Landesverband Hamburg und Landesverband Schleswig-Holstein
Ausgabe April 2011
Fachkräftemangel: Gespenst der Zukunft?
Foto: UHH / Schell
Seiten 5-7
I Hamburg nach der Bürgerschaftswahl – Welche Wirtschaftspolitik brauchen wir?
Seiten 24-25
I Arabien im Umbruch? Europa und der Mittelmeerraum zwischen Seiten 26-27 Vision und Konfliktmanagement I Saubere Schifffahrt im Wettbewerb der Transportsysteme
Seiten 44-45
copy-druck GmbH, Neumann-Reichardt-Str. 27-33, 22041 HH PVST 55030 Entgelt bezahlt DPAG
Landesverband Hamburg Ausgabe April 2011
Matthias Leutke Landesvorsitzender
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pokalyptische Bilder erreichen uns aus Japan: ein Erdbeben in einer kaum je gemessenen Stärke, mehrere verheerende Tsunamis und ein drohendes nukleares Desaster. Nicht weniger in Atem halten uns die Nachrichten aus Tunesien, Ägypten, dem Jemen, Bahrain, Libyen und anderen arabischen Staaten. Dort ist eine Freiheitsbewegung in Gang gekommen, die mit ihrer ungeheuren Wucht zu einem grundlegenden Wandel führen wird. So unterschiedlich die Weltgegenden, so verschieden die Ereignisse, ein Thema verbindet sie: Es geht um die Zukunft der Energieversorgung. 60 Prozent der Erdöl- und 40 Prozent der Erdgasreserven weltweit befinden sich im Nahen Osten. Müssen wir uns auf eine Epoche gesellschaftlicher und politischer Instabilitäten einstellen? Auf Staatszerfall, Kriege und Bürgerkriege und immer neue Anläufe zur revolutionären Umgestaltung der Gesellschaft? (Siehe Beitrag Seiten 26-27) Fukushima stellt die Existenzberechtigung der Kernkraft in Frage – ähnlich wie die Katastrophe von Tschernobyl vor 25 Jahren. In der Regierungserklärung des Ersten Bürgermeisters war von der Schlüsselrolle, die die Energie in unseren Gesellschaften spielt, wenig zu fin-
den. Für Olaf Scholz genießt das Versprechen, Hamburg wieder „ordentlich zu regieren“ Priorität. Mit der Energieversorgung, dem Dreh- und Angelpunkt allen wirtschaftlichen Handelns, beschäftigte er sich kaum mehr als zwei Minuten: Brunsbüttel und Krümmel dürften nie wieder ans Netz gehen und alle anderen Meiler gehörten schnellstmöglich abgeschaltet. Ein Energiekonzept, das eine verlässliche und preisgünstige Versorgung sicherstellt, blieb er schuldig. Ebenso fehlt der Hinweis, dass Alternativen ihren Preis haben werden. Dieser Preis entscheidet auch über die Zukunft von Beschäftigung und Einkommen am Standort Hamburg. Von einer Landesregierung können Erklärungen eingefordert werden, wie die von den deutschen AKWs erzeugten 23 Prozent des Stroms anders bereit gestellt werden können. Um verstärkt auf erneuerbare Energien setzen zu können, müssen bis 2020 rund 3.600 Kilometer neue Leitungen entstehen. Das kostet bis zu 25 Milliarden Euro. Entsprechend große Investitionen sind in die Speichertechnologie geboten. Der Verzicht auf Kernenergie erhöht den Bedarf an neuen Kohlekraftwerken. Der Protest gegen Moorburg hat gezeigt, dass dafür keineswegs ein gesellschaftlicher Konsens besteht. In der Zeitung Die Welt hat der Zukunftsforscher Matthias Horx darauf hingewiesen, dass ein Wechsel zur Versorgung mit erneuerbaren Energien eine enorme Wandlungsbereitschaft aller gesellschaftlicher Gruppen erfordere. Ich hätte mir gewünscht, dass Bürgermeister Scholz zu einer breiten öffentlichen Diskussion über die Zukunft unserer Energieversorgung aufruft. Seine Vorgänger haben schmerzlich erfahren müssen, wie der einmal gereizte Wutbürger nicht nur einzelne Projekte, sondern die politische Handlungsfähigkeit insgesamt gefährden kann. Es schien allgemeiner Konsens, dass man mehr mit den Bürgern reden, eine breite Zustimmung bereits im Vorfeld von Entscheidungen organisieren müsse. Der sich ankündigende Protest gegen den verstärkten Wohnungsbau sollte die Regierung nachdenklich machen.
Auch hätte ich mir mehr Weltgewandtheit erhofft. Zwar fällt die Außenpolitik nicht in das Ressort des Bürgermeisters. Dennoch bringen die Globalisierung und Hamburgs Stellung als Drehscheibe für den Außenhandel es mit sich, dass wir nicht losgelöst von der Welt agieren können. Es ist gut und wichtig darüber nachzudenken, was man tun kann, um unsere Stadt für Familien zu einem lebenswerten Ort zu machen. Doch angesichts der besorgniserregenden Ereignisse der letzten Wochen scheint mir das Ziel, kinderfreundlichste Stadt Deutschlands zu werden, ein wenig zu kurz gegriffen. Es gibt viel zu tun für den Wirtschaftsrat in Hamburg. Auf unseren zahlreichen Veranstaltungen werden wir weiterhin über die für Unternehmer wichtigen Themen informieren und diskutieren. In unseren Landesfachkommissionen werden wir Forderungskataloge und Handlungskonzepte erarbeiten. Viele Mitglieder haben mir in den letzten Wochen die hohe Bedeutung unserer Arbeit versichert. Das gilt übrigens nicht nur für das aktive Engagement. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es nicht immer leicht ist, die Verbandsarbeit mit den beruflichen Verpflichtungen unter einen Hut zu bekommen. Dennoch lohnt es sich, dem Wirtschaftsrat treu zu bleiben. Sie stärken damit die Interessen der Unternehmer. Umso breiter wir aufgestellt sind, desto schlagkräftiger können wir gegenüber Politik und Öffentlichkeit argumentieren. Ich wünsche Ihnen einen guten Start in den Frühling und freue mich darauf, Sie recht bald auf einer unserer Veranstaltungen zu sehen.
Ihr Matthias Leutke Landesvorsitzender Hamburg
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Landesverband Hamburg und Landesverband Schleswig-Holstein Ausgabe April 2011
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VORSCHAU
Fachkräftemangel – die Lösung liegt vor der Tür . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 5
LANDESVERBAND HAMBURG
Interview: Der Mittelstand – Deutschlands Rückgrat . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 8
Änderungen sind möglich
Mit Klimaschutz gegen den Schlaf ankämpfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 10
VERANSTALTUNGEN
Die europäische Verschuldung und die Krise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 12
25. Juni 2011 Regattabegleitfahrt anlässlich der KIELER WOCHE
Datenklau und Cyber-Mobbing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 14 Zwischenruf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 16 Norddeutschlands wirtschaftliche Perspektiven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 18
27. Juni 2011 Abendveranstaltung mit Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer MdB
Energieversorgung als Herausforderung: Industrie, Politik und Gesellschaft brauchen den „real deal“ . . . . . . . Seite 20
01. September 2011 Dritter Norddeutscher Wirtschaftstag in Rostock
Landesfachkommission ITK Informations- und Telekommunikationstechnologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 22
08. September 2011 Austragung des Ernst WerdermannGolf-Wanderpokals auf der Anlage des Golfclubs Gut Kaden e.V.
Hamburg nach der Bürgerschaftswahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 24 Arabien im Umbruch? Europa und der Mittelmeerraum zwischen Vision und Konfliktmanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 26 Juniorenkreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 28 Landesfachkommission Gesundheitswirtschaft . . . . . . . . . . . . . . Seite 30 Jour Fixe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 32 ...im Übrigen Infos aus der Landesgeschäftsstelle Hamburg . . . . . . . Seite 34 Neue Mitglieder in den Landesverbänden Hamburg und Schleswig-Holstein . . . . Seite 34 Dr. Christina Arndt (Referentin und verantwortlich für diese Ausgabe) und der Redakteur Dr. Manfred Hermann
Wir gratulieren zur langjährigen Mitgliedschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 36 Nachlese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 36 Leserbrief . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 37
Landesverband Schleswig-Holstein Grusswort des Landesvorsitzenden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite40 Schleswig-Holstein auf dem Weg zum ansiedlungsfreundlichsten Bundesland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 41 Neue Finanzierungswege für den Strassenbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 41 Produktivitätsschub für kombinierte Verkehre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 43 Eine saubere Schifffahrt im Spannungsfeld zwischen Wettbewerbsfähigkeit und Innovationspotentialen . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 44 Landesfachkommission Elektromobilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 46 Elektrofahrradnetze im Wettbewerb um deutsche Tourismusregionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 47 Die EEG-Novelle und zukünftige Anreize für Stromspeicherung . . . . . Seite 48 Juniorenkreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 50 Wie und warum sich Unternehmen für die Hochschulen in Flensburg einsetzen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 51 Wiedererrichtung der vier Philosophen im Kieler Schlosspark . . . . . . Seite 52 ...im Übrigen Informationen aus der Landesgeschäftsstelle Kiel . . . . . . . .Seite 53 Vorschau Veranstaltungen in Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 54 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 54 4
POLITISCHES FRÜHSTÜCK 03.Mai 2011 Dr. Stefan Tweraser, Managing Director von Google Germany GmbH, verantwortlich für Deutschland, Österreich und Schweiz 18. Mai 2011 Prof. Dr. Wilhelm Nölling Senator a. D. und ehemals Präsident der Landeszentralbank in Hamburg 17. Juni 2011 Dr. Stefan Groß-Selbeck, Vorsitzender des Vorstandes der Xing AG JOUR-FIXE FÜR MITGLIEDER 14. April 2011 Devrim Öztürk, Generalkonsul der Republik Türkei und Sevket Ilgaç, Handelsattaché (Referat des Handelsattachés auf Deutsch, Einleitung des Generalkonsuls auf Englisch) 05. Mai 2011 Brigitte Behrens, Geschäftsführerin von Greenpeace e.V. JUNIORENKREIS 28. April 2011 Björn Dietrich, Betreiber The Coffee Shop und Zweitplazierter der German Barista Championship und Tim Albrecht, Einkauf Rohkaffee bei J.J. Darboven GmbH & Co. KG 17. Mai 2011 Jan-Menko Grummer, Partner, Ernst & Young GmbH Wirtschaftprüfungsgesellschaft, Hamburg, zuständig für Erneuerbare Energien 22. Juni 2011 Dr. Carsten Linnemann MdB, stellv. Vorsitzender der jungen Gruppe der CDU/CSU Fraktion im Deutschen Bundestag
Bitte merken Sie vor: Am 25. Mai findet der Wirtschaftstag 2011 in Berlin statt.
Fachkräftemangel – die Lösung liegt vor der Tür von Dr. Christina Arndt
Der Mangel an qualifizierten Fachkräften wird in Hamburg vor allem für Mittelständler zum Problem. Nur 23 Prozent der Unternehmen haben keine Schwierigkeiten, freie Stellen zu besetzen. 77 Prozent fällt es „schwer“ oder „sehr schwer“ neue und ausreichend qualifizierte Mitarbeiter zu finden, so eine Studie von Ernst & Young. Dem Mittelstand entgingen jährlich Umsätze von 750 Millionen Euro, errechnete die Beratungsgesellschaft. Die Gruppe der heute 5- bis 15jährigen umfasst in Hamburg 145.000 Personen. Ihr stehen 186.000 Qualifizierte und Hochqualifizierte im Alter von 45 bis 55 Jahren gegenüber (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, IAB). Was kann man tun, um den demographiebedingten Rückgang des Arbeitskräfteangebots aufzufangen? Aus welchen Bereichen lassen sich Arbeitskräfte mobilisieren und qualifizieren? Diskutiert wird, wie Frauen und ältere Arbeitnehmer intensiver in den Arbeitsprozess eingebunden werden können. Ebenfalls wird gefragt, ob die Rahmenbedingungen stimmen, um in stärkerem Maße Arbeitskräfte aus dem Umland zu gewinnen (vgl. Beitrag LFK Gesundheit, Seite 30). Das größte Potenzial und zugleich dringendster Handlungsbedarf liegt jedoch bei den Menschen mit Migrationshintergrund. In Hamburg leben 487.000 Menschen, die keine Deutschen sind oder mindestens ein ausländisches Elternteil haben. Das ist mehr als ein Viertel der Bevölkerung (28 Prozent). Auch wenn die Statistik der Agentur für Arbeit diese Definition nicht aufgreift und nur zwischen Ausländern und Deutschen unterscheidet, werden die
Probleme dieser Bevölkerungsgruppe bereits an zwei Zahlen deutlich: Mit 16,4 Prozent war die Arbeitslosenquote der Ausländer in Hamburg im Februar doppelt so hoch wie die der Deutschen (8,3 Prozent). 80 Prozent der arbeitslosen Ausländer haben keine Berufsausbildung. Allerdings geht ein Teil darauf zurück, dass außerhalb der EU erworbene Abschlüsse (z.B. von Hochschulabgängern in technischen Berufen) in Deutschland nicht anerkannt sind. Die Inhaber werden in der Statistik als unqualifiziert geführt. Die Bundesregierung hat den Handlungsbedarf erkannt und arbeitet an einem entsprechenden Gesetzesentwurf. Generell ist das Risiko arbeitslos zu werden für Menschen mit Migrationshintergrund höher, da sie überdurchschnittlich häufig in prekären, schlecht bezahlten Arbeitsverhältnissen für Geringqualifizierte beschäftigt sind.
brauchen daher eine konsequente Integrationspolitik, die die Förderung von Jugendlichen in Schule und Berufsausbildung einschließt (25 Prozent der Schüler mit ausländischem Hintergrund machten 2010 in Hamburg Abitur, gleichzeitig verließen aber 13,7 Prozent die Schulen ohne Abschluss). Alle PISA-Studien zeigen, dass die Bildungsund Aufstiegschancen maßgeblich vom Bildungshintergrund der Eltern bestimmt werden. Vor allem Kinder der ersten Einwanderer-Generation bringen schlechte Voraussetzungen mit, die es möglichst auszugleichen gilt. Nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) könnte das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2030 um 38 Milliarden Euro ge-
Schulabgänger in Hamburg 2008/2009
Quelle: eigene Berechnungen auf Basis der Herbststatistik für das Schuljahr 2008/09 Ein „Migrationshintergrund“ liegt bei Schülern vor, wenn mindestens eines der folgenden zwei Merkmale zutrifft: keine deutsche Staatsangehörigkeit oder Aussiedler.
In modernen und wissensbasierten Dienstleistungsbereichen – wie etwa der Informations- und Kommunikationsbranche – beträgt der Ausländeranteil nur 3,9 Prozent. Ohne Menschen mit Migrationshintergrund wird Deutschland seinen Wohlstand nicht halten können. Wir
stiegen sein, gelänge es, die Bildungsunterschiede zwischen Migranten und Nichtmigranten durch bessere Integration zu halbieren (sogenannte Integrationsrendite). „Junge Menschen müssen, egal welcher Herkunft, sehr früh an das Bildungssystem gebunden werden“, sagt
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Fotos: Handelskammer Hamburg
Landesverband Hamburg Ausgabe April 2011
Rolf Steil, Vorsitzender der Geschäftsführung Agentur für Arbeit Hamburg. „Nach dem Besuch von Kindergärten, Vorschulen und den allgemeinbildenden Schulen muss ein qualifizierter Schulabschluss für den einzelnen stehen, der für einen sofortigen Anschluss in eine Berufsausbildung bzw. in ein Studium sorgt. Jugendliche ohne Schulabschluss darf es nicht geben, hieraus entsteht nicht nur für die Jugendlichen ein Problem, sondern für die Gesellschaft und unseren Sozialstaat mit seinen Transferleistungen insgesamt. Dies gilt für jeden Jugendlichen, egal aus welchem Elternhaus er kommt.“ Dass das Qualifikationsniveau sehr viel stärker vom Lebensumfeld als von der ethnischen Herkunft abhängt, diese Erfahrung hat Ibrahim Çifçi gemacht. Der 34jährige Unternehmer mit türki-
Ibrahim Çifçi, Managing Partner Career Job Agents OHG
schem Hintergrund betont, Jugendliche, die in Deutschland aufwachsen, seien mit den gleichen Chancen und Risiken konfrontiert wie ihre deutschen Altersgenossen. Es sei das Umfeld, das die Entwicklung einiger Jugendlicher hemme. Davon seien deutsche Jugendliche gleichermaßen betroffen wie solche mit Migrationshintergrund. Der Personalberater setzt daher auf die Kraft positiver Beispiele und organisiert ehren-
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amtlich Betriebsführungen für Migranten: „Die Jugendlichen sollen sich mit den Karrieren ihrer Vorbilder auseinandersetzen und vergleichbare Lebenswege einschlagen. Die Vorbilder geben ihnen die Kraft, über den Tellerrand ihres eigenen Umfeldes zu schauen.“ Unternehmer sind gut beraten, sich auf Jugendliche mit besonderem Förderungsbedarf einzustellen. Vor allem große Unternehmen sind dazu übergegangen, neben Altbewerbern (24 Prozent) und Jugendlichen mit Lernbeeinträchtigungen (13 Prozent) auch Migranten (29 Prozent) zu beschäftigen. Knapp zwei Drittel bieten den Auszubildenden zudem Nachhilfe und Stützunterricht an (IW). Es lohnt, sich um diese Gruppe besonders zu bemühen, wie die Integrationsquote des team. arbeit.hamburg zeigt: Fast 29 Prozent der Fördermaßnahmen für Arbeitslose mit Migrationshintergrund mündeten 2008 in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung (bei den Deutschen: 27 Prozent). Auch das „Hamburger Hauptschulmodell“ der Arbeitsstiftung Hamburg ist erfolgversprechend: Seit dem Beginn im Jahr 2001 konnte die Quote der Schüler, die direkt nach ihrem Hauptschulabschluss einen Ausbildungsplatz gefunden hatten, von 6,7 auf 18,8 Prozent verdreifacht werden. Ebenso positiv sticht die starke Leistungs- und Erfolgsorientierung von Berufstätigen mit Migrationshintergrund hervor. In einer Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung gaben 89 Prozent der Befragten an, beruflich weiterkommen zu wollen. 57 Prozent stimmten dem sogar „stark“ zu (Berufstätige ohne Migrationshintergrund: 45 Prozent).
Über die bi-kulturellen Vorzüge von Bewerbern mit Migrationshintergrund, die in Hamburg einen Anteil von 50 Prozent ausmachen, weiß auch Rolf Steil zu berichten: „Es sind nicht nur die unterschiedlichen Sprachkenntnisse der jungen Menschen. Sie haben auch einen besonderen kulturellen Hintergrund und entsprechendes Wissen ihres Heimatlandes und ihrer Lands-
Rolf Steil, bis 31.3.2011 Vorsitzender der Geschäftsführung Agentur für Arbeit Hamburg
leute in Hamburg und Deutschland. Hier lassen sich Geschäftsfelder, vielleicht sogar Märkte im Unternehmen mit dem individuellen Hintergrund der Jugendlichen langfristig ausbauen bzw. neu erschließen.“ Zu denken sei zum Beispiel an die Betreuung türkischstämmiger Senioren mit entsprechenden Einrichtungen und Pflegekräften. Für die Stadt Hamburg liegen die Vorteile der interkulturellen Öffnung gleichermaßen auf der Hand: Um die Vielfalt, die in den Klassenzimmern herrscht, auch bei den Lehrkräften zu gewährleisten, hat der Senat die Zahl der Referendare mit Migrationshintergrund von 6 Prozent (2006) auf 20 Prozent gesteigert. In der Verwaltung konnte der Einstellungsanteil junger Menschen mit Migrationshintergrund von 5,2 auf 15 Prozent fast verdreifacht werden. Das Ziel seien 20 Prozent.
Hier wird versucht, die Versäumnisse einer Einwanderungspolitik zu reparieren, die in beträchtlichem Maße zu der vergleichsweise niedrigen Qualifikation und hohen Alimentation der Bevölkerung mit ausländischem Hintergrund beigetragen haben. In den 60er und 70er Jahren wurden gezielt Arbeitskräfte mit niedriger Qualifikation rekrutiert. Die erste Generation türkischer Zuwanderer verfügte zu 70 Prozent über keine berufliche Ausbildung, nur neun Prozent hatten Abitur (IW). Da die Politik Arbeitsmigration weitgehend beschränkt, ist die Familienzuführung zum wichtigsten Zugang nach Deutschland geworden. In klassischen Einwanderungsländern, wie Kanada, Australien, Neuseeland und den USA, verfügen zwischen 40 und 60 Prozent der Ausländer über einen hohen Bildungsabschluss, nur rund ein Fünftel hat geringe Schul- und Ausbildungsabschlüsse – bei uns sind es 60 Prozent. Der Diskussion um eine gesteuerte Ein-
wanderung wird sich Deutschland daher langfristig stellen müssen. Auch vor dem Hintergrund, dass Migranten künftig stärker aus Ländern mit geringerem Humankapital kommen werden, der „Kampf um die besten Köpfe“ sich also verschärfen wird. Eine erste Bewährungsprobe wird die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit sein, die am 1. Mai in Kraft tritt. „Wir müssen die Migranten als einen Teil des zukünftigen Deutschlands sehen und ihre gesellschaftliche Integration in jeglicher Hinsicht forcieren“, sagt Ibrahim Çifçi. „Eine gute Entwicklung kann nur gelingen, wenn mit der Aufnahme einer Arbeit der Grundstein gelegt wird. Durch die Wahrnehmung einer Arbeit kommen die Softskills zum Tragen, und die Fachkompetenz kann ausgebaut werden.“ Çifçi möchte daher jungen Menschen den Weg zu den Entscheidern ebnen und die gesellschaftliche Vernetzung tatI kräftig unterstützen.
Qualifikationsstruktur der ausländischen Bevölkerung im Jahr 2000 im Ländervergleich
Quelle: IAB-Kurzbericht 1/2008
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Landesverband Hamburg Ausgabe April 2011
Der Mittelstand – Deutschlands Rückgrat INTERVIEW Mit über 15.000 Betrieben ist das Handwerk eine tragende Säule des Hamburger Mittelstands. Sie sorgen für Lebensqualität und sind ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Was verbindet Handwerk und Soziale Marktwirtschaft? Wie schwer ist es, ein Unternehmen zu gründen? Was tut die Politik für die vielen, oft sehr kleinen Betriebe? Im Rahmen unserer Reihe „Der Mittelstand – Deutschlands Rückgrat“ sprachen wir mit Josef Katzer, Gründer und Geschäftsführer der Gebäudereinigungsfirma Katzer GmbH und Präsident der Hamburger Handwerkskammer. Sie sind Handwerksmeister, Mittelständler und erfolgreicher Unternehmensgründer. Wie kam es dazu? Ich wollte schon immer Handwerker werden und habe ursprünglich Feinmechaniker gelernt. Wegen eines Ingenieurstudiums kehrte ich nach Hamburg zurück und finanzierte meine Ausbildung, indem ich in die Gebäudereinigung ging. Da konnte man wunderbar von fünf bis acht Uhr arbeiten und danach zur Schule gehen. Als meine Mutter früh verstarb, nahm das Leben jedoch eine Wende, und die Arbeit in der Gebäudereinigung verdrängte das Ingenieurstudium. Anschließend studierte ich Betriebswirtschaft und gründete den eigenen Betrieb in Hamburg. Später übernahm ich den Familienbetrieb in Wien – daher sind wir im Norden Deutschlands und in Wien vertreten. Heute arbeiten 16 Firmen für uns, von der Softwareentwicklung über ein Schulungszentrum bis eben zur Gebäudereinigung. Was waren die Wendepunkte in Ihrer unternehmerischen Laufbahn? Die größte Schwierigkeit bei einer Firmengründung ist, dass sie ohne Referenzen keinen Kunden bekommen, und ohne Kunden haben sie keine Referenzen. Damit ist es schwer, in einen Markt hinein zu kommen. Ein Manager bei Siemens gab mir die erste Chance. Ein mutiger Mensch, wie man ihn heute selten findet; denn heute sichert sich jeder lieber dutzendfach ab. Für mich war das ein wichtiger Wendepunkt. Was ist Ihre unternehmerische Vision, worüber sprechen wir in 10 Jahren? Unsere Führungsmannschaft hat sich schon vor fünf Jahren Gedanken gemacht, wohin Mittelstand und Handwerk gehen. Wir kamen zu dem Schluss,
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Ich sage es an jeder Stelle, wo ich die Chance habe, fürs Handwerk zu sprechen: Handwerk, das ist eine Lebenseinstellung. Das ist die Art, wie man die Dinge betrachtet und eben nicht die Frage nach der maximalen Rendite. Man geht in eine Lehre, bekommt viel
Katharina Ulmer im Gespräch mit Josef Katzer
dass es viel mehr aus einer Hand geben muss. Wenn der Kunde einen Flur gestrichen haben will, dann möchte er, dass auch gleichzeitig die Steckdose gewechselt und die Lampe erneuert wird. Auf unser Unternehmen bezogen, haben wir daher das klare Ziel: Alles, was handwerksbezogen mit Immobilien zu tun hat, möchten wir abdecken. Was treibt Sie, sich immer wieder neben der beruflichen, auch der ehrenamtlichen Verantwortung zu stellen? Menschen, die Verantwortung übernehmen, sind die Basis unserer Gesellschaft. Das fängt nicht erst beim Präsidenten der Handwerkskammer an, sondern bei der Freiwilligen Feuerwehr, beim Roten Kreuz, beim Sport. Für mich ist es zwar auch die Dankbarkeit, in unserer Gesellschaft leben zu dürfen, Geschäfte machen zu können und Wohlstand zu erleben. Vor allem aber ist es die Überzeugung, dass Gesellschaft nur dann funktioniert, wenn viele bereit sind, sich einzubringen. Insofern ist es nicht die Frage was treibt, sondern Engagement ist eine Selbstverständlichkeit. Für Ludwig Erhard war Soziale Marktwirtschaft vor allem eine geistige Haltung. Wie stehen Sie heute als Unternehmer dazu?
