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Atrium ZEITLOS SCHÖN Wohnen mit Möbelklassikern. Zwei Sammlergeschichten
FRANKFURT Architektur, Kunst und Design in der Finanzmetropole
NR. 2 März/April 2015
Magazin für Wohnkultur, Design und Architektur
L S P E Z I Aand» &W «Boden
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Von Klassikern, Kulturgütern und Sammlerwut Wer bei Wikipedia unter «Merkmale eines Klassikers» sucht, findet folgende Stichworte: hoher, überregionaler Bekanntheitsgrad über einen längeren Zeitraum hinweg (oft auch generationsübergreifend), gewisser Traditionswert, hoher Wiedererkennungswert, hohe Qualität, Innovationspotenzial, Einfluss auf die Kultur. Gerade letzteres Merkmal scheint mir von überaus wichtiger Bedeutung zu sein. Weil Klassiker eben im kollektiven Gedächtnis gespeichert sind, werden sie zum Kulturgut. Im mitteleuropäischen Raum gilt das sicher für alle Entwürfe, die vom Bauhaus ausgingen. Von Marcel Breuer über Walter Gropius bis zu Ludwig Mies van der Rohe. In Paris bilden Le Corbusier, Charlotte Perriand, Pierre Jeanneret und Jean Prouvé eine solche «Designzelle». Gerade weil viele Entwürfe spezifisch für einen Bau realisiert wurden und daher nur kleine Stückzahlen vorhanden sind, entwickelte sich ein Markt für Sammler und Designliebhaber. Und wer einmal zu sammeln beginnt, den packt die Wut. Wir zeigen Ihnen in dieser Ausgabe zwei Beiträge zum Thema. Einerseits das belgische Zuhause von Jean-François Declercq (Seite 40) und andererseits ein Interview mit dem Sammler Daniel Lebard (Seite 50) Ein Klassiker unter den Baumaterialien ist das Holz. Die Architekten Lacroix Chessex haben dieses in der Schweiz virtuos eingesetzt und ein Holzhaus entwickelt, das jenseits von Chaletchic und Hüttenzauber angesiedelt ist (ab Seite 76). Ein bisschen Hüttenzauber vermittelt jedoch unsere Architekturgeschichte aus dem französischen Wintersportort Avoriaz (Seite 32). Ausserdem beginnen wir in dieser Ausgabe eine neue Serie. Im Jahr 2015 wollen wir Ihnen einen Einblick in die Design- und Architekturwelt verschiedener deutscher Städte geben. Den Anfang machen wir mit der Finanzmetropole Frankfurt (ab Seite 84). Gute Lektüre wünscht herzlichst
ANITA SIMEON LUTZ Chefredakteurin anita.simeon@archithema.com
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Atrium im März/April 2015 — Editorial
Es sind die feinen Details, die ein Schramm Bett auszeichenen. Derhalb setzen wir ein besonderes Werkzeug ein: Die menschliche Hand. Nur so kann aus Kostbaren, natürlichen Komponenten ein so unnachahmliches Gesamtbild entstehen. Perfekter Schlafgenuss mit allen Sinnen.
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I N H A LT März/April 2015
Auslese NEUHEITEN
Seite 12 Wohnen ERSTLING
Sammeln DECLERCQ
Seite 40
Entree 10 Porträt –— Zu Besuch bei dem Designer Nitzan Cohen in München. 12 Auslese –— Die Redaktion zeigt eine Ausstellung über Frankfurt, Geräte der Zukunft, die neue Tourist-Info Wien und vieles mehr. 20 Design –— Bei Freitag, im SAS Hotel Kopenhagen und im Swissôtel wird Design grossgeschrieben. Proportion und Geometrie: Lacroix Chessex Architekten haben im Wallis ein raffiniertes Holzhaus am Hang gebaut. (Titel: Joël Tettamanti)
26 Architektur –— Sauerbruch Hutton bauten eine Kirche bei Köln, die unter ihrem Dach zwei Gemeinden vereint. 28 Reisen –— In Wien pflegen The Guesthouse Vienna und das Park Hyatt Vienna die Geschichte. 30 Bücher –— Villen, Alpen und Möbelklassiker in Büchern gebannt.
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Wohnen & Architektur 32 Frankreich –— Eine sechsköpfige Familie füllt das Haus des Architekten Jacques Labro mit neuem Leben. 40 Brüssel –— Kunstsammler Jean-François Declercq schmückt sein Haus mit Designklassikern aus den Dreissigern. 50 Fokus –— Interview mit Daniel Lebard zum Thema Kunst und Klassiker. 62 My Day With –— Zu Besuch beim Kunsthändler Andreas Locher und seinen Bengalischen Katzen. 68 Leipzig –— Zwei Stockwerke einer Gründerzeitvilla wurden von Die Kollegen für zwei Familien ausgebaut. Zwei Brüder – eine Villa. 76 Schweizer Alpen –— Wie ein Fels steht das Haus von Lacroix Chessex Architekten in den Schweizer Bergen.
Atrium im März/April 2015 — Inhalt
Fotos: Serge Anton (1), Hermès (2), Gaelle Le Boulicaut (1), Christian Schaulin (1), De Sede (1), Christian Hacker (1), Jan Kath (1)
Seite 32
Stadtporträt FRANKFURT
Seite 84 Visite DE SEDE
Seite 96
Küche MATERIALIEN
Seite 98
Rundgang
Boden & Wand
84 Stadtporträt –— Frankfurt ist nicht nur Finanzmetropole, sondern auch Kunst- und Kulturhochburg.
52 Vorwerk –— Die neue Kollektion von Werner Aisslinger für Vorwerk spielt mit Formen, Farben und Materialien.
96 Visite –— De Sede, schweizerische Qualität in Leder.
54 Was Ihre Wohnung will! –— Weich, bunt oder natürlich. Die neuen Teppiche, Bodenbeläge, Tapeten und Textilien spielen in allen Ligen mit.
98 Küche –— Wiedemann Werkstätten haben eine Betonküche für eine Familie designt. Mehr zu Beton und anderen Materialien in der Küche im anschliessenden Materialspezial. 106 Bad –— Im Aqua Dome im österreichischen Ötztal kann man dem Alltagsstress entfliehen.
Standards 3 7 8 94
Editorial Impressum Köpfe Freundschaftswerbung 110 Service: Neues auf einen Blick 113 Adressen 114 Vorschau Mai/Juni
Titelthemen sind farbig markiert
Spezial BODEN & WAND
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Atrium Herausgeber, Verlag
Redaktion Atrium
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Magazin für Wohnkultur, Design und Architektur
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Atrium – Haus und Wohnen International/Raum & Wohnen International/ Umbau Plus – Magazin für Modernisieren und Renovieren Jeder Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Erlaubnis des Verlages und der Redaktion gestattet. Für unaufgefordert eingesandte Textund Bildsendungen kann die Redaktion keinerlei Haftung übernehmen.
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K Ö P F E
CATHERINE GAILLOUD Die Fotografin aus der Westschweiz mag schöne Sachen und ist ein neugieriger Mensch. Insofern vereint sie das Flair für Journalismus und das Gefühl für Ästhetik. Bei ihrer Tätigkeit als Fotografin entdeckt sie nicht nur wunderbare Behausungen, sondern hat auch schöne Begegnungen mit Menschen, die darin wohnen. Diese Begegnungen zu vertiefen sowie ihre Lust, neue Menschen kennenzulernen, haben sie zu ihrem Blog «My Day With» bewogen. — Seite 62
SERGE ANTON
Allrounder Der französisch-belgische Fotograf und Designer Serge Anton arbeitet seit über 20 Jahren mit renommierten Magazinen wie «Architectural Digest», «IDEAT», «Elle Decoration», «Casa Vogue» weltweit zusammen. Für seine Porträts und Landschaftsfotografien, die in zahlreichen Büchern veröffentlicht wurden, hat er internationale Anerkennung bekommen. Seine Werke sind regelmässig in Ausstellungen in Belgien, Frankreich, USA, Marokko und der Schweiz zu sehen. Seine kunstvollen Fotografien berühmter Restaurants und Hotels wie etwa des Hôtel Bristol in Paris haben grosse Aufmerksamkeit genossen. Für uns hat er den Kunstsammler Jean-François Declercq in dessen Haus in Brüssel besucht. — Seite 40
GAELLE LE BOULICAUT Die quirlige Fotografin – seit dem 15. Lebensjahr ihrem Metier verfallen – ist ständig auf Achse. Und findet dank ihrer guten Vernetzung stets aussergewöhnliche Häuser mit ebenso aussergewöhnlichen Bewohnern. Sie besuchte für uns in der französischen Wintersportdestination Avoriaz eine sechsköpfige Familie, die in einem Jacques-Labro-Haus ihr perfektes Feriendomizil gefunden hat. Le Boulicaut arbeitet am liebsten mit natürlichem Licht; die besonderen Lichtverhältnisse in den Bergen machten ihre Arbeit zwar nicht einfacher, aber das Resultat ist dafür umso magischer. — Seite 32
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JOËL TETTAMANTI Joël Tettamanti ist 1977 in Kamerun geboren und in Lesotho und der Schweiz aufgewachsen. Heute pendelt der Fotograf zwischen Lausanne, Les Breuleux und Zürich. Nach seinem Grafikdesign- und Fotografiestudium an der Ecole cantonale d’art de Lausanne (ECAL) reiste er im Auftrag von Magazinen wie «Wallpaper» um die halbe Welt. Nebst zahlreichen Ausstellungen und Workshops hat er soeben sein neustes Buch, «Works 2001–2019», im Benteli-Verlag veröffentlicht. Für uns hat er ein modernes Chalet in den Walliser Bergen fotografiert. — Seite 76 Atrium im März/April 2015 — Köpfe
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P O RT R ÄT
Nitzan Cohen Atrium hat den angesagten Designer NITZAN COHEN in München besucht und ihn zu seiner Arbeit, seinem Werdegang und seinem Verhältnis zu Deutschland befragt. Fotos und Interview: Andrea Altemüller
Designer NITZAN COHEN: 1973 in Israel geboren, arbeitete er zunächst in seinem Heimatland als Tontechniker und Setdesigner, begann in Tel Aviv an der Avni Art Academy ein Studium der Freien Kunst und wechselte dann 1997 für sein Designstudium an die Design Academy Eindhoven. Bereits während seines Studiums absolvierte Nitzan Cohen ein Praktikum bei dem Münchner Designer Konstantin Grcic, für den er nach Abschluss des Studiums von 2002 bis 2007 als Projektleiter arbeitete. 2007 gründete er in München sein eigenes Designstudio. Mittlerweile gehört Nitzan Cohen zur Topliga der in Deutschland arbeitenden Designer, die auch international erfolgreich sind. www.nitzan-cohen.com
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Was macht Sie glücklich? NITZAN COHEN: Möglichkeiten. Was ist Ihre Inspirationsquelle? NC: Ein Wort, ein Gedanke, ein Bild, ein Objekt, eine Bewegung – einfach alles. Welches Projekt war wichtig in Ihrer Karriere – ein «turning point»? NC: Es war kein Projekt, sondern ein Moment. Der Moment, als ich realisiert habe, dass das, was ich gerade tue, vor nicht allzu langer Zeit eine persönliche Utopie war. Wie alt waren Sie, als Sie entschieden haben, Designer zu werden? NC: (lächelt) Ich habe es nicht entschieden, es ist passiert. Wie nehmen Sie Deutschland im Moment wahr? NC: An einem gesunden, dennoch schwierigen Punkt. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft konfrontieren sich, und neue Fragen kristallisieren sich heraus, die auf Antworten warten. Wie glauben Sie, beeinflussen Ihre Arbeiten die Menschen? NC: Hmmm – die Freude am alltäglichen Leben. Wenn das, was ich tue, richtig ist, hat derjenige, der dieses Ding benützt, Freude damit, es zu besitzen und zu benützen – immer und immer wieder. Steve Jobs, der Begründer von Apple, erwähnte, wie wichtig es ist, sich zu fragen, was man tun würde, wenn morgen der letzte Tag wäre? NC: Ich würde ein breites Lächeln lächeln und einen langen Spaziergang machen.
Atrium im März/April 2015 — Porträt
«Deutschland steht an einem gesunden, dennoch schwierigen Punkt.» NITZAN COHEN
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AUSLESE In den Kontext eingebettet: Die neue Tourist-Info ist ein dezenter Hingucker. Raumerlebnis: Materialwahl und Möblierung schaffen eine freundliche Atmosphäre, in der sich der Besucher gut zurechtfindet.
NEUE TOURIST-INFO WIEN
Delugan Meissl Associated Architects Für den Umbau der neuen Tourist-Info Wien, die Ende 2014 wiedereröffnet wurde, zeichnet das Wiener Büro Delugan Meissl Associated Architects verantwortlich. Dem Büro mit internationalem Renommee ist mit seinem Entwurf ein freundlicher und ästhetisch ansprechender Raum gelungen, in dem sich die Besucher leicht zurechtfinden. Die gezielt eingesetzte Material- und Formensprache widerspiegelt die vielfältige Identität Wiens, der Gesamteindruck bleibt aber dennoch dezent und wird der Funktion einer Informationsstätte gerecht. Die neu gestaltete Lokalität garantiert trotz einer relativ hohen Personenfluktuation einen reibungslosen Ablauf und lädt dennoch zum Verweilen ein. SK www.wien.info, www.dmaa.at
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Designed by you Das modulare System von Montana gibt es seit vielen Jahren. Immer wieder neu jedoch sind die Möglichkeiten, aus dem modularen System Regale, Schränke und andere Möbel zu konfigurieren. Mit der neuen App «Montana Designed by you» kann alles ganz einfach ausprobiert werden – endlos hin und her schieben, gross, klein, geschlossen, offen, rot, grün … www.montana.dk
Duftorigami Drei Duftkerzen, ein Duftstein und ein parfümiertes Origamipferd gefaltet in mattem Weiss. Die neuen Wohnraumdüfte «Rêveries» hat Céline Ellena für Hermès kreiert. Die fünf Objekte gestaltete Guillaume Bardet aus Keramik. Dabei legte er Wert auf «die Feinheit einer Falte, die Textur einer Keramik, welche an Papier erinnert». www.hermes.com
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Kooperation Das Mailänder Kaufhaus La Rinascente und die Jungdesignermesse «Salone Satellite», die jeweils parallel zum Salone del Mobile im April stattfindet, sind erneut eine Zusammenarbeit eingegangen. Sieben junge Designer konnten Ende 2014 ein Produkt im Schaufenster der Rinascente präsentieren und erhielten damit eine Plattform. (Im Bild: «Mushroom Lamp» von Garay Studio) www.larinascente.it, www.salonemilano.it
Atrium im März/April 2015 — Auslese
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Wege der Moderne Ausgehend von den legendären Werken von Josef Hoffmann und Adolf Loos erzählt die im Titel genannte Schau im Wiener MAK in eindrucksvoller Weise die Entwicklung der Wiener Moderne zur Weltmarke. Mit Radikalität, Konsequenz und pointierter Schärfe erarbeiteten Hoffmann und Loos zwei für die damalige Zeit spektakuläre, völlig konträre Alternativen für die Modernität in Kunst, Architektur und Design. Bis zum 19. April 2015, www.mak.at
Design aus Portugal
Fotos: Hertha Hurnaus/Wien Tourismus (3), Peter Kainz/MAK, Rita Palanikumar (1), Alfred Hablützel © Trix und Robert Haussmann (1) Achim Kukulies, Düsseldorf (1), © Rosemarie Trockel, Bildrecht, Wien 2014, Courtesy Sprüth Magers (2)
Wie viele Länder des europäischen Südens leidet Portugal sehr unter der aktuellen Wirtschaftslage. Aus dieser Not machten die beiden Hersteller Amorim und Matceramica eine Tugend. Unter dem Markenbegriff Alma Gémea (SoulMate) entstand eine Geschirrkollektion, die nicht nur durch ihre Form besticht. Mithilfe von jungen portugiesischen Designern wurden Keramiken geschaffen, die zwei der wichtigsten Erzeugnisse des Landes – Kork und Steingut – miteinander kombinieren. Erhältlich über www.markanto.de
5 Subtile Ironie: «Lehrstück II, Störung der Form durch die Funktion», 1978.
Rosemarie Trockel
Regt Fragen an: «Copy Me», 2013. Ist funktionsuntüchtiges «Design» automatisch Kunst?
KUNSTHAUS BREGENZ
Rosemarie Trockel / Trix und Robert Haussmann Das Kunsthaus Bregenz zeigt parallel zwei Ausstellungen. Eine über das Werk der deutschen Künstlerin Rosemarie Trockel (*1952) sowie in der KUB Arena Arbeiten der beiden Schweizer Architekten und Designer Trix und Robert Haussmann. Gemeinsam ist den beiden Schauen die Auseinandersetzung mit der Architektur des Museums von Peter Zumthor. Ortsspezifische Installationen erlauben einen neuen Blick auf den Bau des bekannten Architekten, stellen aber zugleich eine Gelegenheit dar, ein Zwiegespräch zwischen Kunst und Design in Gang zu bringen. Dazu gibt sowohl das Interesse Trockels für Handwerk Anlass als auch die Entwürfe der beiden Gestalter, die stets auf spielerische und ironische Weise die Grenzen des vorherrschenden Geschmacks ausgereizt haben. SK Bis 6. April 2015, www.kunsthaus-bregenz.at
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Trix und Robert Haussmann
Alt und Neu: Blick vom Dom über die Altstadt von Frankfurt und auf das Bankenviertel.
AUSLESE Erleuchtet: Blick auf die Hochhausstadt Frankfurt am Main.
HIMMELSTÜRMEND
Hochhausstadt Frankfurt Deutsches Architekturmuseum
Ausweitung Der von Werner Aisslinger designte Loftcube thront seit Ende Oktober letzten Jahres auf dem Dach des Hotels Daniel in Graz. Vom 44 m2 grossen Zimmer aus geniesst man panoramische Aussicht auf die Stadt. Eine clevere Form des urbanen Wachstums und eine originelle Interpretation nomadischen Wohnens. www.loftcube.de, www.hoteldaniel.com
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Design von der Insel
Abgelichtet
In der Ausstellung «Permanent Loan Selection» zeigt die Helmut-Newton-Stiftung bis zum 17. Mai 2015 knapp 200 Originalfotografien des Künstlers. Porträt, Akt und Mode werden, räumlich getrennt und mit vielen bisher in Berlin noch nicht gezeigten Aufnahmen vorgestellt. Darunter befinden sich auch Porträts von zum Beispiel Paloma Picasso, Karl Lagerfeld oder David Bowie. www.helmutnewton.com
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Hochhauspläne: Oberbürgermeister Wolfram Brück, Horstmar Stauber und Jerry Speyer begutachten das Modell des geplanten Messeturms von Murphy/Jahn.
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Seit Ende letzten Jahres gibts die Fogo Island Inn Kollektion aus Kanada auch in Europa zu kaufen. Hergestellt werden die Möbelstücke auf der Insel Fogo in Neufundland; die Designer besuchten die Insel, um sich mit den Besonderheiten dieses magisches Stücks Erde vertraut zu machen und die einzigartige Stimmung in Entwürfe zu übersetzen. Zu kaufen über: www.klausn.com, www.fogoislandinn.ca
Fotos: Helmut Newton Estate (1); Klaus Meier-Ude (1); Uwe Dettmar (1); Kai-Uwe Wärner (1); Steffen Jänicke (1)
Das DAM zeigt in der Ausstellung Himmelsstürmend, wie und warum Frankfurt in die Höhe wuchs. Vom Wiederaufbau nach 1945 über die Ära der Grundstücksspekulationen und des Frankfurter Häuserkampfs bis in die heutige Zeit der globalen Finanzmärkte. In der Ausstellung werden ausgewählte Bauten dabei architekturhistorisch eingeordnet und in den gesellschaftspolitischen und wirtschaftlichen Kontext der jeweiligen Zeit gestellt. Auch das ungebaute Frankfurt wird in der Ausstellung erfahrbar anhand des Millennium-Towers oder verschiedener Überbauungspläne für den Hauptbahnhof. FQ Bis 19. April 2015, Deutsches Architekturmuseum, Schaumainkai 43, 60596 Frankfurt am Main www.dam-online.de
Geberit Monolith Plus
Lichtgestalt.
Geberit Monolith Plus ist weit mehr als ein Spülkasten fürs WC. Sanftes ComfortLight setzt das Sanitärmodul perfekt in Szene und weist Ihnen nachts den Weg. Die integrierte Geruchsabsaugung sorgt für gute Luft in Ihrem Badezimmer. Eine sanfte Berührung genügt, um per Soft Touch die Spülung auszulösen. Das jüngste Mitglied der Geberit Monolith Designserie erhalten Sie in schwarz, weiß oder umbra. Für alle gängigen WCKeramiken und für Geberit AquaClean Dusch-WCs. ̛ ZZZ JHEHULW GH PRQROLWKSOXV LQIR ü
AUSLESE ELECTROLUX
Design Lab Award Geräte der Zukunft Virtuelle Fische «schwimmen» durch die Küche. Sie können sich einen davon angeln. Anschliessend läutet es an der Tür, und der Fisch wird geliefert. So oder so ähnlich würde der «Future Hunter Gatherer», der Fische und andere Lebensmittel holografisch in die Luft projiziert, funktionieren. Die chinesisch-britische Studentin Pan Wang bekam für diese visionäre Idee den Electrolux Design Lab Award. Das Design Lab sucht alljährlich nach neuen Ideen für Geräte, die es in Zukunft einmal geben könnte, und richtet sich an Studenten in den Bereichen Industrie- und Produktdesign. Weitere Preise wurden an zwei Luftaufbereiter verliehen, die beide das Ziel haben, in belasteten Regionen die Atemluft zu verbessern. Die Gestaltung beider Geräte wurde durch die Natur inspiriert, das Gerät «Lotus» öffnet sich wie eine Blüte, die solarbetriebenen «Urban Cones» sehen aus wie Tannenzapfen, die durch die Luft schweben und diese filtern. AH www.electroluxdesignlab.com
Guter Fang: Der «Future HunterGatherer» von Pan Wang gewann den 1. Platz.
Gute Nase: Das Luftreinigungsgerät «Lotus» von der türkischen Studentin Fulden Dehneli gewann den 2. Platz.
1 Weicher Beton «Bard» ist ein Tribut an Mailand. Der kleine Hocker aus Polyurethanschaum wurde vom Designer g Giulio Iacchetti in Form und Farbe den Mailänder Betonpo Betonpollern nachempfunden, die man überall iin der Stadt findet. Der sonst fest montier montierte, schwere und harte Poller wird so zum weichen, angenehmen und leichten Sitzbegleiter Sitzb und lässt sich auch mal zur Fussablage Fussa oder Trittleiter umfunktionieren. www.internoitaliano.co www.internoitaliano.com
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Avantgarde WChUTEMAS, oftmals als «russisches Bauhaus» bezeichnet, war eine legendäre Kunstschule der Moderne in den 1920er-Jahren. Mit etwa 250 Werken zeigt die Ausstellung im Martin-Gropius-Bau bis zum 6. April 2015 einen wichtigen Ausschnitt mit dem Schwerpunkt Architektur aus dem Wirken von WChUTEMAS. Hier unterrichteten Künstler und Architekten wie Wassily Kandinsky, Wladimir Tatlin oder Alexander Wesnin. www.berlinerfestspiele.de
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3 Preisgekrönt Die neue Kollektion des Schweizer Möbelspezialisten Artanova wurde von der deutschen Designerin Gabriela Raible entworfen. Das anmutige und hochwertig verarbeitete Sofa «Zelos» darf sich bereits mit Preisen schmücken. Es erhielt den German Design Award 2015 in der Kategorie Excellent Product Design. www.artanova.ch
Atrium im März/April 2015 — Auslese
Fotos: Fabrizia Parisi (1); Staatliches Schtschussew Museum für Architektur Moskau (1)
Guter Atem: Michał Pośpiech aus Polen erhielt für «Urban Cones» den 3. Platz.
