Themendossier Zürich Nr 4

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Wozu ein Themendossier? Das Themendossier gibt Journalisten Inspiration für eine Story über Zürich und seine Regionen. Die Reportagen geben einen kleinen Einblick in das Leben der Menschen, die so unterschiedlich wie ihre Stadt sind. Sie erzählen Geschichten und liefern Ideen für eine Recherchereise nach Zürich. Die Texte und Fotos sind honorarfrei und stehen Redaktionen und Journalisten kostenfrei zur Verfügung (Quelle: Zürich Tourismus). Weiteres Bildmaterial steht zum Download bereit unter zuerich.com/themendossier


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Cabaret Voltaire: der Geburtsort von Dada


Vorwort Zürcher Leidenschaften Zürich ist eine leidenschaftliche Stadt, auch wenn

sie bereiteten auch den Weg für die Surrealisten,

man dafür hinter die Fassaden der prächtigen Ban-

Kubisten und Konstruktivisten.

ken am Paradeplatz und hinter die schmucken Boutiquen der Bahnhofstraße blicken muss. Ohne die

Unsere sechs Porträts zeigen, dass Zürich nach

Hingabe der Zürcher Zünfte und ohne den Idealismus

wie vor Quelle kreativer Ideen und Inspiration ist.

der Reformation wäre Zürich

Unsere Künstler sprayen Graf-

nicht zu der wichtigen Finanz-

fiti-Kunstwerke, die über die

und Wirtschaftsmetropole ge-

Underground-Kultur informie-

worden, die es heute ist.

ren sollen, sie basteln Bühnen im Maßstab 1:50, deren Ori-

Die Passion hat Zürich aller-

ginale die großen Bühnen der

dings nicht nur Strebsamkeit

Welt bezaubern, sie schreiben

und Vermögen gebracht, son-

Geschichten, die Kinderau-

dern auch Kunst und Kultur.

gen zum Leuchten bringen,

Zürich ist die Geburtsstadt

sie kommunizieren per Laser-

der ironischen, wilden und

strahlen, programmieren digi-

polemischen Kunstbewegung

tale Kunstwerke und entschei-

Dada, welche 1916 von Zü-

den, welche internationalen

rich aus Kunstmetropolen wie

Bands und Künstler am größ-

Paris, Hamburg und New York eroberte. Mit abs-

ten Open-Air-Festival der Stadt auftreten werden.

trakten Collagen, mehrsprachigen Lautgedichten, Performances und auch Marketingaktionen sorgten

Die artistische Leidenschaft ist Zürich also nicht ab-

die Dadaisten Anfang des 20. Jahrhunderts für viel

handen gekommen. Kommen auch Sie vorbei und

Unruhe und Tumult im beschaulichen Zürich. Aber

lassen Sie sich inspirieren.

Martin Sturzenegger, Direktor Zürich Tourismus

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Themendossier Zürich | Swiss Art – Pure Passion

