ZAS MAGAZIN, 302. Ausgabe, Juni 2021

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Juni 2021 | Ausgabe 302

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Dicht, schlicht, Schicht! Tatort-Schauspieler im heftigen Disput um eine Video-Aktion, die schwer nach „Querdenkern“ roch

Klimagerecht

Wespennest

Feiern mit Schnapszahl

Das Bundesverfassungsgericht hat sich beim Klima eingemischt

Fritz Keller ist als DFB-Präsident zurück getreten und teilt aus

Kino-Betreiber Ludwig Ammann erzählt viel im großen Interview

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WIEHRE SPEZIAL

„Uns geht‘s noch gold“ wieder öffnen zu können. darauf, im Juni seine Kinos inos spricht im Interview Ludwig Ammann freut sich u-, Harmonie- und Kandelhof-K Der Betreiber der Friedrichsba das Bearbeiten der Memoiren verbrachte, was er durch darüber, wie er den Lockdown schaftler zum Kino kam. hat und wie er als Islamwissen seines Großvaters gelernt

Platz für Lastenräder

in der Die großen Räder haben bekommen Wiehre extra Parkplätze

Die Kneipen öffnen

Mit Impfausweis oder aktuellem die Wirte? Test – wie kontrollieren

Konradstraße 9

haben Die Mieterinnen und Mieter gekauft das Vorder- und Hinterhaus


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Hallo zusammen, Ab dem 7. Juni soll nun also bundesweit die Impfpriorisierung wegfallen. Sprich Spritze für alle, die sich einen Termin besorgen können. Wir würden darauf wetten, dass dies dann blitzschnell den Bundesliga-Vereinen gelingt, die ihr Personal vom Teamarzt impfen lassen werden. Jetzt, wie ist das aber mit dem Nationalteam? Hat man da die Vakzine schon jetzt geordert? Die EM beginnt für das Löw-Team am 15. Juni in München gegen Frankreich. Zwischen dem 7. Juni und dem 15. Juni ist nicht viel Zeit. Na ja, und außerdem könnten Impfungen ja auch Nebenwirkungen mit sich bringen. Wie etwa das Ausscheiden nach der Vorrunde. Wurde eigentlich 2018 in Russland auch gespritzt? Was Sie in Händen halten, ist das neue ZASMAGAZIN, das im Jahr 2021 einmal jeden Monat erscheint. Es geht aus der guten alten Zeitung am Samstag hervor. Mit Umschlag in geklammerter Form wird das ZASMAGAZIN sicherlich auch bei Ihnen länger einen Platz auf dem Lesetisch finden. Wir freuen uns über Ihre Rückmeldungen auf redaktion@zas-freiburg.de oder unter m.zaeh@zas-freiburg.de. Michael Zäh Aquarell: Dörte Gerasch

Inhalt Karlsruher Richter sorgen für mehr Klimagerechtigkeit ����������������� Seite 7 Die künftige Generation soll nicht für die Zaghaftigkeit der heutigen Regierung bestraft werden. Denn dies verstößt gegen das Grundrecht auf Freiheit.

#allesschlichtmachen ������������������������������������������������������������������������� Seite 8 Mehr als 50 bekannte Schauspieler haben an einer Video-Aktion teilgenommen, die in ihrer Stoßrichtung schwer nach „Querdenker“ roch. Dagegen haben sich dann andere Schauspieler vehement gestemmt. Ein Disput unter Tatort-Stars.

Fritz Kellers Rücktritt ���������������������������������������������������������������������� Seite 13 Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble sagte, dass Fritz Keller ein „anständiger Mensch“ sei, der sich in ein Wespennest begeben habe. Nun ist Keller als DFBPräsident zurück getreten.

Spielplan zur EM ����������������������������������������������������������������������������� Seite 14 Joachim Löw hat Thomas Müller und Mats Hummels zurück ins Nationalteam geholt. Auch SC-Spieler Christian Günter und Bayern-Talent Jamal Musiala sind im EM-Kader. Die EM wird ab 11. Juni quer durch Europa ausgespielt.

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WIEHRE SPEZ IAL

Nasse Nase, historische Teilhabe ���������������������������������������������������� Seite 20 Über einen Termin im Impfzentrum Freiburg und wie dieser am Ende schwer beeindruckt hat.

Interview mit Kionobetreiber Ludwig Ammann �������������������������� Seite 34 Die Kinos im Friedrichsbau haben 110jähriges Jubiläum, das dann mit Schnapszahl im Jahr 111 gefeiert werden soll. Im Interview verrät Ludwig Ammann noch viel mehr.

Impressum: Herausgeber: Michael Zäh und Christopher Kunz Verlag: Zeitung am Samstag Verlags GmbH, Benzstraße 22, 79232 March, 07665 / 934 58-0, info@zas-freiburg.de Geschäftsführer: Christopher Kunz, Rüdiger van der Vliet ZAS MAGAZIN

Chefredakteur: Michael Zäh (visdp), 0170 / 739 17 87, m.zaeh@zas-freiburg.de Redaktion: redaktion@zas-freiburg.de Barbara Breitsprecher, b.breitsprecher@zas-freiburg.de Grafik, Layout & Herstellung: Sebastian Schampera; Tel: 0761 / 20887122 Adrian Kempf, dtpwork.de, Tel. 07661 / 91 99 956

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Anzeigen und Verkauf: Michael Metzger (Verkaufsleitung), Tel. 07641 / 967 50 20, anzeigen@zas-freiburg.de Druck: Freiburger Druck GmbH & Co. KG Lörracher Straße 3, 79115 Freiburg Telefon 0761 / 496 12 03 www.freiburger-druck.de

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Am Tierwohl wird sich unser Schicksal entscheiden Der Ethiker und Sozialwissenschaftler Dr. Thilo Hagendorff zeigt in seinem aktuellen Buch, wie unser Verhältnis zu (Schlacht-)Tieren uns moralisch verdirbt und letztlich auch unsere eigene Existenz bedroht. Interview von Barbara Breitsprecher

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as sich am Fleisch entscheidet. Über die politische Bedeutung von Tieren“ heißt das aktuelle Buch des Sozialwissenschaftlers Dr. Thilo Hagendorff, der an der Uni Tübingen über Fragen der KI-Ethik forscht. Er ist überzeugt, dass unser Verhältnis zu Tieren eine maßgebliche Bedeutung für die ökologischen, sozialen und politischen Fehlentwicklungen hat. Im Gespräch beschreibt er, welche Folgen die industrielle Tierhaltung konkret hat und warum wir Gewalt gegen Tiere akzeptieren und unterstützen. Sein Fazit: Eine von Frieden und gegenseitigem Respekt geprägte Gesellschaft ist ohne Beendigung der globalen Tierindustrie nicht denkbar. In Ihrem Buch beschreiben Sie eine ganze Reihe massiver Missstände in der industrialisierten Tierhaltung und in unserem Verhältnis zu Tieren. Würden Sie sich wünschen, alle Menschen wären Veganer? Dr. Thilo Hagendorff: Ich stehe natürlich für eine gewisse politische Position ein. Aber da ist immer dieser Vorwurf, dass ein paternalistisches Bekehrungsgebaren ausgehe von Menschen, die vegan leben. Davon distanziere ich mich. Der Veganismus ist kein universelles Prinzip, von dem ich sagen würde, dass sich die Welt in diese Richtung transformieren sollte. Aber zumindest in unseren Industriegesellschaften, wo 99 Prozent der tierischen Produkte aus einem industriellen System kommen, was mit Tierquälerei einhergeht, da ist der vegane Lebensstil eine angemessene Lösung. Nicht nur für Tierschutzprobleme, sondern auch für viele darüber hinausgehende Aspekte. Da kann

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Interview

man direkt Corona nennen, das ja eine Infektionserkrankung ist, die durch den Hunger auf Fleisch entstanden ist und durch Tierhaltung und -schlachtung provoziert wurde. Wenn wir uns nur von Pflanzen ernähren würden, dann gäbe es das nicht. Was macht die industrielle Tierhaltung mit den Menschen, wie verändert sie uns? Hagendorff: Aus der empirischen Forschung der Psychologie lässt sich feststellen, dass sich psychologische Einstellungen, die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit implizieren, mit einem abwertenden Verhältnis zu Tieren ihren Anfang nehmen. Bereits Kinder, die einen sehr großen Unterschied zwischen Menschen und Tieren sehen, machen auch große Unterschiede zwischen verschiedenen Ethnien oder Menschen verschiedener Hautfarbe. Und das manifestiert sich dann im Erwachsenenalter. Wieso macht es uns so wenig aus, Tiere so industrialisiert und gewaltförmig zu halten? Hagendorff: Wir akzeptieren die gewaltförmige Tierhaltung, obwohl wir gewisse zivilisatorische Standards errungen haben und den Wert der Gewaltfreiheit sehr hoch hängen. Wir akzeptieren, dass Milliarden von Tieren systematisch getötet werden, auf extrem brutale Art und Weise, was nicht nur unnötig ist, sondern auch ökologisch schädlich und für unsere Gesundheit nicht zuträglich ist. Dadurch, dass wir das akzeptieren haben wir auch Rechtfertigungsmechanismen. Wir verändern etwa unsere Sprache. Wir bewerten

das Leben und Sterben bei Tieren anders als bei Menschen. Tiere sterben nicht, sondern sie verenden, es sind keine Leichen, sondern Kadaver, es ist kein totes Schwein, sondern ein Schnitzel, es ist keine Tierhaut, sondern Leder. Wir streiten damit Verantwortung ab, benutzen Mechanismen der Abwertung. Wir sehen Tiere als primitive Lebewesen, die keine Emotionen, keine Sprache haben. Wäre es eine Lösung, wenn jeder Mensch, der Fleisch essen will, wenigstens einmal in seinem Leben bei einer Schlachtung beteiligt sein müsste? Hagendorff: Das wäre auf jeden Fall schon ein gewisser Schritt gegen die Distanzierungsmechnismen. In Deutschland werden 750 Millionen Landtiere jährlich zu Nahrungsmittelzwecken getötet. Und die meisten Menschen hatten noch nie wirklich Kontakt mit solchen Tieren. Das nutzt die Tierindustrie auch ganz bewusst, diese starke Exklusion, Verschleierung und Intransparenz. Hinzu kommt, dass die Schäden, die wir durch unseren Lebensstil auslösen, die manifestieren sich nicht unmittelbar, sondern oft an anderen Orten, zum Beispiel in sogenannten Dritte-Welt-Ländern. Wir sind den Wahrnehmungen, die wir brauchen würden, um ethische Entscheidungen zu treffen, systematisch entzogen. Ist es realistisch, dass wir dieses entfremdete Tierhaltungssystem bei der großen Zahl an Menschen auf der Welt und unserer globalen Wirtschaft ändern können? ZAS MAGAZIN


Hagendorff: Der Globalismus erlaubt natürlich Strukturen, die in gewisser Weise undurchsichtig werden. Aber es werden ja gezielt solche Dinge der öffentlichen Wahrnehmung entzogen. Es gibt in etlichen Ländern drakonische Strafen, wenn man in Tierfabriken filmt. Die Intransparenz wird also bewusst hergestellt.

wirken werden. Das wird eine Zeit sein, wo wir auch kaum noch sauberes Wasser finden werden. Notwendig wäre eine schnelle und massive Veränderung, pragmatisch gesehen glaube ich aber nicht, dass das eintreten wird. Erst recht nicht durch das politische System. Wenngleich wir natürlich demnächst eine Art Schicksalswahl haben, wo sich entscheidet, ob wir so weitermachen wie bisher oder ob es zumindest ein bisschen Hoffnung gibt auf kleine Veränderungen.

Bild: privat

Sie forschen auch über Ethik im Bereich Künstliche Intelligenz sowie über Medienethik. Können Sie ein Beispiel nennen, welche Fragen da so aufkommen? Hagendorff: Im öffentlichen Diskurs kennt man die beispielhafte Fragen, welche Person das autonome Auto überfahren soll, wenn kein Weg daran vorbei führt oder ob Maschinen moralisch sein können. Das sind aber eher weniger die Fragen, mit denen wir uns in der Forschung befassen. Wir beschäftigen uns beispielsweise eher mit Problemen der algorithmischen Diskriminierung oder Problemen der Verletzung der Privatsphäre durch KI-Systeme. Dr. Thilo Hagendorff Wie prägend ist unser Aufwachsen mit oder ohne Tiere für die Entwicklung der Moral und unseres ethischen Verhaltens? Hagendorff: Es gibt Studien, die belegen, dass Menschen, die mit Haustieren aufwachsen, mehr Empathie besitzen. Aber wir haben alle bestimmte moralische Intuitionen, die handlungsleitend sind und unabhängig von unserer Kultur, ja biologisch sind, beispielsweise im Bereich des Gerechtigkeitsempfindens, des Altruismus und des Empathieempfindens. Jedoch können kulturelle Einflüsse diese moralischen Intuitionen manipulieren oder unterdrücken, was zu einem Verhalten führt, das ungerecht, egoistisch und unempathisch ist. Zu Beginn Ihres Buches beschreiben Sie, wie durch Menschen traumatisierte Elefanten und Menschenaffen gewalttätig und unsozial werden. Lässt sich so auch Gewaltbereitschaft unter Menschen erklären? Hagendorff: Ich führe diese Beispiele an, um zu zeigen, dass man intakte Sozialstrukturen zerstören kann, was entsprechend negative Auswirkungen auf das Verhalten von Individuen hat. Das ist in der Tierwelt nicht anders als bei den Menschen. Da braucht es ein gewisses politisches Korrektiv. Wie soll das konkret aussehen? Hagendorff: Zum Beispiel, in dem tierquälerische Praktiken verboten werden, wie das ZAS MAGAZIN

Einsperren von Schweinen in körperengen Käfigen, das Schreddern von Küken, das betäubungslose Kastrieren von Ferkeln, das Verstümmeln von Schnäbeln bei Legehennen und Puten. Und darüber weitergehend gibt es eine fundamentale ökologische Notwendigkeit, unser Verhältnis zu Tieren zu überdenken. Das ist aber ein Schritt, den die Politik nicht oder zu spät realisieren wird. Der Klimawandel wird durch die Tierindustrie weiter angeheizt, Zoonosen entstehen und wir werden in ein Zeitalter kommen, wo keine Antibiotika mehr

Wenn man das so schonungslos sieht, muss man da nicht verzweifeln? Was machen Sie, um dieses Wissen auszuhalten? Hagendorff: Erstmal hab ich mein Leben entsprechend angepasst. Ich lebe seit über zehn Jahren vegan, ich besitze kein Auto, ich fliege nicht. Obwohl ich als Wissenschaftler herumreisen muss, ich habe grünen Strom und ich konsumiere extrem wenig. Dabei bin ich ein sehr glücklicher Mensch. Ich habe überhaupt nicht den Eindruck, dass ich auf etwas verzichten muss. Im Gegenteil, es fühlt ich gut an, dass man selbst gewissermaßen Lösungen verkörpert und nicht Probleme. Das macht mich zu einem sehr ausgeglichenen und zufriedenen Menschen. Gleichzeitig bin ich pessimistisch und glaube, dass es ein Fehler ist so zu tun, als sei es im Hinblick auf die ökologische Krise kurz vor Zwölf, als hätten wir noch eine bestimmte Anzahl von Jahren Zeit. Ich glaube, dass es wichtig ist, sich darauf einzustellen, dass sich unser Leben verändern wird, dass wir minimalistischer werden müssen, lernen müssen einfacher zu leben und eine neue Art zu wirtschaften entwickeln müssen. Das Leben wird schwieriger. Schöner als jetzt wird es nicht .mehr (lacht).

THILO HAGENDORFF Der Sozialwissenschaftler und Ethiker Dr. Thilo Hagendorff beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Rolle von Tieren in der Gesellschaft und hat dabei viele Tierschutzskandale aufgedeckt. In seinem aktuellen Buch „Was sich am Fleisch entscheidet“ (Büchner-Verlag, 18 Euro) betrachtet er die Fehlentwicklungen unseres Systems in unterschiedlichen Bereichen: Ökologie, Gesundheit, Ernährung, Politik. Anhand von rund 650 wissenschaftlichen Studien zeigt er, welche weitreichenden Auswirkungen unter anderem die psychologischen Me-

chanismen haben, die zur Akzeptanz und Unterstützung von industriell organisierter Gewalt gegenüber Tieren führen. Sie reichen von sozialer Diskriminierung über massive Umwelt- und Klimazerstörung bis hin zur aktuellen Coronakrise. Der Autor mehrerer Sachbücher und leidenschaftliche Radrennfahrer arbeitet im Exzellenz-Cluster „Machine Learning: New Perspectives for Science“ sowie am Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften an der Universität Tübingen. Darüber hinaus ist er Lehrbeauftragter unter anderem am Hasso-Plattner-Institut der Universität Potsdam sowie Mitglied in verschiedenen Arbeitsgruppen zur Erforschung der Künstlichen Intelligenz.

