verfügung!
Für Erläuterungen und Informationen:
Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) I-39100 Bozen, Silbergasse 6 Postfach 441, Tel. 0471 945706, Fax 0471 945712 Internet: www.handelskammer.bz.it/wifo E-mail: partacini@hk-cciaa.bz.it
Produktivität – entscheidend für die Zukunft Der Wettbewerb wird in fast allen Bereichen härter und langfristig erfolgreich werden nur jene Betriebe sein, die imstande sind, ihre Produktivität zu steigern. Produktivität ist der Maßstab für die effiziente Nutzung aller Produktionsfaktoren und die Optimierung der Arbeitsabläufe auf dem Weg zur Kostenreduzierung. Innovation ist gefragt!
Dr. Luis Durnwalder
Ziel dieser Studie ist es, die Produktivität Südtirols mit anderen Gebieten des Alpenraumes zu vergleichen und dies sowohl aus gesamtwirtschaftlicher Sicht als auch nach Sektoren gegliedert.
Landeshauptmann von Südtirol
Ein Simulationsmodell entwirft dann verschiedene Zukunftsszenarien für die Südtiroler Wirtschaft unter Einbeziehung von dynamischen Produktivitätsentwicklungen. Der Einfluss auf die Einkommenslage und die Beschäftigung in unserem Lande kommen darin zum Ausdruck. Benedikt Gramm Diese Analyse möge als Grundlage für Diskussionen und zukunftsweisende Entscheidungen dienen.
Präsident der Handelskammer Bozen
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Produktivität – Südtirol auf dem Weg in die Zukunft Kurzfassung und Schlussfolgerungen 1. Was ist Produktivität? Produktivität beschreibt das Verhältnis zwischen den produzierten Gütern und Dienstleistungen und den für die Produktion notwendigen Faktoren (Boden, Arbeit, Kapital). Eine besondere Bedeutung kommt der Arbeitsproduktivität zu: Sie wird definiert als Wert der produzierten Güter und Dienstleistungen je Arbeitseinheit (Wertschöpfung je Beschäftigten). Eine hohe Produktivität ist sowohl für das einzelne Unternehmen als auch für die ganze Volkswirtschaft ein zentraler Wettbewerbsfaktor: Die reale Zunahme des BIP (sprich das Wirtschaftswachstum) ergibt sich dabei aus dem Zuwachs der Beschäftigung, aus der Steigerung der Arbeitsproduktivität oder aus der Kombination dieser beiden Faktoren. Das Wirtschaftswachstum in Südtirol ist in den letzten Jahrzehnten vor allem auf die Steigerung der Produktivität zurückzuführen. Für die Volkswirtschaft bedeutet eine höhere Produktivität außerdem ein höheres Pro-Kopf-Einkommen und damit letztlich einen höheren wirtschaftlichen Wohlstand. Abbildung 1
2. Wie positioniert sich Südtirols Produktivität im Alpenraum? Diese Studie stützt sich auf vergleichbare Informationen zur Arbeitsproduktivität in 33 Alpenregionen (in Italien, Österreich, Schweiz, Deutschland und Frankreich) für die Jahre 1980 bis 2002, aufgeschlüsselt nach Wirtschaftssektoren. Um die Wirtschaftsstruktur der einzelnen Regionen besser miteinander vergleichen zu können, haben wir die verschiedenen Sektoren für alle untersuchten Gebiete in sechs Gruppen eingeteilt (siehe folgender Kasten). Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Klassifikation der Wirtschaftssektoren nach der Höhe ihrer Produktivität Für alle Regionen R wurden die verschiedenen Sektoren S anhand der folgenden drei Kriterien klassifiziert: • Höhe der Produktivität des Sektors S im Alpenraum 15 Wirtschaftsbereiche wurden den „Sektoren mit einer tendenziell niedrigen Produktivität im Alpenraum“ zugerechnet, weil ihre durchschnittliche Wertschöpfung je Beschäftigten in den 33 untersuchten Regionen weniger als 90% des BIP je Beschäftigten des gesamten Alpenraumes beträgt. Die restlichen Wirtschaftsbereiche zählen dagegen zu den Sektoren mit einer „mittleren bis hohen Produktivität“. • Höhe der Produktivität des Sektors S in der Region R Für jede einzelne Region R wurden jene Wirtschaftsbereiche, deren Wertschöpfung je Beschäftigten weniger als 90% des BIP je Beschäftigten beträgt, als „Sektoren mit einer niedrigen Produktivität“ bezeichnet. Die anderen Bereiche wurden hingegen zu den Sektoren mit einer „mittleren bis hohen Produktivität in der Region R“ gezählt. • Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen des Sektors S in der Region R Lag die Wertschöpfung je Beschäftigten des Sektors S in der Region R über dem Durchschnitt dieses Sektors im Alpenraum, wurde den Unternehmen der Region R eine erhöhte Wettbewerbsfähigkeit bescheinigt. Im gegenteiligen Fall weisen die Unternehmen der Region R einen Wettbewerbsrückstand im Sektor S auf.
Hoch
3B
3A
Sektoren mit einer… • niedrigen Produktivität im Alpenraum; • niedrigen Produktivität in der Region R; • hohen Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen der Region R.
Sektoren mit einer… Sektoren mit einer… • niedrigen Produktivität im • mittleren bis hohen Produktivität im Alpenraum; Alpenraum; • hohen Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen der Region R. • mittleren bis hohen Produktivität in der Region R; • hohen Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen der Region R.
1
4
2B
2A
Sektoren mit einer… • niedrigen Produktivität im Alpenraum; • niedrigen Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen der Region R.
Sektoren mit einer… • mittleren bis hohen Produktivität im Alpenraum; • niedrigen Produktivität in der Region R; • niedrigen Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen der Region R.
Sektoren mit einer… • mittleren bis hohen Produktivität im Alpenraum; • mittleren bis hohen Produktivität in der Region R; • niedrigen Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen der Region R.
Niedrig
Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen der Region R
Abbildung 2 - Klassifikation der Wirtschaftsbereiche nach ihrer Produktivität
Produktivität des Sektors im Alpenraum (Durchschnitt der 33 Gebiete) Niedrig
Hoch
Die Abbildung 2 veranschaulicht die Einteilung der Wirtschaftsbereiche nach den oben angeführten Kriterien für eine beliebige Region R. Da diese Klassifikation sowohl das durchschnittliche Produktivitätsniveau des Alpenraumes, als auch jenes der einzelnen Regionen berücksichtigt, unterscheidet sich die Verteilung der Sektoren auf die sechs Gruppen von Gebiet zu Gebiet. Z.B. umfasst die „Gruppe 1“ in Südtirol andere Sektoren als die „Gruppe 1“ in Tirol, im Trentino oder in einem beliebig anderen Alpengebiet. In der Tabelle 1 ist die Aufteilung der verschiedenen Wirtschaftstätigkeiten auf die sechs oben beschriebenen Gruppen für Südtirol, Trentino und Tirol aufgeführt. Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Quelle: BAK Basel Economics (IBC Database 2003), Ausarbeitung WIFO; Die Klassifikation basiert auf Daten des Jahres 2002.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
4
3B
3A
2B
2A
1
Gruppe
15,9
13,5
106,4
22,4
0,1
6,2
0,0
10,3
Bildung
Gesundheits- und Sozialwesen
Insgesamt
Primärer Sektor (Landwirtschaft)
Lederwaren und Schuhe
Metall und Metallerzeugnisse
Herstellung von EDV-Geräten
Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
38,9
44,5
Insgesamt
21,7
Baugewerbe
Gastgewerbe
11,1
22,9
Insgesamt
Einzelhandel, Reparatur
0,7
Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen
2,1
3,7
Maschinenbau
Sonstiges verarbeitendes Gewerbe
6,7
Nahrungsmittel und Getränke, Tabak
0,8
34,9
Insgesamt
Feinmechanik, Optik, Uhren
15,7
Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung
6,9
14,3
Großhandel
Be- und Verarbeitung von Holz
1,4
Energie- und Wasserversorgung
1,0
2,3
Herstellung von Produkten aus der NichtmetallErzverarbeitung
Textil und Bekleidung
0,9
Chemische Industrie
28,3
0,1
Koksherstellung und Erdölraffinerien
Insgesamt
0,3
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden
5,4
40,7
Insgesamt
Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen
5,7
16,1
Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten
1,7
Post und Fernmeldewesen
Finanzsektor
2,3
0,9
Gummi- und Kunststoffwaren
11,6
2,2
Verlags- und Druckgewerbe
Transport
0,2
Fahrzeugbau
260,3
Papier- und Kartongewerbe
(15,0%)
(3,9%)
(0,0%)
(2,4%)
(0,0%)
(8,6%)
(40,9%)
(5,2%)
(6,1%)
(17,1%)
(8,3%)
(0,8%)
(0,3%)
(2,6%)
(0,4%)
(10,9%)
(2,1%)
(8,8%)
(4,3%)
(0,3%)
(1,4%)
(2,6%)
(13,4%)
(6,0%)
(5,5%)
(0,5%)
(0,9%)
(0,3%)
(0,0%)
(0,1%)
(15,6%)
(6,2%)
(2,2%)
(0,6%)
(4,5%)
(0,9%)
(0,3%)
(0,8%)
(0,1%)
(100,0%)
in Tausend
Gesamte Wirtschaft (ohne häusliche Dienste)
Sektoren
Beschäftigte
Südtirol
1.093,6
372,7
0,9
256,3
3,9
459,8
4.479,8
643,0
780,1
1.743,8
816,5
103,0
38,5
309,4
45,4
1.735,9
274,7
1.461,3
488,8
32,7
181,9
274,3
2.084,2
857,1
820,2
203,3
125,1
54,1
3,4
21,1
3.895,6
1.950,5
766,5
216,5
624,5
124,0
53,7
145,5
14,4
13.777,9
(7,9%)
(2,7%)
(0,0%)
(1,9%)
(0,0%)
(3,3%)
(32,5%)
(4,7%)
(5,7%)
(12,7%)
(5,9%)
(0,7%)
(0,3%)
(2,2%)
(0,3%)
(12,6%)
(2,0%)
(10,6%)
(3,5%)
(0,2%)
(1,3%)
(2,0%)
(15,1%)
(6,2%)
(6,0%)
(1,5%)
(0,9%)
(0,4%)
(0,0%)
(0,2%)
(28,3%)
(14,2%)
(5,6%)
(1,6%)
(4,5%)
(0,9%)
(0,4%)
(1,1%)
(0,1%)
(100,0%)
in Mio. Euro
Wertschöpfung
28,1
36,3
35,4
41,7
33,2
20,5
42,1
47,5
49,2
39,2
37,6
48,6
47,0
45,1
47,0
61,3
50,5
63,9
44,0
44,2
49,0
41,2
59,8
54,7
57,5
143,4
54,6
63,5
52,9
69,2
95,8
121,1
133,8
130,3
53,7
54,8
61,7
66,5
72,6
52,9
in Tausend Euro
Wertschöpfung je Beschäftigten
16,3
Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung
60,6
10,7
Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
Insgesamt
37,8
1,0
0,1
6,3
4,2
0,5
87,4
14,1
16,5
16,9
4,6
17,4
1,2
3,2
13,6
0,0
10,4
1,2
4,5
4,7
Gastgewerbe
Feinmechanik, Optik, Uhren
Herstellung von EDV-Geräten
Metall und Metallerzeugnisse
Be- und Verarbeitung von Holz
Lederwaren und Schuhe
Insgesamt
Gesundheits- und Sozialwesen
Bildung
Einzelhandel, Reparatur
Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen
Baugewerbe
Sonstiges verarbeitendes Gewerbe
Textil und Bekleidung
Primärer Sektor (Landwirtschaft)
Insgesamt
Insgesamt
Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen
Maschinenbau
Nahrungsmittel und Getränke, Tabak
38,4
5,5
Finanzsektor
Insgesamt
6,7
Großhandel
1,8
2,9
Herstellung von Produkten aus der NichtmetallErzverarbeitung Energie- und Wasserversorgung
1,6
0,2
2,0
1,4
Chemische Industrie
Koksherstellung und Erdölraffinerien
Papier- und Kartongewerbe
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden
36,9
18,4
Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten
Insgesamt
1,5
12,0
1,2
2,4
1,5
233,6
(25,9%)
(4,6%)
(16,2%)
(0,4%)
(0,0%)
(2,7%)
(1,8%)
(0,2%)
(37,4%)
(6,0%)
(7,1%)
(7,2%)
(2,0%)
(7,5%)
(0,5%)
(1,4%)
(5,8%)
(0,0%)
(4,4%)
(0,5%)
(1,9%)
(2,0%)
(16,4%)
(7,0%)
(2,4%)
(2,9%)
(0,8%)
(1,2%)
(0,7%)
(0,1%)
(0,9%)
(0,6%)
(15,8%)
(7,9%)
(0,6%)
(5,1%)
(0,5%)
(1,0%)
(0,6%)
(100,0%)
in Tausend
Post und Fernmeldewesen
Transport
Fahrzeugbau
Gummi- und Kunststoffwaren
Verlags- und Druckgewerbe
Gesamte Wirtschaft (ohne häusliche Dienste)
Sektoren
Beschäftigte
Trentino
2.191,1
410,1
1.281,1
46,0
3,4
252,1
182,7
15,7
3.457,5
622,9
755,7
552,8
201,8
752,3
56,3
145,4
370,4
0,0
452,3
49,1
215,2
187,9
2.511,8
830,2
602,3
335,8
246,8
153,7
96,2
10,2
140,8
95,8
3.360,4
2.121,7
218,4
721,9
61,8
139,3
97,3
11.973,1
(18,3%)
(3,4%)
(10,7%)
(0,4%)
(0,0%)
(2,1%)
(1,5%)
(0,1%)
(28,9%)
(5,2%)
(6,3%)
(4,6%)
(1,7%)
(6,3%)
(0,5%)
(1,2%)
(3,1%)
(0,0%)
(3,8%)
(0,4%)
(1,8%)
(1,6%)
(21,0%)
(6,9%)
(5,0%)
(2,8%)
(2,1%)
(1,3%)
(0,8%)
(0,1%)
(1,2%)
(0,8%)
(28,1%)
(17,7%)
(1,8%)
(6,0%)
(0,5%)
(1,2%)
(0,8%)
(100,0%)
in Mio. Euro
Wertschöpfung
36,2
38,3
33,9
45,3
34,3
40,3
43,5
32,3
39,6
44,3
45,9
32,8
44,1
43,2
47,1
45,4
27,2
--
43,5
42,5
47,5
39,9
65,5
51,0
109,4
50,2
138,3
53,1
61,4
51,0
70,3
67,0
91,0
115,1
146,8
60,3
53,3
59,3
64,4
51,2
in Tausend Euro
Wertschöpfung je Beschäftigten
21,8 17,7
Transport Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten
26,6 12,5
Gesundheits- und Sozialwesen Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
114,3
27,7
Einzelhandel, Reparatur
Insgesamt
7,1
6,7
2,2
0,6
11,4
3,1
16,5
52,9
20,7
32,0
0,2
41,8
39,1
2,7
6,0
5,3
0,7
44,6
19,5
10,9
5,3
2,6
6,2
Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen
Sonstiges verarbeitendes Gewerbe
Feinmechanik, Optik, Uhren
Herstellung von EDV-Geräten
Metall und Metallerzeugnisse
Textil und Bekleidung
Primärer Sektor (Landwirtschaft)
Insgesamt
Bildung
Baugewerbe
Lederwaren und Schuhe
Insgesamt
Gastgewerbe
Be- und Verarbeitung von Holz
Insgesamt
Nahrungsmittel und Getränke, Tabak
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden
Insgesamt
Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung
Finanzsektor
Post und Fernmeldewesen
Energie- und Wasserversorgung
Maschinenbau
70,1
11,9
Großhandel
Insgesamt
1,3
0,8
Fahrzeugbau
7,5
Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen
1,3
4,5
0,0
2,8
0,5
329,7
(34,7%)
(3,8%)
(8,1%)
(8,4%)
(2,2%)
(2,0%)
(0,7%)
(0,2%)
(3,5%)
(0,9%)
(5,0%)
(16,0%)
(6,3%)
(9,7%)
(0,1%)
(12,7%)
(11,9%)
(0,8%)
(1,8%)
(1,6%)
(0,2%)
(13,5%)
(5,9%)
(3,3%)
(1,6%)
(0,8%)
(1,9%)
(21,3%)
(5,4%)
(6,6%)
(3,6%)
(0,4%)
(0,2%)
(2,3%)
(0,4%)
(1,4%)
(0,0%)
(0,9%)
(0,2%)
(100,0%)
in Tausend
Beschäftigte
Herstellung von Produkten aus der NichtmetallErzverarbeitung
Gummi- und Kunststoffwaren
Chemische Industrie
Koksherstellung und Erdölraffinerien
Verlags- und Druckgewerbe
Papier- und Kartongewerbe
Gesamte Wirtschaft (ohne häusliche Dienste)
Sektoren
Tirol
2.907,8
484,1
777,4
503,9
211,3
181,6
59,4
18,1
372,8
105,0
194,2
2.288,2
902,2
1.378,1
7,8
2.401,4
2.208,3
193,1
210,4
179,8
30,6
2.916,3
1.044,7
997,0
386,1
158,3
330,2
6.474,8
2.516,3
1.354,7
940,9
74,5
112,2
621,6
137,7
452,5
31,7
156,4
76,4
17.198,8
(16,9%)
(2,8%)
(4,5%)
(2,9%)
(1,2%)
(1,1%)
(0,3%)
(0,1%)
(2,2%)
(0,6%)
(1,1%)
(13,3%)
(5,2%)
(8,0%)
(0,0%)
(14,0%)
(12,8%)
(1,1%)
(1,2%)
(1,0%)
(0,2%)
(17,0%)
(6,1%)
(5,8%)
(2,2%)
(0,9%)
(1,9%)
(37,6%)
(14,6%)
(7,9%)
(5,5%)
(0,4%)
(0,7%)
(3,6%)
(0,8%)
(2,6%)
(0,2%)
(0,9%)
(0,4%)
(100,0%)
in Mio. Euro
Wertschöpfung
25,4
38,9
29,3
18,2
29,8
27,3
27,0
31,5
32,7
34,0
11,7
43,2
43,6
43,1
33,7
57,4
56,5
71,0
35,2
34,2
42,2
65,4
53,6
91,3
72,8
59,8
53,1
92,3
142,2
62,2
79,1
58,2
140,1
83,2
108,5
99,6
806,4
55,7
146,3
52,2
in Tausend Euro
Wertschöpfung je Beschäftigten
Tabelle 1 – Aufteilung der verschiedenen Wirtschaftsbereiche in die sechs Gruppen für Südtirol, Tirol und das Trentino
Auch dank der günstigen Entwicklung im vergangenen Jahrzehnt (siehe Abb. 3) liegt Südtirols Produktivität (55.500 e, Jahr 2002) im Schnitt der untersuchten Alpengebiete und damit etwas über den meisten Alpenprovinzen Italiens. Abbildung 3
Allerdings haben wir ein Strukturproblem: Der Anteil der produktivsten Sektoren (Gruppen „1“ und „2“ im Übersichtsschema, d.h. Sektoren mit einer mittleren bis hohen Produktivität im Alpenraum) beträgt in Südtirol lediglich 33% der Gesamtbeschäftigung, im Durchschnitt der untersuchten Alpengebiete hingegen 41%. Dementsprechend stärker vertreten sind in Südtirol die Bereiche der Gruppen „3“ und „4“ (d.h. Sektoren mit einer niedrigen Produktivität im Alpenraum). Wenn Südtirol bezüglich der Gesamtproduktivität dennoch durchschnittlich abschneidet, so deshalb, weil wir in diesen weniger produktiven Bereichen meist besser sind als unsere Nachbarn. Beispiele dafür sind der Einzelhandel, das Gastgewerbe und das Baugewerbe; die Landwirtschaft stellt hingegen eine Ausnahme dar.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Abbildung 4
2.1 Welche sind unsere Top Sektoren? Jene Sektoren, welche eine hohe Produktivität im Alpenraum und eine noch höhere Produktivität auf lokaler Ebene aufweisen, sind der „Gruppe 1“ zugeordnet. In Südtirol sind es folgende Branchen: Papier- und Druckgewerbe, Gummi- und Kunststoffwaren, Fahrzeugbau, Transport, Post und Fernmeldewesen, Finanzgewerbe, Immobiliengeschäfte und andere Berufs- und Unternehmertätigkeiten. Die „Gruppe 1“ beschäftigt 16% aller Arbeitskräfte in Südtirol, wobei die Dienstleistungen eine herausragende Stellung einnehmen. Im Trentino ist die sektorale Zusammensetzung der „Gruppe 1“ sehr ähnlich und trägt ebenfalls mit 16% an der Gesamtbeschäftigung bei. In Tirol hingegen liegt die Bedeutung der „Gruppe 1“ bei 21%: Zusätzliche Top-Sektoren gegenüber Südtirol sind in Tirol die Chemie, die Verarbeitung nicht-metallischer Mineralien, die Herstellung von elektrischen Maschinen und Geräten sowie der Großhandel. Auch im Schnitt der Regionen des Alpenraums erreicht die „Gruppe 1“ 16% (Medianwert). Die Zielsetzung für die „Gruppe 1“ besteht darin, das hohe Niveau auch in Zukunft aufrecht zu erhalten bzw. wirtschaftspolitisch eine expansive Entwicklung zu begünstigen. Eine Ausweitung des Absatzradius sollte auch bei interessanten Dienstleistungen (etwa im Finanzbereich) stärker ins Auge gefasst werden. Eine relativ hohe Produktivität weisen auch die Branchen der „Gruppe 3A“ auf. Diese Gruppe umfasst jene Sektoren, welche im Alpenraum nur unterdurchschnittlich produktiv sind, auf lokaler Ebene aber eine überdurchschnittliche Produktivität erzielen können. In Südtirol gehören dazu das Baugewerbe und der Handel mit Fahrzeugen. Das Trentino enthält keine Sektoren in dieser Gruppe, Tirol hingegen das Gastgewerbe und die Holzverarbeitung.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
2.2 Die „Hoffnungssektoren“ (Gruppe 2) Die „Gruppe 2“ umfasst jene Bereiche, welche im Alpenraum eine hohe Produktivität haben, auf regionaler Ebene aber einen Produktivitätsrückstand aufweisen. In Südtirol gehören folgende Sektoren zur „Gruppe 2“: Bergbau, Verarbeitung von Nahrungsmitteln, Chemie, Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung (Beton, Glas usw.), Maschinenbau, Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen, Energie- und Wasserversorgung, Großhandel und Öffentliche Verwaltung1. Die „Gruppe 2“ hat einen Anteil an der Gesamtbeschäftigung von 18% in Südtirol und 15% in Tirol. Im Trentino dagegen fällt der Anteil dieser Gruppe mit 21% überdurchschnittlich hoch aus. Sowohl im Trentino als auch in Tirol zählen die Finanzdienstleistungen zur „Gruppe 2“ – wir erinnern uns, in Südtirol gehört dieser Sektor zur „Gruppe 1“. Die Herausforderung für die Hoffnungsbereiche der „Gruppe 2“ liegt darin, in Zukunft ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, indem sie ihren Produktivitätsrückstand zum Alpendurchschnitt aufholen. Ein stärkeres „Hinausdrängen“ über die Landesgrenzen sollte auch in diesen Sektoren angestrebt werden, zum einen, weil wir das dafür notwendige Know-how besitzen, aber auch, um durch die Präsenz auf mehreren Märkten das wirtschaftliche Risiko zu vermindern.
2.3 Wo gibt es ernsthafte Sorgen? Es sind dies die Sektoren, welche sowohl auf lokaler Ebene als auch im Alpenraum eine unterdurchschnittliche Produktivität aufweisen (Gruppen „3B“ und „4“). In Südtirol gehören dazu u. a. die Landwirtschaft, die Herstellung von Textilien und Bekleidung, die Holzverarbeitung, die Metallverarbeitung, der Sektor „Feinmechanik, Optik, und Uhren“, der Einzelhandel, das Gastgewerbe. Besorgniserregend ist der große Beschäftigungsanteil dieser Gruppe in Südtirol (56%) und in den Nachbarregionen Trentino (63%) und Tirol (51%). Rein wirtschaftlich betrachtet wäre deshalb eine stabile bis schrumpfende Entwicklung der Sektoren der Gruppen „3B“ und „4“ sinnvoll. Die Höhe der Produktivität und der Wettbewerbsfähigkeit ist in der Tat ein Indikator für das Potential eines Sektors, sollte aber nicht als alleiniger Maßstab verwendet werden. So ist beispielweise die Bedeutung des Einzelhandels für die Nahversorgung, die der Landwirtschaft unter Umweltaspekten und die des Fremdensverkehrs unter regionalwirtschaftlichen Aspekten mitzubedenken.
1
Allerdings gilt es zu bedenken, dass die Produktion des öffentlichen Sektors zu den angefallenen Kosten bewertet wird, und daher die angegebene „Wertschöpfung je Beschäftigten“ keine eigentliche Produktivität misst.
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Abbildung 5
Zusammenfassende Einschätzung bezüglich Stand und Entwicklung der Produktivität in Südtirol Insgesamt können Stand und Entwicklung als zufrieden stellend eingestuft werden: Südtirol erreicht eine durchschnittliche Produktivität im Alpenraum, und damit einen leichten Vorsprung zu den anderen italienischen Provinzen. Allerdings gibt es ein Strukturproblem: Die Bedeutung der Top-Sektoren (gemessen an der Beschäftigung) ist eher bescheiden; weiters gibt es einen großen Block mit so genannten „Hoffnungssektoren“ und schließlich einen relativ großen Anteil an Beschäftigten in Sektoren mit einer niedrigen Produktivität. Viele der letztgenannten Sektoren weisen aber einen Wettbewerbsvorteil auf, insofern ihre niedrige Produktivität immerhin noch über dem jeweiligen Durchschnitt im Alpenraum liegt. Darüber hinaus muss man berücksichtigen, dass sich die Wirtschaftsstruktur im vergangenen Jahrzehnt positiv entwickelt hat: Die Anzahl der Beschäftigten hat am stärksten in den Gruppen mit einer hohen Produktivität zugenommen (Gruppen „1“ und „3A“), während in den problematischen Sektoren („Gruppe 4“) sogar ein Beschäftigungsrückgang verzeichnet wurde.
3. Wie geht es weiter? Welche Rolle spielt die Produktivität für die zukünftige Entwicklung der Südtiroler Wirtschaft? Welche Verbindung gibt es zu den Bevölkerungsszenarien (vgl. WIFO 1999, Südtirol auf dem Weg in die Zukunft – Band 1)? Der Zusammenhang ergibt sich daraus, dass die Überalterung der Bevölkerung zu sinkenden Beschäftigungszahlen führen wird.
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In der vorliegenden Studie werden unterschiedliche Entwicklungsszenarien bis 2030 aufgezeigt: Einem Basisszenario (Szenario 1) mit unveränderten Rahmenbedingungen (basierend auf der Fortschreibung der Produktivitäts- und Wertschöpfungsdynamik der letzten Jahre) werden Szenarien mit veränderten Parametern bezüglich Wirtschaftswachstum, Produktivität, Erwerbsbeteiligung, Lebensarbeitszeit und Zuwanderung gegenübergestellt. Szenario 1: Südtirols Wirtschaft entwickelt sich weiter wie bisher Das „Szenario 1“ zeigt, dass die Alterung der Gesellschaft den Druck auf den Arbeitsmarkt drastisch verschärft, vor allem ab 2015-2020. Um das Gleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt trotzdem zu gewährleisten, wäre eine deutliche Steigerung der Nettozuwanderung notwendig (2.900 Personen mit einem jährlichen Zuwachs von 5%). Was wäre aber, wenn die angespannte Arbeitsmarktsituation aufgrund einer schwächeren wirtschaftlichen Entwicklung und einer damit verbundenen geringeren Nachfrage nach Arbeitskräften gelockert würde? Damit sind wir beim Szenario 2. Szenario 2: Der Konkurrenzdruck steigt Es ist eine Tatsache, dass das langfristige Wirtschaftswachstum ständig im Sinken begriffen ist und dass der Wettbewerb aufgrund der immer offeneren Grenzen ständig härter wird. Wie das „Szenario 2“ zeigt, sind die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt in der Tat sehr ausgeprägt: Wenn sich das Wirtschaftswachstum um rund 1%-Punkt verlangsamt, erhalten wir bei Aufrechterhaltung der sonstigen Rahmenbedingungen bezüglich Wanderungssaldo und Produktivität schon bald einen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Auch der wirtschaftliche Wohlstand (ausgedrückt in Wertschöpfung je Einwohner) ist in diesem Szenario am geringsten. Für eine stabile Situation auf dem Arbeitsmarkt (Ausgleich zwischen Arbeitsangebot und Arbeitsnachfrage) würde bei diesem moderaten Wirtschaftswachstum ein Wanderungssaldo zwischen 1.100 und 2.500 Personen genügen. Szenario 3: Die Erwerbsquoten steigen Auch eine schrittweise Anhebung der Erwerbsquoten in den Altersklassen zwischen 35 und 65 Jahren hat entscheidende Effekte: Das Wirtschaftswachstum wird positiv beeinflusst und der Zuwanderungsbedarf erheblich eingeschränkt. Tatsache ist, dass auch im „Szenario 3“ bei einer Zuwanderung von weniger als 2.500 Personen der Südtiroler Arbeitsmarkt mittelfristig stabilisiert werden könnte. Szenario 4: Die Produktivität in Südtirol steigt Eine Erhöhung der Produktivität der einzelnen Sektoren wirkt sich sehr positiv auf das Wirtschaftswachstum aus und vermindert den Arbeitskräftebedarf. Wieder würde ein Wanderungssaldo von 2.500 Personen mittelfristig genügen, um das Gleichgewicht auf dem Südtiroler Arbeitsmarkt zu realisieren. Szenario 5: Die Produktivität, die Erwerbsquoten und die Lebensarbeitszeit steigen Hierbei würde beim Andauern der derzeitigen wirtschaftlichen Entwicklung schon sehr bald eine höhere Arbeitslosigkeit eintreten. Selbst bei einer bescheidenen Nettozuwanderung von 1.100 Personen pro Jahr würde sich erst um das Jahr 2030 wieder die Vollbeschäftigung einstellen.
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Abbildung 6
Szenario 6: Südtirol wird Produktivitätsleader Das „Szenario 6“ beschreibt einen theoretischen Extremfall: Könnte Südtirol innerhalb von zehn Jahren in allen Sektoren die maximale Produktivität erreichen, welche jeweils im Alpenraum zu finden ist, würde dies natürlich zu der von allen Szenarien größten Wohlstandssteigerung führen. Außerdem zeigt dieses Szenario, dass bei einer solch hohen Produktivitätszunahme die Südtiroler Wirtschaft nur durch ein stärkeres Wirtschaftswachstum eine größere Zuwanderung absorbieren könnte. Szenario 7: Die hochproduktiven Sektoren wachsen In Bezug auf den ersten Teil der Studie, wo wir für Südtirol ein strukturelles Problem diagnostiziert hatten, versucht dieses Szenario zu beschreiben was passiert, wenn dieses Problem beseitigt wird: Die Sektoren der Gruppen „1“, „2“ und „3A“ (Sektoren mit einer hohen Produktivität im Alpenraum oder in Südtirol) sollen demnach stärker wachsen und die restlichen Sektoren konstant (NullWachstum) bleiben. Das Ergebnis ist, dass durch diese Umstrukturierung ähnlich positive Effekte bezüglich der Steigerung der Gesamtproduktivität erzielt werden wie im vorigen „Szenario 4“.
Zusammenfassende Einschätzung der Szenarien Aufgrund der Alterung der Bevölkerung wird auch weiterhin eine Basiszuwanderung notwendig sein, um den wirtschaftlichen Wohlstand und den Arbeitsmarkt zu stabilisieren. In Kombination mit einer höheren gesamtwirtschaftlichen Produktivität würde allerdings ein Wanderungssaldo zwischen 1.100 und 2.500 Personen ausreichen, um Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt auszugleichen. Die Produktivitätszunahme kann dabei durch eine Produktivitätsverbesserung der einzelnen Wirtschaftsbereiche und/oder durch eine Umstrukturierung von weniger produktiven hin zu produktiveren Bereichen erreicht werden.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
4. Schlussfolgerungen und wirtschaftpolitische Ansatzpunkte Südtirols Wirtschaft hat eine durchschnittliche Produktivität und damit eine durchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit. Aber der Wettbewerb wird härter. Wir haben zudem eine Bevölkerungsentwicklung, welche nicht ausreicht, um den Bedarf an Arbeitskräften abzudecken. Dies stellt ein Problem und gleichzeitig eine Chance dar, weil damit Umstrukturierungen von Sektoren ohne die unmittelbare Gefahr von Arbeitslosigkeit möglich werden. Ein solcher Transformationsprozess wäre in Anbetracht unseres Strukturproblems (relativ große Bedeutung der weniger produktiven Sektoren) besonders wünschenswert. Möchten wir in Südtirol aber weiterhin ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum, ein hohes Pro-KopfEinkommen und einen ausgewogenen Arbeitsmarkt mit einer moderaten Zuwanderung erzielen, ist es notwendig, mit folgenden drei Instrumenten zu arbeiten: 1. Erhöhung der Produktivität; 2. Steigerung der Erwerbsquoten; 3. Verlängerung der Lebensarbeitszeit. Es braucht eine gezielte Produktivitätspolitik, welche ansetzt: • bei der Innovation (die Innovationsfähigkeit muss über alle Sektoren erhöht werden); • bei der Betriebsgröße (größere Betriebe haben Vorteile bei der Einsparung von Kosten, behaupten sich besser auf den internationalen Märkten und haben mehr Möglichkeiten, Forschung und Entwicklung zu betreiben); • bei der Struktur der Wirtschaft (für die produktivsten Bereiche müssen stärkere Expansionsmöglichkeiten geschaffen werden). Die Erwerbsquoten (hauptsächlich jene der Frauen) sind zu steigern. Dies kann vor allem durch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf erreicht werden (z.B. über entsprechende Betreuungsstrukturen für Kinder von 0 bis 3 Jahren, organisatorische Maßnahmen in den Betrieben, günstige Öffnungszeiten der Schulen und Ämter, usw.). Schließlich ist eine Anhebung der Lebensarbeitszeit wichtig, denn zum einen erschließt man dadurch zusätzliches Arbeitspotential und zum anderen wird das Rentensystem entlastet. Bei einem Beibehalten der aktuellen Wirtschaftsdynamik würden die vorgeschlagenen Maßnahmen ausreichen, um in Südtirol langfristig eine konkurrenzfähige und ausgeglichene Wirtschaft zu etablieren.
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort ............................................................................................................................................... 20 Aufbau der Studie.............................................................................................................................. 20 1. Produktivität: Begriffsbestimmung und Relevanz .................................................................... 21 1.1 Die totale Faktorproduktivität.................................................................................................. 21 1.2 Die Bedeutung der Produktivität im neoklassischen Modell des Wirtschaftswachstums ....... 22 1.3 Das „Growth Accounting“ und die Schätzung des Produktivitätswachstums ......................... 23 1.4 Schwierigkeiten bei der Messung und Interpretation der totalen Faktorproduktivität ............. 27 1.4.1 Die Messung der Inputfaktoren .................................................................................... 27 1.4.2 Die Messung des Produktionsoutputs.......................................................................... 28 1.5 Teilmessungen der Produktivität............................................................................................. 28 1.6 Die Arbeitsproduktivität........................................................................................................... 29 1.7 Produktivität und Wirtschaftspolitik......................................................................................... 32 Literaturverzeichnis ........................................................................................................................ 33 2. Die Arbeitsproduktivität in Südtirol und im Alpenraum............................................................ 34 2.1 Produktivität in Südtirol und in den Alpenregionen im Vergleich ............................................ 34 2.2 Die Auswirkungen der Wirtschaftsstruktur auf die Produktivität der Südtiroler Wirtschaft...... 37 3. Die Struktur der Südtiroler Wirtschaft: ein Vergleich mit Trentino, Tirol und anderen Gebieten des Alpenraumes .......................................................................................... 43 3.1 Klassifikation der Wirtschaftssektoren nach der Höhe der Produktivität ................................ 43 3.2 Die Sektoren der „Gruppe 1“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und hohe Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen........................................................... 46 3.3 Die Sektoren der „Gruppe 2A“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum, aber unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen........................ 49 3.4 Die Sektoren der „Gruppe 2B“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum, aber niedrige Produktivität auf lokaler Ebene......................................................................... 50 3.5 Die Sektoren der „Gruppe 3A“: niedrige Produktivität im Alpenraum, aber mittlere bis hohe Produktivität auf lokaler Ebene ........................................................... 50 3.6 Die Sektoren der „Gruppe 3B“: niedrige Produktivität, aber hohe Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen................................................... 51 3.7 Die Sektoren der „Gruppe 4“: niedrige Produktivität im Alpenraum und niedrige Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen ...................................................... 52 3.8 Die Entwicklung der sechs Sektorgruppen in Südtirol............................................................ 53 3.9 Die Aufteilung der Sektoren in die sechs Gruppen in Südtirol: ein Vergleich 1992 - 2002 ..... 55
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Inhaltsverzeichnis
4. Kurze Analyse der einzelnen Tätigkeitsbereiche ...................................................................... 57 4.1 Sektoren der Gruppe 1 in Südtirol .......................................................................................... 57 4.1.1 Papier- und Kartongewerbe ......................................................................................... 57 4.1.2 Verlags- und Druckgewerbe ......................................................................................... 58 4.1.3 Gummi und Kunststoffwaren ........................................................................................ 60 4.1.4 Fahrzeugbau ................................................................................................................ 62 4.1.5 Transport ...................................................................................................................... 64 4.1.6 Post und Fernmeldewesen........................................................................................... 66 4.1.7 Finanzsektor................................................................................................................. 68 4.1.8 Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- und Unternehmertätigkeiten ................ 70 4.2 Die Sektoren der Gruppe 2A in Südtirol ................................................................................. 72 4.2.1 Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden ........................................................ 72 4.2.2 Koksherstellung und Erdölraffinerien............................................................................ 72 4.2.3 Chemische Industrie..................................................................................................... 73 4.2.4 Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung................................. 75 4.2.5 Energie- und Wasserversorgung.................................................................................. 77 4.2.6 Großhandel .................................................................................................................. 78 4.2.7 Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung ..................................... 80 4.3 Sektoren der Gruppe 2B in Südtirol........................................................................................ 80 4.3.1 Nahrungsmittel und Getränke, Tabak ........................................................................... 80 4.3.2 Maschinenbau .............................................................................................................. 82 4.3.3 Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen........................................ 84 4.4 Sektoren der Gruppe 3A in Südtirol........................................................................................ 85 4.4.1 Baugewerbe ................................................................................................................. 85 4.4.2 Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen ................................................... 87 4.5 Sektoren der Gruppe 3B in Südtirol........................................................................................ 89 4.5.1 Textil und Bekleidung ................................................................................................... 89 4.5.2 Be- und Verarbeitung von Holz .................................................................................... 91 4.5.3 Feinmechanik, Optik, Uhren......................................................................................... 93 4.5.4 Sonstiges verarbeitendes Gewerbe ............................................................................. 93 4.5.5 Einzelhandel, Reparatur............................................................................................... 94 4.5.6 Gastgewerbe ................................................................................................................ 96 4.5.7 Bildung ......................................................................................................................... 98 4.5.8 Gesundheits- und Sozialwesen.................................................................................... 98 4.6 Sektoren der Gruppe 4 in Südtirol .......................................................................................... 99 4.6.1 Primärer Sektor (Landwirtschaft).................................................................................. 99 4.6.2 Lederwaren und Schuhe ............................................................................................ 101 4.6.3 Metall und Metallerzeugnisse..................................................................................... 101 4.6.4 Herstellung von EDV-Geräten .................................................................................... 103 4.6.5 Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen .............................................. 103
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Inhaltsverzeichnis
5. Simulationsszenarien für Südtirol ............................................................................................ 104 5.1 Zukunftsanalyse durch Simulation ...................................................................................... 104 5.2 Das Simulationsmodell........................................................................................................ 104 5.2.1 Parameter................................................................................................................... 106 5.2.2 Schlüsselvariablen ..................................................................................................... 107 5.3 Die Szenariotechnik ............................................................................................................ 107 5.4 Aufbau der Szenarien ......................................................................................................... 108 5.5 Szenario 1: „Südtirol entwickelt sich wie bisher“ ..................................................................111 5.6 Szenario 2: „Konkurrenzdruck auf Südtirol nimmt zu“......................................................... 115 5.7 Szenario 3: „Erwerbsquoten in Südtirol steigen“................................................................. 118 5.8 Szenario 4: „Produktivität in Südtirol steigt“ ........................................................................ 123 5.9 Szenario 5: „Lebensarbeitszeit und Produktivität in Südtirol nehmen zu“........................... 126 5.10 Szenario 6: „Südtirol wird Produktivitätsleader“ .................................................................. 129 5.11 Szenario 7: „Die produktivsten Sektoren wachsen“ ............................................................ 133 5.12 Zusammenfassung der Ergebnisse .................................................................................... 136 6. Schlussfolgerungen................................................................................................................... 137 6.1 Das Strukturproblem ........................................................................................................... 137 6.2 Die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen in den einzelnen Sektoren......... 138 6.3 Wirtschaftspolitische Schlussfolgerungen........................................................................... 138 Anhang ............................................................................................................................................. 141
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Vorwort Die „Produktivität“ beschreibt das Verhältnis zwischen den produzierten Gütern und Dienstleistungen und den für deren Produktion notwendigen Faktoren (Boden, Arbeit, Kapital): Sie kann sowohl auf Einzelunternehmen bzw. -betrieben als auch auf einen bestimmten Wirtschaftssektor und sogar auf die gesamte Volkswirtschaft bezogen werden. „Produktivität verbessern“ heißt „mehr mit weniger machen“: den Output steigern ohne die Inputs entsprechend zu erhöhen. Für das einzelne Unternehmen ist die Verbesserung der Produktivität eine wesentliche Voraussetzung um die Produktionskosten zu senken, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und sich auf dem Markt zu behaupten. Für die Volkswirtschaft bedeutet die Erhöhung der Produktivität vor allem die Erzielung eines höheren Pro-Kopf-Einkommens, welches letztendlich den Lebensstandard der Bevölkerung bestimmt. Ziel der vorliegenden Studie ist es, die Produktivität Südtirols mit jener der anderen Regionen im Alpenraum zu vergleichen. Neben einer volkswirtschaftlichen Analyse werden auch die Besonderheiten, Probleme und Perspektiven der einzelnen Sektoren aufgezeigt, wobei die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen besonders berücksichtigt wird.