Seiten 6 – 9

Dadaistische Kommunikation | Johannes Gees 4

Seiten 10 – 13

Schöpfer der fantastischen Welten | Simeon Meier

Seiten 14 – 17

Graffiti ist nicht böse | Laurence Celine Landert


Seiten 18 – 21

Mit viel Sinn für die Musik | Marion Meier

Seiten 22 – 25

Der Geschichtenerzähler | Andri Krämer

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Seiten 26 – 29

Die Kunst der Zukunft | MuDA

Seiten 30 – 35

Informationen, Karte, Impressum

ZÜRICH NORD

LIMMAT

ZÜRICH WEST

INNENSTADT

SIHL

NIEDERDORF

SEEFELD

ENGE

ZÜRICHSEE


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Dadaistische Kommunikation | Johannes Gees Johannes Gees kennt man in Zürich als Gründer der erfolgreichen Crowdfunding-Plattform wemakeit. Daneben sorgt er als dadaistischer Künstler mit provokativen Installationen und Performances für Aufsehen. Benötigen Künstler, Designer oder Grafiker noch etwas Startkapital für die Umsetzung ihrer kreativen Idee, wenden sie sich in Zürich gerne an die Crowdfunding-Plattform wemakeit. Gegründet wurde diese vom Künstler Johannes Gees, der sein Quartier mitten in der einst verrufenen Langstraße bezogen hat. Im Eingangsbereich entdecken Gäste Bilder von Licht- und Laserinstallationen, Porträts von Gees in Aktion und die »Dada-Bank«: ein Rad, an dem unterschiedlich hohe Geldbeträge angebracht sind. Sobald jemand ein


Dada-Projekt auf wemakeit einreicht, entscheidet

Laserprojektor, verband ihn mit dem Internet und

das Rad, mit welchem Betrag der Verein Dada 100

ließ Botschaften von Menschen aus der ganzen

dieses unterstützt.

Welt auf die Schneehänge projizieren. Eine Sensation, denn wegen befürchteter Demonstrationen

Die in Zürich gegründete Kunstbewegung Dada

und Ausschreitungen war Davos in diesem Jahr

und der Künstler Johannes Gees sind alte Freunde:

komplett von der Außenwelt abgeriegelt und Gees’

Seit seiner Jugend begegnet der kreative Kopf den

Laserstrahlen plötzlich die einzige Möglichkeit zur

Dadaisten und ihrer Kunst immer wieder und lässt

Kommunikation zwischen Politikern und Weltbe-

sich gerne davon inspirieren. »Dada war meine ers-

völkerung. 2003 wiederholte Gees die Aktion im

te große Liebe und beeinflusst mich bis heute. Nie-

noch größeren Stil: auf vier Kontinenten und auf vier

mand experimentierte so gekonnt mit den diversen

Projektionsflächen in New York, Bombay, Rio de

Kommunikationsmitteln und den Möglichkeiten der

Janeiro und Genf. Während 24 Stunden wurden so

Technik wie die Dadaisten.« Die Dadaisten waren – genau wie Gees – allen 8

Stilmitteln

und

Werkzeugen gegenüber offen. Sie interessierten

»Mir gefällt der ›Do it yourself‹-Gedanke und die grenzüberschreitende Kollaboration von Menschen weltweit.«

gut 10.000 Nachrichten projiziert. Was wohl als Nächstes kommen wird? Johannes Gees sorgt für Aufsehen und steht darin

sich für Medien und Kommunikation, arbeiteten

den Dadaisten in nichts nach. Er ist Kommunikator,

global, provozierten gerne und waren Vorreiter für

Innovator und verbindet mit Leidenschaft die Men-

andere Kunstrichtungen, vor allem für den Surre-

schen über den gesamten Globus. »Mir gefällt der

alismus. Auch Johannes Gees ist ein mediales,

›Do it yourself‹-Gedanke und die grenzüberschrei-

neugieriges und provokantes Multitalent mit Vorrei-

tende Kollaboration von Menschen weltweit«, er-

terrolle: 1999 erstellte er zusammen mit der Künst-

klärt er in Hinblick auf wemakeit. Die Aussage passt

lergruppe c.a.l.c. mit »communimage« als einer der

aber auch auf sein eigenes künstlerisches Schaffen.

Ersten – »damals war das Internet noch völlig neu und unbefleckt« – eine Art soziales Medium. Online, versteht sich. »communimage« ermöglichte es

KONTAKT

Menschen weltweit, Bilder auf eine gemeinsame

Johannes Gees

Plattform hochzuladen und miteinander zu kommu-

wemakeit.ch GmbH

nizieren.

