WIRIM NORDEN AuSgAbe 4 | 2017
Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein
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Hanseatischer Kaufmannsgeist gefordert
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Junger Wirtschaftstag 2017 in Hamburg
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Digitalisierung der Meere – Chancen und Visionen
copy-druck GmbH, Neumann-Reichardt-Str. 27-33, 22041 HH PVST 55030 Entgelt bezahlt DPAG
EDITORIAL
Dr. Henneke Lütgerath Landesvorsitzender Hamburg
mit Gunnar Uldall hat ein Hanseat par excellence die Bühne verlassen. Mit seinem Gestaltungswillen, seinem diplomatischen Geschick und seiner hohen Fachkompetenz verstand er es immer wieder aufs Neue, der Hamburger Wirtschaft nachhaltige Impulse zu geben. Sie wirken bis heute nach. Ausgestattet mit einem Kompass, der immer in Richtung Soziale Marktwirtschaft zeigte, hatte er maßgeblichen Anteil an Hamburgs fulminantem Aufschwung nach der Jahrtausendwende. Nicht weniger verdient machte er sich in den 18 Jahren als Abgeordneter des Deutschen Bundestages. Gunnar UIdall brannte für Hamburg, für seine Stadt, für sein Land. Mit seinem unerschütterlichen Optimismus konnte Gunnar Uldall Menschen und Dinge bewegen wie kaum ein anderer. Dieses Talent stellte er als Landesvorsitzender des Wirtschaftsrates Hamburg einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis. WIR haben ihm viel zu verdanken. Unser Verband hat nicht nur ein langjähriges Mitglied, sondern einen loyalen Weggefährten und Freund verloren. Chapeau, Gunnar Uldall.
der kleinsten Chance alle Register ziehen, um die Fahrrinnenanpassung weiter hinauszögern. Dies gilt es durch hieb- und stichfeste Unterlagen zu verhindern. So wenig sich Hamburg weitere Verzögerungen bei der Elbvertiefung leisten kann, so wenig kann sich Deutschland ein Machtvakuum in Berlin erlauben. Je länger es anhält, desto stärker profitieren extreme Parteien, desto größer wird die Verunsicherung in der Wirtschaft, desto schwächer ist die Europäische Union. „Sie dienen unserem Land.“ Diesen simplen, aber bedeutungsschweren Satz richtete Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nach dem Scheitern der Jamaika-Gespräche an die Parteien. Staatspolitische Verantwortung sollen sie übernehmen. Stattdessen bestimmen parteitaktische Spielchen, ideologische Verbohrtheit und tiefes, gegenseitiges Misstrauen – Stichwort GlyphosatEklat – das politische Miteinander. Jamaika, GroKo, Schwarzgrün oder doch Schwarz-rot-grün? Dieses Hin und Her muss zum Wohle des Landes und seiner Bürger ein Ende haben.
»Neuwahlen können nur die letzte Option sein.« Was lange währt, wird endlich gut. Diese (leise) Hoffnung nährte zumindest das Bundesverwaltungsgericht mit seiner Entscheidung Ende November, die Klagen von Fischern sowie der Gemeinden Cuxhaven und Otterndorf abzuweisen. Damit ist nach dem wichtigen Urteil vom 9. Februar die zweite von drei juristischen Hürden gemeistert. Weitere Klagen von Privatpersonen und Verbänden werden in diesen Tagen in Leipzig verhandelt. Aber nicht nur die Juristen sind gefordert, auch der Senat und seine Experten müssen endlich liefern. Die im Februar-Urteil festgestellten Planungsmängel müssen zügig und juristisch einwandfrei behoben werden. Die vom Bundesverwaltungsgericht schon 2014 beanstandeten „handwerklichen Mängel“ in den Planungsunterlagen haben den Umweltverbänden in die Karten gespielt. Und auch dieses Mal werden BUND, Nabu und Co. bei
Neuwahlen können dabei nur die letzte Option sein. Dennoch darf die Union eine Regierung nicht durch faule Zugeständnisse erkaufen. Beim Thema Zuwanderung, beim Industriestandort Deutschland und auch beim Gesundheitssystem muss sie klare Linien ziehen. Kompromisse müssen auf Wachstum, Wohlstand und Beschäftigung ausgerichtet sein. Vielleicht tut es auch den Parteien ganz gut, dass Tage der Besinnung vor der Tür stehen. Der Landesvorstand des Wirtschaftsrates Hamburg wünscht Ihnen und Ihren Familien ein frohes, gesegnetes Weihnachten und erholsame Feiertage. Ihr
PS: Ich würde mich freuen, Sie bei unserem Open House am 22. Dezember begrüßen zu dürfen.
WIR IM NORDEN | 4/2017 | Landesverband Hamburg
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Landesverband Hamburg | 4/2017 | WIR IM NORDEN
MOMENTAUFNAHME Land unter am Ocean's end „Am Sandtorkai“. Herbststurm „Herwart“ setzte die HafenCity am 29. Oktober unter Wasser. Foto: Thomas Knoop / bILD
WIR IM NORDEN | 1/2016 | Landesverband Hamburg
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INHALT
START
TITEL
VERANSTALTUNGEN
EDITORIALS
DIGITALWIRTSCHAFT IN HAMBURG
EIN PROJEKT, DAS VERBINDET
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Landesverband Hamburg u Dr. Henneke Lütgerath
55 Landesverband Schleswig-Holstein u Dr. Christian von boetticher
MOMENTAUFNAHME 4
Herbststurm: Hamburg unter Wasser
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28 Der Fehmarnbelt-Tunnel
Quo vadis »Digitalwirtschaft in Hamburg«? Interview mit Peter F. Schmid und Tim Hoffmeister
11 Gründerzeit 2.0 Carsten Ovens MdHb 12 Glasfaser only Dr. Stephan Albers
32 mit Angela Titzrath
16 Finanzierungssituation der Digitalwirtschaft am Standort Hamburg Jan brorhilker
Digitalisierung muss Kunden werthaltige Lösungen bieten Interview mit Christoph Wöhlke Seite 18
30 exklusiver Rundgang über die internationale Kunstmesse
HAFEN HAMBURG: HANSEATISCHER KAUFMANNSGEIST GEFORDERT
14 Hamburg – die digitale Hauptstadt? Christian Satz
Darauf kommt es für die neue Bundesregierung an: Glasfaser only Dr. Stephan Albers Seite 12
WIRTSCHAFTSRAT @AFFORDABLE ART FAIR
WIRTSCHAFTSPOLITISCHES DENKEN MUSS WIEDER STÄRKER IM VORDERGRUND STEHEN 56 Landesmitgliederversammlung mit Wolfgang Steiger
18 Digitalisierung muss Kunden werthaltige Lösungen bieten Interview mit Christoph Wöhlke 20 Mehr als Online-Handel Faire Wettbewerbsbedingungen Interview mit Andreas bartmann 22 Schnurstracks zum Erfolg – in 15 Monaten zur Marktreife
MIT MEHR MUT DIE CHANCEN DES INDUSTRIELLEN INTERNETS NUTZEN 58 Sektion Stormarn
DIGITALISIERUNG DER MEERE – CHANCEN UND VISIONEN 62 Sektion Kiel
ZUSAMMENARBEIT MIT HAMBURG: WIR KÖNNTEN UNSERE CHANCEN BESSER NUTZEN
25 Digitales Sturmflut-System PORTprotect
66 Sektion Pinneberg
NEW 4.0 – NORDDEUTSCHE ENERGIEWENDE 68 Sektion Herzogtum Lauenburg
Ein Projekt, das verbindet Der Fehmarnbelt-Tunnel Seite 28
MIT VIEL UNWISSENHEIT IN DIE UNGEWISSHEIT 70 Sektion Dithmarschen
SCHLESWIG-HOLSTEIN ALS KOMPETENZZENTRUM FÜR SKANDINAVISCHE ANSIEDLUNGEN Visualisierung: visualarchive.femern.dk
74 Sektion Schleswig/Flensburg
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DIE ZUKUNFT DER LANDWIRTSCHAFT 84 Sektion Plön/Ostholstein
PERSPEKTIVEN FÜR DEN GESUNDHEITSSTANDORT 86 Sektion Rendsburg-eckernförde
Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein | 4/2017 | WIR IM NORDEN
INHALT
AKTUELLES STATEMENTS ZUR BUNDESTAGSWAHL 2017 44 Hamburger unternehmer beziehen Stellung
20 JAHRE DARBOVEN IDEE-FÖRDERPREIS 51 Auszeichnung für innovative unternehmensgründerinnen
NACHRUF 52 In gedenken an gunnar uldall
AUS DEM MITGLIEDERKREIS 54 Neue Mitglieder in den Landesverbänden
AUS DER LANDESGESCHÄFTSSTELLE 89 Schleswig-Holstein: Im Übrigen...
LANDESFACHKOMMISSIONEN Hamburg
VERKEHR, INFRASTRUKTUR & LOGISTIK 46 Nachhaltige Mobilität: eine Herausforderung für Hamburg u Prof. Dr. Peer Witten
JUNGES HAMBURG 47 Wo bleibt sie, die blockchain? u Dr. Christian Conreder
GESUNDHEITSWIRTSCHAFT 48 e-Health: Die gesundheitswirtschaft wird digital u Dr. ulrich Möllers
WACHSTUM & INNOVATION 49 Wissenschaftsmetropole Hamburg – Vision oder Ambition? u Dr. Hubert baltes
Sektion Schleswig/Flensburg Schleswig-Holstein als Kompetenzzentrum für skandinavische Ansiedlungen zu gast Mogens Link-Schmidt „unsere Mentalität ist: Wenn wir uns entschieden haben, dann wollen wir loslegen. Wir lösen Probleme, wenn sie kommen.“ Seite 74
Junger Wirtschaftsrat besucht Moskau
Schleswig-Holstein
DIGITALISIERUNG UND INDUSTRIE 4.0. 60 Auf dem Weg zum bedingungslosen grundeinkommen? u Dr. Thomas ebel
ENERGIEWIRTSCHAFT
JUNGER WIRTSCHAFTSRAT
69 Netzausbauszenarien u Dr. Stefan Liebing
IMMOBILIENWIRTSCHAFT
36 gründergeist und Zukunftsblick
71 Hohe grunderwerbssteuer wider die eigentumsbildung u Wolfgang Weinschrod
JWR BUSINESS LOUNGE@HAM
VERKEHRSINFRASTRUKTUR
40 exklusive einblicke rund um den Hamburg Airport
72 Verkehrsinfrastrukturgesellschaft des bundes (VIg) u Martin Henze
JUNGER WIRTSCHAFTSTAG 2017 IN HAMBURG
FRAGEN AN EIN MITGLIED 43 Cihan Sügür Schleswig-Holstein
JUNGER WIRTSCHAFTSRAT BESUCHT MOSKAU 76 berichte zur Russland-Reise
EIN AGRAR-AKZELERATOR FÜR SCHLESWIG-HOLSTEIN 85 mit Olaf birkner
GESUNDHEITSWIRTSCHAFT 87 Digitale Trends in der Medizin u Florian Friedel
Mitglieder des Jungen Wirtschaftsrates Schleswig-Holstein berichten von der diesjährigen Delegationsreise nach Russland – eindrücke von der russischen Metropole und der politischen Lage in Russland Seite 76
ZU GUTER LETZT VERANSTALTUNGSVORSCHAU 53 Landesverband Hamburg 90 Landesverband Schleswig-Holstein 90 Impressum
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TITEL Digitalwirtschaft in Hamburg
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Landesverband Hamburg | 4/2017 | WIR IM NORDEN
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TITEL Digitalwirtschaft in Hamburg
Quo vadis „Digitalwirtschaft in Hamburg“?
ie Digitalisierung macht vor keinem Lebensbereich halt, insbesondere nicht vor der Wirtschaft. Begriffe wie Industrie 4.0, Smart Services, Big Data, Cloud Computing oder Vernetzung stehen für den Umbruch ganzer Branchen und verlangen Unternehmen Anpassungsfähigkeit und Kreativität für neue, innovative – also digitale – Geschäftsmodelle ab. Die digitale Wirtschaft folgt dabei anderen Spielregeln als die Old Economy. Viele neue Unternehmen sind bereits entstanden und noch mehr werden entstehen, Arbeitsplätze werden geschaffen. Seit Anfang 2017 stehen Peter F. Schmid, CEO des online B2B-Marktplatzes „Wer liefert was“ als Vorsitzender und Tim Hoffmeister, Mitglied der Geschäftsleitung der Cognizant Technology Solutions GmbH, als stellvertretender Vorsitzender der Landesfachkommission für Internet & Digitale Wirtschaft vor. Die Landesfachkommission hinterfragt die Rahmenbedingungen der Digitalwirtschaft in Hamburg kritisch und erarbeitet praxistaugliche Lösungsvorschläge zur Verbesserung der Standortbedingungen. Als Grundlage für ihre Arbeit erstellt die Kommission aktuell eine Bestandsaufnahme zu Hamburg als Digitalstandort. Im Doppelinterview mit WIR IM NORDEN geben sie einen ersten Einblick in die Ergebnisse und eine Einschätzung, wo Hamburg im bundesweiten Vergleich steht.
Peter F. Schmid CeO | Wer liefert was? Vorsitzender der Landesfachkommission Internet & Digitale Wirtschaft
Herr Schmid, Herr Hoffmeister, es gibt diverse Studien, die die Digitalwirtschaft in Deutschland analysieren. Warum sahen Sie die Notwendigkeit einer neuen Bestandsaufnahme? Schmid: Wir haben in vielen Gesprächen festgestellt, dass es in der politischen Diskussion von den politischen Verantwortlichen einen völlig anderen Blick auf die Stadt Hamburg als Digitalstandort gibt als es die wirtschaftliche Agierenden wahrnehmen, zu denen wir uns zählen. Wir sind angetreten, um Hamburg als Digitalstandort attraktiver zu machen und die Rahmenbedingungen dafür zu verbessern. Um die notwendigen Schritte überhaupt diskutieren zu können, ist es jedoch erforderlich, objektiv zu wissen, wo Hamburg heute steht. Hoffmeister: Es wird häufig ein viel zu rosarotes Bild von Hamburg als Digitalstandort gemalt und Hamburg immer noch als deutsche Sperrspitze verklärt. Dabei haben wir diese Spitzenposition
WIR IM NORDEN | 4/2017 | Landesverband Hamburg
Tim Hoffmeister Mitglied der geschäftsleitung Cognizant Technology Solutions gmbH stellvertretender Vorsitzender der Landesfachkommission Internet & Digitale Wirtschaft
schon lange an Berlin und München verloren. Mit der Bestandsaufnahme wollen wir mit diesem falschen Bild aufräumen. Was genau sagt denn die Politik, woran stören Sie sich? Schmid: Die einhellige Meinung ist, dass Hamburg durch seine Historie als Medienstandort und durch die Ansiedelung von Unternehmen wie Google, Facebook und Twitter automatisch eine Führungsrolle einnimmt und attraktiv für die Neuansiedelung neuer, innovativer Firmen ist. Das ist leider nur die halbe Wahrheit. Google zum Beispiel ist in Hamburg gestartet, hat heute aber einen Standort in München, der inzwischen nicht nur größer ist, sondern auch stärker wächst.
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TITEL Digitalwirtschaft in Hamburg
OTTO investiert in Company Builder wie zum Beispiel „Project A“ mit Standort Berlin. Da muss man sich schon die Frage stellen, warum das nicht in Hamburg passiert? Hoffmeister: Es geht uns nicht darum Hamburg per se schlecht zu reden, aber eine genaue Standortbestimmung ist zwingend notwendig. Wir wollen der Politik die Augen öffnen und eine Diskussion anstoßen, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, damit Hamburg nicht noch weiter an Boden verliert. Dabei geht es auch darum, aktuelle Initiativen der Politik aus unternehmerischer Sicht zu bewerten. Welche Initiativen meinen Sie genau? Hoffmeister: Die Stadt Hamburg hat einige digitale Themen angestoßen, zum Beispiel die Einführung einer digitalen Leitstelle, das Aufsetzen eines Wachstumsund Innovations-Fonds oder die Schaffung der Position eines Chief Digital Officers der Stadt. Diese Einzelmaßnahmen sind jedoch nie aus einem Planungsstadium herausgekommen oder hatten bislang keinen wirklichen Einfluss auf die digitale Ausrichtung der Stadt. Schmid: Man hat das Gefühl, dass viele Maßnahmen nur angestoßen wurden, um zu zeigen „Schaut her, Hamburg tut etwas“. Leider sind diese Maßnahmen aus unserer Sicht nicht immer zielführend oder auch nicht konsequent durchdacht. Nehmen wir die Stelle des Chief Digital Officers: Die Position ist ein zahnloser Tiger ohne Richtlinienkompetenz, die keine wirkliche Entscheidungsgewalt hat. Wahrscheinlich ist sie auch deshalb bis heute noch nicht besetzt. Sie kritisieren falsche Signale der Politik, die Politik sieht sich auf dem richtigen Weg. Was stimmt denn nun? Was beleuchten Sie in Ihrer Bestandsaufnahme? Hoffmeister: Wir haben uns bei der Bestandsaufnahme auf die Ermittlung des Status quo im Bereich der Digitalen Industrie fokussiert und uns dabei an der Definition des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie orientiert. Diese fasst unter dem Begriff „digitale Wirtschaft“ Unternehmen der ITK-Branche aber auch andere Unternehmen zusammen, deren Geschäftsmodell auf Internet-
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technologien basiert. Demnach stellt die digitale einen Wirtschaftszweig dar, der sich aus der Informations- und Kommunikationstechnikbranche, sowie der Internetwirtschaft zusammensetzt. Schmid: Konkret haben wir die folgenden vier Faktoren genauer unter die Lupe genommen, die aus unserer Sicht besonders wichtig für einen Digitalstandort sind. Das ist zum einen eine generelle Bestandsaufnahme: Wo steht Hamburg im Vergleich zu anderen Regionen in Deutschland bezüglich Unternehmensgründungen, Start-up-Ansiedelung, wie viel Venture Capital wird in der Stadt investiert, etc. Darüber hinaus haben wir uns die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, Hamburg als Hochschulstandort und die technische Infrastruktur angesehen. Zu welchem Ergebnis kommen Sie? Schmid: Hamburg ist immer noch ein guter digitaler Standort, aber kein sehr guter mehr. Wir reihen uns hinter Berlin und München ein und müssen aufpassen, dass uns vor allem andere Wissenschaftsstandorte wie Karlsruhe oder die Rhein/Ruhr-Region nicht überholen. Hoffmeister: Wir haben mehrere Faktoren identifiziert, die die Attraktivität als Digitalstandort maßgeblich bestimmen und ineinandergreifen müssen. Das sind vor allem die Bildung sowie das gesellschaftliche Umfeld. Der Gründergeist muss wieder gestärkt und durch Investitionen gestützt werden. Und all das benötigt eine ausreichend ausgebaute, stabile technische Infrastruktur. Schmid: Vor allem die Verknüpfung von Lehre und Wirtschaft muss in Hamburg neu entfacht und gestärkt werden. Wenn man bedenkt, dass im letzten Jahr alle Hamburger Hochschulen zusammen ganze 14 Gründungen hervorgebracht haben und allein die Leuphana in Lüneburg 55, dann sagt das einiges über den Standort Hamburg aus.
heute gut aufgestellt ist, wie die maritime Wirtschaft mit der HPA und HHLA, den Luftfahrtsektor mit Airbus und Lufthansa Technik, die Gesundheitsbranche mit dem UKE und Asklepios sowie den Privatbankensektor. Wenn sich diese der Digitalwirtschaft verschreiben bzw. der Digitalen Transformation weiter öffnen würden, würde das für Hamburg eine Strahlkraft entwickeln. Schmid: Es muss darum gehen, in Hamburg die Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Digitalwirtschaft Hamburg als Standort ernst nimmt und Vertrauen in den Standort hat und Google sowie andere Unternehmen ihre Standorte hier ausbauen und eben nicht nach Berlin oder München abwandern, wie es ja schon andere erfolgreiche Verlage getan haben. Hamburg ist eine wohlhabende Stadt. Ziel muss es sein, dass Investitionen in Zukunft hier getätigt werden und nicht in Berlin, München, London, Paris oder sogar in den USA oder Israel. Dafür müssen Leuchtturm-Projekte mit Signalwirkung umgesetzt werden. Ein Beispiel könnte sein, dass Hamburg die erste deutsche Stadt ist, in der es überall kostenloses WLAN gibt. Das wäre ein Zeichen, dass es Hamburg ernst meint mit der Digitalwirtschaft. Wo sehen Sie als Landesfachkommission Ihren Auftrag? Was können Sie beitragen? Schmid: Mit der Bestandsaufnahme machen wir einen ersten Aufschlag. Alle Ergebnisse werden wir Anfang 2018 zusammen mit konkreten Handlungsempfehlungen veröffentlichen. Wir hoffen, der Hamburger Politik Denkanstöße liefern zu können und treten gern in den Diskurs ein. Wir wollen nicht gegen die Politik arbeiten, sondern bestenfalls mit ihr zusammen, um Hamburg im Bereich der Digitalwirtschaft wieder nach vorn zu ■ bringen.
Was muss darüber hinaus passieren? Was fordern Sie von der Hamburger Politik? Hoffmeister: Man kann nicht in jeder Dimension an der Spitze sein, das ist auch nicht zwingend notwendig. Aber Hamburg muss sich auf seine Stärken besinnen und diese mit Themen der Digitalwirtschaft aufladen. Ich denke da vor allem an die Bereiche, in denen Hamburg schon
Landesverband Hamburg | 4/2017 | WIR IM NORDEN
0110101010101 0101010101010 1010101010110 Gründerzeit 2.0 0 1 0Hamburgs 1 1 0 1 Universitäten 0 1 1 0 1 0und Hochschulen als 0 1 0Keimzellen 1 0 1 0 1von0 Innovation 1 1 0 1 und Unternehmertum 0101010101011 1101010101010 0101010101011 1010101101010 0110101010101 0 1 0A1 0 1 0 1 0 1 0 1 0 1010101010110 0101011010101 1101010010101 0101011010101 0101010101010 0101011010101 1101010101010 1010101010101 0101010101101 1010110101010
TITEL
Digitalwirtschaft in Hamburg
Carsten Ovens MdHB Fachsprecher für Wissenschaft und digitale Wirtschaft
nalysiert man jedoch die Rahmenbedingungen, dann lässt sich ebenso eine andere Erkenntnis gewinnen: die StartupSzene entwickelt sich trotz rot-grüner Landespolitik beständig weiter, und nicht etwa, weil die aktuelle Regierungskoalition die richtigen Rahmenbedingungen setzt. Ansätze und Maßnahmen bleiben oft halbherzig oder misslingen sogar gänzlich. Im Januar 2016 beschloss die Hamburgische Bürgerschaft beispielsweise die Gründung eines städtischen Fonds zur Förderung von Startups. Wie der rot-grüne Senat jüngst eingestehen musste, gibt es jedoch bis heute weder ein Managementteam noch ein fertiges Konzept, geschweige denn Investoren für den Hamburger Innovations-Wachstumsfonds. Die größte Baustelle liegt jedoch anderswo: Innovative Ideen müssen überhaupt erst einmal entstehen können. Dafür braucht es starke Universitäten und Forschungseinrichtungen wie die Stanford University im Silicon Valley oder Technion, Tel Aviv University und IDC Herzliya im israelischen Silicon Wadi. Unsere Hansestadt verfügt über eine Vielzahl von staatlichen und privaten Universitäten und Hochschulen. Über 100.000 Studenten sind hier mittlerweile
Hamburg gilt als eine der deutschen Startup-Hochburgen. Die Plattform Hamburg Startups zählt aktuell über 600 Startups an Alster und Elbe. Mit 253 Unternehmensgründern je 10.000 Einwohner liegt unsere Hansestadt im Durchschnitt der letzten drei Jahre zudem knapp vor Berlin (238 Gründer). So ist es dem aktuellen KfWGründungsmonitor zu entnehmen.
immatrikuliert. Der Talentpool ist also da, doch fehlen die entsprechenden Rahmenbedingungen zur Förderung von Unternehmensgründungen aus der Wissenschaft. So kommt es, dass alleine an der Leuphana Universität Lüneburg mit 55 Gründungen pro Jahr mehr Unternehmen entstehen, als an allen Hamburger Hochschulen zusammen. Die magere Bilanz von 14 in Hamburg verzeichneten Ausgründungen wird dabei auch nicht besser, wenn die Wissenschaftsbehörde darauf pocht, man würde ja nicht alle Gründungen verzeichnen. Vielmehr verdeutlicht es, dass in Hamburg gehörig etwas schief läuft. Ausgründungen sind für die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit Hamburgs von zentraler Bedeutung, da sie den Wissenstransfer aus Forschung und Wissenschaft in die Gesellschaft voranbringen. Dies ist Bestandteil der sogenannten Third Mission akademischer Einrichtungen. Hochschulen müssen fruchtbarer Nährboden für Unternehmensgründungen sowie technischer und sozialer Innovationen sein, die sich mit den wirtschaftlichen Aktivitäten unserer Metropole in ihren verschiedentlich organisierten Clustern verzahnen. Immerhin, die Technische Universität Hamburg fördert mit ihrem erfolgreichen Startup Dock in Harburg innovative Un-
WIR IM NORDEN | 4/2017 | Landesverband Hamburg
ternehmensgründer aus dem Hochschulbereich. An der Universität Hamburg fehlt es dagegen bislang selbst an den Grundlagen: Deutschlands drittgrößte Universität hat nach wie vor keine Transferstrategie, Lehrstühle für Entrepreneurship oder eine strukturierte Beratung und Förderung von gründungswilligen Studenten und Wissenschaftlern sucht man ebenso vergebens. Mit der Fachsprechertagung Wissenschaft haben CDU und CSU Anfang November in Hamburg eigene Ansätze formuliert, um aus unseren Universitäten und Hochschulen echte Keimzellen der Gründerszene werden zu lassen. Wissenstransfer und Ausgründungen müssen bei der Hochschulfinanzierung berücksichtigt werden. Der Leitgedanke einer Entrepreneurial University muss Entrepreneurship als dritte Säule neben Forschung und Lehre etablieren. Wissenschaftler sollen mit Freiräumen in Form von Rückkehrrechten nach einem Wechsel in die Wirtschaft oder auch durch Anrechnungen auf zu erbringende Lehrdeputate bei Unternehmensgründungen unterstützt werden. Schließlich sollen Innovations- und Technologiezentren an den Hochschulen Schnittstellen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft werden. Noch ist es nicht zu spät, auch in Hamburg eine Gründerzeit 2.0 zu etablieren. Es ist nur dringend Zeit zum ■ Handeln.
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TITEL Digitalwirtschaft in Hamburg
Darauf kommt es für die neue Bundesregierung an:
Glasfaser only
Dr. Stephan Albers ist geschäftsführer des bundesverbands breitbandkommunikation e.V. (bReKO). Foto: bReKO / Hattendorf
er Ausbau mit der leistungsfähigsten D und zukunftssichersten digitalen Infrastruktur ist eine der zentralen Herausforderungen, vor denen unser Land in den kommenden Jahren steht. Für die kom-
mende Gigabit-Gesellschaft mit einer digitalisierten Wirtschaft benötigen Bürger und Unternehmen Breitbandanschlüsse mit besonders hoher Kapazität. Der Ausbau mit zukunftssicheren Glasfaseranschlüssen, die bis ins Gebäude oder bis direkt in die Wohnung reichen, liegt in Deutschland jedoch noch immer auf sehr niedrigem Niveau. Fakt ist: Die Wettbewerber des Ex-Monopolisten Deutsche Telekom haben mehr als 80 Prozent aller heute verfügbaren, direkten Glasfaseranschlüsse errichtet. Und sie sind dazu bereit, noch erheblich mehr in den Ausbau mit zukunftssicherer, nachhaltiger Glasfaser zu investieren, wenn die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen entsprechend gestellt werden. Was heißt das für die neue Bundesregierung? Die alternativen Netzbetreiber in Deutschland brauchen ein stabiles und langfristig angelegtes, wettbewerbsförderndes Regulierungskonzept, das sich
eindeutig auf den Glasfaserausbau bis in alle Gebäude ausrichtet – Glasfaser only. Um den Glasfaserausbau im Wettbewerb weiter zu forcieren, setzt der Breko vor allem auf Open-Access-Geschäftsmodelle. Diese gewinnen auch durch die zunehmende Umsetzung von BreitbandFörderprogrammen in der Praxis immer mehr an Bedeutung: Denn Netzbetreiber, die Glasfasernetze im Rahmen von Förderprojekten ausrollen, sind dazu verpflichtet, ihre Netze für andere Nachfrager zu öffnen. Um nutzbringende Open-AccessKooperationen voranzubringen, haben wir die Breko Handelsplattform – „das
BREKO Die fast 300 Mitgliedsunternehmen des bReKO – darunter mehr als 170 überwiegend regional und lokal tätige Netzbetreiber sowie Stadtwerke und Zweckverbände – versorgen in ganz Deutschland nicht nur ballungszentren, sondern insbesondere auch ländliche und unterversorgte gebiete mit hochmodernen und leistungsfähigen glasfaseranschlüssen. www.brekoverband.de
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Landesverband Hamburg | 4/2017 | WIR IM NORDEN
TITEL Digitalwirtschaft in Hamburg
eBay für Glasfaseranschlüsse“ – ins Leben gerufen: Die Open-Access-Branchenlösung, die allen Netzbetreibern unabhängig von einer Verbandsmitgliedschaft offensteht, bringt Anbieter von Glasfasernetzen sowie Nachfrager – von kleinen, lokalen City-Carriern bis hin zu bundesweit operierenden Großkonzernen – zusammen. Auf diese Weise können insbesondere lokal und regional operierende Netzbetreiber die Auslastung ihrer eigenwirtschaftlich errichteten Glasfasernetze steigern und so deren Wirtschaftlichkeit erhöhen. Dadurch werden weitere Investitionen in den Glasfaserausbau angekurbelt. Auch die künftige Breitband-Förderung muss sich an einem weitsichtigen Ziel orientieren: Deutschland braucht flächendeckend hochleistungsfähige Gigabit-Glasfaseranschlüsse bis in alle Gebäude. Kupferbasierte Übergangstechnologien wie Vectoring oder das angekündigte Super-Vectoring können die künftigen Bandbreiten- und Qualitätsanforderungen nicht befriedigen. Liegt die aktuelle Standard-Downstream-Bandbreite noch zwischen 10 und 30 MBit/s, erwarten wir allein bis 2025 eine durchschnittliche Privatkunden-Nachfrage von 400 MBit/s im Down- und 200 MBit/s im Upstream – Tendenz weiter stark steigend. Um die Nachfrage zugunsten zukunftssicherer, ultraschneller Glasfaseranschlüsse bis ins Gebäude anzukurbeln, setzt der Breko auf die Einführung einer Zukunftsprämie für reine Glasfaseranschlüsse. Ein Teil der Fördermittel sollte künftig auf eine solche Nachfrage-Förderung verwendet werden. Das Prinzip der
vom Breko vorgeschlagenen Zukunftsprämie: Bürger und Unternehmen erhalten bis zu 1.500 Euro Prämie für den Anschluss an direkte Glasfaseranschlüsse bis ins Gebäude. Für den kommenden Mobilfunkstandard 5G geht ebenfalls kein Weg an flächendeckenden Glasfaseranschlussnetzen vorbei. Da 5G-Netze nichts anderes als mobile Glasfasernetze mit Luftschnittstelle darstellen, werden leistungsfähige und zukunftssichere Glasfaseranschlüsse bis in jedes Gebäude benötigt. Denn die künftigen 5G-Netze erfordern eine hohe Zahl an per Glasfaser angebundener Basisstationen – insbesondere auch in weniger besiedelten, ländlichen Gebieten. Der Politik muss klar sein: Glasfasernetze bis in alle Gebäude sind die alternativlose Grundlage der Gigabit-Gesellschaft. Daher muss die neue Bundesregierung anstelle des bisherigen 50-MBit/sAusbauziels ein weitsichtiges Gigabit-Ziel bis zum Jahr 2025 setzen. Deutschland braucht flächendeckend verfügbare, reine Gigabit-Glasfasernetze als Basisinfrastruktur für die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft – auch in den als besser versorgt geltenden Stadtstaaten wie Hamburg oder Berlin. Nur so bringen wir unser Land mit der leistungsfähigsten digitalen Infrastruktur in Europa nachhaltig voran – und haben zudem die optimale Grundlage für den in einigen Jahren ■ anstehenden 5G-Rollout.
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TITEL Digitalwirtschaft in Hamburg
Hamburg – die digitale Hauptstadt? Ein Kommentar von Christian Satz, Digital-Unternehmer und Mitglied im Ausschuss für Digitale Wirtschaft der Handelskammer Hamburg
Christian Satz Satzmedia gmbH
E gal, wo man aktuell hinsieht, hingeht, hinhört: Das Thema „Digitalisierung“ ist schon da. Wahlweise wird sie als unausweichliche Evolution und Erfolgsfaktor dargestellt, als Bedrohung für Gesellschaft und die klassische Arbeitswelt angeprangert oder auch als griffiges Wahlkampfthema genutzt. Als Digitalunternehmer der ersten Stunden – die Satzmedia GmbH unterstützt schon seit 1999 Handel und Hersteller bei der Digitalisierung ihrer Prozesse – kann ich nichts davon unterschreiben. Denn in meinen Augen ist die Digitalisierung vor allem eines: eine Riesenchance auf mehr Effizienz, Komfort, Kommunikation und auch Demokratie. Umso bedauerlicher, dass viele diese Chance nicht rechtzeitig erkennen oder aber ungenutzt verstreichen lassen. Sei es aus Angst vor dem Unbekannten – oder auch aus einer gewissen Hybris heraus. Es läuft ja gerade so gut. Hamburg hat den digitalen Fortschritt nun zur Chefsache erklärt. So weit, so gut, so überfällig. Denn die Metropolregion Hamburg hat aufgrund ihrer Internationalität, ihrer Historie als große Medienstadt und ihrer weitreichend bekannten hohen Lebensqualität alle Voraussetzungen, im Bereich der Digitalisierung auch eine internationale Vorreiterrolle zu spielen. Es gibt eine Vielzahl erfolgreicher Agenturen und viele potenzielle Auftraggeber. Damit ist der perfekte Grundstein
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für ein weiteres zukunftssicheres Standbein der Wirtschaftsregion vorhanden – zusätzlich zu Hafen und Luftfahrt. Dass dieses gewaltige Potenzial bislang nicht ausreichend genutzt wurde, kann ich nicht nachvollziehen. Aber leider aus erster Hand bestätigen. Neben den allgemeinen Problemen – das mangelnde digitale Dienstleistungsangebot der Stadt, die nicht vorhandene Breitbandverfügbarkeit (was sind schon 100 Mbit?!), das weitreichend analoge Bildungssystem (an immerhin sechs Hamburger Schulen wird die Digitalisierung schon gelebt!) – eint die Unternehmen vor allem eine Herausforderung: der Fachkräftemangel. Für mich ist das aktuell der größte Hemmschuh der Digitalisierung. Auch deshalb bilden wir bei Satzmedia schon seit vielen Jahren selber aus und übernehmen diese Mitarbeiter in der Regel auch. Gefühlt tun dies leider viel zu wenige Unternehmen. Viele Stellen können in Folge nicht adäquat besetzt werden. Seit Jahren fällt es auch den Personalberatern zunehmend schwerer, Positionen für die Digitalbranche zu besetzen. Dies treibt die Gehaltsspirale in die Höhe und mehr und mehr Entwickler verlassen eine Festanstellung und verdienen sich ihr Geld als Freelancer zu noch deutlich höheren Tagessätzen. Für klassische Unternehmen, aber auch Agenturen, im Zuge einer kontinuierlichen und zuverlässigen Entwicklung ein existenzielles Problem. Will Hamburg international vorne mitspielen, muss man sich auch das gesamte digitale Ökosystem hier kritisch ansehen. Auch wenn es kein Geheimnis ist, dass nur sehr wenige StartUps am Ende erfolgreich sind, so sind sie als Anreiz und für die Attraktivität der Szene
unendlich wichtig. Je mehr junge Kreative und Gründer in diesem Bereich im Norden starten (und es sind zum Glück schon jetzt sehr viele!), desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, einen weiteren, seltenen Leuchtturm hinzu zu bekommen. Von den zahlreichen „Nicht-Erfolgreichen“ kann vor allem der Rest der Branche vielfältig profitieren, und sei es nur anhand einer größeren Menge an erfahrenen „Digitals“, die (haben sie sich in Hamburg erst einmal eingelebt) auch gerne in dieser lebenswerten Stadt bleiben wollen. Warum also gibt es nicht zum Beispiel freien und schnellen Internetzugang für alle StartUps? Warum gibt es bis heute den so oft angekündigten, freien Netzzugang für alle nicht? Wie digital sind denn die Lehrer in der Praxis wirklich an den meisten Schulen unterwegs? Zwar soll der neu geschaffene Posten des „Chief Digital Officer“ den Ausbau Hamburgs zu einer digitalen Stadt vorantreiben, aber zu was dies abseits von Aktionismus am Ende wirklich führen wird, bleibt abzuwarten.
SATZMEDIA Seit 1999 setzt die Satzmedia gmbH als Fullservice-Dienstleister digitale Strategien in erfolgreiche Projekte um. Das Angebot richtet sich an unternehmen, die ihre Prozesse mit Hilfe internetbasierter Technologien verbessern wollen. Der Fokus liegt dabei auf Anwendungen für Hersteller und Handel. Das inhabergeführte unternehmen aus Hamburg realisiert maßangefertigte Commerce-Systeme, enterprise Content Management Systeme und webbasierte Lösungen, die in vorhandene Systemlandschaften eingebettet werden.
