16+17 / 2011
21.07. 17.08. [030] MAGAZIN BERLIN Das kostenlose Stadtmagazin aus dem zitty Verlag www.berlin030.de
Ellen Allien
Fly Open Air
Fly BerMuDa Festival Warm-Up Sonntag, 21. August—Rummelsburg mit Seth Troxler, Tiefschwarz, dOP, Pan-Pot und Ruede Hagelstein
Horror Fantasy Filmfest in Berlin Sommer Festivals und Open-Airs in und um Berlin Faszination Drei Neu-Berliner erzählen
Steckelsdorf
C73
RATHENOW BERLIN
Koordinaten GPS: 52° 36` 29 nord 12° 16` 33 ost
Absolutes ...
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Ganzjährig! 19 komfortable Bungalows, teilweise mit Kamin, Wohn- und Essbereich, Küche, zwei Schlafzimmer und Bad Ganzjährig! 120 Stellplätze mit eigenem Strom-, Wasser- und Abwasseranschluss für Wohnmobile & Wohnwagen jeder Größe Bestens ausgestattet mit Sanitärhaus, Kochküche, Grillplatz, Spielplatz, Gaststätte mit Fischspezialitäten und Seeblick, Miet-Wohnwagen Ein schöner, naturbelassener Badestrand sowie ein Zeltplatz sind vorhanden. Dauercamper sind sehr willkommen!
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... SEELE-BAUMELN-LASSEN. CAMPINGPLATZ RATHENOW Hauptstrasse 72 D-14712 Rathenow Telefon +49 (0) 3385 499 510 Fax +49 (0) 3385 499 512 info@campingplatz-rathenow.de www. campingplatz-rathenow.de
KEINER WIE DER ANDERE.
Euer [030] Team P.S.: Diese Ausgabe gilt—wie jedes Jahr einmal im Sommer— vier Wochen. Am 17. August erscheint [030] wieder alle zwei Wochen.
[030] Online
Editorial—Agenda
Berlin Live
3—9
10—15
Kultur—Tagestipps— Programm
16—27
Musik
28—41
Filmstarts—Index— Programm
Kino
Kino
Magazin—Tagestipps— Programm
Party
42—63
Magazin—Tagestipps— Programm
Guide
64—75
Kolumnen—Society— Talkshow
GUIDE
Maps—Adressen— Kleinanzeigen—Impressum
Gossip
Berlin Live
Start
Musik
Im »Berlin Ticker« lest ihr, was in Berlin passiert, tagesaktuell auf ➜ berlin030.de
Party
Es ist immer wieder faszinierend, wenn man merkt, wie wichtig die Spree für Berlin ist. Anlass für das Aha-Erlebnis ist dieses Mal die Schlussredaktion für das [030] MAGAZIN Berlin, das du gerade in der Hand hältst. Ob das Fly Bermuda Open Air in Rummelsburg ➜ S. 42 oder die Sommersafari auf dem ArenaGelände ➜ S. 53, das Restaurant Fabrics ➜ S. 64 oder der Bürgergarten am Müggelsee ➜ S. 70, der fünfte Geburtstag vom Strandgut ➜ S. 45 oder die Strandvölkerball WM am Oststrand ➜ S. 5—all diese Events ließen sich rein theoretisch (leider nicht immer praktisch) mit einem Boot über die Spree erreichen. Natürlich ist das nicht nur in Berlin so! Zum Beispiel findet das Sziget Fest in Budapest auf einer Insel in mitten der Donau statt ➜ S. 34. Aber trotzdem—bei genauem Hinsehen topt Berlin wohl jede andere Stadt Europas. Wir hätten aktuell noch Tagestipps ➜ ab S. 36 für Partys im Chez Jacki, Watergate und ADS (Ex-Maria), Konzerte und Festivals im Kater Holzig, Spreepark Plänterwald, Yaam und auf dem Badeschiff im Angebot. Da kommt keine andere Stadt mit—Top, die Wette gilt!
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76—82 Gossip
Am Fluss
Start
Editorial
Alles zur [030] Party 2011 ➜ www.berlin030.de/party2011 Alle Infos ➜ www.berlin030.de
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Start
s grati
Do 21.07.
Fr
22.07.
Sa
23.07.
So
24.07.
Mo 25.07.
Di
26.07.
Mi 27.07.
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1. Woche
da n e g A
Kunstfestival Das Industriekultur mehr als rauchende Schornsteine bedeutet, beweist »Kunst am Spreeknie«. Bis zum 24. Juli öffnen Ateliers, Werkstätten, Studios, Galerien und Kunstcafés ihre Türen und präsentieren Schöneweide in all seinen künstlerischen Facetten—heute mit der Licht- und Klanginstallation »Curious Egg« von Wolfram Spyra.
Konzert Seit ihrem Debut-Album »Broken Grid« hat die Elektro-Truppe Solar Fake ein zahlreiches und stetig wachsendes Publikum. Auch im neuen Album »Frontiers« wird auf Sven Friedrichs prägnante Stimme in Kombination mit mehreren elektronischen Stilen gesetzt. Für 14,70 Euro kann man heute die schlichte und gute Live-Show erleben. Um 21 Uhr im K17
Fotoausstellung 400 Profis und Amateure hatten im Juni die Aufgabe, innerhalb von 12 Stunden eine Serie von 24 Fotos umzusetzen. »Musik liegt in der Luft« war das Motiv beim Fotomarathon 2011. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Heute und morgen sind alle Fotostrecken und Gewinnerserien in einer Ausstellung im Glashaus der Arena zu bewundern. Ab 12 Uhr
Ausstellung Wie sich Kunst, Literatur und Architektur miteinander verbinden lassen, zeigen der amerikanische Künstler Frank Stella und der spanische Ingenieur und Baumeister Santiago Calatrava. »The Michael Kohlhaas Curtain« ist das erste gemeinschaftliche Werk, eine Installation aus bunten Farben, Mustern und Strukturen. In der Neuen Nationalgalerie
Festival Bis zum 7. August findet im Haus der Kulturen der Welt das Sommer-Open-Air Festival »Wassermusik« statt. Dieses Jahr dreht sich alles um die großen Wüsten der Welt und um jene Orte, die sich durch die Wasserarmut definieren. Im Anschluss an die Auftritte von neun internationalen Künstlern wird es themenbezogene Gespräche und Filme geben.
Kabarett Gabi Decker, Lars Reichow und Michael Sens veranstalten heute Abend einen »flotten Dreier«. Dabei ist Publikum mehr als erwünscht und die Akteure bleiben angezogen. Nur die Lachmuskulatur wird bei dieser schrillen Kombination, die über höchst interessante Themen debattiert, beansprucht. Karten ab 24,40 Euro, um 20 Uhr in den Wühlmäusen
Konzert Einen Ohrenschmaus kann man den Noise Rock von Aids Wolf wohl nicht nennen. Dafür experimentieren die Kanadier mit verschiedenen Klängen, Tönen und Dissonanzen und fügen diese zu einer neuen Art von Geräusch als Track zusammen. Im Rahmen ihrer East Europe Tour vollführen die Vier heute ihre Klangkunst ab 21 Uhr im East Germany.
»Don‘t cry for me Argentina«— »Evita« bis zum 31.07. in der Deutschen Oper
Stadtfest Ursprünglich als kleines Fest für in Berlin stationierte Alliierte gedacht, findet das Deutsch-Amerikanische Volksfest dieses Jahr zum 51. Mal statt. Unter dem Motto »Discover America!« sind neben 100 Schaustellern aus allen 50 Staaten der USA auch Künstler aus Amerika und Berlin, die für über 300 Stunden Live-Musik sorgen, vertreten.
Musical »Don’t cry for me Argentina« singt sie, die Darstellerin der Hauptfigur María Eva Duarte de Perón und stürmte damit die internationalen Charts. Bis 31. Juli kann nun auch das Berliner Publikum die Geschichte der Präsidentengattin und spirituellen Führerin in Andrew Lloyd Webers und Tim Rices ErfolgsMusical »Evita« erleben. In der Deutschen Oper
Party Hammerschrill und neonbunt treffen sich heute Berliner Raver um zum elften Mal auf Sommersafari-Tour in der Arena zu gehen. Ganze sieben Floors sind drinnen und draußen geöffnet für Stars und Newcomer der elektronischen Musikszene. Ein Überflieger wird auf jeden Fall die unglaubliche Show von Lexy & K-Paul sein. Ab 22 Uhr auf dem Arena-Gelände
Sport Von Spandauern und Apachen bis Marokkaner und Schweden—bei der 8. Strandvölkerball WM treten 15 Mannschaften in lustiger Kostümierung an und bringen passende Musik und kulinarische Spezialitäten mit. Ob Titelverteidiger Preußen erneut mit Strenge und Disziplin Weltmeister werden, ist ab 19 Uhr im Finale am Oststrand zu sehen.
Nationalfeier Die Schweiz zelebriert ihren Bundesfeiertag mit Rösti und 1. August-Weggen—und Berlin feiert bin. Zwischen Hauptbahnhof und Schweizer Botschaft werden originelle Attraktionen aufgebaut wie eine Almwiese mit Kuhglocken. Höhepunkt und Abschluss des Abends wird ein viertelstündiges Feuerwerk sein.
Filmevent Als Charly Chaplin vor 80 Jahren nach Berlin kam, um einen neuen Film vorzustellen, jubelten die Massen. Dieses Jubiläum ist Anlass für »Chaplin Complete«, ein Stummfilmfestival im Kino Babylon. In Begleitung des Kammerorchesters Potsdam werden noch bis 7. August erstmalig in Deutschland alle 80 Werke des Tramps gezeigt—und zwar in 24 Tagen.
Konzert Nach Janet Jackson begibt sich nun die zweite afroamerikanische Schönheit ins Tempodrom, um mit ihrer unglaublichen Stimme zu verzaubern. Die vierfache Grammy-Gewinnerin und dreifache Mutter Erykah Badu, die als Wegbereiterin der Neo-Soul-Bewegung gilt, präsentiert heute ihre unglaublich energiegeladene Live-Show—um 20 Uhr ➜ S. 28
Alle Infos ➜ www.berlin030.de
Do
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Lexy & K-Paul bei der Sommersafari auf dem Arena Gelände
2. Woche
s grati
28.07.
Fr
29.07.
Sa
30.07.
So
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31.07.
Mo
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01.08.
Di
02.08.
