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Forum
Gemeindeversammlung Die Waldschule erhält breite Zustimmung
Die Parteien haben ihre Parolen gefasst. Im Grossen und Ganzen sind sie sich einig.
Die Alternative-die Grünen (ALG) Baar steht voll und ganz hinter dem Projekt der Waldschule. Das Bemühen, die Kosten tief zu halten, führt aber zu fragwürdigen Situationen und Entscheiden. Das Gebäude soll zwar auch für behinderte Schülerinnen und Schüler zugänglich sein, im Plan fehlt aber die dazu notwendige Rampe. Zudem erfüllen die WCs die minimale Masse für eine Rollstuhlnutzung nicht. Es wird auch bezweifelt, ob es aus Sicherheitsgründen verantwortet werden kann, dass die Schulen handwerkliche Eigenleistungen von 73 000 Franken erbringen können. Nach Ansicht der ALG hätte man hier ehrlicher budgetieren müssen. Denn wir wollen eine funktionierende Waldschule, und zum Schluss weder mit Abstrichen noch mit Kostenüberschreitungen konfrontiert werden. Die ALG beantragt deshalb eine Erhöhung des Kredits auf 400 000 Franken.
Die Mehrwertabgabe hinterlässt ein schales Gefühl. Die Gemeinde erhebt auf Aufzonungen zwar eine Abgabe von 20 Prozent, aufgrund der hohen Abzüge bleibt der Gemeinde im Endeffekt aber maximal 10 Prozent. Zudem sieht das kantonale Gesetz so hohe Schwellenwerte vor, dass die üblichen Aufzonungen alle von einer Abgabe verschont werden – was sicher nicht im Interesse der breiten Bevölkerung ist.
Bei der Beantwortung der Interpellation zur familienergänzenden Betreuung wird die beabsichtigte höhere Qualifikation des Betreuungspersonals kritisiert. Denn dies widerspricht dem erwähnten Personalengpass. Motivierte Personen mit Migrationshintergrund könnten bei der ausserschulischen Betreuung sehr gut eingesetzt werden –vorausgesetzt, man setzt ihnen nicht durch zu hohe schulische Anforderungen Hürden in den Weg.
André Guntern, Präsident ALG Baar
SP setzt ein Fragezeichen bei einem Betrag
Die SP Baar empfindet das Projekt zur Realisierung einer Waldschule im alten Munitionsdepot als sehr gelungen. Auch dem Baukredit von brutto 553 000 Franken wird zugestimmt. Einzig der Beitrag von 150 000 Franken des Vereins Organisation Altpapiersammlung warf Fragen auf. Hier ist wichtig, dass dieser Betrag weiterhin den Schülerinnen und Schülern zugutekommt, da sie dieses Geld durch ihren Einsatz bei der Altpapiersammlung verdient haben.Aus pädagogischer Perspektive ist das Projekt der Waldschule bedeutend für das naturnahe Lernen und wertvoll für die Schülerinnen und Schüler. Die SP Baar stimmt dem Antrag für die Nettoinvestitionen von 330 000 Franken zu.
Einführung einer Mehrwertabgabe: Es erfreut die SP Baar sehr, dass der Gemeinderat endlich nach all diesen Jahren bei der Mehrwertabgabe vorwärtsmacht und sie in die Bauordnung aufnimmt. Grundsätzlich ist es ungerecht, dass Landwirte die Mehrwertabgabe bei Einzonung bereits seit Jahren leisten müssen und Grossgrundbesitzer abgabefrei bei Aufzonungen profitieren und ihre Profite dadurch stark steigen. Obwohl sich die SP Baar für die Anpassung ausspricht, reicht diese Anpassung an den Minimalstandard nicht. Wie die SP in der kantonalen Mehrwert-Initiative fordert, sollen die Mehrwertabgabe auf 30 Prozent erhöht und die Einnahmen zweckgebunden zusätzlich zu den erwähnten Verwendungsmöglichkeiten zur Hälfte für preisgünstigen Wohnraum genutzt werden. Durch den Wachstumsdruck wird die lokale Bevölkerung bis weit in den Mittelstand hinein immer mehr aus Baar verdrängt. Diese Tatsache ist für die SP und für die ganze Bevölkerung nicht tragbar.