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VERKEHR Advertorial
Check-In / Be-Out Der Rollout des elektronischen Ticketing (HVV-Card) hat im Januar 2017 begonnen. Dieser Vertriebskanal wird im gesamten Verbundgebiet etabliert – ein wichtiger Schritt, um den HVV für die Zukunft aufzustellen. Zusätzlich wird beim HVV an einem Projekt gearbeitet, das erstmals die Marktreife eines Check-In/Be-Out-Verfahrens in einem Verkehrsverbund erprobt. Fahrgäste melden sich hierbei mit ihrem Smartphone an, wenn sie den Bus oder die Bahn betreten. Abgemeldet wird man beim Verlassen des Fahrzeugs automatisch. Für den Fahrgast soll das neue System einfach, verständlich und sicher sein. Er benötigt keine Tarifkenntnisse und muss sich nicht mehr vor Fahrtbeginn auf ein Tarifprodukt festlegen. Am Pilotprojekt beteiligt sind Hamburger Hochbahn AG, S-Bahn Hamburg GmbH, DB Regio AG, Metronom Eisenbahngesellschaft mbH, Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH und KVG Stade GmbH & Co. KG. Das Projekt ist in eine EU-Ausschreibung mit Teilnahmewettbewerb eingebettet. Im Pilotbetrieb sollen praktische Erfahrungen und technische Erkenntnisse gesammelt sowie die Kundenakzeptanz ermittelt werden. Ziel ist die verbundweite Einführung eines Check-In/Be-Out-Systems. Der HVV übernimmt damit eine europaweite Vorreiterrolle. HVV-App Seit fünf Jahren gibt es die HVV-App, mittlerweile ist sie das wichtigste Auskunftsmedium im HVV. Zwei Drittel der jährlich mehr als 300 Millionen Fahrplanauskünfte werden über die HVV-App eingeholt. Von Januar bis Oktober 2017 wurden 5 Millionen Fahrkarten über die App gekauft, das ist ein Zuwachs von 48 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Seit November ist das Update der HVV-App verfügbar, das neben vielen anderen neuen Features erstmals den Kauf von Monatskarten und eine große interaktive Übersichtskarte mit komfortabler Suchfunktion bietet.
Dispositionsplattform Zusammen mit der Hamburg Port Authority und dem Kreis Herzogtum Lauenburg führt der HVV ein Forschungsvorhaben zur Entwicklung einer Dispositionsplattform für flexible Angebote durch. Diese Angebote können in ländlichen Räumen, aber auch in städtischen Arealen eingerichtet werden, in denen die Nachfrage für einen ÖPNV-Linienbetrieb gering ist oder tageszeitlich und räumlich stark schwankt. Ziel ist es, mit der Dispositionsplattform den Betrieb flexibler Angebote zu professionalisieren und transparenter zu gestalten. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Rahmen der Initiative „Digitale Vernetzung im ÖPNV“ gefördert und von der Freien und Hansestadt Hamburg unterstützt. Für die Umsetzung des Vorhabens wurden in Hamburg das Gewerbegebiet Billbrook sowie der Hafen gewählt. Beide Areale haben aufgrund ihrer stadträumlichen Gegebenheiten und ihrer Gewerbestruktur besondere Anforderungen an eine ÖPNV-Erschließung. Als Ergänzung zum bestehenden Linienverkehr wird hier ein nachfrageorientiertes und flexibles Angebot eingerichtet und über die Dispositionsplattform organisiert. Abgerundet wird das Projekt durch ein Vorhaben im Kreis Herzogtum Lauenburg. Hier erfolgt mittels einer nachfrageorientierten Routenbildung eine Angebotsoptimierung im Schülerverkehr. Die Dispositionsplattform sichert dabei die Mobilitätswünsche der anderen Fahrgäste. Plattformstrategie Grundidee des Hamburger Verkehrsverbundes ist die einfache Nutzung vieler Verkehrsangebote unterschiedlicher Verkehrsunternehmen.
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Kernelemente sind dabei ein einheitlicher Tarif, ein gleichartiger Vertrieb, ein einheitlicher Auftritt gegenüber dem Kunden sowie ein integriertes Angebot unter der Dachmarke HVV. In diesem Sinne ist der HVV immer eine Plattform gewesen. Mittlerweile ist der Plattformgedanke erweitert worden. Mit switchh hat die Hamburger Hochbahn AG eine intelligente Vernetzung aller öffentlich zugänglichen Mobilitätsangebote im HVV etabliert. Den Stadtbewohnern soll so eine einfache, übergreifende Nutzung des vielfältigen Angebots ermöglicht werden. Switchh rückt damit eine neue, urbane Mobilität ohne eigenen PKW ins Bewusstsein und schafft Anreize zur Reduzierung der privaten PKW-Nutzung beziehungsweise des privaten PKW-Besitzes. Gleichzeitig soll der Nahverkehr verstärkt ins Blickfeld gerückt werden. Darüber hinaus arbeitet der HVV mit mehreren anderen Plattformen wie Moovel und Qixxit zusammen. Fahrplaninformationen werden den Betreibern kosten■ los zur Verfügung gestellt.
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TITEL Digitalwirtschaft in Hamburg
Finanzierungssituation der am Standort Hamburg
Jan Brorhilker Wirtschaftsprüfer und Steuerberater ernst & Young gmbH Wirtschftsprüfungsgesellschaft
D ie Wartezeit am U-Bahngleis mit
einem der zahlreichen SmartphoneGames vertreiben, auf Facebook treffende Stellenanzeigen für den nächsten Karrieresprung annonciert bekommen oder den Kredit für die nächste große Anschaffung online beziehen. Heutzutage Selbstverständlichkeiten, die auch auf einige Big Player aus Hamburg zurückzuführen sind. Goodgame und Bigpoint in der Gaming-, Facelift und Xing in der Social-Media- sowie Kreditech und FinanzCheck in der FinTech-Branche sind einige der Aushängeschilder der digitalen Start-up-Szene Hamburgs. Eine Befragung von 450 Geschäftsführern von Start-up-Unternehmen bringt hervor, dass über 74 Prozent hiervon Hamburg als Start-up-Hub einordnen, der in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird. Damit belegt Hamburg noch vor dem Start-up-Mekka Berlin den ersten Rang. Diese Einschätzung setzt ein Ausrufezeichen für die digitale Szene Hamburgs. Insbesondere die in Hamburg stark vertretene FinTech-Branche und der Sektor LogTech, der als Teil der bundeswei-
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ten de:hub-Initiative des Bundeswirtschaftsministeriums mit einem Fokus auf maritime Logistikketten angekurbelt wird, stellen vielversprechende Segmente dar. Wo gegründet wird, muss konsequenterweise auch finanziert werden. Bemerkenswert ist hierbei der Bereich FinTech in Hamburg. Hier wurde im ersten Halbjahr 2017 Risikokapital in Höhe von 135 Millionen Euro investiert und damit nur knapp weniger als in Berlin, welches mit 141 Millionen Euro Spitzenreiter ist. Unbeachtet dieser stattlichen Summe und der Tatsache, dass Hamburg als reiche Stadt gilt, lässt sich erkennen, dass Kapitalgeber in Hamburg eher zurückhaltend agieren. Investoren wollen durch starke Businesspläne mit verlässlichen Zahlenwerken überzeugt werden. Verrückte Start-up-Ideen werden in Hamburg weitaus vorsichtiger aufgenommen als etwa in Berlin. Möglicherweise ein Teil der Hamburger Mentalität. Weiterhin ist charakteristisch, dass viele Gründer bereits einige Jahre an Berufserfahrung vorweisen und die Gründung aus eigener Kraft finanzieren.
Grundsätzlich wird in Hamburg ein breites Spektrum an Investitionswegen angeboten. Neben regionalen Förderprogrammen sowie der Investitions- und Förderbank sind in Hamburg Business Angel, Company Builder, Venture Capital Gesellschaften und Crowdfunder ansässig. Über das bloße Finanzierungsangebot hinaus bietet Hamburg herausragende Möglichkeiten, um förderliche Kontakte zu knüpfen, Start-up-Ideen zu diskutieren und, damit einhergehend, einträgliches Know-How auszutauschen und Finanzierungsmöglichkeiten zu erörtern. Working Spaces wie das Betahaus im Schanzenviertel, das Mindspace in der City oder das Beehive am Dammtor sind großartige Anlaufstellen hierfür. Was der Stadt fehlt, sind staatliche Fördermittel, um digitale Start-ups zu unterstützen und nicht zuletzt, um ein politisches Statement zu setzen und die Aufmerksamkeit stärker auf die Entwicklung des digitalen Sektors zu lenken. Vergleicht man die Finanzierungssituation Hamburgs mit der Berlins, das über einen staatlichen Fonds verfügt, sind die Unter-
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DIGITALISIERUNG TITEL Digitalwirtschaft inAdvertorial Hamburg
Symbiose aus Ökonomie & Ökologie:
Der digitale Lesezirkel von sharemagazines
Digitalwirtschaft schiede nicht unerheblich. Während in Berlin 48 Prozent des gesamten Finanzierungsvolumens in Deutschland investiert werden, landen in Hamburg rund 6 Prozent. Demgegenüber steht, dass in Berlin 40 Prozent deutscher Start-ups ansässig sind, während es in Hamburg 18 Prozent sind. Die Finanzierungsvolumina pro Start-up klaffen demnach auseinander. Um auch in Zukunft Geniestreiche wie etwa Kreditech oder Xing, mit einem Börsenwert von mittlerweile über einer Milliarde Euro, im digitalen Markt hervorzubringen, braucht es neben Innovationsdrang auch Finanzierungswillen. Mit der Start-up-Initiative von EY werden Start-ups von ihrer Gründung bis zum Börsengang mit Prüfungs- und Beratungsleistungen unterstützt. Start-ups mit echtem Wachstumspotenzial und der Aussicht, Mandant von EY werden zu können, werden Leistungen zu stark reduzierten Preisen angeboten. Hierbei wird der Fokus besonders auf digitale Märkte gelegt. Damit die Wege rund um Alster und Elbe für die digitale ■ Zukunft geebnet werden.
Quelle: eY
Risikokapitalinvestitionen in Deutschland 2017 und 2016
Die Digitalisierung bietet fruchtbaren Boden für neue Geschäftsmodelle. Ein frisches Unternehmenskonzept aus dem niedersächsischen Oldenburg nimmt gerade richtig Fahrt in der Praxis auf: Es geht um den digitalen Lesezirkel von sharemagazines. Smartphones und Tablets sind längst selbstverständliche begleiter einer mobilen und informierten gesellschaft. gelesen wird viel und gern – vom kurzen Newsticker bis hin zur tiefgehenden Information und Recherche sind diverse Nutzer- bzw. Lesergruppen online. In Cafés, Hotels, behörden, Kliniken oder Arztpraxen werden erholungspausen und Wartezeiten sinnvoll mit Lektüre gefüllt. An solchen Orten fielen dem gründerteam von sharemagazines, Jan van Ahrens und Oliver Krause, immer wieder vergriffene oder völlig zerfledderte exemplare von Titeln wie 11 Freunde, Stern oder bild der Frau in die Hände. Die zeitgemäße Variante schien den beiden die App für einen digitalen Lesezirkel zu sein: eine Idee, die zum Start in 2014 mit dem gründerpreis der uni Oldenburg prämiert wurde. Inzwischen hat sich sharemagazines am Markt etabliert. Der Service mit mehr als 250 Tageszeitungen oder Magazinen wird u.a. in zahlreichen Kliniken, gastronomie-betrieben, Praxen, Frisören oder Hotels angeboten. Diese innovative ergänzung zum bisherigen, analogen Lesezirkel-Modell der letzten Jahrzehnte bietet gewichtige Vorteile. Jan van Ahrens: „Die sharemagazines-App ist wirtschaftlich effizient und zugleich enorm umweltfreundlich. Zeitschriften und Zeitungen werden nicht mehr per LKW transportiert und Altpapier muss nicht mehr entsorgt werden. Das spart auf Verlagsseite Kosten, dem Location-betreiber Arbeit und der Natur Ressourcen und emissionen.“ Die perfekte Symbiose von Ökonomie und Ökologie bei quasi unbegrenzter Verfügbarkeit stelle zudem vor Ort eine angenehm saubere Handhabung der digitalen „Lese-ecke“ dar. Sein Partner Oliver Krause gibt einblicke in die derzeitigen Aufgaben der unternehmensgründer: „Wir arbeiten laufend daran, Angebot und Vielfalt für die Leserinnen und Leser aller Altersgruppen zu erhöhen.“ Weitere einblicke in das gründerkonzept und aktuelle Herausforderungen gibt es bei betrachtung des wirtschaftlichen Aspekts: „share magazines bietet eine attraktive Kostenstruktur, die für die Leser bzw. benutzer selbst kostenfrei ist. Für einen monatlichen beitrag in Höhe von 39,90 € pro Monat können gastronomie-betriebe, Arztpraxen oder Frisörsalons den Service für ihre Kunden anbieten, ohne dass ihnen daraus Folgeaufwand entsteht.“ Für Hotels oder Kliniken erarbeitet sharemagazines individuelle Angebote, da hier die komplexen Rahmenbedingungen zu berücksichtigen seien. Die sharemagazines-App ist sowohl für iOS- als auch Android-Geräte erhältlich.
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TITEL Digitalwirtschaft in Hamburg
Das Interview führte Ehrhard J. Heine
Digitalisierung muss Kunden werthaltige Lösungen bieten den Kopf. Darum ist die Digitalisierung, anders als die „Elektrifizierung“, ein kultureller Umbruch, der durch die Verhaltensveränderung der Kunden auf Grund der Verfügbarkeit von neuen Angeboten herbeigeführt wird. Dies wirkt sich auf alle Institutionen (Unternehmen, Politik, Verbände, etc.) der Gesellschaft aus. Christoph Wöhlke geschäftsführer Iwan budnikowsky gmbH + Co.Kg
B udnikowsky feiert in diesem Jahr den 105. Geburtstag. Erfolg und Namen hat sich BUDNI im Norden über die Filialen und mit hoher Kundenzufriedenheit erarbeitet, sozusagen „offline“ im direkten Konsumentenkontakt. Im Zeitalter des Internets und der digitalen Transformation gewinnen neue Geschäftsmodelle an Relevanz. „Online“ wird zum Muss. Die Digitalisierung verändert die Zusammenarbeit, das Wertesystem und die Führung eines Unternehmens. Wie agiert ein Traditionsunternehmen, geführt in vierter Generation, im Markt? Ich denke, dass man zunächst einmal ein einheitliches Verständnis von „Digitalisierung“ herstellen muss. Viele Unternehmen verstehen darunter einen Onlineshop, Socialmedia oder eine App-Entwicklung. Das halte ich für falsch und oberflächlich, da es nicht ansatzweise den tiefgreifenden Wandel beschreibt, sondern suggeriert, dass nur eine technische Anschaffung die Lösung des Problems darstellt. Daher sprechen wir im Unternehmen von Kundenzentrierung. D.h. alles im Unternehmen auf das Verstehen des Kunden und das Umsetzen dieses Verstehens in Lösungen auszurichten. Das ist in seiner Folge radikal, denn es stellt neben den Prozessen die gesamte Macht-, Kommunikations- und Organisationsstruktur auf
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Die digitale Transformation ist allgegenwärtig. Smartphone, smart home und smart factory. Vieles ist schon digital, vernetzt und intelligent. Was halten Sie persönlich von alle dem? Das Gespräch über Digitalisierung ist allgegenwärtig, das Entstehen von neuen Angeboten ist allgegenwärtig, der Widerstand gegen eine digitale Transformation ist allgegenwärtig und eine sehr oberflächliche Diskussion darüber ebenfalls. Digitale Transformation ist leider gerade bei den bestehenden Institutionen alles andere als allgegenwärtig. Genau darum ist es egal, was ich persönlich davon halte. Die Kunden, die Wähler etc. entscheiden, ob sie dies wollen oder nicht. Sehr viele Unternehmen sowie die Politik versäumen maßgeblich die entscheidende Mitgestaltung und verspielen so die Zukunft. Ein Digitalisierungsprozess speist sich aus zahlreichen Faktoren. Arbeiten Sie derzeit mit einem Software-System abgestimmt auf spezielle Firmen-Ansprüche (ganzheitlicher Ansatz), d.h. die Prozesskette Verwaltung, Einkauf, Lager, Verkauf, Kunden, Personal? BUDNI bietet ja eine Vielfalt an Marken-Welten, in Bereichen wie Gesichts- und Körperpflege, Naturkosmetik, Babypflege, Gesundheitsund Krankenversorgung sowie Haushaltsartikel – ideales Datenmaterial zur Digitalisierung? Der Glaube eine Lösung für alles zu haben – wenn er nicht schon früher falsch war – ist heute mit Sicherheit falsch. Die An-
sprüche sind so heterogen, dass sich heute maßgeblich die Frage nach Agilität stellt. Die klassischen ERP-Systeme taugen dafür wenig, denn Anpassungen sind langsam, teuer und es gibt häufig zu wenige Fachleute zur Durchführung. Daher wird die IT-Infrastruktur immer vielfältiger, so dass gerade Software, welche schnell weitere Systeme anbinden kann, einen hohen Fokus bekommt. Gerade bei der Analyse wird dies immer wichtiger. Wie kontrollieren Sie den Erfolg der Digitalisierung? Die Frage macht an sich schon keinen Sinn. Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Digitalisierung muss dem Kunden eine werthaltige Lösung bieten, demnach kann ich den Erfolg am Ende des Tages nur am Kundenwert ablesen. Die Frage nach digital oder analog ist daher zweitrangig. Würden Sie Ihr Unternehmen heute schon als Digitales Unternehmen bezeichnen? Ist der Digitalisierungsprozess abgeschlossen oder gibt es noch andere Ziele? Wie viel Prozent haben Sie bislang erreicht? Was bedeutet ein digitales Unternehmen? Wir sind ein Handelsunternehmen, also ein Unternehmen, das sich mit der Distribution von physischen Gütern beschäftigt. Somit können wir nie ein digitales Unternehmen sein, solange sich nicht der Unternehmenszweck maßgeblich verändert. Der Prozess des Kundenverstehens und der Verbesserung der Leistung wird nie abgeschlossen sein, sondern wird sich stetig fortsetzen. Letztes Jahr erklärte BUDNI der Hamburger Presse: „Ein Onlineshop ist für uns keine Option“. Warum? Es gab in der Vergangenheit (2004-2009) schon einmal einen BUDNI-Shop im Internet, der wurde wieder eingestellt?
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TITEL Digitalwirtschaft in Hamburg
Dieser Onlineshop ist genau aus dem falschen Verständnis, der produktzentrischen Sicht von Digitalisierung, entstanden. Die Kunden wollten dies nicht, oder nicht so. Diese Lehre war schmerzhaft und teuer. Wir mussten lernen, dass ein Onlineshop, so wie wir es gemacht haben, ein weiterer Vertriebskanal ist. Mit dieser Herangehensweise konnte keine Verbesserungen des Kundenwertes erreicht werden. Darum haben wir den Onlineshop eingestellt. Gerade solche Entscheidungen zeichnen aber Transformation aus: ausprobieren, lernen und wenn es nicht funktioniert nicht festhalten. Und wenn es funktioniert: skalieren und weiter lernen. In dem Zusammenhang erklärte BUDNI: „Wir gehen in der Digitalisierung einen ganz eigenen Weg“. Wie sieht der aus? Jedes Unternehmen wird seinen eigenen Weg gehen müssen, denn passende Blaupausen gibt es in einer Transformationsphase nicht. Viele Berater versuchen dies immer wieder glauben zu machen, aber nur die intensive Beschäftigung mit den Stärken und Schwächen des Unternehmens aus der radikalen Sicht der Kunden, ist der Weg in eine realistische digitale Transformation. Genau diesem Weg versuchen wir zu folgen, indem wir realistische Einschätzung finden, kleine Schritte gehen und schnell lernen. Wichtig ist, auf keinen Fall irgendjemanden einfach zu kopieren, ohne die Hintergründe verstanden zu haben. Die BUDNI-App ist ein Versuch, online und offline zu verknüpfen. Welche Vision, welchen Ansatz haben Sie darüber hinaus, beide Welten zusammenzubringen? Die App ist nur ein Frontend zum Kunden. Es gibt viele weitere Touchpoints die der Kunde heute analog und digital mit uns hat. Diese gilt es miteinander zu verknüpfen, um den Kunden an jedem Touchpoint die Information und Services zur Verfügung zu stellen, die er erwartet oder ihm hilft. Die Onlinekonkurrenz setzt auf eine große Produktpalette, umfangreichen Service und verkürzt die Lieferkette. Wie ist BUDNI in der Zukunft positioniert? Konkurrenz hat es schon immer gegeben. In allen Facetten, die für den Kunden Bedeutung haben. Wir haben uns schon
immer dadurch ausgezeichnet, dass wir den Kunden in den Mittelpunkt gestellt und so unsere „Nische“ gefunden haben. Es wird auch in Zukunft nie nur einen Weg geben, sondern mehrere. Aus diesem Grund müssen wir für uns herausfinden, was der jeweils beste Fit für die Kunden ist. Das kann auch von Standort zu Standort unterschiedlich sein. Unternehmenskultur und Mitarbeiter – Welche Rolle übernimmt die Digitalisierung in der derzeitigen Firmenkultur? Digitalisierung kann keine direkte Rolle in der Firmenkultur spielen, aber sie ist sowohl Booster als auch Sprengsatz in der Kulturentwicklung. Die Unternehmenskultur ist eine der zentralen Herausforderungen. Diese Veränderungen, die zwangsläufig eine Disruption der bestehenden Wissens- und Machthierachie, sowie der Prozess- und Kommunikationsabläufe nach sich zieht, können nur durch eine intensive Begleitung stattfinden. Daher besteht in diesen Kulturveränderungen, die maßgeblich das Selbstverständnis eines Unternehmens prägt, eine der entscheidendsten Aufgaben bei der digitalen Transformation. Die digitale Transformation ist keine Frage der Technik sondern der Unternehmenskultur und kann daher nicht an eine Abteilung, einen CIO etc. delegiert werden. BUDNI beschäftigt 1.900 Mitarbeiter. Gehen auch langjährige Mitarbeiter mit auf die digitale Reise? Wie integriert man frische, junge Talente – Stichwort Digital Natives? Der Kunde bestimmt den Takt. Daher steigt die Erwartungshaltung an alle Mitarbeiter, dass sie sich mit aktuellen Anwendungen und Systemen auskennen. Auf der einen Seite mit denen, die für ihre fachlichen Aufgaben wichtig sind, aber auch mit den Systemen und Anwendungen, die der Kunde in seinen Alltag integriert. Digital Natives spielen da natürlich eine besondere Rolle, da sie insbesondere für die Führung in unterschiedlicher Hinsicht herausfordernd sind. Was die technischen Kompetenzen betrifft, sind diese den „erfahrenen“ Mitarbeitern häufig hoch überlegen und stellen oftmals ganz andere Ansprüche. Das kommt uns zum Teil sehr entgegen, da wir schon immer flache Hierarchien hatten und viele junge Men-
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schen im Unternehmen früh Verantwortung übernommen haben. Aber dennoch müssen wir uns als Legacy-Unternehmen sehr um diese bemühen. In der Wirtschaftsmetropole Hamburg werden 182 BUDNI-Filialen betrieben. Ermitteln Sie über Kunden-/Bevölkerungsdichte auch den sogenannten „weißen Fleck“ im BUDNI-Revier? Kunden- und Bevölkerungsdichte sind nur ein kleiner Teil an Daten, die wir heute zur Standortplanung heranziehen. In einer Gesellschaft, die sich zunehmend fragmentiert, wäre dies aber absolut unzureichend. Wir müssen uns immer stärker mit den Kunden an einem Standort auseinandersetzen, um zu verstehen, was benötigt wird. Ist der Wirtschaftsstandort Hamburg, auch im bundesweiten Vergleich, für die Herausforderungen der Digitalisierung gerüstet? Was läuft gut, wo hapert es? Weder Hamburg noch Deutschland sind insgesamt gut gerüstet. Die Liste der kulturellen und strukturellen Widerstände ist lang und steht hier gleichermaßen einer notwendigen Entwicklung im Wege. Leider hat man im Moment den Eindruck, dass man versucht mit den Mitteln der Vergangenheit die Probleme der Zukunft zu lösen. Das war noch nie eine gute Idee, findet aber seine gesellschaftliche Mehrheit. Welche Erwartung oder Forderung haben Sie mit Blick auf die Digitalisierung an den Senat? Und von der künftigen Bundesregierung? In einer Zeit, die von Umbruch geprägt ist und wenig Klarheit über eine konkrete Zukunft gibt, sollte sich die Politik ein klares Leitbild setzen. Schauen Sie nach China, die wollen unter anderem im Bereich articficial intelligence führender Player werden, unterlegt mit klaren Maßnahmen. Das ist der Wettbewerb der Zukunft. Ansonsten muss sich die Politik darauf konzentrieren, die wichtigsten Grundlagen für die Entwicklung zu schaffen. Toleranz, Technologie und Talente sind da die wichtigsten Eckpunkte. Aber um diese wichtigen Grundlagen nicht durch stumpfen Populismus zu gefährden, ist es parallel wichtig, den sozialen Frieden zu gewährleisten. ■
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Titel Digitalwirtschaft in Hamburg
Mehr als Online-Handel Text und Interview: Ehrhard J. Heine
Im Einzelhandel ist von Disruption die Rede. Der Begriff, zum Modewort verkommen, verdeutlicht sehr treffend, wie es dem Einzelhandel derzeit geht: Digitale Innovationen machen bestehende Märkte, Produkte oder Dienstleistungen völlig oder zum Teil überflüssig. Um seine Besorgungen zu erledigen kann der Kunden auf stationäre Geschäfte verzichten. Was man braucht, wird bequem im Internet bestellt, auch mal preisgünstiger als im Laden, auf jeden Fall wird immer ins Haus geliefert.
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ielen Händlern sind heute IT-Kompetenz sowie eine leistungsfähige Logistik wichtiger, als die herkömmlichen Einzelhandels-Leistungen: Kundenberatung, Service, Ambiente und Atmosphäre des Geschäfts. Und so verwundert es nicht, dass selbst in den Branchen mit besonders hohem Onlineanteil – im Modehandel und der Unterhaltungselektronik – immer noch etwa 75 Prozent der Umsätze offline erzielt werden. Einer der Gründe mag sein, dass der Kunde die Ware vor Ort besser beurteilen und seinen Kauf gleich mit nach Hause nehmen kann. Ungeachtet aller
Untergangsszenarien: Den stationären Einzelhandel wird es auch in Zukunft geben. Dennoch sind die Auswirkungen des wachsenden Online-Handels auf die Städte bereits sichtbar. Selbst in Hamburg
gehen die Frequenzen in der Innenstadt zurück. Besonders aber in den Klein- und Mittelstädten der Flächenländer müssen mehr und mehr Geschäfte schließen. Das Institut für Handelsforschung prognostiziert, dass bis zum Jahr 2020 in Deutschland etwa 50.000 Ladengeschäfte aufgeben werden. Städte wie Ahrensburg, Schleswig oder Rendsburg sehen sich mit großen Herausforderungen konfrontiert: Frequenzrückgang bedeutet gleichzeitig einen großen Attraktivitätsverlust. Wie kann eine Stadt lebendig bleiben, wenn der Einzelhandel nicht mehr Anlaufpunkt der Menschen ist?
Umsätze Hamburg umsatz* beschäftigte** unternehmen*** betriebe***
Schleswig-Holstein
13 Mrd. euro 87.000 8.300 13.479
*berechnungen Handelsverband Nord e.V.
18 Mrd. euro 120.000 12.100 17.625
**bundesagentur für Arbeit
***Statistisches Landesamt
Faire Wettbewerbsbedingungen: „Städte können
Andreas Bartmann, Geschäftsführer des Outdoor-Ausrüsters Globetrotter, ist Präsident des Handelsverbands Nord und Vize-Präsident des Handelsverbands Deutschland. Im Interview beklagt er die zunehmende Regulierung und fordert faire Wettbewerbsbedingungen.
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Als Präsident des Handelsverbands Nord sprechen Sie für den Einzelhandel sowohl in Hamburg als auch in SchleswigHolstein. Wie unterscheidet sich die Situation der Branche im Stadtstaat und im Flächenland? Derzeit leiden alle Städte unter Frequenzrückgang, allerdings in unterschiedlichem Ausmaß. In Hamburg gewinnt die Innenstadt – auch durch die Zunahme des Tourismus – an Bedeutung zulasten der traditionell starken Quartiers- und Stadtteilzentren. In Schleswig-Holstein verlieren kleinere Städte zugunsten der wachsenden Städte wie Lübeck, Kiel und Neumünster. Für kleinere ländliche Orte stellt sich über kurz oder lang zudem die Frage der wohnortnahen Versorgung. Dagegen haben wir
in den Küstenregionen die Besonderheit der Bäderregelung mit der Ausweitung der Sonntagsöffnung… … ein Thema, das derzeit sehr leidenschaftlich diskutiert wird! Und zwar in allen Bundesländern. In Nordrhein-Westfalen will die neue Landesregierung acht verkaufsoffene Sonntage ohne Anlassbezug im Jahr ermöglichen. Auch in Schleswig-Holstein gibt es dahingehende Überlegungen. Ob dies verfassungskonform ist, wird dann sicherlich gerichtlich überprüft werden. Viel wichtiger als die Anzahl der verkaufsoffenen Sonntage scheint mir daher die Frage der Rechtssicherheit zu sein. Bisher gab es Deutschlandweit über 100 Klagen gegen
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Titel Digitalwirtschaft
Wenn es stimmt, dass gesellschaftliche Trends mit einigen Jahren Verzögerung aus den USA nach Europa kommen, dann lohnt sich ein Blick über den Atlantik. Dort ist die Gesamtverkaufsfläche nach Berechnungen der Bank of America Merrill Lynch seit 2010 um ein Zehntel zurückgegangen – und sie schrumpft weiter. Vor allem Warenhäuser und Einkaufszentren sind betroffen und die Schrumpfung macht auch vor Traditionshäusern wie Macy’s oder Sears nicht Halt. Gleichzeitig überrollt eine Pleitewelle ohnegleichen den Handel. Dem Bureau of Labor Statistics zufolge haben in diesem Jahr monatlich im Schnitt 9.000 Angestellte ihren Job verloren. Bezeichnenderweise passiert dies, während die US-Wirtschaft seit acht Jahren wächst und derzeit vom ‚TrumpBoom‘ profitiert. Diese Entwicklung ist freilich auch Teil eines Marktanpassungsprozesses. In den USA entfallen 2,2 qm Verkaufsfläche auf jeden US-Bürger. In Deutschland sind es
1,44 qm. Jahrzehntelang sind auch hierzulande neue Flächen hinzugekommen, doch dieses Wachstum ist nun vorbei. Aber nicht nur das: Die Verkaufsflächen verlagern sich in Zukunft in die Zentren der großen Städte. Die Metropolen wie Hamburg, Berlin, München oder Düsseldorf werden dabei noch eine andere Rolle spielen. Hier sind in den attraktiven 1A-Lagen die begehrten Objekte für international engagierte Handelsunternehmen. Die Sichtbarkeit in den großen Städten ist wichtig für den Markterfolg. Ob die Umsätze im Offline- oder im OnlineGeschäft erzielt werden, ist dabei nicht bedeutend. Die Konsequenz dieser Entwicklung liegt auf der Hand: Während kleine und mittlere Städte mit Leerständen umgehen müssen, gewinnt in den Zentren der großen Metropolen die Uniformisierung des Einzelhandelsangebots neue Dynamik. Der Trend ist nicht neu, hat jedoch durch die Digitalisierung ein ungewohn-
tes Tempo aufgenommen. Er ist Ausdruck eines Konzentrationsprozesses, der auch an der Marktanteilsentwicklung der Betriebsformen abzulesen ist: Der Anteil des nicht-filialisierten Fachhandels ist seit 2010 von 32 Prozent auf 18 Prozent gesunken. Gewinner dieser Entwicklung sind Filialbetriebe und Fachmärkte. Gerade dieser Typus siedelt sich in den Randlagen an und sorgt so weiter für Frequenzverluste in den Innenstädten. Aber es ist nicht der Einzelhandel, der die Probleme der Städte lösen muss. Für die Branche selbst bietet die Digitalisierung große Chancen. Jeder Händler kann mit der richtigen Strategie einen weiten Kundenkreis gewinnen. Er ist immer weniger auf sein lokales Umfeld angewiesen, kann einfacher mit Kunden kommunizieren, sie besser kennen lernen, ihnen passgenauere Angebote unterbreiten und seine Leistungen transparent machen. Digitalisierung im Einzelhandel bedeutet also wesentlich ■ mehr als nur Online-Handel.
viel für einen attraktiven Einzelhandel tun“ bereits geplante und organisierte Sonntagsöffnungen, was für den Einzelhandel hohe Kosten bedeutet. Aber der Branche scheint es gut zu gehen. Ihr Verband rechnet mit Rekordumsätzen, nicht nur im Weihnachtsgeschäft. Zunächst mal bedeutet Umsatz ja nicht Gewinn. Wer in Zukunft noch am Markt sein will, muss heute viel investieren, etwa in einen eigenen Online-Shop, in Kundenbindungsmaßnahmen oder kurz: in eine völlig neue Kommunikations- und Präsentationsstrategie. Das alles kostet viel Geld und funktioniert auch nur, weil wir uns seit acht Jahren in einer langanhaltenden Aufschwungphase befinden.
Was erwarten Sie in dieser Situation von der Politik? Im Grunde geht es um faire Wettbewerbsbedingungen und Deregulierung. Als Unternehmer haben Sie heute immer mehr Regelungen zu beachten und müssen sie am Ende auch noch dokumentieren. Ein Beispiel ist die Gewerbeabfallverordnung oder die Rücknahme von Elektro-Altgeräten. Gleichzeitig haben Kunden die Möglichkeit, über sogenannte Fulfillment-Center Produkte zu erwerben, die nicht unseren Umwelt- oder Sicherheitsstandards entsprechen. Hier ist die neue Bundesregierung gefordert. Und was sind die politischen Forderungen an den Hamburger Senat und die
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Schleswig-Holsteinische Landesregierung? Die Städte können sehr viel für einen attraktiven Einzelhandel tun aufgrund ihrer Verantwortung für den öffentlichen Raum. Sie können für freies WLAN und leistungsfähiges Internet sorgen, damit Unternehmen und Kunden einfach und schnell kommunizieren können. Ein weiterer Kompetenzbereich der Länder ist die schulische Bildung. Die Ausbildung im Einzelhandel wird immer anspruchsvoller aber oftmals fehlen den Schulabgängern Basiskompetenzen. Schule muss die Jugendlichen wieder mehr auf ein Berufsleben vorbereiten. Hier ist in der Vergangenheit viel versäumt worden. ■
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TITEL Digitalwirtschaft im Norden
Schnurstracks zum Erfolg
neue Internetplattform für regionale Händler Text: Ehrhard J. Heine
Vor drei Jahren gründeten in Elmshorn drei Softwareentwickler die FESforward. Zum Kundenstamm gehören namhafte Unternehmen mit Sitz im Norden. Die Gründer Gerrit Fölster, Martin Eimecke, David Scharfschwerdt und Christoph Schönfelder spezialisierten sich auf Konzeption und Entwicklung moderner, kundenindividueller Software im Microsoft Umfeld. Das Ziel war, mit individuell geplanter Software eine maßgeschneiderte Lösung für nicht-standardisierte Belange zu bieten. Mitte 2016 wächst ein weiterer Zweig in der Produktentwicklung: Man konzipierte eine Plattform, auf der sich jeder Einzelhändler darstellt um seine Artikel zu verkaufen. Die technische Herausforderung hieß, ohne doppelte Warenwirtschaft die Artikel aus dem Offlinegeschäft online anzubieten. Hier wird die Idee vorgestellt, wie die Marke „reggio“, von der Konzeption und Dank von Fördermitteln bis zum live-Test, entstand. Aus der Lebensmittelbranche, zu der bereits Kontakt bestand, kam Anfang 2016 ein Projektangebot, das die Anbindung eines Shops mit vollintegrierten Systemen, inklusive Apps abbilden sollte. Zu lösen war die Problemstellung: „Was kann der stationäre Einzelhandel bieten, um im Wettkampf der Digitalisierung nicht auf der Strecke zu bleiben?“ – „Unsere Antwort hieß – Regionalität“, so Geschäftsführer David Scharfschwerdt. Es musste ein System geschaffen werden, dass es sowohl dem kleinen als auch dem großen Markt ermöglicht, seine re-
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gionale und qualitativ hochwertige Ware online anzubieten und alle Hürden niedrig zu halten. „Regionales und vollständiges Sortiment, bekannter und geschätzter Marken, garantierte Frische und zuverlässige Qualität“, diese Kriterien erfüllt unsere Software, so Scharfschwerdt weiter. Wie ist die Idee bis zur Marktreife zu finanzieren? Dank der Mitgliedschaften in der IHK und der Digitalen Wirtschaft SchleswigHolstein nutzte man die Kontakte und konnte glücklicherweise über die WT.SH eine Förderung erreichen. Der unvermeidliche Business Plan stellte die finale Finanzierung der MBG, IB.SH und der Förderung vom Land Schleswig-Holstein sicher. Schon Ende 2016 waren verschiedene Einzelhändler von der Software-Idee begeistert und beteiligten sich aktiv durch extrem wertvolle Einblicke in deren Prozesse, die für reggio relevant waren. Ab Anfang 2017 wird das Projekt „reggio“ offiziell vom Land Schleswig-Holstein aus EU Mitteln (EFRE) gefördert. Was ist reggio – was kann reggio? Reggio ist eine umfassende digitale AllInclusive Lösung für Einzelhändler aller Branchen, Bio-Höfe und lokalen Produzenten und setzt dabei auf Regionalität. Die Plattform soll den stationären Handel der Einzelhändler fördern. Er kann sein
hochwertiges Sortiment online verkaufen und weitere Vertriebskanäle schaffen um sich für die Zukunft zu wappnen. Die Software kann alle Waren unkompliziert und synchronisiert für den Online-Verkauf aufbereiten, alle Änderungen an Waren und Preisen werden stets aktuell gehalten, sodass keine doppelte Pflege (online und im Ladengeschäft) notwendig ist. Der Händler kann reggio mit der Marktverwaltung bedienen. Das ist eine Online-Verwaltung, wo alles rund um den Markt und dessen Waren konfiguriert wird. Die Marktverwaltung ist dabei keine Warenwirtschaft sondern dient dazu, komplexe Prozesse einfach und unkompliziert und ohne technisches Wissen bedienbar zu machen. Zum Beispiel: Kann ein Händler liefern, in welchen Lieferfenstern, zu welchen Preisen und Bedingungen? Reggio erzählt zudem die „Story“ des Einzelhändlers. Jeder Händler kann seine Geschichte erzählen, sich durch Individualisierung mit aktuellen Bildern und Texten abheben. Für die Abwicklung von Bestellungen wird eine Companion-App zur Verfügung gestellt, welche abseits der Marktverwaltung Überblick über die digitalen Prozesse gibt und es dem Händler ermöglicht, auf einfache Art und Weise seine Bestellungen abzuarbeiten Der Endkunde erreicht den Einzelhändler über die Online-Plattform von reggio, die für den Kunden zur Verfügung
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MITTELSTAND DIGITAL Advertorial
stehen. Die Plattform bietet zudem einen modernen Shop, wo die aufbereiteten Produkte der Händler durch zu stöbern sind, um sich seine Bestellung zusammen zu klicken. Zusätzlich zu der Online-Lösung wird eine Smartphone App angeboten, die für unterwegs eine komfortable und schnelle Lösung darstellt, um Waren beim bekannten Händler zu bestellen. Das bietet reggio – Nutzen für Händler und Endkunden Ohne Zusatzaufwand kann der Händler seinen Online-Shop erstellen. Die Synchronisation der Artikel erfolgt vollautomatisch und es macht keinen Unterschied ob 20 oder 20.000 Artikel angeboten werden. Diese technische Lösung kann bisher keiner bieten. Der stationäre Einzelhandel beobachtet wie das Online-Geschäft wächst und die Umsätze weiter steigen. Gleichzeitig gibt es aber keine Lösung um den Wandel aus eigener Kraft zu vollziehen. Die Hürden sind zu hoch, das initiale Investment enorm und der Benefit von einer Insellösung marginal. Reggio adressiert diese Probleme, indem es als Plattform viel breiter aufgestellt ist als eine einzelne eCommerce/ShopwareLösung. Der reggio-Nutzer kann unkompliziert und ohne große Einmalkosten sein gesamtes Sortiment einfacher denn je anbieten. Und das bei einem Kundenkreis, der seine Waren bereits kennt und wo diese geschätzt sind: In seiner Region. Reggio ist nicht auf Ballungszentren beschränkt, denn es funktioniert auch in ländlichen Regionen. Die Digitalisierung ist kein Trend sondern eine Notwendigkeit für den stationären Einzelhandel, wie auch Biohöfe, um in Zukunft über möglichst breite Vertriebskanäle den ■ Endkunden zu erreichen.
