Landesverband Hamburg und Landesverband Schleswig-Holstein
Ausgabe Oktober 2012
Mehr Privat für einen starken Staat Chance für Bürger, Kommunen und Unternehmen
■ Karl Gernandt: Revolutionäre Gedanken zur Hafenplanung
Seiten 6-10
Seiten 16-17
■ Dr. Andreas Mattner: Die Immobilienbranche als Schlüssel für die Energiewende Seiten 20-21 ■ Verkehrliche Vernetzung mit der Metropolregion vorantreiben!
Seite 43
copy-druck GmbH, Neumann-Reichardt-Str. 27-33, 22041 HH PVST 55030 Entgelt bezahlt DPAG
Editorial
Privatisierung vorantreiben – Staat entlasten
Matthias Leutke Landesvorsitzender
K
ennen Sie Jasper Busreisen? Friedrich Jasper Rund- und Gesellschaftsfahrten ist das älteste Busunternehmen in Hamburg. Auf der Webseite des Unternehmens, das 100 Busse und 280 Mitarbeiter zählt, werden unter dem Titel „Auge in Auge mit den Giganten“ sogenannte „Insider-ErlebnisTouren“ durch den Hamburger Hafen angeboten. „Filmstadt Hamburg – das rollende Kino“ lautet eine Fahrt zu den Ateliers von Studio Hamburg. Was hat das mit dem WIRTSCHAFTSRAT zu tun? Jasper Busreisen ist ein öffentliches Unternehmen. Zu 69,18 Prozent gehört es der Hamburger Hochbahn, 10,29 Prozent gehören der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein Aktiengesellschaft und weitere 1,24 Prozent der Pinneberger Verkehrsgesellschaft mbH. Diese wiederum gehören letztlich zu 100 Prozent der Hansestadt Hamburg. Das alles ist kein InsiderWissen, sondern ganz transparent für jeden Bürger nachlesbar und mit rund 100 weiteren Unternehmen, an denen die Hansestadt direkt beteiligt ist, im
„Beteiligungsbericht 2010“ aufgelistet. Ist es sinnvoll, dass sich all diese Unternehmen in staatlicher Hand befinden? Wir meinen, hier ist eine Überprüfung fällig. Ein starker Staat braucht die privaten Unternehmen und sollte sich auf seine Kernkompetenzen beschränken! Lesen Sie hierzu die Beiträge von Katja Suding, Vorsitzende der FDP-Bürgerschaftsfraktion und Marcel Schweitzer, Geschäftsführer des Bundes der Steuerzahler Hamburg. „Erst wenn die Ebbe kommt, sieht man, wer nackt schwimmt.“ Warren Buffets Feststellung ist derzeit auf bittere Weise in der Containerschifffahrt zu besichtigen: In einer Branche, die noch bis vor wenigen Jahren viel Geld in die Kassen von Reedereien und Investoren spülte, herrscht Krisenstimmung. „Konsolidierung“ war die elegante Bezeichnung für das, was auf Investitionsexzesse und die globale Wirtschafts- und Finanzkrise folgte. Es waren vor allem kleinere und mittlere Reedereien, die dem radikalen Abbau von Überkapazitäten zum Opfer fielen. Eine Rabattschlacht der Schwergewichte setzte der ganzen Branche zu. Welches sind die Trends in der globalen Containerschifffahrt, und welche Position vertreten die deutschen Linienreedereien? Diesen Fragen widmete sich Dr. Ottmar Gast auf unserer Mittagsveranstaltung. 2010 kürte die Weltbank Deutschland zum besten Logistikstandort. Inzwischen erreichen wir im globalen Vergleich nur noch den vierten Platz – hinter Singapur, Hongkong und Finnland. Das ist zwar noch besser als viele
andere Volkswirtschaften – unser Nachbar Frankreich belegt lediglich Platz 12 – zeigt aber, dass unsere Konkurrenten ihre Hausaufgaben gemacht haben. „Die Welt funktioniert anders, als wir es in Hamburg sehen. Wir müssen größere Lösungen anstreben.“ Karl Gernandts Warnung vor kurzfristigem, kleinstaatlichem Denken bei unserem POLITISCHEN FRÜHSTÜCK war ein wichtiger Weckruf, für alle, denen der Hamburger Hafen lieb und teuer ist. Auch im Zusammenhang mit der Energiewende gibt es viel zu tun, wie Dr. Andreas Mattner beim POLITISCHEN FRÜHSTÜCK aus Sicht der Immobilienbranche darlegte. 28 Prozent des Energieverbrauchs in Deutschland gehen auf das Konto der privaten Haushalte. Nach Industrie, Energiewirtschaft und Verkehrssektor werden sie zum nächsten Adressaten der Energie- und Klimapolitik. Die Schwierigkeit: Volkswirtschaftlich sind Wohnungssanierungen sinnvoll, einzelwirtschaftlich nicht immer rentabel. Wer zahlt die Rechnung? Ich wünsche Ihnen einen energiegeladenen Start in den Herbst und freue mich darauf, Sie in den kommenden Monaten auf einer ganzen Reihe spannender Veranstaltungen begrüßen zu dürfen.
Ihr Matthias Leutke Landesvorsitzender Hamburg
Ausgabe Oktober 2012 | Landesverband Hamburg
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INHALT
zu Gast: Dr. Andreas Mattner
MEHR PRIVAT FÜR EINEN STARKEN STAAT
Die Immobilienbranche als Schlüssel für die Energiewende?
Besuch Revolutionäre Gedanken zur Hafenplanung Beiträge von Katja Suding MdHB und Marcel Schweitzer
Chance für Bürger, Kommunen und Unternehmen
Mit dem Rasenmäher in die Schuldenfreiheit zu Gast: Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann
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zu Gast: Karl Gernandt und Prof. Dr. Peer Witten
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Titelthema
Veranstaltungen
Mehr Privat für einen starken Staat Chance für Bürger, Kommunen und Unternehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . .6
Mit dem Rasenmäher in die Schuldenfreiheit mit Dr. Gert Hoffmann . . . . . . . . . . 12-13
Struktur in der Beteiligungspolitik Gastbeitrag von Marcel Schweitzer . . . . . . . . . . . . 7-8
Revolutionäre Gedanken zur Hafenplanung mit Karl Gernandt und Prof. Dr. Peer Witten . . . . . . . . . . . . . .16-17
Risiken für die Stadt mininieren Kommentar von Katja Suding . . . . . . . . . . . . . . . . 9-10
Reedereien in der Schlechtwetterzone mit Dr. Ottmar Gast . . . . . . . . . . . . 18-19
Editorials
Die Immobilienbranche als Schlüssel für die Energiewende? mit Dr. Andreas Mattner . . . . . . . 20-21
Hamburg: Matthias Leutke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Besuch beim Deutschen Derby – Es ging nicht ums Blaue Band . . .22-23
Schleswig-Holstein: Dr. Philipp Murmann . . . . . . . . . . . . . 40
Golfturnier um den Ernst-WerdermannWanderpokal . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26-27
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Wirtschaftsrat exklusiv: Hamburg Cruise Days on bord . . 30-31 Sektion Herzogtum Lauenburg: Frühzeitige Ausbildungsmöglichkeiten für motivierte Schüler mit Dr. Ulrich Hoffmeister . . . . . . . . . 41 Podiumsdiskussion / Sektion Neumünster: Ein Schülerlabor für Mittelholstein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Sektion Neumünster: Verkehrliche Vernetzung mit der Metropolregion vorantreiben! . . . . 43 Regattabegleitfahrt zur 130. Kieler Woche . . . . . . . . . . 46-47
WIRTSCHAFTSRAT VOR ORT:
Leistungen der Photovoltaik für die Energiewende
beim Deutschen Derby Seiten 22-23
Reedereien in der Schlechtwetterzone
Kai Lippert, EWS GmbH
Seiten 18-19 zu Gast: Dr. Ulrich Hoffmeister
zu Gast: Dr. Ottmar Gast
Frühzeitige Ausbildungsmöglichkeiten für motivierte Schüler 32
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Regattabegleitfahrt zur 130. Kieler Woche
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Wirtschaftsrat vor Ort
Neues aus dem Landesverband Rubriken
Sektion Stormarn: Elektronische Abwehr für die innere und äußere Sicherheit HP Marketing & Consulting Wüst GmbH in Reinfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
Welche Ideen hat der Nachwuchs? im Interview: Carsten Ovens . . . . . . . 14
Sektion Dithmarschen: Rückbau des Kernkraftwerkes Brunsbüttel Vattenfall Europe Nuclear Energy GmbH in Brunsbüttel . . . . . . . . . . . . . 48
...im Übrigen Infos aus der Landesgeschäftsstelle Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . . . . . 57
Landesfachkommissionen
Gesundheitswirtschaft . . . . . . . . . . . 36 Vielfalt in Führung . . . . . . . . . . . . . . . 36 Bildung und Wirtschaft . . . . . . . . . . . 41
Im Interview: Knut Frisch, Leiter der Anlage Kernkraftwerk Brunsbüttel GmbH & Co. oHG
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Veranstaltungsvorschau Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . . . . .58 JOUR FIXE für Mitglieder Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32-33 Junger Wirtschaftsrat Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34-35
Logistik und Infrastruktur . . . . . . . . . 17 Sektion Schleswig / Flensburg: Leistungen der Photovoltaik für die Energiewende EWS in Handewitt . . . . . . . . . . . . . . 50-51
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Gesundheitswirtschaft . . . . . . . . . . . 44
Warum ich Mitglied im Wirtschaftsrat bin . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Nachlese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 WR im Dialog . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Neue Mitglieder in den Landesverbänden . . . . . . . . . . 38 Namen und Nachrichten Neues aus dem Mitgliederkreis . . . . . . . . . . . . . . . . 52-56 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
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Foto: Deutscher Bundestag / slomifoto
Schwerpunkt – Mehr Privat für einen starken Staat
Mehr Privat für einen starken Staat Chance für Bürger, Kommunen und Unternehmen „Es ist nicht Aufgabe des Staates, unmittelbar in die Wirtschaft einzugreifen. Auch passt es nicht in das Bild einer auf unternehmerischer Freizügigkeit beruhenden Wirtschaft, wenn sich der Staat selbst als Unternehmer betätigt.“ (Ludwig Erhard)
Die Warnung Ludwig Erhards aus dem Jahr 1957 hat bis heute nichts an Aktualität verloren. Im Gegenteil: Die Zahl öffentlicher Unternehmen ist in der vergangenen Dekade ständig gestiegen. Im Jahr 2000 zählte das Statistische Bundesamt rund 11.000 öffentliche Unternehmen, 2008 waren es 14.704. In Hamburg sind 331 Unternehmen mit mehr als 52.000 Beschäftigten ganz oder teilweise in öffentlicher Hand. Verund Entsorgung, Luftverkehr, Hafen, Öffentlicher Nahverkehr, Kreditwirtschaft, Wohnen, Projektentwicklung, Gesundheit, Kultur, Soziales und Wissenschaft – es gibt praktisch keinen Bereich, in dem die Stadt nicht tätig ist. Nach der Landeshaushaltsordnung (LHO) beteiligt sich Hamburg an Unternehmen, wenn „ein wichtiges staatliches Interesse vorliegt und sich der angestrebte Zweck nicht besser und wirtschaftlicher auf andere Weise erreichen lässt“ (§ 65, Abs. 1). Die öffentliche Hand sichert die Infrastruktur der Stadt
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und versorgt die Bevölkerung mit Dienstleistungen, die in der gewünschten Weise von privater Seite nicht angeboten werden. Auch die Sicherung von Arbeitsplätzen oder die Stärkung des Wirtschaftsstandortes können eine staatliche Beteiligung rechtfertigen. Das Ausmaß des staatlichen Engagements ist umstritten. Kritiker warnen vor „Entsolidarisierung und sozialer Polarisierung“. Soziale Sicherheit, Bildung, Gesundheit, Kultur und andere Bereiche, die für das Funktionieren einer „demokratischen und solidarischen Gesellschaft“ notwendig seien, sollten daher prinzipiell privatem Gewinnstreben entzogen und öffentlich organisiert und finanziert werden (Attac). Angebotspolitiker setzen auf eine klare Aufgabenteilung zwischen Staat und Privat. Sie sind überzeugt, dass sich die Aufgabe des Staates darauf beschränkt, Spielregeln für die Marktteilnehmer zu entwickeln und darüber zu wachen, dass sie eingehalten
Landesverband Hamburg | Ausgabe Oktober 2012
werden. Als Unternehmer seien Bund, Länder und Kommunen überfordert. Hamburger Politik habe sich in den letzten Jahrzehnten selten als Hüter einer auf Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand ausgerichteten Ordnungspolitik verstanden, meint Katja Suding. In ihrem Beitrag spricht sich die Vorsitzende der FDP-Bürgerschaftsfraktion dafür aus, die Beteiligungen Hamburgs auf den Prüfstand zu stellen. Marcel Schweitzer, Geschäftsführer des Bundes der Steuerzahler Hamburg, lenkt den Blick auf Hamburgs Schuldenberg. Bei einer Pro-Kopf-Verschuldung von fast 14.300 Euro stellt sich die Frage, welchen Beitrag öffentliche Unternehmen zur Haushaltskonsolidierung leisten können. CA
Über die bundesweite Kampagne „Mehr Privat für einen starken Staat“ informiert die gleichnamige Broschüre, die Sie in der Landesgeschäftsstelle erhalten. Aktuelles zum Thema „Wirtschafts- und Wettbewerbspolitik“ finden Sie auf unserer Webseite www.wirtschaftsrat.de.
Struktur in der Beteiligungspolitik Wir leben wahrlich nicht in Privatisierungszeiten. Alles, was sich auch nur ansatzweise nach Verkauf anhört, wird reflexartig angegriffen. „Tafelsilber“ oder „letztes Hemd“ sind dann die Vokabeln der Boulevardpresse. Das bekam zuletzt die FDP zu spüren, die eine weitere Veräußerung Marcel Schweitzer Geschäftsführer des Bundes der Steuerzahler
von städtischen HHLA-Anteilen zur Finanzierung notwendiger Hafeninvestitionen zur Diskussion stellte. Selbst Fachleute sprachen von einem
Marcel Schweitzer (32) hat in Hamburg Geschichte, Politik und Öffentliches Recht mit dem Schwerpunkt Europäisches Haushaltsrecht studiert. Seit 2001 engagiert er sich beim Bund der Steuerzahler Hamburg, dessen Geschäftsführer er seit 2010 ist. Schwerpunkte der Verbandstätigkeit sind die Verteidigung der Steuerzahlerrechte: Wirtschaftlichkeit, Steuergerechtigkeit, Transparenz und Generationengerechtigkeit.
„instinktlosen“ Vorschlag. An diesem Urteil mag etwas dran sein, aber Tatsache ist: Angesichts der Schuldenbremse in Grundgesetz und Landesverfassung stellt sich drängender denn je die Frage, welche Aufgaben der Staat zukünftig noch erledigen kann – und soll. „Aufgabenkritik“ ist das Wort der Stunde, dem Taten folgen müssen. Angesichts einer Einkommensbelastungsquote von fast 52 Prozent sind Forderungen nach höheren oder neuen Steuern aus unserer Sicht blanker Unsinn. Deutschland hat ein Problem mit zu hohen Ausgaben, nicht mit zu niedrigen Einnahmen. Eine der wesentlichen Ursachen für zu hohe Ausgaben ist neben zu viel Verwaltungsaufwand (Stichwort: Bürokratie) das breit gefächerte Portfolio an öffentlichen Unternehmen. Der Staat mischt überall mit und verzerrt vielfach den Wettbewerb. Zwar ist für die Errichtung eines öffentlichen Unternehmens oder für eine staatliche Beteiligung an Beteiligungen der Hansestadt Hamburg nach Branchen
Anzahl der im Beteiligungsbericht aufgelisteten Unternehmen (Stichtag: 31.12.2010): gesamt 96
3 8 13 8 24 5 11 8 9 7
Hafen Sozialunternehmen Verkehr Wirtschaftsförderung Wissenschaft und Gesundheit Flughafen Vermögensmanagement Ver- und Entsorgung Kultur Wohnen und Stadtentwicklung Quelle: Beteiligungsberichte 2007-2010
privaten Unternehmen immer ein „wichtiges staatliches Interesse“ zwingend erforderlich. Doch dieses Interesse wird definiert über eine einfache Mehrheit im Parlament. Für Hamburg bedeutet dies de facto: Die SPD bestimmt das öffentliche Interesse, weil sie über die absolute Mehrheit in der Bürgerschaft verfügt. Doch die Beteiligungspolitik des gegenwärtigen Senats lässt ein Konzept vermissen, das objektiven Kriterien folgt. Ordnungspolitische Argumente scheinen keine Priorität zu haben, wie die Erhöhung der HapagLloyd-Beteiligung oder die Diskussion um die Investitions- und Förderbank beweisen. Zweifelsohne gibt es Bereiche des öffentlichen Lebens, in denen eine städtische Beteiligung für Vertrauen, Transparenz und Stabilität sorgt. Während zum Beispiel die Energieversorgung keine staatliche Aufgabe ist, kann man bei der Bereitstellung der dafür notwendigen Infrastruktur durchaus diskutieren. Deshalb lehnt der Steuerzahlerbund die städtische Minderheitsbeteiligung an den Netzen nicht ab. Einer vollständigen Verstaatlichung derselben mit dem Ziel der Errichtung von Stadtwerken zeigen wir aber aus ordnungspolitischen Gründen die rote Karte. Im Konsolidierungsprozess rückt das staatliche Beteiligungsmanagement wieder zunehmend in den Fokus, und es lohnt sich der Blick in die Vergangenheit: Im Jahr 2003 hat der damalige Finanzsenator Dr. Wolfgang Peiner dem Hamburger Beteiligungs-
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Schwerpunkt – Netzpolitik ist Wirtschaftspolitik
2006
Beschäftigte in den öffentlichen Unternehmen der Hansestadt Hamburg
47.968
2007
49.676
2008
51.106
2009
51.444
2010
52.509
Quelle: Beteiligungsberichte 2007-2010
wesen eine Struktur verpasst. Er hat vier Kategorien entwickelt, in die alle unmittelbaren Beteiligungen der Stadt geordnet wurden: Für die Infrastruktur der Stadt zwingend erforderliche Unternehmen (Kat. 1), für die langfristige
Sicherung des Wirtschaftsstandortes Hamburg besonders bedeutsame Unternehmen (Kat. 2), Unternehmen mit strategischer Bedeutung zur Erfüllung fachspezifischer Ziele (Kat. 3) und Unternehmen, die nicht unter eine der
vorgenannten Gruppen fallen (Kat. 4). Eine komplette Privatisierung wurde für Unternehmen der Kategorie 4 angestrebt. Darunter fallen zum Beispiel die Sprinkenhof AG oder die Betreibergesellschaft des VIVO in Ottensen. Über einzelne Privatisierungsvorhaben kann kontrovers diskutiert werden, aber die Peiner-Liste gab der Diskussion immerhin eine Struktur und den betroffenen Unternehmen Planungssicherheit. Auf eine solche Kategorisierung sollte sich der Senat wieder besinnen und sein Beteiligungsmanagement danach ausrichten. Ideologische Erwägungen sollten besonders in diesem Bereich der Finanzpolitik vermieden werden. Marcel Schweitzer
Grünabfälle bequem und umweltfreundlich entsorgt
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Die HEG stellt, abgestimmt auf die zu verwertende Menge und die örtlichen Gegebenheiten, die passenden Container bereit. Zur Auswahl stehen Absetzmulden und Abrollcontainer in ver-
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schiedenen Größen zwischen 3 und 35 m³. Diese Bandbreite an Behältergrößen bietet für jeden Bedarf das Passende. Sowohl Abfallerzeuger mit Großmengen – zum Beispiel Kranken-
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PR Bericht
häuser, Kleingartenvereine, Gartenbaufirmen, Baugenossenschaften, Wohnungsbaugesellschaften oder Bezirksämter – als auch Abfallerzeuger mit kleineren Mengen und beengten Platzverhältnissen wie Eigentümergemeinschaften und Privatkunden können optimal bedient werden. Für Kleinstmengen an Laub, Garten- und Parkabfällen können Sie alternativ den MAXI BAG nutzen. Der flexible Sack fasst knapp einen Kubikmeter Abfall, ist auf allen Recyclinghöfen der Stadtreinigung Hamburg erhältlich und wird nach dem Befüllen auf Abruf abgeholt. Möchten Sie dennoch Ihre Grünabfälle selbst anliefern, können Sie diese auf allen zwölf Gewerbe-Recyclinghöfen für 17,75 Euro pro angefangenem Kubikmeter abgeben.
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Kommentar
Risiken für die Stadt mininieren Die Zukunftsfähigkeit Hamburgs hängt entscheidend von einer wachstumsorientierten Wirtschafts- und Industriepolitik ab. Nur so werden wir Beschäftigung und Wohlstand für Stadt und Metropolregion sichern können. Dem Staat fällt dabei die Aufgabe zu, einen zuverlässigen Ordnungsrahmen sicherzustellen und durchzusetzen. Staatliches Handeln ist folgerichtig nur dann zwingend notwendig, wenn faire Wettbewerbsbedingungen, die Kontrolle von Monopolen und Kartellen oder Chancengerechtigkeit und Soziale Teilhabe gesichert werden müssen.
Die langjährige Hamburger Praxis geht bei weitem darüber hinaus. Hamburger Politik hat sich in den letzten Jahrzehnten selten als Hüter einer auf Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand ausgerichteten Ordnungspolitik verstanden. Stattdessen trat die Stadt lieber selbst als Unternehmer auf. Für die FDP gibt es gute Gründe, dieses Staatsengagement kritisch zu begleiten: nicht wegen des Privatisierens um des Privatisierens Willen, sondern wegen unserer klaren Zielsetzung, mit den Ressourcen der Stadt nachhaltig und sparsam umzugehen und Risiken für Hamburg zu minimieren. Bei jeder Beteiligung, bei jedem Unternehmen der Stadt müssen wir uns stets und ständig fragen, inwieweit diese Aufgaben nicht mindestens genauso gut von privaten Unternehmen erbracht werden können. Konkreten Anlass dazu gibt es reichlich: Hamburg ist ein Großunternehmer. Die Stadt ist an mehr als 100 rechtlich selbständigen Unternehmen des privaten und öffentlichen Rechts beteiligt. Das Spektrum reicht von veritablen Konzernen wie der Stadtreinigung oder dem UKE über Monopolisten wie Hamburg Wasser und der Hochbahn bis zu Hamburg Energie oder dem Reisering Hamburg. Kein Zweifel: Eine ganze Reihe dieser gut 100 Unternehmen haben eine essentielle Bedeutung für das Funktionieren des Gemeinwesens in unserer Stadt, dienen etwa der Daseinsfürsorge. Bei einer ganzen Reihe anderer Unternehmen innerhalb dieser Hundertschaft stellt sich allerdings ebenso
unzweifelhaft die Frage, warum die Stadt sie betreibt und damit privaten Anbietern Konkurrenz macht. Zum Beispiel beim Reisering Hamburg: Der Bustouristiker bietet zu vergleichbaren Konditionen vergleichbare TransportDienstleistungen wie viele andere Firmen dieser Branche – wozu? Oder Hamburg Energie: Dutzende private Anbieter „sauberer Energie“ tummeln sich am Markt, darunter auch Hamburger Firmen. Warum muss die Stadt hier aktiv sein und zudem mit Millionen Euro des Monopolisten Hamburg Wasser Hamburg Energie quer subventionieren? Oder Hapag Lloyd: Die Großreederei mag von historischer wie aktueller Bedeutung für Hamburgs Hafen sein. Aber wieso muss der Senat seine Beteiligung erheblich vergrößern und damit ein in Zeiten weltwirtschaftlicher Unruhe besonders hohes Risiko in Höhe von rund 1,1 Milliarden Euro eingehen?