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AUSLESE Lehranstalt: Die «Primary School» in Gando, Burkina Faso, wurde 2001 erbaut.
Blickfang
AGENDA
Diébédo Francis Kéré
‹ März ›
Schelling Architekturpreise 2014 Seit mehr als zwei Jahrzehnten verleiht die Schelling Architekturstiftung, die 1992 von Trude Schelling-Karrer (1919–2009) zusammen mit Heinrich Klotz (1935–1999) gegründet wurde, im Zweijahresrhythmus Preise für Architektur und Architekturtheorie. Die Schelling Architekturpreise setzen sich aber, im Gegensatz zu vielen anderen Architekturpreisen, mit der Frage des Inhaltes und nicht des Stils auseinander. Auch in diesem Jahr hat sich das Wahlkuratorium auf ein Thema verständigt: «indigenous ingenuity – direkt vor Ort». Im Bereich Architekturtheorie wurde der finnische Architekt und Architekturtheoretiker Juhani Pallasmaa für sein baukulturelles Lebenswerk ausgezeichnet. Insbesondere wird gewürdigt, mit welcher Leidenschaft er
die phänomenologische Annäherung an Architektur erkundet und vorantreibt. In der Kategorie Architektur gewann Diébédo Francis Kéré, der sich für die Verbesserung der Lebensverhältnisse seiner Mitmenschen in Gando, Burkina Faso, einsetzt. Mit seiner ethischen Haltung und ansprechender wie angemessener architektonischer Gestaltung, die auch landschaftsgestalterische wie ökologische Überlegungen miteinbezieht, ist es Kéré gelungen, international auf die Notwendigkeit der schulischen Ausbildung auch in entlegenen Regionen der Welt aufmerksam zu machen. Seine Arbeit findet international starken Zuspruch, sodass er mittlerweile auch in anderen Teilen der Welt praktiziert. FQ www.schelling-architekturpreis.org
05.03.2015 – 07.03.2015 Turn On, Wien www.turn-on.at 07.03.2015 – 15.03.2015 Wohnen & Interieur, Wien www.blickfang.com 09.03.2015 – 12.03.2015 SHK Essen www.shkessen.de 10.03.2015 – 14.03.2015 ISH, Frankfurt ish.messefrankfurt.com 18.03.2015 – 21.03.2015 MADE Expo, Mailand www.madeexpo.it 19.03.2015 – 26.03.2015 Baselworld www.baselworld.com 20.03.2015– 22.03.2015 Blickfang, Stuttgart www.blickfang.com ‹ April › 05.04.2015 – 08.04.2015 IFH Intherm, Nürnberg www.ifh-intherm.de 10.04.2015 – 12.04.2015 Haus, Holz, Energie, Stuttgart www.messe-sauber.eu
Gesundheit: Das «Health Clinic of the Opera Village» in Laongo, Burkina Faso. Unter einem Dach: Auch für die Lehrer ist im «Teacher’s Housing» in Gando, Burkina Faso, gesorgt.
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14.04.2015 – 19.04.2015 Salone Internazionale del Mobile, Mailand www.cosmit.it 24.04.2015 – 26.04.2015 Blickfang Basel www.blickfang.com
Atrium im März/April 2015 — Auslese
Fotos: Erik Jan Ouwerkerk, Schelling Architekturstiftung (3); Andreas Gehrke, Noshe (1)
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Für Kunstkenner ein Genuss Pablo Picasso (1881–1973) zählt zu den bedeutendsten und produktivsten Künstlern der Moderne. Die verschiedenen Schaffensperioden spiegeln die Vielfältigkeit seiner Werke wider. Es entstanden unter anderem Selbstportraits, Landschaften und Stillleben, Figuren- und Aktbilder.
PABLO PICASSO DAS ATELIER, 1955
PABLO PICASSO MARGOT, 1901
PABLO PICASSO, MUTTER MIT KIND (GAUKLER), 1905
Bildformat: 44,8 x 66,8 cm Blattformat: 60 x 80 cm 6-Farben-Kunstdruck im frequenzmodulierten Druckverfahren auf 270g Rives-Bütten Limitierte Auflage: 1.000 Exemplare © Sammlung Rosengart, Luzern © Succession Picasso, Paris 2011 Preis ungerahmt: EUR 128.–
Bildformat: 51,8 x 62,8 cm Blattformat: 60 x 80 cm 6-Farben-Kunstdruck im frequenzmodulierten Druckverfahren auf 270g Rives-Bütten Limitierte Auflage: 1.000 Exemplare © Museu Picasso of Barcelona © Succession Picasso, Paris 2011 Preis ungerahmt: EUR 128.–
Bildformat: 49,9 x 64,8 cm Blattformat: 60 x 80 cm 6-Farben-Kunstdruck im frequenzmodulierten Druckverfahren auf 270g Rives-Bütten Limitierte Auflage: 1.000 Exemplare © Foto Staatsgalerie Stuttgart © Succession Picasso, Paris 2011 Preis ungerahmt: EUR 128.–
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DESIGN Totale: Hayon entwickelte für das Zimmer 506 Möbel, Accessoires und arrangierte ebenfalls Farben und Textilien.
Room 606 – The SAS House and the Work of Arne Jacobsen, Michael Sheridan, ISBN: 07148-4289-3
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Der Spanier: Jaime Hayon arbeitet seit sechs Jahren mit dem Möbelhersteller Fritz Hansen zusammen. (Sessel: Ro) Atrium im März/April 2015 — Design
Teppichetage mit neuem Esprit
50 Jahre später: Den Stuhl «Drop Chair» von Arne Jacobsen gibt es in einer Reedition jetzt erstmals öffentlich zu kaufen.
Das legendäre Zimmer 606 im SAS Hotel Kopenhagen ist ein Arne-JacobsenKlassiker. Es bekam nun mit dem Zimmer 506 von Jaime Hayon einen jüngeren Bruder. Redaktion: Antje Herrmann
Fotos: Henning Hjorth
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er Spanier Jaime Hayon gestaltete kürzlich in Zusammenarbeit mit dem Möbelhersteller Fritz Hansen eines der Zimmer des legendären Royal Hotel Kopenhagen – besser bekannt als «das SAS». Das Hotel gilt als legendär, weil es für Kenner ein Artefakt jener Zeit ist, die uns den angesagten Nordic Style vererbt hat, und weil es das SAS eigentlich nicht mehr gibt. Das Royal Hotel, ein Gigant der frühen 60er, steht zwar an Ort und Stelle, doch alle Gästezimmer und anderen Räumlichkeiten wurden über die Jahrzehnte umgestaltet und verändert. Ein normaler Prozess, denn die Bedeutung des Gesamtwerkes SAS, das komplett aus der Feder von Architekturund Designikone Arne Jacobsen stammte, war nicht abzusehen oder wurde schlichtweg verkannt. Ein Jammer? Ja, ein bisschen. Einzig das Zimmer 606 blieb als Original erhalten. Als ein «echter Jacobsen» nährt es den Mythos und veranlasste den amerikanischen Autor Michael Sheridan zu einer 270-seitigen Hommage an den Architekten und sein Werk (siehe Buch links). Und dann kam Jaime! Jaime Hayon, der kreative Wirbelwind vom Mittelmeer, gestaltete Zimmer 506 als Pendant zum 606. Wie Jacobsens bildet nun auch Hayons Mobiliar ein Gesamtwerk. Nicht nur Bett, Stuhl und Tisch, son-
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dern auch Leuchten, Textilien und Accessoires wurden von ihm gestaltet. Altmeister und Shootingstar verbindet die Passion für Handwerk, Material und ästhetische Qualität. Und dass ausgerechnet Hayon mit seiner sprühend spielerischen Art der rigorosen Geradlinigkeit des Skandinaviers gegenübergestellt wurde, verwirrt nur für einen Augenblick. Es liegt auf der Hand: Beide Designer verbindet eine Affinität zu organischen Formen, und so fungiert die Wiederentdeckung und Reedition des Stuhles «Drop Chair» als Link zwischen 50 vergangenen Jahren. Der schlichte, aber trotzdem eigenwillige Entwurf Arne Jacobsens (Bild rechts oben) ist ein Zeitgenosse von «Swan» und «Egg», die zu Ikonen wurden. «Drop», ursprünglich nur für das SAS produziert und nicht öffentlich zu erwerben, landete im Zuge der Umgestaltungsambitionen in der Abstellkammer. Nun ist «Drop» wieder da und Hayon nimmt ihn in sein Konzept für Zimmer 506 auf wie einen verlorenen Sohn. Welcome home! Hayons Gestaltung hat viel Esprit und auch wenn es nur ein Zimmer ist, verscheucht der Spanier mit ihm einiges an Nostalgie aus dem Hochhaus an der Hammerichsgade. Ein Kunstgriff der Auftraggeber! www.radissonblu.com/royalhotel-copenhagen www.hayonstudio.com www.fritzhansen.com
Verwandt: Jacobsens Verständnis von Formen verträgt sich perfekt mit denen à la Hayon.
DESIGN Zeitgemäss: Die neu gestaltete Lobby des Swissôtels in Zürich lebt von unterschiedlichen Referenzen.
Globales Alpenfeeling : Die Tapeten wurden von der Textilmanufaktur Jakob Schlaepfer für das Swissôtel in Genf entworfen.
Modernes Lokalkolorit: Die Uniformen für das Personal wurden von der Schweizer Designerin Ida Gut und dem Goldschmied Sebastian Fässler entworfen.
Swissness neu definiert Das Designkonzept der internationalen Marke SWISSÔTEL vereint Tradition und Moderne. Redaktion: Susanna Koeberle
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ie Lobby ist die Visitenkarte und das Herz eines Hotels. Das hat auch die Marke Swissôtel erkannt und diese kürzlich in ihrem Zürcher Sitz neu gestaltet. Dabei wird das «Swiss», das die Kette in ihrem Namen trägt, zum Ausgangspunkt eines modernen Designkonzepts. Allerdings werden keine Klischees bedient: das Schweizer Lokalkolorit wird auf dezente Art und Weise gepflegt und einer zeitgemässen Interpretation unterzogen. Funktionalität und Gemütlichkeit halten sich dabei die Waage. Die Lobby wurde in unterschiedliche Zo-
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nen gegliedert, die zum Verweilen einladen oder auch für Meetings genutzt werden können. In den Sitzoasen kann das Hotelpersonal auch auf persönliche Wünsche der Gäste eingehen. Das Interieur soll zentrale Werte des Etablissements anschaulich vermitteln. Dazu gehören der Einsatz moderner Technologien, die – gepaart mit Handwerk – auch den lokalen Charme nicht zu kurz kommen lassen: Bestes Beispiel dafür ist die SchneeflockenInstallation an der Decke. Sie stammt vom Architekten und Designer Oskar Zieta (in Zusammenarbeit mit der ETH) und kontrastiert mit den Empfangstheken aus Arvenholz mit den für die Marke Swissôtel charakteristischen «Swiss-Circles». Auch das Swissôtel Métropole in Genf zelebriert die Kombination von Swissness und Globalität. Die Schweizer Textilmanufaktur Jakob Schlaepfer (die mit ihren Kreationen einen internationalen Ruf geniesst) hat speziell für die «Signature Rooms» eine Tapete entworfen. Das darauf abgebildete Blumenmeer kann mit alpinen Wiesen assoziiert werden, strahlt aber zugleich moderne Eleganz aus. Lilian Roten, Vice President Brand, ist für die Innovationen im Bereich Design sowie für Themen der Umwelt und Gesundheit zuständig. «Was wir auf keinen Fall wollen, ist Anonymität. Das Design darf ruhig auch mal polarisieren», meint sie. Die gewagte Strategie scheint aufzugehen. www.swissotel.com Atrium im März/April 2015 — Design
HORIZONTALE TRIFFT VERTIKALE
P ‘7350 Lassen Sie sich faszinieren von einer Küche, die für das steht, was Poggenpohl und das Porsche Design Studio seit vielen Jahren ausmacht: die Konzentration auf die gesamtheitliche Linie.
Poggenpohl Möbelwerke GmbH Poggenpohlstr. 1 D-32051 Herford Fon +49 (0) 5221 / 381-0 Fax +49 (0) 5221 / 381-321 info@poggenpohl.com www.poggenpohl.com ü
DESIGN Nicht zu weit gereist: Markus und Daniel Freitag in einem französischen Leinfeld.
Gesund & kräftig Die Gebrüder FREITAG zeigen mit der neuen Textilie F-abric, wie nah sich Mensch und Material stehen können. Redaktion: Antje Herrmann
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or 20 Jahren brachten die Gebrüder Freitag Taschen auf den Markt, die zu Ikonen wurden. Sie waren cool und ihre Schnittigkeit war zeitgemäss. Doch es war nicht die Form, die die Welt aus den Angeln hob, sondern es war das Material, das hunderttausendfach für AhaMomente sorgte – gebrauchte Lkw-Planen, Veloschläuche und Autogurte. Das jüngste Projekt der Freitags nennt sich F-abric, eine Textil-Neukreation die einmal mehr ihrer Zeit voraus ist. Ursprünglich suchten die Brüder nach Arbeitskleidern für ihre Mitarbeiter, und zwar aus einem konsequent nachhaltig produzierten Material, das auch robust genug ist, während grober Arbeit mithalten zu können. Gesund und kräftig eben. Gesund heisst im Falle einer Textilie,
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dass der Einsatz von Chemikalien sowohl im Anbau der Rohstoffe als auch in der Weiterverarbeitung so gering wie möglich gehalten wird. Gesund heisst für das Label Freitag ausserdem, Bauern, Webern, Näherinnen, allen, die am Prozess beteiligt sind, fair und respektvoll als Partner gegenüberzustehen. F-abric ist das Ergebnis einer fünf Jahre dauernden Forschungs- und Entwicklungsarbeit – ein Stoff aus Hanf, Leinen und Modal, auf europäischem Boden gewachsen und verarbeitet. Die überschaubare Kollektion beinhaltet Hose, Jupe, T-Shirt, Rucksack. «Das ist keine Mode, das sind Kleider», sagen die FreitagBrüder und bleiben dabei, eher Materialisten als Formalisten zu sein. www.freitag.com
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Hart im Nehmen: Die «E550 Workpants» gehört ab jetzt zur Ausstattung der Freitag-Belegschaft.
Atrium im März/April 2015 — Design
Fotos: Oliver Nanzig (2), Lukas Wassmann, Pascal Grob (2)
In Zukunft und ab jetzt: Kleider gehören nicht in den Müll, sondern auf den Kompost.
Tragwerk: Das Tragesystem des «F799 Concept Bag» aus rezyklierten Lkw-Planen ist ohne Hilfsmittel abtrennbar.
Ladylike: Der «Workdress E170» ist ein Mix aus Midi-Skirt und Latzhose.
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ARCHITEKTUR
Auffallend: Durch den nach hinten verjüngten Kirchenraum und den verglasten Eingangsbereich wird die Empore in Szene gesetzt.
Eine hölzerne Inszenierung SAUERBRUCH HUTTON haben in Köln eine neue
Kirche gebaut, die durch ihren zurückhaltenden Charme besticht. Redaktion: Franziska Quandt
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5 Farbspiel: Mit Licht und Farben wurde die Rückwand des Kirchenraums inszeniert.
Glockenturm Windfang Foyer mit Treppe zur Empore Hauptschiff Altar Orgel Kapelle Columbarium
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Integration: Die noch kahlen Baumstämme und die Holzfassade haben fast die gleiche Farbe.
Fotos: Annette Kisling (2), Margot Gottschling (3)
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ie oft baut ein Architekt eine Kirche? Die Zeit der grossen und beeindruckenden Kirchenbauwerke ist lange vorbei, und schrumpfende Gemeinden zwingen die Kirche dazu, sich über Nachnutzungen ihrer Gotteshäuser Gedanken zu machen. Aber manches Mal birgt diese Neuorientierung auch Chancen. So erhielten Sauerbruch Hutton die Möglichkeit, durch eine Zusammenlegung der Gemeinden Köln-Flittard und Köln-Stammheim zur Brückenschlag-Gemeinde ein neues Gotteshaus zu bauen. Der Glockenturm markiert den Eingang zum Kirchenareal. Vor dem Gebäude liegt ein Rasenplatz, der von ausgewachsenen Bäumen gesäumt wird. Hier integriert sich der Bau aus finnischer Lärche wunderbar. Das Innere erstrahlt in hellem Holz, und man fragt sich kurz, wo ist die Farbe, die wir vom Büro Sauerbruch Hutton gewöhnt sind? Doch dann erblickt man im Hauptschiff, hinter dem Altar, die Wand aus farbigen Holzstiften. Diese reicht vom Boden bis unter die Decke und versteckt dahinter die Kirchenorgel. Von unten nach oben werden die Farbstäbe heller und werden zusätzlich durch Deckenlichter bestrahlt. So entsteht eine «erleuchtete» Inszenierung des Altarraums. Diese Deckenlichter und der verglaste Eingangsbereich, vor dem die abgetreppte Empore liegt, sind die einzigen Quellen für Tageslicht. Nichtsdestotrotz
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wirkt der Gebetsraum warm und hell. Der Grundriss des Gebäudes ist quadratisch. Darin integriert liegt der Gottesraum mit einer an eine klassische Basilika angelehnten Form. Das Hauptschiff, an dessen Ende sich der Altar befindet und rechts und links davon die Seitenschiffe. Diese lassen sich jedoch durch Faltwände vom Hauptraum trennen und dienen so als Mehrzweckräume auch für andere Nutzungen. Auch das Hauptschiff lässt sich dank der losen Bestuhlung multifunktional nutzen. Es können Kirchenfeste gefeiert, Vor-
Hört, hört!: Der hölzerne Glockenturm markiert den Eingang zum Kirchengelände.
träge gehalten und Konzerte gegeben werden. Eine multifunktionale Nutzung ist in Zeiten schrumpfender Mitgliederzahlen sinnvoll. So können nicht nur die Unterhaltskosten gedeckt werden, sondern die Gemeinde kann sich stärker der Bevölkerung öffnen, und die Menschen, egal ob religiös oder nicht, können gemeinsam von dem neuen Bau profitieren. Immanuel-Kirche Bonhoefferstrasse 10, 51061 Köln www.sauerbruchhutton.de
Formensprache: Die Treppen und Wandtafeln aus finnischer Fichte wirken wie eine Skulptur.
REISEN Salon: Die Sitzmöbel sind von Wittmann. Der Sessel von Friedrich Kiesler (im Bild) ist eine limitierte Edition für das Hotel.
Bäder ohne Schnickschnack: Elegante Kombination von Marmor und Holz.
Wien Österreichs Hauptstadt pflegt ihre Geschichte und erfindet sich dabei neu. Zwei neue Hotels zeigen es vor. Redaktion: Susanna Koeberle
Oft dient ein Hotelzimmer lediglich zum Schlafen – und dieser Zweck definiert in der Regel auch die Einrichtung der Räumlichkeiten. Wenn man Glück hat, steht ausser dem Bett irgendwo so etwas wie ein Tischchen mit Stuhl. Im Zuge eines allgemeinen CocooningTrends mausert sich aber manches Hotel zu
einem temporären Zuhause. Eine Wie-daheim-Atmosphäre verströmt auch das im Herbst 2013 eröffnete Hotel The Guesthouse im Zentrum Wiens. Wobei der Name des Etablissements Programm ist. Sogar für das Bewirten und Empfangen eigener Gäste im Hotelzimmer ist vorgesorgt. Die 39 Räume sind
Gasthaus: In der hoteleigenen Brasserie sind auch auswärtige Gäste willkommen. Saisonale und lokale Lebensmittel prägen die Küche.
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grosszügig geschnitten und besitzen alle einen salonartigen Bereich mitsamt Sofa und Sessel (wunderschöne Stücke des traditionsreichen Möbelherstellers Wittmann), zudem sind Getränke (auch alkoholische) im Zimmerpreis inbegriffen. Sogar die Fenster bieten mit ihren Nischen eine Sitzgelegenheit, von der aus man auf die Albertina und die Oper sieht. Das Interieur stammt vom britischen Designbüro Sir Terence Conran und Conran & Partners; es kombiniert klassische Formen mit sorgfältig ausgewählten edlen Materialien. Die Mischung von wienerischer Gemütlichkeit und internationalem Flair ist perfekt gelungen. Details wie Messingobjekte von Carl Auböck und handgeschöpfte Seifen von Wolfgang Lederhaas betonen die Verbundenheit mit dem lokalen Handwerk, ein Umstand, der dem General Manager Manfred Stallmajer besonders am Herzen liegt. The Guesthouse Vienna, Führichgasse 10 AT-1010 Wien, www.theguesthouse.at Atrium im März/April 2015 — Reisen
Fotos: Andreas Scheiblecker (3)
The Guesthouse Vienna
Wundersame Wandlung: Für den Umbau und Innnenausbau arbeitete man eng mit dem Denkmalamt zusammen.
Park Hyatt Vienna Historisch: Das denkmalgeschützte Bankgebäude von 1915 wurde umsichtig saniert und restauriert.
Wie fühlt es sich an, in Gold zu schwimmen? Das können Gäste des im Juni 2014 eröffneten neuen Juwels von Wiens Goldenem Quartier – das Park Hyatt Vienna – herausfinden. Der Pool im hoteleigenen Arany Spa befindet sich nämlich im Safe des ehemaligen Bankgebäudes von 1915. Die 143 luxuriös ausgestatteten Zimmer im Art Déco Stil strahlen hingegen diskrete Eleganz aus und sind dennoch mit allen möglichen Extras bestückt. Das 100-jährige denkmalgeschützte Gebäude wurde fachgerecht saniert und restauriert. Gerade in der Empfangshalle oder im Restaurant «The Bank» (dem ehemaligen
Kassensaal) spürt man die besondere Geschichte der Räumlichkeit noch. Das Restaurant steht auch für das Wiener Publikum offen. Ein Besuch empfiehlt sich nicht nur wegen der spektakulären Architektur, sondern auch wegen der Kochkünste des österreichischen Küchenchefs Stefan Resch, der auf traditionelle österreichische Qualität und regionale Authentizität setzt. In der offenen Showküche kann man den talentierten Köchen über die Schultern schauen. Ein altes Haus, das in neuem Glanz erstrahlt. Park Hyatt Vienna, Am Hof 2, AT-1010 Wien www.vienna.park.hyatt.com
Spektakulär: Das Restaurant The Bank ist auch für das Wiener Publikum offen. Diskreter Luxus: Die farblich ruhig gehaltenen Zimmer besitzen Art Déco Charme. ü
BÜCHER Traumvilla: In einer Diskussion über architektonische Könnerschaft, formale Virtuosität und Qualität in der Umsetzung sollten persönliche Vorlieben nicht an erster Stelle stehen.
Das Buch als Klassiker per se ist Archiv, Erzähler und Inspiration. Wir zeigen Ihnen Bücher, die Sie begleiten beim Sinnieren über das, was vergehen und was bleiben wird.