WIR IM NORDEN | 4/2017
Von Hamburg aus die Welt erobern Der Name Marco Börries mag nicht jedem Leser von „Wir im Norden“ sofort etwas sagen. Während seinen Namen oft nur Insider kennen, ist sein früheres Produkt Millionen Menschen weltweit ein Begriff.
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ereits als 16-Jähriger hatte Börries die günstige, aber leistungsstarke Bürosoftware OpenOffice entwickelt. Damit lehrte er nicht nur Microsoft das Fürchten, sie fand auch reißenden Absatz. Weil das Softwarepaket die Bedürfnisse von Privatpersonen und Kleinunternehmen weltweit traf, konnte er seine erste Firma 1999 für 70 Millionen US-Dollar verkaufen. Das brachte ihm den Beinamen „Deutscher Bill Gates“ ein, den viele Medien bis heute verwenden. Inzwischen hat er – aus dem Silicon Valley zurückgekehrt – seine vierte IT-Firma gegründet: enfore. Mit enfore möchte der gebürtige Lüneburger die Geschäftsprozesse von kleinen und mittelständischen Firmen digitalisieren und in gewissem Sinne auch revolutionieren. Dazu hat das Hamburger StartUp quasi ein „SAP für kleine Unternehmen“ entwickelt. Eine kostengünstige Lösung, mit der beispielsweise Einzelhändler, Gastronomen und Dienstleister ihr Geschäft von A bis Z digitalisieren können. Gut 99 Prozent aller Unternehmen in Deutschland gehören laut Statistischem Bundesamt zu den sogenannten kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Eine der aktuell größten Herausforderungen und zugleich Chancen für diese kleinen Unternehmen ist das Thema Digitalisierung. Dennoch sind über 80 Prozent der deutschen kleinen Unternehmen noch nicht digitalisiert und damit nicht wettbewerbsfähig. Das von Marco Börries im September 2009 gegründete Unternehmen enfore hat sich zum Ziel gesetzt, alle kleinen Unternehmen, die durch die fehlende Digitalisierung den Anschluss zu verlieren drohen, konkurrenzfähig zu machen. Darum hat das rund 70-köpfige enfore Team in den letzten acht Jahren im
Geheimen intensiv an der Entwicklung einer digitalen Geschäftsplattform für kleine Unternehmen gearbeitet. Das ehrgeizige Ziel des in der Hamburger Speicherstadt ansässigen Unternehmens ist, kleinen Unternehmen die Möglichkeit zu geben, Technologie sowie Effizienz- und Skaleneffekte in gleichem Maße nutzen zu können, wie es bislang nur großen Unternehmen und Konzernen möglich war. Marco Börries zu seiner Motivation: „Ich finde: Small is beautiful. Ich möchte in keiner Welt leben, die nur noch von großen Handels- und Dienstleistungskonzernen bestimmt wird. Mein Ziel ist daher, kleine Unternehmen wettbewerbsfähig und erfolgreich zu machen und ihnen die Tür ins digitale Zeitalter zu öffnen“. Zielgruppe der enfore Lösungen sind die rund 200 Millionen kleinen Unternehmen weltweit. Zum Start konzentriert sich enfore mit einem ersten Satz von Apps und Geräten auf die rund 50 Millionen lokalen Händler aus den Bereichen Gastronomie, Einzelhandel und Dienstleister. Seit Ende September 2017 können interessierte lokale Geschäfte die ersten Produkte von enfore in Deutschland kaufen. Dazu gehören ein sogenanntes POSTerminal mit integrierter Kasse, ein innovatives Kartenbezahlterminal sowie eine umfangreiche Software mit branchenspezifischen Software-Modulen. Die Kombination von innovativer und konkurrenzlos günstiger Hardware, leistungsstarker und intuitiv zu bedienenden Software sowie umfangreicher Services ermöglicht kleinen Unternehmen in Zeiten der Digitalisierung und in einer zunehmend vernetzten Welt, wettbewerbs■ fähig zu bleiben.
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SMART HOME Advertorial
Der Trend geht zum Touchdisplay! Mehr Komfort und Effizienz mit dem E-Durchlauferhitzer DSX Touch
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as ist eine Neuheit, die »berührt«! CLAGE hat einen E-Durchlauferhitzer mit attraktivem Touchdisplay auf den Markt gebracht. Das Gerät wird zum zentralen Highend-Element in Dusche und Bad. Komfort und Ezienz stehen dabei im Vordergrund. Über das frontbündig integrierte Touchdisplay lassen sich schnell und einfach mehrere Nutzer mit individuellen Temperaturprofilen festlegen, Sparziele definieren und die individuellen Bedürfnisse einstellen. Das Touchdisplay erlaubt den spielerischen Umgang mit den persönlichen Verbrauchswerten und macht Wasser- und Energiesparen zu einem Kinderspiel für Jung und Alt, ohne dabei auf Komfort und Wellness zu verzichten. Wer den DSX Touch dennoch unsichtbar
installieren möchte, nutzt entweder die neue Smart Control Steuerung per Tablet und Smartphone oder die bewährte Funkfernbedienung, die im Lieferumfang enthalten ist. CLAGE möchte dem Nutzer das Thema Wasser- und Energiesparen näher bringen und den Umgang damit so angenehm wie möglich machen, denn diese Themen werden uns in Zukunft immer stärker beschäftigen. Die Wirtschaftlichkeit des neuen E-Durchlauferhitzers ist beeindruckend: Im Vergleich zu herkömmlichen hydraulischen Durchlauferhitzern kann das Gerät bis zu 160,– Euro Betriebskosten pro Jahr einsparen. Der DSX Touch wurde aufgrund der hohen Effizienz und des hohen Komforts mit dem »Plus X Award« ausgezeichnet.
Warmwasser per Smartphone steuern Die Innovation für moderne Warmwassersteuerung
E nergiesparende E-Durchlauferhitzer werden versteckt installiert und die Temperatur kann bequem am Tablet oder Smartphone eingestellt werden. Dabei erhält jede Zapfstelle einen eigenen, bedarfsgerechten E-Durchlauferhitzer für perfekt temperiertes Wasser. Über den CLAGE Home Server, der über Funk und WLAN die Verbindung zwischen den Geräten und dem mobilen Gerät herstellt, wird das System gesteuert. Smart Control ist für Tablets und Smartphones systemübergreifend mit iOS oder Android kompatibel. Mit der »Smart Control« App von CLAGE lässt sich somit die gesamte Warmwasserversorgung im Haus oder in der Wohnung digital bedienen. Ein Blick auf den Bildschirm genügt, um Nutzungsdauer, Wasser- und Energieverbrauch sowie die Kosten für den gewählten Zeitraum zu prüfen. Der Nut-
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zer kann sein Verbrauchsverhalten anpassen, Kosten sparen und somit die Umwelt schonen. In den letzten Jahren haben sich Tablets und Smartphones zur zentralen Plattform in Haus oder Wohnung entwickelt. Von der Steuerung der Haustechnik bis zum Abspielen von Musik und Filmen – alles mit einem Gerät. Mit Smart Control zeigt sich: E-DurchlauferhitzerTechnik ist höchst energieeffizient und zukunftsfähig.
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TITEL Digitalwirtschaft in Hamburg
Digitales Sturmflut-System PORTprotect Digitalisierung trifft Katastrophenschutz B
Text: Ehrhard J. Heine
ation im Hamburger Hafen jederzeit umfassend und dennoch übersichtlich darzustellen. Mit einem digitalen Meldeformular protokollieren und verschicken die Stabsmitarbeiter ähnlich wie in einem Chatroom Ereignisse und Meldungen und tragen so zu dem gemeinsamen Lagebild bei. Ein Touchtisch unterstützt die fachübergreifende Abstimmung und beschleunigt Entscheidungsfindungen. Wie das neue IT-System für den Katastrophenschutz bei Sturmfluten im Hamburger Hafen die Ablauforganisation verändert Der Planungstisch, realisiert auf einem Multi-Touch-Tisch, zum schnellen und einfachen Zugriff auf unterschiedliche Informationen für Stabsleiter und andere Entscheider. Der Planungstisch wird zum Treffpunkt, an dem die Stabsleitung zusammentritt und berät. Dabei müssen we-
nige Personen anhand hochverdichteter Informationen in kurzer Zeit weitreichende Entscheidungen treffen. Der Planungstisch muss die verschiedenen Informationen aktuell und vor allem unmittelbar verständlich präsentieren. Dazu lassen sich verschiedene Informationen in transparenten Schichten übereinandern anordnen (z.B. Überflutungskarten über Bevölkerungsinformationen); diese „Informationsverschneidungen“ unterstützen und beschleunigen die fachübergreifende Abstimmung und Entscheidungsfindung. Die Hamburg Port Authority sieht PORTprotect als einen wichtigen Baustein ihrer „smartPORT“-Projekte, der Ideal in die Strategie passt, den Hafen mit geeigneten Technologien und Innovationen zu unterstützen und den Hamburger Hafen damit zu einem der intelligentesten und in dem Fall sichersten Häfen der Welt zu ■ machen.
Foto: HPA / Fotograf Martin elsen
ei einer Sturmflut tritt der so genannte Hafenstab (HASTA) zusammen, um alle erforderlichen Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und Betriebe im Hafen einzuleiten. Zur Unterstützung dieser anspruchsvollen Aufgabe wurde von der HPA und der Firma WPS – Workplace Solutions jetzt die IT-Anwendung PORTprotect entwickelt und erprobt. Dabei blieb Bewährtes erhalten und neue Möglichkeiten wurden eröffnet. Die HPA und die Firma WPS haben das IT-System PORTprotect für den Katastrophenschutz im Hafen entwickelt und erprobt; es soll die Verantwortlichen bei dieser anspruchsvollen Aufgabe unterstützen. Verlässlichkeit, unkomplizierte Einarbeitung und einfache Handhabung für alle Beteiligten stehen dabei im Vordergrund. PORTprotect besteht aus drei miteinander vernetzten Anwendungen: Im Vordergrund steht eine transparente, übersichtliche Darstellung der Ereignisse in einem Lagebild. Ziel ist, die aktuelle Situ-
bei Sturmfluten bei der Hamburg Port Authority
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STADTENTWICKLUNG Advertorial
Produktive Stadt Wilhelmsburg Nach Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße Ende 2019 können die ersten Bauarbeiten für das neue Elbinselquartier beginnen. Hier sollen neben neuem Wohnraum auch attraktive Strukturen für kleine bis mittlere Produktions- und Gewerbebetriebe entstehen. Der Siegerentwurf „Between the lines“ von dem deutsch-britischen Architektenteam Janna Hohn (DE) und Josh Yates (GB) zielt darauf ab, trotz Neugestaltung bezahlbare Gewerbeflächen zu erhalten und eine breite Nutzungsmischung zu realisieren. Ein Ensemble aus mehrgeschos-
befinden sich zum Teil Maisonette-Wohnungen. Die zentrale Hoffläche soll unter der Woche als Erweiterung der Werkstätten und Zufahrt dienen, am Wochenende als Spiel- und Freizeitbereich. Die Planer schlagen für die Produktion in diesem Block wasserbezogenes Gewerbe vor.
sigen Typologien mit verschiedenen Produktionszweigen bildet einen zentralen öffentlichen Raum. Auf den nordöstlichen Flächen entlang des Jaffe-Davids-Kanals befindet sich eine doppelgeschossige Produktionshalle mit darüber liegenden Büroflächen. Zugleich hat sich die Jury für einen Ankauf ausgesprochen: im Entwurf „Darin, Darum, Darunter, Dazwischen“ von den drei deutschen Architekten Robert Schnell, Paul Raphael Schägner und Tobias Herr werden vier unterschiedliche Modelle entwickelt, um Wohnen, Arbeiten und kulturelle Angebote verschmelzen zu lassen. Der Wohnblock besteht unter anderem aus drei- bis viergeschossigen Townhouses. Der nördlichste Block „Dazwischen“ grenzt unmittelbar an den Jaffe-Davids-Kanal und sieht im Erdgeschoss urbane Produktion vor. Darüber
Karen Pein, Geschäftsführerin IBA Hamburg GmbH: „Eine produktive Stadt braucht innovative Projekte, die Wohnen und Arbeiten im Quartier ermöglichen. Die prämierten Entwürfe liefern realistische Konzepte, die für Hamburg Pilotcharakter haben können.“ Die Jaffestraße und die angrenzenden Grundstücke sind bereits heute produktiv. Hier finden sich durch Lagerhaltung geprägte Höfe, produzierende Betriebe, gemischt genutzte Immobilien mit Gewerbeateliers und der moderne Gewerbehof Jaffe12. Bei der Entscheidung der Jury wurden die Realisierungschancen berücksichtigt. Der Bebauungsplan für das Elbinselquartier wird derzeit erstellt. Deswegen ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar, in welcher Form die beiden Entwürfe weitergeführt werden können. IBA Hamburg/EJH
die Zukunft möglich: 26 interdisziplinäre Teams haben im Rahmen eines europäischen Nachwuchs-Wettbewerbs einen architektonischen Entwurf mit möglichen Nutzungsstrukturen für ein zwei Hektar großes Teilgebiet am Jaffe-Davids Kanal erarbeitet. Wo heute noch Container lagern, können in einigen Jahren attraktive Wohnungen neben modernen Gewebebetrieben und kulturellen Angeboten entstehen. Der Wettbewerb unter dem Motto „Die produktive Stadt“ hatte das Ziel, Grenzen zwischen Wohnen, Handel und Gewerbe aufzuheben und Ideen für ein qualitätsvolles Miteinander der Funktionen zu entwickeln. Er war im Februar 2017 in 13 europäischen Ländern mit 44 Wettbewerbsgebieten ausgelobt worden. Europaweit beteiligten sich 1.223 Teams aus Architekten und Stadtplanern, Landschaftsarchitekten und Ingenieuren sowie Künstlern und Designern am Wettbewerb. Eine international besetzte Jury unter dem Vorsitz des Kölner Stadtplaners Prof. Markus Neppl hat für den Standort in Wilhelmsburg einen Siegerentwurf sowie einen Ankauf gekürt. 26
Abbildungen: IbA Hamburg
Bereits heute ist ein erster Blick in
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VERANSTALTUNG Fehmarnbeltquerung
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VERANSTALTUNG Fehmarnbeltquerung
Der Fehmarnbelt-Tunnel:
Ein Projekt, das verbindet Die feste Fehmarnbeltquerung ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Jahrhundertvorhaben: Nicht nur, weil es ein gigantisches Bauprojekt ist. Schon 1863 gab es erste Überlegungen für eine direkte Verkehrsverbindung über den Fehmarnbelt. Mit dem Fehmarnbelt-Tunnel soll diese Vision endlich Wirklichkeit werden.
Prof. Dr. Peer Witten, Claus F. Baunkjær und Dr. Henneke Lütgerath
Gibt es keine weiteren Verzögerungen, soll der Tunnel zwischen Puttgarden auf Fehmarn und Rødby auf Lolland ab 2020 gebaut und 2028 in Betrieb gehen. Für den CEO der federführenden dänischen Planungsgesellschaft Femern A/S, Claus F. Baunkjær, ist das ein realistischer Zeitplan: „Wir sind auf einem guten Weg, 2028 ist machbar“, erklärte er beim Wirtschaftsrat und betonte gleichzeitig, dass alle Risiken vom dänischen Staat getragen würden. Baunkjær präsentierte zunächst einige Zahlen und Fakten des Projekts. Der Unterwassertunnel, ein sogenannter Absenktunnel („immersed tunnel“), werde mit über 18 Kilometern der längste Schienen- und Straßentunnel der Welt sein. Er biete Platz für eine vierspurige Autobahn und eine zweigleisige Bahnstrecke. Die Kosten der Querung, die als Teil des euro-
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päischen Haupttransportnetzes von der EU mitfinanziert werde, beliefen sich auf rund sieben Milliarden Euro und würden mit einem Staatsgarantiemodell durch Anleihen finanziert. Im Weiteren wandte sich Baunkjær der Frage zu, warum die feste Fehmarn-
Text: Christian Ströder / Hauke Meisner
beltquerung ein notwendiges Projekt sei. Kritikern hielt er entgegen, dass der Tunnel einen schnelleren, reibungsloseren Verkehr und Transport ermögliche. Die Reisezeit per Zug zwischen Hamburg und Kopenhagen verkürze sich von viereinhalb auf zweieinhalb Stunden und der Frachtverkehr vermeide zwischen Hamburg und Kopenhagen 160 Kilometer Umweg. Außerdem habe der Tunnel direkten Einfluss auf den Arbeitsmarkt in der Region, da Arbeitsplätze beim Bau und bei den Zulieferern, sowie später beim Regelbetrieb, entstünden. Darüber hinaus erwartet der Däne nach der Eröffnung positive Effekte auf die deutsch-dänische Wirtschaftsregion, wie sie seinerzeit auch nach dem Bau der Öresundbrücke zwischen Dänemark und Schweden eingetreten seien: „Seit der Eröffnung der Brücke gibt es sehr viel Pendelverkehr zwischen Kopenhagen und Malmö. Viele Firmen haben Niederlassungen im jeweils anderen Land eröffnet oder sind neu in die Region gezogen, da die Brücke für sie einen wichtigen Stand-
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VERANSTALTUNG
Visualisierung / Karte: visualarchive.femern.dk
Fehmarnbeltquerung
ortfaktor darstellt“, betonte der CEO von Femern A/S. Ganz in diesem Sinne hatte der Landesvorsitzende Dr. Henneke Lütgerath zuvor in seinem Grußwort erklärt: „Der Fehmarnbelt-Tunnel wird dazu beitragen, die wirtschaftlichen, aber auch die politischen und kulturellen Beziehungen zwischen den Metropolregionen Hamburg und Kopenhagen/Malmö weiter zu stärken.“ Selbstkritisch gestand Baunkjær aber auch ein, dass es Femern A/S noch nicht gelungen sei, die zahlreichen Vorteile ausreichend bekannt zu machen: „Wir haben ein sehr gutes Projekt, haben viel Zeit und Geld investiert, müssen aber in der Kom-
munikation noch besser werden, um auf die Probleme, die die Menschen mit dem Projekt haben, einzugehen und Lösungen anzubieten“, so der Däne mit Blick auf Bedenken, die vor allem von Anwohnern aus Deutschland kommen. Allerdings hätten auch die Dänen – die heute große Befürworter der Öresundund der Großen-Belt-Brücke seien – diesen Projekten anfangs sehr skeptisch ge-
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genübergestanden. Verglichen mit den Zustimmungswerten von damals, sei die Zustimmung für die feste Fehmarnbeltquerung in Hamburg und Schleswig-Holstein heute größer. Die anschließende Fragerunde wurde von den Zuhörern gerne genutzt. Dabei ging es hauptsächlich um ökonomische Folgen des Projekts, etwa die Auswirkungen auf den Fährbetrieb und den Umgang
mit eventuellen weiteren Verzögerungen des Baubeginns. Aber auch grundsätzliche Fragen zur Querung wurden diskutiert. Etwa, warum die Planer sich für einen Tunnel und gegen eine Brücke entschieden hätten und wo die Unterschiede zum Eurotunnel lägen. Weitere Fragen konnten die Teilnehmer beim abschließenden Get-together im persönlichen Gespräch mit Claus F. Baunkjær klären. ■
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VERANSTALTUNG Wirtschaftsrat vor Ort
„Kunst wird erst dann interessant, wenn wir vor irgendetwas stehen, das wir nicht gleich restlos erklären können (Christoph Maria Schlingensief). An dieser Erkenntnis ist etwas dran, wie die Mitglieder des Wirtschaftsrates bei eine Rundgang über die Affordable Art Fair fest
Wirtschaftsrat Messedirektor Oliver Lähndorf und Rene S. Spiegelberger
E
in Vorteil also, dass der Wirtschaftsrat Hamburg mit seinem Bundesvorstandsmitglied Rene S. Spiegelberger einen echten Kenner des Kunstmarktes in seinen Reihen hat. Bei einem exklusiven Messerundgang erläuterte er das Konzept der Affordable Art Fair und stellte den Teilnehmern verschiedene Künstler persönlich vor. Auch der Messedirektor Oliver Lähndorf ließ es sich nicht nehmen, den Wirtschaftsrat in der Messehalle A3 persönlich zu begrüßen. 1999 ins Leben gerufen, hat sich die Affordable Art Fair zu einem globalen Phänomen mit Messen u.a. in London, New York, Hong Kong, Amsterdam, Brüssel und eben Hamburg entwickelt. Die Veranstaltung in der Hansestadt zieht jedes Jahr rund 18.000 Kunstkenner, Sammler und Neulinge an. Unter dem Motto „Kunst für alle“ können die Besucher zeitgenössische Werke von etablierten und Nachwuchskünstlern bewundern und direkt zu erschwinglichen Preisen erwerben. Text und Fotos: Christian Ströder
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VERANSTALTUNG Wirtschaftsrat vor Ort
n“
em tstellten.
@Affordable Art Fair Exklusiver Rundgang über die internationale Kunstmesse
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VERANSTALTUNG Hafenwirtschaft
Hafen Hamburg:
Hanseatischer Kaufm Als der größte Umschlagbetrieb im Hamburger Hafen gehört die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) zu den tragenden Säulen des Güter- und Logistikgeschäfts der Hansestadt: Nach nicht ganz einfachen Jahren ist das Traditionsunternehmen wieder zurück in der Erfolgsspur und konnte zuletzt starke Zahlen präsentieren. Zu Beginn des Jahres übernahm Angela Titzrath den Vorstandsvorsitz und gewährte nun beim Wirtschaftsrat Einblicke in die Hafenwirtschaft.
damit, dass die Steuer im Zuge der Umsatzsteuervoranmeldung verrechnet werden kann“, so die Vorstandsvorsitzende. Dieser gravierende Wettbewerbsnachteil müsse schnellstens beseitigt werden. Auch Investitionen in die Infrastruktur HHLA-Vorstandvorsitzende Angela Titzrath gewährte einblicke in die Hafenwirtschaft
Text: Hauke Meisner Fotos: Christian Ströder
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unächst richtete Titzrath ihren Fokus auf die internationale Konkurrenz des Hamburger Hafens und warnte vor Standortnachteilen. Ernsthaft benachteiligt würden die deutschen Häfen u.a. durch ungleiche Regelungen bei der Erhebung der Einfuhrumsatzsteuer: „Während die Abgabe in Deutschland sofort beim Zoll entrichtet werden muss, werben unsere niederländischen Nachbarn ganz offen
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seien dringend erforderlich, um die Wettbewerbsfähigkeit des Hafens zu sichern. Es verwundere, wie leichtfertig Hamburg in den letzten Jahren mit seinem natürlichen Produktionsfaktor Elbe umgegangen
sei. Sie gehe aber nach wie vor davon aus, dass „wenn die nötigen Ausgleichsflächen für den Schierlingswasserfenchel gefunden werden, die Fahrrinne der Elbe vertieft und verbreitert wird“. Es sei wichtig, Regelwerke zum Schutz der Umwelt zu erlassen und gleichzeitig wirtschaftliche Prosperität zu ermöglichen. Im Weiteren wandte sich Titzrath der HHLA und dem Wettbewerbsumfeld zu. Der Druck auf die Terminalbetreiber nehme weiter zu, da von den vormals 20 größten Linienreedereien innerhalb von zwei Jahren acht vom Markt verschwunden seien. „Es gibt nur noch drei große Allianzen, die alleine auf der Strecke EuropaAsien einen Marktanteil von 60 Prozent haben“, so die Unternehmerin. Trotz Überkapazitäten bestellten die großen Reedereien immer größere Schiffe. Entsprechend groß seien die Summen, die die Hafen- und Terminalbetreiber angesichts
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VERANSTALTUNG Hafenwirtschaft
mannsgeist gefordert
der Großschiffe in ihre Infrastruktur und technischen Anlagen investieren müssten. Ihr Unternehmen sieht Titzrath aber für die Zukunft gerüstet: „Die HHLA ist auf den Anlauf von Containerschiffen über 20.000 TEU durch Investitionen in Kran- und Lagertechnik gut vorbereitet. Am Containerterminal Tollerort wurden im Oktober drei weitere Containerbrücken für die Großschiffabfertigung in Betrieb genommen.“ Damit verfüge man in Hamburg nun über drei hocheffiziente Liegeplätze mit jeweils fünf Containerbrücken zur Abfertigung der größten Schiffsklasse der Welt. Darüber hinaus
werde noch im November das Slotbuchungsverfahren „Fuhre 4.0“ gestartet. Es ziele auf Speditionen ab, um Wartezeiten an den Terminals und Staus auf den Straßen zu vermeiden. Abschließend richtete Titzrath noch einen Appell ihr Publikum: „Es muss das gemeinsame Ziel von Politik, Unternehmen und Interessensverbänden sein, den Hafen in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Gelingen wird dies allerdings nur, wenn der hanseatische Kaufmannsgeist die Oberhand über den hier und da zu beobachtenden Standortpessimismus behält.“
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Die abschließende Fragerunde wurde von den Teilnehmern genutzt, um Fragen zur Zusammenarbeit der Häfen in Hamburg und Wilhelmshaven, zum chinesischen Engagement im Hafen und zur internationalen Wachstumsstrategie der HHLA zu stellen. Der Landesvorsitzende des Wirtschaftsrates Hamburg, Dr. Henneke Lütgerath, betonte, dass die Ausrichtung und der Erfolg der HHLA auch über die Zukunft des Hafens entscheiden ■ würden.
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INVESTITION Advertorial
Lebenslust trifft Rendite I
m Land der tausend Seen, im Herzen der Mecklenburgischen Seenplatte, entsteht derzeit das Maremüritz Yachthafen Resort & SPA. Die exklusive Anlage mit 184 Ferienwohnungen ist von berlin aus mit dem Auto in unter zwei Stunden zu erreichen, von Hamburg aus braucht man etwa zweieinhalb Stunden. geplant und realisiert wird die Anlage von der 12.18. Investment Management gmbH, deren Management bereits mehr als 30 Jahre erfahrung mit touristischen Immobilien hat und die das nahegelegene Schlosshotel Fleesensee betreibt. Die modern und komfortabel eingerichteten Apartments von Maremüritz werden durch einen luxuriösen Spa-bereich, ein Restaurant und einen eigenen Hafen ergänzt. Verkauft werden die Wohnungen an Kapitalanleger, die von Renditen durch die pro-
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fessionelle Vermietung profitieren wollen – und diese natürlich auch für den eigenen urlaub nutzen möchten. Die Ferienapartments liegen auf einem schmalen uferstreifen südlich der Stadt zwischen der Müritz und dem Feisnecksee, der bereits Teil des Müritz-Nationalparks ist. Von hier aus sind es nur wenige Minuten zu Fuß in die Warener Innenstadt. Die gebäude von Maremüritz sind von hoher architektonischer Qualität. Alle Wohnungen verfügen über balkon oder Dachterrasse, Tiefgarage und Lift. Ob gemütliche Zwei-Zimmer-Wohnung ab 52 Quadratmetern oder geräumige Drei-Zimmer-Wohnung mit maximal 162 Quadratmetern – Maremüritz bietet sechs verschiedene Wohnungstypen, die voll ausgestattet und sofort bezugsfähig an die neuen eigentümer übergeben werden.
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JUNGER xxxxxxxxxxxxxxxxxxx WIRTSCHAFTSRAT
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Petros Markaris VORTEILE FÜR KAPITALANLEGER ■ Einmalige Lage – Wertsteigerung vorprogrammiert das beste grundstück direkt am See ■ Attraktive Geldanlage – Rendite 4 % p.a. ansteigend grundbuchgesichertes eigentum ■ Lebensqualität – private Nutzung bis 180 Tage im Jahr auf Wunsch mit eigenem bootsliegeplatz ■ architektonisch hochwertige Immobilie – mit Interior Design des renommierten Architekten Olaf Kitzig mit Marina, Wellness-bereich und gastronomie ■ RUNDUM SORGLOS-SERVICE – kein Aufwand professionelles Management mit Vermietung, Verwaltung und Instandhaltung Gerne vermitteln wir Ihnen unseren spezialisierten 12.18. Professional-Partner vor Ort für persönliche Beratung und kostenfreie Baubesichtigung 12.18. Maremüritz Yachthafenresort & SPA gmbH & Co. Kg Königsallee 2b | 40212 Düsseldorf +49 (0)211 580807-380 info@maremueritz.de www.maremueritz.de
Offshore. Ein Fall für Kostas Charitos. In griechenland wird wieder investiert in Immobilien und geschäfte, und Kredite werden unbürokratisch vergeben. Die Leute holen das Auto aus der garage, so dass die Straßen verstopft sind wie in den guten alten Zeiten, und sie feiern in den Restaurants, als hätte es nie eine Krise gegeben. Auch Katerina, die Tochter von Kommissar Charitos, freut sich über die wirtschaftliche Schönwetterlage und plant, bald eine eigentumswohnung zu kaufen. bei der Athener Polizei läuft ebenfalls alles rund. Der Mord an einem beamten wird zügig aufgeklärt und der Fall ad acta gelegt. Zu früh, meint Kommissar Kostas Charitos. Als wenig später ein großreeder erstochen wird, fühlt er sich in seinen Zweifeln bestätigt. In seinem zehnten Fall gerät Kostas Charitos von allen Seiten unter Druck. Nicht nur sein neuer Chef setzt ihm zu, sondern sein ganzes umfeld. Denn keiner mag es, wenn Wohlstand und erfolg hinterfragt werden. Doch der Kommissar kann nicht anders, er muss der Sache mit dem frischen geld auf den grund gehen.
Aus dem Neugriechischen von Michaela Prinzinger. Hardcover Leinen. 368 Seiten. erschienen am 23.8.17 ISbN: 978-3-257-07003-3 Preis: € (D) 24.00 WIR IM NORDEN | 4/2017 | Landesverband Hamburg
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JUNGER WIRTSCHAFTSRAT Junger Wirtschaftstag
Junger Wirtschaftstag 2017 in Hamburg Drei Tage lang hieß es diskutieren, netzwerken und schnacken in Hamburg: Der Junge Wirtschaftstag gastierte vom 17. bis 19. November in der Hansestadt. Nicht ohne Grund trafen sich die jungen Unternehmer in diesem Jahr hier – genau 30 Jahre zuvor war der Junge Wirtschaftsrat in Hamburg gegründet worden. Text und Fotos: Christian Ströder
S
o stand die Auftaktveranstaltung am 17. November im Clubhaus des Norddeutschen Regatta Vereins ganz im Zeichen des 30-jährigen Jubiläums. Günter Wienes, Dr. Hartmut Schwesinger und Dr. Axel Pfeifer gaben Anekdoten aus der Gründungszeit des Jungen Wirtschaftsrates (JWR) zum Besten und sorgten dabei für manches Schmunzeln. Die Zuhörer dankten es Ihnen mit lautem Beifall. Nicht nur für ihren launigen Vortrag, sondern auch dafür, dass sie es damals waren, die den Jungen Wirtschaftsrat aus der Taufe gehoben und trotz Bedenken der Verbandsführung erfolgreich etabliert hatten.
Dr. Axel Pfeifer Pieter Wasmuth und Marcus Ewald
Günter Wienes Dr. Hartmut Schwesinger
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JUNGER WIRTSCHAFTSRAT
Junger Wirtschaftstag 2017 in Hamburg
Junger Wirtschaftstag
Wolfgang Steiger
Dr. Christoph Ploß MdB
Marcus Ewald
Pünktlich um 10:00 Uhr eröffnete der Bundesvorsitzende des Jungen Wirtschaftsrates Marcus Ewald am nächsten Morgen den Jungen Wirtschaftstag 2017. Das Motto in diesem Jahr: „Gründergeist und Zukunftsblick – Perspektiven für die junge Generation“. In seinem Grußwort ermutigte der Generalsekretär des Wirtschaftsrates, Wolfgang Steiger, die Teilnehmer eindringlich, für die Interessen der jungen Generation einzutreten. „Seien Sie der Stachel im Fleisch“, sagte er mit Blick auf die aktuelle Politik. Keynotespeaker Dr. Christoph Ploß stellte in seinem Vortrag die Chancen der Digitalisierung heraus. Der neu in den Bundestag gewählte Hamburger sprach sich mit Blick auf die milliardenschweren Steuerüberschüsse des Bundes für einen Drittelmix aus: Ein Drittel solle in die Haushaltssanierung fließen, ein Drittel solle für Steuersenkungen genutzt und das letzte Drittel in die digitale Infrastruktur, z.B. das 5G-Netz, investiert werden.
Beim anschließenden „Gründerdialog“ wurde über Geschäftsideen, Hürden bei der Unternehmensgründung und Erwartungen von Start-ups an die Politik diskutiert. Moderator Carsten Ovens begrüßte auf dem Podium: Yvonne Gründler, Chief Product Officer | ottonova AG, Annemarie Heyl, Geschäftsführerin | Kale & Me GmbH, Laisa-Maria Mann, Geschäftsführerin | SUPER ETAGE GmbH, Malte Steiert, CEO, Foodguide APP UG (haftungsbeschränkt) und Sebastian Wendrich, Gründer & CEO | elblabs GmbH.
Laisa-Maria Mann
Das zweite Podium des Tages widmete sich dem „Rentenkonzept der Zukunft“. Es nahmen teil: Dr. Wolfgang Gründinger, Vorstand | Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen, Wolfgang Hanssmann, Mitglied des Vorstands | Talanx Deutschland AG, Stefan Herbst, Bevollmächtigter des Vorstandes | Deutsche Renten Information e.V., Jens Jennissen, Geschäftsführer | Fairr.de GmbH und Jennyfer Dutschke MdHB, FDP-Bürgerschaftsfraktion Hamburg. Die Bundestagsabgeordnete Anja Karliczek, Parlamentarische Geschäftsführerin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, leitete die Diskussion mit einem Impulsvortrag ein. Eine wichtige Erkenntnis der Runde: Intransparenz, Fehlinformationen in den Medien und eine zu hohe Komplexität machen den Versicherten das Leben schwer. Das müsse sich ändern, so die einhellige Meinung.