Katja Suding MdHB Vorsitzende der FDP-Fraktion Katja Suding, geboren 1975 in Vechta, studierte Kommunikations- und Politikwissenschaft sowie Romanistik in Münster. Noch vor ihrem MagisterAbschluss arbeitete sie als Leiterin der Abteilung Marketing und PR bei der music-licence.com AG und anschließend als Leiterin Verkaufsförderung bei der Otto Office GmbH. Die selbstständige PR- und Kommunikationsberaterin führte die FDP 2011 als Spitzenkandidatin nach sieben Jahren zurück in die Hamburgische Bürgerschaft. Seit März 2011 ist Suding Vorsitzende der FDP-Fraktion. Sie ist Mitglied im Präsidium der FDP Hamburg und im FDP-Bundesvorstand.
Bereinigte Gesamteinnahmen und -ausgaben 1995 bis 2014 (Mio. Euro)
Quelle: Rechnungshof Freie und Hansestadt Hamburg Sonderbericht Haushaltslage 2011
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Schwerpunkt – Netzpolitik ist Wirtschaftspolitik
Die Antwort auf diese Fragen ist ideologischer Natur: Hamburgs Senat und die ihn tragende SPD, auch Grüne und Linke und mittlerweile selbst Teile der CDU pflegen die Auffassung vom paternalistischen Staat, der durch hohes Engagement in der freien Wirtschaft angeblich die Interessen seiner Bürger schütze und durchsetze. Handfeste Belege für diese These gibt es nicht, eher für das Gegenteil: Die Verluste solcher Unternehmen werden vom Steuerzahler getragen, der unternehmerische Impetus des Gewinnstrebens erlahmt deshalb in der Staatswirtschaft umso eher. Die FDP-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft hält diese Tendenz für falsch und wird das Thema deshalb
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auf die politische Agenda bringen: Wir wollen, dass der Senat noch in diesem Jahr seine hundertfache Unternehmensbeteiligung kategorisiert, priorisiert und Vorschläge für Privatisierungen und Anteilsverringerungen erarbeitet. Wir Liberale hätten da einige Ideen: Zum Beispiel in Sachen HHLA. Hamburgs größter Hafenlogistiker könnte durch eine weitere Privatisierung zur Stärkung des Wirtschaftsmotors unserer Stadt beitragen. Die Modernisierung der Hafeninfrastruktur bis 2020 wird mindestens 850 Millionen Euro kosten, also rund 120 Millionen jährlich, die bisher aus dem laufenden Haushalt finanziert werden sollen. Die FDP-Fraktion hat stattdessen einen weiteren Teilverkauf der städti-
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schen Beteiligung an der HHLA vorgeschlagen, der je nach Erhalt der Höhe einer strategischen Beteiligung der Stadt einen mittleren oder höheren dreistelligen Millionenbetrag erzielen könnte. So wie die HHLA-Milliarde aus dem Börsengang des Jahres 2008 entstände ein wichtiger Finanzierungsbeitrag für die Modernisierung und Instandsetzung des Hafens. Überdies ließe sich Hamburgs Staatsquote senken, der Wettbewerb in der Stadt befeuern und am Ende der Wohlstand aller Hamburger sichern und steigern – ohne den staatlichen Großunternehmer Hamburg, aber zugunsten Hamburgs. Katja Suding
PR-Bericht
Der Toyota GT 86 steht für Fahrspass in einer neuen Dimension Startschuss für den neuen Sportwagen von Toyota: Beim Autohaus Michael (Toyota Wandsbek) wurde Mitte September der GT86 unter großem Beifall vorgestellt. Der Sportliche in der Serienversion erntete bei der internationalen Fachpresse großes Lob, die vor allem vom optimalen Handling beeindruckt war. Der Toyota GT 86 steht für Fahrspaß in einer neuen Dimension. Seine kraftvolle Dynamik ist voll und ganz auf den begeisterten Autofahrer zugeschnitten, der das Fahren weniger als Notwendigkeit begreift denn als Leidenschaft. Bei der Wahl des Antriebs kehrt Toyota wieder ein bisschen zu seinen Wurzeln zurück. Mit einem drehfreudigen und äußerst kompakten Boxermotor ausgestattet, ist er mit einem manuellen Sechsgang-Schaltgetriebe gekoppelt. Sowohl der Antriebsstrang als auch die Sitze wurden gezielt tief und weit nach hinten positioniert. Diese Anordnung trägt zu einem ausgewogenen Achslastverhältnis und somit zu einem optimalen Handling bei. Der klassische Heckantrieb bietet eine begeisternde Fahrdynamik und sorgt mit entsprechenden Fahrleistungen und einem neutralen und präzisen Fahrverhalten für ein Höchstmaß an Fahrfreude. Die
lange und flache Motorhaube, die hoch ausgeschnittenen vorderen Radhäuser und die weit nach hinten gezogene Kabine bilden eine Hommage an Toyotas Sportwagengeschichte. Das Autohaus Michael ist mit sieben Standorten, zwei japanischen Automarken, einer spanischen Marke sowie
Autohaus Michael in Hamburg
einem zusätzlichen VW-Service, alle Modelle, in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern flächendeckend bestens aufgestellt. Mit den Japanern Toyota und Lexus sowie der Marke Seat bietet der seit 40 Jahren tätige Autohändler eine schier endlose Produktpalette für jeden Geschmack
und Geldbeutel. Der großflächig ausgelegte Werkstatt-Service für alle gehandelten Marken wird noch durch die in Wandsbek VW-genormte Vertragswerkstatt ergänzt. Der Autohaus Michael-Gebrauchtwagenhandel bietet qualitativ hochwertige Fahrzeuge aller Modelle/Marken und Preisklassen und wird für jeden Interessenten auf den gut 3.000 qm in Wandsbek zur wahren Fundgrube. Neben dem geprüften Gebrauchten ist neben der fachlichen Beratung auch die Inzahlungnahme möglich. Den Eigentümern Günther und Sven Michael ist Kundenzufriedenheit nicht nur ein Wort, sondern Aufgabe. Als einer der ersten Lexus Händler (1990) gehörten sie zu den damals bundesweit 20 ausgewählten LEXUS-Partnern und bieten höchste Kompetenz. Ein Autohaus mit Herz, Qualität, Zuverlässigkeit und Vertrauen – wie man es sich wünscht.
Toyota GT 86 ab sofort verfügbar beim Autohaus Michael
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POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 14. September
Mit dem Rasenmäher in die Schuldenfreiheit Wie die Stadt Braunschweig ihren Haushalt konsolidierte Die Orientierung an den Erfolgreichsten ist in der Privatwirtschaft gängige Praxis. Geht es um öffentliche Finanzen, richtet sich die Aufmerksamkeit vornehmlich auf die Problemfälle. Die Klagen über Defizite sind groß, die Bereitschaft etwas zu ändern gering. In Hamburg konzentriert sich die Diskussion nach dem Regierungswechsel auf die Frage, ob die gesetzlich vorgeschriebene Schuldenbremse ab 2020 eingehalten werden soll oder schon ab 2015. Haushalt mit wenig Spielraum: Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann
Angesichts des Schuldenbergs von 28 Milliarden Euro fällt es Bürgern und politisch Handelnden schwer, an eine Haushaltskonsolidierung aus eigener Kraft zu glauben. Dieser Glaube aber, gepaart mit dem unbedingten Willen, die Schuldenfreiheit zu erreichen, scheint eine entscheidende Rolle zu spielen, wenn es darum geht, einen Haushalt zu sanieren. Ende 2001 befand sich Braunschweig in einer äußert schwierigen finanziellen Lage. Mit Schulden von fast einer halben Milliarde Euro war es pleite. Die Stadt galt als Hochburg der SPD, seit der Nachkriegszeit wurde sie bis auf weni-
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ge Ausnahmen von Sozialdemokraten geführt. In dieser aussichtslosen Lage entschied sich Dr. Gert Hoffmann zur Kandidatur um das Amt des Oberbürgermeisters. Der CDU-Politiker kündigte einen harten Sparkurs an und setzte sich damit gegen seine Mitbewerber durch. Mit nur einer Stimme Mehrheit beschloss der Rat der Stadt im Frühjahr 2002 das „drastischste Sparpaket in der Geschichte Braunschweigs“. Statt die Bürger mit höheren Steuern, Abgaben und Gebühren zu belasten, setzte Hoffmann bei den Ausgaben den Rotstift an: Herzstück seines Konzeptes waren Einsparungen in der Verwaltung in
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Höhe von 13 Millionen Euro jährlich. Die freiwilligen Ausgaben kürzte er um 1,5 Millionen. Weitere 1,1 Millionen mussten die städtischen Gesellschaften erbringen. Die eigentliche Entschuldung gelang mit der Privatisierung städtischer Betriebe. Allein der Verkauf der Braunschweiger Versorgungs AG spülte 425 Millionen Euro in die leere Kasse. Hoffmann privatisierte die Stadtentwässerung und den Betrieb der Ampelanlagen. Seit 2010 ist die Stadt praktisch schuldenfrei.
Rechneten nach: Robert Heinemann MdHB und Dietrich Wersich MdHB
Anlass für das Umdenken der Braunschweiger (und damit auch für den Regierungswechsel) war die auswegslose Situation. Ein „weiter so“ war nicht mehr möglich, erläuterte der Oberbürgermeister beim POLITISCHEN FRÜHSTÜCK. Wie düster die Lage war, führte Hoffmann seinen Bürgern buchstäblich vor Augen, indem er nachts Straßenlaternen abschalten ließ. Doch der Verwaltungsjurist begriff die Krise auch als Chance, zeigte Willens- und Entscheidungsstärke. Die Schuldenfreiheit fest im Blick, scheute er keine Konflikte. Einsparungen erfolgten nach dem „Rasenmäherprinzip“. Alle Vereine und Verbände waren gleichermaßen von der
pauschalen Streichung um 20 Prozent betroffen. Die Vorteile dieser Methode: Sie sei schnell durchführbar und ziehe keine langen Debatten nach sich. Den Vorwurf des „Kaputtsparens“ findet Hoffmann seltsam, schließlich habe die Stadt sich erst einmal „gesundsparen“ müssen. Auf Widerstände stieß Hoffmann auch beim Verkauf städtischer Betriebe. Dabei betrieb er Privatisierungen mit Bedacht und legte viel Wert darauf, den Einfluss zur Gestaltung der Rahmenbedingungen zu erhalten. So ist die Stadt durch eine Sperrminorität von 25,1 Prozent an der Braunschweiger Versorgungs AG beteiligt und kann zum
Beispiel bei der Preissetzung mitwirken. Hoffmann ist überzeugt: Kommunale Aufgaben sollten in die Hand von Privatunternehmern gelegt werden, wenn sie die Leistung kostengünstiger erbringen oder wenn dies für die öffentliche Hand effektive Haushaltsvorteile bringt. Die Erlöse dürften keinesfalls verwendet werden, um Einmaleffekte zu erzielen. Das sei der Fall, wenn man mit den Einnahmen Haushaltslöcher stopfe, notwendige Sparmaßnahmen jedoch unterlasse. Das Geld müsse für die Schuldentilgung eingesetzt werden oder für Investitionen. Der Fall der Stadtwerke zeigte überdies, dass ein Unternehmen in privater Hand viel erfolgreicher arbeitet. Zwischen 2003 und 2011 stiegen die Erträge um 131 Prozent und das bei gleichbleibendem Preisniveau. Es gibt keinen Königsweg aus der Schuldenkrise. Zu unterschiedlich sind die Voraussetzungen in den Ländern und Kommunen, zu verschieden die Problemlagen. Hoffmanns Weg jedoch macht deutlich, dass es sich lohnt, Schuldenfreiheit als Ziel zu formulieren und beharrlich daran zu arbeiten. Politiker, die ihrer Linie treu bleiben, können Außergewöhnliches leisten. Die Bürger danken es ihnen. Dr. Gert Hoffmann wurde 2006 im Amt bestätigt. CA
Bundesverdienstkreuz für Wolfgang Steiger Der Bundespräsident hat dem Generalsekretär des Wirtschaftsrates Wolfgang Steiger das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland erhielt Steiger für sein außergewöhnliches ehrenamtliches und politisches Engagement weit über seine erfolgreiche selbstständige unternehmerische Tätigkeit hinaus. Steiger war Vorsitzender der CDU in seiner Heimatstadt Rödermark, danach Kreisvorsitzender von Offenbach-Land. Acht Jahre lang war er Mitglied des Deutschen Bundestages. Darüber hinaus war er Ehrenamtlicher Vorsitzender der Johanniter-Unfallhilfe in der Stadt und im Kreis Offenbach, Mitglied der Vollversammlung der IHK Offenbach und
Wolfgang Steiger (2. von rechts) mit dem hessischen Finanzminister Dr. Thomas Schäfer und seiner Frau Sabine, seinem Sohn Foto: Patrick Liste Maximilian und seiner Mutter Elisabeth
Ehrenamtlicher Landesvorsitzender des Wirtschaftsrates der CDU e.V. in Hessen. Seit 2009 ist er Generalsekretär. Über 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gaben sich ein Stelldichein, um Wolfgang Steiger zu gratulieren. Das Bundesverdienstkreuz überreichte ihm Hessens Finanzminister Dr. Thomas Schäfer. CA
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Im Gespräch
INTERVIEW Welche Ideen hat der Nachwuchs? Der Wirtschaftsrat ist durch Erfahrung geprägt. Der (wirtschaftliche) Erfolg bedarf jedoch auch neuer Ideen. Eine Quelle hierfür findet sich zweifellos in den Reihen des Nachwuchses. Unser Landesverband hat deshalb den „Jungen Wirtschaftsrat“ gegründet, von dem Initiative und Innovation ausgehen soll. Zu ihrem Vorstand gehört Carsten Ovens. Gleichzeitig ist er Landesvorsitzender der Jungen Union, der Nachwuchsorganisation der CDU (in Hamburg 800 Mitglieder). Das umfangreiche Potential aus der jungen Generation legt nahe, den führenden Kopf nach seinen kritischen Gedanken zur Hamburger Wirtschaftspolitik zu befragen. Lesen Sie nachstehend ein Interview mit Carsten Ovens.
Gibt es wirtschaftliche Fachkompetenz in den Reihen der Hamburger JU? Eine ganze Menge. Viele unserer Mitglieder sind selbst in der Wirtschaft aktiv, ob Student oder Azubi, als aufstrebender Reeder oder als selbstständige Vergolderin, als leitender Konzernangestellter oder mit einem frisch gegründeten IT Start Up – wir haben reichlich Kompetenz in unseren Reihen und sind stetig dabei, diese auszuweiten. Gibt es seitens der JU Kritik an der Wirtschaftspolitik der CDU in Hamburg? Die CDU hat mit der Regierungsübernahme 2001 eine neue Dynamik in die Wirtschaftspolitik der Stadt gebracht. Die Senatoren Uldall und Dr. Peiner haben Akzente gesetzt, deren Auswirkungen sich bis heute zeigen, beispielsweise durch die erfolgreiche ClusterPolitik. In der Opposition kommt es für die CDU nun darauf an, erst recht gute Konzepte zu liefern. Die Anwerbung von Fachkräften aus dem europäischen Ausland, verstärkte Investitionen in die Infrastruktur von Stadt und Hafen sowie der Ausbau und die stärkere Vermarktung des Innovationsstandorts Hamburg sind nur drei zentrale Handlungsfelder. Wirtschaftspolitik muss wieder klare Kernkompetenz der Ham-
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Carsten Ovens, Jahrgang 1981. Diplomkaufmann (Universität Hamburg) und Master of International Business (Macquarie University, Sydney). Vier Jahre für die SAP AG im strategischen Business Development europaweit tätig. Seit Juli 2012 Generalsekretär der Stiftung Junge Wirtschaft. Landesvorsitzender der JU Hamburg seit April 2011, zudem Vorstandsmitglied im Jungen Wirtschaftsrat und stellv. Ortsvorsitzender der CDU Lokstedt / Niendorf / Schnelsen.
burger CDU werden. Dafür müssen Fraktion und Partei enger zusammenarbeiten, die Eigeninitiative ergreifen und dies auch kommunizieren. Erste Ansätze sind bereits erkennbar. Welche vordringlichen Wünsche hat die JU an den parteilosen Wirtschaftssenator Horch? Im Bereich Erneuerbare Energien kann sich Hamburg noch steigern, ferner bietet die Medien- & IT-Wirtschaft beeindruckendes Potential. Zudem muss die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Hochschulen verbessert werden. Die Einrichtung von Existenzgründerparks an den Hochschulen kann dabei ein Baustein sein. Bedauerlich ist die Vernachlässigung der Beziehungen zu unseren europäischen Partnerstädten und Nachbarländern durch den SPDSenat. Hier müsste Hamburg als Tor zur Welt deutlich aktiver sein, unsere Wirtschaft könnte davon stark profitieren. Persönlich wünsche ich Hamburgs Wirtschaftssenator vor allem Durchhaltevermögen und Durchsetzungskraft gegenüber der Regierungspartei SPD. Welche konkreten Vorschläge und Initiativen zur Hamburger Wirtschaftspolitik erwartet die JU vom Wirtschaftsrat?
Landesverband Hamburg | Ausgabe Oktober 2012
Der Wirtschaftsrat ist ein unabhängiger Verband mit vielfältiger Sach- und Fachkompetenz. Wünschenswert wäre es sicherlich, wenn diese Kompetenz in beratender Funktion auch wieder stärker in die Partei hineingetragen würde. Der Junge Wirtschaftsrat tut dies aktiv und ist sogar in den Landesvorständen von JU und CDU engagiert. Insgesamt wäre eine deutlichere und kritischere Begleitung der SPD-Politik zu begrüßen. Die Junge Union sucht den Kontakt zu den heimischen Unternehmen. Inwieweit kann der Wirtschaftsrat jungen Menschen bei der Berufswahl behilflich sein? Unsere Reihe „im Dialog mit der Hamburger Wirtschaft“ ist intern sehr beliebt und gibt unseren Mitgliedern tolle Einblicke in die Hamburger Arbeitswelt. Bislang müssen wir aktiv auf Unternehmen zugehen und uns um Termine bemühen. Der Wirtschaftsrat könnte hier als Brücke dienen. Wir freuen uns über jedes Unternehmen, dass auf uns zukommt und mit uns ins Gespräch kommen möchte. Gibt es Kontakte und eventuell Gemeinsamkeiten mit anderen politisch orientierten Gruppen junger Erwachsener, insbesondere hinsichtlich der Wirtschaftspolitik? Ein regelmäßiger Austausch mit der SPD-Jugend, den Jungen Liberalen und der Grünen Jugend findet statt, leider nicht wirklich in Fragen der Wirtschaftspolitik. Die Prioritäten unserer politischen „Mitbewerber“ sind anders gelagert. Deshalb tauschen wir uns als größte unabhängige politische Jugendorganisation der Stadt in Wirtschaftsfragen auch mit anderen Verbänden und Vereinigungen aus, so mit den Juniorenverbänden der Hamburger Gesellschaftsclubs als auch mit den Junioren der Kammern, schließlich noch mit universitätsnahen Vereinigungen mit Wirtschaftskompetenz. Bis zu welchem Alter kann man Mitglied der JU sein? Bis 35. Ein paar Jahre habe ich also noch. Die Fragen stellte Dr. Manfred Hermann
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POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 15. August
CONTAINERUMSCHLAG IM VERGLEICH – TOP 20 SHANGHAI SINGAPORE
2011 (IN MILLIONEN TEU) 1 31,74 2 29,94
HONG KONG
3 24,40
SHENZHEN
4 22,57
BUSAN
5 16,17
NINGBO
6 14,68
GUANGZHOU
7 14,40
QUINGDAO
8 13,02
DUBAI
9 13,00
ROTTERDAM 10 11,88 TIANJIN
11 11,50
KAOHSIUNG 12 9,64 PORT KELANG 13 9,60 HAMBURG 14 9,01 ANTWERPEN 15 8,66 ....... BREMERHAVEN 22 5,92 Quelle: Hafen Hamburg Marketing e.V.
Revolutionäre Gedanken zur Hafenplanung Karl Gernandt sprengte den Rahmen der konventionellen Betrachtungen zur Hafenentwicklung und trug grundlegend neue Gedanken vor, die dem Schifffahrtsplatz Hamburg eine aussichtsreiche Zukunft sichern sollen. Zum wiederholten Mal aus China zurückgekehrt, sah er die Entwicklung des Hafens in anderer Dimension: „Die Welt funktioniert anders, als wir es in Hamburg sehen.“ „Hamburg denkt zu kleinkariert, es muss internationale Lösungen anbieten.“ Dies deutete von vornherein auf eine neue Sicht von Planung und Entwicklung hin.
