Condor Restaurierung
Condor Restaurierung Ein Bericht f端r das Jahr 2011
Condor Team Bremen
Dezember 2011
Horst Becker
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Condor Restaurierung, ein Bericht für das Jahr 2011 Wieder ist ein Jahr intensiver Arbeit an den Condor Baugruppen, Realisierungsplanungen, Beschaffung von Informationen, Material und Hilfsmitteln, Erstellung von Konzepten , Konstruktionen für Bauunterlagen und vieles andere mehr vergangen. Die Suche nach einer Ausstellungfläche für unseren Condor Flügel ging weiter. Auch für die Darstellung des Condor Teams nach außen, gemeinsame Unternehmungen, Treffen der Partner zur Abstimmung der weiteren Vorgehensweise im Projekt, wurden entsprechende Aktionen durchgeführt. In diesem Bericht sollen all diese Aktivitäten angesprochen und kommentiert werden, um so einen Überblick über das Condor Jahr 2011 zu geben. Ein guter Anfang ist sicher die Einlösung eines Versprechens des Präsidenten der Bremischen Bürgerschaft, Dr. Christian Weber, bezüglich eines Empfangs des Condor Teams in den Räumen der Bürgerschaft. Am 02. Februar 2011 trafen sich alle Condorianer, natürlich mit Condor – Ausgehmütze, zu diesem Ereignis im Haus der Bürgerschaft. Christian Weber wurde zu diesem Anlass zum Ehrenmitglied des Condor Teams ernannt. Als Zeichen erhielt er die Condor Mütze, und ein kleines, von Wilhelm Brinkmann zusammengebautes, Modell der Fw 200 Condor. Höhepunkt waren die „Besetzung“ des Plenarsaales durch das Condor Team, auf den Plätzen aller politischen Richtungen von rechts nach links (selten ist der Plenarsaal so gut gefüllt wie an diesem Nachmittag) und die Diskussion mit dem höchsten Repräsentanten der Stadt Bremen. Ein gemütliches Kaffeetrinken beschloss diesen doch wohl denkwürdigen Tag.
Christian Weber (rechts) Willkommen und Ansprache an das Condor Team Bremen
Condor Team Ehrenmitglied Christian Weber (links)
Condor Team im Plenarsaales der Bürgerschaft
Condor Team zu Besuch - aber auch Besuch beim Condor Team. Ganz normal ist eigentlich, wenn alle Werksführungen am Standort Bremen auch durch die Condor Werkstatt führen. Ungefähr 3000 Menschen kamen 2011 vorbei und ließen sich gerne von unserer Condor und der Arbeit des Condor Teams verzaubern. Aus allen Bereichen kommen diese Menschen: Schulklassen, Studenten und Professoren verschiedener Hochschulen und Universitäten, flugzeugbegeisterte Gruppen, Mitglieder vom DLR, VDI, DGLR, Ehemalige mit Freunden und Bekannten, Bundeswehr, Polizei, Werder Bremen, Mitglieder von Wirtschaftsverbänden, Menschen aus Holland, Polen, Frankreich, Ungarn, und vielen anderen Ländern der Welt.
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Natürlich kommen auch Gäste direkt zum Condor Team: Journalisten verschiedener Zeitungen und freie Mitarbeiter, z. b. Alex Vogel, schon mehrmals Gast beim Condor Team, der von Zeit zu Zeit den neusten Stand der Restaurierungsarbeiten aufnimmt. Sein Besuch im März 2011 sollte zu einem Beitrag im Flieger Kalender führen. Auch TV Medien sind zu Gast, insbesondere lokale, aber in diesem Jahr kam auch das Japanische Fernsehen. In Deutschland auf der Suche nach Kuriosem wurde auch das Condor Team besucht. Basierend auf einer sehr genauen Planung des Beitrages, und einschließlich eines abschließenden lautstarken Freudenschrei (auf Japanisch) konnte eine Dokumentation entstehen (DVD bei Heiner Niehoff), die zwischenzeitlich auch im japanischen Fernsehen zu sehen war. Als ein ganz besonderer Gast kam im Juni 2011 eine Tochter aus erster Ehe von Prof. Kurt Tank, Chef der Focke Wulf Werke bis 1945, Frau Helga Schreckenberg mit Familie aus Argentinien. Eine sehr emotionale Begegnung mit einer Menge von historischen Informationen und Gesprächen rund um Focke Wulf, um unsere Fw 200 Condor und um Familie Tank.
Helga Schreckenberg mit Familie aus Argentinien zu Besuch beim Condor Team
Im Zuge unserer Suche nach einem Ausstellungsplatz für unseren Condor Flügel besuchten uns zwei Mitarbeiter aus dem Haus des Bremer Wirtschaftsresorts, Dr. D. Kühling und Frau M. Grewe-Wacker. Beide waren auf der Stelle Freunde und echte Bewunderer unserer Restaurierungsarbeiten. Dazu aber später im Abschnitt „Externe Beziehungen / Aktionen“.
Restaurierung Im Folgenden werden Konstruktion und Fertigung für die Condor Baugruppen behandelt: Rechter Innenflügel, Rechte Motorgondeln, Rechte Spreizklappe 3, Linker Außenflügel, Linkes Querruder, Rumpfstruktur
• Rechter Innenflügel • Torsionskasten Konstruktion Fertigung
Bernd Poppe Egbert Diekmann Rolf D. Mayr Fritz Schneider
Margret Kristensen Reiner Hinz Yuri Kalinin Uwe Ruppel Horst Schleevoigt Peter Vogt
Bernd Lindeke Erik Schöne
Die Arbeiten aus dem Jahr 2010 wurden zunächst mit der Schäftung, also der strukturellen Verbindung neuer und reparierter Teile von Hauptholm und Nasenholm fortgesetzt. Die reparierten Rippen auf der Unterschalenseite wurden mit neuen Stringern und Beplankungsblechen verbunden und zusätzliche Beschläge auf der Unterseite eingebaut. An der Holmunterseite wurden die letzten Nietverbindungen mit Hi Loks gesetzt. Nach dem vollständigen Schließen der Flügelunterseite, konnte die alte Beplankung der Flügeloberseite entfernt und die Reparatur der Rippen auf der Oberseite durchgeführt werden. Dabei mussten die Vollwandrippen 5 und 6 im Bereich der Fahrwerksbeschläge wegen starker Korrosion ersetzt werden. Die Anschlussrippe 21 zum Außenflügel konnte nur durch eine Reparatur - Schweißung für eine Weiterverwendung gerettet werden.