Mi
03.08. 5
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Yoann, 26, kann in Berlin sein, wie er möchte. Dafür findet er es schwer mit Berlinern in Kontakt zu kommen—liegt‘s an der Sprachbarriere? (Interview auf Seite 8)
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Faszination BErlin
Klar, es gibt viele schöne Städte in Europa. Trotzdem ist für viele Besucher Berlin am faszinierendsten. [030] möchte wissen warum ¶ Interviews [Theresa Pudzich]
Start
»Hier fühlt man sich akzeptiert« Deutschlands Hauptstadt ist nicht nur die zweitgrößte Stadt in Europa, sondern auch kulturelles Zentrum für alternative und junge Künstler. Keine andere Stadt ist Heimat so vieler zeitgenössischer Fotografen, Maler und Lebenskünstlern. Mit ihnen kommen die dynamischen Studenten und Azubis—und das zahlreich aus der ganzen Welt! Doch was macht Berlin so speziell? Und welche Besonderheiten, die für einen vielleicht ganz selbstverständlich sind, übersieht man schnell?
Foto Charlotte Jäckel
Maja Sommer Samuelsen, 21, aus Grenå/Dänemark Seit wann bist du in Berlin? Seit dem 1. September 2010. Wie lange möchtest du bleiben? Also wenn es möglich ist, dann möchte ich gerne für immer bleiben— so wie es jetzt aussieht. Warum bist du ausgerechnet nach Berlin gezogen? Angefangen hat alles, als ich 2003 das erste Mal hier war. Ich bin mit einem Jugendclub für eine Woche her gefahren. Die Stimmung und Architektur der Stadt hat mir einfach gefallen und dann kam ich jedes Jahr, drei Jahre lang, mit demselben Club zurück. Aber dann war ich zu alt für den Jugendclub und bin in den folgenden Jahren selbst nach Berlin gefahren. Schwer zu beschreiben, warum genau Berlin… es war einfach die Stimmung, denn hier fühlt man sich einfach akzeptiert, egal wie man aussieht. Das ist für mich etwas besonderes, denn ich bin in meiner Kleinstadt mit dem Gegenteil aufgewachsen. Glaubst du nicht, dass du das auch in anderen Großstädten haben kannst? Klar, es gibt auch andere schöne Städte. Ich habe viele Städte besucht. Was denkst du über die Berliner? Da muss ich ein bisschen weiter ausholen: Denn als ich hier im Urlaub war, fand ich es toll. Doch als ich hergezogen bin, war ich noch mal unheimlich positiv überrascht, weil die Berliner so nett und entspannt sind. Man fühlt sich einfach richtig willkommen. In Dänemark, wenn
Maja, 21, findet die Berliner nett, entspannt und aufgeschlossen
man fremd ist, wird man abwertend behandelt. Hier ist das anders. Zum Beispiel kommen die Leute bei einer Party automatisch zu einem und sind neugierig und sagen »Hallo. Wer bist du?« In fünf Minuten hat man neue Freunde, die sagen »Hey, wenn du Lust hast, komm nächstes Wochenende einfach vorbei...«—richtig willkommen.
Majas Highlights
Badeschiff weil ich das Meer vermisse, das ich nicht mehr vor der Haustür habe Sisyphos—kein Klischee, im Ernst: Der Hammer! Café Ecke Kopernikus/Simon-Dach-Straße weil ich richtig guten Kaffee mit Sojamilch in vielen Variationen haben kann Bio-Shops preiswert, und sie machen es so einfach, vegan zu leben (bzw. laktose-frei)
Alle Infos ➜ www.berlin030.de
Daniel Christopher Fischer, 20, Schweizer/Deutscher Und seit wann genießt du Berliner Luft? Äh, wie lange wohne ich da jetzt?!? Ah, jetzt erinnere ich mich: Ich bin letztes Jahr nach Berlin gezogen—im Mai. Und wie lange noch? Erstmal so lange wie möglich—ich habe eigentlich nicht vor, wegzugehen in der nächsten Zeit. Als Kind einer Multikulti-Familie haben dir ja viele Möglichkeiten offen gestanden. Warum ausgerechnet Berlin? Nach der Schule bin ich für ein paar Monate mit dem Rucksack durch Europa und habe zum Beispiel in einem besetzten Haus in Amsterdam gewohnt. Aber keine Stadt ist wie Berlin. Berlin ist ein Mekka für junge Leute, die sich ausleben möchten. Berlin ist nicht Deutschland! ➜
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Start
Es bietet die Möglichkeit, sich selbst zu finden. Das habe ich bis jetzt in keiner anderen Stadt erlebt, nicht einmal in Hamburg. Da habe ich auch eine Weile gewohnt. Also wolltest du nicht nur in irgendeine Großstadt, sondern ganz speziell nach Berlin? Also immer schon, zumindest seit ich in der Pubertät war, hat mich Berlin angezogen, weil die coolsten Leute hier wohnen, die netteste Atmosphäre herrscht und es die besten Partys gibt. Letztes Jahr war ich auch auf eurer Party wegen Dusty Kid, die in der Kulturbrauerei, und da hat mir einfach die Mischung aus verschiedenen Altersgruppen und Stilen imponiert. Es ist einfach für jeden etwas dabei, egal wie ausgefallen er ist. Außerdem entdeckt man immer wieder neue versteckte coole Orte, von denen man sich nicht mal erträumt hat, so was mitten in einer Großstadt zu finden. Das passiert mir hier öfter. Und was denkst du über die Berliner? In Berlin sind die Menschen fröhlich. Und fröhliche Menschen
sind für mich automatisch schön. Sie sehen glücklich aus. Berliner haben zwar auch ein paar Macken, aber sie strahlen halt eine unheimliche Sympathie aus und sind weltoffen—auch wenn viele Vorurteile das Gegenteil behaupten.
Yoann Quéven-Lamandé, 26, aus Locient, Frankreich
Daniel, 20, hat nicht vor wegzugehen
Daniels Highlights
Meine Wohnung an der Warschauer Straße weil man dort alles hat, was man zum Leben braucht und noch vieles mehr—und mich dort jeden Tag die schönste Frau erwartet. Der Fernsehturm das Wahrzeichen Berlins, wenn ich diesen Turm sehe, bin ich glücklich. Die Partys man muss sich einfach nicht verstellen, denn es gibt etwas für jeden.
Seit wann bist du in Berlin? Seit November 2009. Und wie lange möchtest du bleiben? Keine Ahnung… aber mindestens noch fünf Jahre. Was machst du denn in Berlin? Vor allem feiern gehen… aber ich möchte einen weiteren BachelorAbschluss nächstes Jahr beginnen. Wa r u m spr ic h st du kei n Deutsch, obwohl du schon eineinhalb Jahre in Deutschland wohnst? Ich habe lange Deutsch in der Schule gelernt, aber alles vergessen. Alle meine deutschen Freunde sprechen so gut Englisch, dass ich beschlossen
zittyLESERLOUNGE SPEZIAL 25. August 2011, Badeschiff Mit FiL, Toni Mahoni, Zuckerklub, Jan Koch ARENA Berlin – Badeschiff, Eichenstr. 4, 12435 Berlin 15 Euro zzgl. VVK-Geb., inkl. Baden auf dem Badeschiff Einlass 18.30 Uhr, Beginn 19.30 Uhr
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nd & Quist Verlag Vola
Foto: Tim Jockel
Karten bei KOKA 36, Tel.: (030) 61 10 13 13 koka36.de und an allen bekannten Vorverkaufsstellen
Foto: Tim Jockel
»Ich brauche Deutsch eigentlich nicht« Yoann
nach Hause, um meine Sachen zu holen und dauerhaft hier zu leben. Berlin ist einfach nicht wie irgendeine andere Stadt. Es ist nicht wie Paris oder Wien, wo alles hübsch ist, aber Berlin hat wirklich seinen eigenen Stil. Ich habe mich richtig in die Parks verliebt… In Berlin hat man auch einfach so viel Platz. Die Wohnungen sind so riesig! In Paris hatte ich zum Beispiel eine Wohnung mit Schlafzimmer, Bad und Küche auf 14 m² für 500 Euro! Gibt es noch etwas Besonderes, positiv oder negativ? Na auf jeden Fall: Zwar gibt es auch viele verschiedene Nationalitäten in Paris, aber dort heißt es immer »nein, so war es immer und so bleibt es«, also ganz konservativ. Aber in Berlin haben die Leute
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keine Angst vor Veränderung und binden fremde Kulturen und Bräuche in ihre Gewohnheiten ein. Was denkst du über die Berliner? Sind sie besonders tolerant? So würde ich das nicht sagen, aber sie sind einfach sehr distanziert. Das hat gute und schlechte Auswirkungen. Einerseits ist man viel unabhängiger. Man wird nicht ständig oberflächlich beurteilt. Man kann einfach sein, wie man sein möchte. Und wenn die Berliner es nicht mögen, dann kümmert es sie nicht. Aber andererseits ist es auch viel schwerer, ins Gespräch zu kommen.
Start
habe, eher mein schlechtes Englisch zu verbessern. Ich brauche Deutsch eigentlich nicht. Warum dann ausgerechnet Berlin? Wäre nicht London besser zum Englischlernen? Über London habe ich noch nie nachgedacht… Meine erste Wahl viel auf Island, mit der wunderschönen Natur. Aber in 2009 ist das Land Bankrott gegangen—also nicht die beste Voraussetzung, um nach einer Arbeit zu suchen. Also war Berlin deine zweite Wahl? In Paris traf ich eine Freundin, die jetzt in Berlin lebt. Sie riet mir immer wieder, herzukommen. Jeder erzählte mir eigentlich, dass Berlin so toll ist. Es gibt einfach diesen großen Hype. Pariser lieben ihre Stadt, aber wenn es ums Ausgehen und Aufgeschlossenheit geht, gewinnt Berlin. Also kamst du her... Zuerst war ich einen Monat da und ich habe mich sofort in die Stadt verliebt. Da habe ich noch bei einer Freundin in der Bernauer Straße gewohnt—ein wirklich guter Start, die Stadt kennen zu lernen. Nach diesem Monat bin ich
Yoanns Highlights
Parks sie sind so groß und es gibt so viele… Kreuzkölln hier leben neben den Deutschen viele Türken und andere Ausländer. Ich habe noch nie so einen komplizierten Mix so gut funktionieren sehen. Berghain das sagt vielleicht jeder, aber ich habe fast schon eine religiöse Beziehung dazu. Bevor ich dort war, wusste ich nicht einmal, dass ich Tanzen liebe.
