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Zuger Sportnacht Diese Sportler haben den Weg an die Spitze geschafft
Wer sich an der Zuger Sportnacht in Walchwil durchzusetzen vermag, das entscheidet sich am Freitag, 3. Februar. Dann wird bekannt, wen die Sportkommission des Kantons Zug mit Unterstützung eines Publikumsvotings als Sieger oder Siegerin auserkoren hat. Fünf Spitzenathletinnen und -athleten sowie zwei Eishockeyteams sind nominiert, alle können sie auf ein ereignis- und erfolgreiches Sportjahr 2022 an Europa- und Weltmeisterschaften zurückblicken. In dieser und in der nächsten Ausgabe unserer Zeitung stellen wir die auserwählten Sportlerinnen und Sportler in Wort und Bild vor.
Andri Struzina aus Steinhausen setzt die Erfolgsserie der Ruderer fort. Bilder: pd Géraldine Frey ist in der erweiterten Weltspitze angekommen. Im vergangenen Jahr startete Nina Brunner durch.
Rudern Andri Struzina
An diesen Tag wird er sich sein Leben lang erinnern können. Andri Struzina, der Spitzenruderer des See-Clubs Zug, landete an den WM im tschechischen Racice im Wasser, nachdem er mit dem rechten Ruder eine Boje berührt hatte. Keine einfache Erfahrung für einen Mann, der im nicht olympischen Leichtgewichtseiner als einer der Mitfavoriten angereist war. Glücklicherweise hatte er schon früher in der Saison seinen Höhepunkt erreicht, in München an den European Championships. Eigentlich wollte der Steinhauser in den Leichtgewichtsdoppelzweier, musste dann aber in der Selektion über die Klinge springen und seinen Kollegen Jan Schäuble und Raphael Ahumada den Vortritt lassen. Struzina machte das Beste aus der Situation und sicherte sich mit Platz 3 im Leichtgewicht seine erste internationale Medaille. Das Edelmetall des 26-Jährigen ist hoch einzuschätzen, da er in dieser Bootsklasse kaum Rennen auf internationalem Niveau gerudert ist. Wesentlich erfolgreicher war er zuvor im Leichtgewichtsdoppelzweier, stand er doch als Teammitglied mehrfach an Weltcup-Rennen auf dem Podest und gewann gar den Gesamtweltcup. Struzina setzt die Erfolgsserie der Ruderer an der Zuger Sportnacht fort –kaum ein Jahr, in dem nicht mindestens ein Vertreter des See-Clubs Zug zu den Nominierten zählte. Ob das ein gutes Omen ist?
Jan Mühlethaler
Leichtathletik Géraldine Frey
Was ist geblieben von dieser Saison mit Hallen-WM sowie WM und EM im Freien? Die Gewissheit, dass Géraldine Frey in der erweiterten Weltspitze angekommen ist. In Belgrad fehlte nur ganz wenig – und Frey wäre als erste Zuger Leichtathletin über 60 Meter in einem WM-Final gestanden. Doch auch so festigte sich die Erkenntnis, dass die Athletin des LK Zug an Reife und Konstanz gewonnen hat. Die Veränderungen in ihrem Trainingsumfeld trugen Früchte, von Verletzungen blieb sie verschont – und auch finanziell konnte die Situation dahingehend optimiert werden, dass sich Hochleistungssport und Studium in den nächsten Jahren kombinieren lassen. Auch im Freien bestätigte die Sprinterin ihren Aufwärtstrend, unterbot mit 11,23 Sekunden die Limite für die EM in München, wurde Dritte an den Schweizer Meisterschaften und gewann über 200 Meter Gold! Aufgrund ihrer guten Platzierung im World Ranking konnte sie an den WM in Eugene (USA) auch im Einzelrennen starten, mit der Staffel stiessen die vier Schweizerinnen bis in den Final vor, wo sie jedoch ohne insgeheim erhoffte Medaille blieben. An den EM in München stiess Frey abermals in die Halbfinals vor. Mit Rang 10 über 100 Meter hat sie ihr Potenzial nahezu ausgeschöpft. Was will sie mehr, die schnellste Zugerin, die sich noch vor einem Jahr vom Pech verfolgt wähnte. Chapeau.
