WR-Mitgliedermagazin - Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein Ausgabe 02-2011

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Landesverband Hamburg und Landesverband Schleswig-Holstein

Ausgabe August 2011

Hamburger Regierungsbilanz

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I Der Scholz-Senat und seine ersten hundert Tage

I Der EURO ist Schuld Wie Konstruktionsfehler bei der Währungsunion zur Euro-Krise führten

Seiten 5-9

Seiten 10-11

I Bildungsqualität – Technikorientierung – Seite 43 Innovationsfähigkeit

copy-druck GmbH, Neumann-Reichardt-Str. 27-33, 22041 HH PVST 55030 Entgelt bezahlt DPAG


Landesverband Hamburg Ausgabe August 2011

Matthias Leutke Landesvorsitzender

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n diesem Jahr hat es keine wirkliche Sommerpause gegeben. Die Sorge um die Stabilität der gemeinsamen europäischen Währung ließ Müßiggang am Meer nicht zu. Während die einen in Brüssel von einer kurzfristig einberufenen Sondersitzung zur nächsten eilten, fragten sich die anderen voller Sorge, wie sie ihr Geld in Sicherheit bringen könnten. Der Goldpreis erreichte Rekordhöhen, die Geschäfte für die Edelmetallhändler liefen während der Ferienzeit prächtig. Auch uns hat die Eurokrise selbstverständlich beschäftigt. Mit Professor Wilhelm Nölling sprach einer der bekanntesten Kritiker der Europäischen Währungsunion vor unserem Landesverband (vgl. Bericht Seite 10). Der Wirtschaftsrat teilt Nöllings Sorge, Europa entwickle sich zur Transferunion. So bleibt bei dem neuerlich geschnürten Hilfspaket unklar, welche belastbaren Verpflichtungen Nehmerländer wie Griechenland haben. Außerdem muss geregelt werden, welche Institution mit welchen Instrumenten die Verwendung der Gelder in Griechenland kontrolliert. Unabhängig von der Frage, welche Wege zur Bewältigung der Krise eingeschlagen werden, das Gelingen hängt von einer Variable ab: dem Vertrauen der Märkte. „Die Politik muss die Handlungshoheit zurückgewinnen“, forder-

te Professor Thomas Straubhaar in einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt. Könne glaubhaft garantiert werden, dass kein Euro-Land insolvent werde, würde der Spekulation schlagartig der Boden entzogen. Den Euro werde es noch in 100 Jahren geben, so der Wissenschaftler, wenn man es wirklich wolle. Dieses „Wollen“ darf sich allerdings nicht auf die politischen Eliten beschränken, sondern muss auch im Volk verankert sein. Die Euro-Krise verdeutlicht das Spannungsfeld zwischen der Internationalisierung von Wirtschaft und Politik auf der einen und ihrer nationalstaatlichen Verankerung auf der anderen Seite. Der geringere Spielraum demokratisch legitimierten Handelns wird auf der supranationalen Ebene nicht durch leistungsstarke Institutionen kompensiert. Die Finanzhoheit ist jedoch ein hohes Gut. Deshalb hat der Präsident des Wirtschaftsrates eine Abstimmung des Deutschen Bundestages über die neue Euro-Strategie gefordert. Auch in der Politik spielt Vertrauen eine große Rolle. Wir übertragen unsere Stimme auf die Volksvertreter und erwarten, dass sie in unserem Sinne handeln. Nie waren die Wähler so informiert, gut ausgebildet und damit anspruchsvoll. Dennoch bleibt der Eindruck kaum durchschaubarer und beeinflussbarer Verhältnisse, der sich in einer sinkenden Wahlbeteiligung und einer zunehmenden Distanzierung von den Parteien niederschlägt. Das als Gegenmittel vielgepriesene „Mehr an Beteiligung“ ist zweischneidig: Volksbegehren und -entscheide lähmen die Politik und suggerieren, dass es auf komplexe Fragen einfache Antworten gibt. So will die Initiative „Unser Hamburg – Unser Netz“ einen Volksentscheid über den Rückkauf der Energienetze herbeiführen. Eine Forderung, die den Hamburger Haushalt mit rund zwei Milliarden Euro belasten könnte. Für Bürgermeister Scholz könnte dies zur ernsten Bewährungsprobe werden. Bislang ist ihm die Stadt wohlgesonnen. Doch Wutbürger gibt es auch in Hamburg und für die Wirtschaft könnte es bei den Haushaltsberatungen ein Erwachen geben (vgl. Bericht auf Seite 5ff).

Die größte Schwäche der Demokratie ist wohl ihre Neigung, sich zu sehr auf die Befriedigung der „Bedürfnisse des Augenblicks“ (Tocqueville) zu konzentrieren und dabei die Zukunft zu vernachlässigen. Langwierige Herausforderungen werden nur zögerlich angepackt, Lasten auf spätere Generationen verschoben. Der Wirtschaftsrat wirkt hier als wichtiges Regulativ, indem er die drängenden Themen klar benennt (vgl. die Ausführungen unseres Generalsekretärs auf Seite 20), mit allen demokratischen Parteien im Gespräch bleibt und ihnen seinen unternehmerischen Sachverstand zur Verfügung stellt (vgl. Berichte auf Seite 12 und Seite 36). Aus alldem folgt, dass wir uns wieder verstärkt auf die Grundideen der Sozialen Marktwirtschaft besinnen müssen. Auch wir lassen uns verführen, nur im Hier und Heute zu denken und uns auf das zu konzentrieren, was uns umgehenden Nutzen stiftet. Viel zu oft rufen wir nach Regulierungen statt dem Prinzip der Selbstverantwortung den Vorzug zu geben. Viel zu selten machen wir uns den grundlegenden Unterschied zwischen Chancengleichheit und Gleichmacherei bewusst (vgl. Bericht auf Seite 14). Das Wort „Vertrauen“ gehört im Sinne von „fest werden“ zur Wortgruppe „treu“, die eigentlich „stark, fest wie ein Baum“ bedeutet. Als Grundlage jeder Kooperation beinhaltet Vertrauen daher die Verantwortung, auch in schwierigen Zeiten zu seinen Überzeugungen zu stehen und damit – in der Politik wie in der Wirtschaft – ein verlässlicher Partner zu sein. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen kraftvollen und erfolgreichen Start in das zweite Halbjahr und hoffe, Sie in den kommenden Monaten auf vielen unserer Veranstaltungen zu sehen.

Ihr Matthias Leutke Landesvorsitzender Hamburg

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Landesverband Hamburg und Landesverband Schleswig-Holstein Ausgabe August 2011

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VORSCHAU

Der Scholz-Senat und seine ersten hundert Tage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 5

LANDESVERBAND HAMBURG

100 Tage neue Verkehrspolitik – Hamburg zurück auf der Erfolgsspur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 5

Änderungen sind möglich

100 Tage SPD-Regierung – Kurs halten! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 6 Scholz’sche Finanzpolitik zwischen Anspruch und Wirklichkeit

. . . Seite 7

Der EURO ist Schuld – Wie Konstruktionsfehler bei der Währungsunion zur Euro-Krise führten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 10 Wiederaufstieg möglich? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 12 Hoffnung für die FDP? – Starker Staat, schwache Bürger? . . . . . . . . . . . Seite 14 Zwischenruf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 16 Wie man Kontakte aus dem Netz fischt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 18 Der Landesverband museumsreif – und me(e)hr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 20 Landesfachkommission ITK Informations- und Telekommunikationstechnologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 22 Der Landesverband museumsreif – und me(e)hr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 24 Einladung zum Gedankenaustausch unter Mitgliedern und Verabschiedung von Frau von Teuffel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 26 Regattabegleitfahrt am 25.06 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 28 Frauen in die Wirtschaft! – Erfolgsfaktor Vielfalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 30 3. Norddeutscher Wirtschaftstag (NWT) . Seite 32

17. August 2011 Abendveranstaltung mit Bürgermeister Olaf Scholz 01. September 2011 Dritter Norddeutscher Wirtschaftstag (NWT) in Rostock / Warnemünde 08. September 2011 Austragung des Ernst WerdermannGolf-Wanderpokals auf der Anlage des Golfclubs Gut Kaden e.V. 14. September 2011 PAUSENGESPRÄCH mit Senator Ties Rabe, Präses der Behörde für Schule und Berufsbildung 11. Oktober 2011 Abendveranstaltung Peter Hintze, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie POLITISCHES FRÜHSTÜCK

Ist die Zukunft liberal? . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 34

13. September 2011 Dr. Holger Schmieding, Chefvolkswirt der Berenberg Bank in London

Kennen Sie MINT? Mit Technik in die Schulen: Nah an der Praxis, eng am Nachwuchs . . . . . . . . . . . Seite 35

19. September 2011 Prof. Dr. Friedbert Pflüger

Juniorenkreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 36 ...im Übrigen Infos aus der Landesgeschäftsstelle Hamburg . . . . . . . . . . . Seite 38

Dr. Manfred Hermann Redakteur unseres Magazins (He)

VERANSTALTUNGEN

Neue Mitglieder in den Landesverbänden Hamburg und Schleswig-Holstein . . . . . . . . Seite 39

18. Oktober 2011 Gabor Steingart, Chefredakteur Handelsblatt 13. Dezember 2011 Hilmar Kopper, Aufsichtsratsvorsitzender der HSH Nordbank

Nachlese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 39

JOUR-FIXE FÜR MITGLIEDER

Leserbrief . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite40

05. September 2011 Werner Jantosch, Polizeipräsident Hamburg

Landesverband Schleswig-Holstein Grusswort des Landesvorsitzenden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 42 Bildungsqualität – Technikorientierung – Innovationsfähigkeit . . . Seite 43 Juniorenkreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 44 Parlamentarischer Abend der fünf Norddeutschen Bundesländer . Seite 45 Der Euro zwischen Politik und Marktgesetzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 46 Landesfachkommission Denkmalschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 48 Das Schweizer Modell gegen Politikverdrossenheit und Blockaden . . Seite 50 Brauchen wir die Kernenergie? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 50 Verschärfter Fachkräftemangel – Chancen durch die Vielfalt von Menschen mit Behinderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 51 Landesfachkommission Sozialwirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 53 Wirtschaftliche Perspektiven für Nordfriesland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 54 Proflierung der Innenstadt gegenüber der Grünen Wiese . . . . . . . . . . Seite 56

06. Oktober 2011 Christian Niemax, Geschäftsführender Gesellschafter, Joey`s International GmbH 03. November 2011 Martin Heimes, Geschäftsführender Gesellschafter Ventus Ventures GmbH 08. Dezember 2011 Senatorin Prof. h.c. Barbara Kisseler, Präses der Behörde für Kultur und Medien JUNIORENKREIS 15. September 2011 Besuch des Amerikanischen Generalkonsulats mit Treffen der Generalkonsulin 11. Oktober 2011 Airbus-Besichtigung

Wachstumschancen durch Boom bei Kreuzfahrten nutzen! . . . . . . . . Seite 57 Regattabegleitfahrt – In voller Fahrt voraus! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 58 Ein Weltmarktführer am Standort Flensburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 59 ...im Übrigen Informationen aus der Landesgeschäftsstelle Kiel . . . . . . . .Seite60 Vorschau Veranstaltungen in Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 61 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 61 4

Schon angemeldet? Dritter Norddeutscher Wirtschaftstag am 1. September in Rostock: www.wirtschaftsrat.de/wirtschaftsrat.nsf/id/3-norddeutscherwirtschaftstag-2011-de


Der Scholz-Senat und seine ersten hundert Tage Ein Standort in der politischen Mitte ist in Deutschland meist die Position des Wahlsiegers. Olaf Scholz und die Abstimmung vom 27. Februar 2011 sind ein Musterbeispiel hierfür. Der öffentliche Zusammenbruch von Schwarz-Grün machte ihm sogar das Feld frei für die seltene absolute Mehrheit. Scholz traf mit seiner Formulierung, dass er die Stadt „ordentlich regieren“ wolle, in das Herz der Wählerwünsche. Er lieferte dazu wohlfeile Versprechen und Ankündigungen. Nur das Thema „Finanzierung“ blieb hinter den Kulissen. Inzwischen sind mehr als hundert Tage unter der neuen Führung vergangen. Man kann nicht behaupten, dass der Bürgermeister in dieser Zeit Vertrauen eingebüßt hätte. Vielmehr hat Scholz etliche seiner Versprechen auf den Weg gebracht. Lediglich der Schulsenator leistete sich – mit Unschuldsmiene – einen Ausrutscher, als er mit

Abschaffung der Schreibschrift den mühsam zustande gebrachten Schulfrieden verletzte. Wir haben drei kompetente Persönlichkeiten um eine Einschätzung der bisherigen Regierungsarbeit gebeten. Der bekannte Staatsrat a.D. Gunther Bonz und der Partner der Warburg-Bank, Dr. Henneke Lütgerath, ziehen im Folgenden aus Sicht der Wirtschaft eine positive Bilanz. Die abschließenden Worte des Lütgerath-Artikels: „Hamburg wird von einem Senat regiert, der wirtschaftspolitisch die Interessen der Stadt vor parteipolitische und ideologische stellt. Wir empfehlen: Kurs halten“ resümiert die derzeitige Meinung des Wirtschaftsrats. Wir bekommen allerdings in diesen Tagen überdeutlich vor Augen geführt, dass Versprechen der Politiker, die sie anschließend mit Schulden finanzieren, ein unverantwortliches Mittel zum Machterhalt sind. Sparsamkeit ist eine

Voraussetzung des „ordentlichen Regierens“. Bürgermeister Scholz ist dem Nachweis ausgewichen, dass hier nicht die Achillesferse seines Programms liegt. Der Erlass der Studiengebühren, die Senkung des Kita-Beitrags, die Verbesserung der Weihnachtsgratifikation für Beamte und der Mehraufwand für die Kultur sind millionenschwere Beispiele, für die es eine glaubhafte Gegenfinanzierung geben muss. Daneben gilt es, einen Schuldenberg von 26 Milliarden Euro abzubauen. Dies alles gehört zur Kehrseite der Medaille. Für dieses heikle Metier lassen wir den finanzpolitischen Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Roland Heintze, als dritten Beobachter zu Wort kommen. Er führt die provokative Sprache der parlamentarischen Opposition und bemüht sich, den Finger in die Wunde zu legen. Wir geben seiner harten Kritik Raum unter der Perspektive, dass am 17. August Bürgermeister Scholz im Wirtschaftsrat zu Gast ist und den Mitgliedern zu den angeschnittenen Fragen Rede und Antwort stehen kann. Eine verantwortungsbewusste Haushaltspolitik ist nicht zuletzt ein Anliegen des Wirtschaftsrats. He

100 Tage neue Verkehrspolitik – Hamburg zurück auf der Erfolgsspur Gunther Bonz Staatsrat a.D. Generalbevollmächtigter EUROGATE GmbH & Co. KGaA, KG Mitglied des Landesvorstandes Fahrrinnenanpassung von Unterund Außenelbe Bürgermeister Olaf Scholz hat mit seiner, sowohl nach Berlin als auch nach Brüssel gut vernetzten, Mannschaft in das Projekt auf Hamburger Seite wieder die notwendige zielorientierte Führung hineingebracht. In relativ kurzer Zeit sind die notwendigen und hochkomplexen Fachfragen mit der EUKommission im Rahmen der erforderlichen Beteiligung der EU-Kommission geklärt worden, ohne das Planfeststellungsverfahren und den Hamburger Haushalt unnötig zu belasten.

Damit sind die Voraussetzungen geschaffen, dass die für den Planfeststellungsbeschluss erforderliche EUStellungnahme in Kürze vorliegen wird. Das für Hamburg und den Hamburger Hafen lebenswichtige Ausbauvorhaben ist damit in den letzten 100 Tagen ganz entscheidend vorangebracht worden. A 26 – Bahn frei bis Hamburg Der neue Senat hat Entscheidungsblockaden beseitigt. Innerhalb kürzester Zeit ist mit dem Bund und dem Nachbarland Niedersachsen eine

grundlegende Vereinbarung über den Trassenverlauf der A 26 bis zur Anschlussstelle an der A 7 („Autobahndreieck Süderelbe“) auf Hamburger Staatsgebiet getroffen worden („Einvernehmen über die Entwurfsplanung“). Der Bund übernimmt die Finanzierung. Damit besteht auch die notwendige Klarheit für die Weiterführung der Trasse für die so dringend benötigte Hafenquerspange durch das südliche Hafengebiet bis zur BAB-Anschlussstelle Stillhorn. Hafenentwicklungsplan 2015 Der vom Vorgängersenat ohne Einbeziehung des Sachverstandes der (Hafen-) Wirtschaft erarbeitete Entwurf des Hafenentwicklungsplans 2015 wird nicht weiter verfolgt. Diese Entschei-

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dung von Bürgermeister Olaf Scholz und Senator Frank Horch ist nicht nur von der Hafenwirtschaft begrüßt worden. Denn für eine grundlegende strategische Ausrichtung und Planung des Hafens muss das breite in Hamburg vorhandene know how auch der Hafenwirtschaft einbezogen werden. Ebenso hat der neue Senat beschlossen, dass die Finanzierung der öffentlichen Infrastruktur (z.B. Straßen, Brücken) auch im Hafengebiet – immerhin 1/10 der gesamten Fläche Hamburgs – wieder über den Haushalt und damit, wie überall in Europa, aus Steuermitteln und nicht durch zusätzliche finanzielle Belastungen der Hafenbetriebe (Erhöhung z.B. von Hafenmieten) erfolgt. Auch diese Entscheidung ist zu begrüßen und war dringend notwendig. Ein Vergleich macht deutlich, welche fatalen Folgen ein Festhalten an den Entscheidungen des Vorgängersenats bedeutet hätten: Man stelle sich vor, die Mieter von Wohnanlagen müssten künftig über eine erhebliche Erhöhung der Wohnungsmieten den

Bau und die Unterhaltung von Straßen, Bushaltestellen, öffentlichen Anlagen etc. finanzieren. Steigende Wohnungsmieten wären nicht mehr bezahlbar, Hamburg würde im Standortwettbewerb zurückfallen. Schlussstrich unter das Kapitel Stadtbahn Im Wahlkampf hatte Bürgermeister Olaf Scholz versprochen, das Projekt Stadtbahn einzustellen. Auch diese schnell und klar getroffene Entscheidung ist zu begrüßen. Denn die Stadtbahn wäre verantwortungsvoll nicht zu finanzieren gewesen. Zugleich hat der neue Senat richtigerweise einen Ausbau des flexibleren Bussystems (bereits jetzt fahren einige HVV-Busse i.ü. mit weltweit modernstem Wasserstoffantrieb!) und des UBahnsystems beschlossen. Baustellen, Wilhelmsburger Reichstraße Unverändert ein Ärgernis sind die vielen nicht koordinierten Baustellen, ins-

besondere zeitgleiche Beeinträchtigungen auf Hauptverkehrsachsen (Elbbrücken, Elbtunnel) und das Arbeiten auf Baustellen an Hauptverkehrsachsen nur im 1-Schichtbetrieb. Der Wirtschaftsstandort wird auch dadurch geschwächt, dass auf Arbeitsebene des Verkehrsamtes Überlegungen angestellt werden, die Wilhelmsburger Reichstraße zeitweise für den LKW-Verkehr zu sperren. Fazit Bürgermeister Olaf Scholz und die neue Senatsmannschaft sind seit 100 Tagen im Amt. In der Verkehrspolitik sind insgesamt bereits nach kurzer Zeit bemerkenswert wichtige Weichenstellungen und Entscheidungen zum Wohle und für die Zukunftssicherung der Stadt erfolgt. Dem neuen Senat ist hier ein ausdrückliches Lob auszusprechen, verbunden mit dem Wunsch: weiter so. Gunther Bonz

100 Tage SPD-Regierung – Kurs halten! Dr. Henneke Lütgerath Partner M.M.Warburg & CO Mitglied des Bundesvorstandes

100 Tage reichen bei weitem nicht aus, um das moderne Hamburg zu schaffen, wie es Bürgermeister Scholz in seiner Regierungserklärung als Anspruch an seine Arbeit formulierte. Aber man nimmt ihm und seiner Regierungsmannschaft das Bemühen hierzu ab. Die Erwartungen an die neue Regierung waren groß, die Einstellung der Wirtschaft abwartend bis positiv, dies vor allem wegen der Nominierung des allseits geschätzten Präses der Handelskammer Horch für das Amt des Wirtschaftssenators. Die Unzufriedenheit, die Schwarz-Grün in ihren letzten Regierungsmonaten erzeugte, machte diesen Schwenk zur SPD und zu Scholz

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in den Augen der Wähler zwangsläufig. Ein Gemeinwesen zu entwickeln und gleichzeitig einen Schuldenberg von über 28 Milliarden Euro abzubauen, geht nicht ohne Kompromisse. Das gilt insbesondere in der Wirtschaftspolitik, die das unternehmerische Element der Hansestadt darstellt. Ihre erfolgreiche Gestaltung legt erst die Basis für die zukünftigen finanziellen Möglichkeiten Hamburgs. Von Anfang an eindeutige Prioritäten festzulegen, war daher wichtig: Die Elbvertiefung wird ernst genommen und ihre Tragweite für Hamburg erkannt. Die Krise der Schifffahrt in den letzten Jahren hat uns deutlich vor Augen geführt, wie viele

Arbeitsplätze im Hafen, bei Reedereien, Logistikunternehmen, Ausrüstern, Banken und Emissionshäusern von einem funktionierenden Seehandel abhängen. Der Ausgleich mit den benachbarten Bundesländern und den Naturschutzverbänden sollte unter diesem Eindruck gefunden werden können. Das Prestigeprojekte Stadtbahn wurde zu Recht zurückgezogen, um den Haushalt nicht weiter zu belasten. Ob das neue Konzept, den Busverkehr „schienenartig“ auszubauen, trägt, wird sich zeigen, ist aber einen Versuch wert. Die Wende von Wirtschaftssenator Horch vom Nein zum Ja zum „Nein zur City-Maut“ begrüßt der große Teil der Hamburger Wirtschaft, auch wenn dies unglücklich kommuniziert wurde. Im Bereich der Energiepolitik wird der Bau des Kraftwerks Moorburg konsequent zum Abschluss gebracht. Für den Netzwerkausbau stellt die SPDRegierung einen Kompromiss zwischen


Einflussnahme und Sparvorgaben vor. Der Senat will seinen Einfluss über eine Beteiligungshöhe von 25,1 Prozent statt 100 Prozent an einem Netzwerkbetreiber wahren. Am Sinn dieser Maßnahme habe ich Zweifel, aber sie ist immerhin besser als ein voller Rückerwerb. Anerkennend ist auch die Konsequenz gegenüber der Hochschulverwaltung der Hamburger Universität zu erwähnen. Diese ist notwendig, um die Sparanstrengungen nicht unnötig zu verwässern. Unsere Stadtvertreter müssen Hamburg vielmehr als exzellenten Hoch- und Fachhochschulstandort deutlicher herausstellen. Immerhin werden hier mehr als 70.000 Studenten an 17 Hochschulen ausgebildet. Die akademischen Einrichtungen müssen darin unterstützt werden, selbständig Mittel über Kooperationen mit Dritten einzuwerben. Eine schnelle Einigung zwischen Senat und Hochschule wäre hierfür hilfreich. Verschiedentlich hat Bürgermeister Scholz seine Unterstützung für die Belange der Wirtschaft betont, insbesondere auch seine Bereitschaft, büro-

kratische Hürden zügig zu meistern. Hieran wird er gemessen werden. Bislang zeigt er wirtschaftspolitisch einen vernünftigen Kurs. Einige Themen kommen jedoch noch zu kurz: Hamburg als führender Schiffsfinanzierungsstandort ist in Gefahr. Hier wünschen wir uns klare Aussagen, ob diese Bedeutung gehalten werden soll und wie mögliche Entwicklungen aussehen können. Und wie sieht auf längere Sicht die Politik der Stadt in Bezug auf privatwirtschaftliche Beteiligungen, wie etwa die HSH Nordbank und Hapag-Lloyd, aus? Vor einigen Jahren wurde versäumt, die Abwanderung großer Teile der Versicherungswirtschaft erfolgreich zu stoppen. Heute ist Hamburg Standort erfolgreicher Regionalbanken und Privatbanken, die einen nicht zu unterschätzenden Anziehungspunkt für Hamburg verkörpern. In keiner anderen Stadt in Deutschland sind mehr Privatbankiers mit ihrer Hauptverwaltung

vertreten als in Hamburg. Ein Viertel der beim Bundesverband deutscher Banken genannten Privatbankiers hat ihren Hauptsitz in der Hansestadt. Hierauf könnte Hamburg stolz sein; denn diese Gruppe hat die Finanzkrise nicht ausgelöst und gleichzeitig überdurchschnittlich gut überstanden. Der Senat sollte sich für die Belange dieser Finanzinstitute einsetzen. Die SPD-Regierung konnte sich bisher wirtschaftspolitisch vor wesentlichen Fehlern bewahren. Der Dialog mit der Wirtschaft hat gut begonnen. Große Probleme der Stadt kann jedoch auch die SPD nicht in absehbarer Zeit lösen. Als Hamburger kann man gleichwohl eines zufrieden feststellen: Die Hansestadt wird von einem Senat regiert, der bislang wirtschaftspolitisch die Interessen der Stadt vor parteipolitische und ideologische stellt. Wir empfehlen: Kurs halten! Dr. Henneke Lütgerath

Scholz’sche Finanzpolitik zwischen Anspruch und Wirklichkeit Roland Heintze MdHB Stellv. Fraktionsvorsitzender Haushaltspolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion

„Ordentlich regieren“ wolle er, dieses Versprechen hat Olaf Scholz vor der Wahl immer wieder herausgestellt. Vernünftig und verantwortungsbewusst werde die neue Regierung ans Werk gehen. Oberste Priorität habe dabei der Haushalt, den er und sein Finanzsenator Tschentscher schnellstmöglich zu sanieren versprachen. „Pay-as-you-go“, (neudeutsch für das Versprechen nur das auszugeben, was man auch gegenfinanzieren kann) und Ausgabensteigerungen von maximal 1 Prozent pro Jahr, waren die angekündigten Maßnahmen, um das versprochene Ziel zu erreichen. Etwas mehr als 100 Tage nach seiner Wahl zum Bürgermeister kann

davon leider keine Rede mehr sein. Verschiebung der Schuldenbremse Schon in seiner Regierungserklärung am 23. März wurde deutlich, dass Scholz nicht vorhat, seine Sparsamkeitsrhetorik in praktische Politik umzusetzen. Im Gegenteil. Zwar proklamierte er den Anspruch für eine ehrliche Finanzpolitik und feierte die Schuldenbremse als das „Gebot der Vernunft“, dem in Zukunft alle haushaltspolitischen Maßnahmen unterzuordnen sein, nur um zwei Sätze später zu erklären, dass er die seit 2007 geltende Landeshaushaltsordnung mit dem daran festgeschriebenen Schuldenverbot ab 2013

künftig ignorieren werde. Erst 2020, also sieben Jahre später als bisher im Haushaltsrecht festgeschrieben, will Scholz nun einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen. Man kann es auch anders sagen: Scholz redet zwar salbungsvoll über die Notwendigkeit vom Ende der Schulden, vertagt die Erfüllung aber auf einen Zeitpunkt, der noch zwei Bürgerschaftswahlen von der tagespolitischen Opportunität entfernt ist. Damit ist die Entscheidung zu sieben weiteren Jahren mehr Schulden gefallen. Die Kosten für Zins und Zinseszins zur Finanzierung der Scholz’schen Wahlversprechen (z.B. Abschaffung der Kita- und Studiengebühren = 150 Millionen Euro pro Jahr) und für die Geschenke an die eigene Partei (Schaffung einer neuen Behörde und zahlreicher Spitzenposten: 3,4 Millionen Euro pro Jahr) werden kommende Generationen von Hamburgern aufbringen müssen.