Der erste Kritikpunkt Gernandts ist nicht neu, aber eben aus deutscher Sicht nicht übertragbar. Gernandt hatte in China erlebt, wie wichtige Entscheidungen zum Ausbau der Infrastruktur in diktatorischer Weise ad hoc getroffen und verwirklicht wurden. Ohne dass soziale Belange der Bevölkerung Einfluss hatten oder aufschiebend wirkten. Im extremen Gegensatz dazu sieht Gernandt den typisch deutschen Planungsprozess, der auf Grund von Bürokratie, Protesten und Prozessen oft mehr als ein Jahrzehnt dauert. Der Wunsch, die übertriebenen Verzögerungsmechanismen auf ein erträg-
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liches Maß zurückzuführen, blieb in der Bundesrepublik – abgesehen von einigen Projekten im Zusammenhang mit der Wiedervereinigung – erfolglos. Gernandt fasste kurz zusammen: „Wir müssen den Entscheidungsrahmen ändern“. Sicherlich trifft er damit auch eine der Façetten der Konkurrenzfähigkeit des Hafens. Grundlegend neu war die zweite Erkenntnis, die Gernandt als Global Player (im Logistikunternehmen Kühne & Nagel) gewonnen hat. Sein Credo lautet jetzt: Hamburg soll sich nicht (wie in der Vergangenheit) am internationalen Wettrennen um die Größe
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Karl Gernandt Präsident des Verwaltungsrats Kühne & Nagel International AG
Prof. Dr. Peer Witten Vorsitzender der Landesfachkommission Logistik und Infrastruktur
Landesfachkommission des Hafenumschlags beteiligen (Beispiel: Plan zum Neubau eines neuen Containerhafens auf Steinwerder, Fläche 800 ha). In Europa nagten Rotterdam mit der Rheinschiene, die in hochindustrialisierte Gebiete führt, und Wilhelmshaven mit der ausreichenden Wassertiefe für moderne Groß-Containerschiffe (derzeit maximal 18.000 TEU) an der Stellung Hamburgs. Sollte sich zudem der weltweite Containerverkehr mit Rücksicht auf die steigende Ladekapazität der Frachter zwangsläufig auf wenige Hubs (Hauptzielorte) konzentrieren, würde Hamburg kaum dazuzählen. Hier bleibe es bei Schiffen zweiter Ordnung bis etwa 12.000 TEU und dem dazugehörigen Feederverkehr. Damit ist das wahrscheinliche Umschlagsvolumen begrenzt. Gernandt sieht die Chance für die Stellung der Hansestadt stattdessen bei einem anderen Ansatz: Es zählt nicht mehr die Größe, sondern vorrangig die Effizienz des Hafens. Er empfiehlt, Investitionen schwerpunktmäßig auf Umschlag und Logistik auszurichten. Auf diesem Gebiet bringe Hamburg viel
Erfahrung mit und könne sich gut behaupten. Effizienz werde dauerhaft ein wirksames Argument am Markt bleiben. Auf diesem Sektor seien auch zahlreiche Reserven vor Ort noch ungenutzt, und es mangele nicht an (oft noch durch Kontroversen behinderten) Ausbaumöglichkeiten. Fazit: Hamburg solle künftig bewusst auf einen internationalen Spitzenplatz in der Umschlagsgeschwindigkeit und der folgenden Logistik (bis zum Empfänger) setzen. Dazu gehöre natürlich auch der Ausbau der Hinterlandverbindungen. Einen dritten – bereits bekannten – Aspekt für eine erfolgversprechende Hafenentwicklung sparte Gernandt in seine Betrachtungen aus. Es ist sinnvoll, im Hafengebiet Betriebe anzusiedeln, die hereinkommende Rohstoffe veredeln und die Fertigprodukte anschließend wieder exportieren. In dieser Richtung denkt auch der Senat. Zur Einleitung des POLITISCHEN FRÜHSTÜCKS gab Professor Peer Witten einen Überblick über die Thesen der von ihm geleiteten Landesfachkommission „Logistik und Infrastruktur“. Siehe hierzu den folgenden Kasten. He
Logistik und Infrastruktur Studie vorgelegt Mit der Vorlage ihrer Studie „Hamburg: Green Logistics Capital“ fand die Arbeit der Landesfachkommission Logistik und Infrastruktur im vergangenen Jahr ihren Abschluss. Unter dem Vorsitz von Professor Peer Witten hatten namhafte Persönlichkeiten aus der Branche drei Jahre lang über die wichtigsten Themen diskutiert. „Hamburg Green Logistics Capital – Ein Jahr danach” lautete die Überschrift unter der Witten beim POLITISCHEN FRÜHSTÜCK die von der Kommission erhobenen Forderungen beleuchtete. Die Studie finden Sie auf der Webseite des Landesverbandes unter Landesfachkommissionen/ Logistik und Infrastruktur. Auf ihrer Sitzung im Oktober wird die Arbeitsgruppe über ihre Fortführung und thematische Ausrichtung beraten. CA
PR Bericht
25 Jahre Vermögensverwaltung auf hanseatische Art Die HPM Hanseatische Portfoliomanagement GmbH in Hamburg-UhlenUrkunde für 25 Jahre durch horst, Fährhausstraße 8, ist seit 25 JahHandelskammer-Referent ren eine der traditionsreichen Adressen, Walter Dening (3. v.l.) Wolfgang von Malottky, wenn es um unabhängige VermögensSabine Bethje und beratung geht. Zum einen unabhängig Ulrich Bendfeldt von Bank- und Produktzwängen. Unabhängig andererseits aber auch von Modeerscheinungen im Investmentbefonds der HPM, den „Riße Inflation reich. Diese lassen sich zwar einfach Opportunities UI“ managt. Wie der verkaufen, eben weil sie gerade in Mode Name bereits impliziert, hat die Anlasind, bringen in der Regel aber sehr gepolitik des Fonds die Inflationsgeschlechte Ergebnisse. fahren fest im Blick, die sich durch die Tradition steht bei der HPM aber weltweite Verschuldungsproblematinicht für Stillstand. Gerade in seinem ken aufgestaut haben. Das inflationä25. Jahr hat sich bei der HPM viel getan. re Umfeld bietet allerdings auch ChanSo gelang es, den ehemaligen N-TVcen, die für die Anleger und Kunden der Börsenkorrespondenten Stefan Riße zu HPM gewinnbringend genutzt werden gewinnen, der den am 29. Juni dieses sollen. Denn wer in den kommenden Jahres aufgelegten ersten InvestmentJahren sein Vermögen real erhalten will,
für den ist Festgeld keine Lösung mehr. Denn längst hat die Politik die Inflation als Lösungsweg aus der Schuldenkrise eingeschlagen. Der Riße Inflation Opportunities UI ist für die HPM die perfekte Ergänzung zur bereits seit Jahren erfolgreichen Wertsicherungsstrategie „HPM-Krisengewinner“. Mit dieser haben die Kunden der HPM in den vergangenen fast sieben Jahren trotz Lehman-Crash eine durchschnittliche Jahresrendite von 7,37 Prozent erzielt.
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Mittagsveranstaltung am 10. September
Reedereien in der Schlechtwetterzone Trends der globalen Containerschifffahrt. Welche Position haben die deutschen Reedereien? Die unbefriedigende Situation bei Hamburg Süd ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der momentanen Verfassung der ganzen Branche weltweit. Dr. Ottmar Gast gab zuerst einen Überblick zur historischen Marktentwicklung. Nach Jahren stetigen Aufschwungs (in Hamburg wurden 1966 die ersten Container umgeschlagen) begannen sich ab 1995 die Verhältnisse auf dem Ratenmarkt durch zunehmende Konkurrenz einzutrüben. Im Jahr 2009 kam es zu einem massiven Einbruch. Die Branche machte weltweit 16 Milliarden Dollar Verlust. Eine überraschende, kurze Erholung war das Resultat zahlreicher Schiffsstilllegungen. Das führte 2010 wieder zu einem Gewinn von 15 Milliarden Dollar. Jedoch folgte der Rückfall auf dem Fuße, weil zahlreiche neue Schiffe auf den Markt kamen (in voran-
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gegangenen Boomzeiten geordert), und die Weltkonjunktur gleichzeitig zurückging. So wurde 2011 erneut ein Verlust von sechs Milliarden Dollar eingefahren. Im laufenden Jahr verlief das erste Quartal „katastrophal“, das zweite „vernünftiger“, weil der Ölpreis (vorübergehend) zurückging und der Euro schwächer tendierte. Für die zweite Jahreshälfte seien die Aussichten allerdings weniger positiv. Insgesamt hoffe man, so Gast, für 2012 auf ein Jahresergebnis um plus / minus Null. Erst für Ende 2014 sieht er das Ende der gegenwärtigen Krise. Generell habe sich die Frequenz
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Dr. Ottmar Gast Sprecher der Geschäftsführung der Reederei Hamburg Süd: „Kurshalten in schwierigen Zeiten“
zwischen Boom und Baisse beschleunigt. Es sei kaum noch sinnvoll, längerfristige Pläne zu machen. Wo liegen die Hauptprobleme für vernünftige Preise? Gast nannte zwei
Hauptursachen. Zunächst gebe es zu viele Marktteilnehmer, wobei immer wieder das Verhalten Einzelner Unruhe in das Ratenniveau bringe. Zum anderen ringen die zwei größten ContainerRedereien – die dänische Maersk (15,8 Prozent Marktanteil) und die Schweizer MSC (13,5 Prozent) – mit Hilfe unauskömmlicher Preise um Marktanteile. Man hofft, dass sich beide Missstände – Überangebot und Preiskampf – mittelfristig erledigen.
Wo ist die Position der deutschen Reedereien? In der Bundesrepublik gibt es lediglich zwei namhafte Container-Reedereien: Hapag-Lloyd (vier Prozent Marktanteil), international an sechster Stelle, und Hamburg Süd (2,7 Prozent) an 12. Position. In der Ergebnisqualität liegen beide im oberen Viertel der Marktteilnehmer. Während Hapag-Lloyd von Europa aus vorwiegend den Asien- und Nordamerika-Verkehr betreibt, bedient Hamburg Süd bevorzugt Nord-Südrouten, zum Beispiel nach Südamerika und Afrika, dort mit einem Marktanteil zwischen 20 und 30 Prozent. Da Schiffe flexibel weltweit einsetzbar sind, gibt es im Zeitalter der Marktransparenz aller-
dings keine Chancen mehr in Nischen. Theoretisch bieten sich mit einer Fusion der beiden deutschen Unternehmen Synergieeffekte an. Hapag-Investor Klaus-Michael Kühne hat kürzlich darauf hingewiesen. Gast berichtete, dass in der Vergangenheit zwar gelegentlich Gespräche in dieser Richtung gegeben habe, ohne dass es zu einer Annäherung gekommen sei. Beide Reedereien seien heute aber kollegial verbunden. Wie wird sich die Containerschifffahrt entwickeln? Gast prognostiziert eine Abschwächung des Aufwärtstrends. Die wichtigste Quelle, die weltweite Arbeitsteilung, dürfte geringer sprudeln, denn Lohnsteigerungen in Niedriglohnländern, zum Beispiel in China, machten eine heimische Produktion nahe am Verbraucher wieder rentabler, zumal die Transporte teurer würden, unter anderem durch steigende Ölpreise und verschärfte Vorschriften für den Schwefel-Ausstoß der Schiffe. Aus diesem Grunde glaubt Gast auch nicht an die für Hamburg vorhergesagte Zunahme des Containerumschlags von derzeit neun Millionen auf 18 bis 22 Millionen TEU im Jahr 2025 (laut Prognose der Hamburg Port Authority vom Oktober 2010). Mit seiner zurückhaltenden Einschätzung teilt er die Meinung eines anderen Hafenfachmanns, Karl Gernandt von Kühne & Nagel, der Hamburgs Zukunft nicht in der Größe der Umschlagzahlen, sondern in der Qualität von Service am Kai und in leistungsfähiger Logistik bis hin zum Empfänger sieht, siehe Bericht Seite 16. Die Ausführungen von Gast stießen auf lebhaftes Interesse der über 150 Teilnehmer. Eine angeregte Diskussion zu offenen Fragen der Containerschifffahrt rundete die Veranstaltung ab. He
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POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 29. August
Die Immobilienbranche als Schlüssel für die Energiewende?
Dr. Andreas Mattner Präsident Zentraler Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA) und Geschäftsführer der ECE Projektmanagement GmbH & Co KG und Schatzmeister des Wirtschaftsrates
Mit Dr. Andreas Mattner kam ein alter Bekannter (und Mitglied des Landesvorstands) zu früher Stunde zum Wirtschaftsrat. „Nachdem ich hier sechs Jahre lang Vorsitzender war, ist es für mich ein Frühstück Zuhause.“ In seiner Funktion als Präsident des Zentralen Immobilienverbands stellte er die Rolle der Immobilienwirtschaft auf einem realistischen Weg zur Energiewende heraus. In der deutschen Öffentlichkeit beherrschten gegenwärtig der Verzicht auf Kernenergie, das Aufstellen möglichst vieler Windräder und der Ausbau der Netze die Diskussion. Der zweite – für einen Erfolg nicht minder wichtige – Sektor, nämlich die Steigerung der Energieeffizienz, werde kaum betont. Dabei entfielen in der Bundesrepublik 40 Prozent des Primärenergiebedarfs auf Heizung, Warmwasser und Beleuchtung. Durch fachgerechtes Sanieren und moderne Gebäudetechnik könnten bis zu 80 Prozent eingespart werden.
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Damit sei die energetische Gebäudesanierung eine grundlegende Komponente der Energiewende und die Bundesregierung habe begriffen, dass sie
Für die notwendigen Sanierungen der Altbauten sind steuerliche Anreize notwendig ihre Ziele nicht ohne Mitwirkung der Immobilienbranche erreichen könne. Der neue Umweltminister Peter Altmaier will, anders als sein Vorgänger,
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einen Schwerpunkt seiner Arbeit auf Strom- und Energieeffizienz legen. Werfen wir in diesem Zusammenhang einen Blick auf die Finanzen. Für das aktuelle Energiekonzept der Regierung müssen bis 2050 fast 90 Prozent der Wohnflächen energetisch saniert werden. Allein für private Haushalte erfordere das schätzungsweise Investitionen in Höhe von 300 Milliarden Euro. Zur Finanzierung hat der Staat weniger sich selbst, sondern Verbraucher, Vermieter und die Wirtschaft im Auge. Die Immobilienbesitzer würden teure Sanierungen aber häufig nur dann vornehmen, wenn sie die Kosten nicht allein tragen müssten, zumal sich Investitionen bei Bestandsgebäuden oft erst nach Jahrzehnten amortisierten. Die Masse der Bestandhalter werde man erfahrungsgemäß nicht ohne steuerliche Anreize erreichen. Die steuerliche
Komponente sei zudem vergleichsweise unbürokratisch. Die staatliche Förderung sei auch dadurch gerechtfertigt, dass die Energiewende eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe darstelle, bei der der hohe Aufwand für verbesserte Effizienz nicht allein den Eigentümern von Gebäuden übertragen werden dürfe. Eine für breite Schichten nutzbare Förderung sei ein unverzichtbarer Baustein der Energiewende. Ein hilfreicher Gesetzentwurf hänge derzeit im Streit um die Kostenverteilung im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat fest. Ein klares ordnungspolitisches Umfeld sei jedoch Voraussetzung für Fortschritte in der Energiewende. Der Präsident des Zentralen Immobilienausschusses wies darauf hin, dass umfangreiche Investitionen auch voraussetzen, dass am Markt höhere Mieten für energetisch sanierte Gebäude erzielt werden können. Demgegenüber könne man von einer Minderung der Nebenkosten ausgehen, solange die Ölund Strompreise bezahlbar blieben.
von CO2 in Deutschland. Dabei geht es klar um Altbauten, also Häuser, die aus der Zeit vor der ersten Wärmeschutzverordnung von 1979 stammen. Mit staatlichen Fördermitteln zur CO2Gebäudesanierung wurden bislang 2,7 Millionen Wohnungen (von insgesamt 39 Millionen Wohneinheiten) saniert
Heinrich Lieser und Marcus Weinberg MdB
Friedrich Gümmer und Eberhard Hofmann
Hubert Grimm und Dr. Rainer Schubach
Thies Reimers und Dr. Lars Levien
Mattner hob hervor, dass eine gesetzlich geregelte Förderung der energetischen Sanierung erhebliche volkswirtschaftliche Effekte auslösen dürfte. Die Sanierungsrate würde sich spürbar erhöhen und wirke damit wie ein Konjunkturprogramm. Dabei ist der „Förderhebel“ von öffentlichen Mitteln zu den ausgelösten Investitionen be-
oder besonders energieeffizient errichtet. Hier stehen weiter bis 2014 jährlich 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Mattners Fazit: Die Energiewende kann nur mit Hilfe der Immobilienbranche gelingen. Die von ihr zu erreichende Einsparung und Effizienzsteigerung sei ein Schlüssel für den Erfolg des Regierungsprogramms. He
trächtlich. Die Aufträge würden zumeist klein- und mittelständischen Handwerksbetrieben zugute kommen. Bei seinen Ausführungen zur Energieeffizienz wies Mattner immer wieder auf die damit einhergehende Verringerung des CO2-Ausstoßes hin. Klimaschutz sei viel eher in das Visier des Gesetzgebers gekommen als die Energiewende, was sich in bereits etablierten Fördermaßnahmen niederschlage. Gebäude sind die größten Emittenten
Eine gesetzlich geregelte Förderung der Effizienzsteigerung wirkt als Konjunkturprogramm
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Derbymeeting in Hamburg Horn am 4. Juli 2012
Besuch beim Deutschen Derby – Es ging nicht ums Blaue Das Hauptrennen des sechstägigen Derbymeetings in Hamburg Horn war schon am Sonntag gelaufen. Entgegen früherer Programmabläufe hatte das Diktat der europäischen Terminkommission den Galopp-Klassiker vorverlegt. Wer an diesem fünften Renntag beim Seejagdrennen auf den Favoriten Gelon oder auf Alanco gesetzt hatte, konnte einen mehrfachen Wetteinsatz kassieren. Jockey Oliver Schnakenberg gewann auf Gelon vor Alanco, der Rest des Feldes blieb unter den Statisten. Diesem legendären Rennen über 3.600 Meter, bei dem Pferd und Reiter auch den 1,40 Meter tiefen See durchqueren, folgten drei weitere, und so hatten die gut 100 Mitglieder des Wirtschaftsrates beste Gelegenheit, ihrer Wettleidenschaft ausgiebig zu frönen. Doch auch ohne über Zweier-, Dreier- oder Viererwette, Platz-ZwillingWette und über Quotenhöhen nachzudenken, verlief der Sommerabend auf der Galopprennbahn viel zu schnell. Am verlockenden Büfett gab’s jederzeit Stärkung, und die Getränke waren bei den Temperaturen äußerst willkommen. Die elegante Garderobe und die phantasievollen farbigen Hüte der
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Ralph Fey und Emina Karalic
Matthias Leutke und Albert Darboven
Damen setzten lustige Farbtupfer im Derbyrund. An diesem Renntag sorgten viele Höhepunkte für Superstimmung: das Sommerwetter, die Rennpferde und die Jockeys mit dem bunten Dress in den jeweiligen Stallfarben. Mittwoch war einer der drei Tage mit kostenlosem Eintritt, das verlieh dieser geschichtsträchtigen Sportveranstaltung Volksfest-Charakter. Schon seit 1869 rennen die Pferde in Horn um Sieg und Platz, zu den Besuchern zählten Kaiser, Bundespräsidenten, Kanzler und andere Berühmtheiten. Schon damals bestimmte das Derby die Termine der feinen und / oder betuchten Gesellschaft. Heute bestim-
men eher Familien mit Kind und Kegel sowie Amateur- und Profiwettbegeisterte das Bild. Doch wie eh und je gilt die extravagante Kopfbedeckung als wichtigstes Requisit der Besucher. Sie fehlt heute ebenso wenig wie die Schlange am Wettschalter vor jedem Rennbeginn. Da war es für unsere Mitglieder sehr von Vorteil, in einem reservierten Teil der Haupttribüne zu sitzen, was der Hamburger Renn-Club (HRC) ermöglichte. Unter Führung der beiden Damen Bohlig und Kuhl gab es beste Einblicke hinter die Kulissen. So konnten wir zum Beispiel dabei sein, als sich die Jockeys mit ihrem Sattelzeug vor und nach dem Rennen wiegen ließen und bekamen
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Elke und Dr. Hans-Hermann Blunck Foto: Frank Sorge
Band
Sophie und Meike Leutke
Antje Busch
Tipps, worauf am Führring zu achten ist, wenn man als „Pferdelaie“ seinen Hero für die Wetteinsätze sucht. Wo laufen sie denn? Von der Tribüne hat man ideale Sichtverhältnisse auf den Zieleinlauf. Die acht verschiedenen Rennen gehen über unterschiedliche Distanzen, so dass keiner der fünf Startpunkte vor der Tribüne liegt. Doch über riesige Videowände hat man überall gute Sicht auf den galoppierenden Pulk. Somit ist die rhetorische Frage Wilhelm Bendows aus den Berliner 20er Jahren unbegründet. Dank modernster Technik bleibt der gesetzte Favorit stets im Blick, und man kann schon vom Start an auf seinen
Ulrich Scheibel und Petra Jepsen
steigenden Adrenalinspiegel bauen. Erst wenn die Galopper mit 60 Sachen über die Ziellinie donnern, entspannt sich die aufgebaute Gänsehaut-Atmosphäre wieder. Pferdesport als Wirtschaftfaktor Der hohe Stellenwert eines Derbys ist dem Engagement zahlreicher Sponsoren zu verdanken. Viele Marken suchen diese Plattform für einen Werbeauftritt. Die beiden langjährigen Hauptsponsoren, Darboven und Sparda-Bank, machen das Hamburger Derby erst möglich. Der Hamburger Renn-Club meldet für dieses Jahr mehr als 40.000 Besucher sowie einen Gesamtwettumsatz von 2,8 Millionen Euro. Die Über-
Antonia Sylvia Kotzan
tragungen von Live-Bildern nach Frankreich in alle PMU-Wettbüros erhöhen die Einnahmen. Bierstände, VIP-Zelte, Verkaufsshops sowie die Schauflächen der Sponsoren auf dem „Marktplatz“ sorgen nicht nur für das bunte Bild und Abwechslung zwischen den Rennen, sondern auch für Umsätze. Dieses großartige Sportereignis mit seiner 143-jährigen Tradition hält die Hansestadt mit anderen Galopp-Hochburgen auf gleicher Höhe. Wir hoffen, dass auch im nächsten Jahr wieder die Galopp-Elite an die Elbe nach Horn kommt. Sie sollten sich in jedem Fall 2013 dieses gesellschaftlich-sportliche Ereignis nicht entgehen lassen. EJH
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PR-Beitrag
Eine Erfolgsgeschichte: STARCAR – 25 Jahre Autovermietung Mit konsequenter Discount-Strategie sowie einem respektablen Fuhrpark hat sich die Hamburger Firma im Mietgeschäft einen Namen gemacht. STARCAR zählt zu den größten nationalen Autovermietungen. Mit 18 Stationen, unter anderen in Hamburg, Berlin, Hannover, Köln, Essen, Lübeck, Bremen und Braunschweig erwirtschaftet das Unternehmen einen Jahresumsatz von 20 Millionen Euro. persönliche Fahrzeugübergabe
Durchgesetzt haben sich die beiden Geschäftsführer, die Hamburger Tobias Höpfner und Maik Grabow, mit einer klaren Preispolitik sowie einer großen Palette von oft nachgefragten Fahrzeugen, so zum Beispiel einem Smart für weniger als 20 Euro am Tag bis zum 12-Tonner-Nutzfahrzeug. Gern werden über das Wochenende Modelle geordert, die sich nicht jeder vor die Tür stel-
len kann. Neben Smart und Sprinter stehen einige ausgefallene Modelle wie beispielsweise der Porsche Panamera, der Audi Q7 sowie zahlreiche Coupes und Cabrios zur Auswahl. So weiß Höpfner: „Zu uns kommen nicht nur Kunden, die zweckgebunden ein Fahrzeug brauchen. Viele haben einfach mal Lust auf ein wenig Luxus, den sie nach dem Wochenende wieder abgeben können.“ Rund 130.000 Privat- und Geschäftskunden werden jährlich in den Stationen betreut. Mit einem Jahresumsatz
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von rund 20 Millionen Euro gehört STARCAR zu den nationalen erfolgreichen Playern der Autovermietungsbranche. Manch einer der 80 Angestellten ist schon seit der ersten Stunde dabei und sorgt für hohe Kundenzufriedenheit. Und die wurde dem Unternehmen gerade kürzlich in einer Studie von Focus Money mit einem „sehr gut“ als fairer Autovermieter bestätigt.
Tobias Höpfner, Maik Grabow, Gründer und Inhaber der STARCAR (v.l.)
