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Kultur

John Service (von links), Herrmann Bruderhofer, Peter Wespi und Marcel Kaufmann begeisterten mit ihrem Old-TimeJazz das Publikum im Restaurant Höllgrotten. Bild: Hansruedi Hürlimann

Jazz in Baar Old Time Session

Die erste Jazzmatinee lockte bei idealem Wetter viele Besucherinnen und Besucher ins Restaurant Höllgrotten.

Hansruedi Hürlimann

Im Mittelpunkt dieses musikalischen Sommeranlasses mit dem Titel «Swiss Old Time Session» standen am Sonntag vier Profimusiker, die sich jeweils für einen solchen Auftritt zusammentun. Das Adjektiv «old» bezieht sich dabei auf das Repertoire des Quartetts und nicht auf deren Alter. Nach 40 Jahren des gemeinsamen Musizierens sind sie logischerweise keine Jünglinge mehr, dafür umso erfahrener und lockerer in ihrer Performance.

Unter dem Motto «Machen wir unkomplizierte Musik nicht unnötig kompliziert» wurde vier Stunden lang gejazzt und gegroovt. Scheinbar mühelos und ohne Partitur wechselten die einzelnen Instrumente vom gemeinsamen Spiel zu den Soli und zum Gesang, bei dem sie sich ablösten. Dabei ist Herrmann Bruderhofer führend, dessen soulige Stimme ihm das Attribut der «goldenen Stimme von Konstanz» eingebracht hat. Im Gespräch bestätigte er, wie wichtig es sei, seinen eigenen Stil zu finden: «Nur so ist Authentizität möglich, was vom Publikum durchaus wahrgenommen wird,so meine Erfahrung.»

Verein «Jazz in Baar» hat weit herum einen guten Ruf

«Den Entscheid, erstmals eine Sommermatinee ohne Eintritt anzubieten, habe ich spontan gefällt», sagte die Wirtin des Restaurants Höllgrotten, Carole Schmitt, was von ihr und ihrem Team angesichts der grossen Gästezahl einen nicht zu unterschätzenden Einsatz erforderte. Die Wahl der Musiker traf sie in Zusammenarbeit mit Ruedi Jung vom Verein «Jazz in Baar», der dank seiner Beziehungen in der Szene solche Musiker nach Baar holen kann.

Angesichts des umfassenden musikalischen Angebots des Vereins kann man Baar durchaus als «Jazz-Mekka» im Kan-

ton Zug bezeichnen. Die vielen parkierten Autos bei den «Höllgrotten» mit ausserkantonalem Nummernschild machten deutlich, dass dieses Angebot offenbar weit über den Kanton hinaus strahlt.

«Den Entscheid, erstmals eine Sommermatinee ohne Eintritt anzubieten, habe ich spontan gefällt.»

Carole Schmitt, Wirtin Restaurant Höllgrotten

Ausschreibung Ateliers für Künstler

Die Zentralschweizer Kantone bieten wiederum Aufenthalte in New York und Berlin sowie das Atelier Flex an.

Die Ausschreibung der Ateliers richtet sich an professionelle Kunstschaffende aller Sparten, die seit mindestens zwei Jahren in einem Zentralschweizer Kanton wohnen oder zu einem früheren Zeitpunkt während mindestens zehn Jahren durchgehend ihren Wohnsitz in einem dieser Kantone hatten. Für das Jahr 2024 können sich Kunstschaffende aus den Kantonen Schwyz und Zug für den viermonatigen Aufenthalt in New York bewerben.

Der Kanton Zug schreibt das Zuger Atelier in Berlin und das Atelier Flex für Zuger Kunstschaffende aus. Das Atelier Flex ist ein individuell gestaltbares Reisestipendium, bei welchem Reise, Unterkunft und andere Räumlichkeiten von den Kunstschaffenden selbst zu organisieren sind. Der Reiseantritt ist variabel. Die Anmeldeformulare, Teilnahmebedingungen und Reglemente können unter online unter www.zg.ch/kultur oder unter www.sz.ch/kultur heruntergeladen werden. Die Bewerbungsfrist läuft bis am 30. September. pd

Gratiseintritte

Ticketverlosung für Dominik Muheim und Sanjiv Channa

Unsere Zeitung verschenkt zwei Tickets für den Auftritt von Dominik Muheim und Sanjiv Channa am Donnerstag, 8. September, 20.15 Uhr in der Rathus-Schüür. Um teilzunehmen, senden Sie bis am Freitag, 2. September, 12 Uhr ein E-Mail mit dem Betreff «Useluege» mit Ihrem Namen, Ihrer Telefonnummer und Adresse an redaktion-zugerbieter@chmedia.ch. Wir wünschen allen viel Glück bei der Teilnahme.