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Berlin Live Berlin Live
Filmfestival—Kultur—Ausstellungen—Programm
Fantasy FilmFest
Die 25. Ausgabe des Fantasy FilmFests findet vom 16. bis 24. August in Berlin im Cinemaxx am Potsdamer Platz und im Cinestar Sony Center statt. Der Vorverkauf beginnt Anfang August. Das Programm gibt es ab 9. August unter w w w.berlin030.de/ kino und in unserer nächsten Ausgabe.
Das weiß doch wirklich jeder: Neugier wird in Horrorfilmen IMMER bestraft—»Don’t be afraid«
Festival—Fantasy Filmfest 2011
25 Jahre Absonderliches Katie Holmes, Natalie Portman, Sharon Stone, Kevin Bacon und Liv Tyler begeben sich beim diesjährigen Fantasy Filmfest auf die dunkle Seite des Films ¶ [Dirk Lüneberg] Ein Vierteljahrhundert wird das Fantasy Filmfest in diesem Jahr alt. Und präsentiert auch in seiner Jubiläumsausgabe zwischen dem 16. und 24. August in einigen Kinos des CinemaxX am Potsdamer Platz und des CineStar im Sonycenter erneut eine wilde Mischung aus Horror, Science Fiction und Action aus aller Herren Länder, bei denen erfahrungsgemäß auch der Humor nicht zu kurz kommt. Der Vorverkauf beginnt ab August. Wir haben das Programm schon einmal eingehend studiert und zehn interessante Filme herausgepickt:
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die Produzenten von »Shaun of the Dead« und die britische Comedy-Ikone Nick Frost—es könnte also lustig zugehen.
Don’t Be Afraid of the Dark
Attack the Block
SciFi-Komödie Die Alien-Invasion findet mal nicht in der Wüste von Nevada, sondern in einer Plattenbausiedlung in London statt. Da fühlen sich die ansässigen Gangs natürlich herausgefordert, ihren Block zu verteidigen. Hey Alter, das ist mein Block: Der britische Sido und seine Homies treffen auf
Klassischer Geisterhaus-Horror Die kleine Sally zieht zu ihrem Vater und seiner neuen Freundin in ein altes Anwesen, das die beiden gerade renovieren. Als Sally in einem versteckten Keller eigenartige Kreaturen entdeckt, wird es für die Familie gefährlich. Gedreht nach einem Skript von »Hellboy«- und »Pans Labyrinth«-Regisseur Guillermo del Toro und mit Guy Pearce und Katie Holmes in den Hauptrollen hochkarätig besetzt, sollte hier schaurigschönes Gruselkino garantiert sein.
Shadowland ➜ S. 13
Wann wird’s mal wieder richtig Sommer? Bei »Hell« hätte Rudi Carrell geweint vor Glück
Fair! Ice Tour 2011
Ben & Jerry’s kommt vor Deine Haustür
Immer dann, wenn Ihr dringend ein Ben & Jerry’s Eis braucht, ist gerade keines in der Nähe? Tja, das Leben ist nicht immer fair. Ben & Jerry’s aber schon. Und deswegen kommt der Ben & Jerry’s Bus diesen Sommer direkt zu Euch. An 38 Tagen geht es durch 35 Städte in Deutschland, Österreich und der Schweiz – und immer mit an Bord: eine extra große Ladung Fairtrade Eiscreme for free. Kommt vorbei und holt Euch am 15.08. in Berlin eine Portion Ben & Jerry’s Eis ab. Besonders fair ist, dass Ihr via Facebook selbst Vorschläge machen könnt, wo der Bus halten soll. Ob schöne Parks, ein gemütliches Grillfest, ein Konzert der Lieblingsband, das eigene Büro oder eine Demo zur fairen Behandlung von Milchkühen – unter www.facebook.com/benjerry.de könnt Ihr der Crew Eure Vorschläge schicken. Aus allen Ideen wählt das Fair! Ice Tour-Team spontan die kreativsten, sympathischsten oder fairsten Tourstopps aus und kommt direkt vorbei. Die genauen Stopps der Fair! Ice Tour 2011 könnt Ihr zu jeder Zeit auf der Facebook-Fanpage verfolgen. „Fast“ wie in en Ben guten alten Zeiten… denn 1986 starteten te – Cohen und Jerry Greenfield eine – bis heute m legendäre und einzigartige Bustour: Im „Cowmobile“, einem umgebauten Wohnmobil, kurvten sie durch die USA und verteilten kostenlos Eiscreme.
Berlin Live
»Bei der Oscarverleihung 2007 feierte das amerikanische Tanztheater Pilobolus einen riesigen Erfolg«
Hell
Postapokalypse-Thriller Die zunehmende Strahlkraft der Sonne hat die Erde veröden lassen. Eine kleine Gruppe Überlebender macht sich auf in die Berge, weil sie dort Leben zu finden hofft, gerät dabei aber in einen Hinterhalt. Musik–elektronisch Frisch auf dem Filmfest München ausgezeichneter und mit Hannah Herzsprung, Lars Eidinger und Stipe Erceg prominent besetzter Endzeitthriller aus deutschen Landen im Stil von »The Road« oder »The Book of Eli«.
Hesher
Coming-of-Age-Dramödie Der Streuner Hesher quartiert sich in der Garage des 13-jährigen TJ und seinem Vater ein. Er lässt sich nicht vertreiben, sondern stellt mit seinem unflätigen Benehmen die nicht so heile Vater-Sohn-Zweisamkeit auf ➜ den Kopf.
Alle Infos ➜ www.berlin030.de
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gut es geht vor den neuen, heimtückischen Nachbarn zu beschützen. Auch Argentinier können surreal-witzige und spannende Endzeitkomödien drehen, wie hier bewiesen wird.
Berlin Live
Rabies (Kalevet)
Slasher-Horror Eine Reihe völlig unterschiedlicher Menschen trifft in einem abgelegenen Waldstück aufeinander, in dem auch ein mit Tierfallen arbeitender Psychokiller sein Unwesen treibt. Der erste Slasher-Streifen, der je in Israel produziert wurde und der dank seiner stylish fotografierten und geschickt montierten Bilder sowie der blutig-witzigen, vor allem aber originellen Story sehenswert ist.
Ob Sharon Stone diesmal die Beine zusammenbehält?— »Largo Winch II«
Von Natalie Portman (die auch selbst mitspielt) produziert und mit Jospeh Gordon-Levitt (»Inception«) als jesusartigem Anti-Titelheld cool besetzt, kann man sich hier auf originelle Art amüsieren.
Largo Winch II—Die Burma Verschwörung
Fortsetzung des französischen HochglanzActioners Nach dem Tod seines Adoptivvaters wird Largo Winch Chef des Weltkonzerns und will das Konzernvermögen einer humanitären Stiftung überschreiben. Als er jedoch eines Verbrechens gegen die Menschheit beschuldigt wird, muss er den Beweis seiner Unschuld erbringen. Gefällige Unterhaltung mit Actioneinlagen und einer erstaunlich prominenten Besetzung, zu der neben Sharon Stone von deutscher Seite auch Ulrich Tukur und Clemens Schick gehören.
»Auch Argentinier können surreal-witzige und spannende Endzeitkomödien drehen« Phase 7
Saint (Sint)
A Lonely Place to Die
Kletterer-Thriller Fünf Hobby-Kletterer entdecken auf einer Tour durch die schottischen Highlands in einer Grube ein Mädchen. Sie nehmen das verängstige Kind mit und werden von dessen Kidnappern verfolgt. An einer Steilwand klebend bietet sich einem wenig Schutz vor Scharfschützen: Spektakuläre Bilder und Stunts rauben einem den Atem.
Phase 7 (Fase 7)
Bei diesem Nachbarschaftsstreit geht es sicher nicht um gestohlene Gartenzwerge—»Phase 7«
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Endzeit-Komödie Wenn die Welt vor deiner Türschwelle vor die Hunde geht, beschütze deine werdende Familie! Diesen Rat befolgt Coco und versucht, i n dem unter Quarantäne stehenden Mehrfamilienhaus seine schwangere Frau so
Horror-Komödie Am 5. Dezember macht sich der gar nicht so heilige St. Nikolaus auf, um Kinder zu entführen und zu ermorden. Soweit die Sage, doch in diesem Jahr scheint sie erneut Wirklichkeit zu werden. Dick Maas hat bereits mit »Verfluchtes Amsterdam« und den »Flodder«-Filmen Meilensteine des holländischen Kinos geschaffen und meldet sich nun mit diesem Vorweihnachts-Horror zurück.
Super
Superhelden-Komödie Frank wurde von seiner Frau für einen Drogendealer verlassen. Nach einem Traum, in dem er vom Finger Gottes berührt wird, hat Frank eine Mission: Als Superheld Crimson Bolt bekämpft er das Böse und will so auch seine Ehefrau aus den Fängen des Verbrechens befreien. Ähnlich wie »Kick-Ass«, nur noch ein wenig abgefahrener, erlebt man hier die surrealwitzigen Abenteuer eines selbsterklärten Superhelden mit einer Top-Besetzung aus Ellen Page, Liv Tyler und Kevin Bacon.
PARTY 2011 T 12
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EURO ZZGL . VVK (ABENDKASS E 15 EURO)
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LIVE
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Kulturtipps Schattentheater— Mi 20.07. bis So 31.07.
... im Schattenreich Im Hintergrund läuft entspannende, verträumte Musik von David Poe, während sich auf der Bühne wundersame Verwandlungen vollziehen, die das Publikum in eine Traumwelt fernab der Realität versetzen. Bei der Oscarverleihung 2007 feierte das amerikanische Tanztheater Pilobolus einen riesigen Erfolg mit seiner spannenden Show, bei der Menschen hinter beleuchteten Vorhängen zu
Möbeln und beeindruckenden Fantasiegebilden mutieren. Spektakuläre Effekte, durch mehrere bewegliche Leinwände verursacht, lassen die Akrobaten und Tänzer in einer Art Poesie verschmelzen. Nun ist das innovative Schattenspektakel, das den Namen »Shadowland« trägt, erstmals in Deutschland und Wien zu sehen. Tickets ab 22,50 Euro. ¶ [th]
Berlin Live
Shadowland—faszinierende Traumwelten
In der Komischen Oper
Theaterfestival—Do 04.08. bis So 14.08.
Klassikfestival—Fr 05.08. bis So 21.08.