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Hauptholm - Nietung mit Hi Loks
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Reparatur Rechter Innenflügel Oberseite
Flügelendkasten Konstruktion Fertigung
Bernd Poppe Georg Black
Magret Kristensen Gerd Böttcher
Willi Sieger
Horst Mahal
Die Struktur aus Rippen und Holmen und der positionierten Beschläge für die Aufnahme der Spreizklappen wurde auf Ober- und Unterseite beplankt. Die Spreizklappen wurden bereits mit denen der linken Innenflügelseite gefertigt, und wie bei der linken Seite, musste daher auch hier die damalige Annahme für die Form der Spreizklappen korrigiert werden. Dafür musste die fertige Klappe 1 teilweise wieder demontiert werden, um die Anpassung an die Form der Flügelhinterkanten–Struktur vornehmen zu können. Die Steuerungsstangen und Betätigungshebel für das Ausfahren der Spreizklappen sind eingebaut, einschließlich der notwendigen Verlängerung in Richtung Außenflügel für die dort befindliche 3. Spreizklappe. Diese Struktur wird nun Anfang 2012 in die dafür vorgesehene Position der Flügel - Zusammenbau -Vorrichtung eingebracht, wie schon für den Linken Innenflügel im Jahre 2006 erfolgreich durchgeführt. Zwischen Flügelendkasten und Torsionskasten kann dann die Struktur für den Tankbereich eingepasst werden. Ein großer Teil der dafür erforderlichen Bauteile wurde bereits mit den Bauteilen für den Linken Innenflügel, spiegelbildlich gefertigt.
Flügelendkasten Unterseite mit Spreizklappen
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Flügelendkasten Oberseite
Rechte Motorgondeln, (Motor-Positionen 3 und 4) Konstruktion Fertigung
Bernd Poppe Margret Kristensen Wilhelm Brinkmann Uwe Czernay Hinrich Engel Detlef Jürgens Klaus Walz
Die Motorträger, ihr Zusammenbau mit dem Fahrwerksraum bzw. der Adapterstruktur für die Außenmotorposition, Strömungsverkleidungen, Lüftungsklappen und Ölkühlerverkleidungen sind fertig, bereit für die weitere Integration dieser Baugruppen mit den Flammendämpfern, der Abgasanlage, und den Motorverkleidungen. Letztere beiden Komponenten sollten vom SDTM Berlin an einen Fremdfertiger gegeben werden. Hier wurde noch einmal eine Aktion zur Beschleunigung vereinbart.
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Karl Hartmann
Motorträger Zusammenbauten
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Ob ein zweiter Ölkühler noch beim SDTM Berlin verfügbar ist, wird kurzfristig geprüft, falls nicht, werden wir wohl mit einer entsprechenden Attrappe leben müssen. Ganz anders sieht es schon mit dem Anbau der Motorverkleidungen aus. Hier ist wenigstens ein Motor erforderlich, um die Anbauten vornehmen zu können. Bei Rolls Royce (RR) steht ein Rumpfmotor zur Verfügung, den uns die Kollegen aus Oberursel kurzfristig überlassen werden. Damit können wir dann für die beiden Positionen, Motor 3 und 4, die entsprechenden Anbauvorkehrungen für die Verkleidungen herstellen und positionieren. Noch schöner wäre, einen 4. Motor, den wir ja aus dem Luftfahrtmuseum in Madrid bekommen sollten, dafür zu nutzen. Erinnern wir uns: Im Jahre 2007 wurde die Möglichkeit entdeckt, einen BRAMO 323 R2 Motor aus Madrid zu bekommen. Es sollte ein Tausch sein, Motor gegen Motor. Das DTM Berlin hatte einen ANSALDO 6A Motor, der dem spanischen Museum ein geeignetes Tauschobjekt schien. Der Motor wurde im Laufe des Jahres 2008 vom SDTMB, nach den spanischen Wünschen, komplettiert und, mit einer sehr schönen Luftschraube versehen, der „Generalität“ des Museums vorgestellt und wurde von den Spaniern so akzeptiert. Vielleicht etwas „blauäugig“ in diesem Tauschgeschäft, planten wir die Übergabe der jeweiligen Motoren im Frühjahr 2009. Eine Tauschgenehmigung, mit einem zunächst zeitlich nicht bekannten Durchlauf durch die spanische Administration, inkl. einer Unterzeichnung von König Juan Carlos I, wurde erforderlich. Warten ist angesagt! Endlich Anfang 2011 bekamen wir die Kopie der Genehmigung (mit königlicher Unterschrift) über einen Kontakt, den unser Condor Kollege Eckart Wutke, noch aus Airbus Zeiten, nach Spanien hatte. War nur noch die Frage offen: Wer darf auf Deutscher Seite den Tausch vornehmen? Das DTM Berlin jedenfalls nicht (!!), als „nur“ Landes Museum und nicht Staats Museum, also nicht „satisfaktionsfähig“, gab es keine Chance. Zurzeit wird untersucht, das zum BMVg gehörende Luftwaffenmuseum Berlin (staatlich!!) einzuschalten. Die damit verbundene Administration lässt, zunächst einmal, keine Freude aufkommen. Nur höchste diplomatische Stellen könnten noch zielführend wirken. Das kommt uns alles ziemlich spanisch vor! Aber unverzagt glauben wir, den Fall doch noch lösen zu können!!!