Landesverband Hamburg | Ausgabe Oktober 2012
Ausblick in die Zukunft: Zum typisch gelben Angebot der Autovermietung kommen mittlerweile auch immer mehr „grüne“ Fahrzeuge. Ökologische Fahrzeuge gehören daher zum Standard von STARCAR. Richtig durchgestartet sind zum Beispiel die Hybridfahrzeuge von Toyota, das BlueEFFICIENCYSystem von Mercedes, die VW Crafter mit ADBlue und die Start-Stop Funktion von BMW. Damit ist STARCAR schon jetzt gut und nachhaltig aufgestellt, um auch weiterhin auf Erfolgskurs zu bleiben. Zu den Zielen der Hamburger zählen die bundesweite Expansion und Präsenz in allen deutschen Großstädten. Maik Grabow betont: „Wir sind bekannt für unsere Vielseitigkeit und günstige Preise. Diese Merkmale werden wir beibehalten.“
PR-Beitrag
Erfolgreiche Nachfolgeplanung: Sicherung von Unternehmen und Vermögen Vielen fällt es nicht leicht, an den Rückzug aus dem eigenen Unternehmen zu denken. Laut Berechnungen des Bonner Instituts für Mittelstandsforschung planen allein in Hamburg rund 3.500 Unternehmer ihre Nachfolge bis 2014. Dabei gerät ein Aspekt oft ins Hintertreffen: Viele Firmeninhaber denken erst unmittelbar vor dem Wechsel an finanzielle Aspekte wie beispielsweise den Erhalt und Aufbau des eigenen Vermögens. Für eine nachhaltige Planung des Firmen- und Privatvermögens sollten sich die Unternehmer
Sven Nykamp, Niederlassungsleiter Bank Julius Bär Hamburg, Neuer Wall 80, verfügt über ein Team von Spezialisten.
jedoch frühzeitig informieren und beraten lassen. Eine erfolgreiche Nachfolgeregelung zu finden, kann fast schwieriger sein als die Unternehmensführung selbst. Da beispielsweise ein Unternehmensverkauf in der Regel ein einmaliger Prozess ist, lässt er Inhabern kaum die Chance, Erfahrungen für die Zukunft zu sammeln. Dabei wird eine Frage häufig übersehen: Wie kann das mit dem Firmenverkauf gewonnene Geld am besten angelegt werden? Schließlich soll mit dem Vermögen der Lebensstandard gehalten werden – und natürlich soll auch das Unternehmen finanziell gesund weitergegeben werden. Im Hinblick darauf ist ein Übergabeprozess oft das größte und komplexeste Geschäft, das die Firmeninhaber jemals getätigt haben. Und bei dem die Bank Julius Bär mit einem Team von Portfoliomanagern und Finanzplanern auf jeder Stufe ihre ganze Expertise anbietet. Frühzeitig den eigenen Vermögenserhalt- und Aufbau planen Unserer Erfahrung nach nimmt eine erfolgreiche Nachfolgeplanung min-
destens fünf Jahre in Anspruch. Dabei haben wir oft genug gesehen, wie sinnvoll und hilfreich es in dieser Phase ist, neben der Familie auch Vermögensberater, Rechtsanwälte, Steuerberater und Notare an einen Tisch zu bringen. Eine solche „große“ Runde kann die Nachfolgeplanung aus verschiedensten Aspekten beleuchten – auch und vor allem in Bezug auf die Vermögensplanung des scheidenden Firmenchefs oder der Chefin. Damit er bzw. sie und der jeweilige Lebenspartner ihr Vermögen im Ruhestand erhalten oder sogar vergrößern können, muss zunächst das Familienvermögen gesichert und eine zuverlässige Altersversorgung getroffen werden. Selbst außergewöhnlich erfolgreiche Unternehmer sollten dabei nicht allein auf den Erlös durch Betriebsverkauf oder -übergabe als Altersversorgung vertrauen. Vielmehr empfehlen wir, die Unternehmensübertragung eher als zusätzliche Einnahmequelle zu betrachten. Im Idealfall sollte sich die Betroffenen nach erfolgreicher Übergabe nur noch die Frage stellen müssen: Wie viel Vermögen erhalte ich und wie lege ich es sinnvoll an? Mit unserem risikogesteuerten
Ansatz in der Vermögensanlage können wir adäquate Lösungen für derartige Fragestellungen liefern. Nachfolgeplanung bedeutet generationenübergreifendes Denken Zum verantwortungsbewussten Umgang mit dem Vermögen gehört auch dessen sinnvolle Übertragung. Unsere systematische Nachfolgeplanung zeigt auf, wie die Unternehmensinteressen gewahrt werden können und welche finanziellen und steuerlichen Auswirkungen sich durch die Übertragung ergeben. So informieren wir beispielsweise unsere Kunden regelmäßig über wesentliche Veränderungen in diesem Bereich und zeigen auf, welche steuerlichen und rechtlichen Auswirkungen solche Veränderungen bedingen. Viele Unternehmer möchten zudem Verantwortung nicht nur für sich, sondern auch für gesellschaftliche bzw. soziale Belange übernehmen. Dann empfiehlt es sich, über die Gründung einer Stiftung und über die adäquate Verwaltung des Stiftungsvermögens nachzudenken. Bei diesen Fragestellungen können die Stiftungsspezialisten von Julius Bär wertvolle Hilfestellung geben.
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Golfturnier am 6. August auf Gut Kaden
Bruno Schmüser, Prof. Dr. Wolfgang Müller-Michaelis, Ulla Holert, Jens Grützmacher (v.l.)
Golfturnier um den Ernst-Werdermann-Wanderpokal
Conrad Seiffert, Margrit Sommer und Dr. Ernst Werdermann Der Gewinner: Korkut E. Telli
Korkut E. Telli (Kitzeberg/-17,6) ist der Gewinner des Ernst-Werdermann-Wanderpokals. Mit 36 Nettopunkten setzte er sich auf der Kadener Anlage gegen 75 Mitbewerber aus Hamburg und Schleswig-Holstein durch. Damit konnte Telli als Neumitglied des Wirtschaftsrates bei dieser sportlichen Disziplin seinen erfolgreichen Einstand feiern. Ihm folgten Hauke Haders (34) und Heinz Kuhse (33) knapp dahinter. Der Titelverteidiger Heinz Papenhagen nahm nicht am Turnier teil. Die BruttoTrophäe gewann Susanne Rahlfs mit 23 Stablefordpunkten.
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Neben den geübten Turnierspielern, die zum 25. Male um den Pokal kämpften, waren auch zwei Schnuppergolfer unter der sachkundigen Anleitung eines Pros auf dem Übungsplatz. Mit großer Begeisterung bekamen sie einen Einblick in den Sport. Nach einer Einführung absolvierten die Neugolfer ein kleines Putt-Turnier und hatten Riesenspaß. In guter Tradition nahm sich Wolfgang Mych, Geschäftsführer von Gut Kaden, erfolgreich der Organisation vor Ort an, sodass das Turnier pünktlich beginnen konnte.
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Das Wetter lieferte auch eine überzeugende Leistung. Sonnenschein begleitete überwiegend den Verlauf des Wettbewerbs und sorgte für angenehme Bedingungen. Gegen Ende des Wettspiels wurde es allerdings noch ein wenig nass. Die Preisverleihung fand im stilvollen Herrenhaus des Gutes statt. Neben dem Wanderpokal konnte Conrad Seiffert, Landesgeschäftsführer des Landesverbandes Hamburg, weitere hochwertige Preise vergeben, die durch die großzügigen Spenden der Sponsoren möglich wurden. Die Preisverleihung wurde von einem köstlichen Drei-Gänge-Menü gerahmt. Bei interessanten Gesprächen und in gemütlicher Atmosphäre klang der Abend aus. Auch im kommenden Jahr können die Mitglieder wieder den Golfschläger schwingen. Anlässlich des anstehenden Jubiläums, der Wirtschaftsrat feiert sein 50jähriges Bestehen, ist ein besonderes Turnier in Planung. Michael Geyer Student der Helmut-SchmidtUniversität/Universität der Bundeswehr Hamburg, Praktikant in der Landesgeschäftsstelle
Holger F. Sommer, Andrea von Teuffel, Tjark H. Woydt und Leo Mittelholzer
Eckhard Neuendorf, Georg Plate, Karsten Kahlcke und J端rgen Behrend, Bernhard J端ngst, Prof. Dr. Reiner Brehler Hauke Harders (Nettosieger der Klasse B) und Kerstin Franz
Rainer Koslowski, Bernd Holert, Gerd Zwerner und Regina Schuldt
Gewinnerin Susanne Rahlfs (2. v.l.) mit Guido Engler, Marion Klimmer und Hansgeorg Martius
Heinz Kuhse, Kirsten Seidensticker, die beiden Schnuppergolfer Anja und Jens Mattern, Dagmar Sachau und J端rgen Behrend (v.l.)
Tjark H. Woydt
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PR-Beitrag
Privatisierung – es gehört noch mehr dazu Wie Multiprojektmanagement öffentlichen Organisationen hilft, mit privatwirtschaftlichen Konzepten effektiver zu sein Die griechische Regierung schoss mit Ihren Privatisierungsbemühungen im Umfang von 50 Milliarden Euro über jedes realistische Maß hinaus. Treuhandchef Ioannis Koukiadis trat wohl auch aus diesem Grund von seinem Amt zurück. Nun werden nur noch 9 Milliarden Euro Privatisierungserlöse angestrebt. Man muss nicht erst „Eulen nach Athen tragen“, um festzustellen, dass Privatisierungen scheitern können. Sei es der HEW-Verkauf im Jahr 2010 oder der Rückkauf der Bundesdruckerei 2008, die Liste lässt sich beliebig erweitern. Dabei können Privatisierungen durchaus gelingen, wenn der Rahmen stimmt. „Viel ist schon damit getan, dass ein Unternehmen in Staatshand seine Organisation und damit verbundene Geschäfts- und IT-Prozesse modernisiert, Kommunikations- und Entscheidungswege verkürzt und sich damit wesentlich attraktiver für Privatinvestoren macht“, weiß Thomas Kopsch, Geschäftsführender Gesellschafter der vero projects Kopsch Projektmanagement GmbH. Er verweist in diesem Zusammenhang auf die stetig wachsende Bedeutung von Projektmanagement als Erfolgsfaktor. Die Wirtschaft wandelt sich zu einer „Projektwirtschaft“. Ihr Wertschöpfungsanteil steigt von 2 Prozent auf 15 Prozent. Die Vorteile schlanker und straff geführter Organisationseinheiten liegen selbst für solche Staatsbetriebe auf der Hand, die keine Privatisierungsabsichten haben. So auch bei der Hamburg Port Authority (HPA), die sich im Jahr 2010 für die Einführung eines Multiprojektmanagements auf Basis der international anerkannten Methode PRINCE2® durch vero projects entschied. Im Zentrum der Hafenwirtschaft, einem von Hamburgs bedeutendsten Wirtschaftszweigen, betreibt die HPA mit 1.850 Mitarbeitern hoch komplexe Projekte eines modernen Hafenmanagements, wozu u. a. der Ausbau der Infrastruktur gehört. Die Effizienz der Organisations- und IT-Prozesse ist von entscheidender Bedeutung betont
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Dr. Sebastian Saxe, CIO und Mitglied der Geschäftsleitung der HPA, weil erhöhte Umschlaggeschwindigkeit von Waren die internationale Wettbewerbsfähigkeit garantiert. Die HPA muss den Akteuren im Hamburger Hafen hierfür sichere Rahmenbedingungen schaffen. „Die Einführung eines Multiprojektmanagements hat uns in diesem Ziel stark unterstützt, indem wir einerseits mehr Transparenz in das Projektportfolio bekamen und andererseits den Anforderungen jedes einzelnen Projekts besser gerecht werden konnten.“ Mit dedizierten Projektmanagement-Teams werden Projekte nach straffen Zeitplänen und Kriterien der Kosteneffizienz durchgeführt. Die Einführung von MS Sharepoint als „Collaboration Platform“ unterstützt die Teams hierbei in ihren Vorhaben. „Hier weiß jeder, was der vero projects vero projects mit Sitz in Hamburg bietet Konzernen unterschiedlicher Branchen mit Fokus auf Handel, IT, Logistik und Transport langjährige Erfahrung in der verantwortlichen Umsetzung ihrer Projekte, technische Infrastruktur und Beherrschung von Tools sowie hohe Methodenkompetenz mit Zertifizierungen nach internationalen Standards (PMI®, PRINCE2™, IPMA und SCRUM). In der schrittweisen Umsetzung komplexer Prozesse vom Projekt zur Innovation, stellt vero projects den Menschen immer in den Mittelpunkt seines Handelns. vero projects ist Mitglied in zahlreichen Netzwerken und Wirtschaftsverbänden. Der Geschäfts-führende Gesellschafter Thomas Kopsch leitet u. a. die Local Group Hamburg des Project Management Institute (PMI), das als weltweiter Verband internationale Standards setzt. Am 21. September 2012 fand die 10. Jubiläumsfeier in Hamburg statt.
Landesverband Hamburg | Ausgabe Oktober 2012
Dr. Sebastian Saxe und Thomas Kopsch (v.r.)
andere tut. Und das trägt zum Erfolg unserer Projekte bei.“ freut sich Dr. Saxe über die positive Entwicklung. Transparenz ist bei allen größeren Projekten ein guter Ratgeber. Dies gilt heute umso mehr, da sich die Komplexität der Projekte in den letzten fünf Jahren verdoppelt hat, so die Erfahrung von Thomas Kopsch. Gründe liegen einerseits in der Zunahme an Projektbeteiligten, auch virtuellen Teams, andererseits in dem explosionsartigen Anstieg an relevanten Informationsquellen, die für den Projekterfolg entscheidend sind. Privatisierung – nicht nur im engeren Sinne verstanden – kann bedeuten, dass die öffentliche Hand aus dem Innovationspotential lernt, das der mittelständischen Wirtschaft oft die Pole Position im Wettbewerb verschafft. Dies zeigen die Erfahrungen von vero projects z.B. auch im Bereich des Joint Venture Management. Die Nutzung unterschiedlicher Fähigkeiten der beteiligten Unternehmen zu ermöglichen, kann und muss auch ein Ziel z.B. für Public Private Partnerships sein. In allen Konstellationen, die über eine einzelne Organisation hinausgehen, ist Transparenz, gemeinsame Steuerung auf Basis verlässlicher Daten sowie die Schaffung effizienter Prozesse ein unbedingter Erfolgsfaktor.
Cruise Days Hamburg am 18. August
Wirtschaftsrat exklusiv: Hamburg Cruise Days on bord Hoch „Achim“, das die Hamburger einige Tage zuvor von einer langen Regenperiode erlöst hatte, lief an diesem 18. August zu voller Pracht auf: Sonne pur bei 30 Grad. Dazu gab es viel zu sehen an diesen Cruise Days, die Zehntausende in den Hafen und an die Ufer entlang der Elbe lockten. Für einen Törn mit Mitgliedern des Wirtschaftsrats lag der Dreimastschoner „Swaensborgh“ an den Landungsbrücken bereit. Unsere Mitgliedsfirma NORD EVENT hatte dankenswerter Weise die Kosten für die Anmietung des Schiffes übernommen. Den mehr als 100 Jahre alten DreimastFrachtsegler hat der holländische Eigner im ursprünglichen, seetüchtigen Charakter erhalten, zusätzlich aber mit Einrichtungen für Gastronomie und Unterkunft ausgerüstet. Die „Swaensborgh“ kam gerade aus London, wo sie während der Olympiade als schwimmendes Hotel gedient hatte. Nun stand sie dem Wirtschaftsrat zur Verfügung, um Kreuzfahrtschiffe – die Stargäste der Cruise Days –, aber auch die anspruchsvolle Bebauung der Hafenkante aus umfassender Perspektive von der Wasserseite aus zu betrachten. Beispiele für brillante Architektur boten dabei unter anderem die Elbphilharmonie und die Unilever-Zentrale.
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Ulrike Voigt unterhält sich mit dem Guide
Fünf Kreuzfahrtschiffe lagen gemeinsam im Hamburger Hafen, von der intim anmutenden „Astor“ (580 Passagiere) bis zur riesigen „Aidamar“ (2.050 Passagiere). Obwohl zahlreiche Kreuzfahrt-erfahrene Mitglieder auf der „Swaensborgh“ anwesend waren, ging von den Oceanlinern immer wieder Faszination aus und ein Gefühl von Fernweh und von der Großartigkeit der Meere. Zudem unterstrichen die versammelten Schiffe die wachsende Bedeutung Hamburgs als Anziehungspunkt für Kreuzfahrer. Im Jahr 2012 werden über 100 Schiffsanläufe mit mehr als 300.000 Passagieren erwartet. Nachdem mit Motorkraft elbaufwärts die Liegeplätze am (unvollendeten) Cruise Center in der Hafen City erreicht waren, wendete die „Swaensborgh“ und setzte bei aufkommendem Wind Segel unter tatkräftiger Mithilfe einiger Passagiere. Elbabwärts ging es nun vorbei an den Landungsbrücken, dem Fischereihafen und den Neubauten in Neumühlen. Auf der Steuerbordseite folgte danach ein Paradebeispiel
Landesverband Hamburg | Ausgabe Oktober 2012
für die Schönheit der Hansestadt. Das Schiff glitt langsam parallel zur Elbchaussee in Richtung Blankenese. In der Vorbeifahrt zeigt die Bebauung auf der Wasserseite eine lange Perlenkette architektonisch erlesener Villen, umrahmt von parkartigem Grün. Ein Ensemble, dessen Eindruck man von der Straßenseite aus nie gewinnen kann, das aber einkommenden Schiffen einen großartigen Empfang bietet. Die „Swaensborgh“ passierte danach noch das Treppenviertel von Blankenese und wendete schließlich auf der Höhe von Rissen. Für Fragen stand an Bord ein Guide zur Verfügung, und für jedermann bestand außerdem die Möglichkeit, Kapitän Bernd Sebisch im Ruderhaus aufzusuchen, um nautische Informationen einzuholen. Die Fahrt wurde von einem ansprechenden Catering begleitet. Um 15 Uhr fand die exklusive Tour des Wirtschaftsrats an Brücke 7 ihr Ende. Außer großen Eindrücken hatte sie auch vielfältige Möglichkeiten zum Gespräch geboten. Eine kalte Dusche war an diesem Tag die geeignete Ergänzung. He
Timothy Scheller und Inez J端rgens
Marcus Vitt
Ursula und Dr. Dieter Fock
Prof. Dr. Hartmut Schmidt
Heinrich Lieser, Jennifer Buxton, Lutz Hasselmann
Michael Geyer, Peter Hoffie, Gernot Fiedler
Segelsetzen
R端diger Haun
Dietmar Holubek macht mit einem Crew-Mitglied die Segel klar
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Veranstaltungsberichte
JOUR FIXE FÜR MITGLIEDER Schon im Vorjahr informierte Uli Hellweg, Geschäftsführer der IBA GmbH, unsere Mitglieder beim Besuch über den Stand der Planungen und Fortschritte der unterschiedlichen Projekte der Internationalen Bauausstellung auf dem 35 Quadratkilometer großen Patchwork-Gelände in Wilhelmsburg, auf der Veddel und im Harburger Binnenhafen. Beim diesjährigen JOUR FIXE im Juli waren wir von der Umsetzung der Planung beeindruckt. Zunächst bekamen wir am Modell am IBA DOCK, das Ausstellungsgebäude und zugleich Geschäftsstelle für ca. 26 Mitarbeiter ist, einen Überblick über das Projektgebiet und einen Status Quo der Projekte, um danach bei der gemeinsamen Besichtigung die markanten Merkmale zu erkennen. Hellweg informierte über die drei Leitthemen, die sich die IBA für die Elbinseln gesteckt hat. Unter dem Motto „Kosmopolis“ (internationale und multikulturelle Stadtgesellschaft) beschäftigt sie sich etwa mit neuen Konzepten, wie die Zukunft des Miteinanders in der Metropole aussehen kann. Danach ging Hellweg auf einige Projekte genauer ein. So präsentierte er beispielsweise das „Hybridhaus“, in dem flexibles Wohnen mit dynamischer Raumgestaltung möglich ist. Das „IBA DOCK“, Europas größtes schwimmendes Ausstellungs- und Bürogebäude, das durch die Temperatur des Elbwassers energetisch versorgt wird oder das „Algenhaus“, in dessen Fassade Mikroalgen gezüchtet werden, die Energie und Wärme produzieren. Zur „Stadt im 21. Jahrhundert“ gehört eine nachhaltige Metropolentwicklung. Das ist eine der Kernaufgaben der IBA. „Sprung über die Elbe“ auf die Hamburger Elbinseln (zwischen HafenCity im Norden und Harburg im Süden), heißt das Programm. Die IBA füllt diesen „Sprung“ mit Leben: Über 60 bauliche, soziale und kulturelle Projekte und Programme wird die IBA bis 2013 und darüber hinaus realisieren. Das von der Stadt Hamburg und der EU geförderte Projekt IBA wird im März 2013 das Präsentationsjahr eröffnen –
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Uli Hellweg, Geschäftsführer der IBA Hamburg GmbH
Uwe Hahlbrock, Axel Kiel, Matthias Lischke, Prof. Dr. Rainer Lademann und Pia Lademann
Ulrich Scheibel, Jan Diekmann und Dr. Renate Bockwoldt
parallel zur Internationalen Gartenschau werden dann die fertig gestellten Projekte der IBA Hamburg zu besichtigen sein. Die Themen und Projekte genießen bereits jetzt regionale, nationale wie auch internationale Aufmerksamkeit.
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Orientierungsmodell für die IBA-Projekte im IBA DOCK
Spektakuläre Aussicht vom Emporio Tower
liche vom Galamenü über Fingerfoodvariationen bis zum Büffet. Nach all diesen Informationen über das Unternehmen Nord Event blieb der Aha-Effekt bei den Gästen natürlich nicht aus. Bei einem letzten Schluck und dem Abschlussblick auf die erleuchtete Stadt unter dem dunklen Abendhimmel machten wir uns per Fahrstuhl wieder zurück in die tieferen Ebenen des realen Lebens. EJH
Dr. Dirk Walcke-Wulffen mit Conrad und Beatrice Seiffert
Melanie Schwencke, Christian Hartje, Christian Hoppenhöft und Thorsten Boeckmann
Joerg A, Gerdes, Christine Gerdes, Roya Harm und Thorsten Harm
„Man soll die Feste feiern, wie sie fallen“, aber wie und wo? Das weiß HansChristoph Klaiber von NORD EVENT sehr gut und verriet den Mitgliedern seine Geschäftsidee. Wir waren zu Gast in den brandneuen geschäftseigenen Veranstaltungsräumen, dem NORD EVENT Panoramadeck des Emporio mit seiner einzigartigen Lage und dem 360-GradRundblick. Zum JOUR FIXE im August ging es diesmal hoch hinauf. Im 23. Stock an der Drehbahn liegen die insgesamt 1.500 Quadratmeter großen Räume. Durch multifunktionale Raumkonzepte und hoch technisierte Standards wurde hier eine begehrte Adresse geschaffen. Der spektakuläre Blick über die gesamte Hansestadt beeindruckt immer und zu allen Tageszeiten. Er garantiert Einmaligkeit und wird so zum unverwechselbaren Markenzeichen.