Statt »Manege frei« heißt es Anfang August »Alexanderplatz frei« für Hochseilturner, Körperkünstler, Clowns, Feuerspucker und Jongleure aus aller Welt. Bei diesem Spektakel der besonderen Art geht es um barrierefreie Straßenkunst-Kultur mits i grat ten in der Hauptstadt. Auch dieses Jahr werden über 100 Akteure wie zum Beispiel Leopardman aus Australien und Fuego Rojo aus Mexiko die einzigartige Form der Präsentation nutzen und das Publikum in Staunen versetzen. Von luftigen Höhen zu heißen Flammen—unterstützt wird die weltbeste Straßenkunst vom neuen Schirmherrn Klaus Wowereit, der zusammen mit »Berlin lacht!« ein außergewöhnliches Festival schafft. ¶ [th]
Sie sind jung und sie spielen klassische Musik und das auf Weltniveau. Unter dem Motto »Bildung, Integration und sozialer Aufstieg durch Musik« treten Jugendliche aus fünf Kontinenten mit klassischen und zeitgenössischen Kompositionen auf, um das Publikum zu verzaubern. Auch ungewöhnliche Auftritte wie der des Regional Symphony Orchestra, das Vivaldi und Händel mit typisch afrikanischer Musik kombiniert, sind erwünscht. Dabei geht es, wie das Motto impliziert, nicht nur um die Liebe zur Musik, sondern auch um politische Themen wie Immigration und Integration. Ein Beispiel dafür ist das Young Euro Classic Festivalorchester Türkei-Deutschland, das Beethoven mit klassisch türkischer Musik und Texten auf Deutsch und Türkisch verbindet. Tickets im VVK je 15 Euro. ¶ [th]
4. Internat. Straßentheaterfestival Young Euro Classic
Auf dem Alexanderplatz
foto john kane, lutz edelhoff, kai Bienert
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Demonstration— Sa 06.08. ab 13 Uhr
Hanfparade 2011
Es ist grün, nützlich, ökologisch und illegal. Bei kaum einem Thema streiten sich Politik und Nutzer so erbittert wie bei Cannabis. Dass Hanf nicht nur eine Droge, sondern auch Medizin und Rohstoff sein kann, soll auf der 15. Hanfparade bewiesen werden. »40 Jahre sind genug—BtMG ade!« heißt es dann beim Umzug durch die Stadt vom Alex zur Yitzak-Rabin-Straße mit fast 20 Paradewagen und 5.000 Mitstreitern. Am Ziel angekommen, folgt der Höhepunkt der Veranstaltung, die Abschlusskundgebung und Live-Musik von Götz Widmann. Mit einem Forum für Hanfmedizin, einem Nutzhanfareal, dem Hanfmarkt der Möglichkeiten und einem Kinderland wird außerdem ein Rahmenprogramm für Information und Diskussion geschaffen. ¶ [th]
Alle Infos ➜ www.berlin030.de
Im Konzerthaus Berlin am Gendarmenmarkt
Oper— Do 11.08. bis So 28.08.
Seefestspiele
Mozart als Open Air—Mit einer der spektakulärsten Kulissen und romantischem Flair bekommt die Hauptstadt diesen Sommer ihre ersten Seefestspiele. Eigens für dieses Event errichtet, bietet eine temporäre, schwimmende open air Bühne auf dem Wannsee eine einzigartige Kombination aus Natur und Kultur. Vor einem monumentalen Bühnenbild wird hier bis Ende August Katharina Thalbachs Neuinszenierung von »Die Zauberflöte« zu sehen sein. Bei diesem Opernklassiker geht es um die Befreiung der schönen Pamina durch Prinz Tamino und den Vogelfänger. Auf ihrem Weg erfahren die Akteure Weisheit und Liebe. 5.000 Karten für insgesamt 13 Termine sind schon verkauft. ¶ [th]
Auf der Opernbühne Wannsee
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Kino Kino
Filmstarts—Index—Programm
So war das damals in den 70ern: Super-8-Kameras aufgestellt—und los!
Mystery-Science Fiction—Start am 04.08.
J. J. Abrams
ist auch im Fernsehen erfolgreich: Er ist verantwortlich u. a. für die TVSerien »Felicity« (1998) und »Lost« (2004-2010).
Super 8
Die Projekte, die J.J. Abrams als Regisseur oder Produzent anpackt, sind meist weit davon entfernt, bloße Durchschnittsware zu sein. So war es bei der TV-Serie »Alias« (2001), bei dem Katastrophenfilm »Cloverfield« (2008) und auch bei der Wiederbelebung des »Star Trek«-Universums im Kino (2009), mit dem sich sogar die kritischen Fans des Sci-Fi-Kults anfreunden konnten. Und so ist nun auch »Super 8« alles andere als beliebig austauschbares Sommerblockbusterkinofutter. Abrams, der auch selbst das Drehbuch zu diesem Mystery-Thriller schrieb, verbeugt sich hier tief vor dem Kino seiner eigenen Kindheit in den späten 70er und frühen 80er Jahren, als auch sein großes Vorbild Steven Spielberg (der als Abrams’ Mentor gilt und »Super 8« auch produzierte) mit Fil-
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men wie »Unheimliche Begegnung der dritten Art« oder »E.T.—Der Außerirdische« Erfolge feierte. Abrams siedelt sein Abenteuer im Jahr 1979 an und stellt eine Gruppe von Kleinstadt-Teenagern in den Mittelpunkt, die mit ihrer Super-8-Kamera in den Sommerferien einen Zombiefilm drehen wollen. Als vor den Augen der Kinder (und der Kamera) bei einem nächtlichen Dreh an einem verlassenen Bahnhof ein Güterzug entgleist, danach in ihrer Stadt eigenartige Dinge passieren und das Militär das Kommando übernimmt, versuchen die Kids, den geheimnisvollen Geschehnissen auf den Grund zu gehen. Die Parallelen liegen auf der Hand: Steven Spielberg und J.J. Abrams haben beide in ihrer Kindheit Super-8-Kurzfilme gedreht. Und so ist dieses SciFiTeenieabenteuer als Hommage an eine
filmbegeisterte, unschuldige Jugend ebenso zu verstehen wie an die Zeit, in der der Film spielt. Und an die großen Sommerblockbuster, die damals in die Kinos kamen und die ersten ihrer Art waren. Doch auch ohne dieses Hintergrundwissen und die zahlreichen Anspielungen funktioniert »Super 8« ganz hervorragend. Eine ebenso spannend wie liebevoll erzählte Geschichte mit viel Lokal- und Zeitkolorit, tolle Darsteller, ein geschicktes Spiel mit dem großen Geheimnis und Abrams stilsichere, jederzeit den richtigen Ton treffende Inszenierung ergeben in ihrer Summe einen der gelungensten Hollywoodfilme diesen Sommers. ¶ [DiLü] USA 2011, 111 Min., R: J.J. Abrams, D: Joel Courtney, Gabriel Basso, Elle Fanning, Kyle Chandler
Michelle Williams avancierte mit ihrer Rolle in »Brokeback Mountain« zum Star. blue valentine ➜ S. 21
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PARIS
Gefühlschaos in Serbien
Tragikomödie—Start am 21.07.
Belgrad Radio Taxi Als Eröffnungsfilm beim Festival für den osteuropäischen Film in Cottbus lief der Film 2010 unter dem Titel »Die Frau mit der gebrochenen Nase«. Der jetzige Titel »Belgrad Radio Taxi« ist eine Art Liste der Zutaten, die diesen Episodenfilm ausmachen. Und aus sämtlichen Autoradios dudeln alte serbische Schlager. Alles beginnt mit einer Frau mit Nasenpflaster: Sie steigt plötzlich aus Gavrilos Taxi aus und springt von der Brücke. Gavrilo ist entsetzt, hat keine Lust auf die Polizei und jetzt auch noch ein Baby am Hals—denn das hat die junge Frau zurückgelassen. Die verletzte Mutter findet er bald darauf in einem Krankenhaus—im Koma. Zwei andere Frauen haben sich durch den Vorfall kennen gelernt: die Lehrerin Anica (Anica Dobra) und die Apothekerin Biljana. Beide wurden vom Leben nicht zimperlich behandelt, Verlust von Kind oder Partner, Depressionen, verbotene Liebe und wie so oft der Jugoslawienkrieg sind nur einige der verhandelten Geschichten. Hier wäre weniger eindeutig mehr gewesen, die jeweilige Tragweite kommt nicht richtig zur Geltung. Erschlagen von so viel Drama scheint die Auflösung der Konflikte nach dem Motto »Mit Pragmatismus und Herz« den Figuren nicht gerecht zu werden. Erzählt wird nämlich mit typisch balkanischem Humor, der auch tragischen Geschichten Leichtigkeit verleiht und dem Film bereits diverse Publikumspreise auf Festivals bescherte. ¶ [Petra Wille]
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Deutschland/Serbien 2010, 101 Min., R: Srdan Koljevic, D: Anica Dobra, Nebojöa Glogovac, Branka Katic
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Komödie—Start am 21.07.
Arschkalt
Die vom Vater geerbte Firma hat Berg (Herbert Knaupp) vor einiger Zeit in den Sand gesetzt, nun jobbt er widerwillig als Fahrer eines internationalen Tief kühlkonzerns. Zu allem Unheil bekommt er noch noch die naive Labertasche Moerer (Johannes Allmayer) von der toughen Chefin Lieke van der Stock (Elke Winkens) als Beifahrer an die Seite gesetzt. Moerer nervt gewaltig, doch allmählich gelingt es ihm, die harte Schale Bergs zu knacken. Und Frau van der Stock scheint auch gar nicht so übel zu sein. So kommt
Wärme in Bergs so eiskaltes Dasein. Mit seinem Debüt »Selbstgespräche« über ein Callcenter tauchte Regisseur André Erkau schon einmal sehr gekonnt in die Arbeitswelt ein. Auch hier sind die Figuren liebevoll charakterisiert, die Dialoge spritzig und die Schauspieler gut. Doch leider driftet das Ganze mitunter etwas ins Alberne ab. ¶ [Martin Schwarz] Deutschland 2010, 90 Min., R: André Erkau, D: Herbert Knaup, Johannes Allmayer
Kino
Geisterhausgrusel—Start am 21.07.
Insidious
Wer mal wieder so richtig Lust auf einen guten Horrorfilm mit Fingernägelknabbergarantie hat, der sollte sich dieses Werk der »Saw«-Macher James Wan (Regie) und Leigh Whannell (Drehbuch) auf keinen Fall entgehen lassen. Diesmal widmen sie sich dem Subgenre des Geisterhausfilms. In das ziehen das Ehepaar Josh und Renai Lambert (Patrick Wilson & Rose Byrne) mit ihren drei Kindern. Doch schnell muss die Familie merken, dass ihr neues Heim scheinbar von heimtückischen Geistern terrorisiert wird. Als ihr Sohn nach
Komödie—Start am 28.07.
