GetNews November 2014

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N o v e m b e r

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etNews WIRTSCHAFTSKAMMER


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Impressum

Herausgeber Zuger Wirtschaftskammer Gubelstrasse 11 Postfach 613 6301 Zug Tel. 041 726 99 61 Fax 041 726 99 60 office@zwk.ch www.zwk.ch Leitung Elisabeth Arm, Ressort Kommunikation Geschäftsstelle Tanja Süssmeier office@zwk.ch www.zwk.ch Gestaltung Logo 108 GmbH Werbung & Brandworking 6330 Cham www.logo108.ch © Zuger Wirtschaftskammer

Inhaltsverzeichnis

Vorwort des Präsidenten

Vorwort des Präsidenten

2–3

Die Marke – ein wirkungsvolles Wettbewerbsinstrument

4–5

«After Work Get Together»: beliebter Treffpunkt

6

der Zuger Wirtschaftskammer Kantonale Wahlen 2014: ein Votum für Stabilität

7

Ecopop-Initiative: eine gefährliche Mischung

8

Besteuerung nach dem Aufwand: ein klarer Standortvorteil Faszination Technik: mit attraktiven Aktionen erfolgreich

9–10 11–12

Jugendliche sensibilisiert Veranstaltungen 2015

13

Voranzeige: Veranstaltung zur Wirtschaftskriminalität und deren Folgen

13

Neue Berufslehren mit internationaler Ausrichtung

14

Wirtschaftsmediation – Konfliktbewältigung mit hohem Erfolgspotenzial

15–16

Rohstoffhandel in der Schweiz – neues Weiterbildungsangebot in Zug

16–17

swissVR – ein willkommenes Netzwerk für Verwaltungsräte

18

Die neuen Mitglieder der Zuger Wirtschaftskammer stellen sich vor

19

Liebe Mitglieder, liebe Leserinnen und Leser

Der «Super-Sonntag» ist vorbei. In Zug geht das Leben weiter wie zuvor. Die meisten amtierenden Vertreterinnen und Vertreter der Exekutiven – insbesondere alle Mitglieder der Regierung – wurden wiedergewählt, wozu ich herzlich gratuliere. Das Wahlergebnis stärkt die Mitte. Die Zuger Bürgerinnen und Bürger wollen offensichtlich keine Experimente, sondern setzen auf Kontinuität. Das ist ein gutes Zeichen für den Wirtschaftsstandort Zug und für die nächsten Abstimmungen.


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Am 30. November 2014 wird über zwei Initiativen abgestimmt, die für die

lenangebot auszuweiten. Zu begrüssen ist auch die Möglichkeit von Verbund-

Zukunft der Schweiz wegweisend sind: Die eine verlangt die Abschaffung der

lehren durch bildxzug und BERUF ZUG, die in einem gemeinsamen Gebäude

Besteuerung nach Aufwand. In der aktuellen Ausgabe von «GetNews» erklärt

ausgezeichnete Infrastrukturen vorweisen.

Frank Lampert, weshalb diese Praxis für eine kleine Anzahl natürlicher Personen beibehalten werden muss – obschon sie durchaus als ungerecht betrachtet wer-

Abgerundet wird das Ausbildungsthema mit zwei neuen Angeboten des Instituts

den kann: Der wirtschaftliche Schaden bei einer Abschaffung wäre zu gross.

für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern. Zusammen mit

Martin Pfister weist auf die fatalen Folgen einer allfälligen Annahme der Eco-

den Rohstoffhandelsvereinigungen Zug Commodity Association und Lugano

pop-Initiative hin. Die extreme Forderung der Initianten, die Einwanderung

Commodity Trading Association wird ein Ausbildungsgang zum Certificate of

auf 0,2 Prozent der Bevölkerung zu beschränken, würde unsere Zukunft als

Advanced Studies CAS Commodity Professional angeboten. Im Mai 2014 haben

global erfolgreichen Wirtschaftsstandort definitiv in Frage stellen. Die jüngs-

26 Teilnehmende mit diesem Ausbildungsgang begonnen, der alternierend in

ten Umfrageergebnisse zeigen, dass die Mehrheit der Schweizer Bürger hinter

Zug und in Lugano durchgeführt wird. Zusammen mit dem Verein swissVR bie-

einer gesunden Wirtschaft steht und zum Beispiel die Bedeutung der bilatera-

tet das IFZ ausserdem eine Weiterbildung für Verwaltungsräte, insbesondere

len Verträge mit Europa sehr hoch einschätzt. Dies lässt auf einen aus unserer

von KMU, an.

Sicht positiven Wahlausgang hoffen. Zusammen mit allen Vorstandskollegen empfehle ich Ihnen, bei beiden Initiativen NEIN zu stimmen.

Ich bin beeindruckt vom breiten Bildungsangebot im Kanton Zug und freue mich heute schon darauf, wenn die neue Fakultät für Informatik der Hochschule

Verschiedene Beiträge dieser «GetNews» sind der Bildung gewidmet – einem

Luzern in Zug aktiv wird.

Thema, das im Kanton Zug bei Wirtschaft und Politik einen hohen Stellenwert geniesst. Ein Artikel zum Projekt Faszination Technik der Zuger Wirtschafts-

Ihnen allen wünsche ich erfolgreiche Geschäfte – auch wenn es zurzeit kleine

kammer zeigt auf, wie mit zahlreichen interessanten Aktivitäten und Aktionen

Zeichen einer Konjunkturabschwächung gibt.

bei Kindern und Jugendlichen das Interesse für MINT-Berufe geweckt wird. Die erstmalige Teilnahme am Zuger Ferienpass mit 14 Veranstaltungen war ein

Dr. Johannes Milde

riesiger Erfolg. Interessant ist das neue Angebot einer englischen Berufslehre

Präsident

für Kaufleute und Informatiker/innen, das ab nächstem Jahr in Zug gestar-

Zuger Wirtschaftskammer

tet wird. Damit erhalten ausländische Firmen die Möglichkeit, ihr Lehrstel-


4

Die Marke – ein wirkungsvolles Wettbewerbsinstrument

Marken befinden sich heute in einem dynamischen

Firmen- und Produktnamen sowie Logos können als

Marke handeln, sie zum Beispiel verkaufen oder deren

und hart umkämpften Umfeld. Die Märkte sind über-

Marke für bestimmte Waren und Dienstleistungen

Gebrauch lizenzieren.

sättigt. Unternehmen müssen sich rasch ändernden

geschützt werden, indem sie ins Markenregister ein-

Trends und Modeströmungen, neuen gesellschaftli-

getragen werden. «Der Gebrauch der eingetragenen

Eine Markeneintragung sollte sorgfältig geplant sein. Es

chen und technologischen Entwicklungen, Verschie-

Marke steht einzig deren Inhaber zu», erklärte Glarner

gilt, vorgängig folgende Fragen zu beantworten:

bungen im Wettbewerbsumfeld sowie Einflüssen

und betonte: «Dieser kann Mitbewerbern verbieten,

• Was wollen Sie schützen? Ein Wort? Ein Bild? Eine

der Globalisierung stellen. Qualität, Einzigartigkeit

gleiche oder ähnliche Produkte mit einer verwechsel-

und Schnelligkeit sind wichtige Erfolgsfaktoren.

baren Marke zu kennzeichnen.» Zudem könne er die

Entscheidend ist jedoch, Produkte und Dienstleistungen wirkungsvoll zu vermarkten und Marken erfolgreich zu schützen.