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Haushalt 2011/12 wird auf Fantasiezahlen gebaut Bei der Planung für den Doppelhaushalt 2011/12 überraschten Scholz und Tschentscher erneut mit einem Trick. Um den Anschein der 1-Prozent-Ankündigung zur Ausgabenbegrenzung zu wahren, machte der neue Senat nicht etwa das tatsächliche Ergebnis von 2010 zur Grundlage seines Haushaltsentwurfs, sondern den deutlich höheren Plansatz. Was zunächst wie ein kleines Detail aussieht, ist in Wahrheit absurd und dreist und hat enorme Auswirkungen auf die Haushaltsplanung. Der Scholz-Senat hat nämlich 2011 einen Haushalt vorgelegt, der zum Be-

weis des „Sparens“ auf Zahlen aus dem zurückliegenden Jahr 2010 Bezug nimmt, die ihrerseits aus dem Jahr 2009 stammen. Und das, obwohl sich die Zahlen, die das Haushaltsjahr 2010 dann tatsächlich bestimmt haben, deutlich von der Prognose aus dem Jahr 2009 unterscheiden und seit Monaten offiziell bekannt sind. Dank des deutlich besseren Konjunkturverlaufs musste Hamburg 2010 nämlich „nur“ 10,8 Milliarden Euro ausgeben und nicht, wie zunächst geplant, 11,5 Milliarden. Hunderte Millionen, die zur 2009 noch aktuellen Krisenbewältigung veranschlagt waren, wurden am Ende nicht gebraucht. Trotzdem benutzt der

Scholz-Senat in seinen Vergleichsrechnungen die rund 11,5 Milliarden Euro aus der alten Prognose, statt die 10,8 Milliarden aus der Realität. Damit verschiebt er die Ausgangsbasis der 1-Prozent-Steigerung um 700 Millionen Euro nach oben. Nur so sind Scholz und Tschentscher in der Lage, die versprochene Begrenzung der Ausgabensteigerung vorzutäuschen. Legt man jedoch die tatsächlichen Zahlen des Jahres 2010 zugrunde, dann müsste der Senat für 2011 – trotz ungebrochener Konjunktur – eine Ausgabensteigerung von knapp 6 Prozent einräumen und damit eingestehen, dass er eines der großen finanzpolitischen Versprechen

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schon zu Beginn seiner Regierungszeit bricht. Schuldenpolster für die Zukunft Und die Taschenspielertricks gehen weiter. Ein Großteil der Mehrausgaben für die Jahre 2011 und 2012 sind Zuschüsse an den Hamburgischen Versorgungsfonds (HVF) in Höhe von 600 Millionen Euro. Der Senat konnte bisher keine Auskunft geben, wozu diese Zuschüsse notwendig sind. Der Hamburgische Versorgungsfonds steht unter der Gewährträgerhaftung der Stadt und kann sich damit – wenn nötig – selbst an den Finanzmärkten rekapitalisieren. Stattdessen überweist der Senat ihm in diesem Jahr 200 Millionen Euro und im kommenden weitere 400 Millionen Euro aus dem Stadtsäckel. Geld, das sonst zur Sanierung des Kernhaushaltes verwendet werden könnte und damit die Zinslast der Stadt langfristig verringern würde. Der Senat tut aber genau das Gegenteil, er konsolidiert den Kernhaushalt nicht, sondern bläht ihn auf und unterstützt mit öffentlichen Geldern einen Fond, der aktuell gar keine staatliche Unterstützung braucht. Auch hier stellt sich die Frage, warum tut der Senat das? Und auch hier stellt man bei näherem Betrachten fest, dass es im Wesentlichen darum geht, das Brechen der 1-ProzentRegel zu verschleiern. Für 2013 sind nämlich nur noch 40 Millionen Euro an Zuschüssen an den HVF geplant und 2014 sollen diese ganz wegfallen. Bis dahin ist der Haushalt aber durch die unnötigen vorherigen Zahlungen so weit aufgebläht worden, dass der Senat 2014 – direkt vor der nächsten Bürgerschaftswahl – rund 560 Millionen Euro gegenüber 2010 mehr ausgeben kann und sich und den Hamburgern dann trotzdem erzählt, er würde die 1-Prozent-Regel einhalten. Statt nachhaltiger Haushaltskonsolidierung bastelt der Senat schon heute an einem Verschuldungspuffer für die kommenden Jahre. „Pay-as-you-go“ scheitert bevor es überhaupt angefangen hat Ebenfalls das zweite große Versprechen des SPD-Senats, „pay-as-you-go“, ist bereits gescheitert. Auch hier ist bei

näherem Hinsehen die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit eklatant. Nach Scholz eigener Definition verlangt der Grundsatz „pay-as-you-go“, dass für eine Entscheidung, die die städtischen Ausgaben erhöht, im gleichen Zug eine haushaltsentlastende Entscheidung in gleicher Höhe getroffen werden muss. Was ist in der Realität daraus geworden? Die vielen kleinen und großen Geschenke, die die SPD in der Stadt verteilt und die den Haushalt langfristig belasten, sind mitnichten seriös gegenfinanziert. Denn es sind vor allem befristete Ausgabenposten, die zur Gegenfinanzierung herangezogen werden. So greift der Senat auf vormals geplante Ausgaben für die Stadtbahn zurück, die nur bis 2020 vorgesehen waren. Noch schlimmer sieht es mit den Geldern aus, die durch das Einsparen von Shared Spaces und Kreisverkehren zum „Gegenfinanzieren“ verwendet werden. Diese Gelder waren überhaupt nur im Haushalt 2011 und 2012 vorgesehen. Damit bleibt von „pay-as-yougo“ allein das „pay“. Fazit Der Scholz-Senat spricht von der Wichtigkeit eines Schuldenverbots, verschiebt das bestehende aber um sieben Jahre nach hinten. Der Bürgermeister kündigt als Beleg für seine Haushaltsdisziplin eine maximale Ausgabensteigerung von weniger als 1 Prozent pro Jahr an, erreicht dies aber nur unter Verwendung offensichtlich überholter Zahlen und schreibt dieses System der Täuschung schon jetzt bis zur nächsten Bürgerschaftswahl fort. Der Scholz-Senat verspricht Mehrausgaben durch Streichung an anderer Stelle langfristig gegenzufinanzieren, kann aber schon in seinem ersten Jahr diesem Anspruch nicht genügen. Trotz hervorragender Konjunktur, trotz beispiellos niedriger Arbeitslosigkeit und trotz historisch einmaliger Steuermehreinnahmen hat der Senat den Start zu einer verantwortungsvollen Finanzpolitik für Hamburg verpasst. In Wahrheit geht das Schuldenmachen weiter. Roland Heintze

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Der EURO ist Schuld Wie Konstruktionsfehler bei der Währungsunion zur Euro-Krise führten POLITISCHES FRÜHSTÜCK mit Prof. Dr. Wilhelm Nölling, Senator a.D. und ehemaliger Präsident der Landeszentralbank Hamburg Er bezeichnete den Euro als den „größten Irrtum der Währungsgeschichte“, als „Unglück für Deutschland und Europa“. Die jüngsten Turbulenzen rufen die Warnungen von Professor Wilhelm Nölling ins Gedächtnis. 1998 hatte er mit drei Kollegen gegen die Einführung der Europäischen Währungsunion geklagt. Entgegen ihrer Zielsetzung entpuppe sich die Gemeinschaftswährung nicht als Stabilitäts-, sondern als Transfermechanismus, in dem die leistungsbilanz- und kapitalstarken Überschussländer die übrigen Währungsteilnehmer subventionierten. „Wir haben eine Samariter-Union, keine Währungsunion“, fasst das ehemalige Mitglied des Zentralbankrates der Deutschen Bundesbank die aktuelle Situation zusammen. Auch der Wirtschaftsrat hat die fehlende Verbindlichkeit der Hilfskredite angemahnt und darauf hingewiesen, dass dem Bundeshaushalt durch die EuroRettung eine Belastung von bis zu 190 Milliarden Euro drohe. Deutschland habe erhebliche Sparanstrengungen unternommen, um unter die vorgeschriebene Defizitgrenze von drei Prozent zu kommen. Diese blieben „reine Kosmetik“, wenn das Land als „Zahlmeister Europas“ überfordert werde.

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Nölling geht noch weiter: Statt einen Rettungsschirm aufzuspannen, hätte die Politik auf einen Ausschluss der Länder drängen müssen, die schon vor ihrem Beitritt nicht geeignet gewesen seien und sich auch später als nicht geeignet erwiesen hätten. Das Subsidaritätsprinzip sei ausgehöhlt. Die Verantwortung müsse daher an die Staaten zurückdelegiert werden. Die in der Politik verbreitete Verharmlosung vergleicht er mit der Mentalität eines Mannes, der von einem Hochhaus springt und die Aussicht genießt. Als Geld ohne Staat benötige der Euro eine europäische Wirtschaftsregierung. Unterschiedliche Interessen stellten jedoch deren Durchsetzungsfähigkeit in Frage. Die fragmentierte Entscheidungsfindung verhindere eine koordinierte Politik und gehöre zu den größten Problemen der Europäischen Union. Die Konstruktionsfehler des Maastricht-Vertrages hätten zu einer Interventionsspirale geführt: von der Ausschaltung des Währungswettbewerbs über die Euro-Dividende und Überschuldung bis zum Vertragsbruch. Nöllings 1993 erschienenes Buch „Unser Geld“ ist von bestechender Aktualität: „Der Maastricht-Ansatz hat weniger riskante, aber in der Entwicklungslinie der

monetären Integration Europas liegende Fortschritte verschüttet, nämlich die allmähliche Verringerung der Bandbreiten“, mahnt er schon damals. Erst unter dem Schutz des Euro – so wird fast 20

Jobst-Heinrich Floto

Jahre später deutlich – waren die riesigen Haushalts- und Außenhandelsdefizite der Mehrheit der europäischen Staaten überhaupt möglich. Um die Krise zu bändigen, sei die Europäische Zentralbank von ihrer Stabilitätstradition abgewichen. Sie habe Europas Wirtschaft mit Geld geflutet und die „Sicherungserfordernisse für ihre Billigkredite“ gesenkt. Zusätzlich würden den Staaten Finanzhilfen angeboten, worin Nölling einen klaren Verstoss gegen das ausdrückliche Verbot sieht, insolventen


Staaten beizustehen (no-bail-out). Gemeinsam mit seinen Kollegen ist er daher erneut vor Gericht gezogen. Der Lösungsvorschlag lautet: die Zahlungsverpflichtungen Deutschlands zu verneinen, aus der „Verwahrlosungsunion“ auszutreten und gemeinsam mit Belgien, den Niederlanden, Luxemburg, Österreich, eventuell auch Dänemark und Schweden, eine Nordunion zu begründen. Für die übrigen Länder wird eine Rückkehr zu ihren Währungen und ein Einscheren in das Europäische Wechselkurssystem II vorgeschlagen. (Anmerkung der Redaktion: Das Bundesverfassungsgericht hat die Klage gegen das Euro-Hilfspaket zugelassen). Ist also die Handhabung der Regierungen das Problem oder sind die Ursachen der Krise bereits in der Einführung einer Gemeinschaftswährung zu suchen? Für Nölling steht fest: „Der Euro ist Schuld.“ Ob „haircut“, „sanfte Um-

Peter Schmidt

schuldung“ oder „Wiener Initiative“, die Fortsetzung der eingeleiteten Rettungsmaßnahmen werde das Übel eher verschlimmern. So bezweifelt er, dass in Staaten wie Deutschland oder Frank-

reich der Lebensstandard gehalten werden könne. Nur indem diese noch viel mehr bezahlten als bisher, könnten gewaltsame Ausschreitungen verhindert werden. Heftig bestritt der Volkswirt, Deutschland werde von seinem Engagement in Griechenland profitieren. Um überhaupt zurechtzukommen, müsse das Land zunächst einmal ein stabiles Wirtschaftswachstum organisieren. Doch das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Griechen schrumpft. Um 4,5 Prozent im vergangenen und voraussichtlich um drei Prozent in diesem Jahr. 2011 dürfte das Haushaltsdefizit 7,5 Prozent des BIP betragen und den Schuldenberg auf fast 160 Prozent erhöhen (IW). Die Annahme, Griechenland werde seine Schulden jemals zurückbezahlen, hält Nölling für „Geschwätz“. Als problematisch stuft er außerdem das Missverhältnis zwischen Geber- und Nehmerländern in Europa ein. 11 Nettozahler (darunter Deutschland, das rund 20 Prozent des EU-Haushaltes trägt) stehen dort 16 Nettoemp-

fängern (darunter Griechenland, Spanien und Portugal) gegenüber. Nöllings größte Sorge gilt jedoch dem flächendeckenden Bankrott, der Repudiation, zunächst in einem und dann in allen Euro-Ländern: „Die Dynamik, die über eine Zerreißprobe – in der wir uns befinden – zum „Zerreißen“ der Union führen kann, wird von der Menge des aufgehäuften Pulvers und der Lunte zur rechten Zeit abhängen“, schreibt er in der Schrift „Die Euro-Höllenfahrt“, die sich zum Zeitpunkt des POLITISCHEN FRÜHSTÜCKS im Erscheinen befand. Schon die Falschmeldung über die Solvenz einer bestimmten Bank könne Auslöser hierfür sein. Es ist wohl der Politiker in Nölling, der eine Rettung dennoch nicht ausschließen möchte. So macht er zunächst Mut („Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch“), fordert dann aber zum Handeln auf: „Oder steht uns bevor, dass der „Giftbecher“ Maastricht bis auf den Grund geleert werden muss und dann gilt: ’Der Rest ist Schweigen‘?“ CA

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Wiederaufstieg möglich? „Welche Rolle spielt die Wirtschaft für die CDU?“ und „Welche Wirtschaftspolitik braucht Hamburg?“ Abendveranstaltung am 27.06. mit Marcus Weinberg MdB, Landesvorsitzender der CDU und Dietrich Wersich MdHB, Vorsitzender der CDU-Bürgerschaftsfraktion Marcus Weinberg nannte folgende Vorsätze: I Diskussion nach Innen, d.h. auch Mitgliederbeteiligung I Bessere Kommunikation nach außen I Konzepte und Ideen entwickeln (Hierzu wird eine Zukunftskommission eingerichtet, die 2012 erste Ergebnisse präsentieren soll.) I Für die Zuwanderung von Fachkräften eine städtische Willkommenskultur entwickeln

Dietrich Wersich MdHB, Matthias Leutke, Marcus Weinberg MdB (v.l.)

Mit der Veranstaltung im Steigenberger-Hotel bot der Wirtschaftsrat seinen Mitgliedern erstmals ein Treffen mit den Führungskräften der Hamburger CDU nach dem Wahldesaster vom 20. Februar. Beide Redner, Marcus Weinberg und Dietrich Wersich, waren bemüht, aus der politischen Talsohle heraus ein neues Profil für die Partei zu entwerfen und zugleich CDU-Standpunkte zu aktuellen Tagesthemen vorzustellen. Es war nicht zu erwarten, zu diesem Zeitpunkt mehr als nur Vorsätze zu einer Periode in der Opposition zu erfahren. Dennoch fehlte es an Angriffsflächen als Folge publikumswirksamer Fehler der Regierungspartei. Und noch vermittelt die Union keine kraftvolle Aufbruchstimmung. Bis zur nächsten Wahl im Jahr 2015 liegen große öffentlichkeitswirksame Anstrengungen und ein erheblicher Anspruch für neue Ideen vor den beiden Referenten des Abends. Wenn die geschundene Hamburger CDU – angesichts eines wirtschaftsfreundlichen Bürgermeisters der SPD und eines renommierten Wirtschafts-

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senators Horch – für ihren Markenkern als Vertreterin einer erfolgreichen Marktwirtschaft wieder Wahrnehmung und Vertrauen finden will, ist sie auf Zusammenarbeit und Unterstützung seitens des Wirtschaftsrates angewiesen. Dies war beiden Rednern bewusst.

Dietrich Wersich stellte als zweiter Redner zunächst prägnante Aspekte der Marktwirtschaft heraus. So nannte er den Grundsatz „Chancen bieten statt

Ingeborg Knipper: „Zum Fördern muss auch das Fordern gehören. Wie kann das in die Sozialpolitik eingebaut werden?“

Walther Conrads

Nur mit Hilfe von Fachleuten (über die die 28-köpfige CDU-Fraktion ohne Behördenhintergrund kaum ausreichend verfügt) ist die Komplexität vieler Problemfelder zu beherrschen.

Gleichmacherei zu fordern, d.h. Förden statt Umverteilen“ und parallel dazu „Umverteilung stabilisiert Probleme statt sie zu lösen“. Die CDU solle klar Position beziehen. Wersich sieht im Übrigen sein politisches Konzept für Hamburg in der Wiederbelegung des Leitbildes „Wachsende Stadt“. Hierzu gehöre es, sowohl die Metropolfunktion als auch die Internationalität zu stei-


gern, die Lebensqualität zu sichern und Wirtschaftswachstum zu unterstützen. Das erfordere, die Stärken, d.h. die Cluster, weiter auszubauen. Das gelte für Hafen und Logistik, Luftfahrt, Medien, Medizintechnologie und neue Energien. Auch der Wissenstransfer von den Hochschulen in die Wirtschaft verdiene Förderung. Schließlich sei für den Erfolg der Wirtschaftspolitik eine Kooperation der norddeutschen Bundesländer von beträchtlicher Bedeutung. Der „Faktor Mensch“ spiele, so Wersich, für die Zukunft Hamburgs eine entscheidende Rolle. Nur wenn man Sicherheit, Gesundheit, Wohnungen und Freizeitmöglichkeiten auf hohem Niveau anbiete, würde die Wachsende Stadt attraktiv sein und qualifizierte Kräfte anziehen. Vieles von dem, was Wersich vertritt, hat auch Olaf Scholz auf seine Fah-

Marcus Weinberg MdB, Dr. Klaus-Jürgen Juhnke (v.l.)

Karin Prien MdHB und Leander L. Hollweg

ne geschrieben. Der Oppositionsführer hofft allerdings, dass der Bürgermeister unter dem Druck von Gewerkschaften und des linken Flügels der eigenen Partei Kurskorrekturen vornehmen muss. Hier mag die CDU einen Ansatzpunkt für den Wiederaufstieg finden. He

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Hoffnung für die FDP?

Starker Staat, schwache Bürger? POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 08.04. mit Christian Lindner MdB, Generalsekretär der FDP Wieder bot der Landesverband zahlreichen Mitgliedern und Gästen einen herausragenden Referenten zu einem brisanten Thema der aktuellen Politik. Das POLITISCHE FRÜHSTÜCK am 8. April fiel in eine turbulente Zeit für die Führungsmannschaft der FDP. Der (Teil-) Rücktritt von Guido Westerwelle hatte eine Woche zuvor der Diskussion um den Niedergang der Partei zwar die Spitze genommen, aber die Grundwellen an Zweifeln nicht beruhigt.