Interview

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Bild: freshidea, StockAdobe

Karlsruher Richter sorgen für mehr Klimagerechtigkeit Die künftige Generation soll nicht für die Zaghaftigkeit der GroKo um Merkel bezahlen müssen, sagt das Bundesverfassungsgericht. Und plötzlich sind alle grüner als grün. Von Michael Zäh

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as Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hat einen Beschluss gefasst, hinter den künftig der Gesetzgeber nicht mehr zurück kann. Denn die Karlsruher Richter haben erstmals die Regierung zu konkreten Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel verpflichtet. Das halbherzige Klimaschutzgesetz der GroKo von 2019 wurde praktisch kassiert, da es als nicht verfassungsgemäß eingestuft wurde. Und das Besondere daran war eben, dass die Richter mit den Augen der heute noch jungen Generation ins Grundgesetz geschaut haben und dann per Beschluss feststellten, dass die Grundrechte auch heute verletzt sein können, wenn die Einschränkungen der Freiheit erst in der Zukunft erfolgen. Die junge Generation soll nicht für die Zaghaftigkeit der GroKo-Elterngeneration (also Merkel und Co.) bezahlen müssen. Das Gericht sprach hier von einer „intertemporalen Freiheitssicherung.“ Soll heißen: Es geht nicht, dass künftige Generationen praktisch keine Freiheit mehr haben, weil sie aufholen müssen, was frühere Generationen versäumt haben. Im bisherigen Klimaschutzgesetz von 2019 sind nämlich die Einsparziele nur für die Jahre 2020 bis 2030 festgelegt. Was danach passiert,

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sollte erst später entschieden werden. Zu spät, sagt das Bundesverfassungsgericht. Denn das übergeordnete Ziel ist, die Erwärmung der Erde im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter auf deutlich unter 2 Grad, möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen. Um dieses sogenannte „Paris-Ziel“ zu erreichen, müssen aber laut bisherigem Gesetz vor allem nach 2030 viele klimaschädliche Gase eingespart werden. Und genau das würde die Freiheitsrechte künftiger Generationen verletzen, weil „noch nahezu alle Bereiche menschlichen Lebens mit der Emission von Treibhausgasen verbunden und damit nach 2030 von drastischen Einschränkungen bedroht sind“, urteilten die Karlsruher Richter. Verblüffend war dann, dass die heute noch regierende GroKo den Beschluss der Richter mit viel Applaus bedachte und schleunigst Veränderungen am Klimaschutzgesetz vorschlug. Das entbehrte freilich nicht einer gewissen Ironie: Die Parteien der GroKo beklatschen, dass das Gericht das von ihnen selbst 2019 ins Leben gerufene Gesetz für verfassungswidrig halten! Kann man machen, aber wohl eher aus parteitaktischen Gründen, so kurz vor der Bundestagswahl. Denn die Richter gaben der Regierung ja Zeit bis Ende 2022, um das

Gesetz anzupassen. Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) stellte zusammen mit dem Vizekanzler und SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz aber fluggs den Entwurf des neuen Klimaschutzgesetzes vor, das eine Runde aus GroKo-Ministern so gebilligt hatte. Die definierten Ziele als pure Zahlen: Bis 2045 (zuvor bis 2050) soll Deutschland klimaneutral werden. Bis 2030 sollen 65 Prozent (zuvor 55 Prozent) klimaschädlicher Emissionen gegenüber 1990 eingespart werden, bis 2040 sollen es 88 Prozent sein. Damit, so Schulze, seien die Lasten fair über die nächsten Jahre verteilt. Schulze und Scholz haben aber auch darauf insistiert, dass bisher ja die Union sich gegen solche Ziele querstellte. Da kann der zuletzt heftig ergrünte Söder (CSU) nur drüber lachen (obwohl er ja den Ausbau der Windkrafträder in Bayern per „Abstandsgebot“ zum Erliegen brachte). Und Peter Altmaier (CDU) fand sogar, dass soviel Konsens beim Klima herrrsche, dass man übereinkommen solle, das Thema aus dem Wahlkampf rauszuhalten. Lustiger Versuch. Denn die Frage ist ja, auf welchen Wegen Klima-Ziele erreicht werden sollen. Wer hat da die überzeugendsten Konzepte? Genau das macht den Wahlkampf aus. Politik und Gesellschaft

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Klarer Fall für Kommissar Denkste! Über 50 ziemlich bekannte SchauspielerInnen haben sich für eine „Kunstaktion“ anwerben lassen, deren Stoßrichtung klar in Richtung „Querdenker“ geht. Wer steckt dahinter? Wer hat das Ganze finanziert? Und warum haben viele Tatort-Schauspieler den Knall nicht gehört? Von Michael Zäh

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er Mann hat den Drang zur Darstellung. Gut also, dass er Schauspieler geworden ist. Noch besser ist, dass er seine Selbstdarstellung nun nicht auch noch auf einer Nachtschicht auf der Intensivstation des Essener Uni-Klinikums ausleben darf. Jan Josef Liefers hätte gewollt, doch wozu? Um damit Abbitte zu tun, weil er als einer der Köpfe der Aktion #allesdichtmachen in die Kritik geriet? Um mal persönlich das zu sehen und zu spüren, was ihm zuvor entgangen war das Leid und das Sterben von Menschen mit und an Covid19? Um so also wieder das Rampenlicht auf sich zu ziehen, indem er hinterher hätte erzählen können, wie sehr ihn dies getroffen habe? Das wäre ein Schauspiel am falschen Ort und zur falschen Zeit gewesen. Schuster bleib bei deinen Leisten, wie es so schön heißt. Oder besser: Hey Boerne, bleib bei deinen „Tatort“-Leichen. Die Essener Medizinerin Carola Holzner (»Doc Caro«) hatte via Social Media alle Teilnehmer der umstrittenen Künstleraktion #allesdichtmachen aufgefordert, einen Tag auf einer Intensivstation zu verbringen, nach dem Motto: #Alle mal ne Schicht machen. Liefers hatte in einem „Zeit“-In-

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Titel

terview bekannt gegeben, er habe sich „schon angemeldet.“ Also Ping-Pong über die Bande der Öffentlichkeit. Klinikchef Professor Jochen A. Werner erteilte jedoch solchen Plänen eine Abfuhr: „Wer bis heute nicht begriffen hat, was in Krankenhäusern geleistet wird, der begreift es auch in einer Schicht nicht. Kranke sollten nicht in die Diskussion über #allesdichtmachen hineingezogen werden“, so der Klinikchef. Was war da los mit #allesdichtmachen? Mehr als 50 prominente Schauspielerinnen und Schauspieler sind mit einer Kampagne namens „#allesdichtmachen“ an die Öffentlichkeit gegangen und dies gleichzeitig. In jeweils kurzen Statements stellen sie die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie in Frage, ironisch und mitunter zynisch. Als Konsequenz fordern sie einen Lockdown für immer. Die Sequenzen reichen von ganz doll doof, über peinlich bis zu naiv. Aber bei allen stellt sich die Frage: Wozu? Ein paar Beispiele: Das Video von Richy Müller (Tatort Stuttgart), in dem der er abwechselnd in einen blauen und in einen gelben Müllsack atmet und sagt: „Auf diese Weise komme ich

nicht mit der Raumluft in Kontakt und atme auch nicht in die Raumluft aus. Wenn jeder die Zwei-Tüten-Atmung benutzen würde, hätten wir schon längst keinen Lockdown mehr.“ Oder sein Kollege Ulrich Tukur (Tatort Wiesbaden, immer strange), der in seinem Clip mit versteinerter Miene erst ein Gedicht von Rilke über den Tod vorträgt („Der Tod ist groß, wir sind die Seinen“) und dann „unsere erhabene Regierung“ auffordert: „Schließen Sie ausnahmslos jede menschliche Wirkungsstätte und jeden Handelsplatz - nicht nur Theater, Cafés, Schulen, Fabriken, Buchhandlungen, Knopfläden, nein, auch alle Lebensmittelläden, Wochenmärkte und vor allem auch all die Supermärkte.“ Soll heißen: Wenn wir alle verhungert und mausetot sind, stirbt auch das Virus mit all seinen lästigen Mutanten. Oder eben Jan Josef Liefers (Gerichtsmediziner aus dem Münster-Tatort), mit einem überaus sarkastischen Film: Er bedankt sich „bei allen Medien unseres Landes, die seit über einem Jahr unermüdlich verantwortungsvoll und mit klarer Haltung dafür sorgen, dass der Alarm genau da bleibt, wo er hingehört, nämlich ganz, ZAS MAGAZIN


Gelten als Initiatoren der Aktion #allesdichtmachen: Jan Josef Liefers, Volker Bruch und Regisseur Dietrich Brüggemann (von links)

ganz oben“. Das Narrativ von den angeblich „gleichgeschalteten“ Medien also, die quasi im Auftrag der Regierung nur das berichten würden, was diese will. Das Video endet mit der Liefers Aufforderung: „Verzweifeln Sie ruhig, aber zweifeln Sie nicht!“ Wie waren die Reaktionen? Geteilt wurde die Kampagne sehr schnell unter anderem von „Querdenken-711“ und Michael Ballweg, Gründer und Kopf der inzwischen vom Verfassungsschutz beobachteten Gruppe. Beifall für die Aktion der Schauspieler/Innen gab es auch von Hans-Georg Maaßen, ehemaliger Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, der die Aktion auf Twitter „großartig“ nannte. Die AfD-Bundestagsabgeordnete Joana Cotar twitterte: „Das ist intelligenter Protest.“ Sie feiere Jan Josef Liefers. Und auch Alice Weidel, AfD-Fraktionsvorsitzende, konnte vor Freude kaum an sich halten: „Herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Aktion!“ Das hat natürlich zu Gegenreaktionen geführt. „Die Schauspieler*innen von #allesdichtmachen können sich ihre Ironie gerne mal tief ZAS MAGAZIN

ins Beatmungsgerät schieben“, twitterte etwa der Moderator Tobias Schlegl, der auch Notfallsanitäter ist. Medienjournalist Stefan Niggemeier vom Onlinemagazin „uebermedien.de“ schrieb von „ekliger Ironie“ und einem „Dammbruch“, der zugleich der „größte Erfolg der Querdenkerszene“ sei. Nun ja, weil sich unter den 53 Leuten, die bei der Aktion mitmachten, etliche „Tatort“-Schauspieler befinden, sei an dieser Stelle die Reaktion unseres Tatort-Dreamteams aus Weimar (also Lessing und Dorn, leider inzwischen gespenstisch getrennt) hervor gehoben. So schrieb „Tatort“-Darstellerin Nora Tschirner mit ihrem Instagram-Profil: „Echt ja, Leude? Was‘ los da? „Make cynicism great again“? Oder wie? Wird’s schon boring im Loft und im Brandenburger Landhaus? Jetzt doch mal raus wagen und n büschn kokeln, weil man sich sonst um die eigene Gefühlsverwaltung kümmern müsste? Joah, kann man machen. Kann halt sein, dass man sich ein büschn schämen wird in nen paar Jahren (Wochen). Unfuckingfassbar.“ Christian Ulmen, der Lessing, der sich in der

letzten Folge erschießen ließ, schloss sich der Kritik von Tschirner auf Instagram an: „Heute bisschen für Kollegen schämen. #allesschlichtmachen“, schrieb er. Elyas M’Barek („Fack ju Göhte“) schrieb zum Video von Volker Bruch („Babylon Berlin“), der darin gefordert hatte, dass man ihm bitte noch mehr Angst machen solle: „Come on, das ist doch Blödsinn. Was unterstellst du denn da unserer Regierung? Kann ich null nachvollziehen. Jeder will wieder zur Normalität zurückkehren und das wird auch passieren. Wenn alle dafür sorgen, dass eine weltweite PANDEMIE bekämpft wird. Mit Zynismus ist doch keinem geholfen.“ Und Hans-Jochen Wagner, seit 2017 Kommissar im Schwarzwald-“Tatort“ des SWR, reagierte auf das Instagram-Video von Kollege Pasquale Aleardi („Kommissar Dupin“): „Was ist denn das für eine dämliche Aktion? Zum jetzigen Zeitpunkt? Ich bin echt überrascht. Soll das eine kritische Auseinandersetzung mit der Realität sein? Was hat Euch denn da geritten? Warum jetzt? Für wen sprecht Ihr denn? Für Euch selbst wohl kaum....“, heißt es in seinem Kommentar. Und da wäre dann noch Jan Böhmermann, quasi erster Titel

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HINTERGRUND

Diese Stars waren bei „allesdicht“ dabei In alphabetischer Reighenfolge: Tina Maria Aigner, Gianna Valentina Bauer, Volker Bruch, Dietrich Brüggemann, Jörg Bundschuh, Joseph Bundschuh, Samia Dauenhauer, Nadine Dubois, Roland Düringer, Christian Ehrich, Werner Eng, Bernd Gnann, Cem Ali Gültekin, Nina Gummich, Felix Klare, Kea Könneker, Vicky Krieps, Jan Josef Liefers, Maxim Mehmet, Thorsten Merten, Wotan Wilke Möhring, Kathrin Osterode, Jeana Paraschiva, Nina Proll, Claudia Rippe, Christine Sommer, Miriam Stein, Karoline Teska, Ulrich Tukur, Nadja Uhl, Jens Wawrczeck, Monika Anna Wojtyllo, Ramin Yazdani, Hanns Zischler. Ursprünglich dabei, dann aber zurückgezogen und zum Teil distanziert haben sich: Pasquale Aleardi, José Barros, Meret Becker, Peri Baumeister, Martin Brambach, Ken Duken, Ulrike Folkerts, Inka Friedrich, Markus Gläser, Heike Makatsch, Alexandra Marinescu, Richy Müller, Ben Münchow, Nicholas Ofczarek, Manuel Rubey, Trystan Pütter, Katharina Schlothauer, Kostja Ullmann.

Satiriker im Land, der in der Aktion null gelungene Satire zu erkennen vermochte: Er hielt der Aktion bei Twitter entgegen, das einzige Video, das man sich ansehen solle, „wenn man Probleme mit Corona-Eindämmungsmaßnahmen hat“, sei die ARD-Doku aus der Berliner Charité mit den Titel „Station 43 - Sterben“. Dazu stellte er den Hashtag #allenichtganzdicht und einen weinenden Smiley. Wieso ist gerade die Rolle von Jan Josef Liefers so erhellend? Weil Jan Josef Liefers sich nach der Aktion in diversen Medien zu Wort meldete und dabei mal grob gesagt die alte Nummer zog, dass die Aktion ja schon deshalb gut gewesen sei, weil sie mehr Aufmerksamkeit eingebracht habe als „viele brave, sehr zivilisierte, sehr höfliche Versuche, die es vorher gab.“ Ergo: Provokation bringt Aufmerksamkeit, eben genau weil sie eine solche ist. Na ja, das ist sozusagen AfD-Stil per se. Erst provozieren, dann unschuldig mit den Schultern zucken und zur Not relativieren. Womit hier nicht behauptet werden soll, dass Liefers ein AfD-Anhänger sei.

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Titel

Dies stellte er selbst dann auch auf Twitter klar: „Eine da hineinorakelte, aufkeimende Nähe zu Querdenkern u. ä. weise ich glasklar zurück“, schrieb er. „Es gibt im aktuellen Spektrum des Bundestages auch keine Partei, der ich ferner stehe als der AfD. Weil wir gerade dabei sind, das gilt auch für Reichsbürger, Verschwörungstheoretiker, Corona-Ignoranten und Aluhüte. Punkt.“ Das mag stimmen. Umso bedenklicher ist es aber, wenn sich Liefers in Methode und Aussage genau den Gruppierungen annähert, mit denen er nichts zu tun haben will. In der Talkrunde bei „Maybrit Illner“ sagte er, dass es nunmal nicht zu ändern sei, wenn er mit seiner Medienschelte nun jenen einen Gefallen tat, von denen er sich dann distanzierte: „Wir können doch nicht das, was wir sagen und wie wir darüber sprechen, definieren lassen von denen, mit denen wir nichts zu tun haben wollen.“ Das ist dünn. Denn die Frage war ja gar nicht, dass irgendwer Liefers Meinungsfreiheit untergraben wollte. Er darf ja sagen, was er will. Kann aber sein, dass er dabei blöd wirkt. Bei „Maybrit Illner“ führte er ja aus, wie das

mit ihm und den Medien so ist: Zum Beginn der Pandemie sei er „total angeknipst“ gewesen und ein „Riesen-Fanboy von Drosten“. Doch irgendwann habe er alle Zeitungen und Newsfeeds abbestellt. All dies habe seine Attacke auf die Medien gespeist. Aha. Da liest einer also keine Zeitungen mehr und erlaubt sich dann ein Video-Urteil darüber, wie schlecht die Medien berichten. Ja, auch dieses Phänomen ist ja in der „Querdenker“-Szene sehr beliebt. Die „Lügenpresse“ wird beschimpft, und weil man sie so nennt, hat man eine Ausrede, sie gar nicht zu lesen. Das ist paradox. Wer nicht weiß, was die Presse schreibt, kann auch nicht wissen, dass sie das Falsche schreibt. Wer gar nicht verfolgt, was täglich abertausende Journalisten an Kritik vorbringen, kann sich das leichte Urteil, dass sowieso alle Medien lügen, nur um den Preis erlauben, selbst für dümmlich zu gelten. Wer steckt hinter der ganzen Aktion? Liefers behauptete beim Talk mit „Illner“, dass er nicht recherchiert habe, wer hinter der Aktion steckt. Ihm habe es gereicht, dass da ein paar Leute mitmachten, die gute Kumpels ZAS MAGAZIN