Schöneggstrasse 5 CH-8004 Zürich

Während des Weltwirtschaftsforums 2001 in Davos

wemakeit.com

installierte er in der Wohnung des Pfarrers einen

johannesgees.com


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Schöpfer der fantastischen Welten | Simeon Meier Simeon Meier ist Bühnenbildner mit internationalem Ruf. Neben Kulissen für das Schauspielhaus Zürich oder das Theater Neumarkt in Zürich gestaltet er fantastische Welten vor allem auch für deutsche Bühnen. In seinem Atelier gegenüber dem Bahnhof Wipkingen im Nordwesten der Stadt deutet nicht viel auf die kreative Tätigkeit von Simeon Meier hin. Ein großer Tisch, einige Bücher und viele Schachteln an der Wand. »Naja«, sagt er, »meine Schöpfungen sieht man halt auf den Theaterbühnen in Zürich, Köln oder Dresden. Hier kann ich euch nur ein paar Modelle zeigen.« Und das tut er dann. Er wuselt in seiner Werkstatt herum, öffnet hier eine Kiste, klappt da eine Schachtel auf, steigt plötzlich auf den Tisch, um schließlich an ein


längliches Kartonpaket heranzukommen. Aus die-

angestellt, war sozusagen der Haus-Bühnenbildner.

sem zaubert er einen Wald im Maßstab 1:50, den er

Heute reist ein renommierter Bühnenbildner um die

erst kürzlich für die Aufführung von Shakespeares

ganze Welt. Einerseits, weil die Reisedistanzen viel

Tragödie »Troilus und Cressida« in Köln fertigge-

besser zu bewältigen sind, und andererseits, weil

stellt hat. Begeistert erzählt er von der Entstehung

die Installationen von bekannten Bühnenbildnern

dieser Bühne, von der anfänglichen Idee über Ge-

sehr gefragt sind, in diversen Kulturinstitutionen, die

spräche mit dem Regisseur Rafael Sanchez, von

über den ganzen Globus verteilt sind. Auch Simeon

den Lichtproben zusammen mit den Schauspielern

konnte sich so bereits einen Namen machen und ist

und vor allem von einer drehbaren Bühne, die in diesem Fall aus einem Bühnenbild schließlich

in Köln und Dresden ein

»Natürlich wäre die Seebühne der Bregenzer Festspiele ein Traum.«

vier Bilder hat entste-

ebenso gefragter Mann wie in seiner Heimat, Zürich. Auf die Frage, welche Bühne er gerne

hen lassen. Während sie sich dreht, laufen die Pro-

einmal bespielen würde, sagt er: »Natürlich wäre

tagonisten an deren Seiten entlang. So scheint es,

die Seebühne der Bregenzer Festspiele ein Traum.«

als wären sie auf einer langen Reise.

Die wahre Kunst sei es aber, aus den bestehenden Möglichkeiten und Mitteln das Beste herauszuho-

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Seine Faszination für Räume und Bilder hat Sime-

len. »Manche Häuser haben neben einem hohen

on Meier früh entdeckt. Als Kind durfte er Freunden

Budget eine Werkstatt mit 20 Schreinern, Malern

seiner Eltern – diese waren Dekorateure – bei der

und Handwerkern. Andere haben nur zwei Schrei-

Arbeit zusehen: »Da hat’s mich gepackt«, sagt er

ner. Damit muss man arbeiten können. Alles eine

mit leuchtenden Augen. Es folgte eine Lehre als

Frage der Kreativität.«

Dekorateur beim Traditionswarenhaus Jelmoli in Zürich. »Das war fantastisch«, erinnert er sich. »Damals konnte ich in den Schaufenstern richtige Welten mit einer Geschichte entstehen lassen.« Bald darauf arbeitete er bereits als Assistent des Bühnenbildners am Schauspielhaus Zürich und knüpfte so rasch Kontakte zur Theaterszene. Für einen Bühnenbildner ist es enorm wichtig, verschiedene