Ob auf dem Land, zu Wasser oder in der Luft, Nord Event bietet szenige und ausgefallene Orte, die mit erstklassigem Rahmenprogramm für bleibende Erinnerungen sorgen. Zum einen sind es die Kreativität und das Gespür für die Märkte, zum anderen das Knowhow des Agenturchefs Klaiber, der mit seinem Team seit 2000 im Markt ist. Jährlich richtet das Unternehmen 3.500 Tagungen, Konferenzen, Seminare, Präsentationen, Gala-Dinners und vieles andere aus. Ein ganzheitlicher Veranstaltungsservice und die verschiedensten Rahmenprogramme garantieren jedem Fest seinen Erfolg. Zum Gelingen trägt das firmeneigene Catering (40 Köche an sieben Tagen verfügbar) bei, ohne jegliche Spur einer Chance für Convenience-Produkte. Abgestimmt auf die Veranstaltung und geleitet vom Budget und viel Phantasie, zaubert das Veranstaltungsteam alles nur Erdenk-
Robert M. und Wingolf R. Lachmann
Hans-Christoph Klaiber und Gabriele Sievers
Christian Rother, Anja Halfkath und Ulf-Axel Herold
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Berichte aus dem Jungen Wirtschaftsrat FRAGEN AN EIN NEUES MITGLIED
J U N G E R W I RTS C H A F TS R AT
Junger Wirtschaftsrat Hamburg zu Gast bei EUROGATE Ein weiterer Höhepunkt im Rahmen der Veranstaltungsreihe Maritime Wirtschaft stellte ein Besuch des EUROGATE Container Terminals im Juni 2012 dar. Bei einer Orientierungsfahrt über das Terminalgelände wurden die Dimensionen des Hafengeschäfts für die Mitglieder und Gäste des Jungen Wirtschaftsrats deutlich: Die Umschlagskapazität von 4 Millionen TEU im Terminal, die Stärke der beinahe 200 Container-Transportfahrzeuge (van carrier),
größere Schiffe zu ermöglichen (Stichwort: Wendekreis). Neben der Elbvertiefung bzw. der Verbreiterung der Fahrrinne ist vorrangig die Hinterlandanbindung zu verbessern, um die gesamte Logistikkette bei größeren Volumina verlässlich abfertigen zu können (Stichworte: Hafenquerspange und Y-Trasse). Die weitere Entwicklung zu immer noch größeren Containerschiffen auf den „Rennstrecken“ (gemeint sind die Überseerouten Europa-Asien,
Mitglieder und Gäste des Jungen Wirtschaftsrates mit Gastgeber Gunther Bonz bei der Besichtigung einer Container-Verladestation
aber auch die Präzisionsarbeit auf den Brücken zum Be- und Entladen der Schiffe. Vom Dach des Betriebsgebäudes aus eröffnete sich ein Blick auf die gesamte Anlage mitsamt der acht Stellgleise für den Hinterlandanschluss per Eisenbahn. Gunter Bonz, Generalbevollmächtigter der EUROGATE-Holding und Mitglied des Landesvorstands des Wirtschaftsrats, berichtete über die Herausforderungen für EUROGATE am Standort Hamburg. Eine Verlängerung des Kais ist geplant, um im Zuge dessen auch eine bessere Erreichbarkeit für
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Asien-Amerika etc.) wird sich darüber hinaus auch auf die Verkehre auf den dahinter liegenden lokalen Routen auswirken. Die Inbetriebnahme des Container Terminals Wilhelmshaven stellt aus Sicht von EUROGATE keine Konkurrenz zum Hamburger Hafen dar. Im Gegenteil, so Bonz, sei der neue Tiefseehafen eine norddeutsche Alternative zu Rotterdam, um insbesondere Nordrhein-Westfalen noch besser an den weltweiten Güterverkehr anzuschließen. Cathrin Sikor
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Jan Brorhilker Wirtschaftsprüfer Steuerberater Ernst & Young GmbH
Herr Brorhilker, warum sind Sie Mitglied im Jungen Wirtschaftsrat geworden? Neben dem Austausch mit sozial engagierten und wirtschaftlich interessierten jungen Menschen geht es mir darum zu erfahren, was Hamburger Unternehmen und Unternehmer bewegt und antreibt. Außerdem ist es mir wichtig, mich aktiv mit wirtschaftlichen Themen auseinanderzusetzen und so einen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung Hamburgs zu leisten. Darüber hinaus bietet mir der Junge Wirtschaftsrat eine ideale Plattform, eigenes Wissen und Erfahrungen zu teilen, aber auch an den Erfahrungen anderer zu partizipieren. Welche inhaltlichen Themen möchten Sie als Mitglied des Jungen Wirtschaftsrates vorantreiben? In diesem Jahr waren die Herausforderungen der „Maritimen Wirtschaft“ in Hamburg das Leitthema des jungen Wirtschaftsrates in Hamburg. Hier konnte ich im Mai in Kooperation mit Ernst & Young das Veranstaltungsthema „Die Hamburger Schifffahrt 2025 – Wohin steuert die Finanzierung?“ platzieren, das auf positive Resonanz gestoßen ist. Im neuen Jahr
25 Jahre Junger Wirtschaftsrat Der Junge Wirtschaftsrat (bisher Juniorenkreis) lädt zu seinem 25. Jubiläum zum Jungen Wirtschaftstag nach Hamburg. Vom 19. bis 21. Oktober werden rund 200 junge Entscheider und Nachwuchsführungskräfte aus Wirtschaft, Medien und Politik in der Hansestadt erwartet. Unter dem Motto „25 Jahre Junge Wirtschaftskompetenz – Deutschland fit machen für die Zukunft“ werden aktuelle Themen wie die Energiewende, die Staatsverschuldung und die Demographiefalle mit ihren Auswirkungen auf Staat und Gesellschaft diskutiert. Vom Jungen Wirtschaftstag soll
würde ich mich freuen, wenn sich der Junge Wirtschaftrat verstärkt dem Thema „Gründungsmotor Internet – Welche Voraussetzungen brauchen Junge Unternehmer?“ widmen würde. Auch zu diesem Thema möchte ich wieder einen aktiven Beitrag leisten, indem ich meine Erfahrungen, die ich durch die Betreuung und Beratung von interessanten Startups gemacht habe, teile. Wie bewerten Sie die Gemeinschaft der Mitglieder untereinander? Der Junge Wirtschaftrat bietet gerade jungen Menschen eine großartige Plattform sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, aber auch Kontakte in die Führungsetage großer Hamburger Unternehmen aufzubauen. Durch die Vielzahl an unterschiedlichen formellen und informellen Treffen bietet sich immer wieder die Gelegenheit zum intensiven Gedanken- und Erfahrungsaustausch, welcher nicht nur zur persönlichen Weiterentwicklung beiträgt, sondern auch die Gelegenheit bietet, ein persönliches Netzwerk in der Hansestadt aufzubauen. Als langjähriges Mitglied des Wirtschaftsrates kann ich sagen, dass die Mischung unterschiedlichster beruflicher Hintergründe innerhalb dieses Netzwerkes auch aktiv von den Mitgliedern genutzt wird und auch den besonderen Reiz der Gemeinschaft ausmacht. Darüber hinaus zeigt der Zuspruch durch neue junge Mitglieder in der letzten Zeit, dass das Interesse an der die Idee des Jungen Wirtschaftsrates und seinen Veranstaltungen weiterhin ungebrochen ist. Die Fragen stellte Florian Eilken
Zweite Auflage der COTECA baut den Erfolg weiter aus
Nach den drei Tagen, an denen sich die Fachwelt des Tees, Kaffees und Kakaos auf der COTECA Tea, Coffee and Cocoa Global Industry Expo in Hamburg getroffen hat, ziehen alle Seiten eine sehr zufriedene Bilanz. Besonders die hohe Beteiligung internationaler Aussteller und Besucher sowie die Fachlichkeit des Publikums fielen positiv ins Gewicht. Insgesamt kamen rund 3.000
Teilnehmer zur zweijährlichen Fachmesse. „Wir sind wirklich sehr zufrieden, wie sich die COTECA seit ihrem Auftakt 2010 entwickelt hat“, erläutert Bernd Aufderheide von der Hamburg Messe und weiter: „Die 125 Aussteller, die wir 2012 begrüßten konnten, bedeuten einen Zuwachs von 20 Prozent“. Für einige große Handelshäuser war die COTECA in Hamburg ein Heimspiel. Arthur E. Darboven, Geschäftsführer von Benecke Coffee, sagte am Ende der Messe: „Die COTECA ist für uns sehr gut gelaufen. Wir haben die richtigen Ansprechpartner treffen können. Große und internationale Kunden, bekannte Businesspartner und auch Erstkontakte.“ „Unser Konzept für die COTECA ist aufgegangen“, resümiert Bernd Aufderheide am Ende der Messe. „Das Echo in diesem Jahr und der Zuspruch, den wir erhalten haben, ist uns Ansporn für die COTECA 2014.“
ein kraftvolles Signal ausgehen, um gemeinsam für mutige Weichenstellungen in Deutschland zu werben. Als Referenten werden unter anderen Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU), Christian Linder, Vorsitzender des Landesverbands und der Landtagsfraktion der FDP Nordrhein-Westfalen, Michael Westhagemann, CEO Siemens Region Nord, sowie die Hamburger CDU-Bundestagsabgeordneten Marcus Weinberg und Rüdiger Kruse erwartet. Im Rahmen des Jungen Wirtschaftstags wird außerdem der neue Bundesvorstand gewählt. Erstmalig sind alle Mitglieder des Jungen Wirtschaftsrats dazu aufgerufen, sich an den Vorstandswahlen zu beteiligen. Carsten Ovens
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Neues aus dem Landesverband
I N FOS AUS DER L AN DESGESC HÄFTSSTELLE HA MBU RG IM ÜBRIGEN ... ... feiert der Wirtschaftsrat 2013 sein 50-jähriges Jubiläum. Im kommenden Jahr erwartet Sie eine ganze Reihe besonderer Veranstaltungen. ... findet im kommenden Jahr der 4. Norddeutsche Wirtschaftstag (NWT) in Bremerhaven statt. Zu der Veranstaltung werden die rund 2.000 Mitglieder aus den Landesverbänden Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein geladen. Gemeinsam mit hochrangigen Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik erarbeiten wir auch im kommenden Jahr wieder richtungsweisende Empfehlungen für den Norden. Merken Sie sich schon jetzt den 25. und 26. April in Ihrem Kalender vor. ... würden wir auf dem NWT auch gerne Ihr Unternehmen den Besuchern präsentieren. Sichern Sie sich frühzei-
tig einen der begehrten Ausstellungsplätze, platzieren Sie Ihr Firmenlogo auf der Einladung oder seien Sie mit Ihren Flyern, Broschüren und Give-aways dabei. Gerne entwickeln wir mit Ihnen ein individuelles Konzept für Ihren Auftritt. Sprechen Sie uns an.
ben sich einige Änderungen in der Aufgabenverteilung. Ihre Ansprechpartner in der Landesgeschäftsstelle teilen wir in der nächsten Ausgabe mit.
... bitten wir alle Mitglieder, uns ihre E-Mail-Adresse zu übermitteln. Alle wichtigen Einladungen und Informationen erreichen Sie so schnell und zuverlässig. ... bitten wir alle Mitglieder um ihr Einverständnis, ihre Daten in unser Mitgliederverzeichnis aufzunehmen. Von anderen Mitgliedern gefunden zu werden, ist Grundlage für ein wirkungsvolles Networking. ... ist die Landesgeschäftsstelle zum Knotenpunkt der Mitgliedergewinnung in den sieben norddeutschen Landesverbänden geworden. Daraus erge-
Conrad Seiffert
Neuer Vorsitz in den Landesfachkommissionen
Gesundheitswirtschaft
Vielfalt in Führung
Peter Oberreuter ist der neue Vorsitzende der Landesfachkommission Gesundheitswirtschaft. Der 49-jährige Diplom Ingenieur ist Sprecher der Geschäftsführung der Asklepios Kliniken Hamburg GmbH und 2. Vorsitzender der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft e.V. In den Stärken Deutschlands, nämlich Forschung und Innovation, sieht Oberreuter auch die Stärken der Gesundheitswirtschaft und warnt: „Der aktuell trendige Tenor des Kostensenkens gefährdet aufgrund seiner Einseitigkeit die Zukunftsfähigkeit als forschender Industriestandort und innovativer Gesundheitsstandort“. Die Gesundheitswirtschaft müsse wieder stärker zukunftsorientiert und wirtschaftlich planbar für Unternehmer, Innovatoren und Investoren werden. Nur mit einer florierenden Gesundheitswirtschaft könne man die demographischen Herausforderungen meistern. Ebenso bleibe Gesundheit nur finanzierbar, wenn dies nach den Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft erfolge. CA
Karin Prien ist die neue Vorsitzende der Landesfachkommission Vielfalt in Führung. Die 47-jährige selbstständige Rechtsanwältin mit Schwerpunkt Wirtschafts- und Insolvenzrecht und Fachanwältin für Handels- und Gesellschaftsrecht ist Abgeordnete der Hamburgischen Bürgerschaft und wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion. Sie ist Mitglied des CDU-Landesvorstandes und der Landesfachausschüsse für Bildung, Wirtschaft und Finanzen. Prien übernimmt den Vorsitz von Katharina von Ehren, die sich nach einem Jahr erfolgreicher Arbeit dem Auf- und Ausbau ihrer Selbstständigkeit widmen wird. Auf Anregung der Kommission unterzeichnete der Wirtschaftsrat im April die „Charta der Vielfalt“. Ziel der 2006 von Daimler, der BP Europa SE, der Deutschen Bank und der Deutschen Telekom begründeten Initiative ist es, die Anerkennung, Wertschätzung und Einbindung von Vielfalt in der deutschen Unternehmenskultur zu fördern. Organisationen sollen ein Arbeitsumfeld schaffen, das frei von Vorurteilen ist. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen Wertschätzung erfahren – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität. Mehr als 1.250 Unternehmen und öffentliche Einrichtungen haben die Charta der Vielfalt bereits unterzeichnet. Karin Prien wird die Arbeit der Kommission im Sinne des Diversity-Gedankens fortsetzen. CA
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Vorschau Landesverband Hamburg
V E R A N S TA LT U N G S V O R S C H A U
„Der Wirtschaftsrat bietet mir neben der Gelegenheit, mich in regelmäßigen Abständen mit Gleichgesinnten auszutauschen, die Chance, Kontakte zu unterschiedlichsten Hamburger Unternehmen zu knüpfen. Zudem ergibt sich hier die Möglichkeit, Veranstaltungen aus meinen eigenen Interessengebieten zu platzieren und durchzuführen und dadurch aktiv zum ,Leben und Charakter‘ des Jungen Wirtschaftsrates beizutragen.“
Jan Brorhilker Wirtschaftsprüfer Steuerberater Ernst & Young GmbH
VERANSTALTUNGEN 18. Oktober 2012 Mittagsveranstaltung mit Dr. Dr. h.c. Edmund Stoiber „High Level Group zum Bürokratieabbau in Europa“
1. November 2012 WIRTSCHAFTSRAT VOR ORT beim Germanischen Lloyd mit Dr. Ulrich Ellinghaus
4. Dezember 2012 Abendveranstaltung mit Prof. Dr. Dres. h.c. Hans-Werner Sinn ifo-Institut
Foto: Romy Bonitz, ifo Institut
Warum ich Mitglied im Wirtschaftsrat bin
13. Januar 2013 NEUJAHRSEMPFANG 22. Januar 2013 Mitgliederversammlung
POLITISCHES FRÜHSTÜCK 25. Oktober 2012 Prof. Dr. Jörg F. Debatin amedes Holding AG 27. November 2012 Prof. Dr. Erich Weede Universität Bonn 12. Dezember 2012 Dr. Wolfgang Peiner Senator a.D.
Nachlese „Wettbewerb hält die Welt in
18. Januar 2013 Dr. Michael Freytag Schufa Holding AG
Gang, nicht die Liebe. “ William Faulkner
JOUR FIXE FÜR MITGLIEDER 4. Oktober 2012 Ingo Meyer ADAC Hansa
JUNGER WIRTSCHAFTSRAT 19. bis 21. Oktober 2012 Junger Wirtschaftstag Änderungen vorbehalten
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Neues aus dem Landesverband
WRIMDIALOG Erfolgreicher Start: Neue Reihe WIRTSCHAFTSRAT IM DIALOG Im September startete unsere neue Veranstaltungsreihe WIRTSCHAFTSRAT IM DIALOG auf der Empore der Bar des Hotel Atlantic. Das Besondere an dieser Veranstaltung: Sie hat kein spezielles Thema, es gibt keinen Vortrag, und jeder kann zu jeder Zeit mit jedem sprechen. Um den politischen Charakter zu unterstreichen, werden wir für jeden DialogAbend einen Abgeordneten der Hamburgischen Bürgerschaft einladen. Ihm können Sie Themen aus unterneh-
merischer Sicht darlegen, und natürlich können Sie ihm auch Fragen stellen. Die Reihe entstand aus dem Wunsch einiger Mitglieder nach einem regelmäßigen Erfahrungs- und Meinungsaustausch in zwangloser Atmosphäre. Der erste Abend war erfolgversprechend. Unser Landesvorsitzender Matthias Leutke begrüßte den stellvertretenden Vorsitzenden und Haushaltspolitischen Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Roland Heintze MdHB. Rund zwei Dutzend engagierte Mitglieder führten intensive Diskussionen. Das internationale Flair, das die Lobby des ehrwürdigen Grand Hotels ausstrahlt, gab dem Beisammensein eine besondere Note. Viel zu schnell fand der kurzweilige, gesellige und informative Abend ein Ende. Zum nächsten WIRTSCHAFTSRAT IM DIALOG im November erwarten wir den Vorsitzenden der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Dietrich Wersich MdHB. Sei
WIR BEGRÜSSEN ALS NEUE MITGLIEDER IN DEN LANDESVERBÄNDEN HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEIN Andreas Berneike Geschäftsführender Gesellschafter Hansefinanz Versicherungsmakler GmbH Borstel-Hohenraden Björn-Frederik Brandt Wedel Ulf Gehrckens Senior Vice President Corporate Energy Affairs Aurubis AG Jürgen Gerbig Geschäftsführer ELANTAS Beck GmbH Daniel Gerner Senior Kundenbetreuer Sanierung HSH Nordbank AG Dr. Hartmut Knigge Geschäftsführer Dr. Knigge & Rohleder Gesellschaft für Unternehmerische Begleitung im Mittelstand mbH Jörg Koop koop Consulting Carsten Mattausch Inhaber Steuerbüro Mattausch c/o Gerken & Partner Steuerberatungsgesellschaft Claus Merkel Inhaber CMC – Claus Merkel Consulting Stefan Piontek Stockelsdorf OT Curau Jan Potocki Clarkson (Deutschland) GmbH
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Alfred Rosai Geschäftsführer KEULAHÜTTE LÜNEBURG Armaturen GmbH, Lüneburg
Uwe Möllnitz Inhaber Uwe Möllnitz Management Consulting Hamburg
AEU Anlagen zur Energie und Umwelttechnik Consulting – Gesellschaft mbH Kaltenkirchen
Mirko Pietrzik Projekt-Management-Team AEU Anlagen zur Energie und Umwelttechnik Consulting – Gesellschaft mbH Kaltenkirchen
Dr. Cordelia Andreßen Staatssekretärin a.D. Kiel Henning Becker Geschäftsführender Gesellschafter Abfallwirtschaftszentrum Rastorf GmbH & Co. KG Rastorf Friederike Driftmann Elmshorn Florian Friedel Geschäftsführer HELIOS Klinikum Schleswig GmbH Schleswig Knut Frisch Leiter der Anlage Kernkraftwerk Brunsbüttel GmbH & Co. oHG Brunsbüttel Martina Hummel-Manzau Geschäftsführerin Centrum für Angewandte Technologien CAT GmbH Meldorf Jan Meincke Geschäftsführer MediSoftware Kiel
Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein | Ausgabe Oktober 2012
Jan-Philipp Pohst Schwentinental Mareike Preuß Geschäftsführerin Stadtwerke Barmstedt Vertrieb GmbH Barmstedt Erhard Renken Geschäftsführer AEU Anlagen zur Energie und Umwelttechnik Consulting – Gesellschaft mbH Kaltenkirchen Florian Renken Geschäftsführer AEU Anlagen zur Energie und Umwelttechnik Consulting – Gesellschaft mbH Kaltenkirchen Michael Schütz Leiter der Geschäftsstelle Bank Julius Bär Europe AG Kiel Korkut E. Telli Geschäftsführer Marinex GmbH Handels- und Schiffahrtskontor Schönkirchen Daniel Wagner Heikendorf
PR Vattenfall
Eine Treppe für Fische: Elbaufstieg leicht gemacht Tiere und Pflanzen brauchen ökologisch intakte Landschaften und gesunde Biotope. Viele Tier- und Pflanzenarten sind heute vom Aussterben bedroht, denn es fehlen diese intakten Lebensräume, der nötige Schutz und der wichtige Rückzugsraum, um sich ungestört zu entwickeln. Umso erfreulicher ist der große Erfolg der Fischaufstiegsanlage bei Geesthacht, die das Energieunternehmen Vattenfall errichtet hat. Für viele Fische fand die Wanderung bis Herbst 2010 in Geesthacht ein Ende. Die 1960 dort entstandene riesige Staustufe verhinderte einen weiteren Aufstieg. Mit dem Sperrwerk staut das Wasser auf vier Meter über Normalnull und begrenzt so den Einfluss der Gezeiten der Nordsee auf die Oberelbe. Was gut war für die Schifffahrt wurde für die Fische zum unüberwindbaren Hindernis. Einige Fischarten können die Staustufe über eine kleinere Fischtreppe am Südufer der Elbe überwinden. Für größere Fische ist diese Anlage nicht geeignet. Die als Begleitmaßnahme zum Bau des Steinkohlekraftwerks Moorburg errichtete Fischaufstiegsanlage soll nicht nur den Fischbestand in der Elbe langfristig erhalten, sondern auch dafür sorgen, dass sich die Fischpopulation weiter vermehrt.
Elbfische schlupfen ungehindert: Die Geesthachter Fischtreppe gilt als Innovation mit wissenschaftlicher Begleitung. Das Projekt ist in Technik und Ausmaß in Europa einzigartig. Die Anlage mit einer Gesamtlänge von 550 Metern besteht aus 45 einzelnen Becken, die jeweils links und rechts für die Fische durch zwei senkrechte Schlitze passierbar sind. Die Schlitze sind jeweils 1,20 Meter breit. Jedes einzelne der 45 Becken hat mit 16 Metern Breite, neun Metern Länge und einer Wassertiefe von rund 1,75 Metern ausreichend Volumen. Die Form und Länge der Fischtreppe wurde den Uferbedingungen der Elbe angepasst. Der in Geesthacht umgesetzte „Doppelschlitzpass“ ist weltweit erfolgreich im Einsatz; die Form als „verschlungener Verlauf“ war jedoch bislang unbekannt. EJH
Foto: Bildarchiv Vattenfall
Seit ihrer Inbetriebnahme im September 2010 hat sie sich zum Glücksfall für heimische Fischarten entwickelt. An einigen Tagen passieren bis zu 25.000 Tiere die Fischtreppe in der Elbe, überwiegend Flussneunaugen, Stichlinge und Weißfische. Auch seltene Arten wie Quappe und Nordseeschnäpel wurden beobachtet. Im Hamburger Hafen schwimmen nicht nur große Schiffe, sondern auch viele große und kleine Fische. Der Elbstrom ist Aufstiegsfluss, Laichgebiet und Kinderstube vieler Fischarten, die ansonsten im Meer leben und zum Laichen flussaufwärts streben. Seit das Elbwasser nicht mehr durch die Industrie stark belastet ist, wandern vermehrt Lachse, Meerforellen, Neunaugen, Aale, Stinte und Stichlinge im Fluss.