Nichts zu verzollen Nach seinem unglaublichen Erfolg mit »Willkommen bei den Sch’tis« legt Autor, Regisseur und Hauptdarsteller Dany Boon nun komödiantisch nach. Und wieder geht es um sprachliche und kulturelle Grenzen, diesmal ganz direkt. Schildert Boon doch in dieser pfiffigen, mitunter etwas albernen Komödie vom Zwist zweier Grenzbeamter. Im französisch-belgischen Grenzkaff Courquain blickt kurz vor Einführung des Schengener Abkommens der belgische Beamte Ruben spinnefeind nach gegenüber. Sein französischer Kollege Ducatel setzt dage-
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gen auf Versöhnung, schließlich hat er eine Liaison mit Rubens Schwester. Doch dann sollen im Zuge der Vereinigung Europas die Zollbeamten beider Länder enger kooperieren. Der kurzweilige Film bezieht seinen Humor aus den marginalen, hübsch aufgebauschten Unterschieden zwischen Frankreich und Belgien und aus liebevoll charakterisierten Figuren bis in die Nebenrollen. ¶ [Martin Schwarz] »Rien à Déclarer«, Frankreich 2010, 108 Min., R: Dany Boon, D: Dany Boon, Benoît Poelvoorde, Karin Viard
einem mysteriösen Unfall in ein Koma fällt, beschließen die Lamberts, erneut umzuziehen. Doch dem Spuk bereiten sie damit noch lange kein Ende. Mit einfachen, uralten, dafür immer noch höchst effektiven Mitteln und in düsteren Bildern wird hier gruselige Spannung erzeugt, wenngleich der überraschende Twist am Ende nicht zwingend jedermanns Sache sein muss. ¶ [DiLü] USA 2010, 103 Min., R: James Wan, D: Patrick Wilson, Rose Byrne, Barbara Hershey
Der Trainer und sein Schützling
Hochzeitskomödie—Start am 21.07.
Komödie—Start am 21.07.
Brautalarm
Win Win
Was »Hangover« für die Jungs ist, könnte »Brautalarm« für die Mädels sein. In den USA, wo der Film den Überflieger der Sommersaison gibt, ist die Rechnung schon aufgegangen. Die in den Staaten bekannte »Saturday Night Live«Komödiantin Kristen Wiig spielt die Hauptfigur Annie, deren Leben gerade den Bach hinunter geht: Ihr geplanter Weg in die Selbstständigkeit mit einer kleinen Konditorei ist gescheitert, und ihr Freund hat sie verlassen. Jetzt arbeitet die frustrierte Singlefrau in einem Juweliergeschäft, das ausgerechnet auf den Verkauf von Eheringen spezialisiert ist, lebt in einer gruseligen WG mit einem Geschwisterpärchen und hat einen Bettgefährten namens Ted (wunderbar als Arschloch: Jon »Mad Men« Hamm). Als ihre Sandkastenfreundin Lilian (Maya Rudolph) heiraten will, hält sich Annies spontane Freude daher in Grenzen. Doch die Aussicht, als Trauzeugin und Chefin der Brautjungfern die Hochzeit mit vorbereiten zu können, findet sie durchaus aufregend. Bis sie auf die Schickimickizicke Helen (Rose Byrne) trifft, die vorgibt, Lilian viel besser zu kennen und die Trauzeuginnenpflichten an sich reißt. Der Brautjungfernkrieg ist eröffnet! Kristen Wiig mag eine begnadete Komödiantin sein und ihre Annie ist eine zwar komplizierte, dennoch liebenswerte Figur. Nur leider changiert die überlange Story zwischen charmanten Gags, Brechstangenbrachialhumor und flauen Witzchen. Mit wenig Gespür für gutes Timing und der seltenen Kunst, witzige Szenen aus dem Trailer nicht im fertigen Film auftauchen zu lassen, wird hier leichtfertig so einiges an komischem Potenzial verschenkt. ¶ [DiLü]
Mike Flaherty (Paul Giamatti) ist Anwalt mit Familie und hat sich aus finanziellen Gründen bereit erklärt, sich— nicht ganz legal—um den reichen Greis Leo Poplar (Burt Young aus den »Rocky«-Filmen) zu kümmern. Doch eines Tages taucht Poplars pubertierender Enkel Kyle (Alex Shaffer) auf und weigert sich, zu seiner drogenabhängigen Mutter zurückzukehren. Zuerst wissen die Flahertys nicht so recht, was sie mit dem verstockten Jungen anfangen sollen. Doch eine echte Leidenschaft verbindet Mike und Kyle: das Ringen. Kyle ist ein echtes Ass in dieser Sportart und kann die von Mike trainierte Jugend-Mannschaft wirklich voranbringen. Der verschlossene Junge öffnet sich immer mehr gegenüber seinem »Trainer« und dessen Familie. Als sich alles gut zu entwickeln scheint, taucht plötzlich Kyles Mutter Cindy (Melanie Lipsky aus Peter Jacksons »Heavenly Creatures«) auf und möchte selbst die lukrative Betreuung ihres Vaters übernehmen. Somit gerät die fragile Balance der Emotionen in Gefahr. Wie in den beiden Meisterwerken »Station Agent« und »Ein Sommer in New York—The Visitor« besticht die dritte Regiearbeit des gelernten Schauspielers Tom McCarthy durch ihre höchst glaubwürdigen, von exzellenten Schauspielern verkörperten Figuren. Die fühlen sich einfach echt an und führen in ein kompliziertes Geflecht von Emotionen und Beziehungen ein. Auch wenn McCarthy hier nicht ganz die Faszination der Vorgängerfilme erreicht, überzeugt er erneut durch seine ungemein leichte erzählerische Hand. »Win Win«, das ist gutes Kino mit Herz und Verstand. ¶ [Martin Schwarz]
»Bridesmaids«, USA 2011, 125 Min., R: Paul Feig, D: Kristen Wiig, Maya Rudolph, Rose Byrne, Chris O’Dowd
USA 2011, 109 Min., R: Tom McCarthy, D: Paul Giamatti, Amy Ryan, Bobby Cannavale, Alex Shaffer
Alle Infos ➜ www.berlin030.de
Kino
»Hangover« für Mädels
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Autoanimationsabenteuer—Start am 28.07.
Cars 2
Während der erste Teil zu den (wenigen) eher enttäuschenden Titeln aus der Animationshitschmiede Pixar gehört, ist das Sequel deutlich besser gelungen. Dies liegt daran, dass das Rennauto Lightning McQueen und seine Freunde diesmal nicht nur im verschnarchten Südstaaten-Kaff Radiator Springs abhängen, sondern in die weite Welt fahren. Dort findet in verschiedenen Städten ein Autorennen statt, das Lightning McQueen natürlich zu gewinnen gedenkt. Mit dabei ist auch sein rostiger Kumpel Hook,
der zudem noch in eine gefährliche Spionageaktion à la James Bond verwickelt wird. Mit viel Tempo und Drive sowie tollen (neuen) Auto-Charakteren wird eine einmal mehr perfekt animierte und ökologisch korrekte Geschichte über den Wert der Freundschaft in ansprechendem 3D erzählt. Und vorweg gibt es noch einen überaus witzigen Kurzfilm aus dem »Toy Story«-Universum zu sehen. ¶ [DiLü] USA 2011, 106 Min., R: John Lasseter & Brad Lewis
Kino
drama—Start am 04.08.
Der Albaner Normalerweise gehen albanische Männer über die Grenze nach Griechenland, um dort einige Monate zu arbeiten und etwas Geld zu verdienen. Doch der junge Arben braucht viel Geld, 10.000 Euro. Denn nur mit dieser Summe willigt die Familie seiner großen und darüber hinaus schwangeren Liebe Etleva ein, dass er sie ehelichen kann. Also drückt der sympathische Typ viel Geld für ein Visum ab und landet im kalten Deutschland, wo er das harte Leben eines Illegalen kennen lernt, lose Freundschaften
Schokoromanze—Start am 11.08.
Die Anonymen Romantiker
Jean-René mag Schokolade, nur der Umgang mit Menschen ist nicht so sein Ding. Angélique (Isabelle Carré) mag ebenfalls Schokolade, ist jedoch überaus schüchtern. Da Jean-René (Benoit Poelvoorde) eine Schokoladenmanufaktur besitzt und Angélique von Beruf Chocolatière ist, lernen sie einander kennen, als sie sich auf einen Job in seiner Firma bewirbt. Ihre beruf liche Beziehung könnte nach dem heimlichen Willen beider gerne auch im Privaten ihre Fortsetzung finden, würden ihre Neurosen nicht weiteren Annäherungsversu-
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chen komplett im Weg stehen. Dank des idealisierten Pariser Retropostkartenkitschlooks, wie man ihn aus JeanPierre Jeunets »Die fabelhafte Welt der Amélie« kennt, und der leicht skurrilen Figuren versprüht diese französische Komödie durchaus Charme. Nur der Storyverlauf ist ungefähr so überraschend wie das Geschmackserlebnis beim Biss in eine zweitklassige Schokoladentarte. ¶ [DiLü] »Les émotifs anonymes«, Frankreich/Belgien 2010, 80 Min., R: Jean-Pierre Améris, D: Benoit Poelvoorde, Isabelle Carré
schließt und schließlich auf Umwegen bei einem Menschenschmugglerring landet. Das stimmige, gar nicht weinerliche Drama lebt von einem charismatischen Hauptdarsteller und einer authentischen Atmosphäre. Völlig zu Recht gab es für das Spielfilmdebüt des 30-jährigen Baden-Badeners Johannes Faber zu Beginn dieses Jahres den MaxOphüls-Preis. ¶ [Martin Schwarz] Deutschland/Albanien 2010, 104 Min., R: Johannes Faber, D: Nik Xhelilaj, Stipe Erceg, André Hennicke
Ehedrama—Start am 04.08.