Wissen in einem bestimmten Gebiet, wird Meister, macht sich selbständig und will damit Erfolg haben. Aber nicht, weil man fragt, wo verdiene ich am meisten. Renditedenken müssen wir im Handwerk immer erst wieder einbringen, denn viele Handwerker wollen einfach nur das machen, worin sie Erfüllung finden. Und genau das ist geistige Haltung im Erhardschen Sinn. Welche Veränderung in der Haltung unserer Politiker wünschen Sie sich? Ich wünsche mir, dass Mittelstand und Handwerk als die Rohdiamanten erkannt werden, die sie sind – und das nicht nur in Krisenzeiten. Da lobt jeder den Mittelstand, aber sobald es uns besser geht, gerät das wieder in den Hintergrund. Es mag leichter sein, in einem Großunternehmen gleichzeitig 100.000 Menschen anzusprechen, als sich mit vielen kleinen Betrieben auseinander zu setzen. Aber das ist wichtig, denn 80 Prozent der Beschäftigten arbeiten im Mittelstand, und Mittelstand und Handwerk sind lokal orientiert. Mein Schlosser an der Ecke schafft hier bei uns Werte und Arbeitsplätze. Ich wünsche mir, dass man in der Politik so denkt, wie Handwerk denkt: solide, langfristig, qualitätsorientiert und nachhaltig. Katharina Ulmer
ADVERTORIAL
Positive Entwicklung des Immobilienstandortes Hamburg Mit dem Titel „European Green Capital“ wird in diesem Jahr nicht nur das Engagement der Hansestadt für eine ökologische Stadtentwicklung belohnt, sondern auch unterstrichen, dass der Hamburger Immobilienmarkt eine Vorreiterrolle bei der Anzahl von Green Buildings in Deutschland einnimmt. Eine vorausschauende Stadtentwicklung zeigt sich beim Vorzeigeprojekt HafenCity mit seinen bereits fertigen und in jeder Hinsicht beeindruckenden Neubauten. Das bereits im Jahre 2009 in Betrieb genommene Unilever-Haus am Strandkai (Hafencity) nimmt da mit einer ganzheitlichen, nachhaltigen Architektur schon jetzt eine Sonderstellung ein. Weiteren Projekten sollte dieser Neubau zum Maß aller Dinge werden und abgesehen vom exzellenten Standort, neue Richtlinien setzen. Die Qualität der Nachhaltigkeit von Immobilien wird seit einigen Jahren mit Hilfe von Zertifizierungssystemen bewertet. In Deutschland am stärksten vertreten sind das DGNB (Deutsches Gütesiegel für Nachhaltiges Bauen), das amerikanische LEED sowie das britische BREEAM. Hamburg stellt auch hier seine Vorreiterrolle als „Green Capital 2011“ unter Beweis, da für die Projektentwicklungen in der HafenCity ein eigenes lokales Nachhaltigkeitslabel („Nachhaltigkeit am Bau“) entwickelt wurde und bei der Bewertung der dort erstellten Neubauten verwendet wird. Somit ist es nicht verwunderlich, dass sich nach einer Analyse von BNP Paribas Real Estate Consult in keiner anderen deutschen Stadt so viele zertifizierte „Green Buildings“ befinden wie in der Hansestadt. In der HafenCity wurden seit 2007 neun Projekte nach dem lokalen Label zertifiziert beziehungsweise vorzertifiziert. Dazu gehören etwa das mehrfach ausgezeichnete Unilever-Gebäude, die Katharinen-Schule, das Centurion-Geschäftshaus, das Objekt der NIDUS-Bau-
Die neue UnileverZentrale direkt am Wasser bereichert das Hamburger Stadtbild
gemeinschaft am Elbtorquartier, die geplante HafenCity-Universität und die im Bau befindliche Spiegel-Zentrale auf der Ericus-Spitze. Weitere jüngst in der HafenCity hinzugekommene Projektplanungen sind die neue Greenpeace-Zentrale und das Ökumenische Forum, das an der Shanghai-Allee entstehen wird. Ergänzt werden soll das neue Stadtquartier am Hafen mit den Green Buildings des Musikerhauses der Bürgerstadt-Baugemeinschaft sowie mehreren Wohngebäuden am Lohsepark, Überseequartier, Strandkai und Sandtorpark. Im gesamten Hamburger Stadtgebiet wurden nach Untersuchungen von BNP Paribas Real Estate über 600.000 m² Bruttogeschossfläche (BGF) nach den Nachhaltigkeitszertifikaten DGNB, LEED und HafenCity-Label erstellt oder befinden sich in Bau. Zu den 15 in der Hansestadt nach DGNB zertifizierten oder vorzertifizierten Objekten zählen beispielsweise der östlich vom Hauptbahnhof geplante Gebäudekomplex Hanse-Cube und das derzeit im Bau befindliche Opern-Plaza an der Dammtorstraße. Außerhalb des Wallrings befinden sich zertifizierte Objekte wie das Hanse-Atrium in der City Süd. Das Emporio, das vollständig zu sanierende und zu erweiternde ehemalige Unilever-Hochhaus in der Neustadt von Union Investment Real Estate, wird ebenfalls nach DGNB zertifiziert und ist damit das bislang einzige kernsanierte Hochhaus der Stadt. Zusätzlich wird hier das amerikanische LEED-Zertifikat angestrebt. Weitere Objekte mit der bisher selten
gewählten Doppelzertifizierung sind das Commercial Center HafenCity, das Ericus Tor (beide DGNB- und HafenCityLabel) und das Lindley-Carre (LEED und BREEAM). Zertifizierte Gebäude haben eine bessere Vermarktungschance bei der Suche nach Mietern. Im Rahmen ihrer Corporate Social Responsibility (CSR) wollen immer mehr Mieter nur noch Flächen anmieten, die zertifiziert sind. Neben diesem Imagegewinn für die Mieter haben amerikanische Studien nachgewiesen, dass aufgrund der Verwendung von umweltverträglichen Baustoffen und des nutzerfreundlichen Arbeitsumfelds eine Erhöhung der Mitarbeiterproduktivität, eine geringere Mitarbeiterfluktuation und ein niedrigerer Krankenstand erreicht werden. Ebenfalls zeigen diese Studien, dass die verbesserte ökologische, ökonomische und soziokulturelle Qualität der nachhaltigen Immobilie eine höhere Vermietungsquote und eine schnellere Wiedervermietungsquote mit sich bringt. Diese auch für Deutschland zu erwartende Entwicklung führt aus Sicht von BNP Paribas Real Estate zukünftig auch zu einer stärkeren Differenzierung auf dem Hamburger Immobilienmarkt. Somit werden nicht zertifizierte Gebäude im Wettbewerb mit zertifizierten Objekten unter Druck geraten, ein höheres Leerstandsrisiko aufweisen und gegebenenfalls Preisabschläge hinnehmen müssen. Mit der wachsenden Anzahl von Green Buildings sorgt Hamburg als „European Green Capital“ im Immobilienmarkt für eine positive Bilanz.
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Landesverband Hamburg Ausgabe April 2011
Mit Klimaschutz den Tiefschlaf bekämpfen Neujahrsempfang am 16. Januar 2011 mit Bürgermeister Christoph Ahlhaus
Als Christoph Ahlhaus Mitte Januar auf dem traditionellen Neujahrsempfang des Wirtschaftsrates in den Räumen der HypoVereinsbank sprach, blickte er noch zuversichtlich auf den Wahltermin: Niemand wolle zu den Verhältnissen zurück, die herrschten, bevor die CDU 2001 die Regierung übernommen habe. Niemand wolle, dass die Schöne wieder in ihren vielzitierten tiefen Schlaf versinke, rief der Bürgermeister den über 550 Unternehmern zu, die sich zu der Veranstaltung angemeldet hatten. Ahlhaus lobte die positive Grundstimmung, die von dem Empfang ausgehe und unterstrich, dass man in Deutschland wie auch in Hamburg allen Grund
Matthias Leutke, Christoph Ahlhaus, Gastgeber Lutz Diederichs
Hamburg zwar noch einiges an Arbeit vor sich – etwa im Bildungsbereich oder im Haushalt – es sei aber auf einem guten Weg: „Man spürt, dass die Hamburger an sich und ihre Stadt glauben“, attestierte der in München ansässige Gastgeber den Unternehmern, „sie setzen sich für ihre Interessen ein und
Tjark H. und Marianne Woydt
gestalten die Zukunft ihrer Stadt entscheidend mit“. Für den Bürgermeister lag der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft im Bereich der Erneuerbaren Energien. Er wolle Hamburg zu einem „Silicon Valley der Umwelttechnologie“ machen.
habe, optimistisch auf das neue Jahr zu blicken. Der CDU-geführte Senat habe die Rahmenbedingungen richtig gesetzt, die Unternehmer hätten die richtigen Weichen gestellt. Ähnlich hoffnungsvoll bewertete auch Lutz Diederichs, Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank, in seinem Grußwort die Situation. Wie viele andere Städte habe
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Daniel Stricker, Dirk Ullrich Naumann zu Grünberg, Florian Eilken, Fabian Temme, Christian Scheuerl (v.l.)
Damit unterstrich er seine Absicht, an der – schon vor dem Beginn der schwarz-grünen Koalition eingeleiteten – Versöhnung von Ökologie und Ökonomie festzuhalten. Für Unternehmen aus diesem Bereich entwickle sich die Hansestadt immer mehr zum Standort Nummer eins, neben Klein- und Mittelständlern zunehmend auch für große Konzerne wie etwa Siemens. Vom Titel „Europäische Umwelthauptstadt 2011“ werde Hamburg in erheblichem Maße profitieren. So könne die Stadt die Aufmerksamkeit und das Interesse der großen Wachstumsregionen der Welt für sich nutzen, um sich erfolgreich in dieser Zukunftsbranche zu positionieren.
des Immobilienbesitzers, des Fahrzeugverkäufers, des mittelständischen Unternehmers hineinversetzen. Eine intelligente Umweltpolitik orientiert sich an deren – legitimen – ökonomischen Interessen und nutzt diese geschickt, um den Schutz der Umwelt voranzubringen.“ Ahlhaus erinnerte daran, dass Hamburg nicht nur über eine vielfältige Dienstleistungslandschaft verfüge, sondern auch ein wichtiger Standort für das produzierende Gewerbe sei. Der Ausdruck „Industriestandort“ müsse
Matthias Leutke und Dr. Klaus-Jürgen Juhnke
und bürokratisierten Planungsprozessen, die Deutschland schon jetzt in seiner internationalen Wettbewerbsfähigkeit zurückfallen ließen. Bürgerbeteiligung sei notwendig, sie dürfe jedoch nicht dazu führen, dass Einzelne ihre Interessen über die des Gemeinwesens und seine Zukunftsfähigkeit stellten. Als Umwelthauptstadt habe Hamburg große Chancen, seine bedeutende Rolle in einer zentralen Wachstums-
Cornelia Schroeder-Piller und Michael Piller
Pieter und Andrea Wasmuth
Ahlhaus teilte die Ansicht des Landesvorsitzenden, dass Umweltpolitik auf Angebote statt auf Verbote setzen müsse. Matthias Leutke hatte zuvor gefordert, das Kalkül derjenigen zu berücksichtigen, die die notwendigen Investitionsentscheidungen für einen verbesserten Klimaschutz zu treffen hätten: „Politik muss sich in die Rolle
wieder in den Mund genommen werden dürfen. Industrieansiedlungen führten nicht nur zu Schwierigkeiten und Zielkonflikten in der Umweltpolitik, sondern könnten auch einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten: Würden mehr Produkte in der Region hergestellt, von der aus sie in alle Welt verschifft würden, würden die Transportwege verkürzt und damit erhebliche Mengen von CO2 eingespart. Mit Blick auf Stuttgart 21 warnte Ahlhaus vor überprofessionalisierten
Beatrice und Conrad Seiffert
branche weiter auszubauen. Diese Chancen gelte es zu nutzen und nicht, wie viele andere Herausforderungen der letzten 30 bis 40 Jahre, zu verschlafen. CA
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Die europäische Verschuldung und die Krise Ausblick auf die Weltwirtschaft und die Finanzmärkte 2010/2011 Mittagsveranstaltung am 07. Dezember mit Thorsten Weinelt, Chefstratege und Leiter Research der UniCredit Bank AG, München
Thorsten Weinelt: „Schrumpft die EU zur Transfer- und Haftungsgemeinschaft?“
Anders als auf dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise befürchtet, erholte sich die deutsche Wirtschaft schnell. 2010 konnte mit 3,6 Prozent der größte Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) seit der Wiedervereinigung verzeichnet werden. Die Bundesregierung sieht die Wirtschaft auf einem „soliden Wachstumspfad“ und erwartet 2011 einen Anstieg des BIP um 2,3 Prozent. Auch Thorsten Weinelt rechnet mit einem Zuwachs. Die globale Nachfrage – insbesondere aus den wachstumsstarken Schwellenländern – werde weiter boomen. Gestützt wird diese starke Position durch eine Zunahme des privaten Konsums und der Investitionen. Sorgen bereitet die Staatsverschuldung. Sie schränkt die Handlungsspielräume der öffentlichen Haushalte ein und brachte einige Länder in die Nähe des Bankrotts. Im Frühjahr 2010 spannte die Europäische Union deshalb einen 750 Milliarden Euro großen Rettungsschirm über die strauchelnden Länder und konnte damit die Finanzmärkte für kurze Zeit beruhigen. Die European Financial Stability Facility (EFSF), garantiert durch die übrigen Euro-Staaten, der European Financial Stability Mecha-
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nism (EFSM), garantiert durch den EUHaushalt und der Internationale Währungsfonds (IMF) können seither Staaten in Not Kredite gewähren. Damit sei das Problem jedoch nicht gelöst, betonte Weinelt. Vielmehr hätten sich die Regierungen lediglich Zeit gekauft, um den betroffenen Staaten
siven Einbruch der Exporte bemerkbar mache: In Griechenland seien die Lohnstückkosten seit dem Beginn der Währungsunion um 40 Prozent gestiegen. Auch Spanien habe sich aus dem Weltmarkt regelrecht „herausgepreist“. Deutschland konnte sich unterdessen zur europäischen Konjunkturlokomotive entwickeln. Dennoch bleibt es von der EuroKrise nicht verschont, exportiert die deutsche Wirtschaft doch fast die Hälfte ihrer Produkte in die Länder der Eurozone. Scheitere der Euro, scheitere Europa, warnte die Bundeskanzlerin in einer Regierungserklärung im Mai 2010. Die Krise des Euro sei „die größte Bewährungsprobe, die Europa seit der Unterzeichnung der Römischen Verträge im Jahre 1957“ zu bestehen habe. Weinelt teilte die Ansicht Merkels. Mit den Maßnahmen, die 2011 beschlossen würden, entscheide sich, ob die Europäische Union erhalten bleibe oder zu einer Transfer- und Haftungsgemeinschaft schrumpfe. Weinelt bezweifelte, dass
Thorsten Weinelt, Harald Boberg, Peter Hähner (v.l.)
Luft zur Einleitung der notwendigen Reformen zu verschaffen. Die Staatsausgaben müssten massiv gesenkt, die Arbeitsmärkte reformiert, der Dienstleistungssektor liberalisiert werden. Den dringenden Handlungsbedarf, der durch Regierungswechsel gefährdet werden könne, zeigte der Volkswirt am Verlust der Wettbewerbsfähigkeit, der sich in den Peripherie-Staaten am mas-
die Staats- und Regierungschefs der 27 Euro-Staaten auf ihrem Gipfel Ende März den von ihm geforderten Stabilitätspakt „mit Biss“ verabschieden. Tatsächlich beschloss der Europäische Rat, einen dauerhaften Krisenmechanismus, den sogenannten Europäischen Stabilisierungsmechanismus (ESM), einzurichten. Er soll den 2013 auslaufenden Rettungsschirm ablösen und
ähnlich funktionieren: vorrübergehender Beistand wird auf Basis eines Sanierungsprogramms gewährt, wobei auch die Beteiligung privater Gläubiger vorgesehen ist. Die Kreditvergabe-Kapazität beträgt 500 Milliarden Euro. Abgesichert wird der ESM durch ein Eigenkapital von 700 Milliarden Euro, hiervon werden die Euro-Staaten 80 Milliarden Euro einzahlen, die restlichen 620 Milliarden kann der ESM bei Bedarf von
gende Konstruktionsfehler in der Eurozone sehen und eine grundsätzliche Neuausrichtung fordern. So werden ein anreizgerechtes Umschuldungsverfahren vorgeschlagen, der Ausbau eines fiskalischen Umverteilungssystems
Dr. Werdermann mit dem neuen Landesgeschäftsführer, Conrad Seiffert Erika Andreß und Sven Jarmuth
Thomas Böcher und Christian Drake (v.l.)
ihnen einfordern (auf Deutschland entfallen 22 Milliarden Euro, weitere 168 Milliarden muss es an Garantien hinterlegen). Inhaltliche Fragen sind weiterhin Gegenstand heftiger politischer Diskussionen. Auch der Wirtschaftsrat hat-
te im Vorfeld mehrfach Position bezogen: Ohne die Einigung auf konkrete Verpflichtungen, warnte der Präsident Professor Lauk, werde sowohl für die Geber- als auch für die Nehmerländer der Transferunion Tür und Tor geöffnet. Es gibt sogar Stimmen, die schwerwie-
zwischen den Mitgliedern oder gar eine Redimensionierung, bei der die am wenigsten konvergenten Länder die Eurozone verlassen müssen. Unter den nationalen Aktienmärkten der Eurozone sei der deutsche Aktienmarkt zu bevorzugen, empfahl Weinelt abschließend in seinem Ausblick auf die Finanzmärkte 2011. Vor allem im Vergleich zu den europäischen Peripherie-Staaten weise er den stabilsten Gewinntrend auf. Den Dax sah er 2011 bei 7.500 Punkten, den Dollar-Kurs bei 1,40 Euro. CA
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Datenklau und Cyber-Mobbing POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 17. Dezember 2010 im Hotel Steigenberger mit Prof. Dr. Johannes Caspar, Hamburgischer Beauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit
Professor Caspar stellt den Datenschutz vor. Schon wegen seiner Vielfalt kann das Referat nur wenige Bereiche durchleuchten. Der Datenschutz übernimmt eine Rolle in der Kommunikation von Bürger zu Bürger und verändert die digitale Gesellschaft: Daten als Handelsware? Datenklau und Cyber-Mobbing verunsichern Die Nachrichten lassen aufhorchen: Hacker erpressen Konzerne, Festplatten geraten als sog. Datenmüll in fremde Hände, Kundendaten an (unbefugte) Dritte, und wir selbst sind betroffen vom Datenklau am Bankautomaten. Störungen im Datenverkehr gehören zum Kerngeschäft der Hackerzunft. Information, Aufklärung und Panik liegen oft nur einen einzigen Mausklick auseinander – in der Politik, in der Wirtschaft und im Privaten Zugriff durch Unbefugte Der Übergang vom ursprünglichen Spieltrieb mit Lötkolben und Programmierhandbuch bis zu unberechenbaren Cyberkriegern ist unscharf – bleibt eine
Matthias Lischke: „Gibt es in den Bundesländern, z.B. Hamburg und Baden-Württemberg, unterschiedliche Kriterien bei der Vidoüberwachung?“
permanente Gefahr und lehrt uns das Fürchten. Zahlreiche Datenpannen und Missbräuche, derentwegen Firmen in die Öffentlichkeit gerieten, dokumen-
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Prof. Dr. Johannes Caspar, Ehrhard J. Heine, Matthias Leutke, Matthias Lischke, Falk Führer (v.l.)
tieren das erschreckende Defizit beim Datenschutz und seiner Zuverlässigkeit im privaten und öffentlichen Bereich. Die Digitalisierung entwickelte sich rasend schnell – doch der Datenschutz hinkt hinterher. Wirkungsvolle Über-
Die Angst vor Datenklau ist berechtigt: Laut Schätzung einer Studie der Lüneburger Leuphana Universität beträgt der jährliche Schaden durch Wirtschaftsspionage bis zu 50 Milliarden Euro.
tragte Prof. Dr. Johannes Caspar, „ist die Anzahl der Eingaben kontinuierlich gestiegen“. Betrafen in den 90er Jahren noch 43 Prozent den nichtöffentlichen Bereich, so machten im Jahr 2009 diese Eingaben bereits 80 Prozent aus. Jede Beschwerde, jede Bitte, jede Anfrage vom Bürger muss schriftlich bearbeitet werden.
Datenschutzbeauftragte bestellen Eine Schlüsselrolle für die Stärkung der Eigenverantwortlichkeit datenverarbeitender Stellen innerhalb der Betriewachungstechnologien in dem immer be kommt den nach dem Bundesdatenweiter wachsenden Markt sind geschutzgesetz zu bestellenden betriebfragt. Das rasante Tempo von Datenlichen Datenschutzbeauftragten zu. übertragungen und die hohe AnfordeDiese werden künftig stärker als Partrung an eine zuverlässige Datensicherner der Behörde im Bemühen um einen heit erfordern dringend praxisgerecheffizienten Datenschutz einbezogen. te Lösungen. Derzeit ist man von einem prävenFür die Datenschutzbehörde – zutiven Datenschutzmanagement im ständig sind die Bundesländer – ist der Dienst von Kunden und Verbrauchern IT-Markt eine ständige Herausfordenoch weit entfernt. Das unternehmerirung. In der Hansestadt ist der Hamsche Denken und Handeln ist erheblich burgische Beauftragte für Datenschutz zu verbessern, und das Management und Informationsfreimuss mehr Verantwor13 Prozent der heit für die Kontrolle tung übernehmen. Hier Internetnutzer ist es egal und Überwachung zukommt dem Datenwas mit ihren Daten ständig. Gleichzeitig ist schutz beauftragten er Dienstleistungs- und eine Schlüsselrolle zu. passiert Servicebetrieb und sorgt Neben der Möglichkeit für die Durchsetzung unserer Grunddes betriebsinternen Clearings durch rechte. Dazu gehört auch die Bearbeieine technische und organisatorische tung „öffentlicher“ und „nichtöffentliSchwachstellenanalyse erhalten Betriecher“ Eingaben. „In den letzten Jahren“, be die Möglichkeit, rechtliche Maßnahso der Hamburger Datenschutzbeaufmen der Aufsichtsbehörde rechtzeitig
abzuwenden und damit auch mögliche Bußgeldsanktionen zu vermeiden. Das Konzept Hamburger Datenschutz 2010 sieht drei sich gegenseitig ergänzende gleichberechtigte Module vor. Zwei der Konzepte beruhen auf der Aktivierung der Kompetenzen zur Selbststeuerung und richten sich in erster Linie an die Akteure. Das dritte Modul setzt auf die hierarchische Steuerungsebene des Rechts, ohne die ein Rechtsvollzug nicht gewährleistet werden kann. Digitalisierung wird zur Bildungsaufgabe Unter dem Motto „Meine Daten kriegt ihr nicht!“ sensibilisiert die im letzten Jahr gestartete Schulaktion den Nachwuchs. Damit Jugendliche mit ihren Daten eigenverantwortlich umgehen können, müssen sie ein Bewusstsein für die zahlreichen Risiken und Nachteile
che Stellen gefragt. Das Pilotprojekt an einer Hamburger Schule mit einer Art „Seepferdchen für Drittklässler“ ist gestartet. Die Nachbarn sind weiter In Sachen Datensicherheit liegt der Standard in Deutschland gegenüber Großbritannien und Frankreich deutlich zurück. Dort sind Firmen und BeKarl-Josef Mondorf wünscht sich eine hörden bei der Sicherheitstechnologie Änderung der Aufgabenteilung und schon viel weiter. Der kriminelle Missmöchte die Prävention mehr in die Verantwortung der Unternehmen verlagern brauch von Daten ließe sich einschränken; denn technisch ist 27 Millionen Deutsche entwickeln. Der misses keine große Herausbräuchlichen Datenverforderung. Es fehlt ledighaben ein persönliches wendung gerade in dielich an Aufklärung und Internetprofil ser Altersgruppe – z.B. entsprechenden AngeCyber-Mobbing und Cyber-Grooming – boten. Die Politik müht sich, der Datenmuss entgegengewirkt werden. Um nutzung ein Korsett zu verpassen. Die einen sicheren Einstieg und Aufenthalt Problematik liegt darin, einen Weg in der virtuellen Welt zu garantieren, gleichgeltender Gesetze für Deutschsind Schulbehörde und andere staatliland und Europa durchzusetzen. EJH
KUNST UND KULTUR
ADVERTORIAL
Ausstellung „Roni Horn. Photographien“ in der Kunsthalle Das Unternehmen Ernst & Young in Hamburg engagiert sich seit Jahren als Förderer für Kunst und Kultur. Mit der Unterstützung der Hamburger Kunsthalle und der exklusiven Förderung der jährlichen Ausstellungsreihe „Zeitgenössische Kunst“ in der Galerie der Gegenwart der Hamburger Kunsthalle bekennt sich das Unternehmen ausdrücklich zu der Stadt und zum Kulturstandort Hamburg. In diesem Zyklus präsentiert die Galerie einmal im Jahr für mehrere Monate Werke eines international bedeutenden Künstlers. Ihre Einzigartigkeit gewinnt die Reihe dadurch, dass die Künstler die Ausstellungen selbst konzipieren und speziell eigene Werke dafür schaffen. Anlässlich der 5. Phototriennale in Hamburg zeigt die Hamburger Kunsthalle in diesem Jahr die Ausstellung „Roni Horn. Photographien“. Die New Yorker Künstlerin Roni Horn gehört mit ihren Serien von Photographien, Zeichnungen, Objekten und Skulpturen zu den international renommiertesten Künstlerinnen der Gegenwart. Nach ihren großen Einzelausstellungen 2009 in
der Tate Modern in London und im Whitney-Museum in New York sind ihre Photographien nun erstmals in einer Einzelausstellung in Deutschland zu sehen. Typisch für Roni Horn ist die Inszenierung der paarweisen Gegenüberstellung von Photos oder Objekten. In vielen ihrer Arbeiten setzt sich die Künstlerin mit der Vorstellung von Identität auseinander. Dabei arbeitet sie meistens in Serien, wie dies bei den Portraitphotographien You are the Weather (1994-96) der Fall ist – insgesamt 100 Close-ups von dem Gesicht einer jungen Frau, die in den heißen Quellen auf Island badet. Vor dem Hintergrund des strahlend blauen Wassers entwickeln die Portraits eine außergewöhnliche Präsenz, der sich der Betrachter nicht entziehen kann. In den Photographien der Serien Another Water (2000) und Still Water (1997–99) zeigt die Künstlerin die Themse im Zentrum Londons. Den Arbeiten sind Kommentare mit Gedanken über das Wasser beigefügt, durchsetzt mit literarischen Texten und persönlichen Beobachtungen zum Fluss. Die
Roni Horn (*1955) You are the Weather (Detail), 1994-1996 © Roni Horn
Verbindung aus Bild und Text bietet ein unendliches Spektrum an Assoziationen. Dies ist ganz im Sinne der Künstlerin Roni Horn: „I want the viewer to take an active role!“ Neben der technischen Qualität ist es vor allem die Ambivalenz zwischen Bedrohung und Vertrautheit des Wassers, welche die Faszination von Horns Photographien ausmacht. Vom 15. April bis zum 24. Juli 2011 präsentiert die Galerie der Gegenwart insgesamt mehr als 100 Arbeiten der Künstlerin, darunter Leihgaben aus zahlreichen in- und ausländischen Museen.