Haben eindeutig gegen die Aktion Stellung bezogen: Elyas M`Barek (Fack ju Göhte), Nora Tschirner und Christian Ulmen (Dreamteam aus dem Weimar-Tatort)

sind. Er sagte immerhin, dass dies ein Fehler war und man da „zurück bis zu den Wurzeln“ gehen müsse. Kann aber sein, dass er selbst zu den Initiatoren der Aktion zählt. Klar ist von vornherein, dass die in den Videos verteilten Rollen nicht von den daran beteiligten Schauspielern kamen. Insofern ist es auch irreführend, wenn sich alle beteiligten Schauspieler zu Beginn ihrer Video-Clips mit ihren echten Namen vorstellen. „Ich bin Jan Josef Liefers, und ich möchte heute ...“ – bei über 50 verschiedenen Clips steckt ein Drehbuch dahinter. Aber wer hat das geschrieben? Und wer hat alles finanziert? Es ist verwunderlich, wie wenig bisher dazu bekannt ist. Klar scheint, dass es sich nicht nur um den Administrator der Seite handelt, Bernd K. Wunder von der Müncher Firma „Wunder am Werk“, der dort im Impressum als Verantwortlicher steht. Er scheint eher als Strohmann zu fungieren, mit allerdings großer Nähe zu „Querdenkern“. Wunder sagte im August 2020 über Menschen, die die Maßnahmen gegen Corona gutheißen: „Der Ausdruck Coronazi ist absolut gerechtfertigt“. ZAS MAGAZIN

Dies ist ein in der Szene der Corona-Leugner und „Querdenker“ gerne verwendeter Begriff, um Leute zu diffamieren, die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie unterstützen. Joaaaah, klar. Die Nazi-Vergleiche sind quasi bare Münze in den Social Media-Kanälen. Dafür gibt es die Daumen hoch, die die Welt bedeuten. Nun ja, die Spur führt jedenfalls von der Münchner Produktionsfirma „Wunder am Werk“ zum Berliner Regisseur Dietrich Brüggemann, der offenbar auch die Texte geschrieben hat, die von den Schauspielern nur vorgetragen wurden. Die Reaktionen auf die Videos nannte er in einem Tweet „ein bisschen faschistoid“. (Tja, Nazis und Faschisten sind halt immer die anderen). Brüggemann wirkt auch bei einer Iniatitive namens „1 bis 19“ mit. Der Vorsitzende dieses Vereins ist der Arzt und Publizist Paul Brandenburg, der regelmäßig bei Corona-Protesten demonstriert hat. Brandenburg setzte am Erscheinungstag um 18.45 Uhr einen Tweet mit Link zu der Homepage ab und markierte darin die Accounts großer Medien. Er sprach vom „Wahnsinn der Corona-Politik“. Zu diesem

Zeitpunkt war die Kampagne erst wenige Minuten online. Und noch klarer: Bereits in einem am 20. März veröffentlichten Interview hatte Brandenburg gesagt, er rechne mit einem Auftritt von bekannten Schauspielern in der Öffentlichkeit: „Ich persönlich glaube, wir stehen kurz davor, dass sich sehr viele outen werden, und ich freue mich.“ Das rechtsextreme „Compact“-Magazin kommentierte dann prompt die Aktion #allesdichtmachen: „Endlich! Deutschlands Schauspieler wachen auf und setzen ein Zeichen gegen die Corona-Diktatur.“ Darauf also hat sich Brandenburg gefreut. Das NDR-Medienmagazin „Zapp“ berichtet, dass die Schauspieler Volker Bruch, Jan Josef Liefers und der Drehbuchautor und Regisseur Dietrich Brüggemann zu den Initiatoren von #allesdichtmachen zählten. Ist ja klar, dass die Aktion unter die Meinungsfreiheit fällt. Rätselhaft ist, warum sich so viele renommierte Schauspieler erst im Nachhinein über die Stoßrichtung klar wurden und sich dann entschuldigten. Die zynischen Videos, okay. Aber das spielen und nichts merken? Klarer Fall für Kommissar Denkste! Titel

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Welche Wespe hat denn den Anständigen gestochen? Fritz Keller tritt nach recht kurzer Zeit als DFB-Präsident wieder ab. Weil er seine Widersacher ebenfalls um ihre Ämter bringt, könnte etwas Neues entstehen. Vielleicht. Von Michael Zäh

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olfgang Schäuble, Bundestagspräsident und CDU-Größe hat die Glaubwürdigkeit, um sich auch mal für jemanden stark zu machen, der von allen Seiten unter moralischen Druck gerät. „Ich kenne Fritz Keller ganz gut“, sagte also Schäuble, und weiter: „Er ist ein anständiger Mensch.“ Schäuble hat seinem Urteil noch hinzu gefügt, dass Fritz Keller sich beim DFB in ein Wespennest begeben haben könnte. Damit wollte er wohl andeuten, dass es schon einiger Wespenstiche bedurft hatte, bevor der anständige Herr Keller sich gar nicht mehr beherrschen konnte. Vielleicht weiß der Schäuble auch mehr Interna, etwa vom Fritz Keller persönlich, und wollte andeuten, dass es auch unanständige Menschen beim DFB gibt. Welche Wahnsinnswespe es auch gewesen ist, die ihn da gestochen hat: DFB-Präsident Keller verglich seinen Widersacher, DFB-Vize Rainer Koch mit dem Nazi-Richter Roland Freisler, der 2600 Todesurteile gefällt hatte, unter anderem gegen die Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ um Hans und Sophie Scholl und außerdem einer der Teilnehmer an der Wannseekonferenz von 1942 war, wo der Holocaust organisiert und institutionalisiert wurde. Fritz Keller war wohl aus Wut und Unbeherrschtheit ZAS MAGAZIN

(eine Schwäche, die man schon lange kennt) dieser unsägliche Nazi-Vergleich über die Lippen gekommen und er hat sich danach versucht zu entschuldigen. Aber er hat sich dadurch selbst so sehr geschwächt, dass er nun seinen (zuvor vehement unter anderem von den Landesverbänden geforderten) Rücktritt als DFB-Präsident bekannt geben musste. Der schon seit Monaten anhaltende Machtkampf in der DFB-Spitze hat natürlich einen Hintergrund. Es geht im Kern um einen Vertrag und eine Zahlung von über 300.000 Euro des DFB an den Kommunikationsberater Kurt Diekmann, der seit Jahren ein Bekannter von Koch ist. Diekmann soll sich im Frühjahr 2019 damit gebrüstet haben, gemeinsam mit dem „Spiegel“ den früheren Präsidenten Reinhard Grindel zu Fall gebracht zu haben ( wegen der „Luxusuhren-Affaire“). Um kurz darauf vom DFB eben Vertrag und Honorar zu bekommen. Klingt schon speziell. Wofür genau das Geld war, wird gerade intern wie extern untersucht. Diekmann stellte kürzlich eine Strafanzeige gegen Keller, wegen angeblichen Geheimnisverrats rund um seinen mysteriösen Beratervertrag. Man darf an dieser Stelle festhalten, dass Keller jedenfalls einer

Sache nachging, in der er sich definitiv nicht bereicherte, weder an Macht noch gar an Kohle. Und dies gilt möglicherweise nicht unbedingt für Vize Rainer Koch und Generalsekretär Friedrich Curtius. Man wird es sehen. So verständlich der verbissene Machtkampf beim DFB also auch gewesen sein mag, so ist das dennoch weit an der gesellschaftlichen Realität vorbei. Ein Verband mit sieben Millionen Mitgliedern sollte doch in den schweren Pandemiezeiten ganz andere Ziele und Aufgaben haben. Sport! Jugendsport! Amateursport, der Hilfe braucht! Der interne Zank an der Spitze des Verbands wirkte da wie ein absurdes Schauspiel im falschen Theater, an dem sich nur die Protagonsiten berauschen konnten. Fritz Keller hat immerhin erreicht, dass mit seinem „freiwilligen“ Rücktritt auch der Abgang des Generalsekretärs Curtius verbunden ist und der ewige Vize Koch sich ebenfalls beim nächsten DFB-Bundestag (wahrscheinlich Anfang 2022) nicht mehr zur Wahl stellen soll. Bahn frei also für einen Neuanfang? Ist es dann rückblickend Fritz Kellers Verdienst, die alten Strukturen in den Abgrund gerissen zu haben, damit Neues entstehen kann? Tja, das hängt natürlich von seinem Nachfolger ab. Sport und Gesellschaft

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Ein paar Kerle vor dem wahren Kick Als Joachim Löw am 15. Mai in Freiburg den Bayern zuschaute, war die EM emotional noch unendlich weit weg. In Zeiten von Pandemie und Klimakrise ist eine EM quer durch Europa auch schwer vermittelbar. Müller und Hummels sind zurück, auch Christian Günter steht im Kader. Von Michael Zäh

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as Bild, wie Joachim Löw beim Heimspiel des SC Freiburg gegen Bayern München lässig die Beine ausstreckt, ist bezeichnend. Im vielleicht letzten Spiel der Freiburger im alten Stadion an der Schwarzwaldstraße schaut sich der Bundestrainer vor seinem letzten großen Auftritt bei der EM im Juni und Juli nochmals ein paar Kerle an, die Deutschland den Titel bringen sollen. Er sieht allerdings vor allem das 40. Ligator von Robert Lewandowski und mag für einen Moment davon geträumt haben, so einen Stürmer wie den bisherigen Rekordhalter Gerd Müller im Team zu haben. Immerhin aber hat er den Topvorbereiter Thomas Müller dabei.

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Fußball Europameisterschaft

Zu diesem Zeitpunkt, als Löw seine Füße hoch- Die freudigste Überlegen kann, weil ja da auf der Tribüne keiner raschung beim von vor ihm sitzen darf, scheint die EM emotional Löw benannten EM-Kader ist die Nominierung von SC-Linksverteidiger noch unendlich weit weg. Christian Günter. Da mag Mag sein, dass es eben auch es eine Rolle gespielt hagenau daran liegt, dass sich Wohnmobile + Wohnwagen ben, dass Günter gegen die der Fußball und die Fans Bayern nach fulminantem sehr voneinander entfremdet Antritt ein tolles Tor zum haben. www.wm-aw.de (Fa.) 2:2 erzielte. Neben Thomas Und nun ausgerechnet in Müller ist auch Mats HumZeiten der Pandemie eine EM quer durch Europa zu veranstalten, deren mels wieder zurück. Ebenfalls dabei ist Bayerns Klimabilanz womöglich ebenfalls fragwürdig Supertalent Jamal Musiala, von dem es heißt, dass Müller ihn als sein Nachfolger heran zieht. ist, hat der Sache auch keinen Kick verliehen.

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Spielplan Vorrunde

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70 Jahre Roter Bur Glottertäler Winzer eG Zum 70. Jubiläumsjahr überrascht die Winzergenossenschaft mit besonderen Aktionen in Zeiten von Corona 70 Jahre ist es her, als sich 13 Winzer aus dem Glottertal zu einer Genossenschaft zusammenschlossen, um ihre Weine in die große weite Welt zu vermarkten. Die Tradition des Weinhandwerks im Glottertal ist dennoch um Jahrhunderte älter. So wie die Legende vom Roten Bur, dem Namensgeber der Roter Bur Glottertäler Winzer eG. Man erzählt sich, dass August Ganter vom Rotburenhof vor bald 200 Jahren erstmals Spätburgunder in bester Lage angepflanzt hatte – dessen charaktervoller Wein wurde später zum bekanntesten Markenprodukt aus dem Glottertal.

Eine Erfolgsgeschichte Das deutschlandweite Renommée begann bereits in den 1960er Jahren. Selbst Bundeskanzler Adenauer und Wirtschaftsminister Erhardt genossen damals edle Tropfen aus dem Glottertal. Die Winzergenossenschaft entwickelte sich erfolgreich weiter und drei Jahrzehnte später berichtete sogar das ZDFSonntagsmagazin über die Weine der Glottertäler Winzer. Mit kreativen Events entstanden im Laufe der Zeit neben innovativen Winzer-Produkten auch immer mehr Erlebnis-Angebote rund um Wein und Reben. Weine mit inneren Werten Früher wie heute kennt ein Winzer im Glottertal jeden Rebstock persönlich, denn immer noch bearbeitet er die steilen Rebhänge mit der Hand. Mit Finesse werden die selektierten Trauben aus besten Lagen zu Weinen mit Charakter ausgebaut. Immer mit der Philosophie, den Traubenertrag gering zu halten, um die inneren Werte des Weines zu erhöhen. Nicht umsonst wurde das Unternehmen seit 2017 Jahr für Jahr mit dem Ehrenpreis des Badischen Weinbauverbandes ausgezeichnet. Mit Genuss unterwegs – die erfrischende Jubiläums-WeinWanderung Für ein 70-jähriges Jubiläum in Zeiten von Corona ist heute Kreativität gefragt. Und genau darin sind die Roter Bur Glottertäler

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Winzer ganz besonders gut. Bereits in den Wintermonaten veranstalteten die Wein-Eperten genussvolle und beliebte Weinproben im Live-Stream. Jetzt, mit Anklopfen der warmen Jahreszeit, lädt der Rote Bur zu einer Weinwanderung ins Glottertal ein. Ausgerüstet mit Wanderkarte, einer praktischen WanderKühltasche vom Roten Bur mit spritzigem Glotterschorle, fruchtigem Wein oder Secco nach Wahl und einem Snack für zwischendurch, kommen Wein- und Wanderfreunde auf der Genuss-Tour zwischen Weinreben und Schwarzwald in Zeiten von Social Distancing voll auf ihre Kosten. Mehr unter www.roter-bur.de

Rosé oder Weißburgunder zur Auswahl, um den Erhalt des traditionsreichen Freiburger Festivals zu unterstützen. Der Erlös aus einem Euro pro verkaufte Flasche geht an den Förderkreis Freiburger Musikfestival e.V. Erhältlich ist die Jubiläums-Edition ab Juni bei Förderern des ZMF oder im Haus des Roten Bur, Winzerstraße 2 im Glottertal und ganz bequem unter www.roter-bur.de/shop

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CoronaHilfe fürs ZMF – die besondere Jubiläums-Edition Seit 2008 begleitet der Rote Bur das Freiburger Zelt-Musik-Festival mit edlen Tropfen auf dem Festivalgelände und mit einer ZMF WeinEdition zur Unterstützung von Nachwuchskünstlern. Nun kann das legendäre Festival schon zum zweiten Mal nicht stattfinden und muss, wie viele in der Branche, um seinen Erhalt kämpfen. Unter dem Motto „Gutes für Gaumen & Kultur“ präsentiert der Rote Bur Weingenießern und Musik-Fans eine Jubiläums-Edition mit Spätburgunder Rotwein, ZAS MAGAZIN


Kick it like Putin, gegen J.P-Morgan und die Saudis Das vorläufige Scheitern der „Super-League“ als geschlossene Veranstaltung im europäischen Spitzenfußball soll der Verdienst der Fans sein. Das ist leider völliger Quatsch. Von Michael Zäh

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reisfrage: Welches Gewicht haben die Fans beim Fußball? Antwort: Ihr Wert ist nix. Sie sind nur Kulisse (wenn sie denn mal wieder in die Stadien dürfen) und ansonsten Konsumeten eines Produkts, das international vermarktet wird. Zugespitzt könnte man sagen: Wenn die Fans vor dem TV konsumieren, womöglich dafür sogar Gebühren zahlen, ist das der Idealzustand. Und klar, die Eintrittsgelder sind auch nicht von der Hand zu weisen, wenn etwa in Barcelona über 100.000 Leute pro Spiel ins Stadion passen. Ein bisschen Stimmung auf den Rängen kann mitunter auch nicht schaden. Aber in den letzten Monaten und Wochen wurde klar, dass dies alles nur Beiwerk ist, im großen Milliarden-Karussell Fußball. Sowieso wird sich der einfache Fußball-Fan gewundert haben, wie leicht es ging, dass der Profi-Fußball in Pandemie-Zeiten einfach ohne seine Gäste auf den Tribünen weiter gemacht hat. Zum Trost wurde natürlich ständig von allen immer wieder betont, wie sehr man die Fans in den Stadien vermisse. Doch diejenigen, die zuvor ihren Lebenszweck darin sahen, auf den Rängen zu stehen, um ihre Mannschaft zu unterstützen, dürften gemerkt haben, dass es höchstens das Eintrittsgeld war, das den Klubs

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fehlte. Hätte es der Fußball nämlich ernst gemeint damit, dass er ohne die Fans nicht sein kann, dann hätte man den Spielbertrieb ruhen lassen, während Corona tobt. Und dann kam auch noch das Ding mit der „Super-League“, ein Paradebeispiel dafür, wie die Fans verladen werden. Da hatten also zwölf Top-Klubs eine gemeinsame Erklärung heraus gebracht: Die sechs englischen Spitzenteams FC Liverpool, Manchester United, Manchester City, Tottenham Hotspur, FC Arsenal und FC Chelsea, die spanischen Topteams Real Madrid, FC Barcelona und Atlético Madrid sowie aus Italien Juventus Turin, Inter Mailand und der AC Mailand. Man wolle künftig zusammen mit drei weiteren festen Startern (Bayern München, Paris St. German oder auch Dortmund standen da auf der Wunschliste) sowie fünf wechselnden Qualifikanten eine geschlossene Liga bilden. Glasklare Idee: Die Topklubs in Europa hätten absolute Planunssicherheit, es würde ständig nur absolute Spitzenspiele geben und die Fans der Vereine hätten ja auch etwas davon, eben weil es immer spannende Top-Duelle gäbe. Die milliardenschwere Finanzierung des Vorhabens sollte von der US-Großbank JP-Morgan kommen, die 3,5 Milliarden Dollar bereit stellen

wollte, um dann von der Super-League pro Jahr inklusive Zinsen 264 Millionen Euro zurück zu bekommen, womit die Bank am Ende 6,1 Milliarden hätte verbuchen können Das Ding ging schief, erstmal. Und es hieß, dass dies am Widerstand der Fans gelegen habe. Völliger Quatsch! Vielmehr verdichten sich die Hinweise, dass es einen Domino-Effekt gegen das Projekt gegeben haben könnte, der so ging: Roman Abramowitsch, russischer Oligarch und Eigentümer des FC Chelsea, soll vom Kreml die Nachricht bekommen haben, dass Putin das Projekt nicht im Sinne des Vaterlandes sieht, da schließlich „Gazprom“ ein Hauptsponsor der Uefa-Champions-League ist und daraus auch künftig Kapital schlagen wolle. Chelsea stieg also aus. Es folgte Manchester City, das der „Abu Dhabi Unitetd Group“ gehört und von dort gestoppt wurde, weil man herausgefunden hatte, dass das Startkapital für die neue „Super-League“ nicht wirklich von JP-Morgan stammte, sonders aus Saudi-Arabien. Nun ja, Weltpolitik und globale Finanzströme haben die Super-League gestoppt, aber nicht die protestierenden Fans. Und komisch, die Uefa hat plötzlich fünf Milliarden parat. Woher bloß? Saudi-Arabien, wird gemunkelt. Sport und Gesellschaft