Aufbau der Studie Die vorliegende Studie gliedert sich in sechs Kapitel. Im ersten Kapitel wird die „Produktivität“ in ihren vielfältigen Aspekten behandelt, und ihre Bedeutung im Rahmen der modernen Theorie des Wirtschaftswachstums hervorgehoben. Im zweiten Kapitel wird die Südtiroler Wirtschaft unter dem Aspekt der Arbeitsproduktivität (Wertschöpfung je Beschäftigten) analysiert und mit den anderen alpinen Regionen verglichen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Analyse der Wirtschaftsstruktur und deren Einfluss auf die volkswirtschaftliche Produktivität in den einzelnen Regionen. Im dritten Kapitel wird dieser Ansatz auf die einzelnen Sektoren, welche sich bezüglich ihrer Produktivitätswerte in sechs große Gruppen einteilen lassen, übertragen. Das vierte Kapitel sieht eine detaillierte Analyse der einzelnen Wirtschaftsbereiche vor. Das fünfte Kapitel (Autoren: Dominik Holzer und Georg Lun, EURAC Bozen) präsentiert eine Reihe von möglichen Szenarien zur zukünftigen Entwicklung der Produktivität in den einzelnen Sektoren und die entsprechenden Rückwirkungen auf das Einkommen und die Beschäftigung in unserer Provinz. Das sechste Kapitel widmet sich den Schlussfolgerungen.
20
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 1
1.
Produktivität: Begriffsbestimmung und Relevanz
1.1
Die totale Faktorproduktivität
Als „Produktivität“ definieren wir das Verhältnis zwischen den Gütern und Dienstleistungen, welche in einem bestimmten Zeitraum produziert werden, und den Ressourcen (Boden, Arbeit und Kapital), welche für die Produktion dieser Güter und Dienstleistungen eingesetzt werden. Die Produktivität ist demnach ein Maßstab für die effiziente Nutzung der Produktionsfaktoren. Um die Bedeutung und die Relevanz der Produktivität verständlicher zu erklären, ist ein formaler Ansatz hilfreich, mit dem der Produktionsprozess mit Hilfe der folgenden Produktionsfunktion dargestellt wird:
[1]
Y=A(t)·F(L,K)
Diese Funktion beschreibt den maximalen Output (Y ), den eine Wirtschaft unter Einsatz einer vorgegebenen Inputmenge (Arbeit L und Kapital K) produzieren kann. Erhöht man den Einsatz der Kapitalgüter „K “ und des Faktors Arbeit „L“, kann man natürlich eine entsprechend höhere Menge an Gütern und Dienstleistungen erzielen. „A(t)“ ist ein positiver Parameter und bezeichnet die totale Faktorproduktivität, d.h. die Ergiebigkeit aller Inputfaktoren zusammen. Dieser Parameter kann als technologische Effizienz des Produktionsprozesses interpretiert werden: Je höher diese Effizienz, desto mehr Output kann mit der gleichen Inputmenge erzielt werden. Man beachte, dass die Produktivität A(t) in Abhängigkeit von der Zeit „t “ wächst: Dahinter verbirgt sich die Annahme, dass sich die Technologie im Laufe der Zeit ständig verbessert (technischer Fortschritt). Der Begriff „Technologie“ wird in diesem Zusammenhang sehr weitläufig verstanden: Er bezieht sich nicht nur auf die rein technischen Aspekte des Produktionsprozesses. Die Produktivität hängt hingegen auch von organisatorischen Aspekten (Arbeitsteilung, Koordination von Team-Arbeit), infrastrukturellen Voraussetzungen (Transportwege, Kommunikationsnetze, usw.), institutionellen Rahmenbedingungen (Gesetze und Bestimmungen, Steuerwesen, politische Stabilität) sowie von den Fähigkeiten der Arbeiter ab. In diesem Sinne ist auch das „learning by doing“ als eine Form des technischen Fortschritts zu interpretieren: Die Mitarbeiter erhöhen ihre Produktivität, indem sie bestimmte Arbeitstätigkeiten wiederholt ausführen. Im Rahmen dieses Kapitels verstehen wir demnach unter „Technologie“ alles das, was bei einer gegebenen Einsatzmenge der Faktoren (Kapital und Arbeit) den erzielbaren Output bestimmt.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
21
Kapitel 1
Vertiefung: Die Cobb-Douglas Produktionsfunktion Die Produktionsfunktion [1] wird häufig durch eine Cobb-Douglas Funktion beschrieben:
[2]
Y = A(t)·Lα K1- α
mit 0 < α < 1
Diese Funktion weist aus ökonomischer Sicht einige bemerkenswerte Eigenschaften auf: • Die Cobb-Douglas Funktion mit 0 < α < 1 ist homogen vom Grad 1. D.h. eine Multiplikation von „K“ und „L“ mit dem gleichen Faktor verändert auch den Output „Y “ um diesen Faktor. Ökonomisch wird dieser Sachverhalt als „konstante Skalenerträge“ definiert: Wenn wir z.B. die im Produktionsprozess eingesetzte Kapital- und Arbeitsmenge verdoppeln würden, ließe sich ein genau doppelt so hoher Produktionsoutput erzielen. • “α” ist die Elastizität der Produktionsmenge in Bezug auf die eingesetzte Arbeitsmenge und stimmt mit der „Grenzproduktivität der Arbeit“ überein. • “1-α” ist die Elastizität in Bezug auf die eingesetzte Kapitalmenge und stimmt mit der „Grenzproduktivität des Kapitals“ überein.
1.2
Die Bedeutung der Produktivität im neoklassischen Modell des Wirtschaftswachstums (Modell nach Solow - Swan)1
Bereits die Ökonomen der Klassik (Smith, Ricardo, Malthus) hatten die Bedeutung der Begriffe „Konkurrenz“, „Gleichgewicht“ und „sinkende Grenzerträge der Produktionsfaktoren“ erkannt: Alle diese Argumente finden sich in der modernen Wachstumstheorie (neoklassische Theorie) wider, welche in den 50er Jahren von Solow und Swan formuliert wurde. Das neoklassische Modell von Solow und Swan (1956) setzt insbesondere voraus, dass die Unternehmen auf einem Markt mit vollkommener Konkurrenz tätig sind und dass die Produktionsfunktion sinkende Grenzerträge der Produktionsfaktoren und konstante Skalenerträge aufweist. In diesem Modell ist ein nachhaltiges Einkommenswachstum nur möglich, wenn die Produktivität ständig erhöht wird. Dies deshalb, weil die eingesetzte Arbeitsmenge (L) aufgrund der demografischen Einschränkungen nicht unendlich wachsen kann und sich dadurch die Kapitalinvestitionen aufgrund des Gesetzes der abnehmenden Ertragsraten (d.h. sinkende Zuwächse des Outputs Y) immer weniger lohnen. In der Folge wird sich die Kapitalakkumulation einstellen und es wird eine Gleichgewichtssituation erreicht, in der das Verhältnis zwischen Kapital und Arbeit bzw. die Produktivität und das Pro-Kopf-Einkommen konstant sind. In diesem Modell lässt sich eine Erhöhung des Lebensstandards nur mit einer zeitabhängigen Produktionsfunktion erklären, wobei angenommen wird, dass die Produktivität „A(t)“ durch den technischen Fortschritt gesteigert werden kann.
1
22
Siehe Law, 2000, S. 12.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 1
1.3
Das „Growth Accounting“ und die Schätzung des Produktivitätswachstums
Betrachten wir die allgemeine Produktionsfunktion [1], erkennen wir, dass der Output (Y ) folgendermaßen gesteigert werden kann: durch einen höheren Arbeitseinsatz (L), durch höhere Investitionen in Kapitelgüter (K) und durch eine effizientere Technologie (A). Das „Growth Accounting“ besteht darin, den jeweiligen Beitrag der einzelnen Faktoren zum Produktionswachstum zu berechnen: Wie stark hängt das Wirtschaftswachstum von den Inputs (Arbeit und Kapital) bzw. von der Verbesserung der Produktivität ab (technischer Fortschritt). Die Grundgleichung des „Growth Accounting“ nimmt folgende Form an:
[3]
∆Y ∆L ∆K ∆A —– = α —– + (1- α )—– + —– Y L K A
Der Ausdruck [3] beschreibt die Wachstumsrate des Outputs als Summe aus dem gewichteten Durchschnitt der Wachstumsraten der Inputs (Kapital und Arbeit) und der Wachstumsrate der totalen Faktorproduktivität2. Letztere kann damit als Residualwert3 errechnet werden, nachdem die anderen Komponenten der Gleichung sowie der Parameter „α“ bestimmt sind. Dieser Parameter wird gewöhnlich mit dem Anteil des Faktors Arbeit am gesamten Volkseinkommen geschätzt, und beträgt circa 0,7.
Beispiel für die Berechnung des Produktivitätswachstums Die Wachstumsrate des BIP sei 5%, jene des Faktors Arbeit 3% und jene des Faktors Kapital 4%. Setzt man diese Werte in die Grundgleichung des „Growth Accounting“ [3] ein, ergibt sich für α = 0,7: ∆A 5% = 0,7(3%) + 0,3(4%) + —– A ∆A aus der man einen Zuwachs der totalen Faktorproduktivität —– von 1,7% erhält. A In Bezug auf das „Growth Accounting“ muss angemerkt werden, dass sich die Fehler bei der Schätzung der einzelnen Komponenten der Gleichung [3]4 auf die Berechnung der Produktivität entsprechend auswirken. Dies ist ein großes Problem, insofern die vorhandenen Daten nicht immer eine zufriedenstellend genaue Schätzung von Output und Inputfaktoren zulassen. Außerdem wird die totale Faktorproduktivität nur als Restwert bestimmt und umfasst all jenes, was das Wirtschaftswachstum beeinflusst, aber nicht direkt beobachtet werden kann: Dies erschwert die Interpretation dieses Indikators5. Die formale Ableitung der Grundgleichung des „Growth Accounting“ wird auf S. 25 vertieft. „Residualwert von Solow“, benannt nach dem Ökonomen, der diese Methode zur Schätzung des Beitrages von Kapital, Arbeit und Produktivität zum BIP-Wachstum eingesetzt hat. 4 Der Koeffizient „α“ und die Wachstumsraten der Produktion, der Arbeit und des Kapitals. 5 Vgl. Law, 2000, SS. 8-9. 2 3
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
23
Kapitel 1
Die Tabelle 1.1 und die dazugehörige Abbildung veranschaulichen ein Beispiel zum „Growth Accounting“, mit dem das Wachstum des BIP der sieben größten Industrienationen in seine verschiedenen Komponenten zerlegt wird: Wachstum der Faktoren Arbeit und Kapital (getrennt nach Informations- und Kommunikationstechnik [IuK] und sonstigen Investitionen) und der totalen Faktorproduktivität. Wie sich leicht erkennen lässt, ist der Beitrag der letzten Einflussgröße bedeutend und übersteigt teilweise den Beitrag der Inputfaktoren. Tabelle 1.1 - Beitrag der verschiedenen Faktoren zum BIP-Wachstum in den sieben größten Industrienationen (Zeitraum 1990 – 1995 und 1995 – 2001) Land
Zeitraum
Arbeit
IuK Kapital
Nicht - IuK Kapital
Totale Faktorproduktivität
Kanada
1990 - 1995 1995 - 2001
0,2% 1,5%
0,3% 0,7%
0,7% 0,6%
0,5% 0,6%
Frankreich
1990 - 1995 1995 - 2001
-0,5% 0,4%
0,1% 0,3%
0,7% 0,5%
0,8% 1,3%
Deutschland
1990 - 1995 1995 - 2001
-0,8% -0,1%
0,3% 0,4%
0,5% 0,5%
1,3% 0,7%
Italien
1990 - 1995 1995 - 2001
-0,8% 0,6%
0,1% 0,4%
0,5% 0,6%
1,4% 0,4%
Japan
1990 - 1995 1995 - 2001
-0,6% -0,5%
0,3% 0,6%
0,8% 0,5%
0,9% 0,9%
Großbritannien
1990 - 1995 1995 - 2001
-1,0% 0,8%
0,3% 0,6%
0,4% 0,6%
2,1% 0,8%
U.S.A.
1990 - 1995 1995 - 2001
0,9% 1,0%
0,5% 0,8%
0,3% 0,5%
0,7% 1,1%
Quelle: OECD
Abbildung 1.1
24
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 1
Vertiefung: formale Ableitung der Grundgleichung des „Growth Accounting“ Aus der allgemeinen Produktionsgleichung [1] bestimmt sich der Output „Y “ durch die Technologie „A“ und den Einsatz der Inputfaktoren „L“ und „K“. Wir nehmen weiter an, dass sich sowohl die Technologie als auch die eingesetzten Mengen der Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital zeitlich ändern können: L = L(t) und K = K(t). Die Produktionsfunktion wird somit zu:
[4]
Y = A(t) · F(K(t), L(t))
Für ein genügend kleines Zeitintervall bestimmt sich die Wachstumsrate des Outputs „Y ” aus der totalen Ableitung nach „t “:
[5]
dY dA ∂F dK ∂F dL —– = F(K,L) —– + A —– —– + A —– —– dt dt ∂K dt ∂L dt
Durch Division der beiden Seiten der Gleichung mit „Y “ erhält man:
[6]
1 dY F(K,L) dA A ∂F dK A ∂F dL — —– = —–—– —– + — —– —– + — —– —– Y dt Y dt Y ∂K dt Y ∂L dt
Da A = Y/F(K,L) entspricht, ergibt sich:
[7]
1 dY 1 dA A ∂F dK A ∂F dL — —– = — —– + — —– —– + — —– —– Y dt A dt Y ∂K dt Y ∂L dt
und weiter:
[8]
1 dY 1 dA A ∂F dK K A ∂F dL L — —– = — —– + — —– —– — + — —– —– — Y dt A dt Y ∂K dt K Y ∂L dt L
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
25
Kapitel 1
Kennzeichnet man die Wachstumsraten des Outputs (Y· ), der Faktorproduktivität (A·), des Kapitals (K· ) und der Arbeit (L·), kann man [8] folgendermaßen umschreiben:
AK ∂F AL ∂F Y· = A· + —– —– K· + —– —– L· Y ∂K Y ∂L
[9]
Auf einem Markt mit vollkommener Konkurrenz maximieren die Unternehmen ihren Gewinn, indem sie den Einsatz der Produktionsfaktoren so lange erhöhen, bis die Kosten dieser Faktoren (Einheitslohn „w“ und Nutzungskosten „r“ des Kapitals) dem Grenzprodukt entsprechen. Wir können daher schreiben:
[10]
∂Y ∂F —– = A —– = r und ∂K ∂K
∂Y ∂F —– = A —– = w ∂L ∂L
Eingesetzt in [9] erhält man: Kr Lw Y· = A· + —– K· + —– L· Y Y
[11]
Lw/Y = α beschreibt den Lohnanteil der Arbeitskräfte am Gesamteinkommen, während Kr/Y = β der Anteil der Kapitaleinkünfte am Gesamteinkommen ist. Da Arbeit und Kapital die einzigen Produktionsfaktoren in unserem Modell sind, muss die Summe der jeweiligen Anteile am Gesamteinkommen gleich 1 ergeben: α + β = 1. In der Folge kann [11] nun geschrieben werden als:
[12]
Y· = A· + αL· + (1- α)K·
was exakt [3] entspricht. Es wird darauf hingewiesen, dass diese Ableitung unabhängig von der Art der Produktionsfunktion gilt, unter der Voraussetzung von konstanten Skalenerträgen.
26
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 1
1.4
Schwierigkeiten bei der Messung und Interpretation der totalen Faktorproduktivität
1.4.1 Die Messung der Inputfaktoren Eines der größten Probleme bei der Messung der totalen Faktorproduktivität ist die Schätzung der „Qualität“ der Inputfaktoren. Eine Verbesserung der Arbeitsqualität durch besser ausgebildete und qualifizierte Mitarbeiter ist, ebenso wie die qualitative Verbesserung der Kapitalgüter, nicht direkt messbar: Diskutiert wird, ob diese Verbesserung als Zunahme der Produktivität interpretiert werden soll oder einfach nur als höhere Einsatzmenge der Produktionsfaktoren6. Viele Ökonomen sind der Ansicht, dass z.B. die Arbeit von „höher qualifizierten“ Mitarbeitern einem höheren Einsatz des „Faktors Arbeit“ gleichkommt. Gemäß dieser Ansicht gelten solche qualitative Veränderungen der Produktionsfaktoren nicht als Verbesserung der Produktivität. In der Folge wird die Unterscheidung zwischen „verkörpertem“ und „unverkörpertem“ technischen Fortschritt wichtig, so wie es auch von der OECD in ihrem „Productivity Manual“ unterstrichen wird7: Im Unterschied zum verkörperten technischen Fortschritt lässt sich der unverkörperte nicht direkt einem einzelnen Produktionsfaktor zurechnen. Der „verkörperte“ technische Fortschritt entspricht den Qualitätsverbesserungen der Kapital- und Investitionsgüter (neue Maschinen und Geräte, in welchen die Forschungsergebnisse der jeweiligen Produktionsfirmen ihren Niederschlag finden). Diese Art des technischen Fortschritts wird normalerweise über den Markt durch den Ankauf neuer Kapitalgüter vermittelt. Der „unverkörperte“ technische Fortschritt umfasst dagegen das Know-how zur Verbesserung des Produktionsprozesses, sowie den organisatorischen Wandel. Diese Form des technischen Fortschritts wird nicht notwendigerweise über den Markt vermittelt, weil in vielen Fällen die Information frei verfügbar ist. Falls das eingesetzte Kapital mit einem Preisindex bewertet wird, welcher die entsprechende qualitative Verbesserung berücksichtigt, beschreibt der Ausdruck „∆K “ der Gleichung des „Growth Accounting“ (Gleichung [3]) sowohl die quantitative als auch qualitative Änderung des Faktors Kapital. Wird der Faktor Arbeit in gleicher Weise nach den verschiedenen Qualifikationen und Fähigkeiten bewertet, spiegelt der Ausdruck „∆L“ ebenfalls sowohl die Erhöhung der Arbeitsstunden als auch die Verbesserung der Arbeitsqualität wider. In diesem Fall beschreibt der Ausdruck „∆A/A“, welcher die Veränderung der totalen Faktorproduktivität anzeigt und sich als Restgröße aus der Gleichung des „Growth Accounting“ ergibt, nur den „unverkörperten“ technischen Fortschritt. Nicht immer jedoch lässt sich die qualitative Verbesserung den entsprechenden Inputfaktoren vollständig zurechnen, weshalb sie zum Teil in die Schätzung der Produktivität mit einfließt.
6 7
Vgl. Law, 2000, S. 9. Vgl. “OECD Productivity Manual: A Guide To The Measurement Of Industry-Level And Aggregate Productivity Growth” (2001), §10.1, Seite 111 ff.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
27
Kapitel 1
Wenn jedoch die qualitativen Aspekte der Faktoren Kapital und Arbeit nicht bewertet werden können, umfasst die totale Faktorproduktivität sowohl den „verkörperten“ als auch „unverkörperten“ technischen Fortschritt. Um die beobachtete Veränderung der Produktivität korrekt zu interpretieren, ist es folglich notwendig zu wissen, wie die eingesetzten Faktoren Kapital und Arbeit geschätzt wurden. Zusätzlich muss man berücksichtigen, dass die Restgröße „∆A/A” neben dem technischen Fortschritt auch andere Aspekte, wie Skalenerträge, Veränderungen in der Produktionseffizienz und konjunkturelle Schwankungen berücksichtigt. In Bezug auf den letztgenannten Faktor muss unterstrichen werden, dass die Produktivität eine eindeutig „pro-zyklische“ Variable ist, insofern Arbeit und Kapital, im Gegensatz zu Produktion und Konsum, relativ unveränderlich sind.
1.4.2 Die Messung des Produktionsoutputs Wie bereits oben angesprochen, bezeichnet die Produktivität das Verhältnis zwischen dem Produktionsoutput und den eingesetzten Produktionsfaktoren. Der Output kann dabei anhand der Bruttoproduktion oder der Wertschöpfung geschätzt werden. Der „Productivity Manual 2001“ der OECD8 definiert die Bruttoproduktion als „die von einer bestimmten Produktionsstätte erzeugten Güter und Dienstleistungen, welche für den Gebrauch außerhalb dieser Stätte zur Verfügung stehen“. Die Produktion errechnet sich gemäß diesem Ansatz als Summe von Umsatz und Lagerveränderungen ohne Abzug der bezogenen Zwischengüter. Alternativ kann man die Produktion auch mit dem Ansatz der Wertschöpfung beschreiben, indem man von der Bruttoproduktion die bezogenen Zwischengüter abzieht9. Im Bereich der Dienstleistungen gestaltet sich die Messung und Bewertung der Produktion als besonders schwierig. In der Tat gehen viele Wissenschaftler davon aus, dass die Produktivität des tertiären Sektors unterschätzt ist. Weitere Schwierigkeiten treten in jenen Sektoren auf, welche einem ständigen technologischen Innovationsprozess unterworfen sind, wie z.B. die Informatik. In diesem Falle ergeben sich die Schwierigkeiten vor allem aus der Notwendigkeit, die qualitative Verbesserung der neuen Produkte im Vergleich zu den alten zu berücksichtigen, sowie aus der Markteinführung von völlig neuen Produkten, welche vorher noch nicht angeboten wurden10.
1.5
Teilmessungen der Produktivität
Die Schätzung und Interpretation der totalen Faktorproduktivität gestaltet sich, wie wir gesehen haben, sehr schwierig. Darüber hinaus ist es oft notwendig, die Effizienz eines einzelnen Produktionsfaktors zu bestimmen. Zu diesem Zweck wird häufig auf einen partialanalytischen Ansatz zur
Vgl. „OECD Productivity Manual: A Guide To The Measurement Of Industry-Level And Aggregate Productivity Growth“ (2001), §3.1, SS. 22-23. Dabei muss man festhalten, dass von der auf diese Weise errechneten Produktion die Abschreibungen noch nicht abgezogen sind. Die Wertschöpfung erhält man aus der Summe des von den Produktionsfaktoren (Arbeit und Kapital) erzielten Einkommens und der Nettosteuern auf die Produktion. 10 Vgl. „OECD Productivity Manual: A Guide To The Measurement Of Industry-Level And Aggregate Productivity Growth“ (2001), §3, S. 22. 8 9
28
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 1
Messung der Produktivität zurückgegriffen, wobei nur ein bestimmter Produktionsfaktor betrachtet wird. So spricht man z.B. von „Kapitalproduktivität“ (Outputmenge je investierter Kapitaleinheit), „Bodenproduktivität“ (welche besonders in der Landwirtschaft bekannt ist und gewöhnlich als Verhältnis von Ertrag zu Anbaufläche angegeben wird) und „Arbeitsproduktivität“. Die letztgenannte Größe errechnet sich aus dem Verhältnis der Outputmenge zur Anzahl der Arbeitskräfte, welche am Produktionsprozess teilnehmen (Produktivität je Beschäftigten) oder zur Anzahl ihrer tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden. Aus Gründen der Methodologie und Datenverfügbarkeit werden wir uns in der vorliegenden Analyse auf die Arbeitsproduktivität beschränken, auch unter Berücksichtung der Tatsache, dass ihr Entwicklungsprofil jener der totalen Faktorproduktivität sehr ähnlich ist.
1.6
Die Arbeitsproduktivität
Die Arbeitsproduktivität bezeichnet den Wert der produzierten Güter und Dienstleistungen je Arbeitseinheit. Formal betrachtet definieren wir die Arbeitsproduktivität „AL (t)“ als das Verhältnis zwischen Output „Y “ und der in den Produktionsprozess eingesetzten Arbeit „L“: Wir können daher schreiben:
[13]
AL (t) = Y / L
Analog lässt sich der Output als Funktion der eingesetzten Arbeit „L“ und der entsprechenden Produktivität „AL (t)“ darstellen: [14]
Y = AL (t)·L
Die Grafik 1.2 zeigt die Entwicklung des BIP, der Beschäftigung und der Arbeitsproduktivität in Südtirol im Zeitraum 1980 – 2002. Wie sich erkennen lässt, trägt der Produktivitätszuwachs in einem deutlich höheren Maße als die Beschäftigungszunahme zum gesamten Wirtschaftswachstum bei. Allgemein lässt sich sagen, dass das langfristige Wirtschaftswachstum weniger von einem höheren Einsatz der Inputfaktoren abhängt, sondern vielmehr von einer besseren Nutzung dieser Faktoren durch technischen Fortschritt und Innovation. Aus diesem Grund liefert die Arbeitsproduktivität den wichtigsten Beitrag für den Wohlstand der Bevölkerung, d.h. dem Einkommen pro Kopf. Der Produktivitätszuwachs kann von den Unternehmen in der Tat in Form von höheren Löhnen und Gehältern honoriert werden, insofern die Arbeitskräfte bei gleicher Arbeitszeit mehr produzieren.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
29
Kapitel 1
Abbildung 1.2
Die Arbeitsproduktivität kann gesteigert werden: a) durch neue Investitionen seitens der Unternehmen (Erhöhung des Verhältnisses Kapital/Arbeit); b) durch den technischen Fortschritt und die Einführung von neuen Organisationsmodellen und Produktionsabläufen, wodurch sich trotz eines gleichbleibenden Verhältnisses zwischen Kapital/Arbeit die Outputmenge erhöht. Diese Aussagen finden in der unten angeführten Gleichung [15] ihren formalen Niederschlag. Unter der Annahme von konstanten Skalenerträgen, lässt sich dieser Ausdruck direkt aus der Produktionsfunktion [1] ableiten, indem nach der Arbeitsproduktivität aufgelöst wird (siehe Vertiefung auf Seite 31).
[15]
()
Y K — = A(t)·F — L L
Ähnlich wie die totale Faktorproduktivität erweist sich auch die Arbeitsproduktivität als pro-zyklische Größe: In Zeiten der Rezession senken die Unternehmen die Anzahl der eingesetzten Arbeitskräfte nicht in dem Maße wie den Output, während sie in den Expansionsphasen eher den Arbeitseinsatz des bereits beschäftigten Personals intensivieren, als neue Mitarbeiter einzustellen. Die Arbeitsproduktivität kann nicht ohne weiteres zur Messung des technischen Fortschritts oder des Fleißes und der Fähigkeit der Arbeitskräfte herangezogen werden, insofern sie sich aus der Kombination verschiedener Faktoren ergibt, wie Veränderungen des Kapitalstocks, technische und
30
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 1
organisatorische Verbesserungen, Änderungen der Effizienz und Skalenerträge, Änderungen im Auslastungsgrad der Produktionskapazität und Messfehler.11 Wenn die Bruttoproduktion als Basis für die Schätzungen des Outputs herangezogen wird, steigt darüber hinaus die Arbeitsproduktivität durch „Outsourcing“ und verringert sich dagegen bei der Wiederaufnahme von ausgelagerten Produktionsphasen in den Betrieb. Der Austausch von Arbeit mit Vorleistungen schlägt sich damit auf die Messung der Produktivität nieder. Wird auf der anderen Seite die Produktivität auf der Basis der Wertschöpfung geschätzt, ist deren Messung weniger sensibel auf betriebliche Entscheidungen dieser Art. Auch aus diesem Grund werden wir in der vorliegenden Studie nur Arbeitsproduktivitätswerte heranziehen, welche anhand der Wertschöpfung geschätzt wurden.
Vertiefung: die Arbeitsproduktivität Die Gleichung [15] lässt sich direkt aus der Produktionsfunktion [1] ableiten. Die Eigenschaft der konstanten Skalenerträge impliziert in der Tat, dass eine gleichzeitige Multiplikation der Arbeit „L“ und des Kapitals „K“ mit einem gleichen positiven Koeffizienten „x“ auch den Output „Y“ um eben diesen Faktor „x“ erhöht. Die Produktionsfunktion lässt sich damit folgendermaßen umschreiben:
[16]
xY = A(t)·F(xL, xK)
x R+
woraus sich [15] ergibt, indem x = 1/L gesetzt wird. Im Sonderfall der Cobb-Douglas Produktionsfunktion erhält man:
[17]
Y = A(t)·LαK1-α = A(t)·L1- βK β mit β = 1- α
durch Auflösen nach der Arbeitsproduktivität ergibt sich:
[18]
11
( )
Y K — = A(t)· — L L
β
Vgl. “OECD Productivity Manual: A Guide To The Measurement Of Industry-Level And Aggregate Productivity Growth” (2001), S. 13.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
31
Kapitel 1
Der Ausdruck [14] Y = AL (t)·L zeigt, wie bereits oben ausgeführt wurde, die Abhängigkeit des Outputs von der eingesetzten Arbeitsmenge und der Arbeitsproduktivität. Diese Formel kann leicht abgeändert werden, um den verschiedenen Produktivitäten in den jeweiligen Sektoren Rechnung zu tragen. Gegeben sei eine Wirtschaft mit n Sektoren, in denen insgesamt L Beschäftigte tätig sind. Die Gesamtwertschöpfung Y hängt von zwei Faktoren ab: die Produktivität Ai der einzelnen Sektoren und die Verteilung der Beschäftigten auf diese Sektoren, d.h. der Wirtschaftsstruktur. Bezeichnet man den Anteil der im Sektor i beschäftigten Personen an der Gesamtbeschäftigung L mit li , können wir den Ausdruck [14] folgendermaßen umschreiben:
[19]
n
Y = ∑ L·li ·Ai i=1
Die Gleichung [19] beschreibt den Einfluss der Wirtschaftsstruktur und der Produktivitäten der einzelnen Sektoren (jeweils dargestellt durch die Koeffizienten li bzw. Ai ) auf die gesamte Wertschöpfung Y. Man kann die Koeffizientengruppen li und Ai vereinfacht als zwei Vektoren der Länge n darstellen: l und A. In dieser Hinsicht lässt sich die Gleichung [19] folgendermaßen schreiben:
[20]
Y = L· l x A
in der l x A das Skalarprodukt der beiden Vektoren l und A ist. Im folgenden Kapitel werden wir die Gleichung [20] heranziehen, um die gesamte Wertschöpfung von Südtirol zu berechnen, und ihre zwei wesentlichen Bestimmungsfaktoren aufzeigen: die Produktivität der einzelnen Sektoren und ihr jeweiliger Anteil an der Gesamtbeschäftigung (Wirtschaftsstruktur).
1.7
Produktivität und Wirtschaftspolitik
Wie oben aufgezeigt wurde, ist der technische Fortschritt (im weitesten Sinne) der Schlüssel zum Wirtschaftswachstum. Entscheidend sind daher die Schaffung von rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen, in denen Sparen, Investition und Innovation belohnt werden. Heutzutage wird der technische Fortschritt vor allem von einer systematischen Forschungs- und Entwicklungstätigkeit (FuE) gespeist. Ihre Aufgabe besteht in der Entwicklung von neuem Wissen (Invention) und in der Folge in der Anwendung dieses Wissens bei der Entwicklung von neuen Produkten und Produktionsprozessen (Innovation). Da die Forschungs- und Entwicklungstätigkeit sehr kostspielig ist, ist sie für die Unternehmen nur insofern interessant, wenn sich dadurch Wettbewerbsvorteile erzielen lassen, meistens in Form von Rechten für die exklusive Verwertung der Innovation. Aus
32
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 1
diesem Grund kommt dem Schutz des geistigen Eigentums und dem Patentwesen eine große Bedeutung bei der Verbesserung der Produktivität zu. Überaus wichtig ist es auch, dass sich die neuen Technologien schnell verbreiten und von den Unternehmen angewendet werden. Die Wirtschaftspolitik kann hierzu viel beitragen, z.B. indem sie Investitionen fördert oder geeignete Strukturen für einen reibungslosen „Technologietransfer“ schafft. Viele Ökonomen sind darüber hinaus der Ansicht, dass Konkurrenz und internationaler Handel eine wesentliche Rolle für das Wachstum der Produktivität spielen: Der Wettbewerbsdruck auf den Märkten zwingt die Unternehmen dazu, ihre angebotene Produktpalette ständig zu erneuern und immer effizientere Produktionsmethoden einzusetzen, um so mehr, wenn das Unternehmen der internationalen Konkurrenz ausgesetzt ist12. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Wirtschaftspolitik die unternehmerische Initiative nicht behindert und keine Verzerrungen auf dem Markt verursacht. Besonders wichtig ist der Abbau von rechtlichen Barrieren: Dadurch könnte der Markteintritt von neuen Firmen, welche oft für die Innovation, Anwendung und Verbreitung der neuen Technologien verantwortlich sind, erleichtert werden. Allerdings hängt der Fortschritt nicht nur vom Einsatz einer verbesserten Technologie ab. Ein wichtiger Beitrag zum Produktivitätswachstum geht auch von den Investitionen in Humankapital aus: besser ausgebildete Mitarbeiter können effizienter arbeiten, sich leichter an die ständigen Entwicklungen der Produktionsprozesse anpassen, und aktiv am Innovationsprozess teilnehmen, in dem sie Lösungen für eventuelle Probleme beisteuern13. In dieser Hinsicht kann die Wirtschaftspolitik positiv wirken, indem sie die berufliche Aus- und Weiterbildung aufwertet.
Literaturverzeichnis: • CRAFTS, N., “The Solow Productivity Paradox in Historical Perspective”, London School of Economics, November 2001; • GIORNO, C., RICHARDSON, P., SUKYER, W., “Technical Progress, Factor Productivity and Macroeconomic Performance in the Medium Term”, OECD Economic department working papers No.157, Paris, 1995; • KORRES, G.M., IOSIFIDES, Th., “Technical Change, Productivity and Economic Growth”, University of the Aegean, Mytilini, Lesvos, Greece; • LAW, Marc T., “Productivity and Economic Performance – An Overview of the Issues”, Fraser Institute, Vancouver, 2000. • NICOLETTI, G., SCARPETTA, S., “Regulation, productivity and growth: OECD evidence”, OECD Economics Department Working Papers No. 347, ECO/WKP(2003)1; Jan. 2003; • OECD, “Differences in income and productivity in the OECD”, in “OECD STI Scoreboard 2001”, S. 116 ff; • OECD, “OECD Productivity Manual: A Guide To The Measurement Of Industry-Level And Aggregate Productivity Growth”, Paris, March 2001; • OECD, “Productivity and Firm Dynamics: Evidence from Microdata”, in “OECD Economic Outlook 69 (2001)”, S. 209 ff; • OWYONG, D.T., “Productivity Growth: Theory and Measurement”, in “APO Productivity Journal”; • SANGHOON AHN, “Competition, innovation and productivity growth: a review of theory and evidence”, OECD Eco/Wkp(2002)3, Jan. 2002; • ZAGLER, M., “Innovations, economic growth and productivity in the new economy”, Vienna University of Economics, 2002.
12 13
Vgl. Law, 2000, SS. 24-25. Vgl. Law, 2000, S. 25.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
33
Kapitel 2
2.
Die Arbeitsproduktivität in Südtirol und im Alpenraum
Im ersten Kapitel wurde auf die Bedeutung der Produktivität als Wettbewerbsfaktor hingewiesen, sowie auf ihren entscheidenden Beitrag für das Wirtschaftswachstum und den Lebensstandard der Bevölkerung. Nun werden wir das Produktivitätsniveau in Südtirol quantifizieren und bewerten, und dabei auch einen Vergleich zu anderen Regionen des Alpenraumes ziehen. Wie bereits im Abschnitt 1.5 angedeutet wurde, konzentrieren wir uns in den folgenden Analysen nur auf die Arbeitsproduktivität. Daher werden wir den Ausdruck „Produktivität“ als Synonym für „Arbeitsproduktivität“ benutzen. Wir schicken voraus, dass die für die Studie verwendeten Daten (außer es liegen andere Angaben vor), aus der „IBC (International Benchmark Club) Performance Database 2003“ von BAK Basel Economics stammen. Diese Datenbank wurde ausgewählt, weil sie homogene und vergleichbare Daten zu Beschäftigung und Wertschöpfung für viele Regionen des Alpenraumes auf einer detailliert aufgeschlüsselten Sektorebene liefert.
