Bozen - 2006/3
SÜDTIROLS UNTERNEHMEN FIT IN DIE ZUKUNFT Vorbereitung auf Basel 2
Poste Italiane AG - Versand im P.A. - Gesetzesvertretendes Dekret Nr. 353/2003 (umgew. in das Gesetz Nr. 46 vom 27.02.2004), Art. 1, Absatz 1, DCB Bozen Beilage zum Mitteilungsblatt „Für die Wirtschaft“ Nr. 2/2005 Internet: www.handelskammer.bz.it/wifo E-mail: wifo@hk-cciaa.bz.it
Koordination und Projektleitung Oswald Lechner Autoren Urban Perkmann Oswald Lechner Wissenschaftliche Beratung Gottfried Tappeiner Sachbearbeiterin Carmen Delmonego Unterstützt durch Georg Müller, Georg von Pföstl und das WIFO-Team M. Cristina Bagante, Lidia Carlevaris, Alberta Mahlknecht, Barbara Moroder, Luciano Partacini, Stefano Perini, Sieglinde Stüger, Helmut Untermarzoner Grafik: F&P/Bz; Druck: La Commerciale - Borgogno, Bz
Verantwortlicher Schriftleiter: Josef Rottensteiner Registriert beim Tribunal Bozen mit Dekret Nr. 3/82 Direktion und Verwaltung: Perathonerstraße 10, 39100 Bozen Veröffentlicht im April 2006 Nachdruck und sonstige Verbreitung - auch auszugsweise nur unter Angabe der Quelle (Herausgeber und Titel) gestattet. Sämtliche Texte, Grafiken und Tabellen stehen auf Anfrage auf Datenträger zur Verfügung!
Für Erläuterungen und Informationen:
Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) I-39100 Bozen, Silbergasse 6 Postfach 441, Tel. 0471 945708, Fax 0471 945712 Internet: http://www.handelskammer.bz.it/wifo E-mail: wifo@hk-cciaa.bz.it
„Basel 2“ kommt! Die neuen Richtlinien zur Bankenaufsicht („Basel 2“) stehen unmittelbar vor Ihrer Umsetzung: Südtirols Banken und Unternehmen sind gleichermaßen gefordert den Risiken und Bonitätsansprüchen eine noch stärkere Aufmerksamkeit zu widmen. Die vorliegende Studie des WIFO der Handelskammer Bozen zeigt auf, dass die Banken auf „Basel 2“ vorbereitet sind. Hingegen kommen auf viele Betriebe neue Herausforderungen zu, die es zu bewältigen gilt.
Benedikt Gramm
Präsident der Handelskammer Bozen
„Basel 2“ ist eine Chance für Unternehmen eine finanzielle und strategische Selbstbewertung vorzunehmen. Der beiliegende Selbst-Test, den das WIFO mit renommierten in- und ausländischen Unternehmensberatern erarbeitet hat, soll eine Hilfestellung bieten. Der Test bietet zudem die Möglichkeit, dass ein Unternehmer sich mit dem Südtiroler Durchschnitt seiner Branche vergleichen kann.
Werner Frick Landesrat für Handel, Handwerk, Industrie, Haushalt und Finanzen
Südtirols Unternehmen - Fit in die Zukunft
Südtirols Unternehmen - Fit in die Zukunft Vorbereitung auf Basel 2 Kurzfassung Ziele und Gegenstand der Studie Die vorliegende Studie untersucht die Auswirkungen von Basel 2 auf die Kreditwirtschaft und die Unternehmen in Südtirol: Welche Erwartungen haben die Banken und Betriebe in Bezug auf Basel 2? Wie gut sind sie darauf vorbereitet? Welche Herausforderungen müssen noch gemeistert werden? Methodik Zusätzlich zu einer eingehenden Sekundäranalyse zu Basel 2 (rechtliche Bestimmungen und allgemeine Auswirkungen) hat das WIFO der Handelskammer Bozen die Vertreter der drei wichtigsten lokalen Banken befragt und eine postalische Erhebung bei 470 Südtiroler Unternehmen durchgeführt. Wichtigste Ergebnisse Basel 2 ist in erster Linie ein Instrument der Bankenaufsicht, um die Bonität und Stabilität des Finanzsektors zu erhöhen. Dies soll durch drei Maßnahmen (Säulen) erreicht werden: • Säule 1: ausreichende Eigenkapitalhinterlegung der vergebenen Bankkredite; • Säule 2: strengere Kontrollen durch die Bankenaufsicht; • Säule 3: höhere Transparenz seitens der Banken. Im Rahmen aller drei Säulen fordert Basel 2 die Banken zum Einsatz eines umfassenden Risikomanagements (vor allem des Kreditrisikos), mit entsprechenden Folgen für die Kreditnehmer: Die Bonität jedes einzelnen Kunden wird in Zukunft noch stärker als bisher überprüft werden.
Südtirols Unternehmen - Fit in die Zukunft
Die heimischen Banken sind sehr gut auf Basel 2 vorbereitet, da sie: • bereits eine hohe Eigenkapitalhinterlegung aufweisen; • nur einen geringen Anteil an Not leidenden Krediten haben; • Wettbewerbsvorteile gegenüber ausländischen Kreditinstituten aufgrund der fundierten Kenntnis des lokalen Marktes und der hohen Schalterdichte haben.
Wesentlich problematischer zeigt sich das Bild bei den Südtiroler Unternehmen. Der Informationsstand der Südtiroler Unternehmer ist ungenügend: die Hälfte (52,3%) der Betriebe fühlt sich über Basel 2 so gut wie nicht informiert, 42,5% einigermaßen und nur 5,2% sehr gut. Der Informationsstand wächst allerdings mit der Größe der Betriebe.
Der Großteil der Südtiroler Unternehmer unterschätzt Basel 2 klar: 72,5% erwarten keine Auswirkungen auf ihren Betrieb. Negative Auswirkungen werden allenfalls in einer Verschärfung der Kreditrestriktionen befürchtet.
Südtirols Unternehmen - Fit in die Zukunft
Die Südtiroler Unternehmen setzen viele betriebswirtschaftliche Instrumente, welche auch für die Kreditprüfung eine Rolle spielen, nur lückenhaft ein. Insbesondere verfügen nur relativ wenige (und meist große) Betriebe über aussagefähige Zwischenbilanzen oder eine mehrjährige Finanzplanung.
Schlussfolgerungen • Trotz guter Voraussetzungen sind auch die Banken infolge Basel 2 gefordert, ihr Risikomanagement noch besser zu erfassen und transparenter zu werden. • Der Dialog zwischen Banken und Unternehmen muss dabei noch stärker in Richtung Offenheit und Informationsaustausch gehen. • Durch gezielte Aufklärungsarbeit muss der Informationsstand der Südtiroler Unternehmer (insbesondere der kleineren) zu Basel 2 eindeutig erhöht werden. Banken, Wirtschaftsberater, Verbände und die Handelskammer müssen die Unternehmen sensibilisieren, dass die Bonität ihres Betriebes eine noch stärkere Rolle als bisher bei der Kreditprüfung spielen wird. • Unabhängig ob eine Kreditprüfung ansteht oder nicht, sollte Basel 2 als Anlass für die Unternehmen gesehen werden, ihre betriebliche Situation (Finanzlage, interne Organisation, Wettbewerbsumfeld usw.) laufend zu überprüfen und den Einsatz von betriebswirtschaftlichen Instrumenten (wie mehrjährige Finanzplanung, Controlling usw.) verstärkt einzusetzen.
