Herbst 2014 LUEBECK
ROCKRÖHRE MONIQUE WENGLER NEUE SERIE: KULTURMACHERINNEN
TATIANA PROKHOROVA Jung, hübsch & erfolgreich
LÜBECKS BABYKLAPPE “Findelbabys sind Wunschkinder“
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EDITORIAL
BUNTES LÜBECK!
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ie eine singt und macht verrückte Dinge, die andere leitet mit Anfang 30 ein großes Einkaufscenter und die dritte kümmert sich um Findelbabys: Lübeck ist bunt und die Frauen der Stadt sind es noch viel mehr! Geschichten, die erzählt werden wollen. Wir sammeln sie alle und stellen nach und nach die spannenden Frauen der Stadt vor. So wie Monique Wengler, den kleinen Wirbelwind aus Trinidad mit der unverwechselbaren Rockröhre. Sie posierte für die womaninthecity vor der Kamera und erzählt ihre Geschichte (ab Seite 8).
v.l. Daniela N. Barth und Ilona Lütje
Viel ruhiger dagegen arbeitet Friederike Garbe. Die 69-Jährige kümmert sich mit viel Leidenschaft um ihr Lebensprojekt: im Agape-Haus betreut sie schwangere Frauen und alleinerziehende Mütter in der Not. Und setzt sich auch heute immer noch
mit aller Kraft gegen ihre Kritiker durch: Der ersten Babyklappe Schleswig-Holsteins wurde in den vergangenen 14 Jahren 15 Mal von verzweifelten Müttern genutzt (ab Seite 34). Ihr Baby ist die Karriere: Tatiana Prokhorova leitet erfolgreich das LUV-Center in Dänischburg. Der womaninthecity zeigt sie ihre weiche Seite (ab Seite 30). Für den Erhalt der Innnenstadt und einen gesunden Einzelhandel in der City setzt sich dagegen Lübeck-Managerin Olivia Kempke ein. Im Interview erzählt die 57-Jährige, was sie sich für die Innenstadt wünscht. Ein bunter Querschnitt, der Lübeck genau so zeigt wie es ist: vielseitig! Sie kennen weitere spannende Frauen? Melden Sie sich gern unter witc@wiener-kontor.de. Hier freuen wir uns über Tipps, Anregungen und jede konstruktive Kritik! Viel Spaß beim Lesen wünschen
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INHALT
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30
SHOPPING
06
DAS WILL ICH AUCH!
SERIE
08
LÜBECKS KULTURMACHERINNEN
SPECIAL
12
GERECHTES LÜBECK
UMFRAGE
14
GÜTESIEGEL
MITMACHEN
17
SHOPPING QUEEN KOMMT IN DIE HANSESTADT
PORTRÄT
20
JUNG, HÜBSCH & ERFOLGREICH
GESELLSCHAFT
24
„FINDELKINDER SIND WUNSCHBABYS“
AUTO
28
SCHICKER STADTFLITZER
FOTOGRAFIE
30
BITTE LÄCHELN? NEIN, DANKE!
KULTUR
34
PARKA: WIR VERLOSEN DIE NEUE CD
INTERVIEW
40
LÜBECK-MANAGERIN
Unsere Shopping-Tipps
Rockröhre Monique Wengler
Schön Fair bleiben
So leben die Lübecker Fairtrade
Wer will mitmachen?
LUV-Managerin Tatiana Prokhorova
Friederike Garbe und die Babyklappe
Der neue Twingo
Thomas Berg erkennt den „echten Moment“
Gereifte Newcomer mit ihrem ersten Home-Run
Olivia Kempke über Probleme und Wünsche in der Innenstadt
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Fotos: M. Ersch, Vivian Planthaber, Thomas Berg, Fotolia
Herbst 2014
INHALT LUEBEC
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2014
TITEL:
womaninthecity Model: Monique Wengler Foto: Vivian Planthaber
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sind hautverjüngte und samtweiche Füße. Empfehlenswert ist ebenfalls ein Handspa, der ein Butter-MeersalzPeeling und eine pflegende Mineralienhandcreme enthält. Speziell in der trockenen Herbstzeit fühlen sich die Hände im Anschluss wunderbar zart an. Das aquasia fisch spa im LUV ist von Montag bis Samstag von 10 bis 20 Uhr geöffnet, das Spa in der Marktwiete 8, Bad Schwartau, von 10 bis 19 Uhr. Weitere Informationen erhalten Sie im Internet unter www.aquasia-fisch-spa.de oder telefonisch unter 0451/98901750.
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KULTURMACHERIN
TEIL 1: ROCKRÖHRE MONIQUE WENGLER
NEUE SERIE: LÜBECKS KULTURMACHERINNEN
Das Leben ist eine Buhne Ihr Lebenslauf klingt wie ein Film: Geboren auf Trinidad als jüngstes von 11 Kindern, dann mit der Familie ins kanadische Toronto gezogen, wo sie Schauspiel studiert hat, im Urlaub die Liebe ihres Lebens kennengelernt, zu ihm nach Deutschland gezogen und dort vom Schauspiel zur Musik gewechselt. Monique Wengler ist in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Für Lübecker Freunde von großartiger Live-Musik ist die quirlige wildgelockte Sängerin mit ihrer Powerstimme längst keine Unbekannte mehr. Mit ihrem Temperament, ihrem Charme und ihrer hohen Gesangsqualität ist sie Garant für energiegeladene Konzerte. Interview: Ann-Kathrin Schirmer | Fotos: Vivian Planthaber ∑
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enn wir früher mit Mummy und Daddy zum Strand oder zu den Wasserfällen gefahren sind, haben wir immer den ganzen Weg gesungen“, erinnert sich Monique Wengler an ihre Kindheit in Trinidad. Die Zeit auf der Insel im karibischen Meer war für sie und ihre zehn Geschwister eine tolle Zeit. Eigentlich wollte ihre Mutter professionelle Sängerin werden, hatte sich dann aber für eine große Familie entschieden. Dafür hat ihre jüngste Tochter ihren Traum verwirklicht: Bereits mit sieben Jahren hat Monique Solos in der Kirche gesungen und später, nach dem Familienumzug ins kanadische Toronto, die
„Performing Arts Highschool“ besucht, wo sie Tanz, Gesang und Kunst gelernt hat. „Das war fast so wie bei ‚Fame‘, nur dass wir nicht auf den Tischen tanzen durften“, sagt die 47-Jährige lachend. Während dieser Zeit hat sie ihre Liebe fürs Schauspiel entdeckt und nach der Highschool ein Schauspielstudium absolviert. In der Zeit danach ist sie als Theaterschauspielerin viel in Kanada herum gekommen, aber auch in den USA oder in Hong Kong. Sie hat in Dramen, Komödien, Musicals gespielt. „Es war eine traumhafte Zeit, an die ich sehr gern denke. Besonders die drei Monate in New York, in der unsere Theatergruppe
von der renommierten Juillard Schule angestellt wurde, werden mir immer in Erinnerung bleiben.“ Was 1997 als einmonatige Europatour geplant war, brachte eine unerwartete Wendung in das Leben der jungen Schauspielerin: In Venedig lernte sie einen deutschen Soldaten kennen, der im Hafen arbeitete. Beide verliebten sich ineinander, er lud sie nach Deutschland ein – und dort blieb sie. Heute leben Michael und Monique Wengler zusammen mit ihren zwei Töchtern Marejke und Maria-Lisa, die den Spitznamen „Cookie“ trägt, in Lübeck. Als Schauspiewomaninthecity 9
KULTURMACHERIN
lerin arbeitet die zweifache Mutter schon lange nicht mehr. „Ich konnte zu Anfang so schlecht Deutsch sprechen, deshalb habe ich mich auf mehr auf meine zweite Leidenschaft, den Gesang konzentriert“. Gott sei Dank, mag man fast denken, ansonsten hätte sie vielleicht nie ihre Lübecker Band „Monique and the Jacks“ gegründet oder als Solistin bei dem Orchester „Kammerpop“ gesungen. Wer einmal in den Genuss gekommen ist, bei einem Auftritt der stimmgewaltigen Vollblutmusikerin dabei zu sein, wird augenblicklich in ihren Bann gezogen. Denn sie lebt die Musik, die sie singt. Ob Rock, Pop, Soul oder Ska: Jedes Stück hat seine eigene Geschichte, und die erzählt Monique Wengler. „Durch die Musik hat sich eine neue Tür in meinem Leben geöffnet. Meine Konzerte haben auch viel mit Schauspielerei zu tun. Ich
fühle die Lieder und versuche, dem Publikum dieses Gefühl zu vermitteln.“ Aber nicht nur in Lübeck hat Monique Wengler eine Band: Als sie 1997 nach Deutschland kam, zog sie mit ihrem heutigen Ehemann von Wilhelmshaven zuerst nach Oldenburg und von dort aus für vier Jahre nach England. Dort hat sie die JazzBand „In ya pocket“ gegründet. Ein Projekt, das ihr noch immer viel Spaß bringt. Auch wenn sie mittlerweile mit ihrer Familie in Lübeck lebt, fliegt sie immer mal wieder nach England, um mit ihrer Jazz-Band aufzutreten und in die Rolle der mondänen Diva zu schlüpfen. „Ich mag es, verschiedene Charaktere zu verkörpern“, sagt sie lachend und fügt hinzu: „Das ganze Leben ist eben doch eine Bühne.“ Diese Erfahrung hat Monique Wengler schon oft gemacht. Dass das Leben auch ein schreckliches Drama sein kann, musste sie erst in diesem Sommer erleben, als ihre beste Freundin von deren Ex-Partner umgebracht wurde. „So etwas verändert alles. Plötzlich ist nichts mehr wie es vorher war“, sagt die 47-Jährige mit leiser Stimme. In dieser schweren Zeit gäbe ihre Familie ihr sehr viel Halt, erzählt Monique weiter. „Wir sind immer füreinander und können über alles reden“, sagt sie und drückt dabei liebevoll Cookie, ihre jüngste Tochter. Aber es gibt viele gute Tage, an denen sie mit ihrer Familie lacht und das Gefühl hat, ihre beste Freundin bei sich zu haben. In der Woche arbeitet Monique Wengler in einer Sprachschule und unterrichtet Jugendliche unter anderem in Businessenglisch. Auch hier ist sie mit Leib und Seele dabei. Aber auf die Bühne wird es sie immer wieder ziehen. Dort fühlt sich Monique Wengler zu Hause, dort kann sie sich auspowern und ihr Publikum mit der Brillanz ihrer
» Ich mag es, verschiedene Charaktere zu verkörpern . Das ganze Leben ist eben doch eine Bühne.«
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KULTURMACHERIN
Stimme und ihrer Bühnenpräsenz immer wieder aufs Neue begeistern. Auch die gemeinsame Zeit mit ihren Bandkollegen von „Monique and the Jacks“, mit denen sie seit 2011 zusammen Musik macht, genießt sie sehr. „Wir passen so gut zusammen. Ich freue mich auf jede Minute, die ich mit den Jungs verbringen kann.“ Am 7. November treten sie zusammen im Lübecker Club „Sounds“ auf. Wer jetzt denkt, damit wäre alles über Monique Wengler gesagt, der irrt. Denn auch privat sprüht sie nur so vor Energie: Sie knüpft „Boonlets“ – eine besondere Art von Armbändern aus Kolumbien mit einem Kreuz und verschiedenen Perlen sowie Steinen – und ist eine begeisterte Sportlerin: Mit dem Lübecker Team „Lucky Puch“ hat sie als Drachenbootfahrerin im letzten Jahr den vierten Platz bei der Europameisterschaft belegt. Wegen einer Operation konnte sie dieses Jahr nicht trainieren. Aber auch das kann eine temperamentvolle Frau wie Monique Wengler nicht stoppen. Sie plant bereits das nächste Abenteuer: Im Januar 2015 will sie in Südafrika auftreten. Eine echte Powerlady eben...
The Jacks, Andreas Petalas (Gitarre), Burkhard Malmen (Bass) und Sunny (Schlagzeug), bilden das musikalische Fundament auf dem sich Monique austoben kann!
