4 minute read
Helle Momente Tragbare Leuchten lassen sich überall einsetzen.
LICHT & LEUCHTEN
HELLE MOMENTE
Advertisement
Sfera by Brokis, © Martin Chum
Helle Momente
Das Wohnzimmer ist längst über seine Grenzen auf Garten, Balkon und Terrasse hinausgewachsen — vor allem am Abend, wenn die Hitze nachlässt und langsam Ruhe einkehrt. Der beschauliche Aufenthalt draußen bringt auch den Wunsch nach einer angenehmen Lichtquelle mit sich, die die besondere Stimmung noch unterstreicht. Allerdings sollte die Lichtquelle möglichst mobil sein: Das Gefühl der Spontaneität und Freiheit zu genießen ist hier das Gebot der Stunde.
Schon lange haben sich tragbare Leuchten als besonders praktisch herausgestellt: Die Flexibilität, die man damit gewinnt, hat sich in fast allen Bereichen des Wohnens behauptet. So ist diese Art der Beleuchtung zum begehrten Asset geworden. Unabhängig davon, ob an Ort und Stelle eine Steckdose vorhanden ist oder nicht, knipst man einfach das Lämpchen an, wo man es gerade haben will. Möglich ist das durch das Aufladen per Ladestation oder USB-Anschluss. Der Output kann sich sehen lassen: Bei relativ kurzer Ladezeit bekommt man meist über mehrere Stunden ein warmes, gemütliches Strahlen geschenkt. Dass es nach und nach auch immer mehr Designs für die Outdoor-Anwendung geben wird, war eigentlich nur eine Frage der Zeit.
Schillernde Charaktere. Um optimal für den Einsatz im Freien vorbereitet zu sein, profitiert man in Sachen Material und dessen Beschaffenheit von den Erkenntnissen aus der Möbelproduktion. So werden beispielsweise oft die gleichen Fasern für dekorative Geflechte eingesetzt. Designer Stephen Burks gestaltete mit The Others für Dedon eine facettenreiche Leuchtenserie aus einem handgewobenen Geflecht, die fast wie ein Kunstobjekt wirkt. Farbenfroh, lebendig und skulptu-
LICHT & LEUCHTEN
HELLE MOMENTE
Qu rope by IP44de
LICHT & LEUCHTEN
HELLE MOMENTE
Lantern by Kartell
ral zeigen sich die verschiedenen Varianten auf ihrem stabilen Marmorsockel, auf Wunsch mit handgefertigten Acrylglasaugen, die eine gewisse humorvolle Komponente mit einbringen, in dem der „Blick“ des Betrachters erwidert wird. Dass ein hinterleuchtetes Flechtwerk einen eigenen Charme hat, beweist auch die Leuchtenserie Monsieur Tricot von Tribù, die den Freibereich in ein magisches Licht taucht. Designerin Ilia Eckhardt — inspiriert von ihrer Mutter, die Prototypen für belgische Modeschöpfer wie Raf Simons und Dries van Noten strickte — verarbeitete ihre Bewunderung für das Handwerkliche in Form dieser unterschiedlich großen gehäkelten Leuchtkörper, die sie Monsieur Lebonnet, Madame Latoque und Madame Cachet nannte.
Frei und ungebunden. Für Geflochtenes hat auch die Designerin Joana Bover eine Leidenschaft entwickelt. Mit der Kollektion Nans für das eigene spanische Label Bover greift sie sozusagen den roten „Faden“ auf, der sich in der Kreativszene wieder mehr durchsetzt: Das Gespür für Details und die Liebe zum Traditionellen, in der Gestaltung mit starkem Bezug zur Moderne. Neben ihren drei Lichtstärken, Farbtönen und Größen besticht die LED-Leuchte mit der wiederverwertbaren, antitoxischen Kunststofffaser aus Polyethylen, das allen Einflüssen unter freiem Himmel trotzt. Der praktische Tragegriff macht sie zudem unverwechselbar — übrigens ein wichtiges Detail, auf das man auch bei der Leuchte Sfera von Brokis nicht verzichten muss. Wie der Name schon andeutet, handelt es sich bei dieser um eine Glaskugel auf einem wahlweise grauen oder terrakotta-farbenen Betonsockel, entworfen
LICHT & LEUCHTEN
HELLE MOMENTE
Nans by Bover Plisy by Diabla
von der Designerin Lucie Koldova. Aussuchen kann man sich auch die Farbausführung des Glases, des Metallhalteringes und natürlich die Größe.
Nur ein Hauch. Transparenz ist auch die Essenz von Hymn, eine tragbare Leuchte mit abnehmbarer Glaskappe vom Designer Hiroto Yoshizoe für Ambientec. Sie ist eine zeitgemäße Interpretation eines traditionellen Kerzenständers mit Sockel und Griff aus eloxiertem Aluminium in goldener oder schwarzer Ausführung. Das Außergewöhnliche liegt hier im technischen Detail, das das Licht einer echten Kerze nachempfindet: Eine kleine Linse aus transparentem Acryl liegt auf einer dünnen Metallhalterung wie eine Art leuchtendes Pendel, das beim Einschalten durch die Aktivierung zweier Magnete zu schwingen beginnt. Diese winzigen, konstanten Schwingungen folgen einem unvorhersehbaren Rhythmus und erzeugen zusammen mit der Brechung des Lichts durch die Linse den zarten und warmen Schein einer echten Kerze. Wenn die Lampe ausgeschaltet wird, gibt sie wie eine echte Kerze einen letzten Schein ab, bevor sie ganz erlischt. Nicht weniger stimmungsvoll zeigt sich die Hängeleuchte qu rope von IP44 in ihrem amberfarbenen Glaskörper, die mit ihrem Silikon-Kautschuk-Band spontan an Ästen, aber auch an Veranda- oder Balkondecken befestigt werden kann.
Ein Schuss Ironie. Ebenfalls klassische Züge angenommen hat Lantern von Kartell, eine Leuchte aus spritzgegossenem, transparentem Kunststoff mit Ladestation. Formal spielt Designer Fabio Novembre nicht nur mit der Leuchte selbst, sondern auch mit ihrer Umgebung: In den zarten Rillen der Seitenteile brechen sich die Lichtstrahlen, die so für interessante Effekte sorgen. Verspielt ist durchaus auch das passende Wort für Plisy, eine Leuchte der spanischen Marke Diabla, die mit ihren Falten aus Polyethylen und ihrem Kordelzug, der an eine Handtasche erinnert, den Abenden und Nächten im Freien eine schicke, lebendige Note verleiht. Hinein also in das unbeschwerte Vergnügen!
The Others by Dedon