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Inhaltsverzeichnis
1. Ziele, Methodik und Aufbau der Studie ......................................... 11 2. Basel 2 - Die neue Basler Eigenkapitalvereinbarung ................. 12 2.1 Ziel von Basel 2 ....................................................................................12 2.2 Von Basel 1 zu Basel 2 .........................................................................12 2.3 Die drei Säulen von Basel 2 ..................................................................13 2.3.1 Säule 1: Mindestkapitalanforderungen .........................................13 2.3.2 Die Säulen 2 und 3: Kontrolle durch die Bankenaufsicht und Offenlegungspflichten ..................................15
3. Die Auswirkungen von Basel 2 auf das Kreditgeschäft der Banken mit den Unternehmen ..................................................16 3.1 Eckdaten zur Kreditwirtschaft in Südtirol ...............................................16 3.2 Höhe der Kreditkosten und Zugang zum Kredit ....................................19 3.3 Beziehung Kunde - Bank und Rating-Prozess ......................................21 3.4 Bankenwettbewerb und -aufsicht ..........................................................23
4. Basel 2: Erwartungen und Vorbereitungen der Unternehmen ................................................................................... 25 4.1 Informationsstand der Unternehmen zu Basel 2 ...................................25 4.2 Erwartungen der Unternehmen zu Basel 2 ...........................................26 4.3 Vorbereitungen auf das Rating .............................................................27 4.4 Alternative Finanzierungsquellen ..........................................................30 4.5 Die Rolle der Handelskammer ..............................................................31
5. Zusammenschau und Schlussfolgerungen .................................32
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Kapitel 1
1. Ziele, Methodik und Aufbau der Studie Die vorliegende Studie möchte die Auswirkungen von Basel 2 auf die Kreditwirtschaft und die Unternehmen in Südtirol abschätzen. Insbesondere soll abgeklärt werden, ob und wie die heimischen Banken und Betriebe auf Basel 2 vorbereitet sind, und welche Herausforderungen es noch zu bewältigen gibt.
Was bringt Basel 2 für die Südtiroler Wirtschaft?
Neben einer eingehenden Sekundäranalyse zu Basel 2 (gesetzliche Bestimmungen, allgemein erwartete Auswirkungen auf die Wirtschaft usw.) sollten Erhebungen bei den Südtiroler Banken und Unternehmen die spezielle Situation in Südtirol durchleuchten. Zum einen wurden Expertengespräche mit Vertretern der drei wichtigsten lokalen Banken (Raiffeisenkassen, Sparkasse und Volksbank) durchgeführt. Zum anderen nahmen 470 von 900 angeschriebenen Unternehmen (Rücklaufquote = 52,2%) an einer postalischen Erhebung des WIFO der Handelskammer Bozen zu diesem Thema im Rahmen der jährlichen Konjunkturerhebung teil.
Angewandte Methode: eingehende Sekundäranalyse sowie ausführliche Befragungen von Vertretern der heimischen Bankinstitute und 470 Südtiroler Unternehmen
Die Studie gliedert sich in die folgenden Teile: • Zunächst werden die wesentlichen Aspekte von Basel 2 kurz erklärt. • Danach werden die Auswirkungen auf den Bankensektor selbst sowie auf das Kreditgeschäft der Banken mit den Unternehmen untersucht (wie z.B. Höhe der Kreditkosten, Zugang zu Krediten, Risikomanagement und Ratingverfahren). • Anschließend wird analysiert, ob und wie sich die Südtiroler Betriebe bereits auf Basel 2 eingestellt bzw. vorbereitet haben. • Aus den beiden Sichtweisen von Banken und Unternehmen werden schließlich die wesentlichen Schlussfolgerungen gezogen.
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Kapitel 2
2. Basel 2 - Die neue Basler Eigenkapitalvereinbarung 2.1 Ziel von Basel 2 Basel 2 möchte primär die Bonität und Stabilität des Finanzsektors erhöhen durch ...
... genügend Eigenkapital bei der Kredithinterlegung der Banken und genaue Bewertung der Kunden
Zu den wichtigsten Aufgaben von Banken gehört die Vergabe von Krediten an private Haushalte und Unternehmen. Eine hohe Zahl von Kreditausfällen kann allerdings die Sicherheit von Bankeinlagen und die Existenz der Banken gefährden, sowie in der Folge zu Wirtschaftskrisen führen. Diese Bedrohung für die gesamte Wirtschaft macht eine Regulierung der Finanzbranche erforderlich. Im Jahre 1974 gründeten die Zentralbanken der G-10 Staaten (unter anderem Italien, Deutschland, Japan, USA) sowie der Schweiz und Luxemburg zu diesem Zweck den Basler Ausschuss für Bankenaufsicht innerhalb der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) mit Hauptsitz in Basel. Die Haupttätigkeit des Ausschusses liegt in der Verbesserung der Bonität und Stabilität des internationalen Bankwesens. Der Ausschuss besitzt jedoch keine supranationale Autorität und kann lediglich Empfehlungen aussprechen: Seine Vorgaben sind allerdings mittlerweile zum weltweit anerkannten Kapitalstandard für Banken geworden, an der sich auch die Richtlinien der Europäischen Kommission stark anlehnen. Als wesentliche Instrumente der Bankenaufsicht haben sich Basel 1 und in der Folge Basel 2 weltweit durchgesetzt: Sie verpflichten die Banken, genügend Eigenkapital zu hinterlegen und stärker auf die Bonität ihrer Kunden zu achten, um so die Risiken des Kreditgeschäftes besser abzusichern.
2.2 Von Basel 1 zu Basel 2 Basel 1: Pauschalregelung, dass ein Kredit seitens der Bank mit 8% Eigenkapital zu hinterlegen ist
Im Jahre 1988 veröffentlichte der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht erste Empfehlungen für die Hinterlegung von Eigenkapital und zwar die Basler Eigenkapitalvereinbarung, welche als Basel 1 bekannt wurde. Ziel war eine Begrenzung der Risiken im Kreditgeschäft und die Schaffung von einheitlichen Wettbewerbsbedingungen: Ohne eine angemessene Eigenkapitalausstattung (8% des Kreditvolumens) sollten die Banken ihre Kredittätigkeit nicht weiter ausbauen. In den Jahren von 1989 bis 1993 erließ die Europäische Kommission eine Reihe von Richtlinien zur Kapitalhinterlegung, welche sich weitgehend mit den Vorgaben von Basel 1 deckten. Basel 1 weist allerdings einige Schwachstellen auf. Vor allem berücksichtigt die pauschale Eigenkapitalhinterlegung von 8% des Kreditvolumens nicht das unterschiedliche Ausfallrisiko der Kredite: Für Kredite mit einem geringen Risiko muss das gleiche Eigenkapital hinterlegt werden, wie für Kredite mit einem hohen Risiko. Mit der „Neuen Basler Eigenkapitalvereinbarung“ Basel 2, sollen
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Kapitel 2
die Banken ihre Eigenkapitalunterlegung stärker am ökonomischen Risiko des Kreditnehmers ausrichten: Je höher die Ausfallwahrscheinlichkeit des Kredits ist, desto mehr Eigenkapital muss hinterlegt werden. Im Jahr 1993 wurden die neuen Regelungen zu Basel 2 nach zahlreichen Verbesserungen und Änderungen veröffentlicht. Dazu erließ die EU eine entsprechende Kapitaladäquanzrichtlinie, welche in der Folge in nationales Recht (voraussichtlich 2007) umgesetzt werden wird.