Anja Karliczek MdB WIR IM NORDEN | 4/2017 | Landesverband Hamburg
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JUNGER WIRTSCHAFTSRAT Junger Wirtschaftstag
Junger Wirtschaftstag 2017 in Hamburg
„Die Zukunft der Weltwirtschaft“. So lautete nach dem gemeinsamen Mittagessen der Vortrag von Prof. Dr. Henning Vöpel, Direktor und Geschäftsführer des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts. Er sieht die Zukunft der Globalisierung zwischen digitaler Transformation und geopolitischer Neuordnung. Prof. Dr. Henning Vöpel
Zum Abschluss der Hauptveranstaltung in den Räumlichkeiten der Ernst & Young GmbH sammelten Sarah Hagenkötter, stellvertretende Bundesvorsitzende des Jungen Wirtschaftsrates, und der Hamburger Landesvorsitzende Raphael Neuburg in der „Ideenwerkstatt“ Themenschwerpunkte des JWR für das nächste Jahr.
Raphael Neuburg Sarah Hagenkötter
Damit war der Junge Wirtschaftstag natürlich noch lange nicht vorbei: Von der Rothenbaumchaussee ging es zunächst weiter zum Hamburger Rathaus, wo Carsten Ovens schon wieder wartete und die Teilnehmer zu einer ausgedehnten Führung durch das Gebäude empfing. Sichtlich beeindruckt von der prachtvollen Architektur und Ausstattung des Rathauses – von Hamburger Understatement kann hier wirklich keine Rede sein – ging es für die jungen Wirtschaftsratler schließlich weiter zum Mercedes me store am Ballindamm. In dem Autohaus, das Bistro, Bar, Lounge und Event-Location in einem ist, wartete mit hawaiianischen Poké-Bowls von Sternekoch Karlheinz Hauser ein kulinarisches Highlight auf die jungen Unternehmerinnen und Unternehmer. Eine gute Stärkung für einen Abend, der etwas länger dauern sollte…
Gunther Bonz
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JUNGER WIRTSCHAFTSRAT Junger Wirtschaftstag
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Junger Wirtschaftstag 2017 in Hamburg
Dr. Christian von Boetticher
Das Finale des Jungen Wirtschaftstages fand am nächsten Tag im Rahmen eines Unternehmerbrunchs im Flagship-Store von Kölln Haferland statt. Der Geschäftsführer des Unternehmens und gleichzeitig der Landesvorsitzende des Wirtschaftsrates Schleswig-Holstein, Dr. Christian von Boetticher, ließ es sich nicht nehmen, die Teilnehmer persönlich zu begrüßen. Ein gelungener Abschluss eines erfolgreichen, sehr abwechslungsreichen und gut besuchten Jungen Wirtschaftstages. Tschüss aus Hamburg!
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JUNGER WIRTSCHAFTSRAT Vor Ort in Hamburg
JWR Business Lounge@HAM
Exklusive Einblicke rund um den Hamburg Airport
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JUNGER WIRTSCHAFTSRAT Vor Ort in Hamburg
Text und Fotos: Christian Ströder
Ob in den Urlaub oder zum Geschäftstermin, für viele Reisende ist der Hamburg Airport „Helmut Schmidt“ das (eigentliche) Tor zur Welt. Genau 16.223.968 Passagiere nutzten den Flughafen in 2016. Zum Vergleich: Fünf Jahre zuvor lag die Zahl der Fluggäste noch bei 13.559.370. Und auch für das laufende Jahr ist wieder mit einem Wachstum zu rechnen. Hauptvorfelds, einer Fläche von rund 330.000 Quadratmetern. Noch bis zum Jahr 2020 würden die Arbeiten, die rund 120 Millionen Euro kosteten, andauern. Mehr als 500 Millionen Euro würden außerdem in den nächsten 10 bis 15 Jahren in den Um- und Ausbau des Airports investiert. U.a. stehen diese Projekte an: Michael Eggenschwiler Vorsitzender der geschäftsführung Flughafen Hamburg gmbH
Seit seiner Inbetriebnahme 1911 befindet sich der Flughafen Hamburg im Wandel. Die bestehende Infrastruktur muss regelmäßig gewartet und optimiert werden, um den Ansprüchen der Passagiere, aber auch gestiegenen Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden. Welche Projekte gerade laufen und welche Maßnah-
■ Auf der Fläche des Terminals Tango solle bis 2023 eine neue Gepäckanlage geschaffen werden, die nicht nur aktuelle Probleme bei der Gepäckabfertigung lösen, sondern auch neuen Sicherheitsanforderungen genügen werde. Kostenpunkt: Rund 190 Millionen Euro. ■ An der Pier Süd entstünden bis 2021 sechs neue Flugzeugpositionen mit Fluggastbrücken („Fingern“), eine Laden-Zone und eine Lärmschutzwand. Kosten: Etwa 160 Millionen Euro. ■ Für Behörden und Bodenverkehrsdienste würden bis 2018 zwei neue Betriebsgebäude auf dem südlichen Flughafenareal errichtet. Sichtlich stolz war Michael Eggenschwiler, als er auf den G20-Gipfel zu sprechen kam. Viele der mehr als 6.000 Delegierten und über 3.000 Medienvertreter seien über den Hamburg Airport angereist. Die Herausforderung: Parallel zur An- und Abreise von rund 100 Sondermaschinen musste der Linienflugverkehr planmäßig weiterlaufen. „Das alles zu organisieren, war eine große Aufgabe. Alles lief reibungslos, ohne irgendwelche Probleme. Alle, die daran mitgewirkt haben, können richtig stolz sein“, sagte der Flughafenchef. Nach einer abschließenden Fragerunde ging es für die Mitglieder des Jungen Wirtschaftsrates weiter zur obligatorischen Sicherheitskontrolle und dann auf eine ausgedehnte Rundfahrt über das Vorfeld. Im Dunkeln ein besonderes und wirklich exklusives Erlebnis, da die Touren eigentlich nur tagsüber gefahren ■ werden.
men geplant sind, darüber informierte sich der Junge Wirtschaftsrat bei der zweiten Auflage seiner neuen JWR Business Lounge. Michael Eggenschwiler, Vorsitzender Geschäftsführer der Flughafen Hamburg GmbH, hatte die jungen Unternehmer dafür in die Flughafenmodellschau eingeladen. Wie der Flughafenchef anhand des Modells im Maßstab 1:500 erläuterte, ist das derzeit größte Bauprojekt die grundhafte Erneuerung des bis zu 60 Jahre alten WIR IM NORDEN | 4/2017 | Landesverband Hamburg
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BILDUNG Advertorial
Potenzial bei Jugendlichen erfolgreich fördern
Vom ungeschliffenen Diamanten zum glänzenden Azubi Deutschland ist nicht sonderlich reich an Bodenschätzen. Unsere Rohdiamanten sind die jungen Menschen an unseren Schulen. Dass jedes Jahr fast 50.000 von ihnen unsere Schulen ohne Abschluss verlassen, ist ein Skandal mit massiven gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen. Julia Sondermann Leiterin Region Nord Teach First Deutschland ggmbH
Wie bei unbearbeiteten edelsteinen sind die Qualitäten und das Potential von Jugendlichen aus sozialen brennpunkten oft nicht auf den ersten blick zu erkennen. Sie sind wie Rohdiamanten an unseren Schulen, die unterstützung benötigen, die ihnen dabei hilft, zu glänzen. eine Organisation, die insbesondere in Norddeutschland dafür einsteht, diese unterstützung zu leisten, ist Teach First Deutschland. Die bildungsinitiative begleitet Jugendliche aus sozialen brennpunkten an kritischen Übergängen, die entscheidende Auswirkungen auf den bildungs- und Lebensweg der jungen Menschen haben; sei es von der Schule in beruf oder Ausbildung oder – im Fall von geflüchteten Jugendlichen – die Vorbereitung auf den Wechsel von einer internationalen Vorbereitungsklasse in den regulären Schulunterricht. Jedes Jahr verlassen fast 50.000 Jugendliche die Schule ohne einen qualifizierenden Schulabschluss und damit ohne Anschlussperspektive. Viele von ihnen enden in Transfermaßnahmen und einer Spirale aus erlebtem Scheitern und geringbezahlter oder keiner Arbeit. gleichzeitig bleiben in Deutschland jährlich über 40.000 Lehrstellen aus Mangel an geeigneten Auszubildenden unbesetzt. Arbeitgeber kritisieren, dass es bewerbern oft an Lese- und Schreibkompetenz fehle, mathe-
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matische grundkenntnisse mangelhaft seien und die einstellung der Jugendlichen hinsichtlich Zuverlässigkeit, Sorgfalt, Pünktlichkeit und Fleiß nicht der Realität der Arbeitswelt entspreche. genau da setzt Teach First Deutschland an. Die Organisation stellt Schülerinnen und Schülern an brennpunktschulen in Hamburg und Schleswig-Holstein unterstützung an die Seite, die mit ihnen individuell Inhalte der Schule aufholt, darüber hinaus aber ein vertrauensvoller Ansprechpartner für eigene Ziele und Stärken, berufsorientierung und bewerbungen ist. Diese unterstützung kommt in Person von überdurchschnittlichen Hochschulabsolventinnen und -absolventen aller Fachrichtungen, die gezeigt haben, dass sie Verantwortung übernehmen können. Sie arbeiten als sogenannte Fellows für zwei Jahre an Schulen in sozialen brennpunkten und ergänzen dort das Kollegium. Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die individuelle beziehungs- und unterstützungsarbeit benachteiligter Jugendlicher, sodass diese den anstehenden Übergang und Anschluss erfolgreich meistern können. Die unterstützung sozial benachteiligter Jugendlicher in Deutschland ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Schulen allein nicht leisten können. Damit Teach First Deutschland sich als spendenfinanzierte Organisation auch in Hamburg und Schleswig-Holstein weiter dafür einsetzen kann, dass kein Jugendlicher die Schule vorzeitig abbricht, sondern sie mit dem bestmöglichen Abschluss und einer Anschlussperspektive verlässt, bedarf es der finanziellen unterstützung durch die Wirtschaft und norddeutsche unternehmen. Informieren Sie sich unter www.teachfirst.de/sofort-spenden, wie Sie konkret einen beitrag gegen bildungsungerechtigkeit und Azubimangel in Norddeutschland leisten können.
Landesverband Hamburg | 4/2017 | WIR IM NORDEN
JUNGER WIRTSCHAFTSRAT Fragen an ein Mitglied
FRAGEN AN EIN MITGLIED 1. Warum bist Du Mitglied im Jungen Wirtschaftsrat? Ich bin vor ca. 4 Jahren durch meinen Studienfreund Karl-Christian Lauk zum Wirtschaftsrat gekommen und habe gleich festgestellt: Hier fühle ich mich wohl. Junge Leute, denen gesellschaftliche sowie wirtschaftliche Entwicklungen in ihrem Land nicht gleichgültig sind, kommen in ihrer Freizeit zusammen und erarbeiten Konzepte im Sinne der Sozialen Marktwirtschaft. Ich möchte der bundesrepublikanischen Gesellschaft etwas zurückgeben und sehe es daher als meine Verantwortung, mich ehrenamtlich einzubringen – dabei ist der Junge Wirtschaftsrat die ideale Plattform. 2. Welche inhaltlichen Themen möchtest Du weiter voranbringen? Als Head of IT Strategy und Transformation von Olympus Europa sind IT und
Digitalisierung mein täglich Brot. Diese Kompetenzen und Netzwerke stelle ich dem Jungen Wirtschaftsrat zur Verfügung – denn leider ist es oft so, dass man mehr über „die Digitalisierung“ spricht, als einfach mal zu machen. Daher haben wir bereits meinen ehemaligen Arbeitgeber IBM für eine erfolgreiche Veranstaltung zu Blockchain gewinnen können und erarbeiten nun mit diesem Input ein Konzept, wie Hamburg die Blockchain Hauptstadt Deutschlands werden kann. Hamburg kann mehr digital – das möchte ich gemeinsam mit meinen Mitstreitern im Jungen Wirtschaftsrat voranbringen. 3. Wie bewertest Du die Gemeinschaft der Mitglieder untereinander? Ich empfinde ein großes Zugehörigkeitsgefühl untereinander. Man spricht immer von „wir im Wirtschaftsrat“ und nie von „denen“ – das sind Nuancen, die sehr aus-
Cihan Sügür Head of IT Strategy Olympus europa Se & Co. Kg
schlaggebend sind und ein positives Grundstimmung erzeugen. Wir wissen um die Stärken unserer Mitstreiter und bringen sie zielgerichtet mit ein, sodass am Ende jeder seinen Teil zum Kuchen beigetragen hat. Außerdem ist es beruhigend und Ansporn zu gleich, zu wissen, dass es viele Gleichgesinnte gibt, denen die Zukunft der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland auch nicht egal ist.
MESSE-VORSCHAU 2017 Hamburg Messe und Congress 13.01. – 15.01.2018
Hallen A1, A2, A3, A4 Hallen b1 (eg + Og), b2-b4 (eg), Hallen b5 und b7
nordstil – regionale Ordertage Hamburg
20.01. – 21.01.2018
Messegelände Halle b7 eingang Nord
Hochzeitstage 2018
23.01. – 26.01.2018
Messegelände Hallen A1, A3, A4 eingang Mitte, eingang West
NORTEC
26.01. – 28.01.2018
Messegelände Halle A1, eing. Mitte (an Halle 1), täglich 10-18 uhr
home2 Messe für Immobilien, bauen und Modernisieren
07.02. – 11.02.2018
Messegelände, täglich 10-18 uhr tägl. 10-18 uhr
REISEN HAMBURG | CARAVANING HAMBURG | KREUZFAHRTWELT HAMBURG | RAD HAMBURG
16.02. – 17.02.2018
Messegelände Halle A3, eingang West
Unfallmedizinische Tagung Deutsche gesetzliche unfallversicherung
16.02. – 18.02.2018
Messegelände Halle b6, eingang Süd
BABYWELT Die Messe rund um Ihr Kind
16.02. – 18.02.2018
Messegelände Halle A4, eingang Mitte
Hanse Golf 2018
23.02. – 25.02.2018
Messegelände Halle b1-b4 (eg), b5, b7 eingang Nord, Ost
HMT – Hamburger Motorrad Tage 2018
23.02. – 24.02.2018
Messegelände Halle b6, eingang Süd täglich 9-16 uhr
Einstieg Hamburg 2018 Messe für Ausbildung und Studium
09.03. – 13.03.2018
Halle A1-A4 und b1-b7
INTERNORGA Internationale Fachmesse für Hotellerie, gastronomie, gemeinschaftsverpflegung, bäckereien und Konditoreien
11.03. – 13.03.2018
Messegelände eingang Süd Foyer Süd, Og
FH Nord – branchentreff für das Fleischerhandwerk
22.03. – 23.03.2018
Halle A1-A4 und b1 eingang West und Nord (an b1) Do.: 09:00 - 00:00 uhr
OMR Festival 2018 Online Marketing Rockstars
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AKTUELLES bundestagswahl 2017
STATeMeNTS ZuR buNDeSTAgSWAHL am 24. September 2017
Peter F. Schmid CeO Wer liefert was? gmbH
Thomas Flotow geschäftsführer PFLegeN & WOHNeN HAMbuRg gmbH
bundesregierung und Träger müssen dem rasant wachsenden Pflegebedarf der bevölkerung mit tragfähigen Antworten begegnen und dürfen sich nicht scheuen, auch unpopuläre Themen wie Fachkraftquotenabsenkung und Technisierung ergebnisoffen zu diskutieren. ebenso benötigen wir dringend Klarheit über die Details der künftigen Pflegeausbildung, um nicht ganze Jahrgänge an andere berufe zu verlieren. Die Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland ist ein weiterer baustein zur bewältigung des demographischen Wandels, den wir gezielt weiterentwickeln müssen.
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bei einer Neuauflage der großen Koalition im Modus der letzten vier Jahre wäre Deutschland der große Verlierer, denn ein politisches „Weiter so“ ist im Interesse von niemanden. Deutschland braucht in jedem Fall eine Regierung, in der wieder mehr debattiert, gestritten und um die richtige Lösung gerungen wird. Die Zeit der faulen und falschen Kompromisse muss vorbei sein. Für den deutschen Mittelstand wichtige Themen müssen dringend auf die politische Agenda, wie die Digitalisierung als das zentrale Kernthema oder der breitbandausbau in ländlichen gebieten. Diese Themen dürfen auch nicht auf unterschiedliche Ministerien verteilt werden, um dann, wie in der Vergangenheit, im Kompetenzgerangel unterzugehen.
Niko Clauder bereichsleiter Marketing CRIF bürgel gmbH
Ich hoffe, dass nach Jahren des Verwaltens und Aussitzens von Problemen endlich wieder aktiv und zukunftsorientiert regiert wird. Probleme gibt es viele: marode Infrastruktur, zu wenig Investition in Schulen/bildung, Digitalisierung, Merkels chaotische Flüchtlingspolitik, Steuerprogression, Soli, Rente. Wir brauchen keine ideologischen Kompromisse, sondern sinnvolle pragmatische Lösungen für bürger und unternehmen in Deutschland. und das endlich mit frischem Personal. Politiker sagten nach der Wahl: „wir haben verstanden“. Jetzt sind sie gefordert, zu liefern.“
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AKTUELLES bundestagswahl 2017
2017 Jan-Christoph Maiwaldt CeO noventic group
Dr. Jens Heidrich geschäftsführender gesellschafter Labor Dr. Heidrich & Kollegen MVZ gmbH
Als eines der letzten inhabergeführten Labore in Norddeutschland hoffen wir auf einen selbstbewussten und innovationsstarken gesundheitsminister, der den selbstständigen Arzt stärkt. Von der neuen bundesregierung erwarten wir: 1. Zügige Verabschiedung der neuen gebührenordnung zur Planungssicherheit für Ärzte und unternehmen 2. Verhinderung einer einheitlichen bürgerversicherung 3. Abschaffung einer Quotierung von technischen Leistungen im KVSystem 4. gründung eines Medizinischen bundesamtes, das flächendeckend und gezielt Ärzte und unternehmen auf einhaltung von Mindeststandards prüft (Qualität, Datenschutz, Falschabrechnung …) und auch bei Fehlverhalten sanktioniert. 5. Initiative zur Stärkung der Ausbildung von Medizinischem Fachpersonal, da sich hier ein katastrophaler Fachkräftemangel abzeichnet.
Die Hanseatische Krankenkasse (HeK) wünscht sich von einer neuen bundesregierung: 1. Die Wiederherstellung der Finanzautonomie der Krankenkassen. ein staatlich festgelegter beitragssatz wird abgelehnt; ebenso ein dauerhaft fixierter Arbeitgeber-Anteil. 2. Die Schaffung eines gerechten Finanzausgleiches zwischen den Krankenkassen. Regionale Preisund/oder Versorgungsunterschiede werden bislang nicht berücksichtigt, obwohl das gesundheitsangebot in großstädten häufig größer, besser und zwangsläufig teurer ist als in dünner besiedelten Regionen. eine kostendeckende Versicherung der in Hamburg lebenden bürgerinnen und bürgern ist derzeit nicht möglich, obwohl gerade diese Menschen überdurchschnittliche beitragszahlungen leisten. 3. Den erhalt des Wettbewerbs innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung (gKV) und zwischen gKV und den Privaten. 4. eine bessere bezahlung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Pflegeinrichtungen.
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Anne großmann Fotografie
Jens Luther Vorstand HeK Hanseatische Krankenkasse
Die „Klimaziele 2050“ stellen hohe Anforderungen an den gebäudesektor. gebäudedämmung, energietechnik, Integration der erneuerbaren sowie Synchronisation von energiebereitstellung und -verbrauch: nur durch die intelligente Vernetzung all dieser Hebel kann ein klimaneutraler gebäudebestand wirtschaftlich erreicht werden. Die klimaintelligente Steuerung von gebäuden durch gering-investive Maßnahmen muss hierfür wieder verstärkt in den Fokus von Politik und Immobilienwirtschaft rücken.
Dipl-Ing. Reinhold von Eben-Worlée geschäftsführender gesellschafter Worlée-Chemie gmbH
Die Familienunternehmer haben hohe erwartungen an die kommende bundesregierung. Losgelöst davon, welche Koalition sich ergibt, ist eine zentrale Aufgabe die Verabschiedung eines sinnvoll aufgebauten Zuwanderungsgesetzes für Fachkräfte. um auch in Zukunft generationengerechtigkeit zu gewährleisten bedarf es darüber hinaus einer Rentenkommission, die das Thema Alterssicherung komplett neu denkt. und ganz wichtig: Wir brauchen eine Neuausrichtung der energiewende. Das eeg ist ein Irrweg und gehört abgeschafft!
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LANDESFACHKOMMISSION Verkehr, Infrastruktur & Logistik
Nachhaltige Mobilität: Eine Herausforderung für Hamburg In einer pulsierenden Großstadt wie Hamburg steht die Verkehrsplanung vor besonderen Aufgaben: Neben den unterschiedlichen Ansprüchen des öffentlichen, des Individual- und des Wirtschaftsverkehrs müssen auch strenge Anforderungen hinsichtlich Lärmminderung, Luftreinhaltung und Klimaschutz berücksichtigt werden. Hamburg wächst weiter Um sich aus erster Hand über das Verkehrskonzept Hamburgs zu informieren, hatte die Landesfachkommission Verkehr, Infrastruktur & Logistik im September Martin Huber, Senatsdirektor und Leiter des Amts für Verkehr und Straßenwesen, zu Gast. Große Herausforderungen sieht der Experte durch die demographische Entwicklung heraufziehen. Prognosen zufolge könne die Einwohnerzahl der Hansestadt bis 2030 auf rund 2 Millionen
Martin Huber Senatsdirektor und Leiter des Amts für Verkehr und Straßenwesen
Menschen anwachsen. Insbesondere der Anteil der über 65-Jährigen und damit der Bedarf an barrierefreier Mobilität würden steigen. Auch die Zahl der Pendler werde weiter zunehmen. Mit der Luftverschmutzung und der Lärmbelastung seien weitere Probleme zu lösen. Das wichtigste Mittel zur Überwindung der genannten Herausforderungen seien nachhaltige und vernetzte Mobilitätsdienste. Die Zukunft des Fahrens liege in einem multimodalen System, das Bus und Bahn genauso beinhalte wie Carsharing. Huber betonte aber auch mit Blick auf die Wettbewerbsfähigkeit des Hafens, dass die Hinterlandanbindung weiter gestärkt werden müsse. Neubau, Ausbau, Digitalisierung Um das Bevölkerungswachstum und die damit verbundenen Herausforderungen zu meistern, sind große Investitionen in Infrastruktur und Technik notwendig. Martin Huber skizzierte einige, teilweise schon fortgeschrittene Maßnahmen und Projekte: ■ Ausbau bzw. Neubau der Strecken U4, U5, S4 und S21 (Linie U5 mit fahrerlosen Zügen). ■ Umstieg auf E-Mobilität: Ab 2020 sollen nur noch emissionsfreie (Elektro-)Busse angeschafft werden. Diese sollen Dieselfahrzeugen in puncto Leistung, Flexibilität, Reichweite und Verlässlichkeit in nichts nachstehen.
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Prof. Dr. Peer Witten Vorsitzender der Landesfachkommission
■ Etablierung von „Switchh“ zur Vernetzung komplementärer Verkehrsmittel. ■ Einführung eines elektronischen Ticketsystems, das eine Fahrtstrecke vollautomatisch über das Smartphone abrechnet („Check-in/Be-out“). ■ Ausbau von Carsharing- und Ridesharing-Angeboten (z.B. CleverShuttle). ■ Kontinuierlicher Ausbau des StadtRAD-Angebots. Über den verschiedenen Projekten stehe eine sogenannte Intelligent Transport System-Strategy (ITS)*, wie Senatsdirektor Huber weiter erläuterte. Diese Strategie verfolge wiederum mehrere Ziele: ■ Sicherheit beim Transport ■ Einen nachhaltigen und umweltfreundlichen Transport ■ Einen effizienten und verlässlichen Transport ■ Hohe Qualität beim Transport selbst und bei den Serviceinformationen ■ Förderung / Einsatz von Innovationen Letzteres umfasse konkrete Handlungsfelder wie eine intelligente Verkehrssteuerung/-lenkung, eine intelligente Infrastruktur, intelligentes Parken und die Einbindung intelligenter Fahrzeuge. Als Beispiel nannte Huber die automatisierte Verkehrsmengenerfassung mittels Wärmebildkameras an Ampeln, um Echtzeitprognosen der Verkehrsbelastung und eine entsprechend vorausschauende Anpassung der Signalprogramme zu ermöglichen. Projekte wie „Parkraummanagement Stadt“ sollen dazu beitragen, die Parkraumauslastung zu harmonisieren und Parksuchverkehr zu reduzieren. ■ *UPDATE: Anfang November fiel in Montreal die Entscheidung, dass Hamburg den Weltkongresses „Intelligent Transport Systems“ (ITS) 2021 ausrichten wird. Rund 10.000 Fachleute aus den Bereichen Verkehr, Telekommunikation, Informationstechnologie, Wissenschaft und Politik werden dafür in der Hansestadt zusammenkommen. Der Kongress soll vom 11. bis 15. Oktober 2021 im dann modernisierten CCH und in den Messehallen stattfinden.
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LANDESFACHKOMMISSION Junges Hamburg
Wo bleibt sie, die Blockchain? Das fragt sich die Landesfachkommission Junges Hamburg bereits seit einigen Monaten. Hat der Senat sie vielleicht in seiner „Strategie Digitale Stadt“ versteckt? Leider nein.
Die Einsatzmöglichkeiten der Blockchain-Technologie werden beobachtet, ein produktreifes Einsatzfeld wird gegenwärtig noch nicht gesehen“, antwortete der Senat auf eine Schriftliche Kleine Anfrage des Bürgerschaftsabgeordneten Carsten Ovens (Drucksache 21/10214). Das lässt aufhorchen, könnte die Blockchain doch eine Schlüsseltechnologie im Rahmen von „Digital First“ sein. Unter diesem Titel startet der Senat vom kommenden Jahr an die Digitalisierung der Hamburger Verwaltung. Ob Wohnsitz ummelden, Ausweise beantragen, Urkunden bestellen oder ein Gewerbe anmelden: Diese und weitere Behördengänge sollen die Bürger künftig über das Internet erledigen können. Basis dafür ist digitales, verifiziertes Servicekonto. Dass die Blockchain dabei offensichtlich nicht einmal in Betracht gezogen wird, verwundert. Estland ist Vorreiter bei allen Projekten rund um das Thema E-Government und macht vor, wie ein „produktreifes Einsatzfeld“ aussieht. Sämtliche Verwaltungsprozesse funktionieren dort Blockchain-basiert. Auch Industrie und Wirtschaft haben das enorme Potenzial der Blockchain mittlerweile erkannt und arbeiten an vielen konkreten Anwendungsfällen. In der Finanzbranche halten nicht wenige Experten die Technologie für „the next big thing“. Eine Führungsrolle bei der Implementierung der Blockchain hat der amerikanische Computerpionier IBM übernommen. Laut einer aktuellen Studie von Juniper Research arbeitet das Unternehmen bereits am besten mit der Technologie. Grund genug für die Landesfachkommission Junges Hamburg, einen Unternehmensvertreter einzuladen. Oliver Weisshuhn, Business Development Executive / Account Management Travel & Transport Industry bei IBM Deutschland, stellte aktuelle Blockchain-Projekte vor und diskutierte mit der Kommission über Anwendungsfälle in Hamburg.
WIR IM NORDEN | 4/2017 | Landesverband Hamburg
Dr. Christian Conreder Vorsitzender der Landesfachkommission
Wie Weisshuhn berichtete, forciere IBM u.a. mit Partnern wie Walmart, Nestlé und UBS die Implementierung der Blockchain in den Warenverkehr, in das weltweite Lebensmittelsystem und den Finanzsektor. Ein Projekt, das für die Hafenstadt Hamburg ganz besonders interessant erscheint, ist die Kooperation mit Maersk. Zusammen arbeite man daran, den Supply-ChainProzess durchgehend auf Basis der Blockchain zu digitalisieren, um Dokumente von Millionen Frachtcontainern verwalten und zurückverfolgen zu können.
Oliver Weisshuhn business Development executive / Account Management Travel & Transport Industry IbM Deutschland
Zugleich betonte Weisshuhn aber auch, dass die zahlreichen Projekte sich noch in der Testphase befänden, vieles erst einmal auszuloten sei und Geschäftsmodelle gefunden werden müssten. Allzu lange werde dies aber nicht mehr dauern. Eine der wesentlichen Stärken der Blockchain-Technologie sei es, dass sie ein Vertrauensnetzwerk schaffe. Über die Industrie hinaus, sieht Oliver Weisshuhn außerdem gute Einsatzmöglichkeiten in der öffentlichen Verwaltung, z.B. bei Identitäts- und Eigentumsnachweisen. Letzteres wird die Landesfachkommission genauer unter die Lupe nehmen und in einem Positionspapier im Frühjahr verarbeiten.
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LANDESFACHKOMMISSION gesundheitswirtschaft
e-Health: Die Gesundheitswirtschaft wird digital Die Digitalisierung ist allgegenwärtig. Unter Begriffen wie e-Health und Digital Health macht sie auch vor der Gesundheitswirtschaft keinen Halt. Die Branche selbst setzt große Hoffnungen in digitale Lösungen.
Dr. Ulrich Möllers Vorsitzender der Landesfachkommission
„Zusätzlich muss aber auch die Interoperabilität verbessert werden“, forderte Gotthardt. Dies beinhalte die bessere Normierung von medizinischen Daten, um automatisierte Verfahren zu ermöglichen, die den Arzt bei der Diagnose unterstützten.
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or diesem Hintergrund waren Frank Gotthardt, Vorstandsvorsitzender der CompuGroup Medical SE und Vorsitzender der Bundesfachkommission „Digital Health“ des Wirtschaftsrates, sowie Wolfgang Rosenbauer, Generalbevollmächtigter der NXP Semiconductors Germany GmbH, zu Gast bei der Landesfachkommission Gesundheitswirtschaft. Telematikinfrastruktur: Datenautobahn des Gesundheitswesens Frank Gotthardt stellte zunächst die sogenannte Telematikinfrastruktur (TI) vor. Sie solle alle Beteiligten im Gesundheitswesen – von Ärzten, über Krankenhäuser und Apotheken bis hin zu Krankenkassen – sicher miteinander vernetzen. Ein wesentliches Ziel der TI sei es, medizinische Informationen über die Behandlung von Patienten schneller und einfacher verfügbar zu machen. Oberste Priorität habe dabei die Datensicherheit, da gewährleistet sein müsse, dass die elektronischen Dokumente authentisch seien. Dies gelte auch und insbesondere für die Elektronische Gesundheitsakte und die Elektronische Gesundheitskarte. Durch die Einführung der TI werde die Voraussetzung geschaffen, um das Thema e-Health stärker in den Fokus zu rücken und so die Effizienz des Gesundheitswesens um bis zu 20 Prozent zu steigern.
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Ohne klares Regelwerk geht nichts Wolfgang Rosenbauer ging anschließend auf die Datensicherheit in der Medizintechnik und auf die Zukunft der sogenannten Predictive Maintenance ein. Sicherheit könne von der Hardwareindustrie bereitgestellt werden. Und grundsätzlich lasse sich festhalten, dass Hardware viel schwerer zu hacken sei als Software. „Bestmögliche Sicherheit kann es aber nur geben, wenn bei der Entwicklung von Produkten eine bessere Abstimmung zwischen Soft- und Hardwareindustrie stattfinden würde“, so Rosenbauer. Predictive Maintenance, also die vorausschauende Wartung von Maschinen über das Internet, sei auch bei medizinischen Geräten hervorragend einsetzbar. Allerdings, betonte Rosenbauer, bedürfe es eines umfassenden Regelwerks, um die Prozesse transparent und sicher abzuwickeln: „Ohne dieses Regelwerk, das von der Politik vorgegeben werden muss, werden von Unternehmen wie Google etc. intransparente, faktische Standards gesetzt, die die Datensicherheit nicht gewährleisten können“, machte er deutlich. In Zukunft sei Big Data – in strikt anonymisierter Form – aus der Medizin nicht mehr wegzudenken, da medizinischer Fortschritt stark auf der Analyse von Daten basieren werde. Darüber hinaus würden künstliche Intelligenz und Fortschritte in der Robotik zu einer tiefergehenden Automatisierung beitragen und neue ärztliche Berufsbilder entstehen lassen. „Wenn wir dabei die Sicherheit beherzigen, können wir gigantische Fortschritte erzie■ len“, prognostizierte der Generalbevollmächtigte von NXP.
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LANDESFACHKOMMISSION Wachstum & Innovation
Wissenschaftsmetropole Hamburg – Vision oder Ambition? Die Reformation hat zehn Jahre gebraucht, um es von Wit-
tenberg nach Hamburg zu schaffen. Bis die erste Universität ihre Türen öffnete, dauerte es ganze 400 Jahre. Der Fokus auf den Handel hat es der Wissenschaft in Hamburg nicht leicht gemacht. Mittlerweile haben die 25 Hamburger Hochschulen fast 100.000 Studierende, doch in Sachen Industrieanbindung und Drittmitteleinwerbung hinken sie den süddeutschen Universitäten noch immer weit hinterher. Von den 88 Bewerbungen, die es in die finale Runde für das Exzellenzcluster geschafft haben, kommen lediglich vier aus Hamburg, während es sechs aus München sind. Verglichen mit den ersten beiden Stufen der Exzellenzinitiative – in denen Kiel mehr als das Doppelte und Bayern das Elffache an Mitteln einwarben – ist das ein Fortschritt. Trotzdem bleibt viel Luft nach oben. So verfügt Hamburg, anders als die anderen großen deutschen Hochschulstandorte, nur über eine kleine technische Universität. 7.500 Studierende hier stehen 41.000 an der TU München gegenüber – ein Problem für die technologie-orientierte Grundlagenforschung mit Auswirkungen auf den gesamten Wirtschaftsstandort. Berechnungen des HWWI belegen: Städte, die einen hohen Anteil an Beschäftigten in wissensintensiven Wirtschaftszweigen aufweisen, verfügen über ein überdurchschnittlich hohes Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigem (Produktivität). Hamburgs
Dr. Hubert Baltes Vorsitzender der Landesfachkommission
Im November zu gast bei der Kommission: Walter Conrads, Hochschulratsvorsitzender der Technischen universität Hamburg
Ziel muss also sein, diesen Anteil auf allen Ebenen zu erhöhen. Der erste Schritt liegt in der Entwicklung der Technischen Universität, um im zweiten wissensintensive Industrien in die Hansestadt zu ziehen. Insofern ist es als großer Erfolg zu werten, dass es gelungen ist, mit Herrn Prof. Dr. Hendrik Brinksma einen international renommierten Wissenschaftler als neuen Präsidenten der TUHH zu gewinnen. Dieser tritt ab Frühjahr 2018 sein Amt mit dem Ziel an, das strategische Profil der Universität weiter zu schärfen und ihre AnzieAnteile der Beschäftigten in wissensintensiven Wirtschaftszweigen hungskraft über Hamburgs Grenzen und Produktivität 2016 und 2014 hinaus zu erhöhen. Vor allem aber wird es seine Aufgabe sein, die TUHH über eine kritische Größe hinaus auf Augenhöhe mit den großen technischen Universitäten des Landes zu führen. Das kann aber nur mit Unterstützung der Politik gelingen. Die Landespolitik ist – über die reguläre Mittelvergabe hinaus – gefordert, insbesondere bei der Strukturierung und dem Ausbau der Hamburger Hochschullandschaft anzusetzen. Außerdem muss die Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen und zwischen den Hochschulen und der Wirtschaft, insbesondere dem Mittelstand, intensiviert werden. Anders lässt sich ein deutliches Wachstum der TUHH nicht schaffen. In diesem Sinne sind dem Ersten Bürgermeister Olaf Scholz und der Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank viel Fortune und Erfolg bei der Stärkung der Hochschullandschaft Hamburgs zu Quellen: bundesagentur für Arbeit (2017), Statistische Ämter des bundes und der Länder (2017), berechnungen HWWI ■ wünschen.
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VERSICHERUNG Advertorial
ottonova – einfach unglaublich oder unglaublich einfach?
Yvonne Gruendler Chief Product Officer ursprünglich Mikrobiologin, hatte Yvonne verschiedene Positionen im Marketing, Vertrieb, business Development inne und war in Krankenhaus- und Klinikleitung, sowie psychologischen und sozialen Diensten tätig. Zudem hat Yvonne an der entwicklung von medizinischen geräten und Technologien mitgewirkt. Sie ist davon überzeugt, dass der Mensch Fokus aller gesundheitssysteme sein sollte und dass gesundheit mehr ist als fehlende Krankheit.
Immer wieder wird die Bürgerversicherung diskutiert und wir erleben eine langanhaltende Niedrigzinsphase, deren Ende noch nicht abzusehen ist. Da scheint es manchen geradezu verrückt, eine private Krankenversicherung zu gründen. Die andere Seite des ottonova Wahlspruchs „Wir machen es einfach“ ist diese: Anstatt abzuwarten und zu zaudern, macht ottonova viele Dinge einfach. Die elektronische Gesundheitsakte, an der schon seit Jahrzehnten gearbeitet wird, gibt es bei ottonova als Timeline. Diese beinhaltet alle relevanten Gesundheitsereignisse und erinnert die Kunden sogar an Vorsorgetermine. Auch die Fernbehand-
Yvonne hat an der university of Cambridge, an der London School of Hygiene & Tropical Medicine und an der INSeAD studiert.