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Rechte Spreizklappe 3 Konstruktion Fertigung
Bernd Poppe Wolfgang Bosse
Margret Kristensen Eugen Dörnath
Für die Spreizklappe 3 des Linken Außenflügels wurde ein Großteil der Restaurierungsarbeiten schon in 2010 ausgeführt. 2011 waren noch die Verbindung der Beplankung mit der Rippenund Holmstruktur sowie der Einbau der Stringer zu erledigen. Damit war die als Vorrichtung dienende Aufbauplatte wieder frei. Die Arbeiten an der Spreizklappe 3, Rechter Außenflügel, konnten beginnen. Da für diese Spreizklappe keine brauchbaren Strukturteile für eine Restaurierung zur Verfügung standen, musste eine Neufertigung nach dem Muster der linken Klappe auf Basis einer gespiegelten Konstruktionszeichnung erfolgen; Rippen, Holme, Verbindungs- und Anschlussteile, Beplankung, Stringer, Endleiste. Allein die Beschläge für die Betätigung der Spreizklappe und die Lagerbeschläge zum Anschluss an den Flügelendkasten sind noch als Bauteile verfügbar. Es wurden Bauteilvorrichtungen gebaut und interne / externe Fertigungsmöglichkeiten gesucht. Das Holm- Rippen- Gerüst ist auf der Aufbauplatte fertig positioniert und fixiert. Nach der Farb Grundierung der Einzelteile erfolgt die mechanische Verbindung mit Zugnieten und Hi Loks. Aufbauplatte für die Struktur Spreizklappe 3
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Linker Außenflügel Konstruktion Bernd Poppe Vorrichtung / Infrastruktur Fertigung Gerd Cording Axel Steuer
Margret Kristensen Egon Stodulka Hans Dörsing Evgeniy Khashenko Erich Popp Tibur Tolnay
Jürgen Schmidt
Der Beginn der Restaurierung des sogenannten „Kvitanosi“ Flügels, Werk Nr. 0140, wurde schon für das Jahr 2010 für alle Strukturbaugruppen beschrieben: Flügelnase, Torsionskasten, Endkasten. Die Restaurierung der Nasenstruktur entsprechend der festgelegten Konzeption wurde aus Platzmangel zunächst nicht weiter verfolgt. Für den Endkasten wurden zwischenzeitlich eine Vielzahl von Rippen restauriert, und diese warten nun auf den Anbau an den Hauptholm des Torsionskastens. Der in der Vorrichtung, entsprechend der vorgegebenen Flügelausrichtung, fixierte Torsionskasten bereitete jedoch ein paar mehr Kopfschmerzen. Mit fortschreitender lokaler Demontage, wurden Spannungen in der Struktur bemerkbar, die sich in mehr oder weniger starken Deformationen austobten (hier erkennt man deutlich, dass dieser Flügel natürlich auch abgestürzt war). Die genaue Positionierung des Kastens über 9m Länge und die Verfolgung des berechneten Straks mussten daher mehrfach, in der relativ einfachen aber flexiblen Vorrichtung, nachgeführt werden. Und es musste weiter demontiert werden, bis endlich eine akzeptable, Form und Lage, auch für die weitere Montage des Außenflügels gefunden wurde. Zum Zweck von lokalen Messungen und Positionierungen im Verlauf der Restaurierung, wurde die dafür erforderliche, senkrecht nach oben verlaufende Flügelaufbauebene mit Hilfe von vertikal und horizontal verlaufenden „Fäden“ sorgfältig aufgespannt. Fehlende Rippen sind gefertigt, die Holmteile und Stringer von Premium Aerotec (PA) Nordenham sind geliefert, und die konstruktiven Voraussetzungen für die Herstellung der Flügelspitze sind verfügbar.
Linker Außenflügel 0140 in der Bauvorrichtung
Linker Außenflügel 0140, Hauptholm
Beim Einspannen der Außenflügelstruktur in die Bauvorrichtung wurde uns schnell klar, dass ohne Zugangsbühnen an beiden Seiten der Vorrichtung der Aufbau des Außenflügels nicht machbar ist. Einfache Leitern o.ä. waren aus Sicherheitsgründen nicht zulässig. Also wurde von Hans Dörsing mit dem Airbus Sicherheitsbeauftragten Norbert Fährmann ein Bühnenkonzept, einschließlich der notwendigen Zugänge zu den oberen Bereichen, geplant und dann auch realisiert. Damit ist eine Menge Gerüst und Sicherheitsgeländer um die eigentliche Vorrichtung herum platziert, kaum ist noch die Außenflügelstruktur zu erkennen. Aber Sicherheit muss sein, obwohl wir manchmal (fälschlicherweise) annehmen, dass es auch einfacher gehen könnte.
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Linke Querruder (innen und außen) Konstruktion Fertigung
Egon Stodulka Klaus Birkner
Rudolf Leidinger
Rüdiger Rost
Über den Beginn der erforderlichen, vollständigen Rekonstruktion und die ersten Restaurierungsarbeiten für das geteilte Querruder hatten wir schon im letzten Jahr berichtet. Mit fortschreitender Arbeit mussten immer wieder weiter detaillierte konstruktive Lösungen erzeugt werden, Einflüsse von umgebender Flügelstruktur und des Flügelstraks zu untersuchen, um das Restaurierungsteam weiter auf dem richtigen Weg zu wissen. Nach dem zunächst getrennten Aufbau von innerem und äußerem Querruder und der Fertigung einer Vielzahl neuer Teile, ist das Querruder inzwischen über die gesamte Länge aufgespannt worden. Die Anschlusspunkte an die Flügelstruktur sind auf einer gemeinsamen Drehachse positioniert. Mit einer steifen Welle konnte diese Achse simuliert werden. Die komplette Struktur, Nasenstücke (Originalteile), Rippen, Endleisten und Anschlussbeschläge, muss noch um das äußerste Ende mit einem besonders komplexen Strak ergänzt werden. Die aerodynamische Oberfläche der Querruder wird durch eine Stoffbespannung realisiert.
Neue Querruderrippen
Querruderteile auf gemeinsamer Drehachse
Auch die Stoffbespannung, mit der nicht nur das Querruder sonder auch alle anderen Ruder des Flugzeuges und relativ große Flächen des Außenflügels verkleidet werden, wird zu einer besonderen Herausforderung. Es sollte ein Stoff gefunden werden, der in etwa dem historischen Vorbild entspricht. Dazu wurde zwischenzeitlich eine winzige Menge dieser Bespannung von der alten Flügelstruktur abgekratzt und zur Analyse an das Berliner Museum geschickt. Eine Internetrecherche brachte darüberhinaus einen Hinweis auf die ehemalige Fabrik, die für Focke Wulf derartige Stoffe geliefert hatte. Es gibt diese Firma nicht mehr, aber ein Hinweis auf das Material wurde gefunden: Mako oder Leinen. Ob diese Stoffe noch zu finden sind, werden wir gemeinsam herausfinden. Bis zur tatsächlichen Anwendung ist ja noch etwas Zeit.