KONTAKT

Regisseure und Dramaturgen zu kennen. Diese

Simeon Meier

holen den Bühnenbildner, mit dem sie am liebsten

Dammstrasse 43/44

zusammenarbeiten, ins Haus. Früher war ein Büh-

CH-8037 Zürich

nenbildner fest an einem Theater oder in einer Oper

simeonmeier.com


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Graffiti ist nicht böse | Laurence Celine Landert Laurence ist ein Tausendsassa: Sie singt in ihrer eigenen Band sowie einer Big Band, ist Dekorateurin des Kanzlei Clubs, Snowboard-Lehrerin, Bardame und Lehrerin für bildende Kunst. Ihre größte Leidenschaft aber ist die Graffitikunst. Es ist kalt an diesem Frühlingstag am »Letten«. Im Sommer räkeln sich hier die Sonnenhungrigen, heute ist Laurence alleine unterwegs. Bewaffnet mit einigen Sprühdosen und einer Atemschutzmaske, macht sie sich an die »Arbeit«: Sie ist Graffitisprayerin. »Seit ich 13 bin, gehört Graffiti zu meinem Leben«, erinnert sich die quirlige Laurence Celine Landert, als sie erklären will, wie sie zum Graffiti – eher eine Männerdomäne – gekommen ist. »Die Hip-Hop-Kultur hat mich am meisten inspiriert«, sagt sie.


Der Absolventin der Zürcher Hochschule der Küns-

rung. Ich finde: Zerstörung führt zu Kreation. Das

te – Klassik, Jazz und Pop hat sie abwechselnd

beweist uns die Natur doch tagtäglich.«

studiert, bevor sie die Ausbildung »Art Education« abschloss – ist es ein Anliegen, den Menschen das

Mit Auftragsarbeiten verdient sich die junge Lehrerin

Graffitisprayen näherzubringen.

und Künstlerin einen Extragroschen. Meist verschönert sie dann Wände oder Räume, für das »SUP

Bereits früh leitete sie Workshops für verschiedene

ART«-Projekt hat sie aber auch schon Surfbretter

Zürcher Projekte in der Jugendarbeit, wobei »viele

mit ihren Motiven verziert: »Die Bretter sind übrigens

Teilnehmer kaum jünger waren als ich«, lacht sie.

noch zu haben«, lächelt sie. Auch große Firmen –

Noch heute gibt sie diese Workshops, aber zu ihrer

etwa die Supermarktkette Migros – gehörten schon

Klientel gehören inzwischen auch Schulen und Firmen: »Wenn der Auftraggeber mir eine Fläche zur Verfügung stellt, kann ich zu jeder Tageszeit und 16

unter allen möglichen Be-

»Manche nennen Graffiti Vandalismus oder Zerstörung. Zerstörung führt aber zu Kreation. Das beweist uns die Natur tagtäglich.«

zu ihren Kunden. Den Preis für so etwas verhandelt

sie

persönlich

und individuell mit jedem Kunden: je nachdem, wie groß die zu gestaltende Fläche ist, wie komplex

dingungen sprayen«, sagt sie selbstbewusst. Dabei

das Motiv und wie viel Farbe dafür benötigt wird.

darf der Kunde entscheiden, ob er und seine Freun-

Einzige Bedingung bei einem Auftrag-Graffiti ist:

de, Angestellte oder Schüler sich selbst im Sprayen

»Mein Stil ist nicht zu beeinflussen. Wenn man mich

versuchen möchten oder ob Laurence etwas ge-

beauftragt, erhält man einen ›Laurence‹. Das heißt:

staltet, während sie dem Publikum gleichzeitig die

Wenn sich jemand eine Minnie Mouse wünscht,

Geschichte des Graffiti erläutert. »Die Auftraggeber

wird er sie bekommen. Ob diese aber eventuell an

müssen sich entscheiden, was im Vordergrund

einem Strick baumelt, liegt in meiner künstlerischen

steht: das Ergebnis oder der Spaß an der Sache.

Freiheit«, schmunzelt sie.

Mir gefällt auf jeden Fall beides. Es ist immer wieder spannend zu beobachten, welche Faszination eine Spraydose ebenso auf Kinder und Jugendliche wie auch auf Erwachsene ausübt«, schmunzelt

KONTAKT

sie. »Graffiti hat immer noch diesen illegalen Ruf.