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FAIRTRADE
Fairtrade
Natürlich, biologisch, fair – das Bewusstsein für natürliche, chemiefreie Produkte und gerechte Produktionsbedingungen nimmt in Deutschland immer mehr zu. Wir möchten mit einem guten Gefühl einkaufen, ganz gleich, ob es Lebensund Genussmittel, Kleidungsstücke, Kosmetikprodukte oder Wandfarben sind – unserer Gesundheit und der Umwelt zuliebe. Umso besser, dass in Lübeck all das möglich ist, denn die Hansestadt ist 2011 zur ersten Fairtrade-Stadt Schleswig-Holsteins ernannt worden. Restaurants, Bistros, Geschäfte, Schulen, Mensen,
Kirchen, Hotels, Betriebe und Vereine beteiligen sich an der Kampagne, die ein Zeichen setzt für verantwortungsbewussten, fairen Handel und umweltschonende Produktherstellung. Die Lübecker Fairtrade-Steuerungsgruppe um Horst Hesse plant bereits den nächsten Schritt: Die Hansestadt will sich 2015 als „Hauptstadt des Fairen Handels“ bewerben. Eine Auswahl an Lübecker Restaurants und Geschäften, die fair gehandelte und/ oder biologisch hergestellte Produkte anbieten, haben wir hier zusammengestellt.
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Das Happiness ist der Trendstore in Lübeck. Faire Mode von den Firmen Chapati Design, Ajna Organic, Moshiki, Himalaya und vielen anderen gibt es hier. Jetzt ganz neu im Sortiment sind die veganen und Fairtrade Bio Sneaker der Firma Ethletics. Das Trendlabel Chapati Design steht für sinnliche Mode die Geborgenheit verleiht. Es ist für jeden Geschmack etwas dabei, von sportlich über elegant bis romantisch verspielt. Unser ganz besonderes Highlight ist die Mode von Ajna Organic, deren Kleidung durch fantastische Qualität und liebevolle Details besticht. Aus diesem Sortiment stammen auch tolle Yogahosen und Tops aus Biobaumwolle. Es handelt sich um Kleidung die sich dicht an der Natur orientiert in Farben und Formen. Mode die süchtig macht. Himalaya Mode ist bereits weitreichend bekannt. Testen sie die tolle Merinowoll Kleidung in tollen frischen Herbstfarben. Happiness | Fleischhauerstr. 41 | 23552 Lübeck www.happiness-luebeck.de
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VON DER STANGE ODER VOM GOLDSCHMIED? Schmuck aus edlen Metallen wie Gold und Silber drückt seit Jahrtausenden für den Beschenkten eine besondere Wertschätzung aus. Gold im Allgemeinen, ob selbst erworben oder als Geschenk erhalten, ist immer ein Schatz, an den auch bei eventuellem Wiederverkauf hohe Erwartungen gestellt werden. Aber schätzt man es wirklich wert? Ein Stück kann an vielen Orten rund um den Globus in verschiedenen Schritten hergestellt werden. Der Handel fragt meist nicht nach, woher die Ware stammt. Doch ausgerechnet bei der Goldproduktion, dem umsatzstärksten Rohstoff der Schmuckindustrie, herrschen massive Missstände. Die Vorwürfe: Mit dem Goldabbau werden Kriege finanziert, es werden große Landflächen verwüstet und die Umwelt durch Cyanide vergiftet. Schürfer arbeiten unter unmenschlichen und teilweise lebensgefährlichen Bedingungen. „Wenn uns der Beschenkte wirklich etwas wert ist, sollte uns der Schmuck auch etwas mehr wert sein – z.B. eine kleine Frage nach dem ,Woher’ oder mehr Zeit für menschenwürdiges Arbeiten“, betont Katja Krieglstein, Inhaberin von Goldschmiede Krieglstein. „Jeder kann ohne viel Aufwand etwas dazu beitragen, dass nicht mehr unnötig viel Gold abgebaut wird.“ Die Goldschmiede Krieglstein hat hier eine Idee: Sie setzt auf Recycling. „Wir arbeiten ausschließlich mit recycelten Edelmetallen oder recyceln selber!“ Kunden können direkt aus ihrem Schmuck etwas
Neues entstehen lassen! Nicht nur das edle Metall, auch die Steine, die sich in manch altem Schätzchen verstecken, kommen so zu neuem Glanz. Aus alten, defekten Stücken von der Verwandtschaft werden Traumringe und manchmal ist sogar noch Gold übrig, das sich „versilbern“ lässt für einen weiteren Herzenswunsch! „Es lohnt sich also genauer hinzusehen und Gold mit gutem Gewissen zu tragen!“, betont Katja Krieglstein. Goldschmiede Krieglstein Ahrensböker Str. 44 | 23617 Stockelsdorf Tel.: 0451 4992186 | info@k-schmiede.de Öffnungszeiten: Montag - Freitag 9 bis 18 Uhr und Samstag 10 bis 13 Uhr womaninthecity 13
NACHGEFRAGT
BIO UND FAIR TRADE
– ALLES, NICHTS, ODER? Bio und Fair Trade – zwei Begriffe, die das Kaufverhalten vieler Menschen beeinflussen. Oftmals geht beides Hand in Hand: Was Bio ist, wird meistens auch fair gehandelt. Das gilt zumindest für Artikel aus der Region. Problematisch wird es bei Produkten aus Ländern in Südamerika, Asien oder Afrika, wo viele Hersteller unter unwürdigen Arbeits- und Lebensbedingungen zu leiden haben. Wir haben uns ein bisschen umgehört und wollten wissen, wie wichtig biologisch hergestellte Produkte sowie Erzeugnisse aus fairem Handel im täglichen Leben der Lübecker sind.
MARITA KILPUR:
„ICH ACHTE SCHON DARAUF, ÖKOLOGISCHE PRODUKTE ZU KAUFEN. GESUNDES ESSEN UND LEBEN IST MIR WICHTIG, ALLEIN SCHON WEGEN MEINER TOCHTER. ALLERDINGS MUSS MAN AUCH SAGEN, DASS BIO-LEBENSMITTEL AUCH UM EINIGES TEURER SIND ALS AUS KONVENTIONELLER HERSTELLUNG. DIE GLEICHE ERFAHRUNG HABE ICH BEI FAIRTRADE-PRODUKTEN GEMACHT. ICH WEISS, DASS QUALITÄT SEINEN PREIS HAT UND DAS IST AUCH IN ORDUNG – ABER IMMER KANN ICH MIR SO ETWAS NICHT LEISTEN. ABER LETZTENDLICH GEHT ES JA AUCH DARUM, GENERELL EIN BEWUSSTSEIN FÜR FAIRE UND BIOLOGISCH HERGESTELLTE PRODUKTE ZU ENTWICKELN. AUCH WENN MAN DEM NICHT IMMER NACHGEHEN KANN.“
KAI DIEBROCK:
„ICH ERNÄHRE MICH ZU 90 PROZENT VON BIOLOGISCHEN ERZEUGNISSEN. ICH ZÜCHTE MEIN EIGENES GEMÜSE, HABE SCHAFE UND IN DER NÄHE KAUFE ICH FLEISCH VON RINDERN AUS BIOLOGISCHER HALTUNG. FÜR MICH GILT: WENN GERADE KEINE ERDBEERZEIT IST, GIBT ES AUCH KEINE ERDBEEREN. WIESO MUSS IMMER ALLES RUND UMS JAHR ERHÄLTLICH SEIN? ICH BEVORZUGE SAISONALE PRODUKTE AUS DER REGION. SICHERLICH MACHE ICH AB UND ZU MAL EINE AUSNAHME. ABER DAS IST WIRKLICH SELTEN. ALS VORRAT WECKE ODER FRIERE ICH VIELES EIN. ANSONSTEN HEIZE ICH FAST AUSSCHLIESSLICH MIT HOLZ. MEIN ZIEL IST ES, IN JEDEM RAUM EINEN GRUNDOFEN EINZUBAUEN. ABER DAS IST EIN LÄNGERFRISTIGES PROJEKT.“
MEIKE ABELS:
„ICH VERSUCHE SO VIEL WIE MÖGLICH NACH BIOLOGISCHEN RICHTLINIEN IM EIGENEN GARTEN ANZUBAUEN. ZUM BESTÄUBEN MEINER OBSTBÄUME HABE ICH MIR VOR EINIGER ZEIT EINEN BIENENSTOCK ZUGELEGT, DA ES KAUM NOCH BIENEN IN DER UMGEBUNG GIBT. AUCH DAS LIEGT MIR AM HERZEN: EINEN BEITRAG ZUM ÜBERLEBEN DER HEIMISCHEN BIENEN ZU LEISTEN. DIE BIENENKISTE WURDE ARTGERECHT GEBAUT UND DAS LOCH ZUM EINGANG IST SO KLEIN, DASS WESPEN NICHT HINDURCH PASSEN, ABER DIE BIENEN PROBELMLOS EIN- UND AUSFLIEGEN KÖNNEN. GENERELL VERSUCHE ICH KEINE LEBENSMITTEL WEGZUSCHMEISSEN. ICH MACHE OFT RESTEGERICHTE UND KAUFE NUR, WAS ICH WIRKLICH BRAUCHE. MILCH, KÄSE UND BUTTER HOLE ICH IN GRÖSSEREN MENGEN VON EINEM BIOBETRIEB UND FRIERE ES EIN. “
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NACHGEFRAGT
FRANZISKA GLÄSER:
„BIOPRODUKTE FINDE ICH PRINZIPIELL GUT, ABER NICHT IMMER ERSCHWINGLICH. MANCHMAL ERSCHEINT MIR DER PREISUNTERSCHIED ZU HERKÖMMLICHEN PRODUKTEN UNVERHÄLTNISMÄSSIG – Z. B. BEI FLEISCH. MAN SCHMECKT ZWAR DEN QUALITÄTSUNTERSCHIED, ABER DER PREISLICHE UNTERSCHIED IST SCHON SEHR GROSS. BIOGEMÜSE HINGEGEN KAUFE ICH ÖFTER. AUCH DEN FAIR-TRADE-GEDANKEN HALTE ICH FÜR SEHR SINNVOLL. HIER FEHLT MIR ABER OFT DIE TRANSPARENZ, UM NACHVERFOLGEN ZU KÖNNEN, OB DAS GELD WIRKLICH DENEN ZUGUTE KOMMT, DENEN ES ZUGUTE KOMMEN SOLLTE.“
ANGELIKA KLUGE:
„IN MEINEM LEBEN SPIELEN BIOLOGISCH ERZEUGTE PRODUKTE, VOR ALLEM LEBENSMITTEL, EINE SEHR ZENTRALE ROLLE. DAS HAT MIT MEINER ERSTEN SCHWANGERSCHAFT BEGONNEN. ICH WOLLTE MEINE KINDER AUSGEWOGEN UND GESUND ERNÄHREN. VON DA AN HABE ICH MICH IMMER MEHR MIT DEM THEMA BESCHÄFTIGT. MITTLERWEILE IST ES FÜR MICH ZU EINER POLITISCHEN HALTUNG GEWORDEN. SCHON IN MEINEM SOZIOLOGIESTUDIUM GING ES IM RAHMEN DER WELTERNÄHRUNGSSITUATION OFT UM DIESE THEMATIK. ICH ACHTE AUCH SEHR DARAUF, SAISONALE PRODUKTE VON REGIONALEN ANBIETERN ZU KAUFEN. WIR SOLLTEN DAS ESSEN, WAS ES DORT GIBT, WO WIR LEBEN. WAS FAIRTRADE ANGEHT, BEMÜHE ICH MICH, GROSSE KONZERNE MÖGLICHST NICHT ZU UNTERSTÜTZEN. ICH LEHNE ES AB, DASS MENSCHEN UND RESSOURCEN AUSGEBEUTET WERDEN. DIE WELTWEITE ENTWICKLUNG DER KONZERNE FINDE ICH SEHR BEDENKLICH. “
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TAUSCHEN
KLEIDERTAUSCH-AKTION
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ine schöne Idee für kalte, verregnete Herbst- und Wintertage: Veranstalten Sie mit ihren Freundinnen doch eine Kleidertausch-Aktion. Wieso immer wegschmeißen und neu kaufen, wenn man Klamotten, die man nicht mehr trägt doch auch mit anderen tauschen kann? Im Internet gibt es dafür schon verschiedene Apps, aber persönlich wird es gleich zum abendfüllenden Programm. Und so funktioniert es: Jede Teilnehmerin bringt ihre Kleidung, die sie nicht mehr tragen möchte, mit. Dazu noch eine Kleinigkeit zu essen und etwas zu trinken. Dann werden alle Kleider, Hosen, Oberteile, Schuhe, Accessoires und was man sonst noch im Kleiderschrank über hat, zusammengelegt oder aufgehängt, ein großer Spiegel aufge-
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stellt und anschließend können Sie tun, was Frauen nun mal einfach lieben: stöbern, anprobieren, sich beratschlagen und das, was passt und gefällt, mitnehmen. Je mehr Frauen mitmachen, desto lustiger wird es. Achten Sie auch darauf, dass mehrere Frauen mit gleichen Kleidergrößen dabei sind. Solche Treffen kann man in regelmäßigen Abständen reihum veranstalten, so dass jede Teilnehmerin mal ihre Wohnung für den Kleidertausch zur Verfügung stellt. Das Schöne an der Aktion: So werden die Klamotten weiter getragen und was übrig bleibt, kann zum Sozialkaufhaus oder zur Lübecker Brockensammlung gebracht werden, wo es hilfsbedürftigen Menschen zugute kommt.