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DIE VILLA HEUTE – BAUKULTUR UND LEBENSART
Die klassische Wohnform hat den Nimbus von Eleganz, Lebensart und Tradition. Redaktion: Antje Herrmann
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er Autor und Gründer der gleichnamigen Stiftung Holger Reiners beschreibt den Bautypus Villa als ein Abbild eines wirtschaftlichen Optimismus und Ausdruck für baukulturelle Kontinuität. Damit meint er nicht zuletzt, dass eine zeitgenössische Villa noch immer den Charakter der antiken Bedeutung in sich trägt, nämlich einer, die «das Verständnis biografischer – und finanzieller – Grösse deutlich machen sollte: die Villa als Pathosformel der eigenen gesellschaftlichen Bedeutung». 25 ausgezeichnete Beispiele des Architektur-
preises der Reiners-Stiftung werden im Buch versammelt – Ergebnisse eines Wettbewerbs, bei dem es um eine architektonische Anspruchshaltung geht, die nach zeitgenössischen Verwirklichungen sucht und Fragen stellt: «Was ist eine Villa heute noch? Was kann, was sollte sie sein, damit aus einem Auslaufmodell wieder ein zeitgenössisches, vorbildlich elitäres Architektursynonym wird?» Die 25 Neubauten werden anhand hervorragender Fotografien, Pläne und Texte präsentiert. Holger Reiners, DVA, 272 Seiten, 336 farbige Abbildungen, 137 SW-Abbildungen € 69,99 Atrium im März/April 2015 — Bücher
Häuser des Jahres
Einfach entspannt wohnen
Alp Olaf Unverzart nimmt die Mühsal eines Aufstiegs mit einer analogen Grossformatkamera auf sich, um neben der überwältigenden Schönheit der Alpen-Landschaft auch Veränderungen durch Klimawandel und stetig zunehmenden Tourismus zu dokumentieren. Er zeigt mit seinen Fotos die fragile Balance zwischen der zeitlosen Erhabenheit der alpinen Gipfel und den von Menschen verursachten Eingriffen und Zerstörungen dieser Landschaft. Tom Dauer, Sophia Greiff, Fotos von Olaf Unverzart, Prestel Verlag, 192 Seiten, 90 farbige Abb., € 45,–
Die Serie «Protagonisten der Schweizer Wohnkultur» präsentiert aktuell einen weiteren verborgenen Schatz der Schweizer Designgeschichte: Klaus Vogt. Der Architekt und Designer erlangte seine Bedeutung in den 60er und 70ern als Wegbereiter neuer Wohn- und Siedlungsformen. Design+Design (Hrsg.), Niggli Verlag, 144 Seiten, 140 Abbildungen, € 29,99
Äpfel, Quitten & Maronen
Masters & their Pieces
Wie Ästhetik, Material und Konstruktion zu einer intelligenten und authentischen Einheit verschmelzen, demonstrieren die im Buch versammelten fünfzig besten «Häuser des Jahres». Der gleichnamige Wettbewerb, durchgeführt vom Callwey Verlag und dem Deutschen Architekturmuseum, sucht nach zeitgemässen Antworten auf die Bauaufgabe Einfamilienhaus im deutschsprachigen Raum.
Was macht ein Möbel zu einem Klassiker? Welche Designs sind zeitlos respektive immer zeitgemäss? Die Autorin versammelt in diesem Band Meilensteine des Möbeldesigns von den 20er-Jahren bis zum 21. Jahrhundert – ein Almanach von Marcel Breuer über Dieter Rams bis zu Stefan Diez. Es wird all jene begeistern, die wie die Meister selber ästhetische Qualität und Funktionalität schätzen. Manuela Roth, Braun Publishing, 335 Seiten, 895 farbige Abbildungen, engl. Sprache, € 49,90
U. Poschardt, W. Bachmann, Callwey, 272 Seiten, zahlreiche Farbfotos und Pläne, € 59,95
CATTELAN ITALIA
Craft-Bier Craft Beer – das ist handwerklich gebrautes Bier. Was vor über 30 Jahren in den USA mit vielen kleinen Hobbybrauereien startete, hat bis heute rund um die Welt von Südafrika bis Europa viele Anhänger gefunden. In diesem Buch erfahren Bier-Fans die Geschichten hinter den Sudkesseln, von der historischen Entstehung und ihren regionalen Besonderheiten bis hin zu aktuellen Entwicklungen. Ein Glossar und Rezepte komplettieren den süffigen Band. S. Kopp, R. Klanten, S. Ehmann; Gestalten, 256 Seiten, € 35,–
Wenn das Jahr jung ist, haben noch immer verschiedene Winterobstsorten Saison – Äpfel, Birnen, andere heimische oder auch exotische Früchte. Gerichte, die frisches Obst enthalten, tun einfach gut, und Kalbfleisch mit Quitten und Trauben, Esskastaniensuppe oder Ente mit Orangensauce enthalten viele Vitamine und frischen Geschmack gegen Laufnasen und schlechte Laune. Bérengère Abraham, Thorbecke Verlag, 72 Seiten, zahlreiche Farbfotos, € 12,99
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Regal des Monats Das Regalsystem «Airport» ist kein Flugobjekt, wohl aber ein luftiges Wesen. Schlichte Stangen in Schwarz, Graphit oder Weiss dienen als Trägermasten, die an Decke und Boden montiert werden können. Inklusive der daran befestigten Ablageborde wird – je nach Bestückung – aus einem simplen Regal ein Raumteiler, ein Paravant oder gar eine kunstvolle Skulptur. In einer minim anderen Version können die Träger einfach und herkömmlicherweise an die Wand montiert werden. Die Ablageborde in verschiedenen Längen sind in diversen Holztönen oder weiss lackiert erhältlich. www.cattelanitalia.com
Erstling Die Architektur von Jacques Labro prägt den französischen Wintersportort Avoriaz. Fotos: Gaelle Le Boulicaut, Text: Jeremy Callaghan, Redaktion & Übersetzung: Susanna Koeberle
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«Le Premier»: Der Entwurf des damals jungen Jacques Labro war eines der ersten Häuser in Avoriaz.
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Unverändert: Der Wintersportort Avoriaz besitzt noch den Charme der 60er-Jahre («Butterfly Chair» von Juan Kurchan and Jorge Ferrari Hardoy).
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Sixties-Look: Die Einrichtung entstand in Zusammenarbeit mit Bea Mombaers (Sofa «Togo» von Michel Ducaroy für Ligne Roset, Leuchte «Parentesi» von Achille Castiglioni).
Labros Architektur ist geprägt durch Ecken und Schrägen und inspiriert durch unregelmässige Felsumrisse.
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Neu interpretiert: Das dunkle Holz des Treppenhauses wurde auch für die Decken des restlichen Chalets übernommen. Das Bullauge kam nachträglich dazu.
destination wurde, verschiedene grössere Bauten sowie einige Chalets. Labros Bauten besitzen an Felsen erinnernde Formen, sie sind inspiriert durch die unregelmässigen Umrisse der Berge. So gleicht denn die Fortbewegungsform in dem auf verschiedenen Ebenen angelegten Haus derjenigen des Bergsteigens. Zurück zum Ursprung
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rst die Arbeit, dann die Belohnung» meint Marie Querton, Mitbesitzerin und Initiatorin der Renovierung dieses alpinen Bijoux und eines der ersten Häuser in Avoriaz. Wenn sie mit ihrer Familie (4 Kinder!) im Wintersportort ankommt, wird als Erstes das Auto auf dem Parkplatz gelassen – die Ortschaft ist sieben Monate im Jahr autofrei. Dann kann das Abenteuer beginnen. Alle schultern ihre Rucksäcke und steigen schwer bepackt in die Seilbahn. Oben angelangt, muss die ganze Truppe noch ein beträchtliches Stück zu Fuss zurücklegen, bevor sie endlich ihr Feriendomizil erreicht. «Eine nicht ganz unproblematische Aktion», kommentiert Marie. Sie
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und ihr Mann kauften das Chalet im Jahr 2007, nachdem sie verschiedene Male dort gewesen waren und sich überzeugen konnten, dass das Haus perfekt für sie war. «Wir haben uns in den besonderen Reiz dieses Ortes verliebt. Die Stimmung ist im Gegensatz zu anderen Skiorten sehr entspannt hier. Das entspricht uns, denn wir lieben die Natur und gehen gerne im Schnee spazieren. Die Warteschlangen und Autos von Orten wie Megève sind einfach nicht unser Stil», erzählt sie. Der Ort hat sich seit den 60er-Jahren nicht gross verändert und hat beinahe etwas Hippiehaftes. Avoriaz ist eine der wenigen autofreien Ortschaften in Europa. Das Haus ist ein Werk des französischen Architekten Jacques Labro. Dieser entwarf in den 60er-Jahren, als Avoriaz zur Wintersport-
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Gleich nach dem Kauf kontaktierte Marie den Architekten Labro. «Ich sprach am Telefon mit ihm. Er erinnerte sich sehr gut an das Chalet. Vor dem Bau des Hauses habe er gleich unterhalb einen grösseren Wohnungsblock gebaut, dann sei das Hotel gefolgt. Er beschrieb unser Haus als ‹Le Premier›, woher auch der Name des Chalets kommt», erzählt Marie. Für den Umbau beauftragte sie die belgische Architektin (und Kindheitsfreundin) Caroline Notté, die auch regelmässig mit bekannten Grössen der dortigen Architekturszene wie Lionel Jadot oder Marc Corbiau zusammenarbeitet. Marie suchte nach einem Architekten, der schnell reagieren konnte, denn es standen für die Renovierung nur wenige Monate zur Verfügung. Das Haus hatten sie im September erworben und ab Mitte Dezember ist der Zugang mit dem Auto nicht mehr möglich; zudem schneit es auf 1850 Metern früh. «Der Bauherrin war wichtig, dass der originale Stil des Chalets respektiert würde», berichtet Notté. Ihr gefiel die Handschrift von Labros Bauten, die kraftvoll und diskret zugleich sind. «Die Öffnungen sind vor allem Atrium im März/April 2015 — Frankreich
Nachempfunden: Die massgefertigten Möbel in der Küche lehnen sich an die organischen Formen von Labros Architektur an (Leuchte von Serge Mouille).
«Kein Raum ist rechteckig, und keiner gleicht dem anderen. Genau das ist die Schönheit von Labros Architektur.» MARIE QUERTON, MITBESITZERIN DES CHALETS
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Master Room: Die Betten sind massgefertigt und wurden mit Schubladen versehen (Vorhangstoff von Kvadrat).
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Kokonartig: Auch im unteren Schlafzimmer wurden die Einbaumöbel entsprechend Labros Stil massgefertigt.
von innen heraus spannend, es sind halt nicht die riesigen Fenster, wie man sie heute oft sieht. Auch die Volumen im Innern sind aussergewöhnlich und sehr detailreich gestaltet. Labros Arbeit kann diesbezüglich als mutig und avantgardistisch bezeichnet werden», stellt die Architektin fest. Die ursprünglichen, sparsamen Linien von Labros Entwurf waren in den 40 Jahren seit seiner Entstehung durch patchworkartige Renovierungen überlagert worden. «Man wollte damals das Haus optimieren. Wir wollten zur archaischen Einfachheit der Räume zurück, die auch Labros Stil ausmacht. Leider hatte man vieles mit mehreren Schichten Kiefernholz überzogen, das Ganze wirkte ziemlich bedrückend und überladen. Die Idee war, die Formen, die unverändert geblieben waren, neu zu betonen, den Geist der 60erJahre wieder zum Vorschein zu bringen», erklärt Caroline Notté. Authentizität vor Komfort
Porträtfoto: Yves Ullens (1)
Die Architektin fasst ihre Arbeit folgendermassen zusammen. «Wir haben alle Einbauten entfernt und wieder von vorne begonnen.» Und Marie fügt hinzu: «Wir haben das Haus ausgehöhlt, den ganzen Innenausbau herausgenommen. Strukturell haben wir nichts geändert. Nur ein kleines Bad im Erdgeschoss wurde in einen Skiraum verwandelt». Notté und die Bauherrin waren sich einig, dass die Gestaltung mit neuen Materialien einen cha-
Wie bei einem Boot wurde jede Ecke ausgenutzt und Labros Stil entsprechend neue Details angebracht. ü
rakteristischen Sixties-Look haben sollte. Und dass alles in nur vier Monaten fertig gestellt werden musste. «Wir haben quasi Tag und Nacht gearbeitet», gesteht Notté, «aber wir hatten ein wunderbares Team. Jeder Eingriff entstand aus grossem Respekt gegenüber Labros anfänglichem Entwurf», erklärt sie. Das sei eine grosse Herausforderung gewesen, schliesslich ging es auch darum, ein Interieur zu schaffen, das zugleich zeitlos wirken sollte. Die Materialien wurden mit grosser Sorgfalt ausgewählt, nichts dem Zufall überlassen. Wie bei einem Boot unterzog die Architektin jede Ecke einer gründlichen Prüfung und erwog jedes Detail. Im Treppenhaus wurden Bullaugen angebracht, um den Einfall von natürlichem Licht zu begünstigen. Obwohl dieses Element nicht von Anfang an existierte, ist es ein typisches Merkmal von Labros Architektur. Auch das dunkle Holz des Treppenhauses wurde übernommen und für die restlichen Decken des Chalets verwendet. «Das Haus ist zwar nicht sehr gross, aber wir lieben es. Kein Raum ist rechteckig, und keiner gleicht dem anderen, aber genau das ist die Schönheit von Jacques Labros Architektur. Kein Sternehotel, aber authentisch», bekräftigt die Besitzerin begeistert. ——
CAROLINE NOTTÉ Notté arbeitet als Architektin, Innenarchitektin und Fotografin. «Nicht zu viel, nicht zu wenig. Ich habe keinen Stil, sondern Stile. Mich interessieren keine fixen Kodes, sondern das Kreieren von Atmosphären, die gemütlich, elegant und spielerisch zugleich sind», beschreibt sie mit eigenen Worten ihre Arbeit. Edle Materialien und massgefertigte Elemente sind für sie wichtig, ebenso das Mischen von Stilen und Epochen. www.carolinenotte.com
Stilwerk: Büchergestell von Charlotte Pérriand, graue Wand und Sessel von Jean Prouvé.
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Atrium im März/April 2015 — Brüssel
Stiller Sammler: JeanFrancois Declercq in einem Prouvé-Sessel in seinem Haus in Brüssel, das zugleich als Showroom und Galerie fungiert.
In ständigem Wandel Der Kunstsammlers Jean-Francois Declercq lebt in Brüssel inmitten von Klassikern aus den Dreissigerjahren und erzählt, wieso er kein Problem hätte, seine gesamte Sammlung zu verkaufen. Text und Redaktion: Carina Iten, Fotos: Serge Anton / Living Inside
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«Andere bleiben bei schönen Autos stehen. Ich bei schönen Möbeln und Design.» JEAN-FRANCOIS DECLERCQ
Harmonisch arrangiert: Büchergestell von Charlotte Pérriand, Leuchte von Serge Mouille.
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Atrium im März/April 2015 — Brüssel
Kraftvoll: Stuhl von Pierre Jeanneret, Leuchte von Serge Mouille.
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as für andere Menschen Oldtimer und teure Autos sind, sind für Jean-Francois Declercq Designklassiker aus den Dreissigerjahren. «Ich war schon immer fasziniert davon und musste bei schönen Möbeln vor jedem Schaufenster oder Geschäft stehen bleiben», erzählt der Kunstsammler. Heute schmücken weit über neunzig Kunstgegenstände und Designklassiker sein Haus in Brüssel. Ein Rundgang kommt einer Entdeckungsreise gleich. Die fein arrangierten Objekte, Möbel und Gegenstände verschmelzen zu einem harmonischen Ensemble, das durch ihre unaufdringliche Präsenz glänzt. Und doch integriert sich dieser Fundus so selbstverständlich und natürlich in seinen Lebensraum,
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als wäre er eigens dafür erschaffen worden. Die Passion für Klassiker begleitet JeanFrancois Declercq bereits seit seinen frühsten Jugendjahren. Eine Passion – besonders für Charlotte Pérriand, Jean Prouvé sowie Le Corbusier oder Pierre Jeanneret –, die zwar nicht abnimmt, sich aber dennoch über die Jahre verändert hat. Vor zwanzig Jahren etwa hat er für auserlesene Klassiker seine letzten Ersparnisse hergegeben. Umso mehr verblüffte Declercq letzten Mai, als er spontan 70 Prozent seiner Sammlung im Piasa in Paris in einer Auktion zum Verkauf anbot. «Ich hätte mir vor einem Jahr niemals vorstellen können, so viel zu verkaufen. Aber sich von Gegenständen zu lösen, fühlt sich gut an. Ich fühle mich befreit», so Declercq. Dennoch war es eine mutige Entscheidung, denn die meisten Stücke sind heute
Detailreich: Skulpturen dienen als minimale Dekorelemente. Wandkasten von Jean Prouvé.
«Es ist ein bisschen wie bei Vampiren, man lebt mit den Möbeln und saugt ihre ganze Essenz auf, und dann ist man bereit, sie wieder loszulassen.» JEAN-FRANCOIS DECLERCQ
Kompakt: Wandregale links von Bruno Mathsson. Tisch von Le Corbusier.
unauffindbare Raritäten: «Ich hatte zwei Holzhocker von Le Corbusier, von denen es auf der ganzen Welt nur einige Tausend Stück gibt. Ich wusste, wenn ich sie jetzt verkaufe, werde ich sie nie wieder zurückbekommen.» Bereut hat Declercq seine Entscheidung nicht. «Es ist ein bisschen wie bei Vampiren, man lebt mit den Möbeln und saugt ihre ganze Essenz auf und dann ist man bereit, sie wieder loszulassen.» Heute gehört das zu seinem Alltag. Kaufen und verkaufen – seine Sammlung befindet sich in stetiger Transformation. Etwas, dessen
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Wert Declercq erst im Laufe der Jahre erkannte. «Früher habe ich gesammelt, was mir in die Hände kam. Heute kaufe ich nur noch Dinge, die ich auch wirklich in meinem Alltag brauche und nutze.» Doch gute Opportunitäten sind rar geworden. Fast zu rar. «Ich habe mittlerweile ein gutes Netzwerk aufbauen können, das sich über die ganze Welt erstreckt. Kunsthändler rufen mich an, wenn sie etwas haben, das mich interessieren könnte, aber es gibt nur wenige Auktionen oder Händler, die ich dann auch wirklich besuche. Dass etwas dabei ist, was ich kaufe, ist heute sehr
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selten.» Und wenn, dann sind es immer noch auserlesene Stücke von Jean Prouvé und Bruno Mathsson. Auch Skulpturen von Dakis aus den Siebziger- und Achtzigerjahren ergänzen Declercqs Sammlung. Kunst ist Design, Design ist Kunst Ein ambivalentes Verhältnis verbindet JeanFrancois Declercq hingegen zu moderner Kunst. «Mein Stil war ausschliesslich maskulin, Farbe und Dekoration gab es in meiner Wohnung keine. Im Laufe der Zeit habe ich Atrium im März/April 2015 — Brüssel
Stilvolle Kombination: Stühle und aufgestellte Trennwand von Jean Prouvé. Hocker, Kommode sowie Wandregal von Charlotte Pérriand.
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Übergangslösung: Der Spiegel «Ultrafragola» von Ettore Sottsass an seinem provisorischen Platz im Treppenhaus.
«Ich habe gesammelt, was mir in die Hände kam. Ich war ein Sammler ohne Limit. Ich war verrückt.» JEAN-FRANCOIS DECLERCQ
mich ein wenig geöffnet», reflektiert er. «Das hat auch mit meiner Frau zu tun, sie hat mich mit der gegenwärtigen Kunst vertraut gemacht.» Besonders am Architekten und Künstler Didier Faustino hat Declercq Gefallen gefunden. Dennoch ist es für ihn schwierig, moderne Kunst einzuordnen. «Viel ist nur da, um zu protzen und aufzufallen. Aber es ist schwierig zu sagen, was schön ist und was nicht. Letzten Endes hat Kunst mehr mit einem Gefühl zu tun und nicht mit Geschmack. Kunst ist für mich etwas, das Freude bereitet. Sie bereichert das Leben.» Vieles sehe einfach
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gut aus, was Declercq aber will, ist hinter das Objekt, den Gegenstand und hinter die Kunst zu sehen. Deshalb ist Kunst und Design für ihn untrennbar: «Kunst ist Design, und Design ist Kunst. Es ist dasselbe, beides kreiert etwas und bringt Emotionen.» Emotionen, die den Kunstsammler bereits seit seinen frühsten Jugendjahren begleiten. Mit dem ersten Taschengeld kaufte er sich ein Buch von Hieronymus Bosch. In den Siebzigerjahren folgte sein erster Kunstkauf: Die Leuchte «Ara» by Philip Starck. «Mit 24 Jahren wurde es immer schlimmer», erzählt Declercq und
lacht. «Ich war ein Sammler ohne Limit. Ich hatte damals eine kleine Wohnung mit einem 15 Quadratmeter grossen Wohnzimmer, und man konnte sich kaum darin bewegen, weil es vollgestopft und überfüllt mit Möbeln war. Ich kaufte einfach alles. Ich war verrückt.» Die erste aller Künste Sein Kaufverhalten hat sich zwischenzeitlich gezügelt, wie er selbst sagt, aber auch der damalige Platzmangel ist passé. Heute pendelt Declercq zwischen seinem Apartment in Paris Atrium im März/April 2015 — Brüssel
Schöner Ausblick: Essecke mit Platz für Gäste. Stühle von Jean Prouvé.
Bunte Akzente: In der Küche steht ein Stuhl von Jean Prouvé sowie ein Tisch von Le Corbusier.
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«Kunst hat mit einem Gefühl zu tun und nicht mit Geschmack.» JEAN-FRANCOIS DECLERCQ
Dezent: Das Schlafzimmer ist bewusst minimalistisch und in ruhigen Farben gehalten.