Rippennadel (Focke Wulf Patent) Geformter Federstahldraht
Stanzen der Nadelschlitze in eine Querruderrippe
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Zum Befestigen der Stoffbespannung an der Struktur befinden sich im Abstand von 27,5mm Schlitze in den nach außen liegenden Flächen der zu bespannenden Strukturteile. In diese Schlitze wird ein Fixierdraht, eine von Focke Wulf patentierte sogenannte Rippennadel aus geformtem Federstahldraht eingeführt. Auch hier galt es einen Fertiger zu finden, der die relativ geringe Menge von 500m (einschließlich der Anteile für Lufthansa Berlinstiftung, LHBS) überhaupt herstellen wollte. Schwierigkeit ist, dass nach dem Biegen sich der Draht sofort zu einem nicht mehr vernünftig entwirrbaren Knäuel verheddert. Die intensive Suche von Eckart Wutke nach einer Lösung quer durch die europäische Drahtindustrie und die Überlistung der Einkaufssysteme führte zur Bestellung bei der Fa. Federnshop-Bayern. Die 500m Rippennadel werden uns geliefert, in 0,5m Längen, „verhedderungsfrei“ in Plastikbeuteln verpackt.
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Rumpfstruktur Konstruktion Strak Fertigung
Peter Kock Oswald Kaiser Monika Kock (Airbus) Horst Becker Tibur Tolnay
Willi Martens
Bernd Poppe
Eckart Wutke
• Strak und Bauteilkonstruktion Die Basis des Rumpfstrakes für den Bereich Spant 3 bis Spant 9 war im November 2010 freigegeben worden. Im Jahr 2011 mussten entsprechende Detaillierungen vorgenommen werden: Ergänzung der Rumpfoberflächen um Schnitte an den Spantlagen und die Spantkonturen,
Zusammenbau in 3D Rumpfflächen / Spantkonturen / Fenster- und Türausschnitte / Stringerlagen
Unterbodengruppe Ansicht von unten
Tür- und Fensterausschnitte wurden in das dreidimensionale (3D) Modell des Rumpfes aufgenommen, die Fußbodenlage fixiert und die Stringerlagen über die gesamte Rumpflänge ermittelt und ebenfalls in das Model eingefügt. Damit können nun alle Schnittpunkte zwischen Spanten und Stringern für die konstruktive Auslegung dargestellt werden. Die Detaillierung der Unterbodenstruktur ist nun auch Teil des 3D Modells. Eine durchgängige Lage der Steuergestänge unter dem Fußboden lässt sich so einfach kontrollieren. Für die Anwendung unseres 2D KonstruktionsSystems CCD mussten die 3D Daten allerdings zunächst einmal für dieses System umformatiert werden. So wie das Aufbaukonzept des Rumpfes anhand des geborgenen Rumpfteiles im Lager Stuhrbaum entwickelt wurde, geht es nun mit der konstruktiven Auslegung weiter. Willi Martens nimmt die Konstruktionsprinzipien der alten Rumpfstruktur detailliert auf (dafür haben wir das Rumpfteil zur besseren Ansicht der Unterstruktur auf die Seite gelegt) und gibt diese als elektronische Skizzen an die Bauteil Konstruktion weiter: Oswald Kaiser, Peter Kock und Bernd Poppe.
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Rumpfflächen
Spantkonturen
Fenster- und Türausschnitte
Stringerlagen 8
Damit bietet sich eine ausgezeichnete Basis für eine zügige Konstruktion der Bauteile und Baugruppen im Team. Die Rumpfkonstruktion befasst sich zunächst mit einem ca. 6m langen Rumpfabschnitt von Spant 5 bis Spant 6. Dafür sind die Bauteile für die Bodengruppe dieses Abschnittes im wesentlichen fertig, Bodenbleche mit Stringern und Sitzbefestigungsprofilen und die Spant - Unterzüge. Für die 19 Spante des oberen Rumpfquerschnittes sind die Konstruktionszeichnungen ebenfalls fertiggestellt. Willi Martens ist mit den Prinzipskizzen immer einen Schritt voraus, damit die Bauteilkonstrukteure lückenlos mit Informationen versorgt werden können. Gesamtherstellung Team Bremen
Montage Hamburg. ET Baugruppen Bremen
Zuordnung Condor Rumpfsektionen
• Fertigung Die Fertigung der Einzelteile der ersten Bodengruppe (Spant 5 bis 6) hat begonnen. Die sechs Einzelbleche des Bodenbleches wurden gefräst und mit allen Vorbohrlöchern versehen, die für den Zusammenbau der Einzelbleche, für die genaue Positionierung der Stringer- und Sitzschienenprofile sowie für die Unterzüge erforderlich sind. Die Verbindungsdoppler liegen vor, die Profile wurden bei Premium Aerotec (PA) in Nordenham gefertigt. Die universelle Vorrichtung für alle Bodengruppen des Condor-Rumpfes wurde geliefert und wird im Januar 2012 auf neuer Fertigungsfläche aufgebaut und in Betrieb genommen.