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ZWISCHENRUF
Tatort Internet Beim Thema Liebe war er schon immer „die“ Institution. Dr. Sommer weiß seit 40 Jahren aus erster Hand Bescheid, wenn es um Liebeslust und -leid bei jungen Menschen geht. Dabei hat sich grundsätzlich gar nicht viel verändert. Nach einer Studie aus dem Jahr 2009 sehnen sich Jugendliche noch immer nach Partnerschaft, Nähe und romantischen Gefühlen. Neu ist, dass schon zwei von drei Elf(!) bis Siebzehnjährigen bereits gewollt oder ungewollt pornografische Bilder oder Filme gesehen haben. Ein Drittel der Elf- bis Achtzehnjährigen kennt
„Soft-Angebote“, wie die Darstellung nackter Personen, Striptease oder „normalen“ Geschlechtsverkehr. Schon einer von sechs Jugendlichen hat harte Pornografie mit Darstellungen von Sodomie, Nekrophilie, Verstümmelungen, Gruppensex oder dem Missbrauch von Kindern konsumiert. Wo? Im Internet. Auf dem Handy/ Smartphone. Auf einschlägigen Websites, in Social Communities, Foren, Chats und Blogs. 96 Prozent der Jugendlichen haben zuhause Zugang zum Internet, rund die Hälfte kann einer anderen Untersuchung zufolge sogar unbeobachtet und vom eigenen Zimmer aus surfen. Dabei wird rund einer von sieben Jugendlichen mindestens einmal im Internet „angemacht“. Die meisten Opfer sind zwischen 13 und 15 Jahre alt. Behörden in der ganzen Welt registrieren seit Jahren einen rasanten Anstieg beim Be-
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sitz, der Beschaffung und Verbreitung von kinderpornografischem Material. Erwachsene, die über das Internet Kinder und Jugendliche kontaktieren, suchen gezielt nach jungen Menschen, die sich über Sex unterhalten wollen – und treffen damit auf ungeheures Interesse. Meist sind die Täter das, was man allgemein als durchaus sozial integriert bezeichnet: überdurchschnittlich intelligent, oft mit Universitätsabschluss und in geregelten Beziehungen lebend. Sie manipulieren die Jugendli-
chen, indem sie sich deren Neugier und Unsicherheit in Sachen Sex zunutze machen, um sie dann zu benutzen und in kriminelle sexuelle Beziehungen zu verwickeln. Obwohl die Jugendlichen meist das (leicht verjüngte) Alter des Täters kennen, lassen sie sich auf Treffen ein – freiwillig. Dabei werden die Jungendlichen nicht nur Opfer, sondern aus Unwissen auch Täter. Die wenigsten wissen, dass das Fotografieren oder Filmen anderer Personen in peinlichen Situationen – auf der Schultoilette oder in der Umkleidekabine – ein Straftatbestand ist. Auch das Versenden solcher Dateien kann unter bestimmten Umständen geahndet werden. Bei diesem Thema geht es vorrangig um unsere Kinder, und es ergeben sich einige Fragen: Weshalb mutet es an, dass es mehr um die Täter, als um die Opfer geht? Weshalb werden solche Täter aus der Sicherheitsverwahrung entlassen und gesagt, dass eine Sicherheitsverwahrung unmenschlich sei?
Eigentlich benötigt unser Land auch eine Meldepflicht für Sexualtäter (wie in den USA)! Daran ist nichts Verwerfliches, und es verstößt auch nicht gegen die Menschenwürde. Die Mehrheit, und nicht die Minderheit, muss geschützt werden. Das Internet ist kein Pranger, sondern Information! Auch wenn ein vergewaltigtes Kind (oder auch Frau oder Mann) noch lebt, ist sein Leben und das der Eltern zerstört! Das ist Fakt! Es ist schon ein
blanker Hohn, wenn ein Täter „von Todesangst“ spricht, wie im Fall Mirco. Was muss eigentlich der kleine Mirco empfunden haben? Was ist zu tun? Innocence in Danger (Schirmherrin und Präsidentin ist Stephanie zu Guttenberg), seit 1999 eine der aktivsten überregionalen, privatrechtlichen Organisationen gegen sexuellen Missbrauch und pornografische Ausbeutung von Kindern im Internet, hat viel Erfahrung mit konkreten Tipps für Kinder und Jugendliche, aber auch für Eltern und Lehrer: verantwortungsvollen Umgang mit Handy und Internet einüben, Regeln vereinbaren, möglichst offen über Sex und sexuelle Gewalt reden und ein gesundes Misstrauen herstellen. Sprich: Wenn dir etwas komisch vorkommt, dann zögere nicht, das einem Erwachsenen deines Vertrauens zu erzählen. Bleibt nur zu hoffen, dass unsere Augen und Ohren dann so offen sind wie die von Dr. Sommer. Ludolf von Löwenstern Der Zwischenruf gibt die Auffassung des Verfassers wieder.
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REGULIERUNG
Brüssel plant neue Tabakproduktrichtlinie Will die Brüsseler EU-Kommission dem Raucher gänzlich den Spaß verderben? Die gegenwärtig geltende Tabakproduktrichtlinie 2001/37/EG (EUTPD) wird derzeit überarbeitet. Die Tabakproduktrichtlinie regelt die Herstellung, Aufmachung und den Verkauf von Tabakerzeugnissen. Die Richtlinie wurde vom Europäischen Parlament und dem Rat verabschiedet und 2002 in Deutschland umgesetzt. Im September 2010 hat die Kommission ein öffentliches Konsultationsverfahren eröffnet und bis zum 17. Dezember wurden alle Bürger der Europäischen Union aufgerufen, online Stellung zu den Regulierungsvorschlägen zu nehmen. Mit 86.000 Antworten wurde ein Rekord eingestellt: noch nie haben sich so viele Bürger und Institutionen an einem Online-Konsultationsverfahren beteiligt. Was dürfen die Tabakhersteller künftig, und was erwartet den Konsumenten? EU-Gesundheitskommissar John Dalli, der Mann aus Malta, möchte den Rauchern mit einer Fülle von Einzelvorschriften den blauen Dunst konsequent verleiden. Dadurch legt er sich massiv mit den Tabakherstellern und den Konsumenten an. Im Gespräch sind z. B. Einheitsverpackungen (Plain Packs), das Verbot von offenen Auslagen in Läden und auf Theken (Display Ban) sowie Schockbilder auf Packungen. Das geplante Präsentations- und Werbeverbot würde bedeuten, dass Tabakprodukte nur noch nicht-sichtbar im Laden platziert sein dürften. Beim Zigarettenkauf müsste der Kunde die gewünschte Zigarettenmarke nennen – der Verkäufer händigt die Ware dann verdeckt aus. Warnbilder (Piktogramme) in Packungsgröße und uni Aufmachung (Einheitsfarbe) des Packung-Designs würden Norm. Brüssel möchte ein totales Rauchverbot in allen öffentlichen Räumen, Verkehrsmitteln und am Arbeitsplatz. So wird über die Tabakproduktrichtlinie hinaus noch die Einführung eines um-
fassenden Rauchverbotes am Arbeitsplatz diskutiert. Obwohl in Deutschland umfassende Rauchverbote in allen Einrichtungen des Bundes und im öffentlichen Nahverkehr gelten und neben Behörden, Dienststellen, Gerichten und anderen öffentlichen Einrichtungen auch bundesunmittelbare Körperschaften, Anstalten und Stiftungen, Bildungsund Kultureinrichtungen sowie Eisenbahnen, U- und S-Bahnen, Straßenbahnen, Busse, Flugzeuge, Taxen und Schiffe rauchfrei sind, sieht die Europäische Kommission hier Handlungsbedarf. Auch in der Kommunikation soll es Neuigkeiten geben. Eine Service-Hotline zum Einhaltsgebot der Raucherlust (Suchtberatung und Ausstieg) soll das jahrhundertealte Kulturgut Tabak total verschwinden lassen. Und noch radikaler: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt sogar Telefonattacken auf Raucher! Engagierte Gesundheitsexperten sollen die Raucher gezielt zum Aufhören bringen. Doch der mündige Bürger – immerhin zahlender Konsument – will und wird selbst entscheiden, ob gesundheitliche Risiken den Genuss von Tabakprodukten vermiesen. Das scheint aus EU-Sicht völlig unwichtig, die knallharte Linie heißt „rauchfreies Europa“. Doch so schnell geht die Zigarette nicht aus! Aus Sicht der Tabakhersteller hält man an den alten Werten fest. Schon jetzt bestehen in ganz Europa harte Auflagen für den Handel, doch ein Verbot der Warenpräsentation und das Aus für die „Zigarette-im-Verkaufsregal“ würde eine Prozesslawine auslösen. Die Einführung einer Einheitsverpackung verstößt gegen nationalesund EU-Recht und würde nicht hingenommen. Die mühsam erkämpften Marktanteile haben die Konzerne Unsummen gekostet, Eigentums- und Markenrechte garantieren Wertschöpfungen, auf die kein Unternehmen verzichten kann. Die Tabakhersteller werden sich bestehende Markenwerte nicht durch verschärfte Richtlinien per Verordnung vernichten lassen.
Strikte Verbote des legalen Handels würden zudem kräftige Impulse für den Schwarzmarkt bedeuten und böten große Chancen für Kriminelle. Im Übrigen bescherte das Verbot der Glimmstängel dem Fiskus bisher Einnahmeverluste in Milliardenhöhe. Bei Wirtschaftsvertretern stoßen die EU-Pläne auch auf wenig Gegenliebe. Dort sieht man keinen Bedarf, das legale Konsumprodukt Raucherware noch weiter zu reglementieren. Weitere Einschränkungen wären ein eklatanter Verstoß gegen geltendes Grundund Markenrecht sowie das Recht auf freien Handel. Auch der Gaststättenverband (DEHOGA) sieht keinen Handlungsbedarf: „Eine weitere Verschärfung der Nichtraucher-Bestimmungen ist nicht notwendig. Von einem völligen Rauchverbot wären laut DEHOGA zwar nur 10 Prozent der rund 190.000 Gaststätten betroffen, aber gerade die Eckkneipen und Raucherlounges würde es ganz hart treffen.“ Die Menschen – speziell die Raucher – wollen nicht auf gesundheitlich bedenkliche Genussmittel verzichten! Und CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn meint zum Thema: „Brüssel soll sich aus dem Nichtrauchergesetz raushalten! Wenn es neuer Regelungen bedarf, werden die in Deutschland diskutiert und entschieden.“ Dafür bleibt Zeit bis November 2011. Danach beraten die Gremien, bis die Richtlinie 2012 vom EU-Parlament verabschiedet wird und die Mitgliedstaaten diese in nationales Recht übernehmen müssen. Alle diskutierten Maßnahmen stellen einen beispiellosen Dammbruch in der Regulierung dar, mit Risiko der Übertragung auf andere Produkte wie Alkohol und Süßigkeiten. Erste Forderungen nach ähnlicher Regulierungsdichte bei Alkohol und Süßwaren sind bereits heute zu hören. EJH
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Nachbarschaft auf Distanz – Hamburg und Schleswig-Holstein
Norddeutschlands wirtschaftliche Perspektiven Politisches Frühstück am 30.01. mit Dr. Christian von Boetticher MdL Landesvorsitzender der CDU Schleswig-Holstein
Dr. Christian von Boetticher MdL
Der Auftritt des designierten Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein stieß auf lebhaftes Interesse unserer Mitglieder. Doch auch Michael Neumann, Fraktionsvorsitzender der Hamburger SPD und Dr. Valerie Wilms, Bundestagsabgeordnete der Grünen aus dem Kreis Pinneberg, gehörten zu den zahlreichen Frühstücks-Teilnehmern im Hotel Steigenberger. Am Ende dürfte der Referent niemanden enttäuscht haben. Über Parteigrenzen hinweg meldete sich mit v. Boetticher (40) ein Vertreter der jüngeren Politikergeneration zu Wort, die großen Elan mitbringt, um verkrustete Strukturen in den eigenen Parteien, im eigenen Bundesland oder – was in diesem Fall im Vordergrund stand – im Verhältnis zwischen Hamburg und SchleswigHolstein aufzubrechen. Jenseits seines eigentlichen Themas stellte v. Boetticher zunächst die Mahnung heraus, dass die Politiker die Schuldengrenze nicht weiter ignorieren dürften – oft im Gegensatz zu ihren Beteuerungen. Schleswig-Holstein jedenfalls werde seine Verschuldung von 25 Milliarden Euro in zehn etwa gleichen Schritten bis 2020 abbauen, und zwar mit harten Maßnahmen bei der Reduzierung von Ausgaben, nicht durch neue Steuern. Dieser Entschuldungsplan setzt wohl stillschweigend voraus,
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dass die Landesregierung auch angesichts von Sparmaßnahmen bis 2020 CDU-geführt bleibt. Im wirtschaftlichen Teil der Ausführungen betonte v. Boetticher wiederholt sein Credo, dass die beiden benachbarten Bundesländer auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen seien. Im Übrigen habe Norddeutschland zusammengenommen – Hamburg, Schleswig-Holstein, MecklenburgVorpommern, Niedersachsen und Bremen – hervorragende Chancen auf dem internationalen Markt. Die Wirtschaft habe ihre Zusammenarbeit über (Länder-) Grenzen hinweg längst realisiert.
man sie in dieser Deutlichkeit von führenden Politikern selten hört. V. Boetticher schilderte aus seiner Erfahrung als Landesminister, wie weiterführende Vorschläge zur Kooperation zunächst auf die lange Bank geschoben und dann von den betroffenen Behörden mit Ablehnung, Bedenken und vielen Einwänden zu Fall gebracht wurden.
Dr. Peter Ruland: „Sind nicht ehrlicherweise Einsparungen nur im Bereich Soziales und Personal möglich?“
Günter Meisch: „Ist Hamburg bereit, die Ziele gemeinsam mit Schleswig-Holstein zu erreichen?“
Andererseits mangele es leider an den notwendigen staatlichen Rahmenbedingungen für eine gemeinsame Planung und ein gemeinsames Auftreten. Politik und Behörden dächten in zu kleinen Einheiten. Nur eine Kooperation der gesamten Region verspreche Erfolg. Zwar gebe es ein offizielles Gremium für die „Metropolregion Hamburg“ (die nach Ansicht v. Boettichers jedoch wesentlich zu klein ausgelegt ist), aber dessen Beschlüsse seien gegenüber den großen Problemen „ziemlich wirkungslos“. Es folgte eine Kritik des Referenten an der Verwaltung, wie
Der Zuhörer fragte sich hier, ob ein neuer Ministerpräsident in Schleswig-Holstein diesen Kreis wirklich durchbrechen wird und ob dann andererseits auch die Hamburger Verwaltung über ihren stolzen, föderativen Schatten springen würde. Bislang begrenzt allein schon die Aussicht auf Gemeindesteuern mögliche Gemeinsamkeit. Eine positive Ausnahme bildeten, so v. Boetticher, die drei gemeinschaftlichen Vertretungen in Brüssel, St. Petersburg und Danzig, die gut funktionierten. Im Übrigen seien bisher aber nur kleine Sprünge gemacht worden. Was die wenigen überregionalen Dienststellen der beiden Länder betreffe, sei momentan der wesentliche Effekt, dass eine zusätzliche Leitung über zwei nach wie vor getrennte Apparate installiert wurde. Abgesehen von unterschiedlichem Beamtenrecht und verschiedener
Bezahlung, die die Zusammenarbeit behindern, fehle es auch an einer gemeinsamen IT-Struktur. Wettbewerb der Verwaltungen, der an den Ländergrenzen haltmache, ergäbe keine Sinn mehr. Vielmehr laute die Aufgabe, eine überregionale Landesplanung und eine gemeinsame Verkehrs- und Infrastrukturpolitik zu betreiben. Hamburg könne ohnehin große Projekte nicht mehr ohne Schleswig-Holstein planen (Beispiel: Aus-
Tjark H. Woydt, Uwe Jens Neumann
gleichsflächen). Andererseits sei die Hansestadt ein wesentlicher Arbeitgeber für das Nachbarland. SchleswigHolstein wiederum biete mit seiner stark mittelstandsorientierten Wirtschaft einen guten Konjunkturpuffer, wie die jüngste Krise bewiesen habe. Schließlich riet v. Boetticher noch, bei künftigen Überlegungen der starken Wachstumsregion Malmö-Kopenhagen die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken. He
Bemerkenswertes aus Sachsen
Der Freistaat Sachsen als Zukunftsregion – Herausforderungen und Strategien Abendveranstaltung am 15.02. mit Stanislaw Tillich MdL Ministerpräsident des Freistaates Sachsen
Ministerpräsident Stanislaw Tillich und Michael Westhagemann
Bei der Abendveranstaltung begegnete unseren Mitgliedern ein selbstbewusster Ministerpräsident aus Sachsen, für den sein Bundesland Primus unter den ostdeutschen ist. Nur Bayern und Baden-Württemberg betrachtet er als Vorbilder. In dieser Hierarchie mag das wirtschaftlich starke Hamburg fehlen, weil es sich als Stadtstaat nicht als Vergleichsobjekt eignet. Tillich vertrat die Auffassung, die Sachsen hätten die wirtschaftliche Chance der Wiedervereiniung schneller und intensiver begriffen und genutzt als andere Menschen, die aus der Staatswirtschaft der DDR entlassen waren. Dabei war es hilfreich, dass gerade die Hanseaten seit 1990 viele Bande mit der sächsischen Landeshauptstadt Dresden knüpften. Die Historie des Hamburger Landesverbandes liefert hierfür ein gutes Beispiel. Bereits kurz
Sachsen ist der nach dem Fall der BerliDer mittelständische Wirtschaftsmotor des ner Mauer reiste eine Maschinenbau bildet Gruppe von Mitgliedern Ostens – 29 Unternehmen traditionell die Grundsind Weltmarktführer unter Führung des Lanlage der sächsischen desvorsitzenden FranzWirtschaft. Nur zwei Günther v. Gaertner nach Dresden, um Prozent der Unternehmen haben mehr interessierten Bürgern die Grundsätze als 500 Beschäftigte. Die Basis wurde und Wirkungsmechanismen der Markterweitert, als es gelang, bedeutende wirtschaft zu erklären. Das Interesse Produktionsstätten der Automobilinwar enorm, zumal der Raum Dresden dustrie – Porsche, VW, BMW – ins Land als „Insel der Ahnungslosen“ galt, weil zu holen. Ausserdem konnte Halbdas Westfernsehen aus technischen leiterindustrie (Chipherstellung) mit Gründen nicht empfangen werden großen Investitionen angesiedelt werkonnte. Schon im Mai 1990 – fünf den. Für Tillich ist Sachsen heute „der Monate vor der Wiedervereinigung – Wirtschaftsmotor im Osten“. Sein Bunwurde dann auf Hamburger Initiative desland, der Einwohnerzahl nach das der Landesverband Sachsen des Wirtviertgrößte (nach Nordrhein-Westfalen, schaftsrats ins Leben gerufen. Bayern und Baden-Württemberg), sei
Dr. Thomas Klischan, Hans-Theodor Kutsch, Prof. Dr. Sonja Bischoff, Marcus Vitt (v.l.)
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nissen. Es sollte in Hamburg zu denken geben, dass die guten Resultate mit einem unveränderten Schulsystem, und nicht auf einem Experimentierfeld, erzielt werden. Die Förderung der Schüler wurde in Sachsen freilich ausgebaut. So bewähren sich Lerncamps und viele Partnerschaften von Schule und Wirtschaft. Tillich verhehlte nicht, dass sein Land auch Sorgen hat. „Die Sachsen sind die ältesten Deutschen.“ Die Geburtenrate sei seit 1990 halbiert, und zu viele junge Menschen verließen das Land. Die Regierung mache sich zueine der innovativsten Regionen EuroAllerdings ist hinzuzunehmend Gedanken, Sachsen hat ein pas. Die Technische Universität Dresden fügen, dass der Staatswie ältere Arbeitnehsei die größte ihrer Art in Deutschland. haushalt 2010 noch unverändertes Schulsystem – mer sinnvoll eingesetzt und große Pisa-Erfolge 29 sächsische Unternehmen seien Welt20 Prozent Transferwerden können. Das marktführer, auch wenn es noch keines leistungen aus dem absehbare Auslaufen zu einem Platz unter den ersten 30 Westen (Solidarpakt und Länderfinander Braunkohleförderung treffe die DAX-Unternehmen gebracht habe. zausgleich) enthielt. Immerhin, die Wirtschaftskraft des Landes empfindBeeindruckende Fakten nannte der Sachsen wollen bis 2020 auf eigenen lich, zumal es danach über keinerlei Ministerpräsident, als er Füßen stehen. Zu den Rohstoffe mehr verfüge. Als MinisterDer sächsische Staat auf den Haushalt des Sparmaßnahmen im präsident, der stattdessen auf die Innohat seit 2006 keine Freistaats einging. Die Land gehört, dass der vativkraft seiner Unternehmen setzen Schulden je Bürger beÖffentliche Dienst seit muss, sieht er Probleme bei der Technoneuen Schulden mehr trügen 2.930 Euro und 1990 personell halbiert logiefeindlichkeit der Deutschen. Allgeaufgenommen seien damit die niedrigwurde und auch jetzt mein habe die Wirtschaft der Bundesresten unter allen Bundesländern (Durchnoch von 88.000 auf 70.000 Mitarbeipublik nur dann eine Chance, langfrisschnitt 7.260 Euro, Hamburg 12.850 ter reduziert werden soll. tig international mitzuspielen, wenn Euro). Sachsen habe seit 2006 keine Ein Erfolgsmodell ist das sächsische die Gesellschaft dem technischen Fortneuen Schulden mehr aufgenommen! Schulwesen, folgt man den Pisa-Ergebschritt offener gegenüberstehe. He Staatssekretär Rüdiger Möller mit den beiden ehemaligen Staatsräten Rolf Reincke, Günter Bonz
Energieversorgung als Herausforderung: Industrie, Politik und Gesellschaft brauchen den „real deal“ Politisches Frühstück am 16.Februar 2011 mit Pieter Wasmuth Vortrag im Hause Vattenfall in der City Nord
Conrad Seiffert und Pieter Wasmuth
Der Vattenfall-Generalbevollmächtigte für Hamburg und Norddeutschland begrüßte als Hausherr die Mitglieder und Gäste des Wirtschaftsrats.