2.1
Produktivität in Südtirol und in den Alpenregionen im Vergleich
Laut aktuell verfügbaren Daten (Jahr 2002) liegt die durchschnittliche Produktivität der gesamten Südtiroler Wirtschaft (BIP je Beschäftigten) bei über 55.500 Euro. Um diesen Wert interpretieren zu können, ist es sinnvoll, ihn mit Werten anderer Regionen zu vergleichen. Zu diesem Zweck haben wir unter Berücksichtigung der geografischen Lage und Datenverfügbarkeit eine Stichprobe von 33 Gebieten des Alpenraumes ausgewählt, welche als Vergleichsgrundlage für die Beurteilung der Entwicklung der lokalen Wirtschaft dienen soll. Diese Stichprobe enthält 16 italienische Provinzen (Bozen, Turin, Verbano-Cusio-Ossola, Novara, Cuneo, Aosta, Varese, Como, Sondrio, Bergamo, Brescia, Trient, Verona, Vicenza, Belluno, Udine), sieben Schweizer Kantone (Wallis, Uri, Schwyz, St. Gallen, Glarus, Graubünden, Tessin), fünf österreichische Bundesländer (Kärnten, Steiermark, Salzburg, Tirol, Vorarlberg), zwei französische Departments (Savoyen, Hohes Savoyen) sowie einige Gebiete aus Bayern (Kempten, Rosenheim, Traunstein14). Die Grafik 2.1 veranschaulicht die geografische Verteilung der 33 oben angeführten Regionen.
14
34
In Bezug auf die bundesdeutschen Gebiete muss nachgereicht werden, dass sich die von BAK Basel Economics angewandte Klassifikation von der Standard-Gebietseinteilung NUTS unterscheidet. Daher gelten für die vorliegende Studie folgende Definitionen: • das Gebiet von Kempten umfasst auch die Kreise Kaufbeuren, Ostallgäu, Lindau und Oberallgäu; • das Gebiet von Rosenheim umfasst auch die Kreise Miesbach und Bad Tölz – Wolfratshausen; • das Gebiet von Traunstein umfasst auch den Kreis „Berchtesgadener Land“.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 2
Grafik 2.1
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
35
Kapitel 2
Die Tabelle 2.1 enthält die 33 Gebiete und ihr jeweiliges BIP je Beschäftigten in absteigend sortierter Reihenfolge. Wie ersichtlich, liegt die Produktivität unserer Provinz auf dem Niveau von Tirol und im Schnitt des Alpenraumes. Darüber hinaus belegt Bozen bereits den zweiten Platz hinter Turin unter den 16 untersuchten italienischen Provinzen.15 Tabelle 2.1 – Arbeitsproduktivität in Südtirol und im Alpenraum (2002) Gebiet
Arbeitsproduktivität 2002 (Wertschöpfung je Beschäftigten in Euro)
Glarus (Schweiz)
68.606
125%
Tessin (Schweiz)
62.205
113%
Schwyz (Schweiz)
61.662
112%
Uri (Schweiz)
61.418
112%
Hohes Savoyen (Frankreich)
60.519
110%
Savoyen (Frankreich)
60.152
110%
Wallis (Schweiz)
59.780
109%
Salzburg (Österreich)
59.671
109%
Vorarlberg (Österreich)
58.983
107%
Graubünden (Schweiz)
58.926
107%
St. Gallen (Schweiz)
58.601
107%
Turin (Italien)
58.024
106%
Traunstein (Deutschland)
56.212
102%
Bozen (Italien)
55.546
101%
Tirol (Österreich)
55.115
100%
Varese (Italien)
55.005
100%
Alpenraum (Durchschnitt der 33 ausgew. Gebiete)
54.901
100%
Kärnten (Österreich)
54.284
99%
Bergamo (Italien)
53.962
98%
Cuneo (Italien)
53.945
98%
Novara (Italien)
53.886
98%
Como (Italien)
53.830
98%
Belluno (Italien)
53.627
98%
Trient (Italien)
53.604
98%
Brescia (Italien)
52.715
96%
Aosta (Italien)
52.063
95%
Verona (Italien)
51.511
94%
Sondrio (Italien)
51.505
94%
Vicenza (Italien)
51.355
94%
Steiermark (Österreich)
50.483
92%
Udine (Italien)
50.259
92%
Rosenheim (Deutschland)
50.230
91%
Verbano-Cusio-Ossola (Italien)
50.037
91%
Kempten (Deutschland)
49.742
91%
Quelle: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003) - Auswertung: WIFO – Handelskammer Bozen
15
36
Index (Alpenraum = 100)
Der Unterschied zu den anderen Provinzen fällt aber relativ bescheiden aus (maximal 10%).
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 2
Es gilt auch zu bedenken, dass tatsächlich bestehende Unterschiede im Preisniveau zwischen den 33 Gebieten zu einer Überschätzung der Werte einzelner Regionen, darunter auch von Südtirol, geführt haben könnten. In den folgenden Seiten werden wir die Stärken und Schwächen der Südtiroler Wirtschaft herausarbeiten, um auch entsprechende Ansätze für eventuelle Interventionen zu liefern.
2.2
Die Auswirkungen der Wirtschaftsstruktur auf die Produktivität der Südtiroler Wirtschaft
Wie bereits im ersten Kapitel gezeigt wurde, hängt die durchschnittliche Produktivität einer bestimmten Wirtschaft von einer Vielzahl von Faktoren ab. Unter diesen spielt die Struktur der Wirtschaft, d.h. der Beitrag der einzelnen Sektoren zur Gesamtbeschäftigung, auf jeden Fall eine wesentliche Rolle. Da sich die Produktivität zwischen den verschiedenen Sektoren stark unterscheidet, kann eine optimale Allokation der verfügbaren Ressourcen (Boden, Arbeit und Kapital) zu einer spürbaren Verbesserung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung führen. Es wäre daher wünschenswert, dass sich unsere lokale Wirtschaft so weit wie möglich auf Sektoren mit einer hohen Produktivität spezialisieren würde. Um diese Tätigkeitsbereiche herauszuarbeiten, haben wir die durchschnittliche Produktivität der einzelnen Sektoren für den gesamten Alpenraum berechnet. Darauf aufbauend wurden die Sektoren in zwei Gruppen eingeteilt, je nachdem ob die jeweilige Produktivität mehr oder weniger als 90% der Produktivität der gesamten Wirtschaft des Alpenraumes beträgt. Auf diese Weise erhält man 18 Sektoren mit einer mittleren bis hohen Produktivität und weitere 15 mit einer tendenziell niedrigen Produktivität (S. Tab. 2.2).
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
37
Kapitel 2
Tabelle 2.2 – Klassifikation der Sektoren nach ihrer Produktivität im Alpenraum Sektoren mit niedriger Produktivität (weniger als 90% der Produktivität der Gesamtwirtschaft des Alpenraumes)
Sektoren mit mittlerer bis hoher Produktivität (über 90% der Produktivität der Gesamtwirtschaft des Alpenraumes)
• • • • • • • • • • • • • • •
• • • • • • • •
Primärer Sektor (Landwirtschaft); Textil und Bekleidung; Lederwaren und Schuhe; Be- und Verarbeitung von Holz; Metall und Metallerzeugnisse; Herstellung von EDV-Geräten; Feinmechanik, Optik, Uhren; Sonstiges verarbeitendes Gewerbe; Baugewerbe; Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen; Einzelhandel, Reparatur; Gastgewerbe; Bildung; Gesundheits- und Sozialwesen; Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen;
• • • • • • • • • •
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden; Nahrungsmittel und Getränke, Tabak; Papier- und Kartongewerbe; Verlags- und Druckgewerbe; Koksherstellung und Erdölraffinerien; Chemische Industrie; Gummi- und Kunststoffwaren; Herstellung von Produkten aus der NichtmetallErzverarbeitung; Maschinenbau; Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen; Fahrzeugbau; Energie- und Wasserversorgung; Großhandel; Transport; Post und Fernmeldewesen; Finanzsektor; Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten; Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung;
Quelle: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003) - Auswertung: WIFO – Handelskammer Bozen
Ein wertvoller Indikator für die Bewertung der Wirtschaftsstruktur in den einzelnen Gebieten ist der Anteil der Sektoren mit einer mittleren bis hohen Produktivität an der Gesamtbeschäftigung. Aus der Tabelle 2.3 ersieht man, dass Südtirol hier ein klares Strukturdefizit aufweist: Der Anteil der Sektoren mit einer mittleren bis hohen Produktivität erreicht nur 33,3%, wodurch sich unsere Provinz nur an die 29. Stelle aller 33 untersuchten Regionen und an die vorletzte Stelle der 16 italienischen Provinzen positioniert. Bemerkenswert ist darüber hinaus, dass auch im Trentino (36,7%) und im Bundesland Tirol (36,6%) der Anteil der hoch produktiven Sektoren relativ niedrig ist. Auf der anderen Seite gibt es kein derartiges Strukturproblem für die italienischen Provinzen, insofern ihr Anteil der Beschäftigten in Sektoren mit mittlerer bis hoher Produktivität im Schnitt 43,5% beträgt, und damit leicht über dem Durchschnitt des gesamten Alpenraumes (41,4%) liegt16.
16
38
Bei der Berechnung der Anteile wurden die Haushaltsdienste bei Familien und Wohngemeinschaften nicht berücksichtigt.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 2
Tabelle 2.3 – Anteil der Beschäftigten in Sektoren mit einer mittleren bis hohen Produktivität, nach Gebieten Gebiet
Anteil der Beschäftigten in Sektoren mit einer mittleren bis hohen Produktivität
Turin (Italien)
53,3%
Varese (Italien)
48,5%
Novara (Italien)
44,8%
Cuneo (Italien)
44,0%
Bergamo (Italien)
43,8%
Verona (Italien)
43,4%
Kempten (Deutschland)
42,8%
Savoyen (Frankreich)
42,2%
Vicenza (Italien)
42,1%
Rosenheim (Deutschland)
42,0%
Alpenraum (Durchschnitt der 33 ausgewählten Gebiete)
41,4%
Traunstein (Deutschland)
41,0%
Tessin (Schweiz)
41,0%
St. Gallen (Schweiz)
40,9%
Udine (Italien)
40,5%
Hohes Savoyen (Frankreich)
39,8%
Brescia (Italien)
39,2%
Como (Italien)
38,4%
Salzburg (Österreich)
38,2%
Kärnten (Österreich)
37,2%
Glarus (Schweiz)
37,1%
Steiermark (Österreich)
36,8%
Aosta (Italien)
36,7%
Trient (Italien)
36,7%
Tirol (Österreich)
36,6%
Verbano-Cusio-Ossola (Italien)
36,4%
Schwyz (Schweiz)
35,5%
Sondrio (Italien)
35,2%
Vorarlberg (Österreich)
33,6%
Bozen (Italien)
33,3%
Uri (Schweiz)
31,9%
Wallis (Schweiz)
31,1%
Graubünden (Schweiz)
30,5%
Belluno (Italien)
29,7%
Quelle: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003) - Auswertung: WIFO – Handelskammer Bozen
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
39
Kapitel 2
Die Wertschöpfung unserer Provinz erreichte im Jahr 2002 fast 13,8 Milliarden Euro17. Kann man den Einfluss des oben besprochenen Strukturdefizits auf diesen Wert quantifizieren? Um diese Frage zu lösen, untersuchen wir, wie sich die Wertschöpfung von Südtirol ändert, wenn unsere Wirtschaft - hypothetisch betrachtet - dieselbe Wirtschaftsstruktur der anderen untersuchten Regionen hätte. Für diese Berechnung verweisen wir auf den Ausdruck [20] aus dem ersten Kapitel (vgl. §1.6). Gemäß dieser Formel errechnet sich die Wertschöpfung von Südtirol YBZ wie folgt: [21]
YBZ = LBZ · lBZ x ABZ
wobei LBZ die Anzahl der Beschäftigten unserer Provinz angibt. lBZ ist hingegen der Vektor der Anteilskoeffizienten der einzelnen Sektoren an der Gesamtbeschäftigung (also die Wirtschaftsstruktur) und ABZ den Vektor der Produktivitätswerte der einzelnen Sektoren in Südtirol. Tauscht man in [21] den Vektor lBZ mit dem Vektor lR (die Anteilskoeffizienten der einzelnen Sektoren an der Gesamtbeschäftigung einer bestimmten Region R), können wir obige theoretische Wertschöpfung berechnen, indem wir Südtirols Gesamtbeschäftigung gemäß der Wirtschaftsstruktur der Region R aufteilen und in der Folge die so ermittelten hypothetischen sektoralen Beschäftigungszahlen mit den effektiven Produktivitätswerten der jeweiligen Sektoren in Südtirol kombiniert:
[22]
ŶBZ = LBZ · lR x ABZ
Die Berechnung [22] wurde für jede einzelne Region R unserer Stichprobe wiederholt und die entsprechenden Ergebnisse sind in der linken Spalte der Tabelle 2.4 zusammengefasst. In der rechten Spalte dieser Tabelle sind dagegen die theoretischen Werte für die Wertschöpfung ŶBZ angeführt, welche sich ergeben, wenn man die Anzahl der tatsächlichen Beschäftigten je Sektor in Südtirol mit der Produktivität der Sektoren der anderen Regionen des Alpenraumes gemäß folgender Gleichung kombiniert:
[23]
ŶBZ = LBZ · lBZ x AR
In beiden Spalten wurde die tatsächliche Wertschöpfung unserer Provinz orange markiert.
17
40
Ausgeschlossen Haushaltsdienste bei Familien und Wohngemeinschaften.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 2
Die linke Spalte der Tabelle 2.4 zeigt, dass die Verteilung der Beschäftigten auf die verschiedenen Wirtschaftssektoren unserer Provinz im Hinblick auf die Gesamtproduktivität alles andere als optimal ist. Würde man die tatsächliche Wirtschaftsstruktur von Südtirol mit einer beliebigen anderen der restlichen 32 Gebiete austauschen, würde sich die theoretische Wertschöpfung in der Tat immer erhöhen. Klarerweise kann die Wirtschaftsstruktur in einem bestimmten Gebiet nur schwer verändert werden: Sie ist das Ergebnis des Zusammenspiels von komplexen geografischen, naturräumlichen, sozialen und kulturellen Faktoren, welche nur zum Teil von den Entscheidungen der Wirtschaftspolitik beeinflusst werden können. Dennoch halten wir es für notwendig, das Problem im nächsten Kapitel noch näher zu untersuchen. Im Unterschied zur problematischen Wirtschaftsstruktur gibt die Produktivität der einzelnen Branchen keinen besonderen Anlass zur Sorge: nur die sieben Schweizer Kantone und die österreichischen Bundesländer Vorarlberg und Salzburg erreichen eine höhere Wertschöpfung je Beschäftigten als Südtirol auf der Ebene der einzelnen Wirtschaftssektoren (siehe rechte Spalte der Tabelle). In allen anderen Fällen würde ein Austausch der tatsächlichen Produktivitätswerte unserer Provinz mit jenen der anderen Regionen zu einer niedrigeren theoretischen Wertschöpfung führen. Daraus können wir schließen, dass zumindest aus der Sicht der Produktivität die Südtiroler Firmen als wettbewerbsfähig im Vergleich zur Konkurrenz aus den anderen alpinen Regionen einzustufen sind.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
41
Kapitel 2
Tabelle 2.4 – Theoretische Wertschöpfung in Südtirol unter Zugrundelegung der Produktivität und der Wirtschaftsstruktur der anderen Regionen Südtirol: Theoretische Wertschöpfung 2002, in Tausend Euro (ohne Haushaltsdienste bei Familien und Wohngemeinschaften) mit der Wirtschaftsstruktur der anderen Regionen
mit der Produktivität der anderen Regionen
Turin (Italien)
16.789.922
Glarus (Schweiz)
17.830.925
Tessin (Schweiz)
16.298.082
Schwyz (Schweiz)
16.516.417
Varese (Italien)
15.974.127
Graubünden (Schweiz)
15.648.559
St. Gallen (Schweiz)
15.583.767
Vorarlberg (Österreich)
15.163.031
Bergamo (Italien)
15.397.338
Wallis (Schweiz)
14.842.876
Rosenheim (Deutschland)
15.372.738
St. Gallen (Schweiz)
14.714.817
Hohes Savoyen (Frankreich)
15.369.537
Uri (Schweiz)
14.628.039
Como (Italien)
15.369.365
Salzburg (Österreich)
14.390.619
Savoyen (Frankreich)
15.201.906
Tessin (Schweiz)
14.200.762
Udine (Italien)
15.164.360
Bozen (Italien)
13.777.893
Alpenraum (33 Gebiete)
15.139.940
Savoyen (Frankreich)
13.776.765
Novara (Italien)
15.100.289
Tirol (Österreich)
13.567.026
Salzburg (Österreich)
15.096.868
Kärnten (Österreich)
13.500.987
Kärnten (Österreich)
14.938.160
Belluno (Italien)
13.189.805
Sondrio (Italien)
14.893.776
Hohes Savoyen (Frankreich)
13.164.619
Brescia (Italien)
14.826.478
Trient (Italien)
12.644.520
Verbano-Cusio-Ossola (Italien)
14.775.791
Traunstein (Deutschland)
12.535.677
Schwyz (Schweiz)
14.738.006
Steiermark (Österreich)
12.487.227
Graubünden (Schweiz)
14.737.515
Alpenraum (33 Gebiete)
12.450.046
Vicenza (Italien)
14.639.078
Como (Italien)
12.385.049
Vorarlberg (Österreich)
14.632.153
Brescia (Italien)
12.213.083
Tirol (Österreich)
14.618.568
Cuneo (Italien)
12.116.561
Kempten (Deutschland)
14.602.216
Bergamo (Italien)
12.106.444
Verona (Italien)
14.578.855
Vicenza (Italien)
12.055.369
Aosta (Italien)
14.556.861
Varese (Italien)
12.052.448
Steiermark (Österreich)
14.542.266
Turin (Italien)
12.047.720
Glarus (Schweiz)
14.530.477
Sondrio (Italien)
11.935.327
Wallis (Schweiz)
14.476.408
Aosta (Italien)
11.893.584
Trient (Italien)
14.433.962
Verona (Italien)
11.852.380
Traunstein (Deutschland)
14.424.490
Novara (Italien)
11.658.240
Cuneo (Italien)
14.420.484
Udine (Italien)
11.353.786
Uri (Schweiz)
13.896.007
Verbano-Cusio-Ossola (Italien)
11.232.991
Belluno (Italien)
13.827.299
Kempten (Deutschland)
10.644.656
Bozen (Italien)
13.777.893
Rosenheim (Deutschland)
10.567.653
Quelle: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003) - Auswertung: WIFO – Handelskammer Bozen
42
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 3
3.
Die Struktur der Südtiroler Wirtschaft: ein Vergleich mit Trentino, Tirol und anderen Gebieten des Alpenraumes
3.1
Klassifikation der Wirtschaftssektoren nach der Höhe der Produktivität
Um die Wirtschaftsstruktur der einzelnen Regionen des Alpenraumes besser miteinander zu vergleichen, haben wir die verschiedenen Sektoren für alle 33 untersuchten Gebiete in sechs Gruppen eingeteilt. Für alle Regionen R wurden die verschiedenen Sektoren S anhand der folgenden drei Kriterien klassifiziert: • Höhe der Produktivität des Sektors S im Alpenraum 15 Wirtschaftsbereiche wurden den „Sektoren mit einer tendenziell niedrigen Produktivität im Alpenraum“ zugerechnet, weil ihre durchschnittliche Wertschöpfung je Beschäftigten in den 33 untersuchten Regionen weniger als 90% des BIP je Beschäftigten des gesamten Alpenraumes beträgt. Die restlichen Wirtschaftsbereiche zählen dagegen zu den Sektoren mit einer „mittleren bis hohen Produktivität“. • Höhe der Produktivität des Sektors S in der Region R Für jede einzelne Region R wurden jene Wirtschaftsbereiche, deren Wertschöpfung je Beschäftigten weniger als 90% des BIP je Beschäftigten beträgt, als „Sektoren mit einer niedrigen Produktivität“ bezeichnet. Die anderen Bereiche wurden hingegen zu den Sektoren mit einer „mittleren bis hohen Produktivität in der Region R“ gezählt. • Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen der Region R im Sektor S Lag die Wertschöpfung je Beschäftigten des Sektors S in der Region R über dem Durchschnitt dieses Sektors im Alpenraum, wurde den Unternehmen der Region R eine erhöhte Wettbewerbsfähigkeit bescheinigt. Im gegenteiligen Fall weisen die Unternehmen der Region R einen Wettbewerbsrückstand im Sektor S auf. Die Abbildung 3.1 veranschaulicht die Einteilung der Wirtschaftsbereiche nach den oben angeführten Kriterien für die Region R. Da diese Klassifikation sowohl das durchschnittliche Produktivitätsniveau des Alpenraumes, als auch jenes der einzelnen Region berücksichtigt, unterscheidet sich die Verteilung der Sektoren auf die sechs Gruppen von Gebiet zu Gebiet. Z.B. umfasst die „Gruppe 1“ in Südtirol andere Sektoren als die „Gruppe 1“ in Tirol, im Trentino oder in einem beliebig anderen Alpengebiet.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
43
Kapitel 3
3B
3A
1
Sektoren mit einer… • niedrigen Produktivität im Alpenraum; • niedrigen Produktivität in der Region R; • hohen Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen der Region R.
Sektoren mit einer… • niedrigen Produktivität im Alpenraum; • mittleren bis hohen Produktivität in der Region R; • hohen Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen der Region R.
Sektoren mit einer… • mittleren bis hohen Produktivität im Alpenraum; • hohen Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen der Region R.
4
2B
2A
Sektoren mit einer… • niedrigen Produktivität im Alpenraum; • niedrigen Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen der Region R.
Sektoren mit einer… • mittleren bis hohen Produktivität im Alpenraum; • niedrigen Produktivität in der Region R; • niedrigen Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen der Region R.
Sektoren mit einer… • mittleren bis hohen Produktivität im Alpenraum; • mittleren bis hohen Produktivität in der Region R; • niedrigen Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen der Region R.
Niedrig
Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen der Region R
Hoch
Abbildung 3.1 - Klassifikation der Wirtschaftsbereiche nach ihrer Produktivität
Produktivität des Sektors im Alpenraum (Durchschnitt der 33 Gebiete) Niedrig
Hoch
Die Sektoren der „Gruppe 1“ umfassen jene Wirtschaftsbereiche mit einer mittleren bis hohen Produktivität im Alpenraum und mit einer noch höheren Produktivität in der Region R. Es handelt sich um „ideale“ Wirtschaftsbereiche, deren Präsenz so weit wie möglich verstärkt werden sollte. Allerdings sollten für die Förderung bestimmter Wirtschaftsbereiche nicht nur rein wirtschaftliche Gesichtspunkte ausschlaggebend sein, sondern auch geografische, naturräumliche und kulturelle Gegebenheiten sowie soziale Bedürfnisse berücksichtigt werden. Die Sektoren der „Gruppe 2A“ weisen eine mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und eine niedrigere, aber immer noch zufriedenstellende Produktivität in der Region R auf. Es handelt sich um durchaus interessante Wirtschaftsbereiche; allerdings befinden sich die lokalen Unternehmen dieses Sektors in einem gewissen Wettbewerbsrückstand. Ziel ist es daher, die Ursachen für die verminderte Wettbewerbsfähigkeit zu verstehen und zu beseitigen. Die Sektoren der „Gruppe 2B“ weisen eine mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber nicht in der Region R auf. Es ist notwendig, die Ursachen dieser Abweichung zu analysieren und Ansätze zu ihrer Überwindung aufzuzeigen, damit auch diese Sektoren interessante Möglichkeiten für die Zukunft bieten können. Die Sektoren der „Gruppe 3A“ weisen eine mittlere bis hohe Produktivität in der Region R, aber eine niedrige Produktivität im restlichen Alpenraum auf. Es ist wieder wichtig, die Ursache für diesen Wettbewerbsvorteil zu ergründen, um zu erkennen, ob dieser auch in der Zukunft beibehalten werden kann. Nur in diesem Fall können diese Sektoren einen positiven Beitrag zur Verbesserung der durchschnittlichen Gesamtproduktivität der Region leisten.
44
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
4
3B
3A
2B
2A
1
Gruppe
106,4
22,4
0,1
6,2
0,0
10,3
Insgesamt
Primärer Sektor (Landwirtschaft)
Lederwaren und Schuhe
Metall und Metallerzeugnisse
Herstellung von EDV-Geräten
Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
38,9
13,5
Gesundheits- und Sozialwesen
Insgesamt
15,9
Baugewerbe
Bildung
11,1
22,9
Insgesamt
44,5
0,7
Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen
21,7
3,7
Maschinenbau
Gastgewerbe
6,7
Nahrungsmittel und Getränke, Tabak
Einzelhandel, Reparatur
34,9
Insgesamt
2,1
15,7
Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung
Sonstiges verarbeitendes Gewerbe
14,3
Großhandel
0,8
1,4
Energie- und Wasserversorgung
Feinmechanik, Optik, Uhren
2,3
Herstellung von Produkten aus der NichtmetallErzverarbeitung
6,9
0,9
Chemische Industrie
1,0
0,1
Koksherstellung und Erdölraffinerien
Be- und Verarbeitung von Holz
0,3
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden
Textil und Bekleidung
40,7
Insgesamt
28,3
16,1
Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten
Insgesamt
5,7
Finanzsektor
5,4
1,7
Post und Fernmeldewesen
Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen
2,3
0,9
Gummi- und Kunststoffwaren
11,6
2,2
Verlags- und Druckgewerbe
Transport
0,2
Fahrzeugbau
260,3
Papier- und Kartongewerbe
(15,0%)
(3,9%)
(0,0%)
(2,4%)
(0,0%)
(8,6%)
(40,9%)
(5,2%)
(6,1%)
(17,1%)
(8,3%)
(0,8%)
(0,3%)
(2,6%)
(0,4%)
(10,9%)
(2,1%)
(8,8%)
(4,3%)
(0,3%)
(1,4%)
(2,6%)
(13,4%)
(6,0%)
(5,5%)
(0,5%)
(0,9%)
(0,3%)
(0,0%)
(0,1%)
(15,6%)
(6,2%)
(2,2%)
(0,6%)
(4,5%)
(0,9%)
(0,3%)
(0,8%)
(0,1%)
(100,0%)
in Tausend
Gesamte Wirtschaft (ohne häusliche Dienste)
Sektoren
Beschäftigte
Südtirol
1.093,6
372,7
0,9
256,3
3,9
459,8
4.479,8
643,0
780,1
1.743,8
816,5
103,0
38,5
309,4
45,4
1.735,9
274,7
1.461,3
488,8
32,7
181,9
274,3
2.084,2
857,1
820,2
203,3
125,1
54,1
3,4
21,1
3.895,6
1.950,5
766,5
216,5
624,5
124,0
53,7
145,5
14,4
13.777,9
(7,9%)
(2,7%)
(0,0%)
(1,9%)
(0,0%)
(3,3%)
(32,5%)
(4,7%)
(5,7%)
(12,7%)
(5,9%)
(0,7%)
(0,3%)
(2,2%)
(0,3%)
(12,6%)
(2,0%)
(10,6%)
(3,5%)
(0,2%)
(1,3%)
(2,0%)
(15,1%)
(6,2%)
(6,0%)
(1,5%)
(0,9%)
(0,4%)
(0,0%)
(0,2%)
(28,3%)
(14,2%)
(5,6%)
(1,6%)
(4,5%)
(0,9%)
(0,4%)
(1,1%)
(0,1%)
(100,0%)
in Mio. Euro
Wertschöpfung
28,1
36,3
35,4
41,7
33,2
20,5
42,1
47,5
49,2
39,2
37,6
48,6
47,0
45,1
47,0
61,3
50,5
63,9
44,0
44,2
49,0
41,2
59,8
54,7
57,5
143,4
54,6
63,5
52,9
69,2
95,8
121,1
133,8
130,3
53,7
54,8
61,7
66,5
72,6
52,9
in Tausend Euro
Wertschöpfung je Beschäftigten
16,3
Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung
60,6
10,7
Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
Insgesamt
37,8
1,0
0,1
6,3
4,2
0,5
87,4
14,1
16,5
16,9
4,6
17,4
1,2
3,2
13,6
0,0
10,4
1,2
4,5
4,7
Gastgewerbe
Feinmechanik, Optik, Uhren
Herstellung von EDV-Geräten
Metall und Metallerzeugnisse
Be- und Verarbeitung von Holz
Lederwaren und Schuhe
Insgesamt
Gesundheits- und Sozialwesen
Bildung
Einzelhandel, Reparatur
Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen
Baugewerbe
Sonstiges verarbeitendes Gewerbe
Textil und Bekleidung
Primärer Sektor (Landwirtschaft)
Insgesamt
Insgesamt
Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen
Maschinenbau
Nahrungsmittel und Getränke, Tabak
38,4
5,5
Finanzsektor
Insgesamt
6,7
Großhandel
1,8
2,9
Herstellung von Produkten aus der NichtmetallErzverarbeitung Energie- und Wasserversorgung
1,6
0,2
2,0
1,4
Chemische Industrie
Koksherstellung und Erdölraffinerien
Papier- und Kartongewerbe
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden
36,9
18,4
Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten
Insgesamt
1,5
12,0
1,2
2,4
1,5
233,6
(25,9%)
(4,6%)
(16,2%)
(0,4%)
(0,0%)
(2,7%)
(1,8%)
(0,2%)
(37,4%)
(6,0%)
(7,1%)
(7,2%)
(2,0%)
(7,5%)
(0,5%)
(1,4%)
(5,8%)
(0,0%)
(4,4%)
(0,5%)
(1,9%)
(2,0%)
(16,4%)
(7,0%)
(2,4%)
(2,9%)
(0,8%)
(1,2%)
(0,7%)
(0,1%)
(0,9%)
(0,6%)
(15,8%)
(7,9%)
(0,6%)
(5,1%)
(0,5%)
(1,0%)
(0,6%)
(100,0%)
in Tausend
Post und Fernmeldewesen
Transport
Fahrzeugbau
Gummi- und Kunststoffwaren
Verlags- und Druckgewerbe
Gesamte Wirtschaft (ohne häusliche Dienste)
Sektoren
Beschäftigte
Trentino
2.191,1
410,1
1.281,1
46,0
3,4
252,1
182,7
15,7
3.457,5
622,9
755,7
552,8
201,8
752,3
56,3
145,4
370,4
0,0
452,3
49,1
215,2
187,9
2.511,8
830,2
602,3
335,8
246,8
153,7
96,2
10,2
140,8
95,8
3.360,4
2.121,7
218,4
721,9
61,8
139,3
97,3
11.973,1
(18,3%)
(3,4%)
(10,7%)
(0,4%)
(0,0%)
(2,1%)
(1,5%)
(0,1%)
(28,9%)
(5,2%)
(6,3%)
(4,6%)
(1,7%)
(6,3%)
(0,5%)
(1,2%)
(3,1%)
(0,0%)
(3,8%)
(0,4%)
(1,8%)
(1,6%)
(21,0%)
(6,9%)
(5,0%)
(2,8%)
(2,1%)
(1,3%)
(0,8%)
(0,1%)
(1,2%)
(0,8%)
(28,1%)
(17,7%)
(1,8%)
(6,0%)
(0,5%)
(1,2%)
(0,8%)
(100,0%)
in Mio. Euro
Wertschöpfung
36,2
38,3
33,9
45,3
34,3
40,3
43,5
32,3
39,6
44,3
45,9
32,8
44,1
43,2
47,1
45,4
27,2
--
43,5
42,5
47,5
39,9
65,5
51,0
109,4
50,2
138,3
53,1
61,4
51,0
70,3
67,0
91,0
115,1
146,8
60,3
53,3
59,3
64,4
51,2
in Tausend Euro
Wertschöpfung je Beschäftigten
17,7
Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten
Quelle: BAK Basel Economics (IBC Database 2003), Ausarbeitung WIFO; Die Klassifikation basiert auf Daten des Jahres 2002.
45
12,5
Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
114,3
26,6
Gesundheits- und Sozialwesen
Insgesamt
27,7
7,1
6,7
2,2
0,6
11,4
3,1
16,5
52,9
20,7
32,0
0,2
41,8
39,1
2,7
6,0
5,3
0,7
44,6
19,5
10,9
5,3
2,6
6,2
Einzelhandel, Reparatur
Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen
Sonstiges verarbeitendes Gewerbe
Feinmechanik, Optik, Uhren
Herstellung von EDV-Geräten
Metall und Metallerzeugnisse
Textil und Bekleidung
Primärer Sektor (Landwirtschaft)
Insgesamt
Bildung
Baugewerbe
Lederwaren und Schuhe
Insgesamt
Gastgewerbe
Be- und Verarbeitung von Holz
Insgesamt
Nahrungsmittel und Getränke, Tabak
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden
Insgesamt
Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung
Finanzsektor
Post und Fernmeldewesen
Energie- und Wasserversorgung
Maschinenbau
70,1
21,8
Transport
Insgesamt
1,3 11,9
Großhandel
0,8
Fahrzeugbau
7,5
Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen
1,3
4,5
0,0
2,8
0,5
329,7
(34,7%)
(3,8%)
(8,1%)
(8,4%)
(2,2%)
(2,0%)
(0,7%)
(0,2%)
(3,5%)
(0,9%)
(5,0%)
(16,0%)
(6,3%)
(9,7%)
(0,1%)
(12,7%)
(11,9%)
(0,8%)
(1,8%)
(1,6%)
(0,2%)
(13,5%)
(5,9%)
(3,3%)
(1,6%)
(0,8%)
(1,9%)
(21,3%)
(5,4%)
(6,6%)
(3,6%)
(0,4%)
(0,2%)
(2,3%)
(0,4%)
(1,4%)
(0,0%)
(0,9%)
(0,2%)
(100,0%)
in Tausend
Beschäftigte
Herstellung von Produkten aus der NichtmetallErzverarbeitung
Gummi- und Kunststoffwaren
Chemische Industrie
Koksherstellung und Erdölraffinerien
Verlags- und Druckgewerbe
Papier- und Kartongewerbe
Gesamte Wirtschaft (ohne häusliche Dienste)
Sektoren
Tirol
2.907,8
484,1
777,4
503,9
211,3
181,6
59,4
18,1
372,8
105,0
194,2
2.288,2
902,2
1.378,1
7,8
2.401,4
2.208,3
193,1
210,4
179,8
30,6
2.916,3
1.044,7
997,0
386,1
158,3
330,2
6.474,8
2.516,3
1.354,7
940,9
74,5
112,2
621,6
137,7
452,5
31,7
156,4
76,4
17.198,8
(16,9%)
(2,8%)
(4,5%)
(2,9%)
(1,2%)
(1,1%)
(0,3%)
(0,1%)
(2,2%)
(0,6%)
(1,1%)
(13,3%)
(5,2%)
(8,0%)
(0,0%)
(14,0%)
(12,8%)
(1,1%)
(1,2%)
(1,0%)
(0,2%)
(17,0%)
(6,1%)
(5,8%)
(2,2%)
(0,9%)
(1,9%)
(37,6%)
(14,6%)
(7,9%)
(5,5%)
(0,4%)
(0,7%)
(3,6%)
(0,8%)
(2,6%)
(0,2%)
(0,9%)
(0,4%)
(100,0%)
in Mio. Euro
Wertschöpfung
25,4
38,9
29,3
18,2
29,8
27,3
27,0
31,5
32,7
34,0
11,7
43,2
43,6
43,1
33,7
57,4
56,5
71,0
35,2
34,2
42,2
65,4
53,6
91,3
72,8
59,8
53,1
92,3
142,2
62,2
79,1
58,2
140,1
83,2
108,5
99,6
806,4
55,7
146,3
52,2
in Tausend Euro
Wertschöpfung je Beschäftigten
Tabelle 3.1 – Aufteilung der verschiedenen Wirtschaftsbereiche in die sechs Gruppen für Südtirol, Tirol und das Trentino
Kapitel 3
Die Sektoren der „Gruppe 3B“ sind Wirtschaftsbereiche mit einer „an sich“ niedrigen Produktivität, auch wenn diese in der Region R über jener des restlichen Alpenraumes liegt. Generell ist es ratsam, den Anteil dieser Sektoren an der Gesamtwirtschaft möglichst einzuschränken. Die Sektoren der „Gruppe 4“ weisen eine niedrige Produktivität im gesamten Alpenraum auf und sogar eine unterdurchschnittliche Produktivität in der Region R. Diese Sektoren stellen ein Problem dar und auch ihr Anteil an der Gesamtwirtschaft sollte möglichst eingeschränkt werden. Allerdings ist eine tatsächliche Reduktion der Anzahl der Betriebe und Beschäftigten in diesen Sektoren nicht immer wünschenswert, weil sie unter sozialen und beschäftigungspolitischen Gesichtspunkten eine wichtige Rolle spielen. In diesem Fall ist es notwendig, die Ursachen für die Abweichung der Produktivität im Vergleich zu den anderen Regionen zu verstehen und geeignete Lösungen für die Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen auszuarbeiten. Die Tabelle 3.1 gibt die Aufteilung der verschiedenen Wirtschaftsbereiche in die sechs oben beschriebenen Gruppen für Südtirol, Tirol und das Trentino wider.
3.2
Die Sektoren der „Gruppe 1“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und hohe Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen
Indem wir den Definitionen des Abschnitts 3.1 folgen, bezeichnen wir die „Gruppe 1“ als die Gruppe der „idealen“ Sektoren (Sektoren mit einer mittleren bis hohen Produktivität im Alpenraum, in denen die Unternehmen auf lokaler Ebene eine hohe Wettbewerbsfähigkeit erreichen). In Südtirol setzt sich die Gruppe 1 aus folgenden Tätigkeitsbereichen zusammen: Produzierendes Gewerbe • Papier- und Kartongewerbe; • Verlags- und Druckgewerbe; • Gummi- und Kunststoffwaren; • Fahrzeugbau; Dienstleistungen • Transportwesen; • Post und Fernmeldewesen; • Finanzsektor; • Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten. In Südtirol sind in diesen Sektoren insgesamt 40.650 Personen beschäftigt18, was einem Anteil von 16% an der Gesamtbeschäftigung entspricht. Dass es sich um Sektoren mit einer hohen Produktivität handelt, beweist ihr deutlich höherer Anteil an der Gesamtwertschöpfung unseres Landes: fast 3,9 Milliarden Euro bzw. 28% (Jahr 2002).
