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Kultur
Rathus-Schüür Ein Herz für den Verein Messi Schweiz
Man durfte annehmen, dass Ursus der Ordentlichere beim Kabarett Ursus & Nadeschkin ist. Jedenfalls wenn es darum geht, Kunst aufzuräumen.
Peter Theiler
«Das Feld der Satire hinterlasse ich gerne anderen»,erklärt Ursus Wehrli nach seinem Auftritt am vergangenen Donnerstag in Baar. «Es ist einfach nicht mein Ding, flache, politisch korrekte und inkorrekte Schenkelklopfer zu liefern», fügt er an. So macht Ursus sauberes Kabarett, das niemandem wehtut und zu keinem Augenblick anstössig wirkt. Seine Idee, Kunst aufzuräumen, zieht der Künstler in seinem Programm konsequent durch. Egal ob Klee, Picasso oder Monet, Ursus betrachtet die Werke und stört sich am Chaos, welches sich auf seiner Staffelei ausbreitet.
Kein Problem für den Zürcher Kabarettisten
Auf einem von ihm bearbeiteten Gemälde hat er Striche, Punkte und Quadrate fein säuberlich nach Formen und Farben gestapelt und ab und zu auch eine Excel-Grafik daraus gezogen. Aber bei Gemälden lässt es Ursus nicht bleiben. So zitiert er erst ein Gedicht aus der Feder Goethes, um es danach in die einzelnen Worte zerlegt, alphabetisch wiederzugeben. Auch bei den Noten von Beethovens «Pour Elise» herrscht für den Kabarettisten zu viel Chaos. So hat er auf einem Bild sämtliche Noten, Notenschlüssel und Taktstriche sortiert und aufgestapelt.
Ganz im Stil des Auktionshauses Sothebys versteigert er am Schluss zur Überraschung der Gäste in der ausverkauften Rathus-Schüür drei seiner aufgeräumten Werke samt «Original». Ursus zeigt sich ein wenig verwundert, dass die Gebote im wohlhabenden Kanton Zug nicht höher liegen. «Die Erlöse aus der Versteigerung kommen dem Verein Messie Schweiz zugute, welcher sich um Personen kümmert, die unter der gleichnamigen psychischen Krankheit leiden», verspricht Ursus. Seine Vorstellung endet nach 80 Minuten ohne Zugabe. Im Ganzen konnte der Eindruck entstehen, dass sich Ursus ohne seine Bühnenpartnerin Na-
deschkin nicht allzu wohlfühlt. Ursus wirkte ein wenig ambitionslos und spulte sein Programm gekonnt, aber wenig leidenschaftlich ab.Ursus Wehrli erklärte in der Rathus-Schüür, wie man aufräumt. Bild: Peter Theiler
Ursus Wehrli, Kabarettist
Benefizveranstaltung Ein unterhaltsamer Abend zugunsten der Kinderspitex
Zum zweiten Mal fand Musikzauber statt. Musik und Komik begeisterten das Publikum, auch wurde Geld für schwerkranke Kinder gesammelt.
Rund 250 Personen kamen am Samstagabend in den Gemeindesaal, um sich von einem kunterbunten Programm verzaubern zu lassen und einen Zustupf in die Kasse der Schweizerischen Kinderspitex zu leisten. Für den Abend verantwortlich zeichnete die erfahrene Benefizorganisatorin Eliane Müller.
Marc Pircher, ein Rischer mit österreichischen Wurzeln, heizte mit seinem Partner Manfred Wagner dem Publikum sofort kräftig ein: «Wollt ihr lieber einen langweiligen Beginn oder gleich mit Vollgas?» «Vollgas», tönte es unisono aus dem Publikum; schon schunkelte es zu Fegern wie «Anita» und «Atemlos» und es wälzte sich eine fröhliche Polonaise zwischen den Tischen hindurch.
René Rindlisbacher, früher als Teil der «Schmirinski’ s» unterwegs, nahm sich mit seiner Tochter Laura des Generationen- und Geschlechtergrabens an und gab als Meister der Wandlungsfähigkeit diverse schräge Charaktere. Da war Lauras Gotte Rahel, die mit dem Baarer Gemeindepräsidenten liebäugelte und der fussballverrückte Alfredo, der Ecuador (Äquator) zum längsten Land der Welt erklärte. Seinen Sprachwitz stellte Rindlisbacher unter Beweis mit der Figur des beschwipsten Armin, der Kalauer wie «Hundebus» statt «Bundeshus» zum Besten gab.
Durch die Musik zu sich selbst gefunden
Der frühere Kunstturner Lucas Fischer gewann 2013 an den Olympischen Spielen in Moskau eine Silbermedaille. Wegen seiner Epilepsie beendete er die Sportkarriere. In berührenden Worten schilderte er, wie er lernen musste, zu seiner Krankheit und zu seiner Persönlichkeit zu stehen. Dass er sportlich nach wie vor einiges draufhat, zeigte er mit akrobatischen Figuren an einem Barren.