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Mit dem Avatar in die Schule Dank des Freiburger Fördervereins für krebskranke Kinder bekommen schwerstkranke Schülerinnen und Schülern einen computergesteuerten Stellvertreter, mit dem sie am Unterricht teilnehmen können. Von Barbara Breitsprecher lara (Name von der Redaktion geändert) hat Krebs. Immer wieder muss sie für viele Wochen ins Krankenhaus, sie bekommt Medikamente und Bestrahlungen. Deshalb kann das zwölfjährige Mädchen aus dem Freiburger Umland auch nicht zur Schule gehen. Dabei vermisst sie vor allem ihre Freundinnen, mit denen sie ausgelassen herumalbern und sich alles erzählen konnte. Inzwischen ist ein ganz anderer Freund in ihr Leben getreten, der ein Teil von ihr geworden ist. Mehr noch, dieser Freund ist ihr zweites Ich. Klara ist eines von zehn Kindern das in diesem Jahr einen Avatar bekommen soll. Der kleine, freundlich aussehende Roboter ist ihr Stellvertreter und sitzt nun in der Schule an ihrem Platz. „Die Lehrer an unserer Schule sind total angetan vom Avatar, und Klara konnte heute endlich auch mal wieder am Pausenklatsch teilhaben. In der Pause sind zwei ihrer Freundinnen mit dem Avatar drin geblieben und die drei Mädchen konnten in Ruhe ein bisschen reden“, freut sich Klaras Mutter. Möglich gemacht hat dies der Förderverein für krebskranke Kinder, dem das erste Elternhaus neben der Uni-Kinderklinik zu verdanken ist – ein zweites befindet sich derzeit im Bau – wo Familien nicht nur in der unmittelbaren Nähe zu ihren krebskranken Kindern wohnen können, sondern auch psychosoziale Beratung finden. In Härtefällen hilft der Sozialfond des Vereins betroffenen Eltern auch finanziell, außerdem stellt er die wichtigen Geräte, wie Laptops, iPads und eben die neuen Avatare zur Verfügung, mit deren Hilfe die schwer kranken Kinder in Kontakt mit ihren Freunden und der Schule bleiben können. Darüber hinaus bezuschusst der Förderverein Forschungsprojekte der Uni-Kinderklinik, Personalstellen und die Anschaffung moderner medizinisch-technischer Geräte. Der Einsatz der Avatare ermöglicht es den krebskranken Kindern den Anschluss an die Klassengemeinschaft und Freunde aufrechtzuerhalten. Die Geräte werden von dem Kind, den

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Freiburg

Foto: Förderverein für krebskranke Kinder

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Ein solcher Telepräsenzroboter ist der kleine Stellvertreter für krebskranke Kinder in der Schule. Er überträgt über eine App auf Smartphone oder Tablet, was gesprochen wird, kann sich über Blinklichter melden und die Stimme des Kindes ins Klassenzimmer übertragen. es in der Schule vertritt, aus der Ferne gesteuert, während sich die Mitschüler um den Avatar kümmern. Drei dieser ersten „Stellvertreter“ sind bereits im Einsatz. Auch Lucas Stuhl (Name von der Redaktion geändert) im Klassenzimmer ist seit vielen Wochen leer und das wird mindestens bis nach den Sommerferien so bleiben. Denn der Elfjährige hat ebenfalls Krebs. Morgens begrüßt er seine Mitschüler dennoch mit einem fröhlichen „Hallo“. Per Knopfdruck steuert Luca seinen Avatar

vom Krankenzimmer aus. Das Gerät steht auf seinem Platz im Klassenzimmer und überträgt per Livestream, was gerade im Unterricht passiert. Der Avatar kann in ein Buch gucken, den Kopf drehen und dank LEDs sogar ein lustiges, trauriges oder nachdenkliches Gesicht machen. Luca steuert das Gerät per Tablet. Meldet er sich, blinken Lampen am Kopf des Avatars und Lucas Stimme wird ins Klassenzimmer übertragen. „Was ich echt cool finde, ist der Ruhe-Modus, wenn ich mal nicht angesprochen werden will, ZAS MAGAZIN


Foto: No Isolation

Der Avatar nimmt den Platz des fehlenden Kindes in der Schule ein, und ermöglicht ihm dadurch virtuell am Unterricht teilzunehmen – hier in einem indischen Klassenzimmer. und natürlich der Flüster-Modus. Da kann ich einfach mit meinem Banknachbarn tuscheln. Das ist dann richtig so, als ob ich in der Schule sitze“, freut sich der Junge. Seit vielen Jahren verleiht der Förderverein im Projekt „Medikids“ bereits unentgeltlich Laptops und Tablets an junge Patienten, und zwar für die gesamte Behandlungsdauer. Denn eine Krebsbehandlung gerät schnell zu einem Marathon für alle Beteiligten. Zweieinhalb Jahre – so lange dauerte der längste Aufenthalt einer Familie im Elternhaus Freiburg, das ebenfalls vom Förderverein betrieben wird. Das Elternhaus steht unmittelbar neben der Uni-Kinderklinik und nimmt pro Jahr rund 950 Familien auf – im Schnitt sind das 18.000 Übernachtungen.

Im Elternhaus kümmert sich der Sozialdienst des Fördervereins um die Eltern und Geschwister der erkrankten Kinder und verleiht auch die Avatare. Ein wichtiger Augenblick ist die Einführung an den Schulen, denn bei dieser Gelegenheit werden Ängste und Vorbehalte zum Thema „Krebs bei Kindern“ angesprochen und die Mitschüler behutsam auf mögliche Veränderungen des Klassenkameraden vorbereitet. Durch die Einbeziehung der Mitschüler und Freunde, die den Avatar ins richtige Klassenzimmer tragen, darauf achten, dass die Lehrer das Blinkzeichen für eine Wortmeldung nicht übersehen, oder das Gerät in die Pause mitnehmen, besitzt das Projekt eine wertvolle soziale Komponente. „Wir wissen, wie unglaublich wichtig der Anschluss an ihre Freunde und ihre Schule für die

CASA

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kranken Kinder und Jugendlichen ist“, erklärt Johannes Bitsch vom Vorstand des Fördervereins und einst selbst betroffener Vater. Er hat das Projekt initiiert und betreut dessen Umsetzung. „Jedes noch so kleine Stückchen Normalität gibt den Kindern ungeheuren Aufschwung und motiviert sie, auch schwierigere Krankheitsphasen durchzustehen.“ Der Avatar AV1 des norwegischen Herstellers No Isolation wurde entwickelt, damit schwer kranke Kinder weiter zur Schule gehen können. Neben dem Lernen geht es dabei natürlcih auch um das Gemeinschaftsgefühl. „In der digitalen Brücke, die wir durch den Avatar schlagen, sehen wir einen weiteren wichtigen Baustein, der dazu beiträgt, die Heilungschancen eines krebskranken Kindes zu verbessern“, betont Johannes Bitsch.

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Bild: Achim Keller

Nasse Nase, lange Schlange, historische Teilhabe! Es war Regen angesagt und der Wind war stark. Es waren hunderte, vielleicht tausende Menschen gekommen. Über einen Termin im Impfzentrum Freiburg, der mich beeindruckte. Von Michael Zäh

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s war Regen angesagt an diesem Tag. Zu 100 Prozent, hieß es auf der Wetter-App schon lange zuvor. Da stellte sich mir die Frage, ob ich denn einen Schirm mitnehmen muss, am Tag meiner Erstimpfung. Doch dann begann der Tag ganz ohne Regen, einen Spaziergang bei aufgeklartem Himmel machte ich noch zum Nachdenken und Abregen, bevor ich zum Impfzentrum Freiburg fuhr. Aber klar, genau als ich dort auf dem Parkplatz stand und die vielen Menschen sah, die auf den Eingang zu strebten, fielen die ersten Tropfen. Die Schlange war riesig. Es erinnerte mich an eine fast verlorene Zeit, als wir Menschen noch ins Stadion durften, Schulter an Schulter (und doch oft entzweit), zum SC Freiburg in frühen Finke-Jahren, zum SC Freiburg unter Dutt, zum SC Freiburg dann auch mit Streich. Damals dachte niemand, dass von den Mitmenschen ein paar Zentimeter vor und jenen ein paar Zentimeter hinter einem eine Gefahr ausgehen könnte. Zur Not, wenn es in der Schlange ein Geschiebe gab, nahm man sich auch mal lachend in den Arm. Der Wind war stark. Die Fahnen und das Gestänge vor der Freiburger Messe gaben laut pfeifende Töne von sich. Die Schlange war so

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Politik und Gesellschaft

lang, dass sie weit vor der Überdachung begann. Ich sah niemand mit Schirm. Wenn jetzt der Wolkenbruch käme, dachte ich, kriegen hier viele Leute eine nasse Nase (was eine schöne Wortschöpfung für Schnupfen ist, die mir erzählt wurde), inklusive ich selbst, weil ich zu blöd war, um der Wetter-Ansage zu vertrauen. Doch dann geschah das Verblüffende. Die lange Schlange bewegte sich schnell, quasi in Windeseile. Zwei Ordner schauten sich im Eingang zum Impfzentrum nur schnell die Bestätigung des Impftermins an – das ging schneller als früher das Lochen der Dauerkarte beim SC. Es flutschte. Bald war ich auch drin, gespannt auf die nächste Station. Der Mann hinter mir, der schon draußen im böigen Wind hinter mir war, hielt einen Abstand von ca. fünf Zentimetern. Ich dachte, er muss wohl früher auch ins Stadion gegangen sein. Ich hätte ihn fragen können, ob er mich überholen will. Aber ich sah die vielen Leute in der Schlange, Hunderte, vielleicht Tausende, die so unterschiedlich waren. Das gebückte Mütterchen mit der rosa Handtasche, das sich gegenseitig stützende Paar, die jungen Boys mit weißen Snikers, etliche Frauen und Männer so um die Sechzig, von denen ich

dachte, dass ich vielleicht jemand von früher kennen könnte und nun doch nicht mehr erkennen würde. Nicht nur wegen den Masken. Mir wurde klar, dass ich ein kleiner Teil im Ablauf einer historischen Impfaktion war. An der zweiten Station (Verifizierung der Terminbestätigung mit dem Ausweis) konnte ich den Mann hinter mir durch eine plötzliche Körpertäuschung abschütteln. Denn da konnte man wählen, ob man in der linken oder rechten Schlange stehen wollte. Tja, und dann noch der Tempovorteil: Mein Name war wegen seines „Z“ schnell auf der dicken ausgedruckten Liste zu finden, letztes Blatt, wie mir der Mitarbeiter mit Freude verkündete. Nichtmal meinen Vornamen musste er zum Ankreuzen hernehmen, denn ich war halt der einzige mit meinem Nachnamen. Also, geht doch! Dritte Station mit Fiebermessen (super: 36,2 Grad) und Abfrage per eingeschweißten Merkzettel mit riesigen Buchstaben (Hatten Sie schon Corona?), vierte Station mit der Karte der Krankenkasse und Laufzettel, fünfte Station die Spritze im Oberarm. Die vollmaskierte Frau, die das erledigte, hielt mir meine Papiere schon wieder hin, bevor ich mein Hemd angezogen hatte. Tempo ist alles. Ich war beeindruckt. ZAS MAGAZIN


Ellenbogensteife Noch nie gehört? Dabei gibt es viele Ursachen für diese meist stark beeinträchtigenden Gelenkbeschwerden. Unbehandelt verschwinden diese in den seltensten Fällen.

Bild: Thomas Hansmann

on Arthrose über Infektionen bis hin zu Operationen oder Unfällen gibt es viele Ursachen für die Ellenbogensteife. Die Behandlungsperspektiven sind gut – das engagierte Mitwirken des Patienten vorausgesetzt. Ohne funktionstüchtigen Ellenbogen haben wir vieles buchstäblich nicht mehr in der Hand. Denn nur mit dessen Hilfe können wir unsere Hände flexibel bewegen. Ist der Ellenbogen in seiner Mobilität eingeschränkt, so wird jedes Beugen und Strecken der Unterarme schnell zum Handicap: Schließlich verbindet dieses komplexe Gelenk beide Unterarmknochen (Elle und Speiche) mit dem Oberarm. „Bei einem Ausfall wird die mehrdimensionale Funktion des Armes gravierend eingeschränkt“, erklärt Privatdozent Dr. Bastian Marquaß, leitender Facharzt für Orthopädie und Sportmedizin der Gelenk-Klinik Gundelfingen. In den meisten Fällen führen Unfälle oder Erkrankungen zu einer Ellenbogensteife. Aber auch Infektionen, schlecht verheilte Knochenbrüche oder Gelenkverschleiß (Arthrose) können „Schuld“ sein. Nicht

Dr. med. habil. Bastian Marquaß leitender Orthopäde & Unfallchirurg ZAS MAGAZIN

Bild: Ngampol, StockAdobe

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selten ist auch eine Schonhaltung (etwa durch eine längere Ruhigstellung des Gelenks nach einem Unfall) Ursache der Beschwerden. „In diesen Fällen bereitet es den Betroffenen Probleme, den Ellenbogen zu bewegen“, so der Experte. „In manchen Situationen kommt es zu einer vollständigen Versteifung.“ Erhebliche Beeinträchtigungen des Berufslebens sowie der Freizeitaktivitäten sind häufige Folge. Schmerzen können, müssen aber nicht auftreten.

ohne die Hilfe des Patienten geht es nicht: „Für einen langanhaltenden Therapieerfolg ist es wichtig, dass Patienten die erlernten Techniken intensiv üben“, betont Dr. Marquaß. Neben Medikamenten gegen Entzündungsreaktionen und Schmerzen im Ellenbogengelenk, können auch Kälteanwendungen Linderung bringen, zum Beispiel in Form von Kältenebel oder mit kalten Flüssigkeiten befüllte Manschetten.

Wie hilft der Orthopäde?

Bei schwerer Ellenbogengelenksteife, wie diese Erkrankung medizinisch auch heißt, bewirken Physiotherapie und Eigenübungen nur noch wenig. „Auch bei mechanischen Ursachen, wie beispielsweise Knochenanbauten oder ausgedehnten Vernarbungen der Gelenkkapsel hilft meist nur noch eine Operation“, betont Dr. Marquaß. „Dank des chirurgischen Verfahrens der Arthrolyse lässt sich die Beweglichkeit eines Gelenks verbessern“, versichert der Orthopäde. Um dies zu erreichen, löst der Operateur Verklebungen und Narben und durchtrennt gezielt einen Teil der Gelenkkapsel. Knöcherne Blockaden im Gelenk – wie etwa freie Gelenkkörper

Unbehandelt verschwindet eine Ellenbogensteife in den seltensten Fällen. Wichtig ist orthopädische Hilfe. „Das Behandlungskonzept richtet sich nach den individuellen Beschwerden des Patienten“, erläutert Dr. Marquaß. Hilfreich sind in der Regel eine intensive Physiotherapie, spezielle Schienen sowie physikalische Therapie-Methoden. „Bei einer rein weichteilbedingten Bewegungseinschränkung lassen sich so vielfach deutliche Verbesserungen erzielen“, betont der Facharzt. Die Beweglichkeit des Ellenbogens steigern können zudem aktive und passive Dehnungs- und Mobilisationsübungen sowie manuelle Therapien. Doch

Wann muss operiert werden?

oder Knochenkanten – werden vorsichtig abgefräst oder geglättet. „Auf diese Weise lässt sich das Bewegungsmaß verbessern und das Fortschreiten einer arthrosebedingten Schädigung der Gelenkflächen verhindern“, versichert Dr. Marquaß. Der Erfolg des Eingriffs ist rasch erkennbar: Noch während der Operation testet der Facharzt den verbesserten Bewegungsradius des Ellenbogens. Neben minimalinvasiven Verfahren mit sogenannter “Schlüssellochtechnik” (arthroskopisch), sind auch offene Eingriffe am Ellenbogengelenk möglich. Unabhängig vom Verfahren, ist auch hier das engagierte Mitwirken des Patienten Basis des Behandlungserfolgs: „Vor allem in den ersten Wochen nach einer Arthrolyse ist es wichtig, dass der Patient aktiv mitarbeitet und die erlernten Übungen regelmäßig und konsequent durchführt“, betont Dr. Marquaß. „Nur so lässt sich der bei der Operation erzielte Bewegungsradius vollständig und langfristig erhalten.“ MVZ Gelenk-Klinik Alte Bundesstrasse 58 79194 Gundelfingen bei Freiburg Telefon: +49-761 55 77 58 0 E-Mail: info@gelenk-klinik.de Markt Medizin

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ona&lisa ist die erste Hörakustik speziell für Frauen. Sie fördert die Stärken des weiblichen Gehörs – gerade, wenn sich Anzeichen einer nachlassenden Hörfähigkeit einstellen. In den vergangenen Jahren hat die medizinische Forschung vermehrt Geschlechterunterschiede in den Blick genommen. Inzwischen ist es wissenschaftlich erwiesen, dass auch das weibliche Gehör „anders“ ist. So besitzen Frauen besondere Stärken beim Verarbeiten von Sprache. Zudem können sie feine Nuancen und emotionale Zwischentöne besser wahrnehmen. Frauen gelingt es weniger gut Richtungen zu erkennen, aus denen ein Schallsignal kommt. Daher finden sie es oft schwierig, sich auf eine Stimme zu fokussieren, wenn Hintergrundgeräusche stören.