Laurence Celine Landert

Aber Streetart-Künstler wie Banksy sind mittlerwei-

Witikonerstrasse 397

le vom Staatsfeind Nummer eins zu wahren Helden

CH-8053 Zürich

der Kunstszene avanciert.« Nachdenklich meint sie:

laurenceceline7.wix.com/laurenceceline

»Manche nennen Graffiti Vandalismus oder Zerstö-

laurenceceline7@gmail.com


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Mit viel Sinn für die Musik | Marion Meier Marion Meier ist für das Programm des Zürich Openair zuständig. Für diesen Job braucht sie Nerven, Organisationstalent und Spaß am Puzzeln. In Zürich gibt es im Sommer einen ganz besonderen Beat: Das Zürich Openair lockt jährlich mehr als 45.000 Musikfans in die Trendstadt am See. Und wenn die letzten Sonnenstrahlen die Gesichter der tanzenden Menge kitzeln, richtet sich die ganze Aufmerksamkeit auf die Hauptbühne des Festivals, wo The xx, die Überflieger aus der Indie-Pop-Rock-Szene, das Publikum begeistern. In diesem Moment weiß Marion Meier, dass sie alles richtig gemacht hat.


Das junge Zürich Openair ist aus der Limmatstadt

nichts.« Als Programmchefin muss Marion Meier

nicht mehr wegzudenken. Obwohl es im Vergleich

unglaublich flexibel sein. Umdisponieren, Alternati-

zu anderen Schweizer Festivals noch ein Küken ist,

ven suchen und Möglichkeiten checken gehören zu

standen in den letzten fünf Jahren bereits interna-

ihren täglichen Herausforderungen.

tionale Größen wie Paul Kalkbrenner, The Prodigy, Kraftwerk, Seeed oder The Kooks auf der Bühne

Meier ist stolz, dass das Programm des Zürich Ope-

nahe dem Zürcher Flughafen. An diesem Erfolg

nair hervorragend zur Stadt an der Limmat passt:

ist Marion Meier maßgeblich beteiligt. Sie ist Pro-

»Es ist urban, trendy und sehr international, genau

grammleiterin des Festivals und hat in Sachen Musik das letzte Wort. »Das Line-up ist bei uns

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»Welches Open Air hat denn bitte schön seinen eigenen Flughafen?«

wie Zürich.« Auffallend viele elektronische Bands geben sich jedes Jahr die Ehre, aber auch In-

ein enorm wichtiger Punkt. Andere Open Airs haben

die- und Rock-Bands treten hier gerne auf. »Wel-

ein Stammpublikum, das so oder so kommt. Die

ches Open Air hat denn bitte schön seinen eigenen

Musik spielt natürlich auch da eine wichtige Rolle,

Flughafen?«, fragt Meier grinsend. Der nahe Flugha-

aber die Leute würden zu diesen Festivals wahr-

fen ist ein Plus: nicht nur für Besucher, auch für die

scheinlich auch hingehen, wenn keine bekannten

Bands. Meier ist sich sicher, dass etwa Nine Inch

Headliner spielen. Das können wir uns noch nicht

Nails nicht nach Zürich gekommen wären, hätten

leisten«, weiß Marion Meier.

sie nach ihrem Gig nicht direkt das Flugzeug nach Amerika besteigen können, wo das nächste Kon-

Die ehemalige Werbefachfrau ist über Umwege

zert auf sie wartete. Die Anreise ans Zürich Openair

zum Zürich Openair gestoßen. Nachdem sie in den

ist aber auch sonst ideal: Trams und Busse fahren

Zürcher Clubs Rohstofflager und Komplex 457 für

bis spät in die Nacht und tagsüber kann man schnell

das Programm verantwortlich war, wurde ihr der

zum Shoppen oder zum Sightseeing in die Stadt.