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Das Thema Energie mit den Schlagworten steigende Preise, Importabhängigkeit, Energiepartnerschaften und Speicherung sorgt für ständige Aufmerksamkeit. Eine McKinsey-Studie zur Transformation des Europäischen Energiemarkts prognostiziert: Bis zum Jahr 2050 steige der Strom(import)bedarf in Deutschland um 40 Prozent, Erneuerbare- und Kernenergie ersetzten Kohle und Gas, Erzeugung und Verbrauch drifteten geographisch auseinander (Nordsee vs. Baden Württemberg), und die Marktpreise bzw. die Grenzkosten der Erzeugung würden durch den Zuwachs
Vattenfall bat zum Frühstück
der Erneuerbaren Energien verzerrt. Um das Ziel der CO2-neutralen Energieversorgung bis 2050 laut Energiekonzept
der Bundesregierung zu erreichen, führe der bisher eingeschlagene Weg zu übermäßig hohen Kosten von schätzungsweise 2.000 Milliarden Euro. Um einen radikalen Umbau des Energiesystems komme man daher nicht herum, so die These des Generalbevollmächtigten Wasmuth. Dabei seien die Bereiche Klimaneutralität, Sys-
liche Akzeptanz der erforderlichen Ausgaben und zum Teil höchst umstrittenen Infrastrukturmaßnahmen fordert Wasmuth einen „real deal“ zwischen Industrie, Politik und Gesellschaft. Ein wirksames Beispiel seien Klimaschutzpartnerschaften zwischen Politik und Energieunternehmen zur gemeinsamen Reduzierung der CO2-Emissionen.
temstabilität und Versorgungssicherheit zusammenzubringen, die als neue Infrastrukturfaktoren den Industriestandort Deutschland stärken. Aus Sicht der Energiewirtschaft sind für Wasmuth die wichtigsten Herausforderungen neben Speichern, leistungsfähigen Netzen und einem grundlastfähigen Erzeugungsmix vor allem Investitionen in die gesamte Wertschöpfungskette aber auch in den Gebäude- und Verkehrsbereich, in die Informations- und Kommunikationstechnik sowie in den Bildungssektor. Wasmuth spricht von einem „Generationenvertrag für Klimaneutralität“, dessen Aufwendungen über Jahrzehnte hinweg geleistet werden müssten. Für die notwendige breite gesellschaft-
Dr. Carl Claus Hagenbeck möchte gern wissen, wie die fehlende Bedarfsmenge künftig ausgeglichen werden kann. „Ich beschäftige mich seit mehr als 30 Jahren mit Fragen der rationellen Energieverwendung und alternativer Energieerzeugung. Wir gehörten zu den ersten Häusern, die mit einer Wärmepumpe, als Versuchsanlage der HEW, beheizt wurden. Unser Elefantenhaus wird mit der Abwärme aus der Kühlung des Haibeckens im Tropenaquarium beheizt und im Dezember letzten Jahres haben wir die mit 160 KW größte Solaranlage Hamburgs in Betrieb genommen. Bei aller Begeisterung für die alternativen (fälschlich auch erneuerbar genannten) Energien, dürfen wir nicht vergessen,
Ferner bedürfe es gemeinsamer europäischer Anstrengungen, da diese Herausforderungen rein national nicht zu bewältigen seien. Deutschland müsse seiner Stimme in Europa mehr Gewicht verleihen. Trotz notwendigen Anreizen und Fördersystemen, insbesondere für die Erneuerbaren Energien, sollten marktwirtschaftliche Konzepte Vorrang haben. Gewünschte Lösungen könnten besser und vor allem kostengünstiger erreicht werden, wenn politische und regulatorische Rahmenbedingungen konstant seien und eine Kontrolle durch unabhängige Dritte erfolge. Pieter Wasmuth schließt mit einem Plädoyer für einen breiten klimaschonenden Energiemix. Dazu gehören Kohle mit der CCS-Technologie, Kernenergie, Windkraft, Biomasse sowie die Nutzung der Kraft-Wärme-Kopplung in einem leistungsfähigen europäischen Netz, das der Nachfrage nach optimaler Energieeffizienz gerecht werde. EJH
dass erneuerbare Energien aber fast nur Stromproduktion bedeutet. Der Stromverbrauch stellt aber nur 40 Prozent unseres Energiebedarfs dar. Acht Prozent alternative Stromerzeugung bedeutet dann 3,2 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs. Woher kommt künftig der Rest?“ Heißt die Herausforderung eventuell auch Diesel?
Neuer Präses der Handelskammer: Fritz Horst Melsheimer
Der Landesverband gratuliert Fritz Horst Melsheimer zu seinem neuen
Amt als Präses der Handelskammer Hamburg. Der Vorsitzende des Vorstandes der HanseMerkur Versicherungsgruppe ist seit 1978 in Unternehmen der Versicherungsbranche in Hamburg beschäftigt. Melsheimer kennt daher die Bedürfnisse der Hamburger Unternehmen und Unternehmer sehr genau. Er ist durch und durch Kaufmann und weiß in schwierigen Zeiten
mit dem spitzen Bleistift umzugehen. Durch seine Kenntnisse im Bereich der Gesundheitswirtschaft wird die Aufmerksamkeit auf einen wichtigen Teilbereich der Hamburger Wirtschaft gelenkt. Melsheimer ist seit 2002 Mitglied im Wirtschaftsrat. Für seine verantwortungsvolles Amt wünschen wir Fritz Horst Melsheimer viel Erfolg und eine glückliche Hand. CA
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Landesverband Hamburg Ausgabe April 2011
Landesfachkommission ITK Informations- und Telekommunikationstechnologie Aktuelles Soziale Netze / Kinderschutz im Internet Jeder dritte Zehn- bis Elfjährige hat bereits ein persönliches Profil im Internet, so der FOCUS. Soziale Netze sind bei den Kindern/Jugendlichen sehr beliebt – und werden immer mehr genutzt. Der Anteil der Sechs- bis 13-jährigen, die mindestens ein Mal pro Woche Internet-Communities, wie SchülerVZ, Facebook etc., nutzen, erhöhte sich von 16 Prozent im Jahr 2008 auf 43 Prozent im Jahr 2009. Innocence in Danger e.V. nimmt sich dieses, für unsere Gesellschaft so wichtigen Themas durch Aufklärung, Prävention vor sexueller Ausbeutung von Kindern als auch durch Hilfe für Opfer an. In der Kommissionssitzung am 12. April behandeln wir das Thema Kinderschutz im Internet.
Aus der Arbeit der Kommission ITK Thema: Verbraucher- und Datenschutz im Internet-Zeitalter Mit seiner Initiative „Meine Daten kriegt ihr nicht“ und mit seinem Vorgehen gegen Google hatte unser Vortragender, Prof. Dr. Caspar, der „Hamburger Datenschützer“, besondere Aufmerksamkeit erlangt. Der Bundesdatenschutz hänge der Wirtschaft bzw. den allgemeinen Gegebenheiten weit hinterher. Das Bundesdatenschutzgesetz stammt - wie andere Gesetze auch - aus einer Zeit, als Telefone noch Wählscheiben hatten. Währenddessen die Regierungen und Parteien diskutieren, entwickelt sich das Internet mit schnellen Schritten weiter. Klar ist, dass der Bürger selbst dafür verantwortlich ist, was er über sich – und andere – ins Netz stellt und somit sich selbst am Besten schützen kann. Es bleibt aber die Notwendigkeit, dass der einzelne Nutzer die Kontrolle über seine Daten uneingeschränkt behält. Dies ist aber heute nicht immer gewährleistet. Das Thema IT und Datenschutz müsse in den Schulen einen festen Lehrplatz erhalten, und der Datenschutz dürfe nicht mehr föderal geregelt werden.
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Thema: Enterprise 2.0 – Revolution oder Evolution in Unternehmen Im Februar beschäftigten wir uns mit diesem Thema anhand eines Vortrags von Gerald Jenner, Geschäftsführender Gesellschafter der direkt-Gruppe. Wenn es um den Umgang mit Informationen geht, stehen Unternehmen oft vor Herausforderungen. Wie kann das wertvolle Wissen des einzelnen Mitarbeiters für andere verfügbar gemacht werden? Wie lässt sich Zusammenarbeit, auch über große räumliche Entfernungen hinweg, bewerkstelligen? Wie findet man den richtigen Experten für ein Thema? Enterprise 2.0 kombiniert die Funktionen des Web 2.0, also Facebook und Co., mit denen des Informations- und Projektmanagements. Über die Informationsmanagement-Plattform können Anwender je nach Interesse und Bedarf Informationen suchen, anbieten oder austauschen und sich besser vernetzen. Thema: Cyber-Security & Cyber-Kriminalität In der März-Sitzung beschäftigte uns dieses wichtige Thema, zu dem Professor Dr. Klaus Brunnstein vortrug. Mehr als die Hälfte aller Unternehmen, die 2010 Opfer von Wirtschaftskriminalität wurden, verzeichneten Verluste durch ITK-Kriminalität. Der durchschnittliche Schaden lag bei 300.000 Euro. Die aktuelle Problematik um den Trojaner StuxNet – der im Juli 2010 entdeckt wurde – hat gezeigt, wie sicherheitskritisch IT-Infrastrukturen sind. Die StuxNet-Software war offenbar mit großem Aufwand entwickelt worden, um die iranische Urananreicherungstechnik auf subtile Weise zu sabotieren – was auch gelang. Dieser Trojaner eignet sich jedoch allgemein zum Angriff auf Industrieanlagen und hat Steuersysteme ausgewählter Maschinen zum Ziel. Experten warnen, dass es sich um den Prototyp einer Cyberwaffe handle. Auch die Bundesregierung hat sich nun des Problems angenommen und will mit ihrer Strategie
IT-Systeme und kritische Infrastrukturen künftig besser schützen. Dafür wird sie unter anderem ein Nationales Cyber-Abwehrzentrum aufbauen und einen Nationalen Cyber-Sicherheitsrat einrichten. Themenübersicht In den nächsten Sitzungen beschäftigt sich die Kommission unter anderem mit folgenden Themen: Digitale Medien. Eine Herausforderung für den Kinderschutz (Vortragende: Juliane von Weiler, Geschäftsführerin von Innocence in Danger), Die Arbeit der Enquetkommission „Neue Medien und Internetgesellschaft“ des Deutschen Bundestages (Vortragender: Dr. Rainer Gerding, Bundesgeschäftsführer des Wirtschaftsrates Deutschland, Berlin). Bei Interesse an einzelnen Themen sind Gäste herzlich willkommen und können sich gerne an den Vorsitzenden der Kommission wenden.
Ludolf Baron von Löwenstern Vorsitzender der Kommission ITK Persönlich haftender Gesellschafter der CC HOLDING Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft. Er ist ehrenamtlich in verschiedenen Institutionen engagiert, unter anderem im Wirtschaftsrat Deutschland als Mitglied des Bundesvorstandes und Vorsitzender der Landesfachkommission ITK Informations- und Telekommunikationstechnologie (gegr. 1994), Deutsches Marine Institut (DMI), E-Business-Ausschuss der Handelskammer Hamburg.
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Den Strom vom Meer an Land bekommen Siemens setzt bei der Windenergie immer mehr auf den norddeutschen Raum. Nachdem es 2009 bereits die Europazentrale seiner Windenergiesparte in Hamburg angesiedelt hatte, legt das führende Unternehmen für die Erzeugung, Übertragung und Verteilung von Energie nun nach: in der Hansestadt entsteht ein Kompetenzzentrum für Offshore-Energieübertragungs-Plattformen. Sie sind bis zu 10.000 Tonnen schwer, werden in Werften gebaut und sind doch keine Schiffe – Plattformen auf dem offenen Meer, auf denen nicht Öl gefördert, sondern elektrische Energie gebündelt und umgewandelt wird. Denn die Strommengen, die in den vermehrt entstehenden Offshore-Windparks auf dem Meer erzeugt werden sollen, sind so groß und die Windparks so weit entfernt von der Küste, dass sie noch vor Ort in Gleichstrom umgewandelt werden müssen, damit sie möglichst verlustarm an Land gelangen. Um die Konstruktion, das Projektmanagement, die Bauüberwachung und die Logistik solcher StromumwandlungsPlattformen kümmert sich seit wenigen Monaten eine neue Abteilung von Siemens in Hamburg. „Die Übertragung von Hochspannungsgleichstrom an Land ist ein stark wachsendes Geschäft“, sagt deren Leiter Thomas Haupt. Der Diplom-Wirtschafts-Ingenieur kann sich gerade nicht über mangelnde Arbeit beschweren: Aktuell hat sein Unternehmen den Auftrag für die Produktion und Installation von fünf Plattformen, darunter diejenigen für die geplanten Windparks vor Borkum, Helgoland und Sylt. Die von Haupts Team entwickelten Plattformen mit der klingenden Werksbezeichnung WIPOS (Wind Power Offshore Substation) zeichnen sich im Vergleich zu Lösungen von Wettbewerbern dadurch aus, dass sie als schlüsselfertige Komplettlösungen am Windpark ankommen. „Wir haben einen sehr starken schiffbaulichen Ansatz“, unterstreicht Haupt. Siemens konstruiert die Plattformen als geschlossene Systeme,
Thomas Haupt: der Siemens-Ingenieur hat als Fachmann für Energieübertragung die Netzanbindung der entstehenden Offshore-Windparks von Hamburg aus fest im Blick.
die schwimmend zum Windpark geschleppt werden können, sich dort komplett unter Wasser auf die Trägerbasis andocken und dann auf eine Höhe von ca. 22 Meter über dem Wasser angehoben werden. Das Herzstück der Plattform sind die Umrichter, die den auf dem Meer erzeugten Wechselstrom in Gleichstrom umwandeln und diesen dann über Starkstromseekabel Richtung Festland schicken. Im Fall des Windparks „HelWin1“, der im Jahr 2013 vor Helgoland fertig werden soll, transportieren Seekabel eine elektrische Leistung von bis zu 576 Megawatt (MW) am Meeresboden bis nach Brunsbüttel. Dort wird der Gleichstrom dann wieder in Wechselstrom umgewandelt. Eine besonders leistungsstarke Energieübertragung für die Anbindung der Windparks vor Sylt mittels Gleichstrom wurde erst kürzlich unterzeichnet. Für Haupts Team bedeutet das die Lieferung einer Offshore-Energieübertragungsplattform mit einer Leistung von 864 Megawatt. Zum Vergleich: das ist in etwa soviel, wie ein großes konventionelles Kraftwerk liefert. Dabei liefert das Kompetenzzentrum aus Hamburg neben GleichstromÜbertragungs-Plattformen ebenfalls Wechselstrom-Übertragungs- bzw. Wechselstrom-Umspannstationen für Offshore Windparks, die entweder seeseitig erzeugte elektrische Energie mittels Wechselstromleitungen direkt an Land übertragen oder eben auf hoher See auf eine leistungsstarke Gleichstrom-Übertragungsplattform einspeisen.
Die Zentrale des Siemens EnergieSektors befindet sich im fränkischen Erlangen, wegen der Nähe zu den norddeutschen Werften in Rostock, Emden und Kiel und zu den nordeuropäischen Kunden entschied sich die Leitung für eine Ansiedlung der Abteilung Offshore-Stromübertragung am traditionsreichen Siemens-Niederlassungsstandort in Hamburg St. Georg. Haupts Abteilung hat mittlerweile 40 Mitarbeiter, und der Personalaufbau geht weiter: „Wir suchen dringend Ingenieure mit Spezialisierung auf Schiffbaukonstruktion, Schiffsausrüstung, Elektrotechnik und Hochspannung“, so der Abteilungsleiter. Windenergie ist insgesamt ein stark wachsendes Geschäftsfeld bei Siemens, sowohl bei der Energieübertragung wie auch der Erzeugung. So ist das Unternehmen heute bereits Weltmarktführer beim Bau von Windturbinen für den Offshore-Einsatz. Erst im Februar hat Siemens einen weiteren Großauftrag zur Errichtung eines Offshore-Windparks in Deutschland erhalten. Für das Projekt „Borkum Riffgrund 1“ von DONG Energy liefert das Unternehmen bis zu 89 Windturbinen. Mit einer installierten Leistung von 320 Megawatt soll der Windpark in der Nordsee nach seiner Inbetriebnahme im Jahr 2014 sauberen Strom für bis zu 330.000 deutsche Haushalte liefern. In den vergangenen 20 Jahren hat das Unternehmen bereits mehr als 500 Windturbinen erfolgreich in europäischen Gewässern installiert.
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Opposition wat nu?
Hamburg nach der Bürgerschaftswahl – Welche Wirtschaftpolitik brauchen wir? Politisches Frühstück am 03.03. mit Prof. Dr. Thomas Straubhaar, Direktor des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI)
Prof. Dr. Thomas Straubhaar
Über eine Kernfrage der Hamburger Tagespolitik sprach mit Professor Straubhaar ein renommierter Wirtschafts-Fachmann. Entsprechend groß war an diesem Morgen das Interesse beim Politischen Frühstück im Spiegelsaal des Elysée-Hotels. Einleitend nahm der Landesvorsitzende, Matthias Leutke, Stellung zur Lage nach dem 20. Februar. Der Wahlsieg der SPD sei – jedenfalls in seinem Ausmaß – nur erreicht worden, weil Olaf Scholz im Wahlkampf immer wieder als Vertreter einer vernünftigen Wirtschaftspolitik aufgetreten sei. Diese habe sich von der Handschrift des CDU-Senats kaum unterschieden. Der Wirtschaftsrat sehe nun der versprochenen Politik unter Leitung von Frank Horch hoffnungsvoll entgegen, werde dabei allerdings ein kritischer Beobachter bleiben.
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Professor Straubhaar begrüßte, dass die Vision der „Wachsenden Stadt“ erhalten bliebe. Dieses Stephan Gummert, Norbert Basler, Dr. Andreas Odefey, Leitbild sei lebenswichNikolaus Winther tig für die Zukunft der Stadt, denn nur durch Wachstum könimmer mehr auf ein Wachsen des ne Wohlstand langfristig gesichert werDienstleistungssektors zu vertrauen. den. Hamburg müsse Menschen anzieDie Industrie mache Deutschland stark hen – auch Nicht-Deutsche – und und sei der Kern des Wohlstands. Die zugleich für alle Altersschichten attrakDienstleistungen wären die Schale. Das tiv sein. Zu den Elementen des Wachsgelte auch für Hamburg. Dabei solle tums zähle nicht zuletzt eine stärkere sich die Stadt (auch im ZusammenwirInternationalisierung. Hier sah Straubken mit der Metropolregion) auf ihre haar deutliche Defizite, beispielsweise Stärken konzentrieren, auf die Schiffim akademischen Bereich bei der Zufahrt, die Luftfahrt, den Gesundheitssammensetzung von Professorenschaft sektor, natürlich auch auf die Medienund Mittelbau an der Universität. Ein landschaft. Zudem könne Hamburg gutes Vorbild für internationales Flair Industriebetriebe aus küstenfernen sei die Stadt Frankfurt. Standorten anziehen, wenn sie Teile Straubhaar warnte davor, die Beihrer Produktionskette (Transport-)kosdeutung der Industrie für die Hansetengünstiger in Hafennähe ansiedeln stadt zu unterschätzen und stattdessen wollten. Für eine konstruktive Oppositionspolitik empfahl Straubhaar, folgende Themen im Visier zu behalten: I Hamburg als Industriestandort stärken. I Infrastrukturkonzepte auf den Weg bringen, so ein Verkehrs- und ein Energiekonzept. I Hafenausbau und Elbvertiefung vorantreiben. Der Senat müsse deutlich machen, dass diese Projekte auch für andere Bundesländer existenziell wichtig seien. Es handele sich nicht um spezielle Hamburger Probleme, sondern um nationale Fragen
I Förderung und Internationalisierung von Wissenschaft und Bildung. I Metropolregion ausbauen und die betroffenen Gebiete auch funktional integrieren. Straubhaar wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass im Umland Flächen für eine wachsende
Neu im Landesvorstand
Katharina von Ehren
Frank Glücklich und Dr. Herlind Gundelach, Senatorin a.D.
Region zur Verfügung stünden, die Hamburg u. U. nicht mehr anbieten könne. I Endlich das Prinzip einhalten, dass die Ausgaben nicht größer als die Einnahmen sein dürfen. I „Sunshine law“, d.h. gesetzliche Regelungen zeitlich befristen und am Ende erneut auf ihre Eignung überprüfen.
Gunther Bonz
Auf ihrer Versammlung haben die Mitglieder die Unternehmerin Katharina von Ehren zur stellvertretenden Landesvorsitzenden gewählt. Die 44jährige ist Nachfolgerin von Aygül Özkan, die im vergangenen Jahr Ministerin in Niedersachsen wurde. Von Ehren war Geschäftsführerin des traditionsreichen Pflanzenhandels Lorenz von Ehren GmbH & Co. KG und geht nun eigene Wege. Ebenfalls aus beruflichen Gründen aus dem Vorstand ausgeschieden ist Claudia Leske. Ihre Selbständigkeit als Business Coach beansprucht ihre volle Aufmerksamkeit. Gemeinsam mit Aygül Özkan hatte Leske u.a. die Podiumsdiskussion „Megatrend Frauen“ organisiert, die im Landesverband großen Zuspruch erfahren hatte.
Dirk Ulrich Naumann zu Grünberg
Neu in den Landesvorstand kooptiert ist Gunther Bonz. Der 53jährige Jurist war 20 Jahre lang in verschiedenen Positionen der Wirtschaftsbehörde tätig, zuletzt 2004 bis 2008 als Staatsrat. Seit Juni 2009 ist er Generalbevollmächtigter der EUROGATE-Holding und Mitglied der Geschäftsführung von EUROGATETochtergesellschaften. Auf Vorschlag des Juniorenkreises in den Vorstand kooptiert wurde Dirk Ulrich Naumann zu Grünberg. Der 35jährige ist Geschäftsführender Partner der Naumann zu Grünberg & Partner Rechtsanwälte & Steuerberater. Über die Mitgliederversammlung am 30. März berichten wir in der nächsten Ausgabe. CA
Bundesverdienstkreuz für Professor Gerd-Winand Imeyer
Matthias Leutke, Wolfgang Burgard
Eine kritische Betrachtung im Referat und in der anschließenden Diskussion galt dem zunehmenden Einfluss von Bürgerbegehren. Man sah es als gegeben an, dass inzwischen Minderheiten die Verwirklichung wichtiger Projekte – z.T. wegen Partikularinteressen – verhindern können. Da die bereits geschaffene Gesetzeslage kaum wesentlich zu verändern wäre, sei eine wesentlich intensivere Kommunikation zwischen den Planern und der Bevölkerung der beste Lösungsweg. Eine große Dagegen-Partei schließlich schade dem Wirtschaftsstandort Deutschland in bedrohlichem Maße. He
Vor seinem Ausscheiden hat Bürgermeister Christoph Ahlhaus Prof. Dr. Gerd-Winand Imeyer das Bundesverdienstkreuz am Bande überreicht. Imeyer ist seit 15 Jahren ehrenamtlich für Bulgarien im Einsatz, davon neun Jahre neben seinem Beruf als Vorsitzender des Vorstandes der HanseMerkur Versicherungsgruppe Hamburg und sechs Jahre nach seinem Übertritt in den Ruhestand. „Bulgarien ist mein Lebensmittelpunkt geworden“, sagt der 1934 geborene erste Honorargeneralkonsul der Republik Bulgarien nach der Wende. Geehrt wurde Imeyer u.a. für sein Engagement bei der Förderung bulgarischer Studierender in Hamburg. Sein besonderes Augenmerk gilt dem Studierendenaustausch im Rahmen der
Partnerschaft der Universität Hamburg mit der Universität Sofia. Ebenso wird sein Einsatz für die Beziehungen der Universität Hamburg zu bulgarischen Einrichtungen gewürdigt. Dem Wirtschaftsrat ist Imeyer seit vielen Jahren als Mitglied verbunden. Wir gratulieren Professor Imeyer und wünschen ihm für seine weiteren Projekte viel Erfolg. CA
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Arabien brennt. Ein Fachmann nimmt Stellung
Arabien im Umbruch? Europa und der Mittelmeerraum zwischen Vision und Konfliktmanagement Mittagsveranstaltung am 21.03. mit Professor Dr. Udo Steinbach, ehem. Direktor des Deutschen Orient-Instituts in Hamburg Prof. Dr. Udo Steinbach, Matthias Leutke, Senator a.D. Reinhard Stuth
Prof. Dr. Thomas Straubhaar
Aktueller hätte der Landesverband den Referenten und sein Thema nicht wählen können. Während der Libyenkonflikt gerade in die Kriegsphase überging, fasste der Ballsaal im Steigenberger-Hotel kaum die Interessenten, die Professor Steinbach und seine Einschätzung zur revolutionären Entwicklung in der arabischen Welt hören wollten. Die Zuhörer waren auf eine kompetente Meinung gespannt mit Aussagen, ob die ausgebrochenen oder latenten Revolten in friedlichen Bahnen enden dürften oder ob Veränderungen in Nordafrika und im Nahen Osten uns
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Ländern ein unterschiedliches Gesicht haben. Während demokratische Verhältnisse in Ägypten und Tunesien nach einem Aufstand nunmehr eine Chance hätten, könnten Marokko und Algerien sogar durch freiwillige Zugeständnisse der Obrigkeit ohne Revolution davonkommen. „Von Libyen wird man in vierzehn Tagen nicht mehr sprechen.“ Gemeint war wohl das Problem Gaddafi, nicht die weitere Entwicklung. Als in jeder Hinsicht wichtigstes Franoch auf viele Jahre hinaus beschäftigezeichen sah Steinbach die Entwickgen und beunruhigen werden. lung in Saudi-Arabien an, nicht nur wegen dessen großer Bedeutung für Die Tunesier hätten einen Funken in die Weltwirtschaft („der Ölpreis könneinen Heuhaufen geworfen, so Steinte ins Unermessliche steigen“), sondern bach. Entgegen westlicher Prognosen auch im Hinblick auf die politische sei es jedoch nicht ein fundamentaler Stabilität auf der gesamten Halbinsel. Islamismus, der sich Hier kämen – anders als Die Tunesier haben Bahn breche. Vielmehr in Nordafrika – die hefeinen Funken in einen seien Volkszorn gegen tigen Differenzen zwiDespotismus, Armut schen Sunniten und Heuhaufen geworfen und Korruption losgeSchiiten zum Tragen. treten. Die kritischen Punkte beträfen Die Schiiten, in Saudi-Arabien als fast die ganze arabische Welt, dennoch „Underdogs“ in der Minderheit, würden werde der Aufruhr in den einzelnen vom Iran unterstützt und könnten sich
gegenüber einem sunnitischen Herrscher auflehnen, wie z.B. in Bahrain. Allerdings genieße der saudische König persönlich so hohes Ansehen in der Bevölkerung, dass kaum eine breite Revolte ausbrechen werde. Das Problem sei jedoch, dass Abdullah vermutlich
Die härtesten Auseinen eigenen Staat beDie wichtigste Frage einandersetzungen ertrogen worden (zuvor war ist die Entwicklung in wartet Steinbach in SyriArabien bis zum 1. WeltSaudi-Arabien en, weil das herrschende krieg unter türkischer System das brutalste im Herrschaft). Stattdessen arabischen Raum sei. Steinbach schätzt habe die zionistische Bewegung an Bo80 Prozent der Bevölkerung als Gegner den gewonnen. Die Palästinenser würden von Israel gedemütigt und unterdrückt. Der internationale Druck für Jochen und einen echten Frieden in Palästina werJan-Nikolaus Voswinckel de wachsen. Ohne Einmischung von außen – USA und EU – sei allerdings kein vernünftiges Abkommen erreichbar.
