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Vom Maurer zum renommierten Künstler
Fredi Staub hütet und pflegt das Werk seines
Vaters Josef Staub Eine Vielzahl von Arbeiten des angesehenen Baarer
Künstlers befindet sich im Atelier Staub in Dietikon
Flavio Fuoli, «Dietiker Ziitig», und Claudia Schneider
In den Sommermonaten steht jeweils die prägnante Skulptur «Otello» vor der Gemeindeverwaltung in Baar Geschaffen hatte sie der Baarer Plastiker Josef Staub (siehe auch blaue Spalte) Als Erwachsener lebte und arbeitete der erfolgreiche Künstler in Dietikon Was viele in Baar nicht wissen: Sein Sohn
Fredi Staub 69 gewährt an der Lerzenstrasse 27 in Dietikon detaillierte Einblicke in das Werk seines Vaters und erklärt: «Die meisten kennen ihn von seinen Chromstahlskulpturen her, aber er wäre immer gerne auch als Kunstmaler wahrgenommen worden »
Entwicklung vom Zweizum Dreidimensionalen
Ursprünglich zum Maurer und Bauführer ausgebildet, erwarb sich Josef Staub sein künstlerisches Können vor allem autodidaktisch Fredi Staub führt den Besucher in diverse Ecken des geräumigen Ateliers Dort lässt sich gut erkennen wie sein Vater mit seiner Kunst nach und nach ins Abstrakte kam «Er hat zum Beispiel beim Malen die Farbe mit der Maurerkelle aufgetragen, und als er eine Arbeit als Bauleiter bei der Erweiterung des Bahnhofs Göschenen 1956 annahm sammelte er in der dortigen Werkstatt
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Stanzabfälle Diese drückte er in nassen Zement und schuf seine Reliefs » Dies sei der erste Schritt von der Malerei in die dritte Dimension gewesen Danach folgten die sogenannten «Türme» Skulpturen von denen Josef Staub zahlreiche anfertigte «Dies erschien ihm mit der Zeit als zu wenig plastisch Er wurde in seinem Schaffen immer skulpturaler und tat schliesslich den entscheidenden Schritt von der Volumen- zur Raumplastik »
Eine erste «Schlaufe» erwies sich als Schlüsselwerk Josef Staub fertigte nun Gipsmodelle an und kam von diesen zum Aluminiumguss und es entstand die erste «Schlaufe» aus Aluminium ein Schlüsselwerk «In Zusammenarbeit mit der Dietiker Kunstschlosserei
Bracher schuf er schliesslich ab 1970 die ersten Chromstahlplastiken, mit denen er auch international sehr erfolgreich war Als Weiterentwicklung seines Werks fertigte er in den 90er-Jahren aus biegsamem Karton Schnittfiguren an die er in Chromstahlplastiken umsetzte
Eine unglaubliche Vielfalt an Techniken und Werken
Parallel zu seinen Skulpturen hat Josef Staub weiterhin stets gezeichnet gemalt und aquarelliert Sein Sohn geht zu einer Mappe, die im Atelier steht, und mit unzähligen Zeichnungen gefüllt ist: «Er war sehr vielseitig und arbeitete mit diversen Techniken wie beispielsweise Ritzbildern oder Collagen » Es sind über 1500 Papierarbeiten und rund 100 Gemälde vorhanden
«Er war unglaublich produktiv und hat 50 Jahre lang intensiv gearbeitet » Diese enorme Menge an Werken beschäftigt seinen Sohn Fredi «Das Atelier Staub dient dazu das Werk meinesVaters aufzuarbeiten zu dokumentieren restaurieren fotografieren und Werkverzeichnisse zu erstellen», umschreibt er sein Wirken «Das Atelier ist auch öffentlich Man kann sich für eine Besichtigung anmelden »
Interessiert an Zusammenarbeit mit Museum oder Institution
Die Bilder und Werke von Josef Staub sind käuflich, bis auf die wenigen, die sich im Besitz von Fredi und seinem Bruder Wolfgang Staub befinden Fredi
Staub: «Mein Ziel ist es möglichst viele Werke zu verkaufen Die Unkosten wie Ateliermiete Materialkosten IT und die Zeit
Josef Staub die ich aufwende sind hoch Ich mache mir Gedanken, wie es mit dem Atelier weitergeht Ich würde gerne mit einem Museum oder einer anderen Institution zusammenarbeiten »
Wichtig sei auch die Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaften in Zollikon
Für Fredi Staub ist das Atelier Freude, Verantwortung und Erinnerung zugleich: «Ich bin mit dem Werk meines Vaters aufgewachsen Die ersten Bilder hat er auf unserem Küchentisch gemalt Ich habe alles hautnah erlebt Wir fuhren beispielsweise mit dem Auto nach Paris zu Ausstellungen » Das hat auf den Sohn abgefärbt Fredi Staub produziert ebenfalls Kunst Kontaktmögl chkeiten: www.staub-art.ch, fredi_staub@bluewin.ch
Josef Staub (1931 bis 2006) ist in Baar geboren und aufgewachsen Seine Kunstkarriere begann mit zeichnerischen Arbeiten Seine erste Ausstellung im Kunstmuseum Bern 1955 hatte er als Maler Ab 1965 wandte er sich der Plastik zu In den 1970er- und 1980er-Jahren verbrachte Staub Studienaufenthalte in Spanien Frankreich, Italien und in den USA 1957 und 1959 erhielt er das eidgenössische Kunststipendium, 1958 ein Stipendium der Kiefer-Hablitzel-Stiftung, 1975 das Stipendium des Kantons Zürich 1989 war er Initiant und Mitorganisator der «Eisen 89 –Perspektiven Schweizer Eisenplastik 1934–1989» in Dietikon Er führte diverse Auftrags- und Wettbewerbsarbeiten aus und war an zahlreichen Ausstellungen in der Schweiz, Europa und den USA präsent Baar besitzt neben der Skulptur «Otello» ein Betonrelief bei der Schule Allenwinden und diverse Bilder von Josef Staub Ein Blickfang ist auch die Skulptur «Rugel» auf der Rössliwiese in Zug Zahlreiche Werke von Staub stehen im öffentlichen Raum in Dietikon und weltweit Informationen über Josef Staub gibt es im «Heimatbuch Baar» 1987/88 Ebenfalls in der Bibliothek Baar vorhanden sind:
•Josef Staub – das plastische Werk 1965 bis 1977, 1979, Verlag Edition Schlégl, Zürich
•Josef Staub, 1991, Verlag Offizin, Zürich
•Josef Staub Konkrete Organik, 2001, Verlag Neue Zürcher Zeitung csc
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