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hopping Queen kommt auch endlich einmal nach Lübeck! Das wird ein heißes Battle: Fünf Lübeckerinnen zwischen 18 und 88 Jahren mit den unterschiedlichsten, modischen Stilrichtungen müssen im Shoppen gegeneinander antreten – und das mit einem Budget von 500 Euro, das sie innerhalb von vier Stunden zu einem vorgegeben Motto auf den Kopf hauen müssen. Sollte kein Problem sein, oder? Vorgegeben wird das Motto von Promi-Designer GuidoMaria Kretschmer. Das Budget muss möglichst vollständig für Outfit und Styling ausgegeben werden (und darf am Ende auch behalten werden). Das Ergebnis müssen die Kandidatinnen dann beim Finale auf einem Cat-Walk dem StarDesigner präsentieren, der mit einem kritischen Auge 1 bis 10 Punkte verteilt. Vom 9.-10. Dezember geht es dann für die Lübeckerinnen zum Finale nach Berlin! Gedreht wird vom 23. bis zum 28. November und pro Tag geht eine Kandidatin shoppen, die anderen vier fungieren währenddessen als Jury. Die Wochengewinnerin mit den meisten Punkten wird als Shopping-Queen gekürt und erhält 1000 Euro.
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Wer dabei sein will, kann sich per E-Mail an shoppingqueen@mediabol o.de bewerben.
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GESUNDHEIT
Hörgeräte sind heute klein, unauffällig, ja fast schon unsichtbar und leistungsstark. Es gibt sie in den verschiedensten Formen und Farben. Für jeden ist etwas dabei! Bild: Phonak
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WENN DAS GEHÖR NACHLÄSST
„WARUM NUSCHELST DU EIGENTLICH SO?“ „Ein Hörgerät? Ich doch nicht. Ich bin doch noch viel zu jung! So denken viele Menschen“, erzählt Felix Schmelzer. Der Hörgeräteakustikermeister führt in der Ahrensböker Straße 34 in Stockelsdorf sowie in Glinde die Fachgeschäfte „Hörgeräte Schmelzer“ und weiß aus seiner langjährigen Berufserfahrung, dass viele Menschen Hörprobleme nicht wahrhaben wollen und das Problem vor sich her schieben. Fakt ist aber, dass etwa 15 bis 20 Millionen Deutsche unter einer Hörminderung leiden. Ein Grund für das Verdrängen der verminderten Hörfähigkeit ist oft Angst: Hörverlust, was heißt das überhaupt? Und wie wirkt sich das auf mein Leben aus? Wann muss ich handeln? Bin ich jetzt alt?
EIN SCHLEICHENDER PROZESS
Kostenloser Hörtest BEI SCHMELZER HÖRSYSTEME Von entscheidender Bedeutung ist die Prophylaxe. Wenn Sie merken, dass Sie schlechter hören, öfter nachfragen oder die TV-Fernbedienung immer lauter stellen müssen, sollten Sie umgehend einen Hörtest machen lassen. Bei Hörsysteme Schmelzer sind Hörtests kostenlos. Menschen über 55 Jahren sollten regelmäßig alle zwei Jahre zum Hörtest gehen. Sollte es Auffälligkeiten geben, kann man sofort reagieren und sich umfassend beraten lassen. Wunschtermin unter Tel.: 0451 88051595
Schmelzer Hörsysteme Ahrensböker Straße 34-36 23617 Stockelsdorf Tel.: 0451 88051595 Öffnungszeiten: Mo - Fr. 9 - 13 Uhr und 14 - 18 Uhr Samstag nach Vereinbarung
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ine Hörminderung ist in der Regel eine Alterserscheinung, die oft durch äußere Einwirkungen wie Stress oder Lärm auf der Arbeit beschleunigt wird. Meistens verläuft der Prozess über Jahre schleichend und fällt zunächst kaum auf. „Jeder fragt ja mal nach. Sätze wie ‚Warum nuschelst du eigentlich so‘ oder ‚Guck mich doch mal an, wenn du mit mir sprichst‘ verwenden Menschen oft, wenn sie andere nicht mehr so gut verstehen können“, weiß Felix Schmelzer. Wird die Hörminderung rechtzeitig erkannt und behandelt, können die Betroffenen auch mit zunehmender Hörschädigung ganz normal weiter hören. Wird hingegen nichts unternommen, sind die
»DIE BETROFFENEN: MIT 60 JEDER DRITTE, MIT 70 JEDER ZWEITE UND MIT 80 FAST JEDER...« „Haben Sie Hörprobleme oder kennen Sie jemanden aus Ihrem Familien- oder Freundeskreis, der welche hat? Zögern Sie nicht lange und kommen Sie uns besuchen. Wir analysieren Ihr Hörvermögen und bei Bedarf beraten wir Sie individuell und unverbindlich bei der Wahl des richtigen Hörsystems. Dieser erste Schritt ist bei uns selbstverständlich kostenlos.“ Felix Schmelzer, Hörgeräteakustikermeister
Folgen größer, als viele wissen: Da das viele Nachfragen nervt, werden Menschen mit einer Hörminderung zunehmend unsicherer und ziehen sich – oft ohne es selbst zu merken – immer weiter aus dem sozialen Umfeld zurück. Man meidet größere Runden. Freunde und Familienmitglieder missverstehen die falsche oder fehlende Antwort oft als Desinteresse oder Dummheit. „Auch der Zusammenhang mit Demenz ist bewiesen. Schlechter hören heißt erhöhtes Demenzrisiko. Das haben Studien ergeben“, erklärt der Akustikfachmann. Entgegen der allgemeinen Vorurteile, Hörgeräte würden alt machen, sei genau das Gegenteil der Fall: Denn sie trainieren das Gehirn, halten uns fit und wir bleiben länger jung.
GESUNDHEIT
HÖREN IST LEBENSQUALITÄT! • Kostenloser Hörtest • Persönliche und individuelle Betreuung • Kostenloses Probetragen • Multimediale Hörsystemanpassung mit neuester Technik
In Stockelsdorf GmbH
Ahrensböker Straße 34-36 23617 Stockelsdorf Tel: 0451/88051595
BESSER HÖREN MIT SYSTEM Die Experten von Hörsysteme Schmelzer begleiten Sie mit Hilfe modernster Technik und hoher Fachkompetenz auf dem Weg zum guten Hören. In angenehmer Atmosphäre wird in dem Fachgeschäft in Stockelsdorf kostenlos und unverbindlich Ihre Hörwelt analysiert. Sollte diese Bedarfsanalyse eine Beeinträchtigung Ihrer Hörfähigkeit ergeben, erhalten Sie eine umfassende
und individuelle Beratung, die auf Ihre (Hör-) Bedürfnisse abgestimmt ist. Sie haben die Möglichkeit, verschiedene Hörsysteme unverbindlich zu Hause zu testen, bevor Sie sich für das Gerät entscheiden, das Ihren Wünschen und Anforderungen entspricht – und Ihnen wieder zu mehr Lebenqualität verhilft.
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INTERVIEW
TATIANA PROKHOROVA
„ICH WOLLTE ETWAS NEUES ERLEBEN, MICH WEITERENTWICKELN“ Sie ist jung, hübsch und erfolgreich: Bereits mit 32 Jahren sorgt Tatiana Prokhorova als Center-Managerin dafür, dass das LUV Center in Dänischburg erfolgreich läuft. Die gebürtige Russin, die vor eineinhalb Jahren für ihren neuen Job nach Lübeck zog, ist eine echte Businessfrau. Aber nicht nur. Sie hat auch eine weiche, verspielte, zarte Seite, die spätestens bei ihrem bezaubernden Lächeln zum Vorschein kommt. Wir wollten mehr über diese interessante Frau wissen und trafen uns mit ihr zum Covershooting und Interview auf dem Dach des LUV SHOPPING.
Interview: Ann-Kathrin Schirmer | Fotos: Vivian Planthaber ∑
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INTERVIEW
Was für eine großartige Aussicht auf die Trave von hier oben. Kommen Sie öfter aufs Dach, um diesen Blick zu genießen? Ja, es ist wirklich eine tolle Aussicht. Ich mag den Blick in die Ferne, aber auch den Anblick der vielen Sonnenkollektoren auf dem Dach. Oft bin ich allerdings nicht hier. Nur, wenn es Fragen gibt, beispielsweise von Technikern, die hier Arbeiten verrichten. Sie sind seit Öffnung des LUV Centers die Center Managerin. Und das mit 32 Jahren. Macht Sie das stolz? Ich bin sehr froh, dass die Wahl auf mich gefallen ist. Die Arbeit ist vielseitig und macht viel Spaß. Ich habe tolle Kolleginnen und Kollegen. Stolz ist vielleicht nicht das richtige Wort, ich war ja auch schon vorher in Russland Shoppingcentermanagerin bei IKEA. Dann müssen Sie schon früh mit Ihrer Karriere begonnen haben. Bevor ich nach Lübeck kam, habe ich siebeneinhalb Jahre bei IKEA in meiner Heimatstadt Nizhniy Novgorod gearbeitet. Das ist die fünftgrößte Stadt Russlands und liegt ungefähr 400 Kilometer östlich von Moskau entfernt. Ich habe als Trainee angefangen und dann im Shoppingcenter in verschiedenen Positionen gearbeitet. Was waren das für Positionen? Ich war Mieterkoordinatorin, dann hab ich die verschiedenen Aufgabenbereiche des Facilitiy-Managements kennengelernt und anschließend war ich zirka zweieinhalb Jahre Centermanagerin. Was hat Sie dann bewogen, nach Lübeck zu gehen? Ich wollte einfach etwas Neues erleben, mich weiterentwickeln. Ich habe die Stellenanzeige im IKEA-Intranet gelesen und war sofort interessiert. In meinem Germanistikstudium war ich bereits für ein halbes Jahr in Rostock. Das hat mir sehr gut gefallen. Außerdem konnte ich Deutsch sprechen. Ich finde es sehr wichtig, dass man die Sprache des Landes beherrscht, in dem man leben möchte. Es war eine Kombination aus glücklichen Zufällen. Insofern sprach alles dafür, sich für die Stelle im LUV-Center zu bewerben. Studiert haben Sie auch noch? Wann haben Sie das alles gemacht? Bei uns in Russland machen wir schon mit 16, 17 Jahren unser Abitur. Insofern hat das alles zeitlich gepasst.
Beeindruckend. Haben Sie denn kein Heimweh? Immerhin ist Ihre Familie sehr weit entfernt. Glücklicherweise hält sich das in Grenzen. Ich telefoniere und skype viel mit meiner Familie. Freunde und Verwandte kommen mich öfter besuchen und im Sommer war ich für eine Woche zu Hause. Natürlich ist es dann wunderschön, wieder daheim zu sein. Ich glaube, ich habe die ganze Woche nur gegessen (lacht wieder). Gute russische Hausmannskost? Natürlich. Am liebsten esse ich Pelmenis. Das sind Teigtaschen mit Fleischfüllung. Haben Sie auch ein deutsches Lieblingsgericht? Ja, ich mag sehr gern Sauerkraut mit Würstchen. Sauerkraut gibt es bei uns in Russland gar nicht. Da wir gerade beim Vergleich Russland Deutschland sind: Sie kennen das Leben in beiden Ländern. Gibt es irgendwelche gravierenden Unterschiede? Mir ist aufgefallen, dass die Entfernungen zwischen einzelnen Städten in Deutschland viel kleiner sind. In Russland muss man schon mal 400 Kilometer von einer Stadt zur anderen fahren. Das ist quasi normal und daher keine große Entfernung für uns.