Christian Lindner, Sibylle Umlauf, Thomas Mattheis (v.l.)
nur noch ein Jahr zu leben habe. Seine Nachfolge werde neuerdings von einem vielköpfigen Treuerat bestimmt, der keineswegs eine überzeugende Lösung garantiere. Dann könne eine sehr gefährliche Situation entstehen (mit Irans Einfluss im Hintergrund). Auch der Irak werde dabei eine wichtige Rolle spielen, mit schiitischer Mehrheit und deshalb in Gegnerschaft zum saudischen Königshaus.
des Systems ein. Ein eher friedlicher Verlauf sei dagegen für Veränderungen in den Emiraten und in Katar anzunehmen, da hier die Herrscher volksverbundener regierten als Despoten mit revolutionärem Hintergrund. Zu den zentralen Thesen Steinbachs gehört die Forderung, dass Israel zum Frieden gebracht werden muss. Die Araber seien im Jahr 1917 von den Westmächten um deren Versprechen für
Steinbach beschwor als Forderung, die arabische Welt solle zu mehr Gemeinsamkeit finden. Es könne nur Ruhe geben, wenn die riesigen Ausgaben für Waffensysteme umgeleitet würden in Investitionen zur Stabilisierung der politischen Situation im Innern, d.h. zur wirtschaftlichen Entwicklung mit Perspektiven für die Menschen. Die Europäer sollten bei ihrer Politik wiederum nicht verkennen, dass sie den arabischen Raum brauchen, nicht nur wegen seiner gewaltigen Ressourcen. Aus dieser Sicht befürwortete Steinach die vorsichtige Haltung der Bundesregierung im Weltsicherheitsrat. He
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JUNIORENKREIS Beirat des Juniorenkreises gegründet Im Rahmen eines Festakts im ÜberseeClub im Dezember hat der Landesvorsitzende Matthias Leutke die Mitglieder des neu errichteten Beirats des Juniorenkreises ernannt. „Es ist mir eine Herzensangelegenheit, die Verbindung und den Austausch zwischen den Unternehmergenerationen des Wirtschaftsrates zu stärken“, so Matthias Leutke. Zweck ist es, unse-
re jüngste Unternehmergeneration, die sich bereits durch ihr persönliches Engagement um den Wirtschaftsrat verdient gemacht und die Vernetzung der Generationen vorangetrieben hat, zu stärken: „Der Beirat soll als Brücke zwischen unseren jungen und den erfahrenen Unternehmerpersönlichkeiten dienen.“ Das Gremium ist ein Pilotprojekt des Landesverbands Hamburg, das Signalwirkung auch für an-
dere Landesverbände des Wirtschaftsrates entfalten dürfte. Der Beirat hat Katharina Ulmer zur Vorsitzenden und Florian Eilken sowie Dr. Christoph von Burgsdorff zu stellvertretenden Vorsitzenden des Beirats gewählt. Die Mitglieder stellen wir Ihnen in der nächsten Ausgabe des Journals vor. Dr. Christoph von Burgsdorff Stellv. Vorsitzender des Beirats
Neuer Landesvorstand Rene S. Spiegelberger, langjähriger Landesvorsitzender des Juniorenkreises, ist am 1. März zum Bundesvorsitzenden gewählt worden. Der Kulturstifter und Hamburger Unternehmer verlegt damit den Schwerpunkt seiner Arbeit nach Berlin. Florian Eilken, bei der Wahl des Landesvorstandes im Dezember zu seinem Stellvertreter gewählt, bekleidet seither das Amt des Landesvorsitzenden. Der Consultant bei der AEROTEC Engineering GmbH wird vertreten durch Thomas Scheffel, Consultant Datenschutz und Compliance bei der tekit GmbH. Scheffel vertritt den Hamburger Verband außerdem im Bundesvorstand des Juniorenkreises. Bei ihren Aufgaben unterstützt wird die Spitze des Landesvorstandes von Rechtsanwalt Dirk Naumann zu Grünberg, Naumann zu Grünberg Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, Peer Ehnert, Relationship Manager LGT Bank Deutschland & Co. OHG, Dr. Philip Marx,
Neuer Landesvorstand des Juniorenkreises: Dr. Philip Marx, Peer Ehnert, Florian Eilken, Thomas Scheffel, Cathrin F. Sikor, Tim Albrecht, Rene S. Spiegelberger und Dirk Naumann zu Grünberg (v.l.)
der im Bereich Relationship Management der M.M. Warburg & Co. KGaA tätig ist, und Tim Albrecht, Einkauf Rohkaffee beim Hamburger Unternehmen J.J. Darboven GmbH & Co. KG. Mit Cathrin F. Sikor, Fellow Senior Associate bei McKinsey & Company, Inc. gelang es dem Vorstand, eine weibliche Unterstützung zu gewinnen und durch einstimmig beschlossene Kooptation auch
für die verbleibende Amtsdauer zu halten. Der Hamburger Landesvorstand des Juniorenkreises ist damit in einem weiten Branchenspektrum, beginnend bei Beratung über Ingenieurwesen, Recht und Finanzen bis hin zur Industrie aufgestellt und ermöglicht mithin einen vielseitigen Blick auf den Wirtschaftsstandort Hamburg. Florian Eilken
Der Juniorenkreis blickt in die Zukunft Wir, der neue Landesvorstand, freuen uns sehr auf die kommenden Monate, die Herausforderungen, die das neue Jahr mit sich bringt, und natürlich freuen wir uns auf die Zusammenarbeit mit Ihnen! Das Jahr 2011 begann gleich mit einem spannenden Programm, denn auch wir haben mit unserer Arbeit begonnen und uns einiges vorgenommen, was wir gemeinsam mit Ihnen in
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diesem Jahr erreichen möchten. Der neue Vorstand ist bereit, seine Kräfte zu bündeln und die hervorragende Vorarbeit des alten Vorstandes mit viel Engagement weiterzuführen. Denn schließlich sind es die Freude und der Wille, die am Ende die Qualität des Erfolges bestimmen. In diesem Jahr stehen die Veranstaltungen unter dem Leitfaden: Green Capital – Chance für die Hamburger
Wirtschaft. In diesem Sinne empfehlen wir Ihnen die nächste Veranstaltung am 17. Mai zum Thema Windenergie mit Jan-Menko Grummer und Ernst & Young. Zum Abschluss lassen Sie mich noch die volle Solidarität des Juniorenkreises für Japan und deren Bürger zum Ausdruck bringen. Vielen Dank. Florian Eilken
Junge Kandidaten für die Bürgerschaft stellen sich den Hamburger Junioren vor Zwölf Tage vor der Wahl zur Hamburgischen Bürgerschaft lud der Juniorenkreis des Wirtschaftsrates seine Mitglieder und sechs junge Kandidaten der CDU zum Abendessen in den Anglo German Club. Dabei wurde in der Vorstellungsrunde schnell klar, dass junge Politiker zu weit mehr als zum Plakatekleben fähig sind. In einem Impulsvortrag erläuterte der Vorsitzende des Haushaltsausschusses der Bürgerschaft, Roland Heintze, wie sich die Hamburger CDU im Wahlkampf aufgestellt hat. Eindrucksvoll erklärte er außerdem, warum die Wahlversprechen der gegnerischen Seite zu Recht als unseriös erachtet werden. Danach hatten die jungen Kandidaten das Wort und die Möglichkeit sich vorzustellen. Mit dabei waren Kat-
Florian Kämereit, Florian Eilken, Dennis Weber und Jan Schmidt (v.l.)
harina Wolff, Kandidatin im Wahlkreis Harvestehude, der Finkenwerder Abgeordnete Heiko Hecht, der Winterhuder Kandidat Christian Bosse sowie Dennis Thering aus dem Alstertal. Im Anschluss an eine Podiumsdiskussion an der Bucerius Law School stieß auch Carsten Ovens, Spitzenkandidat der Jungen Union mit zur Runde. Als Beglei-
tung brachte er den Landesvorsitzenden der Jungen Liberalen, Finn Ole Ritter, mit. Nach einer angeregten Diskussion, die von der Elbvertiefung über die Haushaltskonsolidierung bis zur Kulturpolitik reichte, klang der Abend mit noch vielen Einzelgesprächen an der Bar gemütlich aus. Thomas Scheffel
Europäische Umwelthauptstadt 2011 – Chance und Verpflichtung für Hamburg Umweltschutz und Energiepolitik sind eng miteinander verbunden. Ob wachsende Offshore-Windparks, wettbewerbsfähige Elektro-Autos oder die Förderung der Photovoltaik. Es geht um die umweltverträgliche, effiziente und wirtschaftlich attraktive Nutzung erneuerbarer Energiequellen. Hamburgs Ernennung zur „European Green Capital 2011“ hat der Juniorenkreis zum Anlass genommen, gemeinsam mit Rüdiger Kruse MdB, Pieter Wasmuth, Generalbevollmächtigter der Vattenfall Europe AG für Hamburg und Norddeutschland sowie Holger Gassner, Leiter Märkte und Politik bei der RWE Innogy GmbH, über die Zukunft der Energiemärkte zu diskutieren. Als Mitglied des Vorstands des Juniorenkreises moderierte Dr. Philip Marx von der M.M. Warburg & CO KGaA die Diskussion. Die Diskutanten waren sich einig darin, dass es nicht nur einen Weg zur klimafreundlicheren Energiegewinnung gebe, sondern verschiedene Ansätze zu verfolgen seien. Hierbei habe allerdings die Politik die richtigen Anreize zu schaffen, die nicht – wie
Florian Eilken, Rüdiger Kruse MdB, Pieter Wasmuth, Dr. Philip Marx, Holger Gassner, Dr. Christoph v. Burgsdorff (v.l.)
etwa bei der Solarförderung – zu Fehlallokationen führen dürfen. Um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie zu erhalten und eine Abwanderung der Unternehmen zu vermeiden, müsse allerdings auch gewährleistet sein, dass Strom für die Industrie bezahlbar bleibe, so die Vertreter von RWE und Vattenfall. Die Kosten einer Neuausrichtung der Energieversorgung müssten letztlich in erheblichem Umfang von den weniger leicht abwandernden Endverbrauchern getragen werden.
Mit dieser rundum gelungenen Veranstaltung war der Juniorenkreis erstmals bei der Luther Rechtsanwaltsgesellschaft zu Gast, die dafür sorgte, dass die mehr als 45 Teilnehmer im Anschluss an die Diskussionsrunde bei Fingerfood und einem guten Glas Wein noch bis in den späten Abend die Gespräche fortsetzen konnten. Dr. Christoph v. Burgsdorff, Luther Rechtsanwaltsgesellschaft Stellv. Vorsitzender des Beirats des Juniorenkreises
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Landesfachkommission Gesundheitswirtschaft Wirtschaftliche und demographische Veränderungen haben in den letzten Jahren zu einer Neuorientierung im Gesundheitswesen und damit verbunden zu einem tiefgreifenden Strukturwandel geführt. Neben der zunehmenden Kosten-Nutzen-Orientierung spielen auch Themen, wie der drohende Fachkräftemangel und die Sicherstellung einer flächendeckenden, wohnortnahen ärztlichen Versorgung, eine Rolle. „Zukunftsbranche Gesundheitswirtschaft – Chancen für die Freie und Hansestadt Hamburg“ lautete der Titel, zu dem die Landesfachkommission im November den zu dieser Zeit noch amtierenden Präses der Behörde für Wirtschaft und Arbeit, Senator Ian K. Karan, begrüßte. Erörtert wurden die Gesamtsituation der Gesundheitswirtschaft, die besonderen Chancen der Branche sowie die Restriktionen durch Gesetze, Verordnungen und behördliches Handeln. Die Kommission begrüßte die zunehmende Aufmerksamkeit, die der Senat der Branche geschenkt habe. Immerhin fielen 2009 von den insgesamt rund 80.000 Beschäftigten im Hamburger Gesundheits- und Sozialwesen fast zwei Drittel (63,2 Prozent) auf das Gesundheitswesen (HWWI). Außerordentlich positiv beurteilte die Kommission die Arbeit der Norddeutschen Life Science Agentur GmbH
(Norgenta). 2004 als länderübergreifende Projekt- und Servicegesellschaft von Hamburg und Schleswig-Holstein gegründet, vernetzt und koordiniert sie die Life Science Aktivitäten Norddeutschlands für ein international wettbewerbsfähiges Cluster. Um den
Zu Gast bei der Kommission: Ian K. Karan, Senator a.D.
Standort auch weiterhin erfolgreich entwickeln, vernetzen und vermarkten zu können, benötige die Agentur die volle Unterstützung der Stadt. Eine bessere Zusammenarbeit mahnte die Kommission bei der Unterstützung von Unternehmen aus der Gesundheitswirtschaft an. Die Wirtschaftsbehörde müsse eine führende Position als Ansprechpartner der Betriebe übernehmen. Senator Karan regte an, einen Ansprechpartner für alle Behörden zu benennen und bot an, diesen in seiner Behörde anzusiedeln. Bedeutender Faktor für den Gesundheitsstandort Hamburg ist die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte. Handlungsbedarf sieht die Kommission – vor allem in Hinblick auf den sich
abzeichnenden Fachkräftemangel – bei der Beschäftigung ausländischer Ärzte. Im Hamburger Gesundheitswesen liegt der Anteil ausländischen Personals zwar über dem Bundesdurchschnitt, doch betrifft dies vor allem die einfacheren Tätigkeiten (mit 10,2 Prozent gibt es besonders viele Ausländer unter den Helfern in der Krankenpflege). Unter den Ärzten ist der Anteil zwischen 1999 und 2009 entgegen dem bundesdeutschen Trend auf 3,6 Prozent gefallen (HWWI). Ziel müsse sein, Hamburgs Humanressourcen noch effizienter zu nutzen und Experten an sich zu binden. Gesundheitsberufe müssten attraktiver gestaltet und mehr junge Menschen für diese Branche gewonnen werden. Insgesamt bietet das Gesundheitswesen sehr gute Beschäftigungsperspektiven. Innerhalb nur eines Jahres stieg die Zahl der Beschäftigten um 3.300 (4,1 Prozent). 700 Stellen und 150 Ausbildungsplätze sind laut Agentur für Arbeit in Hamburg derzeit unbesetzt. Dabei spielen häufig auch die Rahmenbedingungen eine Rolle. So weist die Kommission darauf hin, dass Pflegekräfte beispielsweise auf preiswerten Wohnraum und eine Anbindung der Kliniken mit dem öffentlichen Nahverkehr angewiesen seien. Die Kommission unter Leitung von Professor Heinz Lohmann wird ihre Arbeit auch in diesem Jahr weiter fortsetzen. Dr. Christina Arndt
Darboven Idee-Förderpreis
Seit zehn Jahren fördert Albert Darboven, Mitglied des Landesvorstandes des Wirtschaftsrates, mit dem von ihm gestifteten IDEE-Förderpreis junge Unternehmerinnen, die ihre innovativen
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und zukunftsorientierten Geschäftsideen verwirklichen wollen. Der mit 75.000 Euro dotierte Preis wird alle zwei Jahre vergeben und richtet sich an Existenzgründerinnen und Jungunternehmerinnen, die nicht länger als drei Jahre selbstständig sind. Als entscheidende Kriterien gelten: I Neuigkeitsgrad der Geschäftsidee I bereits erzielter bzw. zu erwartender Erfolg I persönliches Engagement I Anzahl der geschaffenen bzw. zu erwartenden neuen Arbeitsplätze
Zur Jury gehören u.a. Senatorin a.D. Prof. Dr. Karin von Welck, Dr. Henning Voscherau und unser Mitglied Prof. Dr. Sonja Bischoff. Bewerbungsunterlagen können von der Webseite des Unternehmens heruntergeladen (www.darboven.com) oder schriftlich angefordert werden bei: Ute Lund, segmenta pr, Feldbrunnenstraße 52, 20148 Hamburg. Einsendeschluss ist der 31. Juli 2011. Die Preisverleihung findet am 10. November 2011 in Hamburg statt. CA
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„Wer keine Zeit für seine Gesundheit hat, wird eines Tages Zeit haben müssen, krank zu sein.“ Harold J. Reilly
Paradigmenwechsel:
Betriebliches Gesundheitsmanagement gewinnt an Bedeutung Der demografische Wandel zwingt zum Umdenken. Das Durchschnittsalter der Beschäftigten steigt ebenso wie die Anzahl der über 50-Jährigen in den Betrieben. 2020 wird jeder dritte Arbeitsplatz mit einer Arbeitskraft über 50 Jahre besetzt sein. Ältere Beschäftigte haben andere Belastungen als junge Beschäftigte. So sind Mitarbeiter zwischen 50 und 54 zwar seltener, aber mit durchschnittlich knapp 17 Tagen im Jahr fast doppelt so viel krankgeschrieben wie ihre Kollegen in der Altersgruppe 20 bis 29. Mit dem Alter nehmen schwere Krankheiten zu. Ein längerer Ausfall eines Mitarbeiters führt zu organisatorischen Problemen und damit auch zu Produktivitätseinbrüchen. Wichtig ist deshalb das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM), das den Bedürfnissen aller Generationen im Unternehmen gerecht wird. Gute Konzepte und Strategien im Management garantieren zwar nicht auf Dauer den vitalen Mitarbeiter, doch wenn die Unternehmensführung die Weichen stellt, wird den Mitarbeitern eine Chance geboten. Die positive Öffnung zum betrieblichen Gesundheitsmanagement gewinnt neben den Geschäftsfeldern Märkte und Gewinne an Bedeutung und wird sich langfristig auszahlen. Der Erkenntnis, die deutsche Wirtschaft kranke am Fachkräftemangel, lässt sich mit qualifiziertem Personal aus dem Ausland entgegenwirken. Doch das reicht nicht. Die Forderung nach längerer Arbeitszeit wie „65+“ greift da schon mehr. Künftig geht es nicht nur um gesunde Führungskräfte, sondern auch und vor allem um gesunde Mitarbeiter, die den hohen Belastungen des Arbeitsalltags gewachsen sind. Den typischen Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Stoffwechselerkrankungen (Diabetes mellitus), musculoskeletale Erkrankungen, Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall, Depression und Burn-out kann mit bes-
seren Arbeitsbedingungen und einem gesunden Lebensstil oftmals vorgebeugt werden. Unsere Krankenkassen werben seit einigen Jahren vermehrt mit Präventionsangeboten. Gesundheitsförderung wirkt am besten und nachhaltigsten, wenn sie direkt in der Lebenswelt des Menschen ansetzt, und dazu gehört vor allem der Betrieb. Der Gesetzgeber hat dies bereits erkannt und begünstigt deshalb Investitionen von Unternehmen in die betriebliche Gesundheitsförderung. Geht es um die Finanzen, bleiben die Kassenmitglieder meist auf sich gestellt. Kosten für Präventionsmaßnahmen sind Privatsache und werden nicht erstattet, wenn es z.B. um ein Dauerangebot von Sportvereinen oder auch Fitness-Studiogemeinschaften geht. Nur über die Unternehmen lässt sich mit individuellen Programmen der Gesundheitszustand der Belegschaften nachhaltig verbessern. Die Techniker Krankenkasse hat bereits reagiert und setzt spezielle Berater für Unternehmen ein. Institute wie beispielsweise das Medizinische PräventionsCentrum Hamburg (MPCH) decken mit ihren Angeboten genau diesen Bereich ab, d.h. sie bieten umfassende medizinische Diagnostik, Lebensstiloptimierung und medizinische Begleitung.
Auch wenn sich vor allem klein- und mittelständische Unternehmen gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten mit Investitionen im BGM schwer tun, ist diese Investition eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten: Die Arbeitnehmer sind motivierter, gesünder und leistungsfähiger, die Unternehmen senken ihre Fehlzeiten, profitieren durch wirtschaftlichen Erfolg und Imagegewinn. Der Erfolg des Gesundheitsmanagements hängt im Wesentlichen von einer effektiven Organisation ab. Und das ist eine Führungsaufgabe. Nur wenn die Gesundheitsförderung Chefsache ist und die Beschäftigten gleichzeitig Verantwortung für die eigene Gesundheit übernehmen, können Verhältnisse und Verhalten langfristig gesünder werden. Gezielte Angebote für nachhaltiges individuelles Fitness-Coaching finden sich noch selten. Gesundheitschecks für Führungskräfte sind ein erster wichtiger Schritt. Wenn es allerdings nur bei pauschalen Empfehlungen zum Ernährungs- und Bewegungsverhalten der Arbeitnehmer bleibt, ändert sich nichts! Motivierte Führungskräfte, neue Strukturen und aktive Mitarbeiter minimieren krankheitsbedingte Fehlzeiten und garantieren den langfristigen Unternehmenserfolg. EJH
Grafik/Quelle: Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse 2011
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Landesverband Hamburg Ausgabe April 2011
JOUR FIXE Spielbank, Bildung, Rohstoffe – Panem et circensis beim JOUR FIXE Das dem Roulette entlehnte Motto „rien ne va plus“ („nichts geht mehr“) dominierte das Krisenjahr 2009. 12 Monate später sah die Wirtschaftslage sehr viel freundlicher aus, daher traf sich der JOUR FIXE im Dezember in der Spielbank Hamburg. Nicht nur, um den Aufschwung zu feiern und gleichermaßen Kugel wie Rubel bei Private Poker & Champagner-Roulette rollen zu lassen, sondern auch, um hinter die Kulissen des aufwändig renovierten Gebäudes am Stephansplatz zu schauen. Im Spiegelsaal diskutierten wir mit Gunda Windberger, Marketingleiterin der Spielbank Hamburg Jahr & Achterfeld KG, das Thema: Die Spielbank als Wirtschaftsbetrieb.
JOUR FIXE im Dezember: Mitglieder beim Pokern
Mitglieder beim Roulette
Neues Jahr, neues Spiel – neues Glück: Nachdem der Norddeutsche Regattaverein für unsere Treffen wegen der Folgen des Brandes unverändert nicht zur Verfügung steht, trafen wir uns im Januar erstmalig im „Hamburger und Germania Ruder Club“ am Alsterufer. Diese interessant gelegene Immobilie war der richtige Rahmen für Dr. Walter Pelka, Präsident der HafenCity Universität. Gerade im nationalen und internationalen Wettbewerb um Toptalente ist es wichtig, dass Hamburg weiterhin in Bildung und Wissenstransfer investiert. Die HafenCity Universität (HCU) – mit dem Schwerpunkt auf Baukunst und Metropolentwicklung – wird innovative und berufsbefähigende exzellente Studienangebote anbieten, um daraus ein einzigartiges interdisziplinäres Profil zu entwickeln. Ziel ist es, wichtige metropole Zukunftsthemen aufzunehmen und zeitnah qualitativ hochwertige Forschungsthemen umzusetzen. Nicht erst das Atomdrama in Japan macht deutlich, dass das Megathema Energie / Rohstoffe den Schlüsselfaktor darstellt. Für wirtschaftliche Leistungsfähigkeit ebenso wie für Einklang von Ökonomie und Ökologie. So lud der
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Glück bei Spiel?
JOUR FIXE im Januar: Gabriele Sievers, Dr.-Ing. Walter Pelka, Dr. Hanno Stöcker
Manfred Trantofsky und Guido Panke
JOUR FIXE im März zum Außentermin ins charmante Billbrook, wo uns Dr. Henner Buhck, Geschäftsführender Gesellschafter der Buhck Umweltservices GmbH & Co. KG, im Rahmen einer Betriebsbesichtigung den Abfall als Energie- und Rohstoffquelle nahe brachte. In zwei Gruppen durchmaßen wir eine Recyclinganlage für Industrieabfälle und erfassten in plastischer Eindringlichkeit, wie Abfallstoffe als hochwertige Rohstoffe genutzt werden können und welchen Nutzen die Hamburger Wirtschaft daraus zieht. Vor dem Hintergrund der bestehenden und kommenden weltweiten Rohstoffknappheit hat Hamburg im letzten Jahr eine Recycling-Initiative ins Leben gerufen. Neue Konzepte – auch für die Europäische Umwelthauptstadt – sind zwingend notwendig.
JOUR FIXE im März Gewerbeabfall im Anlieferungsbereich...
