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Perspektiven – Gewerbe in den Parlamenten und Regierungen?
BALD WAHLEN? PERSPEKTIVEN – GEWERBE IN DEN PARLAMENTEN UND REGIERUNGEN?
Am 23. Oktober 2023 finden Parlamentswahlen des National und Ständerates statt, ein Jahr später stehen die Gesamterneuerungswahlen des Aargauer Grossen Rates an und vielerorts die Gemeinderatswahlen.
Was sind unsere Perspektiven diesbezüglich?
Müssen Gwärbler wirklich in die politischen Ämter?
Sachpolitisch sind viele von uns engagiert. Hier bringen wir uns ein, wenn es unsere Branche verlangt. Viele setzen sich auch generell sachpolitisch ein. Sei dies in Form der Mitwirkung an der Nutzungsplanung in ihrer Gemeinde oder betreffend die Verkehrspolitik in ihrer Region. Ein politisches Amt möchten aber viele nicht. Die Belastung im eigenen Unternehmen ist oft hoch, Familie, Freunde und Hobbys lassen nicht viel freie Zeit. Der Umgangston insbesondere in den sozialen Medien wird als abschreckend empfunden und politisch exponierte Unternehmer und Unternehmerinnen können die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf das eigene Unternehmen ziehen, was nicht immer positiv ist. Oft wird den Exponenten auch das Verfolgen von eigenen Zielen vorgehalten. Gewisse wollen auch nicht, weil sie dann einer Partei beitreten müssen – und dann gewisse Aufträge nicht erhalten. Müssen wir uns das antun?
Können Politiker die Bürokratie bekämpfen?
Bürokratie kann nur durch Gesetze verursacht werden. Diese sind die Grundlage für neue Aufgaben und damit neue Mitarbeitende in der Verwaltung und damit neue Formulare und Bürokratie. Gesetze werden oft von der Verwaltung entworfen und von Parlament und Regierung angepasst. Genau hier liegt der Hebel! Hier müssen wir Unternehmer anpacken. Und das erfordert Engagement, ein Engagement für politische Ämter. Sobald Gesetzesvorlagen zur Abstimmung kommen, ist es zu spät. Der Aufwand, dagegen anzukämpfen, ist ungleich grösser als der Aufwand für politische Ämter. Daher – ja, wir können die Bürokratie bekämpfen, aber wir dürfen und müssen uns auch engagieren. Eine der Forderungen wird auch sein, insbesondere in Gemeinden, die Arbeit in den Ämtern auf das Wesentliche zu konzentrieren, entschlacken von administrativen Gemeinderats- oder Grossratsaufgaben usw. Wir müssen die Interessen der Wirtschaft bei jedem Thema einbringen.
Was können wir einbringen?
Unser Fachwissen und unsere Führungsqualitäten sind wertvolle Ressourcen, welche wir der Gesellschaft zur Verfügung stellen können. Zu seinem Handeln stehen, die Folgen eines Entscheides langfristig abschätzen und in Krisen den kühlen Kopf bewahren und auch mal zuhören und einstecken können. Und vor allem: ENTSCHEIDEN! Für Unternehmer und Unternehmerinnen sind dies keine neuen Erfahrungen. Die Verwaltung muss und darf die gesellschaftlichen Anliegen interpretieren. Diesbezüglich muss sie geführt werden. Die wichtigen Anliegen der KMU-Wirtschaft können wir einbringen. Dazu ist ein reger Austausch nötig.
Was bringt es uns?
Bekanntheit, Anfeindungen, Erfolge, Neid usw. – ja, das sind so die Themen. Wichtig ist, es schärft unser Profil. Das ist das, was erfolgreiche Unternehmer sowieso machen. Und damit ergibt sich ein Gleichlauf von Erfolg des KMU und Erfolg des Werkplatzes Schweiz – durch Ihr Engagement in der Politik. Melden Sie sich daher bei einer der lokalen Parteien, stellen Sie sich für ein Amt zur Verfügung, tauschen Sie sich mit anderen Gwärblern in der Politik aus. Der AGV unterstützt Sie gerne beratend bei Ihrer Entscheidung, für ein politisches Amt zu kandidieren. Packen wir’s an!
Es muss ja nicht gerade auf Bundesebene sein – dennoch sollten Unternehmerinnen und Unternehmer wieder verstärkt am Politikprozess partizipieren!