Basel 2 bringt mehr Flexibilität: Die Höhe der Eigenkapitalhinterlegung kann an das Ausfallrisiko angepasst werden
2.3 Die drei Säulen von Basel 2 Basel 2 setzt sich aus den folgenden drei Säulen zusammen. Grafik 1
2.3.1 Säule 1: Mindestkapitalanforderungen Die Säule 1 schreibt den Banken vor, welche Risiken des Bankgeschäftes durch Eigenmittel abgedeckt werden müssen: Das Kreditrisiko beschreibt den unerwarteten Verlust im Rahmen einer Kreditvergabe. Die Marktrisiken beschreiben die Gefahr der negativen Entwicklung eines Marktes für die Bank (z. B. Wertpapier-, Zinsänderungs- und Währungsrisiko). Die operationellen Risiken umfassen operative und strategische Risiken im Bankbetrieb (z. B. technische Probleme mit der EDV oder Betrug, Irrtum oder Fahrlässigkeit durch Mitarbeiter und Dritte).
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Das Kreditrisiko ist das wichtigste Risiko für die Banken und spielt entsprechend auch für die Kreditnehmer eine entscheidende Rolle. Um das Kreditrisiko abzudecken, berechnen die Banken ihre erforderlichen minimalen Eigenmittel gemäß folgender (vereinfachten) Formel: Eigenkapitalhinterlegung zur Abdeckung des Kreditrisikos (min.) = Kreditbetrag x Risikogewicht x Solvabilitätskoeffizient Die Standardeigenkapitalhinterlegung von 8% wird je nach Kreditrisiko nach oben oder nach unten korrigiert
Kredite bis zu 1 Mio. Euro (sog. Retailkredite) müssen lediglich mit 6% Eigenkapital hinterlegt werden
Grundsätzlich wird die Anforderung der Eigenkapitalunterlegung in der Höhe von 8% (Solvabilitätskoeffizient) nach Basel 1 auch bei Basel 2 beibehalten. Durch die Vergabe von unterschiedlichen Risikogewichten differenziert Basel 2 aber zusätzlich nach der Bonität der Schuldner: Bei „guten“ Schuldnern mit einem geringen Risikogewicht ist zukünftig weniger Eigenkapital zu hinterlegen als bei „schlechten“ Schuldnern mit einem hohen Risikogewicht. Beispielsweise müsste die Bank bei einem ausstehenden Kreditbetrag von 10 Mio. Euro, einem Risikogewicht von 70% und einem Solvabilitätskoeffizient von 8% mindestes 560.000 Euro hinterlegen (560.000 = 10.000.000 x 70% x 8%). Bei einem Risikogewicht von 120% müsste die Bank für das gleiche Kreditvolumen bereits mind. 960.000 Euro hinterlegen. Je riskanter der Kredit, desto mehr Eigenkapital muss die Bank einbringen: Dadurch verteuert sich aber der Kredit für den Kreditnehmer, weil die Bank das hinterlegte Eigenkapital nicht mehr für das Kreditgeschäft verwenden darf. Zur Bestimmung des Risikogewichtes können die Banken einen internen oder externen Ratingansatz verwenden. Ein bankexternes Ratingverfahren ist der Standardansatz: Bei der Bewertung des Kreditrisikos greifen die Banken auf externe Rating-Agenturen zurück (z. B. Standard & Poors – S&P, Moody’s). Das Rating teilt die Kreditnehmer einer bestimmten Bonitätsklasse und damit einem genau definierten Risikogewicht zu. Beispielsweise bekommen „gute“ Schuldner ein Risikogewicht von 20%, „schlechte“ Schuldner hingegen ein Gewicht von 150%. Kleine Kredite bis zu 1 Mio. Euro an Privatpersonen und Unternehmen werden allerdings gesondert behandelt: Die so genannten Retailkredite erhalten ein einheitliches Risikogewicht von 75%, d.h. die Eigenkapitalanforderung für kleine Kredite beträgt damit unabhängig von der Bonität des Kreditnehmers im Standardansatz nur 6% (0,75 x 8%). Statt eines externen Rating-Ansatzes kann die Bank das Kreditrisiko auch selbst durch interne Berechnungen abschätzen (Internal Rating Based Approach – IRB). Allerdings muss die Bank dabei einige Anforderungen erfüllen, wie z. B. eine genaue Einteilung ihrer Geschäftsfelder. Grundsätzlich kann bei den internen Ratingverfahren entweder der Basisansatz oder der fortgeschrittene Ansatz verwendet werden. Beim Basisansatz werden einige Komponenten
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der Risikoschätzung (wie z. B. die Restlaufzeit des Kredits oder die Größe der Unternehmen) von der Bankenaufsicht bereits vorgegeben. Beim fortgeschrittenen Ansatz ermittelt die Bank alle risikorelevanten Parameter vollständig intern. Ein bankinternes Verfahren (vor allem der fortgeschrittene Ansatz) ist wesentlich aufwändiger als der bankexterne Standardansatz. Allerdings kann die Bank das Risiko durch den IRB-Ansatz wesentlich genauer abschätzen, wodurch sie unter Umständen weniger Eigenkapital hinterlegen muss.
Je aufwändiger das Verfahren zur Bestimmung des Kreditrisikos (Rating) umso individueller kann die Eigenkapitalanforderung ermittelt werden
2.3.2 Die Säulen 2 und 3: Kontrolle durch die Bankenaufsicht und Offenlegungspflichten Basel 2 gewährt den Banken eine höhere Eigenverantwortung bei der Bewertung, Steuerung und Überwachung ihrer Risiken (siehe Säule 1). Die Banken sollen eigene Verfahren zur Risikoanalyse und angemessenen Kapitalausstattung weiterentwickeln und externe Risiken stärker berücksichtigen. Das Ziel der Säule 2 liegt deshalb in einer stärker qualitativ ausgerichteten Kontrolle. Die Bankenaufsicht kann jedoch jederzeit Maßnahmen ergreifen, um die Bank stärker zu überwachen oder eine angemessene Risikobewertung zu verlangen. Die Forderung nach einer stärkeren Markttransparenz schlägt sich in der Säule 3 nieder. Die Banken müssen erweiterten Offenlegungspflichten nachkommen, um das Vertrauen der Marktteilnehmer zu stärken. Gut informierte Kreditnehmer werden eher eine Bank wählen, welche einen bewussten Umgang mit Risiken pflegt, als ein intransparentes und risikoreiches Kreditinstitut. Informationen, die von der Bank offen gelegt werden müssen, sind z.B. die angewandten Eigenkapitalvorschriften, die Eigenkapitalstruktur und die eingegangenen Risiken.