Dass Regisseur Derek Cianfrance über viel Erfahrung aus dem Dokumentarfilmbereich verfügt, kann man seinem zweiten Spielfilm ansehen: Realitätsnah inszenierte Cianfrance diesen unter die Haut gehenden, sexuell aufgeladenen Trip in das Innere einer zerfallenen Ehe. Wir treffen auf Dean (Ryan Gosling) und Cindy (Michelle Williams), die seit sechs Jahren ein Paar sind, in deren Beziehung jedoch schon lange nichts mehr rund läuft. Da soll ein gemeinsames Wochenende in einem Motel die beiden einander noch einmal näher bringen. In eingestreuten Rückblenden, die uns die glückliche Vergangenheit des Paares vor Augen führen, bekommt man eine Ahnung davon, was vor sechs Jahren den Funken zwischen den beiden zum Überspringen gebracht hat. Rasierklingen-
scharf seziert Derek Cianfrance den Verlust einer Unbeschwertheit im Umgang miteinander, die im Laufe der Jahre der Dauerhaft im Gefängnis des Miteinanders gewichen ist. Diesem intensiven, in spröden Bildern gehaltenen und daher eher deprimierenden Verfall einer großen Liebe schaut man nicht zuletzt deshalb so begeistert zu, weil er von zwei erstklassigen Schauspielern getragen wird, die in jedem Augenblick ihre Figuren mit absoluter Wahrhaftigkeit verkörpern. Kleines Kino aus den USA, das zwar die Ten- Eines Tages ging die Liebe verloren denz hat, sich ein wenig zu sehr in sich selbst zu verlieren, dieses kleine Manko dafür mit den Leistun- USA 2010, 112 Min., R: Derek Ciangen zweier großartiger Hauptdarstel- france, D: Michelle Williams, Ryan Gosling, Faith Wladyka ler ausgleicht. ¶ [DiLü]
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Musik Magazin—Tagestipps—Programm
Musik
Erykah Badu
Erykah Badu
Die Göttliche
1971 in Dallas/Texas als Erica Abi Wright geboren, landete die Tochter einer Schauspielerin im Jahr 1997 mit ihrem Solodebüt »Baduizm« und der dazugehörigen Single »On & On« ihren ersten Hit. Bis heute wurde Erykah Badu mit vier Grammys ausgezeichnet und arbeitete immer wieder eng mit HipHop-Größen wie The Roots, Madlib oder André 3000 zusammen, mit dem sie auch einen Sohn hat.
Wenn man sich die Selbstinszenierung der Berliner R&B-Sängerin Joy Delanane als exotisch-natürliche Schönheit mit wallender Lockenpracht so betrachtet, fällt einem sofort das Original ein, das hier nachgestellt wird: Natürlich niemand Geringeres als die göttliche Erykah Badu. Wie Lauryn Hill von den Fugees ist auch Erykah Badu eine mehrfach Beschenkte. Sie hat eine unfassbare Stimme, Style und nebenbei eben dieses außergewöhnliche Aussehen. Außerdem verbindet beide eine gewisse Beziehung zu den Roots,
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dem ewig guten Gewissen des amerikanischen HipHop-Betriebs. Natürlich kann einem, wenn man es nicht gut mit ihr meinen will, das Getue und Gehabe der Erykah Badu, der großen Diva des US-R&B, auch gehörig auf die Nerven gehen. All dieser Back-to-Africa-Kram und diese Mutter-Erde- und Ja-zu-Yoga-Aura, die die Sängerin andauernd umgibt. Die Frau hat wahrscheinlich mehr Spleens und Ticks als Madonna und Lady Gaga zusammen—und trotzdem wirkt sie immerXxx wie eine Heilige, die noch nie in ihrem Leben betrunken war und
höchstens mal mit einem Glas grünen Tee anstößt. Dennoch lieben wir gerade diesen Hauch des Überirdischen, der Erykah Badu umgibt. Diese Frau ist die Greta Garbo des R&B und ihr Glamourfaktor ist in ihrem Bereich absolut unerreicht. Außerdem versteht sie es wie keine andere, sich immer wieder von den Richtigen und Guten des HipHop, etwa von Madlib, die Beats basteln zu lassen. ¶ [ah] Erykah Badu live am Mi 03.08. um 20 Uhr im Tempodrom
Foto Marc Baptiste
Verglichen mit Erykah Badu sind wir alle Unwürdige. Die große Diva des R&B kommt endlich mal wieder nach Berlin
»Klaus Beyer, Berlins berühmtester BeatlesAlleindarsteller, hat sich jetzt auch noch am »Weißen Album« der Fab Four vergriffen.«
Klaus BEyer im Monarch ➜ S. 37
er Zuku Pure Nostalgie od
Edward Sharpe & The Magnetic Zeros
Blumenkinder Bande Die Psychedelic Folk-Rockband aus Los Angeles gestaltet ihre Konzerte wie Happenings Wie viele Musiker genau in dieser kalifornischen Hippie-Kommune mitwirken, weiß wohl selbst der Bandleader nicht so genau. Meistens gruppieren sich plus minus zehn Männer und Frauen um den bärtigen Schlacks Alex Ebert, der als Jesus-Darsteller sicher eine steile Karriere hätte einschlagen könnte. Mit dem kreativen Chaos, der psychedelischen Folk-PopVerspieltheit und den vielen akustischen Instrumenten auf der Bühne liegen Edward Sharpe & The Magnetic Zeros (Foto) aus Los Angeles irgendwo zwischen Arcade Fire und MGMT, ohne diese jedoch zu kopieren. 2009 erschien auf Rough Trade das Debüt und das bisher einzige Album »Up From Below« mit dem unwidersteh l ich posit iven Song » 40 Daydream«. Darin singt Alex Ebert mit markanter Stimme von einer magisch-mysteriösen Zeit, einer 40tägigen Tagträumerei. »Home«, ein anderer Song des Albums, wurde mit
seiner Pfeifmelodie rund 11 Millionen Mal auf Youtube angeklickt. Dessen Kernaussage, dass die Heimat überall zu finden ist, wo man mit seinem Partner zusammen ist, scheint konsensfähig zu sein. Mit diesen Zeilen verarbeitete Alex die Trennung von seiner langjährigen Freundin. Live wirken Edward Sharpe & The Magnetic Zeros wie übermütige Kinder, die sich überschwänglich des Lebens freuen. Ihre Konzerte gestaltet die illustre Truppe wie emotionale Happenings und rührt damit das Publikum zu Freudentränen. Liebe, Positivität und Gemeinschaftssinn sind typische Hippiethemen aus den siebziger Jahren, an die in der heutigen oberflächlich digitalen Zeit wieder jemand anknüpft, ohne dabei anachronistisch in die Retrofalle zu tappen. ¶ [Stefan Guther]
tasangen seit der Ka Ein Jahr ist verg h sic n re eh m n urg. Nu trophe in Duisb ne ei e e St im men , di au f Facebo ok di Be rve pa rade nach Lo r de Rück ke hr ei n n: ra da ne hö s Sc lin forder n. Da rn fe Op n gang mit de respek tvoller Um ch no ein d Un . hörigen und deren Ange Groll r te tig ch re be er immer anhaltend lic h en de r mut m aß üb er da s Vorg eh un d g ur isb Du n in Ve ra nt wo rt lic he fa her e Au fk lä ru ng sv da s sc hleppe nd er üb n ho sc e itiative, di ren. Doch die In ha t, en nd fu ge r or te 10 .0 00 Be fü rw nn die Zu ku nf t, we ei nt de r Bl ick in n he sc gi al st no le icht auch m it ei ne m Fr iede, les al n rli Be in An st ric h. War erhe it chen? M it Sich Fr eu de , Eierku ende m läh hr Ja es b jed nicht, denn es ga und r— e Ve ra nsta lte Quer elen , die di ten al uh sz au r e Ämte der Senat und di reien äle Qu e es di d sin hatten. Vielleicht Riese, damit solch ein im Vorfeld nötig ablault ge re ge rmaßen nereignis einige nicht rli n wurde eben fen ka nn. In Be s in da s al rs inkt, ande bl ind durchgew . en hi sc in se ll zu Duisburg der Fa e die an nt, ob und wi Ich bi n sehr gesp ung er rd Fo r re iker ih Te ch no -Nosta lg d ob un , en rd we en ih Nachdr uck verle en. re n stoße n we rd sie au f of fe ne Oh Keep on raving! Musik
Lustige Landstreicher: Edward Sharpe und seine Gang
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Edward Sharpe & The Magnetic Zeros live am Di 16.08. im Festsaal Kreuzberg
Alle Infos ➜ www.berlin030.de
Fragen, Kritik und The Love bitte an ➜ patrick.ressler@rbb-online.de
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Ronan Keating
Joe Cocker Hurts
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Sommer Open Airs Sa 13. August
Drei für draußen Ronan Keating
Sound: Pathetischer Pop Stimmung: Sentimental Publikum: Ex-Groupies und Menschen, die Platten an der Tankstelle kaufen Bestgehendes Getränk: Mineralwasser Verhältnis Frauen/Männer: 70/30 Größter Hit: »Father & Son« Durchschnittsalter: 45 In der Kindl-Bühne Wuhlheide beim Audi 94,3 Rs2 Sommerfestival ab 18 Uhr
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Hurts
Sound: Pathetischer Synthiepop Stimmung: Kühl Publikum: Anzug-Träger, Café Oberholz-Stammgäste und Einzelhandelskauffrauen Bestgehendes Getränk: Sekt auf Eis Verhältnis Frauen/Männer: 60/40 Größter Hit: »Wonderful Life« Durchschnittsalter: 35 In der Zitadelle Spandau um 19 Uhr
Joe Cocker
Sound: Pathetischer Rock Stimmung: Nostalgisch Publikum: Alt-Hippies, Harley-Davidson-Besitzer, Dreitagebartträger Bestgehendes Getränk: Becks Verhältnis Frauen/Männer: 20/80 Hit: »Sail Away« Durchschnittsalter: 55 In der Waldbühne mit den Puhdys ab 19.30 Uhr
Fotos Olaf Heine, Sony Music, Universal Music
Mit den Konzerten von Hurts, Ronan Keating und Joe Cocker erwarten uns drei Open Airs— am gleichen Tag. Wer wo am besten aufgehoben ist, verrät unsere Statistik
Liste
10 Platten Die Lieblingsalben von Connan Mockasin
B 52’s— 1 »Cosmic Thing« Soweit ich mich erinnern kann, war dies die erste Platte, zu der ich als kleiner Junge völlig aus dem Häuschen war. Meine Brüder und ich hatten eine komplette Tanz-Choreographie für das gesamte Album.