Der Gastgeber Dr. Henner Buhck und Dr. Hanno Stöcker
Sie erhalten noch keine Einladung zum JOUR FIXE? Dann melden Sie sich gerne in der Landesgeschäftsstelle, und diskutieren Sie mit bei spannenden wirtschaftlichen Themen in kommunikativer Atmosphäre. Sie erhalten bei zugelosten Sitzplätzen Gelegenheit zur Pflege bestehender und zur Knüpfung neuer Kontakte. Wir treffen uns am ersten Donnerstag im Monat. Wir freuen uns auf Sie. Dr. Hanno Stöcker Gabriele Sievers
... und dann auf die Laufbänder zur Sortierung
Frau v. Teuffel nimmt Abschied
Andrea v. Teuffel und Simone Niekammer
Andrea v. Teuffel wird ihre berufliche Tätigkeit am 30. April beenden. Viele unserer Mitglieder werden sie vermissen, war sie ihnen doch eine kompetente Ansprechpartnerin – sei es am Telefon, beim Empfang auf unseren Veranstaltungen oder als Planerin und Teil-
nehmerin beim Golfturnier oder für den ins Leben gerufenen JOUR FIXE Abend. Als die gelernte Buchhändlerin im April 1996 zur Geschäftsstelle des Wirtschaftsrats kam, brachte sie als Direktionsassistentin des Altonaer Museums und als Assistentin des Leiters PR des Ölkonzerns BP reiche Erfahrung für die Organisation und den Ablauf unserer Veranstaltungen mit, was bis heute im perfekten Ablauf zur Geltung kommt. Darüber hinaus widmete sich Frau v. Teuffel an zentraler Stelle mannigfaltigen Aufgaben, wie sie der Geschäftsstelle aus allen Richtungen gestellt werden, u. a. in den ersten Jahren der intensiven Betreuung der Mitglieder. Dem Wirtschaftsrat kam es da-
her sehr zu Gute, dass Frau v. Teuffel viele Mitglieder persönlich kennt. Der Landesverband lässt seine Mitarbeiterin nur ungern, zugleich aber mit den besten Wünschen für einen glücklichen – vorgezogenen – Ruhestand, ziehen. Auf der Position von Frau v. Teuffel finden unsere Mitglieder jetzt Frau Simone Niekammer. Sie ist seit Januar 2000 im Landesverband tätig und hat sich in die Mitgliederbetreuung und Organisation von Veranstaltungen eingearbeitet. Auch sie ist vielen von unseren Veranstaltungen her als „Namensgeberin“ wohl vertraut. Wir sind sicher, mit Frau Niekammer eine versierte Nachfolgerin gefunden zu haben. Dr. Manfred Hermann
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Landesverband Hamburg Ausgabe April 2011
... IM Ü B R IGEN – I N FOS AUS DER L AN DESGESC HÄFTSSTELLE HA MBU RG Am 30. April wird die Assistentin des Landesgeschäftsführers, Frau Andrea v. Teuffel, die Geschäftsstelle verlassen. Nach langjähriger Tätigkeit verabschiedet sie sich in den Ruhestand. Durch eine vorsichtige Reorganisation haben wir uns bemüht, den Übergang für Sie als unsere Mitglieder möglichst wenig spürbar werden zu lassen. Neben der bewährten Betreuung der Mitglieder wird Frau Simone Niekammer künftig auch als Assistentin des Landesgeschäftsführers tätig sein. Herzlich möchte ich Sie bitten, ihr dasselbe Vertrauen entgegenzubringen wie Frau von Teuffel. Frau Marcella
Altersberger wird sich verstärkt um die Einladungen und die Organisation der Veranstaltungen kümmern. Ich bin sicher, sie wird sich sehr schnell in diesen organisatorischen Verantwortungsbereich einarbeiten. Frau Dr. Arndt kümmert sich neben ihrer PR-Arbeit zusätzlich um die Programmgestaltung des Wirtschaftsrates. Ich bin überzeugt, Ihnen in Zukunft einen Wirtschaftsrat bieten zu können, der Ihre Erwartungen hinsichtlich politischer Einflussnahme, Programmgestaltung und Gedankenaustausch mehr als erfüllen wird. Sollten Sie trotz unserer Bemühungen das Gefühl haben,
dass wir nicht in allen Aspekten Ihren Wünschen und Erwartungen entsprochen haben, würden wir uns freuen, wenn Sie uns ansprechen.
Conrad Seiffert
WIR BEGRÜSSEN ALS NEUE MITGLIEDER IN DEN LANDESVERBÄNDEN HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEIN Dr. Audrey Hinrichsen Geschäftsführende Gesellschafterin German Temp Service GmbH
Carsten Ovens Projektmananger SAP Deutschland AG & Co. KG
Amadeus Fire AG
IABG – Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH Ottobrunn
Matthias Pietzcker Geschäftsführender Gesellschafter QUICKBORNER TEAM Gesellschaft für Planung und Organisation GmbH
Dr. Hubert Baltes Head of New Business Development Olympus Winter & Ibe GmbH
Jochen Knees Geschäftsführer Stemcor Deutschland Holding GmbH
Sebastian Blohm Leiter Kommunikation und Politik Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH
Antonia Sylvia Kotzan Inhaberin KCI Kotzan Consulting International Berlin
ADLER Real Estate AG Jon Abele Partner BearingPoint GmbH
Olaf G. Borkers Mitglied des Vorstands DES Deutsche EuroShop AG
Christian Lindner Area Manager, Amadeus Fire AG
Dr. Thomas Brakensiek Vorstand Hamburger Volksbank eG
Joachim Luserke Geschäftsführer Luserke Vermögensverwaltung GmbH
Oswald Brockerhoff Geschäftsführer Brockerhoff Consulting
Mathias Minkus Geschäftsführer SMZ Agentur für strategische Markenführung GmbH
Frank Burkert Partner Deloitte & Touche GmbH Centrum für angewandte Nanotechnologie CAN GmbH
Peter Niemann Geschäftsführer Friedrich Niemann GmbH & Co. KG Kronshagen Nordex SE
Sven Ehrenbrand Geschäftsführer KARO Gebäudereinigungs GmbH Dr. Philip Heimann
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Petra Obermayr Geschäftsführerin identity of art Ltd. Kunst für Unternehmen Reinbek
QUICKBORNER TEAM Gesellschaft für Planung und Organisation GmbH Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH Thomas Richterich Vorstandsvorsitzender Nordex SE Thomas Rosenke Betriebsleiter/Prokurist KARO Gebäudereinigungs GmbH SM Electronic GmbH Stapelfeld Bodo Sachau Geschäftsführender Gesellschafter Andreas J. Zachariassen Schiffahrtsges. mbH & Co. KG Achim Schaller Managing Director SM Electronic GmbH Stapelfeld Dr. Frank Schröder-Oeynhausen Geschäftsführer Centrum für angewandte Nanotechnologie CAN GmbH
WIR BEGRÜSSEN ALS NEUE MITGLIEDER IN DEN LANDESVERBÄNDEN HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEIN Michael Schwarz Geschäftsführender Gesellschafter Schwarze Rose GmbH Schwarze Rose GmbH Michael F. Seidel Vorstand Finanzen und Vertrieb Lloyd Fonds AG Michael Sens Geschäftsführer Ships Industry Marine Services Ships Industry Marine Services Cathrin F. Sikor McKinsey & Company Inc. Matthias Spott Geschäftsführer IABG – Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH, Ottobrunn Prof. Dr. Günther Strunk Partner Strunk Kolaschnik Partnerschaft Rechtsanwälte Steuerberater Strunk Kolaschnik Partnerschaft Rechtsanwälte Steuerberater Dr. Jens Thomsen Geschäftsführer Oral Prevent Mundhygiene Produkte Handelsgesellschaft mbH Carsten Wagner Inhaber / Geschäftsführer Erfolgswerft Werbe- und Vertriebsservice Katharina Wolff MdHB Geschäftsführerin Premium Consultants-Wolff GmbH Barbara Yaltrak Vorstand ADLER Real Estate AG
Dr. Ralph Ennenbach Stellv. Vorstandsvorsitzender Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein Bad Segeberg Fred Freyermuth Geschäftsführer Stadtwerke Barmstedt Barmstedt
Carl-Alexander Graf Plessen Inhaber Gutsverwaltung Sierhagen Sierhagen René Pogrzeba Firmenkundenbetreuer UniCredit AG Lübeck
Danfoss Silicon Power GmbH Schleswig
Björn Prölß Geschäftsführer HPL Technology GmbH Eutin
Dietmar Guidl Geschäftsführender Gesellschafter Dispatch Energy Innovations GmbH Itzehoe
R. Spethmann Import GmbH Ahrensburg
HUCKEPACK-WIEK KG Straßendienst im Auftrag des ADAC Lübeck Thomas Karl Klinger Geschäftsführer Unternehmer-Dialoge oHG Kiel Thomas Koch Steuerberater/Inhaber Das Steuerhaus Timmendorfer Strand Jens Broder Knudsen Geschäftsführender Gesellschafter Sartori & Berger GmbH & Co. KG Kiel Dr. Dr. Jens Kullik Landrat Kreis Steinburg Itzehoe Rüdiger Kutz Partner Civicon GbR, Kiel Holger Menzel Abteilungsdirektor UniCredit Bank AG Flensburg
Dr. Alexander Schröder Geschäftsführer Versicherungsstelle Wiesbaden Wiesbaden Ulf Schwinum M. A. & Abteilungsdirektor Michael Söffge Geschäftsführer Steinbeis Papier GmbH Glückstadt Carsten Stech Geschäftsführer Splendid Internet GmbH & Co. KG Kiel Steinbeis Papier GmbH Glückstadt Kurt Teipelke Geschäftsführender Gesellschafter AVB GmbH Büdelsdorf TELETRONIC GmbH Reinfeld Versicherungsstelle Wiesbaden Wiesbaden Jörg Warncke Mitglied der Geschäftsführung Steinbeis Papier GmbH Glückstadt
Rainer Brings Geschäftsführer Thomas-Beton GmbH Kiel
Kay Nernheim Geschäftsführer Ev. Stadtmission Kiel
Gerd-Jürgen Bruckschen Geschäftsführender Gesellschafter GJB Consulting GmbH Bad Schwartau
Frank R. Ost Geschäftsführer R. Spethmann Import GmbH Ahrensburg
Anke Wiek Geschäftsführerin HUCKEPACK-WIEK KG Straßendienst im Auftrag des ADAC Lübeck
Björn Eggers Abteilungsdirektor UniCredit Bank AG Kiel
Dr.-Ing. Frank Osterwald Director Danfoss Silicon Power GmbH Schleswig
Bernd (Dipl.-Ing.) Zblewski Geschäftsführer TELETRONIC GmbH Reinfeld
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Landesverband Hamburg Ausgabe April 2011
Warum ich Mitglied im Wirtschaftsrat bin
Wir gratulieren zur langjährigen Mitgliedschaft 35jähriges Jubiläum Dr. Michael Lichtenauer Rechtsanwalt 25jähriges Jubiläum Volker Heinz 20jähriges Jubiläum
„Ich habe die Hoffnung, dass sich nach der Finanzkrise etwas in Deutschland verändern kann. In den letzten Jahren hat sich die Frage nach der Profitabilität von Geschäften immer mehr in den Vordergrund geschoben. Auch in der Schifffahrt spielen Finanzgeschäfte eine erschreckend große Rolle. Wir müssen zurückkehren zu den eigentlichen Werten, die unsere Geschäfte ausmachen. Passion und Berufung sind von viel größerer Bedeutung als der kurzfristige Profit ohne Werterhaltung.“ Gerda Rohden Managing Director GRS Rohden Shipping GmbH & CO KG
Rainer Heydenreich Vice Chairman UBS Deutschland AG Dieter Oster
“Ich bin kürzlich aus Dortmund nach Hamburg gezogen. Als Mitglied des Wirtschaftsrates wandte ich mich sofort an den hiesigen Landesverband, um mit Hamburger Unternehmern in Kontakt zu treten. Da der Wirtschaftsrat in jedem Bundesland vertreten ist, fällt es leicht, in einer neuen Umgebung unter Gleichgesinnten Anschluss zu finden.“ Andreas Bruckner Geschäftsführer Aon Jauch & Hübener GmbH Versicherungsmakler
Alexander Raab Geschäftsführer Clic Inneneinrichtung GmbH
NACHLESE „Der Reichtum kommt nicht von der Umverteilung, der Reichtum kommt von Fleiss und Leistung.“ Franz Josef Strauss
Royal Spa Kitzbühel Hotel: 9. Kitzbüheler Golffestival Vom 26. Juni bis 3. Juli gibt es wieder spannende Turniere und stimmungsvolle Festival-Abende. Zum ersten Mal wird das Royal Spa Kitzbühel Hotel in Jochberg das Eröffnungsturnier und die Abendveranstaltung ausrichten. Nicht nur während des Hahnenkamm-Rennens im Winter befindet sich der legendäre Tiroler Skiort Kitzbühel im Ausnahmezustand – auch im Som-
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mer sorgt das Golffestival für Kultstatus. Jahr für Jahr zieht der Top-Golfevent zahlreiche bekannte Persönlichkeiten aus Sport, Wirtschaft und Entertainment an. In diesem Jahr verspricht das Kitzbüheler Golffestival dank des abwechslungsreichen Rahmenprogramms mit spannenden Turnieren und SocietyHighlights wieder eine abwechslungs-
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reiche Woche für alle Spieler zu werden. Auf den vier Topplätzen der Alpen geht es bei den sechs Wertungsturnieren um den Wanderpokal „Golf Festival Kitz Cup“. Die besten vier Bruttoergebnisse auf den Golfplätzen GC Eichenheim, GC Kitzbühel, Golf- und Landclub Rasmushof sowie GC Kitzbühel Schwarzsee entscheiden über den Sieg. Spezielle Golfpackages des Royal Spa Kitzbühel Hotels sind ab sofort buchbar. Informationen zum Golffestival finden Interessenten unter www. kitzbuehelroyalspa.com, oder unter www.golffestivalkitzbuehel.at. Golfsportler stehen im Royal Spa Kitzbühel Hotel ganz besonders im Fokus. Sie können im Haus mit dem „Golf Physio & Golf Mental Coach“ trainieren. Zum Einschlagen steht demnächst eine hauseigene Golfübungsanlage mit Putting und Chipping Area sowie Driving Range direkt vor dem I Hotel zur Verfügung.
LESERBRIEF – ANREGUNG ZUR DISKUSSION
Das Ende des „Ehrbaren Kaufmanns“ Es gereichte einem Hamburger Kaufmann einmal zur Ehre, nur Verbindlichkeiten einzugehen, die er zu jeder Zeit, also auch in einer Krise, einhalten kann. Diese Zeiten sind vorbei. Das erfolgreiche Geschäftsmodell der Neuzeit lautet: Werde ein Hasardeur und mache so viele Schulden, wie du kannst. Werde so schnell wie möglich „too big to fail“. Dann werden die Banken dich in einer Krise retten. Das können sie zwar nicht aus eigener Kraft, aber als Bank kann man ja jederzeit den Staat in Anspruch nehmen. Genau das geschah die letzten 18 Monate und geschieht noch immer deutschlandweit. Im Norden ist das Ganze in der Schifffahrt anzusehen. In den Boomjahren haben die Banken leichtsinnig bis fahrlässig zu viele zu teure Schiffe zu hundert Prozent finanziert. In der Krise sind sie wegen ihrer zu großen Engagements erpressbar. Also retten sie Reeder und Emissionshäuser, die eigentlich schon insolvent sind und über kein zukunftsfähiges Geschäftsmodell mehr verfügen. Dies ist nur zum kleinsten Teil dem Hausbankprinzip geschuldet. Vor allem geht es darum, kurzfristig Wertberichtigungen in den Bankbilanzen, also Verluste, zu vermeiden. Dem Ehrbaren Kaufmann hingegen werden mit Hinweis auf gefallene Schiffswerte neue Sicherheiten in Form von Liquiditätseinschüssen abverlangt. Die neu gewonnene
Liquidität wird an die Hasardeure als Kontokorrent weitergeleitet, damit diese den Schein des ordentlichen Kapitaldienstes wahren können. Nebenbei kann man auf solche Weise den Job der Bankmanager retten, die den Hasardeuren die Finanzierungen einst aufdrängten. Bei den Landesbanken trägt die Politik dieses Vorgehen mit, denn sie hat bei der Aufsicht versagt und müsste bei weiteren Verlusten Mitverantwortung übernehmen. Tatsächlich wirkt die Seilschaft zwischen Reedern, Emissionshäusern, Politik und Bankmanagern häufig auch zum Nachteil der Bank (und dem Steuerzahler), denn nun wird über lange Zeiträume zuviel Eigenkapital in riskanten Kreditengagements gebunden. In vielen Fällen wäre es für die Bank deutlich lukrativer, das Eigenkapital in neuen Engagements mit niedrigeren Risiken und höheren Margen einzusetzen. Dies wäre auch volkswirtschaftlich besser, denn das Kapital würde in effizientere Verwendungen verbracht. Die ganze Welt führt den Schumpeter’schen Gedanken der „schöpferischen Zerstörung“ im Mund – bis sie ihn gegen sich selbst gelten lassen soll. Heutzutage ist es üblich, das marktbereinigende und selbstheilende Wirken einer Krise mit dem Hinweis auf „Systemrelevanz“ zu unterbinden. Dabei ist systemrelevant gerade nicht, dass
Hasardeure gerettet werden, um behauptete Dominoeffekte zu verhindern. Denn dies führt dazu, dass die Strukturen erhalten bleiben, die die jetzige Krise herbeigeführt haben und die nächste herbeiführen werden. Systemrelevant ist stattdessen, dass Krisen marktbereinigend wirken können, indem sie überholte, ineffiziente Strukturen durch neue, effiziente Strukturen ersetzen. Nur so können die Voraussetzungen eines gesunden Aufschwungs geschaffen werden, von dem die Ehrbaren Kaufleute verdientermaßen profitieren, indem ihnen das Vertrauen und die guten Geschäfte der Zukunft zufließen. Nun aber wird nicht nur eine Generation von Unternehmern verdorben und von einer Jahrhunderte alten, bewährten Tradition Abschied genommen. Das, was geschieht, widerspricht auch dem Geist der Sozialen Marktwirtschaft und ist moralisch fragwürdig. Am Ende der Krise können die Hasardeure wie zuvor fortfahren und weiter mit hoher Geschwindigkeit wachsen. Sie dürfen auch in der nächsten Krise auf die bewährten Seilschaften und den Staat (die Steuerzahler) vertrauen. Der Ehrbare Kaufmann aber, der nur Verbindlichkeiten eingeht, die er auch halten kann, wird keine vergleichbare Dynamik entfalten und über die Jahre in die Bedeutungslosigkeit gedrängt. Christian Breuel
Presseschau
Hamburger Abendblatt, 4. März 2011
Hamburger Abendblatt, 18. März 2011
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Landesverband Hamburg und Landesverband Schleswig-Holstein Ausgabe April 2011
Interessentenbogen für den Wirtschaftsrat Das Gewicht des Wirtschaftsrats wird neben seinen Sachaussagen durch die Zahl seiner Mitglieder bestimmt. Die Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein freuen sich deshalb über Hinweise auf Personen, die sie für ihre Arbeit interessieren können. Wir danken Ihnen, wenn Sie uns hierzu den nachstehenden Antwortbogen, oder auch nur eine formlose Notiz zusenden. Sofern nicht von vornherein ein Eintritt gewünscht wird, laden wir die Betreffenden als Gäste zu mehreren Veranstaltungen ein, ehe wir die Frage einer Mitgliedschaft ansprechen. Wenn Ihnen die Vorgeschlagenen näher bekannt sind, könnten Sie ggf. mit folgenden Aussagen die Bereitschaft verstärken, unser Angebot aufzugreifen: Der Wirtschaftsrat steht durch sein Eintreten für die Soziale Marktwirtschaft der CDU nahe, ist aber eigenständig, seine Mitglieder sind nicht an die Partei gebunden. In beträchtlicher Zahl gehören auch Parteilose, ebenso wie Freunde und Mitglieder anderer Parteien dem Rat an, weil sie dessen Stimme schätzen und von ihm wirksamen Widerstand gegen die fortschreitende Krise der Marktwirtschaft in Deutschland erwarten. Der Wirtschaftsrat hat sich mit kompetenten, wählerunabhängigen Konzepten Gehör verschafft. Wirtschaftsrat der CDU e. V. Landesverband Hamburg Colonnaden 25 20354 Hamburg Fax: 040-30 38 10 59
Wirtschaftsrat der CDU e.V. Landesverband Schleswig-Holstein Sophienblatt 44-46 24114 Kiel Fax: 0431-67 20 76
1. Ich empfehle, folgende Personen zu den Veranstaltungen des Landesverbandes einzuladen und ggf. auf den Erwerb einer ordentlichen Mitgliedschaft anzusprechen. (Bitte Name, Anschrift, ggf. Unternehmenszugehörigkeit, Stellung im Unternehmen und - soweit bekannt - Telefon-/Telefaxnummer und E-Mail-Adresse angeben.) Ich bitte um eine Kontaktaufnahme zu diesen Personen I unter Hinweis auf mich vorzunehmen. I ohne Hinweis auf mich vorzunehmen.
2. Die nachstehenden Personen haben das 35. Lebensjahr noch nicht vollendet und sollten über den Juniorenkreis für den Wirtschaftsrat interessiert werden. (Bitte Name, Anschrift, ggf. Unternehmenszugehörigkeit, Stellung im Unternehmen und - soweit bekannt - Telefon-/Telefaxnummer und E-Mail-Adresse angeben.) Ich bitte um eine Kontaktaufnahme zu diesen Personen I unter Hinweis auf mich vorzunehmen. I ohne Hinweis auf mich vorzunehmen.
Hamburg/Kiel, den Unterschrift 38
Name in Druckbuchstaben
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Tag der Zukunft bei copy-druck in Hamburg „Sind Sie fit für die Zukunft?“ – unter diesem Motto stand die Einladung des Hamburger Crossmedia-Spezialisten copy-druck aus Hamburg-Wandsbek. Das Unternehmen öffnete am 23. März 2011 zum Tag der Zukunft seine Türen für Kunden, Zulieferer und Freunde des Hauses. Neuigkeiten und Trends rund um modernen Digital- und Offsetdruck sowie innovative IT-Dienstleistungen wurden präsentiert. Zudem wurde die Premiere einer neuen Druckanlage gefeiert. Catrin Kuhse erklärt neueste Technologien
Mehr als 100 geladene Gäste nutzten die Gelegenheit zu einem Einblick in das breit gefächerte Angebot. Sie ließen sich von der copy-druck-Belegschaft zeitgemäße Technologien erläutern, informierten sich über moderne Weiterentwicklungen gedruckter und digitaler Kommunikationsmaßnahmen und tauschten sich in lockerer Atmosphäre mit anderen Besuchern über aktuelle Branchentrends aus. Ob SmartPhone oder Touchscreen – an diesem Tag konnte jeder spielerisch die crossmediale Zukunft ausprobieren. Am Ende der Veranstaltung nahmen die Gäste ihre selbst gestalteten Visitenkarten, Poster oder personalisierten Notizbücher mit nach Hause.
Synergieeffekte durch Crossmedia Die Veranstalter richteten den Fokus des Events auf ihren ganzheitlichen Ansatz. „Wir sehen uns als Volldienstleister, stehen also nicht nur für die Herstellung gedruckter oder digitaler Medien, sondern entwickeln Konzepte aus aufeinander abgestimmten Maßnahmen und Produkten, die auf eine UrsprungsDatenquelle zurückgreifen. So lässt sich z.B. jedes gedruckte Exemplar durch Personalisierung individuell gestalten. Vor
allem im Bereich der digitalen Medien gibt es mittlerweile eine Vielzahl aufmerksamkeitsstarker Möglichkeiten für eine gezielte, persönliche Ansprache. Unsere Kunden profitieren durch die Zusammenführung dieser Kommunikationsplattformen durch Kostenvorteile und Synergieeffekte“, erläutert Jens Beckmann, Geschäftsführender Gesellschafter bei copy-druck. Und so fanden bei den Gästen besonders die Chancen und die weitreichenden Möglichkeiten crossmedialer Lösungen großes Interesse. Zum Leistungsspektrum von copy-druck zählt die technische Umsetzung verschiedener Printprodukte, wie Drucksachen in vielseitigen Ausführungen inklusive professioneller Bildbearbeitung. Darüber hinaus bietet das Unternehmen CDund DVD-Produktionen sowie umfangreiche IT-Dienstleistungen, z.B. Programmierung, Datenmanagement und Datenauswertung, sowie Logistik und Versand. Dabei greifen die Hamburger auf ein gut funktionierendes Netzwerk aus Kooperationspartnern in verschiedenen deutschen Städten zurück. „Hiermit bieten wir unseren Kunden einen noch besseren Service, denn so können unter anderem eilige Drucksachen direkt am Bestimmungsort produziert werden“, erläutert Catrin Kuhse, Geschäftsführende Gesellschafterin. Brillante Druckergebnisse, effektvolle Glanzveredelung Besonders stolz sind die Spezialisten von copy-druck auf ihre brandneue Hochleistungs-Digitaldruckmaschine
Xerox 1000 ColourPress, deren gleichmäßige Ergebnisse und gestochen scharfe Bilder dem Offset-Druck nicht nachstehen. Damit verfügt copy-druck als einer der ersten Anbieter über diese hochmoderne Technologie, die auf der Fachmesse IPEX 2010 in Birmingham vorgestellt wurde. Die Besucher zeigten sich am Tag der Zukunft beeindruckt von der Vielfalt der bedruckbaren Materialien: Das neue Drucksystem verarbeitet von federleichtem 55 g/m2Papier bis hin zum 350 g/m2-Karton alle erdenklichen Grammaturen. Gäste aus der Gestaltungsbranche interessierten sich besonders für die effektvolle Glanzveredelung, die durch die fünfte Farbstation der Anlage in einem Druckvorgang ermöglicht wird. Das Angebot zukunftsfähiger Produkte und Dienstleistungen geht für das Hamburger Unternehmen jedoch über den Einsatz modernster Technologien hinaus. „Als ÖKOPROFIT-zertifizierter und CO2-neutral arbeitender Betrieb legen wir Wert auf mehr Nachhaltigkeit und beraten unsere Kunden gern zu umweltschonenden Maßnahmen. Darunter fallen z.B. Print on Demand, also das Drucken auf Abruf in der genau benötigten Menge, die Verwendung von Recycling-Materialien oder der Einsatz unseres Poster-Printers Océ ColorWave 600. Mit seinem auf Wachs basierenden Toner werden emissionsfrei großformatige Bilder hergestellt. Darum passt ebenso die neue Xerox-Druckmaschine, die durch den Verzicht auf Fixieröl umweltverträglicher ist, gut in unser Programm“, unterstreicht Beckmann. I
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Landesverband Schleswig-Holstein Ausgabe April 2011
LANDESVERBAND SCHLESWIG-HOLSTEIN Meine Damen und Herren, liebe Mitglieder aus Schleswig-Holstein und Hamburg!