Stärken des weiblichen Gehörs Das erste Gehörtraining speziell für Frauen, weil Frauen anders besser hören. Weil Frauen also anders besser hören, bietet mona&lisa eine neue Hörakustik speziell für Frauen – damit die Stärken des weiblichen Gehörs erhalten bleiben, auch wenn die natürliche Hörfähigkeit nachlässt. Häufig berichten Frauen, dass sie normalerweise noch sehr gut hören, aber beim Gespräch in der Gruppe zum Teil erhebliche Einschränkungen im Sprachverstehen erleben. Einzelnen Gesprächspartnern in einer unruhigen Umgebung

zu folgen, wird dann oft unmöglich. Der mona&lisa Hörtest sowie das zweiwöchige mona&lisa Gehörtraining sind wichtige Bausteine einer weiblichen Hörakustik. Sie wurden auf der Grundlage neuester wissenschaftlicher Studienergebnisse zum Richtungshören entwickelt. Das mona&lisa Gehörtraining mit modernen Trainingshörsystemen stimuliert die Hörverarbeitung im Gehirn. Das Gehör kann so wieder lernen, Stimmen auch in

­eräuschvollen Situationen klarer g zu lokalisieren und Gesprächspartner wieder gut zu verstehen. Moderne Hörsysteme sind ebenfalls ein wichtiger Baustein in der mona&lisa Gehörtherapie. Sie stellen dem Ohr die fehlenden Schallinformationen zur Verfügung, die das eigene Gehör nicht mehr liefert. Dabei geht es nicht nur darum, wieder mehr an Lautstärke zu hören, sondern auch die Richtungsinformationen des Schalls zu empfangen, die für das Verstehen von Sprache so wichtig sind. In Deutschland sind einige hundert Hörsystem-Typen auf dem Markt. Aber nur ein kleiner Teil davon ist geeignet, das Richtungshören für das weibliche Gehör optimal zu unterstützen. Deshalb trifft mona&lisa eine sorgfältige Auswahl, damit sich Hörsysteme und Gehörtraining optimal ergänzen.

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Lärm- und Hörprävention lastung reicht dann schon aus, um einen irreversiblen Hörschaden zu verursachen. Doch auch unauffälligere Lärm-Ereignisse wie etwa die permanente Geräuschkulisse in Büros stellen eine Gefahr für die Ohren dar. Schon bei einem andauernden Lautstärkepegel von etwa 40 Dezibel können Konzentrations- und Hörstörungen auftreten. Bei einer Dauerbelastung von 65 Dezibel (60 Dezibel entsprechen in etwa der normalen Gesprächslautstärke) besteht ein erhöhtes Risiko für Herzund Kreislauferkrankungen. Zum Vergleich: Der Schallpegel an einer Hauptverkehrsstraße liegt tagsüber bei durchschnittlich 70 Dezibel. Wie kann man sich also vor übermäßiger und gefährlicher Lärmbelastung schützen? Zu dieser Fragestellung wissen die Hörakustiker der Fördergemeinschaft Gutes Hören professionellen Rat und geben individuelle Empfehlungen. Dazu zählt: Nicht nur den nervigen Lärm erkennen und vermeiden, sondern auch subtilere Geräusche berücksichtigen und natürlich bei lauten Musik- oder Sportveranstaltungen Gehörschutz nutzen. Der Vorsorge kommt im Hinblick auf die Hörgesundheit größte Bedeutung zu. Die empfohlenen regelmäßigen Überprüfungen der persönlichen Hörleistung bieten die Hörakustiker der Fördergemeinschaft Gutes Hören kostenlos an. www.fgh-info.de

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er „Tag gegen Lärm“ rückt auch in diesem Jahr die akustischen Belastungen und Gefahren in den Fokus. Die aktuellen Veränderungen im täglichen Leben wirken sich auch auf das Hören aus. Trotzdem bleibt es dabei: Das Risiko für Hör- und Gesundheitsschäden steigt, je lauter die Lärmbelastung ausfällt und je länger sie andauert. Wie es um die eigene Hörleistung steht, zeigt der Hörtest bei einem FGH-Hörakustiker. Diese gesamte Geräuschkulisse inklusive Musik hören und Freizeitlärm belastet die Ohren und den Hörsinn. Die Gefahr bleibender Hörschäden besteht schon bei einem Lärmpegel von rund 80 Dezibel und einer Belastungsdauer von etwa 40 Stunden pro Woche. Deshalb liegt hier auch der gesetzliche Grenzwert, ab dem an Arbeitsplätzen mit einer entsprechenden Lärm-Exposition Gehörschutz getragen werden gemäß Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutz-Verordnung, kurz „LärmVibrationsArbSchV“. Berufsbedingte Schwerhörigkeit zählt zu den statistisch am häufigsten erfassten Berufskrankheiten. Hohe Lautstärken werden häufig aber auch in der Freizeit erreicht: sogar 100 Dezibel und mehr sind beim Musik hören über Kopfhörer, in Diskotheken oder bei Rockkonzerten keine Seltenheit. Die Schmerzschwelle liegt abhängig von der Tonhöhe bei 120 bis 130 Dezibel. Eine kurzzeitige Be-

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„Hebel ist sichtbar, aber unbewegt“ Die Corona-Pandemie ist wie eine Lupe, die dafür sorgt, dass die Probleme, die schon jahrzehntelang da waren, nun stärker zum Vorschein kommen, sagt Dr. Kambiz Dibah. Sein soziales Konzept als „Robin Tooth“, das er seit 18 Jahren verfolgt, ist wichtiger denn je.

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r. Kambiz Dibah würde es als den schönsten „Urlaub“ empfinden, wenn der Alltag mit der Familie wieder zurück wäre. Und zwar dadurch, dass nun endlich auch die Kinder und Jugendlichen ins Blickfeld geraten und zügig geimpft werden. Da er als Zahnarzt nunmal direkt am Kopf seiner Patienten tätig ist, weiß er um das Risiko, das er und sein Team mehr als ein Jahr lang eingingen. „Nachdem dies ein Jahr auf der Rasierklinge war, haben wir nun zum Glück die Impfung erhalten. Das war wichtig, weil wir auch ältere Patienten aus dem Altenheim betreuen.“ Für die Folgen der Pandemie sieht sich Dr. Dibah mit seinem sozialen Konzept gut aufgestellt.

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Dr. Dibah hat sich als Zahnarzt in den letzten 18 Jahren den Ruf als „Robin Tooth“ erworben, eben aufgrund seines sozialen Konzepts. Das Zahnarztehepaar Andrea und Kambiz Dibah hatte schon bei der Eröffnung ihrer Praxis das Ziel, die Basisleistungen im Rahmen dessen anbieten zu können, was die Kassen bezahlen. So verlangt man in der Dibah-Praxis beispielsweise für Zahnreinigung, Wurzelbehandlung und Kunststoff-Füllungen keine Zuzahlung. Als dies gut gelang, kam vor zehn Jahren der nächste Schritt: Das Ehepaar Dibah hat für ihr soziales Konzept eine hauseigene Kalkulation aufgestellt, nach der es in der Regel gelingt, die

Kosten für ein Implantat bei ca. 990 Euro anzusetzen (Einzelzahnversorgung auf ein Implantat okklusal verschraubt aus NEM (CoCrMo-Legierung) und vollständig Keramik verblendet.) Hiervon wird dann jeweils noch der Zuschuss, abgezogen den die Kassen übernehmen, und der je nach Situation verschieden hoch ausfällt. „Momentan liegt der gesetzliche Festzuschuss in der Regel zwischen 336,50* Euro bis zu 973,06* Euro. Das bedeutet, dass der Eigenanteil für den Patienten in der Regel zwischen ca. 25,94* Euro und ca. 662,50* Euro liegen kann“, erklärt Dr. Dibah. (Die Zahlenangaben richten sich nach aktuellen Punktwerten der ZAS MAGAZIN


Krankenkassen und weichen in der Regel nur geringfügig ab). Schlanke Strukturen, geschickter Einkauf des hochwertigen Materials und ambitionierte Mitarbeiter sind die Basis seines Konzeptes. „Klar, unser Konzept hat auch seinen Preis: Wir müssen eben ein paar Stunden länger arbeiten“, führt Dr. Dibah aus. Und in den Zeiten des Virus, wo überall Knappheit herrscht, kommt Dr. Dibah die straffe Organisation zugute. „Die Pandemie ist wie eine Lupe, die dafür sorgt, dass die Probleme, die schon immer da waren, nun verstärkt zum Vorschein kommen. Die sozialen und finanziellen Ungleichheiten haben wir schon seit Jahrzehnten. Deshalb haben wir ja unser Konzept schon vor über 18 Jahren ersonnen, um auch Patienten zu versorgen, die weniger Mittel als andere zur Verfügung haben. Dieses Ungleichgewicht wird sich in Zukunft leider noch verstärken, auch die Situation auf dem Wohnungsmarkt beschleunigt das Ganze. Denn wir haben eine Spekulation auf Wohnen, die die Preise durch die Decke gehen lässt und auf der anderen Seite Haushalte, die etwa durch die Kurzarbeit noch weniger Geld zur Verfügung haben“, analysiert Dr. Dibah. Es ist der Solidargedanke, der Dr. Kambiz Dibah so gut gefällt und den er selbst schon so lange vorlebt. Er hofft daher, dass diese Solidarität auch weiter geübt wird, wenn die Bedrohung durch „das Biest Covid 19“, wie er es nennt, abnimmt. Neben der Firma “Camlog“ hat er auch die weltweit renommierte Firma “Straumann” (mit Hauptsitz in Freiburg) sowie „Nobel Biocare“ als Partner gewonnen, deren Implantate bester Güte er verarbeitet. Der Ritterschlag für Robin Tooth! In dieser unvermittelt herein gebrochenen Krise habe sich gezeigt, dass Deutschland eine echt starke Solidargemeinschaft ist. Nur deshalb

habe Deutschland im Vergleich mit anderen Ländern sehr viele Menschenleben retten können. „Ich bin stolz und dankbar, hier zu sein. Ich möchte in keinem anderen Land leben“, so Dr. Dibah, der augenzwinkernd anfügt: „... und das bei meinen persischen Wurzeln.“ Aber er sieht auch Defizite. „Das Problem bei uns im Gesundheitssektor ist die mangelnde Effizienz. Der Verwaltungssektor wird immer größer. Aber wir können nicht alle hinterm Schreibtisch sitzen und das Dokument dreimal kopieren. Das wird halt nicht funktionieren. Manche müssen auch die Arbeit machen. Wir sind einfach viel zu kompliziert, auch auf anderen Gebieten. Wir brauchen keine 20.000 Verordnungen für die Bauwirtschaft. Wenn ich ein Haus bauen will, reichen mir auch 20 Verordnungen.“ Die Solidarität ist das zentrale Thema bei Dr. Dibah. „Wenn man während der Pandemie die Kassiererin im Supermarkt, den Pfleger oder auch den Polizisten sah, dann sollte man daraus auch lernen. Nur Lob allein reicht da nicht. Es geht darum, auch nach Corona mit den Menschen solidarisch zu sein, deren Bedeutung man so klar erkannt hat“, so Dr. Dibah. „Das Problem ist, dass wir das Maß verloren haben. Die Verteilung läuft nicht fair. Und wir sind sehr wirtschaftshörig geworden. Als ob wir alle nur arbeiten müssen, damit es der Wirtschaft gut geht. Dabei leben wir nicht, um zu arbeiten, sondern arbeiten, um zu leben. Und der Niedriglohnsektor ist doch nichts anderes als eine Industriesubvention. Wir haben vergessen, wozu dies alles erwirtschaftet werden soll. Nämlich damit es den meisten Leuten in unserem Land eigentlich immer besser gehen soll.“ Gerade in diesen schwierigen Zeiten taugt sein soziales Konzept als Zahnarzt besonders. Und das Ehepaar Andrea und Kambiz Dibah

Eingespieltes Team seit Jahren: Zahnärzte Andrea Dibah (zweite von links) und Kambiz Dibah mit ihren Zahnarzthelferinnen Bild: Achim Keller ZAS MAGAZIN

macht auch klar: „Wenn ich ein Luxusambiente schaffen will, mit goldenen Türklinken und Marmorböden, dann kann mein Konzept nicht klappen. Am Ende des Tages zahlt jemand den Luxus – das sind die Patienten.“ Dies genau will er nicht. Er will jenen Patienten ein Angebot machen können, die gerade nach der Krise noch knapper dran sind als es ohnehin schon der Fall war. Das ist sein Konzept schon seit 18 Jahren und das wird derzeit umso mehr gebraucht. Die Lehren aus der Corona-Pandemie sind für ihn vielfältig: „Man hat gesehen: Wir können keine einfachen Entscheidungen treffen. Und das kostet. Wir haben keine Instinkte mehr wie beispielsweise in den USA. Die haben uns vorgemacht, wie man schnell unkompliziert reagiert. Wir sind umständlich. Wir bauen dreifache Verglasungen, wissen genau, dass die Bude dann anfängt zu schimmeln und machen Schlitze rein, damit wieder Luft reinkommt. So war das auch in der Pandemie und könnte es auch beim Klimawandel sein. Wir wissen wo der Hebel ist, den man umlegen muss. Dann wird eine Kommission gebildet, um zu beraten, wie der Hebel mit welcher Kraft und in welche Richtung bewegt werden soll. Und am Ende bleibt der Hebel zwar sichtbar, aber unbewegt.“ Lieber sieht Dr. Kambiz Dibah die Zukunft in 3D-Druckern, die sogar festsitzende Prothesen so herstellen können, wie es ein Mensch von Hand gar nicht könnte. Und die Preise purzeln. „Wenn man sich beispielsweise heute die Arbeiten der Fräszentren anschaut, ist das unglaublich, was da an Qualität, an Präzision und an Individualisierung möglich ist“, erklärt Dr. Kambiz Dibah. Das führt zu einer äußerst effektiven Zusammenarbeit im digitalem Work Flow mit weiterhin der handwerklichen Kunst in den Zahnlabors. „Das macht einen froh“, so Dr. Dibah Und was wünscht er sich privat? Etwa endlich Urlaub nach so vielen Monaten der Anspannung und der stets lauernden latenten Gefahr in seinem Beruf? „Wir haben vier gesunde Kinder, Gott sei Dank. Wir sind gut durch die Pandemie durchgekommen. Ich wäre sehr froh, wenn die Kinder sicher in die Schule und zum Studium gehen können. Die kommen ja ganz zu kurz und haben keine Lobby. So wie wir Solidarität mit den alten Menschen geübt haben, brauchen wir auch Solidarität mit denen, die stillschweigend ihre schönen Jahre hinten an gestellt haben. Die müssen jetzt forciert geimpft werden. Da brauchen wir klare und schnelle Entscheidungen. Für mich wäre der perfekte Urlaub zu Hause, wenn meine Kinder zügig geimpft werden.“ Zahnärzte Andrea Dibah und Kambiz Dibah, Telefon 0761-35594, mail@zahnarztpraxis-dibah.de www.robin-tooth.de Anzeige

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Fürs Leben etwas mitnehmen ené (24) und Valentin (22) haben ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer Einrichtung der Wohnungslosenhilfe beim Caritasverband Freiburg-Stadt e. V. absolviert. Valentin, warum absolvieren Sie ein FSJ? Valentin: Ich möchte Soziale Arbeit studieren, aber bevor ich ins Studium starte, wollte ich erst sichergehen, dass der soziale Bereich auch für mich passt. Wie sind Sie auf den Bereich Wohnungslosenhilfe gekommen? Valentin: Ich hab mich zuerst im Internet informiert, was man machen kann und bin auf der Seite des Caritasverbandes Freiburg-Stadt gelandet. Und hab mich da einfach mal beworben. Dann wurde ich eingeladen, da gab‘s dann verschiedene Möglichkeiten und Wohnungslosenhilfe hat sich gleich sehr spannend angehört. Deshalb hab‘ ich im Haus St. Gabriel hospitiert und dann war schnell klar, dass ich das machen will. Ich hab‘ gespürt, dass das ein Ort ist, an dem ich auch was für mich, fürs Leben, mitnehmen kann. René, haben Sie bei Ihren Aufgaben eigenen Gestaltungsspielraum?