Bisher hat das rund 20 Millionen Euro teure Bauwerk alle Erwartungen übertroffen: Zwischen September 2010 und Anfang dieses Jahres haben rund 750.000 Fische die Anlage passiert. Jetzt im Herbst kann man den Zug der Lachse und den der Neunaugen beobachten. Fische aus 43 verschiedenen Arten sind gezählt worden, darunter auch schwimmschwache Arten wie Stint und Stichling. Gesichtet wurden auch Bachsaiblinge, Barben, Silberkarpfen und Zopen. Fachleute erwarten, dass der Aufstiegsanlage von Vattenfall eine entscheidende Bedeutung beim Wiederansieldungsprojekt des Europäischen Störs zukommt. Mit Erfolgen kann allerdings erst in zehn Jahren gerechnet werden.
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Editorial
Neue Landesregierung: Impulse für ein Aufbruchsignal fehlen Aushöhlung der Gymnasien droht inhundert Tage Regierungsantritt in Schleswig-Holstein liegen hinter uns. Damit ist es jetzt dringend an der Zeit, erste Impulse für ein Aufbruchsignal zu setzen! Davon ist bislang jedoch weder für die Wirtschaft noch für die Bevölkerung etwas zu spüren. Statt dessen stehen die Signale auf Rückbau der von der Vorgängerregierung erarbeiteten Kompromisse. Die Bäderregelung, der kommunale Entschuldungsfonds, die Glücksspielregelung und verschiedene Budgetkürzungen werden erneut aufgeschnürt und binden offenbar maßgeblich die politischen Führungskräfte.
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Dr. Philipp Murmann Landesvorsitzender Schleswig-Holstein
Noch kritischer als die Gefahr eines ziellosen Treibens der Regierungsgeschäfte erscheint indes der politische Wille, die zentralen Verkehrsinfrastrukturprojekte zu verzögern oder gar zu Fall zu bringen. Ohne die Perspektive für einen zügigen Ausbau der A20 samt westlicher Elbquerung verliert Schleswig-Holstein nicht nur im internationalen Standortwettbewerb wichtige Argumente, sondern ohne klare Wachstumsvision verliert auch der heimischen Mittelstand den Treibstoff für unternehmerische Investitionen im Land. Und diese Vision ist nirgendwo erkennbar! Entscheidend werden in den nächsten Monaten auch die bildungspolitischen Weichenstellungen der neuen Landesregierung sein. Einen parteiübergreifenden Schulkonsens, wie er in anderen Bundesländern erfolgreich erreicht worden ist, und wie er in den skandinavischen Ländern seit jeher üblich ist, wäre auch für Schleswig-Holstein drin-
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Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Oktober 2012
gend notwendig. Die Aushöhlung der Gymnasien durch die Ausbildung von Einheitslehrern und eine Umverteilung von Lehrerstellen zugunsten der Gemeinschaftsschulen kann nicht im Sinne des Bildungslandes Schleswig-Holstein sein. Sollte die politische Front der jahrzehntelangen Strukturdebatte erneut aufreißen, wird unser Bildungsstandort die notwendigen Anpassungen an die Globalisierung und Technisierung verpassen. Noch befindet sich die neue Landesregierung in der Findungsphase, aber die Zeit, den Willen für eine Wachstumsvision zu bekunden und Zielmarken für technologische Fortschritte zu setzen, wird jetzt knapp. Der Wirtschaftsrat hat in seinen Landesfachkommissionen in den letzten Jahren konkrete Ansätze entwickelt und Kompetenzen gebündelt. Diese bieten wir den neuen politischen Entscheidungsträgern in dieser Phase unterstützend an. Nicht nur die drastischen energiepolitischen Veränderungen, sondern auch die europäische Neuausrichtung werden nur erfolgreich zu bewältigen sein, wenn die im Land verantwortlichen Kräfte möglichst gut orientiert bleiben.
Dr. Philipp Murmann
Mittagsgespräch der Sektion Herzogtum Lauenburg am 18. Juni 2012 in Schwarzenbek
Frühzeitige Ausbildungsmöglichkeiten für motivierte Schüler Ausgangspunkt für die Einladung von Dr. Ulrich Hoffmeister als Geschäftsbereichsleiter Aus- und Weiterbildung der Industrie- und Handelskammer zu Lübeck war der Beschluß des Sektionsvorstandes, die Ausbildungsmöglichkeiten für motivierte Schüler in der Region zu verbessern. Der Referent erläuterte dazu nicht nur das erfolgreich abgeschlossene Pilotprojekt „Technische Hauptschule“ vom Jugendaufbauwerk der Wirtschaftsakademie in Lübeck, sondern er skizzierte auch die Mangelerscheinungen im derzeitigen System. Obgleich die Berufsschulen nur 48 Prozent ihrer Schüler dual ausbilden und sonst als „Auffangbecken“ für nicht ausbildungsfähige Schulabgänger dienen würden, fehlten gewerblich-technische Lehr- und Praxislehrkräfte. Der Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung sage zur beruflichen
Bildung nichts, obgleich immerhin mehr als jeder zweite Schüler eine Berufsschule besuche. Vor diesem Hintergrund seien begleitende duale Angebote für die allgemeinbildenden Schulen besonders wünschenswert. In der anschließenden Diskussion wurde vorgeschlagen, die Mittel für die Angebote zur nachträglichen Erlangung einer Ausbildungsreife für schulbegleitende duale Angebote umzuwidmen. Wünschenswert wäre eine frühzeitige Anbindung der allgemeinbildenden Schulen an die Gewerke der Berufsschulen.
Dr. Ulrich Hoffmeister Geschäftsbereichsleiter der Aus- und Weiterbildung der Industrie- und Handelskammer zu Lübeck
Bei dem Pilotprojekt Technische Hauptschule hätten 15 der 17 Schüler mit ihrem Abschluß ein Zertifikat und einen Ausbildungsplatz erhalten. Die besonderen Aufwendungen des Projektes hätten bei 5.000 Euro pro Schüler gelegen. Es bestand Einigkeit, daß die Kosten für eine spätere Begleitung des Nachwuchses zur Ausbildungsfähigkeit, die derzeit für jeden fünften Schulabgänger in Schleswig-Holstein zu leisten sind, deutlich höher liegen. BZ
Landesfachkommission
Bildung und Wirtschaft
Ulrich Wiethaup Kommissionsleiter
Neben schulpolitischen Einzelthemen befaßt sich die Landesfachkommission regelmäßig auch mit den Rahmenbedingungen der Bildungspolitik. So hat sie sich u.a. im Frühjahr dieses Jahres nachdrücklich für die Aufhebung des in Artikel 104b des Grundgesetzes festgelegten sog. Kooperationsverbotes zwischen Bund und Ländern im Bildungsbereich eingesetzt und eine stärkere Mitverantwortung des Bundes gefordert. Der Landesverband hat sich dieser Empfehlung angeschlossen und ist dann mit einer Pressemitteilung an die Öffentlichkeit herangetreten, deren Kernargumente sind:
■ Der Bund sollte die Möglichkeit haben, vorteilhafte Ausprägungen im Bildungssystem durch entsprechende Anreize bundesweit zu befördern. Die Vergangenheit hat bereits mehrfach gezeigt, daß Programme und finanzielle Impulse der Bundesebene helfen können, das föderale Bildungssystem insgesamt weiterzuentwickeln. ■ Der Bund sollte darauf achten, daß die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse (Artikel 72 Absatz 2 GG) im Bildungsbereich gewahrt bleiben kann. Die Qualität des Schul- und Bildungssystems ist grundlegend für den Fortbestand von Wohlstand und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit und sollte nicht auf der Grundlage einer stark unterschiedlichen Finanzkraft der Bundesländer entwickelt werden. ■ Der hohe Grad der Spezialisierung und Arbeitsteilung der deutschen Wirtschaft sowie die erforderliche Mobilität von Fachkräften sollten nicht durch
unterschiedlichste Regelungen in den Bundesländern gelähmt werden. Dies gilt insbesondere angesichts einer Verschärfung des Fachkräftemangels im Zuge der absehbaren demographischen Entwicklung." Im Koalitionsvertrag 2012-2017 bekennen sich aktuell auch SPD, Grüne und SSW dazu und sagen u.a.: „Das Land kann die großen bildungspolitischen Herausforderungen nur gemeinsam mit dem Bund lösen. Wir wollen das Kooperationsverbot zwischen Bund und Ländern im Bildungsbereich aufheben und für dauerhafte Kooperationswege in Bildung und Wissenschaft sorgen. Deswegen setzen wir uns für eine Änderung des Grundgesetzes ein." Mit den schulpolitischen Zielsetzungen der neuen Landesregierung und den Einzelpunkten des Koalitionsvertrages wird sich die Landesfachkommission in ihrer nächsten Sitzung im September ausführlich beschäftigen.
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Podiumsdiskussion der Sektion Neumünster am 21. Juni 2012 in Neumünster
Karte: LernortLabor – Bundesverband der Schülerlabore e.V.
Schülerlabore in Deutschland: Mitglieder im Bundesverband Nicht-Mitglieder
Prof. Dr. Ute Harms berichtete zudem über die empirischen Evidenzen zur Wirkung von Schülerlabors auf die Entwicklung der Schüler. Demnach interessierten sich die Schüler besonders für selbstständiges Experimentieren, und das gesteigerte Interesse sei auch noch Monate später meßbar. Die Initiative für ein Praxislabor hat im Rahmen der Veranstaltung erste Absichtserklärungen aus der Wirtschaft erhalten. Im weiteren geht es darum, den Kreis der Unternehmen zu erweitern und das Konzept inhaltlich auf die Angebote der beteiligten Unternehmen abzustimmen. Hierfür hat Prof. Dr. Andreas Hüttner vom Institut für Technik und ihre Didaktik der Universität Flensburg seine Unterstützung angeboten. Das Praxislabor Neumünster wird eingebunden in eine Initiative „Schülerlabor Schleswig-Holstein“, die auch ein forschungsorientiertes Labor an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel vorsieht und weitere Initiativen in Schleswig-Holstein aufnehmen und unterstützen könnte. BZ
Ein Schülerlabor für Mittelholstein Die Initiative für ein Schülerlabor möchte dem Trend entgegenwirken, daß sich immer weniger Schüler eines Jahrgangs für eine Tätigkeit in den sogenannten MINT-Bereichen (Mathematik, Informatik, Naturwisschenschaften und Technik) entscheiden. Diese Bereiche sind für die mittelständisch geprägte Wirtschaft in SchleswigHolstein mit Branchenschwerpunkten in der Metallbearbeitung und dem Maschinenbau inkl. Medizintechnik sowie im Bereich der Chemie- und Lebensmittelverarbeitung und -technologie sehr wichtig. So begründete Guido Schwartze, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH, einleitend das Ziel der Veranstaltung, Unternehmen am Standort für eine Mitwirkung zu gewinnen. Finanziert vom Ministerium für Bildung und Kultur des Landes sei durch das Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik an der Universität zu Kiel
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(IPN) ein zielführendes Konzept entstanden. Das Konzept wurde anschließend von Frau Prof. Dr. Ute Harms vom IPN im Rahmen ihres Vortrags erläutert. Sie präsentierte unter anderem eine Deutschlandkarte mit den 304 bestehenden Schülerlabors, die den gesamten Raum nördlich von Hannover und Berlin extrem unterbelichtet aufscheinen läßt. Während das Gros der bestehenden Angebote sich an ältere Schülerjahrgänge richte, sollte ein Praxislabor Neumünster im Vergleich zu den bestehenden Angeboten verstärkt auch jüngere Schülergruppen ansprechen und weniger forschungs-, sondern praxisbezogen angelegt sein.
Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Oktober 2012
Prof. Dr. Ute Harms vom IPN erläutert den Bedarf und die Wirkung der Labore auf Schüler
Bittet die regionale Wirtschaft um Unterstützung für das Projekt Schülerlabor Mittelholstein: Guido Schwartze (Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Neumünster)
Mittagsgespräch der Sektion Neumünster am 17. August 2012
Verkehrliche Vernetzung mit der Metropolregion vorantreiben! Die LVS Schleswig-Holstein GmbH organisiert den Schienenpersonennahverkehr in Schleswig-Holstein und koordiniert ihn mit dem Busverkehr. Die Bedeutung dieser Aufgabe erläuterte Bernhard Wewers als Geschäftsführer auf Einladung der Sektion Neumünster des Wirtschaftsrates. Neben regionalen Details, wie z.B. der auffallend schwachen Nutzungsquote für öffentlichen Nahverkehr in der Stadt Neumünster, wurde deutlich, daß die Ausschreibungspraxis für Bahnlinien in Schleswig-Holstein deutliche Kostensenkungen als auch Qualitätssteigerungen im Fahrgastangebot mit sich gebracht habe. Ute Plambeck, Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn nannte als Grund für diese Leistungsexplosion der Anbieter auch die Bahnreform aus dem Jahr 1994. Wewers deutete allerdings an, daß diese Produktivitätspotentiale durch vermehrten Wettbewerb in Schleswig-Holstein jetzt weitgehend gehoben seien. Maßgebender für die Zukunft sei die Entwicklung eines Gesamtsystems Bahn und Bus und die Entscheidung über die großen Infrastrukturprojekte, die mit dem Ausbau der S4, dem der S21 und der Stadtregionalbahn für Kiel politisch zu priorisieren seien. In der anschließende Diskussion wurden nicht nur die Prioritäten kontrovers diskutiert, sondern auch die Frage, unter welchen Bedingungen eine weitere Ausweitung des HVV nach Schleswig-Holstein vernünftig erscheine. Dazu wurde kritisch angemerkt, daß eine gemeinsame Entwicklung von Tarifen und Pendlerrabatten Chancen biete, eine Fusion der Systeme allerdings auch Risiken insbesondere für die Finanzierung und zukünftige Anindung der ländlichen Räume berge. Im Nachgang zur Veranstaltung forderte die Sektion Neumünster via Pressemitteilung einen Ausbau des schienengebundenen Personennahverkehrs in Richtung Metropol-Region. Die so genannte „S 21 Linie“, d.h. SBahn-ähnlicher Verkehr von Kaltenkir-
Holger Bajorat Sektionssprecher Neumünster
chen nach Hamburg-Innenstadt mit Anbindung an den Flughafen und eine entsprechend gute Vertaktung in Richtung Norden bis nach Neumünster seien eine echte Alternative zur heutigen, schon überlasteten, Bahnstrecke KielHamburg der Deutschen Bundesbahn, so Sektionssprecher Holger Bajorat. Insofern sollte die S 21-Verbindung mit Ausbau der Taktung und Anschaffung neuen „Fahrmaterials“ seitens des Landes und des Bundes auf der Prioritätenliste weiter nach vorn rücken. Besonders wichtig sei eine gute Anbindung an den Flughafen Hamburg über die Schiene in Kombination mit Park+RideMöglichkeiten. Dafür trete die Sektion bereits seit langen ein. BZ
Bernhard Wewers (Geschäftsführer der LVS Schleswig-Holstein GmbH, li) und Sven Schindler (Wirtschafts- und Sozialsenator der Hansestadt Lübeck) im Dialog
Torsten Reh (li) im Gespräch mit Gero Storjohann MdB (Mitglied des Verkehrsausschusses im Deutschen Bundestag)
v.l. Sektionssprecher Holger Bajorat; Referent Bernhard Wewers; Willi Nibbe (Stadtverkehr Lübeck); Heiko Hecht (Nahverkehr SH), Friedrich Scheffer (Autokraft); Ute Plambeck (Deutsche Bahn) und Torsten Reh (Regionalbahn Schleswig-Holstein) suchten das Branchengespräch im Anschluß
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Landesfachkommission
Gesundheitswirtschaft Die Kommission hat nach der Veröffentlichung ihres Positionspapiers zur Zukunft der Pflegewirtschaft verschiedene Reaktionen geerntet, die im Rahmen der nächsten Sitzung diskutiert werden. Weitere Themen stehen an: ■ die internationale Vermarktung der Gesundheitsangebote am Standort Schleswig-Holstein bleiben nach unse-
Prof. Dr. Dr. H.-K. Albers Kommissionsleiter
rer Wahrnehmung bislang deutlich hinter den Möglichkeiten zurück ■ mit der aktuellen Diskussion um die Praxis von Organspenden stellt sich die Frage, inwieweit das jetzige System überdacht werden sollte
SchleswigHolsteinisches Ärzteblatt, 8/2012
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Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Oktober 2012
■ der jüngste Vortrag zur Situation und den Entwicklungsperspektiven des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein legt eine fortgesetzte Beschäftigung mit dem Herzstück unserer Gesundheitslandschaft nahe
Mittagsgespräch der Sektion Stormarn am 6. September 2012 im Hause der HP Marketing & Consulting Wüst GmbH in Reinfeld
Elektronische Abwehr für die innere und äussere Sicherheit Wer von der Jammer-Technologie noch nichts gehört hatte, erhielt im Rahmen der großzügigen Gastfreundschaft Einblick in ein Technikfeld, daß weltweit nur in wenigen Anwendungsfeldern genutzt wird. Jammer sind volkstümlich Störsender, die in ihrer unterschiedlichen Ausprägung sowohl dazu genutzt werden können, unerwünschten Mobilfunkverkehr beispielsweise in Justizvollzugsanstalten zu unterdrücken als auch Sicherheit für Soldaten in Krisengebieten oder zum Schutz von Staatsoberhäuptern dadurch herzustellen, daß der Funk-
Bei der anschließenden Betriebsbesichtigung wurden zum einen die besonderen Aspekte von interkulturellen Verhandlungen mit den fremdländischen Interessenten für diese Technik ausgetauscht und zum anderen diskutiert, inwieweit Firmen aus Deutschland mit einem ähnlichen Kundenkreis besser kooperieren könnten.
Alexander Wüst (stv. Geschäftsführer) gab Einblick in das internationale Geschäft spezieller Sicherheitstechniken
Der Wirtschaftsrat besichtigt Hightech aus dem Hause Wüst.
verkehr zur Auslösung von Sprengfallen unterbunden wird. Alexander F. Wüst, stv. Geschäftsführer der HP Marketing & Consulting Wüst GmbH, machte deutlich, daß man sich im Rahmen eines hochregulierten Marktes bewege, weil der Besitz in Deutschland weitgehend verboten sei und der Export einer strengen Genehmigungspraxis des Außenministeriums unterliege.
Alle Teilnehmer konnten die kleine Firma in der Gewißheit verlassen, das dieses Unternehmen trotz seiner überschaubaren Größe zu den „hidden champions“ der deutschen Wirtschaft zählen kann und damit zum dem Typ gehört, der als exportorientiertes Familienunternehmen das Rückrad unserer mittelständischen Wirtschaft bildet.
Wendenstraße 23 20097 Hamburg Telefon 040 - 23 23 77
BZ
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Besuch der Kieler Woche am 16. Juni 2012
Regattabegleitfahrt zur 130. Kieler Woche Die Ausfahrt auf die Kieler Förde war auch in diesem Jahr wieder für knapp hundert Mitglieder eine willkommene Gelegenheit, den außergewöhnlichen Blick auf die Kieler Förde mit ihren Segelwettkämpfen zu verbinden mit einer Analyse der politischen Situation und den vor uns liegenden Herausforderungen. Ingert Liebing MdB begrüßte die gut gelaunte Gesellschaft nicht nur als Bundestagsabgeordneter, sondern auch als stellvertretender Landesvorsitzender der CDU, die mit der Landtagswahl kürzlich ihre Regierungsbeteiligung eingebüßt hatte. Die Auswirkungen dessen für das Land und die Partei lieferten genügend Gesprächsstoff. Daneben gab der gesellige Austausch Raum für eine bunte Vielfalt von Themen, zumal das wechselhafte Wetter und die durch Rechtsanwalt und Segelexperte Jens Otto Leisse erneut hervorragend moderierten Segelwettbewerbe vor einem Meer von bunten Booten und Schiffen immer wieder für Ablenkung sorgten. BZ
v.l. Jens Otto Leisse, Ehrengast Ingbert Liebing MdB und Dr. Philipp Murmann MdB (Landesvorsitzender Wirtschaftsrat Schleswig-Holstein)
Segler der Königsklasse 49er vor dem Start
49er im Kampf auf der Kieler Außenförde
Prof. Dr. Hans Karl Albers (Kommissionsleiter Gesundheitswirtschaft) mit Ehefrau Dr. Corinna Stasch-Albers
stets zu treuen Diensten: das traditionell gecharterte Museumsschiff MS Stadt Kiel
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Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Oktober 2012
blieben lieber unter Deck: Laurence Prey (li) „in guter Gesellschaft“ mit Cecilie Knudsen Spende für den guten Zweck: Albert Zitscher (li) und Leonard Tygges sammelten emsig Bares; ein kleiner Beitrag zur Erhaltung des historischen Salonschiffes
Gedankenaustausch in maritimer Atmosphäre v.l. Dr. Bertram Zitscher (Landesgeschäftsführer Wirtschaftsrat SchleswigHolstein); Steuerberater Dr. Konstantin Dittmann aus Hamburg, Jörg Jacobi (wir drei werbung GmbH, Altenholz)
Manfred Maletzky (Gisma Steckverbinder GmbH, li) genoß mit Sohn Martin und Schwiegertochter Astrid schöne Stunden auf dem Wasser
Mattis und Klara Wilde vergnügten sich „auf ihre Weise“...
Kerstin Becker (Mitte) fühlte sich pudelwohl zwischen Mitglied Uwe Küsel (Rechtsanwalt aus Lübeck) und dessen Ehefrau Inge
Erlebten gute Gespräche auf dem Oberdeck: v.l. Ehrhard Heine (Redaktion copy-druck, Hamburg); Thomas Prey (Geschäftsführer Rud. Prey Aufzüge, Kiel) und Jan-Pietje Witt (Architekt, London)
Claudia Telli und ihr Ehemann Korkut (Geschäftsführer Marinex GmbH) mit dem Bundestagsabgeordneten Ingbert Liebing (li)
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Mittagsveranstaltung der Sektion Dithmarschen am 15. August 2012 im Hause Vattenfall Europe Nuclear Energy GmbH in Brunsbüttel
Rückbau des Kernkraftwerkes Brunsbüttel technisch-logistische Herausforderungen für die Region Knut Frisch (Leiter der Anlage, li.) mit Dr. Rolf Koschorrek MdB
Im Jahr 1976 ging das Kernkraftwerk Brunsbüttel ans Netz. Das damalige Gemeinschaftsunternehmen von HEW und PreußenElektra war das erste Kernkraftwerk in Schleswig-Holstein und der erste Siedewasserreaktor in Deutschland. Seit 2007 produziert es keinen Strom mehr. Damals war es für
Sanierungs- und Wartungsarbeiten abgeschaltet worden. In diesem Zustand wurde es, inzwischen im Besitz des schwedischen Energiekonzerns Vattenfall als Betriebsführer und dem Preag-Nachfolger E.ON Kernkraft, eines der ersten Opfer der Energiewende. Ein Wiederanfahren ist unwahrscheinlich,
2030, 2035 könnten nach heutigem Kenntnisstand auf dem Gelände am Elbufer wieder Schafe weiden. „Der Rückbau eines Kernkraftwerks ist insgesamt sehr viel komplexer als die Montage beim Neubau“, sagt Knut Frisch. Der Leiter des KKB skizzierte bei einem Besuch des Wirtschaftsrates der CDU die Perspektive der Anlage.