Meine Freunde aus Russland sind beispielsweise 2000 Kilometer mit dem Auto gefahren, um mich in Lübeck zu besuchen. Das hat ihnen nichts ausgemacht. Woran ich mich hier sehr gewöhnen musste, ist, dass die Geschäfte sonntags geschlossen haben und in der Woche abends auch schon recht früh schließen. Das war eine sehr große Umstellung für mich, so etwas kenne ich aus Russland gar nicht. Die IKEA Shoppingcenter zum Beispiel, von denen es in Russland 14 Stück gibt, haben 365 Tage im Jahr geöffnet. Gefällt es Ihnen trotzdem in Lübeck? Ich fühle mich sehr wohl hier. So nah an der Ostsee zu wohnen, ist für mich echter Luxus. Ich wohne direkt in der Innenstadt, wo alles zentral erreichbar ist. Besonders gern bin ich an der Obertrave, setze mich dort ans Wasser oder schlendere durch die schönen Gänge. Und ich mag die Lübecker. Obwohl man von uns Norddeutschen sagt, dass wir so reserviert sind? Das habe ich auch gehört, bevor ich hierher gezogen bin. Aber ich glaube, überall dauert es ein Weilchen, bis man Kontakte knüpft. Ich habe schon viele nette Menschen in Lübeck kennengelernt. Reserviert ist mir bisher noch niemand begegnet. womaninthecity 21
INTERVIEW
Unsere Redakteurin Ann-Kathrin Schirmer im Gespräch mit Tatiana Prokhorova
Womit wir mit diesem Vorurteil aufgeräumt hätten. Genau. Und ihr entsprecht ja auch nicht diesem Klischee: Ich bin gerade einmal eineinhalb Jahre in Lübeck und schon auf dem Titel der womaninthecity. Wie ist es denn für Sie, sich jetzt selbst einmal in einem Lübecker Frauenmagazin zu sehen? Sehr spannend. Das kommt schließlich nicht jeden Tag vor. Außerdem mag ich das Magazin. Die erste Ausgabe habe ich mit Interesse durchgelesen. Besonders spannend fand ich das Interview mit Nathalie Dorra. Ich mag die Sängerin sehr gern und habe ein paar Konzerte von Max & Friends miterlebt. Der Artikel über Lieblingsplätze in Lübeck hat mich auch angesprochen. Ich
» Ich habe schon viele nette Menschen in Lübeck kennengelernt.« 22 womaninthecity
wohne erst seit eineinhalb Jahren hier und entdecke die Stadt für mich immer noch. In Lübeck gibt es sehr viel zu entdecken, selbst, wenn man schon lange hier lebt. Können Sie sich denn vorstellen, langfristig hier zu bleiben? So weit denke ich gar nicht. Momentan konzentriere ich mich auf das LUV SHOPPING Center. Meine Aufgabe besteht darin, dafür zu sorgen dass es erfolgreich und stabil läuft. Bis dahin bleibe ich hier. Und dann mal sehen, vielleicht gehe ich zurück nach Russland oder auch in ein anderes Land, um eine neue Aufgabe aufzunehmen. Dann wünschen wir Ihnen weiterhin viel Erfolg bei Ihrer Arbeit und noch viele schöne Entdeckungen in Lübeck.
Täglich geöffnet [Anzeige]
PARTY IM CLUBSINO OKTOBER HIGHLIGHTS
Fr 10.10. Tonclub 21:00 mit Musik-Losbox für Ihre Musikwünsche. Sa 11.10. Urban Beach live 21:00 holen den Sommer ins clubsino! Do 16.10. Bastian Bielendorfer 20:00 Lesung Mutter ruft an Fr 17.10. Merengue Tanzkurs 20:00 mit anschließender Party
Ein ausgefallener Rahmen für eine gelungene Feierei: Das Lysia CLUBSINO macht jede Party zu einem ganz besonderen Erlebnis.
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it individuellen Arrangements garantiert das Lysia seinen Gästen einen unvergesslichen Abend. Ob Firmenfeier, Weihnachten, Junggesellenabschied oder Geburtstag: Hier werden Partys ab acht Personen zu einem aufregenden Event. Und dabei muss man kein erfahrener Spieler sein. Bei „Lysia Schwarz-Rot“ bringt ein Croupier den Gästen die Regeln des Roulettes näher. So kann erst einmal geübt werden, bevor es an die „echten“ Spieltische geht. Beim „Lysia Bye Bye“ Arrangement dürfen Brautpaare sogar die Roulette-Kugel selber werfen. Und für alle Pokerfreunde ist das Arrangement „Mal-zockig“ der perfekte Start
in einen spannenden Pokerabend. Natürlich lässt sich der Abend auch kulinarisch beginnen: Beim „Lysia kulinar“ wird den Gästen zunächst ein Drei-Gänge-Menü nach Wahl im Restaurant La Baracca geboten. Jedes Arrangement beinhaltet natürlich ein paar Glücksjetons für die ersten Spiel-Versuche. Für große Gruppen ab 150 Gästen gibt es interessante Komplettpakete im integrierten Eventbereich mit Bühne und Tanzfläche. „Wir sind für die Sonderwünsche unserer Gäste stets aufgeschlossen“, ergänzt Direktor Thomas Fritz.
VERLOSUNG
Wir verlosen jeweils 3 x 2 Eintrittskarten für Gernot Voltz Comedy („Herr Heuser vom Finanzamt: Versteuerst Du noch oder lebst Du schon? Das Beste aus 20 Dienstjahren“) am 30.10. und das Konzert von der „Simon & Garfunkel Revival Band“ am 13.12: Teilnehmen können alle ab 18 Jahre, die eine E-Mail an woman@clubsino.de mit dem Stichwort „Heuser“ oder „Simon & Garfunkel“ senden.
Die Gewinner werden unter allen Einsendungen gelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Gut zu wissen: Einlass ab 18 Jahren, mit Personalausweis. Auf gepflegte Kleidung wird Wert gelegt, Herren tragen bitte ein Jackett oder Hemd oder Polohemd (bitte keine Sport- oder Arbeitskleidung). Der Eintritt beträgt Sonntag bis Donnerstag 2 Euro, Freitag und Samstag 5 Euro ab 18:00 Uhr. Öffnungszeiten: Automatenspiel ab 12 Uhr, Bar ab 17 Uhr, Tischspiele ab 18 Uhr, täglich bis 2:30 Uhr nachts. Kontakt: Lysia clubsino Lübeck, Willy-Brandt-Allee 1, 23554 Lübeck; Tel. 0451-490 50 50 www.lysia-luebeck.de, www.facebook.com/Lysiaclubsino
Sa 18.10. Reiner Bublitz - live 21:00 60er, 70er und 80er Do 23.10. Jochem Roman Schneider 19:00 Lesung „Scheingipfel“und Kunst-Ausstellung Sa 25.10. Audrey Caceres-Rodriguez 21:00 Tanzbarer Soul & Rock Do 30.10. Gernot Voltz Comedy live 20:00 „Herr Heuser vom Finanzamt: Versteuerst du noch oder lebst du schon?“
NOVEMBER HIGHLIGHTS
Sa 01.11. Scamps live 21:00 Klassiker und neuere Songs Fr 07.11. clubsino Party 21:00 mit DJ Sven Klein Rock, Pop & Charts Sa 08.11. Glenfiddle 21:00 25 years folkin‘ Do 20.11. Neu: Open Stage 21:00 „Euer Talent, unsere Bühne“ Ansgar Hüttenmüller Fr 21.11. Merengue Tanzkurs 20:00 mit anschließender Party Sa 22.11. Tiempo Latino 21:00 karibische Tanzmusik Fr 28.11. Constance Mattheus live 21:00 „Die stille ist ein zartes Gefühl“ Piano und Gesang Sa 29.11. Jessen & Melzer live 21:00 Rock, Pop & Evergreens
Club • Casin o • Bühn e • Bar Einlass ab
mit Personalausweis
Im Hotel Park Inn • Lübeck • Tel (0451) 490 womaninthecity 23 50 50 www.lysia-luebeck.de
GESELLSCHAFT
FÜR FRIEDERIKE GARBE SIND DAS AGAPE-HAUS & DIE BABYKLAPPE EIN LEBENSPROJEKT
„FINDELKINDER SIND
WUNSCHBABYS“ Wie eine kleine Arche Noah steht es da. Die Wände liebevoll mit Fischen, Wellen und einem Anker bemalt. In großen dünnen Buchstaben steht Moses geschrieben. Ein Bild, das exemplarischer nicht sein könnte für das, was hier, im Hausinneren der Mengstraße 62, für vorbeigehende Passanten uneinsehbar ist: ein Wärmebettchen. Rettungsanker und Hoffnungsschimmer für verzweifelte Frauen, die auf den stürmischen Wellen ihres Lebes ihr neugeborenes Kind der Babyklappe Lübeck anvertrauen. von Ann-Kathrin Schirmer ∑
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enn der Alarm los schrillt, eilt Friederike Garbe in Windeseile die Treppe ihres Hauses hinunter in den Keller, durch das große Spielzimmer mit Bällebad, Spielzeug und Rutsche hinein in den kleinen Raum, der durch eine Lichterkette sanft erleuchtet ist. Mit geübten Griffen öffnet sie den Zugang zum Wärmebettchen, um zu schauen, ob der Ernstfall eingetreten ist oder sich jemand einen schlechten Scherz erlaubt hat. Bereits 14 Mal seit Einweihung der „Aktion Findelkind“ hat die Hausherrin tatsächlich ein Baby vorgefunden, einmal sogar zwei Geschwister. Es ist der letzte Ausweg für Frauen, die sich in einer Notsituation befinden und sich für diesen Weg entscheiden. Vor 14 Jahren hat Friederike Garbe die erste Babyklappe Schleswig-Holsteins eröffnet, muss sich bis heute gegen Kritiker durchsetzen, die solch ein Projekt für unethisch
GESELLSCHAFT
halten oder eine vertrauliche Geburt der anonymen Geburt vorziehen. Dabei wüssten die meisten gar nicht, was sich in diesen Frauen abspielt, die aus der Not heraus handeln. „Viele von ihnen wollen auch keine vertrauliche Geburt, bei der sie bereits vor der Entbindung einer Adoption zustimmen müssen. Keine Frau kann vorher schon wissen, was sie fühlt, wenn ihr Kind auf der Welt ist.“ Die 69-Jährige weiß, wovon sie spricht. Sie hat die Briefe gesammelt, die Mütter ihren Babys ins Wärmebett beigelegt haben. Für den Fall, dass die Kinder sie irgendwann lesen möchten. In diesen Briefen gewähren die Mütter einen Blick auf ihr Inneres und offenbaren, wie schwer ihnen dieser Schritt gefallen ist. Sätze wie „Es bricht mir das Herz“ oder „Das ist die schwerste Entscheidung meines Lebens“ ziehen sich durch die Zeilen jener verzweifelten Mütter, die für ihr Kind das Beste wollen und es in einer anderen Familie besser versorgt und aufgehoben sehen als bei sich.
DAS AGAPE-HAUS
Die Aktion Findelkind ist nicht das einzige Projekt, das Friederike Garbe ins Leben gerufen hat. 1995 öffnete sie bereits zusammen mit ihrem Mann Günter ihr Haus in der Mengstraße für schwangere Frauen sowie alleinerziehende Mütter und deren Kinder. Längst ist das Agape-Haus und dessen Trägerverein „Leben bewahren e.V.“ eine bekannte Einrichtung, in der auch andere noteleidende Menschen immer mit offenen Armen empfangen werden. Begonnen hat alles mit der Ersteigerung des Patrizierhauses, das sich damals in einem trostlosen Zustand befand. Mit viel Arbeit und Geld hat das Ehepaar Garbe die vergessene Altstadtruine in ein prächtiges Anwesen verwandelt. 650 Quadratmeter schienen den beiden aber einfach zu viel Fläche für zwei Erwachsene, zwei Kinder und zwei Katzen zu sein – die Türen ihres Hauses sollten auch anderen Menschen offen stehen. Menschen, die in Not geraten sind. So haben sie das Agape Haus ins Leben gerufen.
WIE EINE GROSSE FAMILIE
Das Wort Agape kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt so viel wie bedingungslose, göttliche, uneigennützige Liebe. Und genau darum geht es im „Haus des Lebens“. „Seit 1995 haben bereits 225 Mütter und ihre Kinder bei uns gelebt“, erzählt die Hausherrin. Zurzeit seien es vier Frauen mit ihren Kindern. Alter, Nationalität und Religion spielen keine Rolle, Hauptsache, es passt zwischenmenschlich. Schließlich leben alle in einer großen Gemeinschaft zusammen. Es wird zusammen gegessen, geredet, mit den Kindern gespielt. Wie in einer großen Familie. Tagsüber können die Frauen die Schule besuchen, einen Beruf erlernen oder ihrer Arbeit nachgehen, während ihre Kleinen in der Kindertagesstätte oder Tagesbetreuung sind. „Früher habe ich mich tagsüber selbst um die Kinder gekümmert. Das ist mittlerweile allerdings zeitlich kaum mehr möglich, weil mein Mann schwer erkrankt ist und ich ihn pflege. Das Schöne an unserer Familiengemeinschaft ist, dass wir uns alle gegenseitig helfen und unterstützen“, sagt die 69-Jährige dankbar.