Dr. Philipp Murmann Landesvorsitzender Schleswig-Holstein
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achdem die SPD mit ihrem eher bürgerlichen Kandidaten Olaf Scholz in Hamburg einen Regierungswechsel herbeigeführt hat, konnte die Wahl des Kieler Oberbürgermeisters zum Spitzenkandidat nicht mehr überraschen. Es bleibt allerdings abzuwarten, inwieweit der inhaltliche Kurs der schleswig-holsteinischen SPD davon
beeinflußt wird. Nicht nur bei der für uns alle zentralen Frage einer nachhaltigen Haushaltskonsolidierung stehen sich die Positionen des neuen Spitzenkandidaten und des Landes- und Fraktionsvorsitzenden diametral gegenüber. Die CDU hat hier ein klares Profil und mit Dr. Christian von Boetticher einen designierten Spitzenkandidaten, der als Minister gezeigt hat, wie Einsparungen und der Abbau von Verwaltung praktisch umgesetzt werden können. Für den Wirtschaftsrat gilt es jetzt zuvorderst, Wachstumsimpulse zu setzen, ohne dabei den Pfad der Haushaltskonsolidierung zu gefährden. Während dazu im Januar ein Strategiepapier zur Teilhabe an dem Zukunftsmarkt Elektromobilität vorgelegt worden ist, arbeitet die Landesfachkommission Technologiepolitik an einer umfassenden Wachstumsinitiative, die im Rahmen einer Sektionsvorständekonferenz am 14. Juni verabschiedet
werden soll. Kerninhalte sind eine tiefgreifende Neuausrichtung des Bildungssystems, angefangen bei den Kindergärten bis hin zu den Universitäten und Forschungsinstituten. Ziel ist nicht nur ein insgesamt effizienter Einsatz der verfügbaren Mittel in diesem Bereich, sondern auch die Steigerung der Innovationsfähigkeit für den Standort. Neben dieser langfristig angelegten Wachstumsinitiative stellen sich weitere Herausforderungen für den dringend notwendigen Ausbau der Infrastruktur. Schon die Fortführung der A20, der Ausbau der A21 und die Ertüchtigung der B5 werden durch die begrenzten Mittel des Bundes lange hinausgezögert. Mit dem jetzt zudem noch notwendigen Ausbau der Hinterlandanbindungen für die feste Fehmarn-Belt-Querung muß dringend über neue Finanzierungsmodelle und neue Finanzierungsquellen nachgedacht werden. Hier müssen in Berlin Veränderungen herbeigeführt werden. Gleiches gilt für die anstehende Novelle des Gesetzes für die Erneuerbaren Energien, die nicht nur bei der Bioenergie, sondern auch bei der Förderung von Stromspeicherlösungen neue Akzente setzen muß. Es bleibt viel zu tun, und unser Wirtschaftsrat ist auf vielen Feldern gefragt. Bringen Sie sich nach Ihren Möglichkeiten mit Ihren Kompetenzen ein, damit Schleswig-Holstein ein nachhaltiges Wachstum von über 3 Prozentpunkten verwirklichen kann. Dann ist auch der durch die Schuldenbremse verordnete Stopp der öffentlichen Verschuldung im Jahr 2020 für Schleswig-Holstein möglich.
Mit freundlichem Gruß Ihr Dr. Philipp Murmann
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Schleswig-Holstein auf dem Weg zum ansiedlungsfreundlichsten Bundesland Mittagsgespräch der Sektion Kiel am 01.03.2011 im Romantik Hotel Kieler Kaufmann Hans-Jörn Arp MdL, Mittelstandsbeauftragter der Landesregierung, überzeugte durch seinen sachlichen Vortrag.
Daß sich der Beauftragte für den Mittelstand der Landesregierung Schleswig-Holstein so schnell als Erfolgsmodell erweisen konnte, ist zuvorderst Hans-Jörn Arp MdL zu verdanken, der diese wichtige Aufgabe mit Leidenschaft, Fleiß und mittels seiner großen Erfahrung angepackt hat. Der Erfolg seiner Tätigkeit läßt sich an den Umfragen des UVNord, dem Dachverband der Unternehmerverbände, ablesen, bei denen das Wirtschaftsressort in der Wahrnehmung der Unternehmer deutliche Pluspunkte verbuchen konnte. Arp ging in seinem Vortrag vor etwa 40 Mitgliedern und Gästen der Sektion Kiel jedoch mit keinem Wort auf diesen Umstand ein, sondern beschrieb lediglich seine Aufgabe als Anwalt der Investoren, die sich mit ihren Projekten im Ämter- und Behördendschungel verfangen haben. In diesen Fällen führe er Mediationsge-
spräche mit allen Beteiligten und suche nach Lösungen, bis eine gefunden sei. Auf diese Weise seien schon viele Projekte wieder „in Fahrt“ gekommen, wobei die Nacharbeit dieser Probleme noch verbessert werden könne. Neben der Unterstützung von Investitionspro-
einen vertrauensvollen Ansprechpartner suche, brauche nur die Telefonnummer 0431 988-4845 zu wählen. Arp lobte im übrigen die Rolle der Förderbanken im Land, die gut funktionierten und auch Kleinkredite vergeben würden. Die Landesregierung habe zudem mit dem Sparkassengesetz und dem neuen Landesentwicklungsplan Flexibilitäten vergrößert, die positive Wirkungen auf die Ansiedlung entfalten würden. Handlungsbedarf sieht er jedoch noch in der Rolle des Denkmalschutzes im Land und bat abschließend
Fast 40 Mitglieder und Gäste im Kieler Kaufmann dankten dem Referenten für seine engagierte Arbeit.
jekten kümmere er sich zudem um die öffentliche Auftragsvergabe insbesondere der GMSH, die auch vom Wirtschaftsrat schon als nicht immer mittelstandsfreundlich angemahnt worden ist. Ein drittes Aufgabenfeld sei der Fachkräftebedarf. Wer zu diesen Feldern
den Wirtschaftsrat, sich dieser Thematik anzunehmen. Die sachliche Vorstellung ließ kaum Fragen offen, so daß das Mittagsgespräch mit großem Applaus unternehmerfreundlich eine Viertelstunde früher als geplant beendet war. BZ
Neue Finanzierungswege für den Straßenbau in Schleswig-Holstein Mittagsgespräch/Werksführung der Sektion Rendsburg-Eckernförde am 28.02.2011 im Hause der Vereinigten Asphalt-Mischwerke (VAM) in Büdelsdorf Jörg Laudehr, Geschäftsführer der VAM GmbH & Co. KG, begrüßte als Gastgeber und gab einen kurzen Bericht zur Lage im Straßenbau. Nachdem die Konjunkturprogramme bereits 2010 ausgelaufen seien, wäre für 2011 mit zu-
rückgehenden Mengen am Asphaltmarkt zu rechnen. Während 2010 durch den Neubau von Biogasanlagen und deren Bedarf an landwirtschaftlichen Wegen und Lagerflächen ein zusätzlicher Umsatz generiert werden konnte,
sei die weitere Entwicklung diesbezüglich für 2011 schwer abzuschätzen. Der Mischgutbedarf für die Beseitigung der vorhandenen Winterschäden sei sehr hoch, allerdings bleibe auch hier abzuwarten, in welcher Höhe finanzielle
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Landesverband Schleswig-Holstein Ausgabe April 2011
rung der Logistiksysteme wie Einführung von Gigalinern, Vermeidung von Leerfahrten, höhere Verpackungsstandards oder verbesserte kombinierte Verkehre nicht abgefangen werden. Daher müßten dringend neue Finan-
Jörg Laudehr, neuer Geschäftsführer der VAM GmbH & Co. KG, kritisierte die bis in den Herbst verzögerten kommunalen Ausschreibungen für die Beseitigung der Winterschäden.
Hans-Werner Blöcker, Vorsitzender des Bauindustrieverbandes SH e.V. und stellv. Landesvorsitzender des Wirtschaftsrates in Schleswig-Holstein: „Durch Leistungsausschreibungen mit Erhaltungsmaßnahmen über den Lebenszyklus lässt sich der Baufinanzierungsbedarf um 15 – 22 Prozentpunkte senken.“
Dr. Johann Wadephul MdB, Mitglied im Bundesvorstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, informierte sich über neue Finanzierungsmodelle für den Straßenbau
Mittel zur Behebung bereitgestellt werden würden. Ein großes Problem stellte weiterhin die späte Auftragsvergabe der öffentlichen Hand dar. Die Hauptausführung der Mischgutlieferungen beschränke sich auf ein immer kleiner werdendes Fenster, welches in der für die Herstellung und Verarbeitung von Asphalt witterungsungünstigen Jahreszeit läge. So seien im Jahr 2010 in den Monaten September bis November 60 % der Jahresleistung erzielt worden. Das mangelnde und dann auch noch verzögerte Nachfrageverhalten stehe jedoch im krassen Gegensatz zu den Bedarfsanalysen für den Güterverkehr. Dies macht Hans-Werner Blöcker in seinem Beitrag als Vorsitzender des Bauindustrieverbandes Schleswig-Holstein e.V. klar. Unser Land rücke zunehmend ins Zentrum der europäischen Güterströme, weshalb man bis zum Jahr 2030 mit einer Steigerung um 55 Prozentpunkten zu rechnen habe. Dieser Bedarf könne durch eine Optimie-
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zierungswege für den Straßenbau entwickelt werden: I Da der Staat die benötigten Mittel nicht in ausreichendem Maße bereitstellen könne, müßte privates Kapital eingebunden werden. Während öffentlich-private Partnerschaften (ÖPP) in Deutschland für den Baubereich bislang nur 2 % des Marktes stellten, läge die Quote in England bei 20 %. In Frankreich würden 5.000 Autobahn-Kilometer von zehn privaten Betreibergesellschaften im Rahmen von ÖPP unter-
halten. Dies liege zum einen daran, daß in Deutschland bislang nur die sogenannten A- und F-Modelle möglich seien, während es weltweit eine Vielfalt weiterer Organisationsformen gäbe, die bessere Gestaltungsmöglichkeiten für die Partnerschaft zuließen. Erschwerend sei, daß die in Deutschland realisierten F-Modelle, nämlich die Warnowquerung sowie der Herrentunnel, auf der Grundlage überhöhter Verkehrsprognosen umgesetzt worden seien. Das habe mit dazu beigetragen, daß sich ÖPP-Projekte vom Jahr 2008 bis 2010 im Volumen von 1,4 Mrd. Euro auf 540 Mio. Euro praktisch gedrittelt hätten. I Das schlechte Image von ÖPP-Bauprojekten sei auch in anderen Fällen wie z.B. der Elbphilharmonie in Hamburg auf fehlende politische Vorgaben und fehlenden Sachverstand bei der Ausschreibung zurückzuführen. Zum einen dürfe nicht der vermeintlich kostengünstigste Anbieter den Auftrag erhalten, sondern der wirtschaftlichste. Zum anderen sollte die Leistungsbeschreibung einem Verfügbarkeitsmodell folgen, welches beim Straßenbau Streupflichten und Fristen zur Beseitigung von Schlaglöchern so definiere, daß Streitpotential vermieden werde und erbrachte Leistungen nach einem Bonus-Malus-System sanktioniert werden. I Zudem sollten ÖPP-Projekte langfristig angelegt sein und Erhaltungsstrategien mit einbeziehen. Wenn die Baufinanzierung mit der Leistungsbe-
Wer noch Zeit hatte, besichtigte abschließend das Asphaltmischwerk bei Owschlag.
reitstellung über den Lebenszyklus in eine Hand gelegt werden würde, ließen sich 15-22 % beim Finanzierungsbedarf einsparen. Auf diese Weise könnte auch eine Unabhängigkeit von haushaltspolitischen Unsicherheiten vermieden werden. I Schließlich sollte die Kraftfahrtzeugsteuer durch die Einführung einer nutzerfinanzierten PKW-Maut ersetzt werden. Da die Technik bereits vorhanden sei, wäre dies kostenneutral möglich und insgesamt vorteilhaft. Der Bundestagsabgeordnete Dr. Johann Wadephul wurde hinzugeladen, um diese politischen Perspektiven aufzunehmen. Er zeigte sich in seinem Bei-
Zwei Mitglieder lernten sich kennen: v.l. Dr. Manfred Hase, Geschäftsführer Hansa Nord Labor GmbH aus Pinneberg, und Rainer Brings, Geschäftsführer ThomasBeton GmbH
trag sachkundig, obgleich dies nicht sein Fachgebiet ist. Er wies darauf hin, daß die LKW-Mauteinnahmen im Jahr 2011 erstmals komplett in den Straßen-
bau flößen und daß diese zudem auf alle vierstreifigen Bundesstraßen ausgeweitet werde würden. Zudem werde eine ÖPP-Bundesgesellschaft diskutiert, um vermehrte Projekte zu befördern und die Schwierigkeiten der Kreditfinanzierung zu mildern. Handlungsbedarf bestehe jedoch auch im Planungsrecht, welches vereinfacht, beschleunigt und zudem verständlicher werden müsse. Die Diskussion dieser komplexen Fragen wurde nach einer kurzen Stärkung bei der anschließenden Besichtigung des Mischwerkes in Owschlag geführt. Wir danken der gastgebenden VAM GmbH. BZ
Produktivitätsschub für kombinierte Verkehre – Cargobeamer als Chance für Schleswig-Holstein Mittagsveranstaltung der Sektion Lübeck mit Betriebsbesichtigung der Lehmann GmbH Lübecker Nachrichten, 25. Februar 2011
Dr. Hans-Jürgen Weidemann, Vorsitzender des Vorstands der CargoBeamer AG
90 Mitglieder aus Schleswig-Holstein und Hamburg informierten sich über die Vorteile und Planungen der neuen Technik.
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Landesverband Schleswig-Holstein Ausgabe April 2011
Eine saubere Schiffahrt im Spannungsfeld zwischen Wettbewerbsfähigkeit und Innovationspotentialen Podiumsdiskussion des Landesverbandes am 10.02.2011 im HafenHaus in Kiel Ab dem Jahr 2015 werden für die Ostund Nordsee neue Emissionsgrenzwerte verbindlich, die jedoch global keine Gültigkeit haben und auch in der Nord- und Ostsee nicht für alle Flaggen gelten. Prof. Dr. Witt stellte hierzu einleitend fest, daß bei solchen Auflagen erfahrungsgemäß nicht immer die Verhältnismäßigkeit zwischen ökologischem Nutzen und ökonomischen Kosten gewahrt bleibe. Einführend schildete Prof. Dr. Alexander Prölß, Lehrstuhl für Völker- und Europarecht, Universität Trier, die Rechtsgrundlagen. Rahmengebend sei das Seerechtsübereinkommen der Verein-
Prof. Dr. Alexander Prölß, Universität Trier: „Die Europäische Kommission übt massiven Druck auf die Internationale Maritime Organisation für verschärfte Standards aus.“
ten Nationen und hier der Annex 6 des im Jahr 1973 vereinbarten Marpol-Übereinkommens über die Verschmutzung der Meere. Auf dieser Grundlage könnten Küstenstaaten Regeln nur zusammen mit der International Maritime Organization (IMO) erlassen. Nach der Überarbeitung des Annex 6 seien nun seit dem 1. Juli 2010 deutlich verschärfte Emissionsvorschriften in Kraft getreten, wobei die globalen Vorschriften in sogenannten Emission Controll Areas (ECA) noch deutlich strenger ausfielen. So sollen global die Schwefelmassenteile stufenweise bis 2020 über 3,5 %
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Prof. Dr. Karsten Witt, Mitglied des Landesvorstandes, begrüßte Teilnehmer aus Hamburg und Schleswig-Holstein
auf dann 0,5 % gesenkt werden, wobei eine Prüfung der IMO im Jahr 2018 den Zeitpunkt auch noch um 5 Jahre verschieben könnte. Große Teile der Nord– und Ostsee unterliegen als ECA jedoch strengeren Auflagen. Für diese Meeresregionen seien die Schwefelmassenanteile bereits jetzt auf 0,5% gesenkt worden, und sie sollen ab dem Jahr 2015 auf 0,1 % weiter sinken, abhängig vom Datum der Indienststellung der Schiffe. Ähnlich sieht es bei den Regelungen für Stickoxide aus. Nach Einschätzung von Prof. Dr. Prölß übt die Europäische Kommission seit Jahren politischen Druck auf die IMO aus, die Vorschriften für die ECAs zu verschärfen. Dabei nähme man in Kauf, daß die Verschärfung nur für Flaggen aus den Mitgliedsstaaten gelte, was nach seiner Auffassung nicht mit dem Völkerrecht vereinbar sei. Vor diesem Hintergrund sei zu erwarten, daß auch für Treibhausgase verschärfende Regeln kommen, beispielsweise in Form eines Emmissionshandels für die Schiffahrt. Anschließend berichtete Rörd Braren, Geschäftsführender Gesellschafter, Bereederungs- GmbH & Co. KG, daß seine Schiffe weltweit als führendes Beispiel für eine saubere Schiffahrt angeführt werden würden. Er habe sich 1990 selbständig gemacht, beschäftige jetzt 180 Mitarbeiter und betreibe zehn
Schiffe im Spannungsfeld von Ökologie und Ökonomie. Seine Kunden seien die skandinavische Papierindustrie, die extrem saubere Transporte forderte, weshalb seine Schiffe zum Schrittmacher in der Welt für Altölentsorgung, die Ballastwasserproblematik und Emmissionen geworden seien. Zielführend erscheine ihm der Ansatz in Skandinavien, die Ölslutchabgaben in die Hafengebühren zu integrieren und damit der illegalen Entsorgung auf See die materiellen Anreize zu nehmen. Die kommenden Vorschriften beim Ballastwasser erforderten allerdings eine Umrüstung von 25.000 Schiffen bei Kosten von 400.000 Euro pro Schiff, was weder finanzierbar noch logistisch machbar sei. Die Einhaltung der Stickoxidgrenzwerte ab 2016 in Ost- und Nordsee sei nur über einen Katalysator und die Eindüsung von Harnstoff möglich, was Investitionen von 315.000 Euro plus laufende Kosten von 80.000 Euro erfordere. Die Verringerung der Schwefelgrenzwerte ab 2020 auf 0,5 % sei technisch leicht möglich. Die Absenkung in den EKAs auf 0,1 % habe sein Schiff Timbus durch eine Entschwefelungsanlage mit Kalkkugeln mit 0,001 % sogar noch deutlich unterboten, indem der Schwefel durch ein Granulat gebunden werde. Derzeit laufe zudem ein Projekt mit dem Bundesverkehrsministerium, welches den Motor für Stromerzeugung in den nächsten 2 Jahren durch eine Brennstoffzelle ersetzen solle. In der Nutzung von Flüssiggas (LNG) sieht der Reedereichef die Zukunft für die Ostseefahrt, indem „dual fuel“Motoren genutzt werden, die in den ECAs von Öl auf Gas umstellen. LNG habe keine Rußpartikel und kein Schwefel und 86 % weniger Stickoxide. Die ökologische Aufrüstung würde jedoch ein großes Problem für viele Reeder werden. Bei Investitionen von 2 Mio. Euro pro Schiff sprächen wir bei 1.000
das Podium v.l. Dr. Niko von Bosse, Rörd Braren, Dr. Dirk Claus, Moderator Jan Philipp Eckmann, Hanns Heinrich Conzen; Simone Maraschi, Michael Gadzali
Feederschiffen über einen Finanzierungsbedarf von zwei Milliarden Euro. Hinzu kämen die kurzen Umrüstungsfristen, welche technisch in der Breite nicht zu bewältigen seien. Hanns Heinrich Conzen, Geschäftsführer der TT-Line GmbH & Co. KG, berichtete, daß die TT-Line 1.000 Lastkraftwagen und 2.000 Personen täglich zwischen Deutschland und Südschweden auf Fähren transportiere, womit 700 Mitarbeiter einen Umsatz von 150 Mio. Euro erwirtschaften würden. Die 6 modernen Schiffe seien alle in Nordeuropa gebaut, deutsch-schwedisch beflaggt
2012 unproblematisch. Die für ECAs festgelegte Herabsetzung von derzeit 1,0 % auf 0,1 % in 2015 ist hingegen extrem kritisch, da es unter 0,5 % sehr teuer werden würde. Man rechne mit zusätzlichen Kosten von 6 Mio. Euro pro Schiff und Jahr, was zur Folge hätte, daß Verkehre sich auf die Straße verlagerten. Die jetzt vorliegenden Studien belegten, daß die Frachtraten deutlich steigen würden, z.B. 25.000 Euro zusätzliche Kosten für eine Fährfahrt nach Finnland. Für 600 Schiffe im RopaxBereich seien diese Kosten nicht kompensierbar, weshalb mit jährlich 200
müßte, wobei Kreuzfahrtschiffe ihre Geschwindigkeit drosseln und zudem preiselastischer reagieren könnten. Für den Hafenstandort Kiel sei bislang unklar, ob man aufgrund der hohen Sicherheitserfordernisse eine Flüssiggastankstelle einrichten könne. Moderator Jan Phlipp Eckmann, Schiffahrtsjournalist und Herausgeber des RoPaxMagazins, merkte abschließend an, daß die Studien über die Auswirkungen zu einem Bedrohungsszenario zusammengefaßt werden sollten, um die Politik in Berlin doch noch zum Einlenken zu bewegen. Die Frage, inwieweit er-
Mio. zusätzlich genutzten Autobahnkilometern in Deutschland zu rechnen wäre. Neubauten nach dem Modell von Herrn Braren seien zwar sehr attraktiv, aber nicht konkurrenzfähig gegenüber bestehenden Tonnagen nach alten Standards und russischen Schiffen, die Marpol nicht ratifiziert hätten. In der weiteren Diskussion stellte Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer, SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG, fest, daß man auf längeren Strecken ab dem Jahr 2015 Rückgänge von 22 % erwarten
höhte Umweltauflagen auch Chancen für das maritime Technologiecluster in Norddeutschland nahelegen, kam in der Diskussion ein wenig zu kurz. Die Veranstaltung diente als Auftakt für eine fortgesetzte Auseinandersetzung mit dem Thema. BZ
folgten der Einladung nach Kiel: Mitglieder, Schiffahrtsexperten und Gäste aus ganz Norddeutschland
und würden mit dieselelektrischen Maschinen und Pod-Schrauben angetrieben, was eine hervorragende CO2Bilanz ermögliche. Die TT-Line habe sich zum Ziel gesetzt, durch moderne Technik ökologisch vorbildlich zu sein. Die Auflagen für die ECA Ost- und Nordsee würden ab 2015 jedoch zu dramatischen Auswirkungen führen. Für die globale Schifffahrt (incl. europäische Fahrtgebiete wie Mittelmeer und Irische See) ist die Reduktion des Schwefelanteils von derzeit 4,5 % auf 3,5 % in
Eine ausführlichen Pressebericht von „Schleswig-Holstein am Sonntag“ finden Sie auf unserem Portal www. wirtschaftsrat.de unter Landesverband Schleswig-Holstein/Presseecho.
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Landesverband Schleswig-Holstein Ausgabe April 2011
Kommission Elektromobiliät Die Sitzung der Fachkommission Elektromobilität am 2.12.2010 hatte ihren Fokus auf die Vorbereitung anstehender Aktivitäten: die Elektromobilitätsrallye am 19./20.03.2011 und die finale Abstimmung des Positionspapiers „Elektromobilität“. Elektromobilitätsrallye Nachdem in der Kommission die Idee aufgekommen war, einen länderübergreifenden Fahrvergleich zwischen Elektrofahrzeugen durchzuführen, haben einige Mitglieder der Fachkommission den Verein „Eco-Mobility e.V.“ gegründet. Dieser Verein führte am 19. und 20.03.2011 die erste norddeutsche Elektromobilitätsrallye von Dänemark nach Deutschland durch, die am 20.3. mit der Siegerehrung auf der „new energy-Messe“ in Husum endete. Während dieser Rallye wurden die Teilnehmer über 220 km unter anderem durch 15 Sonderprüfungen gefordert, und die Elektromobile müssten ihre Leistungsfähigkeit im noch kühlen März unter Beweis stellen. Ziel dieser Rallye, die gemessen am Teilnehmerfeld die weltweit größte ihrer Art gewesen sein könnte, ist es, die Multiplikatoren im Land der erneuerbaren Energien auf dieses vielversprechende Zukunftsfeld aufmerksam zu machen. Strategiepapier Um die Landesregierung in Schleswig-Holstein bei ihrer Meinungsbildung zu unterstützen, hat die Kommission das Positionspapier „Elektromobilität“ entwickelt, das im Rahmen
Lübecker Nachrichten, 12. Januar 2011
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Dr. Volker Skwarek (Kommissionsleiter)
einer Pressekonferenz am 11.01.2011 der Öffentlichkeit und der Politik vorgestellt wurde. Mit guten Beiträgen in Presse und Fernsehen wurde Stellung zu folgenden Themen genommen: Bedeutung und Chancen des neue entstehenden Marktes der E-Mobilität für Schleswig-Holstein, Standortvorteile von Schleswig-Holstein – insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien, die Forderung nach politisch unterstütztem Standortmarketing, Entwicklung einer Modellregion in SchleswigHolstein in Zusammenarbeit mit Dänemark, Aufbau von speziellen Ausbildungs- und Studiengängen, um dem drohenden Fachkräftemangel und dem Wegzug junger Fachkräfte entgegenzuwirken.