Was bedeutet der Rückbau des Kernkraftwerkes für die Region? Antworten fanden die Teilnehmer im Vortrag von Knut Frisch
Knut Frisch, Leiter der Anlage Kernkraftwerk Brunsbüttel GmbH & Co. oHG, im Gespräch mit unserem Redakteur Wolfgang Buhmann Wann, Herr Frisch, glauben Sie, beginnt der Abriß? Das Kernkraftwerk Brunsbüttel befindet sich derzeit in der Nachbetriebsphase. Einen genauen Zeitplan für den Rückbau gibt es noch nicht – den können wir erst erstellen, wenn geklärt ist, wann zum Beispiel alle Brennelemente in Castoren verladen werden können und wann ein Endlager für schwachund mittelradioaktive Abfallstoffe zur Verfügung steht. Der Rückbau selbst erfolgt – nach Vorliegen der jeweiligen Genehmigungen – in mehreren Schritten: In einem ersten Schritt werden die
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Brennelemente aus dem Kernkraftwerk entfernt und dann die Kraftwerkskomponenten zurückgebaut. Anschließend können die Gebäudeteile abgerissen werden. Was wird mit dem strahlenden Material, dem bisher angefallenen schwachund mittelradioaktiven Abfall sowie aus den unverbrauchten Brennelementen? Abgebrannte Brennelemente werden in Castoren verladen und im Standortzwischenlager gelagert, bis ein Endlager für hochradioaktiven Abfall zur
Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Oktober 2012
Verfügung steht. Für schwach- und mittelradioaktive Abfallstoffe ist Schacht Konrad als Endlager vorgesehen. Frische, also noch nicht bestrahlte Brennelemente können in anderen Kernkraftwerken eingesetzt werden. Probleme gibt es also sowohl bei den Zwischen- und/oder Endlagerstätten als auch bei den Transportbehältern, den Castoren? Und die sind bislang ungelöst? Für die neue Generation der Transportbehälter liegt noch keine Zulassung vor. Es wird also einige Jahre dauern, bis ausreichend Behälter für die Brennelemente zur Verfügung stehen. Das Endlager Schacht Konrad für schwach- und mittelradioaktive Stoffe soll nach derzeitiger Planung frühestens ab 2019 genutzt werden können. Der Fertigstellungstermin ist in der Vergangenheit allerdings bereits mehrfach verschoben worden. Über ein Endlager für hochra-
PR-Beitrag
Badisches Weinhaus michael dioaktive Abfälle gibt es noch nicht einmal eine Standortentscheidung. Und wenn man die gesamte Anlage einfach so läßt, wie sie ist? Sie ist ja sicher… Sie meinen den sicheren Einschluß. Das ist eine Option, die wir prüfen. Allerdings würden wir einen direkten Rückbau bevorzugen. Eine Entscheidung ist unter anderem wegen der genannten Unsicherheiten noch nicht getroffen worden. Wird das Unternehmen den Rückbauantrag stellen, oder ist das Sache der Atomaufsicht? Der Betreiber stellt bei der Aufsichtsbehörde einen Antrag auf Rückbau. Wie schätzen Sie die Kosten ein? Das hängt von vielen Faktoren ab – unter anderem von der Frage, welche Option zum Tragen kommt, aber auch davon, wie schnell Schacht Konrad für schwach- und mittelradioaktive Abfälle zur Verfügung steht und wann ein Endlager für hochradioaktive Abfälle bereit steht. In Schweden steht der Rückbau der beiden Siedewasserreaktoren des Kernkraftwerks Barsebäck an, in Deutschland hat Vattenfall zwei Siedewasserreaktoren. Ein „Rückbauzentrum“ ist deshalb im Gespräch. Können Sie sich dieses – politisch wie wirtschaftlich – in Brunsbüttel vorstellen? Auch die Errichtung eines Rückbauzentrums ist eine Option, die wir zur Zeit prüfen. Es würde Arbeitsplätze und Technologie-Know-how für SchleswigHolstein bedeuten. Die mit dem KKW Brunsbüttel genutzten Höchstspannungsübertragungsleitungen bleiben ja bestehen. Können Sie sich für diese im Rahmen des Energiewendekonzepts eine neue Nutzung, die auch der Stärkung des Industriestandortes Brunsbüttel zugute kommt, vorstellen? Wir brauchen die Übertragungsleitungen auch noch für unser Gasturbinenkraftwerk, dessen Bedeutung vor dem Hintergrund der Energiewende und der Frage der Netzstabilisierung eher zunehmen wird.
„Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. Kommen Sie lieber gleich zum Fachmann für süddeutsche Weine“...
„Wir verkaufen keinen Wein, wir verkaufen Lebensgefühl“, so das Motto vom Badischen Weinhaus Michael ... und damit zum Durbacher Winzersohn Michael Danner, der ein Stück badische Weinkultur nach Hamburg brachte. Schon vor 12 Jahren öffnete Danner das Badische Weinhaus Michael in der Hansestadt, seit 2011 ist das Geschäft in der Großmannstraße im Stadtteil Rothenburgsort. Hier findet man das komplette Sortiment mit über 1.500 Weinen, Sekten und Edelbränden von 28 führenden süddeutschen Weinerzeugern. Eine Probierstube schließt direkt an das Lager in dem die begehrten Tropfen wie Raritäten aus den bekannten Renommierregionen liegen. Für den Geschäftszweig Betriebsfeiern hält Michael Danner einen besonderen Service parat: „Wenn Sie nicht wissen, was die Gäste konsumieren, liefert das Haus Wein und Sekt auch auf Kommission. Überzählige Flaschen nehmen wir im Originalzustand wieder zurück, berechnet wird nur der tatsächlich verbrauchte Wein“, so die Geschäftsleitung. Für Weihnachten und Geburtstage übernimmt das Weinhaus den kompletten Präsenteversand für Kunden und Mitarbeiter. Jährlich veranstaltet das Weinhaus Weinseminare zu bestimmten Themen. Folgende Termine stehen für dieses Jahr
noch an: Weinseminar mit „Spitzenweine Badens" (freitags, 26. Oktober und 30. November 2012) Beginn: 19.00 Uhr, Kosten EUR 30,00. Nur mal reinschauen, probieren und Raritäten entdecken kann man auf der großen Herbstweinprobe (19. bis 21. Oktober) mit allen Winzern oder auf der Frühjahrsweinprobe (19. bis 21. April 2013). Ob nun trocken, halbtrocken, lieblich oder süß, ob nun aus dem Markgräflerland, vom Bodensee, aus dem Breisgau, Kraichgau, Tauberfranken, Kaiserstuhl oder aus Württemberg, das vorgehaltene Sortiment namhafter Weinerzeuger lässt keine Wünsche offen. Die Weinhandlung ist eine schier unerschöpfliche Einkaufsquelle, zu Original Erzeugerpreisen wie bei Winzern ab Hof, und eben auch eine Fundgrube ausgefallener Tropfen. Bei Bedarf steht ein kompetentes Team zur individuellen Beratung bereit. Weitere Informationen: www.badischesweinhaus.de Großmannsstr. 70, 20539 Hamburg Telefon: 040-25 49 73 26 Bürozeiten: Montag bis Freitag 9-12 u. 14-17 Uhr Verkaufs- und Abholzeiten: Donnerstag/Freitag 9 - 18 Uhr, Samstag 10 - 13 Uhr Lieferservice an allen Tagen
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Mittagsgespräch der Sektion Schleswig/Flensburg am 20. August im Hause der EWS in Handewitt
MÖGLICHER ENERGIEERTRAG EINER SOLARSTROMANLAGE IN NORDDEUTSCHLAND unter Berücksichtigung von Einstrahlung, Temperatur und Windgeschwindigkeit im langjährigen Mittel
Performance Ratio von 0,75 ±
Leistungen der Photovoltaik für die Energiewende
Angenommene Bedingungen: – Modulausrichtung Süden – Modulneigung 30° – Verschattungsfrei
Gut 30 interessierte Mitglieder und Gäste folgten der Einladung zur EWS GmbH & Co. KG, einem der führenden Anbieter von Photovoltaik-Anlagen in
– optimale Zusammenstellung der Komponenten
Norddeutschland. Hauptthema der Veranstaltung waren die Kosten der Energiewende, insbesondere die Auswirkung der Einspeisevergütung für Solarstrom auf die EEG-Umlage und damit den Strompreis. Kai Lippert, Geschäftsführer und Gründer der EWS GmbH & Co. KG, räumte ein, daß die Vergütungssätze, die in den vergangenen Jahren für Solarstrom galten, mit ca. 2 Cent pro kWh einen spürbaren Anteil am heutigen Strompreis haben. Angesichts der positiven Auswirkungen, welche die Weltmarktführerschaft der deutschen Solarwirtschaft durch Steueraufkommen, Arbeitsplätze und Klimaschutz zeige, dürfe man den Zubau von Photovoltaikanlagen jetzt aber nicht übereilt ausbremsen. Lippert erläuterte weiter, daß die Vergütung mit 16-18 Cent pro kWh heute, nach der jüngsten Novelle des EEG für Solarenergie, niedriger liegt, als der
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Stromtarif für die meisten Verbraucher, was zusammen mit dem Anreiz für verstärkten Eigenverbrauch des selbst erzeugten Stromes die Höhe der EEGUmlage auf dem heutigen Niveau limitiert. „Die Photovoltaik bietet durch ihre natürlichen Leistungsprofile eine gute Kongruenz zur Kurve der Tagesverbräuche, d.h. die Stromspitzen zur Mittagszeit werden abgebaut, was den Börsenstrompreis senkt“, erklärte der Unternehmer, den die stetig sinkenden Preise für Solarmodule und der steigende Kostendruck im letzten Jahr zwang, die Zahl der angestellten Mitarbeiter von 150 auf 120 Personen zu reduzieren. Ausgleich bietet allerdings
Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Oktober 2012
Der Gründer und geschäftsführende Gesellschafter Kai Lippert, ESW GmbH & Co. KG erläuterte die veränderlichen Rahmenbedingungen und die jeweiligen Auswirklungen auf seine Branche
die jetzt plötzlich explodierende Nachfrage aus Dänemark, wo die Stromzähler bei einer Einspeisung zukünftig rückwärts drehen. Im Hinblick auf die Energiewende plädierte Lippert dafür, zunächst die Bioenergie zu flexibilisieren und das Verbrauchsverhalten besser zu steuern, bevor man einen Einsatz von Speichermedien fördere, die den Beitrag der
Erneuerbaren Energien in der Bilanz deutlich verteuern würde. Die anschließende Diskussion fiel deutlich zu kurz aus angesichts der politischen Konflikte, die die zurückliegende Förderung für die Zukunft noch mit sich bringt. Peter Quell jedenfalls merkte kritisch an, daß die Leistungsprofile der Solarenergie in der Winterzeit in SchleswigHolstein deutlich stärker von den Ver-
brauchsprofilen abweichen und damit ohne weiteres der Beitrag zur Energiewende begrenzt bleiben muß. Obgleich die Temperatur an diesem sonnigen Freitag Rekordwerte für 2012 erreichte, gab die anschließende Betriebsbesichtigung in wohltemperierten Räumen durchaus noch Raum für hitzige Debatten über den besten Weg für die Energiewende. BZ
Mitglieder und Gäste im Diskurs über den zukünftigen Beitrag der Solarenergie zu Gast bei der EWS GmbH & Co. KG
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Namen und Nachrichten
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75 Jahre Windpark – eine Zwischenbilanz Kaiser-Wilhelm-Koog. Fünf Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 7.400 Kilowatt stehen heute im Windenergiepark Westküste im KaiserWilhelm-Koog. Diese Anlagen, die das Ergebnis des zweiten Repowering von ursprünglich insgesamt 38 Windenergieanlagen sind, gaben im letzten Jahr 19 Millionen Kilowattstunden elektrische Energie in das Netz der SchleswigHolstein Netz AG ab. Rechnerisch können damit 5.430 Einfamilienhäuser mit CO2-freier Energie versorgt werden. Der Windpark war der erste. Vor 25 Jahren entstand er unter der Ägide der Vorgängerunternehmen von E.ON Hanse AG (Preußenelektra) und Vattenfall Europe Windkraft GmbH (HEW) sowie der Entwicklungsgsesellschaft Brunsbüttel und beherbergte damals die „Große Windkraftanlage GROWIAN“, die sich schnell als untauglich erwies, und 30 Windräder mit 1.000 Kilowatt Leistung erbrachte. Ein gewaltiger Fortschritt. Am 24. August, exakt auf den Tag nach der Grundsteinlegung, wurde das Jubiläum gefeiert. „Mit dem Windpark haben wir 1987 ein gutes Stück Pionierarbeit für die Entwicklung der Windenergie geleistet und so den Grundstein für die heutige Energiewende gelegt“, sagte E.ON-Hanse-Chef Hans-Jakob Tiessen. Während vor 25 Jahren nur etwa 30 Kraftwerke Strom produzierten, sind es inzwischen 35.000 „dezentrale“, also kleine und kleinste Anlagen, die Strom in das E.ONNetz einspeisen. Zusammen bringen sie es auf eine Leistung von über 4.000 Megawatt. Unter ihnen sind knapp 2.400 Windräder mit zusammen 2.600 Megawatt Leistung.“ Die Windenergie in Schleswig-Holstein sei ein ganz entscheidender Faktor für das Gelingen der Energiewende in Deutschland, sagte die Staatssekretärin im Energiewendeministerium, Ingrid Nestle. „Onshore-Wind ist gleichzeitig regionaler Wirtschaftsmotor, Klimaschützer und Billigmacher der Energiewende.“ Tiessen und der Landrat des Kreises Dithmarschen, Dr. Jörn Klimant,
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Windräder in Schleswig-Holstein: vor 25 Jahren gewöhnungsbedürftig, heute für uns unverzichtbarer Energiespender
warnten aber auch vor einem unkontrollierten Ausbau der Windenergie. Schon heute seien die Netze nicht mehr in der Lage, Strom im Wert von 20 Millionen Euro aufzunehmen. Dementsprechend müßten die Anlagen abgeregelt werden. Die Tendenz sei überdies stark steigend. Die Akzeptanz der erneuerbaren Energien beim Bürger – „der letztlich die Zeche zahlt“ – drohe damit zu kippen. „Die Entkoppelung
von Anlagenbau und Netzausbau war ein Fehler“, sagte Tiessen. Ihn gelte es genauso zu korrigieren wie die einseitige Belastung der Verbraucher in den windstarken Regionen. Eine Fehlentwicklung sei auch die überproportionale Förderung der Photovoltaik. Auf sie entfällt 25 Prozent der Förderung, aber sie trägt lediglich zehn Prozent der alternativen Energieerzeugung bei. WB persönliche Mitgliedschaften seit 2002
Schleswig-Holstein lebt die Energiewende
Windenergie (BWE) begrüßt das Engagement der Bürger und der Landesregierung, welche die Energiewende anpacken wollen und sich ambitionierte Ziele stecken. Wenn das Ziel „300 Prozent Erneuerbar“ erreicht werden soll, kommt dem Netzausbau, der in der Vergangenheit deutlich vernachlässigt wurde, besondere Bedeutung zu. Hier politisch mehr Druck aufzubauen und die Energiewende nicht den Netzbetreibern zu überlassen, sei eine gemeinschaftliche Herkulesaufgabe. Zwischenzeitlich ist die Windenergie an Land eine der günstigsten unter allen Erneuerbaren. Im Jahr 2012 liegen die gesamtgesellschaftlichen Kosten einer Kilowattstunde dieser Form der CO2-freien Energieerzeugung nur noch bei 8,1 Cent/kWh; würde man vermiedene Brennstoffimporte und staatliche Förderungen bei den konventionellen Energieträgern einpreisen, betragen die Kosten für Braunkohle zum Beispiel 15,6 Cent/kWh. Dies hat eine vom BWE initiierte Studie ergeben. WB persönliche Mitgliedschaft seit 2010
In Schleswig-Holstein wird es besonders deutlich: Hier ist die Windenergie das Rückgrat der Energiewende. Mehr als 3.200 Megawatt Leistung sind im Land zwischen den Meeren installiert. Innerhalb der nächsten beiden Legislaturperioden soll sich dieser Wert verdreifachen. Damit bleibt Schleswig-Holstein wie in der Vergangenheit auch in Zukunft Stromexportland. Die größte Chance ist dabei die Onshore-Windenergie. Insbesondere an der Westküste, wo sich das Modell der Bürgerwindparks etabliert hat, wird der größte Zubau erwartet. Hier ist auch die Akzeptanz am höchsten – nicht zuletzt wegen der attraktiven Beteiligungsmodelle für Anwohner und finanziellen Anreize für Kommunen. In Nordfriesland wirbt selbst die Tourismusbranche mit Standortvorteilen und Wertschöpfungsfaktoren. Eine „100Prozent-Erneuerbar-Region“ lockt zusätzliche Gäste an. Der Bundesverband
Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Oktober 2012
N E U E S AU S D E M M I TG L I E D E R K R E I S
Stadtwerke Barmstedt geben beim Glasfasernetz Gas Barmstedt. Fred Freyermuth, Chef der Stadtwerke Barmstedt, wiederholt sich gern: „Nach meiner Überzeugung ist es nur eine Frage der Zeit, bis Glasfaser so wichtig sein wird wie der Strom- und Wasseranschluß.“ Mit dieser Perspektive investiert das Unternehmen sechs Millionen Euro in ein schnelles Glasfasernetz in der südholsteinischen Kleinstadt und ihrer näheren Umgebung. Demnächst soll auch die Industriestadt Elmshorn entsprechend eingebunden werden. Mehr und mehr stellt sich nämlich heraus, das Unternehmen ihre Standortwahl von dem Vorhandensein einer solchen Datenautobahn abhängig machen. Aber auch Privathaushalte machen sich vermehrt ihren Komfort zu Nutze. Bis zum Sommer 2014, ist sich Freyermuth sicher, wird in Barmstedt
das „Zeitalter der Lichtgeschwindigkeit“ anbrechen. Dann sollen in allen Teilen der Stadt leistungsfähige 50-Mbit-Verbindungen zur Verfügung stehen, die die Stadtwerke-Tochter Stadtnetze Barmstedt GmbH unter der Marke „XityLight“ derzeit installiert. Die Kunden können unter zahlreichen, nach dem persönlichen Bedarf aufgeschlüsselten Angebotspaketen wählen. Und sie greifen zu. Unmittelbar nach Bekanntgabe des Projekts waren bereits knapp 1.000 der 3.500 Gebäude in der Schusterstadt am Rantzauer See mit Leerrohren angeschlossen worden. Etwa 200 Kunden nutzten bereits im zurückliegenden Monat die schnellen Leitungen. Andere Stadtwerke gehen vergleichbare Wege; sie kaufen aber die Leistungen anderer Anbieter ein. In Barmstedt befindet sich das gesamte Know-how bis hin zum Vertrieb und zum Service bei den örtlichen Stadtwerken. WB Firmenmitgliedschaft seit 2011
E-COLLECTiON bietet nun auch eAutos an Lübeck/Hamburg. E-COLLECTiON, Mitglied im Wirtschaftsrat Hamburg und Schleswig-Holstein, erweitert sein Produktportfolio um das eAuto. In enger Kooperation mit Athlon Car Lease, einem der führenden Leasingunternehmen im Bereich der Elektromobilität wird E-COLLECTiON in Zukunft fast alle eAutos anbieten, die es auf dem europäischen Markt gibt. Carsten Classen/Athlon hebt die Ganzheitlichkeit des Portfolios hervor: „Wir haben die neuen Mobilitätslösungen, die der Klimawandel erfordert: Fullservice-Leasing und ein Fuhrpark-Management, das das Wunschmodell ermöglicht. Dabei erhält der Kunde alles aus einer Hand.“ Step bystep wird das Team von E-COLLECTiON alle Hersteller temporär präsentieren und Testfahrten mit den jeweiligen eAutos organisieren. WB Firmenmitgliedschaft seit 2010
ELWE Technik für regenerative Energien!