DANKEN HILFT
Auch wenn sie jetzt viel Zeit mit ihrem Mann verbringt, ist Friederike Garbe dennoch jeden Tag voll eingespannt – mit organisatorischen Aufgaben, Behördengängen, Vorträgen für Schüler und Studenten, Babymassage-Seminaren und vielen anderen Tätigkeiten rund das Agape Haus und dessen Trägerverein „Leben bewahren e.V.“. Damit aber nicht genug: Die charismatische Lübeckerin arbeitet nebenbei noch als Senior-Model für Frauenmagazine oder Anzeigenseriwomaninthecity 25
GESELLSCHAFT
en, um zusätzlich Geld für ihre Einrichtung, die sich nur durch Spenden finanziert, zu verdienen. Woher sie mit 69 Jahren so viel Energie nimmt? Dankbarkeit. „Ich bin dankbar für das, was ich habe. Dankbar für das Leben, das ich mit meinem Mann führen darf. Wenn man mit dem, was einem gegeben ist, etwas anfangen kann, ist das der beste Weg zu einem erfüllten Leben.“ Sie habe selbst in ihrem Leben viel durchgemacht. „Vielleicht muss man das, um sich für andere Menschen in Not so einsetzen zu können“, sagt sie mit leiser, aber bestimmter Stimme. Es macht sie glücklich, Hilfesuchenden ein Zuhause geben zu können und dass aus allen 14 Säuglingen, die in der Babyklappe abgegeben und von Pflegeeltern adoptiert wurden, tolle Menschen geworden sind.
FINDELKINDER SIND GLÜCKSKINDER
„Alle Kinder, die uns anvertraut wurden, werden von ihren Adpotiveltern sehr geliebt. Genauso wie ihre leiblichen Mütter es sich für sie gewünscht haben. Man kann schon sagen, dass Findelkinder Glückskinder sind. Für Paare, die sich ein Kind wünschen und keins kriegen können, ist es, als würde plötzlich ein Baby vom Himmel fallen. Diese Kinder sind absolut gewollt, das ist das Wichtigste.“ Die Seniorin mit dem großen Herzen weiß aus ihrem privaten und beruflichen Leben, wie wichtig Wertschätzung für ein Kind ist. Das Gefühl vermittelt zu bekommen „Wir freuen uns, dass du da bist“ sei sehr entscheidend für die Entwicklung eines Menschen. „Wenn Kinder das Gefühl haben, eine Last zu sein, gehen sie als Erwachsene gebeugt durch das Leben.“ Wichtig sei es deshalb, ihnen von Geburt an mit Respekt zu begegnen. „Oft sind Findelkinder traumatisiert. Ich erzähle ihnen dann ihre Geschichten. Von ihren Müttern und ihrer Not. Wenn man geschult ist, hört man an dem Schreien der Babies, wann sie aus Kummer weinen. Dann einfach für sie da zu sein, sie zu trösten und ihren Kummer zuzulassen, trägt viel zur Genesung bei“, weiß Friederike Garbe aus ihrer jahrelangen Erfahrung und Berichten einer Institution in Paris, die Säuglinge erfolgreich über Sprache therapiert.
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EIN LEBENSPROJEKT
So lange sie noch genügend Kraft hat, möchte die engagierte Philanthropin auch weiterhin das AgapeHaus und die Aktion Findelkind betreuen. Sie hofft, dass beide Einrichtungen danach fortgeführt werden. Auch wenn einige Politiker die Babyklappe kritisch beäugen. „Wenn man die Baby-Klappe schließen will, muss man vorher die Gesellschaft ändern. Frauen sind alleine in einer anonymen Gesellschaft. Erst wenn die Aufmerksamkeit auf das Gegenüber gelenkt wird und ein Miteinander entsteht, kann sich etwas ändern.“ So sieht es Friederike Garbe und so gibt sie auch weiterhin all ihr Herzblut, ihre Kraft, ihr Geld und ihre uneigennützige Liebe für ihr Lebenssprojekt, mit dem sie schon vielen kleinen und großen Menschen in Not geholfen hat.
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WIE SPRACHEN TÜREN UND HERZEN ÖFFNEN
LUST AUF FREMDES G
rammatik lernen und Vokabeln pauken? Klar, irgendwie gehört das dazu, wenn man eine Sprache lernen möchte. Doch wirklich lernt man Sprachen nur durchs Sprechen. Auf diesem einfachen Grundsatz bauen die Kurse des Sprachzentrums inlingua in Lübeck auf. Hier wird so viel Wert auf die mündliche Kommunikation gelegt, dass von Beginn an ausschließlich in der Zielsprache gesprochen wird. Im Gegensatz zu herkömmlichen Sprachkursen, in denen die Unterrichtssprache oft ins Deutsche zurückfällt, wenn es zu schwierig erscheint, entwickeln die Schüler hier viel schneller ein Gefühl für die Sprache und erzielen schnellere Erfolge. „Das Deutsche wird bei uns an der Garderobe abgegeben“, so Dr. Astrid Bednarski, Inhaberin und Geschäftsführerin von inlingua Lübeck. Kleine Gruppen mit drei bis sechs Teilnehmern sorgen zudem dafür, dass auch wirklich jeder während des Unterrichts spricht. Die Trainer bei inlingua Lübeck sind ausschließlich Muttersprachler. Sie helfen nicht nur beim perfekten Erlernen der Sprache, sondern vermitteln auch kulturellen Hintergrund und wecken Fernweh und Lust auf fremde Länder. 57 Mitarbeiter aus 32 Nationen holen die lebendige Kommunikation von fremden Sprachen so in die schöne Hansestadt. „Wir sind ein unfassbar bunter Haufen“, erzählt Dr. Astrid Bednarski. „Bei uns wird interkulturelles Miteinander gelebt und in die Welt getragen.“ Die Inhaberin des Sprachenzentrums weiß, wovon sie spricht. Sie selbst ist absoluter Dänemark-Fan und verbringt dort regelmäßig ihren Urlaub. Dass sie vor ein paar Jahren angefangen hat, Dänisch zu lernen, machte aus ihren Dänemark-Trips Urlaube von höherer Qualität. „Es ist ein ganz anderes Erleben des Landes“, schwärmt Dr. Astrid Bednarski. „Man bekommt andere Informationen und die Menschen dort begegnen einem mit mehr Respekt. Sprachen öffnen eben Türen und Herzen der Ansprechpartner.“ Dies ist bestimmt einer der Gründe, warum die Lust am Sprachen lernen in den letzten Jahren ungebrochen ist. Nach wie vor am gefragtesten: Englisch. Kaum verwunderlich, wird es in den meisten
Jobs mittlerweile vorausgesetzt, zumindest konversationsfähig im Englischen zu sein. Die Nachfrage nach Business-Englisch-Kursen ist deshalb hoch. „Wir bieten nicht nur Privatpersonen, sondern auch Firmen Sprachkurse an“, so Dr. Astrid Bednarski. „Diese werden speziell auf die individuellen Anforderungen jedes Unternehmens abgestimmt. Beispielsweise mit dem branchenspezifischen Fachvokabular.“ Ein Konzept, das ankommt. Viele Firmen betreut inlingua Lübeck bereits seit Jahren. Neben Englisch ist aber auch Deutsch als Fremdsprache sehr gefragt. Und aufgrund der geografischen Nähe auch Dänisch und Schwedisch. Zudem hat inlingua Lübeck exotische Sprachen in Petto. Arabisch, Japanisch und Chinesisch faszinieren immer mehr Menschen. „Ohnehin gilt: Je mehr Sprachen man bereits spricht, desto leichter fällt es einem, eine neue Sprache zu lernen“, so Dr. Astrid Bednarski. „Und je früher man damit anfängt, desto besser.“ Das Gehör sollte schon in Kindertagen für andere Aussprachen und Melodien geschult werden. Deshalb bietet das Sprachenzentrum seit neuestem auch Sprachförderung in Kitas und Kindergärten an. So wird Kindern bereits ab dem ersten Lebensjahr eine Fremdsprache beigebracht – ausschließlich spielerisch und über das Hören. Mit vielen Liedern, Reimen, Geschichten und Bilderbüchern wird das Interesse der Kinder für den Klang einer anderen Sprache geweckt.
aß iner haben mächtig Sp Auch die inlingua-Tra er) nn Bre th (Fotos: Ru an „English for Kids“!
inlingua Sprachcenter Lübeck Heiligen-Geist-Kamp 4a 23568 Lübeck | Tel.: 0451 4007610 info@inlingua-luebeck.de www.inlingua-luebeck.de
Darüber hinaus starten nach den Herbstferien viele neue Grundkurse in unterschiedlichen Sprachen für alle anderen Bildungshungrigen. Das inlingua Team beim Leitbild-Workshop im August 2014 (Foto: inlingua) womaninthecity 27
AUTO
SCHICKER STADTFLITZER GEFÄLLIG?
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DER NEUE TWINGO Wenn frau an ihm vorbei geht, wird sie ihren Blick nicht mehr von ihm lassen können – von seinem fröhlichen, charmanten Lächeln, seinen breiten, markanten Schultern, seinem einzigartigen Look aus einer Mischung von sportlicher Lässigkeit und moderner Eleganz. Er weiß, was Frauen wollen und genau das bekommen sie auch: Sicherheit, Schutz, Spaß, Freiheit und was fürs Auge. Der neue Twingo ist eben ein echter Frauenversteher.
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er Nachfolger des Twingo ist kleiner und kompakter als sein Vorgänger. Auffällige Linienführung, frische Farben, raffinierte Details und breite, robuste Seitenschutzleisten zeichnen das Äußere des Fünftürers aus. Im Innendesign setzt sich die moderne Architektur fort:
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sportlich, schick, verspielt, mit vielen Individualisierungsmöglichkeiten und OnBoard Infotainment. Eine höhere Sitzposition, die große Windschutzscheibe und die kurze Motorhaube bieten optimale Sichtverhältnisse und auch Männer brauchen dank der schönen Dachhöhe und großen
Beinfreiheit keine Scheu zu haben, sich hinter das Lenkrad zu schwingen. Denn trotz seiner Größe von gerademal 3,59 Metern bietet der neue Twingo ein großzügiges Platzangebot – dafür hat Renault den Motor einfach nach hinten verlegt. Obwohl der Cityflitzer zehn Zentimeter kürzer ist
AUTO
als das Vorgängermodell, bietet er 22 Zentimeter mehr Platz im Innneraum: bei umgeklappten Sitzen unglaubliche 2,20 Meter Ladefläche. Jede Menge Stauraum für Koffer und Snowboard für den nächsten Winterurlaub. Oder aber jede Menge Einkaufstüten, denn der raffinierte Kleinwagen ist der perfekte Shoppingbegleiter für Frauen. Mit seinem Heckmotor ist er besonders dynamisch und dank des kleinen Wendekreisdurchmessers und der geringen Größe passt der neue Twingo in die kleinste Parklücke. Davon konnte sich auch schon Anna Wolf überzeugen, die den smarten Kleinwagen vor seiner Markteinführung Ende September bei Lüdemann und Zankel erst einmal selbst getestet hat. Die 23-Jährige ist Automobilverkäuferin in dem Lübecker Autohaus; sie hat zuvor auch ihre Ausbildung hier absolviert. „Ich war sofort vom neuen Twingo begeistert. Er ist das perfekte Stadtauto. Klein, spritzig, wendig. Auch auf der Autobahn macht es viel Spaß, mit ihm zu fahren.“ Auf Facebook hat sie sogar eine eigene Seite. Unter „annatwingo“ postet sie Neuigkeiten über den dynamischen »ER IST DAS PERFEKTE Cityflitzer und beantwortet Fragen. Was sie STADTAUTO. KLEIN, besonders begeistert an dem Nachfolger des SPRITZIG, WENDIG..« Twingo 2? „Das neue Design, das große Platzangebot und natürlich R-Link. Dabei handelt es sich um ein Multimedia-System mit Online-Anbindung, das in das Armaturenbrett integriert ist und wie ein Smartphone oder ein Tablet funktioniert.“ Klaus Kruse, Verkaufsleiter bei Lüdemann & Zankel, freut sich, mit Anna Wolf eine Frau in seinem Team zu haben. „Sie setzt sich gut durch, ist selbstbewusst und kommt sehr gut bei unseren Kundinnen und Kunden an. Es sollten mehr Frauen Lüdemann & Zankel GmbH im Verkauf arbeiten. Viele entscheiden sich allerdings nach ihrer Kruppstraße 4 - 6 | 23560 Lübeck-Genin Ausbildung für den Service, das ist schade.“ Für ihn ist Anna Wolf Tel.: 0451 58 90 60 die perfekte Ansprechpartnerin für den neuen Twingo. „Beide sind www.lzautomobile.de jung, dynamisch und erfolgreich.“
LÜDEMANN & ZANKEL GMBH
Kruppstraße 4 – 6 • 23560 Lübeck-Genin • Tel.: 0451 – 589060
HANS VOSS AUTOMOBILE GMBH
Posener Straße 7a • 23554 Lübeck-St. Lorenz • Tel.: 0451 – 3050930
mehr Infos unter: www.lzautomobile.de
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PORTRÄT
ThomaS Berg foTografie
BITTE LÄCHELN? NEIN, DANKE! Einen echten Moment zu erkennen und ihn festzuhalten. Ihn zu konservieren. Wie die unmittelbare Nähe zwischen einer Mutter und ihrem neugeborenen Baby. Nur ein Blick auf dieses Foto reicht, um von der tiefen Verbindung zwischen Mutter und Kind berührt zu werden. Das ist es, was für Thomas Berg Fotografie ausmacht. Es ist seine Passion zu fotografieren. von Ann-Kathrin Schirmer ∑
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enn Thomas Berg in einem Café sitzt und einen Cappucino trinkt, sitzt er nicht einfach nur in einem Café und trinkt Cappucino. Nein. Der renomierte Fotograf aus Lübeck studiert seine Umgebung regelrecht. Wie andere Besucher ihre Kaffeetasse halten, wie sie ihre Beine unter dem Stuhl verkreuzen, wie sie beim Lachen ihren Kopf in den Nacken werfen. „Egal in welcher Situation, ich nehme das Randgeschehen immer ganz bewusst wahr“, erklärt Berg, der mit 16 Jahren seine Liebe für die Fotografie entdeckt hat. So oft, es nur geht hat er seitdem seine Kamera dabei. Schon immer hat er sich für spannende Motive interessiert, und die ergeben sich meistens durch Zufall, weiß der gebürtige Lübecker, der für Mode- und Lifestyle-Shootings in der ganzen Welt gebucht wird. Die Fotos, die in seinem Studio in der Hüxstraße 126 aushängen, und seine Selbstporträts verraten bereits, dass es sich bei Thomas Berg um keinen gewöhnlichen Fotografen handelt. Er liebt das Außergwöhnliche, die kleinen Details, die Spannung, die sich beim Fotografieren aufbaut. Exzentrisch ist er, und das macht ihn so besonders. Das Gewöhnliche, Normale, Standards sucht man bei ihm vergeblich. Gestellte Bilder? Cheesy-Posen? Nichts bringt den 56-Jährigen schneller in Rage als solch „schlechte Bilder“, wie er sie nennt. „‚Bitte lächeln!‘ wird man bei mir nie hören!“, weist er entrüstet von sich. „Ich möchte eine Person so zeigen wie sie ist. Dafür braucht es Authentizät.“ Diese Authentitizität plus Persönlichkeit seien die beiden Voraussetzungen für gute Porträtbilder, so Berg. Seine Aufgabe liege darin, das Vertrauen der Menschen, die sich fotografieren lassen möchten, zu gewinnen. Dann könnten sie sich zeigen, wie sie sind, und dann enstehe eine echte Stimmung, ein echter Moment.