Jan Mühlethaler
Beachvolleyball Nina Brunner
Kein Jahr ohne Nina Brunner …, so zumindest die Vermutung, die sich einschleicht, wenn die Zuger Sportnacht naht. Beachvolleyball ist, verglichen mit Eishockey oder Leichtathletik, zwar noch immer eine Randsportart, aber sie verspricht olympische Medaillen. Und sie lässt an Dramatik in der Regel wenig Wünsche offen. Die Schweiz gehört mit ihren Athletinnen und Athleten seit Jahren zu den Weltbesten… und Nina Brunner schwimmt, bildlich gesprochen, obenauf. Auch im vergangenen Jahr, als sie abermals mit ihrer Teamkollegin Tanja Hüberli in den Beachvolleyballstadien dieser Welt unterwegs war. Gespielt wird fast überall, da die Infrastruktur für diese attraktive Ballsportart gewissermassen über Nacht inmitten irgendeiner Stadt errichtet werden kann. An den Olympischen Sommerspielen in Tokio reichte es den beiden Schweizerinnen für die Achtelfinals, wo sie enttäuscht hängenblieben. Im Jahr danach – und hierfür wurde Nina Brunner für die Zuger Sportnacht 2023 nominiert – spielten sie sich an den EM in München bis ins Finale. Keinen einzigen Satzverlust musste das Team preisgeben, bevor sie an den European Championships am lettischen Duo Graudina / Kravcenoka in drei Sätzen knapp scheiterten. Nina Brunner verlor auf dem Münchner Königsplatz Gold, gewann jedoch Silber. Einmal mehr, Félicitations.
Jan Mühlethaler
Eishockey EV Zug: Am Tag der Arbeit zum dritten Meistertitel
Wenn eine Mannschaft wie der EV Zug jahrzehntelang auf seinen zweiten Meistertitel warten muss … und ihn dann nach Hause «holt», dann ist ihr der Sieg an der Zuger Sportnacht nicht mehr zu nehmen. So war es vor einem Jahr, damals coronabedingt noch hinter mehr oder weniger verschlossenen Türen. Schweizer Meister, was für ein Gefühl, was für eine Euphorie in einer Stadt, die sich immer und immer wieder für ihren wirtschaftlichen Erfolg «entschuldigen» muss. Muss sie nicht – ebenso wenig muss sich der EVZ dafür entschuldigen, dass er mit Hans-Peter Strebel einen Präsidenten und Mäzen an seiner Seite weiss, der viel Geld und Leidenschaft in den Eishockeysport steckt. Der Mann hat eine Vision, die er dank Genialität und wirtschaftlichem Erfolg umsetzen konnte, beziehungsweise daran ist, diese umzusetzen. Der EV Zug ist kein Selbstläufer – und doch bietet er viel Identifikation in einer Stadt, die auch ihrer vielen Expats wegen manchen Kritiker und Neider auf den Plan rufen. Auch der EV Zug lebt selbstredend von Expats, die auf Eis besser unterwegs sind als am Bürotisch.
So verwundert es nicht, dass dem Eissportverein auch im Jahr 2022 das Kunststück gelungen ist, als Schweizer Meister vom Rink zu gehen. Nach 1998 und 2021 ist das der dritte Stern in einer Vereinsgeschichte, die nicht nur von Erfolg geprägt war. Auch im vergangenen Jahr sah es in der Finalserie gegen die ZSC Lions lange Zeit danach aus, wie wenn die Favoriten das kürzere Ende für sich in Anspruch nehmen müssten. 0:3 lagen die Zuger zurück, nur noch wenige glaubten daran, dass sich ein solcher Rückstand aufholen lässt. Und doch schafften sie das Kunststück, rangen den Nachbarn in vier weiteren Partien nieder und krönten eine spektakuläre Serie an einem Sonntagabend mit dem dritten Meistertitel. Dieser 1. Mai, Tag der Arbeit, wird in die Annalen des Schweizer Eishockeys eingehen. Wer mit 0:3 hoffnungslos zurückliegt und zu guter Letzt mit 4:3 als Sieger vom Platz geht, kann für sich in Anspruch nehmen, über den in dieser Sportart erforderlichen Killerinstinkt zu verfügen. Die Bossard-Arena bebte, die Meisterfeier danach wird 6000 Frauen, Männern und Kindern in Erinnerung bleiben, wenngleich der damalige Sicherheitsvorsteher der Stadt Zug, Urs Raschle, am Tag danach in der «Luzerner Zeitung» resümierte, dass es für seinen Geschmack «nicht zu wenig Feuerwerk» hatte. Die Feste feiern, wie sie fallen. Auch das ist Zug.
