Schweizerische Weinzeigung

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Aus Liebe zum Wein. Seit 119 Jahren. Aus g a be 02 — F e brua r 2012

Ein französischer Baron, ein Schweizer Winzer, ein smarter Deal

Monsieur Martin mysteriös REINHOLD MESSNER Sportlich tritt er kürzer, dafür hat er die Liebe zum Weisswein entdeckt

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WEINIMPORT: DIE 50 GRÖSSTEN SCHWEIZER HÄNDLER Lidl und Aldi auf der Überholspur

PAUL LIVERSEDGE Pinot-Liebhaber, Weinhändler und Master of Wine

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Die einzigartige Sammlung italienischer Meisterweine.

Azelia

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Inh a lt | Editor i a l

AuSGAbe 2 | 2012 WAS WIR IHnen IM FebRuAR bIeTen

Weiss Was hat Weinautor Jens Priewe im Rückblick aufs vergangene Jahr erschreckt? Dass er plötzlich mehr Weisswein als Rotwein trinkt. Worüber hat sich der Südtiroler Bergsteiger und Rotweinliebhaber Reinhold Messner gewundert? Dass er die Liebe zum Weisswein entdeckt hat. Dank Winzer Martin Aurich, der ihm im Vinschgau einen Musterbetrieb aufgebaut hat. An dessen Riesling von Castel Juval misst sich in Italien, wer mit dieser Sorte die Nase vorn haben will. Weissweine sind in dieser Ausgabe ein gewichtiges Thema. Von Nadine Saxer haben wir den erfrischenden Sauvignon blanc «Création Nadine» verkostet. Von Larissa Kuonen den Lafnetscha – einen Wein aus der weissen Oberwalliser Sorte, der nicht allzu jung getrunken werden sollte und deshalb Laf-ne-nit-scho heisst: Trink-nä-no-nit. Weinweltbekannt ist Patrick de Ladoucette für seine Weissen von der Loire, jene aus dem Waadtland (Mont le Vieux) kennt man noch weniger. Dass der französische Baron in aller Stille sein Wein-Portfolio um Roberto Guldeners Toskana-Gut Terrabianca bereichert hat, wissen wir erst seit kurzem. In Radda, bei seinem ersten Auftritt, hatte er sich als Westschweizer Geschäftsmann, als Monsieur Martin aus Lausanne, ausgegeben, und Guldener hatte keine Ahnung, um wen es sich bei seinem Besucher wirklich handelte. Was hat sich seither auf Terrabianca getan? Baron Patrick de Ladoucette liess Weissweinreben pf lanzen. Wolfram Meister, Herausgeber

Impressum Herausgeber | Wolfram Meister Verlag Schweizerische Weinzeitung Grubenstrasse 11, Postfach, 8045 Zürich www.schweizerische-weinzeitung.ch Abonnements | Christine Piontek Meister, Fon: 055 264 11 26 Mail: abo@schweizerische-weinzeitung.ch Preise | Jahresabonnement Fr. 111.–/€ 99,– (10 Ausgaben) Zweijahresabonnement Fr. 200.–/€ 180,– (20 Ausgaben) Anzeigen | Brigitte Minder, Fon: 044 450 44 12 Mail: verlag@schweizerische-weinzeitung.ch Redaktion Schweizerische Weinzeitung Verantwortlich für den Inhalt zeichnen: Wolfram Meister: wolfram.meister@schweizerische-weinzeitung.ch Stefan Keller: stefan.keller@schweizerische-weinzeitung.ch Mitarbeiter dieser Ausgabe | Ivan Barbic, Frieder Blickle (Foto), Dani Boschung (Foto), Hanspeter Eggenberger, Max Galli (Foto), Thomas Humm (Lithografie), Florian Jaenicke (Foto), Helge Jepsen (Illustration), André Kunz, Carsten Raffel (Infografiken), Peter Rigaud (Foto), Steven Rothfeld (Foto), Ulrich Sautter, Marianne Sievert (Korrektorat), Hans-Peter Siffert (Foto), René Zimmermann Gestaltung | Jürgen Kaffer, Bettina Rosenow Sibylle Kammerer (Reinzeichnung) Druck und Versand Schweizerische Weinzeitung Südostschweiz Presse und Print AG, Postfach 508, 7007 Chur Titelillustration | Helge Jepsen

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04 Neue Weine Lafnetscha von Larissa Kuonen. «Meta» und «Ulysses» von Andrea Davaz. Charakterweine von Nadine Saxer und Stefan Gysel. Rugby-Weine von Claude Fonquerles Domaine de l’Oustal Blanc. Fabio Chiarelottos Schmuckstücke von Montepeloso. Claudy Claviens Walliser Weine. Klare Klettgauer von Markus Ruch. Wuchtige Manduria-Weine von Gianfranco Fino 13 Neue Destillate Peter Rüttimanns Raritäten von alten, seltenen Hochstammbäumen 14 Monsieur Martin mysteriös Der smarte Baron Patrick de Ladoucette stellte sich bei seinem ersten Besuch auf Roberto Guldeners Weingut in der Toskana als Westschweizer Geschäftsmann vor, als Monsieur Martin aus Lausanne. Die Geschichte des Terrabianca-Deals, der ganz im Stillen über die Bühne gebracht wurde 22 Wein-Presse Was die Anderen schreiben

das journal 23 Weinimport: Die 50 grössten Schweizer Händler Nach dem Rekordjahr 2010 sank der Weinimport 2011 total um 5,3 Millionen Liter (rund – 3 %). Weisswein legte zu (+ 3,6 %), Rotwein verlor (– 4,7 %). Die beiden Marktleader Coop und Denner führten deutlich weniger Wein ein. Lidl und Aldi legten zu und stiessen erstmals unter die 10 grössten Importeure vor. Der Anteil der vier Grossverteiler an Direktimporten bleibt mit rund 44 Prozent stabil

28 Gute Weinhandlungen Das klassische Weinland Frankreich und Pinots aus Neuseeland bringen Paul Liversedge zum Schwärmen. Für die Vermarktung seiner Weine hat der Master of Wine und Inhaber von Real Wines ein paar originelle Ideen entwickelt 31 Bordeaux 2003 Aufgrund der klimatischen Bedingungen wurde der Bordeaux-Jahrgang 2003 seinerzeit mit sehr viel Vorschusslorbeeren bedacht. Wie präsentieren sich die Weine aus dem Hitze-Jahr heute? 34 Reinhold Messner Als erster Mensch bestieg Reinhold Messner alle 14 Achttausender dieser Erde, ohne Sauerstoff. In seiner Heimat Südtirol tritt er – sportlich – etwas kürzer. Dafür hat er die Liebe zum Weisswein entdeckt. Dank dem Berliner Martin Aurich, der ihm im Vinschgau einen Musterbetrieb aufgebaut hat 40 Furioser Abgang 17 Jahrgänge Cabernet Sauvignon Eisele Vineyard von Araujo Estate 42 Index Who’s who im Februar-Heft. Alle Weine, alle Personen auf einen Blick

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Neue Weine

NEFTENBACH, HALLAU, LANGUEDOC, MAREMMA, MIÈGE, ABRUZZEN, KLETTGAU SAXER, GYSEL, OUSTAL BLANC, MONTEPELOSO, CLAVIEN, MONTI, RUCH

Lafnetscha von Larissa Kuonen Die junge Önologin Larissa Kuonen führt in dritter Gene­ ration die 1979 gegründete Kellerei Gregor Kuonen in Sal­ gesch. Das Sortiment umfasst nicht weniger als 50 Weine. Weniger Bekanntes haben wir verkostet und bewertet. Schon als kleines Mädchen träumte Larissa Kuonen davon, einmal in die Fussstapfen von Vater François und Gross­ vater Gregor, dem Firmengründer, zu treten. Die Berufs­ wahl stand entsprechend früh fest. An der Ingenieurschule von Changins absolvierte Larissa Kuonen schliesslich das Studium als Ingenieur Önologin FH. Und seit zweieinhalb Jahren kann sie ihren Traumberuf im familieneigenen Caveau de Salquenen leben. i b

2010 LAFNETSCHA LA TRADITIONNELLE Gregor Kuonen, Caveau de Salquenen, Salgesch 100 % Lafnetscha, weisse Oberwalliser Sorte; sollte nicht zu jung getrunken werden, deshalb der Name Laf-ne-nit-scho (Trink-nä-no-nit) Mitteldichte strohgelbe Farbe. Intensive Nase, Zitrusaromen, Kräuter, Feuerstein. Im Gaumen füllig im Antrunk, sehr intensive Frucht mit

gewisser Komplexität, Grapefruit, Zitrus, Kräuter, Alkohol und Säure im Gleichgewicht, mit leichter Restsüsse, zerfliesst ein bisschen im Gaumen, etwas herb im recht langen Abgang, entsprechend etwas rustikal. Eine gelun­ gene Version der raren Rebsorte Lafnetscha, die aromatisch und stilistisch an einen Heida erinnert, aber nicht ganz dieselbe Ausgewogenheit und Klasse hat. 16 / 20 trinken –2015

2010 ARKADIS VIEUX SALqUENEN Gregor Kuonen, Caveau de Salquenen, Salgesch Lafnetscha, Petite Arvine, Ermitage (Marsanne) Mitteldichte, zitronengelbe Farbe. Mittelintensive Nase, florale Aromen, Birnen. Fülliger Gaumen, weiche Textur, leichte Restsüsse, präsente, gut eingebunde­ ne Säure, intensive und komplexe Aromatik, Holz schon recht gut eingebun­ den, Vanille, reife Birnen, Pfirsich, auch mineralisch,

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Fotos: Derisbourg Dominique, Montreux; Siffert/weinweltfoto.ch

Kleine Weinprobe im Kuonen-Keller: Önologin Larissa Kuonen probiert die Rotweine des aktuellen Jahrgangs.

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Andrea Davaz: zwei neue Weine zum 15-jährigen Bestehen von Salis Wein. sehr dicht, ausgewogen und mit langem Abgang. Ein vielversprechender Weisswein mit Potenzial. 17 / 20 2012–2016 2010 HEIDA GRANDMAîTRE Gregor Kuonen, Caveau de Salquenen, Salgesch 100 % Heida (Païen) Helles Goldgelb, leicht trüb. Mittelintensive, fruchtige Nase, komplex, Pfirsich, Va­ nille und Röstaromen. Fülli­ ger Gaumen, weiche Textur, präsente Säure, mit telin­ tensive, komplexe Aromatik, Aprikosen, Pfirsich, Holz noch etwas daneben ste­ hend, Vanille, auch minera­ lisch, recht dicht, mittellan­ ger Abgang. Ein vielschich­ tiger Weisswein, der noch harmonischer werden dürfte. 16 / 20 2012–2016 2010 PINOT NOIR COLLECTION MERCIER «CHARME» Gregor Kuonen, Caveau de Salquenen, Salgesch Mitteldichtes Granatrot mit violetten Reflexen. Intensive Nase, Himbeeren, Grenadine­ sirup, füllig im Gaumen, weiche Textur, sehr intensive Frucht, nicht sehr komplex, beerig, rote Johannisbeeren, Erdbeeren, präsente Säure, ausgewogen, mittlere Dichte und Länge, auf der Frucht zu trinken. 16 / 20 trinken –2014 2009 PINOT NOIR GRANDMAîTRE Gregor Kuonen, Caveau de Salquenen, Salgesch Mitteldichtes Granatrot mit violetten Reflexen. Sehr in­ tensive Nase, würzig­beerig, rote Rüben. Sehr füllig im Gaumen, weiche Textur, sehr intensive Frucht, komplex, beerig, Erdbeeren, Vanille, Zimt, präsente, gut eingebundene Säure, präsente, reife Tannine, ausgewogen, dicht und mit langem Abgang. 17 / 20 trinken –2019

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2009 MERLOT GRANDMAîTRE Gregor Kuonen, Caveau de Salquenen, Salgesch Recht dichtes Granatrot mit violetten Reflexen. Intensive Nase, würzig­ beerig, rauchig. Mittlere Fülle im Gaumen, weiche Textur, intensive Frucht, schwarze Pflaumen, rauchig, würzig, nicht allzu komplex, etwas hervor­ stehende Säure, reife Tan­ nine, ausgewogen, recht dicht, mittellanger Abgang. 15 / 20 trinken –2016 2010 CORNALIN GRANDMAîTRE Gregor Kuonen, Caveau de Salquenen, Salgesch Recht dichtes Granatrot mit violetten Reflexe. Mittelintensive Nase, wür zig­beerig. Recht füllig im Gaumen, weiche Textur, aufgrund von sehr reifen und weichen Tanninen, eher tiefer Säure, intensive Frucht, etwas konfitürig, Erdbeeren und Grenadinen, daneben würzig, ausge­ wogen, mit mittlerer Dichte und mittellangem Abgang, sehr gefällig. 16 / 20 trinken –2015 2010 CUVéE GREGOR Gregor Kuonen, Caveau de Salquenen, Salgesch Mitteldichtes Granatrot mit violetten Reflexen. Mittelintensive, etwas reduktive Nase, würzig­ beerig. Füllig im Gaumen, recht dicht, präsente, gut eingebundene Säure, ausgewogen, intensive beerig­würzige Frucht, nicht allzu komplex, mittellanger Abgang. 15 / 20 2012–2017

Erhältlich bei: Gregor Kuonen Caveau de Salquenen Unterdorfstrasse 11 3970 Salgesch Fon 027 455 82 31 www.gregor­kuonen.ch

Hommage an Bündner Persönlichkeiten: «Meta» und «Ulysses» Vor einem Jahr lancierte der umtriebige Weinbau­ unternehmer Andrea Davaz zwei neue Cuvées. Aus Anlass des 15­jährigen Bestehens der Salis Wein AG in Landquart. «Meta» und «Ulysses» sind zwei Persönlichkeiten aus der Bündner Geschichte gewidmet: Meta von Salis (1855–1929) und Ulysses von Salis (1728–1800). Basis bilden Trauben aus den eigenen Rebbergen in Fläsch: Chardonnay und Viognier für den weissen «Meta», Pinot noir und Malbec für den roten «Ulysses». Andrea Davaz hat sich für diese ungewöhnlichen Assemblages entschieden, weil «Viognier die Aromatik unterstützt und Malbec Farbe, Würze und Kraft bringt». Der Weisswein erinnert an Meta von Salis, geboren 1855 auf Schloss Marschlins in Igis. Sie gilt als Historikerin erster Stunde und ist eine der bekanntesten Frauenrecht­ lerinnen des Landes. Bereits 1887 forderte sie das Stimm­ und Wahlrecht für Frauen. Der Rotwein ist Ulysses von Salis gewidmet, 1728 eben­ falls auf Marschlins geboren. Unter seiner Führung er­ reichte die Familie von Salis im politischen und wirt­ schaftlichen Leben der Drei Bünde eine führende Stellung. Er hatte aber auch Gegner, die sich gegen die stetig ange­ wachsene Macht der von Salis stellten: Als die so genann­ ten «Patrioten» Ende des 19. Jahrhunderts in Bünden die Oberhand gewannen, wurde Ulysses von Salis für vogel­ frei erklärt. Er floh nach Wien, wo er fünf Tage nach seiner Ankunft verstarb. sk

2009 META von Salis, Maienfeld 50 % Chardonnay,

50 % Viognier Produktion: 2500 Flaschen Fr. 34.– Mittleres Gelb. Verhaltene

Nase, Agrumen, Grape­ fruit. Am Gaumen markante Säure, leicht C0 2 , etwas spitz im Antrunk, schlanker Mittelteil, Agrumen, leicht bitterer Abgang, im Moment noch unausgewogen wirkend. 15 / 20 2012–2015 2009 ULYSSES von Salis, Maienfeld 97 % Pinot noir, 3 % Malbec 12 Monate Ausbau in Barriques; Produktion: 3500 Flaschen Fr. 37.– Reifendes helles Rubin. Intensives Bouquet, beerig, Champignon. Am Gaumen schlank und geschmeidig im Antrunk, fruchtbetont, saftige Säure, im Mittel­ teil leichte Röstnoten, beeriges, saftiges Finale. Ein süffiger, harmonischer Pinot noir. 16 / 20 trinken Erhältlich bei: Von Salis Im Riedpark 5 (für GPS: Schulstrasse 78) 7302 Landquart Fon 081 300 60 60 www.vonsalis­wein.ch

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Neue Weine

2009 CABERNET/PINOT NOIR Weingut Nadine Saxer, Neftenbach, Zürich 70 % Cabernet (Cabernet Dorsa und Cabernet Sauvignon), 30 % Pinot noir Fr. 25.– Herbes, tiefes, verhaltenes Bouquet, Kirschen, Leder. Herber, trockener, kerniger Gaumen, feinsandigea Tan­ nin, verhaltene Aromatik, trockener Abgang. Kann noch zulegen. 16 / 20 2014–2025 Erhältllich bei: Weingut Nadine Saxer Bruppachstrasse 2 8413 Neftenbach Fon 052 315 32 00 www.juergsaxer.ch Fischer Weine Sursee Bahnhofplatz 7, 6210 Sursee Fon 041 925 11 90 www.fischer­weine.ch

Ein Winzerpaar, zwei Weingüter: Nadine Saxer und Stefan Gysel bewirtschaften die elterlichen Weingüter.

Moderne Charakterweine von Saxer Gysel und Gysel Saxer Der Wein wurde ihnen sozusagen in die Wiege gelegt: Nadine Saxer Gysel ist auf dem Weinbetrieb ihrer Eltern in Neftenbach aufgewachsen, ihr Mann Stefan Gysel Saxer auf dem Gut seiner Familie in Hallau. Beide haben an der Hochschule Wädenswil Önologie stu­ diert, beide haben lehrreiche Weinpraktika in Südafrika absolviert. Seit 2005 sind sie verheiratet, und auch heute dreht sich in ihrem Leben fast alles um Wein – ihre Fami­ lie ist inzwischen um zwei Mädchen gewachsen. Gemein­ sam führen sie den in den 1990er Jahren von Jürg und Yvonne Saxer im Zürcher Weinland gegründeten Betrieb, zu dem 7,5 Hektaren Weinberge gehören, die mit Pinot und Riesling×Silvaner, aber auch mit Chardonnay, Sauvignon blanc, Räuschling und Cabernet Dorsa und Cabernet Sau­ vignon bestockt sind. Erst war Nadine Saxer für die Kel­ terung zuständig (ihren Sauvignon mögen wir sehr) und Stefan Gysel für die Reben, inzwischen kümmert sie sich mehr und mehr um die geschäftlichen Belange, um Kun­ den und den Verkauf, weil sie wegen der Kinder nicht dauernd im Keller sein kann. Und Stefan Gysel arbeitet weiterhin einen Teil der Woche auf dem Gut der Familie in Hallau im schaffhausischen Klettgau, das 10 Hektaren Weinberge umfasst. Das Winzerpaar engagiert sich bei der Vereinigung Junge Schweiz, neue Winzer (www.jsnw.ch), und Stefan Gysel wurde beim Grand Prix du Vin Suisse 2009 zum «Winzer des Jahres» gewählt. a k / w m

2010 NOBLER WEISSER Weingut Nadine Saxer, Neftenbach, Zürich Selektion spätgelesener RieslingxSilvaner-Trauben Fr. 16.– Mineralisches, zartes, frisches Bouquet, Apri­ kosenhaut, Schiefer, Traubenfrucht. Leichter, feingliedriger Gaumen, zarte Frucht, leichte Struktur, leichter Abgang. 16 / 20 trinken –2016 2010 SAUVIGNON BLANC Weingut Nadine Saxer, Neftenbach, Zürich Fr. 19.– Vegetabiles, duftiges Bou­ quet, Zitrus, roter Cassis, frisch geschnittene grüne Kräuter. Leichter, cremiger Gaumen, zarte Frucht, gute Aromatik, frische Säure, duftiger Abgang. 17 / 20 trinken –2018 2010 CHARDONNAY Weingut Nadine Saxer, Neftenbach, Zürich Fr. 19.– Krautiges, üppiges Bouquet,

Kabiskraut, Haselnüsse, Butter. Samtener, breiter Gaumen, gute Frucht, verhaltene Säure, üppiger Abgang. 16 / 20 2013–2020

Romedi Weine Via Maistra, 7523 Madulain Fon 081 854 12 31 www.romediweine.ch Jeggli Weine Sonnhaldenweg 1, 8107 Buchs (ZH) Fon 044 844 37 47 www.jeggli.ch

2010 NOBLER BLAUER Weingut Nadine Saxer, Neftenbach, Zürich 100 % Pinot noir Fr. 18.– Duftiges, pfefferiges, her­ bes Bouquet, Kirschen, Rauch. Seidener, weicher, süsser Gaumen, mittlere Frucht, wenig Tannin, süsse Aromatik, leichter Abgang. Ein sehr schöner Trinkwein. 16 / 20 trinken –2018

2010 RIESLING-SILVANER Aagne, Familie Gysel, Hallau, Schaffhausen Fr. 14.– Duftiges, leichtes Bouquet, weisser Pfirsich, Schiefer. Leichter, fruchtiger, zarter Gaumen mit leichter, süsser Frucht, feine Säure, leichter Abgang. 16 / 20 trinken –2018

2008 TÊTE DE CUVéE Weingut Nadine Saxer, Neftenbach, Zürich 100 % Pinot noir Fr. 25.– Seidenes, feines, frisches Bouquet, Kirschen, Cassis, Rauch, zart Röstaromen. Seidener, feingliedriger Gau­ men mit leichter Frucht, zarter Struktur, Wildaromen, feiner Abgang. 17 / 20 2012–2020

2010 PINOT BLANC/ CHARDONNAY Aagne, Familie Gysel, Hallau, Schaffhausen 60 % Pinot blanc, 40 % Chardonnay Fr. 19.– Krautiges, breites, fruch­ tiges Bouquet, frisch gewaschene Wäsche, Birnen. Weicher, leichter, breiter Gaumen, mittlere Frucht, leichte Säure,