Christian Lindner MdB und Matthias Leutke

hinaus häufig, werbewirksam und offensiv vertreten werden. Materielle Projekte beschränkten sich bei Lindner für die laufende LegisMit Christian Lindner kam an diesem laturperiode auf einige Korrekturen am Morgen nun der Mann, den viele für Steuersystem. Der Schwerpunkt seiner die prägende Kraft und für den HoffBotschaft lag vielmehr darauf, für die nungsträger der Freien Demokraten Freiheit der Bürger einzutreten. Er halten. Seine Ausführungen und seine arbeitete den fundamentalen UnterAntworten in der Diskussion waren schied heraus zwischen einem staatliüberzeugend. Ob jedoch sein profunchen Gespinst von Regulierungen und des Konzept, das zu einer programmaSubventionen – von tischen Erneuerung Mit den Sozialisten stirbt Sozialdemokraten und der FDP führen soll, bis dieFreiheit der LeistungsGrünen bevorzugt – zum Wahltag für einen willigen scheibchenweise und im Gegensatz deutlichen Aufstieg dazu einer Politik auf aus dem drei-Prozentder Basis der Sozialen Marktwirtschaft Tal (Einschätzung durch die FAZ vom – d.h. mit dem Vorrang der SelbstverVortag) reicht, muss man angesichts antwortung. Deutschland brauche die der griffigen, populistischen Parolen FDP, um seinen Wohlstand zu sichern. der linken Gegenseite der Hoffnung Die Freiheit der Leistungswilligen würüberlassen. Hilfreich wäre es, wenn die de sonst „scheibchenweise sterben“. Thesen über einen Parteitagsrahmen

Eine Sorge Lindners galt der Entwicklung der Grünen hin zu einer bürgerlich-liberalen Mitte und damit zum Konkurrenten der Liberaldemokraten. Das Wahlergebnis in Baden-Württemberg lasse einen solchen Trend erkennen. Die grüne Partei habe sich im Kernland der FDP erfolgreich als geläuterte Alternative dargestellt. Lindner stellte deshalb die grundsätzlichen Unterschiede heraus (und müsste sie

Ulrich Heider: „Wie wichtig ist Herr Brüderle für die FDP?“

den Wählern bewusst machen). Die Soziale Marktwirtschaft – Credo der FDP – verbinde das Sozial- mit dem Leistungsprinzip. Eine faire Chancengleichheit gehöre zu dieser Werteordnung, nicht aber Gleichmacherei mit Hilfe umverteilender Steuerpolitik. Die Sozialpolitik müsse vorrangig dem Einzelnen die Möglichkeit geben, seine Situation aus eigener Kraft zu verbessern. Dabei sei eine gute Schulbildung als zivilisatorische Mitgift von erheblicher Bedeutung. Die Grünen behandelten die Bürger wie Kinder – mit erhobenem Zeigefinger. Die FDP sehe sie

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dagegen als Erwachsene, die selbstverantwortlich handelten. Es sei dringend geboten, dass politische Opportunitäten ökonomische Notwendigkeiten nicht länger überdecken. Unter den Regierungsvorhaben für die zweite Hälfte der Legislaturperiode stellte Lindner die Konsolidierungspolitik heraus. Bis 2013 sollen 80 Milliarden Euro mehr eingespart werden, als ursprünglich von der Großen Koalition vorgesehen waren. Als drastisches Gegenbeispiel nannte Lindner die soge-

Wirtschaftsrat Deutschland: Mattner als Schatzmeister bestätigt

Bundeskazlerin Angela Merkel gratuliert Dr. Andreas Mattner Generalkonsulin Sylvie Massiére und Albert Darboven

nannten „guten Schulden“ der rot/grünen Landesregierung von NordrheinWestfalen, die bis 2100 zusätzliche Belastungen von 720 Milliarden Euro vorsehen. In diesem Zusammenhang bezeichnete der Generalsekretär „die Sozis die letzten Griechen Europas“. Diese Bemerkung ist ein Beispiel für den immer wieder anklingenden Humor des Referenten, der dazu in der Diskussion durch Schlagfertigkeit glänzte. Zur Frage der Kernenergie wiederholte Lindner die bekannte Triologie, dass das Moratorium zu einem Sicherheitskonzept unter Berücksichtigung

Auf seiner Bundesdelegiertenversammlung am 25. Mai in Berlin bestätigte der Wirtschaftsrat Dr. Andreas Mattner in seinem Amt als Schatzmeister und Mitglied des Präsidiums. Mattner (Geschäftsführer ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG) war von November 2005 bis Januar 2010 Landesvorsitzender des Wirtschaftsrates im Landesverband Hamburg. 2009 übernahm er das Amt des Schatzmeisters von Dr. Carl Hermann Schleifer. Dem Präsidium gehört er seit 2006 an. Dem Landesvorstand bleibt Mattner als Mitglied verbunden.

Wolfgang Burgard

Michael Westhagemann und Dr. Herlind Gundelach, Senatorin a.D.

von Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit und Klimaverträglichkeit führen müsse. Dass 2022 das letzte deutsche Kernkraftwerk vom Netz genommen werden kann, hält er für unrealistisch. He

Wolfgang Burgard (Mitglied der Geschäftsführung Carlsberg Deutschland GmbH), Prof. Dr. med. Jörg F. Debatin (Ärztlicher Direktor und Vorsitzender des Vorstandes Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)) und Dr. Henneke Lütgerath (Partner M.M. Warburg & Co. KgaA)

Prof. Dr. Jörg F. Debatin

Dr. Henneke Lütgerath

Gerda Rohden

wurden als Mitglieder des Bundesvorstandes bestätigt. Gerda Rohden (Managing Director GRS Rohden Shipping GmbH & Co. KG) übernahm das Amt von Ludolf Baron von Löwenstern, der seit 2007 im Bundesvorstand tätig war. CA

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ZWISCHENRUF

Partnerschaft auf Gegenseitigkeit Dass wir alle immer älter werden und in Zukunft immer mehr Senioren und Hochbetagte unsere Gesellschaft prägen, ist längst ein Gemeinplatz. Weitaus weniger klar sind wir uns in der Beantwortung der Frage, wie wir die gesellschaftliche Funktion der verschiedenen Lebensabschnitte neu definieren und damit den Weg in die alternde Gesellschaft gestalten wollen. Werden Verteilungskämpfe künftig das Verhältnis der Generationen zueinander prägen? So mancher Politiker und Demographieforscher prognostiziert einen massiven Generationenkonflikt: Spätestens dann, wenn ein Berufstätiger rein rechnerisch oder sogar ganz real mehrere Rentner alimentieren muss, werde die arbeitstätige Bevölkerung, die das Sozial- und Transfersystem unseres Landes am Leben hält, aufstehen und gegen die zahlenmäßige Übermacht der Alten rebellieren. Altenheime statt Kindergärten? Pflegestufe statt Schulreform? Ist der Anteil am Sozialkuchen, den die Rentner und Pensionäre für sich einfordern, nicht schon jetzt zu hoch? Hatte nicht gerade diese Generation, wie keine andere in der deutschen Geschichte, die Chance, ein Leben in Frieden und Sicherheit zu führen? Sie wuchs auf in einer Zeit, in der jede Arbeitskraft dringend gebraucht wurde, globalisierter Wettbewerb noch ein Fremdwort und die Gesellschaft maßgeblich gekennzeichnet war von einem stetig steigenden Wohlstand für alle. Ein Wohlstand, von dem wir alle profitieren. Gerade auch wir „Jüngeren“. Nie wurde in Deutschland besser gelebt, nie wurde mehr vererbt. Doch der Wohlstand hat uns auch geschadet. Er hat uns fett und faul gemacht. Er hat einen ausufernden Staatsapparat mit immensen Unterhalts- und Betriebskosten geschaffen, dessen Kosten längst kaum noch zu tragen sind. Und er hat Privilegien und

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Besitzstände institutionalisiert, die unsere Flexibilität und Wettbewerbsfähigkeit stark einschränken. Die „Schere“ geht unweigerlich immer weiter auseinander. Wie sollen 27 Millionen abhängig Beschäftigte die Renten und Pensionen für 20 Millionen Mitbürger stemmen? Über 80 Milliarden Euro muss bereits heute aus Steuergeldern zugeschossen werden! Dieses System, ist – wie auch das Gesundheitssystem, das Sozialsystem und das Pensionssystem für Beamte – nicht

Arbeitsplatz fürs Leben, Betriebsrente, berufliche und private Planbarkeit sowie dauerhaft steigendes Einkommen – Fehlanzeige. Ist es da zu viel verlangt, die Älteren – trotz ihrer Verdienste in der Vergangenheit – um einen Beitrag für die Allgemeinheit zu bitten? Von ihnen aktives gesellschaftliches Engagement einzufordern, damit das Unbezahlbare, das Ehrenamtliche, das menschliche Miteinander unter den erschwerten Bedingungen des heutigen (Wirt-

mehr zeitgemäß und muss, zusammen mit einer massiven Konsolidierung bei der Bürokratie- und Verwaltungskosten dieses Landes (Stichwort Föderalismus) dringend korrigiert werden. Übertragen auf das konkrete Miteinander der Generationen bedeutet das für mich, dass sich keine Generation auf dem ausruhen sollte, was sie einmal geleistet und erarbeitet hat. Hut ab vor den Lebensläufen der heutigen Rentner, die oft noch auf 50-jährige Firmenmitgliedschaften verweisen und dafür mit Betriebsrenten bis zum 110. Geburtstag rechnen können. Davon können die Jüngeren, die Arbeitnehmer von heute und morgen, nur träumen. Viele, auch die am besten Ausgebildeten (und diesbezüglich wird heute mehr denn je verlangt), hangeln sich von Praktikum zu Zeitvertrag. Einen

schafts-) Lebens nicht auf der Strecke bleibt? Sei es in der Alten- und Sozialarbeit, in Kirchen und Vereinen, beim Umweltschutz oder in der Betreuung von Kindern. Viele junge, gut ausgebildete Mütter würden gerne arbeiten, haben in Ermangelung von qualitativ überzeugender oder bezahlbarer Kinderbetreuung aber keine Möglichkeit dazu. Eine ehrenamtliche oder für einen geringen Beitrag tätige „LeihOma“ könnte helfen. Vielleicht hätte sie sogar großen Spaß dabei, weil sie einsam ist und leider keine eigenen Enkel hat. Und die junge Mutter könnte derweil ihren Beitrag für die nächste Monatsrente leisten. Ludolf von Löwenstern Der Zwischenruf gibt die Auffassung des Verfassers wieder.


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Wie man Kontakte aus dem Netz fischt POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 17. 06. mit Dr. Stefan Gross-Selbeck, Vorsitzender des Vorstandes der Xing AG

Wo die Augen hinwandern, da gehen auch die Budgets hin. Im Marketing steigt die Bedeutung sozialer Netzwerke kontinuierlich. Vermutlich werden die Werbeinvestitionen im Internet schon 2013 erstmals die der Zeitungen übersteigen. Für den Mittelstand bedeutet das: Er muss sich mit dem Medium, in dem sich Kunden und Mitarbeiter bewegen, umgehend und intensiv beschäftigen. Zu diesem Thema lud der Landesver-

Dirk Ulrich Naumann zu Grünberg und Dr. Stefan Groß-Selbeck

vernetzen sich Berufstätige aller Branchen, suchen und finden Jobs, Mitarbeiter, Aufträge, Kooperationspartner, fachlichen Rat oder Geschäftsideen. Mit dieser Online-Community existiert eine

band den Vorstandsvorsitzenden der Basis für grenzenlose und zeitunabXING AG, Dr. Stefan Groß-Selbeck, ein, hängige Kontakte in unvorstellbarer beim POLITISCHEN FRÜHSTÜCK die MeGrößenordnung. XING ist ein aktives chanismen eines Business-Netzwerkes Netzwerk, das Menschen zusammenzu erläutern. Rund 90 Unternehmerinführt, die gemeinsam etwas erreichen nen und Unternehmer lauschten aufwollen. merksam den Ausführungen über das Kontaktdaten aus dem Internet? Geschäftsmodell. Die XING-Mitglieder machen Angaben Die 2003 gegründete Plattform hieß für ein Profil. Man hinterlegt die Staursprünglich OpenBC und wurde 2006 tionen des beruflichen in XING umbenannt. Neues Anforderungsprofil: Werdegangs, gibt InforIm selben Jahr ging die Verbraucher informieren mationen zur eigenen Firma als erstes deutsich bei Neuanschaffungen Position und dem sches Web-2.0-Unterhäufiger über das Produkt Arbeitgeber, die man nehmen an die Börse. via Internet. gern auf seiner „VisiMittlerweile nutzen tenkarte“ zeigt. Ob man sich für einen über 10,8 Millionen Mitglieder die Interneuen Job interessiert oder Leistungen net-Plattform weltweit für Geschäft, Job anzubieten hat, kann genauso angegeund Karriere, davon rund 4,7 Millionen ben werden wie der gewünschte Ausim deutschsprachigen Raum. Auf XING

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tausch mit Fachleuten. Das eigene Profil verknüpft man mit anderen XINGUsern, so entsteht ein großes Kontaktnetzwerk. Jedes Mitglied entscheidet selbst, ob seine Verbindungen für alle angemeldeten Mitglieder sichtbar sind oder verborgen bleiben sollen. Neben der kostenlosen Basis-Mitgliedschaft, die die grundlegenden Netzwerkfunktionen bietet, ist die kostenpflichtige Premium-Mitgliedschaft mit rund sechs Euro monatlich mit erweiterten Funktionen ausgestattet. Netzwerke können undurchsichtige Märkte transparent machen, das ist für Anbieter und Suchende der wich-

Martin Heimes: „In Deutschland fehlt es uns an hilfreichen Clustern wie im Silicon Valley. Die universitäre Betreuung ist dort besser, die Talente – die späteren Jungunternehmer – schöpfen aus einem großen Pool. Das Silicon Valley ist ein großer Pool von Talenten, es gibt einfach mehr „Knowhow-Power“, meinte Groß-Selbeck, zu der Frage, was bei uns passieren muss, um ein Start-up erfolgreich anzugehen.

tigste Punkt. Groß-Selbeck führt hierzu als Beispiel den Recruiting-Markt an. So können heute Arbeitgeber über XING potentiell interessante Bewerber fin-


den, sich deren berufliche Laufbahn anschauen und die Person gezielt ansprechen. Umgekehrt erhalten Arbeitnehmer über XING Unternehmensprofile und zahlreiche Informationen zum potentiellen Arbeitgeber, die Anzeigen in aller Regel nicht bieten. Da sich dieser Trend nicht aufhalten lässt, wird die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens bereits jetzt und auch künftig im Recruiting-Markt entschieden. Der Event-Markt mit seinen vielfaltigen Unterhaltungsangeboten gehört eben-

falls zu den Wachstumsmärkten der Online-Plattformen.

vor allem für jüngere Menschen. Bei den unter 30jährigen ist das Internet das wichtigste Medium, um nach InforEngagement im Netz mationen zu suchen. Das KommunikaAusblick in die Zukunft: Der Markt tions- und Informationsverhalten ist „Smartphones“ wächst zu Lasten der generationsbezogen unterschiedlich. 77 PCs. Die „geobasierten Prozent der unter 20User-Kommentare Dienste“, wer wann wo Jährigen verbringen ihre gewinnen an Gewicht. ist, entwickeln sich raZeit im Web, davon 40 sant. Mit dem Internet Prozent sogar die überist eine Zeitenwende im Informationswiegende oder fast die gesamte Zeit. verhalten eingeläutet. Online-PlattforBei den über 30-Jährigen ändert sich men sind ein Kommunikationsmedium das Verhalten. EJH

Hintergründe eines Welterfolgs

Chancen der Digitalisierung für die Wirtschaft in Hamburg Dr. Stefan Tweraser

POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 03.05. mit Dr. Stefan Tweraser, Country Director Deutschland / Österreich / Schweiz Google Germany GmbH

Die Suchmaschine Google wurde vor 12 mationstechnik. In diesem modernen Jahren in den USA gegründet. Heute ist Medium hat Google für alle Welt, so sie weltweit das führende Hilfsmittel könnte man es formulieren, Auskünfte für alle, die sich über ein Thema – ein jeglicher Art leicht auffindbar gemacht Produkt, ein Unternehmen, eine Per– und bietet hierbei eine Vielfalt und sönlichkeit, einen Begriff oder einen Intensität, die die Erläuterungen in Vorgang, sei er zeitnah einem Lexikon oftmals Das Internet hat großen oder historisch – umfasweit übertreffen. Daraus Einfluss auf den Markt send informieren wolresultiert, dass weltweit gewonnen len. Google ist unentMenschen ständig auf behrlich geworden und beantwortet die Dienste von Google zurückgreifen. täglich eine Milliarde Anfragen Milliarden von Dollar werden von Goo(kostenlos). Der jährliche Umsatz von gle zudem dafür aufgewandt, dass die zuletzt 29,3 Milliarden US-Dollar geneAuskünfte innerhalb von Sekundenriert sich zum überwiegenden Teil aus bruchteilen zur Verfügung stehen. Die gesuchten Informationen werWerbung. Dabei ist Deutschland der den auf den Suchergebnisseiten von drittgrößte Markt (nach den USA und Google häufig von Werbung begleitet. Großbritannien). Normalerweise hat Werbung einen Dr. Tweraser bot einen Einblick in die Philosophie und die Rahmenbedingungen, die hinter dem Erfolg von Google stecken. Grundlage ist das Internet, das allgegenwärtig ist: 73 Prozent aller Deutschen sind heute online. Für junge Menschen ist das Internet rund um die Uhr zur beherrschenden Kommunikationsschiene geworden. Aber auch mehr als 50 Prozent der über SechzigNiklas Wilke jährigen nutzen die moderne Infor-

hohen Streuverlust, weil sie das aktuelle Interesse der Betrachter nicht betrifft. Bei Google erscheint dagegen eine Anzeige nur dann, wenn ihr Inhalt Bezug zum gesuchten Begriff hat. Es ist offenkundig, dass auf diese Weise Werbung wesentlich wirksamer wird. Das Unternehmen setzt darüber hinaus beträchtliche Mittel für weiter-

Gabriele Sievers

gehende Marktforschung ein. Tweraser wies in diesem Zusammenhang auch auf das kostenlose Tool „Google Insights for Search“ hin, mit dem jedermann recherchieren kann, wonach die Nutzer bei Google suchen und welche Saisonalitäten es bei Suchmustern gibt (google.de/insights/search). 20 Prozent aller Suchanfragen haben zudem einen lo-

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kalen Bezug. In diesen Fällen ist Werbung für lokale Anbieter – meist Handwerksbetriebe und kleine bis mittlere Unternehmen – am relevantesten, denn großräumige Reklame würde für sie keinen Sinn machen. Der Referent machte darauf aufmerksam, dass das Internet großen Einfluss auf den Markt gewonnen hat. Besonders der „Supercomputer in der Tasche“ (das Smartphone) erlaubt eine wechselseitige kritische Auseinandersetzung mit den ProNormale Werbung hat dukten, Preisvergleiche einen hohen Streuverlust, eingeschlossen. Der Ruf weil sie das aktuelle von Markennamen für alle Anbieter. Interesse der Betrachter wird inzwischen weitSchließlich kam auch nicht betrifft gehend von den Usern noch die Verwurzelung mitbestimmt und mancher Artikel von Google Deutschland in Hamburg muss neu positioniert werden. Zugleich zur Sprache: Was macht Hamburg für Firmen wie Google interessant? Antist das Internet der größte Showroom

wort Tweraser: Maßgebliche Unternehmen der Branche sind hier bereits ansässig, die Zusammenarbeit der Medien ist gut, Fachleute, die gesucht werden, kommen gern nach Hamburg. He

Der Landesverband museumsreif – und me(e)hr Abendveranstaltung am 14.06. im Internationalen Maritimen Museum Hamburg

Prof. Peter Tamm

Der Besuch des weltweit einzigartigen Internationalen Maritimen Museums Hamburg am 14. Juni auf private Einladung von Prof. Tamm bildete einen Veranstaltungshöhepunkt des Landesverbandes Hamburg im ersten Halbjahr. Schon das Bauwerk selbst, das die zehn Decks des Museums beherbergt, ist ein Solitär in der Hafencity. Handelt es sich doch bei dem repräsentativen Backsteingebäude um den ältesten erhaltenen Speicher Hamburgs. Bereits im Stil der zehn Jahre später begonnenen, heute denkmalgeschützten Speicherstadt errichtet, hat er 125 Jahre lang als Zweckbau dem Hafenumschlag ge-

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dient. Unendliche Stapel an Säcken gefüllt mit Kaffee, Tee oder Getreide sind über seine Windenluken aufgenommen und auf seinen Decks gelagert worden. Angesichts moderner Transport- und Umschlagtechniken hatte der Veteran jedoch Ende des letzten Jahrhunderts ausgedient. Der Umbau zum Museum in den Jahren 2005 bis 2008 war dem Hamburger Senat dann 30 Millionen Euro wert. Das Interieur, das sich nunmehr perfekt für Ausstellungszwecke eignet, verleugnet nicht die historische Nutzung des Kaispeichers B. Der Architekten- und Ingenieurverein

Tjark H. Woydt begrüßt die Teilnehmer

hat das Resultat des Umbaus mit der Auszeichnung „Bauwerk des Jahres 2008“ gewürdigt. Die außerordentlich umfangreiche maritime Sammlung Tamm (allein 1.000 große Schiffsmodelle) zog aus ihrer viel zu engen Bleibe an der Elbchaussee in die Hafencity. Die überregionale Bedeutung des neuen Museums wurde deutlich, als der Bundespräsident am 25. Juni 2008 persönlich zur Eröffnung kam. Kein anderes Schifffahrtsmuseum der Welt hat internationalen Charakter. Stets sind sie national oder lokal begrenzt.


Prof. Tamm ließ es sich nicht nehmen, eine der beiden Besichtigungsgruppen des Wirtschaftsrats selbst zu führen. Die vorgesehene Dauer von 60 Minuten (die später überzogen wurde) ließ nur zu, besonders ausgesuchte Exponate in Augenschein zu nehmen und zu erläutern. Jedes der Decks ist

einem Thema gewidmet. Sie reichen von der Segelschifffahrt vergangener Jahrhunderte mit ihren Gefahren und Strapazen bis zum Luxus moderner Kreuzfahrten. Aber sie umfassen auch die Darstellung von Reisen der großen Entdecker oder stellen Zeugnisse aus zur Navigation von den primitiven Anfängen bis zu den Radar-Einrichtungen auf den Schiffen der Gegenwart. Ein Geschoss mit Schiffen und Uniformen der Marinen der Welt fand ebenfalls viel Interesse. Schließlich: Wasser bedeckt 80 Prozent der Erdoberfläche, es ist Lebensraum und zugleich größ-

ter Transportweg. Aber wenn die Naturkräfte auf See einmal losgelassen sind, können sie Schrecken verbreiten, Schiffe vernichten und Deiche zerstören. In Bildern und Filmen werden die Ozeane und die kämpfenden Schiffe im Bann wütender Orkane gezeigt. Insgesamt hinterließ der Rundgang durch das Internationale Maritime Museum allenthalben tiefen Eindruck. Während unser Vorstandsmitglied Tjark H. Woydt – offenbar ein Kenner des Museums – die Teilnehmer zu Be-

ginn der Veranstaltung begrüßte und dem Gastgeber, Prof. Tamm, Respekt für dessen außergewöhnliche Lebensleistung als Sammler bezeugte, gab es beim Abendessen einen Dinnerspeaker besonderen Ranges. Gastredner Wolfgang Steiger nimmt Stellung zu Aufgabe und Bedeutung des Wirtschaftsrats Auch nach dem schnellen Aufstieg aus den Trümmern der globalen Finanzkrise dürften wir uns nicht in Sicherheit wiegen, so Steiger. Die währungs- und haushaltspolitischen Folgen der Krise seien längst noch nicht bewältigt. Zu-

Dr. Thomas R. G. Berger und Wolfgang Steiger (v.l.)

dem müsse aufgepasst werden, dass die dritte Energiewende in nur elf Jahren den Wirtschaftsstandort Deutschland nicht gefährde. Der Kampf um die internationale Technologieführerschaft werde sich dramatisch verschärfen und unser Erfolgsmodell der Sozialen Marktwirtschaft auf eine Nagelprobe stellen. Der Wirtschaftsrat als Unternehmen der Unternehmer setze sich entschlossen für Reformen ein, die unserem Land nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit erhielten, sondern auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt sicherten. Hierfür sei der Wirtschaftsrat als kraftvolle Stimme der deutschen Wirtschaft und Solitär in der Verbändelandschaft wichtiger denn je. Als einzige wirklich branchenübergreifende und alle Unternehmensgrößen und -formen umfassende Organisation gehe es ihm nicht um Einzelinteressen, sondern um die Stärkung der Grundprinzipien der Sozialen Marktwirtschaft. Das Leitbild der verantworteten Freiheit mache den Wirtschaftsrat seit bald 50 Jahren zum Erfolgsmodell.