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Beruf und Karriere

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René: Ja, wir bekommen da großen Freiraum. Das ist super. Wir versuchen auch, die Bewohner mal in die Küche zu locken und miteinzubinden. Auch da passieren coole Dinge. Wenn jemand nach Jahren zum ersten Mal wieder in einer ordentlichen Küche steht, selbst etwas zubereitet und merkt: Hey, da geht ja was. Ich kann für mich und andere was kochen. Und hat sich durch das FSJ ihr Studien- oder Berufswunsch verändert oder konkretisiert? Valentin: Ja, ich kann mir jetzt sehr gut vorstellen, Soziale Arbeit zu studieren. René: Ich möchte auf jeden Fall weiter mit Menschen arbeiten. Aber eher im Tourismus.

Jetzt handeln Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK), der Deutsche Pflegerat (DPR), die Bundespflegekammer und das Pflegebündnis Mittelbaden auf Initiative des Vereins Pflege in Bewegung e. V. haben einen offenen Brief an Gesundheitsminister Spahn gerichtet. Die Forderung: Jetzt ein Einstiegsgrundgehalt von 4.000 Euro brutto für Pflegefachpersonen festsetzen, damit die pflegerische Versorgung auch in Zukunft sichergestellt werden kann. „Wir fordern Gesundheitsminister Spahn gemeinsam auf, jetzt spürbare Verbesserungen für die Pflege-

fachpersonen auf den Weg zu bringen, da die pflegerische Versorgung in unserem Land sonst zukünftig nicht zu halten ist“, erläutert DBfK-Präsidentin Christel Bienstein den Vorstoß der Initiative. „In der Pandemie ist nun wirklich allen deutlich vor Augen geführt worden, was Pflege bewirkt und was passiert, wenn keine ausreichende pflegerische Versorgung mehr möglich ist. Wir müssen dringend mehr gut ausgebildete Pflegefachpersonen gewinnen, damit die Personalsituation in allen pflegerischen Settings endlich besser wird.“ www.dbfk.de ZAS MAGAZIN


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urch Corona wird die Wahl der richtigen Branche bei der Suche nach einem geeigneten Ausbildungsplatz besonders wichtig. Als eine ausgesprochen zukunftssichere Branche gilt die Wellpappenindustrie. Ob Technikfan, kreativer Kopf oder Organisationstalent – Schulabgänger können unter 20 verschiedenen Lehrberufen wählen, die ihnen Karriereperspektiven in einem dynamischen Wirtschaftszweig eröffnen. „Die Wellpappenbranche bietet gute Perspektiven, denn verpackt wird immer und der Wunsch nach umweltfreundlichen Lösungen wächst weiter. Da kann die Wellpappe mit ihrem geschlossenen Stoffkreislauf voll punkten. Wer

sich also für eine Ausbildung in der Wellpappenindustrie entscheidet, startet eine Karriere in einer modernen, nachhaltigen und zukunftssicheren Branche“, so Dr. Oliver Wolfrum, Geschäftsführer des Verbands der Wellpappen-Industrie (VDW). Auch nach der Ausbildung gibt es viele Möglichkeiten für Weiterbildung und Zusatzqualifikationen. So bieten etwa viele Wellpappenunternehmen geeignete Rahmenbedingungen für ein duales Studium an.

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telmasse speziell für Feuchträume geeignet sein. Zu erkennen ist das etwa bei den imprägnierten Varianten von Knauf Uniflott an der charakteristischen grünen Farbe. Die pulverförmige Spachtelmasse wird mit Wasser angemischt und dient als Grundverspachtelung der Gipsplatten. Dabei kommt es nicht auf Schönheit an: Das Material wird mit einer Kelle aufgetragen und anschließend glatt abgezogen. Nach einer kurzen Trocknung von etwa 60 Minuten einfach die überstehenden Grate abstoßen.

Auf einfache Weise für glatte Wände sorgen Für das Endverspachteln eignet sich das gebrauchsfertige Uniflott Finish ebenfalls in der imprägnierten Variante, die der Heimwerker direkt aus dem Eimer auftragen kann. Die Vorteile liegen auf der Hand: Es kann sofort losgehen, die Spachtelmasse ist geschmeidig und eventuelle Fehlerquellen beim Anmischen wie falsche Wassermenge oder Wassertemperatur entfallen. Unter www.knauf.de/diy finden Selbermacher viele weitere nützliche Tipps für die Verarbeitung sowie Adressen von Baumärkten in der Nähe. Die geschmeidige Spachtelmasse sorgt für ein müheloses und zügiges Arbeiten, es fällt kaum Schleifaufwand an – und anschließend kann der neue Look in Form der persönlichen Lieblingsfliesen folgen. ZAS MAGAZIN


Energie sparen Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie übernimmt bis zu 80 Prozent der Kosten für eine Energieberatung für Wohngebäude. Wie kann der Energieverbauch gesenkt werden?

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infach mal drauf lossanieren, das geht oft nach hinten los. Für langfristig hohen Wohnkomfort und niedrige Energiekosten vereinbaren Sie besser als ersten Schritt einen Termin für eine „Energieberatung für Wohngebäude (Vor-Ort-Beratung, individueller Sanierungsfahrplan)“. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) übernimmt bis zu 80 Prozent der Kosten. In der Energieberatung wird Ihnen gezeigt, wie Sie den Energieverbrauch Ihrer Immobilie senken können. Dazu kommt ein Energieberater zu Ihnen nach Hause und nimmt den aktuellen Zustand Ihres Gebäudes genau unter die Lupe.

Mit der geförderten Beratung sollen Sie qualitätsgesicherte Informationen und Vergleichsmöglichkeiten erhalten, um den eigenen Energieverbrauch besser zu verstehen, ein-

schätzen und bewerten zu können. Als Ergebnis der Energieberatung erhalten Sie ein Sanierungskonzept beziehungsweise einen individuellen Sanierungsfahrplan ganz nach

Ihren Vorstellungen und Ihrem Budget – entweder für eine komplette oder schrittweise Sanierung mit aufeinander abgestimmten Maßnahmen zum Energiesparen (individueller Sanierungsfahrplan). Dadurch werden Sie in die Lage versetzt, dann geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um den Energieverbrauch zu senken. Dies hilft auch dabei, Fehlinvestitionen zu vermeiden. So kann der Energieberater auch über Förderprogramme u.a. vom BMWi informieren, die Sie beim energetischen Sanieren finanziell unterstützen. Das BMWi übernimmt 80 Prozent der Kosten für eine Energieberatung für Wohngebäude.

Luftige Überdachung Markisen sorgen für angenehme Temperaturen im Wintergarten und unter der Pergola

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ängst haben behagliche Terrassen mit Loungemöbeln und Grillecke einen Status erreicht, der mit dem Wohnzimmer gleichgesetzt werden kann. Mit einer Pergola ermöglicht man dort nicht nur eine praktische und luftige Überdachung, sondern auch ein optisches Gestaltungselement. Dabei muss sie sich nicht zwingend an eine Hauswand anlehnen, sie kann ebenso frei und mitten im Grünen stehen. Und dank der stabilen Stützpfeiler sind auch große Terrassen zu überdachen. Die Überdachung der Pergola schützt freilich vor Wind und Regen. Eine Markise sorgt zudem je nach Sonnenstand und -intensität für wohltuenden Schatten. Die Auswahl an Markisenstoffen und Designs ist mannigfaltig. So gibt

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es frei stehende, angelehnte oder gekoppelte Markisen bis auf den Millimeter passgenau. Auf diese Weise können auch in Eigenregie gebaute Pergolen sicher überspannt werden. Für eine optimale Lösung

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m Frühjahr werden Modernisierungsprojekte rund um Haus und Wohnung in Angriff genommen. Die Corona-Pandemie könnte diese „Tradition“ noch verstärken: Wer mehr als sonst zu Hause ist, denkt intensiver über Sanierungs- und Verschönerungsmaßnahmen nach. Unser Special beschäftigt sich zunächst mit Rollläden, mit dem Dachgeschoss und zweimal mit dem Badezimmer.

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Auch an Rollläden hinterlässt der Winter seine Spuren. Auf den Sonnenschutzsystemen hat sich jede Menge Schmutz angesammelt, der im Frühjahr beseitigt werden sollte, um die Lebensdauer zu verlängern. Nun bietet sich auch die Gelegenheit für die regelmäßige Wartung von Führungsschienen, Dichtungen und Co. - oder der Austausch mit neuen Modellen.

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Man möchte ein Homeoffice einrichten oder benötigt ein zusätzliches Kinderzimmer - aber weiß nicht, wo. Häufig verbirgt sich wertvoller, aber bisher ungenutzter Wohnraum unter dem Dach. Mit einem Ausbau des Dachgeschosses lassen sich viele Häuser deutlich aufwerten. Das gilt vor allem dann, wenn man den Raumgewinn mit einer Dachdämmung kombiniert. Für Planung und Ausführung finden Hausbesitzer professionelle Unterstützung im Holzfachhandel und bei Zimmerer- und Dachdeckerbetrieben. Bei einer Dachaufstockung sind eine Baugenehmigung sowie eine fachmännische Planung und Umsetzung zwingend erforderlich. Mehr Infos und Tipps

gibt es unter www.holzvomfach. de. Hausbesitzer können dabei von staatlichen Fördertöpfen über die KfW oder von attraktiven steuerlichen Vorteilen profitieren. Oft ist dafür eine Antragstellung notwendig, bevor die Arbeiten beginnen.

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Leute lieben Gutes und Gesundes Der Landmarkt vom Bohrerhof erlebt in Pandemiezeiten einen ernormen Zulauf. Besonders hoch im Kurs stehen der frische Bohrer-Spargel und hausgemachte frische Backwaren

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n erster Linie bin ich Landwirt“, erklärt Bruno Bohrer. Da wegen der diversen Verordnungen im Rahmen der Corona-Pandemie das geschätzte Restaurant „Bohrers“ geschlossen bleiben muss, konzentriert sich die Familie Bohrer auf das Einbringen und den Vertrieb der Ernte. Viele Menschen haben während der Pandemie Bohrers Landmarkt neu für sich entdeckt, über den landwirtschaftliche Produkte aus eigener Herstellung im Direktvertrieb angeboten werden. Schon viele Jahre stellt sich der Bohrerhof erfolgreich auf die Bedürfnisse seiner Kunden ein. „Wir hatten trotz der Pandemiebedingungen immer mehr Zuspruch vor allem von unseren regionalen

Kunden“, erzählt Bruno Bohrer und zieht ein positives Fazit: „Unser Landlive-Konzept trägt sich auch in Krisenzeiten; die Menschen müssen ja weiteressen – und am liebsten etwas Gutes und Gesundes.“ Seine Ehefrau Petra ergänzt: „Wir haben die Verkaufs-

fläche erweitert, frische regionale Lebensmittel hinzugefügt. Auch eine größere Kooperation mit dem regionalen Unternehmen Schwarzwaldmilch ist dazugekommen. Das neue erweiterte Angebot, das weiterhin Frische und Regionalität in den Mittelpunkt stellt, bringt

Ein echter Geheimtipp: Zuverlässige Lieferung von Mittagsgerichten der Landhausküche Sicher und kontaktlos nach Hause gebracht

Einen besonderen Geheimtipp konnte Johanna Westen neulich ihrer guten Freundin Maria empfehlen: das Menüangebot der Landhausküche. Bei der Landhausküche liefern freundliche Kuriere auf Wunsch an 365 Tagen im Jahr ein leckeres Mittags­ gericht ins Haus. Die Übergabe erfolgt – wo möglich – kontaktlos und unter strenger Einhaltung der Hygienevorschriften. Die Fahrzeuge sind mit einem Ofen ausgestattet, sodass die Menüs während der Fahrt gekocht werden können. Auf diese Weise wird das Essen punktgenau gegart und ist zuverlässig heiß, wenn es ankommt. Besonders geschmeckt hat Johanna Westen der Rinderschmorbraten in kräftiger Soße, der Hausgemachte Wirsing­Möhren­ Eintopf und die Reibekuchen mit Apfelmus. Das Geheimnis der leckeren Mittagsgerichte liegt in der Leidenschaft und Sorgfalt der Köche: Sie legen großen Wert auf die Qualität, Frische und Herkunft der Zutaten – und das bereits seit 25 Jahren!

den Landmarkt zum „Brummen“. Besonders hoch im Kurs stehen der frische Bohrer-Spargel und die hausgemachten frischen Backwaren. Mit Bäckermeister Thomas Blattmann aus Offnadingen leistet sich der Bohrerhof eine eigene Hofbäckerei. Darüber hinaus bietet die Hofbäckerei eine große Auswahl an leckeren Torten und Kuchen, die in der eigenen Konditorei hergestellt werden. Mit dem Ende der Spargelzeit startet auch die Zuchinisaison und gegen Herbst die Kürbiszeit und Chicoreé-Ernte. Bohrerhof, Zum Bohrerhof 1 79258 Hartheim Landmarkt täglich von 8-19 Uhr geöffnet www.bohrerhof.de

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Baumartenvielfalt ist kein Schutz gegen Borkenkäferbefall Die Freiburger Ökologin Sylvie Berthelot und ihr Team erforschen den Schädlingsbefall in Wäldern mit Misch- und Monokulturen in einem 1,1 Hektar großen Versuchsaufbau

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n den vergangenen Jahren konnten es Försterinnen und Förster hautnah beobachten: Erst schwächt langanhalte Trockenheit die Bäume, dann greifen Borkenkäfer und andere Schädlinge an. Während gesunde Bäume die Eindringlinge mit Harz fernhalten, sind gestresste beinahe wehrlos. Die Freiburger Wissenschaftlerin Sylvie Berthelot und ihr Team von Forschenden aus der Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen und der Fakultät für Biologie untersuchen die Bedeutung von Baumdiversität auf den Borkenkäferbefall. Sie gehen der Frage nach, ob die Zusammensetzung der Baumarten eines Waldes das Fressverhalten der Borkenkäfer beeinflusst. Ihre Ergebnisse hat das Team im „Journal of Ecology“ veröffentlicht. In einem 1,1 Hektar großem Versuchsaufbau in Freiburg sind jeweils sechs einheimische Laub- und Nadelbaumarten aus Europa und sechs Laub- und Nadelbaumarten aus Nordamerika in verschiedenen Mono- und Misch-Parzellen angepflanzt. Nach der starken Trockenheit im Sommer 2018 befiel der Kupferstecher aus der Familie der Borkenkäfer vor allem die einheimischen Arten, die Gemeine Fichte und die Europäische Lärche. „Wir waren überrascht, dass die Käfer an den exotischen Nadelbaumarten, wie beispielsweise der amerikanischen Fich-

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Forschung Uni Freiburg

te, nur leichtes Interesse hatten“, sagt Berthelot. Während des Messens des Befalls stellten die Forschenden fest, dass auch die Position innerhalb der Versuchsfläche entscheidend ist. Die Bäume am Rand wurden am stärksten angegriffen. Daher vermutet Berthelot, dass der Borkenkäfer von außerhalb ins Versuchsfeld kam. „Darüber hinaus schwächen Umwelteinflüsse die ungeschützten äußeren Bäume stärker, sodass sie anfälliger sind.“ Gleichzeitig verändert sich die Wahrscheinlichkeit, welche Bäume die Käfer befallen, je mehr Baumarten es gibt. Bisher nahmen die Forschenden an, dass Baumdiversität den Befall von Insektenschädlingen wie dem Borkenkäfer reduziert. Doch ihr Experiment zeigt: „Eine zunehmende Baumvielfalt kann das Risiko eines Borkenkäferbefalls für Gattungen, die für hohe Befallsraten anfällig sind wie Lärche und Fichte verringern. Aber das Risiko für weniger bevorzugte Gattungen wie die Kiefer oder exotische Bäume kann mit der Baumvielfalt zunehmen, da einmal angelockte Käfer auch diese Bäume befallen“, sagt Berthelot. Zwar gebe die Studie Hinweise darauf, dass nicht-heimische Baumarten wenig befallen werden, da die Käfer diese Gattungen nicht kennen. „Dieser Effekt kann

Luftaufnahme vom Baumdiversitätsexperiment IDENT bei Freiburg vor (links) und nach (rechts) der Trockenheit und dem Borkenkäferbefall im Jahr 2018. Fotos: Luftaufnahmen von K. R. Kovach, Kupferstecher-Foto von U. Schmidt

sich mit den Jahren allerdings abschwächen.“ In Mischwäldern werde das Risiko eines Befalls also eher auf die Baumarten umverteilt als für alle reduziert. Das Team forscht im Rahmen des International Diversity Experiment Network with Trees, kurz IDENT. Das internationale Netzwerk widmet sich der Forschung rund um Baumarten-Vielfalt und deren Einfluss auf die Funktionen eines Ökosystems. In Freiburg wurde der gleiche Versuchsaufbau angelegt wie in Kanada, den USA und Italien.

Kontakt: Sylvie Berthelot, Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen Institut für Geo- und Umweltnaturwissen­ schaften, Abteilung für Biometrie und Umweltsystemanalyse, Albert-LudwigsUni­versität Freiburg, Tel.: 0761/203-3752 sylvie.berthelot@biom.uni-freiburg.de ZAS MAGAZIN


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WIEHRE SPEZIAL

„Uns geht‘s noch gold“ Ludwig Ammann freut sich darauf, im Juni seine Kinos wieder öffnen zu können. Der Betreiber der Friedrichsbau-, Harmonie- und Kandelhof-Kinos spricht im Interview darüber, wie er den Lockdown verbrachte, was er durch das Bearbeiten der Memoiren seines Großvaters gelernt hat und wie er als Islamwissenschaftler zum Kino kam.