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Neue Weine

2009 PINOT NOIR SPäTLESE Aagne, Familie Gysel, Hallau, Schaffhausen Fr. 18.– Würziges, fruchtiges Bou­ quet, Kirschen, rotes Cassis, Rauch, Caramel. Seidener, mittelkräftiger Gaumen, süsse Aromatik, feines Tan­ nin, gute Frucht, pikante Säure, feiner Abgang. 16 / 20 2013–2020 2009 PINOT NOIR BARRIqUE Aagne, Familie Gysel, Hallau, Schaffhausen Fr. 24.– Würziges, tiefes, kräftiges Bouquet, Amarenakirschen, Mocca, Johannisbeeren. Samtener, voller, ausge­ wogener Gaumen, gute Frucht, feines Tannin, kräftige, süsse Aromatik, langer, feiner Abgang. 17 / 20 2014–2025 2009 CABERNET-MERLOT Aagne, Familie Gysel, Hallau, Schaffhausen 50 % Cabernet Sauvignon, 50 % Merlot Fr. 27.– Pfefferiges, würziges, her­ bes Bouquet, Brombeeren, Kochschokolade, Tannen­ holz, Rauch. Fruchtiger, breiter Gaumen, gute Frucht, mittleres Tannin, verhal­ tene Aromatik, trockener Abgang. Kann noch zulegen. 16 / 20 2014–2024

Domaine de l’Oustal Blanc: Rugby­Weine Der Name des Weingutes ist etwas irreführend: Die Domaine de l’Oustal Blanc ist für ihre kräftigen Rotweine bekannt. Der ehemalige Rugby­Spieler Claude Fonquerle hat das Weinhandwerk während zehn Jahren in Châteauneuf­du­ Pape erlernt, auf der Domaine du Père Caboche. Dort hat er auch die Bekanntschaft des umtriebigen Önologen Philippe Cambie gemacht, der ihn heute auf seiner Domaine de l’Oustal Blanc berät. Claude Fonquerle lässt nur einhei­ mische Sorten vinifizieren, zu seinem Sortiment gehören fünf Rote und ein Weisswein. a k

2007 GIOCOSO Domaine de l’Oustal Blanc, Minervois la Lininière, Languedoc 65 % Grenache, 20 % Syrah, 15 % Carignan Fr. 21.60 Opulentes, kräftiges, mar­ meladiges Bouquet, Brom­ beeren, Kirschen, Honig, getrocknete Kräuter, einem Portwein ähnlich. Üppiger, fruchtiger, breiter, kraft­ voller Gaumen mit fetter Frucht, viel Alkohol, süsse Aromatik, mehliges Tannin, kräftiger, breiter Abgang. Kann noch zulegen. 16 / 20 trinken –2018 2008 PRIMA DONNA Domaine de l’Oustal Blanc,

Minervois la Lininière, Languedoc 40 % Syrah, 50 % Grenache, 10 % Carignan Fr. 32.– Üppiges, kräftiges, pfef­ feriges, mineralisches Bou­ quet, schwarze Kirschen, Dörrfrüchte, Dörrpflaumen, Kräuter. Samtener, molli­ ger, kraftvoller, breiter Gaumen mit fetter Frucht, süsse, volle Aromatik, Schokolade, üppige Struk­ tur, langer, fruchtiger, süsser Abgang. 17 / 20 trinken –2020 Erhältlich bei: Gazzar Chemin du Dévent 1024 Ecublens Fon 021 691 86 71 www.gazzar.ch

Erhältlich bei: Aagne Familie Gysel Atlingerstrasse 27, 8215 Hallau Fon 052 681 38 10 www.aagne.ch Vennerhus Weine Dorfstrasse 14 506 Grosshöchstetten Fon 031 711 15 75 www.vennerhus.ch Felsenkeller Sporrengasse 11 8201 Schaffhausen Fon 052 625 52 57 www.felsenkeller.sh

Zwei tolle Rotweine von L’Oustal Blanc: Giocoso und Prima Donna.

Fabio Chiarelotto: Schmuckstücke von Montepeloso Gabbro, ein reinsortiger Cabernet Sauvignon, der wie ein Gestein heisst, ist und bleibt das Schmuck­ stück von Fabio Chiarelottos Weingut Montepeloso in der Maremma. Chiarelotto, halb Italiener, halb Schweizer, war ursprüng­ lich Historiker. Er studierte in Paris und Zürich, beschäf­ tigte sich intensiv mit dem Vodoo­Kult in Haiti, arbeitete auf einem Gewerkschaftssekretariat in Zürich und kaufte 1999 zusammen mit einem Bekannten das vier Kilometer vom Meer entfernte Gut Montepeloso im Herzen der Maremma. Der Autodidakt galt unter Winzernachbarn schnell einmal als «Qualitätsspinner», doch seine Weine sprachen für sich, wurden von den wichtigsten Weinpublikationen, etwa Parkers «Wine Advocate» oder «WeinWisser», mit Höchst­ noten bedacht. Und heute gehört Montepelosos Gabbro zur Spitze des italienischen Weins. Ausgangspunkt (A quo) der Montepeloso­Palette ist der Basiswein (erster Jahrgang: 2008), Eneo nennt Chiarelotto seinen Hauptwein, aber ganz besonders am Herzen liegt ihm der Nardo. Mit 6,5 Hektaren hatte Chiarelottos Montepeloso­Abenteuer seinerzeit begonnen, heute liegt die Rebfläche bei 14 Hekta­ ren. Wie hoch die Wertschätzung seiner Arbeit ist, zeigt die 50­Prozent­Beteiligung von Silvio Denz (Château Faugères) an Montepeloso. ak/wm

2009 A qUO Montepeloso, Suvereto, Maremma 30 % Cabernet Sauvignon, 30 % Montepulciano, 20 % Sangiovese, 10 % Marselan,

10 % Alicante Bouschet vier Monate in gebrauchten französischen Barriques ausgebaut Fr. 26.–, Magnum: Fr. 55.–, Doppelmagnum: Fr. 143.– Frisches, fruchtiges,

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Foto: Siffert/weinweltfoto.ch

süsser Abgang. 16 / 20 trinken –2018

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Historiker und Winzer: der Italo-Schweizer Fabio Chiarelotto.

beeren, Schiefer, Rauch, Korinthen. Samtener, kraft­ voller, kerniger Gaumen, viel Tannin, kräftige, süsse Aromatik, Red Currant, Tabak, langer, kräftiger Ab­ gang. Kann noch zulegen. 17 / 20 2014–2025

süsses Bouquet, Kirschen, Brombeeren, Gummi. Herber, mittelkräftiger Gaumen, leichte Frucht, feinsandiges Tannin, herbe Aromatik, kräftiger Abgang. Kann noch zulegen. 16 / 20 2013–2020 2008 ENEO Montepeloso, Suvereto, Maremma 40 % Montepulciano, 40 % Sangiovese, 10 % Marselan, 10 % Alicante Bouschet Fr. 43.– Fruchtiges, samtenes, mine­ ralisches Bouquet, schwarze Kirschen, Dörrfrüchte, Schuhcreme, Feuerstein.

Samtener, fruchtiger, gut trockener Gaumen, süsse Frucht, kerniges Tannin, würzige Aromatik, langer, voller Abgang. 17 / 20 2014–2025 2008 NARDO Montepeloso, Suvereto, Maremma 50 % Montepulciano, 30 % Sangiovese, 20 % Marselan gereift in neuen und gebrauchten Barriques sowie in grösseren Holzfässern (600 l) Fr. 97.50 Kräftiges, fein marmela­ diges, süsses Bouquet, schwarze Kirschen, Brom­

2008 GABBRO Montepeloso, Suvereto, Maremma 100%iger Cabernet Sauvignon Ausbau in zu 100 % neuen französischen Eichenfässern Fr. 134.– Tiefes, aromatisches, würziges, mineralisches Bouquet, Black Currant, Tabak, Dörrfrüchte, Schoko­ lade, Minze. Samtener, dichtverwobener, eleganter Gaumen, kräftige Aromatik, viel feines Tannin, kräftiger, süsser Abgang. 18 / 20 2014–2028 Erhältlich bei: Carl Studer Vinothek Langensandstrasse 7 6005 Luzern Fon 041 360 45 89 www.studer­vinothek.ch Wermuth Rämistrasse 50, 8033 Zürich Fon 044 262 07 08 www.wermuth.ch Vinothek Park Seestrasse 60, 6353 Weggis Fon 041 392 07 19 www.vinpark.ch

Claudy Clavien: Von Chardonnay bis Cornalin Claudy Clavien zählt zur Garde der innovativen Walli­ ser Winzer, die weder Aufwand noch Risiken scheuen, wenn es um die Qualität des Weins geht. In seinen Rebbergen in Miège kultiviert der in Changins ausgebildete Landwirt und Önologe grossartige sorten­ und terroirtypische Weine, auch Spezialitäten wie den Syrah oder den Cornalin. ak

2010 PAïEN LARMES DU TERROIR Claudy Clavien, Miège, Wallis 100 % Païen, im Oberwallis Heida, in Frankreich Savagnin blanc genannt Fr. 18.50 Feingliedriges, fruchtiges, mineralisches Bouquet, Nussschalen, Aprikosen­ haut. Leichter, dumpfer Gaumen, mittlere Frucht, verhaltene Aromatik, trockener Abgang. 15 / 20 trinken –2016 2010 JOHANNISBERG Claudy Clavien, Miège, Wallis auch als Sylvaner oder Gros Rhin bezeichnet Fr. 15.– Zartes, feingliedriges, fruchtiges Bouquet, Trauben, Lindenblüten.

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Leichter, feiner Gaumen, zarte Frucht, leichte Struk­ tur, frischer Abgang. 16 / 20 trinken –2016 2010 CHARDONNAY Claudy Clavien, Miège, Wallis Fr. 17.– Duftiges, fein krautiges Bouquet, Haselnüsse, Butter. Frischer, eleganter, seidener Gaumen, ver­ haltene Aromatik, zarte Struktur, feine Frucht, mittlerer Abgang. 16 / 20 trinken –2018 2010 CORNALIN Claudy Clavien, Miège, Wallis Fr. 26.– Florales, süsses, pfef fe­ riges Bouquet, Weichsel­ kirschen, Himbeeren, Kieselsteine. Ausgewoge­ ner, seidener Gaumen,

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Für unsere anspruchsvolle Kundschaft suchen wir laufend Weine aus Bordeaux und anderen Regionen. Bevorzugte Jahrgänge: 1982–2006 als Einzelflaschen, Grossformate, Sammlungen und gerne auch ganze Keller – gegen Abholung und sofortige Barzahlung. CAVE BB · Strubenacher 6 · CH-8126 Zumikon · Tel: +41 (0)44 919 88 22 · Fax: +41 (0)44 919 88 23 · a.baeggli@cavebb.ch · www.cavebb.ch

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Neue Weine

Monti: Spezialisiert auf Montepulciano d’Abruzzo

feine Aromatik, zarte Frucht, leichte Struktur, würziger Abgang. 16 / 20 2012–2019 2010 SYRAH Claudy Clavien, Miège, Wallis Fr. 26.– Würziges, kräftiges, duf tiges, pfefferiges Bouquet, rote Beeren, getrocknete Kräuter, Feuerstein, schwarzer Pfeffer. Kräftiger, aroma­ tischer Gaumen, gute Frucht, feines Tannin, langer, kräftiger Abgang. 17 / 20 2013–2024 2009 éTATS D’ÂME Claudy Clavien, Miège, Wallis je ein Drittel Pinot noir, Syrah und Diolinoir Fr. 31.50/33.–

Sehr erfolgreich arbeiten die Abruzzen­Winzer der tra­ ditionsreichen Kellerei Antonio ed Elio Monti mit der gängigsten Sorte: Montepulciano d’Abruzzo.

Innovative Winzer aus dem Wallis: die Claviens aus Miège.

Die Geschichte der Azienda Agricola in den Colle Teramane reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Dazumals kelter­ ten die Montis Wein ausschliesslich zum Eigengebrauch. Heute werden 13 Hektaren Weinberge bewirtschaftet und jährlich 80 000 Flaschen abgefüllt, vor allem Montepulciano d’Abruzzo. Gearbeitet wird aber auch mit Trebbiano, Caber­ net Sauvignon, Chardonnay, Merlot und Sangiovese oder autochthonen Sorten wie Pecorino und Passerina. ak

Verhaltenes, dumpfes Bouquet, Himbeeren, fein Schwefel. Mittelkräf­ tiger, breiter Gaumen, mittlere Aromatik, gutes Tannin, herber Abgang. Kann noch zulegen. 16 / 20 2014–2025

2007 VOLUPTAS MONTEPULCIANO D’ABRUZZO Antonio ed Elio Monti, Controguerra, Abruzzen 100 % Montepulciano d’Abruzzo Fr. 15.–

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Erhältlich bei: Cave SA Rue de Malagny 28, 1196 Gland Fon 022 354 20 20 www.cavesa.ch Vogel Vins Rte du Signal 81, 1091 Grandvaux Fon 021 799 99 66 www.vogel­vins.ch

Herbes, leichtes Bouquet, Kirschen, Holz, im Hinter­ grund leicht Aceton, Pfef­ fer. Seidener, leichter Gaumen, mittlere, süsse Frucht, feinsandiges Tan­ nin, würziger Abgang. 16 / 20 trinken –2019

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2004 SENIOR MONTEPULCIANO D’ABRUZZO Antonio ed Elio Monti, Controguerra, Abruzzen 100 % Montepulciano d’Abruzzo Fr. 21.– Marmeladiges, kerniges, süsses Bouquet, Lakritze, Kirschen, Pfeffer, Rosinen. Mittelkräftiger, herber Gaumen, mehliges Tannin, gute Frucht, feine, herbe Aromatik, trockener Abgang. Ein guter Esswein. 16 / 20 trinken –2018

Fotos: Siffert/weinweltfoto.ch

2006 RIO MORO RISERVA Antonio ed Elio Monti, Controguerra, Abruzzen Montepulciano d’Abruzzo, Cabernet, Merlot, Sangiovese Fr. 29.– Pfefferiges, kräftiges, fein opulentes Bouquet, schwarze Beeren, Dörr­ früchte, Mahagoni, schwarze Schokolade. Eleganter, feingliedriger, dichtver­ wobener Gaumen, seidene Struktur, kräftige, fein­ herbe Aromatik, sehr lan­ ger, süsser Abgang mit sehr guten Rückaromen. Kann noch zulegen. 17 / 20 trinken –2025 2003 PIGNOTTO RISERVA Antonio ed Elio Monti, Controguerra, Abruzzen 100 % Montepulciano d’Abruzzo Fr. 30.– Würziges, kräftiges, dunkles Bouquet, schwarzer Trüffel, kalter Rauch, Kirschen, Korinthen. Ausgewogener, mittelkräftiger Gaumen mit feinsandigem Tannin, herbe, kräftige Aromatik, langer Abgang. 17 / 20 trinken –2020 Erhältlich bei: Räber Luzernerstrasse 151 6403 Küssnacht am Rigi Fon 041 854 80 00 www.raeberswiss.ch

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Markus Ruch: Klarheit aus dem Klettgau Im Klettgau bewirtschaftet Markus Ruch seit 2007 zwei Hektaren eigene Rebberge. Das Handwerk dazu hat der Bankfachmann in der zweijährigen Lehre in Wädenswil gelernt, die Inspirationen holte er sich während der Lern­ und Wanderjahre bei Produzenten wie Hans­Ulrich Kesselring, Marie­Thérèse Chappaz oder Robert Kengelbacher von Il Macchione in der Toskana. «Am nachhaltigsten geprägt haben mich die Jahre bei Christian Zündel im Tessin und der Domaine Derain im Burgund. Bei Zündel lernte ich die Bio­Dynamie sowie das kompromisslose Streben nach Qualität und Authen­ tizität kennen und schätzen. Bei Dominique Derain in Saint­Aubin, einem der Pioniere der ‹Vins naturels›, ent­ deckte ich das Geheimnis der Burgunder­Vinifikation und das konsequente Terroir­Denken.» Die Faszination für Pinot noir, «die launischste und schwierigste aller Rebsorten», führte ihn in seinen Hei­ matkanton Schaffhausen zurück, ins Klettgau. Der grösste Teil seiner Weinberge befindet sich auf Hallauer Boden. Verarbeitet wird die Ernte in der Zehntenscheune von Neunkirch, gelagert im 400­jährigen Gewölbekeller. «Ich vinifiziere meine Weine handwerklich und traditionell. Ausgebaut werden sie in Burgunder­Pièces. Der bewusste Verzicht auf moderne Technologien ist die Basis für Weine, in denen sich die kalkhaltigen Lehm­ und Kiesböden und das besondere Klima des Klettgaus widerspiegeln. Ich begleite die Weine mit dem Ziel, sie so zu belassen, wie sie sind, sie sollen ihren ursprünglichen Charakter bewah­ ren können.» sk

2009 KLETTGAU MüLLER-THURGAU Markus Ruch, Neunkirch, Schaffhausen AOC Klettgau 11,5 Vol.-% Helles Gelb. Verdecktes Bouquet, Zitrus, nach Belüftung dezente florale, typische Aromen. Trotz dichter Struktur im Antrunk frisch, leicht wirkend, Noten von Agrumen, im Finale recht lang, leichte Bitter­ note. Ein gehaltvoller, strenger Müller­Thurgau. 15 / 20 trinken –2013 2010 KLETTGAU MüLLER-THURGAU Markus Ruch, Neunkirch, Schaffhausen

AOC Schaffhausen 11 Vol.-% Fr. 21.50 Mittleres Gelb. Duftiges Bouquet, reife Frucht, Pfir­ sich, feine Würzigkeit. Am Gaumen straffe Säure im Auftakt, Hauch Kohlensäure, dicht gewobene Körper­ struktur, frisch, langes, saftiges Finale. Ein rassi­ ger, harmonischer und attraktiver Weisswein. 16 / 20 trinken –2013 2010 KLETTGAU WEISSHERBST Markus Ruch, Neunkirch, Schaffhausen Wird aus dem Ablaufsaft des Pinot noir gewonnen 11,5 Vol.-% Fr. 21.50

Bankfachmann Markus Ruch beschäftigte sich erst mit den Weinen der bekanntesten Schweizer Winzer.

Helle Lachsfarbe. Ver­ schlos sen, nach Belüftung Noten von Hefe, eher wür­ zig als fruchtig. Am Gaumen straffe Säure im Antrunk, Zitrusnoten, Stachelbeere, knochentrockenes Finale. Ein herausfordernder Weissherbst. 15 / 20 trinken 2009 KLETTGAU CUVéE Markus Ruch, Neunkirch, Schaffhausen 70 % Cabernet und Merlot, 30 % Pinot noir aus verschiedenen Parzellen im Klettgau; ein Jahr in französischen Barriques ausgebaut, vor der Abfüllung leicht filtriert Ab Jahrgang 2010 heisst der Wein Ammonit

Fr. 24.50 Kirschrot. Mittlere Intensi­ tät, Noten von Griottes, würzig, auch leicht teerig. Am Gaumen saftig, fruchtig und gut strukturiert im Antrunk, im Mittelteil und Finale kernig und etwas trocknend, interessantes Potenzial, im Moment herb. Abwarten. 16 / 20 2013–2016 2009 KLETTGAU PINOT NOIR Markus Ruch, Neunkirch, Schaffhausen 100 % Pinot noir aus verschiedenen Klettgauer Lagen. 12 Monate in 228-Liter-Burgunder-Pièces gereift, unfiltriert abgefüllt 12,5 Vol.-% Helles Kirschrot. Nase vom

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Neue Weine

Ausbau geprägt, leicht reduktiv, nach Belüftung würzig, Röstnoten, viel­ schichtig. Am Gaumen mittlere Fülle, feiner Schmelz im Antrunk, polier­ tes Tannin, leicht stielige Bitternote im Mittelteil und im Finale, langer, röstiger, doch auch runder Nachhall. Ein stilvoller, kühler, noch junger Pinot noir mit Potenzial. 16 / 20 2012–2016 2008 HALLAU CHöLLE Markus Ruch, Neunkirch, Schaffhausen 100 % Pinot noir Hallauer Südostlage «Chölle»; 60-jährige Rebstöcke in schwerem kalkhaltigem Lehmboden; rund 30 Tage Gärung und Mazeration mit wilden Hefen in Holzstanden; Ausbau während 12 Monaten in Burgunder-Pièces, unfiltriert abgefüllt 13 Vol.-% Fr. 35.90 Leicht trübes, helles Kirsch­ rot. Offenes, attrak tives Bouquet, reife Beerigkeit, im Glas enorm gewinnend. Am Gaumen mittlere Fülle, spürbares, gut eingebun­ denes, kerniges Tannin, Fruchtsüsse, kühle Pinot­ Noten, saftiges, zugleich leicht speckiges, recht langes Finale. Ein noch jun­ ger Wein mit Reserven. 17 / 20 2012–2018 Erhältlich bei: ARTE VINO Jürg & Regula Salis Dufourstrasse 30 9000 St. Gallen Fon 071 245 73 09 www.artevino.ch Cultivino Weingalerie Könizstrasse 175 3097 Liebefeld/Bern Fon 031 972 49 39 www.cultivino.ch Vennerhus Weine Dorfstrasse 14 3506 Grosshöchstetten Fon 031 711 15 75 www.vennerhus.ch

Neu-Winzer Simona und Gianfranco Fino widmen sich ihren alten Reben mit einer Hingabe, die geradezu an Besessenheit grenzt.