Ronahi Yener, Präsidentin SP Baar
Die SVP findet das Angebot der Sonderpädagogik gut
Die SVP Baar unterstützt die Realisierung der Waldschule und ist der Meinung, dass eine solche Plattform den Schulalltag bereichern wird. Gerade auch als Zusatzangebot der Sonderpädagogik ist die SVP überzeugt, dass eine Waldschule den grösseren Nutzen mit sich bringt als teure Sondersettings. Die SVP spricht sich somit für den Baukredit in der Höhe aus.
Die vom Gemeinderat beantragte Teilrevision der Bauordnung und die damit verbundene Einführung der Mehrwertabgabe befindet die SVP Baar für richtig. Anders als in anderen Kantonen greift diese Mehrwertabgabe nicht bereits bei der Umzonung oder Aufzonung, sondern erst dann, wenn auch eine bauliche Handlung vollzogen wurde, welche eine Wertsteigerung mit sich bringt. Hinsichtlich Verwendung der Mehrwertabgabe zugunsten des Klimaschutzes fragt sich die SVP, welche Massnahmen in Baar denn konkret geplant sind. Den Kauf von Klimazertifikaten durch die Gemeinde lehnt die SVP jedenfalls ab.
Der Motion betreffend «eine langfristige Gewerbestrategie für die Gemeinde Baar» stimmt die SVP Baar zu. In einer langfristigen Gewerbestrategie darf aber das Thema duale Berufsbildung nicht fehlen. Gerade die Ausbildung von guten Fachkräften ist entscheidend für das Baarer Gewerbe.
Die Interpellation der Mittepartei nimmt die SVP Baar so zur Kenntnis, warnt aber einmal mehr vor einer schleichenden Entwicklung Richtung Obligatorium bei ergänzenden Betreuungsangeboten.
Adrian Rogger, Präsident SVP Baar
FDP folgt den Anträgen des Gemeinderates
Die Mitglieder der FDP Baar unterstützten die Realisierung der Waldschule. Analog der Baukommission sollten die Möglichkeiten zur Erbringung von Eigenleistung durch die Schule nicht überschätzt werden, da diese eher begrenzt scheinen.
Auch betreffend der Teilrevision der Bauordnung – Einführung einer Mehrwertabgabe – folgt die FDP Baar dem Antrag des Gemeinderates. Die FDP Baar unterstützt den Gemeinderat im Vorgehen bezüglich der Einführung. Man anerkennt, dass die Mehrwertabgabe einzuführen ist und kein Weg daran vorbeiführt. Entsprechend ist es für die FDP Baar richtig und wichtig, dass bereits ausgehandelte Bebauungspläne nicht von dieser Teilrevision betroffen sind. Der Gemeinderat legt transparent und offen dar, um welche Projekte es sich handelt. Im Nachgang zu den Verhandlungen nochmals die Spielregeln zu ändern, entspricht nicht einem guten und fairen Verhandlungspartner. Dies sollte die Gemeinde aber zu jeder Zeit gegenüber den Grundeigentümern sein.Zudem wurden bereits weitergehende Qualitäten und Leistungen zugunsten der Allgemeinheit von den Grundeigentümern einverlangt, welche der Allgemeinheit direkt zugutekommen und nicht über eine Umverteilung durch die einzuführende Mehrwertabgabe.
Es freut den Vorstand wie auch die Mitglieder der FDP Baar, dass der Gemeinderat der Motion bezüglich einer langfristigen Gewerbestrategie offen gegenübersteht und diese der Versammlung zur Erheblicherklärung beantragt. Das Gewerbe, insbesondere das produzierende Gewerbe, wird dabei zurzeit mehrheitlich aussen vorgelassen. Die Baarer Unternehmerinnen und Unternehmer sind aber ebenfalls auf ausreichende Flächen und die nötigen Räumlichkeiten angewiesen. Auch Jungunternehmen und Start-ups benötigen Platz für die ersten unternehmerischen Gehversuche. Daher ist es wichtig, dass die Politik die nötigen Rahmenbedingungen für unternehmerischen Platz und Raum gewährleistet und die nötigen Grundlagen dazu schafft.
Michael Arnold, Präsident FDP Baar
Die Mitte schätzt den Pachtzins als zu hoch ein
Die Parteiversammlung der Mitte Baar hat die Genehmigung des Baukredites zur Realisierung einer Waldschule im alten Munitionsdepot einstimmig angenommen. Für Diskussionen sorgte allerdings der jährliche Pachtzins von 12 000 Franken, den die Versammlung als überaus hoch einschätzte. Hinterfragt wurde zudem, ob die mit 73 000 Franken bezifferte Eigenleistung tatsächlich von Schülerinnen und Schülern erbracht werden könne.