Als idealer Mediator zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und Politik treibe der Wirtschaftsrat bis zum Ende der Legislatur vor allem fünf grundlegende Weichenstellungen voran: 1. Ausbau der Energie-Infrastruktur beschleunigen! Rot-Grün hat Anfang des letzten Jahrzehnts den Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen, aber nicht die Kraft gehabt, ein Konzept für die Entwicklung der erforderlichen Infrastruktur zur Integration der Erneuerbaren auf die Beine zu stellen. Hier ist nun die bürgerliche Bundesregierung gefordert. 2. Konsolidierung der Staatsfinanzen weiterhin Vorrang geben! Statt konjunkturelle Mehreinnahmen für dauerhafte Steuerentlastungen einzusetzen, muss die Haushaltskonsolidierung das Gütesiegel der bürgerlichen Regierung bleiben. 3. Fachkräftemangel wirksam bekämpfen! 1,2 Millionen Mütter würden gerne arbeiten, wenn genügend Betreuungsplätze zur Verfügung stünden. Die qualifizierte Zuwanderung erfordert die Absenkung der Einkommensgrenze für die Niederlassungserlaubnis Hochqualifizierter von 66.000 auf 40.000 Euro. 4. Erwerbstätigenrekord für Reform der Sozialsysteme nutzen! Der Anstieg der Beschäftigung sollte zur Senkung des Rentenbeitrags und zur Stärkung der Demographiefestigkeit der Pflegeversicherung verwendet werden. 5. Zur EU-Stabilitätskultur zurückkehren! Wir können anderen Ländern keinen höheren Sozialstandard finanzieren, als wir den eigenen Bürgern möglich machen. Wir brauchen einen automatisierten Stabilitätspakt, einen EUFinanzminister mit Vetorecht bei den Ausgaben der Pleitestaaten, eine EUBankenaufsicht und eine gemeinsame Bandbreite für Sozialleistungen. Die Zeitenwende, die wir momentan erleben, erfordert politische Gestaltung und einen klaren ordnungspolitischen Kompass, so Steiger. Der Wirtschaftsrat werde nicht locker lassen, die bürgerlichen Parteien auf die Einhaltung der Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft zu verpflichten. He

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Landesfachkommission ITK Informations- und Telekommunikationstechnologie Aktuelles Internetnutzung auf Platz 2 der populärsten Aktivitäten von Teenagern Das Internet ist die zweitliebste Freizeitbeschäftigung deutscher Teenager. Das geht aus einer repräsentativen Erhebung für den Hightech-Verband BITKOM hervor. Für 68 Prozent der 10bis 18-Jährigen sind demnach Treffen mit Freunden die liebste Freizeitaktivität, gefolgt von der Internetnutzung (39 Prozent) und Sport (37 Prozent). Deutliche Unterschiede gibt es freilich zwischen Mädchen und Jungen. Abgesehen von Treffen mit Freunden und Nutzung des Internets haben Mädchen eine besondere Vorliebe für Musik- und Radiohören (31 gegenüber 21 Prozent) sowie Lesen (28 zu 14 Prozent). Bei Jungen ist dagegen die Begeisterung für Sport (44 zu 29 Prozent) sowie Computer- und Online-Spiele (36 zu 10 Prozent) deutlich ausgeprägter. Auch nach Altersgruppen gibt es Unterschiede: So nennen 10- bis 12-Jährige noch Unternehmungen mit der Familie als zweitliebste Beschäftigung. Älteren Jugendlichen von 13 bis 18 Jahren sind dagegen Internetnutzung und Sport wichtiger als Familienunternehmungen. Zur Methodik: Für die repräsentative Untersuchung hat das Institut Forsa im Auftrag des BITKOM 700 10- bis 18-Jährige befragt. Hamburg schaffte das Recht für „Elektronische/digitale Wahlen“ ab! Unglaublich, aber wahr: Im Jahr 2009 beschloss die Bürgerschaft, dass elektronische Wahlen im Bundesland Hamburg „per Fassung“ nicht möglich sind. Die langandauernde Stimmenauszählung nach der jüngsten Bürgerschaftswahl hat die Folgen deutlich gemacht. Wir leben im Zeitalter der Wissensgesellschaft, und die digitalen Medien werden von allen genutzt. Auch den Staatsdienern stehen sämtliche digitale Geräte – seien es Handys, Smartphones, Laptops, PCs – zur Verfügung. Aber, dass der Bürger irgendwann einmal auch elektronisch seine Stimme

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abgeben kann, das haben die Politiker per Gesetz ausgeschlossen. Eine Änderung ist nur mit einer dreiviertel Mehrheit und damit bei der derzeitigen Parteienkonstellation kaum möglich. Fragt sich mal wieder, wer hinter dem Mond lebt und fragt man sich ebenfalls, weshalb so viele junge Menschen zwar Interesse an der Politik, aber kein Interesse an den (aktiven) Politikern haben (Thema: Politikerverdrossenheit). Siehe auch den folgenden Bericht über die Mai-Sitzung der Kommission.

Aus der Arbeit der Kommission ITK Digitale Medien. Eine Herausforderung für den Kinderschutz In der April-Sitzung begrüßten wir Frau Julia von Weiler, Dipl. Psychologin und Geschäftsführerin von Innocence in Danger e.V. Thema waren die Gefahren des Chattens. 11 Prozent der Kinder und Jugendlichen treffen sich tatsächlich mit ihrem Chatpartner, der oft sexuelle Interessen hat. Von Weiler referierte sehr emotional und aufschlussreich über die verschiedenen Täterprofile. Sie sprach über die Demütigung der Opfer noch nach mehr als 20 Jahren. Ebenfalls ging sie auf die sehr unterschiedliche Rechtsprechung in Deutschland ein. Das Internet ist kein Pranger, sondern Information! Digitales Wahlrecht In der Mai-Sitzung begrüßten wir Prof. Dr. Erb, Sozialpsychologe und Professor an der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr, der sich mit den

Thomas Scheffel, Oliver Rudolf, Carsten Ovens, Ludolf von Löwenstern, Prof. Dr. Hans-Peter Erb

Themenbereichen Persuasion (Überredung), Urteilsbildung im Allgemeinen und Sozialer Einfluss durch Minderheiten und Mehrheiten beschäftigt. Außerdem nahmen Oliver Rudolf, stellv. Landeswahlamtsleiter, und Carsten Ovens, Vorsitzender der Jungen Union Hamburg, an der Sitzung teil. 10 aktuelle Neuerungen im Bereich des Medien-, IT- und Datenschutzrechtes In der Juni-Sitzung stellten uns Dr. jur. Anna Gosche und Dr. jur. Flemming Moos, Mitglieder unserer Kommission und Partner bei der Sozietät Norten Rose, einige wichtige rechtliche Neuerungen vor. Diese betreffen u.a. die Wirksamkeit von Opt-Out-Einwilligungen (ausdrückliche Einwilligung zur Nutzung von personenbezogenen Daten) in postalischer Werbung, die Unwirksamkeit von Opt-Out-Einwilligungen in E-Mail und SMS-Werbung und die Revision der E-Privacy-Richtlinie mit neuen Regeln für den Einsatz von Cookies. Gern stellen wir auf Anfrage diese Neuerungen zur Verfügung.

Ludolf Baron von Löwenstern Vorsitzender der Kommission ITK Persönlich haftender Gesellschafter der CC HOLDING Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft. Er ist ehrenamtlich in verschiedenen Institutionen engagiert, unter anderem im Wirtschaftsrat als Vorsitzender der Landesfachkommission ITK Informations- und Telekommunikationstechnologie (gegr. 1994), Deutsches Marine Institut (DMI), E-Business-Ausschuss der Handelskammer Hamburg.


Landesverband Hamburg Ausgabe August 2011

Mitgliederversammlung am 30.3. im Hotel Atlantic Der Landesvorsitzende Matthias Leutke leitete die Versammlung mit einem Bericht über die Arbeit des Vorstands im abgelaufenen Jahr ein. Der Landesverband führte 54 Veranstaltungen durch, die wegen der kompetenten Referenten auf reges Interesse stießen. Leutke sieht als neuer Vorsitzender (seit 2010) einen Schwerpunkt seiner Arbeit darin, die Mitglieder durch Gespräche und Diskussionen stärker in die Tätigkeit des Wirtschaftsrats einzubinden. Eine andere wichtige Aufgabe ist es für ihn, Kontakt zu den Mitgliedern des Senats zu halten. Nach dem Erdrutschsieg der SPD bemüht er sich auch beim neuen Senat um häufige Termine. Zur internen Entwicklung erinnerte Leutke an die Änderungen in der Geschäftsführung. Nach dem Fortgang von Stephan Linz im vergangenen September übernahm der bewährte „Oldtimer“ Dr. Ernst Werdermann kommissarisch die Geschäfte bis zum Jahresende. Seit 01.01.2011 leitet mit Conrad Seiffert ein gelernter Schifffahrtsfachmann, der lange in Führungspositionen tätig war, die Arbeit unserer Geschäftsstelle in den Colonnaden. Schon in den ersten Monaten gingen von ihm neue Impulse aus. Für die Zusammensetzung des Vorstands standen zwei Ergänzungswahlen auf der Tagesordnung: I Die stellvertretende Landesvorsitzende Aygül Özkan hat Hamburg im April 2010 verlassen, um das Amt der Sozialministerin im Land Niedersachsen anzutreten. Der Vorstand schlug als

Gunther Bonz, Staatsrat a.D. und Karl Eberhard Hunke

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Prof. Dr. Jörg F. Debatin, Katharina von Ehren, Matthias Leutke, Harald Boberg, Conrad Seiffert

Prof. Dr. Sonja Bischoff: „Die Wissenschaft muss in Hamburg neu bewertet werden. Der Zusammenhang Wirtschaft / Wissenschaft muss deutlich werden.“

Nachfolgerin (auch in der Position einer stellv. Landesvorsitzenden) Katharina von Ehren vor. Nachdem die Unternehmerin ihren Werdegang als Gartenbau-Ingenieurin mit Stationen in den USA und der väterlichen Baumschule in Hamburg geschildert hatte, erfolgte ihre Wahl einstimmig bei einer Enthaltung. I Claudia Leske, die der Vorstand 2010 kooptiert hatte, gab ihr Amt wegen beruflicher Überlastung auf. Einstimmig wählte die Versammlung den bekannten Staatsrat a.D. Gunther Bonz zum Nachfolger. Im Anschluss an die Wahlen forderte der Vorsitzende auf zur Diskussion über Themen, die den Wirtschaftsrat betreffen. Dies ist ein Auszug aus den Vorschlägen und Fragen: I Der Landesverband möge den Antrag stellen, den Zusatz „der CDU“ aus dem Namen des Verbands zu streichen. Antwort: Gerade in Zeiten der Opposition wird dieser Zusatz als gut empfunden.

I Wie geht der Landesverband auf den neuen Senat ein? Antwort: Gespräche sind mit Senatoren vereinbart, die Termine mit den Verantwortlichen für Wirtschaft, Finanzen und Bildung werden besonders vorangetrieben. I Die Wissenschaft muss in Hamburg neu bewertet werden. Antwort: Der Landesverband wird zunächst mit Senator Horch sprechen, um die Bedeutung der Wissenschaft für die Wirtschaft erneut zu betonen. Im Übrigen werde der Wirtschaftsrat das Thema immer wieder in die Öffentlichkeit bringen. I Der Wirtschaftsrat soll den Mut haben, auch Kritik an der (Hamburger) CDU zu üben. I In Impulsvorträgen soll eingehender über die Arbeit der Kommissionen berichtet werden. I Im Hinblick auf die EU-weite Öffnung des Arbeitmarktes soll sich der Wirtschaftsrat mit den Problemen der Zeitarbeit beschäftigen. I Dr. Hanno Stöcker warb für die Teilnahme am JOUR FIXE für Mitglieder (im achten Jahr aktiv), denn dort fände Diskussion statt. Außerdem sorge das Losverfahren für neue Kontakte. I Peter Hoffie wünschte, in der Wirtschaftspolitik nicht nur Forderungen aufzustellen, sondern vermehrt auch Lösungen vorzuschlagen. He

Rene S. Spiegelberger und Dirk Ulrich Naumann zu Grünberg


Landesverband gratuliert Dr. Manfred Hermann zum 85. Geburtstag Als wäre es gestern gewesen, dass wir den 80. Geburtstag unseres langjährigen Redakteurs gefeiert hätten – am 16. Juli ist Dr. Manfred Hermann bereits 85 Jahre alt geworden. Und noch immer ist er voller Tatendrang und Ehrgeiz, jede Ausgabe seines Journals zur besten werden zu lassen, die er je gemacht hat. Der Wirtschaftsrat gratuliert Dr. Hermann zu seinem Ehrentag und dankt ihm von ganzem Herzen für seinen Einsatz. Sein Ideenreichtum und sein Engagement sind die Treiber und Garanten für die hohe Qualität unseres Journals, das wir gemeinsam mit dem Landesverband Schleswig-Holstein vierteljährlich herausgeben. Niemand kann sich vorstellen, was das Redaktionsteam um Dr. Hermann ohne seine Fähigkeit, auch kontroverse Themen seriös zu präsentieren, täte.

Dabei ist Dr. Hermann nicht etwa gelernter Journalist, wie so mancher Leser vermuten könnte. In Kiel geboren, in Berlin aufgewachsen und nach der bitteren Erfahrung russischer Kriegsgefangenschaft, verbrachte der Bauingenieur den größten Teil seines Berufsle-

bens in leitenden Positionen bei der Hochtief AG. Daneben engagierte er sich immer auch in der und für die Wissenschaft sowie in der Politik. Seine ehrenamtliche Tätigkeit für den Landesverband Hamburg des Wirtschaftsrates begann er nach seiner Pensionierung 1993. 1997 belebte er gemeinsam mit dem damaligen Geschäftsführer, Dr. Ernst Werdermann, die „Mitteilungen für Mitglieder des Landesverbandes“ (später WR Info) wieder. Das erste Journal erschien im Herbst 2000. Seither sind Umfang und Auflage kontinuierlich gestiegen. 2004 entschloss sich der Landesverband Schleswig-Holstein, einen eigenen Teil zum Magazin beizusteuern. Lieber Herr Dr. Hermann, für das kommende Lebensjahr wünschen wir alles Gute. Wir freuen uns auf jeden neuen Tag, an dem wir zusammen mit Ihnen um die richtigen Formulierungen und Akzente für unser Journal ringen dürfen. Bleiben Sie gesund und uns noch lange erhalten! Conrad Seiffert

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Landesverband Hamburg Ausgabe August 2011

Am 15. April in der Landesgeschäftsstelle:

Einladung zum Gedankenaustausch unter Mitgliedern und Verabschiedung von Frau von Teuffel Ihr Abschied fand im Rahmen eines intensiven Gedankenaustausches unter Mitgliedern statt und es wurde ein Abschied von großem Format. Dabei ging es nicht darum, ein Vorstandsmitglied in den Ruhestand zu entlassen. Die Assistentin des Geschäftsführers beendete ihr Berufsleben. Andrea v. Teuffel war fünfzehn Jahre lang eine bestimmende Persönlichkeit im Hamburger Wirtschaftsrat. Sie diente während dieser Zeit vier Landesvorsitzenden und nacheinander ebenso vielen Geschäftsführern als erfahrene Konstante und als Vertraute bei der Einarbeitung in die neuen Positionen, ferner als Brücke zu langjährigen Mitgliedern und als Organisatorin zahlreicher Veranstaltungen und des jähr-

Matthias Leutke verabschiedet Andrea v. Teuffel

der Geschäftsführer, hoben in Reden nicht nur die Verdienste der Ausscheidenden hervor, sondern betonten ihre ganz persönliche Dankbarkeit für Rat und Hilfestellung, die ihnen Frau v. Teuffel zur Einführung in die neuen Aufgaben hatte zuteil werden lassen. Andrea v. Teuffel revanchierte sich mit einer kleinen Ansprache. Sie ließ nicht nur die Vergangenheit Revue passieren, sondern schilderte auch die Aktivitäten, mit denen sie die kommenden Jahre ausfüllen will. Dass dazu ein ehrenamtliches Engagement zählt, passt zu positiven Tendenzen, die in unserer Gesellschaft wieder Raum gewinnen.

Hannelore Hermann, Andrea v. Teuffel und Dr. Manfred Hermann (v.l.)

Dr. Ernst Werdermann unter Mitgliedern

lichen Golfturniers. Kurzum, Frau v. Teuffel war die – energische – Mutter des Landesverbands. Dass zahlreiche Mitglieder sie genauso sahen und würdigten, drückte der eng gedrängte Teilnehmerkreis beim Abschiedsempfang aus. Die Zahl der Blumen und Geschenke ging weit über das Maß eines höflichen Zeremoniells hinaus – sichtbarer Ausdruck der Wertschätzung. Matthias Leutke, der Landesvorsitzende, und Conrad Seiffert,

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Dr. Julia Dingwort-Nusseck, Conrad Seiffert und Ingeburg v. Teuffel (v.l.)

Von Bedeutung war die Idee, die zu dieser Einladung in die Geschäftsstelle geführt hatte: der Gedankenaustausch unter Mitgliedern. Überall sah man kleine Gruppen, die sich über die künftigen Veranstaltungen und andere Aktivitäten des Wirtschaftsrates unterhiel-


Matthias Leutke begrüßt die Gäste

ten. Diskutiert wurden Themen wie „Soll der Wirt-schaftsrat den Zusatz ‘der CDU’ weiterhin in seinem Verbandsnamen führen?“ oder „Welche Herausforderungen stellen sich in der Energiepolitik?“ Auch Fragen der Wirtschafts- und Strukturpolitik und der Verkehrspolitik waren Gegenstand des regen Austauschs unter Mitgliedern, und selbstverständlich unterhielt man sich über die Arbeit der neuen Regierung.

Die auf den ausgelegten Vorschlagslisten vermerkten Anregungen wird das Team der Landesgeschäftsstelle in seine inhaltliche Arbeit im zweiten Halbjahr einfließen lassen. So werden wir zum Beispiel das große Interesse an energiepolitischen Fragen in der Veranstaltungsplanung besonders berücksichtigen.

Conrad Seiffert, Ulf Klapp und Ludolf Baron von Löwenstern (v.l.)

Gisela Dietrich und Prof. Dr. Reiner Brehler

Alles in allem war der Tenor nach dieser Veranstaltung: So etwas sollte man wiederholen. He / SEI

SPEZIALGEBIETE I

Arthroskopische Operationen Knie-, Schulter-, Sprung- und Hüftgelenke

I

Minimalinvasive OP-Verfahren u.a. bei Sportverletzungen

I

Gelenkerhaltende Arthrose Therapie (Knorpelzelltransplantation, Kunstknorpelimplantationen u.v.a.)

I

Endoprothetik (häufig mit „Mini Incision“) des Knie- und Hüftgelenkes unter Verwendung neuartiger, abriebarmer Materialien (deutlich längere Haltbarkeit!), Frauenknie-Implantationen

I

Hand- und Fußchirurgie (Ballen-OP u.v.a.)

Praxis: Kümmellstraße 1 · 20249 Hamburg Tel.: 040-48 06 97-0 info@dr-kabelka.de · www.dr.kabelka.de

Kliniken: Krankenhaus Tabea · Kösterbergstraße 32 · 22587 Hamburg-Blankenese Tel.: 040-86 69 20 Praxisklinik am Rothenbaum · Heimhuder Straße 38 · 20148 Hamburg Tel.: 040-41 33 14-0 27


Landesverband Hamburg Ausgabe August 2011

Ein Tag zum Geniessen:

Regattabegleitfahrt am 25.06. Diesmal lud der Landesverband zu einer Veranstaltung ohne Politik und Problembewältigung. Der 25. Juni wurde stattdessen zu einem Tag der Entspannung und der „guten Aussicht“. Treffpunkt war um 9 Uhr an der Anlegebrücke der „MS Stadt Kiel“. Anschließend Leinen los für einen maritimen Logenplatz bei der größten Segelveranstaltung der Welt, der (117.) Kieler Woche. Eingebunden in eine Serie von Segelwettbewerben und umrahmt von einem Festival findet seit der Olympiade 1972 alljährlich eine Großseglerparade statt. Stolze Anführerin war traditionell die „Gorch Fock“ der Bundesmarine. 2011 musste sie jedoch auf Anweisung aus Berlin, festgemacht an

Zwei gestandene Kapitäne: Reiner Rönnebeck und Peter Westphal

der Tirpitzmole, still aus der Ferne zuschauen. Als Führungsschiff wurde sie, in kleinerem Format, von der „Alexander von Humboldt“ vertreten. Ihr folgten 120 Segelschiffe, darunter die weltweit größten, die heute noch in Fahrt sind. Viele hundert private Boote umschwärmten den Konvoi und verliehen der Förde insgesamt ein überaus fröhliches, imposantes Flair. Unser Schiff: Ein Oldtimer, gebaut 1934 als Fördedampfer, 1943 durch Bombentreffer versenkt, später gehoben und 1954 wieder für den Verkehr in Dienst gestellt, 1976 wegen Unrentabilität stillgelegt, von einem privaten Förderverein erworben, grundlegend

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Gaffelketsch: „Amazone“

Elegante Bark: „Alexander von Humboldt“

saniert und zu einem Salonschiff umgebaut. Die 253 BRT große „MS Stadt Kiel“ ist heute ein offiziell anerkanntes Technisches Kulturdenkmal. Sie besticht durch ihr konservatives Interieur mit reichlich Holz und Messing anstelle von Kunststoff und Leichtmetall auf modernen Schiffen. Unsere Teilnehmer waren damit auf das Beste untergebracht. Das Wetter: trocken, aber kein Kaiserwetter. Stattdessen der bewährte Schleswig-Hosteiner Mix aus Sonne und Wolken. Der Hauptakteur, der Wind, war der Parade wohlgesonnen. Von achtern mit Stärke drei wehend erlaubte er vor allem den Rahseglern volles Tuch zu setzen und damit eine imponierende, malerische Ansicht zu bieten. Die Stimmung: man könnte sagen, Urlaubsatmosphäre. An den zahlreichen Vierertischen im Innern und auf den Freiflächen an Bug und Heck bildeten sich kleine Gruppen, die sich offensichtlich bestens unterhielten. Der Moderator erläuterte auf der Fahrt zur Außenförde in

angenehmer Kürze die Sehenswürdigkeiten am Ufer, und später berichtete er vor allem von der bewegten Historie der vorbeiziehenden Großsegler. Eine weitere Säule des Wohlbefindens war die Gastronomie. Selbstverständlich wurden an Bord vielfältige Getränke von 0 bis 50 Prozent Alkoholgehalt serviert. Dazu kamen Frühstück, Mittagessen und Kaffee in handfester Seemannsart. Das Servicepersonal, wie auch die nautische Besatzung des Schiffes, bestand ausnahmslos aus ehrenamtlichen Mitarbeitern und deren Ehefrauen, die alle an Engagement wohl kaum zu überbieten waren. Nachdem sich das Paradefeld gegen 13 Uhr aufgelöst hatte, fuhr die „MS Stadt Kiel“ noch hinaus zum Leuchtturm Kiel am Eingang der Förde. Nach strammen Rückmarsch legte sie um 15 Uhr wieder an der Seegartenbrücke an. He


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Frauen in die Wirtschaft! Zur aktuellen Diskussion um die Frauenquote Die Mitglieder haben auf ihrer Versammlung am 30. März Katharina von Ehren zur neuen stellv. Landesvorsitzenden gewählt. Von Ehren, Jahrgang 1966, absolvierte eine Ausbildung zur Baumschulgärtnerin. Im Anschluss studierte sie an der Technischen Fachhochschule Berlin Gartenbau und machte 1995 ihren Abschluss Dipl.-Ing. Gartenbau. Für zweieinhalb Jahre arbei-

tete sie als Baummaklerin bei Horticultural Materials Systems Inc. in New York und New Jersey. 1997 begann sie als Vertriebsmitarbeiterin bei der Baumschule Lorenz von Ehren. Von November 2007 bis Dezember 2010 war sie dort Geschäftsführerin und leitete den Vertrieb. Derzeit orientiert sie sich neu in der europäischen Baumschulbranche – ihrer Leidenschaft für Pflanzen und Ver-

trieb wird sie treu bleiben. Von Ehren ist verheiratet und hat drei Kinder. In unserem Journal schildert sie ihre Sicht zur aktuell sehr stark umstrittenen Frage, wie der Frauenanteil in Spitzenpositionen der Wirtschaft gesteigert werden kann und liefert damit einen Anstoß zur lebendigen Diskussionskultur in unserem Landesverband. Matthias Leutke

Erfolgsfaktor Vielfalt Katharina von Ehren, stellvertretende Landesvorsitzende und Vorsitzende der Kommission „Vielfalt in Führung“

„Die Welt wird internationaler, bunter und älter. Wir schrumpfen und werden weiblicher.“ Ursula Schwarzenbart, Daimler AG, Leiterin Global Diversity Office

„Siemens ist zu deutsch, zu weiß, zu männlich.“ Vielfalt im Management – Diversity – ist in den USA schon seit den 80er Jahren Programm. Dafür gibt es zahlreiche Gründe: Teams, die sich hinsichtlich ihres Alters, ihres Geschlechts, ihrer Nationalität, ihrer sexuellen Orientierung und Religionszugehörigkeit vielfältig zusammensetzen, sind nachweislich ökonomisch erfolgreicher als homogene. Dazu kommt, dass Unternehmen durch nachhaltig gelebtes Diversity Management für potentielle Mitarbeiter deutlich attraktiver sind – was den Recruiting-Aspekt positiv beeinflusst. Nicht zuletzt aber ist personelle Vielfalt in Unternehmen sozialverantwortlich. Vielfalt im Unternehmen zu leben bedeutet, vor allem von der Verschiedenartigkeit der Mitarbeiter zu profitieren, indem die Einzigartigkeit jeder Person geschätzt und ihr Potential genutzt wird. In der „Charta der Vielfalt“ – der Selbstverpflichtung einer gleichnamigen Unternehmensinitiative – wird in diesem Zusammenhang von den Chan-

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Peter Löscher, Vorstandsvorsitzender Siemens cen für innovative und kreative Lösungen gesprochen, die unterschiedliche Fähigkeiten und Talente eröffnen und Unternehmen helfen, sich erfolgreicher am Markt zu platzieren. In einer zunehmend globalisierten Wirtschaft ermöglicht Diversity Unternehmen zudem, die Bedürfnisse ihrer Kunden und Geschäftspartner besser zu verstehen. Wer in Asien als Europäer Autos verkaufen möchte, tut gut daran, einen Asiaten im Team zu haben, denn der weiß schließlich am besten, was in Fernost gefällt. Hierzulande wird vor allem Gender Diversity heiß diskutiert. Zu Recht: So unterschiedlich die Meinungen hinsichtlich einer Frauenquote auch sind – dass dem durch die demographische Entwicklung entstehenden Fachkräftemangel nur von Männern und Frauen gemeinsam begegnet werden kann, darüber herrscht Einigkeit. Die Quote würde insofern nur beschleunigend auf einen unumgänglichen Prozess wirken.