Neben der genaueren Bewertung der Risiken verlangt Basel 2 mehr Transparenz von den Banken
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Kapitel 3
3. Die Auswirkungen von Basel 2 auf das Kreditgeschäft der Banken mit den Unternehmen 3.1 Eckdaten zur Kreditwirtschaft in Südtirol Grafik 2
Südtirol weist im nationalen und internationalen Vergleich eine hohe Dichte an Bankschaltern auf, wodurch eine bessere Versorgung bzw. größere Nähe zum Kunden gewährleistet ist.
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Grafik 3
Grafik 4
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Südtirols Bankenwelt: dichtes Schalternetz, hohe Dynamik der Kredite, gute Absicherung durch Eigenkapital, wenig Not leidende Forderungen
In Südtirol hat sich die Kredittätigkeit der drei lokalen Banken (Volksbank, Raiffeisenkassen, Sparkasse) im vergangenen Jahrzehnt überaus dynamisch entwickelt: Das Kreditvolumen stieg von 1.897 Mio. € im Jahr 1990 auf 12.738 Mio. € im Jahr 2004 an und wuchs damit im Schnitt um 14,6% pro Jahr. Am stärksten zugenommen haben die Kredite an Privatkunden (+17,7% pro Jahr), gefolgt von den Krediten an Unternehmen des produzierenden Gewerbes (+13,7% pro Jahr) und des Dienstleistungssektors (+14,4% pro Jahr). Unterdurchschnittlich fiel die Entwicklung der Kredite an Unternehmen der Landund Forstwirtschaft aus (+8,9% pro Jahr). Grafik 5
Neben der dynamischen Entwicklung ist der geringe Anteil der Not leidenden Forderungen ein weiteres positives Kennzeichen des heimischen Kreditmarktes: Er liegt nur zwischen 1,7% und 2,3 %. Im Vergleich dazu beträgt der nationale Wert bereits 5,0%.
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Grafik 6
Darüber hinaus gilt, dass die heimischen Kreditinstitute – insbesondere die Raiffeisenkassen und Sparkassen im Vergleich zu anderen Kreditinstituten höhere Solvabilitätskoeffizienten aufweisen, d.h. die Eigenkapitalhinterlegung ist deutlich höher als von Basel 2 vorgeschrieben. Beispielsweise werden bei den Genossenschaftsbanken keine Dividenden ausgeschüttet, so dass der Reingewinn für die Eigenkapitalbildung verwendet werden kann.
3.2 Höhe der Kreditkosten und Zugang zum Kredit Die erste Säule von Basel 2 bezieht sich auf die Mindestkapitalanforderungen für die Bankinstitute. Höhere Eigenkapitalanforderungen können unter Umständen die Kredite verteuern (siehe Kapitel 2). Die Studie des Basler Ausschusses „Dritte Auswirkungsstudie zu Basel 2“1 versucht die Folgen von Basel 2 auf die Eigenkapitalhinterlegung der Banken abzuschätzen. Dabei wurden für jeden Ratingansatz (Standard, Basis und fortgeschrittener IRB-Ansatz) die Veränderungen der Mindestkapitalanforderungen durch Basel 2 für die Banken in der EU2 gegenüber Basel 1 berechnet.
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Südtiroler Banken: Hoher Anteil an Retailkrediten (Kredite unter 1 Mio. Euro) für welche die Eigenkapitalhinterlegung Begünstigungen bringen wird
Quantitative Impact Study 3 (QIS 3), Basler Ausschuss für Bankenaufsicht, 2003, In der Abbildung sind die prozentualen Veränderungen der Eigenkapitalanforderungen für die so genannten Gruppe-2 Banken in der EU wiedergegeben. Im Gegensatz zu den Banken der Gruppe 1, welche große, diversifizierte und international aktive Banken umfassen, deren Kernkapital 3. Mrd. Euro überschreitet, zählen zu den Banken der Gruppe 2 kleinere, meist spezialisierte Banken. Auch die drei wichtigsten Südtiroler Bankinstitute gehören zur Gruppe 2
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Kapitel 3
Grafik 7
Bei beiden Rating-Ansätzen fallen die Kapitalanforderungen gegenüber Basel 1 für die Banken infolge von Basel 2 bezüglich so gut wie aller Kreditrisiken wesentlich niedriger aus. Dies gilt insbesondere auch für das Hauptgeschäftsfeld der Banken, nämlich den Retail-Bereich (Kredite an Privatkunden und Unternehmen unter 1 Mio. €). Aus der Sicht der Südtiroler Banken dürfte es also infolge von Basel 2 nicht zu einer Erhöhung, sondern sogar zu einem Rückgang der Eigenkapitalanforderungen kommen. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass der Großteil der Südtiroler Unternehmen dem KMU-Bereich (kleinere u. mittlere Unternehmen laut EU-Definition) bzw. dem Retailbereich zuzurechnen ist, für die in der Tat nur 6% des Kreditvolumens mit Eigenkapital anstatt der bisherigen 8% hinterlegt werden muss. Bei allen drei heimischen Kreditinstituten (Volksbank, Raiffeisenkassen und Sparkasse) überwiegt der Anteil der Firmenkunden und liegt in etwa zwischen 65% und 75%. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen den Banken bezüglich der Zuordnung der Firmenkunden zum Retail-Segment. Der Anteil der Firmenkunden, welche laut Basel 2 dem so genannten RetailSegment zugeordnet werden kann, liegt bei einer Südtiroler Bank bei 50%. Bei den anderen zwei heimischen Banken überwiegt dieses Segment hingegen deutlich und liegt zwischen 88% und 96%.
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Auf der anderen Seite gilt es zu bedenken, dass Basel 2 sich nicht nur auf die Mindestanforderungen zur Eigenkapitalhinterlegung bezieht, sondern generell dem Risikomanagement der Banken im Rahmen aller 3 Säulen eine größere Rolle zuspricht. Die Relation von Ertrag und Risiko wird demnach als Kriterium bei der Kreditvergabe noch stärker in den Vordergrund treten und über die Aufnahme, Fortführung oder Beendigung eines Kredites bzw. über die KundeBank-Beziehung entscheiden. Die Risiken des Kreditgeschäftes sollen möglichst früh erkannt und abgewehrt werden, und die Eigenkapitalhinterlegung soll nur als letzte Abdeckung im negativen Fall dienen. So bildet die Eigenmittelhinterlegung nur eine Komponente der Kreditzinsen, und zwar jene, welche sich auf den unerwarteten Verlust bezieht. Daneben verrechnen die Banken aber auch das erwartete Ausfallrisiko in die Kreditzinsen mit hinein. So kann es sehr wohl vorkommen, dass sich zwei Unternehmen des Retail-Bereiches trotz der gleichen (Mindest-)Eigenkapitalhinterlegung von 6% sehr deutlich in den Kreditzinsen unterscheiden können. Der Grund dafür ist, dass Basel 2 vor allem auf ein besseres Erfassen der Risiken im Kreditgeschäft bzw. der Bonität der Kreditkunden hindrängt. Die Banken werden auch ihre Kunden stärker nach ihrer Bonität einstufen, durch eigene Ratingverfahren, und die Kreditzinsen werden sich – unabhängig von der erforderlichen Eigenmittelhinterlegung – sehr stark danach ausrichten.