Michael 2 Jackson—»Off The Wall«
Dies war die erste CD, die ich besessen habe. »Off The Wall« war nicht mal mein Lieblingsalbum von Michael Jackson. Aber es war die einzige CD, die ich besaß, und ich trug sie mit mir herum und hörte sie bei jeder Gelegenheit auswärts, da wir zu Hause keinen CD-Player hatten. Mittlerweile weiß ich das Album auch musikalisch viel mehr zu schätzen, höre es allerdings eher aus nostalgischen Gründen.
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Michael Jackson— »Dangerous«
Dieses Album hat mich in helle Aufregung versetzt und ich wollte schlagartig Popsänger werden. Nahezu jeder Song war großartig. Ich war geradezu besessen von Michael Jackson zu diesem Zeitpunkt.
Verrückt nach Hendrix: Connan Hosford
Turn Me Into The Snat« im vergangenen Jahr debütierten. Dies verschaffte dem Trio um Sänger und Namensgeber Connan Hosford auch in der elektronischen Szene einiges an Gehör. Die Remixarbeit Alkans für die Single »Forever Dolphin Love« schlug dementsprechend soundtechnisch auch in eine Kerbe, die jeden Underground Club in Schwingungen versetzt. ¶ [Tim Schäfer]
da war diese Akustikplatte. Also hab ich geübt, um das komplette Album nachspielen zu können. Was mir gelungen ist. Das Album hat mir geholfen, besser Gitarre spielen zu können.
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Jimi Hendrix— Band Of Gypsys
Das erste Mal habe ich ein Lied von Jimi Hendrix in einem Steven Seagal Film gehört. Ich glaube, es war »Alarmstufe: Rot«. Bis dahin war Eric Clapton mein Lieblingsgitarrist. Ich war total begeistert, als dieser Hendrix Song in diesem Film lief, und ich fragte meine Eltern, von wem das sei. Wie sich herausstellte, hatten sie eine Hendrix-Platte: »Band Of The Gypsys«. Das wurde eine verdammt wichtige Platte für mich. Ich wollte genau so Gitarre spielen können. Ich habe mir die LP auf eine Kassette überspielt und einzelne Parts immer und immer wieder abgespielt und dabei versucht, Hendrix‘ Gitarrenspiel nachzuahmen. Da war ich zehn, glaube ich.
The Beatles— 6 »Magical Mystery Tour«
Dieses Album hat mir gezeigt, dass Musik auch wahnsinnig toll sein kann, ohne dass Hendrix dazu Gitarre spielt. Ich fand es auch beeindruckend, dass diese Platte nur mit einem 4-Spur-Gerät aufgenommen wurde. Mit diesem Album habe ich angefangen, mich für das Produzieren zu interessieren.
Clapton— 4 Eric »Unplugged«
Ich habe gerade angefangen, Gitarrespielen zu lernen, als dieses Album herauskam. Ich hatte eine Akustikgitarre und
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7 Radiohead— »Amnesiac«
Das war das erste Radiohead Album, das ich mir angehört habe. Es war ähnlich wichtig für mich wie »Magical Mystery
Tour«. Es hat meinen Blick geöffnet und Sichtweisen erweitert. All die verschiedenen Stimmungen, die interessanten Akkordfolgen.
Jonny 8 Greenwood— »Body Song«
Dieser Soundtrack hat mich sehr begeistert, weil er so schön stimmig ist. Außerdem mochte ich, dass man manchmal die Instrumente gar nicht erkennt, die Greenwood benutzt. Schön auch, dass die Platte ohne viel Kompression auskommt.
Musik
Psychedelic Alternative Pop ist die Nische, in der sich die neuseeländische Band Connan Mockasin zuweilen eingeordnet sieht. Ein Genre, das seit den Erfolgen des Engländers Mika vor einigen Jahren wieder an Zugkraft gewonnen hat. Im Falle von Connan sollte man allerdings den Pop-Appeal ein wenig in den Hintergrund rücken. Die aufstrebende Band, die im April dieses Jahres mit ihrem Album »Forever Dolphin Love« und diversen Live-Auftritten auf sich aufmerksam machte, hat künstlerisch geschulte Fans. Einer von ihnen ist der DJ und Produzent Erol Alkan (➜ S. 43), auf dessen Phantasy Sound Label Connan Mockasin bereits mit ihrem Vorgängeralbum »Please
Serge 9 Gainsbourg— »Melody Nelson«
Diese Platte klingt so unheimlich geschlossen. Einzelne Themen tauchen immer wieder auf. Dabei klingt das Ganze sehr simpel und unangestrengt. Nicht, als hätte man hier zu krampfhaft rumversucht. Und ich liebe die Kürze der Platte.
10 Tonetta— »777«
Dies ist das erste Album von Tonetta, einem Typen, der seit den frühen 80ern Musik aufnimmt und eigenartige, sexuelle Videos von sich selbst dazu macht. Der Kerl wirkt auf mich sehr geheimnisvoll. Aber ich mag, wie instinktiv er arbeitet. Und ich verehre seine Texte. Ich finde es sehr positiv, dass er eine gewisse Anerkennung draußen erfährt. Das zeigt mir, dass es Menschen gibt, die gelangweilt sind von einer öden Musik, die sich nichts traut.
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House Of Pain
Hüpfen und springen
Musik
House of Pain waren eine der größten Crossover-Bands der Neunziger und ihr Hit »Jump Around« ist unvergessen. Jetzt sind sie wieder da In Berlin gibt es sie überall, die Neunziger-Partys, auf denen zu Nirvana und Cypress Hill getanzt wird und auf denen man sich an die goldenen Zeiten von Grunge, HipHop und Crossover erinnert. Zu einer derartigen »Weißt du noch?«-Party gehört natürlich unbedingt auch »Jump Around« von House of Pain, der ultimative Rumhüpf-Hit aus dem Jahr 1992. House of Pain waren damals einen Moment lang die ultimative Band, welche die Energie des Rock mit dem Willen zur Party beim HipHop Zu jeder »Weißt du verbanden. Dazu kam eine Connection zu den noch?«-Party gehört damaligen Königen des auch »Jump Around« von Kiffer-Raps, den großen House of Pain Cypress Hill, was dem Yoann eigenen Erfolg nur zu Gute kam. Doch Mitte der Neunziger hatte es sich auch schon wieder ausgecrossovert und House Of Pain lösten sich auf. Vor allem der House-of-Pain-Rapper Everlast startete jetzt solo ganz groß durch. Und zwar als eine Art harter Kerl mit ganz vielen Tattoos, der tief im Inneren aber voll sensibel ist. Er schnappte sich die Gitarre, versuchte sich am guten alten Blues und legte sich einen knorrigen Gesang zu. Eigentlich war das ziemlich schrecklich, hatte aber eine
Back In black: House Of Pain
Zeit lang enormen Erfolg. Doch inzwischen lässt sich mit einem Neunziger-Revivaltum wohl wieder mehr Geld verdienen. Und House of Pain begeben sich auf eine so genannte Anniversary-Tour. Was bedeutet, dass man die nächste Neunziger-Party einfach auf diesem Konzert feiern kann. Und wenn »Jump Around« kommt, wisst ihr ja alle, was zu tun ist. ¶ [ah] House of Pain live am So 24.07. im C-Club
Iron And Wine
Sauber geküsst Der texanische Songwriter weigert sich, Hörererwartungen zu erfüllen
Uneitler Pfau: Iron & Wine
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Mit den ersten Alben arbeitete sich Sam Beam alias Iron & Wine, an Americana, Folk und Country ab. Die Anfang des Jahres erschienene vierte LP »Kiss Each Other Clean« klingt mehr nach amerikanischem Pop der sechziger und siebziger Jahre. Produziert von Brian Deck (Modest Mouse) in Chicago, landete die Platte direkt auf Platz 2 der US-Album-Charts. Der 36jährige waldschratige Barde, der eher zufällig zum Rockstar wurde, lebt ganz weit draußen auf dem Land und trifft mit seiner Stimme und Lyrik offensichtlich den Zeitgeist. Sicher nicht unwesentlich beteiligt am aktu-
ellen Erfolg ist sein Beitrag »Flightless Bird, American Mouth« zum Soundtrack der Vampir-Schmonzette »Twilight« vor drei Jahren. Auf Tour ist Iron & Wine mit einer achtköpfigen, handverlesenen und spielwitzigen Band. Das Gastspiel im Berghain vom Februar war bereits drei Wochen im Voraus restlos ausverkauft. Wer damals leer ausging, bekommt, ähnlich wie in Sam Beams Poetik, im Astra seine zweite Chance. ¶ [Stefan Guther]
Iron & Wine live am Do 18.08. im Astra Kulturhaus
Festivals 2011
8 Tage wach: Sziget Fest Das Sziget Fest in Budapest bietet eine Woche Musik und Action nonstop Nicht nur Berlin ist eine Reise wert. Auch Budapest, die Hauptstadt Ungarns, bietet einiges, erst recht in der zweiten Augustwoche. Denn dann findet auf der Donauinsel Óbudai eines der Highlights des europäischen Festivalsommers statt—das Sziget. An acht Tagen fahren die Veranstalter neben Acts wie The Prodigy, Kate Nash, Empire Of The Sun (Foto), Chemical Brothers, Motörhead, Interpol, Judas Priest, Hurts und vielen mehr alles auf, was ein guter Action-Urlaub braucht. Open Air Kino, Tanz, Theater, Volleyball, Tennis, Bungeejumping und und und. Wem acht Tage Festival-Wahnsinn zu viel sind, dem empfehlen wir regelmäßige Abstecher in eines der legendären Thermalbäder Budapests. Danach übersteht man entspannt und vor allem sauber locker eine weitere Woche. ¶ [ms]
Empire Of The Sun auf dem Sziget Festival in Budapest
VooV Experience 22.-25.07. Krumbeck, Brandenburg Tickets: 65 Euro Line-up: Cimi, Cyrhill, Egorythmia, Funky Dragon, Inner State, Jensson u. a. www.vuuvfestival.de
Jenseits von Millionen Festival 05.–06.08. Burg Friedland Tickets: 25 Euro Line-up: Fotos, Diego, Finn., Ja, Panik, Samba, Solander, Sir Simon Battle u. a. www.jenseitsvonmillionen.de
Wacken 04.-06.08. Wacken, bei Itzehoe Tickets: Ausverkauft! Line-up: Children of Bodom, Coldwar, Danko Jones, Golem, Helloween, Knorkator, Judas Priest, Kreator, Kyuss, Mayhem, Motörhead, Ozzy Osbourne, Sepultura u. a. www.wacken.com
Sziget 08.-15.08. Budapest, Obudai Insel Tickets: 45-200 Euro Line-up: Kaiser Chiefs, Kate Nash, Empire Of The Sun, Amy Winehouse, Good Charlotte, Goose, Hurts, Interpol, White Lies, Trentemøller, The National, The Chemical Brothers u. a. www.szigetfest.de
Secret Island Nation Insel Ulsholmen, bei Havesstensund, Schweden 04.-07.08. Tickets: 75-85 Euro Line-up: Linus Kocken, Fidelity Kastrow, German Lachs, Dirty Ragga Squad, Jonty Skrufff u. a. www.secret-island.eu
Haldern Pop 11.–13.08. Haldern, Rees-Haldern, Reitwiese Tickets: Ausverkauft Line-up: Agnes Obel, Bodi Bill, Fleet Foxes, Hauschka, James Blake, The Wombats, Wild Beasts, Wir sind Helden, War Paint, Johnny Flynn u. a. www.haldern-pop.de
Nature One 05.-07.08. Kastellaun, Raketenbasis Pydna Tickets: 47-74 Euro Line-up: Lexy & K-Paul, Paul van Dyk, Ferry Corsten, Tiefschwarz, Steve Anderson, Fritz Kalkbrenner u. a. www.nature-one.de
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Dockville Festival 12.-14.08. Wilhelmsburg, Hamburg Tickets: 79 Euro Line-up: Johnossi, Marteria, Trail of Dead, Santigold, Editors, Cold War Kids, Casper, Chuckamuck, Die Gol-
ls a v i t Fes denen Zitronen, Herpes, Zola Jesus u. a. www.dockville.de BootBoohook Festival 19.-21.08. Hannover, Faust Gelände Tickets: 20-55 Euro Line-up: Junip, Die Goldenen Zitronen, Wir sind Helden, Get Well Soon, Art Brut, Bonaparte, Sophie Hunger, Joan as Police Woman, Wire, Frittenbude, Young Rebel Set u. a. www.bootboohook.com Highfield 19.-21.08. Großpösna (bei Leipzig), Störmthaler See Tickets: 69-119 Euro Line-up: Seeed, Foo Fighters, Thirty Seconds To Mars, The National, Dendemann, Deftones, The Kooks, Mona, Jimmy Eat World, Turbostaat, Blood Red Shoes, Erol Alkan u. a. www.highfield.de Stereo City 19.-21.08. Ferropolis, Gräfenhainichen Tickets: 25-60 Euro Line-up: David Dorad, Format: B, Sexinvaders, Matthias Tanzmann, Kollektiv Turmstrasse, Sebo, Deathmachine, Kernspung u. a. www.stereocity.de
Foto Debaser
Musik
Anmerkung am Rande: Ungarn hat zurzeit eine rechte Regierung die Minderheiten drangsaliert und die Pressefreiheit massiv einschränkt. »Meeting Point Europe« ist das Motto des Festivals und man sieht sich als »echter europäischer Schmelztiegel«—das ist es Wert zu unterstützen und widerspricht der aktuellen Politik der Regierung von Viktor Orbán und seiner nationalkonservativen Fidesz Partei.