Job beim Zürich Openair angeboten. »Ich dachte mir schon immer, dass es gleichzeitig spannend, aber eben auch schwierig sein muss, das Programm für ein Open Air zu machen. Und nun bin ich hier«, lacht sie und erklärt: »Line-up machen

KONTAKT

ist wie Puzzle spielen. Man kann eine Band noch

Marion Meier

so sehr wollen, aber wenn die Gruppe grad nicht

ZO Festival AG

in Europa ist oder das Zürich Openair nicht in ihr

Binzstrasse 39

Routing passt, kann man es drehen und wenden,

CH-8045 Zürich

wie man will. Da helfen auch gute Gagenangebote

zurichopenair.ch


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Der Geschichtenerzähler | Andri Krämer Unter seinem Alter Ego »Gschichtefritz« schreibt, produziert und vertreibt Andri Krämer Kindergeschichten – kostenlos oder nach Ermessen des Bestellers. Andri Krämer sitzt in einem seiner Lieblingslokale und arbeitet an einer neuen Geschichte mit Roboter Beni. Dieser erlebt gemeinsam mit zwei Kindern unzählige Abenteuer und ist die Hauptfigur einer ganzen Serie von Hörbuchgeschichten, die Andri Krämer seit sieben Jahren produziert. Ist die Idee mit dem Hausbrand zu brutal für die kleinen Zuhörer? Das muss er nachher seine eigenen Kinder fragen. Der Geschichtenerzähler Andri Krämer ist nämlich dreifacher Vater und gelernter Informatiker. Wenn er aber nicht gerade als Softwareentwickler arbeitet, sitzt er – wie an diesem sonnigen Morgen – in einem Café oder in seinem Tonstudio.


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In seinem orange leuchtenden Hemd mit Rüschen

mung nimmt Andri dann individuell auf und setzt sie

und der an eine Baskenmütze erinnernden Kappe

an den Beginn der Geschichte.

sieht Andri Krämer aus wie ein Troubadour. »Das ist mein Alter Ego, der ›Gschichtefritz‹«, erklärt er. Als

Das wohl Interessanteste an Andris Geschäftsmo-

dieser ist er Märchenonkel und kann sich so von

dell ist aber, dass die Kunden den Preis für eine CD

seiner realen Identität distanzieren. »Ich brauche

oder MP3 nach eigenem Ermessen festlegen. »Die

Abstand zum Alltag, um diese Kreativität auszu-

meisten Kunden sind großzügig, denn sie wissen es

leben. Zu Hause bin ich Papa und Ehemann, bei

zu schätzen, dass ich alles selbst produziere, ver-

der Arbeit Andri der Informatiker und sonst der ›Gschichtefritz‹.« Die

Idee

mit

dem

»Gschichtefritz« ist aus

»Ro-bo-ter Be-ni spricht im-mer in der glei-chen Ton-lage und im sel-ben Rhy-thmus, das kann ganz schön ner-ven.«

packe und versende. So kann – durch ihre Großzügigkeit – auch eine alleinerziehende Geschichten

Mutter

bestellen,

ohne dass sie etwas zah-

der Not entstanden. »Ich hatte lange eine eigene

len muss.« Bis zu drei Geschichten können sich

Band und habe immer Musik gemacht«, erklärt er.

Interessierte pro Monat gratis herunterladen oder

Mit der Geburt des ersten Kindes wurde es aber

auf CD bestellen. »Dann muss aber leider auch ich

immer schwieriger, dieses Hobby zu verfolgen. »Zu

einen Riegel vorschieben, denn sonst müsste ich

oft hätte ich wegen Proben und Konzerten fehlen

obendrauf zahlen«, sagt der gutmütige Geschich-

müssen.« So entschied er sich, statt Musik eigene

tenerzähler.