Die Höhe der Kreditkosten hängt nicht nur von der erforderlichen Eigenmittelhinterlegung ab, sondern vor allem von der Bonität der Kreditnehmer
3.3 Beziehung Kunde - Bank und Rating-Prozess Laut Einschätzung der Banken rückt Basel 2 vor allem das Thema Kreditrisikomanagement sowie das gesamte Risikomanagement ins Rampenlicht. Basel 2 liefert so den notwendigen Input für den Aufbau und die kontinuierliche Weiterentwicklung eines zeitgemäßen Risikomanagements und zur Schaffung einer effektiven Risikokultur. Auch wenn die Umsetzung in italienisches Recht von „Basel 2“ noch ausständig ist, lassen sich laut Aussagen der heimischen Banken trotzdem einige Tendenzen erkennen. Die Kunde-Bank-Beziehung wird intensiver werden bzw. der Informationsaustausch wird für beide Beteiligten zunehmen. Der Unternehmer wird der Bank mehr Unterlagen und sonstige Informationen zu seinem Unternehmen offen legen, bekommt aber andererseits ein Feedback zu seiner Situation. Des Weiteren kann die Bank aufgrund der Verfügbarkeit von mehr Informationen den Kunden besser beraten und betreuen und letztendlich seine Bedürfnisse besser abdecken. Das Thema Basel 2 fließt bereits jetzt in die Kundengespräche ein und wird als Argument in der Bilanzanalyse verwendet. Die Umsetzung wird allerdings nur schrittweise vorangehen und es wird es einen gemeinsamen Gewöhnungsprozess geben, den Banken wie Kunden gemeinsam gehen müssen.
Basel 2 führt zu einem größeren Informationsfluss zwischen Banken und Kunden, in beide Richtungen
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Der Unternehmer selbst wird mehr Wert auf die Aussagekräftigkeit der Bilanzen sowie generell auf die Solidität seines Betriebes legen müssen. Die Eigenkapitalausstattung und die Rentabilität eines Unternehmens gewinnen an Bedeutung. Firmen müssen sich einen besseren Überblick über die eigene betriebliche Situation schaffen: Zwischenbilanzen, Finanzplanung usw.
Laut Einschätzung der Banken hängen die betrieblichen Informationsquellen, welche sie bei der Bonitätsbeurteilung verwenden, von der Art und Größe des Unternehmens ab. Die wichtigsten davon sind folgende: Bilanzen und Zwischenbilanzen, Steuererklärungen, Planungs- bzw. Vorschaurechnungen, Statuten und Gründungsakte, Beteiligungssituationen, Besitzverhältnisse. Auch Planungsrechnungen und strategische Dokumente haben im Rahmen eines Ratings ihre Bedeutung und sind somit aus Bankensicht wünschenswert. Zusätzlich werden auch Systemdaten (Centrale Rischi, usw.) und sonstige interne und/oder externe Datenbanken als Informationsquelle herangezogen. Die Bewertung der potentiellen Kunden erfolgt dabei großteils nach denselben Verfahren wie jenes der schon bestehenden Kunden. Ein Sonderfall ist die Bewertung der Existenzgründer, da hier in Bezug zum klassischen Firmenkunden andere Informationen vorliegen.
Auch qualitative Indikatoren werden von den Banken bewertet: Management, Strategie usw.
Die Banken geben eine unterschiedliche Einschätzung zur Rolle der „SoftFacts“ (Management, Strategie usw.) im Rahmen des Ratings ab. Zum Teil spielen sie eine große Rolle bei der Bonitätsbeurteilung, wobei nach der folgenden Regel gehandelt wird: Je kleiner das Unternehmen, desto geringer ist im Rahmen des Bewertungssystems der Anteil an harten Faktoren und höher jener an weichen. Eines ist aber klar: Die Bonitätsbeurteilung ist generell nicht für alle Firmenkunden gleich, sondern setzt je nach Art des Kunden unterschiedliche Schwerpunkte. So kann sich auch die Berücksichtigung der Soft-Facts von Fall zu Fall sehr stark unterscheiden. Zum Teil werden die Soft-Facts aber auch eher gering beurteilt, insofern die Einbeziehung dieser Faktoren die Bewertung des Kunden um maximal eine Rating-Klasse verschlechtern oder verbessern kann. Die meisten Südtiroler Banken haben sich in Bezug auf den geplanten Ansatz der Eigenkapitalhinterlegung noch nicht entschieden, welche Ansätze laut Basel 2 definitiv zur Anwendung kommen werden, weil die geordneten Datensammlungen und die ersten Simulierungen noch nicht ausreichend seien. Es ist zudem nicht zielführend, sich allzu früh in dieser Hinsicht zu binden. Generell dürfte es aber zu einer Abkehr von einfacheren Modellen hin zu komplexeren kommen. Intern werden Ratingverfahren zur Bewertung der Kreditnehmer von allen Instituten sehr wohl weiterentwickelt. Das WIFO (Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen) möchte den Unternehmen helfen, sich frühzeitig mit den sich ändernden Notwendigkeiten bei einer Kreditaufnahme vertraut zu machen, besonders was den von den
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Banken zunehmend angeforderten Informationsbedarf betrifft. Dafür wurde in Zusammenarbeit mit Ernst & Young (Stuttgart) und dem ROI TEAM (Bozen) ein Selbstcheck entwickelt. Laut Einschätzung der Banken stellt der WIFO-Selbsttest (Fit for Rating) den Unternehmen ein hilfreiches Instrument zur Verfügung, welches auf einem klassischen Zusammenspiel von harten und weichen Faktoren aufbaut. Damit kann dem Einzelnen, sofern ausreichend betriebswirtschaftliche Kenntnisse vorhanden sind, der Ratingvorgang veranschaulicht werden und ein neuer Blickwinkel zur Analyse des eigenen Unternehmens eröffnet werden, auch wenn sich der Unternehmer bewusst sein muss, dass jede Bank im Detail ihr eigenes Ratingverfahren bzw. ihr eigenes Bewertungssystem haben wird.