18
46
Die Beschäftigten werden als Vollzeitäquivalente gemessen.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 3
Bemerkenswert ist, dass über 90% der Wertschöpfung der „Gruppe 1“ von Dienstleistungsbereichen erwirtschaftet wird, während der Anteil des produzierenden Gewerbes entsprechend gering ausfällt. Eine besonders hohe Bedeutung kommt dem Tätigkeitsbereich „Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- und Unternehmertätigkeiten“ zu (siehe Tabelle 3.1).19 Südtirol weist die gleichen Anteile der „Gruppe 1“ an der gesamten Beschäftigung und Wertschöpfung auf wie das Trentino (16% bzw. 28%). In der Tat ist die sektorale Zusammensetzung der „Gruppe 1“ in den beiden Provinzen sehr ähnlich: Das Trentino unterscheidet sich nur durch den Ausschluss des Finanzsektors, welcher dort der „Gruppe 2A“ zugeordnet ist. Größere Unterschiede treten im Vergleich zu Tirol auf, wo die Sektoren der „Gruppe 1“ einen Anteil von 21% an der Gesamtbeschäftigung und von 38% an der Gesamtwertschöpfung erreichen. Grund dafür ist die unterschiedliche Zusammensetzung der „Gruppe 1“: In Tirol umfasst sie auch den Großhandel und einige Branchen des verarbeitenden Gewerbes (z.B. die Chemie und die Verarbeitung nichtmetallischer Mineralien), welche in Südtirol hingegen in der „Gruppe 2A“ aufscheinen. Wir können daher schließen, dass sich der höhere Anteil der „Gruppe 1“ in Tirol aufgrund einer höheren Produktivität der Tiroler Firmen in den oben angeführten Sektoren ergibt. Weitet man den Vergleich auf die anderen Regionen des Alpenraumes aus, erkennt man, dass der Anteil an der Gesamtbeschäftigung von 16% in Südtirol genau dem Medianwert der 33 untersuchten Gebiete entspricht. Der für die 16 italienischen Provinzen berechnete Median liegt hingegen nur bei 11%. Dieser niedrige Wert indiziert allerdings keine Strukturschwäche: Wie wir im Abschnitt 2.2 gesehen haben, ist der Anteil der Beschäftigten in Sektoren mit einer mittleren bis hohen Produktivität (Gruppen „1“, „2A“ und „2B“) in den italienischen Provinzen relativ hoch. Der kleinere Anteil der „Gruppe 1“ an der Gesamtbeschäftigung zeigt daher eher einen gewissen Rückstand in der Wettbewerbsfähigkeit der italienischen Unternehmen im Vergleich zu ihren ausländischen Konkurrenten an. Anders ausgedrückt fällt die Produktivität der nationalen Unternehmen häufig unterdurchschnittlich aus, was zur Folge hat, dass viele Tätigkeitsbereiche statt der „Gruppe 1“ den Gruppen „2A“ und „2B“ zugeordnet werden. Im produzierenden Bereich stellt sich dieses Problem im Besonderen für die Sektoren Elektrotechnik, Maschinenbau, Verarbeitung von nichtmetallischen Mineralien und Fahrzeugbau, während im Dienstleistungsbereich die größten Abweichungen im Großhandel, bei der Öffentlichen Verwaltung und im Sektor „Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- und Unternehmertätigkeiten“ auftreten20. Die Tabelle 3.2 veranschaulicht diese Situation ganz klar, indem für jeden der 18 Sektoren mit einer mittleren bis hohen Produktivität im Alpenraum die Anzahl der Fälle angeführt wird, wo dieser Sektor in den Gruppen „1“, „2A“ und „2B“ in den 16 italienischen Provinzen und in den 17 ausländischen Gebieten aufscheint. Bei der Berechnung der gesamten Beschäftigung und Wertschöpfung Südtirols wurde der Sektor „Haushaltsdienste bei Familien und Wohngemeinschaften“ nicht berücksichtigt. 20 Eine Ausnahme stellt der Sektor „Post und Fernmeldewesen“ dar, welcher in Italien im Vergleich zu den anderen Regionen des Alpenraumes eine höhere Produktivität aufweist. 19
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
47
Kapitel 3
Tabelle 3.2 – Einteilung der Sektoren mit einer mittleren bis hohen Produktivität: Vergleich der 16 italienischen Provinzen mit den 17 ausländischen Gebieten
Gruppe 1
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden
3 (17,6%) 11 (64,7%)
Nahrungsmittel und Getränke, Tabak
Gruppe 2A
Gruppe 2B
Nicht klassifiziert
Anzahl der italienischen Provinzen wo der Sektor den Gruppen 1, 2A und 2B zugeteilt ist Gruppe 1
Gruppe 2A
3 (17,6%)
0 (0,0%)
5 (31,3%) 11 (68,8%) 8 (50,0%)
Gruppe 2B
Nicht klassifiziert
0 (0,0%)
0 (0,0%)
5 (31,3%)
3 (18,8%)
0 (0,0%)
1 (6,3%) 11 (68,8%)
4 (25,0%)
0 (0,0%)
3 (18,8%)
7 (43,8%)
0 (0,0%)
5 (31,3%) 10 (62,5%)
1 (6,3%)
0 (0,0%)
11 (64,7%)
1 (5,9%)
5 (29,4%)
0 (0,0%)
5 (29,4%)
5 (29,4%)
6 (35,3%)
1 (5,9%)
Verlags- und Druckgewerbe 12 (70,6%)
1 (5,9%)
4 (23,5%)
0 (0,0%)
Koksherstellung und Erdölraffinerien
5 (29,4%)
0 (0,0%)
2 (11,8%)
10 (58,8%)
Chemische Industrie
8 (47,1%)
8 (47,1%)
1 (5,9%)
0 (0,0%)
7 (43,8%)
9 (56,3%)
0 (0,0%)
0 (0,0%)
Gummi- und Kunststoffwaren 11 (64,7%)
2 (11,8%)
4 (23,5%)
0 (0,0%)
6 (37,5%)
8 (50,0%)
2 (12,5%)
0 (0,0%)
Herstellung von Produkten aus der NichtmetallErzverarbeitung
12 (70,6%)
3 (17,6%)
2 (11,8%)
0 (0,0%)
2 (12,5%) 13 (81,3%)
1 (6,3%)
0 (0,0%)
Maschinenbau
15 (88,2%)
1 (5,9%)
1 (5,9%)
0 (0,0%)
2 (12,5%)
7 (43,8%)
0 (0,0%)
Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen
14 (82,4%)
0 (0,0%)
3 (17,6%)
0 (0,0%)
1 (6,3%)
4 (25,0%) 11 (68,8%)
0 (0,0%)
Fahrzeugbau
14 (82,4%)
0 (0,0%)
3 (17,6%)
0 (0,0%)
6 (37,5%)
0 (0,0%)
9 (56,3%)
1 (6,3%)
8 (47,1%)
9 (52,9%)
0 (0,0%)
0 (0,0%) 12 (75,0%)
4 (25,0%)
0 (0,0%)
0 (0,0%)
Großhandel
11 (64,7%)
4 (23,5%)
2 (11,8%)
0 (0,0%)
0 (0,0%) 14 (87,5%)
2 (12,5%)
0 (0,0%)
Transport
11 (64,7%)
0 (0,0%)
6 (35,3%)
0 (0,0%)
Post und Fernmeldewesen
2 (11,8%) 14 (82,4%)
Finanzsektor
7 (41,2%) 10 (58,8%)
Papier- und Kartongewerbe
Energie- und Wasserversorgung
Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung
48
Anzahl der ausländischen Gebiete wo der Sektor den Gruppen 1, 2A und 2B zugeteilt ist
Sektoren mit einer mittleren bis hohen Produktivität im Alpenraum
6 (37,5%)
7 (43,8%)
8 (50,0%)
0 (0,0%)
8 (50,0%)
0 (0,0%)
1 (5,9%)
0 (0,0%) 16 (100,0%)
0 (0,0%)
0 (0,0%)
0 (0,0%)
0 (0,0%)
0 (0,0%)
7 (43,8%)
9 (56,3%)
0 (0,0%)
0 (0,0%)
10 (58,8%)
7 (41,2%)
0 (0,0%)
0 (0,0%)
5 (31,3%) 11 (68,8%)
0 (0,0%)
0 (0,0%)
7 (41,2%)
6 (35,3%)
4 (23,5%)
0 (0,0%)
1 (6,3%) 11 (68,8%)
4 (25,0%)
0 (0,0%)
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 3
Wie wir gesehen haben, heben sich Südtirol und Trentino positiv von den anderen italienischen Provinzen ab, was vor allem auf den Einschluss des Sektors „Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- und Unternehmertätigkeiten“ in die „Gruppe 1“ zurückzuführen ist. Dieser Sektor ist in der Tat aus beschäftigungspolitischer Sicht besonders wichtig und scheint nur in drei der anderen 14 italienischen Provinzen ebenfalls in der „Gruppe 1“ auf.
3.3
Die Sektoren der „Gruppe 2A“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum, aber unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen
Die Gruppen „2A“ und „2B“ umfassen jene Sektoren, welche zwar eine mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum, aber einen gewissen Wettbewerbsrückstand im jeweiligen Gebiet aufweisen. Wie schon im Abschnitt 3.1 besprochen wurde, werden die Gruppen „2A“ und „2B“ danach unterschieden, ob die Produktivität des Sektors mehr oder weniger als 90% der durchschnittlichen Produktivität der Volkswirtschaft des Gebietes beträgt. Im Fall von Südtirol umfasst die „Gruppe 2A“ folgende Sektoren: Produzierendes Gewerbe • Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden; • Koksherstellung und Erdölraffinerien; • Chemische Industrie; • Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung; • Energie- und Wasserversorgung; Dienstleistungen • Großhandel; • Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung. Diese Sektoren tragen insgesamt mit 13% zur Beschäftigung und mit 15% zur Wertschöpfung unserer Provinz bei. Allerdings muss darauf hingewiesen werden, dass der Großteil dieses Beitrages auf die Sektoren „Öffentliche Verwaltung“ und „Großhandel“ zurückzuführen ist, während die Tätigkeitsbereiche des produzierenden Sektors kaum ins Gewicht fallen (siehe Tabelle 3.1). Ein Vergleich mit unserer Nachbarprovinz Trentino ergibt, dass dort der Anteil der „Gruppe 2A“ leicht höher ausfällt (16% der Beschäftigung und 21% der Wertschöpfung), auch weil der Finanzsektor eingeschlossen ist: Dieser Sektor gehört in Südtirol dagegen zur „Gruppe 1“. In Tirol erreicht der Anteil der „Gruppe 2A“ 14% an der Beschäftigung und 17% an der gesamten Wertschöpfung. Diese Werte kommen den Südtiroler Werten sehr nahe, allerdings gibt es bedeutende Unterschiede in Bezug auf die sektorale Zusammensetzung innerhalb dieser Gruppe: Die einzigen Sektoren, welche in beiden Gebieten der „Gruppe 2A“ zufallen, sind die „Öffentliche Verwaltung“ und die „Energie- und Wasserversorgung“ (siehe Tabelle 3.1).
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
49
Kapitel 3
Erwähnenswert ist, dass sich die Beschäftigungsanteile der „Gruppe 2A“ in Südtirol (13%), Trentino (16%) und Tirol (14%) nur wenig vom Medianwert (14%) der 33 Regionen des Alpenraumes unterscheiden. Der nur für die 16 italienischen Provinzen berechnete Median (21%) ist dagegen deutlich höher: Mit ein Grund dafür ist die „Wettbewerbslücke“, welche im vorhergehenden Abschnitt besprochen wurde. Sie führt dazu, dass Sektoren, welche in den anderen Gebieten zur „Gruppe 1“ gehören, in vielen italienischen Provinzen zu den Gruppen „2A“ oder „2B“ zählen.
3.4
Die Sektoren der „Gruppe 2B“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum, aber niedrige Produktivität auf lokaler Ebene
In Südtirol umfasst die „Gruppe 2B“ nur drei Sektoren des verarbeitenden Gewerbes: • Nahrungsmittel und Getränke, Tabak; • Maschinenbau; • Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen. Diese Sektoren tragen mit 4% zur Beschäftigung und Wertschöpfung unserer Provinz bei. Im Trentino ist die Bedeutung der „Gruppe 2B“ und ihre sektorale Zusammensetzung identisch zu jener von Südtirol. In Tirol umfasst die „Gruppe 2B“ nur die Nahrungsmittelverarbeitung und den Bergbau, welche zusammen 2% der Beschäftigung und 1% der Wertschöpfung dieses Gebietes erreichen. Der Medianwert des Beschäftigungsanteils der „Gruppe 2B“ liegt bei 5% für die 33 Regionen des Alpenraumes und bei 8% für die 16 italienischen Provinzen.
3.5
Die Sektoren der „Gruppe 3A“: niedrige Produktivität im Alpenraum, aber mittlere bis hohe Produktivität auf lokaler Ebene
Die Gruppen „3A“ und „3B“ umfassen Sektoren mit einer niedrigen Produktivität im Alpenraum, aber einer hohen Wettbewerbsfähigkeit in der untersuchten Region. Die Gruppen „3A“ und „3B“ unterscheiden sich danach, ob die Produktivität des Sektors mehr oder weniger als 90% der durchschnittlichen Produktivität der Volkswirtschaft der untersuchten Region beträgt (Vgl. §3.1). In Südtirol fallen 2 Sektoren in die „Gruppe 3A“: • Baugewerbe; • Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen. Diese Sektoren tragen mit 11% zur Beschäftigung und mit 13% zur Wertschöpfung unserer Provinz bei. Im Trentino scheint in der „Gruppe 3A“ kein Tätigkeitsbereich auf, während die Situation in Tirol jener von Südtirol sehr ähnlich ist: Auch dort umfasst die „Gruppe 3A“ in der Tat zwei Sektoren (Gastgewerbe und Holzverarbeitung), welche zusammen 13% der Beschäftigung und 14% der gesamten Wertschöpfung erreichen.
50
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 3
Südtirol und Tirol sind in dieser Hinsicht eine Ausnahme: Der für die 33 Regionen des Alpenraumes berechnete Medianwert des Beschäftigungsanteiles der „Gruppe 3A“ beträgt nur 4%, und jener für die italienischen Provinzen knapp 1%.
3.6
Die Sektoren der „Gruppe 3B“: niedrige Produktivität, aber hohe Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen
In Südtirol umfasst die „Gruppe 3B“ die folgenden Sektoren: Produzierendes Gewerbe • Textil und Bekleidung; • Be- und Verarbeitung von Holz; • Feinmechanik, Optik, Uhren; • Sonstiges verarbeitendes Gewerbe; Dienstleistungen • Einzelhandel und Reparaturen; • Gastgewerbe; • Bildung; • Gesundheits- und Sozialwesen. Die oben angeführten Sektoren erreichen bereits 41% der Beschäftigung und 33% der Wertschöpfung unserer Provinz. Die größten Beiträge liefern die Dienstleistungen: vor allem das Gastgewerbe, gefolgt von Einzelhandel, Gesundheitswesen und Bildung. Im verarbeitenden Gewerbe spielt nur die Holzverarbeitung eine gewisse Rolle (siehe Tabelle 3.1). Im Trentino umfasst die „Gruppe 3B“ auch die Landwirtschaft und das Baugewerbe, nicht aber das Gastgewerbe: deshalb fällt der Anteil an der Beschäftigung (37%) und Wertschöpfung (29%) geringer aus als in Südtirol. In Tirol besteht die „Gruppe 3B“ fast ausschließlich aus dem Baugewerbe und der Bildung. In der Folge ist der Anteil dieser Gruppe an der Gesamtwirtschaft unseres benachbarten Bundeslandes entsprechend bescheiden: nur 16% der Beschäftigung und 13% der Wertschöpfung. Im Unterschied zu Südtirol fallen in Tirol der Einzelhandel und das Gesundheitswesen nicht in die „Gruppe 3B“, sondern werden aufgrund ihrer niedrigen Produktivität zur „Gruppe 4“ gezählt. Demgegenüber gehören das Gastgewerbe und die Holzverarbeitung nicht zur Gruppe 3B: Sie werden in Tirol aufgrund ihrer hohen Wertschöpfung je Beschäftigten zur „Gruppe 3A“ gerechnet.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
51
Kapitel 3
Insgesamt gesehen erreicht die „Gruppe 3B“ in Südtirol einen hohen Beschäftigungsanteil im Vergleich zu den anderen untersuchten Gebieten: Der für die 33 Alpenregionen berechnete Medianwert liegt bei 26% und jener der 16 italienischen Provinzen bei 27%. In Bezug auf den letztgenannten Wert muss ergänzt werden, dass die höhere Bedeutung der „Gruppe 3B“ in Südtirol vor allem auf den Einschluss des Gastgewerbes und der Holzverarbeitung zurückzuführen ist: Diese Sektoren weisen in den anderen 15 Provinzen eine geringere Produktivität auf und werden daher zur „Gruppe 4“ gezählt.
3.7
Die Sektoren der „Gruppe 4“: niedrige Produktivität im Alpenraum und niedrige Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen
Wir schließen die Klassifizierung der Sektoren gemäß ihrer Produktivität mit der „Gruppe 4“ ab, zu der jene Sektoren zählen, welche nicht nur eine geringe Produktivität im Alpenraum, sondern auch einen Wettbewerbsrückstand auf lokaler Ebene aufweisen. In Südtirol gelten in dieser Hinsicht folgende Sektoren als „problematisch“: Primärer Sektor • Landwirtschaft; Produzierendes Gewerbe • Lederwaren und Schuhe; • Metall und Metallerzeugnisse; • Herstellung von EDV-Geräten; Dienstleistungen • Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen. Die „Gruppe 4“ trägt mit 15% zur Beschäftigung und mit 8% zur Wertschöpfung der Provinz Bozen bei. Unter den oben genannten Sektoren hält die Landwirtschaft den mit Abstand höchsten Beschäftigungsanteil; allerdings haben auch die „Sonstigen Dienstleistungen“ und die Metallverarbeitung eine gewisse Bedeutung (siehe Tabelle 3.1). In Südtirol erreicht die „Gruppe 4“ im Vergleich zu den Nachbargebieten nur einen geringen Anteil an der Wirtschaft: Im Trentino beträgt er 26% an der Beschäftigung und 18% an der Wertschöpfung, in Tirol sogar 35% an der Beschäftigung und 17% an der Wertschöpfung. Bemerkenswert ist, dass im Trentino der Anteil der „Gruppe 4“ hoch ist, obwohl die Landwirtschaft nicht eingeschlossen ist, welche aufgrund ihrer höheren Produktivität in die „Gruppe 3B“ fällt: Der Grund dafür liegt im Einschluss des Gastgewerbes. Der relativ hohe Anteil der „Gruppe 4“ in Tirol lässt sich dagegen aus dem Einschluss des Einzelhandels und des Gesundheitswesens erklären.
52
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 3
Klarerweise bedeutet der relativ geringe Beschäftigungsanteil der „Gruppe 4“ in Südtirol eine Stärke für die lokale Wirtschaft. Dies bestätigt sich auch im Vergleich mit dem Medianwert der 33 Alpenregionen und jenem der 16 italienischen Provinzen (jeweils 28%). In Bezug auf die italienischen Provinzen erklärt sich der hohe Anteil daher, dass in den meisten Fällen das Baugewerbe, das Gastgewerbe und manchmal auch die Bildung, zur „Gruppe 4“ gehören.
3.8
Die Entwicklung der sechs Sektorgruppen in Südtirol
Nach der Analyse der Bedeutung der sechs Gruppen für die Wirtschaft Südtirols und seiner Nachbarregionen soll nun ihre Entwicklung untersucht werden. Wie bereits im Abschnitt 2.2 bemerkt wurde, ist ein optimaler Einsatz der Produktionsfaktoren (vor allem des Faktors Arbeit) wichtig für das Wirtschaftswachstum, und die Ressourcen sollten möglichst in Tätigkeitsbereichen mit einer hohen Produktivität eingesetzt werden. In dieser Hinsicht ist die Beschäftigungsentwicklung in unserer Provinz als recht günstig einzuschätzen, insofern im letzten Jahrzehnt die Anzahl der Beschäftigten in den hoch produktiven Sektoren verhältnismäßig stärker gewachsen ist. Besonders dynamisch haben sich die Sektoren der „Gruppe 1“ entwickelt: Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate der Beschäftigung betrug im Zeitraum 1992 bis 2002 in der Tat 2%21. Sehr gut fällt der Zuwachs auch bei den Sektoren der „Gruppe 3A“ aus: 1,7% pro Jahr. Darüber hinaus war Südtirol unter den 33 untersuchten Alpengebieten jenes Land mit der stärksten Beschäftigungsabnahme in den Sektoren der „Gruppe 4“ (im Schnitt –1,5% pro Jahr im Zeitraum zwischen 1992 und 2002)22. Die Abbildung 3.2 veranschaulicht die Veränderung der Anteile der sechs Gruppen an der Gesamtbeschäftigung unseres Landes. Dabei muss angemerkt werden, dass sich die Gruppeneinteilung an den Stand des Jahres 2002 orientiert, so dass eventuelle Sektorverschiebungen zwischen den Gruppen im Zeitraum von 1992 bis 2002 nicht berücksichtigt werden. Die Zusammensetzung der Gruppen unterscheidet sich daher nicht zwischen den beiden Diagrammen, und die Unterschiede (leichtes Wachstum der Gruppen „1“ und „3A“ vor allem auf Kosten der „Gruppe 4“) lassen sich nur auf die Beschäftigungsentwicklung in den einzelnen Sektoren zurückführen.
Die höchsten Zuwachsraten der Sektoren der „Gruppe 1“ wurden im Trentino verzeichnet, wo im Zeitraum von 1992 bis 2002 die Beschäftigung im Schnitt um 2,9% pro Jahr wuchs. Tirol befindet sich in dieser Rangordnung an der neunten Stelle, mit einem durchschnittlichen Beschäftigungszuwachs von 1,5%. Der Median der 33 Regionen liegt dagegen bei 0,5%. 22 In Tirol verzeichneten die Sektoren der „Gruppe 4“ keine größeren Beschäftigungsveränderungen im vergangenen Jahrzehnt, während im Trentino die Sektoren der „Gruppe 4“ stark zugenommen haben: im Schnitt 3,45% pro Jahr zwischen 1992 und 2002. 21
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
53
Kapitel 3
Abbildung 3.2
Es lässt sich kein direkter Zusammenhang zwischen der Höhe und dem Wachstum der Produktivität in den einzelnen Sektoren feststellen. Man beachte beispielsweise den Zeitraum zwischen 1992 und 2002, in dem die reale Produktivität im Schnitt um 2,1% pro Jahr zugenommen hat: In dieser Periode ist die Wertschöpfung je Beschäftigten gerade in den niedrig produktiven Sektoren („Gruppe 4“) am stärksten gewachsen (im Schnitt +3% pro Jahr). Die Abbildung 3.3 zeigt diese Situation anhand der jährlichen Wachstumsraten der Wertschöpfung je Beschäftigten in den sechs verschiedenen Sektorgruppen. Abbildung 3.3
54
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 3
3.9
Die Aufteilung der Sektoren in die sechs Gruppen in Südtirol: ein Vergleich 1992 - 2002
Die Zuordnung der Tätigkeitsbereiche in die Gruppen kann sich natürlich mit der Zeit verändern. Um die größten Veränderungen im letzten Jahrzehnt in Südtirol besser zu veranschaulichen, haben wir die verschiedenen Sektoren anhand ihres Produktivitätsniveaus des Jahres 1992 neu eingeteilt. Die Tabelle 3.3 vergleicht die Einteilung des Jahres 1992 mit jener des Jahres 2002. Wie sich erkennen lässt, ergeben sich deutliche Unterschiede (siehe auch folgende Abbildung 3.4). Tabelle 3.3 – Zuteilung der Sektoren auf die sechs Gruppen in Südtirol: Vergleich 1992 – 2002 Sektor
Einteilung 1992
Einteilung 2002
Primärer Sektor (Landwirtschaft)
4
4
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden
2A
2A
Nahrungsmittel und Getränke, Tabak
2A
2B
Textil und Bekleidung
3A
3B
Lederwaren und Schuhe
3B
4
Be- und Verarbeitung von Holz
4
3B
Papier- und Kartongewerbe
1
1
Verlags- und Druckgewerbe
1
1
Koksherstellung und Erdölraffinerien
1
2A
Chemische Industrie
2A
2A
Gummi- und Kunststoffwaren
1
1
Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung
1
2A
Metall und Metallerzeugnisse
4
4
Maschinenbau
2A
2B
-
4
Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen
2A
2B
Feinmechanik, Optik, Uhren
3A
3B
Herstellung von EDV-Geräten
Fahrzeugbau
3A
1
Sonstiges verarbeitendes Gewerbe
3B
3B
Energie- und Wasserversorgung
2A
2A
Baugewerbe
3A
3A
Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen
4
3A
Großhandel
2A
2A
Einzelhandel, Reparatur
3B
3B
Gastgewerbe
4
3B
Transport
1
1
Post und Fernmeldewesen
1
1
Finanzsektor
1
1
Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten
2A
1
Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung
2A
2A
Bildung
4
3B
Gesundheits- und Sozialwesen
4
3B
Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
3A
4
Quelle der Daten: BAK Basel Economics (IBC Database 2003); Ausarbeitung: WIFO
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
55
Kapitel 3
Wettbewerbsfähigkeit der Südtiroler Unternehmen
Hoch
Fig. 3.4 – Veränderung der Einteilung der Sektoren auf die sechs Gruppen in Südtirol (1992 – 2002) 3B
• Textil und Bekleidung; • Feinmechanik, Optik, Uhren
• Leder und Schuhe
Niedrig
• Verarbeitung von Holz; • Gastgewerbe; • Bildung; • Gesundheitsund Sozialwesen
3A
1
• Koksherstellung und Raffinerien; • Produkte aus der NichtmetallErzverarbeitung
• Fahrzeug• Sonstige bau öffentliche und persönliche Dienste
• Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen
2B
• Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten
2A
• Nahrungsmittel und Getränke; • Maschinenbau; • Elektrische Maschinen und Einrichtungen
4
Produktivität des Sektors im Alpenraum (Durchschnitt der 33 Gebiete) Niedrig
Hoch
Quelle der Daten: BAK Basel Economics (IBC Database 2003); Ausarbeitung: WIFO;
Die Tabelle 3.3 und die Abbildung 3.4 können folgendermaßen interpretiert werden: 1. Im vergangenen Jahrzehnt hat in Südtirol die Wertschöpfung je Beschäftigten des verarbeitenden Gewerbes verglichen zu den anderen Sektoren schwächer zugenommen. Daher erreichten viele Sektoren des verarbeitenden Gewerbes bezogen auf die gesamte Südtiroler Wirtschaft im Jahr 1992 noch eine überdurchschnittliche Produktivität, im Jahr 2003 hingegen nur mehr eine unterdurchschnittliche. Beispielsweise gingen die Sektoren „Nahrungsmittel und Getränke“, „Maschinenbau“ und „Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen“ von der „Gruppe 2A“ zur Gruppe „2B“ über. Ebenso wechselten die Sektoren „Textil und Bekleidung“ und „Feinmechanik, Optik, Uhren“ von der „Gruppe 3A“ zur „Gruppe 3B“. 2. Die heimischen Unternehmen büßten in einigen Sektoren des verarbeitenden Gewerbes an Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich zu den Unternehmen der anderen Alpenregionen ein. Insbesondere gingen die Bereiche „Koksherstellung und Erdölraffinerien“ sowie „Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung“ von der „Gruppe 1“ auf die „Gruppe 2A“ über und der Sektor „Lederwaren und Schuhe“ wechselte von der „Gruppe 3B“ zur „Gruppe 4“. Im Gegensatz dazu stieg die Holzverarbeitung von der „Gruppe 4“ zur „Gruppe 3B“ auf und ist somit der einzige verarbeitende Sektor in Südtirol, der seine Wettbewerbsfähigkeit verbessern konnte. 3. In Südtirol wiesen viele Dienstleistungsbereiche im Jahr 1992 eine im Vergleich zu den anderen Alpenregionen unterdurchschnittliche Produktivität auf. Im vergangenen Jahrzehnt hat sich diese Situation grundlegend verändert, und nun erreicht die Produktivität in fast allen Sektoren der Dienstleistungen ein überdurchschnittliches Niveau (Ausnahmen sind die Öffentliche Verwaltung, der Großhandel und die „Sonstigen öffentlichen und persönlichen Dienstleistungen“; letztere sind
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Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 4
von der „Gruppe 3A“ in die „Gruppe 4“ abgestiegen). Ihre Wettbewerbsfähigkeit besonders verbessert haben die Sektoren „Immobiliengeschäfte, Verleih und andere Berufs- und Unternehmertätigkeiten“ (Wechsel von der „Gruppe 2A“ zur „Gruppe 1“), „Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen“ (Wechsel von der „Gruppe 4“ zur „Gruppe 3A“), „Gastgewerbe“, „Bildung“ und „Gesundheits- und Sozialwesen“ (Wechsel von der „Gruppe 4“ zur „Gruppe 3B“).
4.
Kurze Analyse der einzelnen Tätigkeitsbereiche
In diesem Kapitel gehen wir zur Analyse der verschiedenen Wirtschaftsbranchen über: Wir vergleichen ihre Produktivitätswerte in Südtirol mit jenen der anderen Alpengebiete und bewerten ihre beschäftigungspolitische Bedeutung. Die Produktivität der einzelnen Sektoren (Wertschöpfung je Beschäftigten) wird darüber hinaus mit dem Durchschnitt der Südtiroler Wirtschaft (BIP je Beschäftigten) verglichen, welcher im Jahr 2002 einen Wert von 55.550 e erreichte. Falls nicht anders angegeben, beziehen sich die Werte zu Beschäftigung, Wertschöpfung und Arbeitsproduktivität auf das Jahr 2002. Die Beschäftigten werden als „Vollzeitäquivalente“ gemessen.
4.1
Sektoren der Gruppe 1 in Südtirol
4.1.1 Papier- und Kartongewerbe Die Herstellung von Papier ist eine hoch produktive Tätigkeit. Die Wertschöpfung je Beschäftigten beträgt in unserer Provinz 72.600 e (+40% reales Wachstum im Zeitraum 1992 – 2002) und liegt damit leicht über dem Durchschnitt des Alpenraumes (70.300 e). Allerdings ist in Südtirol die Bedeutung dieses Sektors an der Gesamtbeschäftigung vernachlässigbar gering, da er weniger als 200 Arbeitskräfte beschäftigt.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
57
Kapitel 4
4.1.2 Verlags- und Druckgewerbe Auf lokaler Ebene weist das Druck- und Verlagswesen eine sehr hohe Wertschöpfung je Beschäftigten auf: mehr als 66.500 e, d.h. 20% über dem Durchschnitt der Südtiroler Volkswirtschaft. Dieser Wert reiht unsere Provinz auf den dritten Platz unter allen 33 untersuchten Alpengebieten ein: Nur die Schweizer Kantone Graubünden und Schwyz können in diesem Sektor eine höhere Produktivität erzielen. In den meisten anderen Gebieten fällt die Wertschöpfung je Beschäftigten deutlich niedriger aus: Der Durchschnitt für den gesamten Alpenraum liegt bei 51.750 e. Auch die Dynamik dieses Sektors fällt sehr positiv aus: In der Provinz Bozen hat die Wertschöpfung je Beschäftigten im Zeitraum 1992-2002 um 14,8% zugenommen, während das durchschnittliche Wachstum im Alpenraum 11,9% und in Italien 1,3% betrug. In Südtirol sind etwa 2.200 Beschäftigte im Druck- und Verlagswesen tätig (0,8% der Gesamtbeschäftigung). Dieser Anteil liegt zwar noch leicht unter dem Durchschnitt des Alpenraumes (1%), allerdings scheint sich der Abstand ständig zu verringern: Auf lokaler Ebene wuchs die Beschäftigung in diesem Sektor im Zeitraum von 1992-2002 um 12%, während sie in den anderen Alpengebieten im Schnitt nur um 1,5% zunahm. Abbildung 4.1 - Anteil des Sektors „Verlags- und Druckgewerbe“ an der Gesamtbeschäftigung bis 0,5% 0,5% bis 0,9% 0,9% bis 1,1% über 1,1%
Deutschland Österreich Traunstein Rosenheim Kempten
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Wallis
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Tirol
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Abbildung 4.2
Abbildung 4.3
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Kapitel 4
4.1.3 Gummi und Kunststoffwaren In Südtirol liegt die Wertschöpfung je Beschäftigten in der Gummi- und Kunststoffherstellung über 61.700 e und überschreitet damit den Durchschnitt der Südtiroler Wirtschaft um 11%. Auch die Entwicklung der vergangenen Jahre fiel sehr positiv aus, da zwischen 1992 und 2002 eine reale Zunahme von 22,5% verzeichnet wurde. Im Alpenraum fällt die Wertschöpfung je Beschäftigten dagegen mit 52.800 e deutlich geringer aus und auch die Zunahme betrug im besagten Zeitraum nur 13,9%. Die heimischen Unternehmen scheinen damit einen gewissen Wettbewerbsvorteil aufzuweisen. Allerdings spielt dieser Sektor für Südtirol eine bescheidene Rolle, insofern er nur etwa 900 Beschäftigte zählt: Der entsprechende Anteil an der Beschäftigung erreicht nur 0,3%, im gesamten Alpenraum aber bereits 1,2%. Darüber hinaus scheint es einen Abwärtstrend zu geben: Im untersuchten Jahrzehnt (1992-2002) nahm die Zahl der Beschäftigten in Südtirol um 19,2% ab, während sie im Alpenraum im Schnitt um 21% zunahm. Berücksichtigt man, dass die Wertschöpfung in unserer Provinz stagniert (-1,1% reale Abnahme zwischen 1992 und 2002), können wir schließen, dass die Zunahme der Produktivität nicht auf ein eigentliches Wachstum des Sektors zurückzuführen ist, sondern auf Restrukturierungen mit einem entsprechenden Abbau von Beschäftigten. Abbildung 4.4 - Anteil des Sektors „Gummi und Kunststoffwaren“ an der Gesamtbeschäftigung bis 0,4% 0,4% bis 1,0% 1,0% bis 2,0% über 2,0%
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Abbildung 4.5
Abbildung 4.6
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
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Kapitel 4
4.1.4 Fahrzeugbau In der Provinz Bozen erreicht die Wertschöpfung je Beschäftigten im Bereich der Herstellung von Transportmitteln und deren Bestandteile 54.850 e. Dieser Wert liegt im Durchschnitt der Südtiroler Wirtschaft und leicht über den Durchschnitt dieses Sektors im Alpenraum (52.300 e). Dies deutet auf eine hohe Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Betriebe hin (zum Großteil Erzeuger von Fahrzeugteilen), und ist besonders positiv zu beurteilen, wenn man die geografische Entfernung zu den großen Autoherstellern berücksichtigt. Die gute Wirtschaftssituation unserer Unternehmen bestätigt sich auch in der zeitlichen Entwicklung: Zwischen 1992 und 2002 nahm die Wertschöpfung real um 47,6% und die Beschäftigung um 28,7% zu, während es im restlichen Alpenraum sowohl eine Abnahme der Wertschöpfung (-3,2%) als auch der Beschäftigten (-17,3%) gab. Trotz dieser dynamischen Entwicklung hat dieser Sektor immer noch eine relativ eingeschränkte Bedeutung für die Südtiroler Wirtschaft: Er zählt circa 2.260 Beschäftigte, was 0,8% der Gesamtbeschäftigung entspricht. Im Alpenraum (33 untersuchte Regionen) erreicht der Beschäftigungsanteil im Schnitt 1,4%. Abbildung 4.7 - Anteil des Sektors „Fahrzeugbau“ an der Gesamtbeschäftigung bis 0,3% 0,3% bis 0,6% 0,6% bis 1,5% über 1,5%
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Abbildung 4.8
Abbildung 4.9
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Kapitel 4
4.1.5 Transport In unserer Provinz liegt die Wertschöpfung je Beschäftigten im Transportgewerbe bei 53.650 e, und damit weitgehend im Durchschnitt der Südtiroler Wirtschaft. Der Wert für den Alpenraum fällt dagegen niedriger aus und beläuft sich auf 49.550 e je Beschäftigten. Der Trend der letzten Jahre zeigt jedoch keine wesentlichen Produktivitätszuwächse für die heimischen Transportunternehmen: Im Jahrzehnt von 1992-2002 wuchs die Wertschöpfung je Beschäftigten real um knapp 1,4%, während sie im Alpenraum im Schnitt um 7,3% zunahm. In Südtirol finden in diesem Sektor über 11.600 Arbeitskräfte eine Beschäftigung, was 4,4% der Gesamtbeschäftigung unserer Provinz entspricht. Dieser Beschäftigungsanteil liegt im Schnitt der anderen Alpengebiete (4,5%). Abbildung 4.10 - Anteil des Sektors „Transport“ an der Gesamtbeschäftigung bis 3,1% 3,1% bis 4,0% 4,0% bis 5,0% über 5,0%
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Abbildung 4.11
Abbildung 4.12
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Kapitel 4
4.1.6 Post und Fernmeldewesen In Südtirol erreicht das Post und Fernmeldewesen eine überaus hohe Wertschöpfung je Beschäftigten von 130.250 e, und liegt damit doppelt so hoch wie der Durchschnitt der Südtiroler Wirtschaft und deutlich über dem Durchschnitt dieses Sektors im Alpenraum (89.800 e). Auch die Dynamik der Produktivität fällt ausgesprochen günstig aus: Zwischen 1992 und 2002 nahm die Wertschöpfung je Beschäftigten in diesem Sektor in Südtirol real um 135% und im Alpenraum um 92,8% zu. Diese Zuwächse beruhen vor allem auf dem hohen Wachstum der Wertschöpfung (+73,6% in Südtirol und +62,3% im Alpenraum), aber auch auf einer Restrukturierung des Sektors, welche zu einer Abnahme der Beschäftigung um 26,1% in Südtirol und 15,8% im Alpenraum geführt hat. Die zukünftige Produktivitätsentwicklung dieses Sektors ist allerdings schwer vorhersehbar, insofern sie vor allem von den technologischen Innovationen im Bereich des Fernmeldewesens abhängen wird. Derzeit beschäftigt das Post- und Fernmeldewesen circa 1.660 Arbeitskräfte in unserer Provinz, was knapp 0,6% der Gesamtbeschäftigung entspricht: Deshalb ist der Einfluss dieses Sektors auf die gesamte Produktivität der Südtiroler Wirtschaft sehr bescheiden. Abbildung 4.13 - Anteil des Sektors „Post und Fernmeldewesen“ an der Gesamtbeschäftigung bis 0,9% 0,9% bis 1,4% 1,4% bis 1,8% über 1,8%
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Abbildung 4.14
Abbildung 4.15
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Kapitel 4
4.1.7 Finanzsektor In der Provinz Bozen erreichen die Bank- und Versicherungsdienstleistungen eine ausgesprochen hohe Wertschöpfung je Beschäftigten von 133.800 e, und liegen damit um 240% über dem Durchschnitt der Südtiroler Wirtschaft. Der entsprechende Wert für den Alpenraum fällt nur leicht niedriger aus: 116.750 e, der höchste Wert aller Dienstleistungsbereiche. Die Produktivität dieses Sektors scheint sich in einem ungebrochenen Aufwärtstrend zu befinden: zwischen 1992 und 2002 ist die Wertschöpfung je Beschäftigten in Südtirol real um 57,3% und im Alpenraum um 37,6% gewachsen. Leider liegt der Beschäftigungsanteil dieses Sektors in Südtirol (2,1%) unter dem Durchschnitt der anderen untersuchten Gebiete (2,7%). Während im Alpenraum die Beschäftigung darüber hinaus im letzten Jahrzehnt weitgehend stabil geblieben ist, hat sie in der Provinz Bozen um 7,1% abgenommen (aktueller Wert: 5.700 Beschäftigte). Berücksichtigt man die ausgesprochen hohe Produktivität, wäre ein Wachstum dieses Sektors auf jeden Fall zu begrüßen, auch um die Zahl der Beschäftigten zu stabilisieren. Unter diesem Gesichtspunkt wäre eine geografische Ausweitung des Absatzradius der Bank- und Versicherungsinstitute empfehlenswert, um so auch die Märkte außerhalb der Provinz zu erschließen. Abbildung 4.16 - Anteil des Finanzsektors an der Gesamtbeschäftigung bis 2,2% 2,2% bis 2,9% 2,9% bis 4,0% über 4,0%
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Kapitel 4
Abbildung 4.17
Abbildung 4.18
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Kapitel 4
4.1.8 Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- und Unternehmertätigkeiten Dieser Sektor setzt sich aus vielen und sehr verschiedenen Tätigkeitsbereichen zusammen. Er umfasst unter anderem: Vermietung von Eigentumsimmobilien, Immobilienvermittlung, Verleih, Informatikdienstleistungen, Rechts-, Notariats und Wirtschaftsprüfungskanzleien, Beratung, Architektur- und Ingenieurbüros, Werbetätigkeiten, private Wachdienste, Reinigungsdienste, Fotostudios usw. Die Heterogenität dieses Sektors erschwert die Interpretation der vorliegenden Daten, allerdings können wir auf jeden Fall einige grundlegende Schlüsse ziehen. Besonders interessant ist die Wertschöpfung je Beschäftigten, welche in der Provinz Bozen sogar 121.100 e erreicht (218% mehr als der Durchschnitt der Südtiroler Wirtschaft) und im Alpenraum ebenfalls sehr hoch ausfällt (104.750 e). Neben der sehr hohen Produktivität weist dieser Sektor auch eine hohe Beschäftigung auf. In Südtirol hat die Zahl der Arbeitskräfte im Jahrzehnt von 1992 – 2002 um 51,7% zugenommen und derzeit sind in diesem Sektor über 16.100 Personen tätig (6% der Gesamtbeschäftigung Südtirols). Und es scheint noch einen Spielraum für weitere Zuwächse zu geben: Im Alpenraum ist der Beschäftigungsanteil mit 9,2% noch höher. Der Export von Dienstleistungen mit einer hohen Wertschöpfung in andere Regionen könnte interessante Chancen für die heimischen Unternehmen bieten. Abbildung 4.19 - Anteil des Sektors „Immobiliengeschäfte, Berufs- und andere Unternehmertätigkeiten“ an der Gesamtbeschäftigung bis 6,1% 6,1% bis 7,7% 7,7% bis 9,8% über 9,8%
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Abbildung 4.20
Abbildung 4.21
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Kapitel 4
4.2
Die Sektoren der Gruppe 2A in Südtirol
4.2.1 Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Der Bergbau weist eine besonders hohe Wertschöpfung je Beschäftigten auf. In der Provinz Bozen liegt dieser Wert bei 69.200 e und überschreitet den Durchschnitt der Südtiroler Wirtschaft um 24,6%. Im Alpenraum liegt die Wertschöpfung je Beschäftigten dieses Sektors noch höher und erreicht sogar 110.400 e. Der Unterschied zwischen Südtirol und dem Durchschnitt des Alpenraums ist zwar bedeutend, sollte aber keinen Anlass zur Sorge bieten, insofern er vor allem von der Art der in den verschiedenen Regionen gewonnenen Materialien abhängt. Er weist damit auf keine mangelnde Wettbewerbsfähigkeit der Südtiroler Unternehmen hin. Darüber hinaus gilt es zu bedenken, dass das hohe Gewicht und der relativ geringe Wert der gewonnenen Mineralien einen Transport über lange Distanzen unwirtschaftlich machen, und somit die heimischen Unternehmen der Konkurrenz aus den Nachbargebieten wenig ausgesetzt sind. Auf jeden Fall ist die Bedeutung dieses Sektors in Südtirol sehr eingeschränkt, da er nur ungefähr 300 Beschäftigte zählt.