Flensburger Tageblatt, 14. Januar 2011
Elektrofahrradnetze im Wettbewerb um deutsche Tourismusregionen Betriebsbesichtigung der Wondervelo GmbH am 02. März 2011 in Büchen
Norbert Brackmann MdB auf einem Elektrofahrrad der Wondervelo GmbH in seinem Wahlkreis Herzogtum Lauenburg. Ralf Glaubitt, (2. v.r.), Geschäftsführer der Wondervelo GmbH, stellte sein Unternehmen vor
Ralf Glaubitt hatte sich vor zehn Jahren mit der Maschinenbaufirma TMQS selbstständig gemacht, welche inzwischen 40 Mitarbeiter beschäftigt und Zigarettenverpackungsmaschinen an 180 Kunden in 60 Ländern liefert. Vor gut zwei Jahren hat er zusätzlich die Wondervelo GmbH gegründet, die sogenannte Pedelecs herstellt, vertreibt und vermietet. Dabei setzt er auf Hochwertigkeit und Zuverlässigkeit und konzentriert sich auf die Markterschließung in Norddeutschland. Da es bislang keine Vertriebskanäle gäbe, sollen Hotelketten oder Wohnwagenhersteller als Partner gewonnen werden. Die enge Kundennähe erlaube dabei eine hohe Innovationsgeschwindigkeit, wobei neben einer hohen Produktdifferenzierung große Reichweiten angestrebt werden würden. Das System setze dabei auf Rücktrittsbremse, einen Nabendynamo und Akkusysteme, die mittels Ladegeräten an Steckdosen nachtankbar seien, aber notfalls auch gegen frische ausgewechselt werden könnten. Dabei werden die Standards für Akkusysteme von zunächst 24 Volt über jetzt 36 Volt auf demnächst 48 Volt steigen. Die Zielgruppen lägen bislang ganz überwiegend im Bereich 55 Lebensjahre und mehr, die Kunden würden aber immer jünger, was auch auf einen Imagewandel zurückgeführt werden könne.
Christian Schmidt, Geschäftsführer der Tourismusagentur Schleswig-Holstein, merkte dazu an, daß sich Schleswig-Holstein als Fahrradland Nummer 1 mit seinen touristischen Zielgruppen „Best-Ager“ und „anspruchsvolle Genießer“ sich hervorragend als Markt eigne und ein Wettbewerb verschiedener Anbieter der beste Weg zu einer schnellen Marktentwicklung biete. Er verwies auf die Radkoordinierungsstelle und bot an, Kontakte zu den einzelnen Regionen herzustellen. Dr. Wolfram Kaiser, GF electromotive engineering + consulting
GmbH, wies darauf hin, daß eine Standardisierung bei den Energiesystemen nicht erwartet werden könne, weshalb Servicestationen beispielsweise in Hotels und Gaststätten unterschiedliche Ladegeräte vorhalten sollten, die allerdings jeweils nur wenige Euros kosteten. Rüdiger Kutz, Partner civi.con - Institut für Nachhaltigkeitsmanagement GbR, berichtete von Marktentwicklungen in Holland und England, die ein Angebot herstellerübergreifender Servicestationen nahelegen würden. Alle anwesenden Experten waren sich einig, daß Schleswig-Holstein aufgrund der hohen Nachfragepotentiale eine nationale Schrittmacherrolle übernehmen könnte. Der Bundestagsabgeordnete Norbert Brackmann nutzte den Termin nicht nur, um sich aus erster Hand über die junge Branche zu informieren, sondern saß auch als erster auf einem dieser „Wunderräder“. Viele Nutzer, berichtete Vertriebschef Rüdiger Schwarz, würden sich nach ihren touristischen Erfahrungen im Norden ein Wondervelo nach Süddeutschland liefern lassen, wo Modelle ohne Rücktrittsbremse den Markt dominierten. BZ
Jaguar startet in die Sportwagen-Saison:
ADVERTORIAL
XK Sondermodelle zum Jubiläum des E-Type Mit den ersten Sonnenstrahlen am Frühlingshimmel und zu Ehren des 50. Geburtstages der britischen Sportwagenlegende Jaguar E-Type bringt Jaguar jetzt zwei Sondermodelle des XK Cabrio und Coupé und bietet zudem ein attraktives Jubiläumsleasing. Die Modelle XK „Grace“ und XKR „Pace“ folgen dem legendären Markenclaim „grace, pace & value for money“ und werden mit einem attraktiven Preisvorteil angeboten. Entsprechend dem historischen Anlass sind die Stückzahlen der Sondermodelle „Grace“ und „Pace“ auf je 50 Exemplare limitiert. Als Jaguar im März 1961 beim Genfer Automobilsalon erstmals den E-Type zeigte, war das die Geburt einer Legen-
de. Die britische Sportwagen-Ikone begeisterte nicht nur durch ihre aufregende Linienführung, sondern auch mit ihrer hervorragenden Technik. Dem sportlichen Anspruch seines Vorfahren E-Type fühlt sich der XK Pace verpflichtet, der nach nur 4,8 Sekunden Tempo 100 erreicht. Er kommt ausschließlich in der Lieblingsfarbe der XKR-Fahrer – Ultimate Black. Gediegene Sportlichkeit dominiert auch das R Performance Interieur des XK Pace: Die Farbkombination Charcoal/Charcoal für Polster und Verkleidungen und dem Armaturenbrett in Dark Mesh Aluminium; komplettiert wird die Ausstattung des XK Pace durch Kurvenlicht und eine I beheizbare Frontscheibe.
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Landesverband Schleswig-Holstein Ausgabe April 2011
Die EEG-Novelle und zukünftige Anreize für Stromspeicherung Betriebsbesichtigung der Dispatch Energy Innovations GmbH am 3. März 2011 in Itzehoe, Sektion Steinburg Zum Gesetz für Erneuerbare Energien (EEG) wird derzeit im Deutschen Bundestag eine Novelle vorbereitet. Für Schleswig-Holstein ist dabei von entscheidender Bedeutung, wie die Anreize für die Speicherung von Strom ausgestaltet werden. Die letzte Novelle erlaubt es den Netzbetreibern, Opportunitätskosten für Windstrom, der aufgrund fehlender Leitungskapazitäten nicht genutzt werden kann, aber den Anlagenbetreibern dennoch vergütet werden muß, auf den Verbraucher umzulegen. Damit werden nicht nur die Anreize für den Leitungsausbau, sondern auch für die Stromspeicherung ausgeschaltet. Daß das Thema für Schleswig-Holstein hochaktuell ist, zeigte das Inter-
v.l. Ingrid Nestle MdB, Sprecherin für Energiewirtschaft Bündnis 90/ Die Grünen; Landrat Dr. Dr. Jens Kullik, komm. Sprecher der Sektion Steinburg, und Dietmar Gruidl, Geschäftsführender Gesellschafter Dispatch Energy Innovations GmbH
für Lithium-Ionen-Batteriesysteme bereits auf eine spürbare Marktnachfrage treffe, weil der Strom aus Photovoltaik im Gegensatz zum Windstrom nicht nur bei der Einspeisung, sondern auch bei Eigenverbrauch vergütet werde. Deshalb lohne sich eine Zwischenspeicherung in stationären Speichern, insbesondere wenn sie in dezentralen Systemen mit einem intelligenten Lastmanagement verknüpft werden könnten. Bei einem flächendeckenden Einsatz würden diese dezentralen Speicher
Der Wirtschaftsrat Schleswig-Holstein zu Gast bei der Dispatch Energy Innovations GmbH in Itzehoe
esse. Dr. Dr. Jens Kullik, der auf Wunsch des Sektionsvorstandes zunächst kommissarisch die Sprecherfunktion der Sektion Steinburg übernommen hat, konnte zu seiner ersten Veranstaltung über 70 Teilnehmer aus dem ganzen Land begrüßen. Gastgeber Dietmar Gruidl, Geschäftsführender Gesellschafter der frisch in Itzehoe gegründeten Dispatch Energy Innovations GmbH, berichtete einleitend, daß die Serienproduktion
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im Zusammenwirken mit Kraftwerksspeichern einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung der steigenden Herausforderungen an die Netzstabilität leisten. Anwendungsbereiche sieht der Firmenchef deshalb zukünftig nicht nur im Bereich von Photovoltaik und Blockheizkraftwerken, sondern auch bei Kleinwindanlagen, der Netzstabilisierung für Großwindanlagen sowie beim Aufbau einer Infrastruktur für die Elektromobilität. Die Vorteile seiner Lithium-Ionen-Batteriesysteme sieht er in der hohen Zyklenfestigkeit von über 7.000 Zyklen und in dem hohen technischen Wirkungsgrad von über 95 Prozentpunkten. Die Produktion von Testund Kleinserien solle im Jahr 2011 in Itzehoe beginnen. Ab 2013 folge dann die Großserienproduktion am Standort der Dresdner Schwesterfirma. Die Wirtschaftlichkeit der Speichersysteme und ihre damit verbundene Marktfähigkeit werde in den nächsten Jahren aufgrund der erwarteten Skaleneffekte noch
Der technische Leiter Dr. Gerald Neumann (2.v.l.) erklärte die vom Fraunhofer Institut ISIT lizensierte Nutzung der Folienbeschichtungsanlage
Kieler Nachrichten, 3. Februar 2011
deutlich steigen. Gemessen an den enormen Herausforderungen durch die fortgesetzt wachsende Einspeisung fluktuierender Energie könnten seine Produktion allerdings nur einen sehr kleinen Teil der benötigten Speicherkapazitäten bereitstellen. Gruidl plädierte dafür, den Eigenverbrauch auch für Windenergie zu vergüten. Frau Ingrid Nestle MdB, Bündnis 90/Die Grünen-Bundestagsfraktion, berichtete, daß ihre Fraktion noch keine abgeschlossene Meinung zu den favorisierten Bedingungen zur Förderung der Stromspeicherung habe. Priorität habe langfristig der Netzausbau, wobei auch Trassen nach Norwegen angestrebt werden sollten, wo man durch Speicherwasserkraftwerke jährlich 84 Terrawattstunden Speicherleistung erziele, während in Deutschland gerade einmal 0,04 Terrawattstunden genutzt werden könnten. Im Hinblick auf die Förderung von Stromspeichern im Rahmen der anstehenden EEGNovelle würden bislang verschiedene Möglichkeiten in Betracht gezogen: I Integrationsbonus (IWES) - Bedarfskomponente - Kapazitätskomponente für EEG-Speicher I EEG-systemisch sinnvolle Speicher beim Netzbetreiber als Systemdienstleistungen I Windkraft an den Regelenergiemarkt bringen I Integrationsbilanzkreis I Regelung der Speicher in die Hand des Netzbetreibers
Die Abgeordnete wies abschließend darauf hin, daß im Sommer 2011 auch die Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes anstünde. Durch diesen glücklichen Zufall habe man parallel auch die Möglichkeit, daß an sich begrüßenswerte „ownership unbundling“ zu überprüfen, welches für die Netzgesellschaften Investitionen in Stromspeicher bislang ausschließe.
Nach einer durch Dr. Dr. Kullik moderierten Diskussion und einem großzügigen Imbiß auf Einladung des Gastgebers konnten die Teilnehmer anschließend sowohl noch ein fertiges Speichersystem als auch die Produktionsanlage für die Folienbeschichtung besichtigten, die auf Lizenzbasis durch das Fraunhofer Institut ISIT geleistet wird. BZ
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Landesverband Schleswig-Holstein Ausgabe April 2011
Dr. Robert Habeck MdL stellte vor der Sektion Rendsburg-Eckernförde am 12.11.2010 die Position der Grünen zum kritischen Wachstum der Biogasanlagen und den wachsenden Kapazitäten bei der Windenergie ohne entsprechende Stromleitungskapazitäten dar; im Bild mit Dr. Christopher Leptien (re), Sektionssprecher RendsburgEckernförde
Mitglieder und Gäste der Sektion Rendsburg-Eckernförde diskutierten am 12.11.2010 im Rendsburger Pelli-Hof über die Perspektiven für Biogas und Windenergie in Schleswig-Holstein.
shz, 17. November 2010
JUNIORENKREIS
Der neue Vorstand des Juniorenkreises (v.l. Rasmus Vöge, Anna-Marina Sauer, Lars Osterhoff, Alexander Kropp, Alexander Ziems, Benjamin Feindt, Benjamin Bhatti und Patrick Müller) kam erstmals vollständig zusammen anläßlich der Vorstellung der Cliplister GmbH durch seinen Gründungsvorstand Olaf Birkner, der am 06.12.2010 in Kiel von den Marktentwicklungen intelligenter Netzwerke in der digitalen Welt berichtete.
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Wie und warum sich Unternehmen für die Hochschulen in Flensburg einsetzen? Abendveranstaltung des Juniorenkreises am 26.01.2011 bei der DanRevision in Handewitt Diese Frage stand im Zentrum der Diskussion, die auf Einladung des Juniorenkreises bei der gastgebenden DanRevision in Handewitt nach dem komprimierten Vortrag von Herrn Heinz-Jürgen Galle stattfand. Einigkeit bestand darüber, daß die Flensburger Wirtschaft sich in den letzten Jahren nicht besonders um ihre Hochschulen bemüht habe und daß auch die Gremien der Hochschulen nicht immer glücklich operiert hätten. Herr Galle stellte dar, daß man in Reaktion auf das Haushaltskonsolidierungsprogramm nun aber Kräfte gebündelt habe und einen privaten Förderverein plane, der auf Initiative von Dr. Fabian Geyer und getragen von der Handelskammer und weiteren Partnern Drittmittel für die Flensburger Hochschulen akquirieren und diese über einen Beirat an die Hochschulen verteilen möchte. Angestrebt würden kumulierte 3,5 Millionen Euro bis zum Jahr 2015, wobei man schon für einen großen Teil der Summe Zusagen erhalten habe. Entsprechend konstruktiv seien die jüngsten Signale der Landesregierung, die allerdings bislang noch sehr unterschiedliche Hochschulmodelle für Flensburg prüften. Insofern sei es ermutigend, daß die Zusammenarbeit zwischen der Universität und der Fachhochschule inzwischen Fahrt aufnehme. Als attraktive neue Schwerpunkte sollten die Telemedizin ausgebaut und
Heinz-Jürgen Galle berichtete von der erfolgreichen Initiative der Wirtschaft für ihren Hochschulstandort
Benjamin Feindt, stellv. Sprecher des Juniorenkreises, bewies eine perfekte Gastgeberrolle im Hause der DanRevision Handewitt-Handewitt Steuerberatungsgesellschaft oHG
Medienpädagogik neu eingeführt werden. Kernanliegen der Wirtschaft sei jedoch zuvorderst die Stärkung der universitären Wirtschaftswissenschaften, die in Verbindung mit der Bildungswissenschaft am Standort auch aus der Sicht der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen für das Profil des Hochschulstandorts interessante Perspektiven bieten würde. In der anschließenden Diskussion begrüßte der Landesgeschäftsführer des Wirtschaftsrates die vorbildliche
Der Osterhase ist kein Kaninchen! Kaninchen und Feldhase sind nur weitläufig verwandt und recht einfach zu unterscheiden. „Wer sich Abbildungen unseres Osterhasen genau anschaut und ihn mit seinem lebenden Vorbild vergleicht, erkennt sofort: der Osterhase ist ein Feldhase und kein Kaninchen!“, sagt Andreas Kinser, Experte der Deutschen Wildtier Stiftung. Die langen Löffel fallen beim Hasen sofort auf, Kaninchen müssen mit wesentlich kürzeren Ohren leben. Feldhasen haben obendrein lange Hinterbeine und sind damit über lange Strecken sehr gute Sprinter, Kaninchen flitzen dagegen mit ihren
Initiative der Wirtschaft, wies allerdings auch darauf hin, daß für die Standortentwicklung entscheidend sei, inwieweit die regionale mittelständische Wirtschaft am besten durch die Hochschulen profitieren könne. Für einen Hafen- und Industriestandort komme angesichts der demographischen Entwicklung besonders auch den technischen Ausbildungsangeboten für Windanlagenbau, Elektroantriebe und Schiffsmotoren zukünftig eine existenzsichernde Bedeutung zu. BZ
wesentlich kürzeren Beinen möglichst schnell ins Gebüsch. Rund um den Osterhasen gibt es viele Mythen und Legenden. Im antiken Rom verbot ein Papst den Verzehr von Hasenfleisch – es sollte die sexuelle Lust beflügeln. Für die Tradition mit den Eiern gibt es mehrere Erklärungen. Eine Geschichte besagt, dass im Mittelalter an Gründonnerstag alle Schulden beglichen werden mussten – die Zahlung konnte auch in Eiern und Hasen erfolgen.
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Wiedererrichtung der vier Philosophen Kiel am 24.11.2010 im Kieler Schloßpark Abendveranstaltung der Sektion in der Kunsthalle zu Kiel
Dr. Alexander Ostrowicz, Vorsitzender des Vereins Kiels gelehrtes Erbe e.V., erläuterte die Pläne des Vereins, die vier Philosophen des ehemaligen Kollegiengebäudes der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel im Schloßpark wieder aufleben zu lassen.
Prof. Dr. Gerhard Fouquet, Präsident der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, begrüßte das Projekt, das die alte Universität wieder in den Mittelpunkt der Stadt stellt
Kieler Nachrichten vom 20. Januar 2011 (Foto: Visualisierung Gisbert-K. Jungermann, Architekt, Dänischenhagen)
Der Verein Kiels gelehrtes Erbe hat am 24.11.2010 eine Veranstaltung zur Erläuterung und Diskussion seines zweiten Förderprojektes in der Kunsthalle zu Kiel durchgeführt (siehe Presse). Dazu aus Berlin angereist war Rudolf Böhm, Bildhauer und Restaurator sowie ehemaliger Leiter der Skulpturensammlung Preußischer Gärten und Schlösser (Potsdam), der erläuterte, wie man schrittweise die Werke großer Skulpturisten sich durch Nachempfinden erschließt und wie der lange Prozeß bis zur Wiedererschaffung dieser Meisterwerke verläuft.
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Aus Berlin angereist erläuterte Rudolf Böhm, Bildhauer, Restaurator und ehem. Leiter der Skulpturensammlung Preußischer Gärten und Schlösser, die künstlerische Herausforderung des Projektes
Reiner Peters schlug aus der Sicht des Grünflächenamtes der Landeshauptstadt Kiel vor, die Figuren vor einer Martin-Gropius-Mauer an der Grenze des Schloßparkes zur Hegewischstraße zu postieren. Neben den zuständigen Ortsbeiratsvorsitzenden diskutierten auch Anette Hüsch, Kuratorin und Leiterin der Kunsthalle zu Kiel, sowie Frau Dr.-Ing. Margita Meyer vom Landesamt für Denkmalpflege mit.
... I M Ü B R I G E N – AU S D E R L A N D E S G E S C H Ä F T S ST E L L E S C H L E SW I G - H O LST E I N Die Sektion Lübeck hat auf ihrer Mitgliederversammlung am 22.02.2011 Dr. Wilhelm Wessel als Sektionssprecher einstimmig wiedergewählt. Neu in den Vorstand gewählt wurden Johannes Kalläne, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Medizinrecht (Hamburg), und GerdJürgen Bruckschen, Geschäftsführender Gesellschafter der GJB Consulting GmbH (Bad Schwartau). Weiterhin im Vorstand bleiben Hanno Brüggen, persönlich haftender Gesellschafter der H. & J. Brüggen KG (Lübeck), Rolf Schramm, Direktor i.R. (Sereetz), sowie Peter Schultheiß, Geschäftsführer der Schultheiss-Immobilien GmbH (Lübeck). Die Sektion Rendsburg-Eckernförde hat ihren Sprecher Dr. Christopher Leptien, Geschäftsführender Gesellschafter der H. Tank Management GmbH (Rendsburg) und die weiteren Vorstandsmitglieder einstimmig wiedergewählt:
Volker Dibbern (Fockbek), Jörn Matthies, Geschäftsführer der Matthies Druckguss GmbH & Co. KG (Rendsburg), Achim Petersen, Steuerberater der WirtschaftsConsulting Achim Petersen (Rendsburg), Ralf Schröter (Bordesholm), sowie Jens van der Walle, Geschäftsführer der Werner Vollert Tiefbau GmbH & Co. KG (Büdelsdorf).
Dr. Bertram Zitscher Landesgeschäftsführer
keine personelle Veränderung, v.l. Jens van der Walle, Achim Petersen, Sektionssprecher Dr. Christopher Leptien, Jörn Matthies, Volker Dibbern (es fehlt: Ralf Schröter)
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Landesverband Schleswig-Holstein Ausgabe April 2011
VORSCHAU LANDESVERBAND SCHLESWIG-HOLSTEIN Änderungen sind möglich VERANSTALTUNGEN 13. April 2011 · Flensburg (ausgebucht) Betriebsbesichtigung Oliver Berking, Geschäftsführender Gesellschafter der Robbe & Berking GmbH & Co. KG „Ein Weltmarktführer am Standort Flensburg“ 04. Mai 2011 · Kiel Tim Guldimann, Schweizer Botschafter, Berlin „Die schweizerische Haltung zu Deutschland – zwischen Partnerschaft und Abgrenzung“ 12. Mai 2011 · Ahrensburg Gunther Krichbaum MdB, Vorsitzender des Europaausschusses des Deutschen Bundestages „Europäische Finanzstabilität in der Zerreißprobe zwischen Solidarität und Marktgesetzen“ 14.-15. Mai 2011 · Schenefeld Klausurtagung des Juniorenvorstands mit Dr. Christian von Boetticher MdL, Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion Schleswig-Holstein „Wachstumsstrategie für Schleswig-Holstein“ 16. Mai 2011 · Geesthacht Betriebsbesichtung Helmholtz-Zentrum Geesthacht – Zentrum für Material- und Küstenforschung mbH Dr. Helge Braun, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesminis-
IMPRESSUM Herausgeber, V.I.S.d.P.: Wirtschaftsrat der CDU e.V. Landesverband Hamburg Conrad Seiffert (Sei) Landesgeschäftsführer Colonnaden 25/II. Stock, 20354 Hamburg Tel.: 040-30 38 10 49, Fax: 040-30 38 10 59 E-Mail: LV-HH@wirtschaftsrat.de Landesverband Schleswig-Holstein Dr. Bertram Zitscher Landesgeschäftsführer Sophienblatt 44 - 46, 24114 Kiel
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terin für Bildung und Forschung: „Wirtschaftsmotor Innovation: Wie kann Deutschland seine Position vor den großen Volkswirtschaften der Erde halten?“ 17. Mai 2011 · Kiel Robert Stüer, Partner und Geschäftsführer Schnittger Architekten und Partner GmbH „Belebung des Alten Marktes durch das Matrix-Projekt“ 18. Mai 2011 · Rendsburg Alexander Hilgendorff, Geschäftsführer BSC GmbH (Building Complete Solutions) Mario S. Mensing, Geschäftsführer CIMA Beratung + Management GmbH „Wie kann sich eine Innenstadt gegenüber der Grünen Wiese profilieren“ 24.Mai 2011 · Berlin Parlamentarischer Abend in der Landesvertretung Schleswig-Holstein div. Bundestagsabgeordnete und Delegierte unserer 5 norddeutschen Bundesländer 25. Mai 2011 · Berlin Wirtschaftstag 18. Juni 2011 · Kiel Regattabegleitfahrt anläßlich der Kieler Woche Ehrengast: Minister Jost der Jager, Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein 20. Juni 2011 · Quickborn Impulsreferat: Prof. Dr. Hans Heinrich Driftmann, Präsident des Deutschen Industrie-
Tel.: 0431-67 20 75 Fax: 0431-67 20 76 E-Mail: LV-S-H@wirtschaftsrat.de www.wirtschaftsrat.de Redaktion: Dr. Manfred Hermann (He), Dr. Bertram Zitscher (BZ) Mitarbeit: Dr. Christina Arndt (CA) Ehrhard J. Heine (EJH) Bildnachweis: nicht gesondert gekennzeichnete Bilder WR-Archiv Erscheinungsweise: 4 x pro Jahr Auflage: 5.000 Exemplare
und Handelskammertags e.V. (DIHK), Berlin Podium: Jörg Bornholdt, Geschäftsführer der Unique Medicum Personaldienstleistungen GmbH, Kiel; Jürgen Goecke, Vorsitzender der Geschäftsführer Bundesagentur für Arbeit – Regionaldirektion Nord, Kiel; Georg Kallsen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Norddeutschen Gesellschaft für Diakonie mbH, Rendsburg/u.a. Moderation: Christian Sowada, Sprecher der Sektion Segeberg „Verschärfter Fachkräftemangel – Chancen durch die Vielfalt von Menschen mit Behinderungen“ 24. Juni 2011 · Kiel Sektionsvorständekonferenz Ehrengast: Wolfgang Steiger, Generalsekretär des Wirtschaftsrates der CDU e.V., Berlin 28. Juni 2011 · Delingsdorf Betriebsführung Erdbeerhof Glantz, Enno Glantz, Inhaber „Landwirtschaftliche Nutzung und Naturschutz – Argumente für einen verhältnismäßigen Interessenausgleich“ 01. September 2011 · Rostock 3. Norddeutscher Wirtschaftstag 08. September 2011 · Gut Kaden Golfturnier 21.-24. September 2011 · Riga (Lettland) Bildungsreise des Juniorenkreises (nur für Junioren)
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