20 min Prince Haakon

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Schweiz

FREITAG, 2. SEPTEMBER 2011 / WWW.20MINUTEN.CH

Tierquälerei: Proteststurm nach Fang von Rekord-Wels BREGENZ (A). Der Rekordfang im Bodensee schlägt hohe Wellen: Tierschützer beurteilen den einstündigen Todeskampf des 2,40 Meter langen Welses als Tierquälerei. Sportfischer Mathias Gregorig aus Vorarlberg ist mittlerweile das Lachen vergangen. Der 33-Jährige hatte im August den 2,40 m langen und 83 kg schweren Wels aus dem Bodensee gezogen. Bevor er den Rekordfang aus dem Wasser holte, musste der alte Wels einen einstündigen Todeskampf ausfechten. Schweizer Tierschützer laufen seither Sturm. «Das ist ein viel zu langes Martyrium. Die Leiden für das Tier

sind dabei erheblich», so der frühere Zürcher Tieranwalt Antoine F. Goetschel. Wenn es

Mathias Gregorig (r.) mit dem Rekord-Wels. RONALD VLACH/VOL.AT

Straftäter aus der Psychiatrie geflohen Ein gemeingefährlicher Straftäter ist aus einer geschlossenen Abteilung der Basler Uni-Psychiatrie entkommen. Während eines Spaziergangs im Hof flüchtete er über einen 3,5 Meter hohen Zaun. Der Mann war in Begleitung einer Pflegeperson. Die Basler Behörden habe die nationale Fahndung eingeleitet. Christian Margot, Vorsteher Straf- und Massnahmenvollzug des Kantons Bern, gibt jedoch Entwarnung: «Zum aktuellen Zeitpunkt besteht keine unmittelbare GefährBASEL.

ihm möglich wäre, würde er sofort rechtlich gegen Gregorig vorgehen. Auch Reinhold Zepf,

dung für die Öffentlichkeit.» Peter Zimmermann, Präsident der Organisation für Strafgefangene und Randständige «Reform 91», kritisiert diese Einschätzung: «Entweder ist der Mann eine Gefahr für die Öffentlichkeit, und dann ist er in einer geschlossenen Anstalt zu halten, oder er ist es nicht.» Der Flüchtige ist im Jahr 2007 im Kanton Bern zu einer stationären therapeutischen Massnahme verurteilt worden. Nähere Angaben zu den Straftaten liegen keine vor. SMA

Präsident des Thurgauischen Tierschutzverbandes, beschäftigt das Vorgehen des Vorarlbergers. «Es handelt sich bei diesem Fall klar um Tierquälerei», so Zepf. Wenn der Wels in Thurgauer Gewässern gefangen worden wäre, hätte auch er die Angelegenheit juristisch abklären lassen. Für Gregorig sind die Vorwürfe unverständlich: «Dass mich nun einige Leute am liebsten lynchen würden, kann ich nicht nachvollziehen.» Für ihn sei es ein fairer Kampf gewesen. «Der Wels und ich sind ungefähr gleich schwer», so der Sportfischer. Auch habe er den Fisch fachgerecht getötet. Und natürlich werde man das Tier auch ganz verspeisen. MARLENE KOVACS

Porno-Lehrer blitzt vor dem Gericht ab Die bernische Erziehungsdirektion hat einem Lehrer, der Porno-Websites betrieb, zu Recht die Unterrichtsbefugnis entzogen: Zu diesem Schluss kommt das Verwaltungsgericht in einem gestern publizierten Urteil. Der fragliche Pädagoge ist kein Unbekannter: Er verlor 1993 schon einmal das Primarlehrerpatent, weil er in Zeitschriften sexuelle Erlebnisse mit Kindern befürwortet hatte. Auf den freizügig geschmückten Websites suchte der Mann unter anderem Gespielinnen für Gruppensex-Partys und «OnanieLehrerinnen». Für ausschweifende Gangbangs stellte er zuerst eine Saunalandschaft in Zofingen zur Verfügung, später ein «Liebeszimmer» in Biel, wobei die Frauen bisweilen Geld erhielten. BERN.

Verschlampte Asylgesuche: PUK gefordert Der grüne Nationalrat Daniel Vischer fordert eine parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) zur Aufklärung der Zustände im BERN.

Bundesamt für Migration. Er prüft darum eine parlamentarische Initiative zur Einsetzung einer PUK. Gestern wurde publik, dass zwischen 2006 und

2008 zehntausend Asylgesuche irakischer Flüchtlinge auf Schweizer Botschaften in Syrien und Ägypten unbearbeitet blieben. ADV

Mette-Marit und Haakon in der Schweiz

750 000 Franken Kein Fonds für für kranke Bienen Kampfflugzeuge Bienenkrankheiten sind ein Problem in der Imkerei. Nun soll ein nationaler Bienengesundheitsdienst die Schnittstelle zwischen Forschung, Bienenseuchenbekämpfung und Imkerschaft stärken. Der Bund will dafür jährlich 750 000 Franken zahlen. Gestern wurde eine Anhörung eröffnet. Die VarroaMilbe und die durch diese Parasiten übertragenen Viren werden als Hauptursachen für das Bienensterben genannt. BERN.

Der Bundesrat lehnt es ab, einen Fonds für grosse Rüstungsvorhaben zu schaffen. Für den Kauf von Kampfflugzeugen käme ein Fonds für ihn zwar in Frage, aber nicht kurzfristig. Dies schreibt er in einer Antwort auf eine Motion von Thomas Hurter (SVP). Fondslösungen verringerten die Transparenz im Bundeshaushalt und schränkten den Spielraum für finanzpolitische Prioritäten ein, schreibt der Bundesrat. BERN.

ADLISWIL. Das norwegische Kronprinzenpaar Mette-

Marit und Haakon hat gestern die Zurich International School in Adliswil ZH besucht. «Wir besuchen Schulen auf der ganzen Welt, um über Menschen-

würde und Werte zu sprechen», so Haakon zum Schweizer Fernsehen. «Ich habe heute wundervolle Kinder kennengelernt», schwärmte der Kronprinz nach dem Besuch. FOTO: KEYSTONE


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