Und doch geht ottonova als erste private Krankenvollversicherung seit 17 Jahren und als erste digitale Krankenversicherung überhaupt an den Start. Was ist das Besondere an dem jungen Münchner Unternehmen? Kurz und knapp: ottonova macht es einfach für seine Kunden. ottonova holt die Krankenversicherung ins heutige digitale Zeitalter. Zentral ist dabei die entsprechende einfache Handhabung, die Nutzer erwarten. Die gesamte Kundenerfahrung ist digital abgebildet, der Abschluss des Vertrages ist online möglich. Rechnungen können per App hochgeladen und gemanagt werden. Hat der Kunde ein Problem, erhält er per Chat in Kürze eine unkomplizierte Lösung. Bei allen Fragestellungen steht der Concierge, der einfach über die App kontaktiert werden kann, zur Verfügung.
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Die Timeline in der App gibt einen Überblick über alle gesundheitsereignisse und erinnert sogar an Vorsorgetermine. So hat der ottonova Versicherte immer alle relevanten Informationen zu seiner Krankenversicherung und seiner gesundheit bei sich.
lung per Videokonsultation – bisher in Deutschland nur in einem Modellprojekt verfügbar – ermöglicht ottonova jetzt schon allen seinen Versicherten. Doch ottonova ist nicht nur Rechnungsbegleicher und Schadenregulierer, sondern vor allem Gesundheitspartner – eine Art Navigator für die Gesundheit, der dabei unterstützt, gesund zu sein, gesund zu bleiben oder gesund zu werden. Denn im digitalen Zeitalter ist die Beziehung zwischen Kunden und Dienstleister direkter als je zuvor. Diese Beziehung nicht nur sinnvoll, sondern verantwortungsvoll zu nutzen, braucht Vision, Mut und vor allem das richtige Team. Das Gründerteam hat die perfekte Mischung aus Expertise, Unternehmergeist und Kundenfokus. Dr. Roman Rittweger, selbst Arzt und Unternehmer, bringt jahrelange Versicherungserfahrung mit. Diese wird komplementiert durch Frank Birzles IT-Expertise und Sebastian Scheerers Fähigkeit, als Designer eine großartige Kundenerfahrung zu gestalten. Das Gesamtteam – mittlerweile sind es am Münchner Standort 70 Mitarbeiter – setzt sich aus Versicherungsexperten, IT Fachleuten, Marketing Spezialisten und Startup Mitarbeitern zusammen. Eine Krankenversicherung, die so aufgestellt ist, kann zum Innovationskatalysator für die gesamte deutsche Gesundheitswirtschaft werden. Eine Herausforderung, der sich ottonova durchaus ■ gewachsen fühlt.
Landesverband Hamburg | 4/2017 | WIR IM NORDEN
AKTUELLES Auszeichnung
20 Jahre Darboven IDEE-Förderpreis Nationale Auszeichnung für innovative Unternehmensgründerinnen
Tanja Nickel, Dr. Ruzin Ağanoğlu, Manuele Rasthofer, Albert Darboven
A
lbert Darboven hatte 1977 mit seinem Förderpreis eine großartige Idee. Der alle zwei Jahre ausgeschriebene Preis wird vom Hamburger Unternehmer Darboven Ende des Jahres persönlich überreicht. In seiner Laudatio lüftete er ein persönliches Geheimnis: Sein Geschäft wären ohnehin die Frauen und bemerkte zur Sache: „Leider ist es auch im Jahr 2017 immer noch so, dass zu wenige Frauen Unternehmen gründen und immer noch benachteiligt sind.“ Mit ihrem zukunftsträchtigen Konzept im Bereich der Digitalisierung gewann die Finalistin Manuela Rasthofer den ersten Platz für ihr Unternehmen TerraLoupe GmbH und somit die 50.000Euro-Förderung. Erneut kürte man im Rahmen des Darboven IDEE-Förderpreis, diesmal in der REE Location vor 200 geladenen Gästen, die innovativsten und erfolgversprechendsten Geschäftsideen mutiger Jungunternehmerinnen. Dieser Förderpreis ist die einzige nationale Auszeichnung für innovative Ideen für Unternehmensgründungen von Frauen. Senator Frank Horch erklärte in seiner Laudatio: „Hamburg ist innovativ. Seine Gründerinnen und Gründer starten mit viel Herzblut, Engagement und Kreativität. Ihre Förderung und der Dialog sind meiner Behörde ein wichtiges Anliegen. Wie der Deutsche Startup Monitor zeigt liegt Hamburg im Segment der StartupGründerinnen mit 23,3 Prozent bundesweit vorn, München liegt bei 8,1 Prozent. Hamburg zählt seit Jahren zu den führenden Gründungsmetropolen in Deutschland. Das liegt wohl daran, dass Hamburg eine Vielzahl von Beratungs- und För-
Text Ehrhard J. Heine
derangeboten und attraktive Rahmenbedingungen für gründungsinteressierte Männer und Frauen bietet.“ Fünf Finalistinnen konnten sich letztlich aus 146 eingegangenen Bewerbungen durchsetzen. In zwei Jurysitzungen sichtete diese die Konzepte und forderte weitere Unterlagen, wie z.B. Businesspläne, Gewinn-und-Verlust-Rechnungen, Mitarbeiterentwicklungsstrategien und Patentanträge, an. Vier Kandidatinnen schafften den direkten Einzug ins Finale. Des Weiteren wählte die Jury neun weitere
zustellen, zu überzeugen und auf Nachfragen einzugehen. Der erste Preis wurde für eine Idee aus der Welt der Digitalisierung verliehen. Künstliche Intelligenz ist das Thema bei Manuela Rasthofer (Master für System Engineering, Diplom-Abschluss für Elektrotechnik), die gewöhnliche Luftbilder in Informationsweltkarten umwandelt.
Prof. Dr. Rolf Eggert, Albert und Edda Darboven, Prof. Dr. Dagmar Schipanski, Frank Horch
Ian Karan und Eiko HashimaruShigemitsu
Kandidatinnen für ein Publikumsvoting auf brigitte.de aus. Die weibliche Leserschaft gab 45.000 Klicks für ihre Favoritinnen: die meisten Stimmen erhielt Mariam Vollmars KOH – Kings of Horses. Der Weg ins Finale Mit Zahlen, Fakten, Powerpoint, Videos und ihren Visionen hatte jede der fünf Finalistin am Vortag der Preisverleihung die Chance, ihr Geschäftskonzept einer sechsköpfigen, hochkarätigen Jury, unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Rolf Eggert, in der Darboven Academy, persönlich vor-
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Wahre Profiteure sind Versicherungen, Energiekonzerne, Verkehrsunternehmen und Stadtplaner. Platz zwei, mit dem Fördergeld von 10.000 Euro, ging an Dr. Ruzin Ağanoğlu (Optik und Laserphysik) die mit innovativer Medizintechnik im Bereich der Glasfaser-Optik und Lasersonden erstmals ermöglichen, Krebszellen zielgenau zu bestrahlen, von außen sicher kontrollierbar und an nahezu jeder beliebigen Körperpartie, dem Chirurgen Daten in Echtzeit mitzuteilen. Den dritten Rang mit einem Preisgeld von 5.000 Euro belegte Tanja Nickel und Katharina Obladen (Jura- bzw. BWL-Studium) für die Entwicklung eines Desinfektionsmoduls für Handläufe von Rolltreppen. Das nachhaltige, chemiefreie Verfahren (UV-C Licht) erreicht eine 99,99 prozentige Desinfektionsrate die Mikroorganismen und Pilze unschädlich macht. ■
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AKTUELLES aus dem Landesverband
Nachruf
Senator Gunnar Uldall Kein noch so umfangreicher Nachruf kann den Leistungen und der einzigartigen Persönlichkeit von Gunnar Uldall gerecht werden. Anlässlich seines viel zu frühen Todes sei es dennoch erlaubt, an wesentliche Leistungen von Senator Gunnar Uldall zu erinnern. Für den Senator und Politiker Gunnar Uldall war gute Wirtschaftspolitik ganz eng mit Arbeitsmarktpolitik verbunden. Beide Politikbereichen müssen aus „einem Guss“ sein, um den Menschen zu dienen. Seine große Leistung bestand darin, die Arbeitsmarktpolitik in die Wirtschaftspolitik in kürzester Zeit integriert zu haben. Nur so war es auch möglich, die größte Arbeitsmarktreform in der Geschichte Deutschlands („Hartz IV“) sehr effektiv in Hamburg umzusetzen. Für Senator Uldall war hier von Beginn an klar, dass es nicht um die Wahrung von Zuständigkeiten zwischen dem Bund und dem Land Hamburg gehen kann, sondern beide Kompetenzen in einer Einheit zum Wohle der Arbeitssuchenden integriert werden müssen. So hat Senator Gunnar Uldall in kürzester Zeit in Hamburg die größte einheitliche Arbeitsverwaltung („Arge“) in Deutschland geschaffen und erhebliche Potentiale gehoben. Auch bundesweit galt Hamburg in den Jahren seiner Amtszeit (2001-2008) hier als vorbildlich. Mit dieser Arbeitsmarktpolitik konnte die Kehrtwende in der Beschäftigungspolitik in Hamburg eingeleitet werden. Bei Amtsübernahme hatte Hamburg über 100.000 von Sozialtransfers abhängige Menschen. In kurzer Zeit konnte diese Zahl um 30.000 gesenkt
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werden. Gunnar Uldall hat sich hier auch ganz persönlich um Einzelschicksale gekümmert – er war immer ganz nah bei den Menschen. Neben dieser mehrjährigen Mammutaufgabe hat Senator Uldall weitere große politische Leistungen für seine Heimatstadt Hamburg vollbracht: Die Gesellschafter der Hamburg Aluminiumwerke hatten beschlossen, das Werk zu schließen, einige Öfen waren bereits abgebaut. Mit unglaublicher Zähigkeit ist es Senator Uldall gelungen, einen Käufer zu finden und alle Abbauprozesse wieder rückgängig zu machen. Noch heute ist ein Schmelzofen in dem Werk zu seinen Ehren nach ihm benannt. Mit seiner Initiative „ein Lächeln für Hamburg“ ist im Dienstleistungs- und Tourismusbereich gegenüber internationalen Kunden und Touristen das noch heute wirkende Image einer offenen, toleranten und liberalen Stadt begründet worden. Eine einfache, kostengünstige Idee mit unglaublicher Strahlwirkung – das liebte der Ökonom Gunnar Uldall. Er hat die Airbus-Werkserweiterung und die notwendige Landebahnverlängerung realisiert – gegen zum Teil erbitterte Widerstände auch in der eigenen Partei. Für Senator Uldall waren Sachthemen immer wichtiger als Parteimeinungen. Der Hafen und seine vielen Beschäftigten lagen ihm immer besonders am Herzen. Er hat mit dem Hafenentwicklungsplan die Zeichen auf Wachstum gestellt und war der Hafenwirtschaft immer ein verlässlicher, manchmal aber auch unbequemer Gesprächspartner. Er
hat als erster Landesminister überhaupt gegen viele Widerstände die Hamburger Schiffbausubventionen, die in erster Linie asiatischen Werften zu Gute kamen, gestrichen. Gleichzeitig hat er die Fördermittel für junge Existenzgründer und Technologieunternehmen erhöht. Industrie 4.0 – heute in aller Munde – hat er lange vorausgedacht. Auch hat er die Hafenverwaltung durch Gründung der Hamburg Port Authority modernisiert. Der Teilbörsengang der HHLA mit dem Verkauf von 30 Prozent Aktien unter Beibehaltung eines maßgeblichen Einflusses der Stadt als Mehrheitsaktionärs ist eine ebenfalls große Leistung, die sogar die Unterstützung der SPD als Oppositionspartei fand. Den Erlös von über einer Milliarde Euro wollte er für notwendige Infrastrukturinvestitionen im Hafen gesichert sehen. Gunnar Uldall war auch in der Wirtschaftsbehörde hoch geachtet. Er hatte einen offenen, den Mitarbeiter als Menschen zugewandten Führungsstil und war für Gegenargumente immer dankbar – konnte er doch so seine eigene Position kritisch überprüfen. Mit seinem Ausscheiden aus dem Amt 2008 hat ein großer Wirtschaftssenator die Behörde verlassen. Gunther Bonz Senatsdirektor in der Wirtschaftsbehörde bis 2003 Staatsrat 2004-2008
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AKTUELLES Aus der Landesgeschäftsstelle
VERANSTALTUNGSVORSCHAU
SePTeMbeR OKTObeR NOVeMbeR DeZeMbeR JANuAR FebRuAR MÄRZ APRIL MAI
22. Dezember 2017 „Open House“ in der Landesgeschäftsstelle
29. Januar 2018 Neujahrsempfang mit Julia Klöckner MdL CDu Landesvorsitzende Rheinland-Pfalz
13. März 2018 WIRTSCHAFTSRAT vor ORT beim Norddeutschen Rundfunk 20. März 2018 Vortragsveranstaltung mit Reinhard Grindel Präsident des Deutschen Fußball-bundes (DFb)
BITTE VORMERKEN
11. Juni 2018 Parlamentarischer Abend in berlin
12. Juni 2018 Wirtschaftstag in berlin
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AKTUELLES Neue Mitglieder
WIR BEGRÜSSEN ALS NEUE MITGLIEDER IN DEN LANDESVERBÄNDEN: LANDeSVeRbAND HAMbuRg
Jorge Daniel Sangines Füchtner
Jens Smedegaard Andersen general Manager Jyske bank A/S
Alexander Struck Werksleiter grasbrook Lubricants Centre Shell Deutschland Oil gmbH
Mario Bethune-Steck Projektmanager willy.tel gmbH
David Volkert Referent Public Affairs & gesellschaftliche Verantwortung eDeKA Zentrale Ag & Co. Kg
Emilia Dembruk Referentin der Konzerngeschäftsführung Asklepios Kliniken Verwaltungsgesellschaft mbH Jörn Dieckmann WP Stb Partner Mazars gmbH & Co. Kg Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft Luigi Giovanni Dileone Mitglied der geschäftsleitung, p.p.a. sum.cumo gmbH Dr. Harald Eifert Vorstand eurA Ag Isabell Fendt Junior berater geT AHeAD executive Search gmbH Holger Hansen geschäftsstellenleiter Hamburg Hewlett-Packard gmbH Philipp Hennerkes Leiter Public Affairs & gesellschaftliche Verantwortung eDeKA Zentrale Ag & Co. Kg Leif-Birger Hundt Deal Advisory KPMg Ag Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Fabian Jedmin Inhaber Jedmin Finanzmakler Daniel Jöhnk Mirko Kolb Konstantin Kubenz Prokurist Kube & Kubenz Internationale Speditions und Logistikgesellschaft mbH & Co. Kg Rolf Lange geschäftsbereichsleiter unternehmenskommunikation/Public Affairs eDeKA Zentrale Ag & Co. Kg Omar Limar berater geT AHeAD executive Search gmbH Dr. Manfred Linkerhägner Cluster Manager Residues & Contaminants eurofins NDSC Food Testing germany gmbH Thies Reimers Senior Wealth Management Adviser Jyske bank A/S Carmen Rother Senior beraterin uKe Consult und Management gmbH
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Gregor-Alexander Weiss geschäftsführender gesellschafter Plan b gregor-Alexander Weiss & Dominik bresa gbR Andreas Wenk Mitglied der geschäftsleitung, p.p.a. sum.cumo gmbH Florian Wolter Airbus Operations gmbH Hannes Zerbin Manager baker Tilly gmbH & Co. Kg Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dr. Ruth-Caroline Zimmermann Steuerberaterin/Fachberaterin für Internationales Steuerrecht MÖHRLe HAPP LuTHeR Partnerschaft mbb
Andreas Kiel geschäftsführender gesellschafter Hinrich Kiel gmbH & Co. Kg bordesholm Felix von Leonhardi Leiter Finanzen und Vertriebssteuerung Ferring Arzneimittel gmbH Kiel Finn Niclas Kraack (JWR) Kiel Felix Krüger (JWR) Vertrieb Roder Kunststofftechnik gmbH Lübeck Dr. Veronica Lange Head of Innovation ubS bank Ag Zürich Ulrich Lüthje geschäftsführender gesellschafter Asphaltlabor Arno J. Hinrichsen gmbH & Co. Wahlstedt Harmen Mehrdorf (JWR) geschäftsführender gesellschafter Windpark barg-Schwensby gmbH & Co. Kg, Sörup Andrea Meyer (JWR) glaucus, Kiel
LANDeSVeRbAND SCHLeSWIg-HOLSTeIN Ingmar Brandes (JWR) geschäftsführender gesellschafter Weihnachtsbaumlieferung Lanne gmbH Kattendorf Dr. Birgit Daglinger geschäftsführerin Ferring Arzneimittel gmbH Kiel Dr. Verena Donatz Direktorin Market Access & business Development Ferring Arzneimittel gmbH Kiel Ferring Arzneimittel GmbH Kiel Jörg Max Fröhlich Länderreferent Schleswig-Holstein TenneT TSO gmbH – bürgerbüro Kiel Kiel Gebhard Grebien geschäftsführender gesellschafter Metallbau grebien gmbH Fehmarn Gunter Fricke geschäftsführender gesellschafter insic gmbH Ahrensburg Kari Hietanen Senior Vice President Wärtsilä Corporation Helsinki
Thorsten Neuendorf (JWR) Leiter Controlling und eDV Deutsche großwälzlager gmbH, Rostock Sophie Katharina Paul (JWR) Moskau Dipl.-Kfm. Peter Plambeck geschäftsführer gVI Immobilien gmbH, Kiel Aiping Stintzing (JWR) geschäftsführerin IfT Institut für Talententwicklung gmbH Hamburg Mareike Trapp (JWR) Steuerberaterin/Managerin KPMg Ag – Steuerberatungsgesellschaft Hamburg Matthias Wantia Senior Advisor TenneT TSO gmbH bayreuth Wärstilä Corporation Helsinki Christoph Weitkamp Weitkamp Hirsch & Kollegen Stb. gmbH Steuerberatung, Schleswig Jan Wohlert Leiter Finanzen / unternehmensplanung Wankendorfer baugenossenschaft für Schleswig-Holstein eg, Kiel Jan-Hendrik Woltemath großkundenbetreuer uniCredit bank Ag, Kiel
Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein | 4/2017 | WIR IM NORDEN
EDITORIAL
Dr. Christian von Boetticher Landesvorsitzender Schleswig-Holstein
mit dem Einzug der AfD in den Deutschen Bundestag steht die Politik vor erheblichen Herausforderungen. Die SPD hat eine erneute Regierungsbeteiligung aus parteitaktischen Gründen abgelehnt. Das Vier-Parteien-Bündnis hat offenbar eine zu große Kompromissbereitschaft auf allen Seiten vorausgesetzt. Neuwahlen sind keine geeignete Option. Auch ein zu langes Machtvakuum in Berlin wäre in der derzeitigen internationalen Lage gefährlich. Während sich die U.S.A. mit ihrem Präsidenten in der Außen- und Handelspolitik selbst
Vor diesem Hintergrund ist auch ordnungspolitische Orientierung wichtiger denn je. Der Wirtschaftsrat muss in diesen unruhigen Zeiten klare Positionsleuchten setzen, für Freihandel, für einen international wettbewerbsfähigen Standort und einen modernisierten Staatsapparat. Die digitale Transformation verändert die Welt schneller als jemals zuvor und erfordert eine teilweise radikale Deregulierung bewährter Rahmenbedingungen. Es gilt nun mehr denn je, den Staat effizient zu organisieren und der Wirtschaft endlich Raum für Anpassungen zu geben. Die Politik ist jetzt gefordert, in dieser Hinsicht mutige Ziele zu set-
„Klare Positionsleuchten in unruhiger werdenden Zeiten!“ blockieren, ist die EU durch den „Brexit“ und den zurückkehrenden Nationalismus einiger Mitgliedstaaten in einer Identitätskrise und sieht sich mit Nordafrika, aber auch mit der Türkei und Russland zunehmend labilen Nachbarregionen ausgesetzt, die eigentlich ein geeinte europäische Politik erfordern. Europa braucht dazu eine starke Bundesregierung mit klaren Positionierungen.
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zen und in die zukünftige Infrastruktur zu investieren. Das erfordert Weitblick auf die bevorstehenden, teilweise drastischen Veränderungen, die sich in unseren Märkten und Unternehmen bereits deutlich abzeichnen. Es ist unsere Aufgabe, die Politiker darüber zu informieren. Ihr
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VERANSTALTUNG Landesverband Schleswig-Holstein
Generalsekretär Wolfgang Steiger zu Gast bei der
Wirtschaftspolitisches wieder stärker im Jamaika – diese neue politische Konstellation auf Landesebene und die Perspektiven standen im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung des Landesverbands Mitte November in Kiel. Wolfgang Steiger, Generalsekretär des Wirtschaftsrates, kam mit klaren Botschaften aus Berlin. Der Wirtschaftsrat werde sich dafür stark machen, dass die Union sich in vielen Zukunftsfragen künftig eindeutiger positioniere. „ein neues wirtschaftspolitisches Denken auf basis der sozialen Marktwirtschaft muss im Vordergrund stehen.“ – generalsekretär Wolfgang Steiger „Wir werden den Spielraum nutzen und unsere erwartungen an die Jamaika-Koalition in Kiel klar formulieren“ – Landesvorsitzender Dr. Christian von Boetticher
Text: Holger Hartwig
D
er Landesvorsitzende Dr. Christian von Boetticher ging in seinem Bericht auf aktuelle Fragen der Landesentwicklung ein. „Wir werden in den kommenden Monaten unsere Stimme erheben, um die Sicht der Wirtschaft bei wichtigen Projekten in den für uns zentralen Bereichen Forschung, Wissenschaft, Industrie, Infrastruktur und Wirtschaft deutlich zu machen.“ Es mache Sinn, die Erwartungen der Wirtschaft klar zu definieren, „da viele wirtschaftspolitische Themen nicht im Koalitionsvertrag ausgehandelt wurden, sondern die Koalitionspartner sich lediglich darauf verständigt haben, irgendwann eine Strategie dafür zu erarbeiten“. Damit sei die Debatte in die Zukunft verschoben worden, und „diesen Spielraum wollen wir für eine positive und zielorientierte Umsetzung vieler Projekte in unserem Interesse nutzen“. Dr. von Boetticher kündigte für Anfang 2018 ein Gespräch mit Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buch-
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holz an. Bevor später drei Sprecher von Landesfachkommissionen über die themenbezogene Arbeit berichteten, machte der Landeschef mit Blick auf die Bundespolitik deutlich, dass „wir auch in Berlin achtsam sein müssen, dass die Wirtschaft nicht durch Beschlüsse weiter belastet werde.“ Der Landeschef lieferte damit eine Steilvorlage für Wolfgang Steiger. Der Generalsekretär blickt auf die Bundestagswahl zurück und machte deutlich, dass das Ergebnis der Union aus seiner Sicht mit dem erreichten Minimalziel, dem Erhalt der Macht von Kanzlerin Merkel, kein Grund zur Zufriedenheit sein dürfe. Die Große Koalition habe trotz ei-
ner Periode „mit sozialpolitischen Geschenken“ 14 Prozent an Zustimmung verloren. Niemals zuvor hätten die beiden großen Parteien so wenig Stimmen bekommen. „Das sollte uns zu denken geben.“ Seiner Ansicht nach hat es die Union in zentralen Bereichen zuletzt an konkreten, für die Bürger nachvollziehbaren Antworten und Positionen vermissen lassen. Steiger: „Die Union muss jetzt klare Kante gehen. Die Menschen wollen eine Regierungspartei, die regiert und nicht laviert.“ Finanzpolitisch seien für ihn und den Wirtschaftsrat eine „schwarze Null“ eine Selbstverständlichkeit. Dabei sei für ihn wichtig, dass die
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VERANSTALTUNG Landesverband Schleswig-Holstein
Landesmitgliederversammlung
Fotos: Agentur Hartwig3c
Denken muss Vordergrund stehen
Viele Mitglieder nutzten die Möglichkeit, generalsekretär Wolfgang Steiger auf Themen der Wirtschaftspolitik mit blick auf die Jamaika-Koalitionsverhandlungen anzusprechen.
CDU/CSU zu ihrem Markenkern zurückfindet, der sich durch wertkonservative Politik, soziale Gerechtigkeit und wirtschaftlichen Erfolg auszeichnet. Der Wirtschaftsrat werde deutlich machen, dass „ein neues wirtschaftspo-
litisches Denken auf Basis der sozialen Marktwirtschaft als bestes Wirtschaftssystem der Welt wieder stärker im Vordergrund stehen muss.“ Es müsse eine Politik gemacht werden, die auf Basis eines funktionierenden Rechts, Vertragsfreiheit
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und Chancengleichheit beruhe und „die Menschen aktiviert und motiviert.“ Steiger nannte konkrete Beispiele, die aus Sicht des Wirtschaftsrates in den kommenden Jahren wichtig seien: keine weiteren Steuerbelastungen für Unternehmen, Verhinderung einer europäischen Transferunion, Erhalt des freien Handels und ein funktionierendes Einwanderungsgesetz. Auch mit Blick auf die Rente sprach er Klartext: „Es muss die Anpassung an die gestiegene Lebenserwartung erfolgen. Wir brauchen die Koppelung der Lebenserwartung an die Lebensarbeitszeit.“ Zudem brauche es mehr Transparenz für den Bürger, damit auf Knopfdruck – ähnlich wie in Schweden – nachvollziehbar ist, „wie es für jeden einzelnen mit der gesetzlichen und privaten Altersvorsorge aussieht.“ Für die Schaffung einer zukunftsfähigen Infrastruktur gelte es, die Weichen zu stellen. „Für mich steht fest: Wir brauchen dafür privates Kapital.“ Dieses stünde aktuell auch aus der Wirtschaft ■ zur Verfügung.
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VERANSTALTUNG Sektion Stormarn
Mit mehr Mut die Chancen des industriellen Internets nutzen Welche Chancen bietet die Digitalisierung? Um diese Frage drehte sich das Stormarner Wirtschaftsforum, zu dem die Sektion Stormarn des Wirtschaftsrates Deutschland in das Schloß Tremsbüttel eingeladen hatte. Die Botschaft des Abends war eindeutig. Deutschland braucht eine neue Kultur mit mehr Mut zum Risiko und zur Freiheit, um bei der größten Veränderung seit der industriellen Revolution wettbewerbsfähig zu bleiben.
Text: Holger Hartwig
B
evor auf dem Podium diskutiert wurde, setzte Norbert Basler, Aufsichtsratvorsitzender der Basler AG in einem kurzen Vortrag zur „digitalen Revolution als Chance“ erste Impulse. „Wir erleben die vielleicht umwälzendste Veränderung der Menschheitsgeschichte, die uns bisher erst schleichend im Alltag erreicht hat. Es wird am Ende kein Stein auf dem anderen bleiben“, so Basler, der kürzlich erst zum Präsidiumsmitglied des Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) gewählt worden war. Die künstliche Intelligenz werde sich als die entscheidende Technologie in allen Lebensbereichen erweisen. „Sie steht nicht im Wettbewerb mit dem Menschen, sondern soll ihn unterstützen und seine Fähigkei-
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das Podium v.l. Samuel Brinkmann, Norbert Brackmann MdB, Guido Schwartze, Thomas Losse-Müller und Norbert Basler
ten steigern.“ Bereits heute würden Computer und Maschinen die menschliche Leistungsfähigkeit bei der Erfassung und Auswertung von Daten in immer mehr Bereichen des Lebens weit übertreffen und langfristig nicht nur gering qualifizierte Arbeitskräfte ersetzen, sondern beispielsweise auch Steuerberater, Rechtsanwälte oder Diagnoseärzte. „Fast täglich entstehen neue Wettbewerber im Internet. Es ist eine klare Tendenz zu einer immer schnelleren Zerstörung ganzer Branchen erkennbar.“ Aus seiner Sicht ergeben sich bei diesem Wandel für Deutschland große Chancen, „auch wenn wir den internetgestütz-
ten Wettbewerb um die Konsumenten augenscheinlich verloren haben.“ Es müsse darum gehen, die Chancen beim industriellen Internet zu nutzen. „Die Kombination unserer Stärken im Maschinenund Anlagenbau und unseren Ingenieursfähigkeiten mit dem Potential der Digitalisierung sind unsere Chance, unseren Wohlstand in das nächste technologische Zeitalter hinüberzuretten. Es gibt nichts, was wir nicht auch könnten.“ Dafür sei es wichtig, eine neue unternehmerische Haltung in der Gesellschaft zu erreichen. „Kapital und Know-how haben wir. Wir brauchen eine Haltung mit mehr Mut und Risikobereitschaft. Das ist unsere Chance,
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VERANSTALTUNG Sektion Stormarn
nicht als Verlierer der Digitalisierung vom Platz zu gehen.“, so Basler. In der sich anschließenden Diskussion, die von Guido Schwartze als Mitglied der Landesfachkommission Digitalisierung & Industrie 4.0 moderiert wurde, ging es vor allem um die Frage, welche Voraussetzungen in Schleswig-Holstein gegeben sind, um erfolgreich die Herausforderungen der Digitalisierung zu meistern. Thomas Losse-Müller, bis vor kurzem Leiter der Staatskanzlei der AlbigRegierung in Kiel und zuständig für die digitale Agenda des Landes, forderte dazu auf, sich mit einem stärkeren Selbstbewusstsein der Entwicklung zu stellen. „Wir haben die besten Voraussetzungen für die digitale Veränderung. Wir sind es gewohnt, dass Schleswig-Holstein als Acker nördlich von Hamburg angesehen wird. Digital stimmt das nicht. Wir sind gut vernetzt und haben keinen Standortnachteil gegenüber anderen Regionen.“ Es gebe strukturell keinen Grund, nicht an den Erfolgen der Veränderung zu partizipieren. Politisch müsse es ein eindeutiges Bekenntnis geben, trotz eingeschränkter finanzieller Möglichkeiten jetzt große Summen zu investieren, um die anstehenden Veränderungen zu meistern. Für Norbert Brackmann, CDU-Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Herzogtum Lauenburg und Stormarn-Süd und um die Jahrtausendwende beim NDR für die Digitalisierung verantwortlich,
steht der Umgang der Menschen mit der neuen Technik im Vordergrund. „Unsere Gesellschaft ist zu einem großen Teil veränderungsfeindlich eingestellt. Es muss darum gehen, dass wir die Digitalisierung als eine neue Freiheit begreifen und die Chancen erkennen, statt von vorne herein Grenzen zu ziehen.“ Für ihn sei wichtig, dass die Politik für die notwendige Infrastruktur sorge und die Digitalisierung stütze ohne lenken zu wollen. „Wir dürfen nicht in den Markt eingreifen“, so Brackmann MdB. Auf Nachfrage aus dem Publikum machte er deutlich, dass die Förderung von Forschung und Entwicklung ein zentrales Thema sei. „Wir stehen kurz vor einer Lösung, wie wir hier steuerlich bessere Möglichkeiten für die Unternehmen finden.“ Norbert Basler zeigte sich überzeugt: „Technologie ist die Lösung für die MegaProbleme der Welt“. Es sei eine kulturelle Frage, in der Gesellschaft, mehr Lust auf Technik zu wecken. Das gelte für Privathaushalte, Unternehmen und vor allem auch den Bildungsbereich. „Die Lehrpläne müssen in der Moderne ankommen. Ein Abiturient kennt heute die Gebissarten eines Hundes, hat dagegen jedoch viel zu wenig IT-Kenntnisse.“ Deutschland müsse sich sputen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. „Es ist deshalb wichtig, dass wir diejenigen gezielt fördern, die die Digitalisierung als neue Freiheit und persönliche Chance begreifen.“
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Das Thema Bildung und Digitalisierung ist auch für Samuel Brinkmann, Gründer von Coding World, ganz entscheidend. Brinkmann hat gemeinsam mit einem Partner ein Internet-Portal aufgebaut, das kleine Hardware-Pakete vertreibt, um jungen Menschen für das Programmieren zu begeistern. Er ist überzeugt, dass neue Techniken die Chance bieten, das Lernen in der Schule, an der Uni und im Berufsleben stark zu individualisieren. „Wissensvermittlung geht heute digital und wir müssen für mehr Praxisnähe und internationalen Austausch sorgen“, so der Jungunternehmer. Einig waren sich die Podiumsteilnehmer in der Frage, dass es in den nächsten Jahrzehnten eine schwierige Aufgabe für den Staat werde, den richtigen Rahmen für den Umgang mit und die Sicherheit von Daten zu schaffen. Hier werde es mit Blick auf die Daten jedes einzelnen Menschen viele Fragen in der Abwägung von Nutzen und Risiken zu beantworten geben. Losse-Müller plädierte dafür, in dieser Frage „alle ideologischen Aspekte ■ auszublenden.“
Wendenstraße 23 20097 Hamburg Telefon 040 - 23 23 77
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LANDESFACHKOMMISSION Digitalisierung und Industrie 4.0
Auf dem Weg zum bedingungslosen Grundeinkommen? G
astgeber Dr. Ulf Sparka stellt die Inotec barcode security GmbH vor, die mit fünfzig Beschäftigten ein eher kleinerer Anbieter von elektronischen Etiketten ist, aber anspruchsvolle Nischen mit hochqualitativen Lösungen bedient. Sein Lieblingsprodukt sei die zweilagige, fälschungssichere Etikette. Zukünftig könne beispielsweise ein Sportschuhanbieter alle seine Produkte einzeln markieren und so Nachverfolgbarkeit sicherstellen und Kundenkontakte generieren. Aus Sicherheitsgründen arbeite man mit physisch abgetrennten Systemen, allerdings könnten in Zukunft Datenschnittstellen zum Kunden notwendig werden. Rolf Schlosser führt zu den Herausforderungen der Digitalisierung für den Arbeitsmarkt aus, dass der Begriff des Arbeitnehmers im BGB neu zu definieren sei. Arbeitsvertragsformen seien unabhängig von Tarifzwängen, abhängige Beschäftigung sei nach Wunsch der Parteien in ihrer Wirksamkeit und den Leistungsdefinitionen zu respektieren. Inhalte wie Arbeitszeitregulierungen oder während der Leistungszeit wechselnde Arbeitsorte, Entlohnung oder Urlaubszeiten seien ohne Einschränkungen wie Kündigungsschutz, Weiterbeschäftigungsverordnungen
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Dr. Thomas Ebel Vorsitzender der Landesfachkommission
etc. rechtswirksam zu gestatten. Das Arbeitszeitgesetz muss flexibilisiert werden! Arbeitsstätten- und Ruhezeitenvorschriften müssen angepasst werden. Flexible Beschäftigungsarten – wie Werkverträge, Zeitarbeit, Minijobs – müssen gestärkt werden. Die Gehaltsgrenzen für geringfügige Beschäftigungsverhältnisse seien dringend anzuheben, und einheitliche gesetzliche Mindestlöhne durch branchenübliche, im Zweifel tariflichen Lohnuntergrenzen zu ersetzen. Ebenso sei zum Arbeitnehmerüberlassungsgesetz noch einmal zu überprüfen, ob Industrie 4.0 in jedem Einzelpunkt ausreichend Rechnung getragen werde. Behinderungen durch Regressionen der freien Entfaltung der Wirtschaftsprozesse müssten freien Arbeitsleistungspotentialen weichen. In der anschließenden Diskussion wird festgestellt, dass die Grenzen zwischen Frei- und Arbeitszeit fließend werden. Außerdem würden sich die Abgrenzungen zwischen Selbstständigkeit und klassischen Arbeitsverhältnissen durch neue Arbeitsangebotssysteme bald überholen. Herr Schlosser berichtet aus Indien, dass jede Dienstleistung dort mit einer einfachen Abgabe belegt sei. Indien sei zudem im globalen Standortwettbewerb gut aufgestellt, da es über beste Internetanschlüsse und englischsprachiges Personal verfüge, das flexibel rund um die Uhr einsetzbar sei. Dr. Jens Bartram verweist auf jüngste Beobachtungen, wonach die arbeitende Mittelschicht in Deutschland schwinde und die Ausprägungen an den Rändern zunähmen, was er mit einer erhöhten Spezialisierung als Folge einer Digitalisierung der Geschäftsprozesse erklärt. Im Zuge der Diskussion wird das bedingungslose Grundeinkommen als eine Vereinfachungsmöglichkeit diskutiert. Jeder erhalte einen bestimmten Satz, wobei Kinder in gleicher Höhe bedacht werden müssten, um die Sozialbürokratie im Gegenzug abbauen zu können. Benjamin Bhatti stellt fest, dass ein solches Grundeinkommen durch die Sozialsysteme faktisch bereits gegeben sei. Er habe die Möglichkeiten einer Finanzierung im Rahmen einer Studie überprüft. Eine Umsetzung würde allerdings großzählig Arbeitskräfte im dritten Sektor der staatlichen Verwaltung und Sozialkassen freisetzen. Dr. Ulf Sparka merkt an, dass anstelle einer radikalen Vereinfachung auch eine vollständige Datenerfassung und automatische Abgabenverrechnung zunehmend vorstellbar sei. Der Sozialstaat steht im Zuge der ■ Digitalisierung offenbar an einem Scheideweg.