WIFO stellt Unternehmen ein nützliches Tool zum „Selbst-Rating“ zur Verfügung
3.4 Bankenwettbewerb und -aufsicht Die Vertreter der drei lokalen Banken (Raiffeisenkassen, Volksbank, Sparkasse) wurden auch um eine allgemeine Einschätzung der Auswirkungen von Basel 2 auf den Bankensektor selbst gebeten. Laut Einschätzung der heimischen Banken wird der Konkurrenzdruck durch nichtheimische Banken zwar weiter zunehmen und zu einer entsprechenden Marktbelebung führen. Allerdings wird die dominierende Rolle der lokalen Banken nicht gefährdet sein. Der Hauptgrund dafür liegt in der lokalen Verwurzelung der Banken, welche gerade bei der Bewertung bzw. beim Rating der Firmenkunden einen Vorteil für die richtige Erfassung der Risiken bringt. Zu spezifisch sind die Südtiroler Eigenschaften bezüglich Sprache, Kultur usw. als dass andere Banken in kurzer Zeit diese enge Verbundenheit zur lokalen Kundschaft übernehmen könnten. Trotzdem müssen die lokalen Banken große Anstrengungen unternehmen, um ständig die vom Kunden erwarteten Standards zu erfüllen. Im europäischen Vergleich (Deutschland, Frankreich usw.) haben die Südtiroler Banken ähnliche Kundensegmente (der Großteil sind Klein- und Mittelbetriebe, welche durch die Basel-2-Regelungen bevorteilt werden). Für die konkreten Auswirkungen auf die Beziehung zwischen Banken und der Bankenaufsicht ist zu erwarten, dass die italienische Bankenaufsicht Basel 2 bzw. die EU-Richtlinie als Anlass nehmen wird, die schon vor Jahren begonnene Reglementierung und Überwachung der Banken im Bereich Risikomanagement fortzusetzen bzw. zu intensivieren.
Südtirols Banken fürchten durch Basel 2 keine Zunahme des Wettbewerbs von außen
Exkurs: Zufriedenheit der Südtiroler Unternehmen mit den Banken Zusätzlich zu den erwarteten Auswirkungen durch Basel 2 wurden die Unternehmen auch darum gebeten, die Dienstleistungen der heimischen Bankinstitute zu beurteilen. Südtirols Unternehmen - Fit in die Zukunft
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Grafik 8
Bis auf die Kreditkonditionen sind Südtirols Kunden mit ihrer Bank sehr zufrieden
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Der Großteil der Kunden ist mit dem Service-Angebot ihrer Banken einigermaßen bis sehr zufrieden. Als besonders zufrieden stellend wird die rasche Abwicklung des Kreditantrages beurteilt: 41,9% der Unternehmen zeigen sich sehr zufrieden. Recht positiv bewertet werden auch die „Berücksichtigung individueller Bedürfnisse“ sowie die Beratung, allerdings beträgt der Anteil der „sehr zufriedenen“ Kunden nur etwa ein Viertel. Als am meisten verbesserungswürdig wird der Bereich der Kreditkonditionen erachtet: Immerhin 20% der befragten Unternehmen zeigen sich damit unzufrieden.
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4. Basel 2: Erwartungen und Vorbereitungen der Unternehmen 4.1 Informationsstand der Unternehmen zu Basel 2 Grafik 9
Nur wenige Unternehmen (5,2%) fühlen sich sehr gut über Basel 2 informiert. Mehr als die Hälfte der Betriebe kennt sich sogar nur wenig bis gar nicht mit den neuen Regelungen aus. Der Informationsstand wächst mit der Größe der Betriebe. Aus den Expertengesprächen mit den Banken lassen sich weitere wertvolle Hinweise zum Informationsgrad der Betriebe gewinnen. Alle Kreditinstitute geben an, in einem mehr oder weniger intensiven Umfang bereits Aufklärungsarbeit zu Basel 2 anzubieten, sei es in Form von Vorträgen, oder in Form von Broschüren und in persönlichen Kundengesprächen. Sobald konkretere Anhaltspunkte zur Umsetzung von Basel 2 in Italien vorliegen, planen die Banken einen entsprechenden Ausbau der Informationstätigkeit. Laut Einschätzung der Bankinstitute ist das generelle Basiswissen bei den Unternehmen zum Thema Basel 2 zwar vorhanden, allerdings sei der Bedarf nach neutraler und vor allem konkreter Information jedoch weiterhin akut. Vertiefungsbedarf gibt es vor allem in Bezug auf die zukünftige Ausrichtung bei der Bonitätsbeurteilung (z.B. Einteilung in Rating-Klassen, usw.). Da die
Geringer Informationsstand zu Basel 2. Größere Betriebe sind besser informiert
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Kapitel 4
Die Wirtschaftsberater sind dringend einzubinden! Banken begrüßen Aufklärungsarbeit der Handelskammer
Bilanzinformationen der Unternehmen dabei eine große Rolle spielen, halten die Banken eine enge Einbindung der Wirtschafts- und Unternehmensberater in die Informationsaufklärung für sehr wichtig. Darüber hinaus begrüßen die Banken das von der Handelskammer angebotene Selbstcheck-Instrument „Fit for Rating“ sehr. Auch öffentliche Vorträge zum Thema Basel 2 fallen laut Banken in den Zuständigkeitsbereich der Handelskammer.
4.2 Erwartungen der Unternehmen zu Basel 2 Grafik 10
Viele Unternehmen glauben, dass Basel 2 wenig verändern wird, ansonsten überwiegt mehr die Skepsis
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Wie schätzen die Unternehmen selbst die Auswirkungen von Basel 2 auf ihre betrieblichen Entscheidungen ein? Fast drei Viertel der befragten Unternehmen (72,5%) glauben, dass die neuen Bestimmungen von Basel 2 keinen Einfluss auf ihren Betrieb haben werden, 14,7% erwarten eher negative, 12,8% eher positive Auswirkungen.
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Kapitel 4
Grafik 11
Negative Auswirkungen erwarten die Betriebe vor allem in einer vermuteten Verschärfung der Kreditrestriktionen (höhere Kapitalkosten und/ oder beschränkter Kreditzugang), wodurch notwendige Investitionen aufgeschoben würden. Viele Unternehmer sehen durch Basel 2 die Notwendigkeit, (noch) stärker auf ihre betriebswirtschaftliche Situation Acht zu geben (Verbesserung der Bonität, des Managements, Einführung von Controlling usw.). Einige Betriebe sehen durch Basel 2 sogar die Gefahr der Betriebsschließung.
4.3 Vorbereitungen auf das Rating Ein ausreichendes Rating bietet nicht nur wichtige Argumentationshilfen bei Kreditverhandlungen, sondern schafft auch Verhandlungsvorteile gegenüber Lieferanten und Kunden, bietet Sicherheit für Mitarbeiter und beteiligte Partner, ist ein Kommunikationsinstrument gegenüber der Öffentlichkeit und erleichtert die Erschließung innovativer Finanzierungsformen. Wie gut sind die Südtiroler Unternehmen auf ein Rating überhaupt vorbereitet, d.h. welche Informationen und Instrumente können sie vorweisen, um eine objektive Einschätzung (Rating) des Unternehmens zu erleichtern?
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Großer Nachholbedarf bei den Unternehmen bezüglich Unterlagen zur Bonitätsbeurteilung, ...