Die Redaktion

facebook.com/ zugerpresse

Bild: Maria Greco

Sommerfest trotzte Platzregen

«August im Park», organisiert vom Kunstkiosk, fand bei den Gästen sehr guten Anklang. Bei Musik, Risotto und einer Kunstauktion genossen die wetterfesten Besucherinnen und Besucher den gemütlichen Samstagabend im Park. Selbst der unverhoffte Platzregen tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Maria Greco

VORSCHAU

MI. 14. SEPTEMBER 2022

Judith Bach ENDLICH –EIN STÜCK FÜR IMMER 20.15 UHR

Ein Friedhof, viel Himmel und jede Menge lockere Schrauben. Claire macht ihr Ding: Die Berlinerin singt, philosophiert und verspielt sich gut und gerne am Klavier. So vieles ist anders, seit sie ihre weise Oma Fritz nur noch auf dem Friedhof besuchen kann. Claire – mittlerweile Motorradfahrerin – erfährt, dass an einem Ort, wo Erinnerungen und Grabinschriften langsam verblassen, Geschichten so lebendig werden können wie nirgendwo sonst.

Eintritt: CHF 35.

–Ermässigt: CHF 25. – Abo

VORVERKAUF Tickets online: www.rathus-schüür.ch Kontakt Gemeindebüro Baar: info.rhs@baar.ch | 041 769 01 11

Donnerstag, 8. September, 20.15 Uhr, Rathus-Schüür

Dominik Muheim und Sanjiv Channa

Zuschauen, wie andere scheitern, ist angenehm. Deswegen die Flucht aus der eigenen Problemzone auf den Balkon. Dort erstreckt sich die grosse Welt des kleinen Innenhofs. Dominik Muheim und Sanjiv Channa präsentieren in der RathusSchüür einen Abend übers Beobachten und Beobachtet-Werden. Zwei Millennials, die schon jetzt da angekommen sind, wo sie eigentlich gar nie hinwollten: zwischenWaschturm,Kochinsel und Kinderwunsch. Muheim und Channa treffen sich auf dem Balkon und schauen raus in die grosse Welt ihres kleinen Innenhofs. Sie beobachten, was auf den anderen Balkonen und in den Wohnungen passiert, in den kleineren und grösseren, und auf der Dachterrasse des Vermieters. Sie erzählen von Menschen mit unterschiedlichsten Haltungen,Meinungen, Einstellungen, Ansichten, Hoffnungen und Ängsten. Der fünffache Schweizer Meister im Poetry-Slam, Dominik Muheim, und der Musiker Sanjiv Channa bieten einen tiefsinnigen, witzigen Kabarettabend.

Tickets: www.rathus-schüür. ch pd

Ludothek

«Zauberberg», Kinderspiel des Jahres 2022

Als Zauberlehrlinge streift ihr durch den Wald des Zauberberges. Sobald der Magier Balduin euch mithilfe seiner Irrlichter zu sich ins Tal ruft, beginnt ein spannender Wettlauf gegen die gemeinen Hexen. Denn auch diese folgen den Irrlichtern, dürfen den Magier aber nicht vor euch erreichen. Beweist eure Magie und lasst die IrrlichtMurmeln möglichst geschickt über den 3D-Spielplan rollen, sodass sie nur euch Zauberlehrlingen den Weg zu Balduin weisen. pd

Für 1–4 Spieler ab 5 Jahren, Verlag Amigo. In der Ludothek zur Ansicht vorhanden. Ausleihbar in einer Woche.

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NEIN zur unnötigen Tierhaltungsinitiative

tierhaltungsinitiative-nein.ch

Brugg 5 200 10 , Laurs tr . MTI, Allianz

Wahlen Das Rennen um die Exekutive läuft

Die sieben Sitze im Regierungsrat müssen neu besetzt werden. Zehn Kandidaten bewerben sich.