Platz für Lastenräder

Die Kneipen öffnen

Konradstraße 9

Die großen Räder haben in der Wiehre extra Parkplätze bekommen

Mit Impfausweis oder aktuellem Test – wie kontrollieren die Wirte?

Die Mieterinnen und Mieter haben das Vorder- und Hinterhaus gekauft


Fotos: Achim Keller

„Wir jammern auf höchstem Niveau“ Ludwig Ammann betreibt zusammen mit Michael Isele das Friedrichsbau-Kino, das dieses Jahr 110 Jahre alt geworden ist. Den Corona-Kino-Lockdown hat er genutzt, um die Memoiren seines Großvaters zu bearbeiten. Nun hofft er auf eine Kinoöffnung im Juni. Interview von Barbara Breitsprecher

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ach insgesamt neun Monaten geschlossener Kinos und einem Sommer mit amputierten Kapazitäten ist es höchste Zeit für eine gute Nachricht: Die Friedrichsbau Lichtspiele haben Geburtstag. 110 Jahre sind seit der Eröffnung des Friedrichsbau-Kinos am Ostersonntag 1911 vergangen. Das Kino hat zwei Weltkriege, die Hyperinflation 1923, die Weltwirtschaftskrise 1929, den Fernseher und den Videorecorder überstanden und ist damit das fünft- oder sechstälteste noch bestehende Lichtspielhaus Deutschlands. Und die Kinobetreiber Ludwig Ammann und Michael Isele sind sich sicher: Die Pandemie stecken sie auch noch weg: Nächstes Jahr soll dann richtig gefeiert werden, die Schnapszahl lädt dazu ein. Ein Gespräch mit Ludwig Ammann zur Corona-Kino-Krise. 110 Jahre Friedrichsbau und Sie können nicht feiern. Wie schade ist das! Ludwig Ammann: Das verschieben wir auf nächstes Jahr. Der 111. Geburtstag ist ja als Schnapszahl sowieso noch verlockender.

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Sie gehen also fest davon aus, dass die Kinos dann ganz normal wieder öffnen können? Ludwig Ammann: Da bin ich ganz sicher. Wir erleben ja alles schon als Preview in Israel. Dort gehen die Corona-Fälle steil nach unten, seit die Bevölkerung zu 50 Prozent durchgeimpft ist. Jetzt wird man sich das einen Sommer lang bei uns auch anschauen und dann vorsichtig eine Regel nach der anderen zurücknehmen. Ich hoffe, dass dann spätestens im Herbst die Abstandsregeln aufgehoben werden können, die uns zu wirtschaftlichen Verlusten verurteilen. Wie haben Sie denn die Zeit verbracht, in der die Kinos zu waren? Ludwig Ammann: Wir haben ganz viele Anträge gestellt, für sämtliche Sofort- und Überbrückungshilfen, Kinoprogrammpreise, Landes- , Bundes- und Europazuschüsse. Da kann man viel Zeit mit verbringen, denn da muss alles fein säuberlich nachgewiesen werden. Dann wir haben eine riesige Entrümpelungsaktion gestartet, quer durch alle unsere Häuser. Man glaubt es nicht, wie viele Sachen sich hinter Vorhängen

und in irgendwelchen Kammern verstecken lassen, vom Teppich bis zu elektrischen Geräten, die längst ins Technikmuseum gehören. Und nicht zu vergessen die Kurzarbeit, die man ja ständig neu beantragen muss. Aber irgendwann geht einem dann die Arbeit aus. Wir scharren alle mit den Füßen und wir haben das Gefühl, auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind alle nur noch genervt, denn es ist ja schön, Geld zu bekommen und dafür die Hände in den Schoß zu legen, aber irgendwann ist es nicht mehr schön. Jeder würde eigentlich wieder gerne produktiv werden. Wir können es nicht erwarten. Was haben Sie selbst in dieser langen Wartezeit so gemacht? Ludwig Ammann: Ich habe diese Zeit damit überbrückt, dass ich den ersten Band der Erinnerungen meines Großvaters bearbeitet habe, also nach der digitalen Eingabe mit einem riesigen Apparat an Erläuterungen und Dokumenten sowie Bildern versehen habe. Das ist gerade fertig geworden, jetzt muss ich nur noch einen Verlag suchen. ZAS MAGAZIN


Wann hat Ihr Großvater diese Erinnerungen geschrieben? Ludwig Ammann: Ungefähr im Alter von 80 Jahren. Er wurde 1906 geboren, also hat er zwischen 1986 und 1990 daran geschrieben. Das muss ja auch für Sie eine intensive Zeit gewesen sein, in dieses Leben hinein zu kriechen. Haben Sie dabei vielleicht auch manchmal Vergleiche zur jetzigen Krise angestellt? Ludwig Ammann: Da wird einem natürlich sofort klar, dass wir auf allerhöchstem Anspruchsniveau jammern, denn es geht uns noch gold. Damals, im Ersten, dann im Zweiten Weltkrieg, in der Weltwirtschaftskrise und Hyperinflation oder bei der Flucht aus der DDR, da hatte man alles verloren, da wurde einem nicht so großartig geholfen wie uns heute. Das sind Peanuts, was wir da im Vergleich gerade erleben. So ein Leben, wie es mein Großvater hatte, birgt zwar eine Vielzahl an Abenteuern und wilde Zeiten, aber es war härter. Diese Kriege zu überstehen – und viele haben sie ja auch nicht überstanden – das war im Gegensatz zu heute etwas anderes. Mal nicht ausgehen oder reisen zu können, das sind doch vergleichsweise geringfügige Einschränkungen. Der Wein im Keller ist immer noch da und wir Kinobetreiber bekommen sogar Unterstützung. Da muss man schon mal die Perspektive zurechtrücken. Das heißt, dieser historisch-persönliche Einblick hatte auch etwas Tröstliches für Sie? Ludwig Ammann: Es war auf jeden Fall etwas, was die eigenen Sorgen ganz klein werden lässt. Es war regelrecht eine Zeitreise und wobei man alles, was hier und jetzt passiert, hinter sich lässt. Ich habe mich dadurch auch gar nicht so eingeschränkt gefühlt, wie viele andere, weil ich quasi in Gedanken gereist bin. Mein Großvater war viel unterwegs gewesen, in Ungarn, in Schweden, in Ägypten und Sudan.

Lurdwig Ammann, der zusammen mit Michael Isele die Friedrichsbau- sowie die Harmonie- und KandelhofKinos betreibt, vor seinem (derzeit noch geschlossenen) Kino

Sie sind ja eigentlich promovierter Islamwissenschaftler, aber waren auch als Publizist tätig. Ludwig Ammann: Ich habe Jahrzehnte für die Badische Zeitung gearbeitet, im Bereich Islamwissenschaft auch für die Neue Züricher Zeitung und die Zeitschrift Literaturen sowie ab und an die Süddeutsche Zeitung. Aber als auch noch die Kinos in Freiburg 2012 zum Filmverleih dazu kamen, habe ich die Publizistik komplett eingestellt. Würden Sie uns bitte noch einmal erzählen, wie Sie überhaupt zum Kino kamen? Ludwig Ammann: Während meiner Doktorarbeit hatte ich angefangen Artikel zu schreiben, auch

Kunstkritiken. Das hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich mich entschied, auf eine wissenschaftliche Laufbahn an der Uni, eingesperrt mit Büchern, zu verzichten. Eines Tages stand jemand im Jos-Fritz-Café auf dem Tisch und fragte, wer bereit sei, die gefährdete Schwule Filmwoche am Leben zu erhalten und die nächste Ausgabe vorzubereiten. Dann habe ich sehr zögerlich beschlossen, mich mal in dieses Team mit rein zu setzen. Und irgendwie wurde aus diesem Mal mehr und einige Wochen später war ich plötzlich der Chef des neuen Teams und habe das fünf Jahre lang geleitet. Durch die regelmäßigen

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TRADITIONSUNTERNEHMEN SEIT 1893

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 Auftritte auf Festivals, wo wir nach Filmen gesucht haben, kamen wir dann auf die Idee, einen Filmverleih zu starten. Mit unserem ersten Film haben wir dann aber erst mal alles Geld versenkt, weil man als Anfänger eben nicht so genau weiß, wie man was macht. Jahrelang haben wir dann daran gearbeitet, durch Nebenjobs das Geld wieder zurück zu holen. Dadurch haben wir Erfahrungen gesammelt und letztendlich wurde dann daraus ein profitables Unternehmen. Das hat jedoch vier oder fünf Jahre gedauert. Und wie kam es dann zu der Möglichkeit Kinobetreiber zu werden? Ludwig Ammann: Das kam sehr viel später. Michael Isele, mit dem ich den Filmverleih gegründet hatte, hatte zwischenzeitlich eine Stelle als Assistent der Theaterleitung bei Michael Wiedemann, dem damaligen Inhaber des Friedrichsbau-Kinos. Und als sich dieser aus der Geschäftsführung zurückziehen wollte, war sein Ziel, dass das Kino in Freiburg bleiben und für diese Stadt da sein sollte. Da fiel ihm wieder Michael Isele ein. Damit war die Gefahr vom Tisch, dass irgendjemand mit viel Geld aus Hamburg oder Berlin es aufkauft und dann das selbe Programm macht wie an 30 anderen Standorten, ohne jede Rücksicht auf die Besonderheiten und das besondere Publikum hier. Das wäre todlangweilig gewesen und eben nicht mehr der Friedrichsbau wie wir ihn kennen und lieben. Hat Freiburg ein so besonderes Kinopublikum? Ludwig Ammann: Freiburg ist bis heute die Stadt, mit dem größten Pro-Kopf-Kinobesuch in Deutschland. Und wir haben dabei auch im Vergleich mit dem Cinemaxx einen viel größe-

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ren Anteil am hiesigen Zuschauerkuchen, als dies üblicherweise bei so einer Situation – ein Mainstream-Kino und ein Arthouse-Komplex in der gleichen Stadt – wäre. Wir haben hier einfach wirklich ein kinobegeistertes Publikum und Freiburg hat eine sehr lange Kinogeschichte. Früher wurden hier die Wochenberichte gemacht, die es in den Kinos gab, und hier sind die ersten Bergfilme entstanden. Und Michael Wiedemann hat dann für die Studierenden und das Bildungsbürgertum, das hier so stark ist, das Arthouse-Kino geschaffen. Das war ein Erfolgsrezept, das er da konsequent etabliert hat. So dass wir auf diesen Fanpool aus enthusiastischen Kinogängern zurückgreifen können. Da muss man dann eben am Ball bleiben. Wenn man zum Beispiel von Surf-Filmen hört, dann probiert man das eben mal aus. Und tatsächlich kommen dann am Montag Abend 250 Leute und machen den Saal voll. So muss man auch Neues ausprobieren, dann bleibt einem das Pu-

Fotos: Achim Keller

Auch die Harmonie-Kinos sind ebenso wie der Kandelhof und die Friedrichsbau-Kinos derzeit noch geschlossen. Ludwig Ammann hofft jedoch auf eine Öffnung im Juni

blikum auch erhalten und gewinnt sogar neue Zuschauer hinzu. Haben Sie nicht Sorge, dass die Menschen durch die lange Zeit, in der die Kultur coronabedingt heruntergefahren wurde, sich mehr mit Netflix und Amazon Prime beschäftigt haben und ihren Weg nicht zurück ins Kino finden werden? Ludwig Ammann: Ich gehe davon aus, dass wir eine Bremsspur von ein bis zwei Jahren haben werden, bis sich jeder, der Lust auf Kino hat, auch wieder zurück traut. Es war auch vergangenen Sommer zu erkennen, dass die jungen Leute sofort wieder kommen, denn den Film, der etwas Besonderes ist, den will man im Kino sehen. Wir müssen eben Qualität bieten, besondere Filme, für die es sich lohnt, sich extra aus

ZUM JUBILÄUM Vor 110 Jahren wurde am Ostersonntag 1911 in der damaligen Kaiserstrasse das „Lichtspiel-Theater zum Friedrichsbau“ eröffnet. Damit zählt das Friedrichsbau-Kino zu den ältesten noch erhaltenen Kinos Deutschlands. Nirgends sonst hierzulande ist der Kinobesuch pro Kopf so hoch wie in Freiburg. Der ebenerdige Saal von 1911 wurde 1929 zum Balkon des neu hinzugefügten Friedrichsbau-Saales im Untergeschoss. 1971 wurde der Balkon wieder abgetrennt als Apollo-Studio, das heutige Apollo 1. 1980 entstand aus einem Teil der Kassenhalle das

Apollo 2 und 1983 aus einem Teil der unteren Halle das Apollo 3. 1998 übernahm Michael Wiedemann die Leitung und schuf ein Paradies der engagierten Filmkunst, das bis heute Arthouse-Maßstäbe setzt.

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der Couch zu erheben und ins Kino zu gehen. Das ist ja auch ein soziales Erlebnis, das haben die meisten während Corona gelernt, dass das fehlt, und dass es zu einem erfüllten Leben dazu gehört. Da dürfte eine neue Wertschätzung entstanden sein, für das, was es bedeutet, zu Veranstaltungen raus gehen zu dürfen. Die Serien, die man Zuhause schaut, sollen ja auch Suchtverhalten auslösen, aber auch das wird vielen irgendwann zu viel. Das größte Problem aus meiner Sicht, werden die über 60- bis 70-Jährigen, die ja für das Arthouse eine wichtige Zielgruppe sind, mit der Rückkehr ins Kino haben. Die brennen zwar darauf, doch ich höre oft, dass viele noch ein paar Monate warten wollen. ob das auch gut geht. Aber wenn es so kommt, dass sich der eine oder andere vom Kino verabschiedet, dann müssen wir eben schauen, dass Neue dazu kommen, das sehe ich als Challenge. Was denken Sie, wann es tatsächlich wieder losgehen könnte? Ludwig Ammann: Wir bauen jetzt schon das Sommernachtskino auf, das wird dann am 31. Mai mit dem Gastspiel der Freiburger Lesbenfilmtage beginnen. Am Tag darauf machen wir die Harmonie auf, am 7. Juni geht es im Open Air mit der Schwulen Filmwoche weiter, und am 14. Juni beginnt das eiZAS MAGAZIN

gentliche Sommernachtskino. Die Harmonie wird bereits am 1. Juni aufmachen.

Es gibt viele

Haben Sie sich schon eifrig auf die Suche gemacht, nach tollen Filmen, mit denen Sie dann die Menschen ins Kino locken wollen? Ludwig Ammann: Wir haben ja einen Stau von Filmen, die nicht gespielt wurden. Dann gibt es die verschobenen Filme, wie den neuen James Bond, das wird nachgeholt. Und dazu kommen die neuen Filme, die inzwischen gedreht wurden, darunter auch viele Oscar-Gewinner wie Nomadland, Minari oder Der Rausch von Thomas Vinterberg.

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Haben Sie in der Coronazeit manchmal auch in einem ihrer eigenen Kinos gesessen und sich einen Film angeschaut? Ludwig Ammann: Prinzipiell ist so etwas natürlich möglich, ich habe das auch gemacht, aber nicht so oft. Ich vermisse Kino zwar, aber es ist nicht dasselbe, wenn man da alleine sitzt. Man muss aber sowieso einmal pro Woche die Kinoprojektoren hoch- und runterfahren, das ist bei diesen hochsensiblen Geräten wichtig, dazu wurden wir vom Hersteller nachdrücklich aufgefordert. Und da die Geräte bei der Erstanschaffung jeweils 70.000 Euro kosteten, haben wir das natürlich gemacht.