Zeitlos: Hocker von Charlotte Pérriand, Faltwand von Le Corbusier.
und seinem Anwesen in Brüssel. Das verwinkelte Haus in Belgien, das sich an der Strasse mit dem klangvollen Namen Avenue du Prince Héritier befindet, bietet auf zwei Etagen genügend Präsentationsfläche. Kein Wunder: Denn das Haus ist Wohnraum, Galerie
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und Showroom zugleich. Als Kunstsammler und -händler empfängt Jean-Francois Declercq auserwählte Privatkunden direkt bei sich zu Hause. Die Einrichtung ändert sich dementsprechend rasant. Sowie sein Inhalt, das Haus allein hat aber auch eine faszinieren-
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de Vergangenheit. 1928 wurde das vom Kubismus inspirierte Gebäude vom belgischen Architekten und Stadtplaner Victor Bourgeois, dem jüngeren Bruder des Dichters Pierre Bourgeois, gebaut. Zwischen den Zwanzigerund Siebzigerjahren diente es als Atelier und Galerie für den belgischen Skulpteur Oscar Jespers. Seit November letzten Jahres ist es nun in Declercqs Besitz. Aber auch das ist kein Zufall. Die Kunst ist sein steter Begleiter und selbstverständlich mit seinem Alltag verwoben: «Die erste Kunst, die es gab, war die Architektur. Man braucht keine Galerien. Man kann einfach durch die Strassen laufen, um Kunst zu entdecken. Es ist zwar ein Gebäude, aber es ist dennoch Kunst.» —— Atrium im März/April 2015 — Brüssel
TIPPS ZUM STIL
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Zeitloses Design Klassiker erleben zu Recht eine Renaissance, denn sie sind heute passender denn je. 1 Allrounder: Die Wandleuchte von Prouvé lässt sich je nach Situation in die gewünschte Richtung verschieben. Über: www.vitra.com
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2 Raumteiler: Das Bücherregal von Charlotte Perriand setzt mit Farbeinsätzen frische Akzente. Reeditionen über: www.cassina.com 3 Raffiniert kombiniert: Die Holzkisten von Le Corbusier eignen sich als Hocker oder Ablagefläche. Reeditionen über: www.cassina.com m
Fotos: Vitr (4); Cassina (2), Bruno Mathsson, VS-Neutra
4 Tafelrunde: Jean Prouvé rouvé entwickelte den Tisch «EM» Anfang der 1950er-Jahre hre für das Projekt «Maison-Tron-Tropique». Über: www.vitra.com itra.com
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5 Evergreen: Die Reedition ition der Prouvé-Stühle gibt es in etlichen Farbkombinationen. ationen. Über: www.vitra.com com 6 Kleinkunst: 1940 wurde urde de der er Sessel von Richard Neutra utra ext extra tra für das Channel-Anwesen wesen inn Los Angeles designt. Reedition eeditioon über: www.vs-neutra.com a.com
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7 «Guéridon Bas»: Der er Tischh aus Eiche entstand Anfang fang de der er 40er-Jahre, als sich Prouvéé vermehrt dem Material Holz lz zuwandte. Reedition über: www.vitra.com 8 «Modell 36»: Der Loungechair air von Bruno Mathsson aus dem m Zeitraum 1933–1936 gibt es in n. diversen Farbkompositionen. www.mathsson.se
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FOKUS
Kunst als Kommunikationsform Für den belgischen Kunstsammler DANIEL LEBARD öffnet Kunst den Geist und ist untrennbar mit dem Alltag verknüpft. Redaktion: Carina Iten
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Atrium im März/April 2015 — Fokus
Foto: © 2014 Lukas Vogelsang / ensuite.ch
Daniel Lebard: Der Kunstsammler in seinem Garten in Brüssel.
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as Haus von Daniel Lebard zeigt ein buntes Kaleidoskop an Kunstgegenständen. Nebst Objekten bekannter Designer wie Prouvé, Pérriand oder Le Corbusier ist er ebenso im Besitz von abstrakter Gegenwartskunst wie etwa batteriebetriebenen Robotern oder Schaufensterpuppen, die als Dekorationsartikel fungieren. Jedes noch so kleine Objekt hat für Lebard einen besonderen emotionalen Wert – oder hat ihn zumindest schon einmal zum Schmunzeln gebracht. «Ich kaufte die Möbel und Designobjekte, weil ich sie schön fand, nicht weil ich wusste, sie würden einmal an Wert gewinnen. Das kann man schliesslich nie wissen. Ich hatte ein-
Wie kamen Sie zum Kunstsammeln? DANIEL LEBARD: Ich war bereits als Student an Kunst und Geschichte interessiert. Geschichte wie auch Kunst werfen einen neuen Blick auf das Leben und die Welt. Ich war immer neugierig, wie Menschen darauf reagieren. Später war ich in der Industrie tätig. Das war ein Ort, wo Ästhetik eine grosse Rolle spielte. Meine ersten Kunstkäufe waren dann auch Bilder von Industrielandschaften in den USA. Wieso ausgerechnet Industriegebäude? DL: Für mich hatten Fabriken immer etwas Kunstvolles, etwas Schönes an sich. Andere Menschen sahen das vielleicht anders, aber ich war davon fasziniert. Der Film «Die rote Wüste» von Michelangelo Antonioni aus dem Jahr 1964 zeigt dieses Bild der Industrie sehr schön. Und später dann auch das Centre Pompidou in Paris, obwohl das erst etwa fünfzehn Jahre später entstand. Was bedeutet Ihnen Kunst heute? DL: Kunst bedeutet mir sehr viel, sie bereitet mir grosse Freude, und sie zeigt das Leben. Für mich ist Kunst auch ein Spiegel der Realität. Bei mir fliesst Kunst über in meinen Alltag, ich lebe damit jeden Tag. Ich versuche diese Dinge nicht zu trennen. Sie haben eine grosse Robotersammlung, woher kommt diese Leidenschaft? DL: Diese sind aus Japan aus den 60er-Jahren und nicht aus Plastik, sondern aus Industriemetall, was damals sehr wichtig war. Sie symbolisieren auf einer Seite den Wunsch der Menschen damals, auf den Mond zu fliegen,
fach Glück», erzählt Lebard, während er durchs Wohnzimmer wandert, das von einem Bücherregal von Charlotte Pérriand vom Essbereich getrennt wird. Glück ist allerdings ein bescheidener Ausdruck, wenn man sich sein Haus ansieht. Kaum ein Möbel, Bild oder Designgegenstand, das nicht von einem bekannten Künstler oder Designer stammt, schmückt sein Anwesen. Vor dreissig Jahren hat man ihm seine Prouvé-Stühle praktisch hinterher geworfen, wie er sagt. «Damals wollte niemand diese minimalistischen Möbel haben, da sie eigentlich für die Küche konzipiert wurden. Aber mir gefielen sie, und heute sind sie ein Vermögen wert.» So ist es mit den meisten Dingen in seinem Haus. Keines wurde aus Prestigegründen gekauft. Heute sowieso nicht mehr. «Die Preise einzelner Künstler und Designer
sind schlichtweg verrückt», kommentiert Lebard. Kunst sollte ohnehin mehr sein als reine Ausstellungsware: «Es ist für mich jedes Mal eine grosse Freude, wenn ich diesen Raum betrete. Ich denke sofort an den Künstler und wie die Möbel gemacht wurden. Es inspiriert mich und all meine Freunde, aber auch Fremde. Die Einrichtung ist immer ein Thema, und es regt die Konversation der Besucher an», analysiert der Kunstsammler. «Ich denke, es öffnet den Geist. Jeder, der hier hereinkommt, verändert sich auf der Stelle. Sogar Menschen, zu denen man normalerweise keinen Zugang findet, öffnen sich und ändern sofort ihr Verhalten. Ich finde das sehr faszinierend. Kunst sollte die Konversation zwischen Menschen anregen, und zwar nicht nur auf intellektueller, sondern auch auf emotionaler Ebene.»
«Ich denke, dass man Kunst nie besitzt, viel mehr ist man für sie verantwortlich und muss sie schützen. Deshalb würde ich nie etwas verkaufen». DANIEL LEBARD
aber auch die Kommunikation über grosse Distanzen hinweg. Und es ist natürlich auch immer eine Prise Humor mit dabei. Sie nehmen jedes Jahr an der Kunstmesse BRAFA in Brüssel teil. Kaufen Sie da nur Kunstgegenstände, oder verkaufen Sie auch manches? DL: Es kommt vor, dass ich ab und zu noch Sachen kaufe, aber verkaufen tue ich nichts. Ich liebe alle Objekte, die ich besitze, zu sehr dafür. Ich bin auch kein Kunsthändler. Zudem denke ich, dass man Kunst nie besitzt, viel mehr ist man dafür verantwortlich und muss sie schützen. Deshalb würde ich nie etwas verkaufen. Was macht für Sie einen Klassiker aus? DL: Das ist schwierig. Ich würde nichts als Klassiker oder Nichtklassiker bezeichnen. Alles hatte seinen Ursprung und kommt zu einem späteren Zeitpunkt wieder zurück. In diesem Sinne ist alles klassisch zu einer bestimmten Zeit. Es ist quasi wie ein Zirkel, was vor Jahren als klassisch bezeichnet wurde, wird auch in Zukunft wieder klassisch sein. Kunst ist nie abschliessend, sie bewegt sich immer und kreiert neue Kunst.
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Verfolgen Sie die Arbeit junger Künstler? DL: Ich verfolge sie ein wenig, aber die Preise einzelner Künstler sind verrückt, aber ich bin sehr interessiert an Fotografie. Von den Brüder Becker aus Deutschland besitze ich einige Fotografien, die bei uns am Eingang hängen. Sie haben wundervolle Fabriken und Industriegebäude fotografiert. Gibt es für Sie einen Künstler, der sich von allen anderen abhebt? DL: Nein, ich habe viele Lieblingskünstler, und alle haben ihre Berechtigung. Das ist wie bei Schriftstellern, man kann nicht sagen, einer ist der Beste. Ich mag Strassenkunst genauso wie Picasso oder Warhol. Es gibt bei jedem Künstler eine Lektion zu lernen. Man muss einfach die Message von jedem individuell verstehen. Jeder Künstler versucht auf seine Weise etwas zu erzählen, wenn man das versteht, ist jede Kunst etwas Faszinierendes. Die Kunstmesse BRAFA findet jedes Jahr in Brüssel statt. www.brafa.be
BODEN & WA N D
Bunte Sammelstelle: Zwischen den Lagerregalen bei Vorwerk wird die neue «Elements»Kollektion präsentiert.
Vorwerk
Formenspiel Werner Aisslinger hat für VORWERK ein farben- und formenfrohes Teppichpotpourri kreiert. Redaktion: Franziska Quandt
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hythmischer Lärm, grosse Maschinen und ein Netz aus Fäden, wie von einer verrückten Spinne. So sieht es in der Produktion von Vorwerk-Teppich aus. Während eines Besuchs im Unternehmen führt uns der Geschäftsführer Johannes Schulte durch die Hallen mit den riesigen Web- und Tuftstühlen, in denen täglich Hunderte von Metern von Teppich entstehen. Vorbei an Färbetöpfen, zwischen langen Reihen von Lagerregalen hindurch geht es zur Präsentation der neuen Teppichkollektion «Elements» von Werner Aisslinger. Kreativ: Werner Aisslinger und Anette Buchta arbeiten gemeinsam an der neuen «Elements»Kollektion.
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Geometrie und Farbe Vorwerk-Teppiche steht für Innovation, auch im Bereich Gestaltung. Schon oft wurden namhafte Designer und Architekten für die
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Entwicklung neuer Formen und Muster hinzugezogen. Mit den hausinternen Designern werden diese Resultate für die Produktion umgesetzt. Für die neuste Kollektion «Elements» arbeitete Werner Aisslinger mit geometrischen Primärformen, in unterschiedlichen Teppichstrukturen und intensiven Farben, die zu unterschiedlich langen Teppichen kombiniert werden. Die Einzelelemente werden durch einen bunten Wollfilzabschnitt voneinander abgesetzt. Für die vier Endelemente und zwei rechteckige Zwischenstücke hat Werner Aisslinger auch verschiedene Farbkombinationen entworfen. Dabei entstehen intensive Arrangements wie Currygelb mit Nacht- und Himmelblau, Beige mit verschiedenen Grünschattierungen oder Beerentöne und Signalrot. Die Teppiche eignen sich Atrium im März/April 2015 — Spezial Boden & Wand
so wunderbar zur Akzentuierung von Fluren, Arbeits- oder Wohnbereichen. Eine Erweiterung der Formenpalette bildet zum Beispiel die Form «Mito». Diese setzt sich aus drei gleichen Elementen zu einer Insel zusammen.
Fruchtig: Beerentöne und Signalrot machen «Elara» zum Blickfang.
Ökologisches Verständnis So wichtig wie das richtige Design ist für Vorwerk-Teppiche die Ökologie. Nicht nur sind die Produkte latexfrei und somit für Allergiker geeignet, es werden auch die Abfälle zu Pulver zermalen und für die Trittschalldämmung verwendet. Auch für die Verklebung hat Vorwerk eine ökologische Alternative entwickelt. Das Familienunternehmen hat seinen Sitz in Hameln und fertigt hier seit über 120 Jahren Teppiche für Objektarchitektur und den privaten Wohnbereich. Grund für diesen langjährigen Erfolg ist natürlich die Entwicklung innovativer Produkte und Designs, aber genauso die enge Zusammenarbeit im Unternehmen von Produktion, Entwicklung und Geschäftsleitung. www.vorwerk-teppich.de
Tempo: Am Webstuhl werden die einzelnen Fäden mit sehr hoher Geschwindigkeit zu Teppichen verwebt.
Farbspektakel: Die vielen bunten Fäden werden von ihrem Gestell hinüber zum Webstuhl geführt.
Inselleben: «Mito» eignet sich zur Bildung von einzelnen Teppichinseln.
Netztechnik: Die Fäden sehen wie ein überdimensionales Spinnennetz aus. ü
BODEN & WA N D
Was Ihre Wohnung will! Weiche Teppiche, knallige Farben und natürliche Holz- und Steinböden setzen jedes Zuhause ins rechte Licht. Redaktion: Franziska Quandt
Object Carpet Nicht nur für den Objektbereich fertigt Object Carpet hochwertige Teppiche. Mit über 1200 Qualitäten und Farben sowie individuellen Massanfertigungen bietet Object Carpet eine Vielfalt an Teppichböden, Teppichfliesen und abgepassten Teppichen in aussergewöhnlichem Design und adäquater Ästhetik. «Pure Silk» zum Beispiel besteht aus 2,5 kg reiner Seide pro Quadratmeter. Jeder Teppich ist ein handgewebtes Unikat und changiert in Farbe und Struktur. www.object-carpet.com
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Atrium im März/April 2015 — Spezial Boden & Wand
Parkett Dietrich Bereits seit drei Generationen produziert Parkett Dietrich in handwerklicher Tradition Parkettböden. Dazu gehören auch Dienstleistungen, wie Beratung, Massanfertigung und Verlegung, um die sich Parkett Dietrich kümmert. Das Sortiment verfügt über eine Vielzahl an Holzsorten. Wie zum Beispiel die Exklusivdiele, die durch erlesene Holzarten, speziell veredelte Oberflächen oder mit exklusiven Abmessungen zu etwas ganz Besonderem wird. www.parkett-dietrich.de
Makalu Feuer, Wasser, Erde, Luft – damit beschäftigt sich die diesjährige Kollektion «Makalu Domus». Dafür wurden Motive wie Wolken, Wasser oder auch eine Rindenstruktur mit einer speziellen veganen Farbe gefärbt, die den Teppichen einen natürlichen Abrasch verleiht. Die Teppiche aus tibetischer Hochlandwolle und Seide sind von Hand verarbeitet und mit 80 Knoten auf 2,5 Zentimetern geknüpft. www.makalu.de
Kymo Leder auf dem Boden kennen wir von diversen Kuh- oder Pferdefellen. Dass das auch dezenter geht, zeigt Kymo mit seinem Teppich «The pure Soul» sehr schön. Bisher nur aus schwarzem Kalbsleder erhältlich, wird die Kollektion um ein neues Produkt erweitert. Die neue «Seele» aus graubraunem Wasserbüffelleder sorgt mit ihrer ausgefallenen Struktur für den natürlichsten Used-Look. www.kymo.de
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Parador Parador bietet Schönes für den Boden seit 1977. Gefertigt werden die Produkte in Deutschland und Österreich. Zum Beispiel die Landhausdiele «Walnuss natur Landhausdiele». Der eher dunkle Braunton kann genauso in rustikalen Bauernhäusern wie in eleganten Stadtwohnungen eingesetzt werden. Für einen modernen Look sorgt die matte Optik des Laminatbodens. www.parador.de
Little Greene Wollten Sie schon immer einmal farbig auf Ihre Wohnung abgestimmt sein? Das geht jetzt mit der neuen Kollektion «Moments of Colour». Die Zusammenarbeit von Little Greene und Edeline Lee hat neuartige Raumsequenzen hervorgebracht, in denen die Sommermode 2015 der Designerin spannend in Szene gesetzt wird. Farbtöne wie zum Beispiel «Green Verditer», «Atomic Red» oder «Lamp Black» wurden in der Kampagne effektvoll dargestellt. www.littlegreene.eu
Designers Guild Die asiatische Gartenkunst hat eine jahrtausendealte Tradition und ist Abbild eines idealisierten Universums. Diese Kunstform hat sich Designers Guild zum Vorbild genommen und die Kollektion «Shanghai Garden» entworfen. Nebst Textilien und Tapeten enthält die Kollektion viele Wohnaccessoires. Romantische Glyzinien hängen bei der mit Dip-Dye gefärbten Leinentapete «Summer Place» von der Decke. www.designersguild.com
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Reiner Hebe Modern Classic Artwork Reiner Hebe ist eine im Jahre 2013 gegründete Firma, die Interior-Design-Objekte entwirft und in deutschen, kleinen Manufakturen überwiegend in Handarbeit herstellen lässt. Passend dazu hat der Designer Reiner Hebe die Teppichkollektion «Rich Flower» entwickelt. Die Teppiche werden in Nepal mit 100 Knoten pro Quadratzoll aus 60 Prozent reiner Seide und 40 Prozent tibetanischer Wolle geknüpft. Jeder Teppich kann auch auf Kundenwunsch massangefertigt werden. www.reinerhebe.de
Kinnasand Die neue Kollektion «Faces» von Kreativdirektorin Isa Glink entworfen, bringt Farbe in die vier Wände. Die 27 Vorhangstoffe und vier Teppiche aus hochwertigen Materialien sind klar und natürlich, treten aber auch mit kräftigen Drucken und leuchtenden Farben hervor. So wie der Vorhang Freestyle, dessen intensive Farbe zu Weiss verblasst und sich so als Farbtupfer in die Einrichtung integrieren lässt, oder mit Farben derselben Familie kombiniert wird. www.kinnasand.com
Jan Kath Fast schon barock wirkt die neue Teppichkollektion «Heiter bis wolkig» von Jan Kath. In Momentaufnahmen hat Kath hier Wolkenbilder auf den Boden gebracht, die sonst in den Kuppeln prunkvoller Kirchen schweben. Alpenländische Künstler haben Kath dabei genauso inspiriert wie die holländischen Meister und ihre in Öl gebannten, archaischen Seeschlachten. Bis zu 30 Blau- oder Grautöne kommen in den Teppichen zum Einsatz, um die Himmelsbilder so realistisch wie möglich darzustellen. www.jan-kath.de
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Pierre Frey Seit 1935 designt, entwickelt und produziert Pierre Frey Textilien und Tapeten in französischer Tradition. Durch internationale Einflüsse wie das kaiserliche China, Frankreich im 18. Jahrhundert oder das heutige Afrika. Ergänzend zu den Stoffen und Tapeten, hat Pierre Frey Wohnaccessoires, Teppiche oder Sofas entworfen. Die neue Kollektion «Racines» spielt mit den Effekten verschiedener Materialien wie Stroh, Seide, Papier, Plissee und der chromatischen Farbpalette der Natur. www.pierrefrey.com
Metten Stein&Design Auch eine Terrasse will richtig ausgestattet sein. Die grau-anthrazitfarbenen Umbriano-Platten von Metten haben ein Format von 100 × 100 Zentimeter. Mit seinen ungefasten Kanten erinnert Umbriano an gesägten Naturstein und ermöglicht die Gestaltung von homogenen Flächen. Der «CleanTop»-Oberflächenschutz beugt Verschmutzung vor und erleichtert die Pflege des Steins. Ein international patentiertes Verfahren verleiht der Oberfläche ihre natürlich anmutende Maserung. www.metten.de
pur natur
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Fotos: Orson Podgorski (1)
Dielenböden halten lange, bringen eine natürliche Optik in die Wohnung, können bei Bedarf abgeschliffen werden und sehen danach wieder wie neu aus. pur natur bietet Dielenböden aus Douglasie oder Eiche. Der Boden «Douglasie Natur», wie im Bild, zeichnet sich durch eine lebhafte Struktur des Holzes sowie natürlich feste Äste aus. Eine andere Sortierung ist «Douglasie Select», die insgesamt kleinere und weniger Äste hat. www.purnatur.com
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Schotten & Hansen Die neue Kurzdiele «KD14» von Schotten & Hansen ist mit einem 2,8 Millimeter starken Eichenfurnier ausgestattet. Die Diele ist in Hauptlängen von 2400 bis 2950 Millimetern und fallenden Breiten von 160 bis 280 Millimetern erhältlich. Die «KD18S» verfügt über den gleichen Aufbau, ist aber zusätzlich mit einer Trittschalldämmung versehen. www.schotten-hansen.com
Bisazza
Kährs Parkett
Die neuen dekorativen Zementfliesen von Bisazza gehen neue Wege, was Bodenbeläge anbelangt. Die spielerisch dekorativen Motive sind in einer breiten Farbpalette erhältlich und schaffen einzigartige Muster, die den Blick auf sich ziehen, ohne den Raum zu dominieren. Die «Hayon»-Kollektion wurde von Jaime Hayon entworfen. Das Besondere sind die vielen Kombinationsmöglichkeiten, je nach dem, wie die Platten ausgerichtet werden. www.bisazza.com
Das schwedischen Traditionsunternehmen Kährs hat neu die Kollektion «Småland» im Programm. Diese ist eine Hommage an die Region rund um Nybro, die Teil der historischen Provinz Småland ist, und in der Kährs seit über 150 Jahren hochwertige Parkettböden produziert. Zum anderen steht der Name als Sinnbild für Qualität, denn die Böden sind zu 100 Prozent made in Schweden. www.kahrs.com
Domaniecki Seit über 25 Jahren arbeitet Domaniecki Carpetence mit tibetischen Teppichkünstlern zusammen, um so die vielfältigen Facetten dieser Kunst zu bewahren und gleichzeitig neu zu interpretieren. Teppiche aus der Kollektion «Naturitas Supplements» beherrschen das ästhetische Spiel unterschiedlicher Materialien. Das Design dieser Teppiche wie «Reef» ist eine spezielle Symbiose aus Pflanzenfasern wie zum Beispiel Nessel, Hanf und Bambus perfekt kombiniert mit Seide, Wolle und Farbe. www.domaniecki.de
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Traco Manufaktur Hain Für 2015 hat Hain Parkett sieben neue Oberflächen herausgebracht. Die neuen Eichenböden passen zu den unterschiedlichsten Wohnambienten. Egal ob man klassisch wohnt, wozu besonders «Eiche gebürstet Rohoptik geölt» passt, oder ein reduziertes Wohndesign bevorzugt, für das beim Boden «Eiche gebürstet perlgrau geölt» kühles Grau mit dem Charakter der Eiche kombiniert wird. www.hain.de
Naturstein verleiht einem Raum eine sinnliche Ausstrahlung. Besonders Kalkstein, Travertin und Sandstein aus Deutschland sind gefragter denn je. Ulrich Klösser von Traco widmet sich der Wiederentdeckung deutscher Natursteinklassiker. Dezente, homogene Farben und die Struktur der Steine harmonieren vorzüglich mit Materialien wie Holz, Glas und Edelstahl im Innenbereich. www.traco-manufactur.de
Tisca Tiara Danskina
Seit Tisca Tiara 1963 die Qualität «Wollbrüssel» erstmals in einer überschaubaren Farbreihe vorstellte, ist sie zu einem echten Klassiker avanciert. Nach einem halben Jahrhundert wurde die Farbpalette überarbeitet. Die reine Wolle, eingebunden in eine dichte Webstruktur, ist besonders strapazierfähig und weist einen hohen Trittkomfort auf. Das hat auch der «German Design Award» erkannt und den «Wollbrüssel» für 2015 nominiert. www.tiscatiara.com
«Cork & Felt» von Hella Jongerius besteht aus 100 Prozent Schurwollefilz und 100 Prozent Kork, immer im Wechsel aneinandergereiht. So werden die besonderen Eigenschaften von Filz und Kork miteinander verwoben: Schurwollefilz bietet Wärme und Farbe, während Kork über Antirutscheigenschaften verfügt und beim Betreten nachgibt. www.danskina.com
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Atrium im März/April 2015 — Spezial Boden & Wand
Bauwerk Parkett Studio Hannes Wettstein haben zusammen mit Bauwerk Parkett eine völlig neue Gestaltung für den Parkettboden entwickelt. «Formpark» kombiniert zwei Parkettformate und drei Farben. So ergeben sich hunderte verschiedene Verlegemöglichkeiten. Und so entstehen auch aus den Klassikern Diagonalverband, Fischgrat oder Schiffsboden immer wieder neue Varianten. Deswegen wurde «Formpark» nun auch vom «Geman Design Award» mit einer «Special Mention» 2015 ausgezeichnet. www.bauwerk-parkett.com
Rug Star
Fotos: böhmler (2)
Pflanzen, Tiere und Insekten werden auf den Teppichen der Kollektion «Eden» in lebhafter Farbenfreude dargestellt. Man wähnt sich mittendrin im bunten Durcheinander der Tierwelt. Jürgen Dahlmanns Leidenschaft für Design, tibetische Teppiche und die Dynamik der Tierwelt lässt sich wunderbar an den Entwürfen ablesen. Diese Stücke tibetischer Handwerkskunst aus Wolle und Seide bringen Tradition und Design zusammen. www.rugstar.com
Fast 140 Jahre berät böhmler fussboden zum Thema Bodenbeläge.
