4 minute read
ITEK Verkehrstechnik führt Nachhaltiges im Schilde
Das Folien-Farb-System setzt auf mikroprismatische Basisfolien, bei denen der Abfall in der Produktion, der Energieverbrauch und die Emissionen von Lösungsmittel erheblich geringer sind als bei vergleichbaren Glasperlenfolien.
Wesentlich umweltfreundlicher als alle herkömmlichen Druckverfahren und dabei langlebiger als Siebdruck oder Schneideverfahren dank des perfekten Zusammenspiels von Folie, Farbe und Druck: Das Folien-Farb-System optimiert die Schilderwelt. Erster Anbieter des innovativen Verfahrens war in Österreich das Kärntner Unternehmen ITEK. Der Verkehrs- und Beschilderungstechnik-Experte belässt es aber nicht dabei: Energieautarkie dank Photovoltaik und viele ergänzende Optimierungsmaßnahmen machen den Herstellungsprozess noch ökologischer.
Das Kärntner Unternehmen ITEK beschäftigt sich seit 2004 mit Verkehrszeichen und Straßenausrüstung, die die Straßenbenutzung und den öffentlichen Raum für die Allgemeinheit sicher gestalten. Was mit Prototypen in der eigenen Garage begann, hat sich zu Tafeln und Konstruktionen mit den höchsten Qualitäts- und Sicherheitsstandards entwickelt: Die beiden Geschäftsführer Elke und Karl Kaltenhauser finden qualitativ hochwertige Lösungen, von der Informationseinholung bis zur Montage. Kontinuierlich, innovativ und konsequent haben sie sich ihren Weg durch den Schilderwald gebahnt und sich dort längst etabliert.
WENIGER FARBE UND LÖSUNGSMITTEL Als erster Verkehrszeichenhersteller produziert ITEK bereits seit 2011 Straßenschilder im Digitaldruck-Verfahren des TechnologieKonzerns 3M: modern, emissionsfrei und umweltfreundlich. Das Folien-Farb-System setzt auf mikroprismatische Basisfolien, bei denen der Abfall in der Produktion, der Energieverbrauch und die Emissionen von Lösungsmittel erheblich geringer sind als bei vergleichbaren Glasperlenfolien, die in herkömmlicher Weise zum Einsatz kommen. Darüber hinaus enthalten die mikroprismatischen Basisfolien keinerlei Aluminium. Durch die software-gestützte Berechnung werden die Verkehrszeichen optimal auf der Folienfläche verteilt, sodass weniger Verschnitt entsteht. Das reduziert erheblich die Entstehung von Abfällen (-46 Prozent Produktionsabfälle). Dank einer computergesteuerten Druckmaschine gibt es beträchtliche Farbeinsparungen gegenüber dem Siebdruck – Farbe kommt nur zum Einsatz, wo diese auch benötigt wird. Willkommener Nebeneffekt: Der im Vergleich zum Siebdruck auf ein Minimum reduzierter Anteil an Lösungsmittel (-97 Prozent) beim Digitaldruck erlaubt eine schadstofffreie Produktion. „Unsere Druckmaschine erzeugt überhaupt keine Schadstoffe mehr und es sind – im Gegensatz zum herkömmlichen Siebdruck –auch für die Mitarbeiter keine Gefahrstoffe vorhanden“, erläutert Elke Kaltenhauser.
LANGLEBIG DANK GESCHLOSSENER OBERFLÄCHE Verkehrszeichen, die mit dem 3M FolienFarb-System hergestellt werden, haben eine durchgängige, geschlossene Oberfläche ohne Unterbrechungen oder Kanten von applizierten Buchstaben und grafischen Elementen. Durch die glatte, homogene Oberfläche werden Ablagerungen von Schmutz und Ansatzpunkte sowie Beschädigungen durch Vandalismus deutlich reduziert. Daraus ergeben sich
wesentliche Vorteile: Die Funktionsdauer der Beschilderungen wird erheblich gesteigert und die Retroreflektion – besonders relevant für die Verkehrssicherheit – wird auf lange Zeit hin gewährleistet. Rückstrahlwerte und Farben entsprechen auch im Digitaldruckverfahren den gültigen Normen und Vorschriften und sind in dieser Hinsicht auch TÜVgeprüft, zertifiziert und vom BMVIT (österreichische Einsatzfreigabe) anerkannt. In Österreich – mit einer aufgrund der geografischen Besonderheiten besonders hohen UV-Belastung – können die prismatischen Folien ihre Leistungsfähigkeit eindrucksvoll beweisen. Auch beim sogenannten RVS-Test bei dem in über 800 m Höhe Testmuster über drei Jahre speziell für die alpine Region erprobt wurden, konnten sich die Folien in punkto Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit bewähren. Im Digitaldruckverfahren werden alle Farben
Durch die software-gestützte Berechnung werden die Verkehrszeichen optimal auf der Folienfläche verteilt, sodass weniger Verschnitt entsteht. Das reduziert erheblich die Entstehung von Abfällen.
in einem Arbeitsgang auf weiße, reflektierende Grundfolie gedruckt, die Folie wird mit einem transparenten Schutzfilm überzogen. Anschließend wird die gesamte Folie auf den Aluminiumträger appliziert.
WEITERE MASSNAHMEN IN DER PRODUKTION Mit den digital gedruckten Verkehrszeichen von ITEK werden ökologische Aspekte berücksichtigt und diese hohen Umweltstandards sollten mit ein Grund für die Entscheidung zu im Folien-Farb-System gefertigten Schildern bei Behörden und Gemeinden sein. Aber nicht nur durch schadstoffarme Inhaltsstoffe in der mikroprismatischen Basisfolie, effiziente Verarbeitungsprozesse, eine lange Lebensdauer aufgrund der geschlossenen Oberfläche sowie Farbeinsparungen gegenüber dem Siebdruck wird die Herstellung von Verkehrsschildern ökologisch unbedenklich. ITEK geht noch einen Schritt weiter bei der umweltfreundlichen Produktion. Bereits seit
Die von ITEK verwendete Druckmaschine erzeugt keine
Schadstoffe und es sind – im Gegensatz zum herkömmlichen Siebdruck – auch für die Mitarbeiter keine
Gefahrstoffe mehr vorhanden.
2017 ist auf dem Dach des Unternehmens auf 100 m 2 eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 30 kWp installiert, die 70 Prozent des Eigenbedarfs abdeckt – noch heuer soll diese um weitere 30 kWp erweitert werden, womit die Produktion beinahe energieautark läuft (95 Prozent Eigenbedarfsabdeckung). Auch mutmaßlich kleine Schritte führen in ihrer Gesamtheit zu einem sehr umweltschonenden Herstellungsprozess: So wird beispielsweise Verpackungsmaterial ressourcen-schonend wiederverwendet oder sukzessive auf umweltfreundliches Material umgestellt (etwa werden keine KunststoffKlebebänder sondern nur noch Papier-Klebebänder angekauft) oder es wird konsequent an einem papierlosen Büro gearbeitet – schon jetzt wurde der Verbrauch von Papier dank eines neuen ERP-Systems um die Hälfte reduziert. Die IOS 14001- und die EMAS-Zertifizierungen sind bereits in Vorbereitung und sollen noch 2020 abgeschlossen werden.