Condor Rumpf Vorrichtung, Bodengruppen
Geliefert und eingelagert
Nach Fertigstellung der Zeichnungen für die 19 Unterzüge der o.g. Baugruppe können diese auf parallelen Arbeitsplätzen gefertigt werden. Ebene Aufbauflächen und 1:1 Kopien der Baugruppenzeichnungen stehen den Mitarbeitern als Aufbauhilfen zur Verfügung. Für die oberen, über dem Fußboden liegenden Rumpfspante, hatten wir berichtet, dass die geeigneten Technologien, die Fähigkeit diese für unsere Spantprofile einzusetzen und die Begeisterung für unser Condor Projekt bei PA in Nordenham gefunden wurden. Die erste reale Spantzeichnung ist auf dem Wege zu PA, um den Formungsprozess zu fixieren und um zu erproben in wie weit, durch geschickte Nachformung, aus einem Spantprofil möglichst viele benachbarte unterschiedliche Profile hergestellt und die Anzahl der benötigten Formwerkzeuge auf ein Minimum beschränkt werden können. Wenn alles gut läuft und die Kollegen in Nordenham die Condor Wünsche einigermaßen problemlos in die laufende Airbus Produktion einfügen können, werden wir schon bald die ersten Spante montieren können. Auch die Frage nach Fertigungsunterstützung ist inzwischen zu einer greifbaren Lösung gekommen. Die Kollegen von der LHBS in Hamburg werden wohl die Montage der Rumpfsektionen von Spant 6 bis Spant 9 (s. o.) übernehmen, wobei Konstruktion sowie Teile- und Baugruppenfertigung im Condor Team Bremen verbleiben.
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• Steuerungselemente Entwurf / Fertigung
Josef Klein
Horst Mahal
Querruder und Spaltklappen am Außenflügel benötigen Umlenkhebel und Betätigungsgestänge, um das Kommando aus dem Cockpit in eine entsprechende Verstellung dieser Steuerflächen umsetzen zu können. Der Antrieb für die Spaltklappen wird als Verlängerung des Antriebsstrangs der Spaltklappen am Innenflügel realisiert. Der Antrieb für die Querruder ist bereits im Innenflügel eingebaut. Das Gestänge vom Innenflügel zur Querruderposition am Außenflügel muss noch installiert werden. Für beide Steuerelemente sind Umlenkhebel erforderlich, die die Verstellung der Spaltklappe bzw. Ruder möglich machen. Die Fertigstellung dieser Elemente wurde von unseren Steuerungsexperten Josef K. und Horst M. in ihrem kleinen Werkstattbereich der Halle 5 schon weit vorangetrieben.
Systemskizze, Umlenkhebel Querruder Außenflügel
Steuergestänge / Umlenkhebel Spaltklappen
• Ergänzende Funktionen im Condor Restaurierungs-Team Fertigungsleitung Liberos / Springer Elektroinstallation Dokumentation Administration Infos / Home Page Auszeiten
Peter Wiesner Georg Black Georg Black Heiner Niehoff Udo Fach Jürgen Molkenthin Heinz Schierenbeck
Karl Kaszemeik Bernd Toben Reinhard Hoffmann Heino Westermann Conrad Hamann Friedrich Schneider Horst Spinnreker Heiner Niehoff
Heinz Wohlers
Horst Schön
Die Gesamtheit der Aufgaben für die Restaurierung unserer Condor wurden auch in diesem Jahr wieder von den bewährten Mitarbeitern erledigt und unterstützt. Fertigungsleitung, Koordination der jeweiligen Arbeiten und Austausch mit der Bauteilkonstruktion (wenn wir die Konstrukteure nicht doch persönlich brauchen) sowie Versorgung der Restaurierer mit Material oder sonstigen Hilfeleistungen sind weiterhin die Aufgaben von Peter W., Karl K. und Bernd T. Immer da bei den Restaurierungsarbeiten, wo sie gerade gebraucht werden, greifen unsere Springer und Liberos ein und unterstützen so den reibungslosen Arbeitsablauf in den einzelnen Baugruppenteams, Georg B., Reinhard H., Heino W., Heinz W.. Für die Elektroinstallationen unserer beweglichen Teile am Flügel machen sich unsere beiden Fachleute immer wieder verdient, Georg B., Conrad H.
Fertigungsleitung: Karl, Peter
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Peter, Bernd
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Liberos / Springer: Heinz, (Bernd), Heino, Reinhard, Georg
Elektroinstallation: Georg, Conrad
Im Bereich der Dokumentation wurden wieder eine Menge neuer Bilder geschossen, gesammelt und archiviert. Um auch die lesbare Version einer Restaurierungs-Dokumentation voran zu bringen, haben Heiner N. und Friedrich Sch. Verstärkung durch Horst Spinnreker bekommen. Nach der Informationsphase werden wir 2012 dokumentarisch nun richtig durchstarten.
Dokumentation: Horst, Heiner
Heiner, Friedrich
Die Administratoren, Udo F., Heiner N., haben auch in diesem Jahr wieder ihren „Spaß“ mit den EDV Systemen gehabt. Nichtsdestotrotz sind weitere elektronische Hilfen entstanden, um die Mitarbeiter-Verwaltung noch besser in den Griff zu bekommen und gerüstet zu sein, jedwede Anfrage zu Fahrtkostenabrechnungen und z .b. Ausweisverlängerung für uns Fremdarbeitskräfte schnell zu erledigen. Inzwischen sind wir auch in der Lage eigenständig den Soll-Ist Vergleich für das Condor Budget zu erledigen. Udo F. hat seine globale, von Toulouse bis Bratislava reichende, Kommunikationsbreite weiter vervollständigt, und er lässt nicht nach, immer wieder etwas Condor Freundliches bei seinen Partnern zu hinterlassen. Damit sorgt er für angemessenes „Schmiermittel“ zur Beschleunigung unserer Bestell- und Einkaufsvorgänge.
Administration: Udo, Heiner
Home Page: Jürgen
Jürgen M. sorgte weiter für die neusten Informationen, die irgendwo auf dem „AntikMarkt“ für unser Restaurierungsprogramm von Interesse sein könnten. Und er wird für das Condor Team Bremen helfen, die nun endlich für die Condor Restaurierung verabschiedete Erstellung (s.u.) einer Home Page in eine angemessene Form zu bringen.
Für Heinz Sch. und Horst Sch. endet nun wohl doch ihre Condor Auszeit, was wir schon vor einem Jahr vermutet hatten. Alle offenen Punkte bei der Unterstützung der A400M Mannschaft scheinen geklärt zu sein. Wir freuen uns beide wieder im Condor Team zu treffen.