«Es» und «Io»: Wuchtige Manduria­Weine von Gianfranco Fino Ein Quereinsteiger krempelt die apulische Primitivo­ Hochburg Manduria um: Gianfranco Fino produziert zwar nur zwei Weine – dennoch wurde er vom «Gambero Rosso» im vergangenen Jahr zum Winzer des Jahres gekürt. Benannt sind die wuchtigen, stark konzentrierten Weine in Anlehnung an das Freud’sche Strukturmodell der Psyche: «Es» und «Io» (Ich). Die Sonne sinkt schon dem Horizont entgegen, als Simona und Gianfranco Fino noch einen weiteren ihrer Weinberge zeigen wollen. Die Reben sind ihre Kinder, das wird deut­ lich, wenn sie feldeinwärts gehen und hier und dort die Rute einer Buschrebe geradezu mit einer streichelnden Handbewegung zur Seite biegen. Das Abenteuer begann im Jahr 2004. Gianfranco Fino war zuvor als landwirtschaft­ licher Berater tätig gewesen, vor allem Produzenten von Oli­ venöl versicherten sich seiner Expertise. Seine Ehefrau ist Juristin und arbeitet nach wie vor in ihrem Beruf. Doch die Verlockung, eigenen Wein zu machen, stieg Mitte des vergangenen Jahrzehnts mit dem immer grösser wer­ denden Angebot alter Weinberge. Denn viele Winzer Man­ durias wissen nichts mehr mit dem Schatz anzufangen, den ihnen die Natur vor die Füsse gelegt hat: tiefrote eisenhal­ tige Sandböden über Kalk. Und auch die Kulturleistung der eigenen Vorfahren gilt dem Mainstream des apulischen Weinbaus seit einigen Jahren wenig. Die traditionelle Er­ ziehung des Rebstocks «ad alberello», als kleines Bäum­ chen, verleiht dem Laub eine ideale Schutzfunktion gegen die sengende Sonne, überdies wurzeln die Pflanzen auf der Suche nach Feuchtigkeit tief. Über zweitausend Jahre lang hat sich diese Erziehungsform bewährt – doch die ge­ genwärtige Weinbaupolitik will davon nichts wissen: Da Alberello­Anlagen von Hand bearbeitet werden müssen, verwendet die Regionalregierung Apuliens Gelder aus ei­ nem EU­Fonds zur Strukturförderung dafür, die Rodung von Alberello­Weinbergen zu bezuschussen. Anschlies­ send sollen an ihrer Stelle mechanisierbare (gegebenenfalls

auch bewässerbare) Weinberge am Drahtrahmen angelegt werden, diese können mit Chardonnay bepflanzt sein oder mit jeder anderen Sorte, die mit grösster Wahrscheinlich­ keit weniger gut in den heissen Süden Italiens passt als die örtlichen Varietäten Primitivo und Negroamaro. So viel alte Alberello­Reben wie möglich zu retten, das ist für die seriösen Erzeuger der Region Ehrensache – glück­ licher weise auch für einige qualitätsorientierte unter den etablierten Produzenten. In Manduria ist dabei vor allem die Accademia dei Racemi zu nennen, in der Provinz Lecce kümmern sich Taurino, Vallone, Candido, Copertino, Valle del Asso und eine Handvoll anderer Erzeuger intensiv um die Bewahrung des rebbaulichen Erbes. Die Neu­Winzer Simona und Gianfranco Fino indes widmen sich ihren alten Reben mit einer Hingabe, die geradezu an Besessen­ heit grenzt. Im Lauf der letzten Jahre konnte das Ehepaar hier und dort eine Parzelle hinzukaufen oder ­pachten, so dass derzeit Trauben von sieben Hektaren Primitivo und einer Hektare Negroamaro zur Verfügung stehen. Da der Ertrag jeder Parzelle separat gekeltert wird, kann Fino die beiden sortenreinen Assemblagen aus (derzeit) zwölf ver­ schiedenen Kelterungen zusammenstellen. Das Ergebnis sind komplexe und sehr raffinierte Weine mit einem Alkoholgehalt von 16 Volumenprozent oder mehr. Die hohen Alkoholgrade zeigen, auf welchem Grat das enthusiastische Ehepaar wandelt: Die Weine beein­ drucken durch ihre Statur – und auch, weil sie bei aller Wucht und Kraft nicht aus der Balance geraten. Gleichzei­ tig wirken sie jedoch auch ein wenig fremd und beinahe artifiziell im Milieu Apuliens. Artifiziell nicht in dem Sinn, dass sie manipuliert wären – artifiziell in dem Sinn, dass der Wille des Weinmachers sie um Grössenordnungen stär­ ker prägt, als das bei anderen erwähnenswerten, ebenfalls durchdachten Etiketten der Region der Fall ist. Nun, viel­ leicht kann man das Weinen nicht wirklich vorwerfen, die das «Es» im Namen führen und das «Ich». u s

2009 «ES» PRIMITIVO DI MANDURIA DOC Gianfranco Fino, Taranto, Apulien

Den Namen des Primitivo («prae-mativus», «frühreifend») nimmt Gianfranco Fino ernst: Er sei immer der Erste, der in der Gegend

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Neue Destillate

zu lesen beginne; trotzdem erzielt er Trauben mit enormer Reife: 16,5 Prozent Alkohol; während der Gärung wird die Maische nachts belüftet, um die Hefen gesund zu erhalten und trotz der sich bildenden hohen Alkoholgrade zum Durchgären zu bewegen Dezentes Holz. Konzentrierte Brombeerfrucht, viskose Körperfülle, mächtige Säure (keine Malo, «aber bei der Lese ist ohnehin fast keine Äpfelsäure mehr vorhan­ den»). Gerbstoff in fester bis körniger Qualität, gut ab­ lösend, dichte Gerbstoffprä­ senz dominiert den Körper, aber ebenso die nur mässig ausgeprägte Mineralität, makellose Frische und Präzi­ sion, und die Frucht ist das Pfund, mit dem dieser Wein wuchern kann. 18 / 20 trinken –2016 2008 «IO» NEGROAMARO SALENTO IGT Gianfranco Fino, Taranto, Apulien Überreif gelesene Frucht, eingebracht am 20. September 2008 mit 16 Prozent natürlichem Alkohol; während des Ausbaus Bâtonnage Viel Holz. Haselnuss, leicht reduktive Tendenzen, nach Luftkontakt Lakritz, Schoko­ lade. Im Mund kraftvoll be­ ginnend mit ausgeprägtem Weichteil, Gerbstoff mit ei­ nem Anflug von Grünlichkeit, Im Gaumenverlauf steigern sich Gerbstoff und Säure, versteckt bleibende Frucht, mässige taktile Mineralität, etwas erratisch, Phenolreife und Zuckerreife scheinen nicht ganz im Gleichtakt ge­ wesen zu sein, schwer ein­ zuschätzendes Potenzial. 16 / 20 2013–2018 Erhältlich bei: Caratello Zürcher Strasse 204E 9014 St. Gallen Fon 071 244 88 55 www.caratello.ch

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BRENNEREI RüTTIMANN ALTKIRCHEN, ABTWIL

Raritäten von alten, seltenen Hochstammbäumen Peter Rüttimann bewirtschaftet im aargauischen Bezirk Muri einen traditionellen Hof mit Milchwirtschaft, Obstbäumen und Imkerei. 1984 kaufte er einen neuen Brennhafen und begann mit viel Leidenschaft und Sachverstand hochwertige Brände zu produzieren. Der reiche Fundus an alten und seltenen Hochstammbäumen ermöglicht ihm, echte Raritäten zu brennen. Schweizer Wasserbirne, Meerbirne, Hutzelbirne, Bohnapfel, Süsser Apfel, Löhrpflaume und die untenste­ henden Birnensorten gehören zum alten Kulturgut unse­ rer Heimat. Martha Rüttimann unterstützt ihren Mann tatkräftig und veredelt die blitzsauberen Schnäpse mit viel Feingefühl zu erstklassigem Likör. rz

THEILERS-BIRNE Brennerei Rüttimann, Abtwil 42 Vol.-%, L173 35 cl Fr. 19.– Typisches, wuchtiges, herbwürziges Mostbirnen­ aroma, frisch und fruchtig. Mittlere Intensität im Gau­ men, aromatisch, Abgang mit leichter Schärfe. 16 / 20 MäRXLER-BIRNE Brennerei Rüttimann, Abtwil 42 Vol.-%, L137 35 cl Fr. 19.– Frisches, würziges Birnen­ aroma mit Zitrusnoten. Mild im Antrunk, vielschichtige, aromatische Fülle, langer Abgang ohne Schärfe. 17 / 20 GOLDSCHMöCKLER BIRNENBRAND Brennerei Rüttimann, Abtwil 42 Vol.-%, L119 35 cl

Fr. 19.– Wuchtige, rustikale Tres teraromen. Im Mund ele­ gant und sehr aromatisch, langanhaltendes Finale mit leichter Schärfe. 16 / 20 REINHOLZBIRNE Brennerei Rüttimann, Abtwil 42 Vol.-%, 2009 35 cl Fr. 19.– Komplexes, frisches und subtiles Birnenaroma. Rund, hocharomatisch und saftig im Mund, bleibende Aroma­ fülle im sanften Abgang. 18 / 20 PALMISCHBIRNE Brennerei Rüttimann, Abtwil 42 Vol.-%, L109 35 cl Fr. 20.– Blumig­liebliche Frucht­ aromen, frisch und intensiv. Rund, aromatisch und saftig im Antrunk, pfeffe­ riges, fruchtiges Finale. 17 / 20

Brenner Peter Rüttimann aus Abtwil arbeitet mit raren Birnen- und anderen Obstsorten.

qUITTENLIKöR Brennerei Rüttimann, Abtwil 20 Vol.-%, L0218 35 cl Fr. 22.– Höchst intensive, frische und sehr reine Quittenaro­ men. Hocharomatisch im Gaumen, perfekte Balance von dezenter Süsse und angenehmer Säure, Frucht­ aromen lange anhaltend. 18 / 20 WEIHNACHTS-LIKöR Brennerei Rüttimann, Abtwil

25 Vol.-%, L0216 35 cl Fr. 19.– Aromen von Zimtstern und Apfelküchlein. Im Gaumen frisch, gute Säure und wohldosierter Alkohol, milder Abgang, deutlich zimtgeprägt. 16 / 20 Erhältlich bei: Brennerei Rüttimann Altkirchen Ballwilerstrasse 20 5646 Abtwil Fon 041 787 15 30 www.brennerei­ruettimann.ch

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Foto: Daniel Boschung

Der smarte Baron Patrick de Ladoucette stellte sich bei seinem ersten Besuch auf dem Weingut Terrabianca als Westschweizer Geschäftsmann vor, als Monsieur Martin aus Lausanne.

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Der geheimnisvolle Monsieur Martin Von Swiss made zu French made. Roberto Guldener verkauft sein toskanisches Weingut an den Baron Patrick de Ladoucette. Für den Ex-Besitzer eine konsequente Weiterentwicklung, für den Franzosen eine Abrundung des eigenen Portfolios. Te x t : Wo lfg a n g Fa s s b e n d e r

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Den Waadtländer Dialekt beherrschte er perfekt, und die Umgangsformen liessen nicht im Geringsten zu wünschen übrig. Jener mysteriöse Herr, der eines Tages im toskanischen Radda vorbeischaute und sich als Monsieur Martin aus Lausanne präsentierte, erregte nicht die Spur von Verdacht. Schliesslich hatte er mal am Genfersee studiert, besass ein Weingut im Kanton Waadt und konnte den schleppenden Singsang, wie er bei diesem Teil der Eidgenossenschaft im Schwange ist, in Perfektion imitieren. So gut, dass der Gastgeber die Legende vom Westschweizer Geschäftsmann schluckte, damals vor rund drei Jahren, auf dem Weingut Terrabianca im Herzen der Toskana. «Ich hatte den ganzen Tag keine Ahnung, um wen es sich wirklich handelte», sagt Roberto Guldener über seinen geheimnisvollen, aber durchaus sympathischen Besucher. Man verkostete zusammen, besichtigte das Anwesen in Radda und setzte sich auf die Terrasse. Es gab etwas zu essen, die Stimmung muss blendend gewesen sein. Auch dann noch, als Monsieur Martin nach zehn Stunden seinen waadtländischen Dialekt und gleichzeitig den Namen ablegte. «Er hat dann gesagt ‹ich bin nicht Monsieur Martin›, und ich war ziemlich überrascht», erinnert sich Roberto Guldener. Erst recht in jenem Moment, als der Gast seine Visitenkarte zückte und den wahren Namen preisgab. Unter dem Deckmantel steckte in Wirklichkeit Patrick de Ladoucette, ein waschechter Baron mit Wurzeln in Lille, mit einem Weingut an der Loire und mit soeben erwachtem Interesse an der Toskana. An jenem Abend muss man sich, bei dem einen oder anderen älteren Jahrgang von Terrabianca, handelseinig geworden sein. Roberto Guldener wollte sein Reb-Unternehmen verkaufen, der französische Baron suchte eine Ergänzung des

vorhandenen Portfolios. Und man beschloss gemeinsam, die Sache zunächst im Stillen über die Bühne zu bringen. Nur keine Importeure aufscheuchen, keine Kunden verprellen. «Nichts überstürzen», sagt Baron de Ladoucette heute. Für Roberto Guldener, der 1988 ein kleines Weingut in der Toskana erworben hatte, begann an jenem Abend eine neue Epoche, und die hatte viel mit Loslassen, aber nicht das Geringste mit Sentimentalität zu tun. «Ich fand einfach, dass es an der Zeit war, Terrabianca auf ein neues Level zu führen – und dazu habe ich die passende Person gesucht», begründet Guldener die Entscheidung, sich zurückzuziehen. Nach zwei Jahrzehnten der Aufbauarbeit, nach anstrengenden Ernten und einem Prozess, der Terrabianca vom unbekannten Nachwuchs-Weingut zu einem der etablierten Namen der Region führen sollte. «1989 bin ich aus der Schweiz in die Toskana gezogen», erinnert sich Roberto Guldener an die Anfänge, «wir haben alle Zelte abgebrochen.» Den gebürtigen Zürcher zog es samt Gattin Maja fort aus der grossstädtischen Modeszene, hinaus aufs Land – natürlich nach Italien, in die Heimat der Grosseltern. Die waren schon anno 1908 nach Zürich ausgewandert und hatten mit der «Casa Ferlin» ein Urgestein der südlich geprägten Gastronomie eröffnet; bereits vor dem Ersten Weltkrieg floss dort der Chianti in Strömen. Genau an diese Geschichte knüpfte Guldener Ende der Achtziger wieder an. «Ich wollte ein kreatives Produkt herstellen», erklärt der Quereinsteiger, der zuvor das elterliche Bekleidungsgeschäft an der Zürcher Bahnhofstrasse geführt hatte. «Nicht als Investment, sondern um dort zu leben.» Und auch nicht, um ganz oben als Wine Art Director zu thronen, der mit Skizzen und Anweisungen regiert, sondern um selbst im Keller und in den

Fotos: Daniel Boschung

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«Meine Mutter sagte mir, ich hätte doch genug Wein in Sancerre, und wollte wissen, warum ich ins Burgund ginge. Mein Grossvater meinte immer: Investiere niemals südlich von Lyon.» B a r o n Pa t r i c k de L a d o u c e t t e

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Roberto Guldener über seinen geheimnisvollen, aber durchaus sympathischen Besucher: «Ich hatte den ganzen Tag keine Ahnung, um wen es sich wirklich handelte.»

«Obwohl wir auch ein wenig Rotwein an der Loire haben, bin ich doch viel bekannter für meine Weissweine.» Von Terrabianca war der Baron gleich angetan. «Was ich gesehen habe, war die absolut perfekte Vinifikation.»

Reben zu schuften. «Ich habe 1989 mit einem einzigen Bauern gearbeitet, und ein Mädchen hat mir im Keller geholfen.» Die notwendigen Fachkenntnisse steuerte der Önologe Vittorio Fiore bei, mit dessen Hilfe Guldener das Weingut entdeckt hatte. Und weil Fiore einer war, der sich immer schon gern auf die Suche machte nach der Eleganz im Wein, passte er bestens zu den Vorstellungen des Schweizer Auswanderers. «Ein guter Wein ist keiner, der so und so viele Oechslegrade haben muss», sagt Guldener, «ein guter Wein ist Harmonie.» Den Terrabianca-Kreationen war das schon rasch anzuschmecken. Spätestens dann, als der Campaccio erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Eine Assemblage aus viel Sangiovese und ein bisschen Cabernet Sauvignon, eine Menge toskanische Tradition, ein Hauch internationaler Touch. Aber nie jene massive Kraft, die so manchen Super Tuscan der Neunziger prägte und welche die Leute spätestens nach dem dritten Glas ermüdet aus dem Stuhl kippen liess. Vielleicht trug auch die Vielfalt der Klone, die Guldener von Anfang an pflanzen liess, zum Ergebnis bei. 15 Klone vom Sangiovese stehen heute auf Terrabianca, nicht weniger als 12 vom Cabernet Sauvignon. «Das ist es, was den Wein

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so komplex macht», sagt der Initiator. Weil das offenbar auch die Kunden so sahen, wuchs das Weingut in einem Masse, das am Anfang gar nicht geplant war; die Produktion wurde ausgeweitet, das Programm nahm Formen an. Spätestens dann, als auch noch Flächen in der Maremma («Fattoria Il Tesoro») für Abrundung sorgten, als sogar ein luxuriöses Agroturismo dazukam. Inzwischen ist das Sortiment umfangreich, pendelt zwischen Bewährtem und Bedenkenswertem: Der Chianti Classico namens Croce kommt ganz ohne neumodische Rebsorten aus, enthält aber einen kleinen Anteil Canaiolo, während dem zu etwa gleichen Teilen aus Sangiovese und Cabernet Sauvignon gekelterten «Campaccio Selezione» nur leicht anzuschmecken ist, dass er rund 24 Monate in Fässern aus amerikanischer und französischer Eiche lagerte: Finesse ist auch hier unabdingbar. Und wenn wir schon beim Stichwort sind. Mit Finesse kennt sich auch Patrick de Ladoucette aus. Seinen Sauvignons blancs von der Loire, allen voran dem «Baron de L» mit einem beinah mythischen Ruf, ist die Eleganz nie zu nehmen; auch die Waadtländer Chasselas seines Vigne du Baron besitzen eine nicht überall erreichte Feinheit. Mit diesem Projekt und mit seinem Besitz an der Loire hätte er sich gut begnügen können, aber Ladoucettes Interessen gingen schnell darüber hinaus. Gegen allen guten Rat engagierte er sich in Chablis. «Meine Mutter sagte mir, ich hätte doch genug Wein in Sancerre», grinst der Baron, «und wollte wissen, warum ich denn ins Burgund ginge.» Und als er sich gar noch für die Provence interessierte, setzte sich Patrick de Ladoucette ausdrücklich über Tipps seines Grossvaters hinweg. «Der sagte immer: Investiere niemals südlich von Lyon.»

Was der alte Adlige wohl gesagt hätte, wenn er von den toskanischen Plänen seines Enkels erfahren hätte? Mit italienischen Weinen und der Gastronomie südlich der Alpen beschäftigte sich de Ladoucette jedenfalls seit Langem, suchte vor allem nach der roten Ergänzung zum hauptsächlich weissen Sortiment. «Obwohl wir auch ein wenig Rotwein an der Loire haben, bin ich doch viel bekannter für meine Weissweine», stellt der Baron fest. Von Terrabianca war der Franzose angetan. «Was ich gesehen habe, war die absolut perfekte Vinifikation.» So überzeugend, dass ein weiteres Versteckspiel als Monsieur Martin nicht mehr notwendig schien. Auf den ersten Besuch folgte ein zweiter, ein Team von Önologen drehte jeden Stein um. «Jedes einzelne Fass wurde verkostet.» Die Ergebnisse konnten sich offenbar schmecken lassen, das Geschäft wurde per Handschlag besiegelt. «Die Produkte von Terrabianca passen einfach gut ins Sortiment», fasst Patrick de Ladoucette zusammen. Was wiederum nicht ausschliesst, dass ein bisschen gespielt wird mit dem Rebsortiment. «Wir haben Weissweinreben gepflanzt», sagt der neue Besitzer. Um daraus beispielsweise einen Wein wie den «Duca di Montemaggiore» zu machen, eine knackig-frische Überraschung, die einen im ersten Moment an Sancerre und Pouilly-Fumé denken lässt, bevor sich der Chardonnay geschmacklich durchsetzt und auch ein bisschen vom Vermentino zu spüren ist. Eingeplant ist sogar etwas Hellrotes. «Man kann kein Weingut führen ohne Rosé!», ruft der Baron und hat bei dieser Aussage gewiss die internationalen Märkte fest im Blick. Und Roberto Guldener? Der 68-Jährige denkt nicht daran, von Italien die Finger zu lassen. Er bleibt im Lande, arbeitet an neuen, noch nicht spruchreifen Ideen, beschäftigt sich weiter mit dem Wein und dem Genuss. «Ohne Kreativität, ohne Pläne kann ich einfach nicht sein.»

«Terrabianca konnte ich von einer alteingesessenen Familie kaufen. Ich habe alles Geld hineingesteckt. Deshalb konnte das Weingut nie Hobby sein, sondern nur Geschäft. Ich hatte eine Familie zu ernähren.» Roberto Guldener

Schlicht und funktional: die Fattoria und der Keller von Terrabianca. Auf den ersten Besuch des Barons folgte ein zweiter, dann drehte ein Team von Önologen jeden Stein um, und jedes einzelne Fass wurde verkostet.

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Fotos: Daniel Boschung; Daniel Schranz; Galli/laif

Roberto Guldener und Baron Patrick de Ladoucette: Das Geschäft wurde per Handschlag besiegelt.

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fattoria Terrabianca 2010 La fonTe BianCo Fattoria Terrabianca, Radda in Chianti Chardonnay, Vermentino Fr. 15.90 Duftig, jugendlich, Kräuter, ein Hauch Ananas, ganz leicht cremig. Straff, saftig, knackige Säure, gute Substanz. 15 / 20 trinken –2014

Ein guter Wein ist Harmonie, und den TerrabiancaKreationen war das schon rasch anzuschmecken. Spätestens dann, als der Campaccio erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, eine Assemblage aus viel Sangiovese und ein bisschen Cabernet Sauvignon, eine Menge toskanische Tradition, ein Hauch internationaler Touch.

2009 duCa di monTemaggiore Fattoria Terrabianca, Radda in Chianti Chardonnay, Vermentino Fr. 29.70 Erstaunlich kräftige Farbe. Frische, süsse Frucht, weisse Johannis­

«Mein Vater gründete seinerzeit an der Bahnhofstrasse 14 in Zürich das elegante Bekleidungsgeschäft Guldener, welches ich später übernahm und 17 Jahre lang zusammen mit meiner Frau Maja führte.» Roberto Guldener

Schweiz 2010 TarTegnin grand Cru, Vigne du Baron Mont Le Vieux, Baron Patrick de Ladoucette, Tartegnin Fr. 15.70 Verhaltene Frucht, Birne, ein Hauch Melone und Mirabellen.