Florian Hofer

Sechs der zehn Kandidaten sind Bisherige. Nach allgemeiner Einschätzung haben diese eine höhere Chance, wiedergewählt zu werden. Doch da gibt es einen Haken: Im aktuellen Regierungsrat fehlt eine linke Stimme. SP und Grüne haben sich deshalb diesmal zusammengetan, um so genug Stimmen für sich einzusammeln. Nachdem Sicherheitsdirektor Beat Villiger (Die Mitte) nicht mehr zur Wiederwahl antritt, könnte dessen Sitz damit an die linke KandidatinTabea Zimmermann Gibson fallen. Was nicht einmal etwas Spezielles wäre. Auch in früheren Legislaturen waren ein bis zwei linke Regierungsrätinnen oder -räte in der Zuger Exekutive präsent. Dazu kommt, dass sich auch die politische Senkrechtstarterin Laura Dittli und die ebenfalls noch sehr junge Tabea Estermann von der GLP Chancen ausrechnen, was –sollte eine von ihnen oder gar alle zwei gewählt werden – zur Abwahl eines oder gar zwei Bisherigen führen könnte. Unklar ist, was die im Zuge der Pandemie entstandene Bürgerbewegung aufrecht-zug an Wählerschaft mobilisieren kann. Die Ausgangslage ist spannend und dürfte bei dem ein oder anderen Bisherigen auch für Nervosität sorgen. Für das Stimmvolk bedeutet die breit gefächerte Auswahl eine gute Ausgangslage für den Wahlsonntag am 2. Oktober.

Martin Pfister (Die Mitte, bisher) Kollegial regieren –fair und mit Esprit

Seit 2016 gehöre ich dem Zuger Regierungsrat an und leite die Gesundheitsdirektion. 2021 und 2022 stehe ich dem Regierungsrat als Landammann vor. Unter anderem engagiere ich mich als Mitglied des Vorstands der

Gesundheitsdirektorenkonferenz auch in der nationalen Gesundheitspolitik. Mit meiner Familie wohne ich in Allenwinden. Die letzten zwei Jahre waren von der Coronapandemie geprägt. Wir sind gemeinsam vergleichsweise gut durch die Pandemie gekommen, was auch externe Analysen zeigen – dafür danke ich der Zuger Bevölkerung und allen Verantwortlichen herzlich. Mein Fokus liegt auf einer hervorragenden Gesundheitsversorgung für die Zuger Bevölkerung. Gleichzeitig sollen die Krankenkassenprämien tragbar bleiben. Wir haben die dritttiefsten Prämien unter allen Kantonen. Gute Medizin und verhältnismässige Kosten sind kein Widerspruch, sie gehören zusammen. Zudem nehmen wir unsere soziale Verantwortung wahr: Unsere Prämienverbilligung ist die wirksamste in der Schweiz. Das alles ist nicht selbstverständlich. Als Regierungsrat gestalte ich die Zukunft unseres schönen Kantons mit, kollegial, fair und mit Esprit. Das Vertrauen der Bevölkerung ist für den Regierungsrat die wichtigste Ressource. Dafür möchte ich mich weiterhin einsetzen.

«Gute Medizin und tragbare Kosten gehören zusammen.» «Pragmatisch, professionell und fortschrittlich, das ist meine Zuger Politik.»

Martin Pfister, Regierungsrat, Allenwinden, 1963

Silvia Thalmann-Gut (Die Mitte, bisher) Die Erfolgsfaktoren des Kantons pflegen

Mit meinem Mann und unserem erwachsenen Sohn lebe ich in Oberwil bei Zug. Meine Wurzeln habe ich in Baar. Seit 2019 bin ich Zuger Volkswirtschaftsdirektorin. Zuvor hatte ich Führungsfunktionen in der Privatwirtschaft und bei der öffentlichen Hand