• Mitarbeiterstand im Condor Team 2010:
56 aktive Condor Mitarbeiter 2 inaktive Mitarbeiter 1 Mitarbeiterin verlässt das Condor Team
2011:
55 aktive Mitarbeiter 2 inaktive Mitarbeiter 4 neue Mitarbeiter 59 aktive Mitarbeiter im Condor Team
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Die 2010 ausgeschiedene Mitarbeiterin Marion Wagner ist jetzt in Amerika, aber ihr Herz schlägt immer noch für das Condor Team. Beweise: Ein reger E-Mail Verkehr über den Teich und ein kleines Päckchen zu Weihnachten (Entgrathilfe), natürlich mit Grüßen an alle. Danke! Oswald Kaiser (Konstruktion Rumpf), Horst Spinnreker (Dokumentation), Jürgen Schmidt (Restaurierung Linker Außenflügel), Jürgen Buchholz (Restaurierung Rechter Innenflügel) sind die neuen Mitarbeiter. Jürgen Buchholz ist in seinem Arbeitsleben Mitarbeiter bei der Fa. SECURITAS, die für Airbus den Sicherheitsdienst am Standort durchführt. Seinen Dienstplan hat er in Absprache mit seinen Vorgesetzten so organisiert, dass er so oft wie möglich mittwochs zu uns stoßen kann. Super!
• Eine wichtige Veränderung: Condor Fläche Dadurch, dass der Linke Innenflügel immer noch keine Bleibe in einer Ausstellung gefunden hat, wird der Platz in der Halle 5 immer knapper und die Belegung der Fläche entspricht nicht den notwendigen Arbeits-Sicherheits-Bedingungen. Eine zusätzliche Fläche im Ostteil der Halle 5 konnte schon von der Restaurierung der Querruder belegt werden. Weitere Flächen in der Halle 5 sind zurzeit nicht für Condor frei zu machen, insbesondere da gerade die Airbus Kollegen aus der Halle 20 mit den A380 Landeklappenträgern dort eingezogen sind. Priorität! Eine mit dem Facility Management Bremen abgesprochene Lösung für Condor ist nun: Fläche in der alten Feuerwehrhalle im Gebäude 13 EG. Diese Fläche wird zurzeit von einigen Leichtbauwänden und einer tragenden Trennwand befreit und die Heizungs- und Energieversorgung müssen überarbeitet werden. Ab Januar 2012 ziehen wir dort ein, zunächst mit den Bodengruppen des Rumpfes. Entspannung, Super!
• Condor Historien Ecke in Halle 5 Konzept / Realisierung
Gerd Böttcher
Druck
Airbus Druckerei Bremen
Schon vor Jahren hatten wir eine Wand unseres Condor Restaurierungsbereiches mit Magnetschienen bestückt, um hier verschiedene Informationen zu unserem Condor Programm sichtbar machen zu können. Kein richtiges Konzept, Versagen der Magnete, Flattern der angebrachten Papiere im Zugwind und überhauptSDas fand auch Gerd Böttcher! Und in Abstimmung mit dem Team machte er sich an die Arbeit. Alles was er an Computertechnik, Fotobearbeitungsprogrammen, grafischen Möglichkeiten, Konzeptideen verfügbar machen konnte wurde mehrmals auf den Prüfstein gelegt, bis die Endfassung: Vier große Tafeln zur Darstellung der Condor Historie ihm endlich gefiel und als Druckvorlage vorlag. Nun galt es nur noch die Druckerei zu überzeugen, dass es am Ende auch richtig gut aussieht. Und das ist Gerd wirklich gelungen, über vier Stationen wird die Historie der Condor aufgezeigt: Das Flugzeug Focke Wulf Fw 200 Condor in seinen zivilen und militärischen Versionen, die Bergung der beiden abgestürzten Maschinen aus dem Trondheim Fjord 0063 und vom Berg Kvitanosi 0140, die Restaurierungsarbeiten im Condor Team und das Condor Team selbst. Alles zeigt sich in sehr gelungenen Darstellungen, ausgesprochen bewundert vom ganzen Team und von allen zufälligen und dorthin geführten Besuchern der Halle 5. Super!! Nun mangelt es Gerd nicht etwa an neuen Ideen, er plant schon die Erweiterung der vier Tafeln (die Länge der Wand lässt da noch einiges zu) und ein zufälliger Blick auf einige seiner Entwürfe versprechen wieder eine tolle Arbeit und eine informative und anschauliche Ergänzung der Condor Historien Ecke. Condor Historien Ecke, Autor Gerd Böttcher
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• Condor Team, externe Beziehungen / Aktionen • 60. DGLR Kongress Bremen 27.- 29.09. 2011, Condor Ausstellung Delegierte
Günter Büker Karl Kaszemeik Jürgen Molkenthin
Horst Becker Bernd Poppe
Durch Vermittlung unseres Condor Freundes Jürgen Klenner beim Vorsitzenden des DGLR (Deutsche Gesellschaft für Luft und Raumfahrt) Detlef Müller Wiesner, konnte das Condor Team an der begleitenden Ausstellung zum 60. DGLR Kongress im Congress Centrum Bremen teilnehmen. Mit Postern, Condor Modell von Wilhelm Brinkmann, Berichten und ein paar originalen Condor Struktur-Stücken konnten wir einen richtig guten Stand aufbauen. Nachdem wir am erste Tag nur in einem Nebenraum Platz fanden, sorgte die Congress Centrum Managerin für einen besseren Platz, mitten im Geschehen. Hier konnten wir eine Vielzahl von interessierten und interessanten Menschen treffen und mit ihnen diskutieren, eine tolle Erfahrung.
Eugen Dörnath Heinz Wohlers
Heiner Niehoff Eckart Wutke
Condor Stand beim 60. DGLR Kongress Congress Centrum Bremen
Im nächsten Jahr findet dieser Kongress, anlässlich eines DGLR Jubiläums, während der ILA in Berlin statt. Die DLRG hat ihre historische Sparte wieder besetzt, durch Hedwig Sensen, Präsidentin der Vereinigung Deutscher Pilotinnen. Es wird erwartet, dass in Berlin wieder einmal etwas zur Historie des Flugzeugbaus in Deutschland im Programm stehen wird. Eine Einladung des Condor Teams zu Vortrag und Ausstellung wird in jedem Fall positiv geprüft. Super! Condor Präsentation in Berlin!!