Jan Mühlethaler
Die Freude war gross, als der EVZ vor einem Jahr wiederum Schweizer Meister wurde.
Bild: Christian Herbert Hildebrand
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Leserbrief Velos belasten Umwelt weniger
Sollen Velofahrende Verkehrsabgaben bezahlen? Dazu nimmt der Verkehrs-Club Stellung.
In letzter Zeit wird immer wieder gefordert, dass die Velofahrenden auch Verkehrsabgabe zahlen sollen. Die Logik hinter dieser Forderung ist wahrscheinlich sehr einfach: Die Veloinfrastruktur wird den Velofahrenden «gratis» zur Verfügung gestellt, sie wird sogar von den Autofahrenden bezahlt. Wenn man es genauer anschaut, der einzige Weg, über welchen die Autofahrer für die Veloinfrastruktur bezahlen, ist der Beitrag des Nationalstrassen- und Agglomerationsfonds (NAF) zu den (notorisch wenig ausgenutzten) Agglomerationsprogrammen, wo neben den Strassenprojekten auch die Veloinfrastruktur unterstützt wird. Die Gemeindestrassen, die ungefähr 70 Prozent des Strassennetzes darstellen, werden aber von den Steuergeldern finanziert, also auch von den Velofahrenden.
Auf der anderen Seite werden «umweltfreundliche» Fahrzeuge unterstützt, indem sie von den Steuern teilweise oder sogar ganz befreit werden. Diese genauer gesagt «weniger umweltbelastenden» Fahrzeuge nehmen genau so viel Platz wie die klassischen Modelle und machen damit gleich viel Druck auf die Strasseninfrastruktur.
Aber der Hauptgrund, warum dieVelofahrenden nicht zusätzlich zur Kasse gebeten werden sollen, ist die Tatsache, dass der Veloverkehr die Umwelt unvergleichbar weniger als der Motorisierte belastet und gleichzeitig unsere Gesundheit und Wohlbefinden fördert.
Vorstand VCS Verkehrs-Club der Schweiz, Sektion Zug
Leserbrief Demokratie ist kein Selbstläufer – es braucht aktives Mittun
Ein Leser fordert seine Mitmenschen dazu auf, sich politisch zu engagieren.
Die Welt ist nicht mehr das, was sie vor einem Jahr noch war. Der fürchterliche Krieg in der Ukraine, die Flüchtlingsdramen und die menschenunwürdige Ächtung von Frauen führen uns vor Augen, auf welchem dünnen Eis wir uns bewegen. Die bis vor Jahresfrist ungeahnte Energieabhängigkeit, die weltweite Versorgungskrise mit Getreide und der Bruch diverser Lieferketten sind folgenschwer. Die internationale Politik und auch unsere Behörden tun sich schwer damit. Nicht erstaunlich, weil doch bisher vieles selbstverständlich war gegenüber dem, was sich heute abspielt.
Auch in der Gesellschaft hinterlässt orientierungsloses Gezänk vieler Staaten und Regenten besorgniserregende Spuren. Die Fronten werden härter, die Gräben tiefer. Der Zusammenhalt schwindet und die Gefahr wächst, dass die Gesellschaft in egoistische Gruppen zerfällt. In dieser labileren gesellschaftlichen Lage und krisenbelasteten Zeit sind weitsichtige und couragierte Parlamente und Behörden in Bund, Kanton und Gemeinden gefragt.
Unserer Schweizer Wählerschaft bietet das Wahljahr 2023 die Chancen, die politischen Weichen zu stellen für eine aussichtsreiche Zukunft unseres Landes, für klima- und ressourcenbewusste Lösungen, für nachhaltiges Wirtschaften sowie für mehr Gemeinschaftssinn und Solidarität statt Gruppenegoismus. Doch die Demokratie ist kein Selbstläufer. Sie braucht ein aktives Mittun von vielen verantwortungsbewussten Personen in den politischen Gremien. Engagieren auch Sie sich, dass unsere Gesellschaft und Politik nicht geschwächt werden durch Extremismus und Staatsverdrossenheit, sondern nachhaltig gestärkt werden für die zukünftigen Herausforderungen unserer liebenswerten Heimat.