Dass Gender Diversity zum Unternehmenserfolg beiträgt, ist inzwischen vielfach publiziert worden. So weist beispielsweise die McKinsey Studie „Women Matter“ nach, dass Unternehmen mit einem höheren Frauenanteil im Management stärker wachsen als ihre Mitbewerber und auch eine um 30 bis 60 Prozent höhere Rendite erzielen. Umso erstaunlicher ist es, dass in vielen Unternehmen noch immer kein Platz für Frauen im Management ist. Vielleicht liegt es daran, dass Unternehmenssysteme und Kulturen bisher weitgehend von Männern geschaffen werden. „Sie spiegeln die Einstellungen, Karriereverläufe und Motivationen dieser Männer wider und setzen sie fort.“ (Deutsche Bank Research 2011). Viele Führungskräfte suchen zudem nicht unbedingt den besten Bewerber aus, sondern jemanden, der ihnen ähnlich ist. „Das sogenannte ,Self-Cloning´– die Nachahmung – ist einer der größten


Feinde der Vielfalt“ (Roland Berger Studie 2011). Denkbar ist aber auch, dass Frauen deshalb nur sehr selten in Führungspositionen gelangen, weil Familie noch immer ausschließlich als „Frauensache“ betrachtet wird. Obwohl mindestens

Hort). Und: Eine festgestellte Kinderbetreuung ist in einem Privathaushalt nur zu einem Teil absetzbar. Ein Skandal, bedenkt man, dass im Gegensatz dazu jeder Mitarbeiter von einem Unternehmen im vollen Umfang als Betriebsausgabe absetzbar ist. Ich bin davon überzeugt: Wird Diversity als Gesamtstrategie umfassend in Unternehmen angelegt, so

fachkommission zu behandeln. Die Kommission hat im Juni ihre Arbeit aufgenommen. Prof. Dr. Sonja Bischoff legte Ergebnisse ihrer Forschungen zum Thema Männer und Frauen in Führungspositionen dar. Dr. Thomas

Claudia Ludwig und Karen Koop Prof. Dr. Sonja Bischoff

genauso gut ausgebildet wie ihre männlichen Kollegen, sind 42 Prozent der erwerbstätigen Frauen teilzeitbeschäftigt (Statistisches Bundesamt, 2009) und verdienen noch immer bis zu 23,2 Prozent weniger für dieselbe Arbeit wie ihre männlichen Kollegen. Noch immer gibt es zudem nur für 30 Prozent aller Kinder in Deutschland eine Ganztagesbetreuung (Krippe, Kita,

Dr. Thomas Möller

bedeutet sie einen Wettbewerbsvorteil und steigert den Gewinn der Unternehmen. Um die Diskussion rund um dieses Thema zu vertiefen, hat sich der Landesvorstand entschlossen, das Thema „Vielfalt in Führung“ in einer Landes-

Möller, Vorsitzender der Geschäftsführung der HOCHTIEF Solutions AG, gab Einblicke in die unternehmerische Praxis. Karen Koop, stellv. Landesvorsitzende der CDU in Hamburg, berichtete über ihre Erfahrungen in der Politik. Mitglieder, die an einer Mitarbeit in der Kommission interessiert sind, können sich gerne in der Landesgeschäftsstelle melden. Katharina von Ehren

Hamburgs Mann für klassische Automobile

PR-BERICHT

Im lauschigen Hamburger Stadtteil Schnelsen, von der Straße kaum einzusehen, ist der Sitz die Firma Zukowsky Classic Cars. Auf dem Gelände eines ehemaligen Messebaubetriebs, umrahmt von einem großen Garten mit rankenden Rosen an den Gebäuden, hat sich Sven Zukowsky sein eigenes Reich geschaffen. Der gelernte Fahrzeugbauer und KfzMeister repariert und restauriert hier mit seinen acht Angestellten die klassischen Fahrzeuge der Hamburger. Schon vor dem Gebäude stehen einige automobile Schätze, die jedem Enthusiasten rote Wangen bescheren. MG, Triumph, Jaguar und Rover aus den guten alten Zeiten, als Autos noch unterschiedlich aussahen und eine Seele hatten. In der blitzsauberen Werkstatthalle stehen unter anderem, ein eleganter Ferrari 400A, ein rassiger Lamborghini Espada und auch ein dicker Austin-Healey, der noch heute als Kun-

denfahrzeug bei historischen Rennen und Rallyes eingesetzt wird. Im ersten Stock, auf dicken Holzplanken, hat der 39-Jährige seinen „Showroom“. Hier stehen ein wunderschöner Jaguar E-Type, ein klassischer Jaguar MK II, ein sehr seltener Lancia Aurelia aus den 50ern und andere Schönheiten in Lack und Leder. „Viele unserer Kunden wollen Fahrzeuge in einem perfektem Zustand besitzen“, erklärt Sven Zukowsky. „Daher stehen

hier auch Autos in der Kategorie „besser als neu“, was bei einigen Klassikern keine schlechte Idee ist.“ In Hamburgs Garagen schlummern so einige „Kunstwerke“. Die meisten von ihnen hat Zukowsky im Service und die Namen der Besitzer hält er natürlich geheim. In der nächsten Ausgabe wird Ihnen der Wirtschaftsrat mehr über Firmengründer Sven Zukowsky und seine Arbeit an den schönsten Autos der Welt berichten. gas

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3. Norddeutscher Wirtschaftstag (NWT) am 1. September 2011 in Rostock/Warnemünde Der 3. Norddeutsche Wirtschaftstag (NWT) steht unter dem Motto „Hanseregion: Innovation, Wachstum und Wohlstand“. Er knüpft an die Wirtschaftstage 2006 in Hamburg und 2008 in Hannover an und hat sich – getragen von den fünf Nordländern – zu einem Forum unternehmerischer Entscheider aus Industrie und Politik und damit zur bedeutensten Institution des Wirtschaftsrates in Norddeutschland entwickelt. Ziel ist, als Impulsgeber einen Beitrag zur Stärkung der Wirtschaftskraft in Norddeutschland zu leisten und die Hanseregion an die drei stärksten Metropolregionen in Deutschland heranzuführen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt dabei in der Einsicht und dem Wollen zur überregionalen Zusammenarbeit und der Fähigkeit, zum gemeinsamen Handeln. Nur durch Bündelung der Kräfte über Landesgrenzen hinweg können große Zukunftsaufgeben gemeistert werden. Unabdingbar ist ein klares Bekenntnis der Politik und deren Handlungsfähigkeit zu einer gemeinsamen norddeutschen Wirtschaftspolitik. Mit dem NWT weist der Wirtschaftsrat kontinuierlich auf die Parameter für wirtschaftliches Wachstum hin: I Wahrnehmbare Wirtschaftsförderung und professionelle Vermarktung der Hanseregion. Hierzu gehören verbindliche Zuständigkeiten und Kompetenzen mit überregionaler Durchsetzungskraft. Das gilt besonders für den gesamten Bereich der Verkehrsund Infrastruktur. I Systematische Weiterentwicklung überregionaler Clusterorganisationen mit eindeutiger Gestaltungskompetenz, deren Finanz- und Personalressourcen der Größe der Aufgaben entsprechen. I Fokussierung auf Zukunftsbranchen, die auf vorhandenen Wirtschaftsstrukturen aufbauen können. I Hartnäckige Zielverfolgung auf

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Grundlage klar definierter Aufgaben und Maßnahmen. Die wirtschaftliche Weiterentwicklung der Hanseregion sollte bewertbar, ihr Erfolg messbar sein. Wirtschaftsförderung braucht einen langen Atem über politische Grenzen und Legislaturperioden hinweg und erfordert einen gemeinsamen Auftritt nach innen und außen auf deutscher und internationaler Ebene. Manches konnte erreicht werden. Die Neuordnung von Wirtschaftförderung, Marketing und Tourismus in Hamburg sowie die Kooperation mit Schleswig-Holstein sind hierfür gute Beispiele. Ebenso die Festlegung und Prioritätensetzung auf eine norddeutsche Verkehrsplanung (Ahrensburger Liste). Mit einem breiten und insgesamt ausgewogenen Branchenmix bieten sich der Hanseregion auch in Zukunft große wirtschaftliche Chancen, besonders mit dem Wandel in der deutschen Energiepolitik. Dennoch bleiben die beteiligten Länder Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein, vor große Aufgaben gestellt. Es wird darauf ankommen, Hemmnisse des föderativen Systems mit seinen divergierenden Behörden und Gesellschaftsstrukturen und den unterschiedlichen Geschwindigkeiten und strategischen und operativen Bereichen abzubauen. Nur eine konsequente Konsolidierung führt zur erhofften Steigerung von Output und Effizienz.

Peter Hoffie, Ideengeber und einer der tragenden Organisatoren des NWT

Der Wirtschaftsrat sieht sich in der Verantwortung, mit Entscheidern aus Wirtschaft und Wissenschaft notwendige Integrationsschritte voranzutreiben. Die beteiligten Landesverbände des Wirtschaftsrates haben deshalb drei Themenbereiche erarbeitet, in denen gemeinsames Handeln in der Nordregion besonders erfolgversprechend und wirtschaftlich nachhaltig ist: I Podium I: Häfen – Logistik – Infrastruktur Norddeutschland als logistisches Drehkreuz in Europa – Wirtschaftliche Wachstumschancen durch den Ausbau einer leistungsfähigen Infrastruktur nutzen I Podium II: Energiepolitik Norddeutschland – Zentrum der regenerativen Energien – Chancen und Herausforderungen für die norddeutsche Wirtschaft I Podium III: Bildungspolitik Wirtschaft global – Bildung föderal! Innovationen für Norddeutschland? Diese Themen wurden mit hochkarätigen Vorbereitungsgruppen professionell erarbeitet und in Form einer Podiumsdiskussion für die Teilnehmer des NWT erlebbar. Wie auch in den Vorjahren gehen wir von einer großen Teilnehmerzahl aus allen norddeutschen Landesverbänden aus. Mit Diskussionsbeiträgen und Wortmeldungen leisten auch Sie einen Beitrag zum Erfolg: Der Wirtschaftsrat als Impulsgeber im Dialog mit der Politik. Peter Hoffie Anmeldung unter: www.wirtschaftsrat.de/wirtschaftsrat.nsf/id/ 3-norddeutscher-wirtschaftstag-2011-de


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Ist die Zukunft liberal? Besuch von Katja Suding in der Landesgeschäftsstelle Die FDP kann als eine der Gewinnerinnen der Bürgerschaftswahl gesehen werden: Mit 6,7 Prozent zog sie wieder in die Bürgerschaft ein und erreichte zugleich ihr bestes Ergebnis seit 1974. Neun Liberale sitzen seither im Rathaus. Die Vorsitzende der FDP-Bürgerschaftsfraktion, Katja Suding, besuchte im April gemeinsam mit dem wirtschaftspolitischen Sprecher, Dr. Thomas Kluth, die Landesgeschäftsstelle. In einem Gespräch mit Mitgliedern des Landesvorstandes erörterten sie Schwerpunkte und Ziele der FDP-Fraktion in dieser Legislaturperiode. Verbindlicher Fahrplan für die Politik der Liberalen ist ihr Wahlprogramm. Neben der Hafenwirtschaft messen sie der Entwicklung kreativer Potentiale (IT, Gesundheitswesen, Medien, Transportleistungen) besondere Bedeutung für den Wirtschaftsstandort zu. Voraussetzung für wirtschaftliche Erfolge seien „eine gute Infrastruktur, wenig Bürokratie und finanzielle Unterstützung in Form von Risikokapital für aussichts-

Dr. Thomas Sönke Kluth MdHB, Katja Suding MdHB und Matthias Leutke

soll erweitert, neben den Kammern auch der Verband freier Berufe eingebunden werden. Zur Ansiedlung mittlerer und kleinerer Unternehmen empfiehlt die FDP, Schwerpunkte auf Bürokratieabbau und die Förderung der Kreativwirtschaft zu legen. Auch der Erhalt und Ausbau der Industrie, wie er 2007 von der Stadt, dem Industrieverband und der Handelskammer mit dem „Masterplan Industrie“ beschlossen wurde, liegt der FDP am Herzen. Besonderes Augenmerk legt sie darauf, wie sich die Ansiedlung neuer Industrien und der Ausbau von Gewerbegebieten mit Wohnungsbau und Stadtentwicklung vereinbaren lassen.

dergrund stehen Einsparungen bei den Personalkosten der Behörden (Ausnahme: Schulen, Feuerwehr, Polizei, Staatsanwaltschaften, Gerichte, Bezirksämter und Allgemeine Soziale Dienste). Die umfangreichen Wahlversprechen von Olaf Scholz sieht Suding kritisch. Der Bürgermeister habe bislang offen gelassen, in welchen Bereichen er sparen wolle, um die Schuldenbremse einzuhalten. Scholz müsse „aus der Deckung kommen und erklären, wie er die Wahlgeschenke finanzieren will.“ Unter Führung von Katja Suding hat sich die FDP viel vorgenommen. Sympathien für die CDU gibt es, Suding machte jedoch deutlich, dass es ihr vor allem um die Sache geht. Sie wolle kritisch sein, dabei aber auch konstruktiv. Für Opposition um der Opposition willen, die sie derzeit sehr stark bei den Christdemokraten beobachtet, hat sie wenig Verständnis. Vorlagen der SPD

Marcus Vitt und Conrad Seiffert

Tjark H. Woydt

reiche und innovative Existenzgründungen“. Fachkräftemangel könne im Rahmen der 2002 von der Behörde für Wirtschaft und Arbeit, der Handelsund der Handwerkskammer ins Leben gerufenen Mittelstandsinitiative begegnet werden. Ziel müsse sein, Hamburg zu einem Zentrum für die Ausund Fortbildung zu machen und dabei auch die Hochschulen einzubinden. So gelinge es, Fachkräfte zu halten und weitere anzuziehen. Die 2008 verabschiedete Mittelstandsvereinbarung II

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In der Schulpolitik mahnt die FDP klare Konzepte an. Sie will die Strukturen nachfrageorientiert und leistungsbewusst entwickeln. Um gute Ergebnisse zu erreichen, brauchten Bildungseinrichtungen eine weitreichende Autonomie. Die FDP setzt sich für ein „Zwei-Säulen-Modell“ bestehend aus Stadtteilschulen und Gymnasien unter Beibehaltung des Elternwahlrechts ein. Zur Konsolidierung des Haushalts plädieren die Liberalen dafür, die laufenden Ausgaben zurückzufahren, die für die Zukunftssicherung der Stadt bedeutsamen Investitionen jedoch auf aktuellem Niveau fortzuführen. Im Vor-

Harald Boberg

könnten durchaus unterstützt werden, wobei sie Überschneidungen vornehmlich in wirtschaftsfreundlichen Maßnahmen sieht. Die Kommunikationsberaterin, die erst seit 2006 Mitglied der FDP ist, will 2015 wieder ins Rathaus einziehen. Eine Regierungskoalition mit der CDU kann sie sich vorstellen, auch wenn sie weiß, dass es für die Christdemokraten schwierig werden wird, sich in dieser kurzen Zeitspanne zu regenerieren. CA


Kennen Sie MINT? Der Mangel an qualifizierten Fachkräften wird zunehmend für Mittelständler ein Problem (wir berichteten in der letzten Ausgabe). Betroffen sind vor allem die sogenannten MINT-Stellen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik). In den vergangenen zwölf Monaten ist deutschen Unternehmen in Folge nicht besetzbarer Stellen in diesem Bereich Wertschöpfung von etwa 10 Milliarden Euro entgangen (Institut der deutschen Wirtschaft). Kein Zweifel, dass hier

gegengesteuert werden muss. Die Initiative Naturwissenschaft & Technik (NaT) hat sich dieser Problematik angenommen. 2007 von der Betriebswirtin Sabine Fernau, Prof. Dr. Wolfgang Mackens (TUHH) und dem Ingenieur Helmut Meyer gegründet, sind mittlerweile Kooperationen zwischen 30 Schulen und 40 Unternehmen entstanden, darunter auch Mitglieder des Wirtschaftsrates wie Imtech oder das Ingenieurbüro der WTM Engineers. Die Initiative wird getragen durch zwei Stiftungen (Körber-Stiftung und Hambur-

ger Technologie-Stiftung) und fünf Hochschulen (TUHH, HAW, UniHamburg, HSU und HCU). Im vergangenen Jahr erhielt sie verschiedene Auszeichnungen, darunter „Ausgewählter Ort“ im „Land der Ideen“ und „Nachhaltige Hochschulstrategien für mehr MINTAbsolventen“ durch den Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und die Heinz Nixdorf-Stiftung. Wir haben die Geschäftsführerin, Sabine Fernau, gebeten, von ihrer Arbeit zu berichten. CA

Mit Technik in die Schulen: Nah an der Praxis, eng am Nachwuchs

Helle Schreibtische, große Zeichenbretter – ein schönes Büro an der Außenalster. Knapp zwanzig Jungen und Mädchen vom Gymnasium Osterbek sitzen zwischen gestandenen Ingenieuren und – ganz wichtig – Ingenieurinnen. Zeichnen, berechnen, diskutieren: Die Elftklässler haben die Brücken- und Tragwerksplanung in einer Einführung kennen gelernt und entwerfen nun selbst in Kleingruppen eine eigene Konstruktion für die Hafencity. Mathe, Physik und Ästhetik sind gleichermaßen gefragt. Ein wenig Unruhe bringt das schon in die Abteilung Brückenbau im Ingenieurbüro der WTM Engineers GmbH in Hamburg. Aber die realistischen Arbeitsbedingungen für die Nachwuchsbrückenbauer sind den Ingenieuren wichtiger als ihre Ruhe: Jederzeit sollen sich die Schüler mit ihnen austauschen können. „Wir wollen etwas gegen Technikmüdigkeit tun“, sagt WTM Geschäftsführer Stefan Ehmann und ergänzt: „Der Weg, den die Initiative NaT eingeschlagen hat, ist goldrichtig.“ Vor fünf Jahren hat sich die Initiative auf den Weg gemacht, als durch die Hamburger Oberstufenreform erkennbar wurde: Wenn nicht etwas geschieht,

Foto: Thomas Rokos

Initiative NaT initiiert Kooperationen zwischen Unternehmen, Hochschulen und Schulen in der Metropolregion Hamburg

Marian Stachon (WTM) auf der Shanghai-Brücke mit Schülern und Lehrern des Gymnasium Osterbek

verlieren die naturwissenschaftlichtechnischen Fächer deutlich an Profil – und Teilnehmerzahlen. „Wir mussten etwas tun“, sagt Sabine Fernau, Mitgründerin und heute NaT-Geschäftsführerin. Die Idee: Den Jugendlichen im Schulunterricht verdeutlichen, wozu die Fächer Physik, Informatik, Chemie und Mathematik nützlich sind. „Wir tun dies im regulären Oberstufenunterricht und die Lehrer integrieren, soweit möglich, die Inhalte im

Lehrplan“, erklärt Sabine Fernau. Unternehmen wie WTM machen es möglich. Stefan Ehmann: „Unsere Ressourcen sind begrenzt. Solange wir aber die Begeisterung der Lehrer und der Schüler spüren, solange sind wir dabei.“ Sabine Fernau Initiative Naturwissenschaft & Technik NaT gGmbH Telefon: 040-609 50 212 www.initiative-nat.de

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Landesverband Hamburg Ausgabe August 2011

JUNIORENKREIS Exkursion zur Natur- und Jagdschule Schloss Lüdersburg Was bedeutet eigentlich Jagd in der heutigen Zeit? Dieser Frage näherten sich an einem Samstag im Juni die Teilnehmer der Juniorenkreisveranstaltung auf vielfältigste Art und Weise. Schon bei der Begrüßung durch den Leiter der Natur- und Jagdschule Schloss Lüdersburg, Björn Mieschel, wurde klar, dass Jagd vor allem angewandter Naturschutz ist. Bei der anschließenden Führung durch die umfangreiche Präparatesammlung der Jagdschule wurde deutlich, wie wichtig z.B. die Populationskontrolle bestimmter Wildarten für die biologische Vielfalt ist. Im schuleigenen Wildgatter führte sodann der Wildbiologe und Jagdjournalist, Andreas David, die Teilnehmer in die wirtschaftlichen Dimensionen der Jagd ein. Die ca. 350.000 Jäger in Deutschland stellen zwar zahlenmäßig eine Minderheit dar. Durch die vielseitigsten Maßnahmen schaffen sie jedoch einen nicht zu unterschätzenden Wert für die Allgemeinheit. Sie sorgen nicht nur für einen artenreichen und gesunden Wildbestand, sondern sichern in den vor- und nachgelagerten Bereichen, wie Handel und Vermarktung, tausende Arbeitsplätze.