Stadtwerker am Werk: Richard Gude (li.) und Peter Breuel beim Verlegen des Glasfaserkabels in Barmstedt
Cremlingen. Auf das 60-jährige Bestehen blickt die ELWE Technik GmbH zurück. Das weltweit operierende Unternehmen agiert als Systemlieferant für schlüsselfertige Fachraumeinrichtungen und aufeinander abgestimmte Produktlinien aus eigener Entwicklung und Fertigung für die Aus- und Weiterbildung im technischen Bereich. Das Leistungsspektrum reicht von der Entwicklung und Fertigung von Experimentiergeräten und komplexen Versuchsanlagen bis zur Planung und Einrichtung schlüsselfertiger Schulungsräume, Labore, Ausbildungsstätten und Hochschuleinrichtungen. Alle Trainingssysteme werden ergänzt durch eine ausgereifte „Teachware“. Trainingseinheiten im eigenen Haus oder beim Kunden vor Ort runden das Angebot ab. Dem steigenden Bedarf entsprechend sind seit kurzem Trainingssysteme für Photovoltaik, Solarthermie und Windkraft auf dem Markt. WB Firmenmitgliedschaft seit 2007
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N E U E S AU S D E M M I TG L I E D E R K R E I S
Über dem Bau leuchtet die Konjunktursonne Kiel. Zur Mitte des Jahres 2012 sieht sich die schleswig-holsteinische Bauwirtschaft auf der Sonnenseite der Konjunktur. Sowohl Auftragslage als auch Umsatz sind nach wie vor gut. In Bezug auf die Auftragsvorlaufzeiten (rund sechs bis acht Wochen) hat sich die Lage auf dem Niveau gefestigt. Innerhalb des Auftragskorridores im Jahresvergleich ist zwar eine gewisse Dämpfung für die gesamte Bauwirtschaft ablesbar, – für das Bauhandwerk stimmt das jedoch nur bedingt. Befeuert wird dies durch KFW Kreditanstalt für Wiederaufbau (rd. 60% der Aufträge im Hochbau sind Renovierungs- und Sanierungsarbeiten) und die hoffentlich weitere Finanzierung in mindestens gleicher Höhe, sagt der Hauptgeschäftsführer des Baugewerbeverbandes, Georg Schareck. Die Statistik zeigt auch, daß die gute Lage sich nur teilweise in mehr Arbeitsplätzen niederschlägt. Im Verhältnis zum Umsatzzuwachs steigen die Arbeitsplätze, ausgedrückt durch die Lohnsummenentwicklung, deutlich unterproportional. Dies indiziert im Wesentlichen zwei Gründe: Die gut zehnjährige „rezessive“ Phase der Marktanpassung der Bauwirtschaft (die Überkapazitäten der 90er Jahre wurden abgebaut) hat bekanntlich zu einem drastischen Abbau von Arbeitsplätzen geführt. In Schleswig-Holstein von rund 46.000 auf nunmehr (erholt) 22 Tausend. Die Unternehmen haben dies vorrangig im personalkostenintensivsten Bereich der unteren Lohngruppen gemacht und betriebswirtschaftlich veranlaßt, diese Kosten auf Subunternehmerfirmen verlagert. Die Technisierung von Arbeitsabläufen und die teilindustrielle Vorfertigung haben gleichfalls ein gutes Stück dazu beigetragen, daß hier Arbeitsplätze auch verloren gingen. Facharbeitermangel Statistisch und mit Blick auf die Altersstrukturen der Betriebsinhaber und leitenden Arbeitnehmern haben wir seit Jahren einen signifikanten Nachwuchsmangel. Denn die Ausbildungszahlen können diese rechnerische Lücke nicht
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schließen. Die kontinuierliche Werbung der Ausbildungsträger, die guten auch öffentlich kommunizierten Erfolge der Ausbildung im Bau (Vize-Europameister Zimmerer, mehrere Bundessieger im Leistungswettbewerb und durchweg gute Plazierungen in den Jahren), vor allem aber die positive Berichterstattung über die Bauwirtschaft haben wieder zu Interesse auch bei höheren Bildungsabschlußträgern geführt. WB persönliche Mitgliedschaft seit 2006
Positives Investitionsklima im Norden Kiel. In Schleswig Holstein sind die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) tendenziell positiver gestimmt als Unternehmen im übrigen Deutschland. „Das ist aus unserer Sicht das wichtigste Ergebnis des neuen ’HVB UnternehmerReports Schleswig Holstein 2012‘. Insbesondere der von der Konjunktur beeinflußte Indikator Kreditverfügbarkeit wird in Schleswig Holstein besser als im Deutschlanddurchschnitt beurteilt,“ faßt Andreas Steuck, Niederlassungsleiter Schleswig-Holstein, Kleine und Mittlere Unternehmen, die Ergebnisse bei der erstmaligen Vorstellung des „HVB UnternehmerReports Schleswig Holstein“ zusammen. Jedes fünfte kleine und mittlere Unternehmen der Region, nämlich 20 Prozent, glauben, daß sich die Kreditverfügbarkeit in den kommenden zwölf Monaten verbessern wird. In Deutschland sind dies nur elf Prozent. Erschwerte zukünftige Kreditbedingungen erwarten 22 Prozent der KMU in Schleswig Holstein, hier liegt der Referenzwert bei 27 Prozent für Deutschland. Der zweite gemessene und von der Konjunktur beeinflußte Indikator zur wirtschaftlichen Lage, der Investitionstrend, liegt in Schleswig Holstein ebenso auf einem höheren Niveau als im Rest der Republik. Die Quote der KMU mit einem wachsenden oder stabilen Investitionsniveau in den letzten zwölf Monaten liegt mit 92 Prozent auf einem sehr hohen, überdurchschnitt-
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lichen Niveau. Der Anteil der Unternehmen mit einem Rückgang der Investitionen im selben Zeitraum befindet sich mit acht Prozent unterhalb des Deutschland-Wertes. „Die mittelständische Wirtschaft in Schleswig Holstein ist offensichtlich gut aufgestellt, agiert geschickt und schaut stabil und positiv in die Zukunft“, sagt Andreas Steuck. „Wir werden den Mittelstand der Region auch 2012 bei seinen Investitionsvorhaben umfänglich unterstützen und haben unsere Kreditpolitik auf Wachstum gestellt!“ Mit rund 16 Prozent verfügt die HypoVereinsbank über die höchste Eigenkapitalquote unter den deutschen Banken und ist damit nachhaltig lieferfähig. Der erstmals veröffentlichte HVB UnternehmerReport 2012 Schleswig Holstein ist eine umfangreiche Analyse der aktuellen Situation hiesiger mittelständischer Unternehmen. Er beruht auf einer Befragung von mehr als 3.500 kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland – davon erfolgte eine eigene Auswertung von 129 Unternehmen aus Schleswig Holstein. Berücksichtigt wurden mittelständische Unternehmen mit einer Größe zwischen 250.000 und 50 Millionen Euro Jahresumsatz. WB Firmenmitgliedschaft seit 1991
Julius Bär in Kiel auf stetem Wachstumskurs Kiel. Vor knapp zwei Jahren ist das Schweizer Bankhaus Julius Bär am Platz Kiel mit einer Filiale an den Markt gegangen. In dieser Zeit hat das Geldhaus 120 Kunden gewonnen. Die Büroräume am Schwedenkai wurden bereits erweitert; eine Aufstockung des sechsköpfigen Teams mit Seniorberatern befindet sich in der Planung. „Unser Ziel ist es“, sagt Bankdirektor Michael Schütz dem Wirtschaftsrat-Magazin, „das Banking ‚Made in Switzerland‘ auch im hohen Norden bekannt zu machen.“ Der Kern der Dienstleistung dreht sich im wesentlichen um die Vermögensverwaltung ab einer Anlagesumme von 500.000 Euro. „Wir kennen
N E U E S AU S D E M M I TG L I E D E R K R E I S unsere Kunden“, sagt Schütz, „wir wissen, was sie wollen. Wir wissen vor allem aber, was sie nicht wollen.“ Was ihn nach den gut 18 Monaten an dem für das Haus in seiner Struktur völlig neuem Platz besonders stolz mache, sei die hohe Weiterempfehlungsquote der Kunden. WB Firmenmitgliedschaft seit 2007
Nordakademie schafft Systemakkreditierung Elmshorn. Als eine der ersten Hochschule in Deutschland hat die Nordakademie die „Systemakkreditierung“ erhalten. Dieses Verfahren der Qualitätsbewertung kann eine Hochschule parallel zum üblichen „Hochschul-TÜV“ anstreben, indem sie ihr gesamtes Prozeß- und Qualitätsmanagement einer umfassenden Begutachtung durch lizensierte Akkreditierungsagenturen unterwirft. Im Erfolgsfall, wie bei der Elmshorner Nordakademie, kann die Hochschule künftig auf externe Programmakkreditierungen verzichten; sie erhält quasi eine „Lizenz zur Selbstakkreditierung“. Die damit verbundenen hohen Anforderungen zeigen sich auch daran, daß erst eine halbes Dutzend der bundesweit 400 Hochschulen die Voraussetzungen dafür erfüllt. Hierzu gehört – als erste Hochschule in der Nordhälfte Deutschlands überhaupt – die 1992 von Unternehmen gegründete private Fachhochschule Nordakademie. Besonders bemerkenswert: Das Verfahren konnte in nur zwölf Monaten abgeschlossen werden. Die Universität Mainz als erste systemakkreditiere Hochschule hatte hierfür fünf Jahre gebraucht. Ebenfalls ein herausragendes Ergebnis: Die Systemakkreditierung wurde ohne Auflagen ausgesprochen. Mit rund 1.400 Studierenden unter Beteiligung von 300 Kooperationsunternehmen gehört die Nordakademie zu den größten Privathochschulen in Deutschland. Ihr Kernangebot sind drei duale Bachelor-Studiengänge mit Abschlüssen in Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsingenieurwesen. WB persönliche Mitgliedschaft seit 2004
Eine Datenbank für temporäre Arbeitskräfte Bad Oldesloe. Unternehmen setzen immer mehr auf die innovative Kraft und das know-how von professionellen und engagierten Personaldienstleistern, nicht nur für den Einsatz von temporären Arbeitskräften, sondern auch, um flexible und gut qualifizierte, zukünftige Mitarbeiter zu gewinnen. Die AfA® Agentur für Arbeitsvermittlung GmbH hat hierzu 1996 ein Konzept entwickelt und ausgebaut, was nicht nur für Auftraggeber (Unternehmen) mehr als interessant ist, sondern sich immer mehr auch bei ihrer Klientel auf dem Bewerbermarkt auszeichnet. In ihrer eigens und speziell für ihre Bedürfnisse konzipierten Datenbank, befinden sich Bewerberkandidaten aus allen Berufsbereichen, mit meist zusätzlichen Qualifikationen. Durch die hohe Bereitschaft, Leistung zu erbringen, die Flexibilität, auch neue Wege zu gehen, und die Zuverlässigkeit des Einzelnen, wird das Konzept auch für weitere Entwicklungen tragfähig gestaltet. Mittlerweile wird von den Kunden nicht nur die „vermittlungsorientierte Arbeitnehmerüberlassung“ sowie die „Direktvermittlung“ erwartet, sondern als weiteres Standbein der „Einsatz von temporären Arbeitskräften“, die im Langzeiteinsatz Ihr Können unter Beweis stellen können. Nähreres unter: www.afa.de WB persönliche Mitgliedschaft seit 2003
Auf dem Weg zur Dämmung von Fahrbahngeräuschen Pinneberg. Viele Städte und Gemeinden streben nicht zuletzt aufgrund der EUUmgebungslärmrichtlinie in den nächsten Jahren den Einsatz lärmtechnisch optimierten Straßenkonstruktionen an. Die bisherigen Ansätze zur Reduzierung der Reifen-/Fahrbahngeräusche zielen auf die Optimierung der Eigenschaften der obersten Asphaltschicht ab. Seit Dezember 2010 läuft unter der Leitung der Hansa-Nord-Labor GmbH
Ingenieur- und Projektgesellschaft (Pinneberg) in Hamburg das Forschungsprojekt „Neuartige Konstruktionen mit geräuschmindernder Wirkung“. In ihrem Rahmen haben sich als weitere Partner die Berleburger Schaumstoffwerke, die Pinneberger Kemna Bau Andreae GmbH & Co. KG, die MüllerBBM GmbH (Planegg) und die RuhrUniversität Bochum zusammengefunden. Ziel des Vorhabens ist es, eine elastische Zwischenlage für Asphaltkonstruktionen zu entwickeln, durch deren Einsatz eine erhebliche Dämpfung der Reifen-/Fahrbahngeräusche erfolgt. Einen weiteren Beitrag zur Lärmminderung soll die Modifizierung des Asphaltes selbst leisten. Hamburg stellt dafür verschiedene Straßenabschnitte als Versuchsfelder zur Verfügung. Die entsprechenden Test sind Ende Juli zunächst in der Nansenstraße im Stadtteil Altona aufgenommen worden. WB Firmenmitgliedschaft seit 2009
Ehrenprofessor-Titel für Helling-Chef Riess
Heidgraben. Für aktive Zusammenarbeit und Unterstützung der Hochschule ist der Präsident der Helling GmbH (Heidgraben), Nathanael Riess, vom Hochschulrat der Staatlichen Technischen Universität Woronesh der Titel eines Ehrenprofessors verliehen worden. Die russische Hochschule eröffnet in diesem Jahr ein Schulungszentrum für die zerstörungsfreie Werkstoffprüfung und Diagnostik. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt mit dem schleswig-holsteinischen Unternehmen. Helling, 1863 als Handelsfirma gegründet, zählt zu den international führenden Spezialisten auf diesem Gebiet. WB Firmenmitgliedschaft seit 2009
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AU S D E M M I TG L I E D E R K R E I S
Das automatisierte Fahrtenbuch – eine echte Alternative! Eutin. Der Dienstwagen und das Fahrtenbuch – hoher Verwaltungsaufwand und Unsicherheiten bei einer Betriebsprüfung haben eine Kombination bisher weitgehend ausgeschlossen. Für Finanzämter muß die Dokumentation der Dienstfahrten lückenlos sein, andernfalls drohen Nachzahlung in beträchtlicher Höhe. Viele Arbeitgeber und Dienstwagen-Nutzer wählen daher lieber die teure Ein-Prozent-Regelung und umgehen die angeblichen Nachteile des Fahrtenbuches und nehmen finanzielle Einbußen in Kauf. Eine echte Alternative stellt das Automatisierte Fahrtenbuch dar, das die HPL Technology GmbH aus Eutin entwickelt hat. Das Automatisierte Fahrtenbuch unterstützt den Fahrer und auch den Fahrzeughalter entscheidend bei der notwendigen Dokumentation. Der Nutzer des Dienstwagens muß die Nachweise seiner Dienstfahrten und Fahrten von
Gaedertz-Schneider: 175 Jahre Partner der Agrarwirtschaft Groß Sarau. In diesem Herbst blickt der Assekuranzmakler Gaedertz-Schneider GmbH (Tüschenbek bei Groß Sarau/ Kreis Herzogtum Lauenburg) auf das 175-jährige Bestehen zurück. Unter der Leitung von Detlev Werner v. Bülow, Gunter Mengers und Henning Bracker hat sich das Unternehmen zu einem der führenden Spezialmakler für Risiken der modernen Land- und Forstwirtschaft in Deutschland entwickelt. Mit 40 Mitarbeitern in neun Zweigniederlassungen widmet es sich darüber hinaus der Betreuung von Industrieund Gewerbekunden. Die Unternehmensgeschichte geht zurück auf Wolfgang Gaedertz, Sproß einer alten Lübecker Kaufmannsfamilie, der 1887 in der Hansestadt die Firma Wolfgang Gaedertz Versicherungen gründete. Nahezu 100 Jahre später übernahm die aus dem Einzelunter-
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Das elektronische Fahrtenbuch der HPL Technology GmbH
der Wohnung zur Arbeitsstätte und zurück zeitnah, plausibel, lückenlos und nachvollziehbar dokumentieren Diese Anforderungen sind auch im Sinne des Arbeitgebers, der im Zweifelsfall Fahrten nicht eindeutig nachweisen kann und daher eine Nachzahlung an das Finanzamt zu befürchten hat. Neben anderen Anbietern hat die Eutiner HPL Technology GmbH ein solches Automatisiertes Fahrtenbuch entwickelt. Mit dem Automatisierten Fahrtenbuch ist eine solche lückenlose Dokumentation möglich. Jedes Fahrzeug ist mit einem leicht zu bedienenden Eingabeterminal ausgestattet. Vor Fahrtbeginn identifi-
nehmen erwachsene Gaedertz & Co. Das 1948 gegründete Kieler Schwesterunternehmen Friedrich Schneider, Versicherungsmakler Versicherungs- und Havariebüro. Seit 1994 ist Gaedertz – Schneider gemeinsam mit dem Hamburger Maklerhaus Gayen & Berns Homann GmbH Teil der bedeutenden inhabergeführten Versicherungsmaklergruppe GBH. Die Spezialisierung auf Großbetriebe der Land- und Forstwirtschaft begann Anfang der 80er-Jahre. Auf Initiative von Olaf v. Seebeck wurden innovative und umfassende Versicherungskonzepte, die in der gewerblichindustriellen Wirtschaft schon lange Standard waren, für den Agrarbereich entwickelt. So entstand 2003 mit dem Produkt „AGRIMA“ ein gebündeltes Versicherungskonzept, das zur wesentlichen Erweiterung des Versicherungsschutzes bei erheblicher Verringerung des Verwaltungsaufwandes führte. Damit entstanden richtungweisende Lösungen für die sich rasant verän-
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ziert sich der Fahrer mit einem persönlichen Transponder und wählt aus, ob es eine dienstliche oder eine private Fahrt ist, oder ob er von der Wohnung zur Arbeit fährt. Das System erkennt mittels GPS den genauen Standort und überträgt ihn zusammen mit den Fahrerdaten per Mobilfunk an einen Server. Dabei übernimmt das System den Kilometerstand automatisch von der vorherigen Fahrt. Sollte sich das Fahrzeug in einem Funkloch befinden, speichert das System die Daten und überträgt sie, sobald wieder eine Verbindung besteht. Am Ziel angekommen, gibt der Fahrer lediglich den End-Kilometerstand ein und beendet seine Tour. Ergänzende Daten, wie den Grund der Fahrt, kann der Fahrer entweder am Terminal eingeben oder später im Internet ergänzen. Sollte er sich geirrt haben und nachträglich manuell eine Änderung vornehmen, dokumentiert das Computerprogramm diese Ergänzung. Somit ist eine nachvollziehbare Dokumentation gewährleistet. WB persönliche Mitgliedschaft seit 2011
dernden Strukturen in der Agrarwirtschaft. Regional ergaben sich neue Märkte und Möglichkeiten, die zu einer beträchtlichen Expansion des Unternehmens führten, durch die deutsche Wiedervereinigung 1990. WB Firmenmitgliedschaft seit 1992
3 neue Notare in der Sozietät Lauprecht Kiel. Drei Mitarbeiter der Kieler Sozietät Lauprecht Rechtsanwälte/Notare sind in diesem Jahr zu Notaren ernannt worden: Dr. Knut Weigle (Fachanwalt für Arbeitsrecht und Medizinrecht), Johannes Ruppert (Fachanwalt für Steuerrecht) sowie Dr. Frank Martens (Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht und Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz). Damit sind in der Kanzlei jetzt sieben Notare in Kiel sowie ein weiterer in Itzehoe tätig. WB Firmenmitgliedschaft seit 1978
Neues aus dem Landesverband
... IM ÜBRIGEN oHG, einen neuen Sprecher gewählt. Weiterhin im Vorstand bleiben die Herren Peter Albers, Karsten Evers und Hans Helmut Schramm. Ein ganz besonderer Dank gilt Karl-Heinrich Buhse, der nach 30 Jahren Mitwirkung aus dem Vorstand ausscheidet.
■ Der Landesvorstand hat Florian Friedel, Geschäftsführer HELIOS Klinikum Schleswig GmbH in den Landesvorstand kooptiert.
■ Der Landesverband bereitet die Gründung einer Landesfachkommission Immobilienwirtschaft vor. An einer Mitwirkung interessierte können mit der Landesgeschäftsstelle Kontakt aufnehmen.
■ Die Sektion Dithmarschen hat mit Knut Frisch, Leiter der Anlage des Kernkraftwerkes Brunsbüttel GmbH & Co
■ Der Verein Kiels gelehrtes Erbe e.V. hat anläßlich des 120-Jährigen Firmenjubiläums der Kanzlei Lauprecht und
Dr. Bertram Zitscher Landesgeschäftsführer
Visualisierung: Gisbert-K. Jungermann
Florian Friedel
Partner eine Spende von 10.000 Euro erhalten und mit Unterstützung der Hausbesitzerzeitung und den Kieler Nachrichten zu Spenden für die Wiedererrichtung der vier Philosophen im neu gestalteten Kieler Schloßpark aufgerufen.
Sieht so der Kieler Schloßpark in Zukunft aus?
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Vorschau Landesverband Schleswig-Holstein / Impressum
V E R A N S TA LT U N G S V O R S C H A U 05. Oktober 2012 · Itzehoe Dr. Rolf Koschorrek MdB Mitglied im Gesundheitsausschuß des Deutschen Bundestags „Die Finanzierung des deutschen Gesundheitssystems – aktuelle Herausforderungen und zukünftige Lösungsmöglichkeiten“ 12. Oktober 2012 · Kiel Gert Meyer, ehemaliger Dezernent für Finanzen, Kultur, Ordnung, Bürgerangelegenheiten und Abfallwirtschaft der Landeshauptstadt Kiel, Kandidat zur Wahl des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt Kiel „Führen durch Kompetenz: solide Finanzen, moderne Bildung und attraktive Bedingungen für den Standort Kiel“ 24.- 27. Oktober 2012 Russland/Kaliningrad Junger Wirtschaftsrat Delegationsreise mit ausgewählten Gästen, u.a. Hansebüro Kaliningrad, deutsch-russiche Handelskammer, Gebietsregierung, russisch-orthodoxe Kirche, Königsberger Expreß, verschiedene Betriebe, Gespräche mit jungen Abgeordneten, deutschen Investoren und russischen Unternehmern 31. Oktober 2012 · Bargteheide Stormarner Wirtschaftsforum Minister Reinhard Meyer,
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie des Landes Schleswig-Holstein Gero Storjohann MdB, Mitglied im Verkehrsausschuß Deutscher Bundestag N.N. Unternehmer (Spedition) Moderation: Rolf Rüdiger Reichardt, Vorstandsmitglied Sektion Stormarn „Wird Schleswig-Holstein als produktions- und Logistikstandort abgekoppelt?“ 06. November 2012 · Kiel Georg Jungen, Geschäftsführer MVK – Müllverbrennungsanlage Kiel GmbH & Co. KG „Müllverbrennungsanlage als Teil der modernen Abfallwirtschaft“ 09. November 2012 · Schwarzenbek Klaus Schlie, Präsident SchleswigHolsteinischer Landtag „Schleswig-Holstein nach der Wahl – Bericht aus dem Parlament“ 21. November 2012 · Lütjenburg Sektion Plön / Ostholstein Mitgliederversammlung / Wahl des Vorstands
lung – Perspektiven am Standort Schleswig-Holstein“ 22. November 2012 · Bad Oldesloe / Schloß Blumendorf Sektion Stormarn Mitgliederversammlung / Wahl des Vorstands 22. November 2012 · Bad Oldesloe / Schloß Blumendorf Hofbesichtigung / Biogasanlage Martin Freiherr von Jenisch „Perspektiven von Biogas für den Energiemix“ 26. November 2012 · Rendsburg Hafenbesichtigung Rendsburg Port Frank Schnabel, Geschäftsführer Brunsbüttel Ports GmbH 11. Dezember 2012 · Kiel Peter Beckmann, Geschäftsführer der KiWi GmbH „Herausforderungen an den Standort Kiel“ 05. März 2013 · Kiel Sven Möllemann, Inkassobetreuung / Vertrieb, Creditreform Kiel Isert GmbH „Basel III“
21. November 2012 · Lütjenburg Betriebsbesichtigung Friedhelm Klingenburg, Geschäftsführer Merz Dental GmbH „Industrielle Fertigung und EntwickÄnderungen vorbehalten
IMPRESSUM Herausgeber, V.I.S.d.P.: Wirtschaftsrat der CDU e.V. Landesverband Hamburg Conrad Seiffert (Sei) Landesgeschäftsführer Colonnaden 25/II. Stock 20354 Hamburg Tel.: 040-30 38 10 49 Fax: 040-30 38 10 59 E-Mail: LV-HH@wirtschaftsrat.de Landesverband Schleswig-Holstein Dr. Bertram Zitscher (BZ) Landesgeschäftsführer Kleiner Kuhberg 2-6 - 46, 24103 Kiel Tel.: 0431-67 20 75 Fax: 0431-67 20 76 E-Mail: LV-S-H@wirtschaftsrat.de www.wirtschaftsrat.de
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Redaktion: Dr. Manfred Hermann (He) Dr. Christina Arndt (CA) Wolfgang Buhmann (WB) Ehrhard J. Heine (EJH) Simone Niekammer (Ni) Nicole Weich (We) Bildnachweis: nicht gesondert gekennzeichnete Bilder WR-Archiv Erscheinungsweise: 4 x pro Jahr
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Das nächste Heft erscheint im Dezember 2012 mit dem Schwerpunktthema Energie.
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