Die Berner Sängerin Monique siegte 1999 am Internationalen Grand-Prix der Volksmusik und singt heute mitreissende Schlager. Offensichtlich genoss sie das Bad in der Menge, tanzte zwischen den Tischreihen und ging mit dem Publikum auf Tuchfühlung. Kurz vor Mitternacht stürmten Marc Pircher und Manfred Wagner nochmals die Bühne. Zu rockigen Songs schwang Jung und Alt das Tanzbein. Als sich alle Künstler sich gemeinsam mit einem Schlager-Potpourri verabschiedeten, bedankte sich das Publikum mit einem nicht enden wollenden Applaus. Ingrid Hieronymi
Die Sängerin Monique genoss das Bad in der Menge. Bild: Ingrid Hieronymi
Vorschau Herbstkonzert des Jodlerklubs Heimelig
Nach zwei Jahren Pause freuen sich die Jodlerinnen und Jodler unter der neuen Leitung von Dirigentin Mirjam Walker darauf, das Publikum einen Abend lang aus dem Alltag entführen zu können.
Das Chörli Beinwil sowie der Toggenburger Hackbrettspieler Emanuel Krucker umrahmen dieses Konzert, bevor im Anschluss die Hopfemandli Örgeler aus Baar bis in die frühen Morgenstunden zum flotten Tanz aufspielen. Der Jodlerklub Heimelig freut sich auf gemütliche Stunden mit dem Publikum unter dem Motto «zur blaue Stund». pd
Samstag, 22. Oktober, 20 Uhr, Gemeindesaal, 18.30 Uhr Türöffnung mit Möglichkeit zum Essen, Türkollekte, Weitere Informationen: www.jodlerklub-heimelig-baar.ch
VORSCHAU
DO. 3. NOVEMBER 2022
Bernd Kohlhepp CASABLANCA ODER WO BLEIBT #BERENIKE
Jeder kennt das epochale Flüchtlingsepos mit Humphrey Bogart und Ingrid Bergmann. Der Kabarettist Bernd Kohlhepp erklärt, warum Casablanca auch noch in Zeiten von YouTube und Streaming-Diensten eine besondere Rolle spielen muss. Musik, Comedy und die fehlende, junge Influencerin Berenike machen diese Produktion zu einem höchst amüsanten und erhellenden Kabinett-Stück.
Eintritt: CHF 35.
–Ermässigt: CHF 25. –
Abo
VORVERKAUF Tickets online: www.rathus-schüür.ch Kontakt Gemeindebüro Baar: info.rhs@baar.ch | 041 769 01 11
Mittwoch, 2. November, 20.15 Uhr, Rathus-Schüür
Gabriela Kasperski – Zürcher Glut
Brandstiftung, Frauen in der Diplomatie, eine Handlung von Zürich, über London ans World Economic Forum in Davos –Gabriela Kasperski ist mit ihrem rasanten Kriminalroman aus der Schweizer Diplomatenszene zu Gast in der RathusSchüür.
Die Schweizer Autorin zeigt, dass die Kriminalliteratur eine ideale Stellung einnehmen kann, wenn es darum geht, Diskurse, Stimmungen und Themen der Gegenwart einzufangen. «Zürcher Glut» ist ein facettenreiches Werk und überzeugt als Kriminalroman.
Gabriela Kasperski hält die Fäden ihres Plots fest in der Hand. Sie führt ihre Leserinnen und Leser nach allen Regeln der Krimikunst durch den Fall, der mit einem Brand in der Zürcher Altstadt beginnt und an dessen Ende die entrückte Welt der Schweizer Diplomatenszene zumindest teilweise in Flammen aufgeht. Ein eindrucksvoller Roman und definitiv einer der Krimis, die man sich keinesfalls entgehen lassen sollte.
Eine Veranstaltung der Bibliothek Baar. pd
Bibliothek
«Denk ich an Kiew» von Erin Litteken
Behütet und geliebt wächst Katja in einem Dorf bei Kiew auf. Ihre Familie kann sich von ihrer eigenen Arbeit ernähren. Bis Stalins Handlanger die Dorfbewohner zwingen, dem Kollektiv beizutreten. Wer sich weigert, wird mitgenommen und nie wiedergesehen. Katja muss sich jeden Tag Mut zusprechen, um weiterzumachen angesichts des Schreckens. Jahrzehnte später entdeckt Cassie im Haus ihrer Grossmutter in Illinois ein Tagebuch. Nie hat diese über ihre ukrainische Herkunft gesprochen. Seit einiger Zeit aber verhält sie sich merkwürdig. Sie versteckt Lebensmittel und murmelt immer wieder einen Namen, den keiner aus ihrer Familie je gehört hat. pd
KEIN SONG DOPPELT
AUCH NACHTS VON 20 BIS 5 UHR
Die beste Musik.