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E-Mobilität Advertorial
Hamburger Autovermieter STARCAR elektrisiert v.l.: Die STARCAR geschäftsführer Maik Grabow und Olaf Puttlitz
Die Hamburger Autovermietung STARCAR feiert in diesem Jahr nicht nur ihr 30 Jähriges Bestehen, sondern ist über die Jahre auch zum größten mittelständischen Autovermieter des Landes herangewachsen. Ob Kleinwagen oder LKW, Cabrio oder Campingmobil, Sportwagen oder Kühltransporter – das rund 3.500 Fahrzeuge umfassende Mietwagenportfolio bietet für jeden Bedarf das richtige Produkt.
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rfindungsgeist und der Drang zu Innovationen wohnt dem unternehmen schon seit seiner gründung 1987 inne und war stets ein garant dafür sich im, von großunternehmen geprägten, Wettbewerb behaupten zu können. Dass sich Mobilität zunehmend verändert hat auch STARCAR längst erkannt. bereits 2012 unternahm das unternehmen erste zaghafte Versuche im bereich der elektromobilität. Spätestens jedoch mit gründung des lokalen Carsharing Angebotes SHARe A STARCAR, und der damit verbundenen Teilnahme an gleich mehreren Forschungsprojekten für e-Mobilität, rückte die neue Antriebstechnologie auch bei STARCAR zunehmend in den Fokus. Seit dem vergangenen Jahr betreibt der Vermieter mit zehn e-Fahrzeugen vom Typ TeSLA Model S eine der größten Flotten dieses Modells deutschlandweit – vier weitere Fahrzeuge vom Typ bMW i3 ergänzen das Sortiment im Kompaktklassebereich. erst kürzlich hat die geschäftsleitung beschlossen, den Anteil an e-Fahrzeugen in den preisgünstigen Klein- und Kompaktklassesegmenten nochmals zu erhöhen. „Somit möch-
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ten wir unseren Kunden in allen Regionen die Möglichkeit geben diese innovative Antriebsmöglichkeit zu erfahren“ so geschäftsführer Maik grabow. Die grundlage für die zunehmende elektrifizierung stellen natürlich entsprechende Lademöglichkeiten an den 32 Mietstationen dar, die STARCAR derzeit Stück für Stück nachrüstet. Doch bei aller begeisterung: e-Mobilität ist im Vermietgeschäft noch kein Selbstläufer. „Die derzeit möglichen Reichweiten verunsichern unsere Kunden noch sehr, daher greifen sie oftmals doch lieber auf den klassischen Verbrenner zurück.“ weiß Olaf Puttlitz zu berichten, der selber seit längerer Zeit elektrisch unterwegs ist und diese Angst zumindest bei der Nutzung innerhalb der Metropolregion nicht teilen kann. Denn die inzwischen rund 600 Ladepunkte im Stadtgebiet ermöglichen zu jeder Zeit eine unkomplizierte Zwischenladung. Doch nicht nur die Kunden müssen sich bei der Nutzung von e-Fahrzeugen den neuen bedingungen anpassen und Ihre Fahrzeugnutzung vorausschauender Planen. Auch die internen Abläufe in den Mietstationen müssen den besonderheiten der e-Fahrzeuge angepasst werden, was sich insbesondere in deutlich längeren Standzeiten, zum Laden der batterien, zwischen den einzelnen Mieten widerspiegelt. Wie schnell der Ausbau der e-Flotte bei STARCAR vorangeht, hängt nicht zuletzt auch von den einkaufskonditionen dieser Fahrzeuge ab. Diese liegen derzeit oftmals noch deutlich über vergleichbaren benzin- oder Dieselfahrzeuge. Trotz dieser lösbaren Probleme sieht STARCAR in den elektro-Fahrzeugen langfristig aber einen wichtigen Teilbereich der Mietwagenflotte und ist sich als Fahrzeugvermieter seiner besonderen umweltverantwortung auch durchaus bewusst. Daher ist die e-Mobilität für STARCAR derzeit noch mehr eine Herzensangelegenheit und wird wohl erst in einigen Jahren wirtschaftlich sinnvoll zu betreiben sein. Doch schon jetzt zeigt sich: Wer erst einmal seine Zurückhaltung gegenüber e-Fahrzeugen überwunden hat, wird von dem leisen und dynamischen Fahrverhalten begeistert sein. „bis jetzt ist noch jeder mit einem breiten Lächeln aus unseren e-Fahrzeugen ausgestiegen“ so Puttlitz. Sie möchten auch einmal geräuschlos über Hamburgs Straßen gleiten? Die elektro-Fahrzeuge bekommen Sie bei STARCAR bereits ab 99 euro am Tag oder 225 euro ■ pro Woche. Akkuladung inklusive!
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VERANSTALTUNG Sektion Kiel
Digitalisierung der Meere Die Zukunft der Fischobservation, des Fischfangs, der Munitionsräumung im Meer und die Frage, wie das Eindringen von Mikroplastiken in das Oberflächenabwasser verhindert werden kann – das waren die Themen von Impulsreferaten zum Auftakt des Abends der Sektion Kiel des Wirtschaftsrates, der als Beitrag des Wirtschaftsrates zur ersten „Digitalen Woche Kiel“ gestiftet wurde.
Text: Holger Hartwig
Die Zukunft der Fischobservation Prof. Dr. Joachim Gröger, wissenschaftlicher Direktor am Institut für Seefischerei des Johann-Heinrich von Thünen-Instituts (Braunschweig), stellte die modernen Möglichkeiten der Unterwasser-FischObservatorien (UFO). „Bisher sind unsere Erkenntnisse über Art, Anzahl, Größe und Gewicht der Fischbestände und deren Umwelt eher wie ein Schweizer Käse in Raum und Zeit. Wir haben bisher nicht ausreichend Daten für eine kontinuierliche und automatisierte Bestands- und Zustandsberechnungen“, so Prof. Dr. Grö-
ger. Mit einem neuen hochmodernen, zwei Mal zwei Meter großen, mobil einsetzbarem Fischüberwachungssystem, das Stereooptik und Hydroakustik nutzt, sei es nun möglich, UFO auszubauen. Erste Tests, unter anderem in der Kieler Förde und in der Nordsee, seien erfolgreich gewesen. „Dabei wird es dann perspektivisch auch darum gehen, wie die großen Datenmengen zu einem Kataster aufbereitet werden können.“ Einen weiteren Fortschritt erhofft sich Gröger durch zwei kleine portable und autonome Unterwasservehikel.
Optimierte Materialien und Verfahren zur Entfernung von Mikroplastik aus dem Wasserkreislauf – OEMP Eintragspfade von Mikroplastik
Prof. Dr. Hans-Joachim Gröger THÜNeN-Institut für Ostseefischerei zur Fischobservation: „bisherige Kenntnisse sind wie Schweizer Käse in Zeit und Raum“
Die Zukunft des Fischfangs Mit der Frage, wie der Fischfang mit intelligenten Netzen optimiert werden kann, beschäftigte sich der Vortrag von Industriedesignerin Andrea Meyer. Sie präsentierte eine Designstudie eines intelligenten Fischernetzes, das als Kontrollsystem „Fische durch Sensoren identifiziert, separiert und ungewünschten Beifang lebend wieder freisetzt.“ Herausgekommen sei mit Glaucus ein System, dass aus einem
OEMP
Quelle: Daniel Venghaus | Fg Siedlungswasserwirtschaft
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Landesverband Schleswig-Holstein | 4/2017 | WIR IM NORDEN
VERANSTALTUNG Sektion Kiel
– Chancen und Visionen Antriebs- und drei Selektionsringen besteht und autonom im Meer unterwegs sein kann. Meyer, die für ihre Studie mit dem Bayrischen Staatspreis ausgezeichnet wurde: „Über eine spezielle Maschentechnik kann das Netz Fische gezielt aus dem Netz lassen.“ Ziel sei es, dass dieses System „eigenständig bei vorliegenden Daten Fischströme erkennt und ansteuert“. Andrea Meyer Designstudie glaucus, zum Fischfang: „Ziel ist ein intelligentes Netz, dass Fische identifizieren und uns separieren kann“
Die Zukunft der Munitionsräumung Für Claus Böttcher dreht sich seit 2009 in der Sonderstelle „Munition im Meer“ im
Kieler Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume alles um das Auffinden, Entschärfen und Entsorgen von Munition und Kampfstoffen in der Ost- und Nordsee. Böttcher berichtete davon, dass es für eine umfassende Bestandsaufnahme bisher keine zufriedenstellende Lösung gibt. Aktuell wird geschätzt, dass sich noch 1,6 Millionen Tonnen Sprengstoff im Meer befinden. Ziel müsse es sein, die Auffindungstechniken durch Sensoren zu verbessern und „mit den vorhandenen Daten
Pelagisches Schleppnetz schwimmt in der freien Wassersäule und fängt Schwarmfische
Quelle: Andrea Meyer, glaucus
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VERANSTALTUNG Sektion Kiel
dann langfristig ein Munitionskataster See zu erstellen“. Zudem hoffe er darauf, dass durch die fortschreitende Automatisierung eine preiswertere und autonome Bergungstechnik entwickelt werde.
Claus Böttcher Ministerium für energiewende, Landwirtschaft, umwelt, Natur und Digitalisierung, zur Munitionsräumung: „Langfristig muss es ein Munitionskataster für die Meere geben“
Munitionsbelastete Gebiete
Quelle: egeOS gmbH 2017
Mikroplastik aus Reifenabrieb
Die Zukunft ohne Mikroplastiken Die Erkennung und Filtrierung von Mikroplastiken im Zufluss von menschlichen Siedlungen zu Seen, Flüsse und in die Meere war das Thema von Daniel Venghaus. Der Experte der Forschungs-
Daniel Venghaus Tu berlin, zur Zukunft ohne Mikroplastiken: „Das eindringen in die Wasserwirtschaft gilt es zu verhindern“
gruppe Siedlungswirtschaft des Instituts für Bauingenieurwesen der Technischen Universität Berlin zeigte am Beispiel von modernsten, technisch mit Sensoren hochgerüsteten Gullis auf, wie es gelingen kann, kleinste Plastikteilchen aus dem Oberflächenwasser zu filtern. Das Ziel der Studie, die bis 2018 läuft, sei es, „das Eindringen von Mikroplastiken in die Wasserwirtschaft zu verhindern.“ Dabei gehe es auch darum, im Zuge der Digitalisierung Regenereignisse so rechtzeitig abzubilden, dass sich die aktuell getesteten Systeme auch im Alltag bewähren.
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Quelle: Daniel Venghaus | Fg Siedlungswasserwirtschaft
Bessere Vernetzung und mehr Transparenz als Erfolgsfaktoren Die Digitalisierung der Meere bietet für die deutsche Wirtschaft in den kommenden Jahren ein großes Entwicklungspotenzial. Darin waren sich die vier Teilnehmer der Podiumsrunde einig. Damit die Chancen genutzt werden können, müssten jetzt durch eine bessere Vernetzung der Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft, durch die einfache Verfügbarkeit und Transparenz der Daten und durch die Schaffung von Schnittstellen Weichen gestellt werden, so die Botschaft des Abends.
Prof. Dr.-Ing. Thomas Rauschenbach Fraunhofer IOSb
Für Prof. Dr. Thomas Rauschenbach. Leiter des Institutsteils Angewandte Systemtechnik des Fraunhofer Instituts für
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VERANSTALTUNG Sektion Kiel
Über die Perspektiven für die Meere durch die Digitalisierung diskutierten (von links) Prof. Dr. Thomas Rauschenbach, Jakob Schwendner, Moderator Torsten Turla, Prof. Dr. Martin Visbeck und Jann Wendt
Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung Ilmenau, ist eine bessere Vernetzung aller Akteure ein Schlüssel zum Erfolg. Das beginne bei der Datenerfassung und ende bei den Formen der Publikation. „Wir müssen von Beginn an in Wertschöpfungsketten denken“, so Rauschenbach. Erforderlich sei dafür, z.B. die erforderliche Infrastruktur im Meer zu schaffen. Auch Unterwasser brauche es eine Art WLAN, damit effektiv gearbeitet und Daten zügig verarbeitet werden könnten. „Die Chancen der Digitalisierung müssen geplant werden“, so Rauschenbach, der überzeugt ist, dass sich für die deutsche Wirtschaft mit ihren Ingenieursfähigkeiten im Bereich der Robotik ganz neue Perspektiven ergeben werden. Um den Weg in die Zukunft zu gestalten, ist es nach Ansicht von Jakob
Jakob Schwendner geschäftsführer KRAKeN RObOTIK gmbH
Schwendner, geschäftsführender Gesellschafter von Kraken Robotik Bremen, wichtig, gezielt in Produkten und Service zu denken und die Bevölkerung stärker einzubeziehen. „Der Mars ist besser kartografiert als die Ozeane. Google Maps sollte es auch für das Meer geben“, nannte Schwendner ein Beispiel. Das sah auch Prof. Dr. Martin Visbeck, Leiter der Forschungseinheit Physikalische Ozeanografie vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanografie Kiel und Sprecher des Exzellenzclusters The Future Ocean Kiel,
so „Wer seinen Urlaub buche, der wolle gerne mehr wissen. Das ist eine Chance – auch um mehr Unterstützung für die Forschung durch die Politik zu bekommen.“ Visbeck sprach sich zudem in der von Torsten Turla, geschäftsführender Gesellschafter des Meerestechnischen Büros Turla Kiel, moderierten Diskussion für
Jann Wendt geschäftsführer, egeOS gmbH
noch lange nicht dort, wo wir mit unseren Fähigkeiten sein könnten“, so Wendt. Einig war sich das Quartett in der Frage, was von Seiten der Politik unternommen werden müsse. Bisher sei das Verhältnis der Fördergelder im Vergleich zur Raumfahrt 1:13. Das gelte es in Zukunft zugunsten der Meeresforschung zu verändern. Die Botschaft nahm der Bundestagsabgeordnete Dr. Philipp Murmann in seinem Schlusswort dankbar auf. Etwa fünzig Interessierte nutzen die Gelegenheit, sich über die Chancen der Digitalisierung für die Meere zu infor■ mieren.
Martin Visbeck geOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung
eine bessere Datennutzung aus. „Wir brauchen neue Lösungen, wenn es um das Publizieren der Ergebnisse geht.“ Viel werde in den kommenden Jahren auch vom Zugang zu den Daten abhängig sein. „Heute ist der Zugriff auf Daten, die Firmen ermittelt haben, selbst nach Jahren noch limitiert. Hier bedarf es eines Automatismus, dass beispielsweise nach einer bestimmten Frist eine Bereitstellung automatisch für alle Interessierten erfolgen kann.“ Aus Sicht von Jann Wendt, geschäftsführender Gesellschafter der EGEOS GmbH Kiel, ist neben den Daten auch die Frage der Software wesentlich. „Wir benötigen mehr Schnittstellen, um Daten nutzbarer zu machen und in strukturierte Prozesse zu bringen.“ Er sprach sich dafür aus, eine ganzheitliche Strategie zu entwickeln, wie es mit der Meeresforschung, der Nutzung der Erkenntnisse und den damit verbundenen wirtschaftlichen Möglichkeiten in Deutschland weitergehen soll. „Wir sind in der Industrie
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Netzwerk für den Dialog von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Seit 1922. Mit Veranstaltungen zu aktuellen und relevanten Themen verbinden wir Personen und Interessen. Engagieren Sie sich mit uns für Wissenschaft in Hamburg – Werden Sie Mitglied!
Telefon 040 44 73 27 www.uni-gesellschaft-hh.de
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VERANSTALTUNG Sektion Pinneberg
Zusammenarbeit mit Hamburg:
Wir könnten unsere Chancen besser nutzen Dr. Rolf-Barnim Foth „Wir brauchen an vielen Stellen mehr Schlagkraft“
Text: Holger Hartwig
Mehr zielorientiertes und fokussiertes Engagement in der Zusammenarbeit zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein sowie eine verstärkte Vernetzung mit Dänemark und Schweden sind nach Ansicht von Dr. Rolf-Barnim Foth, Stabsbereichsleiter der Hansestadt Hamburg für Norddeutsche Zusammenarbeit, Marketing und Tourismus, in den kommenden Jahren erforderlich. „Um Innovations- und Wachstumspotenziale zu nutzen, müssen wir als europäische Region international sichtbarer zu werden“, so Dr. Foth bei einem Besuch der Sektion Pinneberg im Restaurant Mercator in Elmshorn.
Pinnebergs Sektionssprecher Jens Sander stellte in seiner Begrüßung heraus, dass sich die Region Pinneberg als Bindeglied zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein sieht. „Eine funktionierende Zusammenarbeit mit der Hansestadt ist mit Blick auf die Wirtschaftsbeziehungen oft wich-
tiger als der Kontakt zur Landesregierung in Kiel.“ Zahlreiche Herausforderungen – vor allem die Weiterentwicklung der Verkehrswege – stünden auf dem Programm und müssten „für uns als Pendlerregion deutlich besser gemeinsam angegangen und gemeistert werden.“
Quelle: Hansestadt Hamburg (bWVI)
Kooperationsräume Greater CPH bzw. Jütland
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Öresund: SRINg 1999 ff HH Regierungsprogramm 2915-20 Kooperationsvertrag MRH-gCSC?
Jütland: Start 2014 Projekt „Northern Connections“ mit Partnern u.a. in den Räumen Oslo, göteborg
Zum Beginn seines Vortrages zeigte Dr. Foth die vielfältigen Kooperationsformen auf allen Ebenen auf – von den fünf norddeutschen Länderregierungen bis zu einzelnen Kommunen. „Vieles ist in den vergangenen Jahren in der Nachbarschaftspolitik besser geworden. Bestes Beispiel für ein funktionierendes Miteinander ist das gemeinsame Vorgehen in der Verkehrspolitik.“ Es sei mit der Ahrensburger Liste gelungen, sich länderübergreifend auf zentrale Projekte zu einigen „und diese konnten dann auch beim Bund durchgesetzt werden.“ Gleichwohl gebe es zahlreiche Baustellen, denn „ein konsequentes und nachhaltiges gemeinsames Handeln ist noch nicht ausreichend in den Köpfen verankert“. So werde aktuell beispielsweise lediglich in zwei Clustern länderübergreifend agiert. „In Zeiten der Globalisierung funktioniert Wirtschaft aber nicht in den Grenzen der Bundesländer, sondern durch gut aufgestellte Wirtschaftsregionen.“ So sei Hamburg zwar die größte Nicht-Hauptstadt „aber die internationale Sichtbarkeit und Wahrnehmung ist überschaubar“. Dr. Foth: „Wir brauchen an vielen Stellen mehr gemeinsame Schlagkraft, um beispielsweise auch einmal auf einer Messe in Asien vertreten zu sein.“
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VERANSTALTUNG Sektion Pinneberg
Plädierten für mehr länderübergreifende Zusammenarbeit (von links): Dr. Christian von Boetticher (Landesvorsitzender), Referent Dr. Rolf-Barnim Foth (Stabsbereichsleiter Norddeutsche Zusammenarbeit der Hansestadt Hamburg) und Jens Sander (Sektionssprecher Pinneberg)
Es gelte, die Ansätze der internationalen Zusammenarbeit mit Jütland in Richtung Dänemark und über Kopenhagen bis nach Helsingborg und Malmö auszubauen. Als ein Beispiel, wie man als europäische Großregion weltweit in den Fokus kommen könne, nannte Dr. Foth die Forschung in der Materialwirtschaft und Life Science am XFEL in Schenefeld und bei ESS in Lund und Kopenhagen. „Auf dieser Achse werden bis 2023 mit zusammen Petra III, Max IV und ESS fast vier Milliarden Euro in anwendungsnahe Forschung investiert. Die gemeinsame Region wird damit weltweit führend in diesen Berei-
chen. Wir müssen uns insgesamt über Landesgrenzen hinaus aufstellen, sonst vergeben wir im globalen Wettbewerb zu viele Chancen für Innovationen und Wachstum.“ Auch für die schleswig-holsteinischen Regionen, die rund um Hamburg und entlang der Elbe liegen, äußerte Dr. Foth auf Nachfrage einen Wunsch. „Die Zusammenarbeit von Lüneburg bis Stade in der Süderelbe AG funktioniert gut. Die Bemühungen des Kreises Pinneberg, auf der anderen Elbseite etwas Vergleichbares zu schaffen, sind leider gescheitert.“ Er hoffe, dass die Überlegungen für eine schlagkräftige industrielle Zusammenarbeit insbesondere an der Unterelbe „wieder mehr Fahrt aufnehmen.“
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Für die Impulse, die Dr. Foth mit seinem Vortrag gab, bedankte sich der Landesvorsitzende Dr. Christian von Boetticher. Anfang 2018 stünden gemeinsame Gespräche der Vorstände der Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein beim Wirtschaftsminister in Kiel und beim Wirtschaftssenator in Hamburg an. „Diese Termine werden wir nutzen, um nachhaltig für eine intensivere nachbarschaftliche Kooperation zu plädieren.“ Er werde deutlich machen, dass eine besser abgestimmte Herangehensweise vor allem in den Bereichen Wissenschaft und Clusterpolitik notwendig ist. Auch die Entwicklung der Unterelbe müsse wieder ■ stärker in den Fokus rücken.
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VERANSTALTUNG Sektion Herzogtum Lauenburg
NEW 4.0 – Norddeutsche Energiewende Die Sektion Herzogtum Lauenburg hat den Geschäftsführer der ARGE Netz GmbH & Co. KG, Dr. Martin Grundmann, nach Mölln eingeladen, um sich über das norddeutsche Bundesforschungsprojekt NEW 4.0 zu informieren und zu prüfen, was der Landkreis dazu beitragen kann.
Dr. Martin Grundmann (li) und Rudolph Freiherr von Schröder (Sprecher der Sektion Herzogtum Lauenburg)
Text: Dr. Bertram Zitscher
Dr. Grundmann stellt einleitend fest, dass das Ziel eine sichere, kostengünstige und umweltverträgliche Energieversorgung der Region bis zum Jahr 2035 sei. Das bedeute nicht nur 100 Prozent des Stroms, sondern auch 50 Prozent der Wärme und der Mobilität aus erneuerbaren Energien zu erzeugen und dadurch den CO2-Ausstoß um 70 bis 80 Prozent zu senken. Dafür müssten Erzeugung und Last besser miteinander synchronisiert oder durch Speicher gepuffert werden. Das sei auch im Wege der Sektorenkopplung zu erreichen, wenn Strom beispiels-
weise als Wärme gespeichert oder in Wasserstoff umgewandelt und dann später in Bewegungsenergie erneut umgewandelt oder in das Erdgasnetz eingespeist werden würde. Dafür sei zunächst die Technik zu entwickeln, was das Bundesforschungsprojekt NEW 4.0 mit seinen sechzig Partnern in über hundert Einzelprojekten anstrebe. Dabei würden erstmals eigenständig agierende Verbundsysteme miteinander verbunden, um die für die Netzstabilität erforderlichen Systemdienstleistungen für die Übertragungs- und die Verteilnetz-
ebene zu erbringen. Die Aggregation von virtuellen Kraftwerken erfordere eine digitalisierte Echtzeitkommunikation zwischen allen Einheiten, wozu Verbundsysteme übergeordnet auf einem regionalen Marktplatz handeln sollen. Wenn die technische Machbarkeit erwiesen sei, bedürfe es anschließend eines fundamentalen Wechsels des Anreizsystems in Form eines neuen Börsenpreis-Marktdesigns. Dr. Grundmann sieht darin auch große Chancen für die Region, denn die Wertschöpfung des Stromhandels könne dann in der Nähe der Erzeugung stattfinden. ■
Die Energieregion Schleswig-Holstein – Hamburg
Quelle: www.new4-0.de/2015/06/17/die-modellregion
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LANDESFACHKOMMISSIONEN energiewirtschaft Hamburg / Schleswig-Holstein
Netzausbauszenarien Zum Stand und Ausbauplan für den SuedLink berichtet Matthias Wantia, Senior Advisor der TenneT TSO GmbH (Bayreuth), von den Verzögerungsgründen für die Fertigstellung der geplanten „Stromautobahnen“ von Norden nach Süden: Europäische-, Bundes-, Länder- und Kommunalinteressen überschnitten sich mit denen von Bürgerbegehren. Das führe zu Streitigkeiten und Verzögerungen. Der Zubau an Windkraft sei in Schleswig-Holstein über in den vergangenen Jahren teilweise doppelt so groß wie in anderen Bundesländern (z.B. Niedersachsen) gewesen, weshalb das „faktische Ausbaumoratorium“ in Schleswig-Holstein aktuell eine kleine Atempause bringe. Das größte Problem sei nach wie vor die fehlende Koordinierung zwischen dem Ausbau der erneuerbaren Energien und den erforderlichen Stromnetzen. Um die Genehmigungsverfahren zu beschleunigen, habe man sich deshalb in Schleswig-Holstein entschieden, auf die aufwendigen Raumordnungsverfahren zu verzichten. Dieses Modell sei aus Sicht der TenneT auch für andere Bundesländer ein gutes Beispiel. In den Küstenländern seien in Schleswig-Holstein heute rund 6,8 GW Onshore-Nennleistung installiert, in Niedersachsen rund 9,5 GW und in Mecklenburg Vorpommern ca. 3 GW. Die fünf Küstenländer hätten sich im September 2017 im „Cuxhavener Appell 2.0“ dafür ausgesprochen, das Ziel für den Offshore-Ausbau nicht zu reduzieren, sondern bis 2030 von 15 GW auf mindestens 20 GW und bis 2035 auf mindestens 30 GW zu erhöhen. TenneT als Leitungsbauer sieht dadurch große Herausforderungen auf sich zukommen. Auch deshalb, weil wegen der schwankenden Windstromeinspeisung immer mehr Netzeingriffe entstehen würden. Heute seien es 4-5 Einsätze pro Tag. Das Netz
Netzausbau in Schleswig-Holstein
Dr. Stefan Liebing Vorsitzender der gastgebenden Landesfachkommission
werde „auf Kante“ gefahren. Die Kosten für Engpassmanagementmaßnahmen (Redispatch, Einspeisemanagement) betrügen derzeit deutschlandweit rund eine Milliarde Euro, Tendenz steigend. Die Bundesnetzagentur gehe in Schätzungen sogar von einem möglichen Anstieg auf bis zu 4 Mrd. pro Jahr in 2025 aus. Um schnelle Genehmigungs- und Beteiligungsverfahren zu erreichen, ist aus Sicht TenneTs ein stärkerer politischer „Flankenschutz“ wie bereits in Schleswig-Holstein praktiziert erforderlich. So habe sich beispielsweise gezeigt, dass Teilerdverkabelungen Konflikte nicht auflösen, sondern lediglich auf andere Akteure (in der Regel Landwirte) verlagern würden. Der Netzausbau stoße an Grenzen der Akzeptanz, wenn das Stromnetz weiter wie bisher für einen Anteil erneuerbarer Energien auf bis zu 80 Prozent ausgebaut werden müsse. Die Netze würden heute durchschnittlich nur zu 20 Prozent ausgelastet, so dass zukünftig durch intelligente Steuerung der Netzführung eine höhere Auslastung von beispielsweise 80 Prozent erreicht werden könne. Hierzu fehlen allerdings derzeit noch die technischen Voraussetzungen, so dass entsprechender Forschungsbedarf bestünde. Zum energiepolitischen Programm für Schleswig-Holstein fragt der frischgewählte energiepolitische Sprecher der CDU-Landesfraktion Schleswig-Holstein Andreas Hein MdL: „Wie machen wir etwas aus dem Windstrom?“ Seine Ideen: z.B. Wasserstoff durch Elektrolyse. Ziel: 20 Prozent weniger Stromverbrauch in Schleswig-Holstein bis 2020. Nach der Auffassung des Kommissionsvorsitzenden fehlen aus Kiel bisher Initiativen, um mehr Wirtschaft nach Schleswig-Holstein zu holen, mehr Innovationen, mehr Know-how-Austausch, auch international, und Existenzförderungsprogramme. Er schlägt vor, der Landesregierung ■ für solche Ansätze ein Konzept vorzulegen.
Quelle: TenneT TSO gmbH, bayreuth
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VERANSTALTUNG Sektion Dithmarschen
Elektromobilität:
Mit viel Unwissenheit in die Ungewissheit
Text: Dr. Bertram Zitscher
Die Sektion Dithmarschen zu gast bei evers-Druck in Meldorf. Auf dem Podium: Prof. Dr.-Ing Holger Watter, Andreas Hein MdL, Sektionssprecher Knut Frisch, Mattias Wantia, daneben der gastgebende unternehmer Karsten Evers
In Zeiten von Dieselgate bekommt die Elektromobilität politischen Rückenwind. Doch weiß die Politik, was sie konkret erreichen möchte? Zweifel sind angesichts der technischen und wirtschaftlichen Zusammenhänge angebracht.
P
rof. Dr.-Ing. Holger Watter von der Hochschule Flensburg merkt einführend an, dass er sehr für die Nutzung erneuerbarer Energien sei. Von Innovationen lebten die Ingenieure. Allerdings habe er zunehmend den Eindruck, dass Politik und Gesellschaft die physikalischen Nebenbedingungen und die wirtschaftlichen Auswirkungen aus dem Blickfeld verloren hätten. Für einen erfolgreichen Systemwechsel müsse gelten: „Nie gegen die Physik und nie gegen den Markt. Beides scheint in den herrschenden Vorstellungen kaum noch gewährleistet.“, so Watter. Weder in den Schulen, in den Medien und schon gar nicht in der Politik unterscheide man Energie von Leistung. Bei den erneuerbaren Energien sei die tatsächliche Leistung regelmäßig nicht die Nennleistung, die bei Windrädern als Potentialgröße bei sieben bis acht Windstärken angenommen wird. Das Fatale: Sie verhält sich zur Windstärke in der dritten Potenz, d.h. eine Halbierung der Windstärke bedeute nur noch ein Achtel der idealen Windausbeute. Gleiches gelte übrigens für den Strömungswiderstand eines PKW bezogen auf die Fahrgeschwindigkeit: Theoretisch benötigt ein Fahrzeug bei 140 km/h zwanzigmal mehr Energie als bei 50
70
km/h. Das sei relevant, weil die Energiedichte von herkömmlichen Kraftstoffen enorm hoch sei im Vergleich zu einer Batterie. Um ein Liter Diesel in einer herkömmlichen Autobatterie zu speichern, müsste man 150 Kilogramm Batterie im Auto deponieren. Preisfrage: Wieviel Leistung steckt in einer herkömmlichen Autobatterie (1 kWh), wenn man damit verlustfrei ein 10 Kilogramm-Gewicht in Höhe heben würde? 36 Höhenkilometer! Sektionssprecher Knut Frisch fragt, was es für die touristischen Küstenorte bedeute, wenn plötzlich lediglich 10 Prozent der Fahrzeugflotte elektromobil anreisen würde und ihre Autos zum Bettenwechsel wieder aufladen möchten. Welche Infrastruktur brauchen die Verteilnetze, was kostet die Aufrüstung, und wer bezahlt das? Andreas Hein MdL, seit kurzem energiepolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, verweist dazu auf die Ziele, die im Land und im Bund jetzt zu definieren seien. Aus Oslo, das mit seiner Wasserkraft deutlich bessere Rahmenbedingungen habe, sei kürzlich zu vernehmen gewesen, dass man die Ladesäulen für die zunehmenden Elektromobile nicht mehr ausreichend mit Strom versorgen
könne. Für Schleswig-Holstein brauche man deshalb eine Raumplanung, die die Ausbauerfordernisse befriedigend vorklären könne. Mit acht Stunden Ladezeit würde die Elektromobilität am Markt vorbei planen. Hanno Hinrichsen, Ingenieur und Unternehmer, der klassische Fahrzeuge in Elektromobile umrüstet, berichtet von technischen Durchbrüchen der Automobilindustrie. Batterien würden zukünftig deutlich günstiger und leistungsstärker, weshalb in wenigen Jahren mit einem Netz von ertüchtigten Schnellladestationen zu rechnen sei. Damit, so Frisch, würden die Herausforderungen für den Netzausbau weiter steigen. Mattias Wantia, von der TenneT TSO GmbH, versucht einen positiven Ausblick. Bis zum Jahr 2030 könne man 40 Prozent der erneuerbaren Energien integrieren, für das Ziel im Jahr 2050, 100 Prozent erneuerbar zu gestalten, stünden dann allerdings keine Ausbaureserven mehr zur Verfügung. Hierzu gelte es, dickere Bretter zu bohren: Ein neues Marktdesign für den Strommarkt, Speicher und Sektorenkopplung nutzen sowie eine bessere Koordination von Erzeugung und Verbrauch organisieren. Neue Kraftwerke zu bauen, helfe jedenfalls nicht weiter. Und auf die Frage, wo der zusätzliche Strom dann herkomme, kann Wantia nur auf die Nachbarländer verweisen. Frankreich, so Frisch abschließend, habe im Zuge des Klimagipfels in Bonn klargestellt, dass man seine Kernkraftwerke nicht ab■ bauen werde.
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LANDESFACHKOMMISSION Immobilienwirtschaft
Hohe Grunderwerbssteuer wider die Eigentumsbildung Bernd Hollstein zeigt sich enttäuscht von der fehlenden Durchsetzung einer Senkung der Grunderwerbssteuer. Zusammen mit den Notar- und Amtsgerichtskosten ergäben sich für einen privaten Wohnungskäufer folgende Erwerbsnebenkostenaufstellung: Grunderwerbsteuer 6,5 Prozent – je nach Bundesland, Notarund Grundbuchkosten 1,5 bis zu 2 Prozent – je nach Vertragsumfang und sofern ein Makler eingeschaltet ist weitere 3 Prozent zzgl. MwSt. Diese Positionen summieren sich auf bis zu 8,5 Prozent Erwerbsnebenkosten. Hinzu käme in vielen Fällen noch die Maklerprovision, die innerhalb des Bundesgebiets unterschiedlich abgerechnet werde. In Städten mit über eine Million Einwohnern werde die Maklerprovision häufig komplett auf den Käufer umgelegt, was bis zu 7 Prozent inkl. Umsatzsteuer betragen könne. Die dann anfallenden Erwerbsnebenkosten von ca. 15 Prozent stellten für Durchschnittsverdiener eine Dimension dar, die einen Erwerb unmöglich mache. In der anschließenden Diskussion über die extrem hohe Grunderwerbsteuer in Schleswig-Holstein und über eine mögliche Abschaffung der Share-Deals wird festgestellt, dass eine hohe Grunderwerbssteuer Unternehmensumstrukturierungen und Übernahmen deutlich hemmen würde. Ein Verzicht auf das Privileg wäre nur möglich, wenn der Satz wieder auf 1,5 Prozentpunkte gesenkt werden würde. Das sei haushaltspolitisch zwar schwer umsetzbar, aber dennoch der richtige Weg und angesichts der sprudelnden Steuereinnehmen auch möglich. Ein weiteres eigentümerfeindliches Thema seien die Ausbaubeiträge. Die meisten Stimmen der Kommission stellten sich auf den Standpunkt, dass eine Überwälzung auf die Grundsteuer besser sei, weil dies Erhebungskosten spare, häufig fairer in der Verteilung erscheine und eine Umlage auf die Mieter möglich sei, was bei den Anwohnerbeiträgen eben nicht möglich sei und damit zu teilweise enormen einseitigen Belastungen der Eigentümer führen würde. Die Pläne der Stadt Kiel, eine eigene Wohnungsbaugesellschaft zu gründen, werden kritisch gesehen. Andreas Cordes hält es für schwierig, wenn die Stadt Kiel für neue Wohnungen eine Quote von 30 Prozent für den sozialen Wohnungsbau vorschreibe. Es wird zudem festgestellt, dass der Fördermietzins in KielGaarden über den Verhältnissen liege. In der Stadt Kiel gebe es ohnehin kaum noch Bauland. Martin Henze verweist auf höchstrichterliche Urteile, wonach das Subsidiaritätsprinzip zwingend einzuhalten sei, d.h. der Staat nur bei Marktversagen tätig werden dürfe. Besser wäre es, wenn die neue Landesregierung neben dem sozialen Wohnungsbau verstärkt Anreize für den Eigentumserwerb setzen würde. Subjekt- sei besser als Objektförderung. Es wird vorgeschlagen, Gebäude zukünftig höher zu bauen, was die Baugrundeffizienz verbessere. Auch über Grenzabstände sollten neu nachgedacht werden. Als Möglichkeit, die allgemeine Wohnraumversorgung im Land zu verbessern, wurde angeregt, das früher gängige Siedler-
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Wolfgang Weinschrod Vorsitzender der Landesfachkommission
modell zur Schaffung günstiger Wohnräume für junge Familien zu reaktivieren. Wolfgang Kottek vom Verband Wohneigentum Siedlerbund Schleswig-Holstein e.V. berichtet über den Ursprung der Siedlermodelle, die zunächst von den Nationalsozilisten unterbunden worden seien, aber in den 1950er Jahre wieder große Bedeutung erlangten. Damals seien Häuser mit großen Grundstücken im Rahmen von Kleinsiedlungen geschaffen worden, die zur Selbstversorgung der Bewohner beitragen sollten. Der Vorsitzende Bernd Heuer berichtet, dass die Kleinsiedlungsgebiete im Jahr 2004 nach der Baunutzungsverordnung einen Einschnitt erlebt hätten, da nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts ihre Berechtigung in Frage gestellt wurde. In der Diskussion wurde angemerkt, dass die Baukosten z.B. durch Serienbauweise drastisch gesenkt werden und zugleich Förderinstrumente auf den Ebenen Bund, Land und Kommune genutzt werden können. Im Ergebnis müsste der Eigentumserwerb in diesem Rahmen deutlich günstiger als eine Mietwohnung sein. Holger Bajorat, Bürgermeister der Gemeinde Stolpe und Vorstandsmitglied des Schleswig-Holsteinischer Gemeindetages, sieht innerhalb der schleswig-holsteinischen Gemeinden starke strukturelle Unterschiede. Durch die Aufstellung von Landesentwicklungsplänen würden den Gemeinden Vorgaben gemacht, wo Wohngebiete ausgewiesen werden können. Dies schränke sie in ihrer Entwicklung ein und verhindere natürliche Wanderungsbewegungen in der Bevölkerung. Ein gesunder Mittelweg zwischen Steuerung und freien Gemeindeentscheidungen sei wünschenswert. Dieser Appell sei direkt an die Landesregierung ■ gerichtet.