Vordere Reihe: Katharina Ulmer, Vors. des Juniorenkreis-Beirats, Florian Eilken, Vors. Juniorenkreis, Björn Mieschel, Leiter Jagdschule Lüdersburg, Thomas Scheffel, Stv. Vorsitzender Juniorenkreis, Andreas David und Antje Liehmann, Jagdschule Lüdersburg

Nach einem kurzen und regenreichen „Pirschgang zu Wildschweinen und Dammwild“ ging es dann in die Schützenhalle nach Bleckede. Unter professioneller Anleitung von Gunther Stoschek und Horst Rechtenbach von dem renommierten Jagdwaffenhersteller Blaser aus dem Allgäu wurde dort das jagdliche Schießen erprobt. Parallel dazu führten Björn Mieschel und Andreas David die Teilnehmer in

die Waffenhandhabung und Wildtierkunde ein. Außerdem wurden aktuelle Jagdfahrzeuge des Autohauses Havemann aus Lüneburg vorgestellt, das die Veranstaltung gemeinsam mit der Firma Blaser dankenswerterweise gesponsort hat. Beim abschließenden Abendessen im Elbschloss Bleckede fand die Veranstaltung schließlich einen gemütlichen Ausklang. Thomas Scheffel

Quo vadis Werbung? Die Frage könnte auch heißen, wie wichtig sind die digitalen Medien, wie das Internet oder wie funktioniert Werbung heute? Die gute Nachricht für alle, die sich in den neuen Medien noch nicht so gut auskennen, lautet: Es hat sich nichts geändert. Die Menschen und damit die Zielgruppen sind die gleichen geblieben. Unsere Gehirne haben sich in den letzten 120.000 Jahren nur unwesentlich weiterentwickelt. Nach wie vor entscheidet der Mensch unbewusst und zuerst darüber, ob etwas Gefahr oder Freude bedeutet. Und das schon seit der Zeit der Säbelzahntiger. Egal, ob im Netz, im TV, im Print oder im privaten Bereich. Wichtig ist, dass

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PR-BERICHT

der erste Eindruck Sympathie vermittelt. Bringt man den Betrachter zum Schmunzeln, hat man schon fast gewonnen. Denn ohne Sympathie läuft gar nichts. Weder in der Werbung, noch zu Hause oder im Büro. Das Problem des modernen Marketings ist, dass es den meisten Unternehmen mittlerweile gelingt, in TV und Print einigermaßen sympathisch rüberzukommen, im Netz dagegen leider nicht. Das Netz hat seine eigenen Gesetze. Die meisten schaffen es nicht einmal, eine übersichtliche, benutzerfreundliche Seite zu präsentieren, dabei ist das nur eine der vielen Voraussetzungen für Erfolg. Oft haben die Seiten


PR-BERICHT

keine Interaktionsmöglichkeit, kein spielerisches Element und bieten nichts, was man nicht auch in einer Printanzeige erleben könnte. Aber das ist heutzutage Pflicht. Werden die Aufgaben erfüllt? Als das Fernsehen neu war, haben die Leute sogar das Testbild bestaunt. Am Anfang des Internets war das ähnlich. Das Medium an sich hat schon begeistert. Man war online, und das war toll. Heute ist jeder online. So wie man heute kein Testbild mehr bestaunt, gibt man sich auch nicht mehr mit langweiligen Internetseiten zufrieden. Man will was geboten bekommen. Man will was erleben, staunen und mitmachen. Das erhöht den Aufwand und damit auch die Kosten der Werbungtreibenden. Leider kann die Mehrzahl der Internetagenturen diese Aufgaben nicht erfüllen. Warum? Schlicht deshalb, weil sie gar keine Ahnung von Werbung und den Bedürfnissen der User haben. Sie sind völlig mit dem technisch Machbaren beschäftigt und lassen wichtige Bedürfnisse wie den Sympathiefaktor außer Acht. Manchmal specken allerdings auch die Kunden die Seiten so weit ab, dass es aus Kostengründen zu Lösungen kommt, die am Ende niemandem mehr nützen. Wo wir gerade bei den Kosten sind: In den Anfängen des Internets hörte man immer von billigen Viralspots, die Unternehmen ins Werner Knopf ist Geschaftsführender Gesellschafter der KNSK Werbeagentur. KNSK ist eine unabhängige, inhabergeführte Hamburger Kreativagentur mit sieben Gesellschaftern und circa 100 Mitarbeitern. Im Januar 2011 kauften die KNSKGesellschafter ihre Anteile von BBDO, die sich 1995 an der Agentur beteiligten hatten, zurück. Im Frühjahr 2011 beteiligte sich KNSK mehrheitlich an der Internetagentur gelee royale medien, Hamburg, und erweiterte damit ihr Angebotsportfolio auf den gesamten digitalen Kommunikationsbereich. gelee royale medien ist eine Agentur, die sich speziell mit den digitalen Medien und dem Internet

Netz stellten, die sich quasi über Nacht che Zahl qualifizierter Kontakte im Netz millionenfach verbreiteten, ohne dass zu erreichen, braucht man viele gut der Werbungstreibende einen Cent ausgewählte Seiten. Das macht Arbeit, dafür bezahlt hätte. Dies führte zu dem die man früher nicht hatte. Irrglauben, Werbung im Internet sei billiger als in den klassischen Medien. Was ist zu tun? Ein anderes Problem ist, dass jeder Das klassische Marketing ist nicht tot, normale Werbungtreibende bei der Fraes hat nur eine neue Facette bekomge, wie viel von meinem Geld soll ich in men. Wenn man es so sieht, stellen sich Online stecken, überfordert ist. Speziell, die gelernten Fragen nach der Zielwenn es darum geht zu entscheiden, gruppe, deren Alter, ihrem Nutzerverauf welchen Seiten geworben werden halten und ihrer Kaufkraft. Fragen, die soll, fallen den meisten nur die ein, die eigentlich jedes Unternehmen aus dem sie selbst nutzen. Das ist logisch, aber FF beantworten kann. Wenn man dann schade. Denn meistens liegt die Lösung erkennt, dass nicht jeder auf jeder auf Seiten, die man selbst gar nicht Hochzeit tanzen muss, wird man mit kennt. Das ist kein Wunder, schließlich den richtigen Beratern auch die richtigibt es Milliarden von Seiten, auf denen gen Entscheidungen treffen. Natürlich man werben könnte. Deshalb haben gibt es Unternehmen, für die die Basis wir einen Onlineplaner, der sich nur mit ihres Erfolges das Internet ist, aber es dem Finden der richtigen Seiten für den gibt auch Unternehmen, die ihr Geld jeweiligen Kunden beschäftigt. Zugebesser in Funkspots investieren sollten. geben, da kommen Seiten zu Tage, von Die Frage Klassik oder Online ist keidenen ich noch nie zuvor etwas gehört ne Glaubensfrage, sondern eine ganz habe. An der Stelle muss normale MarketingentAuf welchen Seiten man Vertrauen haben. scheidung, die jedes Unsoll geworben werden? Vertrauen in Spezialisten, ternehmen, das seine und man muss zugeben, dass man nicht alles weiß. Das fällt manchen schwer. Deshalb werden die üblichen Verdächtigen wie SpiegelOnline so häufig belegt, obwohl vielleicht eine andere Seite noch erfolgversprechender wäre. Hinzukommt, dass man mit der Buchung einer einzigen großen Illustrierten eine Million Leser auf einen Schlag erreicht. Um die glei-

befasst. Sie hat zurzeit 20 Mitarbeiter und wächst rapide. Die KNSK-Kundenliste umfasst u.a. Evonik Industries, Union Invest, Telegate, Freistaat Thüringen, der Verband der Chemischen Industrie (VCI), BMU, die Bundesagentur für Arbeit, IKK classic, WMF, Sioux, herlitz sowie die „FTD“, „Capital“.

Zielgruppe kennt, beantworten kann. Klar werden die großen Kampagnen immer noch in Print und im TV gemacht, das heißt aber nicht, dass Online deshalb unwichtig ist. Oft sieht man Anzeigen mit QRCode. (Für alle, die es nicht wissen: Wenn ich den auf der Anzeige gedruckten QRCode mit meinem Handy scanne, lande ich in der Regel auf der Internetseite des Absenders der Anzeige). Anzeigen mit QR-Code signalisieren „Ich bin ein modernes Unternehmen“. In Wahrheit bewirken diese Anzeigen oft das Gegenteil. Sie sind statisch, um nicht zu sagen langweilig und tragen nicht zu einem neuen Produkterlebnis bei. Kurz: Die Menschen haben sich nicht geändert. Das Marketing hat ein sehr wertvolles neues Tool dazu bekommen. Nun liegt es an den Unternehmen und den Agenturen, dafür zu sorgen, dass sie neue, überzeugende Ideen kreieren, die den Betrachter auf sympathische Art involvieren und überzeugen. Ob im Print, im Funk, im TV oder im Netz: Was zählt, ist die Idee. Und daran wird sich auch in den nächsten 120.000 Jahren nichts ändern. Werner Knopf

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Landesverband Hamburg Ausgabe August 2011

I N FOS AUS DER L AN DESGESC HÄFTSSTELLE HA MBU RG Wir hoffen, Sie hatten einen schönen und erholsamen Urlaub, auch wenn das Wetter nicht überall so richtig mitgespielt hat.

IM ÜBRIGEN ... ... hat sich Ihr Wirtschaftsrat für das zweite Halbjahr viel vorgenommen. Nach hundert Tagen neuer Regierungsarbeit gehen wir nun in eine erste Analysephase (siehe die Titelbeiträge dieser Ausgabe und unsere Abendveranstaltung im August, in der uns Bürgermeister Scholz Rede und Antwort stehen wird). Außerdem werden wir natürlich weiterhin die für unseren Wirtschaftsstandort wichtigen Themen, wie z. B. die Energiepolitik, kritisch beleuchten. ... bitten wir Sie, für die nächsten Frühstücksveranstaltungen zu berücksichtigen, dass das Frühstücksbuffet immer schon ab 7.30 Uhr bereitsteht. Damit bietet sich Ihnen die Möglichkeit, in angenehmer Atmosphäre den Gedankenaustausch mit anderen Mitgliedern zu pflegen, bevor der Vortrag beginnt. ... funktioniert das neue Online-Anmeldesystem mittlerweile fehlerfrei und

erfährt viel Zuspruch. Sehr freuen würde es uns, auch diejenigen unter Ihnen, die ihre Einladungen noch auf konventionelle Art erhalten, von dieser zeitund arbeitssparenden Kommunikationstechnik überzeugen zu können. ... haben die Landesfachkommissionen „Logistik und Infrastruktur“ und „Energiewirtschaft“ die Ergebnisse ihrer Arbeit in Berichten niedergelegt, die Sie auf der Webseite unseres Landesverbandes nachlesen oder bei uns abfordern können. Mit der Landesfachkommission „Führung in Vielfalt“ und der sogenannten „Dachkommission“ haben zwei neue Arbeitsgruppen ihre Arbeit aufgenommen. Sollten Sie Interesse an einer Mitarbeit haben, sprechen Sie uns gerne an. Informationen zu den Aufgaben und Zielen unserer Landesfachkommissionen finden Sie auf der neu gestalteten Webseite (unter Landesverband Hamburg, Landesfachkommissionen). ... findet unser beliebtes Golfturnier dieses Jahr am 08. September statt. Bis zum 25. August können Sie sich noch anmelden. Interessenten an dieser Sportart bieten wir einen Schnupperkurs an.

... sei Ihnen noch der Norddeutsche Wirtschaftstag (NWT) am 01. September in Rostock-Warnemünde ans Herz gelegt. Die halbtägige Veranstaltung der fünf norddeutschen Landesverbände bietet Ihnen neben Fachvorträgen und -diskussionen beste Gelegenheit zu guten Gesprächen und Begegnungen in schönstem Ambiente. Wir sind überzeugt, dass diese Möglichkeit zum länderübergreifenden Austausch auch dieses Mal wieder ein voller Erfolg werden wird. Das Team der Landesgeschäftsstelle wünscht Ihnen einen guten Start in ein erfolgreiches zweites Halbjahr. Wenn Sie Fragen haben, rufen Sie uns an. Wir sind gerne für Sie da.

Conrad Seiffert

Ihr Ansprechpartner für Ihre Anzeige im Journal des Wirtschaftsrats

Langjähriges Wirtschaftsrats-Mitglied von Handelskammer Hamburg geehrt

Ehrhard J. Heine, Journalist und seit 2009 Mitglied der Redaktion, betreut PR-Beiträge und Anzeigen im JOURNAL. Heine ist seit 1985 journalistisch tätig, hat verschiedene Fachbücher (Text und Foto) im eigenen Verlag heraus gebracht. Als Freiberufler arbeitete er für verschiedene Verlage für die Rubriken „Reise und Sport“. Seit 15 Jahren ist er Chefredakteur des Magazins „Golf in Hamburg“, das der Hamburger Golf Verband e.V. (HGV) herausgibt. Als gelernter Schriftsetzer ist er mit allen Herstellungsverfahren im Druckbereich bestens vertraut und kann Sie individuell beraten. Nutzen Sie die Gelegenheit, Ihr Unternehmen im Titel „Wirtschaftsrat“ unseren Lesern in Hamburg und Schleswig-Holstein vorzustellen. Sie erreichen Herrn Heine über die Geschäftsstelle des Landesverbandes LV-HH@wirtschaftsrat.de, Telefon 040-30 38 10 49 oder in der Redaktion: ehrhard.heine@copy-druck.de, Telefon 040-68 945 443. CA

Sven Hildebrandt, Senior Manager bei VOK DAMS Consulting und Mitglied des Juniorenkreises, wurde für seinen Einsatz für den Marketingstandort Hamburg mit der ChamberCard der Handelskammer in Gold geehrt. Die Ehrung fußt maßgeblich auf seinen Tätigkeiten im Bereich der Aus- und Weiterbildung sowie der Gründung des Marketeer Clubs Europe e. V. – der führenden Gemeinschaft für Marketingentscheider in Hamburg. Hildebrandt ist seit elf Jahren Mitglied des Wirtschaftsrates. Der 28jährige war zum Zeitpunkt seines Beitritts jüngstes Mitglied in der Geschichte des Wirtschaftsrates. CA

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WIR BEGRÜSSEN ALS NEUE MITGLIEDER IN DEN LANDESVERBÄNDEN HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEIN CB Equity Partners GmbH, London Florian Frank Projektleiter Dr. Wieselhuber & Partner GmbH

Werner Penk Managing Partner HEIDRICK & STRUGGLES GmbH Christoph J. Ploß

Michael Fritz Geschäftsführender Gesellschafter Maklerhaus Fritz & Buchholz

Hartwig Röhling Geschäftsführer C:1 Industry Projects &

HEIDRICK & STRUGGLES GmbH

REEDEREI NORD GMBH

Enno von Helldorff Assistent der Geschäftsführung adMondo GmbH

Dr. Geza Martin Toth-Feher Geschäftsführender Gesellschafter CB Equity Partners GmbH London

Uwe Kern Walter F. Wildemann Dr. Kurt Klemme Managing Director REEDEREI NORD GMBH

Sonja Zuber Geschäftsführerin Coocom Medical Communication E.K.

Rainer Koslowski Inhaber Centro Apotheke Malte Lafrentz Geschäftsführender Gesellschafter Allpen Gesellschaft für Systementwicklung GmbH Tobias Liebscher Partner BearingPoint GmbH

Nina Hildebrandt Referentin Regionale Koordination Vattenfall Europe AG Hamburg

AMEOS HORIZON gGmbH Neustadt/Holstein

Jörg Jacobi Geschäftsführender Gesellschafter wir drei werbung gmbH Altenholz Oliver Magnussen Assistent der Geschäftsführung Magnussen EMSR-Technik GmbH Brunsbüttel Patricia Pitzschel Geschäftsführerin Brotgarten GmbH & Co. KG Kiel Kai Thede Geschäftsführer AMEOS HORIZON gGmbH Neustadt/Holstein Henning Voigt Geschäftsführender Gesellschafter Voigt Logistik Herbert Voigt GmbH & Co. KG Neumünster

Maik Böttger Kiel

Warum ich Mitglied im Wirtschaftsrat bin „Wenn ich wirtschafts-/ und gesellschaftspolitische Ziele habe und erkenne, sie allein ergebnisorientiert nicht umsetzen zu können, dann ist die effiziente Plattform des Wirtschaftsrates ein wirkliches Angebot, insbesondere, wenn man keine Parteimitgliedschaft mehr hält. Als Mitgründungsmitglied in Mecklenburg-Vorpommern, als Mitglied im Bundesvorstand und Landesvorstand in Hamburg hat sich diese Erkenntnis in zwei Jahrzehnten nachhaltig gefestigt.“ Tjark H. Woydt, Mitglied des Landesvorstandes

NACHLESE „Nichts ist auf der Welt so gerecht verteilt wie der Verstand. Jedermann ist überzeugt, dass er genug davon habe.“ René Descartes

„In meiner täglichen Praxis geht es darum, für Unternehmer und Unternehmen arbeitsrechtliche Probleme in wirtschaftlich sinnvoller Weise zu lösen. Die Herausforderung, wirtschaftliche Interessen und rechtliche Regelungen in Einklang zu bringen, ist dabei eine Schnittmenge mit dem Tätigkeitsfeld des Wirtschaftsrates. Um den Dialog über die damit in Zusammenhang stehenden, interessanten Fragen zu vertiefen, bin ich Mitglied im Wirtschaftsrat.“ Martin Krömer Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitrecht, Gründungssozius von RUGE KRÖMER – Fachanwälte für Arbeitsrecht

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Landesverband Hamburg Ausgabe August 2011

LESERBRIEF

Zum POLITISCHEN FRÜHSTÜCK mit Prof. Dr. Wilhelm Nölling erreichte uns eine Zuschrift unseres Mitgliedes Roland Kressel Herr Prof. Dr. Nölling hat in brillanter Weise den Euro mit all seinen bekannten Risiken und Kosten vorgetragen. Die Kosten, die auf die sog. Geberländer zukommen, sind heute noch nicht einschätzbar. Darüber waren sich alle Anwesenden ausnahmslos einig. Aber für meine Sichtweise ist das nur die eine Seite der Medaille. Ich bin sicher, dass die Initiatoren des Euro sich dessen voll bewusst waren, als sie den Euro aus der Taufe gehoben haben. Aber man hat das geschichtliche Ziel, die Einigung Europas, den finanzpolitischen Risiken und Auswirkungen übergeordnet und zwar mit voller Absicht. Dr. Helmut Kohl hat mit der Einführung des Euro die einmalige „Historische Chance“ gesehen, eine Einigung Europas vorwärts zu bringen. Diese

Presseschau

TAZ, 29. Juni 2011

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Intention lässt sich unschwer aus der Tatsache erkennen, dass bewusst die Irreversibilität in die Verträge aufgenommen wurde. Man wollte und hat keinen „Versuchsklub“, sondern eine Schicksalsgemeinschaft geschaffen. Die extrem unterschiedlichen Volkswirtschaften, Mentalitäten und Leistungsfähigkeiten der einzelnen Länder waren den Vätern des Euro selbstverständlich nicht verborgen. Mit dieser „Klammer“ von außen gab und gibt es kein Zurück, sondern nur ein gemeinsames Vorwärts! Meine persönliche Meinung ist, dass dies eine richtige Entscheidung war. Man wusste, dass wir als die größte Volkswirtschaft im Euro-Raum, auch die größten Lasten zu tragen haben würden. Bei dieser „Bilanzierung“ darf

nicht unerwähnt bleiben, welche Vorteile schon heute Deutschland aus der Euro-Zone zieht, z.B. Freizügigkeit ohne Geldwechselei oder ein blühender Export in die Euro-Zone. Der Export, den wir in den letzten Jahren genießen, geht zu 70 Prozent in unsere EuroNachbarländer. Also haben wir auch ein primäres Interesse am Wohlergehen unserer Abnehmer. Ohne die gemeinsame Währung des Euro wäre die deutsche Währung, schon vor der Krise und erneut nach der Krise, massiv aufgewertet worden aufgrund unserer hohen Handelsüberschüsse. Das hätte dem deutschen Export empfindlich geschadet und somit unserem Wohlstand. Neben diesen beiden vordergründigen Argumenten ist die Tatsache, dass ein geeintes Europa in der Welt wesentlich besser bestehen kann, ein wichtiger Punkt. Die Meinung, mit der D-Mark oder dem „halben Euro“ gegen Dollar, Yen, Yuan und Rupie anzukommen, ist ein Irrglaube! Dr. Kohl hat schon einmal mit seinem geschichtlichen Weitblick die Entwicklung in Deutschland entscheidend beeinflusst. Die Wiedervereinigung wäre nicht über die Bühne gegangen, wenn man die Risiken und Kosten vor das politische Ziel gesetzt hätte, das man erreichen wollte. Auch damals wurden Entscheidungen getroffen, die jedem Finanzpolitiker den Schlaf geraubt haben, und doch waren sie richtig! Kein Mensch wird heute bezweifeln wollen, dass das damalige Vorgehen für Deutschland ein Segen war und ist inklusive der gemachten Fehler, Punkte, die man aus heutiger Sicht hätte besser oder billiger machen können. Aber der Gang der damaligen Ereignisse ließ kein Abwarten oder Abwägen zu. Auch bei der Einführung des Euro wurden „Fehler“ gemacht, die jetzt nicht spurlos an unserem Geldbeutel vorbeigehen. Trotzdem bin ich der Meinung, dass der Euro als Ganzes für uns mehr Vorteile als Nachteile bringt. Roland Kressel


Landesverband Schleswig-Holstein Ausgabe August 2011

LANDESVERBAND SCHLESWIG-HOLSTEIN Meine Damen und Herren, liebe Mitglieder aus Schleswig-Holstein und Hamburg!

Dr. Philipp Murmann Landesvorsitzender Schleswig-Holstein

M

it der durch die Bundeskanzlerin eingeleiteten Energiewende und der Bewältigung der Staatschuldenkrise in der Europäischen Union haben Bundesregierung und Regierungsfraktionen im Deutschen Bundestag in großer Verantwortung weitreichende Entscheidungen getroffen. Während um den richtigen Weg zur Unterstützung Griechenlands sowohl international als auch national noch gerungen wird, sind die Eckpunkte zur Energiewende bereits verabschiedet und sollten jetzt im Rahmen einer nationalen Kraftanstrengung umgesetzt werden.

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Dazu gehört Vertrauen in die politische Führung und in die deutsche Ingenieurkunst, aber auch ein breites Verständnis in der Bevölkerung, daß die Übernahme einer solchen weltweiten Vorreiterrolle nicht durch Einzelinteressen gefährdet werden darf. Dazu zählt auch die Notwendigkeit, Deutschland als Technologieland voranzubringen. Die Entscheidung für eine beschleunigte Energiewende ist langfristig richtig und bietet enorme wirtschaftliche Chancen, ganz besonders auch für das Energieland SchleswigHolstein. Lassen Sie uns als Wirtschaftsrat diesen absehbar konfliktreichen Prozeß einer Beschleunigung des Netzausbaus und einer weltweiten Erneuerung der Energieinfrastruktur mit großem Pioniergeist vorantreiben! Für unsere Landesregierung wird die Energiepolitik damit zur „Chefsache“. Als Land der erneuerbaren Energien hängt viel von den Bedingungen für den Netzausbau und einer Nutzung von Energiespeichern ab. Beide Bereiche setzen deutliche Korrekturen voraus, um ein Anschwellen des Strompreises – auch über das Niveau in benachbarten Bundesländern – zu vermeiden. Jeder Zehntel Eurocent pro

Kilowattstunde ist ein Schlag für unsere energieintensiven Industriebetriebe, wobei schlechte Prognosen über die Strompreisentwicklung schon jetzt Ansiedlungsentscheidungen beeinflussen können. Trotz der notwendigen Priorität für die Energiepolitik dürfen wir allerdings nicht unser wichtigstes Ziel aus den Augen verlieren, nämlich eine Eindämmung unserer Staatsschulden. Wenn die Ausgaben begrenzt sind, müssen wir Effizienzreserven im System suchen. Diese gibt es praktisch in allen Bereichen. Das zweite Halbjahr 2011 muß jetzt dazu genutzt werden, um die Ideen für eine programmatische Neuausrichtung des Landes zu einer Vision zusammenzuführen, um durch wirtschaftliches Wachstum den Pfad für eine erfolgreiche Haushaltskonsolidierung zu erleichtern.

Mit freundlichem Gruß Ihr Dr. Philipp Murmann


Bildungsqualität – Technikorientierung – Innovationsfähigkeit Sektionsvorständekonferenz am 14.06.2011 im Romantik Hotel Kieler Kaufmann in Kiel Um die programmatische Neuausrichtung für Schleswig-Holstein ein knappes Jahr vor der Landtagswahl zu beraten, hatte der Landesvorsitzende seinen Vorstand und die Vorstände der 13 Sektionen und des Juniorenkreises in die Landeshauptstadt zu einer Konferenz eingeladen. Dort erläuterte zunächst unserer Generalsekretär Wolfgang Steiger die Positionen des Wirtschaftsrates zur Eurokrise und zur Energiewende. Beim Euro dürfe es keine weiteren Transfers an überschuldete Euroländer geben, wenn erstens das Nehmerland nicht eine Schuldenbremse in seiner Verfassung verankert habe, zweitens die Sozialleistungen nicht das Niveau der Geberländer überschreiten und drittens ein geordnetes Insolvenzverfahren entwickelt sei. Diese Prinzipien könnten ebenso für den Finanzausgleich der deutschen Bundesländer gelten und sollten deshalb auch von den Landesverbänden haushaltspolitisch ins Feld geführt werden. Es sei ein großer Erfolg des Wirtschaftsrates, daß die nationale Schuldenbremse inzwischen in der Verfassung verankert worden sei. Zur Energiewende gäbe es in den Reihen des Wirtschaftsrates intensive Diskussionen. Der Wirtschaftsrat dränge darauf, daß wer A für Ausstieg sage, auch B für Beschleunigung sagen müsse. Es sei allerdings noch unklar, wie ein beschleunigter Netzausbau wirksam umzusetzen sei. Ein Industrieland wie Deutschland dürfe an dieser Stelle keine existenziellen Risiken eingehen, denn deutliche Strompreiserhöhungen gefährdeten unmittelbar die Wettbewerbsposition der zuvorderst energieintensiven Exportindustrien. Nach diesen übergeordneten Positionen wandte sich die Konferenz der programmatischen Ausrichtung der Landespolitik zu. Im Zentrum stand dafür ein Arbeitspapier aus der Lan-

v.l. Generalsekretär Wolfgang Steiger, Landesvorsitzender Dr. Philipp Murmann MdB, Landesgeschäftsführer Dr. Bertram Zitscher

desfachkommission Technologiepolitik, welches Akzente für eine nachhaltige Innovations- und Wachstumspolitik für Schleswig-Holstein setzt. Der Ansatz ist von der Überzeugung getragen, daß unser Wohlstand bei fortschreitender demographischen Entwicklung nur gehalten werden kann, wenn das Land die verfügbaren Mittel konsequent und effizient für eine verstärkte Innovati-

onsfähigkeit einsetzt. Eckpunkte sind dazu eine breit angelegte Technikorientierung, angefangen bei der Vorschule bis hin zu den Hochschulprofiten, sowie neue Prioritäten für die Bildungsqualität, die zuvorderst bei der Auslese und Ausbildung der Lehrer ansetzen sollte. Das Arbeitspapier ist in der Landesgeschäftsstelle abrufbar. BZ

Beim gastgebenden Helmholtz Zentrum Geesthacht mit der Sektion Herzogtum Lauenburg am 16.05.2011: v.l. Sektionssprecher Rudolph Freiherr von Schröder, Dr. Philipp Murmann MdB und Staatssekretärin Dr. Cordelia Andreßen diskutierten mit dem Parlamentarischen Staatssekretär Dr. Helge Braun MdB aus dem Bundesforschungsministerium sowie Gastgeber Michael Ganß die Herausforderungen für Deutschland, durch Grundlagenforschung und angewandte Forschung im globalen Innovationswettbewerb bestehen zu können.