Peter R. Hofmann, Mitte 60+, Oberägeri
Todesfälle
Baar 15. Januar 2023 Edith Käthe Doris Züger-Götze, geboren am 9. Juni 1942, wohnhaft gewesen an der Schutzengelstrasse 31. Die Erdbestattung findet statt am Donnerstag, 19. Januar, um 14 Uhr auf dem Friedhof Kirchmatt in Baar; anschliessend Trauergottesdienst in der Friedhofkapelle Baar.
Baar 10. Januar 2023 Maria Gertrud Uster-Bleicher, geboren am 30. Dezember 1935, wohnhaft gewesen an der Chlingenstrasse 21. Der Trauergottesdienst findet statt am Mittwoch, 25. Januar, um 9.30 Uhr in der Friedhofkapelle Baar; anschliessend Urnenbeisetzung auf dem Friedhof Kirchmatt in Baar.
Baar 9. Januar 2023 Ana Maria Diaz-Castilla, geboren am 18. Juli 1953, wohnhaft gewesen in der Bahnmatt 6. Die Urnenbeisetzung findet im engsten Familienkreis statt.
Baar 7. Januar 2023 Gottfried Schönbächler, geboren am 20. Februar 1935, wohnhaft gewesen an der Zugerbergstrasse 27 in Allenwinden. Die Urnenbeisetzung findet im engsten Familienkreis statt.
Baar 24. Dezember 2022 Dora Hotz-Wüest, geboren am 9. Februar 1933, wohnhaft gewesen im Pflegezentrum 1, Landhausstrasse 17. Der Trauergottesdienst findet statt Donnerstag, 9. Februar, um 14 Uhr in der Friedhofkapelle Baar; anschliessend Urnenbeisetzung auf dem Friedhof Kirchmatt in Baar.
Cham 11. Januar 2023
Schwester M. Lucilla Stecher (Stecher, Bar-
bla Maria), geboren 1933, wohnhaft gewesen im Kloster Heiligkreuz. Der Verabschiedungsgottesdienst hat bereits stattgefunden, die Urnenbeisetzung findet statt am Donnerstag, 19. Januar, um 16 Uhr in der Klosterkirche.
Hünenberg 7. Januar 2023 Erika Suter-Enzler, geboren am 9. Januar 1943, wohnhaft gewesen an der Zythusmatt 2. Die Beisetzung findet statt am Donnerstag, 19. Januar, um 14 Uhr auf dem Waldfriedhof. Hünenberg 6. Januar 2023 Josef Burri, geboren am 14. März 1926, wohnhaft gewesen im Lindenpark 1. Der Trauergottesdienst hat bereits stattgefunden.
Risch 7. Januar 2023 Hansjörg Berchtold, geboren am 23. September 1936, wohnhaft gewesen an der Grundstrasse 7, Rotkreuz. Die Beerdigung findet im engsten Familienkreis statt.
Steinhausen 8. Januar 2023 Jürg Schori, geboren am 21. Mai 1962, wohnhaft gewesen an der Mattenstrasse 58, verstorben in Zürich. Der Trauergottesdienst findet statt am 21. Januar um 11 Uhr in der Don-Bosco-Kirche. Die Urnenbeisetzung findet im engsten Familienkreis statt.
Steinhausen
3. Januar 2023 Bernadette Andres, geboren am 23. Mai 1961, wohnhaft gewesen an der Goldermattenstrasse 31 (verstorben in Baar). Der Trauergottesdienst findet statt am Donnerstag, 19. Januar, um 14 Uhr in der St. -Matthias-Kirche; anschliessend Urnenbeisetzung auf dem Friedhof Erli, Steinhausen.
Unterägeri 8. Januar 2023 Mattia Hellmüller, geboren am 16. Oktober 1960, wohnhaft gewesen am Höhenweg 43a. Der Trauergottesdienst findet statt am Samstag, 21. Januar, um 9.15 Uhr in der Marienkirche; anschliessend Beisetzung bei der Urnenwand.
Unterägeri 6. Januar 2023 Anton Iten-Palmieri, geboren am 9. November 1937, wohnhaft gewesen an der Zugerstrasse 1. Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt.
Zug 8. Januar 2023 Felix Horta de Mendonça, geboren am 12. Oktober 1942, wohnhaft gewesen an der Zeughausgasse 20. Der Trauergottesdienst findet statt am Freitag, 20. Januar, um 15.30 Uhr in der Abdankungshalle, Waldheimstrasse 20. Die Urnenbeisetzung findet im engsten Familienkreis statt.