Am 9. September führte die Zuger Wirtschaftskammer gemeinsam mit dem Swiss Marketing Club Zug eine Veranstaltung zum Thema «Die Marke macht’s: Erfolgreiche Marken- und -Schutzrechtsstrategie durch».

Rundum geschützt Was ist eine Marke? Welches ist ihr Zweck? Was gilt es zu definieren, damit eine Marke beim Eidgenössischen Institut für Geistiges Eigentum (IGE) ins Markenregister eingetragen werden kann? Wie sieht der Verfahrensablauf aus? Was ist nach der Eintragung zu beachten? Auf diese und weitere Fragen ging Dr. Andreas Glarner, Partner bei der Anwaltskanzlei MME Partners, in seinem Referat ein. Mitglieder beim Netzwerken

Verpackungsform? Eine Tonfolge?


5

• Für welche Produkte wollen Sie Ihre Marke schützen?

Motor des Geschäftserfolgs funktioniert» referierte

erfordert oft ein neues Markenverständnis in der Unter-

Eine Marke ist nur für diejenigen Waren oder Dienst-

Bastian Schneider, Strategy Director bei Hotz Brand

nehmensleitung. Markenarbeit ist harte Arbeit.»

leistungen geschützt, die Sie bei der Anmeldung bestim-

Consultants, Steinhausen. Er erklärte, wie eine Marke

men und für die Sie die Marke auch verwenden wollen.

entsteht und welche Kraft sie haben kann: «Eine Marke

Diese Aussagen und viele weitere wurden beim ab-

• Ist Ihre Marke anderen Zeichen nicht zu ähnlich?

gibt Orientierung und hilft, Entscheidungen zu treffen.»

schliessenden Apéro diskutiert, den die Mitglieder der

Ist Ihre Marke bereits registrierten Marken, Domain-

Ein Unternehmen müsse sich die Frage stellen, wie es

Zuger Wirtschaftskammer und des Swiss Marketing

oder Firmennamen verwechselbar ähnlich, könnte sie

zu schaffen sei, dass sich die Konsumenten für sein

Clubs Zug ausserdem nutzten, um sich kennenzulernen

mit diesen in Konflikt geraten. Da das IGE dies nicht

Produkt entscheiden und nicht für das der Konkurrenz.

und zu vernetzen.

prüft, sollten Sie selbst recherchieren und herausfinden, ob identische oder ähnliche Zeichen bereits

Grundlage eines jeden unternehmerischen Erfolgs sind

geschützt sind.

besondere Leistungen. Hat ein Unternehmen derartige

• In welchen Ländern möchten Sie die Marke eintragen?

Besonderheiten geschaffen und vermittelt es sie über

Ein Markenschutz muss für jedes Land einzeln einge-

einen längeren Zeitraum, kann sich laut Schneider

tragen werden.

Nach der Eintragung ist die Marke während zehn Jahren

eine Marke entwickeln. «Marken werden durch starke Produkte aufgebaut, die über eine spezifische Leistung

Swiss Marketing Club

verfügen.»

• Berufs- und Fachverband für Marketing und Verkauf in der Schweiz

geschützt. Anschliessend kann die Registrierung um jeweils weitere zehn Jahre verlängert werden. Der Refe-

Damit eine Marke die grösstmögliche Geschäftswirkung

• organisiert die Berufs- und höheren

rent betonte: «Sollte ein Inhaber seine Marke während

entfalten könne, müssten alle Leistungen und Aktivi-

Fachprüfungen in Marketing und Verkauf

fünf Jahren nicht nutzen, kann er die Markenrechte

täten an sämtlichen Kontaktpunkten als eine Einheit

• in 32 regionalen Clubs organisiert

verlieren.» Es sei seine Aufgabe, «den Markt und die

erlebbar sein. Das heisst, dass die Leistungen und

• ca. 4000 Mitglieder schweizweit, ca. 70 in Zug

Markenregister zu überwachen und sich gegen Marken zu

Aktivitäten des Unternehmens konsequent aufeinan-

wehren, die mit seiner Marke verwechselt werden könn-

der abgestimmt sein müssen. Markenarbeit bedeutet

ten».

Verdichtung. Markenarbeit ist Ausgangspunkt für

www.swissmarketing.ch

Wachstum. «Dies kann erreicht werden, indem alle Orientierungshilfe und Entscheidungsgrundlage

Geschäftsentscheide im Sinne der Marke ausgerichtet

Tanja Süssmeier

Zum Thema «Markenstrategie oder wie die Marke als

werden», hielt Schneider fest und betonte: «Dies

Geschäftsstellenleiterin Zuger Wirtschaftskammer


6

«After Work Get Together»: beliebter Treffpunkt der Zuger Wirtschaftskammer

Vier Jahre ist es her, seit die Zuger Wirtschaftskam-

und Vertreter von Politik und Verwaltung eingeladen.

mer ihre Mitglieder erstmals zum Networking-Anlass

Dies fördert den Dialog zwischen Wirtschaft, Politik und

Termine «After Work Get Together» 2015:

«After Work Get Together» lud. Dank dieser Plattform

Behörden und stärkt das gegenseitige Verständnis.

• Donnerstag, 30. April 2015

bietet sich die Gelegenheit, während eines Apéro riche

• Donnerstag, 25. Juni 2015

in ungezwungenem Ambiente das Beziehungsnetz zu

«After Work Get Together» hat sich zu einem äusserst

erweitern und bestehende Kontakte zu vertiefen.

beliebten Stelldichein der Zuger Wirtschaftskammer

«After Work Get Together» findet drei Mal pro Jahr –

entwickelt und nimmt einen festen Platz in der Veran-

im Frühling, im Frühsommer und im Herbst – statt. An

staltungsagenda ein. Reservieren Sie sich bereits heute

Tanja Süssmeier

die Herbstveranstaltung sind jeweils auch Vertreterinnen

die Termine für 2015.