Kindergeschichten mit Liedern zu schreiben, aufzunehmen und diese mit geringstem finanziellem Ri-

Als Nächstes möchte Andri Krämer seine Ge-

siko an ein möglichst großes Publikum zu bringen.

schichten in Deutschland und Österreich bekannt

Dazu musste Andri für die Produktion alles auf ein

machen und er hat sie dafür extra auf Hochdeutsch

Minimum reduzieren: Auf seinen Aufnahmen hören

neu vertont. »Ich bin gespannt, ob die Geschichten

Kinder darum nicht fünf verschiedene Stimmen von

im Ausland ankommen«, meint er lächelnd.

Schauspielern, sondern immer die Andris, einfach unterschiedlich betont: »Ro-bo-ter Be-ni spricht im-

KONTAKT

mer in der glei-chen Ton-lage und im sel-ben Rhy-

Gschichtefritz

thmus, das kann ganz schön ner-ven«, macht es

Andri Krämer

Andri vor. Außerdem produziert er CDs immer erst

Rainstrasse 49

auf Bestellung. Jeder Kunde hat dafür die Möglich-

CH-8038 Zürich

keit, eine persönliche Widmung – etwa für das Pa-

gschichtefritz@gschichtefritz.ch

tenkind oder die Enkelin – zu wünschen. Die Wid-

gschichtefritz.ch

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Die Kunst der Zukunft | MuDA Caroline Hirt und Christian Etter haben eine Vision: Sie möchten die Kunst der Zukunft einem breiten Publikum näherbringen. Im Museum of Digital Art zeigen sie dem Publikum, wie artistisch Nullen und Einsen sein können. Was zunächst als eine 1-Zimmer-Show gedacht war, hat sich innert dreier Jahre zu einem 400 Quadratmeter großen Museum gemausert: Das MuDA – Museum of Digital Art – hat seine Tore im trendigen Zürich-West eröffnet. Einst wurden hier Schiffsmotoren zusammengeschraubt, heute lebt das angesagte Stadtviertel von Firmen, die neue Technologien entwickeln, von der Hochschule der Künste sowie von moderner Gastronomie und Architektur. Die perfekte Nachbarschaft für ein digitales Museum, dachten


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sich Caroline Hirt und Christian Etter, als sie sich

sagt Etter. Diese Installation zeigt die Schönheit und

entschlossen, ein eigenes Museum auf die Beine

Geschmeidigkeit digitaler Kunst. Darum setzen die

zu stellen.

Macher des Museums in Zukunft ausschließlich auf physisch erlebbare Werke. Natürlich kommen aber

Enttäuscht von vielen hiesigen Ausstellungskon-

auch Applikationen und Webdesign zum Zug: Zu

zepten, entschieden sie sich, etwas zu unterneh-

jeder Ausstellung – zwei bis vier Wechselausstel-

men, statt sich zu ärgern: »Wir stellen zwar keine

lungen pro Jahr sind geplant – wird eine mobile

teuren

Picassos

oder

Van Goghs aus, dafür können

wir

günstiger,

freier und experimenteller arbeiten als andere Institutionen«, sagen die

»Digitale Kunst galt bisher als ›nerdy‹ und wenig universell, aber das Gegenteil ist der Fall. Das beweisen wir im MuDA.«

App entstehen, die den virtuellen Part des MuDA übernehmen wird. Überwältigt sind die beiden kreativen Köpfe von

beiden frischgebackenen Museumsdirektoren und

der Unterstützung und dem Rückhalt, den sie aus

erklären ihr Konzept: »Digitale Kunst galt bisher als

privaten, aber auch öffentlichen Kreisen erhalten

›nerdy‹ und wenig universell, aber das Gegenteil ist

haben: »Rein wirtschaftlich gesehen dürfte es das

der Fall. Das wollen wir im MuDA beweisen.«

Museum gar nicht geben, aber das Interesse und die Unterstützung für unser Projekt in Zürich sind