Chefsache: Thomas Böhmler leitet das Privat- und Objektgeschäft böhmler fussboden von böhmler im Tal in München, das eine vielfältige Bodenabteilung hat.
Herr Böhmler, bei der Ausstattung des Bodens in den eigenen vier Wänden gehen die Meinungen zwischen Holz, Teppich oder Fliesen weit auseinander. Sie sind direkt mit dem Kunden in Kontakt. Ist die Entscheidung zum Bodenprodukt eine Typfrage? THOMAS BÖHMLER: Unsere Verkaufsberater stellen immer wieder fest, dass sich die Kunden gut informieren und meist schon ziemlich genau wissen, was sie wollen, wenn sie zu uns ins Haus kommen. Bei der Auswahl ist in erster Linie der persönliche Geschmack ausschlaggebend. Und natürlich die Frage «Was passt am besten zum gesamten Wohnambiente?». Unentschiedenen hilft oftmals unser interaktiver Bodenkonfigurator, mit dessen Hilfe man Bilder der eigenen vier Wände hochladen und alle Produkte aus unserem Sortiment virtuell zu Hause verlegen kann. Welche Vorteile bieten die unterschiedlichen Produkte? TB: Teppich ist kreativ, stylish, überaus variantenreich, fusswarm und schont durch seinen Gehkomfort den menschlichen Bewegungsapparat. Bei Parkett handelt es sich um einen natürlichen Werkstoff, und Holz ist meiner Einschätzung nach aktuell das beliebteste Material im Innen- wie auch im Aussenbereich. Fliesen wiederum eignen sich für alle Wohnbereiche und bieten mit ihrer grossen Auswahl an Formen und Farben vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten.
Wissenswert: Egal ob Teppichboden, Parkett oder Fliesen. Bei böhmler bekommt man eine geschulte Beratung.
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Wie stark fliesst die Möblierung Ihrer Kunden in die Beratung mit ein? TB: Wir erleben im täglichen Beratungsgespräch, dass Kunden sich von uns gerne ihre Produktvorauswahl bestätigen lassen, und dabei ist es wichtig, dass wir eine Vorstellung der Einrichtung und des Wohnstils erhalten. Für uns ist es wichtig, dass die Kunden den Bodenbelag auswählen, der Ihnen persönlich am besten gefällt. Unser Job ist es, den Kunden im Hinblick auf die Nutzung der Bodenfläche und aller damit verbundenen Vor- und Nachteile des ausgewählten Bodenbelags zu beraten. Die Beratungskompetenz unserer Mitarbeiter ist unser wichtigstes Kapital, deshalb investieren wir in ihre kontinuierliche Fortbildung und freuen uns, dass wir anlässlich der Messe «Heimtextil» in Frankfurt mit der «Heimtex Star 2015» in der Kategorie «Vorbildliche Mitarbeiterqualifizierung» ausgezeichnet wurden. www.boehmler.de
M Y D AY WITH
Kunststücke: Die beiden Kater Babou (ein Schneebengale, links im Bild) und Daimyo (Bengale) sind Prachtexemplare.
«Meine Leidenschaft für die Kunst entspringt der Faszination für die menschliche Kreativität.» ANDREAS LOCHER
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Objekte mit Geschichte: Zur Vase von Pablo Picasso kam Andreas über eine Freundin. Zwiegespräche: Die Senufo-Liege hatte eine rituelle Trauerfunktion. Oben: Seltene Zeichnungen von Le Corbusier.
Kunst und Katzen
Meisterstücke: «Den Mollino Stuhl würde ich nie hergeben», so Andreas Locher. Tisch von Jacques Adnet aus den 30er-Jahren.
In einem stattlichen Gebäude aus den 20er-Jahren entdeckt man auserlesene Stücke – und prachtvolle Katzen. Interview & Fotos: Catherine Gailloud, Redaktion: Susanna Koeberle
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us einer fremden Welt und doch vertraut: Die beiden Bengalkatzen, die uns beim Betreten der Wohnung begrüssen, sind von ausserirdischer Schönheit. Sie stehen gewissermassen stellvertretend für die gegensätzlichen Welten, denen man in Andreas Lochers Domizil begegnet. Auserlesenes Vintagedesign (man macht einige tolle Entdeckungen!) trifft hier auf jahrtausendalte Objekte aus dem Neolithikum und auf Stücke afrikanischer Proveninenz. Gepaart mit Kunst des Meisters der Architektur Le Corbusier sowie mit Werken zeitgenössischer Künstler. «Mich interessiert es, Brücken herzustellen zwischen verschiedenen Epochen und Kulturen», erklärt der Bewohner. Die Wohnung befindet sich in einem stattlichen Gebäude aus den 20er-Jahren, das in den 80er-Jahren durch die Zürcher Architektin Tilla Theus totalsaniert wurde. «Ich mag die internationale und freundliche Atmosphäre im
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Haus», erklärt Locher. Seine Leidenschaft für die Kunst pflegt der diplomierte Psychologe schon seit frühen Jahren. Seine ersten Drucke von Le Corbusier kaufte er direkt bei der Galeristin und Mäzenin Heidi Weber. Dessen Arbeiten machen auch heute noch einen Grossteil seiner Sammlung aus. Mit dem Geld, das er während des Studiums als Fotomodell verdiente, kaufte er sein erstes Kunstwerk, eine Arbeit von Olaf Breuning. Mittlerweile hat er seine Passion zum zweiten Beruf gemacht. Er unterhält zwar nach wie vor eine Praxis in seiner Wohnung, ist aber als Händler viel unterwegs für die Kunst. Auch dadurch kommt er mit den unterschiedlichsten Menschen in Kontakt. Sogar seine beiden Kater Babou und Daimyo schätzen die Kunstwerke – gegen eine zwei Meter hohe Hans-Josephsohn-Skulptur kommt kein Katzenbaum an. Andreas Locher nimmt es gelassen, er ist einer gewissen Patina auf den Stücken nicht abgeneigt. Wie bei den Menschen sagt diese oft mehr aus als museale Zurschaustellung. www.loma.ch
«Mich interessiert es, Brücken herzustellen zwischen Epochen und Kulturen.» ANDREAS LOCHER
In guter Gesellschaft: Kreuzzargenstuhl von Max Bill, Bild von Olaf Breuning.
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Expressiv: Der «Floris»Stuhl von Günter Beltzig (1967) wurde schon damals in limitierter Anzahl gefertigt.
Kontrastreich: Die Wand wurde mit Le-Corbusier-Farben von Kt.color gestrichen. Drucke von Le Corbusier.
Aussergewöhnliche Sammlung: «Das neolithische Objekt hat etwas sehr Taktiles», erklärt Andreas Locher.
Ikonisch: Tisch «Millepiedi» von Campo & Graffi. Schrank mit Pergamentbezug von Jean Pascaud. Was mögen Sie am Architekturstil des Gebäudes, in dem Sie leben? ANDREAS LOCHER: Die Eleganz, die Grösse und die Nüchternheit.
sische moderne Kunst des 20. Jahrhunderts. Doch gleichzeitig erscheint mir die Form eines neolithischen Mahlsteins genauso modern und inspirierend.
Welcher ist Ihr Lieblingsraum, und warum? AL: Der grosse Salon mit der Sicht auf den See und die Berge, wo ich meine Kindheit verbracht habe.
Zwei Künstler, die Sie besonders schätzen? AL: Le Corbusier und Hans Josephsohn.
Beschreiben Sie Ihr Traumhaus? AL: Ich träume von einem kleinen mittelalterlichen Schloss aus Stein im Süden oder von einem futuristischen Haus wie das «Elrod»-Haus von John Lautner in Palm Springs, wie man es im James-Bonds-Film «Diamonds Are Forever» sehen konnte. Wie würden Sie Ihren Einrichtungsstil beschreiben? AL: Eine ruhige Atmosphäre, Zen, wenig Objekte, die alle sorgfältig ausgewählt sind und eine Geschichte haben. Woher kommt Ihre Leidenschaft für die Kunst, und welche ist Ihre Lieblingsepoche? AL: Sie entspringt der Faszination für die menschliche Kreativität. Ich bevorzuge klas-
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Gibt es ein Stück, von dem Sie sich nie trennen würden? AL: Ja, den Stuhl von Carlo Mollino aus den 50er-Jahren mit seinem abgewetzten Samt. Sie haben mehrere berufliche Tätigkeiten. Warum? AL: Ich liebe Herausforderungen und Inspiration. Weshalb sollte man sich beschränken? Wo essen Sie gerne in Zürich? AL: Bei meinem Freund Sacha: Er ist der beste Koch! Welches ist Ihr Lieblingsquartier? AL: Der Wald ist nur zehn Minuten von hier entfernt, ich fahre das ganze Jahr über Mountainbike.
Entsprechungen: Sessel von De Sede aus dem Brocki, dahinter: neolithische Skulptur, Skulptur rechts von Hans Josephsohn.
In vielen Welten zu Hause: Andreas Locher ist von Haus auf Psychologe. Später machte er seine Passion Kunst zu seinem zweiten Beruf.
Zen-Atmosphäre: Paravent von Jean Michel Frank. Leidenschaft: Andreas Locher begann schon während seines Studiums mit Sammeln.
Andreas Locher ist ein eklektischer Sammler, der Werke der klassischen Moderne mit Zeitgenössischem und Antikem mischt.
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Zwei Brüder … WOHNUNG 1
Schatz der Wohnung: Der Abzug in der Küche wurde wie eine Kuppel gestaltet und mit Blattgold ausgekleidet.
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Kochbuchwand: Lieblings- und Grundrezepte an der Wand dienen oft als Spickzettel für die Einkaufsliste.
WOHNUNG 2
… eine Villa Das Team von DIE KOLLEGEN hat zwei Stockwerke einer Gründerzeitvilla in Leipzig ebenso stilvoll wie familiengerecht erneuert und ausgebaut. Text: Romy Gutiérrez, Fotos: Peter Eichler ü
Leuchtende Gräser: An der Rückwand zur Arbeitsfläche und Spüle mit Oberzeile dient eine Hi-Macs-Fläche mit an wehende Grashalme erinnerndem Muster als Leuchte.
WOHNUNG 1
Schaukastenstück: Die offen einsehbaren Ausziehtablare der «+Modo»-Poggenpohl-Küche bieten Platz zur Inszenierung. Neue Holzwand: Eine nicht mehr notwendige Tür wurde geschlossen und mit Feuerholz für das Cheminée gefüllt.
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Atrium im März/April 2015 — Leipzig
WOHNUNG 2
Insel mit Einsätzen: Die Trolleys haben ihren Platz unter der Kücheninsel, können aber zu Servier- und anderen Zwecken herausgerollt werden. Renovierung: Die alten Decken, Parkettböden und Flügeltüren mit Glasornamenten wurden sorgsam restauriert und erhalten.
Die dunklen Rahmen setzen die räumlichen Eingriffe in den Küchen vom Bestand ab.
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achdem der eine der beiden Brüder sich mit Mario Hein von Die Kollegen einig war, dass diese seine Wohnung in einer Leipziger Gründerzeitvilla in der Nähe vom Auenwald restaurieren und erneuern sollten, folgte ihm der andere bald. So ergab sich für die vielseitige Crew von Die Kollegen die Gelegenheit, mit viel Freiheiten zwei grundrissgleiche Wohnungen ganz individuell zu gestalten. Die historische Substanz wurde dabei sehr respektiert, alte Böden, Decken und Türen blieben erhalten und zu altem Glanz zurückgeführt. Die Räume wurden logisch gemäss den Nutzungswünschen der beiden Familien mit Kindern neu aufgeteilt. Beiden Bauherren war wichtig, dass die Küche offen zu Ess- und
Wohnräumen ist. Durch die Kennzeichnung des baulichen Eingriffs mit dunklen Rahmen, bleiben die Küchen aber gleichzeitig eigenständige Räume. Während der eine Bruder rasch wusste, dass es die «+Modo»-Poggenpohl-Küche sein sollte, wünschte sich der andere eine Custom-made-Küche mit einer Insel samt Rollkorpussen. Beide Wünsche wurden erfüllt und individuell ausgearbeitet ergänzt. Angefangen bei den von den Kollegen selbst kreierten Unikatleuchten bis zur mit Blattgold ausgekleideten gewölbeartigen Decke, die den Dampfabzug bildet. Obwohl diese Küche schwarze Wände, Decke und Rahmen hat, wirkt sie tagsüber sehr hell und elegant, da sie viel natürliches Licht durch Fenster und offene Türen und den Übergang in den Wohnraum erhält. Mit dem Eindunkeln findet dann eine Verwandlung statt und
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Glasverbindung: Die Profilitglasflächen lassen nur verschwommene Silhouetten erkennen, vom Bad in den Flur und umgekehrt.
WOHNUNG 1
Fliesen überall: Die Bauherren wünschten sich vom Bad in den Schlafraum übergehende Bodenfliesen und erhielten auch gemusterte wie in der Dusche an der Rückwand des Bettes.
sie wird zur Schatzkammer mit goldener Decke und futuristisch anmutenden Lichtspielen in der grosszügigen Hi-Macs-Nischenwand hinter Spüle und Arbeitsfläche. Auch neben dem Kühlschrank wurden leuchtende Pflanzenschatten eingearbeitet. Ein Motiv, das im Bad in einer mit Blätterabdrücken poetisch gestalteten Betonwand weitergeführt wird. Die Küche in der Wohnung 2 im ersten Obergeschoss ist ganz anders gestaltet, teilt sich aber das Element der Kennzeichnung des Eingriffs: den dunklen Rahmen. Hier setzt er sich aber von der Küche selbst ab und hat eine Zusatzfunktion. Gleich Menütafeln in Restaurants wurde er beschriftet, allerdings mit kompletten Rezepten. Darunter auch einige von Mario Heins Oma Marianne, was an einer Stelle auch verdankt wird. Den Bauherren dient der Rahmen mit Lieblings- und Grundrezepten gleichzeitig als offenes Kochbuch und Spickzettel für Einkäufe. Leucht- und Materialpfade Die beiden Wohnungen erhielten aber nicht nur individualisierte Küchen, sondern einen kompletten solchen Innenausbau. In der Wohnung im Erdgeschoss wurde eine nicht mehr benötigte Tür zugemacht und dient nun als dekorative Feuerholzablage. Die Dusche wurde zum Flur hin mit einer Profilitglaswand
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Atrium im März/April 2015 — Leipzig
Die Bäder verbinden sich harmonisch mit den Schlafräumen, lassen sich aber auch durch Schiebetüren von diesen abtrennen.
WOHNUNG 2
versehen, so sieht man zwar, dass jemand duscht, aber nur schemenhaft. Komplett offen hingegen sind die Master-Bäder in beiden Wohnungen zu den Schlafräumen hin. Und auch hier wurde für Wandelbarkeit gesorgt, mit elegant in Wandstücken verschwindenden Schiebetüren lassen sich Bad- und Schlafzimmer jederzeit separieren. Untrennbar verbunden sind sie durch die Gestaltung. In der Wohnung im Untergeschoss wurden die Bodenfliesen, wie von den Bauherren gewünscht, vom Bad in den Schlafraum gezogen, und die ornamentalen Duschenfliesen finden ihre Antwort an der Rückwand am Kopfende des Bettes. Das Kopfende des Bettes im Elternschlafzimmer der Wohnung im
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ersten Obergeschoss hat viele Funktionen. Es bietet bettseitig Ablage für Bücher und anderes, quasi als erhöht positionierte Nachttische. Gleichzeitig ist es Raumtrenner und definiert mit dem deckenhohen Wandschrank einen begehbaren Kleiderschrank, zu dem es weiteren Stauraum in Form einer hohen Kommode beiträgt. In beiden Wohnungen erzählen die vielen miteinander korrespondierenden Unikatleuchten eine Fortsetzungsgeschichte durch die nicht nur über den Gang, sondern auch durch Türen verbundenen Räume. Miteinander verbunden erscheinen auch die beiden Wohnungen. Wie zwei Brüder eben, verwandt und doch mit ganz eigenem Charakter, Vorlieben und Stil. ——
Optische Vergrösserung: Die Spiegel sind so gesetzt, dass sich die durch die grossen Fenster viel Tageslicht erhaltenden Räume grösser anfühlen, als sie sind. Doppelfunktion: Das Kopfteil des Bettes ist gleichzeitig Stauraum und mit der rückseitigen hohen Kommode und der Schrankwand bildet es eine Art offenen, begehbaren Schrank.
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Mario Hein, Holger Seidel, Christoph Spielfogel
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Die Kollegen sind, wie ihr Name impliziert, eine Bürogemeinschaft von Architekten, Ingenieuren und Kreateuren, die frei und gemeinsam tätig sind. Damit kann jeder in seinem Feld eigene Projekte realisieren, und gleichzeitig können sie sich gegenseitig als Experten beiziehen. Die grosse Erfahrung im Umgang mit geschützter Bausubstanz und die breite kreative Abstützung resultieren in sensibel durchdachten Umbauten und Neubauten, deren Architektur und Innenarchitektur einen intensiven Dialog eingehen. Unter dem Label «3jupon» werden projektspezifische Leuchten und unter «menoneo» Betongestaltungen von Wänden, Böden und Möbeln oder Wohnaccessoires in High Macs gefertigt. So entstehen für jedes einzelne Projekt ganz eigene Lösungen für jedes Detail. RG
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Wohnung 2
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ARCHITEKTUR: Die Kollegen, www.diekollegen.info BAUBEGINN: Anfang 2009 FERTIGSTELLUNG: Ende 2009 WOHNFLÄCHE JE WOHNUNG: 220–250 m2 MITWIRKENDE SPEZIALISTEN: Tischlerei Inuma GmbH, www.inuma.de, Projektleiter Wilfried Duphorn HERSTELLER: Geräte: Miele, www.miele.de, Siemens, www.siemens-home.de; Küchenmöbel: Custom-made von Tischlerei Inuma, Poggenpohl, www.poggenpohl.de; Armaturen: Hansgrohe, www.hansgrohe.de, Steinberg, www.steinberg-armaturen.de, Vola, www.vola.de; Waschtische: Alape, www.alape.com, Villeroy & Boch, www.villeroy-boch.de; Fliesen, Glasmosaik: Casa dolce Casa, www.casadolcecasa.com, Bisazza, www.bisazza.de; Feinsteinzeug: Nordceram, www.nordceram.com; Leuchten: Unikate von 3jupon; Wandgestaltung und Accessoires: menoneo, alles bei www.dwh-shop.de
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Entree Küche Essen Wintergarten Wohnen Arbeiten Schlafen Bad
Naturabdrücke: In den noch feuchten Beton werden Pflanzenabdrücke gemacht und teilweise mit Blattgold veredelt.
Leuchtenrock: Von Hand genäht wie Reifröcke entstehen extravagante Leuchtenunikate.
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Kollektion
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Berge, Schnee und gute Architektur: Haus in Alvaneu Dorf im Einklang mit der Natur. Stadthaus in London, Loft in Paris mit Wohlfühlatmosphäre, Neuheiten im Bad- und Wellnessbereich
Leben mit Kunst: Giovanni Springmeiers Kunstsammlung in Berlin, Hort für zeitgenössische Kunst in Engadiner Patrizierhaus, Erwin Wurms Kunst in einem alten Schloss in Wien. Spezial: Wand & Boden
Fokus Brasilien: Architektur und Designgeschichte aus dem aufstrebenden Land Südamerikas, Neuheiten von der IMM Cologne, Spezialthemen: Outdoormöbel und Accessoires für den Garten
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Umsichtig renovierte Jugendstilwohnung in Barcelona, Hofhäuser mit Aussicht bei Zürich, Familienleben über den Dächern von Mailand, News und Trends vom Salone Milano, Bad & Wellness
Fokus: Am Stadtrand. Schräge Villa in Versailles, fantasievolles Peter-Pan-Haus in der grünen Waldlandschaft von Ibiza, Altbauwohnung in Berlin Schöneberg, Moderne Technik in der Küche
Fokus: Umbau. Aus einer Hafenkneipe in Amsterdam wird ein ungewöhnliches Wohnhaus, Lübeck: Rückführung eines Bürgerhauses zu einer Wohnung, Holzhaus auf der Finnischen Seenplatte
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Eingebettet: Das Haus liegt zwischen Bäumen versteckt in der Gebirgslandschaft von Les Jeurs.
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Trouvaille In Les Jeurs im Kanton Wallis haben die Architekten LACROIX CHESSEX ein modernes Chalet in den Berghang eingebettet. Text und Redaktion: Carina Iten, Fotos: JoĂŤl Tettamanti
Rundherumblick: Von einem anderen Winkel aus betrachtet, sind wiederum beide Hausteile zu sehen.
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Clever verpackt: Alle Heizkörper sind hinter den gelöcherten Holzverkleidungen versteckt.