Geschäftsstellenleiterin Zuger Wirtschaftskammer

Eindrücke aus dem «After Work Get Together» vom 18. September 2014

• Donnerstag, 24. September 2015


7

Kantonale Wahlen 2014: ein Votum für Stabilität

Die Zuger Wählerinnen und Wähler haben sich am soge-

nationalen Wahlen von 2015 zu Änderungen in der

schaftliche Konkurrenzfähigkeit entscheiden werden,

nannten «Super Sunday» vom 5. Oktober 2014, am

Zusammensetzung des Regierungsrats führen.

setzt die Zuger Wirtschaftskammer auf das Verantwortungsbewusstsein der neuen Mandatsträgerinnen und

Wahltag, an dem in Zug alle politischen Behörden gewählt werden, für Stabilität entschieden. Alle Mitglieder des

Kleine Verschiebungen trotz Pukelsheim

Mandatsträger. Darauf konnte sich die Zuger Wirtschaft

Regierungsrats wurden in ihrem Amt bestätigt. Im Kan-

Das Wahlsystem für den Kantonsrat, das nach seinem

in der Vergangenheit verlassen. Die Wirtschaftskammer

tonsparlament gab es nur kleinere Verschiebungen

Erfinder Professor Pukelsheim genannt wird, bevorzugt

wird sich weiterhin partnerschaftlich und mit guten

zugunsten der Grünliberalen und der Alternativen – die

tendenziell kleine Parteien. So rechnete man mit bis

Argumenten für einen starken Wirtschaftsstandort mit

Grünen. Das Stadtparlament setzt sich parteipolitisch

zu fünf Sitzen, welche die drei grossen bürgerlichen

liberalen Rahmenbedingungen einsetzen.

gleich zusammen wie vor vier Jahren. In den Exekutiven

Parteien systembedingt an die kleinen Parteien verlieren

der Gemeinden verzeichnen die Mitteparteien einige Sitz-

konnten. Dank Zuwachs an Wählerstimmen bei der SVP

gewinne. Die Zuger Wirtschaftskammer gratuliert allen

und der CVP gewannen die beiden linken Parteien in der

Sitzverteilung Kantonsrat Zug

gewählten Behördenmitgliedern zu ihrer Wahl.

Summe nur einen Sitz hinzu (Alternative – die Grünen

Anzahl Sitze Legislatur 2015 bis 2018 (Total 80 Sitze)

+2, SP -1). Am meisten Sitze legten die Grünliberalen

GLP 4 (+2)

Erstmals Majorz für die Exekutiven

zu, die ihre Kantonsratsvertretung von zwei auf vier

SP 7 (–1)

Die Änderungen im Wahlsystem – bei den Exekutiven

Sitze verdoppelten. Allerdings erreichten sie keine Frak-

ALG 10 (+2)

vom Proporz zum Majorz und bei den Parlamenten vom

tionsstärke (5 Sitze). Die Mehrheitsverhältnisse bleiben

Nationalratsproporz zum sogenannten Pukelsheim –

im Kantonsrat damit weitgehend unverändert, wobei sich

führten zu grösseren Unsicherheiten über den Wahl-

mit der Stärkung der Grünliberalen neue Varianten für

ausgang als in früheren Jahren. Beim Regierungsrat und

die Mehrheitsbildung eröffnen.

CVP 22 (–1)

den gemeindlichen Exekutiven bestätigte sich die Erfahrung aus anderen Kantonen, dass auch dieses System

Hoffnung auf stabile Rahmenbedingungen für die

grundsätzlich zu Stabilität bei bisherigen Mandatsträgern

Zuger Wirtschaft

führt. Schwieriger ist es für neue, weniger bekannte

Die Zuger Wirtschaftskammer wertet das Ergebnis der

Kandidierende, eine Wahl zu schaffen. Allerdings liegt das

Wahlen auch als Votum für gute Rahmenbedingungen

absolute Mehr im Kanton Zug sehr tief. Im Regierungsrat

für die Zuger Wirtschaft. Bei den grossen politischen

Martin Pfister

dürfte sich an der Verteilung der Direktionen nichts

Herausforderungen, die in den nächsten Jahren auf den

Vorstandsmitglied

ändern. Hier wartet man offenbar ab, ob allenfalls die

Kanton Zug zukommen und die auch über seine wirt-

Zuger Wirtschaftskammer

FDP 18 (–2)

SVP 19 (unverändert)


8

Ecopop-Initiative: eine gefährliche Mischung

Mit ihrem Ja zur Masseneinwanderungsinitiative hat

der medizinischen Versorgung direkt gefährdet. Zudem

Lösungen zu erarbeiten. Vermeintliche Lösungen, wie

sich die Schweizer Bevölkerung für eine Beschränkung

würde unserer Umwelt mit dieser Initiative nicht gehol-

sie Ecopop vorgaukelt, fallen bei genauer Betrachtung

der Zuwanderung ausgesprochen. Dafür soll ein wirt-

fen. Es spielt für das Klima keine Rolle, ob eine Person

jedoch in sich zusammen.

schaftsverträgliches Einwanderungssystem entwickelt

in der Schweiz oder in Deutschland lebt. Nur weil wir die

werden, das die bilateralen Verträge mit der EU nicht zu

Grenzen schliessen, nimmt die globale Umweltbelastung

Fall bringt. Ob dieses Vorhaben gelingt, ist noch unge-

nicht ab.

wiss. Immerhin haben die Initianten einen gewissen Handlungsspielraum offengelassen. Dies im Gegensatz

Unsinnige Forderungen

zur weit radikaleren Einwanderungsinitiative: Ecopop will

Die Initianten begnügen sich nicht mit der Forderung

die Nettozuwanderung auf 0,2 Prozent der ständigen

nach einer radikalen Zuwanderungsbeschränkung.

Die Ecopop-Initiative

Wohnbevölkerung beschränken. Das sind nach heutigem

Vielmehr fordern sie, dass die Schweiz jährlich rund

Der Vereinigung Umwelt und Bevölkerung will die

Stand 16’000 Personen pro Jahr. Die aktuelle Netto-

200 Millionen Franken in Verhütungsmassnahmen

Zuwanderung in die Schweiz auf jährlich maximal

Zuwanderung müsste damit um 80 Prozent reduziert

investieren muss, um das Bevölkerungswachstum in

0,2 Prozent beschränken. Ausserdem soll der Bund

werden. Die Ecopop-Initiative ist also ungleich radikaler

Entwicklungsländern zu bremsen. Dies, obwohl unbe-

mindestens 10 Prozent seiner in die internationa-

als die Masseneinwanderungsinitiative der SVP. Ein Ja

stritten ist, dass Investitionen in Bildung und wirt-

le Entwicklungszusammenarbeit fliessenden Mittel

würde die schwierigen Gespräche mit der EU zur Rettung

schaftliche Entwicklung die Geburtenraten viel nachhal-

in Massnahmen zur Förderung der freiwilligen

der bilateralen Abkommen direkt sabotieren.

tiger senken. Zudem wächst die globale Bevölkerung

Familienplanung investieren. Über die Volksinitiative

vor allem wegen der steigenden Lebenserwartung.