Dass digitale Kunst nicht nur an Bildschirmen und

riesig. Mitunter ein Punkt, dass wir unser Museum

mit kaum entzifferbaren Codes stattfinden muss,

hier und nicht sonstwo auf der Welt eröffnet ha-

zeigt die erste Ausstellung mit einer imposanten

ben.« Künftig sollen im MuDA auch Konferenzen

Installation: Die ausgediente analoge Bahnhofsan-

und Inspirationsgespräche zu Themen wie künstli-

zeige des Hauptbahnhofs Zürich konnte von der

cher Intelligenz, Privatsphäre und Datenschutz so-

SBB (Schweizerische Bundesbahnen) übernom-

wie Workshops für Kinder und Lehrer stattfinden.

men werden. »Die Anzeige – 13 Meter lang und

Das MuDA ist ein offener Raum für die Verschmel-

3 Meter hoch – füllt unsere Räumlichkeiten fast

zung von Kreativität und Technologie.

komplett aus«, schmunzelt Caroline Hirt, »aber sie ist es wert, denn sie ist ein Schmuckstück sondergleichen.« Die zwei Tessiner Künstler Andreas Gysin und Sidi Vanetti programmieren die Anzeige

KONTAKT

so, dass darauf Muster und Animationen angezeigt

MuDA – Museum of Digital Art

werden. »Das ist ein gutes Beispiel für unser Mu-

Pfingstweidstrasse 101

seum, denn diese Kunst versteht jeder, auch wenn

CH-8005 Zürich

er keine Ahnung von Programmiersprachen hat«,

muda.co

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Ausblick 端ber die Stadt von der Waid


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Weiterf체hrende Informationen Johannes Gees communimage.net Simeon Meier schauspielkoeln.de deutschestheater.de Laurence Celine Landert facebook.com/laurenceceline7 laurenceceline7.wix.com/laurenceceline

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Marion Meier | Z체rich Openair facebook.com/zuerichopenair twitter.com/zurichopenair instagram.com/zurichopenair Andri Kr채mer | Gschichtefritz facebook.com/gschichtefritz Caroline Hirt und Christian Etter | MuDA facebook.com/mudazurich twitter.com/oiioiioioiiioio Andreas Gysin und Sidi Vanetti: gysin-vanetti.com Christian Etter: etterstudio.com Caroline Hirt: epicgamejam.com


Karte von Zürich

ZÜRICH-NORD

Caroline Hirt und Christian Etter MuDA – Museum of Digital Art Pfingstweidstrasse 101 CH-8005 Zürich

LIMMAT

Simeon Meier Dammstrasse 43/44 CH-8037 Zürich

ZÜRICH-WEST

Johannes Gees wemakeit.ch GmbH Schöneggstrasse 5 CH-8004 Zürich

INNENSTADT

Laurence Celine Landert Witikonerstrasse 397 CH-8053 Zürich

SIHL

SEEFELD

ENGE

Marion Meier ZO Festival AG Binzstrasse 39 CH-8045 Zürich

ZÜRICHSEE

Andri Krämer Gschichtefritz Rainstrasse 49 CH-8038 Zürich

NIEDERDORF

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Das Opernhaus Z체rich am Sechsel채utenplatz


Impressum © 2016 häberlein & mauerer ag für Zürich Tourismus Fotos: Adrian Bretscher | Hangar Ent. Group GmbH Text: Gretta Bott Grafik: Anita Lutz | Kristin Hoos

KONTAKT Mediendienst Zürich Tourismus

Zürich Tourismus

Telefon +41 44 215 40 96

Stampfenbachstrasse 52

media@zuerich.com

CH-8006 Zürich

zuerich.com 35

PRESSEKONTAKT Johanna Broese

häberlein & mauerer ag

Telefon +49 30 726 208 209

Rosenthaler Straße 52

johanna.broese@haebmau.de

D-10178 Berlin

PRESSEMATERIAL Information für Medien: zuerich.com/medien Bildmaterial und Videos: zuerich.com/bilder E-Book und Bildmaterial Themendossier: zuerich.com/themendossier BILDRECHTE Seite 13 | Bühnenbild: © Tommy Hetzel Seite 21 | Konzert Zürich Openair: © Amanda Nikolic Alle weiteren Bilder: © Zürich Tourismus





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