Ferner hat die Versammlung einstimmig beschlossen, die Motion der FDP betreffend «eine langfristige Gewerbestrategie für die Gemeinde Baar» für erheblich zu erklären. Die Versammlung teilte die Ansicht, dass die Gemeinde Baar auf ein prosperierendes Gewerbe angewiesen ist. Jedoch wäre es aus Sicht der Mitte Baar wünschenswert gewesen, wenn der Gemeinderat konkrete Massnahmen für die Unterstützung des Gewerbes in Aussicht gestellt hätte.
Im Weiteren wurde die Teilrevision der Bauordnung einstimmig mit einer Enthaltung angenommen und die Beantwortung des Gemeinderates der eigenen Interpellation zum Stand Einführung Tagesschulen und weiterer Angebote für die familienergänzende Betreuung von Kindern zur Kenntnis genommen.
Ivan Abramovic, Die Mitte Baar
Leserbriefe Baarer Stimmen für erfahrene, engagierte Persönlichkeiten in der Politik
Zu den kommenden Wahlen haben zahlreiche Empfehlungen unsere Redaktion erreicht.
Jetzt, wo die Zeiten womöglich wieder herausfordernder werden, braucht es sowohl im Gemeinderat als auch Kantonsrat bürgerliche Kräfte, die ihre Kompetenzen in der Privatwirtschaft tagtäglich beweisen und für ihren Erfolg hart arbeiten müssen, um Arbeitsplätze zu erhalten. Die FDP Baar hat eine starke Auswahl zu bieten, sowohl für die Exekutive wie Legislative. In schwierigeren Zeiten braucht es Persönlichkeiten, die nicht nur Schönwetter-Kapitäne sind, sondern die wahren Probleme anpacken und lösen können. Mark Gustafson ist als Geschäftsführer einer Softwarefirma erfahren und dennoch jung genug, um mehr als eine Legislatur im Rat zu wirken. Neben der bewährten Sonja Zeberg-Langenegger empfehle ich ihn zur Wahl.
Albert Blattmann, Allenwinden
liegen, Personen in ihrem politischen Engagement zu unterstützen, welche sich für eine starke und zeitgemässe Bildung einsetzen. Eine solche Person ist Karl Bürgler (FDP Baar). Privat pflegt er den Austausch mit diversen Lehrpersonen aller Schulstufen und erhält auch als Vater von drei Kindern Einblick ins Schulgeschehen aus mehreren Perspektiven. Beruflich ist er als engagierter Lehrlingsausbildner im Bauwesen sowie als Lehrer am gewerblich-industriellen Bildungszentrum Zug direkt ins Bildungsgeschehen involviert. Sein Interesse und Engagement zeigt er in Bezug auf Bildung auch durch das Einbringen von professionellem Know-how in die Baukommission Baar. Für die weitere Entwicklung der Schulqualität brauchen wir engagierte Personen mit einem klaren Fokus für den Wert von Bildung. Aus diesen Überlegungen empfehle ich Karl Bürgler in den Kantonsrat zu wählen.
Rico Pfaffhauser, Baar Eine Veränderung ist nötig in der Politik
Mit Aufrecht-Zug beteiligt sich eine neue Bürgerbewegung an den Wahlen im Oktober. Mit dem Unternehmer Adi Hadodo (für Regierungsrat und Kantonsrat) sowie Cornelia Süess (für den Gemeinderat) kandidieren zwei integre Personen, welche den Menschen in den Mittelpunkt stellen, nach dem Motto: «Der Staat hat dem Menschen zu dienen und nicht der Mensch dem Staat.» Die Bürgerbewegung Aufrecht-Zug will all jenen eine Stimme geben, welche in den letzten zwei Jahren von der etablierten Politik enttäuscht und getäuscht wurden. Das Potenzial jener Stimmen, welche die Faust im Sack machen, ist enorm. Aufrecht-Zug versteht sich deshalb weniger als Konkurrenz zu den bekannten Parteien, sie sucht vielmehr jene Stimmen zu vereinigen, welche eine Änderung der jetzigen Politik wollen. Geben Sie Aufrecht-Zug eine Chance für Veränderung.