«Stopp der Überbevölkerung – zur Sicherung der

Gefährdete Lebensqualität

Die Geburtenrate nimmt derzeit weltweit stark ab,

natürlichen Lebensgrundlagen» wird am 30. Novem-

Von der Zuwanderungsbeschränkung wären auch Asyl-

und ab Mitte dieses Jahrhunderts werden rückläufige

ber 2014 abgestimmt. Der Vorstand der Zuger

suchende, zurückkehrende Auslandschweizer und Ange-

Bevölkerungszahlen erwartet. Abgesehen davon ist es

Wirtschaftskammer lehnt die Ecopop-Initiative –

heiratete betroffen. Damit blieben kaum noch Kontin-

anmassend, von anderen Menschen Einschränkungen zu

wie auch Bundesrat und Parlament – klar ab.

gente für dringend benötigte Fachkräfte. Es ist unmög-

verlangen, nur um den eigenen Wohlstand sicherzustel-

lich, die Schweizer Wirtschaftsleistung und unseren

len. Martin Pfister

Lebensstandard ohne die Zuwanderung von qualifizierten Arbeitskräften aufrechtzuerhalten. Es wären insbeson-

Es ist wichtig, die langfristigen Folgen des Wirtschafts-

Vorstandsmitglied

dere auch die heutige Qualität der Pflegeleistungen und

und Bevölkerungswachstums zu diskutieren und

Zuger Wirtschaftskammer


9

Besteuerung nach dem Aufwand: ein klarer Standortvorteil

In der Schweiz werden knapp 6000 Steuerpflichtige

Auch wenn die Besteuerung nach Aufwand als Un-

nach ihrem Lebensaufwand und nicht aufgrund des

gleichbehandlung gewertet werden kann, sprechen

Beibehaltung der Pauschalbesteuerung

weltweiten Einkommens und Vermögens besteuert.

verschiedene wirtschaftliche Gründe eindeutig für deren

Am 30. November 2014 stimmen die Schweizer

In einzelnen Kantonen wie Zürich, Basel-Stadt oder

Beibehaltung. Bei einer Abschaffung müsste davon aus-

Stimmberechtigten über die Initiative «Schluss mit

Basel-Land wurde die Aufwandbesteuerung (auch

gegangen werden, dass viele wohlhabende und stand-

den Steuerprivilegien für Millionäre (Abschaffung

Pauschalbesteuerung) in den letzten Jahren durch

ortflexible Privatpersonen und Familien die Schweiz

der Pauschalbesteuerung)» ab. Diese sieht vor, für

den Souverän abgeschafft. In den meisten Kantonen

verlassen und sich – aufgrund ähnlich vorteilhafter oder

wohlhabende ausländische Personen und Familien

hingegen wurde die Abschaffung an der Urne ver-

noch lukrativerer Besteuerungsmodelle – in Ländern wie

die Besteuerung nach ihrem Lebensaufwand zu

worfen, oder die Stimmbürger äusserten sich nicht

Österreich, Grossbritannien oder Monaco niederlassen

verbieten. Künftig müssten alle in der Schweiz

dazu. Um die Akzeptanz der Besteuerung nach dem

würden.

lebenden natürlichen Personen nach ihrem Ein-

Aufwand zu erhöhen, hat man auf Bundesebene die

kommen und Vermögen besteuert werden. Der

Voraussetzungen für die Aufwandbesteuerung ver-

Weniger Einnahmen, gefährdete Arbeitsplätze

Vorstand der Zuger Wirtschaftskammer empfiehlt

schärft. Diese neuen steuerrechtlichen Regelungen

Mit einem Wegzug respektive der Nicht-Neuansiedlung

eine Ablehnung der Initiative.

sehen insbesondere eine Mindestbemessungsgrundlage

von nach Aufwand besteuerten Personen würde einer-

von 400’000 Franken für Einkommenssteuerzwecke

seits das durch sie generierte Steueraufkommen

auf Ebene der direkten Bundessteuer vor. Gleichzeitig

zurückgehen, andererseits ist es unwahrscheinlich,

haben nahezu alle Kantone, auch der Kanton Zug, ihre

dass die Mehreinnahmen bei den verbleibenden, vor-

rechnet ist dabei, dass zahlreiche Pauschalbesteuerte

rechtlichen Grundlagen oder ihre Praxis – respektive

mals Pauschalbesteuerten, diesen Steuerrückgang

ihre weltweiten Investitionen und ihr Vermögen von

beides – verschärft. Sowohl bei den bereits Niederge-

wettmachen würden. Im Jahr 2012 belief sich das

der Schweiz aus koordinieren und überwachen, was

lassenen (nach Aufwand besteuerten) als auch bei den

Gesamtsteueraufkommen (Bundes-/Kantons- und

in der Finanz- und Beratungsbranche zu erheblicher

Neuzuzügern erhöhte sich die Bemessungsgrundlage

Gemeindesteuern) der nach Aufwand besteuerten Per-

Wertschöpfung führt. Schliesslich gilt es zu beachten,

dadurch teilweise drastisch. In der Praxis liegt heute

sonen in der Schweiz auf rund 700 Millionen Franken,

dass Regionen mit vergleichsweise hohen Einkom-

das Mindeststeueraufkommen von Aufwandbesteuerten

wobei der Anteil regional stark variiert. Gemäss ver-

mens- und Vermögenssteuern durch die Besteuerung

bei deutlich über 100’000 Franken pro Jahr, wobei

schiedenen Studien und Erhebungen schaffen nach

nach Aufwand die Möglichkeit haben, wohlhabende

gewisse Steuerpflichtige auch massgeblich höhere

Aufwand besteuerte Personen 20’000 bis 30’000 Ar-

Privatpersonen und Familien mit einer ähnlichen Steu-

Steuern – teilweise mehrere Millionen Franken – ent-

beitsplätze in der Schweiz, sei es durch Investitionen in

erlast wie in steuergünstigen Kantonen anzusiedeln.

richten.

Immobilien oder durch Konsumausgaben. Nicht einge-

Würde diese Möglichkeit entfallen, wären insbeson-


10

dere ländliche Regionen oder WestDie Pauschalbesteuerung in der Schweiz

schweizer Kantone im Vergleich zur

Gesamtschweiz: 5634 Personen / CHF 695 Mio. Steuerertrag (durch Gemeinde-, Kantons- und Bundessteuern)

ligt.