Schlank, feine, elegante Frucht, recht feste Art, süffig, mittlere Länge. 16 / 20 trinken –2014 2010 féChy grand Cru, Vigne du Baron Mont Le Vieux, Baron Patrick de Ladoucette, Tartegnin Fr. 15.70 Etwas offensiver als der Tartegnin, Zitrus, Birne, Hauch Blüten, kalkige Note. Straff, feingliedrig, schöne

Säure, überdurchschnitt­ liche Würze. 16 / 20 trinken –2015

Frankreich 2009 SanCerre roSé La PouSSie Baron Patrick de Ladoucette, Bué Fr. 24.40 Zartes Lachsrosa mit leichtem Rebhuhn­ augeneinschlag. Ausdrucksstarke Frucht, rote Johannisbeeren,

leicht hefig­würzig, schöne Sortencharak­ teristik. Saftig, komplexe Frucht, feine Säure, recht lang, ein weit über­ durchschnittlicher Rosé. 16 / 20 trinken –2013 2006 Baron de L PouiLLy-fumé Baron Patrick de Ladoucette, Château du Nozet, Pouilly-sur-Loire Fr. 64.30 Sehr klare, offensive Frucht, Sauvignon blanc in reifer (!) Perfek­

tion mit Noten von Zitrusfrüchten, einem Hauch Limettenschale, Grapefruit, weissem Pfirsich, etwas Holun­ der. Stoffig, fest, knackige Säure, leicht mineralisch, sehr schön durchgezeich­ net, lang. 18 / 20 trinken –2018 Erhältlich bei: Riegger Langgass 5244 Birrhard Fon 056 201 41 41 www.riegger.ch

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Fotos: Daniel Schranz; Daniel Boschung

Baron de Ladoucette

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beeren, etwas Stachel­ beere, nach einer Weile leichter Chardonnay­ Touch. Straff, würzig, sehr animierend, saftig. 17 / 20 trinken –2015 2008 La fonTe roSSo Fattoria Terrabianca, Radda in Chianti 100 % Sangiovese aus der Maremma, 6 Monate in grossen Fässern gereift Fr. 15.90 Zugängliche Frucht, reife Kirschen, etwas Gewürze. Saftige Frucht, geradlinig, süffig, animierende Säure, nicht allzu lang. 15 / 20 trinken–2015 2007 CroCe, ChianTi CLaSSiCo riSerVa Fattoria Terrabianca,

Radda in Chianti 97 % Sangiovese, 3 % Canaiolo Fr. 26.50 Kräftiges Rubinrot. Typische, reife Kirschfrucht, etwas gequetschte Kirschen, etwas Gewürze und ein Hauch Zwetschgen. Saftig, elegant, aus­ gereifte Frucht, nachhaltig. 17 / 20 trinken –2018 2007 CamPaCCio Fattoria Terrabianca, Radda in Chianti 70 % Sangiovese, 30 % Cabernet Sauvignon Fr. 35.– Kräftiges, fast dich­ tes, noch jugendliches Rot. Reife, aber nicht überreife, für den Jahrgang sehr typische

Frucht, straff, feine Säure,ausge­ zeichnetes Holz­ management, sehr ausgewogen, lang. 18 / 20 trinken –2018 2006 CamPaCCio riSerVa Fattoria Terrabianca, Radda in Chianti 50 % Sangiovese, 50 % Cabernet Sauvignon Fr. 44.90 Kräftiges, dunkles Rubin, nicht ganz dicht. Zurückhaltende Frucht, reife Kirschen, Himbeeren, Cassis, sich mehr und mehr be­ merkbar machender Cabernet. Saftig, rau­ chige Frucht, Pflaumen­ kompott mit Nelken, guter Nachhall. 17 / 20 trinken –2018

2005 CePPaTe Fattoria Terrabianca, Radda in Chianti 90 % Cabernet Sauvignon, 10 % Merlot Fr. 53.70 Brillantes, fast dich­ tes Dunkelrubin mit leichten Reifenoten. Reife Frucht, Cassis, Pflau­ men, etwas Holundersaft, Waldboden und Rauch. Saftig, straff, merkbarer Alkohol, noch etwas adstringierendes Tannin, Kaffee, noch nicht ganz harmonisch, Zeit brauchend. 16 / 20 2015–2020 Erhältlich bei: Riegger Langgass 5244 Birrhard Fon 056 201 41 41 www.riegger.ch

ShorT faCTS faTToria TerraBianCa San Fedele a Paterno, 53017 Radda in Chianti fon +39 0577 540 29 adreSSe

inTerneT

www.terrabianca.com reBLand 50 Hektaren plus 5 neu gepflanzt Weine Campaccio, Ceppate, Cipresso, Croce, Scassino, Il Tesoro, La Fonte ProduKTion 300 000 Flaschen BeSiTZer Baron Patrick de Ladoucette mit Frau und Kindern grÜndung ab 1988 reBen Sangiovese, Cabernet Sauvignon, Merlot, Canaiolo, Chardonnay, Vermentino

«Die Produkte von Terrabianca passen einfach gut in unser Sortiment. Nun haben wir auch noch Weissweinreben gepf lanzt.» B a r o n Pa t r i c k de L a d o u c e t t e

ShorT faCTS Baron de LadouCeTTe Château Nozet inmitten von 1000 Hektaren Reben in Pouilly­sur­Loire. 1972 übernahm Baron Patrick de Ladoucette, erster voll ausgebildeter Winzer der Familie. LadouCeTTe Grösster Einzel­ erzeuger von Pouilly­Fumé, Spitzenwein: «Baron de L» PorTfoLio Comte Lafond und La Poussie (Sancerre), Brédif (Vouvray), Régnard und Albert Pic (Chablis), Com­ tesse Lafond (Champagne), Mont le Vieux (Waadt), Val­ lombrosa (Provence), Bristol (Spiritusosen), Terrabianca hauPTSiTZ

Den Sauvignons blancs von der Loire, allen voran der «Baron de L» mit beinah mythischem Ruf, ist die Eleganz nie zu nehmen. Auch die Waadtländer Chasselas des Barons (Vigne du Baron) besitzen eine nicht überall erreichte Feinheit.

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Wein-Pr esse

Das schreiben Die anDeren borDeaux-Preise, Wein-Politik unD Der Vormarsch Des Prosecco

Weniger Winzer in Frankreich

schweizer Wein ist Pflicht

gesehen in der «Frankfurter Allgemeine Zeitung»

gesehen auf htr.ch (Hotelrevue)

Im Weinland Frankreich gibt es immer weniger Winzer. Die Zahl der Weingüter sank im ver­ gangenen Jahrzehnt um ein Viertel. Zwischen den Jahren 2000 und 2010 ver­ zeichnete die Branche ei­ nen Rückgang von 110 000 auf 85 000 Weingüter. Die genutzte Fläche verringerte sich im gleichen Zeitraum

Schweizer Botschaften und diplomatische Ver­ tretungen sollen an offi­ ziellen Anlässen im Aus­ land künftig Schweizer Weine servieren. Mit ei­ ner Weisung soll der Bundesrat die Schweizer Botschaften und die offi­ ziellen Empfänge in der Schweiz und im Ausland dazu anhalten, nur noch

um 11 Prozent auf 788 700 Hektar. Im grössten An­ baugebiet, dem Langue­ doc­Roussillon im Süden Frankreichs, ging die Flä­ che um gut 21 Prozent auf 201 500 Hektar zu­ rück. Die einzigen Regio­ nen, die ihre Flächen aus­ weiteten, sind die Cham­ pagne (plus 7,6 %) und das Elsass (plus 5,1 %).

Schweizer Wein auszu­ schenken. Auch subven­ tionierte Organisationen wie Präsenz Schweiz oder Schweiz Tourismus sollen sich an diese Weisung halten. Dies verlangt der Nationalrat mit einer Mo­ tion vom Bundesrat. Ein­ gereicht hatte den Vor­ stoss der Walliser National­ rat Christophe Darbellay

(CVP). Er begründete die Motion unter anderem da­ mit, dass es Schweizer Weine mit den grössten Weingütern aus Frank­ reich, Spanien und Ita­ lien aufnehmen könnten. Anlass für den Vorstoss gab die Weltausstellung in Schanghai, wo die Schweiz spanischen und italieni­ schen Wein auftischte.

bordeaux 2011: calls for price drop after «arrogant» 2010s

Prosecco überholt champagner

gesehen auf www.decanter.com

gesehen auf www.weinkenner.de

Bordeaux was «arrogant» in its pricing last year, the ma­ naging director of Chateau Lafite has told Decanter.com as merchants call on Bordeaux to come down in price on the 2011s. After two acclaimed vintages, it is generally accepted 2011 is going to be fine but not stellar – and merchants in Europe and the US, who for the last two years have ac­ cepted high prices, are once again calling for restraint. In London there is a feeling that the bubble has been pricked, if not burst, by end of year figures, reported on Decanter.com, that showed prices of top Bordeaux plummeting. «We have to recapture the confidence that’s been seep­ ing away, and readdress the drinkers», Berry Brothers’ wine director Alun Griffiths said. He went on, «2011 reminds me of 2008, which wasn’t hailed as a great vintage. The chateaux have to realise where their market is: are they selling the wine as an investment vehicle, or for drinkers?» It would seem that in Bordeaux they are fully aware of the situation – and are making efforts to conciliate their market two months before en primeur starts at the end of March. In reference to the high prices of the 2010 vintage and the slowness of chateaux to declare their prices, Christophe Salin, managing director of Domaines Barons de Rothschild (Lafite), told Decanter.com, «Last year came across as arrogance, in terms of both timing and prices, for many chateaux.»

There is a need to price «intelligently», Jean Pierre Rousseau of Diva, one of the biggest Bordeaux nego­ ciants, said, or en primeur might be a non­event. «If the prices are intelligent this year, there will be an en primeur campaign, if not, things will be compli­ cated. Not all chateaux perhaps realise the effect their high prices had last year.» Most UK merchants privately suggest they would find a € 500 per bottle retail price realistic for the first growths. This would mean a release price of € 400 – a reduction of more than 20 % on last year. One major factor in persuading chateaux to come down in price is China. As Ian Ford of Chinese importer Summergate argues in Decanter magazine this month, the collapse in value of wines like Lafite 2008, and second wines like Carruades de Lafite and Margaux’s Pavillon Rouge, may indicate not that China is losing interest in fine wine, but that its consumers are no longer easily swayed by trophy labels and are looking beyond Bordeaux. «Demand is diversifying … and the stars of Rhone, Burgundy, Chile, Australia, Napa, and others, are all on the rise.» Salin’s words, and those of many other chateau pro­ prietors and senior negociants that Decanter.com has spoken to, indicate that Bordeaux is fully aware of the need to respect a worldwide market that is the op­ posite of buoyant, and bring prices down.

Nach einem Bericht des TV­Senders France 2 wur­ den im Jahre 2010 welt­ weit 380 Millionen Fla­ schen Prosecco verkauft. Damit hat der italienische Prickler im Ranking der Schaum­ und Perlweine erstmals den Champagner überholt. Die Ursache für den Erfolg sieht der Sender vor allem im billigeren Preis des Prosecco. Er kos­ tet nur die Hälfte oder noch weniger als eine durch­ schnittliche Flasche Cham­ pagner. Hinzu kommt laut France 2, dass der Prosecco in der Gruppe der jungen Weintrinker als unkom­ pliziertes Lifestyle­Getränk gilt, während Champa­ gner als Statussymbol an­ gesehen wird. Die Cham­ pagnerindustrie hat für 2010 den Verkauf von 319 Millionen Flaschen welt­ weit gemeldet.

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das journal

Sch w eizer ische Weinzeit u ng

Weinimport: Die 50 grössten Schweizer Händler Lidl und Aldi auf der Überholspur Nach dem Rekordjahr 2010 sank der Weinimport 2011 total um 5,3 Millionen Liter (rund – 3 %). Weisswein legte zu (+ 3,6 %), Rotwein verlor (– 4,7 %). Die beiden Marktleader Coop und Denner führten deutlich weniger Wein ein. Lidl und Aldi legten zu und stiessen erstmals unter die 10 grössten Importeure vor. Der Anteil der vier Grossverteiler an Direktimporten bleibt mit rund 44 Prozent stabil. Text: Stefan Keller

Coop verzeichnete 2010 ein Rekord­ importjahr. 2011 hingegen führte der Marktleader 3 Prozent weniger Weisswein und 10 Prozent weniger Rotwein ein (total – 9 %). Medien­ sprecherin Sabine Vulic: «Die Import­ zahlen berücksichtigen die Bestän­ de nicht, was zu einem verfälschten Bild führen kann. Die Coop­Weinbestandszahlen lagen Ende 2009 um 8 Prozent tiefer als ein Jahr später. Dadurch erweckten die Importzahlen 2010 den Eindruck, unsere Absätze seien deutlich ge­ stiegen. Ende 2011 lagen die Coop­ Weinbestandszahlen rund 10 Prozent unter denen des Vorjahres. Es gilt auch zu berücksichtigen, dass Coop nicht alles selber importiert.» Coop hat laut Sabine Vulic 2011 fast den­ selben Nettoumsatz erzielt wie im Vorjahr. «Es wurde etwas weniger, dafür Bes seres konsumiert.» Schaumweine legten leicht, Weiss­ wein gar um 4 Prozent zu. Das Wachstum erfolgte dank Schweizer Wein. Rosé­ und Rotwein ver zeich­ neten einen leichten Rückgang. «In Anbetracht des schwierigen

Umfelds konnte Coop ein gutes Ergebnis erzielen.» Denner hatte 2010 bei Importen ge­ genüber Coop an Terrain verloren. 2011 zeigt sich ein umgekehrtes Bild. Während Coop beim Rotwein 10 Pro­ zent (3,2 Millionen Liter) weniger im­ portierte, waren es bei Denner 6 Pro­ zent (1,8 Millionen Liter). Am gene­ rellen Rückgang des Rotweinimports 2011 (6,4 Millionen Liter) partizipie­ ren Coop und Denner mit 78 Prozent. Denner führt heute alles in allem rund 300 Weine im Sortiment, Coop an grossen Verkaufsstellen über 600. Denner hat 2012 seinen Einkauf verstärkt. Neu dafür verant wortlich ist Christophe Bürki, der bis im Herbst 2011 bei Coop Weinchef war. Neu dabei ist auch Ursula Beutler. Seit 2006 war sie – von Globus herkom­ mend – bei Manor für Einkauf, Sorti­ mentsplanung und Umsetzung der Strategie verantwortlich. Der bis­ herige Denner­Verantwortliche Urs Cueni wird 2012 in den Ruhestand treten. Obwohl 2011 total 3 Prozent mehr Weisswein importiert wurde, verzeichnete Denner 8 Prozent

weniger Einfuhren. Paloma Martino, Leiterin Unternehmenskommuni­ kation: «Denner hat einerseits die Lagerbestände optimiert, anderer­ seits ist zu erwähnen, dass Schwei­ zer Weisswein – auch dank bes serer Verfügbarkeit – zu Lasten von aus­ ländischem zulegen konnte.» Bataillard, die Nummer 3 im Wein­ importgeschäft, verlor beim Weiss­ wein 4 Prozent, beim Rotwein konnte litermässig das Vorjahresniveau ge­ halten werden. «Wir haben im letzten Jahr weniger Koch­ und Tafelwein eingekauft», sagt Nathalie Manfron von Bataillard. Die Kooperation mit Provins seit dem 1. Januar 2011 sei sehr gut angelaufen. «Alle Ziele bezüglich Distribution und Logistik wurden erreicht.» Garnier zählt wie Landi, die VOLG­ Weinkellereien (Divino) und DIVO zum Fenaco­Konzern. Beim Weisswein (– 11 %) sank der Import zum zweiten Mal in Serie, beim Rotwein (– 8 %) ist der Rückgang seit 2003 mehr oder weniger kontinuierlich. Vor einem Jahr begründete Geschäfts führer Daniel Schaub den damaligen Rück­

gang von 10 Prozent wie folgt: «Bei Importen sind Verschiebungen von einem Jahr aufs andere sehr gut möglich. Wir disponierten vor­ sichtig.» Garnier­Sprecher Markus Remund zum Resultat 2011: «Es handelt sich um Verschiebungen zwischen schweizerischem und ausländischem Wein.» Ähnlich einsilbig auch die Reaktion von Andreas Etter, Weinkellereien Aarau/Zürcher Mächler (Nummer 5) auf die Importzahlen 2011: Weiss minus 11 Prozent, Rot minus 9 Pro­ zent: «Diese Zahlen lassen die Ver­ mutung zu, dass die Lager abgebaut worden sind.» Während die fünf erstplatzierten Importeure durchwegs weniger ein­ führ ten als 2010, übertraf Scherer & Bühler in Meggen (Rang 6) das Vorjahresergebnis (+ 6 %) dank einer enormen Steigerung beim Weiss­ wein (+ 48 %). Matthias Tobler, Dele­ gierter des Verwaltungsrates: «Es handelt sich hier einerseits um Mehrverkäufe, andererseits sind hauptsächlich zwei unspek takuläre Gründe für den Import zuwachs

WEINIMPORT 2003 BIS 2011 WEISSWEIN LEGT KONTINUIERLICH ZU

Grafiken: Carsten Raffel

Importe total in Litern

2010/2011

2011

162 693 842

2010

167 983 851

2009

164 117 083

2008

158 612 733

2007

162 049 704

2006

151 631 308

2005

156 295 668

2004

156 749 602

2003

159 872 468

–3 % (–5 290 009 l)

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0

50 000 000

100 000 000

150 000 000

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Sch w eizer ische Weinzeit u ng

DIE 5 GRÖSSTEN WEINIMPORTEURE COOP VOR DENNER, WIE SCHON 2010

1. Coop, Basel (1.)

2011 34 460 762

2006 29 168 595

–9 % (–3 427 970 l)

0

2. Denner, Zürich (2.)

2011 30 593 771

2010/2011

2006 27 903 011

10 000 000

3. Bataillard, (3.) Rothenburg 2010/2011

3 960 840

30 000 000

26 632 931

0

2011

8 793 890

2010

8 885 304

2006

7 759 092

–1 % (–91 414 l)

10 000 000

0

4. Caves Garnier, (4.) Münchenbuchsee

2011

2010/2011

5 000 000

2 595 252 4 125 460

2010

7 378 385

2 906 882 4 471 503

2006

6 718 306

1 928 595 4 789 711 0

5. Weinkellereien (5.) Aarau inkl. Zürcher Mächler, Aarau 2010/2011

5 000 000

3 814 758

1 132 484 2 682 274

2010

4 210 325

1 268 530 2 941 795

2006

3 968 503

1 033 173 2 935 330 0

Coop

5 000 000

denner 1907

GesChäftsführunG

GründunGsjahr

1969

GesChäftsführunG

Pius Buchmann

Christophe Bürki 56

Basel

sChwerpunkt

Weiss: 2/3 Schweiz; Rot: Italien vor Schweiz wiChtiGe Marken Antinori (I), Domaine de Rothschild (F), Marques de Riscal (E) besonderes An grossen Ver­ kaufsstellen bis 600 Weine; über coop@home werden 1200 Weinen ausgeliefert

anzahl Mitarbeiter

4

Zürich 300 Artikel (Schweiz, Frankreich, Italien, Spanien, Übersee) wiChtiGe Marken Carpineto (I), Paternina (E), Château Bonnet (F) firMensitz

sChwerpunkt

besonderes

www.denner­wineshop.ch

30 000 000

10 000 000

2011

–9 % (–395 567 l)

20 000 000

10 000 000

6 720 712

–9 % (–657 673 l)

anzahl Mitarbeiter

20 000 000

2010 32 739 661

–7 % (–2 145 890 l)

GründunGsjahr

28 038 145

2010 37 888 732

2010/2011

firMensitz

6 422 617

10 000 000

bataillard

Garnier

GründunGsjahr Weinhandel Ende 19. Jahrhundert

GründunGsjahr

GesChäftsführunG

Daniel Schaub

Corinne Fischer

35 firMensitz Münchenbuchsee sChwerpunkt Schweiz, Italien, Spanien, Frankreich, Österreich, Übersee wiChtiGe Marken Zeni (I), Patrocinio (E), Ferraton (F) besonderes Im Gross­, Detail­ und Fachhandel tätig

85 Rothenburg sChwerpunkt 4/5 aus Italien, Spanien und Frankreich; 1000 Exklusivitäten wiChtiGe Marken Guigal (F) , San Felice (I), Freixenet (E) besonderes Im Gross­, De­ tail­ und Fachhandel tätig anzahl Mitarbeiter firMensitz

1863

GesChäftsführunG anzahl Mitarbeiter

weinkellereien aarau/zürCher MäChler, aarau GründunGsjahr

Ulrich R. Stucky 72 Aarau sChwerpunkt Mehrere 100 Weine, breit abgestütztes Sortiment In­ und Ausland wiChtiGe Marken Bollinger (F), Abadia Retuerta (E), Ceretto (I) besonderes Vertrieb über Fachhandel und Gastromie anzahl Mitarbeiter firMensitz

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GesChäftsführunG

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das journal verantwortlich: Wir sind mit einem sehr kleinen Lagerbestand ins Jahr eingestiegen, weil die Weine des Jahrganges 2010 im Vorjahr noch nicht bereit für den Import waren und angesichts der kleineren Ernten 2011 in vielen Weinbaugebieten ist ein gewisser Lagerbestand vorteilhaft.» Auch Schenk in Rolle steigerte 2011 den Import (+ 10 %) und wie bei Scherer & Bühler trug dazu vor allem der Weisswein bei (+ 35 %). Direktor André Fuchs: «Die Verkaufszahlen von ausländischem Weisswein zwi­ schen 2010 und 2011 blieben stabil. Der Grund für die Steigerung liegt in der Tatsache, dass wir Ende Jahr bereits den 2011er importiert haben. Es handelt sich dabei vor allem um Tischwein. In dieser Kategorie sind die Angebote knapp und die Preise könnten anziehen.» Die Reihenfolge der grössten Wein­ importeure blieb 2011 bis Platz 7 unverändert. Neu auf die achte Posi­ tion vorgestossen ist Discounter Lidl (2010: Rang 13). Das Wachstum betrug 75 Prozent (2010: 88 %). Lidl ist seit 2009 auf dem Schweizer Markt und verfügt heute bereits über 76 Filialen. Im Angebot sind rund 90 Weine zwischen Fr. 1.79 und Fr. 29.99. Lidl­Chef Matthias Oppitz: «Das Weinsortiment von Lidl Schweiz findet einen sehr guten Anklang bei den Kunden. Dies ist auf

DIE 10 GRÖSSTEN WEINIMPORTEURE PLÄTZE 6 BIS 10

6. Scherer & Bühler, (6.) Meggen 2010/2011

2011 3 705 844

1 109 068 2 596 776

2010 3 491 805

749 352 2 742 453

2006 3 993 499

510 760 3 482 739

+6 % (214 039 l)