«Wir hatten keine Mühe, hier oben ein modernes Haus hinzustellen, aber wir wollten damit auch nicht auffallen oder Einheimische verärgern.» OLIVIER UNTERNÄHRER
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on Le Châtelard Frontière unterhalb von Les Jeurs aus, ist das modern interpretierte Chalet von Olivier und Céline Unternährer am Hang kaum zu erkennen. Es verschmilzt förmlich mit der umliegenden Gebirgslandschaft. Dies ist aber keinesfalls Zufall, denn eines der Hauptanliegen des Ehepaars war es, dass das Haus nicht durch eine helle Holzfassade heraussticht, sondern sich natürlich in die Umgebung integriert. Selbst das asymmetrische Dach erinnert mit den spitzen Giebeln an die Konturen der umliegenden Berglinien. Dass man in diesem abgelegenen Örtchen ein Haus baut, scheint erst etwas ungewöhnlich, so befinden sich weder Einkaufsmöglichkeiten noch Gastwirtschaften in der unmittelbaren Nachbarschaft. Lediglich etwa zwei Dutzend Häuser verteilen sich mit grosszügigem Umschwung über den Hang hinweg. Die Wahl für dieses Stück Land hat das Ehepaar glücklichen Umständen zu verdanken. Denn es war bereits im Besitz der Familie der Bauherrin. Nur ein paar Meter weiter wohnen die Eltern, Onkel und ihre Schwester. Die Lage war somit ideal für den Anwalt und die Musikerin, um dem Grossstadtrummel von Genf in jeder freien Minute zu entfliehen.
schwebt auf einem Betonsockel über dem Abhang. Bei Chalets war es üblich, das Haus auf einer Steinbasis zu errichten, damit sich Tiere keinen Zutritt zu den Nahrungsvorräten im Keller machen konnten. Hier wurde das so elegant gelöst, dass der Wohnbereich praktisch über dem Felsen schwebt. «Nebst diesem Highlight bietet das Haus noch viele Überraschungen», sagt Olivier Unternährer. So ist es
Holzchalet neu interpretiert Klare Vorstellungen hatte das Ehepaar zu Beginn nicht. Lediglich sollte das Haus nicht traditionell quadratisch sein, sondern eine spezielle Form haben. Diesem Wunsch kamen die Architekten auf kreative Weise nach. Der rechteckige Grundriss wurde eingeschnitten und auseinandergezogen, sodass bewusst zwei ungleich grosse Hausteile entstanden, die auf der Ostseite, wo sich der Eingang befindet, zusammenhängen. Die Eingangstür wurde direkt in diese Falte hineingelegt, weshalb sie nicht eben ist, sondern mit dem Knick eine ungewöhnliche Form besitzt. «Das Haus sollte nicht überdurchschnittlich gross sein, sondern in die Umgebung mit all den kleinen Chalets passen, deshalb brachen wir den Gesamtkörper in zwei kleinere Volumen», erklärt der Architekt Simon Chessex. Zudem verändert sich der Anblick der Hauses aus jedem Winkel. «Es ist wie eine Landschaft oder das Matterhorn. Schaut man es aus einer anderen Perspektive an, ergibt es ein komplett anderes Gemälde», so der Architekt. Das Gesamtbild ist so in ständiger Transformation. «Es sollte nicht zu einfach sein, wir wollten nicht, dass man sich langweilt, sondern jeweils ein neues Detail entdeckt, egal von welcher Seite man das Haus betrachtet.» Dennoch wurde die Neuinterpretation der einfachen Holzhütte mit traditionellen Elementen verbunden. So steht das Haus an der vorderen Kante nicht auf dem Grund, sondern
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Einzigartig: Die Türe mit dem Knick ist ein Unikat und einzig für das Haus angefertigt worden.
Wie aus einem Guss: Boden, Decke und Wände wurde bewusst aus demselben Holz gestaltet.
auch ungewöhnlich, dass die Seite zum Hang hin über keine Fenster verfügt. «Das Haus sollte eigentlich so viele Fenster wie möglich bekommen, damit die Räume mit viel Tageslicht durchströmt werden, aber dann waren wir überrascht, als wir auf dieser Seite des Hauses keine Fenster auf den Plänen entdeckten», so Olivier Unternäher. Dies hat einen mehr poetischen als praktischen Gedanken:
Schräglage: Das Kinderzimmer verfügt über zwei Seitenfenster.
«Wir wollten etwas Magisches und Spezielles erschaffen. Im poetischen Sinne kommt bei einer geschlossenen Fassade, die nur eine Tür besitzt, der Wunsch auf, hineinzutreten», erklärt Simon Chessex. Genau diese feinen gestalterischen Ansätze hatten das Ehepaar Unternährer schliesslich dazu bewogen, dem Architektenbüro Lacroix Chessex den Auftrag zu geben. Zu Beginn hatten sie von verschiedenen Architekten einen Vorschlag eingeholt, wobei das Ehepaar bereits mit Simon Chessex befreundet war. Ausschlaggebend, dass er das Rennen machte, sei aber nicht die Freundschaft, sondern dessen ausgefallene Idee gewesen. «Der Vorschlag von Simon Chessex hat sich von allen anderen abgehoben, da wussten wir, wir wollen dieses Haus mit ihm bauen.» Knapp zwei Jahre später, 2013, konnte das Ehepaar einziehen. «Die grösste Herausforderung war, auf dieser Höhe zu bauen», erinnert sich der Architekt. Da Les Jeurs nur über eine schmale Landstrasse erreichbar ist, musste das Haus in 49 Teile zerlegt werden, die mit einem Helikopter hinaufbefördert wurden. Danach kam das Zusammensetzen. Jeder Winkel musste exakt stimmen, damit alle Teile aufeinanderpassten. Doch die anfänglichen Bedenken waren völlig unbegründet. Innerhalb von zwei Tagen stand das Haus. Die gesamte Innenverkleidung von Boden über Wände und Decken sind aus Kiefernholz. Selbst die Küchenverkleidung sowie sämtliche Einbauschränke erscheinen durch das homogene Kostüm wie aus einem Guss. Jeder Raum hat seine eigene Geometrie Um nicht immer direkt Schmutz und Dreck ins Haus hineinzutragen, wurde ein zweiter separater Eingang eingeplant. Durch einen Betoneinsatz führt eine Treppe ein paar Meter hinter dem Haus ins Untergeschoss. Nebst einem Kellerabteil befindet sich hier ein kleines Fernsehzimmer, das auch als Gästezimmer fungieren kann. Eine Treppe führt von dort in die obere Etage. Bewusst wurde auf eine Bodenheizung verzichtet, dafür spenden Heizkörper, über die ganze Wohnfläche verteilt, Wärme. Diese sind wiederum hinter gelöcherten Wandverkleidungen verborgen, die optisch ausgefallene Akzente setzen. Herz des Erdgeschosses ist die grosszügige Feuerstelle mit Panoramablick auf die gegenüberliegende Gemeinde Giétroz. Dahinter, im Südwestflügel, befindet sich der Essbereich mit offener Wohnküche und auf der zweiten Hausseite das Musikzimmer von Céline Unternährer. Das Spezielle hier ist, dass es einen direkten Zugang mit Treppen in den Garten gibt. Die Überlegung der Architekten war, den Raum wie eine Bühne zu gestalten. Wenn man die Fensterfront auf der Nordostseite öffnet, können Gäste im Garten sitzen, während drinnen musiziert wird.
Grosszügig: Das Panoramafenster bietet vom Bett aus einen ungetrübten Blick auf die umliegende Berglandschaft.
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«Das Haus sollte so viele Fenster wie möglich bekommen, damit die Räume mit viel Tageslicht durchströmt werden.» OLIVIER UNTERNÄHRER ü
Weite: Von nichts als Natur und Berglandschaft umgeben.
Durch die gipfelförmige Dachgestaltung ergibt es an den Decken in der oberen Etage einzigartige Dachschrägen und -winkel. Jeder Raum besitzt eine eigene Geometrie. Kein Zimmer gleicht dem anderen und unterscheidet sich in Grösse, Höhe und Form. Im Schlafzimmer von Olivier und Céline Unternährer, ebenfalls auf der oberen Etage, zieht sich ein Panoramafenster über die gesamte Front. Vom Bett aus kann man so einen ungetrübten Blick auf die gegenüberliegende Berglandschaft geniessen. Die Reaktionen auf den exotischen Bau waren durchweg positiv. Selbst jene, die anfangs skeptisch gegenüber dem modernen Hausprojekt gesinnt waren, sind heute von der heimeligen Atmosphäre im Innern begeistert. «Wir hatten keine Mühe, hier oben ein modernes Haus hinzustellen, aber wir wollten damit auch nicht auffallen oder Einheimische verärgern», so Olivier Unternährer. ——
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Illusion: Von der Seite aus ist nur ein Hausteil zu erkennen, der zweite Teil bleibt verborgen.
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LACROIX CHESSEX SA,
Genf Die beiden Architekten Hiéronyme Lacroix und Simon Chessex gründeten 2005 das gemeinsame Architekturbüro Lacroix Chessex Architects in Genf. Beide haben an der EPF in Lausanne diplomiert. Hiéronyme Lacroix absolvierte bereits während seines Studiums eine Stage bei Devanthéry & Lamunière, wo er auch nach seinem Diplom noch tätig war. Dort lernte er Simon Chessex kennen, der nach seinem Studienabschluss ebenfalls dort und bei Herzog & de Meuron in Basel arbeitete. Seither haben sie diverse renommierte Preise vor allem in der Westschweiz gewinnen können. Grosse Anerkennung brachte ihnen jüngst der Bau des Uni-Campus-Gebäudes De la Paix in Genf, das 2012 fertiggestellt wurde. CI
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ARCHITEKTUR: Lacroix Chessex SA BAUBEGINN: 2012 FERTIGSTELLUNG: 2013 WOHNFLÄCHE GESAMTES GEBÄUDE: 150m² BAUWEISE: Unbehandeltes Kiefernholz, orientiert sich am typischen Hüttenbau der Gegend. Die Aussenfassade wurde dunkel eingefärbt, um optisch besser mit der Umgebung zu verschmelzen.
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EZB NEUBAU
TOBIAS REHBERGER
STÄDEL MUSEUM
GOETHE-UNIVERSITÄT
DOWNTOWN
DOWNTOWN
ROBERT VOLHARD, STYLEPARK DOWNTOWN
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Frankfurt am Main
RESTAURANT BAR MAXIE EISEN, JAMES ARDINAST
Im Aufbruch In Kürze zieht die Europäische Zentralbank in ihr neues, von Coop Himmelb(l)au konzipiertes Headquarter. Im Dunstkreis des Grossbauprojektes erfindet sich die Stadt neu, die nicht nur Finanzmetropole, sondern auch Kunst- und Kulturhochburg ist. Text & Produktion: Kristina Raderschad, Fotos: Christian Schaulin, Redaktion: Susanna Koeberle
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ie Wolkenkratzer in Frankfurts Finanzviertel verleihen der Stadt ihre charakteristische, in Mitteleuropa wohl einzigartige Skyline. Neuerdings ist die Mainmetropole um ein Wahrzeichen reicher: Das zukünftige Domizil der Europäischen Zentralbank (EZB), das sich als imposanter, rund 200 Meter hoher Turmbau über der alten Grossmarkthalle im Ostend erhebt, ist schon von Weitem zu sehen. Martin Elsässers expressives Bauwerk von 1928 wurde vor dem Abriss bewahrt und in den Neubau der österreichischen Architekten Coop Himmelb(l)au integriert. Das Ensemble ist innerhalb kürzester Zeit zum begehrten Fotomotiv von Frankfurtern wie Besuchern gleichermassen avanciert – und hat schon lange vor seiner Einweihung, die für 2015 geplant ist, dem gesamten Viertel Aufwind beschert. Eine neue Brücke über den Main, ein Urban Gardening Projekt am nahen Danziger Platz, Restaurants wie das Oosten in einem dreistöckigen Glaskubus am Main, neue Hotels und
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Gästehäuser wie das Lindenberg, das kürzlich als kleine, feine, liebevoll eingerichtete «Wohnen auf Zeit»-Location mit fünf Kurzzeit- und fünf Langzeitzimmern in der Rückertstrasse eröffnet hat – das ehemalige Industrieareal im Osten Frankfurts ändert sein Gesicht. Und auch die Kreativszene der Stadt hat die alten Lagerhallen und Fabrikgebäude am östlichen Mainufer für sich entdeckt: Frank Landau etwa, einer der bekanntesten Vintagedesign-Händler Deutschlands, der Möbelpreziosen der klassischen Moderne von Frankfurt aus in die ganze Welt verschifft, ist unlängst von der Innenstadt in neue Räumlichkeiten an der Dieselstrasse gezogen. Auf rund 800 Quadratmetern in einem ehemaligen Motorenwerk reihen sich jetzt seltene Sessel, Sofas, Stühle und Tische von Designern wie Hans J. Wegner, Egon Eiermann oder Ferdinand Kramer in raumhohen Regalen auf. Aus dem Fenster blickt der Design-Entrepreneur auf Dieseltanks und ein Holzlager. Nicht weit von hier hat Frankfurts prominentester Künstler Tobias Rehberger unlängst sein neues Atelier
Was Besucher aus aller Welt nach Frankfurt zieht, ist die hevorragende und vielfältige Kulturszene der Stadt.
bezogen, aufstrebende Designer wie Kai Linke (dessen Leuchtenfamilie «Cosmo» Frank Landau ebenfalls vertreibt) mieten städtisch subventionierte Studios im «Atelier Frankfurt» in der Schwedler Strasse. «Hier im Ostend gibt es eine viel offenere Arbeitsatmosphäre als im Zentrum, eine Menge Freiraum und attraktive Locations zu einem bezahlbaren Preis», stellt Landau fest. Die Frankfurter Innenstadt dagegen wird immer teurer – wohl keine andere deutsche Grossstadt hat der Immobilienboom so erfasst wie die Business- und Finanzmetropole am Main. Grossbauprojekte wie das Europaviertel nahe des Messegeländes, der Wiederaufbau der historischen Altstadt und die bereits in den Neunzigerjahren begonnene Öffnung der Innenstadt zum Fluss – mit Westhafen und Osthafen – macht die Mainmetropole auch und insbesondere für internationale Investoren interessant. Museen und Galerien
OPER
Was Besucher aus aller Welt nach Frankfurt zieht, ist die hervorragende und vielfältige Kulturszene der Stadt, geprägt durch ihr besonderes Mäzenatentum. Grosszügige Finanzspritzen gutsituierter Förderer verdanken Oper und Schauspiel sowie die erstklassige Museenlandschaft der Stadt einiges. Top-Ausstellungshäuser reihen sich entlang des Museumsufers auf wie Perlen an einer Schnur: Das Städel Museum mit seiner spektakulären Erweiterung durch Schneider+Schumacher Architekten, das Deutsche Architekturmuseum mit Oswald M. Ungers’ strahlend weisser Haus-in-Haus-Struktur, das Museum für angewandte Kunst (MAK), in einem kürzlich einer Frischzellenkur unterzogenen Bau von Richard Meier – um nur einige zu nennen –
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DEUTSCHE BANK
STÄDEL MUSEUM
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Atrium im März/April 2015 — Stadtporträt
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HANNA ERNSTING & SARAH BOETTGER
HANNA ERNSTING/ SARAH BÖTTGER: Die deutsch-amerikanische Designerin Hanna Ernsting gründete 2011 ihr eigenes Studio. Wie Sarah Böttger, mit der sie für den Teppich «Dune» zusammenarbeitete. www.hannaernsting.com www.sarahboettger.com
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Das Frankfurter Bahnhofsviertel ist neben dem Ostend die zweite Ecke in der Stadt, die gerade als Szeneviertel zu neuem Leben erwacht. ü
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blicken vom Schaumainkai aus auf die Skyline gegenüber. Eine Fussgängerbrücke über den Main führt in die Innenstadt, wo sich Schirn Kunsthalle, Kunstverein mit nettem Kunstverein-Café und Museum für moderne Kunst (MMK), ein Schlüsselwerk der Postmoderne des im 2014 verstorbenen österreichischen Architekten Hans Hollein, um Dom und Römer gruppieren. Wer nach so viel geballtem Kulturprogramm eine Verschnaufpause braucht, kehrt bei Margarete zu zweitem Frühstück, Lunch oder Café ein oder deckt sich gleich nebenan bei Bitter & Zart mit feinsten Pralinen, Schokolade und buntem Naschwerk ein. Vom Rotlicht- zum Szeneviertel Spätestens seit der international gefeierte Modefotograf und gebürtiger Franke Juergen Teller für das Magazin der deutschen Wochenzeitung «DIE ZEIT» schillernde Szenegrössen und hippes Partyvolk rund um Kaiserstrasse, Moselstrasse und Elbestrasse ins Bild gesetzt hat, ist es offiziell: Das Frankfurter Bahnhofsviertel ist neben dem Ostend die zweite Ecke der Stadt, die gerade als Szeneviertel zu neuem Leben erwacht. Wer Rotlichtmilieu und Kneipenkultur nicht scheut, bucht sich mit Stammgästen aus dem Dunstkreis von Schauspiel, Oper, Literaturbetrieb und Buchmesse im familiären Hotel Nizza mit seiner wunderschönen Dachterrasse ein – und findet sich mitten im pulsierenden Nachtleben, mit coolen neuen Restaurants und Bars, wie der Bar Plank, dem Club Michel oder dem Maxie Eisen. Köstliche Pastrami-Sandwiches und saftige Steaks gehören zu den Spezialitäten dieses neuen Bistros mit angeschlossener Bar, das James Ardinast (42) zusammen mit seinem Bruder David (38) und dem befreun-
ESTHER SCHULZE DIMITRIOS TSATSAS
KAI LINKE
TSATSAS BAGS: Das aufstrebende Taschenlabel wurde 2012 gegründet. Alle Modelle werden in Deutschland in traditioneller Handarbeit gefertigt. Bereits Tsatsas Vater war in der Lederverabeitung tätig. Die zeitlosen Entwürfe begeistern durch klare Linien und höchste Qualität. www.tsatsas.com
KAI LINKE: Der Designer gehört zu den Absolventen der HfG Offenbach. In seinen Entwürfen wird sein Interesse für architektonische Strukturen sichtbar; seine Stücke werden regelmässig an Designausstellungen gezeigt. www.kailinke.com
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FARAH EBRAHIMI
deten Berliner Gastronom und DJ Oskar Melzer betreibt. Die Ardinast-Brüder sind seit vielen Jahren in der Frankfurter Gastronomie-Szene zu Hause, besitzen die IMA-Restaurants und einen Catering-Service – und beobachten die Entwicklung der Stadt erfreut. «Mit seinen knapp 700 000 Einwohnern ist Frankfurt ja eigentlich ein Dorf», meint James schmunzelnd. «Aber jetzt kommen immer mehr Touristen und Besucher von ausserhalb und deshalb wird die Stadt immer internationaler.» Und zieht immer mehr Kreative an: So arbeitet etwa die 1983 geborene Deutsch-Amerikanerin Hanna Ernsting mitten im Bahnhofsviertel, Tür an Tür mit anderen Gestaltern und Künstlern im Atelierhaus «Basis» in der Elbestrasse. Ihre Entwürfe wie den originellen «Pet Stool», den behaglichen Sessel «Red Riding Hood» oder den feinen Wollteppich «Dune», eine Gemeinschaftsarbeit mit Sarah Böttger, präsentierte die Designerin letzten April auf dem Salone Satellite in Milano. Gleich vor den Toren der Stadt Frankfurt liegt eine Designhochschule, die einige der besten deutschen Nachwuchsdesigner der jüngsten Zeit hervorgebracht hat: Zu den Absolventen der HfG Offenbach gehört unter anderem Sebastian Herkner. 1981 geboren, gründete Her-
Die HfG Offenbach hat einige der besten Nachwuchsdesigner der jüngsten Zeit hervorgebracht.
FARAH EBRAHIMI: EB Die gelernte Mode Mode-Designerin ist beim angesag angesagten Hersteller e15 Art Direktorin und ist (gemeinsam mit ihrem Mann Philipp Maizer und Mitbegründer des Labels) zuständig für die Entwicklung der Marke. www.e15.com
SEBASTIAN HERKNER
SEBASTIAN HERKNER: Seine von Designpreisen gekrönte Zusammenarbeit mit renommierten internationalen Möbelherstellern wie Moroso, Cappellini, Gubi oder Gervasoni führt den Gestalter vom Main aus auf Reisen durch die ganze Welt. In seinen Entwürfen kombiniert er neue Technologien mit traditionellem Handwerk. www.sebastianherkner.com
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VOLKER ALBUS: Der studierte Architekt wandte sich in den 80er-Jahren dem Möbelentwurf zu und ist seit 1994 Professor für Produktdesign an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (und seit 2005 ebendort Prorektor). Er ist Autor und Herausgeber mehrerer Bücher und publiziert regelmässig Artikel. Er lebt in Frankfurt. www.hfg-karlsruhe.de
VOLKER ALBUS
FRANK LANDAU: Der Vintagespezialist sieht sich als Antiquitätenhändler des 20. Jahrhunderts. Er ist vor Kurzem von der Innenstadt in ein ehemaliges Motorenwerk am östlichen Mainufer gezogen. www.franklandau.com FRANK LANDAU
kner nach dem Studienabschluss 2006 sein eigenes Designstudio, wohnt und arbeitet in zwei loftartigen Etagen eines ehemaligen Industriegebäudes in Offenbach am Main. Begeistert erzählt er von den lokalen Ledermanufakturen und aufstrebenden Labeln wie Tsatsas, der Luxus-Taschenkollektion von Esther Schulze und Dimitrios Tsatsas, die in traditioneller Handarbeit gefertigt und in ausgesuchten Stores in London, Berlin und New York vertrieben wird. Sebastian Herkners von Designpreisen gekrönte Zusammenarbeit mit renommierten internationalen Möbelherstellern wie Moroso, Cappellini, Gubi oder Gervasoni führt den Gestalter vom Main aus auf Reisen durch die ganze Welt – als wir ihn zum Interview treffen, kommt er gerade aus Simbabwe zurück und ist auf dem Sprung in die USA. Dennoch oder gerade deswegen bleibt er dem Raum Frankfurt treu: «Hier habe ich beste Arbeitsbedingungen und die internationale Anbindung der Stadt ist super», so der erfolgreiche Jungspund. «Ich wollte nirgendwo anders leben.» ——
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Schöne Adressen Ob Cafés, Restaurants, Hotels oder Shops: Hier unsere Tipps für stilvolle Orte in Frankfurt. HOTEL NIZZA: Seit 1993 bietet das Nizza ein stilvolles, unaufdringliches Zuhause auf Zeit. Anfänglich für Schauspieler und Kulturschaffende gedacht, wird das Hotel mittlerweile auch von Geschäftsleuten, Messebesuchern und Touristen besucht. www.hotelnizza.de
LINDENBERG: Weder Hotel noch Wohngemeinschaft und doch beides: Das Lindenberg ist eine Gästegemeinschaft. 10 möblierte Apartments in einer eleganten, 140 Jahre alten Stadtvilla im Ostend. www.das-lindenberg.de
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BAR PLANCK: Das Frankfurter Rotlichtviertel besitzt das Flair einer Grossstadt. In der Planck-Bar kann man tagsüber gemütlich Kaffee trinken oder bis spät abends hochwertige Weine oder Schnäpse zu sich nehmen. www.barplank.de
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CAFEBAR IM KUNSTVEREIN: Die Räumlichkeiten – im gotischen Kreuzgewölbe eines der ältesten Gebäude Frankfurts – sind direkt an die Ausstellungsräume des Frankfurter Kunstvereins angeschlossen. www.fkv.de Atrium im März/April 2015 — Stadtporträt
MARGARETE: Kochen bedeutet hier in erster Linie, Lokal-Traditionelles marktfrisch zu interpretieren und geistreich fortzuentwickeln. Die hochwertigen Produkte werden fortlaufend saisonal abgestimmt. www.margarete-restaurant.de
TIA EMMA: Der Name des kleinen Cafés ist Programm: Hier können auch allerlei tolle Produkte erworben werden, welche die beiden Inhaberinnen auf ihren Reisen entdecken. www.tia-emma.de
BITTER & ZART: Ein Paradies für Naschkatzen! In der Chocolaterie findet man feinste Backwaren, köstliche Pralinen, bunte Bonbons und edle Tafelschokoladen. www.bitterundzart.de
CLUB MICHEL: Im Szenerestaurant können Mitglieder donnerstags, freitags und samstags in familiärem Ambiente preiswert speisen und trinken. Wechselnde prominente Gastköche. www.clubmichel.de
NINA HOLLEIN: Die Wiener Architektin begann schon im zarten Alter von 13 Jahren mit dem Entwerfen von Kleidern. Ihre Mode kann online oder im Frankfurter Shop erworben werden. www.ninahollein.com
SELECTED THE CONCEPT STORE: Lampen von Tom Tixon, Möbel von De La Espada, Funktionales von Piet Hein Eek sowie Taschen von Isaac Reina, Brillen von Dita und Linda Farrow und Mode von Hannibal. www.selected-online.de
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A B O Stil kann man nicht kaufen – aber empfehlen!