inne. Während zwölf Jahren war ich Zuger Kantonsrätin. Neben einer pädagogischen Grundausbildung besitze ich Abschlüsse als Betriebsausbildnerin, Personalfachfrau und Fachfrau in Finanz- und Rechnungswesen. Meine Branchenkenntnisse reichen vom Bildungswesen über die Industrie und den Finanzbereich bis hin zur Gastronomie. Meine politischen Schwerpunkte setze ich bei der Wirtschaft, der Berufsbildung und der Landwirtschaft. Die Erfolgsfaktoren des Kantons pflege ich bewusst: zukunftsorientiert, bürgernah und professionell.Themen, die mich umtreiben, sind der Fachkräftemangel, der Attraktivitätsverlust der Berufslehre und der Verlust an Innovationskraft. Zusammen mit der Wirtschaft engagiere ich mich für Projekte, dementgegen zu wirken. Heute produzieren wir rund die Hälfte von unseren Nahrungsmitteln in der Schweiz. Das soll so bleiben. Deshalb setze ich mich für den Erhalt der landwirtschaftlichen Produktionsflächen und für gute Rahmenbedingungen für unsere Bauern ein.

Silvia Thalmann-Gut, Regierungsrätin, Oberwil b. Zug, 1961

Laura Dittli (Die Mitte, neu) Einsatz für starkes Zuger Gewerbe

Aufgewachsen bin ich auf dem Hof Vorderschneit in Oberägeri. Seit 2018 arbeite ich als Rechtsanwältin in einer Kanzlei in Baar. Durch das Amt als Kantonsrätin, welches ich seit 2014 ausübe, konnte ich als junge Politikerin bereits breite politische Erfahrungen sammeln, zudem präsidiere ich seit 2019 Die Mitte Kanton Zug. In meiner Freizeit spiele ich in der Harmoniemusik Oberägeri, fahre gerne Ski und gehe wandern.

Politisch setze ich mich dafür ein, dass Tagesschulen eine Selbstverständlichkeit werden. Sinnvolle und zukunftsorientierte Investitionen in flexible Tagesschul- und Betreuungsstrukturen sind nötig, um eine zeitgemässe Vereinbarkeit von Berufs- und Familienleben zu ermöglichen. So bleibt der Kanton Zug gerade auch für meine Generation ein attraktiver Wohn- und Arbeitsort.

Die Rahmenbedingungen für ein starkes Zuger Gewerbe müssen so geschaffen werden, dass Innovationen möglich sind. Durch die neuen Technologien ändern sich die Anforderungen an die Berufsbilder

ständig. Das ist eine grosse Herausforderung für die Wirtschaft und das Gewerbe. Die Förderung einer flexiblen Berufsbildung ist deshalb zentral, damit wir für neue Berufsfelder gerüstet sind.

Laura Dittli, Rechtsanwältin, Oberägeri, 1991

«Mit neuen, mutigen Ansätzen gestalte ich die Zukunft des Kantons Zug mit.»

Tabea Estermann (GLP, neu) Klimaneutrale Wirtschaft als Ziel

Dank meiner Arbeit als dipl. Wirtschaftsprüferin und Expertin für Finanzinstrumente habe ich ein fundiertes Verständnis für die Wirtschaft und die Auswirkung von Steuern und Regulierung. Als Förstertochter und gelernte Kauffrau habe ich neben meinem Studium in Genf je ein Jahr in China und

Tschechien studiert und gearbeitet. Mit offenen Augen und Ohren und vor allem einem offenen Herzen habe ich dabei in meinen 30 Lebensjahren viele wertvolle Erfahrungen gesammelt. Seit rund fünf Jahren ist die sehr schöne und lebenswerte Stadt Zug mein Wohn- und Arbeitsort. Führungs- und Sozialkompetenz beweise ich als Hauptverantwortliche für Abschlussprüfungen sowie als Präsidentin der Grünliberalen Kantonalpartei. Ich engagiere mich für eine klimaneutrale Wirtschaft, um für kommende Generationen eine lebenswerte Umwelt und nachhaltigenWohlstand zu schaffen. Erneuerbare Energien sind dafür die Hauptzutat. Der effiziente und schlanke Staat ist ein Dienstleister, der mit sinnvoller Standardisierung und wirtschaftlichen Anreizen das Zusammenspiel von Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt unterstützt. Ich bringe digitale Affinität und Offenheit für neue Technologien mit in den Regierungsrat.

«Eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft sorgt für nachhaltigen Wohlstand.»

Tabea Estermann, Dipl. Wirtschaftsprüferin, Zug, 1993

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