7. Schenk, Rolle (7.)

0

5 000 000

2011 3 536 394

1 008 342 2 528 052

2010 3 222 487

2010/2011

746 042 2 476 445

2006 4 626 817 0

+10 % (313 907 l)

8. Lidl, Weinfelden (13.) 2010/2011

5 000 000

2011 3 524 533

822 497 2 702 036

2010 2 008 580

540 720 1 467 860

2006

– 0

+75 % (1 515 953 l)

5 000 000

9. Aldi, 2011 2 945 350 (12.) Embrach, Embraport 2010 2 201 317 2010/2011

3 502 532

1 124 285

2006

1 113 709 1 831 641 857 039 1 344 278

41 874

21 019 0

+34 % (744 033 l)

20 855

5 000 000

10. Vini Bée, Stabio (10.)

2011 2 941 347

570 788 2 370 559

2010 2 248 933

388 434 1 860 499

2010/2011

2006 3 379 264

sCherer & bühler

642 594 2 736 670 0

+31 % (692 414 l)

sChenk GründunGsjahr

GründunGsjahr

5 000 000

1837

lidl 1893

GesChäftsführunG

GesChäftsführunG

André Fuchs

Matthias Tobler

anzahl Mitarbeiter

anzahl Mitarbeiter

62

Meggen sChwerpunkt Weine aus Italien, Spanien, Frankreich und Neue Welt mit Schwerpunkt Chile wiChtiGe Marken Grillette Domaine de Cressier (CH), Concha y Toro (CHI), Lungarotti (I) besonderes Verkauf nur an Fach­ und Detailhandel firMensitz

25 —

110

Rolle sChwerpunkt Schweiz, Frankreich, Spanien, Übersee wiChtiGe Marken Bodegas Murviedro (E), Château Aigueville (F), Checci (I) besonderes Verkauf nur an Fach­ und Detailhandel; eigene Schweizer Domänen firMensitz

GründunGsjahr

die gute Qualität sowie das sehr gute Preis­Leistungs­Verhältnis unserer Weine zurückzuführen.» Konkurrent Aldi, seit 2006 auf dem Schweizer Markt aktiv, steigerte die Importe 2011 um 34 Prozent und ist neu auf Rang 9 (2010: 88 %, Rang 12). Mediensprecher Sven Bradke: «Wir arbeiten mit verschiedenen Partnern in der Schweiz zusammen, die für uns den Wein direkt importieren und ge­ gebenenfalls auch abfüllen. Insofern sind die offiziellen Importzahlen nicht sehr aussagekräftig.» Bekannt ist, dass Aldi einen beträchtlichen Teil seiner Weine über die Firma Weinwelt Schweiz in Martigny bezieht. Diese fiel 2011 aus den Top Ten und rangiert neu auf Position 11, obwohl die Importmenge um 6 Prozent wuchs. Unverändert auf Rang 10 liegt die Vini Bée in Stabio. Sie konnte im Vergleich zum schwachen Vorjahr beim Weiss­ wein 47 Prozent, beim Rotwein 27 Pro­ zent zulegen (total 31 %). Verkaufslei­ ter Bruno Bonfanti: «Wir arbeiten stark mit Grossverteilern zusammen. 2011 wickelten wir in deren Auftrag ver­ mehrt nicht nur die Abfüllungen, son­ dern auch die Importe ab. Das Volu­ men blieb alles in allem etwa gleich.» In den Rängen 11 bis 25 rutschte Mövenpick vom 11. auf den 12. Platz (– 5 %). Weisswein wurde 9 Prozent weniger importiert als im Vorjahr Kom­ munikationsleiter Jens Kaufmann:

aldi 2009

GründunGsjahr

Vini bée 2005

GesChäftsführunG

GesChäftsführunG

Matthias Oppitz

Timo Schuster

anzahl Mitarbeiter

anzahl Mitarbeiter

2 Einkäufer firMensitz Weinfelden sChwerpunkt zwei Drittel Ausland, ein Drittel Schweiz

Angaben

wiChtiGe Marken

Bissinger (F), Cepa Lebrel (E), Allini (I) besonderes rund 90 Weine zwischen Fr. 1.79 und Fr. 29.99

GründunGsjahr

Ende

1950er Jahre GesChäftsführunG

keine

Schwarzenbach sChwerpunkt zwei Drittel Rotweine, ein Drittel Weissweine, aus allen Anbaugebieten firMensitz

wiChtiGe Marken

Cave Belmur (CH), Borelli (I), Les Caves de Landiras (F) besonderes 153 Filialen; 80 Weine, Verkaufspreise in der Regel unter Fr. 20.–

Valter Bocchino 60 Stabio sChwerpunkt Italien wiChtiGe Marken Candido (I), Rocca della Macie (I), Bolla (I) besonderes Versektung, Lohnabfüllungen anzahl Mitarbeiter firMensitz

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

BA_23_27_SWZ_0212_Journal_11sik_RZ.indd 25

01.02.12 17:51


Sch w eizer ische Weinzeit u ng

«In unseren Weinkellern ist der An­ teil von Weisswein stabil, im Wert sogar steigend. Wir legen den Fokus auf Schweizer Produktion. In den Vorjahres statisiken waren zudem noch grössere Mengen Chardonnay Woodbridge für den LEH mit drin.» Und wie kommentiert er den Abgang von Mövenpick­Weinchef Paul Smyth? «Es gab unterschiedliche

Auf fassungen über die operativen Fragestellungen, weshalb Herr Smyth sich entschieden hat, zu­ künftig eine neue berufliche Heraus forderung anzunehmen.» Prozentual am meisten zugelegt hat die South Wines in Orbe (+ 46 %). South Wines ist seit Herbst 2009 aktiv, importiert nur Originalabfül­ lungen und beliefert keine Privat­

DIE 50 GRÖSSTEN WEINIMPORTEURE PLÄTZE 11 BIS 25

und Gastrokunden direkt. Für den Deutschschweizer Markt ist Markus Meny verantwortlich: «Bei den spani­ schen Weinen verdreifachten wir den Absatz. Ab Mitte Jahr konnten wir mit Bodégas Valdemar einen neuen Partner gewinnen». South Wines wurde von Jean­Marc Meylan gegrün­ det, der zuvor bei Escher in Vernier tätig gewesen war. Konnte Escher

2010 seine Einfuhren im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent steigern, brachen sie 2011 um 44 Prozent ein. Geschäftsführer Nicolas Varone: «Der Markt hat sich leider in eine Richtung entwickelt, die für uns nicht vor teil­ haft war.» Das Minus von 37 Prozent bei Delinat ist laut Inhaber Karl Schefer die Folge der Auflösung des Zentrallagers Schweiz in Pratteln.

18. Escher, Escher,Vernier Vernier 18. (8.) (8.)

2011 2011 11362 362736 736

283762 762 11078 078974 974 283

2010 2010 22445 445402 402

241070 070 22204 204332 332 241

2010/2011 2010/2011

2006 2006 55474 474178 178

273964 964 55200 200214 214 273

–44 –44% %(–1 (–1082 082666 666l)l) 11. Weinwelt 11. WeinweltSchweiz, Schweiz, 2011 2011 22398 398941 941 Martigny (9.) Martigny (9.) 2010 2010 22271 271447 447 2010/2011 2010/2011

2006 2006

703 703342 342 11695 695599 599 516 516072 072 11755 755375 375

447 447952 952

161 161940 940 00

+6 +6% %(127 (127494 494l)l)

286 286012 012

2011 22106 106002 002 2011

329979 979 11776 776023 023 329

2010 22205 205953 953 2010

363090 090 11842 842863 863 363

2010/2011 2010/2011

2006 11713 713129 129 2006

325511 511 11387 387618 618 325

Rutishauser, 13. Rutishauser, 13. (16.) Scherzingen (16.) Scherzingen 2010/2011 2010/2011

00

412859 859 11489 489996 996 412

2010 11472 472607 607 2010

280510 510 11192 192097 097 280

2006 11373 373212 212 2006

283450 450 11089 089762 762 283 00

2011 11842 2011 842946 946

340066 066 11502 502880 880 340

2010 11777 2010 777682 682

336389 389 11441 441293 293 336

2010/2011 2010/2011

2006 11783 2006 783980 980

297105 105 11486 486875 875 297

Schuler, 15. Schuler, 15. (17.) Seeween Seeween (17.) 2010/2011 2010/2011

00

000000 000 55000 121994 994 11360 360348 348 121

2010 11465 465821 821 2010

108605 605 11357 357216 216 108

2006 11220 220917 917 2006

92099 099 11128 128818 818 92 00

2011 11479 479857 857 2011

435505 505 11044 044352 352 435

2010 11640 640430 430 2010

224410 410 11416 416020 020 224

2010/2011 2010/2011

2006 33166 166059 059 2006

678248 248 22487 487811 811 678

LesGrands GrandsChais, Chais, 17. Les 17. Luzern (18.) Luzern (18.) 2010/2011 2010/2011

00

202701 701 11233 233433 433 202

2010 11406 406219 219 2010

158128 128 11248 248091 091 158

+2% %(29 (29915 915l)l) +2

77374 374 77

983 44983 00

000000 000 55000

806176 176 806

96020 020 96

710156 156 710

2006 2006

553704 704 553

163863 863 163

389841 841 389

20. 20. South SouthWines, Wines, (31.) Orbe (31.) Orbe 2010/2011 2010/2011

00

21. Vino VinoVintana, Vintana, 21. Ebikon (21.) (21.) Ebikon 2010/2011 2010/2011

836 836952 952

109 109833 833

727 727119 119

2010 2010

571 571645 645

50 50936 936

520 520709 709

2006 2006

–– 00 828430 430 828

121168 168 121

707262 262 707

2010 2010

891227 227 891

155619 619 155

735608 608 735

2006 11219 219329 329 2006

2010 2010

2010/2011 2010/2011

2006 2006

Borgovecchio, 24. 24. Borgovecchio, Chiasso (20.) (20.) Chiasso 2010/2011 2010/2011

72391 391 72

25. CaveAmann, Amann, 25. Cave (27.) Bischofszell (27.) Bischofszell 2010/2011 2010/2011 +5 +5% %(35 (35702 702l)l)

175140 140 11044 044189 189 175 00

2011 2011

2010/2011 2010/2011

55000 000000 000

2011 2011

22. 22. Sousa, Sousa, (25.) (25.) Neuchâtel Neuchâtel

23. Delinat,Horn Horn 23. Delinat, (19.) (19.)

000000 000 55000

2011 2011

816 816640 640

536 536245 245

718 718528 528

271 271375 375

447 447153 153

345 345211 211

145 145789 789

199 199422 422

00 2011 2011

000000 000 55000 280 280395 395

751 751963 963

55000 000000 000 159 159655 655

161 161055 055 11037 037854 854

2006 2006

131 131997 997

882 882562 562 00

750 750565 565

55000 000000 000

2011 2011

750 750467 467

48 48322 322

702 702145 145

2010 2010

949 949875 875

52 52090 090

897 897785 785

2006 2006 11252 252494 494

171 171774 774 11080 080720 720 00

55000 000000 000

2011 2011

736 736011 011

119 119086 086

616 616925 925

2010 2010

700 700309 309

98 98046 046

602 602263 263

2006 2006

461 461240 240

76 76275 275

384 384965 965

00

55000 000000 000

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

BA_23_27_SWZ_0212_Journal_11sik_RZ.indd 26

592 592308 308

2010 2010 11198 198909 909

–21 –21% %(–199 (–199408 408l)l)

000000 000 55000

2011 11436 436134 134 2011

2006 2006

2010 2010

–37 –37% %(–446 (–446946 946l)l)

000000 000 55000

BourgeoisVins, Vins, 16. Bourgeois 16. (15.) Ballaigues Ballaigues (15.)

–10% %(–160 (–160573 573l)l) –10

809128 128 809

+14 +14% %(98 (98112 112l)l)

2011 11482 482342 342 2011

+1% %(16 (16521 521l)l) +1

50724 724 50

–7% %(–62 (–62797 797l)l) –7

000000 000 55000

Bindella,Zürich Zürich 14. Bindella, 14. (14.) (14.)

+4% %(65 (65264 264l)l) +4

859852 852 859

+46 +46% %(265 (265307 307l)l)

000000 000 55000

2011 11902 902855 855 2011

+29% %(430 (430248 248l)l) +29

2010/2011 2010/2011

000000 000 55000

2011 2011

+7% %(53 (53676 676l)l) +7

000000 000 55000

Mövenpick, 12. Mövenpick, 12. (11.) Vinzel Vinzel (11.)

–5% %(–99 (–99951 951l)l) –5

19. Landi LandiSchweiz, Schweiz, 19. Dotzingen (22.) (22.) Dotzingen

00

26 01.02.12 17:51


das journal 38. 38. Casa Casadel delVino, Vino, (37.) Zürich (37.) Zürich

DIE 50 GRÖSSTEN WEINIMPORTEURE PLÄTZE 26 BIS 50

2011 2011 551 551449 449

105 105763 763 445 445686 686

2010 2010 512 512147 147

111 111069 069 401 401078 078

+8 +8% %(39 (39302 302l)l) Covin, 26. 26. Covin, Bachenbülach (28.) (28.) Bachenbülach

2011 712 712542 542 2011

96 96731 731 615 615811 811

2010 670 670497 497 2010

61 61969 969 608 608528 528

+6% %(42 (42045 045l)l) +6

00

Philipp 2011 705 705749 749 27. 2011 27. Philipp Schwander,Zürich Zürich (26.) (26.) Schwander, 2010 710 710471 471 2010 –1% %(–4 (–4722 722l)l) –1

130 130425 425 580 580046 046

Vi-Noble,Vernier Vernier 2011 2011 666 666095 095 28. Vi-Noble, 28. (33.) (33.) 2010 564 564352 352 2010 +18% %(101 (101743 743l)l) +18 Vinum,Biel Biel 29. 29. Vinum, (32.) (32.)

Zanini-Sulmoni, 30. 30. Zanini-Sulmoni, Ligornetto (24.) (24.) Ligornetto

43155 155 523 523296 296 43

2010 749 749609 609 2010

107 107187 187 642 642422 422

83441 441 547 547066 066 83

2010 427 427093 093 2010

85598 598 341 341495 495 85 00

55 581 581918 918

2010 548 548121 121 2010

548 548121 121

Lebensmittel 2011 578 578754 754 33. Lebensmittel 33. 2011 RiasBaixas, Baixas,Zürich Zürich (46.) (46.) Rias 2010 408 408696 696 2010 +42% %(170 (170058 058l)l) +42

Manor,Basel Basel 35. Manor, 35. (29.) (29.)

2010 2010 422 422129 129

00 422 422129 129 00

126 126907 907 439 439163 163

2010 662 662869 869 2010

116 116023 023 546 546846 846

31395 395 533 533332 332 31

2010 770 770709 709 2010

35700 700 735 735009 009 35 00

500000 000 500

2011 562 562253 253 2011

124 124324 324 437 437929 929

2010 603 603247 247 2010

134 134245 245 469 469002 002

–7% %(–40 (–40994 994l)l) –7

27 —

500 500000 000

2011 564 564727 727 2011

–27% %(–205 (–205982 982l)l) –27 TransGourmet, 37. 37. TransGourmet, Moosseedorf (30.) (30.) Moosseedorf

500 500000 000

2011 566 566064 064 2011

00

00

500 500000 000

34223 223 337 337270 270 34 00

42. 42. Global GlobalWine, Wine, (47.) Zürich (47.) Zürich

62091 091 423 423189 189 62

2010 2010 417 417098 098

58191 191 358 358907 907 58 00

45. 45. Kracht’s Kracht’sErben, Erben, (40.) Regensdorf (40.) Regensdorf

46. 46. Solera, Solera,Vernier Vernier (–) (–)

79 79737 737 355 355430 430

2010 2010 390 390125 125

47 47223 223 342 342902 902 00

103573 573 335 335011 011 103 00

61 61645 645 356 356972 972

2010 2010 365 365716 716

63 63118 118 302 302598 598 00

95569 569 321 321553 553 95

2010 2010 461 461165 165

112232 232 348 348933 933 112 00

500 500000 000

2011 2011 398 398494 494

432 432 398 398062 062

2010 2010 373 373273 273

905 905 372 372368 368 00

500 500000 000 83 83382 382 307 307705 705 83 83342 342 433 433319 319

00

500 500000 000

2011 2011 388 388085 085

61 61546 546 326 326539 539

2010 2010 349 349772 772

45 45895 895 303 303877 877 00

500 500000 000

2011 2011 349 349377 377

30 30687 687 318 318690 690

2010 2010 374 374187 187

88 88377 377 285 285810 810

–7 –7% %(–24 (–24810 810l)l)

–2 –2% %(–5 (–5992 992l)l)

500 500000 000

2011 2011 417 417122 122

+11 +11% %(38 (38313 313l)l)

50. 50. Vergani Vergani++Co, Co, (–) Zürich (–) Zürich

500 500000 000

2011 2011 418 418617 617

–24 –24% %(–125 (–125574 574l)l)

49. 49. Berthaudin, Berthaudin, (–) Carouge (–) Carouge

500 500000 000 98865 865 336 336182 182 98

47. Pieroth PierothRomanet, Romanet, 2011 2011 391 391087 087 47. Cham (36.) (36.) Cham 2010 2010 516 516661 661

48. 48. Fine FineWine WineTrade, Trade, (–) Carouge (–) Carouge

500 500000 000

2011 2011 435 435167 167

43. 43. Martel, Martel,St. St.Gallen Gallen 2011 2011 435 435047 047 (41.) (41.) 2010 2010 438 438584 584

44. 44. DIVO, DIVO,Penthalaz Penthalaz (–) (–)

500 500000 000

2011 2011 485 485280 280

+7 +7% %(25 (25221 221l)l)

500000 000 500 356 356739 739 213 213395 395

–15% %(–96 (–96805 805l)l) –15 TriaccaFratelli, Fratelli, 36. Triacca 36. Campascio (23.) (23.) Campascio

95612 612 313 313084 084 95

2011 2011 570 570134 134

+35 +35% %(148 (148005 005l)l)

31613 613 479 479961 961 31

2010 2010 371 371493 493

–10 –10% %(–44 (–44043 043l)l)

500 500000 000 118068 068 460 460686 686 118

00

41. 41. Haecky HaeckyDrink Drink&& (45.) Wine,Reinach Reinach (45.) Wine,

500 500000 000

2011 2011 511 511574 574

+14 +14% %(52 (52901 901l)l)

500000 000 500

2011 581 581923 923 2011

00

00

–1 –1% %(–3 (–3537 537l)l)

500000 000 500

2011 630 630507 507 2011

+6% %(33 (33802 802l)l) +6

34. 34. VinCentre, VinCentre, Gampel (43.) (43.) Gampel

500000 000 500 100 100298 298 539 539153 153

00

125628 628 373 373084 084 125

+12 +12% %(45 (45042 042l)l)

2011 639 639451 451 2011

+48% %(203 (203414 414l)l) +48 Bacardi-Martini, 32. Bacardi-Martini, 32. Zürich (34.) (34.) Zürich

500000 000 500

2010 566 566451 451 2010 00

2010 2010 498 498712 712

+16 +16% %(68 (68182 182l)l)

34281 281 628 628882 882 34

–15% %(–110 (–110158 158l)l) –15 ErwalWein, Wein, 31. Erwal 31. Rotkreuz (42.) (42.) Rotkreuz

198549 549 365 365803 803 198

2011 663 663163 163 2011

+17% %(96 (96712 712l)l) +17

151198 198 365 365809 809 151

+38 +38% %(140 (140081 081l)l)

500000 000 500 225855 855 440 440240 240 225

00

40. 40. AMD AMDSwiss, Swiss, (–) Attalens (–) Attalens

500 500000 000

2011 2011 517 517007 007

+4 +4% %(18 (18295 295l)l)

500 500000 000 147 147867 867 557 557882 882

00

39. Weinkeller Weinkeller 39. (38.) Riegger,Birrhard Birrhard (38.) Riegger,

00

00

500 500000 000

2011 2011 346 346266 266

67 67953 953 278 278313 313

2010 2010 352 352258 258

64 64475 475 287 287783 783 00

500 500000 000

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Paul Liversedge, zweiter Master of Wine (MW) neben Phillip Schwander, in seinem Weinlager in Urdorf: «Die Schweiz ist das beste Land für den Weinhandel. Die Leute haben Geld, sie schätzen Wein, und sie verstehen etwas davon.»