Philipp Dossenbach, Baar Kompetenz, Teamarbeit und Naturverbundenheit
Für ein Exekutivamt braucht es Sachkompetenz und der Wille zur Teamarbeit. Beides bringt André Guntern-Hotz mit; er hat die besten Voraussetzungen für das Amt des Gemeinderates. Er ist Forstingenieur ETH und Raumplaner. Gerade in der Zeit des Klimawandels ist naturwissenschaftliches Wissen von grosser Bedeutung, um die richtigen Entscheide zu treffen. André Guntern hat Leitungsfunktionen in gemeindlichen Bauämtern inne. In dieser Funktion kennt er die Abläufe auf kommunaler Ebene; die konstruktive Arbeit im Team istVoraussetzung für gute Entscheide. Er begleitet die Entwicklung der Gemeinde Baar seit langem, etwa bei der Ortsplanung oder als Mitglied in der Planungskommission. André Guntern setzt sich als Präsident von Pro Natura Zug und als Mitglied der kantonalen Natur- und Landschaftsschutzkommission seit vielen Jahren für die Erhaltung von Natur und Landschaft im ganzen Kanton Zug ein. In Baar organisiert er jährlich die Aktion für die Rettung von Fröschen auf ihrem Weg zum Laichplatz. Die Verbundenheit mit der Natur und der Landschaft ist bei André Guntern kein leeres Versprechen. Ich bitte Sie um Ihre Stimme für André Guntern.
Hanspeter Uster,
Baarer alt Regierungsrat Kandidaten aus anderen Gemeinden für Baar
Baar ist eine wunderbare Gemeinde mit einer tief verankerten Festkultur. Dass Baar auch bei Politikerinnen und Politikern aus anderen Gemeinden beliebt zu sein scheint, wird merken, wer beim Ausfüllen des Wahlzettels auf die Herkunft der Kandidierenden achtet. Da wollen auch Personen aus Zug und Neuheim für Baar in den Kantonsrat gewählt werden. Oft haben Entscheide im Rat auch Auswirkungen auf die Gemeinden. Wer glaubt, dass sich solche Personen dann für die Interessen von Baar einsetzen werden? Da wähle ich lieber bekannte, in Baar verwurzelte Personen, welche sich auch ausserhalb der heissen Wahlkampfzeit im Dorf zeigen, das Dorfleben stärken und für Entscheide, welche sie im Rat fällen, dann auch vor Ort geradestehen müssen.
Philipp Hofmann, Baar Frischer Wind in den sozialen Medien
Vergleicht man die Kommunikation der Gemeinde mit derjenigen vor vier Jahren, erkennt man die Handschrift von Zari Dzaferi. Dies zeigt sich nicht nur in der aktiven Kommunikation der Abteilung Sicherheit / Werkdienst, sondern auch auf den Social-Media-Kanälen der Gemeinde und sogar auf denjenigen seiner Kolleginnen und Kollegen im Gemeinderat. Ich finde es wichtig, dass die Gemeinde die neuen Medien nutzt und abwechslungsreich über ihre Arbeit berichtet.
Stefan Bosshard, Baar Machertypen für Baar in den Gemeinde- und Kantonsrat
Nerven Sie sich auch, dass sich kurz vor den Wahlen plötzlich überall Kandidatinnen und Kandidaten zeigen, die man sonst nie im Dorf sieht? Plakate stehen überall, aber wurden die Landeigentümer und Bewirtschafter je gefragt? Ich kenne einige Protagonisten, die ihre Wahlwerbeplakate ohne zu fragen aufgestellt haben. Solche Personen wollen uns im Gemeinde- oder Kantonsrat vertreten. Da gibt es andererseits Exponenten, die sich auch ausserhalb des Wahlkampfs ehrenamtlich engagieren und in grossen Organisationskomitees ihr Wissen und ihre Hilfe einbringen. Spontan kommen wir Walter Lipp als Präsident des Organisationskomitees des kantonalen Schwingfestes, Sonja Zeberg-Langenegger beim «Donschtig-Jass», Kari Bürgler beim Esaf in Zug und Roman Müller beim «DorfFäscht» in den Sinn. Es wäre schön, wenn genau solche Macher und Macherinnen die Geschicke im Gemeinderat und im Kantonsrat lenken würden. Ich wähle und unterstütze solche Personen, hoffentlich Sie auch.