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ERFREULICH TROTZ WIDRIGKEITEN
SAISONBILANZ FC BREITENRAIN 2020/21 Der Geist vom Schwellenmätteli
Mit dem Auswärtsspiel gegen Bellinzona ist für den FC Breitenrain am letzten Samstag eine denkwürdige Promotion-League-Saison zu Ende gegangen. Die Bilanz fällt trotz allen Widrigkeiten erfreulich aus. Jean-Claude Galli
Bilder: Ueli Rettenmund
Das verrückte Ende passte zur ganzen Spielzeit 2020/21: Zwei Minuten fehlten dem FC Breitenrain am vergangenen Wochenende im Tessin, um das wichtige Unentschieden zu halten. Mit der 1:2-Niederlage platzierte sich die Equipe von Martin Lengen schliesslich auf dem dritten Rang der Abstiegsspoule, was für das Cup-Qualispiel dieser Woche (xxxxxx) einen schweren Auswärtsgang gegen Stade Nyonnais statt einer Heimpartie gegen einen leichteren Gegner bedeutet. Doch das ist für den Headcaoch des Fanionteams höchstens eine kleine negative Randnotiz. Im Gespräch mit dem Anzeiger für das Nordquartier ist Lengen, dessen Vertrag kürzlich für ein viertes Jahr verlängert wurde, vor allem stolz auf seine Mannschaft. «Die Situation im Winter war wirklich nicht
einfach, als die Lage derart unsicher und keine Klärung in Aussicht war. Wir hielten uns jedoch strikt an die behördlichen Auflagen und hatten dadurch auch keine Ansteckungsfälle. Wir haben viele Trainingseinheiten ohne Ball im Schwellenmätteli absolviert, was sehr gewöhnungsbedürftig war. Das brachte uns aber als Gefüge weiter und schärfte den Teamcharakter.» FCB denn auch körperlich und geistig präsent und schaffte den Ligaerhalt problemlos. Einzig die Niederlage gegen den SC Brühl am 24. April, der über die Einteilung in die Aufoder Abstiegspoule entschied, ärgert Lengen noch heute. «Uns fehlten damals gleich vier Verteidiger und es war die erste Heimniederlage seit
rund eineinhalb Jahren. Doch grundsätzlich konnten wir zeigen: Auf dem Spitz ist immer etwas los, hier gibt es Spektakel und Tore, vorgetragen mit Leidenschaft und Herzblut. Und die Resultate und die Schlusstabelle zeigen jetzt, dass die Liga extrem ausgeglichen war und auch künftig sein wird.» Den Abstieg gleich beider Regionalrivalen Münsingen und Köniz bedauert Lengen ausserordentlich, auch weil er mit seinen Trainerkollegen mitfühlen kann. «Ich war selber schon in angespannten Situationen», sagt er. Und trauert um die verloren gegangene Zusatz-Stimmung. «Derbys sind immer speziell, vier Spiele im Jahr, auf die sich Spieler wie Publikum besonders freuen. Das zeigte zuletzt perfekt die Heimpartie gegen Köniz, trotz Zuschauerbeschränkung.»
Neue Saison startet anfangs August Nach einer kurzen zweiwöchigen Pause geht es nach dem Cupspiel erneut los, «die Agenda ist schon wieder sehr voll», sagt Lengen. Der Trainingsstart ist am 5. Juli, danach folgen sechs bis sieben Testspiele, die Saison 2021/22 beginnt voraussichtlich am 7. August. Neu in der Promo-
tion League vertreten ist mit Absteiger Chiasso ein weiterer Tessiner Verein, welcher Aufsteiger YverdonSport ersetzt. Punkto Nachfolger von Köniz und Münsingen aus der 1. Liga ist die Situation corona-bedingt ein-
malig. Relegationsspiele gibt es heuer keine. Aufsteiger sind die beiden besten Teams über alle drei Gruppen nach Anzahl Punkten. Der FC Biel und das YB-Nachwuchsteam figurieren aktuell in aussichtsreicher Position.
Zwei frische Kräfte auf dem Spitz Im letzten Heimspiel gegen den FC Zürich II wurden mit Fabian Stoller, Nicola Nilovic und Gentian Demolli gleich drei Stammspieler verabschiedet. Doch die Verantwortlichen um den neuen Technischen Leiter Sandro Galli sind punkto Transfers nicht untätig geblieben. Zurück vom FC Naters kommt Verteidiger Moritz Hischier, der in Bern studiert und bereits vor drei Jahren erfolgreich für den FCB auflief. «Er kennt den Club und passt vom Charakter her bestens zum Team», sagt Lengen. Des Lobes voll ist er gleichfalls über den Transfer von Stürmer Cristian Miani vom SC Cham. «Cristian machte uns das Leben jeweils sehr schwer, wenn wir gegen die Zentralschweizer spielten. Von ihm erhoffen wir uns vor allem dank seiner Schnelligkeit viel, insbesondere bei Kontersituationen». Spitzenfussball auf dem Spitz ist also auch in Zukunft ein Thema.
www.fcbreitenrain.ch
Für Fussball-Public-Viewings gibt es diesen Sommer naturgemäss viele Auflagen. Grundsätzlich gilt die Beschränkung von 300 Personen bei Anlässen im Freien, dazu kommen die Sitz- und Registrationspflicht.Tische und Lounges müssen einen Abstand von 1,5 Metern aufweisen, maximal sechs Personen pro Tisch sind erlaubt. Grundsätzlich können alle Berner Gastrobetriebe ihre normalen Terrassenbereiche bespielen. Die Stadt hat mehrere umfangreichere Public Viewings bewilligt,so «Dr Bitz» beim Casinoplatz oder die «Stadtoase» im Generationenhaus beim Hauptbahnhof. Eine grössere «Kiste» im Nordquartier ist die Bernexpo-Eventreihe «Summer in the City» auf demVorplatz der PostFinance-Arena. Ab dem Achtelfinale vom 26. Juni werden die EM-Spiele gezeigt, daneben gibt es bis zum 7. August auch Openair-Cinema-Vorführungen,LiveKonzerte und Kulinarik,verantwortet durch den soeben kommunizierten neuen SCBGastropartner Sportgastro. Gerade was die Kulinarik und den Standort angeht, kann auch das «Turbo Lama» von Mosaik Events an der Hilfikerstrasse auf dem Wankdorf-City-Areal punkten. Bis zum 11. Juli laufen dort alle Spiele live auf Grossleinwand. Näher war der Bahnanschluss nie und hinter den Zuggleisen warten ebenso das 9i-Tram oder der Wylerbus.