Yoga Vidya Journal Nr. 44 Frühling 2022

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Brahma Vidya:

Brahma Vidya: Projekte in Indien, um Jungen und Mädchen eine Schulbildung zu ermöglichen. Er werden Kinder finanziell unterstützt, die sonst auf der Straße leben müssten. In der Nähe von Rishikesh unterstützen wir ein Hospiz. Dort werden insbesondere krebskranke Menschen betreut. Dies geschieht teils ambulant, teils aber auch durch Ärzte und Krankenschwestern, die diese Menschen zuhause besuchen. Ich selber habe einige dieser Schulen und auch das Hospiz mehrmals besucht. Vor 2 Jahren habe ich eine Patenschaft für eine Schule in Rishikesh übernommen. Die JJK Gurukulam Schule in Südindien wird durch Shakti und Maheshwara von Yoga Vidya in Speyer betreut. Sarada von Yoga Vidya Bad Meinberg kümmert sich um die Kushi-Schule in Rishikesh und Sitaram um den Ma-Sharanam Ashram.

H EINE KLEINE ERFOLGSGESCHICHTE von Manohara Wahl

Vor über 30 Jahren habe ich angefangen Yoga zu praktizieren. Meine Neugier auf dieses großartige Übungssystem hat mich gleich in das Mutterland des Yoga nach Indien geführt. Ich war damals ziemlich blauäugig und hatte überhaupt keine Ahnung, was da auf mich zukommen sollte. Ich hatte fast ein Dutzend Bücher über Yoga in meinem Rucksack. Viele davon, allen voran die Bhagavad Gita, sind heute noch meine täglichen Begleiter. Irgendwie dachte ich, dass ich bestimmt einen Heiligen treffen würde, der mich in die Philosophie des Yoga einführen und mir tolle Techniken beibringen würde, damit ich schnell auf dem spirituellen Weg voranschreiten könne. Es kam natürlich anders. Eine meiner ersten Begegnungen mit der indischen Bevölkerung war in Bombay (damals hieß es noch nicht Mumbai) mit einem kleinen Jungen. Der etwa 10-jährige Bub bewegte sich auf einem winzigen Rollbrett vorwärts. Seine Arme und Beine waren verstümmelt. Allem Anschein nach besaß er auch nicht mehr als die wenigen Klamotten, die er am Leibe trug. Da stand ich nun vor diesem Jungen mit meiner coolen Hightech-Yogaausrüstung, meinen teuren Wanderschuhen und meinem schicken Outfit

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und vor allen Dingen, mit meinen ganzen Problemen, die ich zu dieser Zeit mit mir herumschleppte. Anstatt Asanas, Pranayama und Meditation zu lernen, bekam ich eine ganz andere Lektion. Als ich dem Jungen näher kam, sah ich in seinen Augen ein unglaubliches Strahlen. Nie zuvor hatte ich jemanden getroffen, der solch funkelnde Augen hatte. Da war so viel Liebe, Freude und Mitgefühl. Ich hatte Tränen in den Augen und habe mich einfach nur geschämt. In diesem Augenblick wurde mir bewusst, dass wir beide (also Ost und West, Indien und Europa) voneinander lernen können, bzw. dass jeder dem anderen etwas bieten kann. Indien hat viel Wissen und Weisheit. Wir im Westen haben immerhin Geld. Der kleine Junge aus Bombay war bestimmt eine große spirituelle Seele. Er hätte aber wahrscheinlich auch gerne materiell ein besseres Leben gehabt. So überlegte ich mir, wie man solchen Kindern wohl helfen kann. Da mir aber zu dieser Zeit die finanziellen Möglichkeiten fehlten und ich außerdem in meiner großen Lebenskrise steckte, musste ich noch eine Zeitlang warten bis sich eine Möglichkeit auftat, solche Menschen zu unterstützen.

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ründung von Brahma Vidya Ein paar Jahre später hatte dann ein Freund von mir (Keshava) die Idee, einen gemeinnützigen Verein zu gründen. Mit dem BRAHMA VIDYA HILFSWERK E.V. unterstützen wir seit 2004 einige

ier ein paar Eckdaten zu einigen unserer Projekte Die Dhanendra Schule in Rishikesh bietet über 80 Schülern die Möglichkeit am Unterricht teilzunehmen. Die Schule wird geleitet von Swami Iswhwarananda, einem Schüler von Swami Sivananda. Die Kushi-Schule, auch in Rishikesh, ist vor vielen Jahren von einer jungen Yogini aus den Niederlanden gegründet worden. Ihre Mutter gab ihr damals 100 Dollar und sagte ihr: „Mach was Gutes daraus“. Mittlerweile sind dort über 200 Kinder zuhause. Einige ehemalige Schüler sind in dieser Schule jetzt sogar selber als Lehrer tätig. Das Ganga-Prem-Hospiz betreut bis zu 12 Menschen stationär und bis zu 200 Menschen ambulant. Zum Team dort gehören u.a. ein Arzt, der selber Sikh ist und ganz viele Krankenschwestern und Pfleger, die sich liebevoll um alles kümmern. Das Hospiz liegt sehr ruhig und schön gelegen, etwas außerhalb von Rishikesh, direkt am Ganges.

Die ganze Yoga-Philosophie kann man herunterbrechen auf Swami Sivanandas Zitat: „Sei gut, tue Gutes“. Wenn du auch Gutes tun willst, informiere dich auf unser homepage: yoga-vidya.de/brahma-vidya-hilfswerk-ev oder wenn du Fragen hast kannst du dich auch an leipzig@yoga-vidya.de wenden.

Danksagung An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Menschen bedanken, die in den letzten Jahren das Brahma Vidya Hilfswerk unterstützt haben. Da wir nur wenige Projekte in Indien betreuen, sind uns die Verantwortlichen vor Ort auch bekannt. Wir haben einen sehr geringen finanziellen Verwaltungsaufwand, so dass die Spenden zu über 95% bei den Betroffenen ankommen. Alle Mithelfer von Brahma Vidya in Deutschland arbeiten ehrenamtlich. Manohara Wahl ist seit 1995 Yogalehrer. Seit 20 Jahren leitet er das Yoga Vidya Center in Leipzig. Er ist 1. Vorsitzender des Brahma Vidya Hilfswerks. Beim Empfang in der Dharnendra Schule in Rishikesh Dezember 2021

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m Dezember 2021 war ich mal wieder in Indien. Mit großer Freude habe ich zur Kenntnis genommen, wie die Spenden von Brahma Vidya ankommen und wirklich das Leben vieler Menschen verbessern. Insbesondere der Enthusiasmus der Kinder beim Lernen hat mich begeistert. Die Jungs und Mädels lernen nicht nur lesen und schreiben, Mathematik, Englisch usw. Sie bekommen vor allem eine spirituelle Erziehung. Dem Mantrasingen und -rezitieren der Schüler/innen höre ich immer wieder mit Freude zu. Die Dankbarkeit der Kinder, aber auch die der Lehrer, Ärzte, Krankenschwestern und allen Mithelfern ist groß. Alle Projekte, die Brahma Vidya unterstützt, sind auf Spenden angewiesen. Als Yogalehrer halte ich oft „schlaue Vorträge“ über Yoga-Philosophie. Mein Meister, Swami Sivananda, würde sagen: „Wissen weitergeben ist eine tolle Sache“. Soziale Projekte unterstützen, sei es durch Spenden, oder durch aktive Mithilfe, kommt jedoch immer sofort bei den Menschen an. Es ist gelebtes Karma-Yoga.

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