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Landesverband Schleswig-Holstein Ausgabe August 2011

JUNIORENKREIS

Wachstumsstrategien für Schleswig-Holstein Klausurwochenende des Juniorenkreises vom 14. - 15.05.2011 in Schenefeld Der Juniorenkreisvorstand hat seine Mitglieder zum dritten Mal zu einem Klausurwochenende eingeladen. Dieses Mal wurden Vorschläge für ein verstärktes Wachstum in Schleswig-Holstein abgestimmt und dem Spitzenkandidaten der CDU, Dr. Christian von Boetticher MdL, am Sonntag vorgestellt. Konkret präsentierte Benjamin Feindt, Partner DanRevision, ein Konzept, wie die Potentiale ansiedlungswilliger Unternehmen für Schleswig-Holstein durch kommunikative Maßnahmen gesteigert werden können. Alexander

Kropp, Inhaber ALEXREISEN eK, stellte ein in Spanien und anderen Ländern bereits bewährtes Modell vor, wie sich kleinere, qualitativ hochwertige Unterkünfte für Touristen gemeinsam erfolgreich vermarkten lassen. Lars Osterhoff, Consultant Corporate Finance GmbH & Co. KG, stellte Maßnahmen vor, wie Biogasanlagen im Land flexibilisiert werden sollten, um die Energieeffizienz auch für die Windenergieeinspeisung zu steigern. Dr. von Boetticher dankte herzlich für die Anregungen und bot an, eine solche Veranstaltung gelegentlich zu wiederholen.

Alexander Kropp

Die verbliebene Zeit war der Diskussion des Arbeitspapiers aus der Landesfachkommission Technologiepolitik gewidmet, welches von Norbert Basler vorgestellt wurde. Dr. von Boetticher begrüßte den umfassenden Ansatz und bat für die weitere Beratung darum, Konfliktpotentiale mit einer erfolgreichen Konsolidierung der Landesfinanzen möglichst zu vermeiden. BZ

Parlamentarischer Abend der fünf Norddeutschen Bundesländer am 24.05.2011 in der Landesvertretung Schleswig-Holstein in Berlin Der Landesverband Schleswig-Holstein hat die Delegierten der fünf norddeutschen Landesverbände am Vorabend des Wirtschaftstages in Berlin zu einem parlamentarischen Abend eingeladen, um im Sinne der Ziele der Hanseregion und der norddeutschen Wirtschaftstage die Bande zwischen Wirtschaft und Politik länderübergreifend enger zu knüpfen. Aufgrund der großen Resonanz bei den Bundestagsabgeordneten, von denen sich über den Abend verteilt über zwanzig unter die rund 80 Gäste mischten, bat unser Landesvorsitzende Dr. Philipp Murmann Eckart von Klaeden MdB, Staatsminister im Bundeskanzleramt, sowie Enak Ferlemann MdB, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, um ein kurzes Impulsstatement zur politischen Lage. Da ersterer von den Entscheidungsvorbereitungen zum Euro-Rettungsschirm und letzterer von der Herausforderungen der Energiewende berichtete, war für reichlich Gesprächstoff gesorgt,

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Dr. Philipp Murmann MdB empfing als Landesvorsitzender die Delegierten des Wirtschaftsrates und die Bundestagsabgeordneten in der SchleswigHolsteinischen Landesvertretung

Enak Ferlemann MdB, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, skizzierte die vor uns allen liegende Herausforderung einer erfolgreichen Energiewende

Eckart von Klaeden MdB, Staatsminister im Bundeskanzleramt, berichtete von den laufenden Beratungen über die Einrichtung eines ständigen Rettungsschirms für die Stabilisierung des Euro


wobei in den anschließenden kleineren Runden auch die grenzübergreifende Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur und die Folgen der Hamburgwahl für die norddeutsche Zusammenarbeit diskutiert wurden. Die fünf Landesverbände werden dieses Veranstaltungsformat ihren Delegierten und den Abgeordneten auch zukünftig am Vorabend des Wirtschaftstages anbieten. BZ Eine hohe Beteiligung am Parlamentarischen Abend sorgte über die Ländergrenzen hinweg für einen fruchtbaren Gedankenaustausch

v.l. Dr. Hagen Gleisner, Rita Pawelski MdB, Mathias Stinnes, Hartmut Carl, Karl Eberhard Hunke

Gespräch am Rande: Dr. Wilhelm Wessel, Dr. Arno Probst, Dr. Holger Otte

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Landesverband Schleswig-Holstein Ausgabe August 2011

Der Euro zwischen Politik und Marktgesetzen Der Landesverband hat zu den wachsenden Problemen in der Währungsunion drei Veranstaltungen in den letzten Monaten durchgeführt. Zunächst in der Sektion Neumünster mit dem Europaabgeordneten Reimer Böge, dann im Münzkabinett der Deutschen Bank mit dem Ökonom Prof. Dr. Manfred Willms im Juniorenkreis und schließlich in der Sektion Stormarn mit dem Vorsitzenden des Europaausschusses des Deutschen Bundestages Gunther Krichbaum. Einige Kernaussagen seien hier im Überblick zusammengefaßt. Für das zweite Halbjahr ist eine Podiumsdiskussion in Vorbereitung.

Mittagsgespräch der Sektion Neumünster am 19.11.2010 mit Reimer Böge MdEP, Sprecher der christdemokratischen EVP-Fraktion für die Reform des EU-Haushalts im Europäischen Parlament

v.l. Dr. Philipp Murmann MdB; Reimer Böge MdEP und Sektionssprecher Holger Bajorat

I Der Lissabonvertrag habe das Zusammenwachsen Europas einen Quantensprung vorangebracht, auch wenn die Vertragsumsetzung beim Haushalt derzeit schwierig sei. I Für den ersten Rettungsschirm, für den zusammen mit den Internationa-

len Währungsfonds kurzfristige Hilfen von 750 Milliarden zugesagt worden seien, sei eine Regelungslücke im Vertrag vorhanden, die repariert werden müsse. I Für die Anschlußregelungen ab dem Jahr 2013 zur Einrichtung eines

Abendveranstaltung der Sektion Stormarn am 12.05.2011 mit Gunther Krichbaum MdB, Vorsitzender des Ausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen Union im Deutschen Bundestag

Europaexperte Gunther Krichbaum MdB (stehend) erläuterte vor der Sektion Stormarn den deutschen Beitrag zur europäischen Finanzstabilität

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ständigen Rettungsschirms sei binnen 18 Monaten eine Ratifizierung in den Mitgliedsstaaten notwendig, was ehrgeizig sei, zumal Holland und Großbritannien signalisiert hätten, sich Änderungen bezahlen lassen zu wollen. I Die deutsche Argumentation in Europa könne sich beim Euro nicht frei machen von der deutschen Geschichte in Europa und der aktuellen Rolle als Hauptvorteilsnehmer des Euro. Zudem erschwerten die frühere Unterdrükkung eines „blauen Briefs“ an Deutschland durch den damaligen deutschen Finanzminister Hans Eichel und die fünfjährige Blockade für die Finanzaufsicht EUROSTAT die deutsche Position. I Der Lissabonvertrag sehe zwar einen Austritt aus der Europäischen Union vor, aber kein isoliertes Ausscheiden aus der Währungsunion. I Die Europäische Union könne 0,3 Prozentpunkte des Bruttoinlandsproduktes als Strukturhilfen nutzen, die jetzt in Griechenland intelligent einzusetzen seien.

I Die wirtschaftliche Entwicklung insbesondere nach der weltweiten Bankenkrise zeige, wie sehr Deutschland vom Euro profitiere. Allein bei der Wechselkurssicherung spare die deutsche Exportwirtschaft jährlich 10 Milliarden Euro. I Der Euro sei ein wichtiges Projekt für ein weiter zusammenwachsendes Europa, das uns nach den Schrecken des zweiten Weltkrieges jetzt bereits über sechzig Jahre Frieden beschert habe. I Die Eurokrise sei keine Währungs-, sondern eine Haushaltskrise, deren Gründe in mangelnden Reformen in Griechenland und einem Versagen der Europäischen Aufsicht über die maßgeblichen Finanzdaten zu sehen sei. I Das Schlüpfen unter den Rettungs-


schirm sei für die Regierungen nicht attraktiv, denn sie verlören damit ihre Finanz- und Haushaltsautonomie. I Juristisch könne man nur aus dem Euro ausscheiden, wenn man aus der Europäischen Union austräte. Die Bun-

deskanzlerin habe dazu festgestellt: „Scheitert der Euro, scheitert auch Europa“. I Derzeit sei leider noch nicht erkennbar, daß die Maßnahmen für und in Griechenland zu einer Verbesserung

der Wirtschaftsdaten geführt hätten. In Irland, Estland und anderen Ländern sei durch Reformen jedoch ein Umschwung in der Wirtschaft erreicht worden.

Markt Ahrensburg, 28. Mai 2011

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Landesverband Schleswig-Holstein Ausgabe August 2011

Gespräch des Juniorenkreises im Münzkabinett der Deutschen Bank in Kiel mit Prof. Dr. Manfred Willms am 24.03.2011

Prof. Dr. Manfred Willms

I Der Euro ist ein politisches Konstrukt, eingeführt gegen den Willen der Mehrheit der deutschen Bevölkerung und gegen den Rat der großen Mehrheit der Fachwissenschaftlicher I die Politiker der 17 Mitgliedsländer der Eurozone haben inzwischen gegen sämtliche Vereinbarungen des Vertragswerks zur Europäischen Währungsunion (EWU) verstoßen: gegen den Stabilitätspakt, gegen den Haftungsausschluß für Schulden anderer Mitgliedsländer, gegen das Verbot des Ankaufs von Staatsschuldtiteln durch die Europäische Zentralbank I der Euro führt systemimmanent zur erheblichen Ungleichgewichten zwischen den EWU-Mitgliedsländern und verhindert marktwirtschaftliche Anpassungsprozesse. I In den EWU-Problemländern sind die Lohnstückkosten seit der Fixierung der Wechselkurse 1999 extrem stark gestiegen, währen sie sich in den mehrdisziplinierten EWU-Ländern nur moderat erhöht haben oder wie in Deutschland nahezu konstant geblieben sind. I Die EWU-Problemländer verloren mehr und mehr ihre Wettbewerbsfähigkeit. Ihre Zahlungsbilanzdefizite stiegen, während die mehrdisziplinierten EWU-Länder Zahlungsbilanzüberschüsse erzielen konnten. I Mit Krediten aus dem Ausland konnten die EWU-Problemländer eine nicht mehr eigenständig erwirtschaf-

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teten Lebensstandart lange Zeit aufrecht erhalten I Der größte Teil der Auslandskredite wurde von den Regierungen der EWUProblemländer aufgenommen, die sich damit hohe Haushaltsdefizite leisten konnten, wobei ihr Schuldenstand ständig anstieg. I Bereitgestellt wurden die Kredite vor allem von ausländischen Geschäftsbanken – in Deutschland vor allem von den Landesbanken – und Versicherungen gegen Zinsversprechen, die nur geringfügig oberhalb des Zinses für Staatskredite in den mehrdisziplinierten EWU-Ländern lagen. I In den EWU-Problemländern bewirkte die Einführung des Euro eine beträchtliche Senkung des Zinsniveaus, führte teilweise zu negativen Realzinsen und löste einen Bauboom aus, der durch Überangebot in einen Zusammenbruch der Bauwirtschaft mündete I Der Euro führt in den EWU-Problemländern zu einer realen Aufwertung, d. h. die Exporte sind zu teuer und die Importe zu billig. Das Ergebnis sind die hohen Bilanzdefizite. I Umgekehrt führt der Euro in den mehrdisziplinierten EWU-Ländern zu einer realen Abwertung, d.h. die Exporte sind zu billig und die Import zu teuer. Das Ergebnis sind die Zahlungsbilanzüberschüsse I Der marktmäßige Anpassungsprozeß, nämlich eine Währungsabwertung, in den EWU-Problemländern und eine Aufwertung in den mehrdiszipli-

nierten Ländern wird durch die Einheitswährung verhindert. Der Euro schafft somit Probleme, die durch anpassungsfähige Wechselkurse nicht entstehen würden. I Zur Rettung des Euro sind von den EWU-Regierungen in Kooperationen mit dem Internationalen Währungsfonds und der EU-Kommission umfangreiche Kreditpakete für die EWU-Problemländer zusammengestellt wurden, die inzwischen ein Volumen von 1.000 Milliarden Euro erreichen. I Die politische gewährten Kredite verschärften das Schuldenproblem und stellen keinen Beitrag zur Lösung des Strukturproblems, nämlich der mangelnden Wettbewerbsfähigkeit dar. I Das Schuldenproblem hat z. B. in Griechenland mit einer Relation von 150 % zum BIP eine Dimension angenommen, bei der weder der Kapitaldienst noch eine Tilgung aus eigener Kraft möglich sind. Ein Schuldenerlaß ist damit unvermeidlich. I Mit dem Schuldenerlaß oder gar einer Staatsinsolvenz ist das Strukturproblem allerdings noch nicht gelöst. Das Strukturproblem läßt sich bei einer so extremen Verzerrung wie in Griechenland nur mit einer Abwertung der Währung, d. h. einem Austritt aus der EWU. I Ein Austritt aus der Währungsunion ist wirtschaftshistorisch nichts Außergewöhnliches. Ebenso sind Auflösungen von Währungsunionen bei zu großen inneren Widersprüchen nichts Außergewöhnliches. Bisher alle Systeme fester Wechselkurse auf Dauer nicht funktioniert und sind aufgegeben worden.

Landesfachkommission Denkmalschutz

Dr. Daniel Ihonor (Kommissionsleiter)

Wie angekündigt hat der Landesverband anläßlich der Novelle zum Denkmalschutz eine Landesfachkommission einberufen, die unter dem Vorsitz von Rechtsanwalt Dr. Daniel Ihonor, Kanzlei Lauprecht, Kiel, eine Position erarbeitet hat. Diese ist in die Diskussion mit der CDU-Fraktion eingebracht worden ist. Die Gespräche werden nach der Sommerpause fortgesetzt.


Landesverband Schleswig-Holstein Ausgabe August 2011

Das Schweizer Modell gegen Politikverdrossenheit und Blockaden Mittagsgespräch der Sektion Kiel am 04.05.2011 im Parkhotel Kieler Kaufmann Nachdem der Schweizer Gesandte am 8. September 2010 Gast im erweiterten Landesvorstand war, folgte jetzt das Gespräch mit dem Schweizer Botschafter. Dieser erläuterte zunächst, daß die historisch erfolgreiche internationale Abgrenzung der Schweiz Auswirkungen auf das kollektive Bewußtsein der Schweizerinnen und Schweizer habe. Die Schweiz sei vor allem aus diesem Grund nicht Mitglied der EU, unterhalte aber sehr enge Beziehungen zu Brüssel, die sich auf 120 bilaterale Verträge abstützten. Ein EU-Beitritt und schon gar ein Beitritt zur Währungsunion fänden zurzeit in der Bevölkerung keine Mehrheit. Die Staatsverschuldung der Schweiz liege unter 40 Prozentpunkten. Dies sei die Folge der Schuldenbremse, die von den Stimmbürgerinnen und Stimmbürger mitgetragen werde. Im dreistufigen Schweizer Verwaltungssystem – Gemeinde, Kantone, Bund – seien wichtige politische Entscheide sowohl auf der Ausgabenseite als auch bei den Steuern Gegenstand der drei bis vier jährlich stattfindenden Volksabstimmungen. Diese Art von Demokratie steigerte die Akzeptanz für getroffene politische Entscheidungen und wirkte der Politikverdrossenheit entgegen. Darauf sei die anhaltend stabile

v.l. Landesvorsitzender Dr. Philipp Murmann MdB (li) und Sektionssprecher Reimer Tewes (re) hießen den Schweizer Botschafter Tim Guldimann (Mitte) herzlich willkommen.

Wahlbeteiligung zurückzuführen. Die anschließende Diskussion betraf die Herausforderungen für die repräsentative Demokratie in Deutschland für eine erfolgreiche Energiewende. Zur Endlagerfrage für radioaktiven Abfall merkte Guldimann an, daß in der Schweiz das Kriterium der Rückholbarkeit verfolgt werde, weil man für eine endgültige Entsorgung auf den technologischen Fortschritt setze. Angesprochen auf den Finanzplatz Schweiz stellte Guldimann klar, daß es nicht im Interesse der Schweiz sei, unversteuertes Geld aus dem Ausland anzuziehen. Die Schweiz nehme aktiv an den internationalen Bestrebungen zur Bekämpfung der Finanzmarktkriminalität teil

und sei bereit, die bestehende grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Steuerbereich weiter auszubauen. Ein Abkommen mit Deutschland diesbezüglich stehe kurz vor dem Abschluß. Auch im Bereich der Bekämpfung der Finanzmarktkriminalität verfüge die Schweiz auf nationaler Ebene über ein griffiges Abwehrdispositiv gegen Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung. Sie beteilige sich auf internationaler Ebene an vorderster Front an der Bekämpfung der grenzüberschreitenden Finanzkriminalität. Unser Landesvorsitzender Dr. Murmann dankte seiner Exzellenz abschließend für dessen freundschaftlichen Auftritt beim Wirtschaftsrat. BZ

Brauchen wir die Kernenergie? Mittagsgespräch der Sektion Steinburg am 17.06.2011 im Mercure Hotel in Itzehoe Dr. Petra Uhlmann, Pressesprecherin der E.ON Erzeugung Deutschland, stellte zunächst richtig, daß der Atomunfall von Fukushima nicht dem Restrisiko zuzurechnen sei, weil Japan internationale Sicherheitsstandards zur Erdbebensicherheit grob mißachtet habe. Die mit dem Moratorium erwirkte Abschaltung deutscher Kernkraftwerke belaste bereits jetzt die Stabilität der Strom-

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Sie diskutierten die Frage der Kernenergie: v.l. Detlev Palm (Verband Kommunaler Unternehmer e.V.); Referentin Dr. Petra Uhlmann, Pressesprecherin der E.ON Erzeugung Deutschland, Dr. Dr. Jens Kullik (komm. Sektionssprecher) sowie Michael Söffge (Geschäftsführer Steinbeis Papier GmbH)


netze spürbar. Indikator dafür sei das schwunghafte Anschwellen der von der TENNET gemeldeten Netzeingriffe. Die angespannte Situation habe dazu geführt, daß die Instandhaltung der Höchstspannungsnetze ausgesetzt und die Revision in Kraftwerken verschoben werden mußten. Außerdem sei Deutschland schlagartig vom Stromexporteur zum Importeur geworden, der jetzt Strom von Kernkraftwerken in Frankreich beziehe. Knapp werde der Strom erst in der dunklen Jahreszeit, wenn die Franzosen mit Strom ihre Wohnungen heizen wollten. 70 % des deutschen Strombedarfs werde von der Industrie nachgefragt werde, die bei

Netzinstabilitäten als erstes mit Ausfällen zu rechnen habe. In der anschließenden Diskussion merkte Geschäftsführer Michael Söffge von der Steinbeis Papier GmbH aus Glückstadt an, daß jeder Cent pro Kilowattstunde sein Betriebsergebnis mit 2,5 Millionen Euro belaste. Die Papierindustrie ist international aufgestellt. Viele Wettbewerber produzieren außerhalb der EU und sind von den einseitigen deutschen und europäischen Regelungen nicht betroffen. Die Wettbewerbsfähigkeit der standorttreuen Unternehmen wird zunehmend gefährdet. Angesichts der Gefahr der Netzinstabilität bleibt der Industrie nur die Mög-

lichkeit in die Selbstversorgung mit Strom zu investieren. Landesgeschäftsführer Dr. Bertram Zitscher warnte davor, daß das Strompreisniveau in Schleswig-Holstein über das seiner Nachbarbundesländer steige könne. Aufgrund der Kosten für viele dezentrale Anschlußzwänge durch neue Einspeiser sowie der Kompensation dramatisch zunehmender Abschaltungen von Windenergieanlagen infolge fehlender Stromnetze könnte sich die Netzdurchleitung in Schleswig-Holstein in besonderem Maße verteuern, da diese Kosten nicht bundesweit auf den Strompreis umgelegt werden würden. BZ

Verschärfter Fachkräftemangel – Chancen durch die Vielfalt von Menschen mit Behinderungen Podiumsdiskussion des Landesverbandes am 20.06.2011 im Hause der E.ON Hanse AG in Quickborn im Unternehmen 140-160 Schwerbehinderte beschäftige, die Veranstaltung aber zum Anlaß nehmen werde, um weitere Potentiale zu prüfen. Menschen mit Behinderungen entwickelten häufig Fähigkeiten, die für Unternehmen sowohl als Faktor einer Teambildung als auch für spezialisierte Tätigkeiten unter

tesicherung entwickelt sich in deutschen Unternehmen mehr und mehr zum Megathema. Die derzeit glänzende Konjunktur lasse bereits jetzt einen wachstumsbegrenzenden Mangel an

Der Landesvorsitzende Dr. Philipp Murmann dankte der gastgebenden E.ON Hanse AG und den Mitwirkenden für ihr Interesse an diesem Thema

Unser Landesvorsitzende Dr. Philipp Murmann dankte einleitend den Teilnehmern und der gastgebenden E.ON Hanse AG für ihr Interesse an diesem wichtigen Thema und betonte die Intention des Wirtschaftsrates, sich dem Thema Fachkräftemangel auch von dieser Seite zu nähern. Das Thema sei für die Gesellschaft gleich dreifach von Bedeutung, weil es Menschen mit Behinderungen verbesserte Perspektiven biete, einen Beitrag gegen den Fachkräftemangel leiste und schließlich die Finanzierung der sozialen Netze entlasten könne. Personalvorstand Udo Bottländer von der E.ON Hanse AG berichtete, daß man

Udo Bottländer, Personalvorstand E.ON Hanse AG: „Vielfalt von Fähigkeiten vermittelt unter dem Schlagwort „Diversity“ neue Produktivitätschancen für Unternehmen“

dem Schlagwort „diversity“ besondere Chancen vermitteln. Daß die Chancen für eine Nutzung dieser Potentiale in der Wirtschaft nachhaltig steigen werden, machte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Prof. Dr. Hans Heinrich Driftmann, in seinem anschließenden Vortrag deutlich. Die Fachkräf-

DIHK-Chef Prof. Dr. Hans Heinrich Driftmann: „Der Fachkräftemangel entwickelt sich zunehmend zum Megathema – der Standort Deutschland muß dem mit breit angelegten Strategien zur Fachkräftesicherung entgegenwirken!“

Fachkräften deutlich werden. Diese Angebotslücke werde in den nächsten Jahrzehnten größer, weil der jetzt durchgreifende demographische Wandel das Arbeitskräftepotential fortgesetzt schrumpfen lasse, was auch eine Zeitbombe für unsere sozialen Sicherungssysteme bedeute. Um den Standort zu sichern, seien folgende Maßnahmen geboten: I eine längere Erwerbsbeteiligung älterer Menschen