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LANDESFACHKOMMISSION Verkehrsinfrastruktur
Verkehrsinfrastrukturgesellschaft des Bundes (VIG) Norbert Brackmann MdB, Mitglied des Haushalts- und Finanzausschusses, berichtet, dass die Infrastrukturgesellschaft künftig die bisher durch 16 Länder im Auftrag des Bundes durchgeführten Aufgaben zum Planen, Bauen und Betreiben der Autobahnen übernehmen soll. Eine Privatisierung war und sei nicht vorgesehen. Die Autobahnen bleiben im unveräußerlichen Eigentum des Bundes. Das gelte auch für die als GmbH privat-rechtlich organisierte Infrastrukturgesellschaft. Beschaffungsformen wie ÖPP und andere Strukturen sind zulässig und werden ausgebaut. Die Rechtsform der GmbH biete die Möglichkeit der unternehmerischen Steuerung der Gesellschaft und der Überjährigkeit der Finanzierung von Neubau- und Instandhaltungsprojekten des Bundes. Die im Gesetzespaket vorgesehene Eigenverantwortlichkeit sei Garant für Effizienzsteigerungen und setze für die verantwortlichen Organe der Gesellschaft Anreize zur schnellen und wirtschaftlichen Umsetzung der vom Parlament mit den Ausbaugesetzen vorgegebenen Neu- und Ausbaumaßnahmen. Insbesondere solle die schleppende Planung durch nur noch eine anstelle von 16 Länderverantwortlichkeiten professionalisiert werden. Insbesondere durch die Verantwortung für die Erhaltung der Autobahnen nach den Vorgaben des Bundes zur Qualität, Leistungsfähigkeit und Verfügbarkeit der Straßen solle der Werteverzehr unserer Infrastruktur endgültig gestoppt werden. Dadurch würden den Menschen und dem Transportgewerbe in Deutschland leistungsfähige Autobahnen mit hoher Qualität und wenig Staus bereitgestellt werden, um weiterhin Wachstum zu ermöglichen. Fehmarn-Belt-Querung aus dänischer Perspektive Holger Schou Rasmussen, Landrat der Kommune Lolland, und weitere Vertreter der Femern A/S berichten, über den Sachstand zum Fehmarnbelt-Tunnel Projekt und wie Dänemark und Deutschland enger verbunden wird. Die feste Fehmarnbeltquerung eröffnet neue Perspektiven für den verstärkten Austausch und eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft, Tourismus, Bildung, Forschung und Kultur. Der Transport von Gütern und Menschen per Schiene oder Straße wird zukünftig schneller und damit kostengünstiger sein, das heißt: Der Wirtschaftsraum Norddeutschland wächst stärker mit Skandinavien zusammen. „Wir versprechen uns sehr viel davon“, sagt auch Landrat Dr. Christoph Mager aus Ratzeburg und hofft auf dänische Kurzurlauber. Das östliche Dänemark mit den Inseln Seeland, Falster, Lolland und Møn setze große Hoffnungen auf die Realisierung. Speziell Lolland und Falster wollen mithilfe einer festen Beltquerung wirtschaftlich aufholen. „Das ist nicht nur eine Verbindung zwischen Fehmarn und Lolland, sondern eine Verbindung zwischen Skandinavien und Europa“, sagt Lollands Regionalbürgermeister Holger Schou Rasmussen. „Die Fehmeraner waren für uns immer Freunde. In sieben Jahren, wenn der Tun-
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Martin Henze Vorsitzender der Landesfachkommission
nel fertig ist, werden sie für uns auf Lolland auch Nachbarn sein.“ Der Politiker hofft, dass die Verkehrsader die Wirtschaft belebe, dass damit auch die Landflucht in seiner 43.000 Menschen zählenden Kommune eingedämmt wird: „Vor allem junge Leute mit guter Ausbildung sind hier in den vergangenen Jahren abgewandert.“ In Dänemark wird das Eisenbahnnetz umfassend erneuert und Autobahnabschnitte neu gebaut. Zwischen Puttgarden und Kopenhagen entsteht eine Hochgeschwindigkeitsstrecke für die Bahn. Die Stadt Køge südlich von Kopenhagen werde damit und durch eine neue Autobahn zu einem logistischen Drehkreuz im östlichen Dänemark. In der Region Seeland würden in den kommenden Jahren umgerechnet 23 Milliarden Euro investiert, in Verkehrswege und Hafenanlagen, aber auch in ein neues Universitätsklinikum und andere universitäre Einrichtungen. Auf der dänischen Seiten wird geschätzt, dass rund 10.000 neue, hochwertige Arbeitsplätze entstehen, wenn zwischen dem dänischen Rødby und dem deutschen Puttgarden nicht mehr 45-Fährminuten plus Warte- und Eincheckzeit liegen, sondern zehn Minuten Autobahnfahrt oder sieben Minuten mit dem Hochgeschwindigkeitszug. Im Rahmen der Diskussion wurde überlegt, wie ein gemeinsames deutsch-dänisches Gewerbegebiet initiiert werden könnte. Diese Thematik soll auf einer der Folgesitzungen der Verkehrskommissionen, die auf Einladung Dänemarks in Kopenhagen im Mai 2018 stattfinden wird, mit den Entscheidern aus Deutschland und Dänemark weiterverfolgt werden. Bürgerbeteiligung Dr. Andras Paust, Projektmanager der Bertelsmann-Stiftung, stellt fest: In der Vergangenheit hätten sich viele Bürger beim Ausbau der Verkehrswege nicht ausreichend und vor allem nicht früh genug beteiligt gefühlt. Proteste und Widerstände wären die Folge, obwohl auf allen Ebenen der Verkehrswegeplanung eine Beteiligung gesetzlich vorgesehen ist. In der Praxis seien die Menschen jedoch häufig nicht erreicht worden, so dass neue Formen planungsbegleitender Bürgerbeteiligung erforderlich gewesen seien. Die Frage der Teilhabe der Bürger sei daher von entscheidender Bedeutung, um Akzeptanz für politische und wirtschaft■ liche Entscheidungen herzustellen.
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LANDESFACHKOMMISSION Verkehrsinfrastruktur
HEILIGENDAMM ON ICE Schlittschuhlaufen im ältesten Seebad Deutschlands am Strand von Heiligendamm
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islaufen auf der Ostsee wird auch in diesem Jahr unwahrscheinlich sein, doch aber an der Ostsee, das ist sicher! Für diesen Winter hat sich das grand Hotel Heiligendamm etwas ganz besonderes einfallen lassen: Im ältesten Seebad Deutschlands lädt vom 1. Advent bis ende Februar eine Schlittschuhbahn groß und Klein zum gleiten in die Weihnachtszeit ein – eingebettet in das romantische Hotelensemble, mit blick auf das Meer und im Hintergrund die funkelnden Lichter des großen Weihnachtsbaums. Am 15. Dezember eröffnete „Heiligendamm on Ice“ mit einer echten eisprinzessin: Tanja Szewczenko, mehrmalige Deutsche Meisterin im eiskunstlauf und erfolgreiche Teilnehmerin an europa- und Weltmeisterschaften, drehte mit kleinen Nachwuchstalenten die ersten Kreise auf der Schlittschuhfläche.
Damit sich die romantische Kulisse bei Plusgraden nicht in großen Pfützen auflöst, wurde ein ökologisches Winterparadies installiert, das ohne Wasser oder Strom funktioniert. Spezielle Kunststoffplatten, im Stecksystem aneinandergefügt, ergeben eine Fläche von 200 Quadratmetern und sind durch feste banden umrahmt. Der Verleih hält viele Paar Schlittschuhe in unterschiedlichen größen bereit und als eislaufhilfen für die Minis stehen Walfischchen zur Verfügung. Wer es lieber ein wenig sportlicher mag, kann an der eisstockbahn schon einmal für Olympia trainieren oder sich mit dem eishockeyset auf der eisfläche tummeln. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt: Zum Aufwärmen hält die gemütliche glühweinhütte auf der Kurhausterrasse, die richtigen getränke bereit. Infos unter www.grandhotel-heiligendamm.de
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VERANSTALTUNG Sektion Schleswig/Flensburg
Deutsch-Skandinavische Ansiedlungskompetenz
Schleswig-Holstein als für skandinavische Wenn die Region Schleswig/Flensburg bei der Ansiedlung von Unternehmen aus Skandinavien weiterhin erfolgreich sein will, dann müssen für mehr Schlagkraft und Schnelligkeit erforderliche Kompetenzen unter einem Dach gebündelt und die Verantwortlichkeit für das Ergebnis in eine Hand gelegt werden. Das war die Quintessenz der Podiumsdiskussion „Deutsch-Skandinavische Ansiedlungskompetenz für den Raum Schleswig-Flensburg“, zu der die Sektion Flensburg eingeladen hatte.
Mogens Link-Schmidt „unsere Mentalität ist: Wenn wir uns entschieden haben, dann wollen wir loslegen. Wir lösen Probleme, wenn sie kommen.“
Text: Holger Hartwig
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ach einer kurzen Begrüßung durch Sektionssprecher und Moderator des Abends, Hauke Präger, setzte Mogens LinkSchmidt, Geschäftsführer der Søstrene Grene Deutschland Nord, den Impuls für die Diskussion. In lockerer Art berichtete der Däne über die Erfahrungen von der Gründung der deutschen Tochter bis hin zur Eröffnung des ersten Geschäfts in Hamburg. Link-Schmidt: „Unsere Mentalität ist: Wenn wir uns entschieden haben, dann wollen wir loslegen. Wir lösen Probleme, wenn sie kommen.“ In Dänemark dauere eine Gründung nicht einmal eine Woche
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– in Deutschland sei hingegen oft Geduld gefragt. Als ein Beispiel nannte er die Zuteilung einer internationalen Steuernummer, „auf die wir mehrere Monate gewartet haben.“ Sein im Jahr 1973 im Nachbarland gegründetes Handelsunternehmen sei aber von einem Erfolg in Deutschland immer überzeugt gewesen. Mitte 2016 wurde die erste Filiale in der Hansestadt eröffnet – und schlug grandios ein. „Wir hatten in drei Monaten 168.000 Besucher.“ Diese Resonanz sei der Auftakt für ein schnelles Wachstum gewesen. In gut einem Jahr sind 24 weitere Filialen mit heute 250 Mitarbeitern hinzugekommen. Link-Schmidt bewertet das Wachstum auch als einen Erfolg für Schleswig-Holstein und Flensburg, denn „wir haben hier von ganz vielen aktive Unterstützung bekommen.“ Firmensitz der GmbH für alle Aktivitäten ist Handewitt, bis 2020 sind deutschlandweit 100 Filialen geplant. Mit Blick auf seine Erfahrungen wünscht er sich eine „Behörden-Landkarte, damit man schneller weiß, wer für was zuständig ist.“ Zudem rät er den Verantwortlichen in Politik und Verwaltung, sich bei der Ansprache von Investoren Zielgruppen auszusuchen und sich dann auf
deren Bedürfnisse zu spezialisieren. Abschließend kündigte er an, dass „wir alles unternehmen, um auch bald in Flensburg mit einer Filiale vertreten zu sein“. Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange (SPD) sieht in der Wirtschaftsförderung eines ihrer Schwerpunktthemen. „Wir haben die Kompetenz und bündeln diese aktuell für mehr Schlagkraft.“ Dabei sei auch ein Ziel, das „Finanzamt und das Amtsgericht mit ins Boot zu holen.“ Als großen Vorteil gegenüber anderen Regionen Deutschland sieht sie die Zweisprachigkeit. Die Stadt Flensburg leiste einen guten Beitrag für die Ansiedlungskompetenz und „ich wünsche mir, dass auch die Umlandkommunen aktiver werden.“ Für die Bundestagsabgeordnete Petra Nicolaisen (CDU) und Landtagsmitglied Kay Richert (FDP) ist der durch die Landesregierung geplante Aufbau Schleswig-Holsteins als Kompetenzzentrums für skandinavische Ansiedlungen ein wichtiger Schritt. Beide Politiker hatten sich in den Koalitionsverhandlungen in Kiel dafür stark gemacht. Aus ihrer Sicht müsse man bestehende Hemmnisse bei Ansiedlungsvorhaben abbauen. Die Region Schleswig/Flensburg müsse dabei die Vor-
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VERANSTALTUNG Sektion Schleswig/Flensburg
Kompetenzzentrum Ansiedlungen Fotos: Agentur Hartwig3c
Von den guten Chancen für skandinavische Ansiedlungen in der Region Schleswig/Flensburg überzeugt sind (von links) Kay Richert MdL, Petra Nicolaisen MdB, Hauke Präger (Sektionssprecher), Simone Lange (Oberbürgermeisterin Stadt Flensburg), Benjamin Feindt (tyskrevision Steuerberatungsgesellschaft) und Mogens Link-Schmidt (Søstrene grene)
Mit vielen Fragen und beiträgen beteiligten sich die gäste an der Podiumsdiskussion in den Räumen der Wirtschaftsförderungs- und Regionalentwicklungsgesellschaft (WIReg) in Flensburg
reiterrolle einnehmen und „Inhalte und Aufgaben dieses Zentrums definieren“, so Nicolaisen. Begrüßt wurde die Schaffung eines Kompetenzzentrums von Benjamin Feindt, Partner der tyskrevision Steuerberatungsgesellschaft. Seine Firma begleitet skandinavische Investoren bei ihrem Weg nach Deutschland. Er machte deutlich, dass „aktuell die Geschwindigkeit, bis eine Ansiedlung möglich ist, Glückssache ist“. Fünf Institutionen seien beispielsweise an der Erteilung einer Steuernummer beteiligt – und „wenn da an einer Stelle jemand krank ist, dann dauert es länger.“ Der gute Wille der Politik, daran etwas zu ändern, sei spürbar. Für sein Fazit des Abends erntete Applaus. „Statt der Zuständigkeit jeder einzelnen Behörde brauchen wir eine Lösung, bei der sich einer für das Ergebnis insgesamt verantwortlich fühlt.“ Er sei sicher, dass dann vieles zügiger ■ gehe.
Der erfolg der ersten Filiale in Hamburg war der Startschuss für Søstrene Grene in Deutschland. bis 2020 will das dänische Handelsunternehmen bundesweit an 100 Standorten vertreten sein
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Foto: Søstrene grene
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JUNGER WIRTSCHAFTSRAT Russland-Reise
Junger Wirtschaftsrat besucht Moskau Mit einer zwölfköpfigen Delegation hat der Junge Wirtschaftsrat vier Tage lang mit insgesamt 13 Programmpunkten die deutsch-russischen Beziehungen beleuchtet und vorbereitende Gespräche für ein Partnerschaftsabkommen mit der Region Voronesh geführt. Im Mittelpunkt standen die Landwirtschaftspolitik und der Ansatz eines russischen Agrar-Akzelerators zur Förderung des Unternehmertums.
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JUNGER WIRTSCHAFTSRAT Russland-Reise
Text: Nadine Sydow
Politische Stiftungen Der Junge Wirtschaftsrat Schleswig-Holstein besuchte im Rahmen seiner diesjährigen Delegationsreise die russische Hauptstadt. Zum Auftakt begrüßte uns am Sonnabend unmittelbar nach der Anreise Julius von Freytag-Loringhoven, der Leiter der Friedrich-Naumann-Stiftung in Russland in Begleitung seiner charmanten Gemahlin Jakobine in einem neuen, hochmodernen Restaurant und gab uns erste Eindrücke von der russischen Metropole und der politischen Lage in Russland. Der Krim-Konflikt, der die Sanktionen auslöste, werde in Russland kontrovers diskutiert, die Einzelmeinungen der Bürger seien differenziert und so werde diese Diskussion eher gemieden. Über die fehlende Durchschlagskraft der Sanktionen sei man sich jedoch weithin einig. In dem größten Land der Welt, in dem ca. 70 Prozent der 140-Millionen-Bevölkerung unter Hartz IV-Niveau zurechtkommen müssten, schaffe die landeseigene Landwirtschaft derzeit ein Allzeit-
Julius von Freytag-Loringhoven von der Friedrich-Naumann-Stiftung, begrüßte die Delegation in Moskau
hoch, bedingt durch die Gegensanktionen, die für viele Nahrungsmittel eine Einfuhr verbiete. Die Ausweitung der heimischen Produktion betrachte man mit Stolz, obgleich damit ein Anstieg der Milchpreise um 20 Prozent und eine Verknappung von Käse die Folge seien. Die Not werde zur Tugend: Neue Weichkäsekreationen mit Anteilen von Palmöl aus fragwürdigen
Quellen lassen in Supermärkten keinen Mangel erscheinen, sondern werden vielmehr noch als Triumph über die gescheiterten Restriktionsversuche reklamiert. Nach den angeregten Restaurantgesprächen folgte ein gemeinsamer Clubbesuch, der zeigte, woran es in Russland auf jeden Fall nicht mangelt: Schönheit, ■ Lebensfreude und Extravaganz.
Der Junge Wirtschaftsrat mit Vater Dimitri nach dem gottesdienst in der Moskauer Kirche des Heiligen Nicolai auf den drei Hügeln
Text: Harmen Mehrdorf
Russisch-orthodoxe Kirche Am Sonntag stand eine Teilnahme am Gottesdienst in der Moskauer Kirche des Heiligen Nicolai auf den drei Hügeln sowie einem anschließenden Gespräch mit dem zuständigen Leiter für Gesellschaft und
Öffentlichkeit der russisch-orthodoxen Kirche Vater Dimitri auf dem Programm. Das Verständnis und die Interpretation der Rolle der russisch-orthodoxen Kirche sowie ihrer Gläubigen ist notwendig, um die gesellschaftlichen Entwicklungen der Gegenwart in Russland verstehen zu können. Die russisch-orthodoxe Kirche weist
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eine über 1000 jährige Geschichte auf. Die Herrscher der Kiewer Rus empfingen 988 n. Chr. die Taufe. Dies bildet den Beginn der Christianisierung der Rus nach dem Vorbild des griechisch-orthodoxen Christentums. Besonders während der Tatarenherrschaft wurde das Zusammenwachsen der Fürstentümer der Rus unter Moskauer Führung durch den einigenden Glauben vorangetrieben. Gleichzeitig grenzte sich das Kiewer Reich durch die Annahme des Christentums griechisch-orthodoxer Glaubensrichtung vom lateinisch geprägten Abendland ab. Diese religiöse Grenze führte zu einer Eigenentwicklung der ostslawischen Kultur. Die russisch-orthodoxe Kirche versteht sich bis in die Gegenwart als Kirche für über 136 Völker, weit über die
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Grenzen des heutigen Russlands hinaus. Insbesondere begründet dies die religiöse Untrennbarkeit der Kirche in den Staaten Russland und der Ukraine unter einem gemeinsamen Patriarchat. Diese Trennung sowie der Konflikt in der Ukraine werden vor diesem Hintergrund von Vater Dimitri als besonders schmerzhaft beschrieben. Die Oktoberrevolution von 1917 führte zur Aufhebung der zaristischen Einheit von Kirche und Staat sowie weitgehender religiöser Vorrechte. Das Eigentumsrecht an Kirchen und Klöstern wurde aufgehoben und verstaatlicht. Diese Gebäude wurden profan umgenutzt oder abgerissen. Viele dieser Gebäude wurden während der Sowjetunion beispielsweise als Getreidespeicher verwendet. Die materielle Grundlage für das Bestehen der Kirche wurde entzogen. In den frühen Jahren der Sowjetunion gab es massive Christenverfolgungen sowie Massenhinrichtungen und
Deportationen in den Gulag unter Lenin und Stalin. Vater Dimitri verweist auf einen Besuch der Gedenkstätte, in der 30.000 Opfern dieser Verfolgung gedacht wird. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche wieder eingeschränkt geduldet, stand aber unter strenger staatlicher Kontrolle und hatte stets mit Unterdrückungsmaßnahmen zu rechnen. Der russisch-orthodoxe Glaube wurde nur noch von wenigen und vorwiegend älteren Menschen praktiziert. In Russland war nach Vater Dimitris Ausführungen bereits ein neues Verhältnis zwischen Kirche und Staat im Zuge der Vorbereitungen zur 1000-Jahr-Feier 1988 deutlich geworden. Die russisch-orthodoxe Kirche erlebte nach dem Niedergang der Sowjetunion eine Wiederbelebung. Nach Aussage von Vater Dimitri suchten die Menschen nach dem Zerfall und den Wirren des postsowjetischen Systems
insbesondere nach Halt und Stabilität. In diesem Zusammenhang wird von einer „Wiedergeburt“ und einem „Wunder“ gesprochen. Die Mitgliederzahlen stiegen wieder auf 150 Millionen Mitglieder, von denen 10 Prozent als strenggläubig zu beschreiben sind. Die Teilnehmer des besuchten Gottesdienstes sind im Vergleich zu den Gottesdiensten in Mitteleuropa sehr jung, die Teilnahme von Politikern mit ihren Familien obligatorisch. Im Jahr 2006 wurde der Religionsunterricht in russischen Schulen wieder eingeführt. Die russisch-orthodoxe Kirche plädiert auch für eine Stärkung des russischen Staates und eine Entwicklung von nationalen geistigen Werten. Die Finanzierung der Kirche erfolgt traditionell über Spenden der Gläubigen an die Kirche. Im November 2010 verabschiedet die russische Duma ein Gesetz zur Rückgabe von ■ enteignetem Kircheneigentum.
v.l. Ulf Schneider, Schneider group, und Lars Osterhoff, Vorsitzender des Jungen Wirtschaftsrates SH
Text: Lars Osterhoff
Vision Lissabon-Wladiwostok Der Besuch bei der Scheider-Group war nicht nur unternehmerisch interessant, sondern zugleich politisch visionär. Der Unternehmensgründer Ulf Schneider stammt nicht nur aus Schleswig-Holstein, sondern hat auch in Kiel studiert und in weniger als zwei Jahrzehnten eine Unternehmensgruppe mit inzwischen 500 Mitarbeitern aufgebaut. Die Scheider-Group betreut internationale Firmen beim Markteintritt und der Expansion in Russland, Kasachstan, Bela-
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rus, der Ukraine, Polen und Deutschland, wozu das Spektrum neben der Beratung auch Buchhaltung, Steuerberatung, Import und Verzollung, ERP-Systeme bis hin zur Unterstützung in juristischen Fragen mit Schwerpunkt Arbeits- und Gesellschaftsrecht reicht. Im Zuge dessen ist sie auch Partner unserer WTSH, die schleswig-holsteinische Unternehmen besonders unterstützt. Doch damit nicht genug. Der Unternehmer hat vor knapp zwei Jahren zunächst die Mehrheit und dann komplett den owc-Verlag für Außenwirtschaft übernommen, der als wichtigstes deutschsprachige Publikationsorgan über Ost-
und Mitteleuropa sowie Asien informiert, u.a. mit den Zeitschriften OstContact, IranContact und AsienPazifik. Schneiders Impulsvortrag offenbart ihn jedoch nicht nur als mutigen Unternehmer, sondern auch als intensiven wirtschaftspolitischen Beobachter. Er betont die Aufwärtstendenzen des russischen Wirtschaftsraumes. Die Krise im Jahr 2013 habe zwar zur Konsolidierung der ca. 6.000 deutschen Unternehmen und zu Einbrüchen bei den Direktinvestitionen geführt, aber seit dem letzten Jahr gehe es wieder bergauf, bedingt auch durch die Lokalisierungspolitik, die besondere Anreize für Ansiedlungen gewähre. Bemerkenswert sei auch die Verbesserung Russlands im Weltbank-Rating für geschäftliche Tätigkeit, wo das Land sich seit dem Jahr 2010 von Platz 120 auf den Rang 40 vorgearbeitet habe, während Deutschland
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Weltbank Doing Business Rating
Quelle: Schneider group
von 17 auf 25 abgerutscht sei. Die Ursachen dafür sieht er in den durchgreifenden Reformen, die vor über zehn Jahren zu einer radikalen Entbürokratisierung und damit auch zu einem Rückgang von Korruption geführt habe. Insofern sei das größte Problem der deutschen Unterneh-
men derzeit nicht staatliche Willkür, sondern Unsicherheit hinsichtlich des Rubelkurses, der allein vom Weltölpreis abhänge. Erbaulich sei, dass die Inflation jüngst auf aktuell 3,3 Prozent drastisch zurückgegangen sei, was auch zur Senkung des Leitzinses auf 8,5 Prozent geführt habe.
Dieser sei freilich immer noch so hoch, dass sich mehrjährige bankenfinanzierte Projekte nur schwer rechnen würden. Scheider sieht natürlich auch mit großer Sorge das politische Auseinanderdriften der beiden großen europäischen Wirtschaftsräume und verweist auf die Gründung der Europäisch-Asiatischen Wirtschaftsunion, die ab 2018 einen zollfreien Raum mit vier Nachbarländern nach dem Vorbild der Europäischen Union entwickelt. Langfristig wäre es wünschenswert, wenn dieser Binnenmarkt zusammen mit der Europäischen Union eine Freihandelszone bilden würde, von Wladiwostok bis Lissabon. Für dieses Projekt setze er sich auch persönlich ein, mit Erfolg, denn inzwischen seien 16 Verbände ■ der Arbeitsgruppe beigetreten.
Quelle: Ost-Azsschuss, Stat. bundesamt
Deutscher Handel mit Russland
Quelle: Schneider group
Deutsche Investitionen in Russland
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Text: Henning Becker
Deutsche Botschaft Zur Einstimmung auf die wirtschaftliche Situation Russlands und die Entwicklung der Landwirtschaft, korrespondierend mit dem Anliegen der Reise, gab es einen Termin mit den Abteilungsleiter Wirtschaft Thomas Graf und dem Referatsleiter Landwirtschaft Dr. Hinrich Snell der Deutschen Botschaft in Moskau. Nach einem Überblick über die wirtschaftliche Situation und der entsprechenden Kenndaten wurde die Entwicklung der Landwirtschaft näher erläutert: Nach der Verhängung der Sanktionen der Europäischen Union als Reaktion auf die Konflikte in der Ukraine gab es russische Gegensanktionen. Diese sahen u.a. ein Importstopp von Lebensmitteln und Agrarprodukten aus der EU vor. Diese Gegensanktionen wurden aber mit dem Ziel verhängt, die Produktivität der russischen Landwirtschaft so zu erhöhen, dass damit eine weitgehende Selbstversorgung Russlands sichergestellt werden kann. Nach Einschätzung der Fachleute sollen diese Gegensanktionen nicht sofort nach Ende des
Embargos aufgehoben werden. Es wird vielmehr eine Selbstversorgung Russlands angestrebt, so dass ein Export landwirtschaftlicher Produkte nach Russland zukünftig mit anderen bürokratischen Mitteln rechnen könne. Als Folge der Substitution ausländischer Produkte kam es zu Konzentrationsprozessen in der Landwirtschaft und einem enormen Wachstum von Agrarholdings. Eine der größeren hat ihre Fläche in kurzer Zeit von 250.000 ha auf 450.000 ha vergrößert. Das entspricht ca. der 1,7fachen Fläche des Saarlandes. Die größte Holding soll rd. 1,0 Mio. ha in Bewirtschaftung haben. Diese Holdings betreiben zunehmend die gesamte Wertschöpfungskette von der Landwirtschaft bis zum Großhandel. Erreicht wurde damit eine Versorgung mit den wesentlichen Agrarprodukten. Bei der Milchproduktion klafft allerdings gemäß der offiziellen Zahlen eine Versorgungslücke von jährlich 7,0 Millionen Tonnen, die nur teilweise durch Importe aus u.a. Weißrussland gefüllt würden. Der Rest wird durch die Verwendung fremder Fet-
Die zwölfköpfige Delegation zu gast bei der Deutschen botschaft in Moskau
Text: Lennart Wichelmann
Deutsch-Russische Auslandshandelskammer Sebastian Kiefer, Leiter Abteilung Gouvernment Relations der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer (AHK) und Hans-Jürgen Wittmann, Geschäftsführer der German Trade and Invest (GTAI) empfingen die Unternehmer am vorletzten Morgen der Reise. Mit über 800 Mitgliedern ist die AHK die mit Abstand größte Wirtschaftsvertretung für ausländische Unternehmen (70 Prozent deutsche Firmen) in Russland. In zwanzig Komitee- und Arbeitsgruppen würden unter anderem die Themen Digi-
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talisierung, Lokalisierung und Mittelstand, aber auch die Expansion der Eurasische Wirtschaftsunion (EAWU) behandelt. Die EAWU, ein sich nach dem Vorbild der EU entwickelnder Zusammenschluss aus Armenien, Kasachstan, Kirgistan, Russland und Weißrussland verhandelt zurzeit mit Tadschikistan über den Beitritt – weitere Länder hätten bereits Interesse bekundet. Hans-Jürgen Wittmann bestätigte in seinem Vortrag über die makroökonomische Lage in Russland ebenfalls die stetige Entwicklung und das langsame Erstarken der EAWU. So fiel auch das Fazit zu den gegen Russland verhängten Sanktionen eher nüchtern aus – nach anfänglichen Sorgen
te wie z.B. Palmöl bei der Käseherstellung, aber auch durch illegale Importe ersetzt. Flankiert werden diese Konzentrationsprozesse von Aussagen der Politik, die die Kleinbauern mit ihren Flächen von weniger als 0,7 ha und der Haltung von 1-2 Kühen, ein paar Hühner, Schweinen und dem Anbau von Obst und Gemüse usw. als nicht mehr zeitgemäß ansehen. „Wir wollen die Kleinbauern von ihrer Last befreien“. Wenn man sich allerdings vor Augen führt, dass diese Kleinbauern mit ihrer Arbeit einen Versorgungsgrad Russlands bei der Milch von 44 Prozent und bei Obst und Gemüse von 65 bis 75 Prozent erreichen, scheint dieses Ziel kurzfristig nicht umsetzbar. Bei der Agrartechnik gibt es einen erheblichen Investitionsbedarf, da die Maschinentechnik veraltet sei. Über 65 Prozent der Traktoren seien älter als zehn Jahre, bei den Mähdreschern solle es noch schlechter sein. Als Folge davon sei die Produktivität nicht besonders hoch, so dass mit dem Einsatz moderner Technik noch erhebliche Potentiale gehoben werden könnten. Die Modernisierung kann aber nicht mit den Maschinen der einheimischen Hersteller erfolgen, da deren Technik ebenfalls veraltet sei. Produktionsstätten deutscher Hersteller wie z.B. Claas haben dagegen mit starken Hindernissen seitens der Bürokratie zu kämpfen. Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Gegensanktionen zu einem deutlichen Preisanstieg bei den Agrarprodukten geführt haben. Das Gegenembargo wird dagegen als Förderinstrument der Stunde für den Sektor Landwirtschaft gesehen. ■
hätte sich die deutsche Wirtschaft mittlerweile gut auf die Situation eingestellt. Bedrohlich erschienen dagegen die jüngst in den U.S.A. beschlossenen und noch gar nicht ausformulierten Sanktionen, die überwiegend auf den russischen Energiebereich zielten und vor allem die deutsche Industrie in große Schwierigkeiten bringen könnten. Negativ wurde zudem die russische Strategie „Made in Russia“ beurteilt, die für Maschinen einen hohen russischen Wertschöpfungsanteil fordere. Durch solche protektionistische Maßnahmen drohe eher ein Abfallen der Wettbewerbsfähigkeit der russischen Wirtschaft als ihr ■ Erstarken.
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JUNGER WIRTSCHAFTSRAT Russland-Reise
Der Junge Wirtschaftsrat zu gast im europainstitut
Text: Tobias Loose
Europainstitut Bei der Akademie der Russischen Wissenschaft begrüßte Dr. Vladislav Belov, stellvertretender Direktor des EuropaInstitutes, die Delegation des Jungen Wirtschaftsrates. Mit dabei waren weitere Mitglieder der Institutsleitung, Doktoranden und Studenten. Fast zwei Stunden tauschte man sich, unterstützt durch Simultanübersetzer, zur Lage der Deutsch-Russischen-Beziehungen im Institut aus. Es wurde schnell klar, das anstehende Jamaika-Bündnis in Berlin wird auf russischer Seite sehr skeptisch bewertet. Gerade die Grünen könnten eine Belastung für die Deutsch-Russische Freundschaft werden. Die Energiewende
stehe im Gegensatz zu den russischen Zielen, Gasexporte nach Deutschland auszuweiten. Besonders intensiv wurde auch die Rolle der AfD beleuchtet. Angela Merkel als Garant für Stabilität in Europa wird durch populistische Tendenzen nicht nur in Deutschland in ihrer Position geschwächt, war die Meinung der Teilnehmer. Ein weiteres wichtiges Thema in der Diskussion war der Gründergeist und die Bereitschaft von jungen Unternehmern, eigene Geschäftsideen in Russland zu realisieren. Russland stehe ganz am Anfang der Entwicklung einer StartUp-Szene. Kleine und mittelständische Unternehmen haben es schwer, sich auf dem russischen Markt gegen große russische Unternehmen
zu behaupten. Es fehle im Moment an politischer Unterstützung und wirtschaftspolitischer Struktur, Unternehmertum in der Breite zu entwickeln, auch wenn hier bereits ein Umdenken einzusetzen scheint. In diesem Sinne empfahl der Junge Wirtschaftsrat, das Umdenken durch Vordenken in den wissenschaftlichen Instituten zu fördern. Die technologischen Veränderungen, angetrieben durch den Geist insbesondere von Unternehmensgründern, würden in den U.S.A. und nun auch in Europa zunehmend systematisch von Konzernen gefördert, um von ihnen zu profitieren. Russland habe zwar hervorragend ausgebildete, junge Menschen, insbesondere im Bereich der Programmierung, aber die Großunternehmen würden dieses Innovationspotential nicht systematisch nutzen. Der Junge Wirtschaftsrat empfahl eine Studie über Akzeleratoren und Inkubatoren und ihre Bedeutung für Innova■ tionen durch StartUps.
Text: Finn Plotz
Erfahrungen deutscher Geschäftsleute in Russland Am dritten Abend stand der Erfahrungsaustausch mit deutschen Geschäftsleuten beim Abendessen im Restaurant Voronesch auf dem Programm. Gesprächspartner waren Alexis Platonov, Vertriebschef und Mitglied der Geschäftsleitung, ERGO Russia, sowie Patrick Pohlit LL.M., Rechtsanwalt und Steuerberater, der zudem als Vorstandsmitglied der DeutschRussischen AHK und dort Vorsitzender des Komitees für Steuern, Rechnungslegung und Controlling wirkt. Das Restaurant zeichnet sich durch zwei Besonderheiten aus. Erstens biete es Spezialitäten aus der Landwirtschaft von Voronesch feil, wozu beispielsweise besonders hochwertig gemasertes Rindfleisch in der Auslage im Erdgeschoß zu besichtigen war. Zum zweiten steigt die Exklusivität der Räumlichkeiten mit jedem Stockwerk. Der Junge Wirtschaftsrat tafelte in der zweiten Etage, wobei unklar blieb, wieviel Stockwerke sich noch darüber befinden.
Der Junge Wirtschaftsrat beim Abendessen mit Alexis Platonov und Patrick Pohlit
Inhaltlich gab es nach der obligatorischen Vorstellungsrunde eine Reihe von Fragen an die beiden Gäste in der Runde, die nur zum Teil auf die Chancen einer Umsetzung eines russischen Agrar-Akzelerators abzielten. So nutzte ich die Gelegenheit zu prüfen, ob mein geplantes StartUp sich zusammen mit einem Versicherungsprodukt der ERGO vertreiben ließe. Und auch die russische Kultur der Trinksprüche durfte nicht zu kurz kommen,
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wobei Olaf Birkners fesselnde Ansprache über die tägliche Lust eines Unternehmers eindeutig den Tagessieg verbuchen konnte. Spätestens da war das Eis gebrochen, so dass Platonov sich spontan bereiterklärte, der Gruppe mit dem Angebot von hippen Bars der pulsierenden Metropole vertraut zu machen. In Erinnerung bleibt ein eindrucksvoller Abend, in der nicht nur im deutsch-russischen Sinne Freundschaften ■ entstanden sind.