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Am besten schätzen die Südtiroler Unternehmen ihre Marktkenntnisse bzw. Wettbewerbsvorteile ein: 56,7% der Betriebe können dies als Stärke vorweisen. Über aussagefähige Zwischenbilanzen verfügen zurzeit 54% aller Betriebe, aber ein Viertel der Befragten glaubt, dass diese für eine allfällige Bonitätsbeurteilung überhaupt nicht relevant sind. Knapp die Hälfte der Unternehmen können klare Entscheidungs- und Verantwortungsstrukturen vorweisen. Ein Stärken- bzw. Schwächenprofil wird von knapp einem Drittel der Unternehmen (32%) erstellt und eine mehrjährige Finanzplanung ist nur bei 29% der Betriebe vorhanden: Auch diese betrieblichen Instrumente schätzt mehr als ein Viertel der Unternehmen als nicht relevant für die Zukunft ein.
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Grafik 13
Größere Betriebe (30 Beschäftigte und mehr) setzen allerdings alle untersuchten betrieblichen Instrumente in einem deutlich stärkeren Maße ein. Die Gründe liegen zum einen darin, dass größere Betriebe stärker überregional tätig sind und zum zweiten, dass diese ihre betrieblichen Funktionen klarer trennen und besser strukturieren können.
... vor allem von kleinen Betrieben
Auch aus den Expertengesprächen mit den Banken ergeben sich aufschlussreiche Hinweise, inwieweit die Unternehmen auf die neuen Bestimmungen vorbereitet sind. Alle drei befragten Banken orten größere Defizite bei den heimischen Unternehmen, was die Ergebnisse aus der Befragung der Unternehmen bestätigt. So würden nur wenige ihrer Kunden eine vollständige interne und externe Rechnungslegung aufweisen, wie sie von Basel 2 vorgesehen ist. Hier besteht ein noch großer Aufholbedarf. Allerdings erscheint eine pauschale Stellungnahme schwierig, da sich die Unternehmen durch Größenordnung, Gesellschaftsform und Managementqualität unterscheiden. Die Bereitstellung von einer aussagekräftigen internen Rechnungslegung wird in dieser Hinsicht für manche Unternehmer eine Selbstverständlichkeit, für andere eine Herausforderung darstellen. Die Unterstützung von Seiten der Wirtschaftsberater und der Unternehmerverbände ist hierbei gefragt.
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4.4 Alternative Finanzierungsquellen Grafik 14
In Zukunft könnten alternative Finanzierungsformen neben der Bankfinanzierung aufgrund der verschärften Basel-2-Restriktionen eine größere Rolle spielen. Wie schaut die derzeitige Finanzstruktur der Südtiroler Betriebe aus? Im Schnitt besteht die Hälfte der Finanzierung aus Eigenmitteln. Die zweitwichtigste Finanzierungsquelle ist die Kreditfinanzierung bei Banken, welche zu einem Drittel zur Gesamtfinanzierung beiträgt. Für kleinere Betriebe mit weniger als 30 Beschäftigten ist diese Finanzierungsform bedeutender als für größere Unternehmen. Andere Finanzierungsarten wie z.B. die Gesellschafterfinanzierung oder das Leasing spielen eine weitaus geringere Rolle. Das Leasing wird von den größeren Betrieben allerdings eindeutig stärker in Anspruch genommen als von den kleineren Unternehmen. Dies gilt auch für die sonstigen Finanzierungsformen wie z.B. der Emission von Unternehmensanleihen oder der Verbriefung von Forderungen usw., welche sich aufgrund der nötigen Volumina prinzipiell nur für größere Betriebe eignen. Traditionelle Finanzierung über Banken wird auch in Zukunft nicht an Bedeutung verlieren
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Laut Einschätzung der Südtiroler Banken dürfte sich das Finanzierungsverhalten der Unternehmen nicht so schnell ändern. Bedingt durch die Kleinstrukturiertheit der Südtiroler Unternehmen werden auch in Zukunft vorwiegend traditionelle Finanzierungsquellen (Bankfinanzierung und Leasing) beansprucht werden. Längerfristig kann es sich aber durchaus ergeben, dass größere
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Unternehmen mit guten Ratings, evtl. von anerkannten Rating-Agenturen, sich direkt vom Markt z.B. durch Obligationsemissionen, Verbriefungen usw.) finanzieren lassen. Für den Großteil der Unternehmen werden aber, laut Meinung der Banken, das Bankensystem und die direkten Bankenfinanzierungen auch in der absehbaren Zukunft absolut dominant sein.
4.5 Die Rolle der Handelskammer Grafik 15
Was wünschen sich die Südtiroler Unternehmer von der Handelskammer? An erster Stelle wird klar eine Verstärkung der Informations-, Schulungs- und Beratungstätigkeit gefordert. Daneben sollen die Bedürfnisse der Kleinbetriebe mehr berücksichtigt werden. Nicht zuletzt vermissen einige Unternehmen ein Bewertungsinstrument, um die eigene Kreditwürdigkeit einzuschätzen. Auch hier sollte die Handelskammer einen Beitrag leisten.
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5. Zusammenschau und Schlussfolgerungen Basel 1 und Basel 2 sind Instrumente der Bankenaufsicht, welche die Stabilität des Finanzsektors garantieren sollen. Wesentlich dabei ist die Vorschrift, dass die Banken die vergebenen Kredite mit genügend Eigenkapital hinterlegen müssen. Basel 2 geht nun darüber hinaus: Die Banken sollen die Risiken des Kreditgeschäftes nicht nur mit einer genügend hohen Eigenkapitalhinterlegung abdecken, sondern ein umfassendes Risikomanagement aufbauen. Dies wiederum bedeutet, dass sich Basel 2 nicht nur auf die Banken selbst auswirkt, sondern auch auf Unternehmen, welche um einen Kredit ansuchen: Die Banken werden die Kreditwürdigkeit jedes einzelnen Betriebes noch stärker als bisher unter die Lupe nehmen. Banken und Unternehmen sind allerdings unterschiedlich gut auf Basel 2 vorbereitet. Relativ günstig stellt sich das Bild für den Bankensektor in Südtirol selbst dar. Die heimischen Banken: • haben Wettbewerbsvorteile gegenüber ausländischen Kreditinstituten aufgrund der fundierten Kenntnis des lokalen Marktes (Sprache, direkter Kundenkontakt usw.) und der hohen Präsenz mit Schaltern; • weisen bereits eine hohe Eigenkapitalhinterlegung auf und der Großteil ihrer Kunden gehört zum Retailbereich (Kredit unter 1 Mio. Euro), so dass Basel 2 die Südtiroler Banken bezüglich der Eigenkapitalhinterlegung sogar begünstigen wird; • haben einen niedrigen Anteil an Not leidenden Forderungen, was bereits auf ein gutes Risikomanagement bzw. gute Bonität der heimischen Firmen hindeutet. Trotzdem sind auch die Südtiroler Kreditinstitute zusätzlich gefordert, ihr Risikomanagement noch besser zu erfassen, transparenter zu werden und sich der Bankenaufsicht stärker unterzuordnen. Bei den Südtiroler Unternehmen hingegen sieht die Situation ernüchternd aus. Der Informationsstand ist sehr gering und die Auswirkungen von Basel 2 werden klar unterschätzt: nur 5,2% der heimischen Betriebe fühlen sich gut informiert und nur 28% glauben, dass es überhaupt Veränderungen für ihren Betrieb geben wird. Den Unternehmen scheint somit nicht klar zu sein, dass Basel 2 die Bonität jedes einzelnen Kreditnehmers in den Vordergrund stellt: Nur relativ wenige (und meist große) Betriebe, verfügen über aussagefähige Zwischenbilanzen oder eine mehrjährige Finanzplanung. Unternehmen mit einer schlechten
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Bonität und/oder ungenügenden Vorbereitung auf den Kreditprüfungsprozess müssen aber mit höheren Kreditkosten oder sogar mit einer Kreditablehnung rechnen. Unternehmen mit einer guten Bonität können hingegen infolge von Basel 2 sogar bessere Kreditkonditionen erzielen.