4.2.2 Koksherstellung und Erdölraffinerien In Südtirol ist dieser Sektor so gut wie nicht vorhanden, und auch in den anderen untersuchten Regionen ist seine Bedeutung – gemessen am Beitrag zur Beschäftigung – vollkommen vernachlässigbar.
72
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 4
4.2.3 Chemische Industrie In unserer Provinz liegt die Wertschöpfung je Beschäftigten in diesem Sektor bei 63.450 e. Dieser Wert ist zwar 14% höher als der Durchschnitt der Südtiroler Wirtschaft, aber deutlich geringer im Vergleich zu den 83.350 e, welche dieser Sektor im Alpenraum erreicht. Der Bereich Chemie zählt damit mit gutem Recht zu den hochproduktiven Sektoren, allerdings weisen die heimischen Firmen einen deutlichen Wettbewerbsrückstand auf. Das ungünstige Bild bestätigt sich auch darin, dass sich der Abstand zwischen unserer Provinz und den anderen Alpenregionen ständig auszuweiten scheint: In Südtirol ist die Wertschöpfung je Beschäftigten in diesem Sektor im Zeitraum von 1992-2002 real um 13,9% gewachsen, während der durchschnittliche Zuwachs in den 33 Regionen unserer Stichprobe 41% betrug. Zusätzlich zum oben beschriebenen „Produktivitätsrückstand“ hat der Chemiesektor in Südtirol nur eine geringe Bedeutung: Er beschäftigt etwas mehr als 850 Arbeitskräfte, was einem Anteil von 0,3% an der Gesamtbeschäftigung unserer Provinz entspricht. Dass es sich um einen ausgesprochen niedrigen Anteil handelt, beweist die Tatsache, dass der durchschnittliche Beschäftigungsbeitrag dieses Sektors im Alpenraum bei 1,1% liegt. Es scheint damit ein gewisses Wachstumspotential zu bestehen, und in der Tat fiel der Beschäftigungszuwachs in Südtirol in den letzten Jahren (+47,2% zwischen 1992 und 2002) im Vergleich zum gesamten Alpenraum (+11,5%) deutlich höher aus. Abbildung 4.22 - Anteil des Sektors „Chemische Industrie“ an der Gesamtbeschäftigung bis 0,5% 0,5% bis 1,0% 1,0% bis 2,1% über 2,1%
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Kapitel 4
4.2.4 Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung Dieser Sektor umfasst vor allem die Herstellung von Glas, Keramik und Produkten für das Bauwesen (Fliesen, Ziegel, Zement, usw.) sowie die Verarbeitung von Steinen und Marmor. Er erzielt in Südtirol eine Wertschöpfung von 54.650 e je Beschäftigten: Dieser Wert liegt im Durchschnitt der Südtiroler Wirtschaft, erreicht aber nicht das Niveau des Sektors im Alpenraum (57.550 e). Die heimischen Unternehmen weisen daher einen leichten Produktivitätsrückstand auf, welcher sich vor allem im Verlauf des letzten Jahrzehnts herausgebildet hat: Zwischen 1992 und 2002 ist die Wertschöpfung je Beschäftigten im Alpenraum real um 6,8% gewachsen, während sie in Südtirol um 10,6% abgenommen hat. Diese ungünstige Entwicklung in unserer Provinz darf allerdings nicht als Krise interpretiert werden, im Gegenteil: In diesem Zeitraum hat dieser Wirtschaftsbereich einen starken Aufschwung erlebt, wobei sich die Wertschöpfung von 1992 bis heute - auch infolge des „Baubooms“ - verdoppelt hat. Die Verschlechterung der Produktivität rührt allein daher, dass die Beschäftigung in einem noch stärkeren Ausmaß zugenommen hat, und von 1.000 Arbeitskräften Anfang der 90er Jahre auf nunmehr fast 2.300 (Jahr 2002) angestiegen ist. Aufgrund dieser starken Zunahme ist der Anteil der Verarbeitung von nichtmetallischen Mineralien an der Gesamtbeschäftigung in unserer Provinz auf 0,9% angestiegen, und liegt damit nur mehr leicht unter dem Durchschnitt des gesamten Alpenraumes (1,2%). Abbildung 4.25 - Anteil des Sektors „Nichtmetall-Erzverarbeitung“ an der Gesamtbeschäftigung bis 0,6% 0,6% bis 0,9% 0,9% bis 1,6% über 1,6%
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Kapitel 4
4.2.5 Energie- und Wasserversorgung Dieser Sektor umfasst die Produktion und Verteilung von Gas und elektrischer Energie, sowie die Sammlung, Reinigung und Verteilung von Wasser. Die Wertschöpfung je Beschäftigten ist sehr hoch: 143.450 e in unserer Provinz und sogar 159.200 e im Alpenraum. Allerdings handelt es sich um einen ziemlich kleinen Sektor, welcher nur wenig zur Gesamtproduktivität unserer Wirtschaft beiträgt. In Südtirol beschäftigt dieser Sektor etwa 1.400 Arbeitskräfte, was 0,5% der Gesamtbeschäftigung entspricht. Darüber hinaus gab es in den letzten Jahren eine negative Beschäftigungsdynamik: Zwischen 1992 und 2002 hat die Zahl der Beschäftigten um 6,3% abgenommen, obwohl die Wertschöpfung real um 14,8% gewachsen ist. Eine ähnliche Situation finden wir in den anderen untersuchten Gebieten: Im Alpenraum trägt der Sektor „Energie- und Wasserversorgung“ mit etwa 0,6% zur Gesamtbeschäftigung bei, während die Zahl der Arbeitskräfte im Zeitraum zwischen 1992 und 2002 um 14,6% abgenommen hat. In der nahen Zukunft dürfte dieser Sektor mit einigen Herausforderungen zu kämpfen haben, vor allem mit den Umweltbelastungen bei der Energiegewinnung. Das Wachstum dieses Sektors hängt darüber hinaus von der Bevölkerungsentwicklung und der Entwicklung der anderen Wirtschaftsbereiche ab. Interessante Möglichkeiten könnten sich jedoch im Falle der Einführung von neuen Innovationen (wie z.B. der Fernwärme) ergeben.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
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Kapitel 4
4.2.6 Großhandel Der Südtiroler Großhandel erreicht eine Wertschöpfung von 57.500 e je Beschäftigten und überschreitet damit den Durchschnitt der Südtiroler Wirtschaft um 3,5%. Dieser Wert liegt aber leicht unter den 59.200 e, welche dieser Sektor im gesamten Alpenraum erzielt. Der Rückstand der heimischen Unternehmen hat sich allerdings im vergangenen Jahrzehnt verringert: Zwischen 1992 und 2002 ist die Wertschöpfung je Beschäftigten im Großhandel in Südtirol real um 17,3% gewachsen, im Alpenraum hingegen nur um 11,9%. Im selben Zeitraum hat auch die Beschäftigung in Südtirol stärker zugenommen (+23,5%) als in den anderen untersuchten Gebieten des Alpenraums (im Schnitt +12,5%). Zum aktuellen Zeitpunkt beschäftigen der Großhandel und die Handelsvermittlung mehr als 14.260 Arbeitskräfte in Südtirol, was einem Anteil an der Gesamtbeschäftigung von 5,3% entspricht (dieser Anteil beträgt im Alpenraum im Schnitt 4,3%). Dieser hohe Beschäftigungsanteil ist wahrscheinlich auf die Vermittlerfunktion Südtirols als Brücke zwischen Italien und den deutschsprachigen Ländern zurückzuführen. Auf jeden Fall ist die wachsende Bedeutung dieses Sektors für unser Land im Hinblick auf seine zufriedenstellende Produktivität positiv zu sehen. Abbildung 4.28 - Anteil des Sektors „Großhandel“ an der Gesamtbeschäftigung bis 2,6% 2,6% bis 3,8% 3,8% bis 4,9% über 4,9%
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Kapitel 4
4.2.7 Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung In Südtirol erreicht die Öffentliche Verwaltung eine Wertschöpfung von etwa 54.650 e, und liegt damit im Durchschnitt der lokalen Wirtschaft. Allerdings gilt es zu bedenken, dass die Produktion des öffentlichen Sektors zu den angefallenen Kosten bewertet wird, und daher die angegebene „Wertschöpfung je Beschäftigten“ keine eigentliche Produktivität misst. In dieser Hinsicht ist dieser Sektor nicht besonders interessant, auch wenn er eine wesentliche Rolle für die Beschäftigung spielt: In Südtirol arbeiten fast 15.700 Personen in der öffentlichen Verwaltung, was 5,9% der Gesamtbeschäftigung entspricht.
4.3
Sektoren der Gruppe 2B in Südtirol
4.3.1 Nahrungsmittel und Getränke, Tabak In Südtirol liegt die Wertschöpfung je Beschäftigten in der Nahrungsmittelverarbeitung bei 41.200 e, und damit um mehr als 25% unter dem Durchschnitt der Südtiroler Wirtschaft. Allerdings handelt es sich nicht um einen „an sich“ niedrig produktiven Sektor: Im Alpenraum erreicht die Wertschöpfung je Beschäftigten im Bereich der Herstellung von Nahrungsmitteln und Getränken sogar 58.000 e. Dieser Sektor birgt daher ein versprechendes Potential, allerdings war die Entwicklung in Südtirol widersprüchlich: Eine hohe und ständig wachsende Beschäftigung geht mit einer niedrigen und tendenziell sinkenden Produktivität einher. Die etwa 6.650 Beschäftigten dieses Sektors tragen in der Tat mit 2,5% zur Gesamtbeschäftigung bei, und ihre Zahl ist zwischen 1992 und 2002 um 10% gewachsen. Der günstigen Beschäftigungsentwicklung entspricht aber keine positive Entwicklung der Wertschöpfung: Letztere scheint zu stagnieren, insofern die Produktivität im vergangenen Jahrzehnt real um 10,3% gefallen ist. Im Alpenraum beträgt der Beschäftigungsanteil dieses Sektors hingegen 2%. Die Zahl der Beschäftigten hat im Jahrzehnt von 1992 bis 2002 um 3,9% abgenommen, allerdings ist die Wertschöpfung je Beschäftigten in diesem Zeitraum um fast 13% gewachsen. Abbildung 4.31 - Anteil des Sektors „Nahrungsmittel und Getränke, Tabak“ an der Gesamtbeschäftigung bis 1,3% 1,3% bis 1,8% 1,8% bis 2,7% über 2,7%
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Kapitel 4
4.3.2 Maschinenbau In Südtirol beträgt die Wertschöpfung je Beschäftigten im Maschinenbausektor 49.000 e, und liegt damit um 12% unter dem Schnitt der Südtiroler Wirtschaft. Im Alpenraum erreicht dieser Sektor hingegen 55.750 e, wobei sich der Unterschied in den letzten Jahren ausgeweitet hat: In Südtirol hat die Wertschöpfung je Beschäftigten zwischen 1992 und 2002 nur um 13,1% zugenommen, während sie in den anderen Alpengebieten im Schnitt um 22,7% gewachsen ist. Die heimischen Unternehmen weisen daher einen gewissen Produktivitätsrückstand auf. Außerdem hat dieser Bereich in unserer Provinz eine relativ geringe Bedeutung: Obwohl die Anzahl der Beschäftigten im letzten Jahrzehnt sogar um 56,5% gewachsen ist, liegt sie nur leicht über 3.700. Der Anteil der Gesamtbeschäftigung beträgt knapp 1,4% und liegt damit deutlich unter dem Durchschnitt des Alpenraumes (3,3%). Abbildung 4.34 - Anteil des Sektors „Maschinenbau“ an der Gesamtbeschäftigung bis 1,7% 1,7% bis 3,0% 3,0% bis 5,9% über 5,9%
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Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 4
Abbildung 4.35
Abbildung 4.36
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
83
Kapitel 4
4.3.3 Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen In Südtirol weist die Herstellung von elektrischen Geräten einen deutlichen Produktivitätsrückstand auf. Die Wertschöpfung je Beschäftigten liegt um circa 20% unter dem Durchschnitt der Südtiroler Wirtschaft und erreicht 44.200 e: deutlich weniger als die 54.050 e dieses Sektors im gesamten Alpenraum. In Südtirol scheint dieser Sektor eine schwierige Phase zu durchlaufen und die Entwicklung der letzten Jahre war eindeutig negativ: Zwischen 1992 und 2002 hat die Wertschöpfung real um 42% und die Beschäftigung um 52,5% abgenommen. Derzeit beschäftigt dieser Sektor etwas mehr als 700 Arbeitskräfte, was einem Anteil von 0,3% an der Gesamtbeschäftigung unseres Landes entspricht. Im Alpenraum liegt der Beschäftigungsanteil bei 1,6% und die Anzahl der Beschäftigten hat sich im letzten Jahrzehnt kaum verändert, während die Wertschöpfung um über 40% angewachsen ist.
84
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 4
4.4
Sektoren der Gruppe 3A in Südtirol
4.4.1 Baugewerbe Unter allen 33 untersuchten Gebieten scheint Südtirol als das Land mit der höchsten Wertschöpfung je Beschäftigten im Bauwesen (63.850 e) auf. Dieser Wert liegt um mehr als 15% über dem Durchschnitt der Südtiroler Wirtschaft und steht einzigartig im gesamten Alpenraum dar, wo im Schnitt eine Wertschöpfung von 41.200 e je Beschäftigten erzielt wird. Die durch die Südtiroler Bauunternehmen erwirtschaftete hohe Wertschöpfung je Beschäftigten spielt eine wichtige Rolle bei der Maximierung der Gesamtproduktivität der heimischen Wirtschaft, insofern im Baugewerbe viele Arbeitskräfte tätig sind: fast 22.900 Personen, was einem Anteil von 8,6% an der Gesamtbeschäftigung unserer Provinz entspricht. Dieser hohe Anteil liegt über dem Durchschnitt der Alpenregionen (7,7%) und erklärt sich zum Teil aus der dynamischen Entwicklung dieses Sektors in den letzten Jahren. Zwischen 1992 und 2002 wuchs die Wertschöpfung im Südtiroler Baugewerbe um 57,5% und die Zahl der Beschäftigten um 18,1%. Im selben Zeitraum betrug im Alpenraum die durchschnittliche Zunahme der Wertschöpfung und der Beschäftigung nur 5,7% bzw. 1,1%. Wir glauben, dass die größte Herausforderung für die heimischen Bauunternehmen in der nahen Zukunft darin besteht, auch Märkte außerhalb der Provinz zu erschließen und laufend Aufträge aus den italienischen Nachbarregionen und dem Ausland zu akquirieren. Abbildung 4.37 - Anteil des Sektors „Baugewerbe“ an der Gesamtbeschäftigung bis 5,9% 5,9% bis 7,8% 7,8% bis 9,7% über 9,7%
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Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
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Kapitel 4
Abbildung 4.38
Abbildung 4.39
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Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 4
4.4.2 Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen In der Provinz Bozen erreicht die Wertschöpfung im Bereich des Handels und der Instandhaltung von Autos und Motorfahrzeugen 50.550 e. Dieser Wert liegt um 9% unter dem Durchschnitt der Südtiroler Wirtschaft, ist aber deutlich höher als der entsprechende Sektorwert im gesamten Alpenraum (42.700 e). In Südtirol ist auch die Entwicklung der Produktivität im letzten Jahrzehnt besonders dynamisch verlaufen: Unter den 33 untersuchten Regionen hat dieser Sektor in unserer Provinz am meisten zugelegt: +34,5% real zwischen 1992 und 2002, während die durchschnittliche Zunahme im Alpenraum nur 6,9% betrug. Gleichzeitig hat auch die Beschäftigung stark zugenommen (+21,8%), so dass der Handel und die Reparatur von Fahrzeugen bereits über 5.400 Arbeitskräfte beschäftigen (2% der Gesamtbeschäftigung unserer Provinz). Im Alpenraum liegt der Anteil der Beschäftigung leicht höher (2,3%), allerdings gab es in den letzten Jahren keine wesentliche Zunahme (+2,3% zwischen 1992 und 2002). Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieser Sektor im Alpenraum eine niedrige Produktivität aufweist, nicht aber in Südtirol, wo sich die Wertschöpfung je Beschäftigten an den Durchschnitt der Gesamtwirtschaft nähert und eine gute wirtschaftliche Situation vorherrscht, welche wahrscheinlich durch das hohe Pro-Kopf-Einkommen der heimischen Bevölkerung begünstigt wird. Abbildung 4.40 - Anteil des Sektors „Handel und Reparatur von Fahrzeugen“ an der Gesamtbeschäftigung bis 2,0% 2,0% bis 2,4% 2,4% bis 3,1% über 3,1%
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Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
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Kapitel 4
Abbildung 4.41
Abbildung 4.42
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Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 4
4.5
Sektoren der Gruppe 3B in Südtirol
4.5.1 Textil und Bekleidung In Südtirol erreicht die Wertschöpfung je Beschäftigten im Bereich „Textil und Bekleidung“ 47.000 e. Dieser Wert liegt um 15% unter der Gesamtproduktivität der heimischen Wirtschaft, aber deutlich über dem Durchschnitt dieses Sektors im Alpenraum (37.650 e). Die heimischen Unternehmen scheinen daher einen beträchtlichen Wettbewerbsvorteil im Vergleich zur Konkurrenz außerhalb der Provinz aufzuweisen. Dies gilt in besonderem für einige Betriebe, welche die Verbindung zur Südtiroler Tradition und zur Landschaft optimal verwerten können, z.B. durch die Herstellung von Bergbekleidung, „Loden“ und Trachten. Allerdings ist der Beschäftigungsanteil dieses Sektors mit weniger als 1.000 Arbeitskräften gering und tendenziell weiter sinkend, weshalb er nur mehr eine vernachlässigbare Rolle für die Produktivität der Südtiroler Wirtschaft spielt. Abbildung 4.43 - Anteil des Sektors „Textil und Bekleidung“ an der Gesamtbeschäftigung bis 1,2% 1,2% bis 2,7% 2,7% bis 8,0% über 8,0%
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Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
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Kapitel 4
Abbildung 4.44
Abbildung 4.45
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Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 4
4.5.2 Be- und Verarbeitung von Holz In Südtirol liegt die Wertschöpfung je Beschäftigten im Sektor Holz bei 45.050 e und damit nur leicht über den entsprechenden Wert im Alpenraum (44.150 e). Dieser Sektor weist damit eine relativ niedrige Produktivität auf, welche im Falle unserer Provinz fast 19% unter dem Durchschnitt der heimischen Wirtschaft liegt. Der leichte Wettbewerbsvorteil der heimischen Unternehmen in Bezug auf die Produktivität ist auf die positive Entwicklung dieses Sektors seit den 80-er Jahren zurückzuführen. Im Zeitraum 1992 - 2002 ist die Wertschöpfung je Beschäftigten in der Südtiroler Holzverarbeitung real um 56,6% gewachsen, und damit deutlich stärker als im gesamten Alpenraum (+38%). Bemerkenswert ist, dass diese Zunahme nicht durch Umstrukturierungen zustande kam (die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich im untersuchten Zeitraum um 11,9%), sondern durch eine dynamische Entwicklung der Wertschöpfung, welche um 75% angewachsen ist. Falls sich die Tendenz der letzten Jahre fortsetzt, könnte sich die Produktivität in der Holzverarbeitung an den Durchschnitt der anderen Wirtschaftsbereiche in Südtirol angleichen. Das Beispiel des Nachbarlandes Österreich (Landesdurchschnitt der Holzverarbeitung: 66.600 e Wertschöpfung je Beschäftigten) zeigt, dass es auch in unserer Provinz noch Raum für weitere Verbesserungen der Produktivität gibt. Diesem Aspekt kommt eine besondere Bedeutung zu, insofern die Holzverarbeitung zu den „traditionellen“ Bereichen des verarbeitenden Gewerbes in Südtirol zählt: Er beschäftigt in der Tat fast 6.900 Arbeitskräfte (2,6% der Gesamtbeschäftigung). Dieser hohe Beschäftigungsanteil weist Südtirol als jenes Gebiet mit der höchsten Spezialisierung in der Holzverarbeitung unter allen 33 untersuchten Regionen aus. Im Vergleich dazu beträgt der Beschäftigungsanteil dieses Sektors im Alpenraum nur 1% und von 1992 bis heute ist die Zahl der Arbeitskräfte um 5,2% gesunken. Abbildung 4.46 - Anteil des Sektors „Holzverarbeitung“ an der Gesamtbeschäftigung bis 0,6% 0,6% bis 1,2% 1,2% bis 1,5% über 1,5%
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Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
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Kapitel 4
Abbildung 4.47
Abbildung 4.48
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Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 4
4.5.3 Feinmechanik, Optik, Uhren In Südtirol beträgt die Wertschöpfung je Beschäftigten in diesem Sektor 46.950 e. Dieser Wert liegt im Schnitt dieser Branche im Alpenraum (46.600 e); absolut gesehen ist er allerdings nur als bescheiden einzustufen, insofern er mehr als 15% unter dem Durchschnitt der Südtiroler Wirtschaft liegt. Die Tatsache, dass die heimischen Unternehmen keinen Wettbewerbsrückstand im Vergleich zur Konkurrenz aus den anderen Alpengebieten aufweisen, ist durchaus positiv zu bewerten. Allerdings muss gesagt werden, dass dieser Sektor in unserer Provinz zur Zeit eine schwierige Umbruchphase durchmacht: Die Wertschöpfung stagniert (-1,7% real zwischen 1992 und 2002) und die Anzahl der Beschäftigten nimmt ab (-17,4% im untersuchten 10-Jahreszeitraum). Diese Entwicklung steht im Gegensatz zu jener im restlichen Alpenraum, wo im gleichen Zeitraum die Wertschöpfung in diesem Sektor um 21% gewachsen ist und die Beschäftigung konstant geblieben ist. In Südtirol zählt dieser Wirtschaftsbereich zum aktuellen Zeitpunkt etwa 800 Beschäftigte (0,3% der Gesamtbeschäftigung). Der Beschäftigungsanteil liegt damit deutlich unter dem Durchschnitt des Alpenraumes (0,8%) und der Sektor scheint immer mehr an Bedeutung zu verlieren.
4.5.4 Sonstiges verarbeitendes Gewerbe Dieser Sektor ergibt sich als Restkategorie und umfasst sehr viele und verschiedenartige Bereiche. Die wichtigsten davon sind die Herstellung von Möbeln, Schmuck- und Goldschmiedeartikeln, Musikinstrumenten, Spielwaren und Sportartikeln, sowie die Wiedergewinnung und Verwertung von Altstoffen und Abfall. In Anbetracht der durch diese Heterogenität bedingten Interpretationsschwierigkeiten, enthalten wir uns einer Bewertung dieses Sektors hinsichtlich seiner Produktivität und seiner Rolle für die Beschäftigung.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
93
Kapitel 4
4.5.5 Einzelhandel und Reparatur In unserer Provinz erreicht der Einzelhandel eine Wertschöpfung je Beschäftigten von 37.600 e. Dieser Wert liegt zwar deutlich über dem durchschnittlichen Niveau des Alpenraumes (31.300 e), erscheint absolut gesehen aber sehr gering: Er unterschreitet den Südtiroler Durchschnitt in der Tat um etwa ein Drittel. Trotzdem spielt dieser Sektor eine große Rolle, da er mit 21.700 Arbeitskräften (+16,4% zwischen 1992 und 2002) bereits 8,1% zur Gesamtbeschäftigung beiträgt. Dies gilt auch für die anderen Gebiete des Alpenraumes, wo der Beschäftigungsanteil im Schnitt bei 8,6% liegt. Im Grunde ist ein Sektor mit einer hohen Anzahl an Arbeitskräften und einer niedrigen Wertschöpfung je Beschäftigten ein Problem für die Produktivität der Volkswirtschaft. Dennoch ist die Situation des Südtiroler Einzelhandels vor allem aus zwei Gründen durchaus positiv zu beurteilen: Einerseits erfüllt er eine wichtige soziale Funktion, indem er die Nahversorgung auf dem gesamten Landesgebiet gewährleistet; andererseits erzielt er eine um 20% höhere Produktivität als der entsprechende Durchschnitt dieses Sektors im Alpenraumes. Abbildung 4.49 - Anteil des Sektors „Einzelhandel und Reparatur“ an der Gesamtbeschäftigung bis 7,6% 7,6% bis 8,8% 8,8% bis 10,2% über 10,2%
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Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 4
Abbildung 4.50
Abbildung 4.51
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
95
Kapitel 4
4.5.6 Gastgewerbe In unserer Provinz erreicht das Gastgewerbe knapp mehr als 39.200 e Wertschöpfung je Beschäftigten. Dieser Wert liegt fast 30% unter dem Durchschnitt der Südtiroler Wirtschaft, erscheint aber hoch im Vergleich zum entsprechenden Wert des Alpenraumes (35.200 e). Die höhere Produktivität der Gastgewerbebetriebe in Südtirol ist zum Teil auf die günstige Entwicklung des vergangenen Jahrzehnts zurückzuführen: In unserem Land ist die Wertschöpfung je Beschäftigten zwischen 1992 und 2002 real um 12,4% gewachsen, während sie im gesamten Alpenraum um 7,5% abgenommen hat. Auf jeden Fall gehört das Gastgewerbe zweifelsohne zu jenen Sektoren, welche sich negativ auf die Gesamtproduktivität unserer Wirtschaft auswirken, insofern eine sehr hohe Beschäftigung mit einer niedrigen Wertschöpfung je Beschäftigten einhergeht. Im Gastgewerbe finden in der Tat fast 44.400 Arbeitskräfte (Vollzeitäquivalente) eine Anstellung (16,7% der Gesamtbeschäftigung unseres Landes). Dieser Anteil liegt deutlich über dem Durchschnitt im Alpenraum (6,9%) und ist absolut gesehen der höchste in allen 33 untersuchten Regionen. Abbildung 4.52 - Anteil des Sektors „Gastgewerbe“ an der Gesamtbeschäftigung bis 5,0% 5,0% bis 8,4% 8,4% bis 13,1% über 13,1%
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Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 4
Abbildung 4.53
Abbildung 4.54
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
97
Kapitel 4
4.5.7 Bildung In Südtirol erreicht der Sektor „Bildung“ eine Wertschöpfung je Beschäftigten in der Höhe von 49.150 e. Dieser Wert liegt deutlich über dem Durchschnitt des Alpenraumes (knapp 37.000 e). Allerdings muss berücksichtigt werden, dass dieser Sektor großteils zum öffentlichen Bereich gehört, und die entsprechende Wertschöpfung je Beschäftigten im eigentlichen Sinne nicht als Produktivitätsmaßstab herangezogen werden kann. Aus diesem Grund wird dieser Sektor im Rahmen der vorliegenden Studie vernachlässigt, auch wenn er eine große beschäftigungspolitische Rolle spielt: In unserer Provinz beschäftigt das Bildungswesen 15.870 Arbeitskräfte (5,9% der Gesamtbeschäftigung).
4.5.8 Gesundheits- und Sozialwesen Dieser Sektor erreicht in Südtirol 47.500 e Wertschöpfung je Beschäftigten und liegt damit deutlich über dem Durchschnitt des Alpenraumes (36.400 e). Auch hier gilt es zu bedenken, dass dieser Sektor großteils zum öffentlichen Bereich gehört, und damit die Wertschöpfung zu den angefallenen Kosten bewertet wird. Aus diesem Grund führen wir die Analyse dieses Sektors hinsichtlich seiner Produktivität nicht weiter aus. In beschäftigungspolitischer Hinsicht gibt dieser Sektor in Südtirol 13.500 Arbeitskräften eine Anstellung (5,1% der Gesamtbeschäftigung unseres Landes).
98
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 4
4.6
Sektoren der Gruppe 4 in Südtirol
4.6.1 Primärer Sektor (Landwirtschaft) Die Landwirtschaft erreicht in Südtirol eine Wertschöpfung je Beschäftigten in der Höhe von 20.550 e, was nur knapp 37% des Durchschnittes der Südtiroler Wirtschaft entspricht. Dieser Wert liegt auch unter der Wertschöpfung je Beschäftigten dieses Sektors im Alpenraum (23.600 e). Wir können daher schließen, dass die heimische Landwirtschaft einen gewissen Wettbewerbsrückstand im Vergleich zu den anderen untersuchten Alpenregionen aufweist. Es scheint nicht wahrscheinlich, dass dieser Rückstand in der nahen Zukunft aufgeholt werden dürfte, obwohl sich der Sektor seit den 80-iger Jahren in einer tiefen Umstrukturierungsphase befindet. Zwischen 1992 und 2002 nahm die Beschäftigung in der Südtiroler Landwirtschaft um 27,3% ab, und die Wertschöpfung je Beschäftigten real um 51,3% zu. Allerdings fiel die Zunahme der Produktivität im Alpenraum sogar noch leicht höher aus: Die Wertschöpfung je Beschäftigten in den 33 untersuchten Gebieten unserer Stichprobe wuchs im Schnitt um 56,3%. Trotz der negativen Beschäftigungsentwicklung der vergangenen 20 Jahre zählt die Landwirtschaft immer noch fast 22.400 Beschäftigte, was 8,4% der Gesamtbeschäftigung unserer Provinz entspricht: Dies ist ein sehr hoher Anteil, insbesondere im Vergleich zum Durchschnitt des Alpenraumes (4,4%). Abschließend lässt sich sagen, dass sich die geringe Wertschöpfung je Beschäftigten dieses Sektors (bedingt auch durch die klimatischen und morphologischen Voraussetzungen in Südtirol) und der hohe Beschäftigungsanteil entsprechend negativ auf die Gesamtproduktivität der heimischen Wirtschaft auswirken. Die Bedeutung der Landwirtschaft darf daher nicht nur unter rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet werden; vielmehr müssen soziale, kulturelle und ökologische Aspekte berücksichtigt werden. Abbildung 4.55 - Anteil der Landwirtschaft an der Gesamtbeschäftigung bis 1,6% 1,6% bis 3,6% 3,6% bis 6,5% über 6,5%
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Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
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Kapitel 4
Abbildung 4.56
Abbildung 4.57
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Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 4
4.6.2 Lederwaren und Schuhe Die Herstellung von Leder- und Schuhwaren weist eine sehr niedrige Wertschöpfung je Beschäftigten auf: in Südtirol liegt sie bei 33.250 e und damit im Schnitt des Alpenraumes (33.550 e). Trotzdem stellt dieser Sektor unter dem Aspekt der Produktivität kein Problem für die Gesamtwirtschaft dar, insofern sein Anteil an der Gesamtbeschäftigung vernachlässigbar gering ist.
4.6.3 Metall und Metallerzeugnisse Die Herstellung und Verarbeitung von Metall weist tendenziell eine niedrige Produktivität auf: In unserem Land erreicht die Wertschöpfung je Beschäftigten einen Wert von 41.650 e und liegt damit um etwa 25% unter dem Schnitt der Südtiroler Wirtschaft. Der entsprechende Wert für den Alpenraum fällt zwar leicht höher aus (43.100 e je Beschäftigten), allerdings scheint sich dieser Produktivitätsabstand ständig zu verringern: In der Provinz Bozen ist die Wertschöpfung je Beschäftigten in diesem Sektor zwischen 1992 und 2002 real um 27,2% angestiegen, im Alpenraum hingegen im Schnitt nur um 12,8%. Im selben Zeitraum konnte auch die Beschäftigung in Südtirol (+13,4%) einen höheren Zuwachs erreichen als in den anderen Alpenregionen (+3,7%). Derzeit beschäftigt die Metallbranche 6.150 Arbeitskräfte in unserer Provinz (2,3% der Gesamtbeschäftigung). Dieser Beschäftigungsanteil liegt allerdings noch deutlich unter dem Schnitt des Alpenraumes von 4,9%. Berücksichtigt man die Bedeutung der Metallverarbeitung und die Notwendigkeit der Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen, muss in der nahen Zukunft die Produktivität in diesem Sektor auf jeden Fall so weit wie möglich erhöht werden. Abbildung 4.58 - Anteil des Sektors „Metall und Metallerzeugnisse“ an der Gesamtbeschäftigung bis 2,9% 2,9% bis 4,6% 4,6% bis 7,6% über 7,6%
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Kapitel 4
Abbildung 4.59
Abbildung 4.60
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Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 4
4.6.4 Herstellung von EDV-Geräten Hierbei handelt es sich um einen Sektor mit niedriger Produktivität und geringer Bedeutung für die Beschäftigung. Aus der Sicht Südtirols ist er daher vollständig vernachlässigbar.
4.6.5 Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen Der Bereich der „sonstigen öffentlichen, sozialen und persönlichen Dienstleistungen“ ist eine Restkategorie, welche sich aus sehr unterschiedlichen öffentlichen und privaten Tätigkeitsbereichen zusammensetzt. Z.B. enthält dieser Sektor die Abfallentsorgung und die Reinigung von Wasser, die Tätigkeit der religiösen Organisationen, politischen Parteien, Gewerkschaften, Verbände und Handelskammern, die Film-, Radio und Fernsehproduktionen, Spielsäle, Bibliotheken, Museen und Sportanlagen, Reinigungsfirmen, Friseure und Schönheitssalons, Bestattungsdienste usw. Unter Berücksichtigung der sehr heterogenen Zusammensetzung dieses Sektors, ist eine sinnvolle Interpretation bezüglich Produktivität und Beschäftigung nicht möglich.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
103
Kapitel 5
5.
Simulationsszenarien für Südtirol
5.1
Zukunftsanalyse durch Simulation
Autoren: D. Holzer, G. Lun (EURAC Bozen)
Will man die Zukunft aktiv gestalten, ist man auf eine fundierte Vorschau über zukünftige Entwicklungen angewiesen. Denn nur durch die Abschätzung der zukünftigen Entwicklung sind eine vorausschauende Planung und dadurch eine aktive Gestaltung der Zukunft möglich. Das Abschätzen zukünftiger Entwicklungen ist im wirtschaftlichen Bereich gerade deshalb so schwierig, weil es sich um ein System handelt, das einen hohen Grad an Komplexität und Dynamik aufweist. Im Folgenden wird mit Hilfe eines Simulationsmodells zur Entwicklung der Wertschöpfung und der Beschäftigung versucht, mögliche zukünftige wirtschaftliche Entwicklungen in Südtirol abzubilden. Simulationen sind „Wenn-dann-Aussagen“, mit dem Ziel, alternative Entwicklungslinien herauszuarbeiten und Gestaltungsmöglichkeiten aufzuzeigen oder die Diskussion in Bezug auf solche anzuregen: „Wenn die Zuwanderung in den nächsten 30 Jahren dieselbe sein wird wie heute, dann wird die Anzahl der Beschäftigten…“
5.2
Das Simulationsmodell
Jedes Modell kann aber nur einen Teil aller relevanten Gesetzmäßigkeiten abbilden, womit es notgedrungen immer nur ein auf die jeweilige Fragestellung hin reduziertes Abbild der Realität sein kann. Die für die Beschäftigungs- und Wertschöpfungsentwicklung in Südtirol als relevant erachteten Modellzusammenhänge und Modellgrößen sollen im nachfolgenden Abschnitt kurz beschrieben werden. Das vorliegende Simulationsmodell baut auf statistischen Beschäftigungs- und Wertschöpfungsdaten des Zeitraums 1980 – 2002 des „IBC (International Benchmark Club) Performance Database 2003“ von „BAK Basel Economics“ und auf Daten aus einem bereits 1999 publizierten Modell23 zur Bevölkerungsentwicklung Südtirols auf. Die Wertschöpfungs- und Beschäftigungsdaten sind mit 45 Sektoren erheblich disaggregiert, um den ablaufenden Strukturwandel über den langfristigen Zeitraum der Simulation zu erfassen. Das Simulationsmodell lässt sich grob in zwei wesentliche Komponenten auftrennen: Die Projektion des Arbeitskräfteangebots auf der einen Seite und die Projektion des Arbeitskräftebedarfs auf der anderen Seite. Während das Arbeitskräfteangebot maßgeblich von der demographischen Entwicklung, der Zuwanderung und der Erwerbsbeteiligung bestimmt wird, hängt der Arbeitskräftebedarf hauptsächlich von der Wertschöpfungs- und Produktivitätsentwicklung ab. Das Arbeitskräfteangebot für Südtirol wird dementsprechend aus dem oben genannten demographischen Strukturmodell abgeleitet. Der Arbeitskräftebedarf wird über die Fortschreibung der Daten zur sektoralen Wertschöpfung und der Daten zur sektoralen Produktivität (Ai = Wertschöpfung je Beschäftigtem im Sektor i) simuliert. Aus den fortgeschriebenen Daten ist die Berechnung einer hypothetischen Nachfrage nach Beschäftigten mittels der nachfolgenden Formeln möglich.