Die Pauschalbesteuerung in der Schweiz BS: 16/2.15 Gesamtschweiz: 5634 Personen / CHF 695 Mio. Steuerertrag (durch Gemeinde-, Kantons- und Bundessteuern)

JU: 22/1.30

KANTON: Anzahl Pauschalbesteuerte am 31.12.12/Total Steuerertrag

BL: 10 / 0.94

BE: 211/27.20

Zusammenfassend ist festzuhalten,

TG: 104 / 8.70 AG: 16/1.47

LU: 130 /18.20

NE: 39/3.91

VD: 1396/207.80

SH: -/-

OW: 38 /5.40

dass eine Abschaffung der Pauschal-

ZH: -/-

AR: 19/1.28

SO: -/- (1)

in Mio. (durch Gemeinde-, Kantonsund Bundessteuern)

heutigen Situation stark benachtei-

ausfällen und zur Gefährdung bezie-

SG: 73 / 9.46

ZG: 110/18.60

besteuerung zu erheblichen Steuer-

AI: 21/1.58

hungsweise dem Wegfall zahlreicher Arbeitsplätze führen dürfte. Die

SZ: 92 /15.03

GL: -/- (1)

NW: 84/ 8.20

Schweiz würde auf einen ihrer Vorteile im internationalen Steuer-

UR: 9/0.82

wettbewerb verzichten. Deshalb ist

FR: 80/3.60

GR: 268 /49.10

die Aufwandbesteuerung ganz klar als Standortvorteil zu werten und eine Abschaffung klar abzulehnen.

TI: 877/ 72.00 Dr. Frank Lampert Vorstandsmitglied

VS: 1300/ 82.50 GE: 710/155.70

Anzahl pauschalbesteuerte Personen:

Zuger Wirtschaftskammer

über 300

bis 100

101 bis 300

Pauschalbesteuerung abgeschafft

Quelle: KPMG AG, Daten der Konferenz der Kantonalen Finanzdirektorinnen und -direktoren 2013

(1)

Kantone mit weniger oder gleich fünf Aufwandbesteuerten


11

Faszination Technik: mit attraktiven Aktionen erfolgreich Jugendliche sensibilisiert Berufswahlschau in verschiedenen Gemeinden, Teil-

Faszination-Technik-Equipe an die lokalen Berufs-

Zuger Unternehmen produziert wurden und auf der

nahme am Zuger Ferienpass, ein Marktstand an der

wahlschauen in Oberägeri, Neuheim, Cham und Baar.

Webseite von Faszination Technik aufgeschaltet wor-

«Let’s Talk»-Veranstaltung und andere Aktivitäten

Ziel dieser Veranstaltungen ist es, den Jugendlichen

den sind.

mehr: Auch im laufenden Kalenderjahr engagiert sich

der Oberstufe die Möglichkeit zu bieten, Berufe ken-

die Projektleitung von Faszination Technik erfolgreich

nenzulernen sowie in direkten Kontakt mit Lernenden

Premiere beim Zuger Ferienpass 2014

für die Sensibilisierung der Jugendlichen in den tech-

und Berufsbildnern zu treten. Die Lehrpersonen

Im laufenden Jahr war Faszination Technik erstmals

nisch-naturwissenschaftlichen Bereichen (MINT).

werden jeweils über die Anliegen des Projekts und

beim Zuger Ferienpass präsent und bot ein breites

die bestehenden Angebote informiert. Besondere

Angebot mit Firmenbesichtigungen und Workshops.

Berufswahlschau in Zuger Gemeinden

Beachtung fanden einmal mehr die Porträts der tech-

Im Vorfeld waren die Mitglieder der Zuger Wirtschafts-

Mit viel Informationsmaterial im Gepäck reiste die

nischen Berufe, die durch Mediamatiklernende in den

kammer eingeladen worden, ein firmeninternes Angebot bereitzustellen und dieses unter dem Label des Projekts Faszination Technik zu präsentieren. Schliesslich wurden 14 spannende Projekte angeboten – ein erster toller Erfolg angesichts der Tatsache, dass durch diese Aktion eine grosse Anzahl Kinder und Jugendliche mit dem Thema in Berührung kamen. Einmal mehr wurde intensiv mit dem Tüftellabor Einstein zusammengearbeitet. Die Angebote reichten vom Programmieren eines Roboters über die Konstruktion einer Designerlampe bis hin zum Erstellen eines Flugzeugmodells mithilfe der Lasertechnik.

Fasziniertes Publikum bei «Let’s Talk» Einer der farbenfrohen Marktstände an der «Let’s Talk»-Veranstaltung Anfang September war jener von Faszination Technik. Grün-blau-weisse Ballone «Let's Talk»: Johannes Milde, Präsident der Zuger Wirtschaftskammer, am Stand von Faszination Technik

Faszinierendes Konstruieren mit kiditec


12

lockten zum Werbe-Smart mitten auf dem Lands-

äquivalente Ziele erkannt und die Möglichkeit zukünf-

direktion des Kantons Zug und durch das Projekt

gemeindeplatz. Bei näherem Hinsehen handelte

tiger gemeinsamer Projekte diskutiert.

Faszination Technik. Dank dieser Aktion können die Kinder mit gezielten Workshops und faszinierenden

es sich um luftbetriebene Autos und bunte Konstruktionsspielzeuge von kiditec. Klein und Gross

Aktion Technorama Winterthur

Experimenten technische und naturwissenschaft-

liessen sich zum Spielen verführen. Insbesondere

In Zusammenarbeit mit dem Technorama Winterthur

liche Zusammenhänge erleben – und sich für die

die Väter hielten sich nicht zurück und bauten,

ermöglicht Faszination Technik im November 2014

Wissenschaft begeistern lassen.

steckten und schraubten mit ihren Kindern nach

allen Zuger Primarschülerinnen und -schülern eine

Plan oder frisch drauflos. Die Ballonautos wurden

kostenlose Exkursion in die Labors des Technoramas.

Beat Gauderon und Sandra Hochspach

zuerst nach Funktionalität untersucht, und dann

Finanziert werden die Besuche durch die Bildungs-

Projektleitung Faszination Technik

Faszination Robotik mit Mindstorm

Technik – Materie zum Anfassen

galt es, das Rennen zu gewinnen. Grosses Interesse weckte die Maschine, die M&M’s – die zuckerumhüllten bunten Schokolinsen – nach Farben sortierte. Als die von einem Studenten der technischen Fachhochschule im Rahmen seiner Diplomarbeit entworfene Konstruktion blockierte, waren bald zahlreiche engagierte Tüftler zur Stelle. Auch bekannte Persönlichkeiten wie Johannes Milde, Präsident der Zuger Wirtschaftskammer, und Beat Schuler, Leiter des Amts für Berufsbildung, versuchten eifrig, den technischen Defekt zu beheben.

Wie es sich die Organisation Faszination Technik vorgestellt hatte, konnte Jung und Alt experimentieren und sich von Technik begeistern lassen. Auch andere Aussteller wollten mehr über das Projekt erfahren, wodurch es zu spannenden Gesprächen kam. Mit anerkannten Zuger Schulen wurden Synergien und


13

Veranstaltungen 2015

Voranzeige: Veranstaltung zur Wirtschaftskriminalität und deren Folgen Für Wirtschaftsteilnehmende und Behörden stellen die verschiedenen Verhaltens-

Die nächsten Veranstaltungen der Zuger Wirtschaftskammer:

weisen und Entwicklungen im Bereich der Wirtschaftskriminalität besondere Herausforderungen dar. Es lohnt sich, diesen Aspekt gebührend im Auge zu behalten. Die

12.01.2015 Neujahrsapéro

Veranstaltung, welche die Zuger Wirtschaftskammer und der Advokatenverein des

22.01.2015

Seminar zum Thema Wirtschaftskriminalität

Kantons Zug in Zusammenarbeit mit der Zuger Polizei durchführen, will informieren,

24.03.2015

Generalversammlung 2015 /

sensibilisieren und einen Beitrag zur Prävention leisten.