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Gu te Weinh a ndlu ngen : R e a l Wines

«Das Leben ist zu kurz für gewöhnlichen Wein» Das klassische Weinland Frankreich und Pinots aus Neuseeland bringen Paul Liversedge zum Schwärmen. Für die Vermarktung seiner Weine hat der Master of Wine und Inhaber von Real Wines ein paar originelle Ideen entwickelt. Te x t : H a n s p e t e r E g g e n b e r g e r

Short FactS rEaL WINES Real Wines, Paul Liversedge MW, Im Junker 8, 8143 Stallikon FoN 043 466 08 90 INtErNEt www.realwines.ch adrESSE

Foto: Daniel Boschung

ÖFFNuNgSzEItEN

kein Ladengeschäft SortImENt Rund 120 Weine von etwa drei Dutzend Produzenten vor allem aus Frankreich und aus der Neuen Welt, insbesondere Neuseeland und Australien; Handel mit Spitzenweinen gESchäFtSFührEr

Paul Liversedge aNzahL mItarbEItEr

29 —

1

Ein «Weinrad» auf der Website von Real Wines soll dem Kunden helfen, auf einfache Weise die Art von Weinen zu finden, die er mag. Paul Liversedge hat diesen Geschmackskompass mit 18 Weinkategorien – der Weinhändler ist Golfer – entwickelt. Jeder Wein im Sortiment hat eine entsprechende Kategorienummer, zu der auch ein Farbcode gehört. Nummer 1 sind die Schaumweine, 2 bis 7 Weissweine, Nummer 8 sind Süssweine, 9 bis 18 die Roten, von leicht bis schwer. Wer also zum Beispiel trockene, fruchtige Weissweine mag, klickt auf Kategorie 4, erklärt Liversedge sein System, und erhält «weitere Informationen zu dieser Weinkategorie und ein typisches Beispiel». Das ist in diesem Fall der Sauvignon blanc 2010 von Dog Point in Neuseeland. Die Nummern und die Farbcodes gibt es natürlich auch im gedruckten Katalog, einem schmalen Bändchen, das gut in die Hosentasche passt – das Format ist von den typischen Golfplatz-Führern übernommen. Die Bestellkarte ist einer Scorekarte nachempfunden: mit 18 Kategorien statt 18 Löchern. Neben der Einteilung in Kategorien klassiert Liversedge seine Weine auch mit Sternen. Ein Stern bedeutet «überdurchschnittliche Qualität in dieser Preisklasse», zwei Sterne signalisieren «bemerkenswert», drei «ausgezeichnet», vier «hervorragend» und fünf schliesslich «aussergewöhnlich». Bei vielen Weinen steht zudem ein weiteres Symbol: eine Mondsichel. Damit sind Weine bezeichnet, die nach biologischen oder biodynamischen Richtlinien produziert sind – sie machen rund 90 Prozent des Sortiments aus. Er sei von den Vorzügen solcher Weine begeistert, sagt Paul Liversedge. «Biodynamische Weinproduzenten glauben an den Einfluss des Mondzyklus auf die Pflanzenwelt», erklärt es das Symbol. Vor allem der Elsässer Starwinzer Olivier Humbrecht, der die legendäre Domaine Zind-Humbrecht in zwölfter Generation führt, hat ihn von der biodynamischen Produktion überzeugt. Humbrecht, der erste Master of Wine (MW) in Frankreich, war Paul Liversedges Mentor bei der MWAusbildung. Der in der Schweiz tätige Brite hat die Ausbildung 2006 begonnen; letztes Jahr wurde ihm der

begehrte Titel verliehen. In der Schweiz konnte bis dahin erst ein Weinfachmann, der Zürcher Weinhändler Philipp Schwander, die Buchstaben MW hinter seinen Namen setzen. Klar, dass Real Wines mehrere der hervorragenden Elsässer Weine von Zind-Humbrecht im Sortiment hat. Französische Weine haben auch sonst einen wichtigen Stellenwert – und das nicht nur im Bereich des Handels mit Spitzenweinen, den Liversedge auch betreibt. In seinem Katalog finden sich Weine aus dem Loiretal, aus dem Beaujolais, dem Burgund, dem Rhônetal und aus dem Süden: Faugères, Côtes du Roussillon, Cahors. «Ich liebe Frankreich», sagt Liversedge, «es ist und bleibt das beste Weinland!» Begeistern lässt er sich auch von Weinen aus der Neuen Welt, vor allem solchen, die aus typisch französischen Rebsorten gekeltert sind. In Australien und vor allem auch in Neuseeland wurde der Pinot-Fan fündig. Zu seinen Lieblingsweinen zählen die Pinots noirs vom neuseeländischen Gut Felton Road, das biodynamisch produziert. Vereinzelte Weine in seinem Sortiment kommen auch aus anderen Ländern. Aus der Schweiz etwa Bündner Pinots von Georg Fromm, der sich ja auch auf der anderen Seite der Welt auskennt. «Georg hat mir in Neuseeland viel geholfen.» Aus dem schaffhausischen Stein am Rhein kommen die Abfüllungen des Weinguts Florin – mit dem im bündnerischen Maienfeld aufgewachsenen Winzer Andreas Florin hat Liversedge sich während der Master-of-Wine-Ausbildung angefreundet. Die exotischsten Positionen im Real-Wines-Katalog sind zwei Schaumweine aus England. Was uns zur Frage bringt, wie es denn kommt, dass ein Brite Weinhändler in der Schweiz wird. Paul Liversedge weist gleich einmal darauf hin, dass Grossbritannien zwar keine Rolle in der Weinproduktion spielt, aber ein «altes Weinhandelsland» ist, das schon früh ein Markt für Bordeaux-Weine war, für Portwein und Sherry sowieso. Und heute werde in England mehr Wein als Bier verkauft, betont er, wenn auch vor allem Supermarktweine. Er selbst ist in England und Schottland sowie in Rom aufgewachsen; sein Vater war

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Gu te Weinh a ndlu ngen : R e a l Wines Besondere Beziehung zu Zind-Humbrecht: Olivier Humbrecht, erster Master of Wine (MW) in Frankreich, war Paul Liversedges Mentor bei der MW-Ausbildung.

Besondere Beziehung zur Neuen Welt: Einer der Lieblingsweine von Pinot-Fan Liversedge kommt vom neuseeländischen Gut Felton Road.

Bestseller bis 20 Franken 2009 matEtIc corraLILLo Syrah Matetic Vineyards, San Antonio Valley, Chile 100 % Syrah; biologische Produktion Fr. 18.– Dichtes, dunkles Purpurrot. Intensives Bouquet, Leder, etwas heisser Pneu. Am Gaumen dunkle Früchte, Tabak, etwas Pfeffer. 17 / 20 trinken –2015 Bestseller 20 bis 30 Franken 2010 zINd-humbrEcht PINot bLaNc Domaine Zind-Humbrecht, Turckheim, Elsass 100 % Pinot blanc; biodynamische Produktion Fr. 25.– Goldgelb. Frisches, fruch­ tiges Bouquet. Am Gaumen Melone, Banane, Mandel­ noten, sehr ausgewogen. 17 / 20 trinken –2014 Bestseller über 30 Franken 2008 FELtoN road PINot NoIr Felton Road, Central Otago, Neuseeland 100 % Pinot noir; biodynamische Produktion Fr. 50.– Dichtes Rubinrot. Elegantes Bouquet, rote und schwarze Früchte, ein Hauch Zimt. Am Gaumen Himbeeren, Kirschen, würziger Abgang. 19 / 20 trinken –2016

Besondere Beziehung zu Weinen, die aus typisch französischen Rebsorten gekeltert sind: Syrah Corralillo von der chilenischen Winery Matetic.

Sprachlehrer. Als Paul Wirtschaft studierte, war der Vater in Nordportugal tätig. Dort schrieb Liversedge dann seine Abschlussarbeit über den Portweinhandel. Danach arbeitete er ein halbes Jahr bei einem Bordeaux-Château. «Da wurde mir definitiv klar, dass ich in der Weinbranche arbeiten möchte», erzählt er. «Ich liebe guten Wein. Und die Leute, die mit Wein zu tun haben, sind so spannend.» Vorerst stand aber noch die geplante Ausbildung zum Bücherexperten an. Doch danach gings in den Weinhandel. Paul Liversedge wurde in den 1990er Jahren Einkäufer für ein grosses englisches Weinhandelsunternehmen, das landesweit Shops in verschiedenen Segmenten – von Billigweinen bis zu Spitzenweinen – betreibt. 2002 zog er dann mit seiner Frau und den zwei Töchtern nach Hongkong, wo er zunächst Einkäufer und später General Manager beim expandierenden Weinhändler Watson’s Wines war. Nach vier Jahren wechselte er dann in die Schweiz, wo Watson’s die Weinhandlungsgruppe Gerstl/ Badaracco übernommen hatte. Hier baute Liversedge eine Abteilung für den Handel mit Spitzenweinen auf. 2008, die Wirtschafsprognosen sahen eher düster aus, beschloss Watson’s, diesen Bereich zu schliessen. Für Paul Liversedge, der mehrere Sprachen spricht, darunter natürlich auch Deutsch, und inzwischen die Ausbildung zum Master of Wine begonnen hatte, war der richtige Zeitpunkt gekommen, sich mit einer eigenen Wein-

handlung selbständig zu machen. Und dies in der Schweiz. «Die Schweiz ist das beste Land für den Weinhandel», sagt er. «Die Leute haben Geld. Sie schätzen Wein, und sie verstehen etwas davon.» So entstand im September 2009 Real Wines. Neben seinem eigentlichen Sortiment bietet Liversedge auch einen Spitzenwein-Service an für Kunden, die für den Aufbau eines Weinkellers exklusive Tropfen suchen oder die Wein als Kapitalanlage kaufen wollen. Ein Geschäft, in dem er sich ja bestens auskennt. Auf einen eigenen Laden verzichtet Liversedge vorderhand; er verkauft über seinen Katalog und den Online-Shop. Das Lager hat er bei einem Getränkehandel in Urdorf; dort können Kunden, die das wollen, die bestellten Weine auch abholen. «Das Lager ist unter einem Berg gebaut, so liegt die Temperatur konstant bei 12 bis 16 Grad.» Der 45-jährige Weinhändler verkauft nur, was er auch selber gerne trinkt. «Das Leben ist zu kurz für gewöhnliche Weine», lautet seine Devise. Und sein ebenso ausgesuchtes wie aussergewöhnliches Sortiment dokumentiert seine Leidenschaft für den Wein eindrücklich. «Ich will schon ein bisschen anders sein als die anderen», sagt er schmunzelnd. Und er hat Erfolg damit. Die Verleihung des Titels Master of Wine hat ihm in den letzten Wochen und Monaten einige Publizität in den Medien gebracht. Diese bringt der jungen Weinhandlung nun neue Interessenten und Kunden.

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M é d o c / G r av e s

bordeaux 2003 35 GroSSe WeINe auS eINeM HeISSeN JaHr

Aufgrund der klimatischen Bedingungen wurde der Bordeaux-Jahrgang 2003 seinerzeit mit sehr viel Vorschusslorbeeren bedacht. Wie präsentieren sich die Weine aus dem Hitze-Jahr heute? Jünger als erwartet und mit einer gewissen Trockenheit bei den Tanninen. Die Allerbesten werden bei weiterhin guter Entwicklung zu grossen Weinen heranreifen, mit Ähnlichkeiten zu jenen aus heissen Jahren wie 1959 oder 1947. Te x t : A n d r é Ku n z

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M é d o c / G r av e s

2003 PeSSaC-léoGNaN

bordeaux 2003 35 GroSSe WeINe auS eINeM HeISSeN JaHr

2003 doMaINe de CHevalIer Pessac-Léognan Samtenes, fein opulentes, volles Bouquet, Röstaromen, blaue und schwarze Beeren, Zedern. Ausgewogener, dichter, eleganter, aromatischer Gaumen, dichte, seidene Struktur, kräftige Aromatik, gute Frucht, feines Tannin, sehr langer, voller Abgang. 18 / 20 trinken –2030 2003 leS CarMeSHaut-brIoN Pessac-Léognan Dichtes, cremiges, süsses, samtenes Bouquet, Mocca, Minze, Dörrfrüchte, Edelhöl-

zer, Black Currant. Fruchtiger, samtener, moderner, voller Gaumen mit dichter Struktur, kräf tige, süsse Aromatik, viel gutes Tannin, sehr langer, voller, süsser Abgang. 19 / 20 2014–2035 2003 PaPe CléMeNt Pessac-Léognan Süsses, samtenes, verschlossenes, florales Bouquet, Cassis, Minze, Mocca, Röstaromen. Seidener, eleganter, fein herber Gaumen, gutes Tannin, dichte Struktur, kräftige, verschlossene Aromatik, langer, voller Abgang. 18 / 20 2013–2030

2003 MédoC/Haut-MédoC SHort faCtS JaHrGaNG 2003 An 10 Tagen stieg die Temperatur auf über 35° Celsius leHM CoNtra KIeS Bevorteilt waren 2003 Weingüter mit lehmdurchmischten Böden, welche das Wasser besser speichern können, im Vergleich zu jenen Châteaux mit eher wasserduchlässiger Kiesunterlage, was in feuchteren Jahren zum Vorteil gereicht traubeNSorteN 2003 ist ein Cabernet-Sauvignon-Jahr aPPellatIoNeN Die besten Weine kommen 2003 von der «rive gauche», besonders aus St-Estèphe und Pauillac HItZeWelle IM auGuSt

2003 d’eSCuraC Médoc Verhaltenes, herbes Bouquet schwarze Beeren, Leder, Korinthen, Mocca. Seidener, mittelkräftiger, voller Gaumen, feinsandiges Tannin, süsse Frucht, trockener Abgang. 17 / 20 trinken –2028 2003 rollaN de by Médoc Breites, gut üppiges Bouquet, Cassis, Dörrfrüchte, Mocca, Pferdesattel. Würziger, trockener, kräftiger Gaumen, kerniges Tannin, kräftige Aromatik, langer, voller Abgang. 18 / 20 trinken –2030

2003 tour Haut-CauSSaN Médoc Vordergründiges, süsses, schlankes Bouquet, roter Cassis, weisser Pfeffer. Schlanker, eleganter, süsser Gaumen, seidene Struktur, sandiges Tannin, süsser Abgang. Kann noch zulegen. 17 / 20 trinken –2025

2003 CHarMaIl Haut-Médoc Florales, würziges, süsses Bouquet, rote Pflaumen, Kräuter. Kerniger, trockener, kräftiger Gaumen, feinsandiges Tannin, würzige Aromatik, trockener Abgang. 17 / 20 2013–2028

2003 St-eStèPHe 2003 CaloN-SéGur St-Estèphe Samtenes, dichtes, tiefgründiges, wuchtiges, dunkles Bouquet, schwarze Beeren, Dörrfrüchte, Leder, Tabak, Röstaromen, Mocca. Dichter, rustikaler, kraft voller Gaumen, viel gutes Tannin, wuchtige Struktur, komprimierte Aromatik, sehr langer, kräftiger, dichter Abgang. 19 / 20 2014–2040 2003 CoS d’eStourNel St-Estèphe Verschlossenes, dichtes, kräftiges, dunkles, cremiges Bouquet, Mocca, Black Currant, Minze, Eukalyptus, Cassis, Pralinen. Dichter, verschlossener, cremiger, vielschichtiger Gaumen, viel gutes Tannin, dichte, cremige Struktur, komprimierte Aromatik, sehr langer, dichter Abgang. 19 / 20 2016–2040 2003 lafoN-roCHet St-Estèphe Verschlossenes, klassisches, elegantes, frisches Bouquet, Leder, rote und blaue Beeren. Seidener, frischer, mittelkräftiger Gaumen, feines Tannin, gute

Aromatik, trockener Abgang. 17 / 20 trinken –2025 2003 le boSCq St-Estèphe Fruchtiges, verschlossenes, üppiges, süsses Bouquet, Cassis, Dörrfrüchte, Minze. Samtener, fruchtiger Gaumen, gutes Tannin, üppige, süsse Aromatik, breiter, süsser Abgang. 18 / 20 trinken –2026 2003 MoNtroSe St-Estèphe Verschlossenes, tiefes, kräftiges, rustikales Bouquet, Kohle, schwarze Beeren, Black Currant. Rustikaler, klassischer, kräftiger Gaumen, viel Tannin, dichte Struktur, herbe Aromatik, trockener Abgang. Kann noch zulegen. 18 / 20 2014–2035 2003 PHélaN SéGur St-Estèphe Süsses, opulentes, cremiges Bouquet, Röstaromen, Mocca, Dörrfrüchte, Edelhölzer. Eleganter, klassischer, voller Gaumen, feines, gutes Tannin, dichte, seidene Struktur, kräftige, volle Aromatik, sehr langer, voller Abgang. 18 / 20 2013–2032

2003 PauIllaC 2003 ClerC-MIloN Pauillac Verschlossenes, klassisches Bouquet, Edel-

hölzer, Tabak, Zedern. Herber, fruchtiger, dichter Gaumen, viel gutes Tannin, leichte Frucht, gute Aromatik, langer, dichter Abgang

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mit guten Rückaromen. 18 / 20 trinken –2030 2003 duHart-MIloN-rotHSCHIld Pauillac Kräftiges, süsses, samtenes Bouquet, Cassis, Dörrfrüchte, Moccacreme, Mahagoni. Kräftiger, süsser, opulenter Gaumen, kräftige, süsse Frucht, gutes Tannin, kräftige Aromatik, langer, voller, cremiger Abgang. 18 / 20 trinken –2028 2003 GraNd-Puy-laCoSte Pauillac Süsses, üppiges, verschlossenes Bouquet, blaue Beeren, Röstaromen, Caramel. Samtener, süsser, cremiger, kräftiger Gaumen, gutes Tannin, kräftige Aromatik, dichte Struktur, voller, üppiger Abgang. 18 / 20 trinken –2030 2003 latour Pauillac Konzentriertes, samtenes, süsses, fein opulentes, cremiges Bouquet, Mocca, Cassis, schwarze Beeren, Tabak, Trüffel, Edelhölzer. Samtener, dichter, vielschichtiger, kräftiger Gaumen mit dichter, voller Aromatik, viel gutes Tannin, samtene Struktur, sehr langer, dichter, kräftiger Abgang. 19 / 20 2014–2040 2003 lyNCH-baGeS Pauillac

Tiefes, dichtes, gut üppiges Bouquet, Leder, Tabak, Minze, Pferdesattel. Samtener, dichter, kraftvoller, aromatischer Gaumen, viel gutes Tannin, dichte Struktur, kräftige Aromatik, langer, dichter Abgang. 19 / 20 2014–2035 2003 PICHoN baroN Pauillac Fruchtiges, duftiges, florales, seidenes Bouquet, rote Beeren, Minze, Röstaromen. Verhaltener, seidener, frischer Gaumen mit feiner, süsser Aromatik, feinsandiges Tannin, langer, feiner Abgang. 18 / 20 trinken–2028 2003 PICHoN lalaNde Pauillac Verhaltenes, verschlossenes, duftiges Bouquet, Johannisbeeren, Heidelbeeren, Röstaromen, Vanille. Seidener, frischer, eleganter, duftiger Gaumen, feines Tannin, süsse, kräftige Aromatik, sehr langer, voller Abgang. Kann noch zulegen. 18 / 20 2014–2035 2003 PoNtet-CaNet Pauillac Verschlossenes, tiefes, kräftiges, samtenes, opulentes Bouquet, Dörrfrüchte, Leder, Tabak. Samtener, junger, dichter Gaumen, viel Tannin, komprimierte Aromatik, langer, dichter, üppiger Abgang. 19 / 20 2014–2035

2003 St-JulIeN 2003 braNaIre-duCru St-Julien Kräftiges, dichtes, opulentes, süsses Bouquet, Zimt,

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schwarze Beeren, Pralinen, Mocca. Samtener, dichter, cremiger, opulenter Gaumen mit kräftiger, vielfältiger Aromatik, viel gutes Tannin,

voller, süsser Abgang. 18 / 20 trinken –2035 2003 duCru-beauCaIllou St-Julien Verschlossenes, tiefes, fruchtiges, junges Bouquet, Cassis, Mocca, Caramel, Dörrfrüchte, Zedern. Dichter, verschlossener, komprimier ter Gaumen, viel gutes Tannin, dichte Frucht, kräftige, süsse Aromatik, sehr langer, voller Abgang. 19 / 20 2015–2035 2003 Gruaud-laroSe St-Julien Samtenes, dichtes, cremiges, gut üppiges Bouquet, Mocca, Dörrfrüchte, Schokolade, Edelhölzer. Eleganter, vielschichtiger, voller Gaumen, feines Tannin, kräftige Aromatik, elegante Struktur, sehr langer, voller Abgang. 18 / 20 trinken –2030 2003 laGraNGe St-Julien Samtenes, pfefferiges, dichtes Bouquet, Röstaromen, Mocca, Pflaumen. Dichter, rustikaler, herber Gaumen mit feinsandigem Tannin, würzige Aromatik, langer, trockener Abgang. 18 / 20 2014–2030 2003 laNGoa-bartoN St-Julien Opulentes, süsses, würziges Bouquet, Jod, Feuerstein, schwarze Beeren, Korinthen. Herber, würziger, trockener Gaumen, viel Tannin, verhaltene Frucht, gute Aromatik, langer, herber Abgang. Kann noch zulegen. 17 / 20 2013–2030 2003 léovIlle-bartoN St-Julien Verschlossenes, süsses, animalisches, würziges Bouquet, Pferdestall, Zwetschgen, Kräuter. Kerniger, dichter, verschlossener Gaumen, gutes Tannin,

klassische Struktur, kräftige, dichte Aromatik, sehr langer, würziger Abgang. Kann noch zulegen. 18 / 20 2014–2035 2003 léovIlle-laS CaSeS St-Julien Üppiges, kräftiges, süsses, fruchtiges Bouquet, Cassis, Heidelbeeren, Dörrfrüchte, Tabak. Samtener, dichter, kraftvoller, burschikoser Gaumen mit kräftiger Frucht, dichte, samtene Struktur, viel gutes Tannin, kräftiger, opulenter, fruchtiger Abgang. 18 / 20 trinken –2030 2003 léovIlle-Poyferré St-Julien

Süsses, opulentes, üppiges Bouquet, Brombeeren, schwarze Kirschen, Kandis, Mocca, Brotrinde. Samtener, üppiger, breiter Gaumen, viel gutes Tannin, dichte Struktur, kräftige, süsse Aromatik, langer, molliger Abgang. 18 / 20 trinken –2030 2003 SaINt-PIerre St-Julien Breites, opulentes, süsses Bouquet, Röstaromen, Moccaschokolade, Cassis. Kerniger, herber, voller Gaumen, gutes Tannin, würzige Aromatik, trockener Abgang. 17 / 20 trinken –2028

2003 MarGaux 2003 braNe-CaNteNaC Margaux Tiefes, süsses, fein marmeladiges Bouquet, blaue Beeren, Tabak, Getreide. Eleganter, mittelkräftiger Gaumen mit seidener Struktur, gute Aromatik, würziger Abgang. 17 / 20 trinken –2025 2003 CaNteNaC-broWN Margaux Verhaltenes, verschlossenes Bouquet, Holz, Cassis. Klassischer, junger, trockener Gaumen, gutes Tannin, mittlere Frucht, gute Aromatik, feiner, herber Abgang. Kann noch zulegen. 17 / 20 trinken –2028 2003 GISCourS Margaux Verhaltenes, herbes Bouquet, schwarze Beeren, Rauch, Edelhölzer. Verschlossener, herber Gaumen, feinsandiges Tannin,

kantige Struktur, gute Aromatik, trockener Abgang. Kann noch zulegen. 17 / 20 trinken –2025 2003 laSCoMbeS Margaux Süsses, opulentes, cremiges Bouquet, Moccacreme, Tabak, Edelhölzer. Dichter, samtener, eleganter Gaumen, viel Tannin, dichte Struktur, kräftige Aromatik, langer, dichter Abgang mit guten Rückaromen. 19 / 20 2013–2035 2003 PalMer Margaux Süsses, fruchtiges, üppiges, opulentes Bouquet, Brombeeren, Dörrfrüchte, Schokolade. Samtener, üppiger, fruchtiger Gaumen mit dichter Struktur, gute Frucht, viel feine Tannin, langer, kräftiger Abgang. Kann noch zulegen. 18 / 20 trinken –2028

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Weingu t Un terortl, auf Stein gebau t

Wer hats initiiert? reinhold Messner Als erster Mensch bestieg Reinhold Messner alle 14 Achttausender dieser Erde, ohne Sauerstoff. In seiner Heimat Südtirol tritt er – sportlich – etwas kürzer. Dafür hat er die Liebe zum Weisswein entdeckt. Dank dem Berliner Martin Aurich, der ihm im Vinschgau einen Musterbetrieb aufgebaut hat. Te x t : S t e fa n Ke l l e r

Foto: Peter Rigaud/laif

Castel Juval oberhalb des Vinschgaus: Der Südtiroler Bergsteiger Reinhold Messner restaurierte die Halbruine in zehnjäh­ riger Arbeit. Dass er statt auf Obst schliesslich auf Wein setzte, hat er dem Winzer Martin Aurich zu verdanken.