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ÖKOLOGISCHE BADE-/HANDTÜCHER
4er-Set in Geschenkverpackung Ein ökologischer Materialmix ist die Besonderheit der Vipp-Handtuchkollektion. Die VippHandtücher sind aus einer geschmeidigen Materialmischung aus 65 % ökologischer Baumwolle und 35 % Bambusfasern hergestellt. Die Baumwolle sorgt für Langlebigkeit und Weichheit, während der Bambus zu einer hervorragenden Aufnahmefähigkeit und einer wunderschönen Oberfläche beiträgt. Der Aufhänger besteht aus Gummi und trägt die Pflegehinweise auf der Rückseite – ein funktionales und minimalistisches Designdetail. Die Tücher kommen in einer Geschenkverpackung zu vier Stück daher: zwei Handtücher und zwei Badetücher. Material: 665 % ökologische Baumwolle, 35 % Bambus Masse Handtuch: 50 × 100 cm Masse Badetuch: 75 × 135 cm Farben: Grau oder Schwarz Für ein F i 1-Jahres-Abo (Zuzahlung EUR 22.–) Für ein 2-Jahres-Abo (ohne Zuzahlung)
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Atrium im März/April 2015 — Prämie
EDLES FLOR DE SAL IM 2ER-SET!
Gewürzsalzstreuer von SOSO-Factory Die hauchdünnen Salzkristalle werden von Hand geerntet. Nur bei idealen Wind- und Sonnenverhältnissen können sich die hauchdünnen Salzkristalle an der Wasseroberfläche bilden. Ganz einfach als Streuer zur Veredelung der Speisen auf den Tisch stellen. Alle SOSO Produkte sind nicht raffiniert oder gebleicht. Ein Produkt aus Spanien, geerntet vor der Küste Murcias. 100% Meersalz (Flor de Sal), Netto Gewicht: 100g. Wählen Sie zwei Lieblingsstücke aus: Flor de Sal rot: mit scharfem Pfeffer Flor de Sal pink: mit Hibiskus und Pfeffer Flor de Sal grün: mit mediterranen Kräutern Flor de Sal weiss: natural Für ein 1-Jahres-Abo (ohne Zuzahlung)
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EIN ELEGANTER HELFER
Das Tablett ohne Rutschgefahr Mit einer Stärke von 6 mm und dem zarten Schwung des Griffs spricht das Tablett sowohl physisch als auch optisch eine klare Sprache. Durch seine elegante Form erinnert es an eine asiatische Zeichnung. Sie können aus den Kautschukoberflächen Schwarz oder Fango wählen und so Ihren persönlichen, farbigen Akzent setzen. Das Table tt ist versiegelt mit rutschhemmender Oberflächenbeschichtung. (Lieferung ohne Deko) Material: Kautschuk Grösse: 43 × 30 × 2,5 cm Farben: Schwarz oder Fango Für ein 1-Jahres-Abo (Zuzahlung von EUR 18.–) Für ein 2-Jahresabo (ohne Zuzahlung) Atrium bietet fundierte Architektur- und Wohnreportagen, Porträts, aktuelle Berichte über Ausstellungen und Messen, Produktneuheiten und Trends. Dazu praktische Einrichtungstipps, Vorschauen auf Events und vieles mehr!
BESTELLEN SIE NOCH HEUTE! Bestellkarte auf Seite 115 ausfüllen und einsenden Anrufen unter: 0931 4170 1619 Faxen an: 0931 4170 497 E-Mail an: abo@atrium-magazin.de Weitere Angebote unter: www.atrium-magazin.de ü
VISITE
De Sede
Schweizer Qualität Die DNA des Polstermöbelherstellers aus Klingnau heisst: höchster Anspruch bezüglich Design, Material und Verarbeitung. Redaktion: Anita Simeon Lutz
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Design ist Trumpf: Jedes Möbelstück soll das Zeug zu einer Designikone haben. Hier der Sessel «DS-144» von Werner Aisslinger.
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ie Schweizer Polstermöbelfirma de Sede hat eine turbulente Zeit hinter sich. Nach mehrmaligem Besitzer- und Geschäftsführungswechsel scheint nun aber Ruhe eingekehrt zu sein. Seit letztem Sommer prägt Monika Walser, früher CEO der legendären Freitag AG, die Geschicke des Unternehmens. Und ein Missverständnis, das auch in Fachkreisen zu reden gab, sei hier gerade am Anfang aus dem Weg geräumt: Obwohl die Investorengruppe, die aktuell für de Sede einsteht, auch Anteile an der Polstermöbelfirma Machalke hält, haben die zwei Firmen kei-
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ne Überschneidungen. «Das wäre auch gar nicht denkbar, denn wir spielen in zwei verschiedenen Ligen. Auch die angesprochene Käuferschicht ist eine andere. Die Qualität des Designs, des Materials und der Verarbeitung spielt bei de Sede eine wesentliche Rolle», meint Monika Walser und fügt hinzu: «Auch der Aspekt des Swiss made ist zentral. Wir sind darum bemüht, alle Produktionsschritte wieder in Klingnau anzusiedeln, denn es ist wichtig, dass das De-Sede-Möbel aus einer Hand kommt. Eigentlich entspricht jedes Stück einem handgemachten Kunstwerk.» Diese höchsten Qualitätsansprüche sind es, die ein De-Sede-Sofa ausmachen und es auch einzigartig werden lassen. Monika Walser: Atrium im März/April 2015 — Visite
«Ich bin überzeugt, wenn man zehn verschiedenen Sofas die Brandmarke wegnehmen und sie nebeneinander einem designaffinen Publikum zeigen würde, könnte das De-SedeStück aus der Masse klar herauskristallisiert werden. Und dies trifft sowohl auf aktuelle wie auf historische Entwürfe zu.» Laut Monika Walser soll jedes De-SedeMöbel das Zeug zu einem Designklassiker in sich haben. Etliche Entwürfe haben diesen Status bereits erreicht, wie etwa der «RH-304» von Robert Haussmann, der «DS-51» vom dem Sede-Designteam oder der «DS-600» von Klaus Vogt und anderen. Ein weiterer Klassiker hat de Sede zur Orgatec wieder neu aufgelegt: den «KT-221» von Kurt Thut. Was de Sede in Köln zeigen wird? Wir wissen es zu Redaktionsschluss noch nicht und Monika Walser schweigt darüber. Nur so viel: Es wird sicher etwas sein, das ins Gesamt-Portfolio passt. www.desede.ch
Kompetenz ist Leder: Bei de Sede werden viele Arbeitsschritte von Hand gemacht. Besonders die Verarbeitung des Leders ist erstklassig. Hier das Sofa «DS-88» von Alfredo Häberli.
MONIKA WALSER
Geschäftsführerin de Sede, CH-Klingnau Frau Walser, Sie waren bis vor kurzem CEO der Firma Freitag, nun leiten Sie die Geschicke der Polstermöbelfirma de Sede. Was sind die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der zwei Unternehmungen? MONIKA WALSER: Diese beiden Firmen sind nicht vergleichbar, da sie in ganz unterschiedlichen Märkten agieren. Dennoch stehen beide meines Erachtens für das heute stark strapazierte Wort Nachhaltigkeit. Die Freitag-Brüder werden dem Wort durch das Thema Recycling gerecht. De Sede hingegen setzt auf Langlebigkeit des Designs und des Materials. Wir haben immer wieder Anfragen, jahrzehntealte Poltermöbel wieder neu zu beziehen, was wir auch gerne tun. Setzen Sie als Frau andere Prioritäten in der Geschäftsleitung als ein Mann? MW: Männer und Frauen sind unterschiedlich – auch in der Geschäftsführung. Ich finde es wichtig, dass man man selbst bleibt und nicht einem männlichen oder weiblichen Idealbild nacheifert.
DNA ist Geschichte: Zur Orgatec 2014 hat de Sede den Designklassiker «KT-221» von Kurt Thut wieder aufgelegt.
Gibt es Möbel, die eher Frauen, und solche, die eher Männer ansprechen? MW: Das wird immer wieder behauptet, aber ich denke, dass man diese Kategorisierung nicht wirklich ausmachen kann, denn es gibt durchaus auch Frauen, die in einem schweren Bugatti-Sessel mal genüsslich eine Zigarre rauchen, um es überspitzt darzustellen. Welche Vision haben Sie für das Unternehmen de Sede? MW: Die Produkte aus dem Hause de Sede haben etwas sehr Eigenständiges an sich. Sie widerspiegeln schweizerisches Understatement, aber auch Erfindergeist in jedem kleinsten Detail. Diese DNA soll weiterhin erhalten bleiben. Ein De-Sede-Stück soll niemals zum Einheitsbrei gehören.
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KÜCHE
BetonGourmets Eine viel genutzte Familienküche, geplant und realisiert von den Küchen- und Betonspezialisten WIEDEMANN WERKSTÄTTEN . Text: Antje Herrmann, Fotos: Christian Hacker
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Atrium im März/April 2015 — Küche
Exposition: Wer hier am Herd steht, ist der Chef des Hauses. (Kochgeräte: Gaggenau, Abzug: EMB)
Schöne Kehrseite: Eine Art Rückgrat aus Beton macht den Küchenblock zur Skulptur. (Armaturen: Dornbracht)
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«Eine Küche aus Beton bekommen bei uns nur die, die das Material wirklich lieben. Eine leichte Patina sollte willkommen sein.» LUCIA WIEDEMANN, KÜCHENSPEZIALISTIN
Organisiert: In den Hochschränken an der hinteren Wand befinden sich Backofen, Dampfbackofen, Kühlschrank und Weinkühlschrank (alles Gaggenau).
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Atrium im März/April 2015 — Küche
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chwarz und Weiss sind in der Tat ziemlich gegensätzlich, sie sind unbunt und in keinem Farbkreis zu finden. Dennoch ist das Farbpaar ein Synonym für Zeitlosigkeit. Eine der kürzlich realisierten Küchen der Wiedemann Werkstätten ist schwarz, von weissen Wänden umgeben und scheint Ausdruck von etwas Wohlüberlegtem zu sein. Die Architekten Landau Kindelbacher in München, verantwortlich für die Planung des Hauses, sahen bereits in einem Grobkonzept eine Gliederung in lange Zeile, Block und Hochschränke vor, als Lucia und Georg Wiedemann schliesslich mit der Ausarbeitung der Küchenplanung beauftragt wurden. Wie wird die Küche funktionieren, wie werden die Schränke organisiert und nicht zuletzt, wie wird die Küche aussehen? Die Wiedemanns sind Spezialisten und einer Lösung schneller auf der Spur als Unerfahrene, dennoch war es ihnen wichtig, das Ergebnis gemeinsam mit
Architekten und Bewohnern zu entwickeln. «Wie bei jeder Küchenplanung wurden zuerst die Arbeitszonen festgelegt, die Küche auf ihre funktionalen Attribute hin überprüft», sagt Lucia Wiedemann. Typische Tätigkeiten werden durchgespielt und es wird an alles gedacht. Ist einmal die Kochstelle definiert, ist relativ klar, wo sich Schneidebrett und BioAbfalleimer befinden sollten. Und weiss man, wo das Spülbecken sein wird, ist der Platz des Geschirrspülers nicht weit, auch die Lokalisierung von viel Stauraum für Geschirr liegt nahe. Selbst der Ort für die Aufbewahrung von Zutaten und Gewürzen ist nicht zufällig. Es ist allerhand nötig zum Kochen, Anrichten oder Aufräumen, einzig lange Wege und Kreuzgänge in der Küche braucht keiner. Das Planen einer Küche tönt einfacher, als es getan ist und braucht einen erfahrenen Blick und viel Einfühlungsvermögen. Das Kochfeld wurde im frei stehenden Küchenblock platziert, der Abzug funktioniert deshalb idealerweise über eine Hubhaube, die bei Bedarf aus dem Block ausgefahren werden kann. Dabei
ist es wichtig, bereits in der Bauphase an die Abluftleitungen zu denken. Nachdem nun funktionale Ansprüche geordnet und verortet waren, konnte über das Aussehen sinniert werden. Schwarz und Weiss mit Grauanteil Eine Spezialität der Wiedemann Werkstätten ist der Werkstoff Beton. Bereits seit einiger Zeit reizt das Material auch Küchenbauer, denn Beton lässt virtuose Kreationen zu und nahezu jede Form bis zur künstlerischen Skulptur kann aus dem Material gegossen werden. Dennoch: «Eine Küche aus Beton bekommen bei uns nur die, die das Material wirklich lieben. Eine leichte Patina sollte willkommen sein», sagt Lucia Wiedemann. Vor- und Nachteile wurden sorgfältig abgewogen. Beton ist nicht komplett unempfindlich gegenüber Säuren, Fette können ebenfalls Spuren hinterlassen. Beton ist von Anfang an nicht absolut monochrom. «Durch den Trocknungsprozess entstehen helle und
Separierung: In den Schubkästen können vertikale Bretter beliebig versetzt werden. So eng wie nötig eingesetzt, geben sie Gläsern, Tassen und anderem Geschirr Halt.
Sicher: Türme von Tellern können durch variabel einsetzbare Stützstäbe fixiert werden. Kein Verrutschen oder Schlimmeres beim Öffnen und Schliessen der Schublade!
Überraschung: Die Innenkörper der Auszüge sind aus Holz und mit zweierlei Farben lackiert, in hellem Grün und zartem Lila.
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«Eine Küche ist Lebensmittellager, sie ist Wohnraum, Arbeitsplatz und hat eine magische Anziehungskraft bei jeder Party.» LUCIA WIEDEMANN, KÜCHENSPEZIALISTIN
Räumliche Übergänge: Die Küche ist direkt an den Ess- und Wohnraum angebunden. Die unterschiedlichen Raumhöhen trennen zudem Privateres von Öffentlicherem.
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Atrium im März/April 2015 — Küche
Ausgesorgt: Wiedemann Werkstätten bauten auch das Weinregal im Keller.
dunkle Stellen, aber das ist gerade das, was Beton ausmacht», so Wiedemann. Die Entscheidung fiel ganz bewusst zugunsten von Beton. Trotzdem. Und weil Unregelmässigkeiten und Charakterzüge wie roh und fein ein ästhetisch spannendes Pendant zu weissen Wänden und schwarz lackierten Küchenmöbeln bilden – die Grauzone kam also gerade recht. Ein Edelstahlbecken wurde in die Betonarbeitsfläche eingearbeitet, um auch säurehaltige Flüssigkeiten, wie Salatsaucen oder Saftreste, ausgiessen zu können und dafür nicht ausserordentliche Vorsicht aufbringen zu müssen. Ein wenig Sorgfalt braucht Beton dennoch. Hitzebeständigkeit gegenüber heissen Pfannen und eine angenehme Haptik für Hand und Sinne sind nur zwei weitere Argumente, die BetonLiebhabern Musik in den Ohren sind und schliesslich alle Zweifel wegwischen. Schwarz, Weiss, Grau und …
GEORG & LUCIA WIEDEMANN: «Eine Küche ist Lebensmittellager, sie ist Wohnraum, Arbeitsplatz und hat magische Anziehungskraft bei jeder Party. Eine Küche ist eine Bühne für Bewährtes und Experimentelles, in ihr wird erhitzt und gekühlt, sie verfügt über Starkstrom und fliessendes Wasser, es gibt Schränke, Regale und meist einen Tisch: Keine Küche ist wie die andere, aber jede Küche ist eine echte Herausforderung. Die Küche ist Lebensmittelpunkt.» www.wiedemann-werkstaetten.de
Grundriss Betonküche
Müll
Weingläser KühlGefrierschrank Vorratsauszug Backofen, Dampfbackofen
Biomüll
Schneidbrett
Weinkühlschrank
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Kochgeschirr und Zutaten
Geschirrspüler
Die Auszüge sind aus Holz gefertigt, mehr oder weniger im Inneren versteckt und in zweierlei Farben lackiert. Ein helles Grün und ein zartes Lila sorgen für eine kleine Überraschung beim Ausziehen der Kästen, geben der Küche etwas Fröhliches und bilden einen schönen Kontrast zur sonst recht minimalistischen Küche. ——
Geschirr
KÜCHE
Das Material machts
Bei aller Funktionalität soll eine Küche Ausdruck von Individualität sein. Das Spektrum ist gross, die Wahl eine Frage der persönlichen Vorlieben. Redaktion: Antje Herrmann
KERAMIK
Für Trendbewusste Eine Küche mit Keramikoberflächen ist alles andere als gewöhnlich. Schon immer wirken Keramiken durch ihre steinerne Erscheinung sehr individuell und natürlich. Doch erst seit einiger Zeit lassen sich auch sehr grosse Flächen mit Strukturen oder Glasuren versehen oder sogar mit Dekoren bedrucken. Neu entwickelte Rezepturen machen das Material ausserdem extrem widerstandsfähig, und hygienisch einwandfrei sind glasierte Keramiken sowieso. Aus einem Guss gefertigt, können Keramikplatten sehr präzise verarbeitet werden und jede Küche zu einem Unikat werden lassen.
Black Box: Die Fronten der Kücheninsel sind komplett mit tiefschwarzem Linoleum kaschiert. www.kissling-reiden.ch
LINOLEUM
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Mal was anderes: Ästhetische Keramikoberflächen machen aus jeder Küche ein Unikat. www.alno.de
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Für Connaisseure Küchen mit einer Linoleumoberfläche besitzen eine ausgesprochene Nonchalance. Das Material besteht zu mehr als drei Vierteln aus organischen Stoffen und ist eines der Natürlichsten im Materialreigen. Die Oberfläche fühlt sich warm an, ist minimst elastisch und erinnert gar ein wenig an Leder. Linoleum – früher oft für Fussböden verwendet – ist ausserordentlich strapazierfähig. Eine schützende Beschichtung erhöht die Unempfindlichkeit und verringert den Pflegeaufwand. Unversiegeltes Linoleum ist ein Ökoprodukt und wird mit Naturwachsen gepflegt.
Atrium im März/April 2015 — Küche
Für Charakterköpfe Beton hat seit eh und je eine grosse Bedeutung in Architektur und Kunst. Haltbarkeit und virtuose Formbarkeit sind Attribute, die das Material seit einiger Zeit auch für den Küchenbau interessant machen. Doch das stärkste Argument für Beton ist sein fast schon intellektueller Charakter. Seine Oberfläche fühlt sich sehr angenehm an, seine natürliche Farbe ist up to date und mit ihm ist so ziemlich alles möglich. Einzig, wer versucht, Beton absolute Unempfindlichkeit abzuringen, sollte vielleicht lieber über ein anderes Material nachdenken. Bauernhof & Loft: Präferenz für Holzliebhaber und Kenner traditioneller Handwerkskunst sind Küchen aus Naturholz. www.team7.at
BETON
Für Naturtypen HOLZ
GLAS Werkstattcharakter: Die Betonarbeitsplatte auf Holzböcken wirkt warmherzig und unkompliziert. www.maxfrei.ch
Für Perfektionisten Zusammensetzung und Verarbeitungstechnologien sind so weit entwickelt, dass Glas auch für Arbeitsflächen und Küchenfronten für viele das Material der Wahl ist. Bruchsicherheit ist keine Frage mehr, und beispielsweise «Madras» von Vitrealspecchi ist sogar absolut kratzunempfindlich. Glas absorbiert zudem keinerlei Substanzen und gehört deshalb zu den hygienischsten Materialien. Glasoberflächen lassen sich sehr einfach reinigen und sehen im Handumdrehen aus wie neu. Als Auflage oder mit bearbeiteter Rückseite hält das Material ein riesiges Gestaltungsspektrum bereit und kann in vielen Farben oder mit Strukturen sehr kostbar wirken.
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Hölzer von Eiche, Buche, Birke, Fichte und anderen Bäumen werden massiv oder als Furnier für Küchenfronten verarbeitet. Sägeraue Varianten mit speziellen Strukturen aufgrund von Wuchs oder Alterung sind derzeit besonders angesagt. Kenner schätzen Optik, Haptik und Natürlichkeit. Holz bekommt mit der Zeit Gebrauchsspuren, kann aber je nach Art und Verarbeitung abgeschliffen werden. Hygieneprobleme sind umstritten. Heimische Hölzer enthalten Gerbsäuren, die Bakterien abtöten und die Verwendung für Butcherblock und Brotbrett alternativlos machen.
Ewiges Eis: Die Oberflächenbehandlung, speziell bei «Madras», bewirkt absolute Kratzunempfindlichkeit und Langlebigkeit. de.vitrealspecchi.com
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Abtauchen in eine neue Welt: Die futuristische Wellnesslandschaft erstreckt sich über 22 000 Quadratmeter.
Alpenwellness mit frischen Kräutern und belebenden Mineralien Der AQUA DOME im österreichischen Längenfeld ist wohl das architektonisch beeindruckendste Thermenresort im gesamten Alpenraum. Redaktion: Carina Iten
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Atrium im März/April 2015 — Bad
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esonders am frühen Morgen, wenn der Nebeldunst noch wie ein Schleier dicht über der weissen Landschaft schwebt, hat dieser Ort etwas Mystisches. Aber auch die Einbettung in die Ötztaler Bergkulisse hat etwas Magisches. Der Alltag jedenfalls scheint hier ganz weit weg und entspannen geht wie von selbst. Kein Wunder ist der Aqua Dome seit zehn Jahren ein beliebtes Ausflugsziel für lokale, aber auch internationale Gäste, die ein paar Stunden oder Tage entspannen möchten. Mit seiner vielfältigen Saunenlandschaft und den insgesamt zwölf Innen- und Aussenbecken mit Thermalwasser wird er vielfach auch von Ski- und Wintersportgästen zur Regeneration besucht – aber nicht nur. Seit 2013 lockt der Aqua Dome nämlich mit einem weiteren Highlight: dem SPA 3000. Verteilt auf zwei Etagen, können Gäste in besinnliche Themenwelten abtauchen und sich auf eine WellnessReise der besonderen Art begeben. Der SPA
3000 ist dabei ausschliesslich für Hotelgäste des Aqua Dome reserviert. Lediglich ein Kontingent von 20 Tageskarten ermöglicht es auch Tagesgästen, die Entspannungsvielfalt zu geniessen. Die regionale Alpenwelt ist dabei wunderbar in die Wellnessfläche von 2000 Quadratmetern eingebettet und in allen Bereichen des Premium-Spas spürbar. Ob in der Alpenkräutersauna, in der Kamille, Pfefferminze und Lavendel mit reinem Ötztaler Wasser destilliert werden oder im Kräuterpackungsbad danach. Die untere Etage des SPA 3000 steht im Zeichen der Ötztaler Kräuter, Blüten und Nadelhölzer. Weiter können die Gäste in einer grünen Mooswelt oder auf der Kräuterteeveranda bei herrlichem Panoramablick auf Längenfeld einen ruhigen Moment geniessen, bevor es ins Ötztaler Mineralbad geht. Die Besonderheit hier ist, dass Mineralien und Spurenelemente wie Magnesium und Selen aus feinen Düsen zur Inhalation versprüht werden. Die obere Etage ist vollumfänglich auf Genuss und Wohlbefinden ausgerichtet. Acht Meter hohe, gipfelförmige Glasfassaden bie-
ten Aussicht auf die Ötztaler Bergwelt. Zudem kann im 36 Grad warmen Ötztaler Thermalwasser auf Unterwasserliegen relaxt werden. Danach braucht man nur noch eine kleine Erfrischung an der Bar zu nehmen, bevor man sich, in kuscheligen Decken verpackt, vors knisternde Kaminfeuer legt – ein perfekter Ausklang dieses Wellnessspaziergangs. Sehr zu empfehlen bei einem Besuch im Aqua Dome ist die Tiroler Honigmassage – eine Spezialität des Hauses sozusagen. Die einstündige Ganzkörpermassage rundet das Verwöhnprogramm wunderbar ab. Genauso wohltuend und exotisch wirkt die Ötztaler Steinmassage. Dabei werden nur Steine aus der Region verwendet, die vom Masseur selbst am Flussbecken gesammelt wurden. Aqua Dome Tirol Therme Längenfeld GmbH & Co KG Oberlängenfeld 140, AT-6444 Längenfeld T 0043 5253 6400 www.aqua-dome.at
Faszinierende Kulisse: Anmutig ragt das SPA 3000 auf dem Dach des bestehenden Thermengebäudes wie ein Gebirgsgrat in den Himmel.
