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Juckende Finger und der Druck zu liefern
Laut IT-Fachpersonen ist der Mensch und nicht die Maschine das grösste Sicherheitsproblem bei Cyberangriffen. Auch wenn digitale Schutzprogramme vor Gefahren warnen, so werden die Warnhinweise viel zu oft manuell übersteuert. Wieso macht man das? Ist uns die Risikofreude etwa anzusehen, an der Länge des Zeigefingers?
Mit Vernunft nicht erklären
«Viele Entscheidungen, die der Mensch trifft, lassen sich mit Vernunft weder erklären noch verstehen», so Dr. Brigitte Osterath auf www.dasgehirn.info. Der Hirnforscher Gerhard Roth von der Universität Bremen drückt es noch radikaler aus: «Nicht die Vernunft lenkt primär unser Handeln, sondern Affekte und Emotionen.» Jetzt könnte man einwenden, dass aufgrund des Aufbaus und Designs von technischen Geräten der Mensch dazu verführt wird, die falschen Entscheidungen zu treffen. Es kann ja kein Zufall sein, dass wir die Computermaus mit dem Daumen führen und die Tasten mit dem Zeigefinger und dem Mittelfinger drücken.
Was sagt die Chirologie?
Bei der wissenschaftlichen Handanalyse bzw. der Chirologie, steht der Daumen für Vernunft, Vitalität und Wille, weiss Catherine Klink von chirogo.ch für Persönlichkeitsanalyse und medizinische Handdiagnostik. Der Zeigefinger, mit dem die primären Mausklicks durchgeführt werden, steht für Durchsetzungskraft, Zielstrebigkeit und Autorität. Im Mittelfinger äussert sich die Befähigung, Verantwortung zu übernehmen und pflichtbewusst und ordnungsgemäss zu handeln. Zusammenfassend meint Catherine Klink: «Für die Chirologie ist die Kombination aus Führungshand, Zeigefinger und Mittelfinger dahingehend aufschlussreich, dass sich zeigt, ob es sich um einen ehrgeizigen, initiativergreifenden oder einen pflichtbewussten, prozessorientierten Menschen handelt.»
Fingerarbeit in der Mitarbeiterschulung
Braucht es möglicherweise bei der Sensibilisierung von Mitarbeitenden im Bereich Internetkriminalität mehr Gelegenheiten zum Handschreiben; dem verkannten Gehirntraining, damit weniger im Affekt gedrückt wird? Von Hand schreiben macht schlau! Die Hände sind fantastische Greif-, Tast- und Kommunikationsorgane. Das Fühlen, Greifen, Fassen und «Handeln» beansprucht neben der Zunge die grösste Gehirnkapazität, erklärt Dr. Brigitte Osterath. Heisst das nun im Endeffekt, wir sollen uns die Konsequenzen unseres Handelns erst auf der Zunge zergehen lassen bevor wir handeln bzw. Resultate liefern?
Eveline Frei Redaktionsmitglied «Aargauer Wirtschaft»
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September 2022
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