Im Juni letzten Jahres eröffnete Reinhold Messner auf Schloss Bruneck im Pustertal einen weiteren Teil seines Projekts Messners Mountain Museum (MMM). Jede der mittlerweile fünf historischen, dezentral gelegenen An­ lagen nimmt sich eines Themenkreises rund um seine grosse Leidenschaft an – die Berge. Eine der Burgen liegt im Vinschgau, am Eingang zum Schnalstal. Hier kaufte Reinhold Messner 1983 die Halbruine Castel Juval und restaurierte sie in zehnjähriger Arbeit. Juval wurde zu einem Juwel und zu seinem Sommersitz. Ein Teil davon ist zwischen Frühjahr und Herbst öffentlich zugänglich. Besucher kehren gerne beim «Schlosswirt» ein. Der bezieht seine Küchenzutaten vom Biohof Oberortl, die Weine vom Weingut Unterortl; für beide Betriebe hat Reinhold Messner Pächter eingesetzt. Es war 1992, als er für den Unterortl, mit seinen 7 Hektaren vor allem mit Fruchtbäumen bepflanztes Land, einen Obstbauern suchte. Das kam auch Martin Aurich zu Ohren. Der im deutschen

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Weingu t Un terortl, auf Stein gebau t

«Schlosswirt» Reinhold Messner trank immer lieber Rotwein, bis ihn der Pächter seines Gutes Unterortl, Martin Aurich, auf den Weisswein brachte.

short Facts Weingut unterortl Juval 1 B 39025 Naturns Fon +39 0473 677 580 internet www.unterortl.it rebland 4 Hektaren gründung 1992 Weinberge 1992 neu ange­ legt, erstrecken sich über 250 Höhenmeter, mittlere Lagen auf 700 m ü. M., teils terrassiert, Fels­ bänder, Brachwiesen und Obstbäume sorgen für Biodiversität, der Boden wird durch Gneis geprägt reben Weissburgunder, Riesling, Müller­Thurgau, Blauburgunder, Zweigelt, St. Laurent, Garanoir, Gamaret Pächter Martin und Gisela Aurich adresse

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Fotos: Florian Jaenicke/laif; Frieder Blickle/laif

Martin Aurich hat vor zwanzig Jahren das Gut Unterortl zusammen mit seiner Frau Gisela von Reinhold Messner gepachtet und konnte es von Grund auf neu gestalten.

37 —

Geisenheim ausgebildete Getränketechnologe lehrte und forschte damals am Südtiroler Landesweingut und Ver­ suchszentrum Laimburg. Ihn interessierten Ort, Projekt und Person. Es war nicht ganz einfach, Reinhold Messner davon zu überzeugen, den Schwerpunkt künftig auf Wein zu legen: steile Lagen, teure Handarbeit und dann sollten erst noch vor allem weisse Sorten wachsen, wo der Schloss­ herr doch lieber Roten trinkt … Doch es gelang, und so schuf Aurich mit der Motorsäge Platz für Reben. Er konnte von Grund auf neu gestalten. Beim Besuch treffen wir ihn mit seinem Mitarbeiter Michael Knoll entspannt vor dem Keller auf der Bank sit­ zend bei der morgendlichen Kaffeepause. Die beiden genies­ sen eine kleine Atempause nach der frühen Arbeit in den Steillagen. Später schreiten wir zusammen die Parzellen ab, die alle ab 1992 erstellt wurden: eine Herkulesarbeit auf die­ sem kargen und manchmal gar abschüssigen Untergrund. Wir stehen in der Lage Windbichel auf 700 Metern, aus

denen er Riesling keltert, den sie ihm unten im Tal aus den Händen reissen. Windbichel ist ein Flurname und deutet an, was hier los ist. An der Ecke zum Schnalstal, an dessen Ende sich Gletscher breitmachen, haben Wind und Thermik be­ sondere Bedeutung. Ihnen spricht Martin Aurich grossen Einfluss zu und sie sind auch der Grund, weshalb er die Ter­ rassen mit ihren Horizontalanlagen weniger mag als die Parzellen mit den vertikalen Rebzeilen. «Ich ziehe das Auf und Ab vor, auch da, wo es sehr steil ist, denn diese Anord­ nung kommt der Thermik entgegen und führt so zu einer besseren Durchlüftung. In diesen Anlagen haben wir rund 8000 Stöcke pro Hektare, in den Vertikalen sind es meist weniger.» Zwischen den höchsten und den tiefsten Lagen liegen 250 Höhenmeter. «Ganz oben pflanzten wir Weiss­ und Blauburgunder, ganz unten Riesling. Unterdessen wissen wir, dass es besser ist, den Blauburgunder unten zu setzen, denn oben ist es einfach deutlich kühler.» Das Klima, nicht die Bodenstruktur ist für ihn an seinem Ort das A und O. «Wir haben wohl Bodenanalysen gemacht. Generell ist die Zusammensetzung im Vinschgau sehr homogen, ein Gletschergeschiebe aus im Wesentlichen Gneis, ganz selten mit etwas Kalk versetzt. Wir haben leicht saure Böden, die durch den hohen Gesteinsanteil sehr durchlässig sind. Ent­ scheidend für die Sortenwahl und deren Ausdruck sind bei uns nicht die Böden, sondern Höhenlage und Position. Das Kleinklima bietet uns die Möglichkeit, mineralischen Riesling und Weissburgunder zu erzeugen.» Und das scheint auch zu gelingen, an seinem Riesling misst sich in Italien, wer mit dieser Sorte die Nase vorn haben will. Aurich weiss, dass er sich mit seinen 4 Hektaren darauf beschränken könnte, dieses Schlachtross zu reiten, doch würde dies seinem Charakter, seinem Temperament widersprechen. Allein von seinen Riesling­Anlagen baut er drei verschiedene Gewächse aus: den Basiswein Castel Juval, den Lagenwein Windbichel und die restsüsse Spielerei. Für den Windbichel selektioniert er von starken Stöcken die erste Traube am Trieb, für die Spielerei hochreife, botryti­ sierte Früchte. «Mit dem Riesling wirds ja nie langweilig, er fordert heraus. Und es ist schön und macht Freude, den Kunden unterschiedliche Weine anbieten zu können.» Die Veränderungen des Klimas, dieses so entschei­ denden Faktors für die Unterortl­Weine, hat er zu spüren bekommen. «Den Blauburgunder ernten wir tendenziell immer früher, vor 20 Jahren begannen wir Anfang Ok­ tober, heute schon Mitte September. Das hat allerdings auch damit zu tun, dass wir vermehrt darauf achten, die Eleganz zu bewahren und nicht Marmeladetönen Vor­ schub zu leisten. Beim Weissburgunder, er wächst in den höchsten Lagen, hat sich bezüglich Erntezeitpunkt nichts verändert. Beim Riesling hingegen verschieben wir in den letzten Jahren eher nach hinten.» So ist bei Martin Aurich immer alles im Fluss, auch im Keller. Bis vor ein paar Jahren durchliefen die Weissen oft den biologischen Säureabbau, heute sieht er davon ab. «Wohl zeigen sich die Weine mit BSA weicher, doch geht dies auf Kosten der Lagentypizität», ist er überzeugt. Die neue Linie kommt gut an. Der recht hohe Alkoholgehalt werde wohl notiert, doch nicht kritisiert, weil er gut einge­ bunden sei. Wann immer möglich, lässt er in den letzten Jahren auch die Weissen vor der Gärung kalt mazerieren:

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Weingu t Un terortl, auf Stein gebau t

«Die Schalen gehören zum Wein.» Keine Chancen hinge­ gen haben bei ihm wilde Hefen und Spontangärungen. «Ich bin einfach nicht der Typ dazu. Lieber wähle ich je nach Sorte bestimmte Reinzuchthefen, denn durch die ge­ führte Gärung kommt die Lage sauberer zum Ausdruck, als wenn ich es dem Zufall überlasse. Zu diesem Thema haben wir in der Laimburg unzählige Versuche gemacht, die Resultate mit spontanen Gärungen waren nie besser.» Einen anderen Versuch hat er abgebrochen, den Ex­ port in die USA. «Der limitierendste Faktor ist die Zeit. Warum soll ich in die USA reisen, wenn ich den Wein hier vor Ort absetzen und damit im Spiel des Tourismus, der auf Genussregion setzt, mitmachen kann? Mir ist die lokale An­ bindung wichtiger.» Und so stehen denn seine Weine statt im schicken Weinladen von Manhattan im rustikalen «Vinschger Bauernladen» unten im Tal, wo lokale Spezialitä­ ten angeboten werden. Reinhold Messner hats initiiert.

2009 riesling Windbichel castel JuVal Weingut Unterortl, Martin Aurich, Kastelbell, Südtirol Martin Aurich: «Der Einfluss der langen Nachreifung im Rebberg, mehr als 20 Okto­ bertage, ist spürbar. Der Zucker war schon früh da,

doch die Trauben wurden immer aromatischer. Botrytis führte zu einer leichten Konzentration. Diese Aroma­ tik erhält man nur durch lange Reife. 8 Gramm Säure, das braucht es unbedingt bei diesen Weinen!» Restzucker: 7 Gramm bei wie üblich 14 Vol.­%; Produktion 2009: 2500 Flaschen; seit Sommer 2010 im Verkauf Mittleres Gelb. Hocharoma­ tische und doch dezente Nase, Noten reifer, exo­ tischer Früchte, Ananas, Orangenschale. Am Gaumen knackig, rassige Säure, wiederum Noten von Orangenschale, Jasmin, langes und saftiges Finale. Ein komplexer Wein. 17 / 20 2015–2020 2010 riesling castel JuVal Weingut Unterortl, Martin Aurich, Kastelbell, Südtirol Tankmuster Martin Aurich: «Die zweite Traube am Trieb aus der Lage Windbichel plus die Ernte der Parzelle beim Wohnhaus.» Am 14. und 15. Oktober gelesen. Die Kaltmazeration führte zu einer kleinen Bitternote. 7,5 Gramm Gesamtsäure; 3,5 Gramm Restzucker; 14 Vol.­%; Produktion 2010:

6000 Flaschen Fr. 27.50 Mittleres Gelb. Verhaltene Nase, reife Früchte, Rivellanote. Im Gaumen mittlere Fülle, ausgeprägte Grapefruitnote, spürbare Mineralität, süsses­saures­ salziges Finale bei guter Länge. Ein saftiger, recht komplexer Riesling mit Reifungspotenzial. 16 / 20 2012–2017 2010 Müller-thurgau castel JuVal Weingut Unterortl, Martin Aurich, Kastelbell, Südtirol Tankmuster Martin Aurich: «Die Trauben stammen aus einer Anlage im 6. Standjahr. Sie ist sehr starkwüchsig, trotz starker Ertragsregulierung ernteten wir 10 000 kg/ha. Wir werden den Erntezeitpunkt noch weiter nach vorne schieben. Es muss mehr Eleganz rein, mehr Juval. Damit meine ich mehr Salzigkeit, mehr salziges Spiel.» Erster Jahrgang: 2009; der Grossteil des Weins wird in die weisse Assemblage «Glimmer» fliessen. «2010 haben wir auch eine Botrytis­Selektion gemacht, davon wird es 1500 Flaschen geben.» Helles Gelb. Mittlere Inten­

sität, Wachs, leichter Muskatton. Am Gaumen mittlere Fülle, Zitrus, Agrumen, feine Bitternote im Finale, etwas kurz. Ein kerniger Müller­Thurgau mit leicht pelziger Note im Angang, an Birnenschale erinnernd. 15 / 20 2012–2014 2009 riesling sPielerei Weingut Unterortl, Martin Aurich, Kastelbell, Südtirol Martin Aurich: «Eine Spie­ lerei, die für zwei Sachen steht: Wir leisten uns das für das Mundspiel zwischen Süsse und Säure. Dafür verwenden wir Trauben mit Botrytis, die wir im ersten Lesegang holen. Wir suchen den fruchtigen Typus, der Wein soll elegant, nicht klebrig sein. Der Most wird langsam im Stahltank vergoren.» 8,5 Gramm Säure, 11.5 Vol.­%; erster Jahrgang: 2008; Produktion 2010: 1500 Fla­ schen à 50 cl Mittleres Gelb. Mittlere Intensität, feine Aromen, Würzigkeit und Frucht. Am Gaumen mittlere Fülle, feiner Schmelz, kandierte Früchte, Orangenzeste, Honig, mit­ tellanges Finale. 17 / 20 trinken –2018

2008 blauburgunder Weingut Unterortl, Martin Aurich, Kastelbell, Südtirol Verkostung der 1. Abfüllung, die Trauben stammen aus Lagen unterhalb des Hauses (600–700 m ü. M.). Martin Aurich: «Wir können hier sehr fruchtige, feine Blau­ burgunder machen. Die spürbare Säure lässt sie oft zierlich und feinfruchtig erscheinen. Kühlere Jahr­ gänge kommen der Sorte entgegen, der Alkoholge­ halt soll zwischen 12 und 13 Vol.­% betragen. Was wir nicht schätzen, wie 2007, ist der Föhneinfluss. Innert Tagen schrumpften die Beeren ein.» 12­monatiger Ausbau; seit Herbst 2010 im Verkauf (8000 Flaschen) Helles Rubin. Reifes Bouquet, würzige Noten, auch Holztöne, verdeckte Frucht. Am Gaumen schlank, körniges Tannin, leicht trocknend, aber auch mit attraktiver Fruchtsüsse, mittellanges Finale. Ein kerniger, kühler Pinot noir. 16 / 20 trinken –2016 Erhältlich bei: Jeggli Weine Sonnhaldenweg 1, 8107 Buchs (ZH) Fon 044 844 37 47 www.jeggli.ch

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Foto: Frieder Blickle/laif

2010 Weissburgunder castel JuVal Weingut Unterortl, Martin Aurich, Kastelbell, Südtirol Martin Aurich: «Weissbur­ gunder ergab von der Reife her die schönsten Trauben in diesem Jahrgang. Wir beobachten und analysieren sie intensiver als früher, das kommt auch der Grappa­ qualität zugute. Verkostet wird die erste Füllung vom März, die zweite Füllung wird meist etwas ausgewogener, da der Wein länger auf der Feinhefe liegt. Tourismus­ bedingt muss aber auch früh abgefüllt werden.» Erster Jahrgang: 1994; Pro­ duktion 2010: 7000 Flaschen Fr. 20.50 Helles Gelb. Sehr duftige Nase, floral, Birne, grüner Apfel. Am Gaumen dicht, stahlige Säure, ungemein knackig, langer, cremiger Schmelz, feine Bitternote. 18 / 20 2012–2017

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Am Riesling von Castel Juval misst sich in Italien, wer mit dieser Sorte die Nase vorn haben will. Zwischen den höchsten und den tiefsten Weinberg­Lagen liegen 250 Höhenmeter. Jeder einzelne Stock wurde von Martin Aurich gepflanzt, die ersten 1992, die letzten vor vier Jahren.

Weingut unterortl: die brennerei Die Destillate werden aus hofeigenen Früchten und Trester doppelt gebrannt und mit Juvaler Quellwasser rückverdünnt. Nebst einem halben Dutzend Grappe stehen klassische Fruchtbrände (Williams, Zwetschgen, Marillen, Apfel) und Raritäten wie Kornelkirsche, Kastanie und Holunder auf dem Programm. Südtirol nimmt wie das Veneto und Tren­ tino in Italien bezüglich Schnaps eine Sonderstellung ein. Zwar gilt grundsätzlich auch der italienische Gesetzestext, doch wurden alte Rechte aus der Zeit der österreichischen Herrschaft übernommen. So gibt es in diesen Regionen nebst den Verschlussbrennereien auch noch das bäuer­ liche Brennrecht. In Südtirol nehmen dies rund 70 land­ wirtschaftliche Betriebe in Anspruch, die Hälfte davon verkaufen direkt ab Hof. Dies sind maximal 300 Liter r. A. (reiner Alkohol) hofeigener Rohstoffe. Ein Klacks, ver­ glichen mit der Produktion der sechs grossen Distille­ rien Südtirols. Seit 2002 bietet das Südtiroler Landesweingut und Versuchszentrum Laimburg bäuerlichen Brennern Aus­ und Weiterbildungskurse an.

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edelkastanienbrand Weingut Unterortl, Martin Aurich, Kastelbell, Südtirol 40 Vol.­%, Lot LF 8.11 Verhaltene, saubere Kasta­ nienfrucht mit dominanten Hefenoten. Im Gaumen kom­ plexe, intensive Aromatik mit etwas deutlicherem Kas­ tanienbezug, rund und saf­ tig, sanfter, langer Abgang. 17 / 20 Marillenbrand Weingut Unterortl, Martin Aurich, Kastelbell, Südtirol 40 Vol.­%, Lot LF 4.11 Intensiver, sauberer und typischer Marillenduft, herb­würzig mit blumigen Komponenten. Sanft im An­ trunk, bestätigen sich die Aromen kraftvoll im Gaumen, etwas breit im Abgang. 17 / 20

graPPa Weissburgunder Weingut Unterortl, Martin Aurich, Kastelbell, Südtirol 42 Vol.­%, Lot L G 1.09 Sehr fruchtige und würzige Nase, dezente, kernige Tresternoten, frisch und sauber. Saftig, frisch­fruch­ tig und elegant im Gaumen, mit einer leichten, anhalten­ den Schärfe endend. 17 / 20

graPPa blauburgunder Weingut Unterortl, Martin Aurich, Kastelbell, Südtirol 42 Vol.­%, Lot LG 4.11 Hefedominierte, frische Frucht, wenig Trester­ aromen. Sehr rund und saftig im Gaumen, mild im Abgang, ein unbeschwertes Trink­ vergnügen. 16 / 20

graPPa Müller-thurgau Weingut Unterortl, Martin Aurich, Kastelbell, Südtirol 42 Vol.­%, Lot LG 2.11 Herb­nussige Tresteraromen, mit dezenter, frischer Frucht hinterlegt. Hocharomatisch und kraftvoll im Gaumen, aus­ gewogen, intensiv und kom­ plex, unendlich langer, har­ monischer Abgang mit ange­ nehmen, leichten Bitternoten. 18 / 20

kornelkirschengeist Weingut Unterortl, Martin Aurich, Kastelbell, Südtirol 40 Vol.­%, Lot LF 10.11 Intensive, würzige Frucht mit deutlichem Duft von weissen Alba­Trüffeln. Im Gaumen, wie bei einem Geist üblich, wenig kraftvoll, komplex, aro­ matisch und sehr mild im Abgang. 16 / 20

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Furioser Abga ng

Cabernet Sauvignon eiSele vineyard, araujo eState 17 jahrgänge

Vanille, Caramel, Erdbeeren.

3 % Petit Verdot

2000 Cabernet Sauvignon

Samtener, fruchtiger, üppiger,

Opulentes, kräftiges, süsses,

eiSele vineyard

fruchtiger Gaumen mit dichter,

fruchtiges Bouquet, Röst­

Araujo Estate, Calistoga,

samtener Struktur, viel gutes

aromen, Caramel, Cassis,

Napa Valley

Tannin, kräftige, volle Aromatik,

Tabak, Dörrfrüchte, Edelhöl­

84 % Cabernet Sauvignon,

sehr langer, dichter Abgang.

zer. Dichter, samtener, fein

8 % Cabernet franc,

19 / 20

opulenter, kraftvoller Gaumen,

5 % Petit Verdot, 3 % Merlot

viel gutes Tannin, kräftige,

Duftiges, süsses, würziges

2005 Cabernet Sauvignon

süsse, volle Aromatik, dichte,

Bouquet, Pflaumen, Tabak,

eiSele vineyard

breite Struktur, sehr langer,

Edelhölzer. Samtener, cre­

Araujo Estate, Calistoga,

dichter Abgang.

miger Gaumen, feines Tannin,

Napa Valley

19 / 20

kräftige Aromatik, elegante

2015–2040

2014–2030

Struktur, langer, voller Ab­

91 % Cabernet Sauvignon,

Der Eisele Vineyard Cabernet Sauvignon von Araujo Estate stammt aus einem legendären Weinberg (16 Hektaren) im Norden des Napa Valley. Seit 1990 befindet er sich im Besitz von Daphne und Bart Araujo. Der Wein ist kein reinsortiger Cabernet Sauvignon, meist wird er noch mit ganz wenig Cabernet franc, Merlot und etwas Petit Verdot verschnitten. Typisch ist seine ausgeprägte Cabernet-Klassik, in kleineren Jahren spielt sich das eher im rotbeerigen Bereich ab, grosse Jahrgänge überzeugen mit blauen bis schwarzen Beeren. Der Eisele Vineyard ist ein echter Terroir-Wein mit gesunden, reichen Gerbstoffen. Winemakerin ist Francoise Peschon (ehemals Haut-Brion), jährlich werden etwa 20 000 Flaschen abgefüllt. ak

5 % Cabernet franc,

2002 Cabernet Sauvignon

gang. Sehr Bordeaux­ähnlich.

