2 minute read
Mein Willow Moment
Advertisement
Da ist er. Dieser eine Moment. Vielleicht ganz kurz nur. Aber in diesem Augenblick springt ein Funke über. Hoffnung blüht auf. Eine neue Perspektive wächst. Viele erleben solche Momente, in denen Gott sie besonders berührt. Und nicht wenige erleben sie bei einem Willow-Kongress, während einer Chicago-Studienreise oder als Mitarbeitende bei einer Willow-Veranstaltung. LARS FLOTTMANN (Foto oben) erzählt von einem spendablen Abend am Rande des Leitungskongresses 2012 und den Folgen:
»Ihr Essen und ihre Getränke sind schon bezahlt …« Mein Arbeitskollege und ich schauten uns überrascht an. Das musste ein Missverständnis sein. Schließlich kannten wir in Stuttgart niemanden. »… von diesen netten Amerikanern«, ergänzte die Inhaberin des Lokals und deutete auf eine Gruppe ein paar Tische weiter.
Es war 2012. Ich erlebte gerade meinen zweiten Willow-Creek-Leitungskongress. Ich war als Fachaussteller für ein internationales Hilfswerk dabei.
Gefühlt 100-mal hatte ich an diesem Tag von unserer Vision für eine bessere Welt erzählt. Mit müder Stimme und schweren Beinen waren mein Kollege und ich abends auf die Suche nach den besten Maultaschen der Stadt und einem Feierabendbier hier gelandet. Das Lokal war gut gefüllt, als eine fröhliche Gruppe hereinkam: ein Team von Willow Creek aus Chicago. Das verrieten uns der amerikanische Slang und die Kongress-Schilder. Bevor unser Essen kam, nutzten wir die Gelegenheit für einen netten Smalltalk. Sie fragten uns, was wir machen und wofür unser Herz schlägt. Ihr Interesse an unserer Arbeit und ihre Freude darüber waren echt, das spürte ich. Bevor wir uns wieder setzten, empfahlen wir ihnen noch die Maultaschen.
Und nun hatte das amerikanische Willow-Team auch unsere Rechnung beglichen. Ein kleiner Moment, völlig unerwartet und eher am Rande des Leitungskongresses. Und vermutlich gerade deshalb mein Willow Moment. Ich staunte: Weit weg von zuhause lebten sie Gastfreundschaft, Großzügigkeit und Wertschätzung – auf dem großen Kongress genauso wie im kleinen Lokal. Das motivierte mich, in den nächsten Monaten ganz praktische Glaubensschritte zu gehen.
Einige Jahre später, 2018, wieder beim Leitungskongress, skizzierte Bill Hybels in seinem Abschlussvortrag ein Bild, das sich in mein Herz brannte: In die Mitte der Flipchart malte er eine Kirche – und drumherum ein Unternehmen, Krankenhaus, Verwaltungsgebäude, eine Schule und einen Sportverein. An genau diesen Orten sollten wir als Gemeinde arbeiten und unseren Glauben leben, damit wir als Kirche einen Unterschied in unserer Nachbarschaft machen. Gott (ge)braucht Manager, Ärzte, Lehrer, Verwaltungsangestellte oder Trainer.
In diesem Augenblick kam mir das kleine Lokal in Stuttgart und das Team aus Chicago wieder in den Sinn. In Gedanken erweiterte ich das Bild um diesen Ort. Und ich dachte: So möchte ich meinen Glauben leben – in der Kirche und an allen anderen Orten meines Lebens.
Im April dieses Jahres habe ich mich selbständig gemacht als Fundraising-Coach. Mit Blick auf Jesus, heißt es jetzt auf dem Wasser gehen. Mein Glaube hat sich selten lebendiger angefühlt.
LARS FLOTTMANN Fundraising-Manager (FA), staatlich geprüfter Betriebswirt und Groß- und Außenhandelskaufmann. Bevor er Fundraising- Strategen gründete, hat er sich in leitenden Positionen für UNICEF, Jumpers, SRS e.V. und Opportunity International engagiert. fundraising-strategen.de