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JUNGER WIRTSCHAFTSRAT Russland-Reise
Text: Olaf Birkner
Gebietsregierung Woronesch In der Moskauer Repräsentanz des russischen Verwaltungsbezirks Woronesch trifft der junge Wirtschaftsrat die stellvertretende Gouverneurin Elena Fadeeva in Begleitung des Wirtschafts- sowie des Agrarministers des Gebiets. Der Bezirk im Südwesten Russlands etwa 500 Kilometer von Moskau entfernt, zählt zu den Top fünf Agrarregionen des Landes. Die gleichlautende Hauptstadt zählt mit ca. 1,2 Millionen Bürgern etwa die Hälfte der Bezirksbewohner. Der Agrarminister zeigt beeindruckende Wachstumszahlen der landwirtschaftlichen Produktion des Bezirks und betont die hohe Bedeutung des Wirtschaftszweiges vor dem Hintergrund des Handelsembargos gegenüber Russlands im Rahmen internationaler Spannungen. Die Märkte Russlands seien gefüllt, das Embargo verfehle aufgrund der hohen Eigenleistung der russischen Landwirtschaft sein Ziel. Einzig bei Milch und Käse müsse man von den internationalen Märkten erheblich zukaufen. Hier sei vor allem Käse aus der Schweiz genannt, der im großen Stil importiert werden würde. Den erwartungsvollen Blicken der Regierungsvertretung, über Ideen bezüglich Innovationen in der Landwirtschaft
Die stv. gouverneurin der Region Woronesch Elena Fadeeva in begleitung ihres Wirtschaftsministers Bukreev Anatoly Mitrofanovisch und ihren Landwirtschaftsministers Logvinov Victor Iwanowitsch
konnte der Wirtschaftsrat mit dem Konzept des Agrar-Technologie-Accelerators überzeugend begegnen: Die Region Woronesch eignet sich durch die vorhandene Agrarwirtschaft hervorragend für ein solches Programm. Während sich die StartUp-, Risikokapital und Innovationsszene in Europa und Nordamerika mit rasch beschleunigender Dynamik zeigt, scheint in Russland vor allem das Risikokapital (Venture Capital) weitgehend zu fehlen, was nach Ansicht der Wirtschaftsratsvertreter für ein Industrieland wie Russland kritisch werden kann. Die Eigenständigkeit einer Landwirtschaftsindustrie muss letztlich auch durch technologische Wettbewerbsfähigkeit getragen werden. Und hier würde Russland eher zurückfallen,
was nicht zuletzt an der geringen Anzahl von StartUp-Akzeleratoren zu erkennen sei. Über den Start eines gemeinsamen Projektes bleiben die Vertreter im Gespräch, auch beim für Ende November geplanten Besuch Schleswig-Holsteiner Regierungsvertreter zur Vorbereitung der Partnerschaft zwischen den beiden AgrarRegionen. Die Vertreter Woroneschs ließen sich die Chance nicht nehmen, ihre Gäste am Ende des Treffens mit einem reichen Buffett an Spezialitäten der Region zu begeistern. Den Hinweis auf das exzellente Restaurant „Voronezh“ in Moskau indes hätten die Besucher nicht gebraucht, hier tafelten sie bereits mit ähnlicher ■ Begeisterung am Vortage.
Adrian Schairer ekoNiva
Text: Sophie Paul
EkoNIva – Unternehmergeist in Russland Im Gespräch mit Adrian Schairer, Assistenz der Geschäftsführung der EkoNiva, lernte die Delegation des Jungen Wirtschaftsrates ein einprägendes Beispiel eines
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erfolgreichen Unternehmens der russischen Landwirtschaft kennen: Der deutsche Geoökologe Stefan Dürr gründete das Unternehmen EkoSem-Agrar im Jahr 1993 und begann zunächst mit dem Import und Vertrieb von Saatgut und Landmaschinen. Heute ist das Landmaschinen-Geschäft in der EkoNivaTechnika
zusammengefasst. Das Unternehmen ist mittlerweile der größte Landmaschinenhändler Russlands. 2001 stieg der Unternehmer in das Agrar-Geschäft ein. Die EkoNivaAgro wurde gegründet und hat sich aus der Region Woronesch inzwischen zum größten Milcherzeuger Russlands entwickelt, mit einem Bestand von ca. 78.500 Rindern, davon etwa 34.500 Milchkühe. Ihr Marktanteil bei der Milcherzeugung liegt allerdings immer noch unter einem Prozent. Außerdem gehören zu dem Unternehmen ca. 230.000 Hektar bewirtschaftete Fläche. Das entspricht etwas mehr als 35 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche Schleswig-Holsteins. Das Unternehmen will weiter wachsen.
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JUNGER WIRTSCHAFTSRAT Russland-Reise
Doch nicht nur die Größe des Unternehmens und die daraus resultierende Bedeutung für die russische Wirtschaft hat die Teilnehmer der Delegationsreise beeindruckt (die EkoNiva wird übrigens unter in den TOP 200 der strategisch wichtigsten Unternehmen des Landes gelistet). Sondern auch Zukunftsgewandtheit und mutige Kreativität, die vor allem den Gründergeist der Teilnehmer befriedigen: Die EkoNiva expandiert nicht nur in der horizontalen Ebene, sondern auch in der Vertikalen. So werden die Ställe und Melkanlagen selbst entworfen und gefertigt. Außerdem wurde eine Milchverarbeitungsstätte eröffnet, die den Einstieg in die Produktion von Käse und anderen Milcherzeugnissen markiert. All diese techni-
sche und betriebswirtschaftliche Expertise wird in der eigenen Akademie herausgebildet und gefördert. Die EkoNiva ist und bleibt, trotz deutschen Gründers, ein russisches Unternehmen. Das soll heißen: Der Erfolg der EkoNiva hängt auch mit den guten Beziehungen zu der Regionalverwaltung in Woronesch zusammen. Der Gouverneur, Alexej Gordojew, ehemaliger Landwirtschaftsminister Russlands, möchte seine Region positiv entwickeln. Auch das soziale Engagement der EkoNiva in der Region Woronesch trägt dazu bei, diese Beziehung zu pflegen. Adrian Schairer hielt der Delegation des Jungen Wirtschaftsrates vor Augen, dass ca. 30 Prozent der Investitionskosten für neue Projekte von der öffentli-
chen Hand übernommen werden. Außerdem finanziert die Regionalverwaltung den Ausbau der Infrastruktur und ermöglicht einen schnellen Zugang zu Baugenehmigungen. Vor allem Letzteres ist ein herauszuhebendes Privileg: Laut des Doing Business Indexes der Weltbank belegt das Land in punkto Baugenehmigungen im internationalen Vergleich gerade einmal Platz 115 von 190. Abschließend lässt sich sagen, dass der Unternehmergeist des Stefan Dürr in der Größe und Dynamik der EkoNiva deutlich zu spüren ist. Gerade für die Region Woronesch ist das Unternehmen mittlerweile unverzichtbar und dadurch natürlich auch interessant für eine Kooperation beim ■ Thema Agrar-Akzelerator.
Text: Manuel Marrone
Erfahrungen deutscher Geschäftsleute in Russland Am letzten Tag hatte die Delegation den ersten Stellvertreter der Russischen Landjugend, Dimitrij Pekurovskij Alexandrovitsch, als Gast, wobei neben seiner Pressesprecherin noch zwei Vertreter des „Agrarpolitischen Dialogs“, einem durch die Regierungen beider Länder geförderten Instituts für fachliche Verständigung sorgten. Beide betonten die Wichtigkeit der deutsch-russischen Kooperation im Agrarsektor. Pekurovskij berichtete von seinen Besuchen in Deutschland und Partnerprogrammen mit der deutschen Landwirtschaft. Das Accelerator-Programm könne helfen, junge und innovative Unternehmen im Agrarbereich zu gründen. „Russland brauche die Innovation unserer deutschen Freunde!“ betonte der junge
Junger Wirtschaftsrat trifft den ersten Stellvertretenden Vorsitzenden der russischen Landjugend Dimitrij Pekurovskij Alexandrovitsch
Russe, der beruflich in einem Büro eines Duma-Abgeordneten arbeitet. Gleichzeitig sprach er seine Bewunderung für die duale Ausbildung aus und berichtete von zahlreichen Praktika- und Ausbildungsprogrammen in Deutschland für junge
Abstecher zur internationalen Honigmesse auf dem Kolomenskoje, dem ehemaligen Zarensitz
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russische Menschen in Partnerprogrammen mit Deutschland. Olaf Birkner stellte den Agrar-Alzelerator vor, der auf großes Interesse stieß. Pekurovskij konnte dazu auf eine Initiative der russischen Landjugend verweisen, die seit sechs Jahren innovative Ideen russlandweit in sogenannten Pre-Akzeleratoren präsentieren lässt. Die Delegation zeigte sich beeindruckt und merkte an, dass damit bereits hervorragende Bedingungen für aufbauende Strukturen etabliert seien. Während die Pre-Akzeleratoren von einer vielzahl russischer Hochschulen und Förderinstitute gefördert werde, fehlten bisher allerdings die Partner aus der Wirtschaft. Man vereinbarte, über die weitere Entwicklung im Gespräch zu ■ bleiben.
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VERANSTALTUNG Sektion Plön/Ostholstein
Die Zukunft der Landwirtschaft Schleswig-Holstein ist traditionell ein Agrarland, das aufgrund guter Böden und ausreichender Wasserreserven eine hochproduktive Landwirtschaft ausgebildet hat. Entsprechend fordert Werner Schwarz, Landwirt und Präsident Bauernverband Schleswig-Holstein e.V., die Branche auf, selbstbewusst um die eigenen Stärken die aktuellen Hausausforderungen zu antizipieren. Text: Dr. Bertram Zitscher
D iese Herausforderungen seien indes groß, denn zum einen sinke weltweit die nutzbare Fläche pro Mensch, während die gesellschaftlichen Anforderungen zugunsten der Natur als Nutzraum steigen und die Vermarktungsstrukturen fortgesetzten Konzentrationsprozessen unterliegen würden. Er geht deshalb davon aus, dass die nächste grüne Revolution eine „Effizienzrevolution“ wird, die durch Forschung und Entwicklung zu neuen Techniken führt. Damit werde der Kapitaleinsatz weiter steigen, weshalb eine Rückkehr zu kleinbäuerlichen Strukturen in die falsche Richtung weise. Der landwirtschaftliche Berater Sönke Huesmann sieht weitere Herausforderungen für Schleswig-Holstein. Die Veredelungsindustrie (Mühlen, Zuckerfabriken, Schlachthöfe) sei in den letzten Jahrzehnten abgewandert und damit auch ein Großteil der Wertschöpfung. Die Landwirtschaft Schleswig-Holsteins befinde sich im Spannungsfeld zwischen konträren Anforderungen der Verbraucher, der Wohlstandsgesellschaft, der internationalen Märkte und der Natur: Der Verbraucher verlange Rückverfolgbarkeit, Gentechnikfreiheit, Regionalität und günstige Preise. Die Wohlstandgesellschaft westlicher Prägung möchte unberührte Natur, möglichst keine Pflanzenschutzmittel, keine modernen Maschinen und Tierhal-
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tungsformen wie in Streichelzoos. Diese Produktionsform steht im Kontrast zum internationalen Markt, für den die schleswig-holsteinische Landwirtschaft aufgrund seiner hervorragenden Lage zu Hafenplätzen vorrangig produziert. Der wünscht preiswerte Standardprodukte mit hoher Qualität. Darüber hinaus fordert die Natur Vielfalt. Ansonsten drohten durch einen zulassungsbedingten Wegfall diverser Pflanzenschutzwirkstoffe zunehmend Resistenzen bei Krankheiten und Schädlingen. Um dem zu begegnen, brauchte es weitere Fruchtfolgen verbunden mit spätere Aussaatterminen, sowie Sorten mit besserer Krankheitsresistenz. Ein sich ab-
v.l. bauernpräsident Werner Schwarz, Jutta von Behr, Sektionssprecher Karsten Kahlcke und Sönke Huesmann
zeichnender Rückgang der Produktionsintensität hätte für den humiden Hochertragsstandort Schleswig-Holsteins unweigerlich ein Absinken der Reinerträge zur Folge. Der damit einhergehende unausweichliche Strukturwandel müsse von der Landesregierung proaktiv begleitet werden. Huesmann empfiehlt dazu gezielte Anreizförderungen für mehrfeldrige Fruchtfolgen, den Bau für flüssige Wirtschaftsdüngerlager in Ackerbauregionen, die bodennahe Gülleausbringung sowie für umweltschonende Pflanzenschutztechnik. Außerdem sollte der automatische Übergang vom Acker- zum Grünlandstatus nach fünf Jahren Brache abgeschafft werden, weil diese Regelung nur zu einem sinnlosen Umpflügen nach vier Jahren führen würde. Eine Pflanzenschutzabgabe erscheine ebenso wenig zielführend. Es sei zu bedenken, dass der Ökolandbau für die gleiche Menge die dreifache Fläche benötige. Er plädierte für einen deutlichen Ausbau des Vertragsnaturschutzes (z.B. Stilllegen von Moorflächen auf Ackerland als Beitrag zum KliFortsetzung Seite 85 unten
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Die Sektion Plön/Ostholstein zu gast auf gut Rixdorf
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JUNGER WIRTSCHAFTSRAT Veranstaltung
Ein Agrar-Akzelerator für Schleswig-Holstein Nachdem der Junge Wirtschaftsrat in seinen vorangegangenen Veranstaltungen bei erfolgreichen Gründern und den Förderinstitute Ideen zu den Erfolgsfaktoren für einen Gründerstandort eingeholt hatte, ging es abschließend um die Sicht der Investoren. Inzwischen hat der Kreis ein konkretes Konzept entwickelt, das zur Diskussion gestellt wurde. Text: Dr. Bertram Zitscher
A ls Diskussionspartner standen Moritz von Grotthus, Ge-
schäftsführer der gastgebenden gestigon gmbH, sowie Norbert Basler, Aufsichtsratsvorsitzender BASLER AG, zur Verfügung. Beide haben selbst Unternehmen gegründet, für die im Wachstumsprozess Investoren gefunden werden mussten, und sich auch selbst an weiteren Startups beteiligt. Das Konzept des Jungen Wirtschaftsrates, ein Agrar-Akzelerator für Schleswig-Holstein, präsentierte Olaf Birkner, der selbst bereits verschiedener Internetfirmen gegründet und verkauft hat und den Ansatz eines Agrar-Akzelerators, den Lars Osterhoff als Sprecher des Jungen Wirtschaftsrates vorgeschlagen hatte, begeistert aufgegriffen und in ein Konzept gegossen hat. Die Argumente seien bestechend. Inkubatoren oder Akzeleratoren seien erfolgreiche Geburtsstätten oder Beschleuniger für Startups, die neben Beteiligungskapital ein Coaching bis zum Markteintritt von einem Team von Experten erhalten, das wiederum in eine Investorenund Mentoren-Netzwerk eingebettet sei. Das Instrument stamme aus Silicon Valley und habe sich in den letzten beiden Jahrzehnten rasant über die westliche Welt ausgebreitet. 150 Akzeleratoren gäbe es inzwischen in Deutschland, mehr als die Hälfte davon in Berlin, aber noch keines in Schleswig-Holstein und bisher auch noch keines für die Landwirtschaft. Und gerade hier habe man eine schwer zu übertreffende Infrastruktur von Hochschul- und
g Fortsetzung von Seite 84 maschutz). Einig waren sich die gut vierzig Teilnehmer, dass die Landwirtschaft offen für neue Techniken sein sollte und als führendes Agrarland diese selbst in Gang setzen müsse. Wilken von Behr, der Verwalter des gastgebenden Gutes Rixdorf des Grafen
Moritz von Grotthus (stehend) empfing den Jungen Wirtschaftsrat
Forschungsinstituten anzubieten. Zudem hat Birkner den Fokus auf die Seewirtschaft, d.h. die Algen- und Fischzucht, erweitert, was Küstenländern vorbehalten sei. Dass die nächste große Innovationswelle in diesem Bereich erwartet werden kann, zeigten die Indikatoren aus den U.S.A., wo das Wagniskapital für diesen Bereich sich in den letzten fünf Jahren verdreißigfacht habe. In der anschließenden Diskussion wurde die Szene der Marktführer bei den Akzeleratoren kritisch ausgeleuchtet, die inzwischen von marktmächtigen u.s.-amerikanischen Spielern beherrscht werde. Ein Akzelerator müsse so attraktiv sein, dass es im Wettbewerb die interessantesten Geschäftsideen anzieht. In Wien sei das scheinbar gelungen, jedenfalls konnte der dort im letzten Jahr gegründete Akzelerator Geschäftsideen aus 48 Ländern ernten. Entscheidend sei die Struktur der Investoren. Der in Hamburg kürzlich gegründete Akzelerator für den Medienbereich habe mit DPA und Axel Springer marktführende Partner gewonnen. Birkner setzt auf einen Multi-CorporateAnsatz, d.h. nicht nur auf zwei, sondern zehn Investoren, die aus unterschiedlichen Bereichen mit dem landwirtschaftlichen Sektor geschäftlich verbunden sind. Diese gelte es nun allerdings zu finden, denn der Markt schlafe nicht, sondern sei im Gegenteil hochdynamisch, so dass man nur eine Chance habe, wenn man rechtzeitig attraktive Investoren für das Modell begeistern ■ könne.
Westphalen, stellte dazu einleitend ein eigenes Innovationsprojekt vor. Die Umrüstung der Biogasanlage als Spitzenlastkraftwerk: Dieses liefere nur noch selten Strom, dafür erziele man jetzt aber das Zehnfache der Preise. Der übrige Strom fließe jetzt in einen Wärmespeicher, so dass man jetzt 83 Prozent der Energie als
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Wärme erziele. Zusammen mit dem Strom erreiche man jetzt 97 Prozent und demnächst sogar 100 Energieausbeute. Dafür habe man die Software der Maschinensteuerung neu schreiben müssen, und der Gasmotor sei permanent vorzuheizen. Mit der Wärme versorge man 90 angeschlossene Häuser in der Umgebung. ■
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VERANSTALTUNG Sektion Rendsburg-eckernförde
Perspektiven für den Gesundheitsstandort Das Herzstück der Gesundheitsversorgung auf dem Land sei das Krankenhaus. Dr. Hans-Markus Johannsen, Geschäftsführer Imland GmbH, dem Krankenhaus des Landkreises Rendsburg-Eckernförde, sieht deshalb den Gesundheitsstandort insgesamt vor schwierigen strukturellen Herausforderungen. Dazu präsentiert er wichtige Kennzahlen.
Dr. Christopher Leptien, geschäftsführender gesellschafter der HNO Med Nord Klinik gmbH, berichtet von einer gelungenen Kooperation mit der Imland-Klinik
Text: Dr. Bertram Zitscher
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er Umsatz der Imland-Klinik sei in den letzten sieben Jahren durchschnittlich um 4,9 Prozent gewachsen, zuletzt sogar um 5,8 Prozent. Die Ursachen lägen in der demographischen Entwicklung: Mehr ältere Menschen mit schwereren Diagnosen. Der Trend werde also anhalten. Der Personalbestand sei in der gleichen Zeit jedoch nur um durchschnittlich 1,8 Prozent gewachsen, der Personalaufwand bedingt durch Tarifsteigerung indes um jährlich 5,1 Prozent. Zudem wachse auch der Materialaufwand überproportional zum Umsatz. Ohne Modernisierung der Strukturen seien diese Veränderungen nicht zu stemmen. Deshalb habe man jährlich seit dem Jahr 2010 7,5 Millionen Euro investiert, wovon weniger als die Hälfte gefördert worden seien. 4,1 Millionen Euro dieser Investitionen seien jährlich aus den Überschüssen zu erwirtschaften gewesen. Zudem erfordere die Vorschau auf stabile Kostentrends eine Risikovorsorge. Als weiterer Kostentreiber sei mit einem verschärften Fachkräftemangel zu rechnen. Trends zu Teilzeitkräften würden ebenso kostensteigernd wirken wie eine erhöhte Fluktuation, die in Teilbereichen 18 Prozent erreicht habe. Das ganze System Krankenhaus sei jedoch
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Dr. Hans-Markus Johannsen, geschäftsführer der Imland gmbH
auf Kostendeckung angelegt. Qualitative Abstriche seien nicht nur menschlich inakzeptabel, sondern zögen auch Haftungsrisiken nach sich. Insofern würden die unterschiedlichen Qualitäten der Ergebnisse, der Prozesse und der Strukturen permanent effektiv überwacht und ihre Wirtschaftlichkeit laufend im Rahmen von Restrukturierungen verbessert. Die Möglichkeiten zur Restrukturierung seien jedoch bei anhaltenden Kostentrends für Personal und Material nicht unendlich fortsetzbar. Dr. Johannsen fordert deshalb zukünftig eine vollständige Finanzierung von Investitionen durch das Land und eine schnellere Bereitstellung bereits zugesagter Investitionsfördermittel. Zudem müsse für die ambulante Notfallversorgung eine kosten-
deckende Regelung gefunden werden. Außerdem sollten die Approbation zum Arzt berufsbegleitend ermöglicht und der Krankenpflegehelfer wieder eingeführt werden. Und schließlich müsse das gesamte System auf den demographischen Schock eingestellt werden, da die Fallzahlen ebenso bis zum Jahr 2040 ansteigen werden wie die verfügbaren Fachkräfte abnehmen. Er verweist dazu auf unser Nachbarland Dänemark, das eine rigorose Strukturkonzentration planen würde. Hier sei allerdings nicht nur das Land Schleswig-Holstein in der Pflicht, sondern der Bund müsse flankierend entsprechende ■ Rahmenbedingungen entwickeln.
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LANDESFACHKOMMISSION gesundheitswirtschaft
Digitale Trends in der Medizin
Labormedizin Der gastgebende Prof. Dr. Jan Kramer, geschäftsführender Gesellschafter der LADR GmbH, Geesthacht, begrüßt die Anwesenden und merkt einleitend an, dass seine Branche keine große Lobby habe. Neben lokalen Anbietern würden in Deutschland inzwischen Konzerne den Markt bestellen. So gehöre die Sysmex, die in Norderstedt ihren Europasitz habe, zu einem japanischen Konzern, während vor zwei Jahren der Marktführer Synlab von einem Finanzinvestor und die Hamburger Amedes-Gruppe von einem französischen Infrastrukturfonds übernommen worden seien. Familiengeführt sei neben der LADR nur noch die LimbachGruppe aus Heidelberg. Insgesamt beschäftigen etwa 300 Facharztlabore in Deutschland 40.000 Mitarbeiter. Die LADR sei in den letzten zehn Jahren von knapp 2.000 auf jetzt knapp 3.000 Beschäftigte gewachsen. Sie versorge 370 Kliniken und über 20.000 Ärzte mit 20 Millionen Aufträgen und 150 Millionen Analysen im Jahr. Das Labor Order Entry Model der ISG Intermed Service GmbH & Co. KG (www.LOEM.de) sei vor zwei Jahren als Pilotprojekt mit dem Praxisnetz Herzogtum Lauenburg gestartet und habe mit dazu beigetragen, dass seit dem 1.7.2017 die papierlose Laboranforderung bundesweit durch die Kassenärztlichen Vereinigung zugelassen worden sei. Für die Labormedizin würden im akutstationären Bereich inzwischen 100 Prozent der Befunde digital übermittelt, im niedergelassenen Bereich derzeit nur 25 Prozent der Fälle, was an der fehlenden Vernetzung der Ärzte auch untereinander liegen würde. Die Diagnostik umfasse Tumormarker für die Krebsnachsorge, Blutuntersuchungen zur Effektivität von Therapien, Kontrolle von Diabetes und Niereninsuffizienz sowie weitere Gebiete. Dabei liege die Vergütung teilweise im Eurocent-Bereich und sei für sich genommen nicht wirtschaftlich anzubieten, sondern nur im Kontext tiefergehender Untersuchungen. So bewege sich die Labormedizin seit Jahrzehnten mit 3 Prozent der Gesamtausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung konstant, während die durchgeführten Laboruntersuchungen deutlich gestiegen seien. Die Daten müssten wenigstens zehn Jahre aufbewahrt werden, das Gendiagnostikgesetz schreibe jedoch vor, dass Gendaten spätestens nach zehn Jahren zu löschen sind. Große Sorgen macht sich Herr Dr. Kramer im Hinblick auf die zukünftigen Fachkräfte. Obgleich die Labormedizin praktisch in der gesamten Gesundheitsversorgung einen wesentlichen Baustein darstelle, beschäftige man nur ein halbes Prozent aller Fachärzte. Diese relativ geringe Zahl dürfe aber keinesfalls dazu führen, dass die Labormedizin als Fach in der Ausbildung abgeschafft werde. Derzeit unterrichte er ehrenamtlich an der Universität zu Lübeck, weil das Fach dort nicht ordentlich besetzt worden sei. Und auch bei den medizinisch-technischen Assistenten sei der Nachwuchs akut bedroht. Nachdem alle Schulen im Land geschlossen worden seien, sei nun im August wieder eine
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Florian Friedel Vorsitzender der Landesfachkommission
eröffnet worden. Ohne eine gesicherte Laboranalytik würde das gesamte Gesundheitssystem funktionsunfähig werden. Gesundheits-Apps Dr. Verena Donatz, Director Market Access & Business Development der Ferring Arzneimittel GmbH aus Kiel, berichtet über Prostana, einem Online-Therapiebegleiter, der Patienten mit Prostatakrebs webbasiert und therapiebegleitend unterstützt. Es klärt den Patienten über die Therapiemöglichkeiten auf, unterstützt die Arzt-Patientengespräche und bietet ihm Entscheidungshilfen an. Zudem sammelt es, datenschutzrechtlich abgesichert, persönliche Messwerte. Der Zugang zum Programm sei nur in Abstimmung mit dem behandelnden Urologen möglich. Derzeit beginne gerade eine cluster-randomisierte Studie, die auf zehn Monate angelegt sei und je 232 Patienten einer durch Prostana begleiteten und einer durch den blauen Ratgeber der Deutschen Krebshilfe angeleitete Kontrollgruppe erfasse. Dr. Donatz weist darauf hin, dass es inzwischen eine Vielzahl von über das Netz angebotenen EHealth-Beratern gäbe, die von ganz unterschiedlichen Anbietern stammten und bisher weitgehend unkontrolliert unterschiedliche Zielsetzungen verfolgen würden. Teilweise seien sie kostenfrei, teilweise werbefinanziert oder mit hinzubuchbaren Spezialleistungen zu finden. Evaluationen seien bisher allerdings Mangelware, eine Erstattung durch gesetzliche Krankenkassen weithin ungeklärt. Möglichkeiten bestünden allenfalls durch die Regelung in Selektivverträgen. Die Zahlungsbereitschaft bei den Kunden sei bisher eher schwach ausgeprägt, wobei diese bei nachweislich wirksamen Methoden deutlich höher einzuschätzen sei. Grundsätzlich sei die Einstufung einer App als Medizinprodukt unter gewissen Bedingungen zwingend erforderlich. Der Bedarf an der Entwicklung elektronischer sogenannter „Patient Support Programme“ sei zukünftig allerdings hoch einzuschätzen, auch als Schlüssel zur effektiven Zusammenarbeit mit Ärzten, Patientenorganisationen und Krankenkassen. Prostana diene auch dazu, Erfahrungen zu sammeln und habe noch nicht den Anspruch der Wirtschaftlichkeit. § 291 d SGB V Johannes Kalläne, Fachanwalt für Medizinrecht der medlegal Rechtsanwälte aus Hamburg, berichtet von einer überraschenden Neureglung der Schnittstelle von Praxisverwaltungs- und
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Arztinformationssystemen. Bisher konnten Software-Anbieter verhindern, dass andere Anbieter die von ihrer Software verwalteten Daten nutzen, was auch den Anbieterwechsel erheblich erschwere. Nachdem man lange dafür gerungen habe, den Wettbewerb an dieser Stelle zuzulassen, habe der Gesetzgeber nun im Mai 2017 kurz vor dem Ende der Legislaturperiode in einer Art Artikelgesetz im Rahmen des „Gesetzes zur Modernisierung der epidemiologischen Überwachung übertragbarer Krankheiten“ die entscheidende Formulierung im § 291 d SGB V von einer Kann- in eine Muss-Bestimmung verschärft. Der Bundesrat habe das Gesetz inzwischen bestätigt, so dass es seit wenigen Wochen
in Kraft gesetzt sei. Für die Umsetzung sei nach der Aufnahme des KIS bzw. Praxisverwaltungssystems in das Interoperabilitätsverzeichnis eine zweijährige Übergangsphase vorgesehen. Anschließend müssten danach alle personenbezogen datenverarbeitende Systeme mit offenen und standardisierten Schnittstellen versehen worden sein. Die Auswirkungen im Markt seien derzeit noch nicht absehbar, auch weil der Markt die Änderung noch gar nicht in seiner Breite registriert habe. Kalläne geht aber davon aus, dass die offenen Schnittstellen die Marktmechanismen beleben werden, wodurch die Innovationskraft, die Qualität und die Preise medizinischer Expertensoftware im Sinne der Patientenversorgung positiv beeinflusst werden würden. ■
Jahre BEHN Eckernförde Der Bau des Nord-Ostsee-Kanals quer durch Schleswig-Holstein und die Cholera-Epidemie in Hamburg von 1892 haben den wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass das bekannte Eckernförder Unternehmen BEHN in diesem Jahr sein 125-jähriges Jubiläum feiern kann.
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ichard J.W. behn hatte als Inhaber der Ottensener Dampfbierbrauerei an vielen Stellen entlang des Kanals brauereiNiederlagen und Kantinen errichtet. Als sein Sohn Waldemar behn 1892 vom Militärdienst bei der Kaiserlichen Marine in Kiel-Friedrichsort entlassen wurde, hinderte ihn die Cholera an der Rückkehr in seine Heimatstadt Hamburg und er ging ins nahegelegene gettorf. Das war für ihn der Anlass, sich am 1. Oktober mit 72 Mark und 75 Pfennigen, einem Fuhrwerk und zwei PS mit der bierniederlassung seines Vaters selbstständig zu machen. Das geschäft entwickelte sich offenbar so erfolgreich, dass Waldemar behn 1907 die damalige eckernförder Actienbrauerei übernehmen konnte. Dieses brauereigebäude in der Rendsburger Straße 11-15 war noch bis 1971 Firmensitz. Mit dem eintritt von Harro behn, 1952 ins unternehmen begann die entwicklung von Markenspirituosen und damit die Ausweitung des Liefergebietes. Kadeker Doppelkorn und BEHN Whisky-Kirsch kamen mit erfolg auf den Markt und der Slogan „Kennen Sie den? Der ist von beHN“ ist vielen bis heute im gedächtnis geblieben.
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Mit Harro behns Söhnen Waldemar und Rüdiger behn trat die 4. generation 1981 und 1984 mit in das unternehmen ein. 1985 eroberte Küstennebel als Neuentwicklung von behn den Markt und wurde schnell zur bis heute bedeutendsten deutschen Anisspirituose. Zum 100-jährigen Jubiläum 1992 wurde Kleiner Feigling vorgestellt, der mit seinem Miniaturflaschenkonzept neue Impulse im Spirituosenmarkt gesetzt hat und in kürzester Zeit den nationalen und internationalen Durchbruch schaffte. Das vor 125 Jahren gegründete unternehmen wird heute von den brüdern behn aktiv im Tagesgeschäft geführt. es ist ein Familienunternehmen ohne beteiligung anderer Konzerne, Lieferanten oder gesellschafter. Die Waldemar Behn GmbH, geleitet von Rüdiger behn, entwickelt und produziert in eckernförde einzigartige Markenspirituosen, die national und international vertrieben werden. Die BEHN Getränke GmbH gehört zu den bedeutenden getränkefachgroßhändlern mit einem Liefergebiet zwischen Neumünster und der grenze zu Dänemark und wird geleitet von Waldemar behn. ■
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AKTUELLES Aus der Landesgeschäftsstelle
Im Übrigen... „Wahlkampf 4.0. Die Macht der Medien“ Darüber informierte Frank Pörschmann, geschäftsführer iDIgMA gmbH aus Hamburg die Sektion Plön/Ostholstein
Sektionssprecher Heinrich Beckmann begrüßte Prof. Dr. med. Claudia Schmidtke, Direktkandidatin für den Deutschen bundestag
Die Oberbürgermeisterkandidaten für Norderstedt stellten bei Condair, dem Weltmarktführer für Raumluftbefeuchter ihre Ziele für Norderstedt bis 2029 vor: David Hirsch (CDu), Anette Reinders, (bündnis 90/Die grünen), Elke Christina Roeder (SPD), Sven Wojtkowiak (FDP) und gastgeber Oliver Zimmermann, CeO, Condair Systems gmbH. Christian Sowada moderierte für die Sektion Segeberg
Dr. Gaby Schäfer, Präsidentin des Landesrechnungshofs Schleswig-Holstein, stellte die Herausforderungen für den Landeshaushalt für die zukünftige Landesregierung dar
Björn Bergfeld, Partner/Architekt bbp: architekten bda, informiert die Sektion Kiel über die Planungen zur Sanierung des Kieler Konzertsaals
Dr. Johann Wadephul MdB berichtet vor der Sektion Rendsburg-eckernförde über das erreichte für seinen Wahlkreis
Die aussichtsreichsten bürgermeisterkandidaten für die Hansestadt Lübeck antworteten in der galerie HeISSINg ART auf die Fragen von Sektionssprecher Heinrich beckmann: Kathrin Weiher (parteilos) und Jan Lindenau (SPD) Deutsche Wehrtechnik – Quo vadis? Der bundestagsabgeordnete Thomas Stritzl MdB nahm bei der Sektion Kiel die Sorgen der wehrtechnischen Industrie im Hause Wärtsilä auf. Bernd Szukay (rechts außen) führt durch das unternehmen.
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IMPRESSUM
VERANSTALTUNGSVORSCHAU
NOVeMbeR DeZeMbeR JANuAR FebRuAR MÄRZ APRIL MAI JuNI
Änderungen vorbehalten 8. Dezember 2017 | Kattendorf Junger Wirtschaftsrat zu gast im Hause Weihnachtsbaumlieferung Lanne gmbH „StartUps aus der Land- und Seewirtschaft: Wie zünde ich die nächste Triebwerksstufe?“ Ingmar Brandes, geschäftsf. gesellschafter, Lanne gmbH Hauke Lamb und Torben Weber, geschäftsführende gesellschafter der TRASeR Software gmbH, Kiel Dr. Bert Wecker, geschäftsführer der Förde garnelen Strande gmbH & Co. Kg, Strande Dr. Tim Staufenberger, geschäftsf. gesellschafter der Kieler Meeresfarm gmbH, Kiel 18. Dezember 2017 | breklum Dr. Ulrich Lages, geschäftsf. gesellschafter, IbeO Automotive Systems gmbH, Hamburg Wolfgang Bern, Projektmanager der PARAVAN gmbH, Aichelau „Innovationstreiber autonomes Fahren: Welche Rahmenbedingungen braucht ein Leitmarkt Deutschland?“ 6. Februar 2018 | Rendsburg Dr. Andreas Tietze MdL, wirtschaftspolitischer Sprecher bündnis 90/Die grünen-Landtagsfraktion, Kiel Herwart Wilms, geschäftsführer ReMONDIS Assets & Services gmbH & Co. Kg, Lünen „Auswirkungen der Rekommunalisierung und eine Mittelstandsoffensive für SchleswigHolstein“ 7. Februar 2018 | Neumünster Podiumsdiskussion Minister Dr. Bernd Buchholz, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein Norbert Brackmann MdB, Mitglied des Haushalts- und Finanzausschusses im Deutschen bundestag, berlin / Lauenburg Olaf Demuth, Vorstandsvorsitzender des bauindustrieverbandes Schleswig-Holstein / Hamburg, Hamburg Manuela Herbort, Konzernbevollmächtigte
Deutsche bahn Ag, Hamburg Moderation: Hans-Werner Blöcker, ehrenvorsitzender des Wirtschaftsrates der CDu e.V., Helmstorf „Notwendige Maßnahmen für die Verkehrsinfrastruktur in Schleswig-Holstein“ 13. Februar 2018 | Kiel Doris Grondke, Stadtbaurätin und Leiterin Dezernat Stadtentwicklung und umwelt der Landeshauptstadt Kiel Dr.-Ing. Bernd Dahlgrün, Architekt, Hamburg „Städtische Wohnungspolitik“ 27. Februar 2018 | Neumünster Podiumsdiskussion Karsten Blank, Leiter Personal der Hass + Hatje gmbH, Rellingen N.N., Abteilung Personalgewinnung, Personalmanagement der bundeswehr, Köln Jürgen Evers, Leiter Ausbildung und Training, Covestro Ag, brunsbüttel Ministerin Karin Prien, Ministerium für bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, Kiel Moderation: Dr. Peter Rösner, Vorsitzender der Landesfachkommission bildung & Wirtschaft des Wirtschaftsrates der CDu e.V., güby „Bildungsniveaus unserer Schulabgänger im Lichte langer Zeitreihen von Bewerbungstests und schulpolitischen Forderungen“ 28. März 2018 | Husum Podiumsdiskussion Minister Dr. Bernd Buchholz, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein Dr. Christopher Hebling, Wasserstofftechnologien, Fraunhofer ISe, Freiburg Reinhardt Christiansen, ARge Netz gmbH & Co. Kg Tim Brandt, geschäftsführer, Wind 2 gas Südermarsch gmbH & Co. Kg Moderation: Dr. Martin Grundmann, Sprecher der Sektion Nordfriesland, breklum „Vorzeigeregion Wasserstoff Westküste“
IMPRESSUM Herausgeber, V.I.S.d.P. Wirtschaftsrat der CDu e.V. Landesverband Hamburg Henning Lindhorst Landesgeschäftsführer Colonnaden 25/II. Stock 20354 Hamburg Tel.: 040-30 38 10 49 Fax: 040-30 38 10 59 e-Mail: LV-HH@wirtschaftsrat.de Landesverband Schleswig-Holstein Dr. bertram Zitscher Landesgeschäftsführer Kleiner Kuhberg 2-6, 24103 Kiel Tel.: 0431-67 20 75 Fax: 0431-67 20 76 e-Mail: LV-S-H@wirtschaftsrat.de
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