Wo gilt es anzusetzen? • Mehr Aufklärungsarbeit zu Basel 2: Der Informationsstand zu Basel 2 bei den Unternehmen ist eindeutig zu erhöhen. Zu einer objektiven und transparenten Aufklärung können die Banken, die Wirtschaftsberater und die Handelskammer, der Partner aller Südtiroler Unternehmen, beitragen. • Sensibilisierung für einen Selbst-Check des eigenen Unternehmens: Die Unternehmen sollten Basel 2 als Anlass nehmen, unabhängig ob eine Kreditprüfung ansteht oder nicht, ihren Betrieb näher unter die Lupe zu nehmen. Das Selbst-Check Instrument des WIFO könnte hier einen Beitrag leisten: Der Unternehmer kann eine Standortbestimmung seines Betriebes durchführen, indem er aussagekräftige Kennzahlen aus der Vermögensund Erfolgsrechnung des Betriebes sowie sonstige betriebliche Aspekte (Organisation, Management, Absatzmärkte usw.) mit seinem Südtiroler Branchendurchschnitt vergleicht. • Der Dialog zwischen Banken und Unternehmen muss sich noch sehr viel mehr in Richtung Offenheit und Informationsaustausch verstärken. Obwohl Basel 2 primär an die Banken gerichtet ist und das Bankensystem stärkt, sind auch die Betriebe aufgefordert, ihre Unternehmensdaten laufend zu erheben und zu analysieren, und sich dabei insbesondere mit ihrer finanziellen Situation auseinanderzusetzen.
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Verzeichnis nützlicher Internetadressen Banca d’Italia: http://www.bancaditalia.it BIZ (Bank für Internationalen Zahlungsausgleich): http://www.bis.org Creditreform: http://www.creditreform.de Deutsche Bundesbank: http://www.bundesbank.de ISTAT (Istituto Nazionale di Statistica): http://www.istat.it KSV (Kreditschutzverband): http://www.ksv.at ÖNB (Österreichische Nationalbank): http://www.oenb.at Raiffeisenkassen: http://www.raiffeisen.it Statistisches Bundesamt Deutschland: http://www.destatis.de Südtiroler Sparkasse: http://www.sparkasse.it Südtiroler Volksbank: http://www.volksbank.it WKO (Wirtschaftskammer Österreich): http://wko.at
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Wir stellen uns vor: Auskünfte und Daten im wirtschaftlichen Bereich an Firmen, Entscheidungsträger, Verbände, Studenten (wir vergeben auch Diplomarbeitsthemen) Beiträge und Referate für Tagungen und Weiterbildungsveranstaltungen zu volkswirtschaftlichen Themen Periodische Publikationen: • Bericht zur Wirtschaftslage Südtirols (jährlich) • Wirtschaftsbarometer (halbjährlich) • Großhandelspreisliste (monatlich) Studien: • Kaufkraftabfluss aus Südtirol - Motive und Ausmaß (2006) • Ausbildung mit Zukunft – Band 1: Absolventenbefragung der dreijährigen Lehranstalten und Berufsfachschulen (2006) • Europaregion Tirol - Südtirol - Trentino / Ein Wirtschaftsmodell für Europa (2005) • Preisvergleich Bozen – Innsbruck – Trient (2005) • Speck aus Südtirol – Eine wirtschaftliche Bewertung (2005) • Produktivität – Südtirol auf dem Weg in die Zukunft (2004) • Herausforderungen für KMU in Tirol und Südtirol (2004) • Heimische Gerichte und Produkte (2004) NEW • Erfolgsfaktor Betriebsnachfolge - Relevanz für Südtirol (2004) • Vereinbarkeit von Familie und Beruf ... eine soziale und wirtschaftliche Notwendigkeit (2003) • Südtiroler Einzelhandel – Struktur und Herausforderungen (2003) • Preise der Milchprodukte – Bestimmungsfaktoren (2003) • Innovation – Besonderheit Südtirol (2002) • Neue Unternehmen – Südtirols Gründern auf der Spur (2002) • Milchwirtschaft im Alpenraum. Welcher Zukunft entgegen? (2002) • Die Handelsvermittlung in Südtirol: Wichtiger Baustein der Wirtschaft (2002) • Südtirol: Handelspartner im Herzen Europas. Wirtschaftsbeziehungen mit dem nationalen und internationalen Markt (2002) • Südtiroler Handwerk: Struktur und Entwicklung (2002) • Wirtschaftsatlas Südtirol – Tirol – Trentino. Wirtschaftliche Aspekte auf einen Blick (2001) • Einnahmen und Ausgaben des Staates in Südtirol – Versuch einer lokalen Bilanz (2001) • Südtiroler Industrie – Wettbewerbsfähiger durch Kooperation (2001) • Kooperation – Chance und Herausforderung für das Südtiroler Handwerk – konkrete Schritte zur Umsetzung, Teil 2 (2001) • Kooperation – Chance und Herausforderung für das Südtiroler Handwerk (2000) • Dienstleisterfirmen und Freiberufler in Südtirol – Eine strukturelle und empirische Analyse (2000) • Der Prospekt im touristischen Marketing – Eine vergleichende Analyse für Südtirol, Kärnten und Tirol (1999) • Südtirol auf dem Weg in die Zukunft (1999) – erhältlich bei Verlagsanstalt Athesia – Bozen • Struktur der Südtiroler Industrie (1999) • Die landwirtschaftlichen Genossenschaften im Alpenraum (1998) • Das Lehrlingswesen in Süd- und Nordtirol. Gründe für die Asymmetrie am Lehrstellenmarkt (1998) • Wie werden die Grundflächen in Südtirol genutzt? – Eine Bestandsaufnahme (1998) Ältere Publikationen finden Sie auf unserer Internetseite, danke! WIRTSCHAFTSFORSCHUNGSINSTITUT I-39100 Bozen, Silbergasse 6 Postfach 441, Tel. 0471 945706, Fax 0471 945712 E-mail: wifo@hk-cciaa.bz.it http://www.handelskammer.bz.it/wifo
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