23
104
Lechner O. et al (1999): „Südtirol auf dem Weg in die Zukunft“, Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 5
[24]
Yi,t Li,t= —– Ai,t
[25]
Lt= ∑ Li,t
n
i=1
i t Li,t Yi,t Ai,t Lt
Sektor mit i = (1, 2,…,n) und n = 45 Jahr mit t = (2003, 2004,…,2030) Arbeitskräftebedarf im Sektor i zum Zeitpunkt t Wertschöpfung für den Sektor i zum Zeitpunkt t Produktivität für den Sektor i zum Zeitpunkt t Gesamter Arbeitskräftebedarf zum Zeitpunkt t
Die Ergebnisse der Projektionen zu Arbeitskräfteangebot laut Bevölkerungsmodellteil und Arbeitskräftebedarf laut Wertschöpfungsmodellteil werden in einem für das Jahr 2002 ausgeglichenen Modellarbeitsmarkt zusammengeführt. Dabei findet nur jener Anteil des Arbeitskräfteangebots eine Beschäftigung, welcher laut Arbeitskräftebedarf der Unternehmen tatsächlich nachgefragt wird. Dementsprechend trägt auch nur dieser Beschäftigungsanteil zum Wertschöpfungsergebnis bei. Das überschüssige Arbeitskräfteangebot wird als arbeitslos bezeichnet. Ergibt sich hingegen die Situation, dass das Arbeitskräfteangebot geringer ist als der Arbeitskräftebedarf, dann können nicht alle hypothetischen Arbeitsplätze besetzt werden. In dieser Situation erhält man eine niedrigere Wertschöpfung als bei ausreichendem Arbeitskräfteangebot. Grundsätzlich kann man festhalten, dass ein im Gleichgewicht befindlicher Arbeitsmarkt, in dem das Arbeitskräfteangebot und der Arbeitskräftebedarf gleich hoch sind, den Idealzustand darstellt. Um einen Strukturwandel zu ermöglichen, werden das Arbeitskräfteangebot und der Arbeitskräftebedarf für alle 45 Sektoren einzeln saldiert. Während die Aufteilung des Arbeitskräfteangebotes auf die einzelnen Sektoren mit Hilfe der Sektorenstruktur für das Jahr 2002 durchgeführt wird, geht sie für den Arbeitskräftebedarf bereits aus der Berechnung mittels der fortgeschriebenen Wertschöpfungsund Produktivitätsdaten hervor (siehe oben). Bei Angebotsüberhängen von Arbeitskräften in einzelnen Sektoren, wird eine Umverteilung entsprechend der Stärke des Nachfrageüberhanges anderer Sektoren vorgenommen. Auf diese Art wird ein wertschöpfungswirksamer Strukturwandel simuliert.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
105
Kapitel 5
5.2.1 Parameter Um das beschriebene Simulationsmodell und dessen Ergebnisse zu beeinflussen stehen dem Modellnutzer die nachfolgenden exogenen Parameter zur Verfügung, welche weitgehend frei eingestellt werden können: • Wachstumsrate zur Fortschreibung der sektoralen Gesamtwertschöpfung; • Wachstumsrate zur Fortschreibung der sektoralen Produktivität; • Veränderung der Erwerbsquoten, getrennt nach Frauen und Männern; • Wanderungssaldo. Die Einstellung dieser Parameter beeinflusst nicht nur die Ergebnisse des Simulationsmodells, sondern auch die Realitätsnähe derselben. Die Parameter betreffen das „Wenn“ der oben angesprochenen „Wenn-dann-Aussagen“ des Simulationsmodells. Abbildung 5.1: Schematische Darstellung des Modellaufbaus
In Abbildung 5.1 ist der Aufbau des Modells übersichtlich zusammengefasst. Der Bevölkerungsmodellteil auf der linken Seite dient der Fortschreibung der demographischen Entwicklung und der Berechnung der Erwerbspersonen (Arbeitskräfteangebot). Der Wertschöpfungsmodellteil auf der rechten Seite dient der Fortschreibung der Wertschöpfungs- und Produktivitätsentwicklung. Mit Hilfe der Formeln [24] und [25] kann somit der Bedarf an Erwerbspersonen (Arbeitskräftebedarf) seitens der Unternehmen berechnet werden. Das gesamte Modell wird über die oben angesprochenen Parameter gesteuert. Die Projektionen werden jeweils bis zum Jahr 2030 berechnet.
106
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 5
5.2.2 Schlüsselvariablen Als Ergebnisse des Simulationsmodells werden Projektionen der folgenden Schlüsselvariablen bis zum Jahr 2030 berechnet: • Gesamtbevölkerung; • Arbeitskräfteangebot; • Arbeitskräftebedarf; • Arbeitskräftebilanz; • Gesamtwertschöpfung; • Wertschöpfung pro Kopf; • Wertschöpfung je Beschäftigtem.
5.3
Die Szenariotechnik
Im verwendeten Simulationsmodell können eine ganze Reihe von exogenen Parametern frei eingestellt werden. Um aus dem großen Topf der möglichen Einstellungen einige stimmige Varianten auszuwählen und daraus vernünftig interpretierbare „Zukünfte“ abzuleiten, verwendet man die Szenariotechnik. Die verschiedenen Szenarien verknüpfen die empirisch-analytischen Elemente des Simulationsmodells mit dem notwendigen Expertenwissen zur Einstellung der Parameter als kreativ-intuitives Element. Durch die Gegenüberstellung von mehreren unterschiedlichen Szenarien wird dabei die Beeinflussbarkeit der Modellergebnisse und die Unsicherheit der Zukunft dargestellt. Diese Merkmale von Szenarien werden häufig mit Hilfe des so genannten „Szenario-Trichters“ verdeutlicht. Abbildung 5.2
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
107
Kapitel 5
Der Trichter symbolisiert Komplexität und Unsicherheit bezogen auf die Zukunft: Je weiter man von der heutigen Situation in die Zukunft geht, desto größer wird die Unsicherheit und desto umfassender und vielfältiger wird die Komplexität24. Bei der Betrachtung und Interpretation der im Folgenden beschriebenen Szenarien sollte der Leser diese grundlegenden Eigenschaften derselben immer im Auge behalten.
5.4
Aufbau der Szenarien
Die in den folgenden Abschnitten beschriebenen Szenarien sind allesamt gleich aufgebaut. Im Grunde besteht jedes Szenario aus mehreren Teilszenarien. Für den Wertschöpfungsmodellteil ist immer nur ein Teilszenario vorhanden, welches die Rahmenbedingungen absteckt und dem Szenario den Namen gibt. Im Wertschöpfungsmodellteil wurden sowohl für die Wertschöpfung als auch für die Produktivität für jeden Sektor jeweils drei durchschnittliche sektorale Wachstumsraten berechnet: • durchschnittliche sektorale Wachstumsrate von 1980 – 2002 (gesamte verfügbare Zeitreihe); • durchschnittliche sektorale Wachstumsrate von 1992 – 2002 (die letzten 10 Jahre der verfügbaren Zeitreihe); • durchschnittliche sektorale Wachstumsrate von 1997 – 2002 (die letzten 5 Jahre der verfügbaren Zeitreihe). Je nach Art des Szenarios wird der niedrigste (MIN), der mittlere (MED) oder der höchste (MAX) dieser drei Werte verwendet, um die Entwicklung der Sektoren zu simulieren. Aus Abbildung 5.3 sind die durchschnittlichen Produktivitäts- und Wertschöpfungswachstumsraten der gesamten Südtiroler Wirtschaft über 5 Jahre von 1997 – 2002, über 10 Jahre von 1992 – 2002 und über 22 Jahre von 1980 – 2002 ersichtlich. Abbildung 5.3
24
108
Reibnitz, Ute (1991): „Szenario-Technik. Instrumente für die unternehmerische und persönliche Erfolgsplanung“, Wiesbaden, S. 26.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 5
Die Einstellungen der Parameter des Bevölkerungsmodellteils entsprechen bis auf die Einstellung des Wanderungssaldo jenen der Basisvariante aus der oben angesprochenen WIFO-Publikation. Während in den 90er Jahren der jährliche Zuwanderungssaldo rund 800 Personen betrug, ist er in den Jahren 2002 und 2003 auf über 2.500 angestiegen. Abbildung 5.4
Zur Berechnung von drei Teilszenarien für den Bevölkerungsmodellteil werden drei verschiedene Entwicklungen des Wanderungssaldos eingestellt, welche einander in Abbildung 5.5 grafisch gegenübergestellt werden. • Maximum: Der positive Wanderungssaldo von 2.500 Personen im Jahr 2002 wird mit einem jährlichen Zuwachs von 5% fortgeschrieben. Diese Wachstumsrate ist etwas höher als die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 1992 – 2002 (4,2%), aber bedeutend niedriger als die Wachstumsrate der letzten Jahre. • Medium: Der positive Wanderungssaldo bleibt bei 2.500 Personen. Dieser Wert entspricht in etwa der durchschnittlichen Zuwanderung der Jahre 2002 und 2003. • Minimum: Der positive Wanderungssaldo bleibt bei 1.100 Personen. Dieser Wert entspricht in etwa der durchschnittlichen Zuwanderung der letzten 10 Jahre.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
109
Kapitel 5
Abbildung 5.5
Aufgrund der unterschiedlichen Zuwanderungsszenarien ergeben sich auch unterschiedliche Werte für die Gesamtbevölkerung. In Tabelle 5.1 sind die Bevölkerungszahlen für die Zeitpunkte 2002, 2010, 2020 und 2030 aufgelistet. Tabelle 5.1 Entwicklung der Gesamtbevölkerung25 Wanderungssaldo
2002
2010
2020
2030
Maximum
476.000
511.000
573.000
670.000
Medium
476.000
507.000
542.000
569.000
Minimum
476.000
493.000
506.000
512.000
Da bei der Projektion des Wanderungssaldos die Annahme gilt, dass Zuwanderer zwischen 20 und 30 Jahre alt sind, wird neben der Gesamtbevölkerung auch deren Altersstruktur verändert: Für das Jahr 2030 beträgt das Durchschnittsalter 41 Jahre im Zuwanderungsszenario „Maximum“, 44 Jahre im Zuwanderungsszenario „Medium“ und 45 Jahre im Zuwanderungsszenario „Minimum“. Die beschriebenen Zuwanderungsszenarien spannen innerhalb der Möglichkeiten, welche vom berechneten Szenario im Wertschöpfungsmodellteil vorgegebenen werden, einen Szenariotrichter für die Gesamtwertschöpfung, die Wertschöpfung pro Kopf und die Beschäftigungssituation auf.
25
110
Die Werte in den Tabellen sind gerundete Werte aus dem Simulationsmodell.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 5
5.5
Szenario 1: „Südtirol entwickelt sich wie bisher“
In diesem Szenario wird im Wertschöpfungsmodellteil im Wesentlichen die Entwicklung von 2002 bis 2030 so fortgeschrieben, wie sie im Durchschnitt der vergangenen Jahre in Südtirol zu verzeichnen war. Zur Fortschreibung der sektoralen Wertschöpfung wird die mittlere Wachstumsrate (MED) verwendet ebenso wie zur Fortschreibung der sektoralen Produktivität. Dadurch ergibt sich der in Tabelle 5.2 angegebene Arbeitskräftebedarf. Tabelle 5.2 Arbeitskräftebedarf für das Szenario 1 2002
2010
2020
2030
224.000
243.000
279.000
334.000
Die Erwerbsquoten entsprechen jenen, welche aus den Daten für 2002 berechnet wurden. Das bedeutet, dass die Erwerbsquote bei den Männern von 68% für das Jahr 2002 aufgrund der demographischen Entwicklung auf ca. 57% im Jahr 2030 sinkt. Die Erwerbsquote der Frauen sinkt von 46% im Jahr 2002 auf ca. 38% im Jahr 2030. Die verschiedenen Zuwanderungsszenarien haben lediglich geringe Auswirkungen (max. 0,3%) auf die Erwerbsquote. Dadurch ergibt sich das folgende Arbeitskräfteangebot. Tabelle 5.3 Arbeitskräfteangebot für das Szenario 1 Wanderungssaldo
2002
2010
2020
2030
Maximum
224.000
242.000
268.000
309.000
Medium
224.000
239.000
249.000
252.000
Minimum
224.000
231.000
230.000
220.000
Bei der Betrachtung der Ergebnisse fällt auf, dass das Arbeitskräfteangebot nicht ausreicht, um den Arbeitskräftebedarf zu decken. Da der Arbeitskräftebedarf über die Jahre hinweg ziemlich gleichmäßig wächst, ist der überproportionale Anstieg des Mangels an Arbeitskräften hauptsächlich auf die demographische Entwicklung im Bevölkerungsmodellteil zurückzuführen. Die Kurven für das Arbeitskräfteangebot und den Arbeitskräftebedarf werden in Abbildung 5.6 gegenübergestellt. Während die Angebotskurve aufgrund der drei verschiedenen Zuwanderungsszenarien verändert wird, bleibt die vom Wertschöpfungsmodellteil bestimmte Kurve für den Arbeitskräftebedarf unverändert.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
111
Kapitel 5
Abbildung 5.6
In allen drei Zuwanderungsszenarien ist das Angebot an Arbeitskräften geringer als die Nachfrage nach denselben, weshalb die Arbeitskräftebilanz negativ ist. Die Arbeitskräftebilanz für die drei Zuwanderungsszenarien wird in Tabelle 5.4 und in Abbildung 5.7 dargestellt. Tabelle 5.4 Arbeitskräftebilanz für das Szenario 1 (positive Werte = Arbeitslosigkeit)
Wanderungssaldo
2002
2010
2020
2030
Maximum
0
-1.000
-11.000
-25.000
Medium
0
-4.000
-30.000
-82.000
Minimum
0
-12.000
-49.000
-114.000
Der Arbeitskräftemangel kann auch im Zuwanderungsszenario „Maximum“ nur teilweise aufgefangen werden. Erst ab einem positiven Anfangssaldo von 2.900 Zuwanderern mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 5% kommt es zu einer langfristig ausgeglichenen Arbeitskräftebilanz.
112
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 5
Abbildung 5.7
Als Kennzahlen für das Szenario 1 „Südtirol entwickelt sich wie bisher“ ergeben sich die Wachstumsraten in Tabelle 5.5 und die Gesamtveränderungen in Prozent über den Zeitraum von 2002 bis 2030 in Tabelle 5.6. Während im Zuwanderungsszenario „Minimum“ die Wertschöpfung jährlich durchschnittlich um 1,9% wächst, wächst sie im Zuwanderungsszenario „Maximum“ aufgrund der besseren Versorgung des Arbeitsmarktes mit Erwerbspersonen um 3,1%. Diese erhöhte Gesamtwertschöpfung wirkt sich durch die veränderte Bevölkerungssituation klarerweise nicht vollständig auf die Wertschöpfung pro Kopf aus, welche etwas weniger stark wächst. Wie aus Tabelle 5.6 ersichtlich steigt die Gesamtwertschöpfung unter den getroffenen Annahmen im Zeitraum von 2002 – 2030 zwar um 138%, allerdings wird dieser Mehrertrag auch auf eine beinahe 1,4-mal so große Bevölkerung aufgeteilt. Im Jahr 2030 steht im Zuwanderungsszenario „Medium“ dem Arbeitskräftebedarf von 334.000 Personen in Tabelle 5.2 das Arbeitskräfteangebot von 252.000 Personen in Tabelle 5.3 gegenüber. Darum ergibt sich der Arbeitskräftemangel von 82.000 Personen in Tabelle 5.4 der auch in Abbildung 5.7 dargestellt wird. Durch diesen Arbeitskräftemangel kann die Gesamtwertschöpfung nicht so stark wachsen wie bei ausreichendem Arbeitskräfteangebot und erreicht demnach im Jahr 2030 einen um „nur“ 94,9% höheren Wert als im Jahr 2002 (siehe Tabelle 5.6). Der Grund für den starken Arbeitskräftemangel liegt darin, dass das Wachstum der Produktivität deutlich unter dem Wachstum der Wertschöpfung liegt. Dadurch ergibt sich ein stark wachsender Arbeitskräftebedarf, der durch Zuwanderung gedeckt werden muss.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
113
Kapitel 5
Tabelle 5.5 Durchschnittliche jährliche Wachstumsraten von 2002 – 2030 für das Szenario 1 Wanderungssaldo
Gesamtwertschöpfung
Bevölkerung
Wertschöpfung/Kopf
Maximum
3,1%
1,2%
1,9%
Medium
2,4%
0,6%
1,8%
Minimum
1,9%
0,3%
1,7%
Tabelle 5.6 Gesamtveränderungen bis 2030 (in Prozent des Wertes von 2002) für das Szenario 1 Wanderungssaldo
Gesamtwertschöpfung
Bevölkerung
Wertschöpfung/Kopf
Maximum
138,0%
40,7%
69,2%
Medium
94,9%
19,4%
63,2%
Minimum
70,0%
7,3%
58,3%
Abbildung 5.8
114
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 5
5.6
Szenario 2: „Konkurrenzdruck auf Südtirol nimmt zu“
Im folgenden Szenario wird angenommen, dass sich der Konkurrenzdruck auf die Wirtschaftssektoren in Südtirol erhöht. Das Produktionsvolumen der Unternehmen wächst nicht mehr so schnell, aber das Produktivitätswachstum der Sektoren bleibt dasselbe wie im Basisszenario. Zur Fortschreibung der sektoralen Wertschöpfung wird dafür die niedrigste Wachstumsrate (MIN) verwendet. Zur Fortschreibung der sektoralen Produktivität wird wie im Szenario 1 die mittlere Wachstumsrate (MED) verwendet. Dadurch ergibt sich der in Tabelle 5.7 angegebene Arbeitskräftebedarf. Tabelle 5.7 Arbeitskräftebedarf für das Szenario 2 2002
2010
2020
2030
224.000
226.000
236.000
258.000
Die Erwerbsquoten und die Parameter des Bevölkerungsmodellteils entsprechen jenen des Szenario 1, wodurch sich für die verschiedenen Zuwanderungsszenarien dieselben Arbeitskräfteangebote wie in Tabelle 5.3 ergeben. Im Vergleich zum Szenario 1 hat man im Szenario 2 eine gespannte Situation: Aufgrund des niedrigen Wertschöpfungswachstums ist die Nachfrage nach Arbeitskräften weitaus geringer als im Szenario 1, was zu Arbeitslosigkeit führt. Lediglich in den Zuwanderungsszenarien „Minimum“ und „Medium“ kommt es ab 2017 bzw. 2028 zu Arbeitskräftemangel. Tabelle 5.8 Arbeitskräftebilanz für das Szenario 2 (positive Werte = Arbeitslosigkeit)
Wanderungssaldo
2002
2010
2020
2030
Maximum
0
16.000
32.000
51.000
Medium
0
13.000
13.000
-6.000
Minimum
0
5.000
-6.000
-38.000
Die Kurven für das Arbeitskräfteangebot und den Arbeitskräftebedarf werden in Abbildung 5.9 gegenübergestellt. Während die Angebotskurve aufgrund der drei verschiedenen Zuwanderungsszenarien verändert wird, bleibt die Nachfragekurve, welche vom Wertschöpfungsmodellteil bestimmt wird, auch hier für alle drei Teilszenarien gleich.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
115
Kapitel 5
Abbildung 5.9
Abbildung 5.10
Die Arbeitskräftebilanz für die drei Zuwanderungsszenarien wird in Abbildung 5.10 dargestellt. Das Überangebot von Arbeitskräften ist lediglich im Zuwanderungsszenario „Maximum“ dauerhaft. Bei den anderen beiden Zuwanderungsszenarien wird mittelfristig die Arbeitslosigkeit abgebaut und es kommt sogar zu einem Arbeitskräftemangel.
116
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 5
Als Kennzahlen für das Szenario 2 „Konkurrenzdruck auf Südtirol nimmt zu“ ergeben sich die Wachstumsraten in Tabelle 5.9 und die Gesamtveränderungen in Tabelle 5.10. Während im Zuwanderungsszenario „Minimum“ die Wertschöpfung aufgrund des erhöhten Konkurrenzdrucks und des Arbeitskräftemangels ab 2017 jährlich nur mehr um durchschnittlich 1,6% wächst, wächst die Gesamtwertschöpfung im Zuwanderungsszenario „Maximum“ um 2,2%. Die höhere Gesamtwertschöpfung wirkt sich durch die veränderte Bevölkerungssituation aber nicht auf die Wertschöpfung pro Kopf aus, welche im Zuwanderungsszenario „Maximum“ weniger stark wächst als im Zuwanderungsszenario „Minimum“ (siehe Abbildung 5.11). Wie aus Tabelle 5.10 ersichtlich steigt im Zuwanderungsszenario „Maximum“ die Gesamtwertschöpfung unter den getroffenen Annahmen im Zeitraum 2002 – 2030 zwar um 85%, allerdings wird dieser Mehrertrag auch auf eine etwa 1,4-mal so große Bevölkerung aufgeteilt. Der Zuwachs von 56% aus dem Zuwanderungsszenario „Minimum“ ist nur auf eine 1,07-mal so große Bevölkerung aufzuteilen. Aus Abbildung 5.9 und Abbildung 5.10 geht hervor, dass im Zuwanderungsszenario „Medium“ bis zum Jahr 2027 mit einem Überangebot an Arbeitskräften zu rechnen ist. Ab 2027 schlägt dieses Überangebot in einen Arbeitskräftemangel um, weshalb die Gesamtwertschöpfung weniger stark zunimmt. Der Wert für die Wertschöpfung pro Kopf ist im Zuwanderungsszenario „Medium“ bis 2024 niedriger als jener im Zuwanderungsszenario „Minimum“, in welchem die Wachstumsrate für die Wertschöpfung pro Kopf aufgrund des Arbeitskräftemangels ab 2017 absinkt (siehe Abbildung 5.11). Das Szenario zeigt, wie sensibel die Wirtschaft auf eine zunehmende Konkurrenz reagiert: Eine schlechtere wirtschaftliche Entwicklung der Wertschöpfung (ca. -1%) würde sehr bald zu einer leichten Arbeitslosigkeit führen, welche erst langfristig abgebaut werden könnte. Unter solchermaßen verschärften Wettbewerbsbedingungen würde eine jährliche Zuwanderung zwischen 1.100 und 2.500 Personen reichen, um ein genügendes Arbeitskräfteangebot zu erhalten. Tabelle 5.9 Durchschnittliche jährliche Wachstumsraten von 2002 – 2030 für das Szenario 2 Wanderungssaldo
Gesamtwertschöpfung
Bevölkerung
Wertschöpfung/Kopf
Maximum
2,2%
1,2%
1,0%
Medium
2,1%
0,6%
1,4%
Minimum
1,6%
0,3%
1,3%
Tabelle 5.10 Gesamtveränderungen bis 2030 (in Prozent des Wertes von 2002) für das Szenario 2 Wanderungssaldo
Gesamtwertschöpfung
Bevölkerung
Wertschöpfung/Kopf
Maximum
85,0%
40,7%
31,5%
Medium
78,1%
19,4%
49,2%
Minimum
56,6%
7,3%
45,7%
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
117
Kapitel 5
Abbildung 5.11
5.7
Szenario 3: „Erwerbsquoten in Südtirol steigen“
Im dritten Szenario werden die Einstellungen aus dem Szenario 1 übernommen, wodurch ein erheblicher Arbeitskräftemangel entsteht. Dadurch hat man denselben Arbeitskräftebedarf wie in Tabelle 5.2. Im vorliegenden Szenario wird diesem Mangel durch eine Erhöhung der Erwerbsquote in den Altersklassen von 35 – 65 um jährlich 5% (bis zu einer Höchstgrenze von 90% bei den Männern und von 80% bei den Frauen) entgegengewirkt. Die dadurch bedingte Veränderung der Erwerbsquoten ist aus Abbildung 5.12 ersichtlich. Bei den Männern führt die Steigerung der Erwerbsquoten in den Altersklassen von 35 – 65, aufgrund von demografischen Entwicklungen, zu einer geringfügigen Senkung der Gesamterwerbsquote von 68% im Jahr 2002 auf nur noch ca. 65% im Jahr 2030, anstatt wie in Szenario 1 auf 57%. Bei den Frauen hingegen steckt ein größeres Potenzial in der Erhöhung der Erwerbsquoten, weshalb eine Steigerung von 46% im Jahr 2002 auf ca. 48% im Jahr 2030 erreicht werden kann.
118
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 5
Abbildung 5.12
Die verschiedenen Zuwanderungsszenarien haben lediglich geringe Auswirkungen (max. 0,4%) auf die Erwerbsquote. Für das Szenario 3 ergibt sich das in Tabelle 5.11 beschriebene Arbeitskräfteangebot. Tabelle 5.11 Arbeitskräfteangebot für das Szenario 3 Wanderungssaldo
2002
2010
2020
2030
Maximum
224.000
261.000
300.000
353.000
Medium
224.000
258.000
281.000
293.000
Minimum
224.000
250.000
261.000
259.000
Im Szenario 3 hat man eine ähnliche Situation wie im Szenario 2, allerdings weit weniger ausgeprägt. Am Anfang der Projektion hat man Arbeitslosigkeit, welche in der Folge in den Zuwanderungsszenarien „Minimum“ und „Medium“ in einen Arbeitskräftemangel übergeht, welcher allerdings niedriger ist als im Szenario 1.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
119
Kapitel 5
Abbildung 5.13
Im Zuwanderungsszenario „Maximum“ entsteht kein Arbeitskräftemangel, da der durch demographische Entwicklung bedingte Arbeitskräfterückgang vom jährlichen Zuwanderungszuwachs und der Erhöhung der Erwerbsquoten aufgefangen werden kann. Tabelle 5.12 Arbeitskräftebilanz für das Szenario 3 (positive Werte = Arbeitslosigkeit)
Wanderungssaldo
2002
2010
2020
2030
Maximum
0
18.000
21.000
19.000
Medium
0
15.000
2.000
-41.000
Minimum
0
7.000
-18.000
-75.000
Aus Abbildung 5.14 geht allerdings deutlich hervor, dass das Zuwanderungsszenario „Maximum“ zur höchsten Arbeitslosigkeit führt. Erhöht man die Erwerbsquoten mit einem höheren Prozentsatz als 5%, wird die Arbeitslosigkeit erwartungsgemäß höher. Bei den oben angegebenen Höchstgrenzen der Erwerbsquoten in den Altersklassen von 35 – 65 können die Gesamterwerbsquoten im Jahr 2030 maximal ca. 66% bei den Männern und ca. 51% bei den Frauen betragen.
120
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 5
Abbildung 5.14
Als Kennzahlen für das Szenario 3 „Erwerbsquoten in Südtirol steigen“ ergeben sich die Wachstumsraten in Tabelle 5.13 und die Gesamtveränderungen in Prozent in Tabelle 5.14. Im Zuwanderungsszenario „Minimum“ wächst die Wertschöpfung nun jährlich durchschnittlich mit 2,5% um 0,6% mehr als im Szenario 1. Im Zuwanderungsszenario „Maximum“ wächst die Wertschöpfung mit durchschnittlich 3,4% nur um 0,3% mehr als im Szenario 1. Entsprechendes gilt für die Wertschöpfung pro Kopf. Betrachtet man auch hier das Zuwanderungsszenario „Medium“, so fällt auf, dass im Gegensatz zu Szenario 1 (siehe Abbildung 5.7) die Problematik des Arbeitskräftemangels bis in das Jahr 2021 verschoben werden kann. Dadurch kann in Szenario 3 die Wertschöpfung auf 225,4% des Wertes von 2002 wachsen (30,5% mehr als in Szenario 1). Der Arbeitskräftemangel wirkt sich auch in diesem Szenario negativ auf die jährliche Zuwachsrate der Wertschöpfung aus. Ebenso hat die schrittweise Erhöhung der Erwerbsquoten entscheidende Effekte: Das Wirtschaftswachstum wird positiv beeinflusst und der Zuwanderungsbedarf beachtlich gesenkt. Grundsätzlich bleibt festzuhalten, dass das Szenario 3 auf ein positives Wertschöpfungspotential durch Erhöhung der Erwerbsquoten hinweist, wobei allerdings im Simulationsmodell gesellschaftliche Aspekte, welche die Höhe der Erwerbsquoten begrenzen könnten, keine Berücksichtigung finden.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
121
Kapitel 5
Tabelle 5.13 Durchschnittliche jährliche Wachstumsraten von 2002 – 2030 für das Szenario 3 Wanderungssaldo
Gesamtwertschöpfung
Bevölkerung
Wertschöpfung/Kopf
Maximum
3,4%
1,2%
2,2%
Medium
3,0%
0,6%
2,3%
Minimum
2,5%
0,3%
2,2%
Tabelle 5.14 Gesamtveränderungen bis 2030 in (Prozent des Wertes von 2002) für das Szenario 3 Wanderungssaldo
Gesamtwertschöpfung
Bevölkerung
Wertschöpfung/Kopf
Maximum
156,5%
40,7%
82,4%
Medium
125,4%
19,4%
88,8%
Minimum
98,7%
7,3%
84,9%
Abbildung 5.15
122
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 5
5.8
Szenario 4: „Produktivität in Südtirol steigt“
Im vierten Szenario wird eine Steigerung der Produktivität simuliert. Eine solche Steigerung kann unter anderem von äußerem Konkurrenzdruck, wie er in Szenario 2 simuliert wurde, bedingt werden (siehe Abschnitt 1.7). Zur Fortschreibung der sektoralen Wertschöpfung wird die mittlere Wachstumsrate (MED) verwendet, während zur Fortschreibung der sektoralen Produktivität die höchste Wachstumsrate (MAX) verwendet wird. Auf diese Art kommt der in Tabelle 5.15 dokumentierte Arbeitskräftebedarf zustande. Tabelle 5.15 Arbeitskräftebedarf für das Szenario 4 2002
2010
2020
2030
224.000
231.000
250.000
282.000
Die Einstellungen für die Erwerbsquoten und den übrigen Bevölkerungsmodellteil entsprechen jenen aus Szenario 1 und Szenario 2. Das Arbeitskräfteangebot kann somit Tabelle 5.3 entnommen werden. Die Arbeitskräftebilanz ist in Tabelle 5.16 und in Abbildung 5.17 ersichtlich. Tabelle 5.16 Arbeitskräftebilanz für Szenario 4 (positive Werte = Arbeitslosigkeit)
Wanderungssaldo
2002
2010
2020
2030
Maximum
0
11.000
18.000
27.000
Medium
0
8.000
-1.000
-30.000
Minimum
0
0
-20.000
-62.000
Durch die Rationalisierung sinkt der Arbeitskräftebedarf der Wirtschaft deutlich ab und es kommt auf dem Arbeitsmarkt zu einer ähnlichen Situation wie im zweiten Szenario. Während in den Zuwanderungsszenarien „Minimum“ und „Medium“ nur mittelfristig Arbeitslosigkeit zu verzeichnen ist, die in weiterer Folge in einen Arbeitskräftemangel übergeht, kommt es im Zuwanderungsszenario „Maximum“ zu einer erheblichen Arbeitslosigkeit.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
123
Kapitel 5
Abbildung 5.16
Abbildung 5.17
124
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 5
Als Kennzahlen für das Szenario 4 „Produktivität in Südtirol steigt“ ergeben sich die Wachstumsraten in Tabelle 5.17 und die Gesamtveränderungen in Prozent in Tabelle 5.18. Die Wertschöpfung wächst im Zuwanderungsszenario „Minimum“ jährlich um 2,7% und im Zuwanderungsszenario „Maximum“ um 3,7%. Damit wächst die Wertschöpfung stärker als in Szenario 3, das von den bislang gezeigten Szenarien den höchsten Wertschöpfungszuwachs erzielte. Vergleichbares gilt für die Wertschöpfung pro Kopf. Für das Zuwanderungsszenario „Medium“ ergibt sich auf dem Modellarbeitsmarkt eine ähnliche Situation wie in Szenario 3. Die Werte der Arbeitskräftebilanz unterscheiden sich für das Jahr 2020 lediglich um 3.000 Personen (siehe Tabelle 5.12 und Tabelle 5.16). Allerdings ist durch die höhere Produktivität die Wertschöpfung höher und bis zum Jahr 2030 wächst die Wertschöpfung in Szenario 4 um immerhin 15% mehr als in Szenario 3. Die Erhöhung der Produktivität wirkt sich somit sehr positiv auf das Wirtschaftswachstum aus und vermindert den Arbeitskräftebedarf. Eine jährliche Zuwanderung von 2.500 Personen würde mittelfristig zu einer leichten Arbeitslosigkeit führen. Das Szenario 4 weist aufgrund des hohen Zuwachses der Gesamtwertschöpfung und der Wertschöpfung pro Kopf auf eine hohe Effektivität von Produktivitätssteigerungen hin. In der Vergangenheit hat sich mehrfach gezeigt, dass die durch Produktivitätssteigerung frei werdenden Kapazitäten aufgrund des erwirtschafteten Wohlstandes maßgeblich zur gesellschaftlichen Weiterentwicklung und Innovation beitragen können. Tabelle 5.17 Durchschnittliche jährliche Wachstumsraten von 2002 – 2030 für das Szenario 4 Wanderungssaldo
Gesamtwertschöpfung
Bevölkerung
Wertschöpfung/Kopf
Maximum
3,7%
1,2%
2,4%
Medium
3,1%
0,6%
2,5%
Minimum
2,7%
0,3%
2,4%
Tabelle 5.18 Gesamtveränderungen bis 2030 (in Prozent des Wertes von 2002) für das Szenario 4 Wanderungssaldo
Gesamtwertschöpfung
Bevölkerung
Wertschöpfung/Kopf
Maximum
173,5%
40,7%
94,4%
Medium
140,4%
19,4%
101,3%
Minimum
107,9%
7,3%
93,4%
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
125
Kapitel 5
Abbildung 5.18
5.9
Szenario 5: „Lebensarbeitszeit und Produktivität in Südtirol nehmen zu“
In diesem Szenario werden in Bezug auf das Basisszenario gleich zwei Parameter verändert. Zum einen wird rationalisiert, um gegen äußeren Konkurrenzdruck zu bestehen, zum anderen wird die Erwerbsquote ähnlich wie in Szenario 3 erhöht, wobei allerdings noch eine zusätzliche Verlängerung der Lebensarbeitszeit hinzukommt. Eine solche Verlängerung der Lebensarbeitszeit könnte vor allem für pensionspolitische Überlegungen von Interesse sein. Zur Fortschreibung der sektoralen Wertschöpfung wird die mittlere Wachstumsrate (MED) verwendet. Zur Fortschreibung der sektoralen Produktivität wird die höchste Wachstumsrate (MAX) verwendet. Dadurch entsteht derselbe Arbeitskräftebedarf wie in Tabelle 5.15. Zur Erhöhung der Gesamterwerbsquote und der Lebensarbeitszeit werden die Erwerbsquoten in den Altersklassen von 35 – 70 um jährlich 5% (bis zu einer Höchstgrenze von 90% bei den Männern und von 80% bei den Frauen) erhöht. Bei den Männern führt dies aufgrund der demografischen Entwicklungen zu einer geringfügigen Steigerung der Gesamterwerbsquote von 68% im Jahr 2002 auf ca. 69% im Jahr 2030. Bei den Frauen ist eine Steigerung der Gesamterwerbsquote von 46% im Jahr 2002 auf ca. 50% im Jahr 2030 zu beobachten. Die Auswirkungen der verschiedenen Zuwanderungsszenarien auf die Erwerbsquote sind wie in den vorigen Szenarien gering (max. 0,5%). Dadurch ergibt sich das in Tabelle 5.19 beschriebene Arbeitskräfteangebot.
126
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 5
Tabelle 5.19 Arbeitskräfteangebot für das Szenario 5 Wanderungssaldo
2002
2010
2020
2030
Maximum
224.000
263.000
306.000
365.000
Medium
224.000
260.000
287.000
306.000
Minimum
224.000
252.000
267.000
272.000
Analog zu Szenario 4 sinkt durch die Rationalisierung der Arbeitskräftebedarf deutlich ab, allerdings wird diese Situation durch die Erhöhung der Erwerbsquoten und der Lebensarbeitszeit weiter verschärft. Tabelle 5.20 Arbeitskräftebilanz für das Szenario 5 (positive Werte = Arbeitslosigkeit)
Wanderungssaldo
2002
2010
2020
2030
Maximum
0
32.000
56.000
83.000
Medium
0
29.000
37.000
24.000
Minimum
0
21.000
17.000
-10.000
Während im Zuwanderungsszenario „Minimum“ nur mittelfristig Arbeitslosigkeit zu verzeichnen ist, die in weiterer Folge in einen Arbeitskräftemangel übergeht, kommt es in den Zuwanderungsszenarien „Medium“ und „Maximum“ zu einer anhaltenden Arbeitslosigkeit. Abbildung 5.19
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
127
Kapitel 5
Abbildung 5.20
Als Kennzahlen für das Szenario 5 „Lebensarbeitszeit und Produktivität in Südtirol nehmen zu“ ergeben sich die Wachstumsraten in Tabelle 5.21 und die Gesamtveränderungen in Prozent in Tabelle 5.22. Die Wertschöpfung wächst im Zuwanderungsszenario „Minimum“ jährlich um 3,4%. Damit ist das Wachstum höher als in Szenario 4, was auf das positive Wertschöpfungspotential der Erwerbsquotenerhöhung und der Verlängerung der Lebensarbeitszeit hinweist. Allerdings ist auch das Überangebot an Arbeitskräften wesentlich größer: Im Zuwanderungsszenario „Medium“ steht ein Überangebot von 24.000 Arbeitskräften in Szenario 5 einem Arbeitskräftemangel von 30.000 Personen in Szenario 4 gegenüber (siehe Tabelle 5.16 und Tabelle 5.20). Beim Andauern eines durchschnittlichen Wirtschaftswachstums, höheren Erwerbsquoten, einer längeren Lebensarbeitszeit und einer höheren Produktivität ergibt die Simulation eine dauerhafte Arbeitslosigkeit, die selbst bei geringer jährlicher Zuwanderung von 1.100 Personen erst im Jahr 2027 wieder in Vollbeschäftigung übergeht. Tabelle 5.21 Durchschnittliche jährliche Wachstumsraten von 2002 – 2030 für das Szenario 5 Wanderungssaldo
128
Gesamtwertschöpfung
Bevölkerung
Wertschöpfung/Kopf
Maximum
3,7%
1,2%
2,5%
Medium
3,6%
0,6%
2,9%
Minimum
3,4%
0,3%
3,1%
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 5
Tabelle 5.22 Gesamtveränderungen bis 2030 (in Prozent des Wertes von 2002) für das Szenario 5 Wanderungssaldo
Gesamtwertschöpfung
Bevölkerung
Wertschöpfung/Kopf
Maximum
179,1%
40,7%
98,5%
Medium
167,9%
19,4%
124,4%
Minimum
151,5%
7,3%
134,0%
Abbildung 5.21
5.10 Szenario 6: „Südtirol wird Produktivitätsleader“ In diesem Szenario wird eine Anpassung an die Produktivitätsleader der 33 Regionen des Alpenbogens simuliert. Zu diesem Zweck wird angenommen, dass ein eventueller Produktivitätsrückstand in einem Sektor „i “ in einem Zeitraum von 10 Jahren aufgeholt wird. In diesem Zeitraum steigt ebenfalls die Wachstumsrate für die sektorale Wertschöpfung von einem mittleren Anfangswert auf einen hohen Wert an. Dazu wird zur Fortschreibung der sektoralen Wertschöpfung die mittlere Wachstumsrate (MED) verwendet, welche im Zeitraum von zehn Jahren auf die höchste Wachstumsrate (MAX) ansteigt. Zur Fortschreibung der sektoralen Produktivität kommt die mittlere Wachstumsrate (MED) zur Anwendung, wobei in den ersten zehn Jahren der Projektion eine höhere Wachstumsrate verwendet wird, um einen eventuellen Produktivitätsrückstand aufzuholen.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
129
Kapitel 5
Bei diesem Szenario handelt es sich um ein theoretisches Extremszenario, da nicht anzunehmen ist, dass Südtirol in allen Sektoren zum Produktivitätsleader aufsteigt. Der Arbeitskräftebedarf, der sich für das Szenario 6 ergibt, ist in Tabelle 5.23 dokumentiert. Durch die Wahl eines längeren Anpassungszeitraumes würde das Überangebot an Arbeitskräften bedeutend niedriger ausfallen. Tabelle 5.23 Arbeitskräftebedarf für das Szenario 6 2002
2010
2020
2030
224.000
189.000
229.000
320.000
Die Einstellungen für die Erwerbsquoten und den übrigen Bevölkerungsmodellteil entsprechen jenen aus Szenario 1 und Szenario 2. Das Arbeitskräfteangebot kann demnach Tabelle 5.3 entnommen werden. Die Arbeitskräftebilanz ist in Tabelle 5.24 und in Abbildung 5.23 ersichtlich. Tabelle 5.24 Arbeitskräftebilanz für das Szenario 6 (positive Werte = Arbeitslosigkeit)
Wanderungssaldo
2002
2010
2020
2030
Maximum
0
53.000
39.000
-11.000
Medium
0
50.000
20.000
-68.000
Minimum
0
42.000
1.000
-100.000
Durch die Anpassung an die Produktivitätsleader und die damit verbundene Rationalisierung sinkt das Angebot von Arbeitsplätzen durch die Wirtschaft deutlich ab und es tritt eine Veränderung der Sektorenstruktur ein. Diese Effekte sind in der Anpassungsperiode überaus stark. Nach erfolgter Anpassung kommt es zu einer Trendumkehr, indem durch das starke Wertschöpfungswachstum vermehrt Arbeitsplätze geschaffen werden können. Dadurch geht in allen drei Zuwanderungsszenarien das Überangebot an Arbeitskräften früher oder später in einen Arbeitskräftemangel über. So ist für dieses Szenario schlussendlich im Zuwanderungsszenario „Medium“ ein ähnlich hoher Arbeitskräftemangel wie in Szenario 1 (siehe Tabelle 5.4 und Tabelle 5.24) zu beobachten. Die Steigerung der Produktivität – durch welche an und für sich Arbeitsplätze wegrationalisiert werden – führt zu einer Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit und zu einem damit verbundenen Wachstum der Sektoren. Dadurch ergeben sich schlussendlich positive Entwicklungen für die Beschäftigung.