Dr. Biesgen operiert bei «Sweet Skin» in Baar.
Bild: pd
S C H A U F E N S T E R
Die würzige Mischung ist Programm im neuen Bistro. Bild: Quai Pasa / pd Das Notfallzentrum Spital Affoltern mit Schutz und Rettung Zürich. Bild: pd
Dr. Thomas Biesgen Plastische Chirurgie
Dr. Thomas Biesgen operiert das ganze Spektrum an Gesichts, Brust- und Körpereingriffen der plastisch-rekonstruktiven Medizin.
Auch komplexe Eingriffe sind Teil der ästhetischen Chirurgie
Der erfahrene Chirurg legt Wert auf den Umstand, nicht lediglich ästhetischer Chirurg zu sein. In 20 Jahren kontinuierlicher Aus- und Weiterbildung an internationalen Zentren für Rekonstruktive und Mikrochirurgie hat sich Dr. Biesgen das Rüstzeug auch für komplexe operative Eingriffe, die für den Bereich der ästhetischen Chirurgie unabdingbar sind, geschaffen. «Meine Patientinnen und Patienten sollen sich glücklich und wohl fühlen im eigenen Körper. Der Erhalt der persönlichen Natürlichkeit des einzelnen Patienten steht als höchstes Ziel meiner Behandlung.»
Dr. Biesgen operiert die Patienten im Hautzentrum «Sweet Skin» in Baar, wo er dank modernster medizinischer Ausstattung und einem hochkompetentem Team die besten Voraussetzungen vorfindet. pd
Dr. Thomas Biesgen c/o sweet skin Hautzentrum Baar sweet.skin dr-biesgen.ch
Gewürzmühle Neues Bistro eröffnet
Notfallzentrum Spital Affoltern Hilfe rund um die Uhr
Das Team der «Quai-Pasa»-Buvette am Zugersee und das Atelier- und Kulturhaus Gewürzmühle im Hertiquartier arbeiten jetzt zusammen.
Sie wollen mit dem neuen Bistro einen ganzjährig geöffneten, beliebten Kultur- und Quartiertreffpunkt in dem stetig an Einwohner zunehmenden Quartier schaffen.
Eine Kombination aus Genuss und Kultur
Wo früher Gewürze aller Art verarbeitet und vertrieben wurden, wird heute Kultur gelebt und geschätzt. Seit dem Jahr 2000 besteht die Gewürzmühle als Atelierhaus für Kunst- und Kulturschaffende im bildenden und angewandten Bereich, als Proberaum für Theatervereine und als kleiner, aber feiner Veranstaltungsort für verschiedene Kulturorganisationen aus Zug.
Die einzigartige Atmosphäre der ehemaligen Gewürzfabrik, welche direkt an der Lorze liegt, lädt auch zum Verweilen ein: Das neue Gewürzmühle Bistro bietet nicht nur kleine Köstlichkeiten, sondern auch kulturelle Leckerbissen an. pd
Gewürzmühle Bistro, Sankt-JohannesStrasse 40, Zug, gewuerzmuehle.ch Öffnungszeiten: Mo–Mi: geschlossen, Do und Fr: 17–24 Uhr, Sa: 13–24 Uhr, So: 10–19 Uhr. Das Spital Affoltern verfügt auch künftig über ein gut vernetztes interdisziplinäres Notfallzentrum und bietet bei allen Arten von Verletzungen und Erkrankungen die notwendige Erstversorgung an. Auch Kinder werden dort behandelt.
Durchgehend für die Bevölkerung im Einsatz
Das Notfallzentrum wird 24 Stunden durch die Radiologie und das Labor unterstützt. Die Versorgung der Patientinnen und Patienten ist rund um die Uhr sichergestellt. Bei Bedarf gewährleisten die Kooperationspartner des Spitals Affoltern, das Stadtspital Zürich, das Kinderspital Zürich, das Universitätsspital Zürich sowie das Zuger Kantonsspital, in komplexeren Situationen die entsprechende Weiterbehandlung. Auf dem Areal vom Spital Affoltern ist seit Mitte 2021 eine Aussenwache von Schutz und Rettung Zürich stationiert. Der Rettungsdienst kann jederzeit mit der Notrufnummer 144 aufgeboten werden. Ein Rettungswagen steht immer bereit. pd
Spital Affoltern AG, Sonnenbergstrasse 27, Affoltern am Albis Direktwahl: 044 714 26 68 kontakt@spitalaffoltern.ch spitalaffoltern.ch