Jeder mensch isT schÖn
Lena und Levi
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Die Begegnung zwischen ihm und den Kunden ist Thomas Berg sehr wichtig. Das eigentliche Fotografieren dauere meist nur wenige Minuten. Viel mehr Zeit nehme das gemeinsame Gespräch ein, erklärt er. „Beobachten und Wahrnehmen ist das A und O meiner Arbeit. Ich möchte, dass die Menschen, die zu mir kommen, Würde ausstrahlen. Ich versuche, ihre selbstbewusste Seite hervorzuheben. So viele Leute mögen sich, so
PORTRÄT
wie sie sind, nicht. Dabei ist jeder, wirklich jeder Mensch schön. Egal ob groß, klein, dick oder dünn. Das macht doch jeden von uns so einzigartig – und nicht diese Schönheitsideale, denen alle hinterlaufen. Viele mögen ihre Falten nicht. Ich hingegen finde Falten schön. Wieso soll eine 50-jährige Frau aussehen wie 30?“, wundert sich der Lübecker Fotograf kopfschüttelnd. „Das gängige Schönheitsideal ist absurd.“ Passend dazu hat Berg im März dieses Jahres das Projekt „Nacktheit“ gestartet, an dem jeder teilnehmen kann. Die Requisiten sind immer gleich: Ein kleiner Teppich, auf dem ein Hocker steht. Dahinter eine rote Wand. Mit einem mitgebrachten Accessoire seiner Wahl kann man hier Platz nehmen, sich hinlegen oder anlehnen. Wie es einem am besten gefällt. Als Dankeschön erhält man eines der Fotos in Postergröße. „35 Leute sind schon im Studio vorbei gekommen und haben mitgemacht. Es sind sehr schöne Bilder entstanden. Wer auch Lust dazu hat, ist herzlich willkommen“, so Berg. Die Aktion läuft noch bis März 2015.
Thomas Berg im Selbstporträt
EHRLICH GESAGT
Vor Kurzem hat Thomas Berg in Berlin Fotos für das Lookbook eines Brillenherstellers gemacht. Auch bei Mode- und Lifestyle-Shootings bleibt der hingebungsvolle Fotograf seinen Prinzipien treu. Standardbilder? Fehlanzeige. Junge Leute, die auf einer Gehwegkante sitzen und Limonade trinken oder mit einer Zigarette lässig am Brückengeländer lehnen. Die Sonnenbrillen, für die geworben wird, tragen sie quasi beiläufig. „In Großstädten sind die Kunden anspruchsvoller und aufgeschlossener. Nur nett in die Kamera zu lächeln, reicht da nicht. Und das Produkt selbst steht auch längst nicht mehr im Mittelpunkt. Es wird ein ganzer Lifestyle verkauft. Lübeck ist da leider mit der Bildsprache etwas hinterher“, bedauert Berg. Und er wäre nicht der leidenschaftliche, kompromisslose Fotograf, wenn er nicht noch anfügen würde, dass das aber noch lange kein Grund sei, langweilige, schlechte Fotos zu machen. „Ich liebe die Fotografie und es ärgert mich einfach, was für Ressourcen mit schlechten Fotos verschwendet werden. Jeder Fotograf sollte immer bestrebt sein, das optimale Foto zu machen. Ansonsten hat er den falschen Beruf gewählt.“ Das mag hart klingen. Aber es sind ehrliche Worte. Genauso ehrlich wie seine Fotos.
Shooting für „colibri brillen“ in Berlin: „Heutzutage wird ein Lifestyle verkauft, nicht mehr nur das Produkt.“
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KULTUR
AUSSTELLUNG IN DER COLESTREET: KUNST MIT SEC OND-HAND-DIAS
FRAGMENTE
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lte Dias sind die Basis: In seiner Ausstellung „Fragmente“ zeigt der Lübecker Grafikdesigner und Photograph Patric-Pablo Eller in der Colestreet moderne Bilder, die mit Hilfe farblicher und grafischer Elemente eine ganz neue Aussagekraft erhalten. Auf Flohmärkten, in Second-Hand-Läden oder im Internet: Das Stöbern nach geeigneten Dias sei der erste Schritt. „Manches Bild springt einen direkt an, ein anderes will erst gefunden werden in einer verstaubten alten Kiste zwischen hunderten anderer Bilder“, sagt der Künstler selbst. Den analogen Charme der alten Fotografien will er dabei bewusst erhalten. Ein wenig surreal und aus dem Kontext genommen, lässt er bestimmte Details wirken und hervortreten, bettet sie in sein Layout ein. Rein intuitiv werden diese scheinbaren Kleinigkeiten herausgearbeitet, verschoben, dupliziert, gespiegelt – alles ohne ins konkretes Ziel. Farbflächen, Linien oder Schriften unterstreichen das Ergebnis. Auf Leinwände gezogen sind die Kunstwerke noch bis zum 27. November in der Colestreet zu bewundern. COLESTREET- caffè bar gallery Beckergrube 18 | 23552 Lübeck | www.colestreet.de
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KULTUR
MOBILES KINDERTHEATER LÄDT ZUM WEIHNACHTSSTÜCK
DAS SCHAF RETTET WEIHNACHTEN
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in Kindertheater der besonderen Art: Beim Sandburgtheater Lübeck geht es nicht um imposante Bühnenbilder, große Effekte oder tolle Kostüme. Die drei Schauspielerinnen Alexandra Maining, Karin Plichta-Söding und Ulrike Mehnert beschränken sich bei den Geschichten, die ihre Bühnenfiguren Esel, Ochse und Schaf erleben, bewusst auf wenige gestalterische Mittel. „Kinder haben so viel Fantasie. Sie brauchen nicht alles fertig vorgesetzt zu bekommen. Wir möchten ihre Sehgwohnheiten auflockern und ihre natürliche Vorstellungskraft anregen“, sind sich die drei Frauen einig. Und das Konzept geht auf. Mit Begeisterung verfolgen die kleinen Besucher das Geschehen um das tierische Trio, rufen dazwischen, spielen mit. Genauso wünschen es sich die Schauspielerinnen, die ihre selbst geschriebenen Stücke in Kindergärten, auf Festen oder in ihrer Spielstätte, dem Kleinen Hoftheater in der Schwartauer Allee 39-41, aufführen. Ihre drei Charaktere erfühlen die Welt, erleben Neues und handeln immer aus ihren Gefühlen heraus, ohn zu urteilen. Ganz so wie Kinder. Und auch wenn Esel, Ochse und
Schaf ganz unterschiedlich sind, merken sie immer wieder, wie wichtig sie einander sind. So auch im aktuellen Weihnachtsstück „Das Schaf rettet Weihnachten“, einer liebevollen Geschichte über Freundschaft, für Kinder von 3 bis 8 Jahren. Das Stück wird im November und Dezember aufgeführt, entweder direkt in den Kindergärten oder im Kleinen Hoftheater. Es gibt noch freie Termine. Buchungen unter Tel: 0157 34775211 oder per Mail an sandburgtheater-luebeck@gmx.de Mehr Infos unter www.sandburgtheater.de
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BANDPORTRÄT
PARKA: „WIR SIND AUCH DAS WAS WIR VERLIEREN“
„DAS LEBEN, ES TOBT UNTER UNS“
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ir sind auch das was wir verlieren’ heißt das zweite Album von PARKA, das gerade ganz frisch beim Hamburger Label Bullet Records erschienen ist. Die deutsche Indie-Rock-Band PARKA – alias Martin Fliegenschmidt (Gesang, Gitarre), Gianni Dedola (Bass) und Raphael Sbrzesny (Schlagzeug) – weigern sich, mit einfachen Formeln wie Rap plus Pop oder Rock plus Elektronik zu operieren: In ihren vielschichtig und intelligent produzierten Liedern zeigen sie, wie „modern“ und „deutschsprachig“ klingen kann, wenn jeder Text und die dazugehörige Musik auf ihre Stärken hin arrangiert sind. Sänger Martin Fliegenschmidt, der das Album produziert hat, spielt geschmackvoll mit Referenzen zu den Editors, Biffy Clyro, Phoenix, Placebo, Mutemath oder den frühen Muse-Alben. Erschwerte beim Debutalbum ‚Raus’ noch die ein oder andere Dosis Testosteron den Weg zu einer echten Emotionalität, so zeigt sich ‚Wir sind auch das was wir verlieren’ reif und berührend. Fliegenschmidts Texte beschreiben eine Lebenswirklichkeit, die vielen bekannt vorkommen dürfte: Das erschöpfte, sich selbst ausbeutende Ich, immer auf der Suche nach der nächsten Option im Privaten, in der Arbeit und der Liebe. In eine Welt des ständigen ‚Weiter so!’ stellen PARKA so dringliche Lieder, dass sie wie Unterbrechungen eines Alltags wirken, in dem es sonst nur eine Richtung zu geben scheint: euphorisch voran, nicht nach links, nicht nach rechts schauen, dahin hetzen. So zeigt sich in Texten ‚Was das Leben ist’ eine Notwendigkeit des Innehaltens: „Das Leben, es tobt unter uns“. In ‚Alles ist möglich‘ wiederum wird mit den Versprechungen endloser Optionen der Selbstoptimierung so gespielt, dass die Orientierungslosigkeit einer ganzen „Generation Vielleicht“ zutage tritt. Gerade sind die drei Musiker von ihrer Tour zurückgekommen. Den Auftakt hatte dabei ein Konzertabend der Extraklasse gemacht: Mit großem Orchester, 40-köpfigem Chor und Drumcorps bewiesen PARKA im über 130 Jahre alten historischen Brauereisaal Pflug in Rottweil, dass man mit viel Engagement besondere Formate auf den Weg bringen kann. In ihrem neuen Video zur Single ‚2 Nächte Sommer’ baute die Band selbst das Bühnenbild, war Teil des Regieteams und schrieb auch gleich das Drehbuch. Dass die drei Jungs von PARKA ganz nebenbei eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne starten und so mit einer seit Jahren wachsenden Fan-Gemeinde die ganze Produktion unabhängig von einer großen Firma stemmen, macht sie nur um so sympathischer. Wenn das Debutalbum ‚Raus’ der erste Wurf einer vielversprechenden Newcomerformation war, dann ist ‚Wir sind auch das was wir verlieren’ der erste HomeRun einer hungrigen Band, die man auf dem Zettel haben sollte.
