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I n t e rv i ew «Es spricht vieles für erneuerbare Energien»

Der Krieg in der Ukraine wirbelt die Preise für Energie durcheinander. Alain B. Fuchs ist Präsident des Hauseigentümerverbands Zugerland mit Sitz in Baar. Er sagt, was das für Folgen haben kann.

Florian Hofer

Alain B. Fuchs, die Öl-, Gas- und Strompreise schnellen in die Höhe. Was bedeuten diese Steigerungen für Haus- oder Wohnungseigentümer?

Grundsätzlich sind Energiekosten bedeutende Nebenkosten sowohl für Eigentümer wie auch für Mieter.Die finanziellen Auswirkungen hängen im Einzelfall vom konkreten Energieträger ab. Gas- und Stromkosten werden vom Lieferanten, im Kanton Zug hauptsächlich von der WWZ AG, nach Verbrauch verrechnet. Diese Preise wurden bereits Anfang 2022 den veränderten Marktverhältnissen angepasst. Sollten die aktuell hohen Energiepreise Bestand haben, ist jedoch eine weitere Erhöhung absehbar. Bei den Heizölkosten wie auch bei Pelletheizungen werden sich die höheren Preise erst bei der nächsten Bestellung, welche in der Regel im Sommer erfolgt, auswirken. Hier profitieren sowohl Eigentümer wie auch Mieter noch vom «günstigen» Tankinhalt. Beim Heizöl kommt zudem bei der nächsten Bestellung noch die per 1. Januar 2022 erhöhte CO2-Abgabe auf fossile Brennstoffe zum Tragen. Etwas unabhängiger von Preisschwankungen ist man häufig mit einer Fernwärmelösung, welche nicht selten einen Fixpreis für eine definierte Laufzeit vorsieht. Je nach konkreter Vertragsausgestaltung können jedoch auch hier einseitige Preisanpassungen erfolgen. Am besten fahren Eigentümer, die ihre Liegenschaft wärmetechnisch bereits saniert haben und damit denVerbrauch reduzieren konnten, denn sie spüren die aktuellen Preissteigerungen bedeutend weniger.

Wer solche Anlagen hat, ist vom Risiko steigender Rohstoffpreise befreit. Im Bild ein Teil der Solaranlage bei der Allmig in Baar. Archivbild: Daniel Frischherz

Welche Kosten kann der Vermieter auf den Mieter umlegen?

Ganz allgemein sind nur jene Nebenkosten verrechenbar, die vertraglich vereinbart wurden und mit dem Gebrauch des Mietobjektes im Zusammenhang stehen. Werden die Nebenkosten mittels Akontozahlungen erhoben, werden sich die höheren Energiekosten erst bei der nächsten Nebenkostenabrechnung so richtig auswirken. Erfolgen die Nebenkostenzahlungen jedoch pauschal, hat derVermieter auf die Durchschnittswerte der letzten drei Jahre abzustellen. Die vollumfängliche Verrechnung der erhöhten Energiekosten wird also für den Mieter – sofern diese höheren Kosten über die nächsten Jahre Bestand haben – erst über die Zeit wirksam.

Wie empfiehlt der HEV den Hauseigentümern, konkret vorzugehen?

Generell empfehlen wir, bei der Verrechnung der Energiepreise für Heizung und Strom an die Mieter die vertraglichen Vereinbarungen des Mietvertrages im Detail zu studieren und diese dann bei der Verrechnung der Nebenkosten zu berücksichtigen.

Angenommen, man muss derzeit die alte Heizung erneuern. Was für sinnvolle Möglichkeiten gibt es noch, auch um etwas unabhängiger von Lieferungen aus dem Ausland zu werden?

Es drängt sich – unabhängig der aktuellen Preisentwicklung – auf, die alte Heizung durch eine Heizungslösung mit erneuerbaren Energien zu ersetzen. Dabei sind jeweils die Gegebenheiten der Liegenschaft zu berücksichtigen. Es gibt heute diverse bewähr-

te Ersatzlösungen für Ölheizungen wie Wärmepumpen Luft/Wasser, Sole, Solarenergie, häufig auch in Kombination mit mehreren Lösungen.

Generell sollte bei einer Heizungslösung auch der Zustand der Liegenschaft einbezogen werden. Die Fassadendämmung, die Dachisolation und die Isolation der Fenster spielen eine grosse Rolle. Der Kanton Zug bietet über seine Energieberatung ein breites Beratungsangebot an – inklusive Beratung über die verschiedenen erhältlichen Fördermittel. Ganz unabhängig vom Ausland wird man wohl mit keiner Energielösung werden. Aber je weniger Energie für die Heizung und die Warmwasseraufbereitung benötigt wird, desto «unabhängiger» ist man von Preissteigerungen, wie wir sie derzeit erleben.

«Am besten fahren Eigentümer, die ihre Liegenschaft wärmetechnisch bereits saniert haben.»

K an t on Welche Firma ist am innovativsten?

Zuger Unternehmen können sich jetzt für den diesjährigen Zuger Innovationspreis bewerben. Gesucht sind innovative, volkswirtschaftlich, sozial oder ökologisch wertvolle neue Produkte und Dienstleistungen, dank deren im Wirtschaftsraum Zug Arbeitsplätze geschaffen beziehungsweise erhalten werden konnten. Anmelden kann man sich bis am 3. Juni. Der Zuger Innovationspreis ist mit 10 000 Franken dotiert.

Weitere Informationen gibt es auf www.zg.ch/innovationspreis und bei den Fachorganen der Zuger Wirtschaftsverbände. pc

S ta rt - u p Virtuelle A ssistenten für KMU und Neuunternehmungen

Zwei Jungunternehmer setzen auf ihr digitales Unterstützungsangebot.

Vor kurzem gründen Sabrina Stöckli und Stephan Gasser das Zuger Start-up Salvas GmbH –das Kompetenzzentrum für virtuelle Assistenz. Die Pandemie, die anfangs als Rückschlag drohte, entpuppte sich schlussendlich für sie als Treiber. «Unternehmen stellten in dieser Zeit fest, dass viele Aufgaben flexibel und ortsunabhängig erledigt werden können», bestätigt Sabrina Stöckli, Geschäftsführerin Salvas. Und genau da setzt die Dienstleistung von Salvas an. Mit virtueller Assistenz unterstützen sie Neuunternehmungen und KMU in allen administrativen Belangen, ohne dabei unnötige Personal- und Fixkosten zu generieren. Ihr Portfolio reicht von Personalwesen, Marketing & Sales über Administration bis hin zu aufwendigen Recherchen.

Wenn die Arbeit zur Leidenschaft wird

Der mutige Schritt in die Selbstständigkeit war für Sabrina Stöckli und Stephan Gasser auch ein Schritt in eine produktive Selbstbestimmung. «In den starren Strukturen geht viel produktive Zeit verloren», erklärt Stöckli und fährt fort, «bei Salvas bringen wir dem Kunden produktive Höchstleistung in dem Moment, in dem er sie braucht.» Dass das mit unregelmässigen Arbeitszeiten einhergeht, ist für die Geschäftsführer kein Problem.

Stephan Gasser ist überzeugt: «Als virtuelle Assistenten können wir jederzeit und an jedem Ort arbeiten. Diese Flexibilität bedeutet für uns Arbeits- und Lebensqualität. Zudem sind wir überzeugt, dass es auch für unsere Auftraggeber von grossem Nutzen ist.» Patrick Caplazi Stephan Gasser und Sabrina Stöckli gründeten die Salvas GmbH. Bild: Dario Zimmerli

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