Tag der Zuger Wirtschaft 2015

30.04.2015

«After Work Get Together» (Netzwerkveranstaltung)

Es ist gelungen, ein vielseitiges und spannendes Programm mit ausgewiesenen

25.06.2015

«After Work Get Together» (Netzwerkveranstaltung)

Fachreferenten zusammenzustellen, die zum Teil aus unserer Region stammen. Die

24.09.2015

«After Work Get Together» (Netzwerkveranstaltung)

Teilnehmenden erhalten zunächst eine fachkundige Einführung und einen Überblick über das vielfältige Thema. Danach wird der Fokus auf den Kanton Zug gelegt: aus

Reservieren Sie sich bereits heute diese Termine.

Sicht der Strafverfolgung beziehungsweise Ermittlung sowie der Praxis respektive Beratung.

Das aktuelle Programm finden Sie unter www.zwk.ch, Rubrik Veranstaltungen.

Kurzübersicht Veranstaltung

Datum:

Donnerstag, 22. Januar 2015

Ort:

GIBZ Gewerblich-industrielles Bildungszentrum Zug

Zeit:

17.30–19.00 Uhr, mit anschliessendem Apéro

Referenten: • Prof. Dr. Peter V. Kunz, ordentlicher Professor für Wirtschaftsrecht sowie für Rechtsvergleichung an der Universität Bern

• Dr. Thomas Armbruster, Leiter Kriminalpolizei Zuger Polizei

• Susanne Grau, Leiterin Wirtschaftsdelikte Zuger Polizei

• Peter Cosandey, Inhaber Peter Cosandey Management Consulting, Baar


14

Neue Berufslehren mit internationaler Ausrichtung

Im Sommer 2015 werden im Kanton Zug zwei mehr-

mehrheitlich in englischer Sprache kommuniziert bezie-

Lehre im Verbund – ein interessantes Angebot

heitlich in englischer Sprache geführte Berufslehren

hungsweise unterrichtet. Dank dieses Angebots steht

Die neue Ausbildung ist auch im Verbund möglich.

gestartet. Es sind dies

nun auch international ausgerichteten Lernenden und

Lehrbetriebsverbünde wie bildxzug und BERUF ZUG

• Kauffrau/Kaufmann EFZ; Federal VET Diploma in

Unternehmen der duale Bildungsweg offen.

stellen Lernende direkt an und tragen die Haupt-

Commerce; Profil E/M;

verantwortung als Lehrbetrieb. Sie übernehmen die Gute Basis für eine internationale Karriere

Administration und einen grossen Teil der Betreu-

Das neue Angebot richtet sich sowohl an Jugendliche

ungs-, Coaching- und Controllingaufgaben. Firmen,

mit deutscher Muttersprache und Freude an der engli-

die sich für die Lehre im Verbund interessieren, kön-

schen Sprache als auch an fremdsprachige Jugendliche

nen als Partner ihre Ausbildungsplätze zur Verfügung

Applikationsentwickler oder Systemtechniker;

mit ausreichenden Deutschkenntnissen. Um den Anfor-

stellen. Im Verlauf der Ausbildung werden die

Dauer 4 Jahre.

derungen der Ausbildung gerecht zu werden, wird von

Lernenden in Sequenzen von 6 bis 18 Monaten in

Im Unterschied zum klassischen bilingualen Unter-

den Lernenden eine hohe Lernbereitschaft, verbunden

internationalen Unternehmen platziert, wodurch sie

richt wird an allen drei Lernorten – im Lehrbetrieb, an

mit Motivation und Interesse an anderen Kulturen,

während ihrer Lehre mehrere Betriebe kennenler-

der Berufsfachschule und in überbetrieblichen Kursen –

erwartet. Nach einem erfolgreichen Lehrabschluss

nen. Dies ist ein äusserst dienstleistungsorientiertes

sind die Absolventinnen und Absolventen gefragte

Angebot für bildungsfreundliche Unternehmen.

Branche D&A (Dienstleistung und Administration); Dauer 3 Jahre. • Informatikerinnen/Informatiker EFZ; Federal VET Diploma in Information Technology;

Fachkräfte mit ausgezeichneten Chancen für eine internationale Karriere.

Interessierte Berufsbildner und Personalverantwortliche melden sich bei:

Als mögliche Lehrbetriebe kommen internationale

bildxzug, Barbara Baumgartner, 041 544 77 05,

Unternehmen und Schweizer Firmen mit internationa-

www.bildxzug.ch (internationale kaufmännische

ler Tätigkeit in Frage, in welchen die Konzernsprache

Lehre);

mehrheitlich Englisch ist. Unternehmen, die solche

BERUF ZUG, Martin Häusler, 041 729 27 46,

neuen Lehrstellen anbieten, werden auf eine kom-

www.berufzug.ch/verbund (internationale

petente Anlaufstelle zählen können. Diese wird aus

Informatiklehre) oder direkt beim Projektleiter,

bestehenden Fachstellen gebildet, die zusätzliche

Bruno Geiger, Amt für Berufsbildung, 041 728 51 68,

Dienstleistungen betreffend die spezifischen, fremd-

www.zg.ch/berufsbildung.

sprachigen Angebote anbieten.


15

Wirtschaftsmediation – Konfliktbewältigung mit hohem Erfolgspotenzial

Die Wirtschaftsmediation wird in der Schweiz noch

re, B, nicht zahlen will. Während der Mediation stellt

relativ wenig genutzt – zu Unrecht. Diejenigen, wel-

sich heraus, dass A die aktive Geschäftstätigkeit

Vorteile der Wirtschaftsmediation

che eine Mediation erfolgreich durchgeführt haben,

vor Erreichen des Pensionsalters aufgeben und das

• Zukunfts- und lösungsorientiert

konnten feststellen, dass bessere Lösungen miteinan-

Geschäft B überlassen möchte. Den hohen Geldbetrag

• Kostengünstig und effizient

der erarbeitet werden konnten. Hierzu zwei Beispiele:

benötigt er, um die Zeit bis zur Pensionierung zu

• Massgeschneiderte Lösung

überbrücken. Die beiden erarbeiten in drei Media-

• Vertrauliche Abwicklung

Streit ums Geld

tionsgesprächen folgende Lösung: A überlässt B das

• Gesicht und Ruf erhaltend

Die Firma X hat für den Kunden Y Dienstleistungen

Geschäft. Bis zu seiner Pensionierung bleibt er als

• Selbstbestimmung der Beteiligten

erbracht, die dieser nicht bezahlen will. X befindet

Berater angestellt. Seine Geschäftsanteile verkauft er

• Einbezug sämtlicher relevanter Beteiligter

sich in Liquiditätsschwierigkeiten und benötigt drin-

in Tranchen. Damit kann er die Zeit bis zur Pensio-

und Aspekte

gend mindestens 80 Prozent der eingeforderten

nierung auch ohne Vollzeitpensum lohnmässig über-

• Erhalten oder bereinigtes Beenden der

Summe. Der ordentliche Prozessweg ist zu zeit- und

brücken. Die Veräusserung der Geschäftsanteile

(Geschäfts-) Beziehung

kostenintensiv. Dank der Unterstützung des Mediators

erfolgt steueroptimiert. B kann seinen Geschäftspart-

• Hohe Erfolgschance

wird der Konflikt in zwei Sitzungen innerhalb von

ner über einen längeren Zeitraum verteilt auszahlen,

drei Wochen beigelegt: Y überweist 85 Prozent der

ausserdem profitiert er weiterhin von As Know-how.

ursprünglich geschuldeten Summe innert 10 Tagen. Beide Seiten sind zufrieden: X bekommt das drin-

Einsparungspotenzial von über 20 Prozent

gend benötigte Geld, und der Liquiditätsengpass

Jeder auch noch so kleine Konflikt hat Kosten zur

Was ist Mediation?

musste gegenüber Y nicht offengelegt werden, Y

Folge, die jedoch schwer erfassbar sind. In einer

Mediation ist ein freiwilliges und aussergericht-

wird eine kostspielige und langwierige Beweisführung

Organisation können die direkten Kosten am ehes-

liches Verfahren, in dem die Konfliktbeteiligten

erspart. Dank der einvernehmlichen Lösung bleibt

ten auf Personalebene eruiert werden. Der negative

versuchen, einen bestehenden Konflikt mithilfe

das gegenseitige Vertrauen für eine weiterbestehende

Einfluss auf die Kunden- und Lieferantenbeziehungen

einer unabhängigen Vermittlungsperson (Mediator/

Geschäftsbeziehung erhalten.

lässt sich schwer beziffern. Gemäss einer KPMG-

in) zu lösen. Mediation als wirkungsvolles Konflikt-

Studie aus dem Jahr 2009 betragen die jährlichen

lösungsverfahren greift das Entwicklungspotenzial

Konflikt bei Nachfolgeregelung

KMU-Konfliktkosten schätzungsweise zwischen

auf, das ein Konflikt als Zeichen für Wandel signa-

Zwei Geschäftspartner wollen sich trennen. Der ältere

100’000 und 500’000 Franken. Das Einsparungspo-

lisiert.

Partner A fordert eine grosse Summe, die der jünge-

tenzial der Mediation liegt bei weit über 20 Prozent.


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Rohstoffhandel in der Schweiz – neues Weiterbildungsangebot in Zug Anwendungsgebiete

Wir alle konsumieren täglich Rohstoffe. Deshalb werden diese gefördert

Die Wirtschaftsmediation eignet sich sowohl bei Unstimmigkeiten

und produziert, transportiert und gehandelt. Man kann auch in sie investie-

mit Geschäftspartnern wie auch bei innerbetrieblichen Konflikten, bei

ren. Schon seit der Antike ist der Umgang mit Rohstoffen eine Quelle der

Verhandlungen beispielsweise für einen Gesamtarbeitsvertrag oder bei

Innovation, aber auch Gegenstand gesellschaftlicher Diskussionen. Rohstoff-

Bauvorhaben.

handel ist heute ein Geschäft mit Informationen. Ein eigener Hafen ist dafür nicht erforderlich. Aus diesem Grund konnte sich auch die Schweiz als wichti-

Dr. iur. Mathias Völker LL.M., Mediator FHA/SAV,

ger Handelsplatz für Rohstoffe etablieren. Anfang des 19. Jahrhunderts entwi-

Vorstand Verein Mediation Zug

ckelte das Land eine liberale Wirtschaftsordnung, es wuchsen Handelshäuser in Basel, Winterthur, Lausanne und Genf. Nach dem zweiten Weltkrieg war die

Franziska Kunz, lic. iur., Mediatorin IRP-HSG,

Schweiz lange Zeit eines der wenigen Länder ohne Kapitalverkehrskontrollen.

Organisationsberaterin, SF Coach (ICF),

In Genf perfektionierten in den 1970er-Jahren französische Banken die

Vorstand Verein Mediation Zug

Handelsfinanzierung. Seit dem Yom-Kippur-Krieg wird im grossen Stil Öl gehandelt, und Marc Rich, «the king of oil», handelte von Zug aus. Die Auflösung der Sowjetunion in den 1990er-Jahren brachte den Zuzug weiterer Firmen.

Gut funktionierende Handelsplätze müssen gepflegt werden. Deshalb wurde im Jahr 2012 die Zug Commodity Association (ZCA) als Interessensverband ansässiger Rohstofffirmen gegründet. Wie die meisten Verbände – und als Mitglied der Zuger Wirtschaftskammer – vermittelt die ZCA zwischen MitglieVerein Mediation Zug

dern, Behörden und weiteren Anspruchsgruppen und bietet Anlässe für Mit-

2010 gegründet, ist der Verein Mediation Zug ein Netzwerk von

glieder und deren Mitarbeitende. Die ZCA konzentriert sich primär auf Aktivi-

ausgebildeten Mediatorinnen und Mediatoren. Ziel und Zweck ist

täten in Zug und stimmt solche auf eidgenössischer Ebene mit den Schwes-

die Förderung von Mediation in allen gesellschaftlichen Bereichen

terorganisationen GTSA (in Genf) und LCTA (in Lugano) ab.

im Kanton Zug. Informationen sowie Kontaktdaten und Selbsttests unter www.mediation-zug.ch.

Spezifisch Spezialisten ausbilden Ein Weiterbildungsprogramm ist die Antwort auf den oft geäusserten Wunsch


17

nach einer entsprechenden Rohstoff-Ausbildung

Das erste CAS-Programm startete im Mai 2014

Bereichen wie Finanzierung, Risiko und Transporte. Die

vor Ort: Das Certificate of Advanced Studies CAS

erfolgreich mit 26 Teilnehmenden. Die Studierenden

Referierenden werden sehr sorgfältig ausgewählt und

Commodity Professional wurde vom Institut für

sind erfahrene Berufsleute unterschiedlichen Alters,

laufend evaluiert.

Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern

die ihre spezifischen Kenntnisse erweitern wollen

entwickelt und wird mit Unterstützung von der ZCA

oder sich auf einen Karriereschritt oder einen

Interessiert? Start des nächsten CAS Commodity Pro-

und der LCTA angeboten. Der Unterricht findet alter-

Berufswechsel vorbereiten. Die Aufnahme in das

fessional ist im Frühling 2015. Am 5. November 2014,

nierend in Zug und in Lugano statt und vermittelt

Weiterbildungsprogramm erfordert akademische

am 10. Dezember 2014 und am 27. Januar 2015 finden

den Studierenden ein umfassendes Verständnis der

Vorbildung und Berufserfahrung. Die Referierenden

in Zug Informationsabende statt. Weitere Informationen

Rohstoffbranche und ihrer Funktionen.

sind Dozierende und Forschende aus dem akademi-

erhalten Sie unter: www.hslu.ch/commodity.

schen Umfeld sowie ausgewiesene Praxisleute aus

Studierende aus zahlreichen Ländern

Kursorte: IFZ Grafenau Zug; Handelskammer Tessin, Lugano

Die Klasse 1/2014 beim Kursstart


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swissVR – ein willkommenes Netzwerk für Verwaltungsräte

Seit 2011 besteht in Zug unter der Bezeichnung

und der Möglichkeit, sich in einem überschaubaren

swissVR eine Vereinigung für Mitglieder von Ver-

Rahmen gegenseitig auszutauschen.

waltungsräten in der Schweiz. Ein Beweggrund für

• An mehreren swissVR-Podien diskutieren ausge-

die Gründung von swissVR waren die steigenden

wählte Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und

Anforderungen an die Corporate Governance und an

Gesellschaft zu Themen wie «Leistungsgrenzen von

die Mitglieder von Verwaltungsräten, wie sie sich im

Führungskräften» oder «Umsetzung der Minder-

heutigen rechtlichen und wirtschaftlichen Umfeld erge-

Initiative». Diese Veranstaltungen eröffnen den

ben. swissVR setzt sich für die Professionalisierung der

Mitgliedern Zugang zu unterschiedlichen Meinungen

Verwaltungsratstätigkeit in der Schweiz ein und bildet

und Hintergrundinformationen.

eine Plattform für den Erfahrungsaustausch und die

• Anlässlich von swissVR Insights können Mitglieder

Weiterbildung von Verwaltungsräten. Der kontinuier-

einen Blick hinter die Kulissen gelebter VR-Praxis wer-

zusammen, so etwa mit der Universität St. Gallen und

liche Anstieg der Mitgliederzahl auf aktuell ungefähr

fen. So wurden zum Beispiel der Flughafen Zürich, der

mit dem Zentrum für Unternehmensführung (ZfU).

450 Personen und die rege Teilnahme an den swissVR-

FC Basel, die Axpo, die AMAG, die Straumann-Gruppe

Das Spektrum der Weiterbildungsangebote reicht

Veranstaltungen zeigen, dass dafür tatsächlich ein

und weitere Unternehmen besucht. Nach einer Führung

von Einführungsseminaren für KMU-Verwaltungsräte

Bedürfnis besteht.

hat der jeweilige Verwaltungsratspräsident über «sein»

über Seminare für bestimmte Branchen (zum Beispiel

Unternehmen und die Herausforderungen auf VR-Ebene

Banken oder Bergbahnen) bis hin zu Medientrainings für

informiert und mit den Teilnehmenden diskutiert.

Verwaltungsräte oder Kurse zu Spezialthemen.

Informationen liefern – Austausch ermöglichen swissVR will seinen Mitgliedern ermöglichen, sich über aktuelle Themen zu informieren und sich mit Best-

Wissen festigen und erweitern

Practice-Lösungen auseinanderzusetzen. Diesem Zweck

Ein fundiertes Fachwissen ist zentral für eine erfolgrei-

Verein swissVR

dienen nicht nur der jährliche Event mit hochkarätigen

che Verwaltungsratstätigkeit. Deshalb bietet swissVR

Grafenauweg 10

Referenten und jeweils 150 bis 200 Teilnehmenden,

zusammen mit dem Institut für Finanzdienstleistungen

Postfach 4332

sondern auch mehrere Veranstaltungen pro Jahr, die in

Zug IFZ der Hochschule Luzern Seminare und andere

6304 Zug

verschiedenen Formaten stattfinden:

Weiterbildungen für Mitglieder von Verwaltungsräten an.

Tel. +41 41 757 67 11

• Im «Au Premier» in Zürich wird mehrmals jährlich

Nebst der Kooperation mit der Hochschule Luzern arbei-

info(at)swissvr.ch

ein swissVR Business Lunch angeboten; mit einem

tet swissVR auch mit weiteren renommierten Anbietern

www.swissVR.ch

Referat zu einer verwaltungsratsrelevanten Thematik

von Aus- und Weiterbildungen für Verwaltungsräte


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Die neuen Mitglieder der Zuger Wirtschaftskammer stellen sich vor

allnew AG

HUMANPARTNER

allnew sucht aktiv innovative und zukunftsträchtige Produkte

Ihr Partner im Recruitment Outsourcing. Wir übernehmen in

und Ideen sowie dazu passende Distributoren. Sie fördert

Ihrem Auftrag den kompletten Rekrutierungsprozess oder

und finanziert Erfindungen mit hohem Potenzial, am liebsten

arbeiten an bestimmten Schritten der Rekrutierungskette

Projekte, die ein Problem von einer neuen Seite angehen und

mit. HUMANPARTNER besetzt offene Stellen rascher und zu

einen echten Nutzen bieten. www.allnew.com

Konditionen, die Sie verblüffen werden. www.humanpartner.ch

Amer Sports

iTrust AG

Amer Sports ist ein Sportartikelhersteller und Vertrieb mit

iTrust ist darauf spezialisiert, die Kernprozesse im Manage-

international anerkannten Marken wie Salomon, Wilson,

ment und in Teams mittels Technologie zu beschleunigen.

Atomic, Arc’teryx, Mavic, Suunto und Precor. Die technisch

Weitere Standbeine sind Kundenaktivierungs-Lösungen und

hochentwickelte Sportausrüstung verbessert die Leistung und

Ablaufoptimierungen im Aussendienst. Das Unternehmen

steigert die Freude am Sport und an Outdoor-Aktivitäten.

wurde 2003 gegründet und beschäftigt 20 Mitarbeitende.

www.amersports.com

www.itrust.ch

Home21® GmbH schafft Mehrwert für Ihre Immobilie mit folgenden Dienstleistungen: Bau- und Immobilienberatung; Home Staging, das Marketingtool für sensationelle Vermarktungszeiten; Feng Shui ist Veränderung, welche die notwendige Entwicklungsfähigkeit in Ihrer Arbeits- und Wohnsituation fördert. www.home21.ch


WIRTSCHAFTSKAMMER

schwarz 52%

Zuger Wirtschaftskammer Gubelstrasse 11 Postfach 613 6301 Zug Telefon 041 726 99 61 Fax 041 726 99 60 www.zwk.ch, office@zwk.ch


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