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Mehr Platz für Lastenräder

Lasten-Frelos zum Ausleihen: (v.l.) Onur Semerci (Projektmanager bei nextbike), Luisa Stenmans (Frelokoordinatorin VAG), Oliver Benz (Vorstand VAG), Martin Haag (Verkehrs- und Baudezernent Freiburg), Oberbürgermeister Martin Horn, Stephan Bartosch (Vorstand VAG)

L

astenräder sind eine umweltfreundliche Alternative zum Auto und gehören immer mehr zum Freiburger Stadtbild. Viele Menschen nutzen sie inzwischen zum Einkaufen, für Transporte oder um ihre Kinder zum Kindergarten zu bringen. Die Stadtverwaltung hat sich entschlossen

diesen Trend zu unterstützen und hat deshalb neue Parkplätze extra für die gr0ßen Lastenräder geschaffen. Lastenräder sind größer als normale Fahrräder, an vielen Radabstellanlagen finden sie deshalb keinen adäquaten Platz. In der Wiehre wurden jetzt deshalb auf

Anregung des Bürgervereins Mittel- und Unterwiehre vier neue, größere Parkplätze speziell für Lastenräder geschaffen. Schilder weisen darauf hin, dass hier nur Lastenräder abgestellt werden dürfen, an den Schildermasten können die Räder auch angeschlossen werden. Das Garten-

und Tiefbauamt appelliert an alle Radfahrenden, dort keine anderen Räder abzustellen. Die neuen Parkplätze sind in der Mittel- und Unterwiehre verteilt und befinden sich in der Nähe von Geschäften, Wochenmärkten oder anderen gut frequentierten Punkten, wie etwa Kindergärten: am nördlichen Ende

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Wiehre

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Fotos: Patrick Seeger/Stadt Freiburg

In der Wiehre wurden nun vier neue Parkplätze extra für diese großen Räder geschaffen. Auch Ausleihen kann man sich die umweltfreundlichen Transporter. Von Barbara Breitsprecher


Lastenräder haben nun spezielle Parkplätze in der Wiehre ZAS MAGAZIN

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der Hildastraße bei der Schwabentorbrücke, in der Quäkerstraße beim alten Wiehrebahnhof, in der Lorettostraße Ecke Günterstalstraße und in der Günterstalstraße Ecke Zasiusstraße. Es handelt sich aber nicht um Dauerparkplätze, die neuen Lastenradabstellplätze sind dafür gedacht, dass sie von vielen Menschen kurzzeitig für ihre Erledigungen genutzt werden können. Auch beim Fahrrad-Leihsystem Felo der VAG gibt es seit kurzem Lastenräder. An mehreren Stationen, auch in der Wiehre, können insgesamt 20 Lastenpedelecs ausgeliehen werden. Die einspurigen Räder mit elektrischer Tretunterstützung können an 15 der bestehenden Frelo-Stationen ausgeliehen und zurückgegeben werden. Diese „FreloPlus-Stationen“ sind in den Apps der Freiburger Verkehrs AG („VAG mobil“) und von nextbike zu finden und im Straßenraum durch eine FreloPlus-Stele gekennzeichnet. Die Räder verfügen über eine Transportbox die für eine Ladung von bis zu 60 Kilogramm zugelassen ist. Diese ist dank einer Sitzbank mit Sicherheitsgurten auch für den verkehrssicheren Transport von maximal zwei Kindern bis sechs Jahre geeignet Um die Ladung des Akkus müssen sich die Ausleihenden nicht selbst kümmern, der Austausch leerer Akkus erfolgt zentral durch das nextbike-Serviceteam. Auf diese Weise musste an den Stationen keine aufwändige Ladeinfrastruktur aufgebaut werden. LastenFrelos können über die nextbike-App 30 Minuten vor Fahrtbeginn reserviert und über die App auch kostenlos storniert werden. Spontanes Ausleihen ist auch über die VAGmobil-App möglich. Bei LastenFrelo gibt es keine ÖPNVAbo-Sonderkon­ditionen und auch keine Sondertarife für Studierende. Je angefangener 30 Minuten werden zwei Euro fällig. Die maximale Tagesgebühr beträgt 18 Euro für 24 Stunden. Für Vielnutzer gibt es Drei-Tages, Monats- oder Jahrestarife (6 Euro, 12 Euro, 48 Euro) mit denen die ersten 60 Minuten jeder Fahrt kostenfrei sind.

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Ziel erreicht Bezahlbar wohnen und selbstverwaltet leben – das wollten die Mieterinnen und Mieter der Konradstraße 9, die als Wohnprojekt K.neun alles dran setzten, um das von ihnen bewohnte Vorder- und Hinterhaus in der Wiehre zu kaufen. Von Barbara Breitsprecher

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lf Menschen zwischen 25 und 70 Jahren genießen die hochsommerlichen Temperaturen im Juni des vergangenen Jahres, als der Brief kommt, der alles verändert. Die Eigentümer der beiden Mietshäuser, die sie bewohnen, teilt ihnen darin mit, dass sowohl Vorder- wie Hinterhaus der Konradstraße 9 verkauft werden sollen.

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Wiehre Spezial

Fotos: K.neun

„Daraufhin sind wir sofort mit dem Mietshäuser Syndikat aktiv geworden“, erzählt Hanna Schweizer, eine der Bewohnerinnen der Konradstraße 9. Ihr Ziel war es, langfristig günstigen Wohnraum zu sichern und selbstbestimmt weiterhin zusammen zu leben zu können. Die Hausbesitzer begrüßten die Idee, dass die Mieter und Mieterinnen die Häuser kaufen wollten. Zunächst wurden die Häuser geschätzt, auf 1,5 Millionen Euro ihr Wert festgesetzt. Zwei Mitglieder des Mietshäuser Syndikats standen den Bewohnerinnen und Bewohnern beratend zur Seite, als es nun darum ging, diese Summe aufzubringen. Zwei Drittel des Kaufpreises sollte durch ein Bankdarlehen erbracht werden, der Rest durch Privatdarlehen in Form von Direktkrediten. Und hier kommt, neben der Beratung, das Mietshäuser Syndikat maßgeblich ins Spiel. Denn über diesen Projektverbund, das Bindeglied für über 160 Hausprojekte ist – allein in Freiburg mit rund 20 solcher Projekte –, galt es nun Sympathisanten sowie Unterstützerinnen

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Fotos: K.neun

Ein Teil der Bewohnerinnen und Bewohner der Konradstraße 9 (auf dem Foto fehlt unter anderem Thomas Niehaus, Inhaber des Fahrradladens in der Wiehre im Hinterhaus Konradstraße 9).

und Unterstützer zu finden, die bereit waren, einen Direktkredit an die Hausgemeinschaft zu vergeben. Die Bewohnerinnen und Bewohner bezahlen weiterhin monatlich ihre Mieten, wodurch diese Kredite abbezahlt werden. Hanna Schweizer geht davon aus, dass die Mieten durch den Kauf sogar noch sinken werden, denn die notwendigen Sanierungen vor allem des Vorderhauses sollen auch über Direktkredite finanziert werden. Diese Direktkredite gelten als Nachrangdarlehen und werden mit bis zu 1,5 Prozent verzinst. Es geht den privaten Geldgebern in der Regel in erster Linie um ein Solidaritätsgefühl, dahinter steht ein politischer Gedanke und der Wunsch, gesellschaftlich auf die immerzu steigenden Mietpreise einzuwirken. Die Hausgemeinschaft K.neun gründete zunächst einen Verein und dann wurde daraus eine GmbH. Das Mietshäuser Syndikat wird einen der Geschäftsanteile abkaufen, womit durch das Vetorecht als Gesellschafterin gesichert ist, dass die Häuser Konradstraße 9 nicht weiter verkauft werden können, sondern auch künftig im Sinne einer Hausgemeinschaft mit niedrigen Mieten fortbestehen wird. Das Vorhaben ist geglückt, die Hausgemeinschaft K.neun hat ausreichend Direktkreditgeber und -geberinnen gefunden, manche 500 Euro, die meisten mehrere tausend Euro. Der Kaufvertrag wurde Anfang April diesen Jahres unterschrieben, vor kurzem das Geld an die Verkäufer überwiesen. Die beiden Häuser – im Vorderhaus ist seit 1985 auch der Fahrradladen in der Wiehre beheimatet – gehören jetzt der Hausgemeinschaft. Und da ihre recht günstigen Mieten in den Mietpreisspiegel mit einfließen, bewirkt allein dies ein Relativieren des Mietermarktes. Falls jemand aus der Hausgemeinschaft auszieht, hat er oder sie keinerlei Ansprüche als Hausbesitzer/-in. Es wird jemand Neues einziehen und das solidarische, selbstverwaltete Wohnprojekt mittragen.

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Biergarten und Innenräume des Augustiner im Bankepeter an der Schwarzwaldstraße laden wieder zum gemütlichen Essen und Trinken ein

Zum Schnelltest in die Cocktaillounge Alexander Mies und Bodo Zink vom Augustiner im Bankepeter haben sich gut vorbereitet und konnten sich so ganz entspannt auf die Öffnung der Lokale freuen. Von Barbara Breitsprecher ir freuen uns, dass es wieder weitergeht!“ Alexander Mies, der zusammen mit Bodo Zink das Augustiner im Bankepeter in der Schwarzwaldstraße betreibt, steht voller Eifer in der Küche des Lokals, das nun seit kurzem auch wieder geöffnet hat.

Die Ankündigung der Landesregierung, dass Restaurants und Kneipen Mitte Mai wieder öffnen dürfen, kam für die beiden Freiburger Gastronomen nicht überraschend. „Bei der großen Dynamik in der Politik, waren wir darauf gefasst, dass es bald los gehen würde,

nachdem das Thema debattiert wurde“, erläutert Alexander Mies. Außerdem hatte Bayern da ja schon eine Woche lang die Gastronomie geöffnet. „Wir sind sehr entspannt und zuversichtlich“, so der Geschäftsführer. Schließlich hätten sie sich in den vergangenen sechs Mo-

naten gut vorbereiten können und verschiedene Pläne ausgearbeitet. Es kommen viele Anfragen, auch zur Möglichkeit, Feiern zu Taufe oder Geburtstag abzuhalten, „aber es gibt keinen ‘Run‘“, so Alexander Mies. Jeden Tag werden sie von einem Metzger frisch beliefert,

Fotos: Achim Keller

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Blick in den früheren Biergarten des Augustiner, wie es hier vor Corona aussah

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Fotos: Achim Keller

mi t Nah & fern. Nachhaltig. ebenso bekommen sie täglich frisches Gemüse. Und das Brot wird im Augustiner selbst gebacken. So lässt sich die Küche problemlos regulieren und an die tatsächliche Gästezahl anpassen. Auch auf sein Personal kann er sich verlassen: Servicekräfte, Koch und Küchenhilfe waren in Kurzarbeit und freuen sich, dass es nun wieder losgeht, und auch die Minijobber wollen zurück kommen. „Das ist ein sehr vertrauter, persönlicher Umgang“, freut sich Alexander Mies, „die wollen alle gerne wieder arbeiten.“ In den Innenraum darf ein Gast pro 2,5 Quadratmeter, die Tische wurden 1,50 Meter auseinander geschoben und am Hoftor hängt jetzt eine rote Kordel (wie auch schon vergangenen Sommer). Hier müssen die Gäste zunächst ein Kontaktformular ausfüllen und

dann ihren Impfausweis oder einen aktuellen negativen PCR-Test vorweisen, egal ob man innen oder außen sitzen möchte. Fotos vom Impfausweis will Alexander Mies nicht akzeptieren. Möglich ist aber auch, einen Schnelltest-Abstrich vor den Augen der Servicekräfte vorzunehmen. Den Test kann man selbst mitbringen oder vor Ort für fünf Euro kaufen. Das Ergebnis wird dann in einem Clubsessel bei Musik in der ehemaligen Cocktaillounge abgewartet, die zu einem „Testzentrum“ umgewandelt wurde. Die geringere Anzahl an Sitzplätzen findet Alexander Mies „völlig in Ordnung“, nur bei schlechtem Wetter erwartet er wirkliche Einbußen. Und für die Überbrückungshilfe, die bis einschließlich Juni läuft und prompt ausbezahlt wurde, ist er sehr dankbar.

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Bilder: Achim Keller

Tolle Aussicht, aber nix los. Der Biergarten auf dem Schlossplatz wartet auf Publikum mit „Blick“

Ruhige Ecke unter Kastanien. Im Biergarten des „Deutschen Kaiser“ ist es vertraulich

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Im „Garten“ aus Stein, aber mitten im Herz der Wiehre. Bei „Omas Küche“ wird geputzt

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All das Bier und noch viel mehr hätten wir gerne Ein Streifzug im Geiste durch die Biergärten in Freiburg, wie sie einmal waren. Von Michael Zäh

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erade jetzt, als die „Öffnungen“ wieder in greifbare Nähe gerückt waren, fällt das Ganze buchstäblich ins Wasser. Denn es schüttet wie aus Kübeln, kaum dass die Landesregierung die Biergärten unter strengen Auflagen wieder zur Öffnung freigegeben hat. Es ist ein Jammer. Oder vielleicht ist es besser so. Wie sollen denn die Betreiber all das erfüllen, was völlig verquer von ihnen verlangt wird? Ein Impfnachweis oder ein Genesungsattest, ein negativer Corrona-Test, der nicht älter als 24 Stunden sein soll. Dies alles ohne fälschungssichere digitale Ausführung. So werden die Gäste, die früher einfach nur Kunden waren, jetzt zu verdächtigen Subjekten. Der Wirt im Biergarten soll quasi Corona-Sheriff sein, wo er früher doch schon alle Mühe hatte, all den Durst der Leute schnellstens zu löschen. Ich weiß noch, dass es früher im Außenbereich in „Omas Küche“ zu ganz erheblichen Verwirrungen führen konnte, wenn die stets bestens besuchten Tische wegen der Abendsonne getauscht wurden. Warst du weiter hinten im „Garten“ aus Stein, aber vorne gegenüber dem Alten Wiehrebahnhof wurde ein Plätzchen frei, dann ging es ruckzuck, schnell die schicke Sonnenbrille raus, voll Entspannung, aber das Kaltgetränk, das du längst zuvor bestellt hattest, fand nicht so leicht den Weg zu dir. Tisch gewechselt und die Bedienung fand dich nicht mehr, wahrscheinlich weil keiner seinen Ausweis zeigen musste, wenn er ein Bier bestellte. Etwas abgeschiedener, von erhabener Kastanienpracht war es schon immer im „Kaisergarten“, wo sogar so manche Karriere begann. Da konnte man sich auch mal die Wahrheit sagen. Ein Biergarten des Nachdenkens und des Durchstartens. Ganz im Gegensatz zum Kastaniengarten auf dem Schlossplatz oben. Da herrschte schon immer „Blick“, sei es von oben auf Freiburg runter oder auch zur Freizügigkeit in Studentenkreisen. Wirkte wie Abhängen, laut und lachend. Kaum sein Wort verstehen konnte man seit jeher im Feierling-Biergarten in der Altstadt, während es auf St. Valentin bei Blaubeerpfannkuchen und auf St. Ottilien beim Frühstücksbuffet in luftiger Höh ruhiger zuging. Tja, all das und noch viel mehr hätten wir gerne wieder. Aber bitte mit Nähe, ohne Kontrolletti.

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Neue Wohnungen rund um die Wiehre 45 neue Wohnungen sollen an der Wippertstraße entstehen, 17 neue Wohnungen an der Goethestraße werden kommendes Frühjahr fertig gestellt sein. Von Barbara Breitsprecher

Goethestraße Hauptgrund für die komplette Neuentwicklung des Geländes war der Zustand der vorhandenen Bausubstanz, die weder baulich noch energetisch den modernen Anforderungen entsprach. Die Stiftung Schönau, die als Immobilienunternehmen der Evangelischen Landeskirche in Baden wirkt und ihren Hauptsitz in Heidelberg hat, will die Mieteinnahmen aus dem neuen Gebäudekomplex – ein Entwurf der Architekten Zeller/Eisenberg aus Müllheim – zur Finanzierung kirchlicher Bauwerke und Pfarrstellen verwenden. Zwei der Wohnungen werden sozial gefördert sein. Die Stiftung Schönau, die heute rund 80 Beschäftigte hat, erzielt ihre Einnahmen aus rund 21.000 Erbbau- und Pachtverträgen, der Vermietung von rund 800 Wohnungen, Investitionen in Immobilienfonds sowie der Bewirtschaftung von 7.600 Hektar Wald. Die Geschichte der Stiftung Schönau ist wechselvoll. Unverändert geblieben ist dagegen seit ihrer Gründung im Jahr 1560 ihr Stiftungszweck: die Finanzierung kirchlichen Bauens und von Pfarrstellen. Das Stiftungsvermögen stammt aus dem ehemaligen Kloster Schönau (Odenwald).

Visualisierung des Neubaus Goethestraße 2, Perspektive von der Lessingstrasse aus. Wippertstraße 2 wird frei, was die Möglichkeit bietet, das Grundstück zusammen mit der Wippertstraße 4 zusammenzufassen und komplett für einen Wohnungsneubau zu nutzen. 45 Wohnungen sollen so auf der Ostseite der Merzhauser Straße entstehen, zusammen mit einer Kindertagesstätte. Die Siedlungswerk GmbH hatte zusammen mit der Stadt Freiburg einen Planungswettbewerb ausgeschrieben und dabei auch gezielt nach ganzheitlichen, nachhaltigen und innovativen Ideen gesucht. Auf einer Gesamtfläche von rund 2.650 Quadratmetern sollen je hälftig Eigentumswoh-

nungen und geförderte Mietwohnungen sowie zudem eine dreigruppige Kindertagesstätte für 42 Kinder entstehen. Den Wettbewerb konnte inzwischen das Freiburger Architekturbüro „böwer eith murken vogelsang architekten partg mbb“ zusammen mit den Landschaftsarchitekten AG Freiraum, Dittus und Böhringer, ebenfalls aus Freiburg, für sich entscheiden. Das Architekten-Team hat unter anderem auch das Albert-Schweizer-Schulzentrum in Gundelfingen entworfen, ebenso das Passivhaus Berliner Allee und die Gebäude der Baugruppe Omas Küche in der Wiehre mit 30 Wohneinheiten.

Visualisierung

wischen Goethe- und Kronenstraße entsteht derzeit ein fünfgeschossiger Winkelbau mit Zwei- bis Dreizimmerwohnungen sowie einer Maisonettewohnung sowie Gewerbe und Büros. Im freistehenden viergeschossigen Stadthaus an der Goethestraße entstehen Vierzimmerwohnungen. 17 moderne Wohnungen werden damit entstehen. Ein offener Wohnhof zwischen den Gebäuden. Auch die evangelische Stiftung Schönau, die die Bauherrin ist, hatte hier, im alten Gebäude der Goethestraße bereits ihren angestammten Sitz ihrer Freiburger Außenstelle. Im früheren Haus wohnte von 1842 bis 1878 der Philosoph und katholische Theologe Jakob Sengler, der in Freiburg eine Professur innehatte, worauf eine Gedenktafel hingewiesen hatte. Diese Tafel soll auch an dem neuen Wohnhaus wieder ihren Platz finden.

Visualisierung: Stiftung Schönau

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Wipperststraße Ein gewerblich genutztes Gebäude in der

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Wiehre

So soll das Neubauprojekt Wippertstrasse einmal aussehen. ZAS MAGAZIN


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