Thermalbecken: Auf drei schwebenden Wasserschalen befinden sich ein Whirlpool, ein Schwefelbecken und ein Solebad.
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Vielfalt: Nebst dem Kräuterbad gibt es hier unter anderem auch eine Loftsauna (im Bild), eine Heustadl-Sauna und diverse Dampfbäder.
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Schneeweiss Herbe Kontraste und kühle Farben verleihen dem Badezimmer eine zeitlose Eleganz.
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Redaktion: Carina Iten
1 Jo Malone: Sanft süsser Lime Basil Duft, der an laue Sommertage erinnert. www.jomalone.com
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2 Bemm: Eleganter Wandschmuck, der bei Bedarf erst noch Wärme spendet. www.bemm.de 3 Alape: Filigrane Armatur, die sich harmonisch in kleinste Badezimmer einfügt. www.alape.de
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4 Boffi: Futuristisches Design in zeitlosem Schwarz-weiss-Kontrast. www.boffi.com
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5 Artweger: Die Kombination aus Wanne und Dusche bietet in jeder Situation das Richtige. www.artweger.at
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6 Aèsop: Milde Handseife und reichhaltiger und beruhigender Balsam für strapazierte Hände. www.aesop.de 7 Grohe SPA: Wellness und Pflege für zu Hause mit der Körperbürste und dem Naturschwamm. www.grohe.de
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Atrium im März/April 2015 — Bad
Das beste Einfamilienhaus 2014: Das Buch zum Preis
ARCHITHEMA VERLAG
Auf 106 Seiten zeigt die Publikation zum Architekturpreis die grosse Vielfalt der Privatwohnbauten in der Schweiz.
Architekturpreis
Der Typus des Einfamilienhauses wird in Architekturkreisen immer wieder kontrovers diskutiert. In Anbetracht der schwindenden Baulandressourcen in der Schweiz ist dies weiter auch nicht verwunderlich. Dennoch ist der Traum von den eigenen vier Wänden nicht von der Hand zu weisen. Und wenn dem so ist, dann ist es unsere Aufgabe, über die guten Beispiele zu berichten und den Bauherren die Möglichkeit zu geben, ihre Träume mit qualitativ hochstehenden Bildern und Reportagen zu untermalen. Auch der Architekturpreis «Das beste Einfamilienhaus» soll einen Beitrag zur Qualitätserhöhung der gebauten Umwelt leisten. Die Einsendungen für den Architekturpreis «Das beste Einfamilienhaus 2014» waren durchwegs von hoher Qualität.
Jurysieger Morger + Dettli Architekten, Basel Haus Trancauna
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Lumbrein GR 2009 – 2010 127 m2
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1 Das Volumen ist in die Landschaft eingebettet und besteht im Wesentlichen aus Mauer und Dach.
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Die Gewinner
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Publikumspreis Urs Niedermann Architektur, St. Gallen Unter den drei Buchen
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Jetzt erhältlich! St. Gallen SG
Bestellen Sie das Buch auf www.atrium-magazin.de oder mit dem Coupon. 2011 – 2012
210 m2
02.04.14 14:31
1 Die drei auf dem Grundstück befindlichen Buchen sind namengebend für das Projekt.
Die Gewinner
Die Gewinner
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Bestell- und Rechnungsadresse
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«Das beste Einfamilienhaus 2014» ____ Stück zu je 29 Euro*
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«Der beste Umbau 2014» ____ Stück zu je 29 Euro*
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PLZ, Ort Spezialangebot Kombi: «Der beste Umbau 2014» und «Das beste Einfamilienhaus 2014» ____ Kombi(s) zu je 42 Euro *
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* Preise inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten von 5 Euro
Aus den 61 eingereichten Projekten wurden zehn für den Jurypreis wie auch für den Publikumspreis nominiert. Die Auszeichnung «Das beste Einfamilienhaus» geht dieses Jahr an Morger + Dettli Architekten aus Basel für das «Haus Trancauna» im bündnerischen Lumbrein. Der Publikumspreis geht an das Architekturbüro von Urs Niedermann in St. Gallen für die Villa «Unter den drei Buchen» in St. Gallen. Das Buch präsentiert sowohl die Preisträger als auch alle nominierten Projekte und bietet einen Überblick über die aktuelle Architekturlandschaft der Schweiz. Parallel zu «Das beste Einfamilienhaus 2014» kürte die Zeitschrift Umbauen + Renovieren den «besten Umbau 2014». Der Jurypreis ging an Charles Pictet Architecte, Genf, für den umgenutzten Kornspeicher in Landecy GE. Den Publikumspreis erhielten Savioz Fabrizzi Architectes, Sion, für ein umgebautes Ferienhaus im Wallis. Das Buch mit allen Preisträgern, Nominierten und Teilnehmern von «Der beste Umbau 2014» ist ebenfalls ab sofort erhältlich. Die Bücher zu beiden Architekturpreisen können auch als Kombi-Angebot zum Vorteilspreis bestellt werden.
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S E RV I C E
Volle Leuchtkraft Bald schon ist der Frühling da. Wem es noch zu lange dauert, dem sei empfohlen, die Frühlingsgefühle ins Haus zu holen und die Stunden drinnen mit bunten Farben zu verschönern. Modell «Eos»: Tausende Gänsefedern schmücken die Leuchte.
Staukraft: Schranksysteme in x-fachen Varianten bieten für jedes Zuhause etwas Passendes.
Leuchtender Federball Wenn es abends dämmert, wird es drinnen erst richtig gemütlich. Dabei darf aber die richtige Beleuchtung nicht fehlen. Dafür sorgt etwa die neue Designleuchte aus dem Hause Vita: Die dänische Designleuchte «Eos» aus hochwertigen Materialien trägt mit ihrer simplen Konstruktion die unverkennbar skandinavische Handschrift. Jede Leuchte ist für sich ein Kunstobjekt und trägt zur Gestaltung eines Raumambientes bei. Das Spezielle daran: Die Leuchte ist aus Tausenden von Gänsefedern und Papier gestaltet. Das Licht dringt so federleicht durch die Gänsefedern hindurch und erfüllt den Raum mit sanftem Licht. Die Leuchte ist in verschiedenen Grössen und als Pendel- oder Stehleuchte erhältlich. Vita Living ApS, Kongens Nytorv 15, DK-1050 Kopenhagen T 0045 31 39 31 31, www.vita.dk
Schön verpackt Hereinspaziert! In einem solchen Flur lässt es sich gerne Gäste empfangen. Raumplus bietet mit seinem individuell zusammensetzbaren Schranksystem Stauraum für optimale Ordnung zu Hause. Mit den Gleittüren, Raumteilern, Schranksystemen, Innenschranksystemen und verschiebbaren Regalen der Bremer Spezialisten kann einfach und unkompliziert Raum im Raum geschaffen werden. So finden auch kleinste Utensilien und Accessoires wie Schlüsselbund oder Velohelm ihren Platz. Nischen lassen sich per Innensystem mit einem Fachraster nach eigenem Wunsch strukturieren. Auch beim Erscheinungsbild der Schiebetüren bietet Raumplus eine vielfältige Palette an Lack-, Holz-, Dekoroder Glasfüllungen. Raumplus GmbH, Dortmunder Strasse 35, 28199 Bremen T 0421 579 50 0, www.raumplus.de
Nischen: Dank verschieden grossen Fächern findet hier jeder Gegenstand seinen Platz.
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Atrium im März/April 2015 — Service
Individuell arrangiert Die «cube lounge» lässt sich dank ihrer grossen Kombinationsvielfalt auf verschiedene Weise arrangieren und dem Raum anpassen. Das Programm umfasst zudem Konsolen, Couch- und Beistelltisch in verschiedenen Höhen und Breiten. Bei der Planung können die Beistelltische direkt in die Polsterecke integriert werden. Die Rückenlehne der Lounge ist optional mit einer Klappfunktion erhältlich. Daneben verspricht auch der «cane»-Funktionssessel hohen Spielraum. So besitzt er etwa eine A Auszugsmechanik für die Beinauflage und einen Sternfuss. St Die Rückenschale mit integriertem Lor Lordosekissen optimiert die Ergonomie und verspricht verspric durch den verstellbaren Kopfteil, den stufenl stufenlos verstellbaren Rücken und die ausziehbare Fuss- und Beinauflage besten Sitzkomfort. Ipdesign ist eine Marke der BW Bielefelder Werkstätten, Werkstätten Heinz Anstoetz Polstermöbelfabrik KG, Postfach Po 170162, 33701 Bielefeld T 0521 98 83 433 0 www.ipdesign.de bielefelder-werkstaetten.de bie
Wohnecke: Individuell zusammengefügt, passt sich die« cube lounge» jedem Raumbild optimal an.
Modell Reef: Weiche Leuchtkraft umhüllt von modernem Design.
Eleganter Sitz: Der D Funktionssessel «cane» verspricht höchsten h Sitzkomfort durch Auszug für die Beine.
Lichtspiele Lichtsp Living the Light! Diesen Grundsatz hat das Unternehmen serien.lighting verinnerlicht. Der Claim des Unternehmens bringt seine Faszination und das Engagement für Licht auf den Punkt. High-End-Technologien gehen mit formvollendeter Gestaltung eine gekonnte Symbiose ein. Die Leuchten schmücken Raum mit stilvollen Lichtelementen und sorgen für ein ruhiges Wohnambiente. Als Inspiration für innovative Produkte kann eine fast vergessene Sticktechnik dienen – wie bei dem «gesmockten» Schirm der neuen Stehleuchte und Pendelleuchte «GENTLE» – oder aber die in der Filtertechnik verwendete Leichtbautechnologien, adaptiert im Design von «REEF» – die im Bild zu sehen ist. Serien Raumleuchten GmbH, Hainhäuser Strasse 3–7, 63110 Rodgau T 6106 6909 0, www.serien.com
Traumhaus nach Mass
Musterhaus: Moderne Architektur mit energieeffizienter Bauweise.
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Traditionelle Fachwerkhaustechnik und moderne Architektur sind bei Davinci Haus ebenso möglich wie das Bauen mit Glas und energieeffizienter Bauweise. Beides ist mit dem neuen Musterhaus in Bad Vilbel unter Beweis gestellt worden. Der schlanke, aber recht lange Vierachsenentwurf verfügt über einen prägenden Giebelvorsprung sowie eine direkt angeschlossene Garage mit Abstellraum. Die Räume im Erdgeschoss gehen nahtlos ineinander über: Offene Küche, Wohnen und die über zwei Geschosse reichende, verglaste Abschleppung im Essbereich bieten einerseits Rückzugsmöglichkeiten und andererseits ausgedehnte Raumabfolgen. Der Entwurf lässt der Innenraumaufteilung viel Freiraum für persönliche Gestaltungselemente. Davinci Haus GmbH & Co KG, Talstrasse 1, 57580 Elben/Ww., T 2747 8009 0 www.davinci-haus.de
Rundum Dreh
Akzente setzen: Die bunten Sessel bieten besten Sitzkomfort und bringen erst noch Farbe in den Alltag.
Die kompakten Drehsessel «Silene» im Retrolook von Leolux gibt es in den unterschiedlichsten Farbkompositionen. Ihr Gewand ist dabei frei kombinierbar, da die Farben für das Gestell, das Sitzkissen, den Drehfuss und die Steppnähte individuell zusammengestellt werden können. Wer es gerne schlicht, chic und uni mag, kann sich auch für eine solche Variante entscheiden. Für zusätzlichen Komfort gibt es einen passenden Hocker dazu, der farblich abgestimmt werden kann. Der Drehsessel hat einen weich federnden Rücken und bietet dank Armlehnen rundum Komfort. Der Drehfuss kommt standardmässig in poliertem Aluminium daher und kann nach Wunsch auch in den Leolux-, Lack- und Epoxyfarben geliefert werden. Leolux, Elbestrasse 39, 47814 Krefeld, T 02151 94360 www.leolux.de
Twist Again
Verspielt: Die Alessi Obstschale «Twist Again» hat den Dreh raus.
Nicht bloss eine gewöhnliche Obstschale: Die französische Architektin Odile Decq versucht in ihren Designobjekten ihre architektonischen Visionen einzufangen. So entsteht Spannung und Bewegung in einem dynamischen Bild, das anregt und festhält. Nach ihrem Debütentwurf im Jahr 2013 mit dem Tablett «Alice», ist «Twist Again» bereits das zweite Designobjekt von Odile Decq für Alessi. Die Obstschale aus Blech besitzt eine klare Oberfläche, die zu einem Strudel aus Linien und Flächen gebogen wird. Diese verteilen sich aus der Mitte des Gegenstands heraus in alle Richtungen des Raumes. Die Schale besteht aus glänzendem 18/10 Edelstahl oder aus farbigem Stahl mit «Super Black»-Finish, einer mit Nanotechnologie erzeugten Farbe. Alessi, Theatiner Strasse 15, 80333 München, T 089 20001380 www.alessi.com
Jacuzzi «Frame»
Modern und raffiniert: Exklusives Duscherlebnis für Wellnessmomente zu Hause.
Mit der neuen Jacuzzi Duschbox «Frame» werden in einem exklusiven Design-Rahmen modernste Technik, raffinierte Ästhetik, Wellnessgenuss, Luxus und Intimsphäre zum einzigartigen Duscherlebnis verbunden. Die neue Multifunktionsdusche ist ein umfassendes Wellnesssystem auf kleinstem Raum. Verschiedene Hydromassagenfunktionen bis hin zur Shiatsu-Massage, Farb- und Aromatherapie, Dampfbad, Wasserfall und Regendusche sowie Audiosystem können über ein intuitiv bedienbares Touch-Screen-Panel angesteuert werden. Drei Versionen in der Grösse von 100 cm bis 150 cm lassen Raum für individuelle Homespa-Gestaltungen zu. Jacuzzi Hamburg, Ferdinandstr. 40 A, 20095 Hamburg www.jacuzzihamburg.de, www. jacuzzi.it
Verfeinert: Intuitiv bedienbares Touch-ScreenPanel für höchsten Bedienkomfort.
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Atrium im März/April 2015 — Service
ADRESSEN BISAZZA: Kantstrasse 150 10623 Berlin, T 030 31019550 www.bisazza.com BOFFI: Schlüterstrasse 45 10707 Berlin, T 030 88 55 48 49 www.boffi-berlin.de
LEUTE
Architektur, Design CAROLINE NOTTE: Chaussée de Waterloo 550 BE-1050 Brüssel T 0032 476 999 717 www.carolinenotte.com DIE KOLLEGEN: Spinnereistrasse 7 04179 Leipzig, T 0341 8607963 www.diekollegen.info JAIME HAYON: HayonStudio, Creative Base C/Convento de Santa Clara 10 Puerta 9a, ES-46002 Valencia www.hayonstudio.com LACROIX CHESSEX ARCHITECTES: Rue des Cordiers 4 CH-1207 Genf, T 0041 22 300 54 07 www.lacroixchessex.ch
PRODUKTE
Firmen, Hersteller, Geschäfte
BÖHMLER IM TAL: Tal 11 80331 München, T 089 2136 0 www.boehmler.de
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CATTELAN ITALIA: via Pilastri 15, IT-36010 Carrè VI T 0039 0445 318711 www.cattelanitalia.com
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BAUWERK PARKETT: Industriestrasse 8 72411 Bodelshausen, T 07471 7000 www.bauwerk-parkett.com BEMM: Gewerbegebiet Ost Gutenbergstrasse 30–38 31101 Hildesheim, T 05121 9300 0 www.bemm.de
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RUG STAR: Rosa-Luxemburg-Strasse 27 10178 Berlin, T 030 308 75447 www.rugstar.com
KÄHRS PARKETT: Rosentalstrasse 8/1 72070 Tübingen, T 070 7191 93 260 www.kahrs.com KINNASAND: Danziger Strasse 6 26655 Westerstede, T 04488 5160 www.kinnasand.com
DANSKINA: www.danskina.com DE SEDE: Oberes Zelgli 2 CH-5313 Klingnau, T 0041 56 250 05 25 www.desede.ch DESIGNERS GUILD: Ottostrasse 3–5, 80333 München T 01805 244344 www.designersguild.com DOMANIECKI CARPETENCE: Grundelbachstrasse 84 69469 Weinheim, T 062 011 54 60 www.domaniecki.de
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FREITAG: Binzmühlestrasse 170b CH-8050 Zürich T 0041 43 210 33 33 www.freitag.com
G
ARTWEGER GMBH. & CO. KG: Sulzbacherstrasse 60 AT-4820 Bad Ischl, T 0043 6132 205 0 www.artweger.at
REINER HEBE MODERN CLASSIC ARTWORK: Magstadter Strasse 12 71229 Leonberg, T 07152 30920 www.reinerhebe.de
KYMO GMBH: Karlstrasse 32 76133 Karlsruhe, T 0721 961 40 20 www.kymo.de
ALAPE: Am Gäbicht 1–9 38644 Goslar, T 05321 5580 www.alape.com
ALNO: Heiligenberg Strasse 47 88629 Pfullendorf, T 07552 210 www.alno.de
JO MALONE: in diversen Kaufhäusern erhältlich. www.jomalone.com
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FRITZ HANSEN: AllerØdvej 8 DK-3450 AllerØd, T 0045 48 17 23 00 www.fritzhansen.com
ALESSI: Theatiner Strasse 15 80333 München, T 089 20001380 www.alessi.com
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KISSLING: Hauptstrasse 45 CH-6260 Reiden, T 0041 62 749 50 00 www.kissling-reiden.ch
DAVINCI HAUS GMBH & CO KG: Talstrasse 1 57580 Elben/Ww., T 2747 8009 0 www.davinci-haus.de
AESOP: über Osborne Clarke Nymphenburger Strasse 1 80335 München, T 0221 28 06 59 90 www.aesop.com
A
JAN KATH DESIGN: Friederikastrasse 148, 44789 Bochum T 0234 9412 344 www.jan-kath.de
GROHE: Zur Porta 9 32457 Porta Westfalica T 0571 39 89 333, www.grohe.de
H
HAIN: Am Eckfeld 4 83543 Rott am Inn, T 080 39 404 0 Showroom München, Ottostrasse 1 80333 München, T 089 20 181 428 www.hain.de
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LEOLUX: Elbestrasse 39 Postfach 11 303, 47814 Krefeld T 02151 94360, www.leolux.de
LITTLE GREENE: über Showroom München T 089 55 06 57 572 www.littlegreene.eu
M
MAKALAU: Paulig Teppichweberei GmbH Gewerbering Nord 1 97359 Schwarzach, T 09324 98 20 0 www.makalu.de www.paulig-teppiche.de MAX FREI: Nöllenstrasse 17a CH-9443 Widnau, T 0041 71 727 08 38 www.maxfrei.ch
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SCHOTTEN & HANSEN: August-Moralt-Strasse 1–3 86971 Peiting, T 08861 90804 100 www.schotten-hansen.com
SERIEN RAUMLEUCHTEN GMBH: Hainhäuser Strasse 3–7 63110 Rodgau, T 6106 6909 0 www.serien.com
T
TEAM 7: Braunauer Strasse 26 AT-4910 Ried im Innkreis T 0043 7752 97 70, www.team7.at TISCA TIARA: Maybachstrasse 9 70746 Leinfelden-Echterdingen T 0711 745 778 0 www.tiscatiara.com TRACO: Poststrasse 17 99947 Bad Langensalza T 03603 852140 www.traco-manufactur.de
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VITA: Living ApS Kongens Nytorv 15, 2 DK-1050 Kopenhagen T 0045 31 39 31 31 www.vita.dk
METTEN STEIN+DESIGN: Hammermühle, 51491 Overath T 02206 603 0, www.metten.de
VITREALSPECCHI: Via 4 Novembre 95 IT-22066 Mariano Comense T 0039 031 74 50 62 www.vitrealspecchi.it
O
VORWERK & CO. TEPPICHWERKE: Kuhlmannstrasse 11, 31785 Hameln T 05151 103 0, www.vorwerk-teppich.de
OBJECT CARPET: Rechbergstrasse 19 73770 Denkendor, T 0711 3402 0 www.object-carpet.com
P
PARADOR: Millenkamp 7–8 48653 Coesfeld, T 02541 7360 www.parador.de
IPDESIGN: ist eine Marke der BW Bielefelder Werkstätten, Heinz Anstoetz Polstermöbelfabrik KG Postfach 170162, 33701 Bielefeld T 0521 98 83 433 0 www.ipdesign.de www.bielefelder-werkstaetten.de
PARKETT DIETRICH: Sanderstrasse 213, 42283 Wuppertal T 0202 28 03 40 www.parkett-dietrich.de
J
PUR NATUR: Auf der Hausmatt 6 77736 Zell am Harmersbach T 07835 42699 0 www.purnatur.com
JACUZZI HAMBURG: Ferdinandstrasse 40 A 20095 Hamburg, T 040 219 999 88 www.jacuzzihamburg.de, www.jacuzzi.it
RAUMPLUS GMBH: Dortmunder Strasse 35 28199 Bremen, T 0421 579 50 0 www.raumplus.de
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WIEDEMANN WERKSTÄTTEN: Anton-Wenger-Strasse 9 89420 Höchstädt/Donau T 0907 495 020 www.wiedemann-werkstaetten.de
PIERRE FREY: Otto Strasse 11 80333 München, T 089 38 38 64 0 www.pierrefrey.com
Atrium im März/April 2015 — Adressen
MAI/JUNI Die nächste Ausgabe erscheint am 9. April 2015
FARBWELTEN Farben können auf ganz unterschiedliche Weise integriert werden. Ob als Raumeindruck, Kunstwerk oder ganz dezent – wir zeigen Ihnen verschiedene Wege des Farbeinsatzes.
KÖLN Die neusten Trends von der Möbelmesse und ein Porträt der angesagten Stadt am Rhein.
Foto: Filippo Bamberghi
GARTEN Von der Gestaltung über dessen Möblierung, Pools und Aussenleuchten.
Brescia: Farbige Wandund-Möbel-Installation von Paolo Gonzato in einem historischen Palazzo.
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Atrium im März/April 2015 — Vorschau
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