Besucher am Condor Stand
Präsentationen und Diskussionen
Dezember 2010
Potentielle Besucher im Congress Centrum
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• Partnertreffen, 22. Nov. 2011 in Berlin Delegierte
Günter Büker
Horst Becker
Peter Wiesner
Eckart Wutke
Nach dem letzten Treffen am 09.Dez. 2010 in Bremen war in diesem Jahr das Treffen in Berlin angesetzt. Der Partner-Rat aus Vertretern von SDTM Berlin, LHBS Hamburg, Rolls Royce Dahlewitz / Oberursel, und Airbus Condor Team Bremen traf sich zu einer umfangreichen Tagesordnung. Der Bericht über den Stand des Projektes bei dem jeweiligen Partner ist immer der erste Diskussionspunkt. Die Novellierung der Inhalte des partnerschaftlichen Vertrages von Dezember 2000, mit der Festlegung der Bauanteile der Partner, die Festschreibung des Restaurierungszieles, Beschreibung des technischen Zustandes des fertigen Flugzeuges, sowie die Ausstellung des Flugzeuges wurden in Punkt zwei erarbeitet Die Bauanteile der Partner verschieben sich geringfügig zwischen Bremen und Hamburg, aus Kapazitätsgründen wird der Rumpf von Spant 6 bis Spant 9 zusätzlich von LHBS übernommen, Konstruktion und Fertigung der Einzelteile und teilweise der Baugruppen bleiben in Verantwortung des Condor Teams Bremen. Das Restaurierungsziel ist nach wie vor ein auf eigenem Fahrwerk rollfähiges, komplett restauriertes Flugzeug. Die Beschreibung des technischen Zustandes wird über die Dokumentation auf den tatsächlichen Stand gebracht. Die Ausstellung der kompletten FW 200 erfolgt in Berlin und soll in einer „Werftszene“ präsentiert werden. Ausstellungsfertige Baugruppen können von den jeweiligen Partnern präsentiert werden, längstens bis alle Baugruppen des Flugzeugs fertig sind. Danach werden alle Baugruppen nach Berlin transportiert und dort zum fertigen Flugzeug zusammengebaut. Der Ausstellungsort wird dann von SDTM benannt. Airbus Condor Team
SDTMB
Rolls Royce
LHBS
Günter B.
Condor – Projekt – Rat, SDTM Berlin, 22. Nov. 2011
Weitere Punkte waren: Bergungsvorhaben im Jahr 2012, insbesondere für Cockpit Teile, das Projekt Flughafen Tegel als Erweiterung des Berliner Museums, Ausstellungsarbeiten für die Gemeinde Voss in Norwegen als Ersatz für die an die Condor Partner übergebenen Condor Teile vom Berg Kvitanosi, der Einsatz von Werbemitteln seitens SDTM, sowie die Erstellung einer Home Page für das Projekt Condor Restaurierung. Für die Condor Home Page ist vorgesehen, einen zentralen von SDTM einzurichtenden Server in Berlin zu nutzen. Für alle Partner wird, neben den gemeinschaftlichen Inhalten, jeweils ein separater Zugriff auf einen partnerspezifischen Teil eingerichtet. Dieser Teil wird dann jeweils von den Partnern bestückt. Für das Condor Team Bremen wurde Jürgen Molkenthin für die Zuarbeit zur Condor Home Page benannt. Bilaterale Abstimmungen erfolgten zwischen den jeweiligen Partnern: SDTM Bestellungen (+ Beschleunigung) der Motorverkleidungen in Ungarn und der Abgassammler bei einem deutschen Hersteller, sowie der Überlassung eines Rumpfmotors von RR für Bremen, zur Weiterführung der Integration der Motorträger-Zusammenbauten in Bremen.
Dezember 2011
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• Ausstellung Condor Linker Flügel Eine unendliche Geschichte ist es mit der Ausstellung des Condor Flügels in Bremen: Begonnen 2005 mit dem Flughafen Bremen / Bremenhalle, endgültige Absage für die Bremenhalle 2010, Befürchtung eines frühzeitigen Abtransportes nach Berlin wegen Platzmangel in der Halle 5, Beschluss in 2010: Verbleib in Halle 5 unter weiterem Zusammenrücken auf der Restaurierungsfläche, aufkommende Euphorie nach Interesse der Stadthalle Bremen (ÖVB Arena), Zerschlagung wegen mangelnder Tragfähigkeit der vorgesehenen Hallenfläche, immer wieder Einschaltung der Politik, soweit das für das Condor Team möglich war, Empfehlung des Condor Teams an Mitarbeiter des Wirtschaftsressorts durch den ehemaligen Stadthallenchef Claus Kleybold. Besuch dieser Mitarbeiter im Condor Team am 07.04 2011. Aus diesem Treffen wurde ein Projekt initiiert mit Unterstützung durch den ehemaligen Geschäftsführer des Universums Bremen, Martin Cepek, zur Auswahl eines geeigneten Ausstellungsortes in Bremen und der Definition einer angemessenen musealen Darstellung. In die Bearbeitung fiel die überraschende, aber willkommene Einladung an das Condor Team durch Flughafenchef Jürgen Bula, aus der sich der überraschende Vorschlag entwickelte, den Condor Flügel im Flughafen Abfertigungsbereich auszustellen. Dieser Vorschlag floss dann in die Untersuchung von M. Cepek ein und erzielte dort die (nicht so ganz überraschende) Priorität 1. Verhandelt werden sollen: Ausstellung des Flügels, Steuerrung der beweglichen Flügelteile und interaktive Multimediashow „Von der Condor zum Airbus A380“. Ein abschließendes Gespräch Wirtschaftsressort, M Cepek, Flughafen Bremen über eine konkrete Realisierungsmöglichkeit steht noch aus. Weiter: Hoffen im Condor Team!!