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BANDPORTRĂ„T
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KULTUR
RAR & RIP 2015: FOO FIGHTERS, DIE TOTEN HOSEN UND SLIPKNOT ALS HEADLINER
Deutschlands größtes Zwillings-Festival Rock am Ring/Rock im Park trumpft mit grandiosem Line-up zum großen Jubiläum auf. Headliner: „Foo Fighters“, „Die Toten Hosen“ und Slipknot.
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KULTUR
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ückblick: Hitze. 35 Grad. Das Bier fließt. „Denkt dran, viel zu trinken“, werden wir ermahnt. Geht klar. Kurze Hose und Bikinioberteil gehören an diesem Pfingstwochenende zur Grundausstattung. Die Veranstalter haben Feuerwehrschläuche über die Eingänge gehängt, aus denen Abkühlung spritzt. Nur das mit den Badelatschen auf einem Festival ist nüchtern betrachtet etwas gewöhnungsbedürftig. Der Gang aufs Dixieklo ähnelt einem Seiltanz. Irgendwann ist auch das egal. Rock im Park. Nürnberg. „Metallica“, „Kings of Leon“, „Linkin Park“, „Iron Maiden“, „Kaiser Chiefs“, „Editors“, „Maximo Park“, „Nine Inch Nails“, „Fanta Vier“ und „Jan Delay“ – und das auf drei Bühnen. Verdammt, man muss sich entscheiden. Außer am ersten Tag. Da wird fast nur die Centerstage bespielt. „Metallica“ performte vor 72.000 Fans auf dem Zeppelinfeld. Großes Kino, das ein geniales Pfingstfest verspricht. Alles in allem ein Line-up, mit dem Veranstalter Marek Lieberberg die Latte hoch hängt. Doch für den erfahrenen Festivalplaner kein Problem: Für das große Jubiläumsjahr 2015 (30 Jahre Rock am Ring/20 Jahre Rock im Park) haben bereits große Namen bestätigt: „Foo Fighters“, „Die Toten Hosen“ und „Slipknot“ werden im nächsten Jahr als Headliner auf der Bühne rocken. Dazu gibt es ein spektakuläres Line-up mit „Rise Against“ sowie dem Allerbesten, was deutsche Rockmusik zu bieten hat: „Beatsteaks“, „Kraftklub“ und „Broilers“! Weiterhin bereits in der ersten Welle bestätigt:
„In Flames“, „Frank Turner And The Sleeping Souls“ sowie „Parkway Drive“, „Lamb Of God“, „Donots“, „Trailerpark“, „Papa Roach“, „Asking Alexandria“, „Callejon“ und „Turbostaat“. Dass Rock am Ring dabei nicht wie gewohnt am Nürburgring statt finden kann (Lieberberg konnte sich mit dem neuen Ring-Besitzer Capricorn nicht auf eine weitere Zusammenarbeit einigen), hat Lieberberg kämpferisch hingenommen. Schnell wurde mit dem alten Flugplatz in Mending ein Ersatz gefunden – nur 30 Kilometer vom alten Standort entfernt. Ein gewonnener Rechtstreit bestätigte zudem, dass das Festival seinen Namen auch ohne Nürburgring behalten darf. Das für dasselbe Wochenende angekündigte neue Festival „Grüne Hölle“ hat klein beigegeben und seinen Termin verlegt. Doch genug der Nebenkriegsschauplätze. Das wirklich Wichtige: Auch in diesem Jahr dürfen sich wieder 150 000 Fans auf eine geballte Ladung Rock zum Jubiläum vom 5. bis 7. Juni freuen. Das 20. Jubiläum von Rock im Park und die neue Ära von Rock am Ring werden mit exklusiven Auftritten von den „Foo Fighters“ und „Die Toten Hosen“ eingeleitet. Für die internationalen Headliner, die selbst im kommenden Jahr ihr 20-jähriges Bandjubiläum feiern, ist Deutschland größtes Festival-Duo eine Premiere. Als Lockruf schicken Dave Grohl und seine Jungs ihr neues Studioalbum „Sonic Highways“ voraus,
das ganz frisch erschienen ist. Sie begaben sich für die Aufnahmen jedes Songs in eine Stadt Amerikas, in der Musikgeschichte geschrieben wurde. Während bei Rock im Park die Geburtstagsparty an gewohnter Stelle auf dem ebenso bewährten wie beliebten Gelände rund um das Nürnberger Zeppelinfeld abgeht, beginnt bei Rock am Ring in Mendig ein neues Kapitel der Geschichte des populärsten deutschen Open Air-Festivals. Als erfolgreichste deutsche Rockband wollen „Die Toten Hosen“ natürlich an den Schauplätzen legendärer Auftritte nicht fehlen. An „Tagen wie diesen“ wollen auch sie ein Statement geben. „Wir haben zusammen mit den Fans am Ring grandiose Schlachten geschlagen. Deshalb ist es uns eine besondere Ehre und Freude, bei der Premiere in Mendig dabei zu sein. Wir versprechen Euch eine laute und schmutzige Party!“, heißt es von den Hosen. Besondere Freude auch über die Bestätigung von „Motörhead“. Nachdem Frontman Lemmy Kilmister wegen schwerer gesundheitlicher Probleme pausieren musste (in Wacken musste er 2013 seinen Auftritt abbrechen, die nachfolgende Tour wurde erst verschoben, später abgesagt), geht es dem Achtundsechzigjährigen wieder besser. In diesem Jahr performte er in Wacken tadellos, am 14. November steht er nun in der Hamburger Sporthalle auf der Bühne. (ilo)
JETZT SCHON TICKET S SICHERN! Für Rock im Park und Rock am Ring gibt es aktuell ein limitiertes Frühbuc her-Kontingent an 3-Tage-Festivaltickets für 160,- Euro. Hardtick ets sind exklusiv unter www.roc k-im-park.com und www.rock-am-ring.com erhältlich.
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BUCHTIPP
IM GESPRÄCH MIT DEM AUTOR HANNES NYGAARD
10 Jahre
Mord und ToTschlag Nygaard ist Norden! Die Hinterm-Deich-Krimis um das Ermittlerteam aus Kiel um Husum erzielen regelmäßig Spitzenauflagen. Nun feiert seine Reihe zehnjähriges Jubiläum. Im Gespräch berichtet Hannes Nygaard, wo er seine Ideen findet und wie es mit seinen Ermittlern weitergeht.
Herr Nygaard, Sie haben es zu 10 Jahren Hinterm Deich Krimis gebracht! Nun veröffentlichen Sie passend dazu einen Jubiläumskrimi. Wie fühlt sich das an? Großartig. Es macht Spaß, in einem Traumberuf tätig zu sein. Was zeichnet Ihre Krimiserie aus? In meinen Serien versuche ich Protagonisten agieren zu lassen, die Menschen wie Du und Ich sind, kleine Schwächen, aber auch ein großes Herz und eine weiche Seele haben. Sie sind manchmal kantig, haben ungewohnte Eigenschaften, weisen aber keine düsteren oder gar psychopathischen Charakterzüge auf. Nehmen wir das Beispiel Große Jäger. Jeder mag ihn – aber keiner will ihm die Hand geben. Es freut mich, dass mit ihm eine Kultfigur das Licht der Welt erblickt hat. In meinem Büchern steht stets der Krimispaß im Vordergrund. Es darf aber auch zwischen den Zeilen über dieses oder jenes gesellschaftliche Problem nachgedacht werden, mit dem meine Protagonisten konfrontiert werden. Das ist ja auch Alltag in der richtigen Polizeiarbeit. Und wenn es gelingt, ein Thema – ein Krimi hat von
der Idee bis zum Erscheinen einen langen Vorlauf – vorauszuahnen, freut es mich besonders. Der neue Titel beschäftigt sich mit terroristischen Anschlägen auf unsere Infrastruktur. Das wird derzeit als aktuelle Bedrohung in den Medien gebracht. Seien es andere Themen wie z.B. die Bespitzelung durch Natopartner, die Verfolgung eigener Ex-Agenten durch die Amerikaner, die Aufregung um den inzwischen abgeschalteten Forschungsreaktor in Geesthacht… Das fasziniert den Leser. Es geschieht vor seiner Haustür. Er ist mitten im Geschehen. Sie sind gebürtiger Hamburger, lebten aber auch lange im Münsterland. Seit mehreren Jahren wohnen Sie nun auf Nordstrand. Was fasziniert Sie am Inselleben? Wer die Stille hören möchte, muss nach Nordstrand kommen. Es ist etwas Besonderes, inmitten der grandiosen Landschaft des Weltnaturerbes Wattenmeer leben und arbeiten zu dürfen. Man muss die Ruhe, die Natur, die Abgeschiedenheit, das Licht, die reine und staubfreie Seeluft und den ganz besonderen Menschenschlag mögen, um die allerdings auch bestehenden Nachteile der Randlage und relativen Einsamkeit in Kauf zu nehmen zu können. Eignet sich die Region vielleicht besonders dazu, den ein oder anderen fiktiven Mord zu begehen? Ich glaube, es ist einfacher, authentisch über eine Region zu schreiben, die man kennt und in der man selbst lebt. Man weiß, wie die Menschen denken, sprechen, handeln. Nordfriesland ist eine abseits gelegene, nicht zu dicht besiedelte pittoreske Landschaft. Man ist bodenständig und kennt den Nachbarn seit Gene-rationen. Umso überraschter ist man, wenn hinter dessen Tür unvorstellbare Dinge geschehen. Gibt es eine reizvollere Herausforderung? Auf zahlreichen Lesungen kann man Sie persönlich kennenlernen. Wie wichtig ist Ihnen der Kontakt zu den Menschen, die Ihre Bücher lesen? Für mich sind Lesungen und Signierstunden besondere Momente der Arbeit. Ich freue mich über den Kontakt zum Leser, über das Gespräch und den Austausch. Mittlerweile gibt es auch einen größeren Stamm von „Wiederholungstätern“. Das Wiedersehen ist
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BUCHTIPP
immer mit großer Freude verbunden. Ein besonderes Hallo gibt es, wenn sich ein Zuhörer als Mitglied des Fan-Clubs – den es tatsächlich gibt – outet. Haben Ihre Leser Sie schon einmal auf eine Idee zu einem Buch gebracht? Zahlreiche Leser haben Ideen an mich herangetragen, häufig war auch der Wunsch vertreten, den nächsten Fall bei ihnen im Ort spielen zu lassen. Leider lässt sich das nicht verwirklichen, da es einen geplanten Gesamtrahmen gibt, in den sich der einzelne in sich geschlossene Krimi anpassen muss. Wie darf man sich Ihren Alltag als Schriftsteller vorstellen? Wenn man das Schreiben als Beruf versteht, erfordert es einen strukturierten und organisierten Tag. Man vermutet nicht, dass die Arbeit am Manuskript nur einen Bruchteil des Aufwands ausmacht. Von der Foto: Britta Schmitz extrem zeitaufwändigen Recherche über die Kom»DIE FREIHEIT DES AUTO munikation bis zur VorbeRS, DER reitung von Lesungen ist ein NUR BEI SCHLECHTEM WETTER kompaktes Aufgabenfeld zu bewälDE N G RI FF EL SCHWINGT, IST EINE tigen. Aus Erfahrung kenne ich das täglich machbare Schreibvolumen. Da MÄR. JEDER MORGEN BR INGT EINE am Ende ein fixer Abgabetermin wartet, NE UE HE RA US FO RD ERUNG AN DIE muss der Arbeitstag mit entsprechend zu KRIMINELLE KREÄTIVITÄ Papier gebrachten Ideen erfüllt werden. Die T.« Freiheit des Autors, der nur bei schlechtem Wetter den Griffel schwingt, ist eine Mär. Jeder Morgen bringt eine neue Herausforderung an die kriminelle Kreativität. Zum Glück nur virtueller Natur. Aber gerade dieses und Ihre Fans hoffen auf viele weitere Jubiläen. Haben Sie Pläne, wie ein hohes Maß an Selbstdisziplin, verbunden mit der geistigen Freies mit Ihren Ermittlern weitergeht? heit beim Schreiben, ist das Besondere an diesem Beruf. Das Schreiben bereitet mir weiterhin großes Vergnügen. Meine Figuren werden sich weiterentwickeln. Dazu gehört z.B., dass die Verraten Sie uns Ihr Geheimrezept für einen spannenden Plot? Ermittler älter und deren Kinder größer werden und die Leser (lacht) Wenn ich es wüsste, würde ich es anwenden. Vielleicht auch den Wandel im persönlichen Umfeld miterleben. In meiner liegt das Geheimnis an der Kombination außergewöhnlicher MoKrimiwerkstatt liegen zahlreiche Ideen und Themen auf Lager, die tive und Tatausführungen, die aber stets im Rahmen des Denkbadarauf warten, zu einem Krimi geformt zu werden. Der Norden ren bleiben. Wenn der Leser sagt: „Hätte ich nicht gedacht, aber so bleibt ein gefährliches Pflaster. Es wird auch künftig kräftig gemorkönnte es gewesen sein“ war es ein gelungener Plot. det und gemeuchelt werden.