130
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 5
Abbildung 5.22
Abbildung 5.23
Als Kennzahlen für das Szenario 6 „Südtirol wird Produktivitätsleader“ ergeben sich die Wachstumsraten in Tabelle 5.25 und die Gesamtveränderungen in Prozent in Tabelle 5.26. Mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 3,4% im Zuwanderungsszenario „Maximum“ wächst die Wertschöpfung weit stärker als im Szenario 5, das von den bislang gezeigten Szenarien den höchsten Wertschöpfungszuwachs erzielte. Vergleichbares gilt für die Wertschöpfung pro Kopf.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
131
Kapitel 5
Grundsätzlich bleibt festzuhalten, dass auch das Szenario 6 aufgrund des hohen Zuwachses der Gesamtwertschöpfung und der Wertschöpfung pro Kopf auf die Effektivität einer Produktivitätssteigerung hinweist, wobei in diesem Szenario eine Strukturanpassungsphase deutlich wird, die sich auf Kosten von Arbeitsplätzen vollzieht. Tabelle 5.25 Durchschnittliche jährliche Wachstumsraten von 2002 – 2030 für das Szenario 6 Wanderungssaldo
Gesamtwertschöpfung
Bevölkerung
Wertschöpfung/Kopf
Maximum
4,3%
1,2%
3,0%
Medium
3,7%
0,6%
3,1%
Minimum
3,3%
0,3%
3,1%
Tabelle 5.26 Gesamtveränderungen bis 2030 (in Prozent des Wertes von 2002) für das Szenario 6 Wanderungssaldo
Gesamtwertschöpfung
Bevölkerung
Wertschöpfung/Kopf
Maximum
223,7%
40,7%
130,1%
Medium
177,3%
19,4%
132,2%
Minimum
150,4%
7,3%
133,1%
Abbildung 5.24
132
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 5
5.11
Szenario 7: „Die produktivsten Sektoren wachsen“
In diesem Szenario wird davon ausgegangen, dass die überdurchschnittlich produktiven Sektoren stark wachsen. Die Wachstumsraten der Wertschöpfung werden je nach Zuordnung zu den in Kapitel 3 beschriebenen Gruppen für die verschiedenen Sektoren unterschiedlich eingestellt. Während bei den Sektoren der Gruppen „1“, „2A“, „2B“ und „3A“ die höchsten Wachstumsraten (MAX) für die sektorale Wertschöpfung eingestellt werden, wird für die Sektoren der Gruppen „3B“ und „4“ von einem Null-Wachstum ausgegangen. Zur Fortschreibung der sektoralen Produktivität wird die mittlere Wachstumsrate (MED) verwendet. Der Arbeitskräftebedarf, der sich für dieses Szenario ergibt, ist in Tabelle 5.27 dokumentiert. Tabelle 5.27 Arbeitskräftebedarf für das Szenario 7 2002
2010
2020
2030
224.000
232.000
259.000
313.000
Die Einstellungen für die Erwerbsquoten und den übrigen Bevölkerungsmodellteil entsprechen jenen aus Szenario 1 und Szenario 2. Das Arbeitskräfteangebot kann demnach Tabelle 5.3 entnommen werden. Die Arbeitskräftebilanz ist in Tabelle 5.28 und in Abbildung 5.26 ersichtlich. Tabelle 5.28 Arbeitskräftebilanz für das Szenario 7 (positive Werte = Arbeitslosigkeit)
Wanderungssaldo
2002
2010
2020
2030
Maximum
0
10.000
9.000
-4.000
Medium
0
7.000
-10.000
-61.000
Minimum
0
-1.000
-29.000
-93.000
Durch die Schrumpfung der Sektoren der Gruppen „3B“ und „4“ werden mittelfristig mehr Arbeitskräfte frei, als von den wachsenden Sektoren der Gruppen „1“, „2A“, „2B“ und „3A“ aufgenommen werden können. Dadurch entsteht übergangsweise eine Zeitspanne mit geringer Arbeitslosigkeit, die aber bei allen drei Zuwanderungsszenarien in einen Arbeitskräftemangel übergeht. Vergleicht man die Zuwanderungsszenarien „Medium“ der Szenarien 6 und 7, so fällt auf, dass der Arbeitkräftemangel annähernd gleich hoch ist.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
133
Kapitel 5
Abbildung 5.25
Abbildung 5.26
Als Kennzahlen für das Szenario 7 „Die produktivsten Sektoren wachsen“ ergeben sich die Wachstumsraten in Tabelle 5.29 und die Gesamtveränderungen in Prozent in Tabelle 5.30. Die Wertschöpfung wächst im Zuwanderungsszenario „Minimum“ jährlich um durchschnittlich 2,4% und im Zuwanderungsszenario „Maximum“ um durchschnittlich 3,8%.
134
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 5
Grundsätzlich bleibt festzuhalten, dass das Szenario 7 einen Strukturanpassungsprozess aufzeigt, durch den eine ähnlich große Steigerung der Wertschöpfung pro Kopf erreicht werden kann wie in Szenario 4, in welchem eine generelle Verbesserung der Produktivität angenommen wurde. Tabelle 5.29 Durchschnittliche jährliche Wachstumsraten von 2002 – 2030 für das Szenario 7 Wanderungssaldo
Gesamtwertschöpfung
Bevölkerung
Wertschöpfung/Kopf
Maximum
3,8%
1,2%
2,5%
Medium
3,0%
0,6%
2,3%
Minimum
2,4%
0,3%
2,1%
Tabelle 5.30 Gesamtveränderungen bis 2030 (in Prozent des Wertes von 2002) für das Szenario 7 Wanderungssaldo
Gesamtwertschöpfung
Bevölkerung
Wertschöpfung/Kopf
Maximum
183,8%
40,7%
101,8%
Medium
125,5%
19,4%
88,9%
Minimum
93,5%
7,3%
80,1%
Abbildung 5.27
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
135
Kapitel 5
5.12 Zusammenfassung der Ergebnisse Bereits die Publikation „Südtirol auf dem Weg in die Zukunft“ hat eindrücklich gezeigt, dass der Geburtenrückgang in Südtirol langfristig zu einem Rückgang der Bevölkerung führt, der durch eine erhöhte Zuwanderung nur teilweise ausgeglichen werden kann. Als Folge dieser Abnahme der Bevölkerung kommt es zu einer Verringerung der Beschäftigtenzahlen, die durch zunehmende Überalterung der Bevölkerung noch ausgeprägter sein wird als der Bevölkerungsrückgang selbst. In Zukunft könnte demnach ein viel niedrigerer Anteil der Bevölkerung im aktiven Erwerbsleben stehen. Bei der Interpretation der Szenarien zur Entwicklung der Beschäftigung und Wertschöpfung in Südtirol muss diese allgemeine Entwicklungstendenz im Hinterkopf behalten werden. Wenn die exogenen Parameter des Szenarios 1 eintreten würden und demnach eine wie in den letzten 22 Jahren durchschnittliche wirtschaftliche Entwicklung zu verzeichnen wäre, dann hätte man kein Problem mit Arbeitslosigkeit. Im Gegenteil, es wäre ein beeindruckender Arbeitskräftebedarf zu verzeichnen, welcher auch durch eine erhebliche Zuwanderung nicht abgedeckt werden könnte. Langfristig jedoch sind die Wachstumsraten generell im Sinken begriffen und der Konkurrenzdruck wird durch die immer stärker werdende Internationalisierung der wirtschaftlichen Aktivitäten für die Südtiroler Unternehmen zunehmen. Dadurch könnte sich, wie in Szenario 2 aufgezeigt, der Wertschöpfungszuwachs empfindlich verringern. Unter solchen Rahmenbedingungen hätte man mittelfristig ein Überangebot an Arbeitskräften, das bei moderater Zuwanderung erst um 2017 in einen Arbeitskräftemangel überginge. Gleichzeitig zeigt dieses Szenario auf, wie sensibel unser Wirtschaftssystem ist. Eine Steigerung der Produktivität (Rationalisierung) als Reaktion auf einen erhöhten Konkurrenzdruck ist eine durchaus plausible Zukunftsentwicklung. Eine solche Situation wird in den Szenarien 4, 5 und 6 dargestellt. Führt diese Steigerung der Produktivität nicht zu einem entsprechenden Wachstum der Wertschöpfung, kommt es zu erhöhter Arbeitslosigkeit. Auch eine gezielte Förderung der produktivsten Sektoren wäre ein denkbarer Weg in die Zukunft. Mit dieser Problematik setzt sich das Szenario 7 auseinander. Dieses Szenario führt zu einem vorübergehenden Überangebot an Arbeitskräften, das aufgrund der demographischen und der positiven wirtschaftlichen Entwicklung in einen Arbeitskräftemangel übergeht. Durch die in Szenario 5 aufgezeigte Erhöhung der Erwerbsquoten und Verlängerung der Lebensarbeitszeit könnte dieser Mangel zumindest teilweise aufgefangen werden. Neben den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen unterliegen auch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen einer starken Dynamik. Die Erwerbsquoten der Frauen steigen. Die ständig steigende Lebenserwartung lässt den Druck auf die Pensionssysteme immer weiter zunehmen, und eine dementsprechende Anhebung der Erwerbsquoten und des Pensionsalters wird bereits in weiten Kreisen diskutiert. Die Szenarien 3 und 5 befassen sich mit der Steigerung der Erwerbsquoten und zeigen auf, dass abhängig von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eine solche Maßnahme ausreichen kann, um ein genügendes Arbeitskräfteangebot zu erhalten.
136
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 6
6.
Schlussfolgerungen
Südtirol weist ein hohes Einkommen je Einwohner auf und auch die Produktivität erreicht ein zufrieden stellendes Niveau: Das BIP je Beschäftigten für das Jahr 2002 beträgt 55.500 e (Quelle: BAK Basel Economics). Dieser Wert liegt im Schnitt des Alpenraumes (54.900 e) und positioniert Südtirol unter den 16 untersuchten italienischen Provinzen an die 2. Stelle hinter Turin. Dennoch gibt es auch einige Schwierigkeiten und für die Zukunft muss ein starkes Augenmerk auf die Produktivität gelegt werden, um die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen zu gewährleisten und der Bevölkerung einen immer höheren Lebensstandard zu garantieren. Die Verbesserung der Produktivität ist in der Tat der wesentliche Bestimmungsfaktor für das Wirtschaftswachstum.
6.1
Das Strukturproblem
In Südtirol ist die Verteilung der Arbeitskräfte auf die verschiedenen Sektoren (Wirtschaftsstruktur) im Hinblick auf eine maximale Gesamtproduktivität alles andere als optimal zu beurteilen. In unserer Provinz fällt der Anteil der Sektoren mit einer niedrigen Wertschöpfung je Beschäftigten (wie die Landwirtschaft, die Holzverarbeitung, das Gastgewerbe und der Einzelhandel) besonders hoch aus. In dieser Hinsicht stellt die aktuelle Wirtschaftsstruktur unserer Provinz ohne Zweifel ein Problem dar. Allerdings schmälert die niedrige Produktivität dieser Sektoren nicht ihre beschäftigungspolitische, soziale und kulturelle Bedeutung: Man denke z.B. an die enge Verbindung zwischen Landwirtschaft, Landschaft und Traditionen oder an die Rolle des Einzelhandels für die Nahversorgung in den kleinen Ortschaften unseres Landes. Eine Einschränkung der Sektoren mit einer niedrigen Produktivität ist daher nicht immer möglich, und in vielen Fällen auch nicht wünschenswert. Trotzdem muss eine ausgeglichene Wirtschaftsstruktur angestrebt werden, welche es schafft, soziale Bedürfnisse mit der wirtschaftlichen Notwendigkeit einer stärkeren Präsenz von hochproduktiven Sektoren zu verknüpfen. Ein besonderes Interesse verdienen in dieser Hinsicht die Sektoren der „Gruppe 1“, welche neben einer hohen Produktivität auch eine hohe Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen aufweisen. Die Beschäftigungsentwicklung des vergangenen Jahrzehnts deutet immerhin auf eine leichte Verbesserung der Wirtschaftsstruktur unserer Provinz hin: Das Beschäftigungswachstum der Tätigkeitsbereiche der „Gruppe 1“ betrug im Schnitt 2% pro Jahr, während die „problematischen“ Sektoren der „Gruppe 4“ um 1,5% abnahmen.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
137
Kapitel 6
6.2
Die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen in den einzelnen Sektoren
Auch wenn die Wirtschaftsstruktur Anlass zur Besorgnis gibt, ist die Situation bezüglich der Produktivität der einzelnen Sektoren deutlich günstiger zu beurteilen: Oft liegt der entsprechende Wert in Südtirol über jenem der anderen untersuchten Gebieten. Dies gleicht die problematische Wirtschaftsstruktur aus und führt dazu, dass unsere Wirtschaft eine Gesamtproduktivität erreicht, welche im Schnitt des Alpenraumes liegt. Dennoch weisen die heimischen Betriebe in einigen Sektoren (Gruppen „2“ und „4“) einen Wettbewerbsnachteil auf. Eine Verbesserung der Produktivität dieser Sektoren wäre äußerst wichtig, um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen auf dem nationalen und internationalen Markt zu verstärken. Die Tätigkeitsbereiche der „Gruppe 2“ (hohe Wertschöpfung je Beschäftigten im Alpenraum) eröffnen sogar interessante Möglichkeiten für Südtirol, falls die heimischen Unternehmen den oben genannten Wettbewerbsrückstand in Bezug auf die ausländische Konkurrenz aufholen können.
6.3 Wirtschaftspolitische Schlussfolgerungen In der nahen Zukunft muss sich die Südtiroler Wirtschaft einer ständig wachsenden Konkurrenz stellen und folgende Herausforderung meistern: Die demografische Entwicklung reicht nicht mehr aus, um den Arbeitskräftebedarf der Unternehmen zu decken. Dies stellt aber nicht nur ein Problem dar, sondern eröffnet auch eine Chance: Die problematische Wirtschaftsstruktur unserer Provinz könnte in der Tat durch die Umverteilung von Arbeitskräften in höher produktive Bereiche geändert werden, ohne dass Arbeitslosigkeit entsteht. Darüber hinaus resultiert aus den Szenarien, dass zur Deckung des notwendigen Arbeitskräftebedarfs der Unternehmen eine jährliche Nettozuwanderung von etwa 2000 – 2500 Personen ausreicht, sofern sie mit einer allgemeinen Zunahme der Gesamtproduktivität der heimischen Wirtschaft einhergeht. Will Südtirol auch in Zukunft ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum, ein hohes Einkommen je Einwohner und einen ausgeglichenen Arbeitsmarkt mit einer moderaten Zuwanderung erzielen, ist es notwendig, mit folgenden drei Instrumenten zu arbeiten: 1. Erhöhung der Produktivität; 2. Steigerung der Erwerbsquoten; 3. Verlängerung der Lebensarbeitszeit. Es braucht eine gezielte Produktivitätspolitik, welche ansetzt: • bei der Innovation (die Innovationsfähigkeit muss über alle Sektoren erhöht werden); • bei der Betriebsgröße (größere Betriebe haben Vorteile bei der Einsparung von Kosten, behaupten sich besser auf den internationalen Märkten und haben mehr Möglichkeiten, Forschung und Entwicklung zu betreiben); • bei der Struktur der Wirtschaft (für die produktivsten Bereiche müssen stärkere Expansionsmöglichkeiten geschaffen werden).
138
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Kapitel 6
Die Erwerbsquoten (hauptsächlich jene der Frauen) sind zu steigern. Dies kann vor allem durch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf erreicht werden (z.B. über entsprechende Betreuungsstrukturen für Kinder von 0 bis 3 Jahren, organisatorische Maßnahmen in den Betrieben, günstige Öffnungszeiten der Schulen und Ämter, usw.). Schließlich ist eine Anhebung der Lebensarbeitszeit wichtig, denn zum einen erschließt man dadurch zusätzliches Arbeitspotential und zum anderen wird das Rentensystem entlastet. Bei einem Beibehalten der aktuellen Wirtschaftsdynamik würden die vorgeschlagenen Maßnahmen ausreichen, um in Südtirol langfristig eine konkurrenzfähige und ausgeglichene Wirtschaft zu etablieren.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
139
Anhang
Anhang Für jede einzelne der 33 untersuchten Alpenregionen bringen wir eine kurze Übersicht der wichtigsten sozioökonomischen Daten und die Aufteilung der Sektoren in die sechs Gruppen gemäß dem im dritten Kapitel beschriebenen Klassifikationsschema (siehe §3.1). Für jede Region werden zusätzlich zwei Abbildungen gebracht, in denen folgende Aspekte aufgezeigt werden: • der Anteil der sechs Sektorgruppen an der gesamten Beschäftigung und Wertschöpfung in der einzelnen Region; • die durchschnittliche Wachstumsraten der Beschäftigung und der Wertschöpfung im letzten Jahrzehnt (1992-2002), welche für die Gesamtwirtschaft der einzelnen Region und für die sechs Sektorgruppen getrennt ausgewiesen werden.
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
141
Anhang
Bozen Sozioökonomische Eckdaten (2002): Bevölkerung: 464.672 BIP: 14,8 Milliarden Euro Wirtschaftswachstum (real): Jahr 2002: 0,9% Durchschnitt 1992 - 2002: 2,6%
Italien
BIP pro Einwohner: 31.892 Euro Beschäftigte (Vollzeitäquivalente): 266.793 Arbeitsproduktivität: 55.546 Euro Quelle der Daten: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003)
Die Sektoren der „Gruppe 1“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • •
Papier- und Kartongewerbe Verlags- und Druckgewerbe Gummi- und Kunststoffwaren Fahrzeugbau Transport Post und Fernmeldewesen Finanzsektor Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten
Die Sektoren der „Gruppe 2A“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • •
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Koksherstellung und Erdölraffinerien Chemische Industrie Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung Energie- und Wasserversorgung Großhandel Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung
Die Sektoren der „Gruppe 3A“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber mittlere bis hohe auf lokaler Ebene • Baugewerbe • Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen
142
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Die Sektoren der „Gruppe 4“: niedrige Produktivität im Alpenraum und unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • •
Primärer Sektor (Landwirtschaft) Lederwaren und Schuhe Metall und Metallerzeugnisse Herstellung von EDV-Geräten Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
Die Sektoren der „Gruppe 2B“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber niedrige auf lokaler Ebene • Nahrungsmittel und Getränke, Tabak • Maschinenbau • Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen
Die Sektoren der „Gruppe 3B“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • •
Textil und Bekleidung Be- und Verarbeitung von Holz Feinmechanik, Optik, Uhren Sonstiges verarbeitendes Gewerbe Einzelhandel, Reparatur Gastgewerbe Bildung Gesundheits- und Sozialwesen
Anhang
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
143
Anhang
Trient Sozioökonomische Eckdaten (2002): Bevölkerung: 478.868 BIP: 12,9 Milliarden Euro Wirtschaftswachstum (real): Jahr 2002: 0,9% Durchschnitt 1992 - 2002: 2,0%
Italien
BIP pro Einwohner: 26.911 Euro Beschäftigte (Vollzeitäquivalente): 240.406 Arbeitsproduktivität: 53.604 Euro Quelle der Daten: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003)
Die Sektoren der „Gruppe 1“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • •
Verlags- und Druckgewerbe Gummi- und Kunststoffwaren Fahrzeugbau Transport Post und Fernmeldewesen Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten
Die Sektoren der „Gruppe 2A“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • • •
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Papier- und Kartongewerbe Koksherstellung und Erdölraffinerien Chemische Industrie Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung Energie- und Wasserversorgung Großhandel Finanzsektor Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung
Die Sektoren der „Gruppe 3A“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber mittlere bis hohe auf lokaler Ebene
Die Sektoren der „Gruppe 4“: niedrige Produktivität im Alpenraum und unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • •
Die Sektoren der „Gruppe 2B“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber niedrige auf lokaler Ebene • Nahrungsmittel und Getränke, Tabak • Maschinenbau • Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen
Die Sektoren der „Gruppe 3B“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • •
144
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Lederwaren und Schuhe Be- und Verarbeitung von Holz Metall und Metallerzeugnisse Herstellung von EDV-Geräten Feinmechanik, Optik, Uhren Gastgewerbe Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
Primärer Sektor (Landwirtschaft) Textil und Bekleidung Sonstiges verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen Einzelhandel, Reparatur Bildung Gesundheits- und Sozialwesen
Anhang
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
145
Anhang
Turin Sozioökonomische Eckdaten (2002): Bevölkerung: 2.160.541 BIP: 60,0 Milliarden Euro Wirtschaftswachstum (real): Jahr 2002: 0,0% Durchschnitt 1992 - 2002: 1,5%
Italien
BIP pro Einwohner: 27.790 Euro Beschäftigte (Vollzeitäquivalente): 1.034.771 Arbeitsproduktivität: 58.024 Euro Quelle der Daten: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003)
Die Sektoren der „Gruppe 1“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • •
Nahrungsmittel und Getränke, Tabak Verlags- und Druckgewerbe Chemische Industrie Gummi- und Kunststoffwaren Maschinenbau Energie- und Wasserversorgung Post und Fernmeldewesen
Die Sektoren der „Gruppe 2A“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • •
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Papier- und Kartongewerbe Koksherstellung und Erdölraffinerien Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen Großhandel Finanzsektor Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten
Die Sektoren der „Gruppe 3A“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber mittlere bis hohe auf lokaler Ebene • Feinmechanik, Optik, Uhren
146
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Die Sektoren der „Gruppe 4“: niedrige Produktivität im Alpenraum und unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • •
Lederwaren und Schuhe Be- und Verarbeitung von Holz Metall und Metallerzeugnisse Gastgewerbe Bildung Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
Die Sektoren der „Gruppe 2B“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber niedrige auf lokaler Ebene • Fahrzeugbau • Transport • Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung
Die Sektoren der „Gruppe 3B“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • •
Primärer Sektor (Landwirtschaft) Textil und Bekleidung Herstellung von EDV-Geräten Sonstiges verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen Einzelhandel, Reparatur Gesundheits- und Sozialwesen
Anhang
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
147
Anhang
Verbano-Cusio-Ossola Sozioökonomische Eckdaten (2002): Bevölkerung: 158.592 BIP: 3,4 Milliarden Euro Wirtschaftswachstum (real): Jahr 2002: 0,7% Durchschnitt 1992 - 2002: 1,8%
Italien
BIP pro Einwohner: 21.473 Euro Beschäftigte (Vollzeitäquivalente): 68.060 Arbeitsproduktivität: 50.037 Euro Quelle der Daten: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003)
Die Sektoren der „Gruppe 1“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • •
Nahrungsmittel und Getränke, Tabak Energie- und Wasserversorgung Post und Fernmeldewesen Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten
Die Sektoren der „Gruppe 2A“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • • • • •
148
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Papier- und Kartongewerbe Verlags- und Druckgewerbe Koksherstellung und Erdölraffinerien Chemische Industrie Gummi- und Kunststoffwaren Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung Maschinenbau Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen Finanzsektor Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung
Die Sektoren der „Gruppe 4“: niedrige Produktivität im Alpenraum und unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • • •
Primärer Sektor (Landwirtschaft) Lederwaren und Schuhe Be- und Verarbeitung von Holz Metall und Metallerzeugnisse Baugewerbe Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen Einzelhandel, Reparatur Gastgewerbe Bildung
Die Sektoren der „Gruppe 2B“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber niedrige auf lokaler Ebene • Fahrzeugbau • Großhandel • Transport
Die Sektoren der „Gruppe 3A“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber mittlere bis hohe auf lokaler Ebene
Die Sektoren der „Gruppe 3B“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen
• Feinmechanik, Optik, Uhren • Gesundheits- und Sozialwesen • Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
• Textil und Bekleidung • Herstellung von EDV-Geräten • Sonstiges verarbeitendes Gewerbe
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Anhang
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
149
Anhang
Novara Sozioökonomische Eckdaten (2002): Bevölkerung: 342.343 BIP: 8,6 Milliarden Euro Wirtschaftswachstum (real): Jahr 2002: -0,1% Durchschnitt 1992 - 2002: 1,7%
Italien
BIP pro Einwohner: 25.023 Euro Beschäftigte (Vollzeitäquivalente): 158.971 Arbeitsproduktivität: 53.886 Euro Quelle der Daten: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003)
Die Sektoren der „Gruppe 1“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen
Die Sektoren der „Gruppe 4“: niedrige Produktivität im Alpenraum und unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen
• Nahrungsmittel und Getränke, Tabak • Energie- und Wasserversorgung • Post und Fernmeldewesen
• • • • • • • • •
Die Sektoren der „Gruppe 2A“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Papier- und Kartongewerbe Verlags- und Druckgewerbe Koksherstellung und Erdölraffinerien Chemische Industrie Gummi- und Kunststoffwaren Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung Maschinenbau Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen Finanzsektor Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten • Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung • • • • • • • • • • •
Die Sektoren der „Gruppe 3A“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber mittlere bis hohe auf lokaler Ebene • Feinmechanik, Optik, Uhren • Gesundheits- und Sozialwesen
150
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Lederwaren und Schuhe Be- und Verarbeitung von Holz Metall und Metallerzeugnisse Baugewerbe Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen Einzelhandel, Reparatur Gastgewerbe Bildung Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
Die Sektoren der „Gruppe 2B“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber niedrige auf lokaler Ebene • Fahrzeugbau • Großhandel • Transport
Die Sektoren der „Gruppe 3B“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • •
Primärer Sektor (Landwirtschaft) Textil und Bekleidung Herstellung von EDV-Geräten Sonstiges verarbeitendes Gewerbe
Anhang
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
151
Anhang
Cuneo Sozioökonomische Eckdaten (2002): Bevölkerung: 555.136 BIP: 14,5 Milliarden Euro Wirtschaftswachstum (real): Jahr 2002: 0,6% Durchschnitt 1992 - 2002: 1,3%
Italien
BIP pro Einwohner: 26.107 Euro Beschäftigte (Vollzeitäquivalente): 268.664 Arbeitsproduktivität: 53.945 Euro Quelle der Daten: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003)
Die Sektoren der „Gruppe 1“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • • •
Nahrungsmittel und Getränke, Tabak Verlags- und Druckgewerbe Chemische Industrie Gummi- und Kunststoffwaren Maschinenbau Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen Energie- und Wasserversorgung Post und Fernmeldewesen Finanzsektor
Die Sektoren der „Gruppe 2A“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Papier- und Kartongewerbe Koksherstellung und Erdölraffinerien Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung Großhandel Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten • Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung • • • • • •
Die Sektoren der „Gruppe 3A“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber mittlere bis hohe auf lokaler Ebene • Feinmechanik, Optik, Uhren • Gesundheits- und Sozialwesen
152
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Die Sektoren der „Gruppe 4“: niedrige Produktivität im Alpenraum und unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • •
Lederwaren und Schuhe Be- und Verarbeitung von Holz Metall und Metallerzeugnisse Gastgewerbe Bildung Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
Die Sektoren der „Gruppe 2B“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber niedrige auf lokaler Ebene • Fahrzeugbau • Transport
Die Sektoren der „Gruppe 3B“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • •
Primärer Sektor (Landwirtschaft) Textil und Bekleidung Herstellung von EDV-Geräten Sonstiges verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen Einzelhandel, Reparatur
Anhang
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
153
Anhang
Aosta Sozioökonomische Eckdaten (2002): Bevölkerung: 119.905 BIP: 3,2 Milliarden Euro Wirtschaftswachstum (real): Jahr 2002: 0,8% Durchschnitt 1992 - 2002: 0,6%
Italien
BIP pro Einwohner: 26.327 Euro Beschäftigte (Vollzeitäquivalente): 60.632 Arbeitsproduktivität: 52.063 Euro Quelle der Daten: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003)
Die Sektoren der „Gruppe 1“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • •
Gummi- und Kunststoffwaren Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung Energie- und Wasserversorgung Transport Post und Fernmeldewesen Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten
Die Sektoren der „Gruppe 2A“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • •
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Nahrungsmittel und Getränke, Tabak Papier- und Kartongewerbe Verlags- und Druckgewerbe Chemische Industrie Großhandel Finanzsektor Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung
Die Sektoren der „Gruppe 3A“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber mittlere bis hohe auf lokaler Ebene
Die Sektoren der „Gruppe 4“: niedrige Produktivität im Alpenraum und unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • • • • •
Die Sektoren der „Gruppe 2B“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber niedrige auf lokaler Ebene • Koksherstellung und Erdölraffinerien • Maschinenbau • Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen
Die Sektoren der „Gruppe 3B“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • •
154
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Primärer Sektor (Landwirtschaft) Textil und Bekleidung Lederwaren und Schuhe Be- und Verarbeitung von Holz Metall und Metallerzeugnisse Herstellung von EDV-Geräten Feinmechanik, Optik, Uhren Baugewerbe Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen Einzelhandel, Reparatur Gastgewerbe
Sonstiges verarbeitendes Gewerbe Bildung Gesundheits- und Sozialwesen Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
Anhang
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
155
Anhang
Varese Sozioökonomische Eckdaten (2002): Bevölkerung: 814.076 BIP: 19,3 Milliarden Euro Wirtschaftswachstum (real): Jahr 2002: -0,9% Durchschnitt 1992 - 2002: 1,3%
Italien
BIP pro Einwohner: 23.703 Euro Beschäftigte (Vollzeitäquivalente): 350.801 Arbeitsproduktivität: 55.005 Euro Quelle der Daten: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003)
Die Sektoren der „Gruppe 1“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • •
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Nahrungsmittel und Getränke, Tabak Koksherstellung und Erdölraffinerien Energie- und Wasserversorgung Post und Fernmeldewesen
Die Sektoren der „Gruppe 2A“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen Chemische Industrie Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung Maschinenbau Großhandel Finanzsektor Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten • Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung
Die Sektoren der „Gruppe 4“: niedrige Produktivität im Alpenraum und unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • •
Die Sektoren der „Gruppe 2B“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber niedrige auf lokaler Ebene Papier- und Kartongewerbe Verlags- und Druckgewerbe Gummi- und Kunststoffwaren Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen Fahrzeugbau Transport
• • • • • •
• • • • • •
Die Sektoren der „Gruppe 3A“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber mittlere bis hohe auf lokaler Ebene
Die Sektoren der „Gruppe 3B“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • •
156
Textil und Bekleidung Lederwaren und Schuhe Be- und Verarbeitung von Holz Metall und Metallerzeugnisse Herstellung von EDV-Geräten Baugewerbe Gastgewerbe Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Primärer Sektor (Landwirtschaft) Feinmechanik, Optik, Uhren Sonstiges verarbeitendes Gewerbe Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen Einzelhandel, Reparatur Bildung Gesundheits- und Sozialwesen
Anhang
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
157
Anhang
Como Sozioökonomische Eckdaten (2002): Bevölkerung: 538.609 BIP: 12,2 Milliarden Euro Wirtschaftswachstum (real): Jahr 2002: -1,1% Durchschnitt 1992 - 2002: 0,9%
Italien
BIP pro Einwohner: 22.594 Euro Beschäftigte (Vollzeitäquivalente): 226.070 Arbeitsproduktivität: 53.830 Euro Quelle der Daten: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003)
Die Sektoren der „Gruppe 1“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • •
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Nahrungsmittel und Getränke, Tabak Koksherstellung und Erdölraffinerien Chemische Industrie Energie- und Wasserversorgung Transport Post und Fernmeldewesen Finanzsektor
Die Sektoren der „Gruppe 2A“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen Papier- und Kartongewerbe Gummi- und Kunststoffwaren Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung Maschinenbau Großhandel Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten • Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung • • • • • •
Die Sektoren der „Gruppe 3A“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber mittlere bis hohe auf lokaler Ebene • Feinmechanik, Optik, Uhren
158
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Die Sektoren der „Gruppe 4“: niedrige Produktivität im Alpenraum und unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • •
Textil und Bekleidung Lederwaren und Schuhe Be- und Verarbeitung von Holz Baugewerbe Gastgewerbe Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
Die Sektoren der „Gruppe 2B“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber niedrige auf lokaler Ebene • Verlags- und Druckgewerbe • Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen • Fahrzeugbau
Die Sektoren der „Gruppe 3B“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • •
Primärer Sektor (Landwirtschaft) Metall und Metallerzeugnisse Herstellung von EDV-Geräten Sonstiges verarbeitendes Gewerbe Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen Einzelhandel, Reparatur Bildung Gesundheits- und Sozialwesen
Anhang
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
159
Anhang
Sondrio Sozioökonomische Eckdaten (2002): Bevölkerung: 177.017 BIP: 4,0 Milliarden Euro Wirtschaftswachstum (real): Jahr 2002: 0,7% Durchschnitt 1992 - 2002: 1,0%
Italien
BIP pro Einwohner: 22.331 Euro Beschäftigte (Vollzeitäquivalente): 76.749 Arbeitsproduktivität: 51.505 Euro Quelle der Daten: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003)
Die Sektoren der „Gruppe 1“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • •
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Koksherstellung und Erdölraffinerien Transport Post und Fernmeldewesen Finanzsektor Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung
Die Sektoren der „Gruppe 2A“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • •
Nahrungsmittel und Getränke, Tabak Chemische Industrie Energie- und Wasserversorgung Großhandel Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten
Die Sektoren der „Gruppe 3A“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber mittlere bis hohe auf lokaler Ebene • Gesundheits- und Sozialwesen
160
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Die Sektoren der „Gruppe 4“: niedrige Produktivität im Alpenraum und unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • • • •
Primärer Sektor (Landwirtschaft) Textil und Bekleidung Lederwaren und Schuhe Be- und Verarbeitung von Holz Metall und Metallerzeugnisse Feinmechanik, Optik, Uhren Sonstiges verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Gastgewerbe Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
Die Sektoren der „Gruppe 2B“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber niedrige auf lokaler Ebene • • • • • • •
Papier- und Kartongewerbe Verlags- und Druckgewerbe Gummi- und Kunststoffwaren Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung Maschinenbau Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen Fahrzeugbau
Die Sektoren der „Gruppe 3B“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen • Einzelhandel, Reparatur • Bildung
Anhang
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
161
Anhang
Bergamo Sozioökonomische Eckdaten (2002): Bevölkerung: 974.927 BIP: 24,4 Milliarden Euro Wirtschaftswachstum (real): Jahr 2002: 0,1% Durchschnitt 1992 - 2002: 2,0%
Italien
BIP pro Einwohner: 25.061 Euro Beschäftigte (Vollzeitäquivalente): 452.767 Arbeitsproduktivität: 53.962 Euro Quelle der Daten: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003)
Die Sektoren der „Gruppe 1“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • •
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Nahrungsmittel und Getränke, Tabak Koksherstellung und Erdölraffinerien Chemische Industrie Energie- und Wasserversorgung Transport Post und Fernmeldewesen Finanzsektor
Die Sektoren der „Gruppe 2A“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen Papier- und Kartongewerbe Gummi- und Kunststoffwaren Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung Maschinenbau Großhandel Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten • Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung • • • • • •
Die Sektoren der „Gruppe 3A“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber mittlere bis hohe auf lokaler Ebene • Feinmechanik, Optik, Uhren
162
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Die Sektoren der „Gruppe 4“: niedrige Produktivität im Alpenraum und unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • •
Textil und Bekleidung Lederwaren und Schuhe Be- und Verarbeitung von Holz Baugewerbe Gastgewerbe Bildung
Die Sektoren der „Gruppe 2B“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber niedrige auf lokaler Ebene • Verlags- und Druckgewerbe • Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen • Fahrzeugbau
Die Sektoren der „Gruppe 3B“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • •
Primärer Sektor (Landwirtschaft) Metall und Metallerzeugnisse Herstellung von EDV-Geräten Sonstiges verarbeitendes Gewerbe Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen Einzelhandel, Reparatur Gesundheits- und Sozialwesen Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
Anhang
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
163
Anhang
Brescia Sozioökonomische Eckdaten (2002): Bevölkerung: 1.111.400 BIP: 28,1 Milliarden Euro Wirtschaftswachstum (real): Jahr 2002: -0,2% Durchschnitt 1992 - 2002: 1,6%
Italien
BIP pro Einwohner: 25.314 Euro Beschäftigte (Vollzeitäquivalente): 533.706 Arbeitsproduktivität: 52.715 Euro Quelle der Daten: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003)
Die Sektoren der „Gruppe 1“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • •
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Nahrungsmittel und Getränke, Tabak Koksherstellung und Erdölraffinerien Energie- und Wasserversorgung Post und Fernmeldewesen Finanzsektor
Die Sektoren der „Gruppe 2A“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen Papier- und Kartongewerbe Chemische Industrie Gummi- und Kunststoffwaren Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung Maschinenbau Großhandel Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten • Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung • • • • • • •
Die Sektoren der „Gruppe 3A“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber mittlere bis hohe auf lokaler Ebene
Die Sektoren der „Gruppe 4“: niedrige Produktivität im Alpenraum und unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • •
Die Sektoren der „Gruppe 2B“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber niedrige auf lokaler Ebene • • • •
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Verlags- und Druckgewerbe Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen Fahrzeugbau Transport
Die Sektoren der „Gruppe 3B“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • •
164
Textil und Bekleidung Lederwaren und Schuhe Be- und Verarbeitung von Holz Metall und Metallerzeugnisse Herstellung von EDV-Geräten Baugewerbe Gastgewerbe Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
Primärer Sektor (Landwirtschaft) Feinmechanik, Optik, Uhren Sonstiges verarbeitendes Gewerbe Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen Einzelhandel, Reparatur Bildung Gesundheits- und Sozialwesen
Anhang
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
165
Anhang
Verona Sozioökonomische Eckdaten (2002): Bevölkerung: 828.108 BIP: 20,8 Milliarden Euro Wirtschaftswachstum (real): Jahr 2002: 0,5% Durchschnitt 1992 - 2002: 2,1%
Italien
BIP pro Einwohner: 25.146 Euro Beschäftigte (Vollzeitäquivalente): 404.257 Arbeitsproduktivität: 51.511 Euro Quelle der Daten: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003)
Die Sektoren der „Gruppe 1“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • •
Chemische Industrie Fahrzeugbau Energie- und Wasserversorgung Transport Post und Fernmeldewesen
Die Sektoren der „Gruppe 2A“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • •
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Koksherstellung und Erdölraffinerien Gummi- und Kunststoffwaren Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung Großhandel Finanzsektor Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten
Die Sektoren der „Gruppe 3A“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber mittlere bis hohe auf lokaler Ebene • Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
166
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Die Sektoren der „Gruppe 4“: niedrige Produktivität im Alpenraum und unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • • •
Textil und Bekleidung Be- und Verarbeitung von Holz Metall und Metallerzeugnisse Herstellung von EDV-Geräten Feinmechanik, Optik, Uhren Sonstiges verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Gastgewerbe Bildung
Die Sektoren der „Gruppe 2B“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber niedrige auf lokaler Ebene • • • • • •
Nahrungsmittel und Getränke, Tabak Papier- und Kartongewerbe Verlags- und Druckgewerbe Maschinenbau Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung
Die Sektoren der „Gruppe 3B“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • •
Primärer Sektor (Landwirtschaft) Lederwaren und Schuhe Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen Einzelhandel, Reparatur Gesundheits- und Sozialwesen
Anhang
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
167
Anhang
Vicenza Sozioökonomische Eckdaten (2002): Bevölkerung: 795.873 BIP: 20,8 Milliarden Euro Wirtschaftswachstum (real): Jahr 2002: -0,2% Durchschnitt 1992 - 2002: 2,1%
Italien
BIP pro Einwohner: 26.083 Euro Beschäftigte (Vollzeitäquivalente): 404.230 Arbeitsproduktivität: 51.355 Euro Quelle der Daten: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003)
Die Sektoren der „Gruppe 1“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • •
Chemische Industrie Fahrzeugbau Energie- und Wasserversorgung Post und Fernmeldewesen
Die Sektoren der „Gruppe 2A“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • •
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Nahrungsmittel und Getränke, Tabak Koksherstellung und Erdölraffinerien Gummi- und Kunststoffwaren Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung Großhandel Finanzsektor Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten
Die Sektoren der „Gruppe 3A“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber mittlere bis hohe auf lokaler Ebene • Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen
168
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Die Sektoren der „Gruppe 4“: niedrige Produktivität im Alpenraum und unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • •
Textil und Bekleidung Be- und Verarbeitung von Holz Metall und Metallerzeugnisse Herstellung von EDV-Geräten Feinmechanik, Optik, Uhren Sonstiges verarbeitendes Gewerbe Gastgewerbe Bildung
Die Sektoren der „Gruppe 2B“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber niedrige auf lokaler Ebene • • • • • •
Papier- und Kartongewerbe Verlags- und Druckgewerbe Maschinenbau Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen Transport Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung
Die Sektoren der „Gruppe 3B“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • •
Primärer Sektor (Landwirtschaft) Lederwaren und Schuhe Baugewerbe Einzelhandel, Reparatur Gesundheits- und Sozialwesen Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
Anhang
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
169
Anhang
Belluno Sozioökonomische Eckdaten (2002): Bevölkerung: 209.690 BIP: 5,6 Milliarden Euro Wirtschaftswachstum (real): Jahr 2002: 1,4% Durchschnitt 1992 - 2002: 2,2%
Italien
BIP pro Einwohner: 26.728 Euro Beschäftigte (Vollzeitäquivalente): 104.509 Arbeitsproduktivität: 53.627 Euro Quelle der Daten: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003)
Die Sektoren der „Gruppe 1“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • • •
Verlags- und Druckgewerbe Chemische Industrie Gummi- und Kunststoffwaren Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung Fahrzeugbau Energie- und Wasserversorgung Post und Fernmeldewesen Finanzsektor Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten
Die Sektoren der „Gruppe 2A“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • •
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Nahrungsmittel und Getränke, Tabak Papier- und Kartongewerbe Koksherstellung und Erdölraffinerien Maschinenbau Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen Großhandel Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung
Die Sektoren der „Gruppe 3A“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber mittlere bis hohe auf lokaler Ebene • Metall und Metallerzeugnisse • Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen
170
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Die Sektoren der „Gruppe 4“: niedrige Produktivität im Alpenraum und unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • Be- und Verarbeitung von Holz • Baugewerbe • Gastgewerbe
Die Sektoren der „Gruppe 2B“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber niedrige auf lokaler Ebene • Transport
Die Sektoren der „Gruppe 3B“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • • • •
Primärer Sektor (Landwirtschaft) Textil und Bekleidung Lederwaren und Schuhe Herstellung von EDV-Geräten Feinmechanik, Optik, Uhren Sonstiges verarbeitendes Gewerbe Einzelhandel, Reparatur Bildung Gesundheits- und Sozialwesen Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
Anhang
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
171
Anhang
Udine Sozioökonomische Eckdaten (2002): Bevölkerung: 517.871 BIP: 12,3 Milliarden Euro Wirtschaftswachstum (real): Jahr 2002: -0,1% Durchschnitt 1992 - 2002: 1,2%
Italien
BIP pro Einwohner: 23.761 Euro Beschäftigte (Vollzeitäquivalente): 244.831 Arbeitsproduktivität: 50.259 Euro Quelle der Daten: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003)
Die Sektoren der „Gruppe 1“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • •
Verlags- und Druckgewerbe Fahrzeugbau Transport Post und Fernmeldewesen
Die Sektoren der „Gruppe 2A“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • • • • •
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Nahrungsmittel und Getränke, Tabak Papier- und Kartongewerbe Koksherstellung und Erdölraffinerien Chemische Industrie Gummi- und Kunststoffwaren Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung Energie- und Wasserversorgung Großhandel Finanzsektor Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten
Die Sektoren der „Gruppe 3A“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber mittlere bis hohe auf lokaler Ebene • Textil und Bekleidung
172
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Die Sektoren der „Gruppe 4“: niedrige Produktivität im Alpenraum und unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • • •
Lederwaren und Schuhe Be- und Verarbeitung von Holz Metall und Metallerzeugnisse Herstellung von EDV-Geräten Feinmechanik, Optik, Uhren Baugewerbe Gastgewerbe Bildung Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
Die Sektoren der „Gruppe 2B“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber niedrige auf lokaler Ebene • Maschinenbau • Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen • Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung
Die Sektoren der „Gruppe 3B“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • •
Primärer Sektor (Landwirtschaft) Sonstiges verarbeitendes Gewerbe Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen Einzelhandel, Reparatur Gesundheits- und Sozialwesen
Anhang
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
173
Anhang
Kärnten Sozioökonomische Eckdaten (2002): Bevölkerung: 557.718 BIP: 12,9 Milliarden Euro Wirtschaftswachstum (real): Jahr 2002: 1,1% Durchschnitt 1992 - 2002: 1,6%
Österreich
BIP pro Einwohner: 23.059 Euro Beschäftigte (Vollzeitäquivalente): 236.907 Arbeitsproduktivität: 54.284 Euro Quelle der Daten: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003)
Die Sektoren der „Gruppe 1“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • • • • •
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Nahrungsmittel und Getränke, Tabak Papier- und Kartongewerbe Koksherstellung und Erdölraffinerien Gummi- und Kunststoffwaren Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung Maschinenbau Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen Fahrzeugbau Großhandel Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten
Die Sektoren der „Gruppe 2A“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • •
Verlags- und Druckgewerbe Chemische Industrie Energie- und Wasserversorgung Post und Fernmeldewesen Finanzsektor Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung
Die Sektoren der „Gruppe 3A“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber mittlere bis hohe auf lokaler Ebene • Be- und Verarbeitung von Holz • Bildung
174
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Die Sektoren der „Gruppe 4“: niedrige Produktivität im Alpenraum und unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • • • •
Primärer Sektor (Landwirtschaft) Textil und Bekleidung Lederwaren und Schuhe Metall und Metallerzeugnisse Herstellung von EDV-Geräten Feinmechanik, Optik, Uhren Sonstiges verarbeitendes Gewerbe Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen Einzelhandel, Reparatur Gesundheits- und Sozialwesen
Die Sektoren der „Gruppe 2B“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber niedrige auf lokaler Ebene • Transport
Die Sektoren der „Gruppe 3B“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • Baugewerbe • Gastgewerbe • Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
Anhang
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
175
Anhang
Steiermark Sozioökonomische Eckdaten (2002): Bevölkerung: 1.181.720 BIP: 27,2 Milliarden Euro Wirtschaftswachstum (real): Jahr 2002: -0,1% Durchschnitt 1992 - 2002: 1,9%
Österreich
BIP pro Einwohner: 22.998 Euro Beschäftigte (Vollzeitäquivalente): 538.337 Arbeitsproduktivität: 50.483 Euro Quelle der Daten: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003)
Die Sektoren der „Gruppe 1“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • • • • •
Nahrungsmittel und Getränke, Tabak Papier- und Kartongewerbe Verlags- und Druckgewerbe Koksherstellung und Erdölraffinerien Gummi- und Kunststoffwaren Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung Maschinenbau Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen Fahrzeugbau Großhandel Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten
Die Sektoren der „Gruppe 2A“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • •
176
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Chemische Industrie Energie- und Wasserversorgung Post und Fernmeldewesen Finanzsektor Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung
Die Sektoren der „Gruppe 4“: niedrige Produktivität im Alpenraum und unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • • • • •
Primärer Sektor (Landwirtschaft) Textil und Bekleidung Lederwaren und Schuhe Metall und Metallerzeugnisse Herstellung von EDV-Geräten Feinmechanik, Optik, Uhren Sonstiges verarbeitendes Gewerbe Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen Einzelhandel, Reparatur Gesundheits- und Sozialwesen Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
Die Sektoren der „Gruppe 2B“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber niedrige auf lokaler Ebene • Transport
Die Sektoren der „Gruppe 3A“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber mittlere bis hohe auf lokaler Ebene
Die Sektoren der „Gruppe 3B“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen
• Be- und Verarbeitung von Holz • Bildung
• Baugewerbe • Gastgewerbe
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Anhang
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
177
Anhang
Salzburg Sozioökonomische Eckdaten (2002): Bevölkerung: 518.728 BIP: 16,0 Milliarden Euro Wirtschaftswachstum (real): Jahr 2002: 1,1% Durchschnitt 1992 - 2002: 1,4%
Österreich
BIP pro Einwohner: 30.901 Euro Beschäftigte (Vollzeitäquivalente): 268.627 Arbeitsproduktivität: 59.671 Euro Quelle der Daten: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003)
Die Sektoren der „Gruppe 1“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • • • • • • •
Nahrungsmittel und Getränke, Tabak Papier- und Kartongewerbe Verlags- und Druckgewerbe Koksherstellung und Erdölraffinerien Gummi- und Kunststoffwaren Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung Maschinenbau Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen Fahrzeugbau Energie- und Wasserversorgung Großhandel Transport Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten
Die Sektoren der „Gruppe 2A“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • Chemische Industrie • Post und Fernmeldewesen • Finanzsektor Die Sektoren der „Gruppe 3A“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber mittlere bis hohe auf lokaler Ebene • Be- und Verarbeitung von Holz
178
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Die Sektoren der „Gruppe 4“: niedrige Produktivität im Alpenraum und unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • •
Primärer Sektor (Landwirtschaft) Textil und Bekleidung Metall und Metallerzeugnisse Herstellung von EDV-Geräten Feinmechanik, Optik, Uhren Sonstiges verarbeitendes Gewerbe Einzelhandel, Reparatur Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
Die Sektoren der „Gruppe 2B“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber niedrige auf lokaler Ebene • Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden • Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung Die Sektoren der „Gruppe 3B“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • •
Lederwaren und Schuhe Baugewerbe Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen Gastgewerbe Bildung Gesundheits- und Sozialwesen
Anhang
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
179
Anhang
Vorarlberg Sozioökonomische Eckdaten (2002): Bevölkerung: 354.030 BIP: 9,9 Milliarden Euro Wirtschaftswachstum (real): Jahr 2002: 1,7% Durchschnitt 1992 - 2002: 1,7%
Österreich
BIP pro Einwohner: 27.870 Euro Beschäftigte (Vollzeitäquivalente): 167.278 Arbeitsproduktivität: 58.983 Euro Quelle der Daten: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003)
Die Sektoren der „Gruppe 1“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • • • •
Nahrungsmittel und Getränke, Tabak Papier- und Kartongewerbe Koksherstellung und Erdölraffinerien Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung Maschinenbau Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen Fahrzeugbau Großhandel Transport Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten
Die Sektoren der „Gruppe 2A“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • •
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Energie- und Wasserversorgung Post und Fernmeldewesen Finanzsektor Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung
Die Sektoren der „Gruppe 3A“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber mittlere bis hohe auf lokaler Ebene • Be- und Verarbeitung von Holz
180
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Die Sektoren der „Gruppe 4“: niedrige Produktivität im Alpenraum und unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • •
Primärer Sektor (Landwirtschaft) Feinmechanik, Optik, Uhren Sonstiges verarbeitendes Gewerbe Einzelhandel, Reparatur
Die Sektoren der „Gruppe 2B“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber niedrige auf lokaler Ebene • Verlags- und Druckgewerbe • Chemische Industrie • Gummi- und Kunststoffwaren
Die Sektoren der „Gruppe 3B“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • • •
Textil und Bekleidung Lederwaren und Schuhe Metall und Metallerzeugnisse Baugewerbe Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen Gastgewerbe Bildung Gesundheits- und Sozialwesen Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
Anhang
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
181
Anhang
Tirol Sozioökonomische Eckdaten (2002): Bevölkerung: 680.813 BIP: 18,2 Milliarden Euro Wirtschaftswachstum (real): Jahr 2002: 1,6% Durchschnitt 1992 - 2002: 1,3%
Österreich
BIP pro Einwohner: 26.798 Euro Beschäftigte (Vollzeitäquivalente): 331.026 Arbeitsproduktivität: 55.115 Euro Quelle der Daten: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003)
Die Sektoren der „Gruppe 1“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • • • • •
Papier- und Kartongewerbe Verlags- und Druckgewerbe Koksherstellung und Erdölraffinerien Chemische Industrie Gummi- und Kunststoffwaren Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen Fahrzeugbau Großhandel Transport Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten
Die Sektoren der „Gruppe 2A“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • •
Maschinenbau Energie- und Wasserversorgung Post und Fernmeldewesen Finanzsektor Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung
Die Sektoren der „Gruppe 3A“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber mittlere bis hohe auf lokaler Ebene • Be- und Verarbeitung von Holz • Gastgewerbe
182
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Die Sektoren der „Gruppe 4“: niedrige Produktivität im Alpenraum und unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • • • •
Primärer Sektor (Landwirtschaft) Textil und Bekleidung Metall und Metallerzeugnisse Herstellung von EDV-Geräten Feinmechanik, Optik, Uhren Sonstiges verarbeitendes Gewerbe Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen Einzelhandel, Reparatur Gesundheits- und Sozialwesen Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
Die Sektoren der „Gruppe 2B“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber niedrige auf lokaler Ebene • Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden • Nahrungsmittel und Getränke, Tabak
Die Sektoren der „Gruppe 3B“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • Lederwaren und Schuhe • Baugewerbe • Bildung
Anhang
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
183
Anhang
Wallis Sozioökonomische Eckdaten (2002): Bevölkerung: 280.701 BIP: 8,2 Milliarden Euro Wirtschaftswachstum (real): Jahr 2002: -0,5% Durchschnitt 1992 - 2002: 0,2%
Schweiz
BIP pro Einwohner: 29.287 Euro Beschäftigte (Vollzeitäquivalente): 137.521 Arbeitsproduktivität: 59.780 Euro Quelle der Daten: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003)
Die Sektoren der „Gruppe 1“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • • • •
Verlags- und Druckgewerbe Chemische Industrie Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung Maschinenbau Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen Fahrzeugbau Energie- und Wasserversorgung Transport Finanzsektor Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung
Die Sektoren der „Gruppe 2A“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • •
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Nahrungsmittel und Getränke, Tabak Großhandel Post und Fernmeldewesen Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten
Die Sektoren der „Gruppe 3A“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber mittlere bis hohe auf lokaler Ebene • • • •
184
Textil und Bekleidung Metall und Metallerzeugnisse Feinmechanik, Optik, Uhren Sonstiges verarbeitendes Gewerbe
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Die Sektoren der „Gruppe 4“: niedrige Produktivität im Alpenraum und unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • •
Lederwaren und Schuhe Be- und Verarbeitung von Holz Baugewerbe Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen Gastgewerbe Bildung Gesundheits- und Sozialwesen Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
Die Sektoren der „Gruppe 2B“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber niedrige auf lokaler Ebene • Papier- und Kartongewerbe • Koksherstellung und Erdölraffinerien • Gummi- und Kunststoffwaren
Die Sektoren der „Gruppe 3B“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • Primärer Sektor (Landwirtschaft) • Einzelhandel, Reparatur
Anhang
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
185
Anhang
Uri Sozioökonomische Eckdaten (2002): Bevölkerung: 35.000 BIP: 1,0 Milliarden Euro Wirtschaftswachstum (real): Jahr 2002: -0,8% Durchschnitt 1992 - 2002: -0,1%
Schweiz
BIP pro Einwohner: 28.951 Euro Beschäftigte (Vollzeitäquivalente): 16.498 Arbeitsproduktivität: 61.418 Euro Quelle der Daten: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003)
Die Sektoren der „Gruppe 1“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • • • • • • •
Nahrungsmittel und Getränke, Tabak Verlags- und Druckgewerbe Chemische Industrie Gummi- und Kunststoffwaren Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung Maschinenbau Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen Fahrzeugbau Energie- und Wasserversorgung Großhandel Transport Finanzsektor Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung
Die Sektoren der „Gruppe 2A“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen
Die Sektoren der „Gruppe 4“: niedrige Produktivität im Alpenraum und unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • •
Metall und Metallerzeugnisse Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen Gastgewerbe Bildung Gesundheits- und Sozialwesen Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
Die Sektoren der „Gruppe 2B“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber niedrige auf lokaler Ebene
• Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden • Post und Fernmeldewesen • Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten
Die Sektoren der „Gruppe 3A“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber mittlere bis hohe auf lokaler Ebene • Feinmechanik, Optik, Uhren • Sonstiges verarbeitendes Gewerbe
186
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Die Sektoren der „Gruppe 3B“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • •
Primärer Sektor (Landwirtschaft) Textil und Bekleidung Be- und Verarbeitung von Holz Baugewerbe Einzelhandel, Reparatur
Anhang
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
187
Anhang
Schwyz Sozioökonomische Eckdaten (2002): Bevölkerung: 132.400 BIP: 3,8 Milliarden Euro Wirtschaftswachstum (real): Jahr 2002: 0,2% Durchschnitt 1992 - 2002: 1,4%
Svizzera
BIP pro Einwohner: 28.450 Euro Beschäftigte (Vollzeitäquivalente): 61.088 Arbeitsproduktivität: 61.662 Euro Quelle der Daten: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003)
Die Sektoren der „Gruppe 1“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • • • • • • •
Nahrungsmittel und Getränke, Tabak Verlags- und Druckgewerbe Chemische Industrie Gummi- und Kunststoffwaren Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung Maschinenbau Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen Fahrzeugbau Energie- und Wasserversorgung Großhandel Transport Finanzsektor Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung
Die Sektoren der „Gruppe 2A“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden • Post und Fernmeldewesen • Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten Die Sektoren der „Gruppe 3A“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber mittlere bis hohe auf lokaler Ebene • Lederwaren und Schuhe • Metall und Metallerzeugnisse • Sonstiges verarbeitendes Gewerbe
188
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Die Sektoren der „Gruppe 4“: niedrige Produktivität im Alpenraum und unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • •
Textil und Bekleidung Herstellung von EDV-Geräten Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen Gastgewerbe Bildung Gesundheits- und Sozialwesen Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
Die Sektoren der „Gruppe 2B“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber niedrige auf lokaler Ebene • Papier- und Kartongewerbe
Die Sektoren der „Gruppe 3B“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • •
Primärer Sektor (Landwirtschaft) Be- und Verarbeitung von Holz Feinmechanik, Optik, Uhren Baugewerbe Einzelhandel, Reparatur
Anhang
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
189
Anhang
St. Gallen Sozioökonomische Eckdaten (2002): Bevölkerung: 455.602 BIP: 14,7 Milliarden Euro Wirtschaftswachstum (real): Jahr 2002: -0,4% Durchschnitt 1992 - 2002: 0,8%
Schweiz
BIP pro Einwohner: 32.297 Euro Beschäftigte (Vollzeitäquivalente): 251.093 Arbeitsproduktivität: 58.601 Euro Quelle der Daten: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003)
Die Sektoren der „Gruppe 1“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • • • • •
Nahrungsmittel und Getränke, Tabak Verlags- und Druckgewerbe Chemische Industrie Gummi- und Kunststoffwaren Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung Maschinenbau Energie- und Wasserversorgung Großhandel Transport Finanzsektor Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung
Die Sektoren der „Gruppe 2A“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • •
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Papier- und Kartongewerbe Post und Fernmeldewesen Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten
Die Sektoren der „Gruppe 3A“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber mittlere bis hohe auf lokaler Ebene • Metall und Metallerzeugnisse • Herstellung von EDV-Geräten • Feinmechanik, Optik, Uhren
190
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Die Sektoren der „Gruppe 4“: niedrige Produktivität im Alpenraum und unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • •
Lederwaren und Schuhe Be- und Verarbeitung von Holz Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen Gastgewerbe Bildung Gesundheits- und Sozialwesen Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
Die Sektoren der „Gruppe 2B“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber niedrige auf lokaler Ebene • Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen • Fahrzeugbau
Die Sektoren der „Gruppe 3B“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • •
Primärer Sektor (Landwirtschaft) Textil und Bekleidung Sonstiges verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Einzelhandel, Reparatur
Anhang
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
191
Anhang
Glarus Sozioökonomische Eckdaten (2002): Bevölkerung: 38.100 BIP: 1,4 Milliarden Euro Wirtschaftswachstum (real): Jahr 2002: -0,6% Durchschnitt 1992 - 2002: 0,5%
Schweiz
BIP pro Einwohner: 36.067 Euro Beschäftigte (Vollzeitäquivalente): 20.030 Arbeitsproduktivität: 68.606 Euro Quelle der Daten: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003)
Die Sektoren der „Gruppe 1“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • • • • • • • • •
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Nahrungsmittel und Getränke, Tabak Verlags- und Druckgewerbe Chemische Industrie Gummi- und Kunststoffwaren Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung Maschinenbau Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen Fahrzeugbau Energie- und Wasserversorgung Großhandel Transport Post und Fernmeldewesen Finanzsektor Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung
Die Sektoren der „Gruppe 2A“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten Die Sektoren der „Gruppe 3A“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber mittlere bis hohe auf lokaler Ebene • Metall und Metallerzeugnisse • Feinmechanik, Optik, Uhren • Sonstiges verarbeitendes Gewerbe
192
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Die Sektoren der „Gruppe 4“: niedrige Produktivität im Alpenraum und unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • •
Textil und Bekleidung Bildung Gesundheits- und Sozialwesen Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
Die Sektoren der „Gruppe 2B“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber niedrige auf lokaler Ebene • Papier- und Kartongewerbe Die Sektoren der „Gruppe 3B“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • •
Primärer Sektor (Landwirtschaft) Lederwaren und Schuhe Be- und Verarbeitung von Holz Baugewerbe Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen Einzelhandel, Reparatur Gastgewerbe
Anhang
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
193
Anhang
Graubünden Sozioökonomische Eckdaten (2002): Bevölkerung: 185.801 BIP: 6,3 Milliarden Euro Wirtschaftswachstum (real): Jahr 2002: -0,2% Durchschnitt 1992 - 2002: -0,2%
Schweiz
BIP pro Einwohner: 33.856 Euro Beschäftigte (Vollzeitäquivalente): 106.753 Arbeitsproduktivität: 58.926 Euro Quelle der Daten: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003)
Die Sektoren der „Gruppe 1“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • • • • •
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Nahrungsmittel und Getränke, Tabak Verlags- und Druckgewerbe Chemische Industrie Gummi- und Kunststoffwaren Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung Energie- und Wasserversorgung Großhandel Transport Finanzsektor Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung
Die Sektoren der „Gruppe 2A“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • Post und Fernmeldewesen • Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten
Die Sektoren der „Gruppe 3A“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber mittlere bis hohe auf lokaler Ebene • Metall und Metallerzeugnisse • Herstellung von EDV-Geräten • Feinmechanik, Optik, Uhren
194
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Die Sektoren der „Gruppe 4“: niedrige Produktivität im Alpenraum und unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • •
Textil und Bekleidung Be- und Verarbeitung von Holz Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen Bildung Gesundheits- und Sozialwesen Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
Die Sektoren der „Gruppe 2B“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber niedrige auf lokaler Ebene • • • •
Papier- und Kartongewerbe Maschinenbau Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen Fahrzeugbau
Die Sektoren der „Gruppe 3B“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • •
Primärer Sektor (Landwirtschaft) Lederwaren und Schuhe Sonstiges verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Einzelhandel, Reparatur Gastgewerbe
Anhang
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
195
Anhang
Tessin Sozioökonomische Eckdaten (2002): Bevölkerung: 314.801 BIP: 11,1 Milliarden Euro Wirtschaftswachstum (real): Jahr 2002: -0,5% Durchschnitt 1992 - 2002: 0,2%
Schweiz
BIP pro Einwohner: 35.171 Euro Beschäftigte (Vollzeitäquivalente): 177.987 Arbeitsproduktivität: 62.205 Euro Quelle der Daten: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003)
Die Sektoren der „Gruppe 1“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • •
Nahrungsmittel und Getränke, Tabak Verlags- und Druckgewerbe Gummi- und Kunststoffwaren Maschinenbau Energie- und Wasserversorgung Transport Finanzsektor Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung
Die Sektoren der „Gruppe 2A“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • •
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Chemische Industrie Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung Großhandel Post und Fernmeldewesen Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten
Die Sektoren der „Gruppe 3A“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber mittlere bis hohe auf lokaler Ebene • • • • •
196
Textil und Bekleidung Lederwaren und Schuhe Metall und Metallerzeugnisse Herstellung von EDV-Geräten Feinmechanik, Optik, Uhren
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Die Sektoren der „Gruppe 4“: niedrige Produktivität im Alpenraum und unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • •
Be- und Verarbeitung von Holz Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen Gastgewerbe Bildung Gesundheits- und Sozialwesen Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
Die Sektoren der „Gruppe 2B“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber niedrige auf lokaler Ebene • • • •
Papier- und Kartongewerbe Koksherstellung und Erdölraffinerien Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen Fahrzeugbau
Die Sektoren der „Gruppe 3B“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • •
Primärer Sektor (Landwirtschaft) Sonstiges verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Einzelhandel, Reparatur
Anhang
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
197
Anhang
Kempten Sozioökonomische Eckdaten (2002): Bevölkerung: 462.588 BIP: 11,2 Milliarden Euro Wirtschaftswachstum (real): Jahr 2002: 1,2% Durchschnitt 1992 - 2002: 0,9%
Deutschland
BIP pro Einwohner: 24.318 Euro Beschäftigte (Vollzeitäquivalente): 226.147 Arbeitsproduktivität: 49.742 Euro Quelle der Daten: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003)
Die Sektoren der „Gruppe 1“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • •
Verlags- und Druckgewerbe Maschinenbau Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen Fahrzeugbau Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten
Die Sektoren der „Gruppe 2A“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • • •
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Papier- und Kartongewerbe Chemische Industrie Gummi- und Kunststoffwaren Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung Energie- und Wasserversorgung Großhandel Post und Fernmeldewesen Finanzsektor
Die Sektoren der „Gruppe 3A“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber mittlere bis hohe auf lokaler Ebene • Herstellung von EDV-Geräten • Feinmechanik, Optik, Uhren • Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
198
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Die Sektoren der „Gruppe 4“: niedrige Produktivität im Alpenraum und unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • • • • •
Primärer Sektor (Landwirtschaft) Textil und Bekleidung Lederwaren und Schuhe Be- und Verarbeitung von Holz Metall und Metallerzeugnisse Sonstiges verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen Einzelhandel, Reparatur Gastgewerbe Gesundheits- und Sozialwesen
Die Sektoren der „Gruppe 2B“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber niedrige auf lokaler Ebene • Nahrungsmittel und Getränke, Tabak • Transport • Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung
Die Sektoren der „Gruppe 3B“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • Bildung
Anhang
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
199
Anhang
Rosenheim Sozioökonomische Eckdaten (2002): Bevölkerung: 511.323 BIP: 11,7 Milliarden Euro Wirtschaftswachstum (real): Jahr 2002: -0,4% Durchschnitt 1992 - 2002: 1,9%
Deutschland
BIP pro Einwohner: 22.936 Euro Beschäftigte (Vollzeitäquivalente): 233.477 Arbeitsproduktivität: 50.230 Euro Quelle der Daten: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003)
Die Sektoren der „Gruppe 1“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • •
Verlags- und Druckgewerbe Maschinenbau Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen Fahrzeugbau Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten
Die Sektoren der „Gruppe 2A“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • • • •
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Papier- und Kartongewerbe Chemische Industrie Gummi- und Kunststoffwaren Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung Energie- und Wasserversorgung Großhandel Post und Fernmeldewesen Finanzsektor Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung
Die Sektoren der „Gruppe 3A“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber mittlere bis hohe auf lokaler Ebene • Herstellung von EDV-Geräten • Feinmechanik, Optik, Uhren • Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
200
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Die Sektoren der „Gruppe 4“: niedrige Produktivität im Alpenraum und unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • • • • •
Primärer Sektor (Landwirtschaft) Textil und Bekleidung Lederwaren und Schuhe Be- und Verarbeitung von Holz Metall und Metallerzeugnisse Sonstiges verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen Einzelhandel, Reparatur Gastgewerbe Gesundheits- und Sozialwesen
Die Sektoren der „Gruppe 2B“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber niedrige auf lokaler Ebene • Nahrungsmittel und Getränke, Tabak • Transport
Die Sektoren der „Gruppe 3B“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • Bildung
Anhang
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
201
Anhang
Traunstein Sozioökonomische Eckdaten (2002): Bevölkerung: 269.819 BIP: 7,1 Milliarden Euro Wirtschaftswachstum (real): Jahr 2002: 1,1% Durchschnitt 1992 - 2002: 2,4%
Deutschland
BIP pro Einwohner: 26.379 Euro Beschäftigte (Vollzeitäquivalente): 126.620 Arbeitsproduktivität: 56.212 Euro Quelle der Daten: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003)
Die Sektoren der „Gruppe 1“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • •
Maschinenbau Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen Fahrzeugbau Großhandel Post und Fernmeldewesen Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten
Die Sektoren der „Gruppe 2A“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • •
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Papier- und Kartongewerbe Chemische Industrie Energie- und Wasserversorgung Finanzsektor Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung
Die Sektoren der „Gruppe 3A“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber mittlere bis hohe auf lokaler Ebene • Herstellung von EDV-Geräten • Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
202
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Die Sektoren der „Gruppe 4“: niedrige Produktivität im Alpenraum und unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • • • •
Primärer Sektor (Landwirtschaft) Textil und Bekleidung Lederwaren und Schuhe Be- und Verarbeitung von Holz Metall und Metallerzeugnisse Sonstiges verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen Einzelhandel, Reparatur Gastgewerbe
Die Sektoren der „Gruppe 2B“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber niedrige auf lokaler Ebene • • • • •
Nahrungsmittel und Getränke, Tabak Verlags- und Druckgewerbe Gummi- und Kunststoffwaren Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung Transport
Die Sektoren der „Gruppe 3B“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • Feinmechanik, Optik, Uhren • Bildung • Gesundheits- und Sozialwesen
Anhang
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
203
Anhang
Savoyen Sozioökonomische Eckdaten (2002): Bevölkerung: 385.148 BIP: 10,3 Milliarden Euro Wirtschaftswachstum (real): Jahr 2002: 1,1% Durchschnitt 1992 - 2002: 1,9%
Frankreich
BIP pro Einwohner: 26.699 Euro Beschäftigte (Vollzeitäquivalente): 170.951 Arbeitsproduktivität: 60.152 Euro Quelle der Daten: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003)
Die Sektoren der „Gruppe 1“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • •
Maschinenbau Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen Fahrzeugbau Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten
Die Sektoren der „Gruppe 2A“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • Chemische Industrie • Energie- und Wasserversorgung • Finanzsektor
Die Sektoren der „Gruppe 3A“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber mittlere bis hohe auf lokaler Ebene • • • • •
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Metall und Metallerzeugnisse Feinmechanik, Optik, Uhren Sonstiges verarbeitendes Gewerbe Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen Gastgewerbe
Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Die Sektoren der „Gruppe 4“: niedrige Produktivität im Alpenraum und unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • Lederwaren und Schuhe • Gesundheits- und Sozialwesen • Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
Die Sektoren der „Gruppe 2B“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber niedrige auf lokaler Ebene • • • • • • • • • •
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Nahrungsmittel und Getränke, Tabak Papier- und Kartongewerbe Verlags- und Druckgewerbe Gummi- und Kunststoffwaren Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung Großhandel Transport Post und Fernmeldewesen Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung
Die Sektoren der „Gruppe 3B“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • •
Primärer Sektor (Landwirtschaft) Textil und Bekleidung Be- und Verarbeitung von Holz Baugewerbe Einzelhandel, Reparatur Bildung
Anhang
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
205
Anhang
Hohes Savoyen Sozioökonomische Eckdaten (2002): Bevölkerung: 663.196 BIP: 16,4 Milliarden Euro Wirtschaftswachstum (real): Jahr 2002: 1,1% Durchschnitt 1992 - 2002: 2,5%
Frankreich
BIP pro Einwohner: 24.653 Euro Beschäftigte (Vollzeitäquivalente): 270.165 Arbeitsproduktivität: 60.519 Euro Quelle der Daten: BAK Basel Economics (IBC Performance Database 2003)
Die Sektoren der „Gruppe 1“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum und gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • • • • •
Nahrungsmittel und Getränke, Tabak Chemische Industrie Gummi- und Kunststoffwaren Herstellung von Produkten aus der Nichtmetall-Erzverarbeitung Maschinenbau Herstellung von elektrischen Maschinen und Einrichtungen Fahrzeugbau Transport Immobiliengeschäfte, Verleih, andere Berufs- u. Unternehmertätigkeiten
Die Sektoren der „Gruppe 2A“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • •
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Papier- und Kartongewerbe Energie- und Wasserversorgung Post und Fernmeldewesen Finanzsektor
Die Sektoren der „Gruppe 3A“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber mittlere bis hohe auf lokaler Ebene • Metall und Metallerzeugnisse • Herstellung von EDV-Geräten • Feinmechanik, Optik, Uhren
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Produktivität - Südtirol auf dem Weg in die Zukunft
Die Sektoren der „Gruppe 4“: niedrige Produktivität im Alpenraum und unterdurchschnittliche Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • •
Textil und Bekleidung Lederwaren und Schuhe Be- und Verarbeitung von Holz Bildung Gesundheits- und Sozialwesen Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
Die Sektoren der „Gruppe 2B“: mittlere bis hohe Produktivität im Alpenraum aber niedrige auf lokaler Ebene • Verlags- und Druckgewerbe • Großhandel • Öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Sozialversicherung
Die Sektoren der „Gruppe 3B“: niedrige Produktivität im Alpenraum aber gute Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen • • • • • •
Primärer Sektor (Landwirtschaft) Sonstiges verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Handel und Reparatur von Fahrzeugen, Tankstellen Einzelhandel, Reparatur Gastgewerbe
Anhang
Produktivität - Sßdtirol auf dem Weg in die Zukunft
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Wir stellen uns vor: Auskünfte und Daten im wirtschaftlichen Bereich an Firmen, Entscheidungsträger, Verbände, Studenten (wir vergeben auch Diplomarbeitsthemen) Beiträge und Referate für Tagungen und Weiterbildungsveranstaltungen zu volkswirtschaftlichen Themen Periodische Publikationen: • Bericht zur Wirtschaftslage Südtirols (jährlich) • Wirtschaftsbarometer (halbjährlich) • Großhandelspreisliste (monatlich) Studien: • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •
Herausforderungen für KMU in Tirol und Südtirol (2004) Heimische Gerichte und Produkte (2004) Erfolgsfaktor Betriebsnachfolge – Relevanz für Südtirol (2004) Vereinbarkeit von Familie und Beruf – Eine soziale und wirtschaftliche Notwendigkeit (2003) Südtiroler Einzelhandel – Struktur und Herausforderungen (2003) Preise der Milchprodukte – Bestimmungsfaktoren (2003) Innovation – Besonderheit Südtirol (2002) Neue Unternehmen – Südtirols Gründern auf der Spur (2002) Milchwirtschaft im Alpenraum. Welcher Zukunft entgegen? (2002) Die Handelsvermittlung in Südtirol: Wichtiger Baustein der Wirtschaft (2002) Südtirol: Handelspartner im Herzen Europas. Wirtschaftsbeziehungen mit dem nationalen und internationalen Markt (2002) Südtiroler Handwerk: Struktur und Entwicklung (2002) Wirtschaftsatlas Südtirol – Tirol – Trentino. Wirtschaftliche Aspekte auf einen Blick (2001) Einnahmen und Ausgaben des Staates in Südtirol – Versuch einer lokalen Bilanz (2001) Südtiroler Industrie – Wettbewerbsfähiger durch Kooperation (2001) Kooperation – Chance und Herausforderung für das Südtiroler Handwerk – konkrete Schritte zur Umsetzung, Teil 2 (2001) Kooperation – Chance und Herausforderung für das Südtiroler Handwerk (2000) Dienstleisterfirmen und Freiberufler in Südtirol – Eine strukturelle und empirische Analyse (2000) Der Prospekt im touristischen Marketing – Eine vergleichende Analyse für Südtirol, Kärnten und Tirol (1999) Südtirol auf dem Weg in die Zukunft (1999) – erhältlich bei Verlagsanstalt Athesia – Bozen Struktur der Südtiroler Industrie (1999) Die landwirtschaftlichen Genossenschaften im Alpenraum (1998) Das Lehrlingswesen in Süd- und Nordtirol. Gründe für die Asymmetrie am Lehrstellenmarkt (1998) Wie werden die Grundflächen in Südtirol genutzt? – Eine Bestandsaufnahme (1998) Lohnkosten in Südtirol – Ein wichtiger Standortfaktor im nationalen und europäischen Vergleich (1997) Wirtschaftsstandort Südtirol – Eine Bewertung aus der Sicht der Unternehmer (1997) Innovation in Südtirol – Eine empirische Analyse zur Innovationsdebatte (1997) Langzeitarbeitslosigkeit in Südtirol – Ein Problem selbst bei Vollbeschäftigung? (1997)
Ältere Publikationen finden Sie auf unserer Internetseite, danke! WIRTSCHAFTSFORSCHUNGSINSTITUT I-39100 Bozen, Silbergasse 6 Postfach 441, Tel. 0471 945706, Fax 0471 945712 E-mail: wifo@hk-cciaa.bz.it http://www.handelskammer.bz.it/wifo