2 % Petit Verdot, 2 % Merlot

eiSele vineyard

18 / 20

Frisches, duftiges, florales,

Araujo Estate, Calistoga,

feingliedriges Bouquet, Him­

Napa Valley

1999 Cabernet Sauvignon

beeren, Erdbeeren, Minze, Ze­

96 % Cabernet Sauvignon,

eiSele vineyard

dern. Ausgewogener, elegan­

3 % Cabernet franc,

Araujo Estate, Calistoga,

ter, frischer, seidener, cremiger

1 % Petit Verdot

Napa Valley

Gaumen, kräftige, süsse,

Opulentes, fein marmeladiges,

84 % Cabernet Sauvignon,

volle Aromatik, elegante, sei­

süsses, kräftiges Bouquet,

7 % Cabernet franc,

dene Struktur, gutes Tannin,

Cassis, Dörrfrüchte, Caramel,

6 % Petit Verdot, 3 % Merlot

sehr langer, dichter Abgang

Vanille, Brombeeren, Röst­

Tiefgründiges, elegantes,

mit sehr guten Rückaromen.

aromen, Eukalyptus. Sam­

herbes, aromatisches, mine­

19 / 20

tener, fruchtiger, süsser,

ralisches Bouquet, Korinthen,

üppiger, kräftiger Gaumen,

Tabak, Dörrfrüchte, Edelhölzer.

2014–2035

trinken –2025

2004 Cabernet Sauvignon

viel gutes Tannin, dichte

Dichter, eleganter, vielschich­

eiSele vineyard

Struktur, fette, gute Frucht,

tiger, voller Gaumen mit her­

Araujo Estate, Calistoga,

sehr langer, dichter, süsser

ber, seidener Struktur, gutes

Napa Valley

Abgang. Kann in der Reife die

Tannin, kräftige, dichte Aro­

94 % Cabernet Sauvignon,

Maximalpunktzahl erreichen.

matik, langer, dichter Abgang.

3 % Petit Verdot,

19 / 20

19 / 20

2013–2035

trinken –2028

3 % Cabernet franc Frisches, dichtes, feingliedri­

2001 Cabernet Sauvignon

1998 Cabernet Sauvignon

ges Bouquet, rote und blaue

eiSele vineyard

eiSele vineyard

Beeren, Minze, Tabak, Edel­

Araujo Estate, Calistoga,

Araujo Estate, Calistoga,

Tannin, dichter, samtener,

hölzer, Erdbeerkonzentrat.

Napa Valley

Napa Valley

2007 Cabernet Sauvignon

voller Abgang.

Samtener, dichter, frischer,

96 % Cabernet Sauvignon,

90 % Cabernet Sauvignon,

eiSele vineyard

19 / 20

eleganter, vielschichtiger Gau­

4 % Cabernet franc

7 % Petit Verdot,

men mit feiner, dichter Frucht,

Komplexes, dichtes, tief­

3 % Cabernet franc

2016–2028

Araujo Estate, Calistoga, Napa Valley

2006 Cabernet Sauvignon

frische, süsse Aromatik, sehr

gründiges, volles Bouquet,

Aromatisches, duftiges, wür­

91 % Cabernet Sauvignon,

eiSele vineyard

langer, voller, dichter Abgang.

Edelhölzer, Tabak, Cassis,

ziges, holzbetontes Bouquet,

5 % Merlot, 4 % Petit Verdot

Araujo Estate, Calistoga,

19 / 20

Eukalyptus, Feuerstein. Dich­

Röstaromen, Brombeeren,

Frisches, fein marmeladiges,

Napa Valley

ter, eleganter, vielschichtiger,

Erdbeeren, schwarzer Trüffel,

fruchtiges, volles Bouquet,

88,5 % Cabernet Sauvignon,

2003 Cabernet Sauvignon

voller, kraftvoller Gaumen,

einem Pauillac ähnlich. Herber,

Erdbeeren, Minze, schwarze

6 % Cabernet franc,

eiSele vineyard

dichte, elegante Struktur,

würziger, kräftiger Gaumen

Kirschen, Zedern, Tabak.

4 % Petit Verdot, 1,5 % Merlot

Araujo Estate, Calistoga,

vielfältige, volle Aromatik, viel

mit dichter, rustikaler Aroma­

Samtener, üppiger, fruchtiger,

Fruchtiges, fein opulentes,

Napa Valley

feines Tannin, sehr langer,

tik, gutes Tannin, dichte

dichter Gaumen mit kräftiger

verschlossenes Bouquet,

88 % Cabernet Sauvignon,

voller, eleganter Abgang.

Struktur, üppiger Abgang.

süsser Frucht, viel gutes

Dörr früchte, Pflaumen, Minze,

9 % Cabernet franc,

20 / 20

19 / 20

2014–2035

trinken –2035

trinken –2025

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40_41_SWZ_0212_AbgangEisele_07sik_RZ.indd 40

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1997 Cabernet Sauvignon

1994 Cabernet Sauvignon

eiSele vineyard

eiSele vineyard

Araujo Estate, Calistoga,

Araujo Estate, Calistoga,

Napa Valley

Napa Valley

93 % Cabernet Sauvignon,

93 % Cabernet Sauvignon,

4 % Cabernet franc,

4 % Cabernet franc,

3 % Petit Verdot

3 % Petit Verdot

Dichtes, tiefes, kräftiges,

Dichtes, tiefgründiges,

dunkles Bouquet, schwarzer

aromatisches, elegantes

Trüffel, schwarze Oliven,

Bouquet, Tabak, Edelhölzer,

kleine schwarze Beeren, Black

fein Eukalyptus, Kräuter, Black

Currant, Edelhölzer, Feuer­

Currant. Eleganter, dichter,

stein. Dichter, vielschich­

kraftvoller, würziger Gaumen,

tiger, eleganter, kraftvoller,

gutes Tannin, dichte Struk­

sensationeller Gaumen mit

tur, kräftige, herbe Aromatik,

viel gutem Tannin, dichte,

langer, voller Abgang.

wuchtige Aromatik, dicht ver­

19 / 20

trinken –2030

wobene Struktur, sehr langer, dichter, aromatischer Abgang.

1993 Cabernet Sauvignon

20 / 20

eiSele vineyard

trinken –2028

Araujo Estate, Calistoga, 1996 Cabernet Sauvignon

Napa Valley

eiSele vineyard

92 % Cabernet Sauvignon,

Araujo Estate, Calistoga,

7 % Cabernet franc,

Napa Valley

1 % Petit Verdot

91 % Cabernet Sauvignon,

Spitzes, dumpfes, überreifes

6 % Cabernet franc,

Bouquet, Málaga, kalter Rauch.

3 % Petit Verdot

Trockener, kerniger Gaumen,

Herbes, dichtes, rustikales,

sandiges Tannin, plumpe

mineralisches, würziges,

Struktur, herber Abgang.

reifes Bouquet, Tabak, zart

16 / 20

austrinken

Maggi, Dörrpflaumen, Eukalyp­ tus. Breiter, üppiger, kräf­

1992 Cabernet Sauvignon

tiger, dichter Gaumen, gutes

eiSele vineyard

Tannin, kräftige, würzige Aro­

Araujo Estate, Calistoga,

matik, langer, dichter Abgang.

Napa Valley

18 / 20

100 % Cabernet Sauvignon

austrinken

Fruchtiges, fein opulentes, 1995 Cabernet Sauvignon

süsses, florales Bouquet,

eiSele vineyard

Rosenöl, Tabak, Pflaumen.

Araujo Estate, Calistoga,

Samtener, kräftiger Gaumen,

Napa Valley

feinsandiges Tannin, gute

94 % Cabernet Sauvignon,

Aromatik, breite, kräftige

4 % Cabernet franc,

Struktur, langer, voller Abgang.

2 % Petit Verdot

18 / 20

trinken–2020

Foto: Steven Rothfeld

Dichtes, kräftiges, gut opulentes, komplexes Bou­

1991 Cabernet Sauvignon

quet, Korinthen, Dörrfrüchte,

eiSele vineyard

Tabak, Feuerstein, kalter

Araujo Estate, Calistoga,

Rauch, schwarzer Cassis,

Napa Valley

schwarze Kirschen, Maha­

100 % Cabernet Sauvignon

goni. Dichter, samtener,

Mineralisches, würziges,

vielschichtiger, eleganter,

bordeauxhaftes Bouquet,

aromatischer, fein üppiger

Tabak, Zedern, Erdbeer­

Gaumen mit dichter, sam­

gelee, Minze, Rauch, Mocca.

tener, kräftiger Aromatik,

Mittel kräf tiger, kerniger,

gutes Tannin, dichte Struk­

trockener Gaumen, würzige

tur, sehr langer, dichter,

Aromatik, leicht mehliges

voller Abgang.

Tannin, aromatischer Abgang.

20 / 20

18 / 20

trinken –2028

41 —

Eisele Vineyard im Napa Valley: Reifer Cabernet, kurz vor der Ernte.

trinken

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

40_41_SWZ_0212_AbgangEisele_07sik_RZ.indd 41

01.02.12 13:56


Index

Who’s Who im FebruAr-heFt? Alle Weine, Alle personen AuF einen blick

F

Weinpunkte-system der schWeizerischen Weinzeitung

19 / 20

Felton Road, Pinot noir 2008, Neuseeland ................................... S. 30 Fino, «Es» 2009, Primitivo di Manduria, Apulien ..................... S. 12 Fino, «Io» 2008, Negroamaro Salento, Apulien ...... S. 13

G

Die S chweizeriSche w einzeitung bewertet alle verkosteten Weine nach Punkten. Möglichst objektiv, immer fair. Wobei Weinverkostungen ein persönliches Erlebnis sind und aus diesem Grund auch immer subjektive Erfahrung. Es gilt die 20-Punkte-Skala. Ziel der Bewertungen ist, ein tieferes Verständnis der besprochenen Weine zu vermitteln und auf die Trinkreife der Weine hinzuweisen. 20 / 20 vollkommen, über wältigend, ein Jahrhundertwein 19 / 20 beinahe perfekt, berührend, ein Spitzenwein 18 / 20 überragend, einzigartig, ein grosser Wein 17 / 20 exzellent, ein ausserordentlicher Wein 16 / 20 sehr gut, nahezu exzellent 15 / 20 gut 14 / 20 durchschnittlich 13 / 20 korrekt 12 / 20 bescheiden und einfach 11 / 20 unbefriedigend 10 / 20 überflüssig

Giscours 2003, Margaux ............... S. 33 Grand-Puy-Lacoste 2003, Pauillac .......................................... S. 33 Gruaud-Larose 2003, St-Julien .... S. 33 Gysel, Aagne, Riesling-Silvaner 2010, Hallau ................................... S. 06 Gysel, Aagne, Pinot blanc/ Chardonnay 2010, Hallau ............. S. 06 Gysel, Aagne, Pinot noir Spätlese 2009, Hallau .................. S. 08 Gysel, Aagne, Pinot noir Barrique 2009, Hallau ................... S. 08 Gysel, Aagne, Cabernet-Merlot 2009, Hallau .................................. S. 08

K

Kuonen, Gregor, Caveau de Salquenen, Lafnetscha La Traditionnelle 2010 .................. S. 04 Kuonen, Gregor, Caveau de Salquenen, Arkadis Vieux Salquenen 2010 ............................ S. 04 Kuonen, Gregor, Caveau de Salquenen, Heida Grandmaître 2010 ......................... S. 05 Kuonen, Gregor, Caveau de Salquenen, Collection Mercier «Charme» 2010 .............................. S. 05 Kuonen, Gregor, Caveau de Salquenen, Pinot noir Grandmaître 2009 ......................... S. 05 Kuonen, Gregor, Caveau de Salquenen, Merlot Grandmaître 2009 ......................... S. 05 Kuonen, Gregor, Caveau de Salquenen, Cornalin Grandmaître 2010 ......................... S. 05 Kuonen, Gregor, Caveau de Salquenen, Cuvée Gregor 2010 .... S. 05

L

Weine in dieser AusgAbe A

Araujo Estate, Cabernet Sauvignon Eisele Vineyard 2007 ... S. 40 Araujo Estate, Cabernet Sauvignon Eisele Vineyard 2006 ... S. 40 Araujo Estate, Cabernet Sauvignon Eisele Vineyard 2005 ... S. 40 Araujo Estate, Cabernet Sauvignon Eisele Vineyard 2004 ... S. 40 Araujo Estate, Cabernet Sauvignon Eisele Vineyard 2003 ... S. 40 Araujo Estate, Cabernet Sauvignon Eisele Vineyard 2002 ... S. 40 Araujo Estate, Cabernet Sauvignon Eisele Vineyard 2001 ... S. 40 Araujo Estate, Cabernet Sauvignon Eisele Vineyard 2000 ... S. 40 Araujo Estate, Cabernet Sauvignon Eisele Vineyard 1999 ... S. 40 Araujo Estate, Cabernet Sauvignon Eisele Vineyard 1998 ... S. 40 Araujo Estate, Cabernet Sauvignon Eisele Vineyard 1997 ... S. 41 Araujo Estate, Cabernet Sauvignon Eisele Vineyard 1996 ... S. 41 Araujo Estate, Cabernet Sauvignon Eisele Vineyard 1995 ... S. 41 Araujo Estate, Cabernet Sauvignon Eisele Vineyard 1994 ... S. 41 Araujo Estate, Cabernet Sauvignon Eisele Vineyard 1993 ... S. 41

Araujo Estate, Cabernet Sauvignon Eisele Vineyard 1992 ... S. 41 Araujo Estate, Cabernet Sauvignon Eisele Vineyard 1991 ... S. 41

B

Branaire-Ducru 2003, St-Julien ... S. 33 Brane-Cantenac 2003, Margaux ... S. 33

C

Calon-Ségur 2003, St-Estèphe .... S. 32 Cantenac-Brown 2003, Margaux .......................................... S. 33 Charmail 2003, Haut-Médoc ......... S. 32 Clavien, Claudy, Païen Larmes du Terroir 2010 ............................... S. 09 Clavien, Claudy, Johannisberg 2010 ....................... S. 09 Clavien, Claudy, Chardonnay 2010 ........................... S. 09 Clavien, Claudy, Cornalin 2010 ..... S. 09 Clavien, Claudy, Syrah 2010 ......... S. 10 Clavien, Claudy, États d’Âme 2009 .......................... S. 10 Clerc-Milon 2003, Pauillac ........... S. 32 Cos d’Estournel 2003, St-Estèphe ..................................... S. 32

D

Domaine de Chevalier 2003, Pessac-Léognan ........................... S. 32 Ducru-Beaucaillou 2003, St-Julien ........................................ S. 33 Duhart-Milon-Rothschild 2003, Pauillac .......................................... S. 33

E

Escurac 2003, Médoc .................... S. 32

Ladoucette, Baron Patrick de, Tartegnin Grand Cru 2010, Vigne du Baron, Mont Le Vieux ..... S. 20 Ladoucette, Baron Patrick de, Féchy Grand Cru 2010, Vigne du Baron, Mont Le Vieux ..... S. 20 Ladoucette, Baron Patrick de, Sancerre rosé La Poussie 2009, Bué ....................................... S. 20 Ladoucette, Baron Patrick de, Baron de L Pouilly-Fumé 2006, Château du Nozet, Pouilly-sur-Loire ........................... S. 20 Lafon-Rochet 2003, St-Estèphe ... S. 32 Lagrange 2003, St-Julien ............. S. 33 Langoa-Barton 2003, St-Julien ... S. 33 Lascombes 2003, Margaux ........... S. 33 Latour 2003, Pauillac .................... S. 33 Le Boscq 2003, St-Estèphe .......... S. 32 Léoville-Barton 2003, St-Julien ........................................ S. 33 Léoville-Las Cases 2003, St-Julien ........................................ S. 33 Léoville-Poyferré 2003, St-Julien ........................................ S. 33 Les Carmes Haut-Brion 2003, Pessac-Léognan ........................... S. 32 Lynch-Bages 2003, Pauillac ........ S. 33

M

Matetic Vineyards, Corralillo Syrah 2009, Chile .......... S. 30 Montepeloso, A Quo 2009, Maremma ....................................... S. 08 Montepeloso, Eneo 2008, Maremma ....................................... S. 09 Montepeloso, Nardo 2008, Maremma ....................................... S. 09 Montepeloso, Gabbro 2008, Maremma ....................................... S. 09

Monti, Antonio ed Elio, Voluptas Montepulciano d’Abruzzo 2007, Abruzzen ........................................ S. 10 Monti, Antonio ed Elio, Senior Montepulciano d’Abruzzo 2004, Abruzzen ........................................ S. 11 Monti, Antonio ed Elio, Rio Moro Riserva 2006, Abruzzen ................ S. 11 Monti, Antonio ed Elio, Pignotto Riserva 2003, Abruzzen ................ S. 11 Montrose 2003, St-Estèphe .......... S. 32

O

Oustal Blanc, Giocoso 2007, Minervois la Lininière, Languedoc ..S. 08 Oustal Blanc, Prima Donna 2008, Minervois la Lininière, Languedoc ..S. 08

P

Palmer 2003, Margaux ................... S. 33 Pape-Clément 2003, Pessac-Léognan ........................... S. 32 Pichon Baron 2003, Pauillac ......... S. 33 Pichon Lalande 2003, Pauillac ..... S. 33 Pontet-Canet 2003, Pauillac ........ S. 33

R

Rollan de By 2003, Médoc ............. S. 32 Ruch, Markus, Klettgau MüllerThurgau 2009, Schaffhausen ...... S. 11 Ruch, Markus, Klettgau MüllerThurgau 2010, Schaffhausen ....... S. 11 Ruch, Markus, Klettgau Weissherbst 2010, Schaffhausen .......... S. 11 Ruch, Markus, Klettgau Cuvée 2009, Schaffhausen .......... S. 11 Ruch, Markus, Klettgau Pinot noir 2009, Schaffhausen .... S. 11 Ruch, Markus, Hallau Chölle 2008, Schaffhausen ...................... S. 12

S

Saint-Pierre 2003, St-Julien ........ S. 33 Salis, von, Meta 2009, Maienfeld ... S. 05 Salis, von, Ulysses 2009, Maienfeld ....................................... S. 05 Saxer, Nobler Weisser 2010, Neftenbach .................................... S. 06 Saxer, Sauvignon Blanc 2010, Neftenbach .................................... S. 06 Saxer, Chardonnay 2010, Neftenbach .................................... S. 06 Saxer, Nobler Blauer 2010, Neftenbach .................................... S. 06 Saxer, Tête de Cuvée 2008, Neftenbach .................................... S. 06 Saxer, Cabernet/Pinot noir 2009, Neftenbach .......................... S. 06

T

Terrabianca, La Fonte Bianco 2010 .................... S. 20 Terrabianca, Duca di Montemaggiore 2009 .................... S. 20 Terrabianca, La Fonte Rosso 2008 ................................................ S. 21 Terrabianca, Croce 2007 ............... S. 21 Terrabianca, Campaccio 2007 ...... S. 21 Terrabianca, Campaccio Riserva 2006 .................................. S. 21 Terrabianca, Ceppate 2005 .......... S. 21 Tour Haut-Caussan 2003, Médoc ... S. 32

U

Unterortl, Weissburgunder Castel Juval 2010, Kastelbell, Südtirol ...........................................S. 38 Unterortl, Riesling Windbichel Castel Juval 2009, Kastelbell, Südtirol ........................................... S. 38 Unterortl, Riesling Castel Juval 2010, Kastelbell, Südtirol ............ S. 38 Unterortl, Müller-Thurgau Castel Juval 2010, Kastelbell, Südtirol ... S. 38 Unterortl, Riesling Spielerei 2009, Kastelbell, Südtirol ............ S. 38 Unterortl, Blauburgunder 2008, Kastelbell, Südtirol ....................... S. 38

Z

Zind-Humbrecht, Pinot blanc 2010, Elsass .................................. S. 30

personen in dieser AusgAbe A

Aurich, Martin ................................ S. 34

B

Beutler, Ursula ............................... S. 23 Bocchino, Valter ............................ S. 25 Bonfanti, Bruno ............................. S. 25 Bradke, Sven .................................. S. 25 Buchmann, Pius ............................. S. 23 Bürki, Christophe ..................... S. 23/24

C

Cambie, Philippe ........................... S. 08 Chappaz, Marie-Thérèse .............. S. 11 Chiarelotto, Fabio ......................... S. 08 Clavien, Claudy ............................. S. 09 Cueni, Urs ....................................... S. 23

D

Darbellay, Christophe ................... S. 22 Davaz, Andrea ................................ S. 05 Denz, Silvio .................................... S. 08 Derain, Dominique ......................... S. 11

E

Etter, Andreas ............................... S. 23

F

Fino, Gianfranco ............................ S. 12 Fino, Simona .................................. S. 12 Fiore, Vittorio ................................ S. 17 Fischer, Corinne ............................ S. 24 Florin, Andreas .............................. S. 29 Fonquerle, Claude ......................... S. 08 Ford, Ian ......................................... S. 22 Fromm, Georg ................................. S. 29 Fuchs, André ................................. S. 25

G

Griffiths, Alun ................................ S. 22 Guldener, Maja ............................... S. 14 Guldener, Roberto ......................... S. 14 Gysel, Stefan ................................. S. 06

H

Humbrecht, Olivier ........................ S. 29

K

Kaufmann, Jens ............................ S. 25 Kengelbacher, Robert ................... S. 11 Kesselring, Hans-Ulrich ............... S. 11 Knoll, Michael ................................ S. 37 Kuonen, François ........................... S. 04 Kuonen, Larissa ............................. S. 04 Kuonen, Gregor .............................. S. 04

L

Ladoucette, Baron Patrick de ...... S. 14 Liversedge, Paul ........................... S. 28

M

Manfron, Nathalie ......................... S. 23 Martino, Paloma ............................ S. 23 Meny, Markus ................................. S. 26 Messner, Reinhold ......................... S. 34 Meylan, Jean-Marc ........................ S. 26

O

Oppitz, Matthias ............................ S. 25

R

Remund, Markus ............................ S. 23 Ruch, Markus ................................. S. 11

S

Salin, Christophe ........................... S. 22 Salis, Meta von .............................. S. 05 Salis, Ulysses von ......................... S. 05 Saxer, Jürg ..................................... S. 06 Saxer, Nadine ................................. S. 06 Saxer, Yvonne ................................ S. 06 Schaub, Daniel ............................... S. 23 Schefer, Karl .................................. S. 26 Schuster, Timo ............................... S. 25 Schwander, Philipp ........................ S. 29 Smyth, Paul .................................... S. 26 Stucky, Ulrich R. ............................ S. 24

T

Tobler, Matthias ....................... S. 23/25

V

Varone, Nicolas ............................. S. 26 Vulic, Sabine .................................. S. 23

Z

Zündel, Christian ........................... S. 11

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