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Das Podium v.l. Dr. Ulrich Hase, Udo Bottländer, Moderator Christian Sowada, Jürgen Goecke, Dr. Johann Wadephul MdB, Georg Kallsen

I eine verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Beruf I weniger Jugendliche ohne Berufsorientierung und Ausbildungsreife I Zeitarbeit für Menschen mit geringen Qualifikationen als Chance offenhalten I Erleichterung der qualifizierten Zuwanderung aus dem Ausland

Abbildung 1 Karl Heinz Schwulera: „Die Jungheinrich AG hat Menschen mit Behinderungen seit Jahren erfolgreich in den Wertschöpfungsprozeß eingebunden.“

Die besondere Vielfalt von Menschen mit Behinderung setzt entsprechend differenzierte Möglichkeiten für eine Einbindung in den Wertschöpfungsprozeß voraus. Der Vorstandsvorsitzen-

de der Norddeutschen Diakonie Georg Kallsen erläuterte das vorhandene Spektrum anhand eines Schaubildes (siehe Abb. 1). Vor diesem Hintergrund berichtete der Geschäftsführer Karl Heinz Schwulera der Werke Norderstedt/Lüneburg der Jungheinrich AG & Co. KG, daß man seit Jahren lernbehinderte Menschen in der Logistik und psy-

Die hochrangige Besetzung der Veranstaltung und das spezielle Thema sorgten für eine gute Resonanz

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Jörg Bornholdt: „Persönliche Erfahrungen mit den besonderen Vorzügen von Menschen mit Behinderungen sind am besten geeignet, Vorurteile der Arbeitsgeber abzubauen“

chisch behinderte Menschen in der Montage beschäftige und zudem regelmäßig Montageaufträge an Werkstätten vergeben würde. Die direkte und indirekte Einbindung dieser Menschen bringe Kostenvorteile und habe eine


Reihe weiterer Vorzüge, setze allerdings ein jeweils besonders angepaßtes Arbeitsumfeld und eine besondere Verantwortungsbereitschaft bei den Führungskräften voraus. Zudem hätten sich die Norderstedter Werkstätten, Kappelner Werkstätten und die DG Kappeln als Partner durch Lieferqualität, Termintreue und Flexibilität ausgezeichnet. Für die anschließende Diskussion berichtete Jörg Bornholdt, Geschäftsführer der Temp Team Nord GmbH, von seinen Erfahrungen als Arbeitsvermittler. Menschen mit Behinderungen zeichneten sich regelmäßig durch eine besondere Verbundenheit zum Unternehmen und eine hohe Leistungsbereitschaft aus. Dennoch spüre man in Gesprächen mit unerfahrenen Arbeitgebern deutliche Vorurteile. Jürgen Goecke, Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, berichtete, daß in Schleswig-Holstein 5400 Schwerbehinderte arbeitslos gemeldet seien. Im vierten Quartal 2011 möchte man über eine Werbekampagne gängige Vorurteile abbauen und die arbeitsrechtlichen Schutzvorschriften erläutern. Der Landesbeauftragte des schleswig-holsteinischen Landtags für Menschen mit Behinderungen, Dr. Ulrich Hase, plädierte dafür, behinderte Menschen nicht defizitbezogen, sondern bezogen auf ihre Fähigkeiten zu betrachten. Dr. Johann Wadephul MdB berichtete dazu aus dem Sozialausschuß des Deutschen Bundestages, daß man zukünftig anstelle einer Ausgrenzung von Menschen mit Behinderungen auf Inklusion setze, was eine Einbindung in die normalen gesellschaftlichen Institute bedeute und für eine christliche Partei auch ein Herzensanliegen sei. Die AMEOS HORIZON Kiel gGmbH erläuterte mittels eines lebendigen Beispiels, daß auch ehemals Suchtkranke Chancen hätten, zurück in das Erwerbsleben zu finden. Moderator Christian Sowada bat anschließend die Teilnehmer, die Erkenntnis aus dieser Veranstaltung weiterzutragen und erinnerte an die Weisheit Helmut Kohls, wonach die Güte einer Gesellschaft sich daran zeige, wie sie mit ihren schwächsten Mitgliedern umgehe. BZ

Hamburger Abendblatt, 22. Juni 2011

Landesfachkommission Sozialwirtschaft Die Kommission hat sich in ihrer letzten Sitzung mit der Eingliederungshilfe auseinandergesetzt, die in Schleswig-Holstein nach der Kündigung des Landesrahmenvertrages zur Zeit provisorisch über ein Moratorium geregelt ist. Die Kosten der Eingliederungshilfe sind in den letzten Jahren dramatisch gestiegen und werden voraussichtlich weiter stark steigen. Der beste Weg, diese Kosten zu senken, ist eine erfolgreiche Einbindung von Menschen mit Behinderung in den ersten Arbeitsmarkt. Um diese

Möglichkeiten zu befördern, wurde eine hochrangig besetzte Podiumsdiskussion vorbereitet, die nicht nur die Wirtschaft auf die ungehobenen Potentiale aufmerksam machen soll, sondern ebenso nach den Rahmenbedingungen gefragt hat. Eine Verbesserung dieser Rahmenbedingungen, aber auch die direkte Vermarktung von Produkten aus Werkstätten sowie die Effizienz des Mitteleinsatzes für die Eingliederungshilfe werden die Kommission weiter beschäftigen.

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Wirtschaftliche Perspektiven für Nordfriesland Politisches Frühstück der Sektion Nordfriesland am 01.04.2011 im Husumer Alten Gymnasium

Nordfriesland Palette, 20. April 2011

Der Spitzenkandidat für die CDU SchleswigHolstein Dr. Christian von Boetticher MdL stellte klar, daß eine harte Haushaltskonsolidierung notwendig sei, um Entscheidungsspielräume für regionale Schlüsselprojekte wie den beschleunigten Ausbau der Bundesstraße B5 zu gewinnen.

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Wie kann sich eine Innenstadt gegenüber der Grünen Wiese profilieren? Mittagsgespräch der Sektion Rendsburg-Eckernförde am 18.05.2011 in Rendsburg

v.l. Alexander Hilgendorff, Geschäftsführer der BCS GmbH; Sektionssprecher Dr. Christopher Leptien und Mario S. Mensing, Geschäftsführer CIMA Beratung + Management GmbH, diskutierten mit Mitgliedern und Gästen über die Zukunft der Rendsburger Innenstadt

Landeszeitung, 19. Mai 2011

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Wachstumschancen durch ungebrochenen Boom bei Kreuzfahrten nutzen! Mittagsgespräch der Sektion Kiel am 05.04.2011 in Kiel Jens Broder Knudsen, Geschäftsführender Gesellschafter in der sechster Generation der Sartori & Berger GmbH & Co. KG, merkte einleitend an, daß der weltweit seit Jahren boomende Kreuzfahrermarkt sich zunehmend ausdifferenziere in die Segmente Luxus, Massenmarkt, Expedition und Klassisch, wobei die Mehrzahl der Passagiere nach wie vor aus den U.S.A. kämen. Der weltweite Boom führe zu immer größeren Schiffen, die als schwimmende Städte in der Spitze schon über 5.000 Passiere beherbergen und auf diesem Weg neue Produktivitäten erreichen würden. Im Zulauf der nächsten Jahre seien 23 Neubauten, wovon fast die Hälfte in Deutschland gebaut werde und zusammen mit Umbauten und

Jens Broder Knudsen, Geschäftsführender Gesellschafter der Sartori & Berger GmbH & Co. KG: „Der Kreuzfahrtmarkt in Deutschland wird auf längere Sicht ein Jobmotor bleiben!“

Reperaturen Aufträge in Europa von fünf Milliarden Euro verbunden sind. Deutlich stärker als der weltweite sei in den letzten Jahren der europäische Zielmarkt gewachsen, wobei der deutsche Marktanteil zwar noch hinter dem britischen liege, aber dafür mehr als doppelt so schnell wachse und sich in den letzten zehn Jahren verdreifacht habe. Dabei spreche für ein fortgesetztes Wachstum in Deutschland, daß das Marktpotential im Vergleich zu den

Mitglieder und Gäste der Sektion Kiel

Springt der Motor nicht an? Ist die Scheibenwaschanlage defekt? ... ... dann könnte ein Steinmarder am Werk gewesen sein. Jetzt im Hochsommer sind die Wildtiere auf Brautschau und die Marder-Männchen markieren ihre Reviere. Dann kommt es häufig zu Schäden im Auto. Doch was lockt den Marder in den Motor? Es ist nicht die Wärme des Motors oder der Geschmack von Kunststoff und Gummi – es ist der Duft eines Rivalen. In der Ranzzeit sind die Steinmarder auf Brautschau und markieren mit Sekreten aus Duftdrüsen ihr Revier. „Und wehe wenn ein Rivale ins eigene Revier einge-

Briten oder den U.S.A. bislang nur zu einem Drittel bzw. zur Hälfte ausgeschöpft sei. Wachstumskritisch sei vor allem die Entwicklung der Hafenkapazitäten. Während diese in Kiel, Hamburg und Rostock-Warnemünde in den letzten zehn Jahren rasant gewachsen seien, habe Lübeck es versäumt, zu investieren. Obgleich Hamburg voraussichtlich zukünftig noch schneller wachsen werde, dürfte die Wertschöpfung für Kiel als Reisewechselhafen hoch bleiben. Unserer Landeshauptstadt empfahl Knudsen, die Wertschöpfung durch flexiblere Sonntagsöffnungszeiten und eine noch weiter verbesserte Kreditkartenakzeptanz und Fremdsprachenkompetenz im Handel zu optimieren. Außerdem sollte man in Schleswig-Holstein über zusätzliche Attraktionen für Landtourangebote nachdenken. Die vor über 150 Jahren gegründete Reederei und Schiffsmakelei Sartori & Berger ist heute in sieben eigenen Standorten an Nord- und Ostsee vertreten und betreut mit 220 festen Mitarbeitern und 300 Saisonkräften im Jahr über 400 Kreuzfahrtschiffe in deutschen Häfen. BZ

drungen ist, dort markiert hat – und ein nichtsahnender Autofahrer genau dort vorher seinen Wagen geparkt hat“, sagt Eva Goris von der Deutschen Wildtier Stiftung. Während es den Steinmarder in die Nähe menschlicher Siedlungen und in den Motorraum der Autos lockt, bleibt der Baummarder dort, wo er dank seines Namens auch vermutet wird: Im Wald! Generell gehen sich beide Arten aus dem Weg und würden sich auch nie auf eine geschlechtliche Beziehung einlassen. Baum- und Steinmarder paaren sich nicht.

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In voller Fahrt voraus! Regattabegleitfahrt des Landesverbandes anlässlich der Kieler Woche am 18.06.2011 Wind, Sonne und Regen prägten in diesem Jahr den Auftakt der Segelwettbewerbe anläßlich der Kieler Woche, deren fachmännische Kommentierung unser Mitglied Jens Otto Leisse dankenswerteweise übernommen hatte. Die etwa hundert Teilnehmer genossen jedoch nicht nur die schöne Kulisse der Kieler Förde, sondern nutzten die Möglichkeit, sich auch über den zukünftigen Kurs des Landes Schleswig-Holstein auseinanderzusetzen. Gesprächsstoff lieferte

auch Minister Jost de Jager, der als Ehrengast die vor dem Land liegenden Herausforderungen skizzierte und für die besondere Gelegenheit zu ungezwungenen Gesprächen über die programmatische Ausrichtung der Landespolitik herzlich dankte. BZ Unser Landesvorsitzender Dr. Philipp Murmann begrüßt Ehrengast Minister Jost de Jager

genossen die Fahrt auf dem Salonschiff: v.l. Tilo Steinbrinck, Ulrich Wiethaup und Guido Schwartze

Gedankenaustausch unter Deck: v.l. Reimer Tewes, Dr. Hans-Markus Johannsen (UK S-H) und Elard Raben

gelöste Stimmung zum Kieler Woche-Auftakt: v.l. Dr. Daniel Ihonor, Jan Pietje Witt, Marita Raben und Prof. Dr. Karsten Witt

Für das Museumsschiff sammelten Enkel Erik Pitzner sowie die Brüder Gustav und Albert Zitscher und überreichten die Geldspende dem Kapitän der MS Stadt Kiel

professionelle Moderation der Regatten durch unser Mitglied, dem passionierten Segler und Rechtsanwalt Jens Otto Leisse (Johannson Rechtsanwälte, Kiel)

PR-BERICHT

Neue Geschäftsstelle Hamburg, 1. August 2011. Das Maritime Cluster Norddeutschland (MCN) hat seine Geschäftsstelle in Hamburg eröffnet. Das Ruder in dieser Geschäftsstelle hat jetzt Stephan Piworus übernommen. Das „Maritimes Cluster Norddeutschland“ (MCN) wird getragen von den drei Ländern Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der mari-

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timen Wirtschaft in der Region und den Ausbau der bestehenden Netzwerke und Kooperationen über die Ländergrenzen hinweg durch regionale Projekte noch effektiver als bisher zu stärken. Die Aufgabe des Maritimen Clusters Norddeutschland wird es sein, durch intensive Kontakte zu Unternehmen, wissenschaftlichen Instituten, Verbänden und weiteren Clustern die maritime Wirtschaft im Verbund zu stärken und die länderübergreifende Vernetzung

weiter voran zu treiben. Ein weiterer Schwerpunkt der Clusterarbeit wird das Thema Ausbildung und Qualifizierung sein, da der Fachkräftemangel derzeit ein großes Entwicklungshemmnis für die maritime Industrie darstellt. Als Partner im Maritimen Cluster Norddeutschland können Unternehmen durch Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und privater Wirtschaft Ziele effizienter gestalten und InnovaI tionen voranreiben.


Ein Weltmarktführer am Standort Flensburg Betriebsbesichtigung der Silbermanufaktur Robbe & Berking am 13.04.2011 in Flensburg

missler – Unabhängige Zeitung für den Mittelstand Mai/2011

Betriebsbesichtigung der Extraklasse: Mitglieder der Sektion Schleswig/Flensburg durften das Unternehmen kennenlernen und wurden vom Firmenchef Oliver Berking persönlich betreut

Filigrane Handarbeit von Facharbeitern in der Silbermanufaktur Robbe & Berking

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... I M Ü B R I G E N – AU S D E R L A N D E S G E S C H Ä F T S ST E L L E S C H L E SW I G - H O LST E I N Auf Initiative des Wirtschaftsrates fand vom 19. - 20. März die „1. nordeuropäische Emobil-Rallye“ statt. Dieses vom NDR Welle Nord/Schleswig-HolsteinMagazin sowie vom schleswig-holsteinischen Zeitungsverlag medial unterstützte Ereignis sollte Bevölkerung und Multiplikatoren auf die Chancen aufmerksam machen, die dieser Markt insbesondere für Schleswig-Holstein als Land der erneuerbaren Energien und Tourismusland bietet. Dabei war die Emobil-Rallye von Aabenraa zur new energy-Messe in Husum als dänisch-

deutsches Gemeinschaftsprojekt organisiert. Die Begeisterung der Fahrerteams und die Zufriedenheit der Sponsoren sprechen dafür, daß die Organisatoren um den schleswig-holsteinischen Rallyemeister Ingo Buck, WTSH, Carsten Stech, Geschäftsführender Gesellschafter Splendid Internet GmbH und Jörg Jacobi, Geschäftsführender Gesellschafter wir 3 Werbung den Grundstein gelegt haben, neben der e-miglia in Südeuropa eine zweite internationale Rallye für Elektromobile zu etablieren. An einer zukünftigen

Dr. Bertram Zitscher Landesgeschäftsführer

Einbindung interessierte Unternehmen können Kontakt aufnehmen unter www.emobil-rallye.com

Der deutsche Botschafter und die dänische Bürgermeisterin am Start in Aabenraa

Das königlichdänische Militärorchester SMUK spielt zum Zieleinlauf an der Flensburger Förde

41 Elektromobile mit Fahrerteams aus vier Ländern starten im Minutentakt

Torsten Johne, Präsident des Deutschen Motorsportbundes, beglückwünschte die Veranstalter auf dem Fahrer- und Sponsorenabend auf Schloß Glücksburg

Dr. Detlev Repenning, Geschäftsführender Gesellschafter omt GmbH, vergab den Stromspeicherpreis an das Team, das am besten über seine Batterien Bescheid wußte.

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Andreas Jung MdB und Minister Jost de Jager überreichten die Siegerpokale

Die Mitglieder des Juniorenkreises als Sponsoren auf dem Fahrer- und Sponsorenabend im Grünen Salon von Schloß Glücksburg: Benjamin Feindt, Partner DanRevision, Patrick Müller, pm energy GmBH, und Alexander Ziems, Deutsche Bank AG


... I M Ü B R I G E N – AU S D E R L A N D E S G E S C H Ä F T S ST E L L E S C H L E SW I G - H O LST E I N

Das Abschlußphoto aus dem Kongreßzentrum der new energy-Messe in Husum

Das Team Wirtschaftsrat mit dem Landesvorsitzenden Dr. Philipp Murmann MdB und Profibeifahrer Klaus artjen im Kreis der Juroren Dr. Christian von Boetticher MdL und Minister Jost de Jager

Fast wie ein nationaler Feiertag – Schweiz-Freunde teen in Holm auf Wenn in Holm getreichelt wird, wenn ein rot-weißes Fahnenmeer Parkplatz und Clubhaus schmücken, ist SWISSCUP-Time. Zum 13. Mal trafen sich die Freunde aus der Hamburger Wirtschaft, um auf der herrlichen Golfanlage in Hamburg-Holm die Golfschläger zu schwingen. Diese Einladungen zum Cup sind heiß begehrt. Bevor die 93 Spielerinnen und Spieler zum Abschlag gingen, hatte Gastgeber Dr. Peter Voigt (V.C.S.Voigt Capital Systeme) den obligatorischen Kaffee parat und überraschte mit Give-aways zahlreicher Sponsoren. Die Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft des Schweizerischen Konsulats Hamburg, Honorarkonsul Michael Eggenschwiler, Hamburgs Airport Chef. Bei Sonne und Wolken ging es vergnügt auf die Runde. Vor dem 10. Abschlag lockten Erfrischungen sowie deftige und süße Stärkungen für den Rest der Runde. Am 19. Loch stand ein beeindruckendes Kuchenbuffet mit Schweizer Gaumenfreuden bereit, bei dem auch das „Matterhörnli“ aus brauner Schokolade mit weißem Gipfel nicht fehlte. Die herrliche Clubhausterrasse mit der Kulisse der Schlusslöcher bewies einmal mehr ihre Einmaligkeit in Hamburg. Nach angenehmer Pause wurde zum Dinner in das mit den Schweizer

Nationalfarben geschmückte Clubrestaurant gebeten. Wimpel, Fahnen und Poster von Schweiz Tourismus sorgten mit malerischen Motiven von Seen und Bergkulissen für schweizerisches Ambiente. Gastgeber Voigt (Handicap 34) hatte nicht mitgespielt, um sich um seine Gäste und die Sponsoren zu kümmern und für Kontakte zu sorgen. „Ich habe durch dieses Turnier mit den Wirtschaftsmanagern sehr gute Verbindungen aufgebaut, die meine Gäste nutzen“, so der Vermögensberater und Versicherungsmakler. Bei der Siegerehrung wiederum dankten die Sponsoren dem Initiator Voigt und den Gästen für die gelunge-

PR-BERICHT

se gingen an: Mareike und Frederik Basista (1. Brutto), Alexander Stoldt (Netto A), Gerd Marsian (Netto B) und Albert Aue (Netto C), alle HamburgHolm. Jeder Sieger, auch die großzügig bemessenen Folgeränge, erhielt seinen wertvollen Sachpreis unter großem

Gastgeber Dr. Peter J. Voigt

Martina Bühring und Dirk Zabel genossen die Abendveranstaltung

ne Veranstaltung. Folgende Firmen haben die Kosten für die Preise und die Ausstattung des Turniers übernommen: HausInvest, EBase, Credit Suisse, Invesco, HansaInvest, Blockrock, arko, Jung DMS & Cie, Swiss Premium Hotels und Schweiz Tourismus. Die ersten Prei-

Treichelgeläut (Treichel = Kuhglocke auf Schwyzerdütsch). Die gestifteten Hotelgutscheine der Häuser „Grand Hotel des Bains“ (prämiert als bestes Schweizer Hotel 2010) und das „Victoria Roma“ (Rom) wurden verlost und gingen an glückliche Tombolagewinner. EJH

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VORSCHAU LANDESVERBAND SCHLESWIG-HOLSTEIN Änderungen sind möglich VERANSTALTUNGEN 25. August 2011 · Harrislee Simon Faber, Oberbürgermeister der Stadt Flensburg „Wirtschaftliche Perspektiven für die Region Flensburg“ 01. Sepztember 2011 · Rostock (Hohe Düne) 3. Norddeutscher Wirtschaftstag „Hanseregion: Innovation, Wachstum und Wohlstand“ Podium I: Häfen, Logistik, Verkehrsinfrastruktur Podium II: Energie Podium III: Bildung, Ausbildung, Demographie 07. September 2011 · Kiel Mitgliederversammlung der Sektion Kiel mit Wahlen des Sektionsvorstands

IMPRESSUM Herausgeber, V.I.S.d.P.: Wirtschaftsrat der CDU e.V. Landesverband Hamburg Conrad Seiffert (Sei) Landesgeschäftsführer Colonnaden 25/II. Stock, 20354 Hamburg Tel.: 040-30 38 10 49, Fax: 040-30 38 10 59 E-Mail: LV-HH@wirtschaftsrat.de Landesverband Schleswig-Holstein Dr. Bertram Zitscher Landesgeschäftsführer Sophienblatt 44 - 46, 24114 Kiel

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07. September 2011 · Kiel Mittagsgespräch der Sektion Kiel Minister Rainer Wiegard MdL, Ministerium für Finanzen des Landes Schleswig-Holstein „Der Haushalt des Landes Schleswig-Holstein“ 08. September 2011 · Alvesloe - Gut Kaden Golfturnier der Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein 19. September 2011 · Güby / Louisenlund 9. bildungspolitische Konferenz / Podiumsdiskussion Prof. Dr. Kurt Czerwenka, Seniorprofessor der Leuphana Universität Lüneburg (Grundsatzreferat: „Chancen einer dualen Lehrerausbildung für eine bessere Schule“); Norbert Basler, Vorsitzender des Aufsichtsrats BASLER AG; Helmut Landsiedel, Abt. Ltr. Berufliche Bildung und Lehrerbildung des Ministeriums für Bildung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein; Prof. Dr. Waltraud Wende, Präsidentin der Universität Flensburg;

Tel.: 0431-67 20 75 Fax: 0431-67 20 76 E-Mail: LV-S-H@wirtschaftsrat.de www.wirtschaftsrat.de Redaktion: Dr. Manfred Hermann (He), Dr. Bertram Zitscher (BZ) Mitarbeit: Dr. Christina Arndt (CA) Ehrhard J. Heine (EJH) Bildnachweis: nicht gesondert gekennzeichnete Bilder WR-Archiv Erscheinungsweise: 4 x pro Jahr Auflage: 5.000 Exemplare

Moderation: Ulrich Wiethaup, Leiter der Landesfachkommission Bildung und Wirtschaft „Qualität der Lehrer als Schlüsselfaktor gegen den Fachkräftemangel“ 21.-24. September · Riga / Lettland Reise des Juniorenkreises mit Besuchen der u.a. Dt.-Balt. Handelskammer, Konrad-Adenauer-Stiftung und des lettischen Parlaments 10. Oktober 2011 · Kiel Dr. Gerd-Rüdiger Steffen, Geschäftsführer der MBG, Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Schleswig-Holstein mbH „Eigenkapital im Mittelstand – wie kann die MBG helfen?“ 31. Oktober 2011 · Itzehoe Herbert Reuel, MdEP, Vorsitzender des Ausschusses für Industrie, Forschung und Energie im Europäischen Parlament „Europäische Rahmenbedingungen für Investitionen in Stromspeichertechnik und Netzausbau“

Satz, Herstellung und Anzeigen: copy-druck Gesellschaft für Digital- und Offsetdruck mbH Neumann-Reichardt-Straße 27-33 (Haus 21) 22041 Hamburg Telefon: +49 (0) 40 - 689 45 45 Telefax: +49 (0) 40 - 689 45 444 E-Mail: info@copy-druck.de www.copy-druck.de Der Bezugspreis ist im Mitgliederbeitrag enthalten. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung des Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen.


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