• Condor - Team - Jahresausflug 2011 In diesem Jahr gab es traditionsgemäß wieder einen Condorianer-Ausflug mit Partnern. Ziel war dieses Mal Leipzig. Besichtigung des neuen Hauptbahnhof (Kopfbahnhof), Rundgang in zwei Gruppen durch die Innenstadt, Messegelände, gemütliches gemeinsames Abendessen, Testfahrt mit der Straßenbahn, Übernachtung im schönen Hotel, Besuch des Völkerschlachtdenkmals und Besuch des Gasometers mit einem Rundum-Panorama-Bild des Regenwaldes, beeindruckend untermalt mit Licht- und akustischen Effekten; abschließendes Mittagessen unterm Sonnenschirm, Rückfahrt bei Regen (mal wieder Glück gehabt). Ein gelungener und vielseitiger Ausflug. Die Tour für das Jahr 2012 ist schon in Planung!!
Stadtführung, Condor Team in Lauschstellung
Leipzig, Völkerschlachtdenkmal
Goethe und Condorianer in Leipzig
Regenwald Panorama im Gasometer
Dezember 2011
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• Noch eine Condor Reise Die Idee war, unseren „Alten Kameraden“ (80+) für ihre nicht ganz uneigennützige (nur so kann man sich seinen Spaß selber machen) ehrenamtliche Arbeit im Condor Team einmal mit einem besonderen Bonbon zu würdigen. Es bedurfte nur einer kleinen Anfrage in dieser Sache an den Bürgerschaftspräsidenten Christian Weber und die Senatskommission. Sozusagen postwendend kam eine Einladung des Bundespräsidialamtes zum Sommerfest des Bundespräsidenten nach Berlin. Am 30.06.2011 ging es für Wilhelm Brinkmann, Wilhelm Hiller, Friederich Schneider, Fritz Schneider, und Helmut Spinken, in Begleitung von Karl Hartmann, auf die Reise nach Berlin. Ein angemessenes Hotel wurde von Heiko Triesch organisiert, ebenso eine Fahrt auf der Havel, und echte Berliner Bouletten mit Kartoffelsalat im Nicolaiviertel. Ein nachmittäglicher Besuch in der Bremer Landesvertretung, mit Ratskellerwein, und endlich um 18:00h im Schlossgarten Bellevue und dann die Begrüßung durch den Bundespräsidenten, so ging es weiter. Alles vom Feinsten auf dem Fest, bis auf 1,5m an den Bundespräsidenten herangearbeitet(!), Hape Kerkeling führte durch das tolle Programm, Getränke und Häppchen, was man wollte, Klaus Wowereit zum Smail Talk, S. Geschafft und Zufrieden mit dem Tag im Hotel. Verdient! und Gelungen!
Condors „Alte Kammeraden“ beim Sommerfest des Bundespräsidenten 2011
Fazit für das Jahr 2011 Wieder ist ein Condor-Jahr vergangen, und es sind eine Menge Aktionen gelaufen, über die hier berichtet werden konnte. Die Condor Restaurierung ist in 2011 zielgerichtet wieder ein gutes Stück vorangebracht worden, wohl wissend, dass immer wieder Überraschungen bei der Erledigung unserer Arbeiten auf uns warten, die das Tempo an dieser Stelle drosseln. Wir sind wieder 4 Mitarbeiter mehr und haben ein gutes Stück neue Fläche erhalten, wir können so noch mehr parallel arbeiten, ohne uns gegenseitig auf die Füße zu treten. Im Neuen Jahr werden wir bestimmt wieder beweisen können, dass uns von unserer Begeisterung für das Projekt Condor Restaurierung noch nichts abhanden gekommen ist.
Das Condor Team sagt:
!! Danke für die Hilfe im Jahr 2011 !! Wie jedes Jahr möchten wir uns hier bei allen recht herzlich bedanken, die an unserem Projekt mitgewirkt, uns mit Rat und Tat zur Seite gestanden, und uns Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt haben. Und Dank an die Standortleitung Bremen für die wichtige, verbale und finanzielle Unterstützung des Condor Projektes.
Dezember 2010
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• Jahresabschluss 2011 Eventmanager Reinhard Hoffmann Margret Kristensen Heiner Niehoff Fritz Schneider Axel Steuer Heino Westermann Renate Wiesner Peter Wiesner Helfer Ungezählte Heinzl-Frauen & Heinzl-Männer SSund alle Jahre wieder die Gleichen!
Traditionell wird das Condor Jahr mit einer Weihnachtsfeier abgeschlossen. Dazu kommen die Condorianer mit Frauen, Freundinnen und Bekannten, soweit andere Termine nicht dagegen sprechen. Auch Besuch von außerhalb lässt sich diese legendäre Feier nicht entgehen. Kollegen von LHBS Hamburg, RR Dahlewitz / Oberursel, SDTM Berlin, Junkers Dessau, Airbus Bremen und die VFW614 Freunde Bremen gaben sich die Ehre, an unserer Feier teilzunehmen. Leider war die Standortleitung, unser Projektträger, anderweitig eingespannt und musste so auf dieses einzigartige Event verzichten.
Condor Weihnachtsfeier 06. Dezember 2011
Zu Beginn gab es Tannenzapfen-Figuren für die Damen und Weihnachtsbäume mit Goldnuss (Symbol für die eine oder andere Nuss, zu knacken in 2012) für die Männer. Der Festraum war wieder sehr schön geschmückt, echte und andere Tannenbäume, Figuren, Tannenzweige, Lichter. Alles war mit viel Mühe und Liebe und künstlerischem Können gestaltet und mit großen Zeiteinsatz hergestellt worden. Die wesentlichen Manager für dieses Event sind oben genannt. Beim Auf- und Abbau halfen ungezählte Heinzl-Frauen und Heinzl-Männer.
!! Vielen Dank für euer Engagement !! Letzter Condor Arbeitstag am 14. 12. 2011, Condorianer entlassen in die wohlverdiente Ruhepause. Das nächste Mal treffen wir uns wieder am 10. 01. 2012. (erst! 4 Wochen ohne Condor!!)
Bestimmt sind wir froh, wenn wir unsere Condor endlich wieder sehen!! HB 12.2011
Dezember 2010
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Condor Team Bremen c/o Airbus Operations GMBH Airbus Allee 1 28199 Bremen guenter.bueker@airbus.com / horst-becker.condor3@airbus.com Tel 0049 421 538 2278 / 0049 421 538 7114