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INTERVIEW
INTERVIEW MIT OLIVIA KEMPKE, GESCHÄFTSFÜHRERIN DES LÜBECK MANAGEMENT
„DAS BESTE FÜR LÜBECK HERAUSHOLEN“ Interview: Ilona Lütje | Foto: Privat ∑
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enn es um Lübeck geht, ist sie eine Expertin. Seit 2011 leitet Olivia Kempke das Lübeck Management mit Herz und Verstand und setzt sich mit voller Leidenschaft für die Stadt, den Einzelhandel und einen gesunden Branchenmix ein. Ihr Ziel: Der Lübecker soll sich wohl fühlen in seiner Stadt und sie mindestens genauso lieben wie die 57-Jährige es auch tut. Wir sprachen mit der Lübeck-Managerin über Probleme und Wünsche in der Innenstadt.
Laut Wirtschaftsförderung ist die Zahl der Einzeflächen rückläufig. Machen Sie sich Sorgen um die Zukunft kleiner Geschäfte in Lübeck? Der aktuelle Einzelhandelsmonitor der Wirtschaftsförderung spiegelt nicht die aktuelle Situation der Einzelhandelsflächen in Lübeck. Unsere Sorgen gelten nicht der Zukunft kleiner Geschäfte in Lübeck, sondern vielmehr den Entscheidungen über die künftigen Ansiedlungsvorhaben. Wir verfügen über eine sehr komfortable Handelslandschaft im gesamten Lübecker Stadtgebiet, die den Lübeckern und den Menschen aus der Region optimale Einkaufs- und gleichzeitig gute Lebensbedingungen bietet.
» Jeder Standort soll sich positiv entwickeln, Leerstandsflächen müssen wieder belebt werden.« Jeder Standort soll sich positiv entwickeln, Leerstandsflächen müssen wieder belebt werden. Es ist der ganz besondere Mix aus kleinen Geschäften und Filialisten, der den Charme der Lübecker Innenstadt ausmacht. Womit kann die Innenstadt vor allem gegenüber den Shopping-Centern auf der „Grünen Wiese“ und dem Online-Handel punkten? Mit dem ganz anderen Einkaufserlebnis. Mit Urbanität. Ein innerstädtischer Einkaufsbummel ist grundsätzlich anders, als das Shoppen auf der Grünen Wiese. Lübecks Innenstadt steht für: Filialisten mischen sich mit inhabergeführte Geschäften, bei denen das persönliche Gespräch und die individuelle Beratung im Vordergrund stehen, eingebettet in eine ganz besondere Architektur, angereichert mit schönen Cafés und Restaurants sowie Begegnungen mit Menschen, die in dieser Stadt leben sowie Touristen aus aller Welt. Wem dafür der Sinn fehlt, der bevorzugt das schnelle 40 womaninthecity
„Einmal hin – alles drin“ und fährt auf die Grüne Wiese. Jedem das Seine. So oder so: Lübeck bietet für jeden Geschmack und für jede Stimmungslage das perfekte Einkaufsvergnügen. Gibt es schon Neuigkeiten zu Lübecks Sorgenkind „Königpassage“? Erfreulich ist die Eröffnung der Postfiliale, die zwischenzeitlich ihre Räume bezogen hat. Hierdurch erfährt die Königpassage eine deutliche Belebung. Es bleibt die Hoffnung auf einen Investor, der diesen Ort mit kreativen Ideen und finanziellem Engagement reaktiviert und vielleicht auch mit ungewöhnlichen Umbaumaßnahmen etwas Neues schafft, das die teilweise verborgenen Schönheiten dieser Räumlichkeiten aufgreift. Ein Wermutstropfen für das Lübeck Management: Der langjährige Centermanager und LM-Vorstandsmitglied Jörn Hafferberg wird seine Tätigkeit dort Ende Oktober beenden. Sein Durchhaltevermögen und Einsatz um die Wiederbelebung der Königpassage verdient unseren größten Respekt. Es mangelte ihm nie an Ideen und kreativen Vorschlägen, bei deren Umsetzung ihm jedoch stets die Hände gebunden waren. Wir verlieren mit Jörn Hafferberg einen Freund aus der aktiven Mitte unseres Wirtschaftskreises. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten: Was würden Sie sich für den Einzelhandel in der Innenstadt wünschen? Sehr viele Menschen, die Lübeck ebenso sehr lieben wie ich und das Positive, das Schöne in und um unsere Stadt herum erkennen. Verantwortungsbewusste Bürgerinnen und Bürger, Wähler und Wählerinnen, Unternehmer und Entscheider aus Wirtschaft und Politik, die an einem Strang ziehen und gemeinsam das Beste für Lübeck herausholen. Und natürlich viele, fröhliche Kunden.
KOLUMNE
Loslassen
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s gibt so viele Dinge, die wir lernen können, für die wir eine Begabung haben. Das Loslassen gehört definitiv nicht dazu. Jedenfalls habe ich noch nie jemanden getroffen, der darin besonders gut ist. Jemanden loslassen... Einen Freund, ein Familienmitglied, einen Weggefährten, eine Liebe. Manchmal ist es ein schmerzliches „Alles Gute, es war schön mit dir“, manchmal ein endgültiges „Lebe wohl. Du wirst mir unendlich fehlen.“ Manchmal kündigt sich der Abschied an, manchmal ist er einfach da. Ganz plötzlich und unumgänglich. Für eine Episode oder für immer. Und ich frage mich, wie man es schaffen soll, das Leben zu genießen, wo doch stets auch ein Hauch von Abschied in der Luft liegt. Der Abschied von jedem, der mir am Herzen liegt. Weil er oder ich irgendwann gehen muss. Oder gehen will. Es passiert jedem. Überall auf der Welt. Aber wird es deshalb leichter? Nein. Gibt es ein Rezept fürs Loslassen? Nicht, dass ich wüsste.
Manchmal, wenn ich darüber nachdenke, merke ich, wie leichte Panik in mir hochsteigt, weil es so etwas Unausweichliches ist und jederzeit passieren kann. Dann versuche ich tief durchzuatmen, setze mich auf eine Bank und schaue meinen Hunden beim Spielen zu. Wie sie toben, sich gegenseitig jagen, ins Wasser springen, sich im Gras wälzen und an Stöcken herumknabbern. Und schon bin ich hier. In diesem Moment. Ich merke, dass ich lächle. Es ist schön, ihnen zuzusehen, wie sie das Leben, den Augenblick genießen und glücklich sind. Jetzt, genau jetzt. Und dann kommt das nächste Jetzt. Und dann wieder das nächste. Ob sie es nicht besser wissen, dass alles endlich ist oder es ihnen egal ist – es interessiert mich nicht. Was mich interessiert, ist vielmehr, dass mich meine Hunde auf diese Weise immer wieder daran erinnern, wie wichtig es ist, jetzt genau hier zu sein. Und schöne Moment verdammt noch mal auch zu genießen. Nicht, weil sie vielleicht nicht noch einmal wieder kommen, sondern weil sie jetzt stattfinden und ich sie erleben darf. Wird morgen alles anders sein? Werde ich jemanden gehen lassen müssen, der mir am Herzen liegt? Keine Ahnung. Aber selbst wenn ich es wüsste, würde es den Schmerz des Abschieds nicht erleichtern; die Lücke, die dadurch entsteht, nicht schmälern. Und so atme ich meine aufsteigende Panik aus, stehe auf und gehe zu meinen Hunden. Um mit ihnen zusammen zu toben und zu spielen. Jetzt.
Ann-Kathrin Schirmer ist Lübeckerin mit Leib und Seele und gehört seit der ersten Minute zum WITC-Lübeck-Team .
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WAAGERECHT 3. Lübecks „Sorgenkind“ 5. Mehr als eine Sprachschule 7. Hier können Findelkinder abgegeben werden 9. Gütesiegel für gerechten Handel 10. Neuer Stadtflitzer von Renault 11. Wo findet das Finale der Lübecker Shopping Queen statt? 12. Wo wurde unser Cover-Model geboren? 13. Braucht man, wenn das Gehör nachlässt
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14. Kann unsere Kolumnistin nicht gut 15. Hier gibt es große Größen. SENKRECHT 1. Kindertheater der besonderen Art 2. Hier findet jeder seinen Typ. 4. Geheimtipp für samtweiche Füße 6. Wo wurde Luv-Managerin Tatiana Prokhorova geboren? 8. Lübecker Restaurant im Wald 9. Ausstellung in der Colestreet
Ob mit 18, 29, 45 oder mit 65: Sex geht in jedem Alter. Doch obwohl wir ständig drüber sprechen, gibt es noch immer viele offene Fragen. Selbst für Erwachsene. Nach dem Aufklärungsbuch für junge Menschen „Make Love“ hat die Sexologin Ann-Marlene Henning jetzt den Nachfolger veröffentlicht: „Make More Love“ zeigt Sex so, wie er ist und wie er sein könnte. Es soll mit Vorurteilen aufräumen, Mut machen, Neugier wecken, beraten, begleiten, Spaß bringen. „Für den besten Sex in den besten Jahren“, so die Autorin. Wir verlosen ein Exemplar. Ein Rätsel der besonderen Art: Wenn Sie unser Magazin gelesen haben, werden Sie viele Antworten sofort parat haben. Schicken Sie uns eine E-Mail mit der richtigen Lösung und Ihren Kontaktdaten an witc@wiener-kontor.de oder eine Postkarte an woman in the city, Jarrestraße 80, 22303 Hamburg Einsendeschluss ist der 31.12.2014. Der Gewinner wird unter allen Teilnehmern gelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. 42 womaninthecity
IMPRESSUM:
Herausgeber: WKM Wiener Kontor Marketing und Verlag GmbH Jarrestraße 80 | 22303 Hamburg Fon: +49.40.69 64 64 70 | Fax: +49.40.69 64 64 729 witc@wiener-kontor.de | www.wiener-kontor.de Redaktion: Ilona Lütje (v.i.S.d.P.), Ann-Kathrin Schirmer, Anna Trine Berndt-David, Constanze Köpp, Jennifer Meyer Fotos: Vivian Planthaber (www.vivianplanthaber.de)/Fotolia Anzeigenvertrieb & Marketingberatung: Daniela N. Barth (Ltg.), Gabriele Kraft, Ann-Kathrin Schirmer, Robin Becker, Denise Delewski, Malú Schmidt-Carstens, Saskia Zielke Vertriebsbüro Lübeck: Gabriele Kraft | Percevalstraße 42 | 23564 Lübeck Fon: +49.173.6718118 | gk@wiener-kontor.de Layout: Janine Schreuer, Lucia Küch Litho: Jasmin Duszynski, www. jasminduszynski.de Druck: Dräger Wullenwever, Lübeck Website: www.witc-magazin.de Facebook: www.facebook.com/womaninthecity.luebeck woman in the city erscheint zweimonatlich und wird kostenlos in Lübeck verteilt. Ein Abo kostet 18 Euro. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung des Verfassers, nicht unbedingt die der Redaktion wieder. Die Zeitschrift, alle in ihr enthaltenen Abbildungen und Beiträge sowie vom Verlag gestaltete Anzeigen sind urheberrechtlich geschützt. Abdrucke, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Eine Veröffentlichungsgarantie kann nicht gegeben werden. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen.
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