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NACHRUF NORMAN NAWE

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HOLSTEIN U19

HOLSTEIN U19

Eine große Stimme des Sports

Die KSV trauert um Norman Nawe, der am 24. September im Alter von nur 50 Jahren verstarb

Eine große Stimme des Sports in Schleswig-Holstein ist für immer verstummt. Norman Nawe, seit Norman Nawe war 28 Jahre für den NDR aktiv. fast drei Jahrzehnten einer der bekanntesten Hörfunkreporter des NDR im Norden, erlag im Alter von nur 50 Jahren am 24. September den Folgen einer schweren Krankheit.

Wer Sportfreund in Schleswig-Holstein ist, konnte sich ihm kaum entziehen. Ob es Handball oder Fußball war, ob Champions League, Bundesliga oder Oberliga, ob Konferenz, Kurzeinblendungen oder Vollreportage – mit markanter Stimme, großem Fachwissen und vor allem mit unbändiger Leidenschaft für das, was er selbst auf dem Spielfeld sah, machte er die wichtigen Momente großer Spiele auch für den Zuhörer so erlebbar, als wäre man nicht vor dem Radio, sondern mittendrin im Geschehen. Er gehörte zu den unverwechselbaren Reporterpersönlichkeiten, die man schon nach wenigen Sätzen erkannte. Wollte man Werbung für das Medium Rundfunk machen, sollte man dafür Norman Nawes Reportagen großer Sportmomente nutzen. Diese bleiben für immer. Es war nicht allein das Talent für die Sprache und die Beschreibungen, die Norman Nawe dabei so unverwechselbar machten. Es war vor allem seine Begeisterung für den Sport, und dabei insbesondere für den Fußball. Der gebürtige Kieler spielte selbst in der Jugend für die KSV Holstein und in der Verbandsliga als Torhüter für den Wiker SV. Wichtiger aber noch: Norman Nawe war Fußball-Fan im besten Sinne dieses Wortes. Seit er von 1979 an mit seinem Bruder Patrick regelmäßiger Gast im Holstein-Stadion war, ließ ihn das Erlebnis Stadion nicht mehr los. Seine Hingabe galt dabei Holstein ebenso wie Hannover 96 und der schottischen Nationalmannschaft. Ohne die Fähigkeit zu sachlichen Beschreibungen zu verlieren, wenn sie benötigt wurden, fi eberte der Privatmann Norman Nawe bei Spielen „seiner“ Mannschaften mit allen Emotionen mit. Begeisterung wie Enttäuschung, Lob oder Kritik – wer ihm zuhörte, konnte in jedem Fall sicher sein, dass seine Berichte immer auch von Fairness getragen waren.

Auf eigene Faust machte er sich 1990 als 17-Jähriger auf zur WM nach Italien, um einen der begeisternden Auftritte Kameruns mitzuerleben. Seinen 18. Geburtstag verlebte er dabei dann in Rom, als Deutschland Fußball-Weltmeister wurde. Seine Freude am Reisen, die ihn insbesondere mit den Schotten regelmäßig in verschiedene Städte Europas führte, machte es ihm auch anschließend leicht, Aufträge für weit entfernte Auswärtsspiele als besonders schöne Abwechslung anzunehmen. Sich im Kollegen- oder Freundeskreis bei langen Bahnfahrten (und nach dem Spiel einem Bier) über die Welt (des Sports) auszutauschen, war ihm dabei immer eine besondere Freude. Er war immer ein kompetenter, aufmerksamer und anregender Gesprächspartner. Sein profundes Wissen über den Fußball war ebenso beeindruckend wie seine Neugier, wenn es etwas Neues zu erfahren galt.

Aus seinem Kollegenkreis heraus erlebte er auch Ausfl üge in die Welt des schriftlichen Wortes. Norman Nawe war einer der Autoren der Chronik zum 100-jährigen Jubiläum der KSV Holstein, verfasste mit seinem Bruder Patrick ein Buch zum Kieler Zweitliga-Aufstieg und war selbstverständlich auch Teil der Gruppe, die bereits seit einiger Zeit ein großes Werk zum 125. Geburtstag der Störche in drei Jahren vorbereitet. Auch in diesem Kreis wird er mit seiner ruhigen und ausgleichenden, aber immer auch klaren Haltung eine große Lücke hinterlassen.

Wir trauern mit seiner Lebensgefährtin, den beiden Kindern und der gesamten Familie um einen großartigen Sportreporter, vor allem aber um einen wunderbaren Menschen!

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