DJ Cherry
BERLIN MITTE BOY BERLIN SONGS WELTPREMIERE
From Poland to Berlin Freunde der [030] Facebook-Seite wissen es. Jeden Tag gibt’s vom Berlin Mitte Boy einen neuen Song, der dem Thema »Berlin« gewidmet ist. Eigentlich hätte niemand gedacht, dass es so viele Lieder gibt, die der Hauptstadt gewidmet sind. Weit über 150 Songs haben wir schon gepostet und es werden täglich einer mehr. Unsere Serie hat inzwischen einige Künstler inspiriert, selber Tracks zu machen—und stolz verkünden wir eine weitere Weltpremiere am Freitag, den 22. Juli! DJ Cherry, einer der renommiertesten polnischen DJs und bei Dirty Funk, einem der bekanntesten Labels Polens, unter Vertrag, hat einen echten Som-
merhit für die Serie beigesteuert. DJ Cherry war eine der großen Neuentdeckungen beim A&P Berlin Summer Rave und begeisterte mit seinem Set das Publikum, darunter einige hundert feierlustige Polen. Von Stettin nach Berlin sind es gerade 120 km, und hierzulande haben sich die Polen spätestens seit der letzten Berliner Loveparade einen Ruf als extrem feierwütige Partyposse gemacht. Auch Cherry hat seinen Kick für elektronische Musik auf einer Loveparade am Jahrtausendanfang bekommen, als er als 15-Jähriger das erste Mal nach Berlin kam. Inzwischen legt er regelmäßig in Berlin auf. So als Resi-
dent bei den WickedTunes Partys und er hat im Icon, M.I.K.Z und der Maria gespielt, die sein Lieblingsclub war. Der Summer Rave war nur ein weiterer Karriereschritt für den umtriebigen Szeneaktivisten, der in seiner Heimat auch schon Raves für über 5.000 Leute veranstaltet hat. Sein Track soll auch Motivation für weitere Musikliebhaber und -macher sein, Berlin einen eigenen Track zu widmen. Mehr dazu gibt es in der nächsten [030] nach der Sommerpause.
Daniel Lanois & Black Dub
Daniel Lanois? Keine Ahnung, wer der Typ ist? Kein Wunder. Denn der Namen des Kanadiers steht für gewöhnlich im Kleingedruckten von CD-Booklets von U2, Bob Dylan oder Neil Young. Lanois ist der Mann, dem etliche der erfolgreichsten Musiker der Welt vertrauen, wenn es um die Produktion ihrer Musik geht. Jetzt hat der Mann sein eigenes Projekt Black Dub aus der Taufe gehoben. Zur Seite steht ihm dabei die 23-jährige Sängerin Trixie Whitley, deren Stimme nicht weniger als eine Offenbarung
ist und von der man in Zukunft sicher noch sehr viel hören wird. Mit Whitley vorn und einer unglaublichen tighten Rhythmusgruppe im Rücken präsentiert Lanois das gleichnamige Debüt-Album von Black Dub in der Passionskirche, das klassisches Songwriting mit einer breiten Palette aus Einflüssen von Soul, Gospel, Pop bis– genau–Dub verknüpft. Wir tippen auf einen Gänsehautabend. ¶ [ms]
Wer ist das? Daniel Lanois stellt sein Solo-Projekt Black Dub vor
Alle Infos ➜ www.berlin030.de
Musik
Jeden Tag gibt es auf der [030] Facebook-Seite einen neuen Berlin Song—im Repertoire sind Klassiker und echte Premieren, wie am 22. Juli mit DJ Cherry ¶ [Jürgen Laarmann]
www.facebook.com/30magazinberlin www.berlin030.de/berlinsongs
Daniel Lanois & Black Dub live am Do 28.07. in der Passionskirche
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Konzerttipps fr 29.07. bis so 31.07.
Helene Beach Festival Im Sommer fährt der Berliner ja sowieso jedes Wochenende raus an irgendwelche Seen in der Umgebung. Da bietet es sich natürlich an, gleich ein ganzes Wochenende mit Camping und allem drumherum an dem See Helene in Brandenburg zu verbringen. Beim »Helene Beach Festival«, das unter dem wenig originellen, aber doch hoffentlich programmatischen Titel »Sommer Sonne Strand« dieses Jahr erstmalig statt finden wird. Geboten wird Hochkarätiges wie Monika Kruse, Lexy & K-Paul, Marteria (Foto) und vieles mehr. Baden, gute Musik und tanzen, besser geht es doch eigentlich gar nicht. ¶ [ah] Am See Helene
The Miserable Rich
Zu den schönen Hinterlassenschaften der Bar 25 gehört Down By The River. Diese festivalförmige Ansammlung schräger Töne und scharfer Typen hat das Ende der Bar überlebt und einfach mit übergesetzt, den Fluss gequert und ist im Kater gelandet. Dort spielen einen Nachmittag und eine Nacht lang berlinaffine Künstler auf zwei Bühnen, darunter Mary Ocher (Foto), Jeffrey Lewis & The Junkyard, Chinawoman, Viking Moses, My Two Toms und Marzipan, Marzipan. Tikkets kosten 15 Euro. ¶ [z]
Auch wenn der Titel eher nach einer neuen BBC-Serie über Rupert Murdoch klingt, handelt es sich hier um ein charmantes Künstlerkollektiv aus dem romantischen Seebad Brighton. Die Mitglieder von The Miserable Rich stammen aus Bands wie Lightspeed Champion und The Leisure Society. Mittlerweile hat sich das schwangere Streichquartett in ein Folkpopsextett mit Drummer verwandelt. Jetzt klingen sie nicht mehr wie ein großes Orchester, sondern eher wie eine kultivierte Chick Flick Posse, die zum Glück klatschfrei bleibt. Zu Barbershop-Harmonien wird doppeldeutig über Orgasmen, Alkohol und Trennungen nachgedacht. ¶ [pam]
Im Kater Holzig
Auf dem Badeschiff
Do 04.08. bis fr 05.08. jeweils um 21 uhr
Fr 05.08. bis So 07.08
Die kleine Berliner Konzer tagentur Puschen ist ein Garant dafür, dass man in Berlin regelmäßig Indiebands der Extraklasse zu sehen bekommt. Das sogenannte Puschenfest ist inzwischen ein jährlich stattfindendes Mini-Festival mit natürlich ziemlich hohem Puschen-Faktor. An zwei Tagen werden Acts wie der Chill-WaveHype Washed Out, Yacht vom einflussreichen Label DFA oder die Abstrakt-Metaller Oneida aufgefahren. Und die Älteren unter uns dürfen sich auf ein Wiedersehen mit Polvo freuen, die in den Neuzigern mal fast die neuen Pavement geworden wären, heute aber eher vergessen sind. ¶ [ah]
Luft und Liebe ist zwar nicht alles was der Mensch zum Leben braucht, aber glücklich macht es ihn. Wenn es dann noch gute elektronische Musik unter anderem von Kollektiv Turmstraße, Egokind, Kotelett & Zadak und dem Krause Duo zu hören gibt, steigt die Euphorie. Drei Tage und Nächte lang kann dieses Glück auf fünf Floors beim »Berliner Luft & Liebe Festival 2011« genossen werden. Mit über sechzig regionalen, nationalen und internationalen Acts wird zum ersten Mal fast der ganze Spreepark für Tagträumer und Tanzvergnügte geöffnet. Der seit 2001 geschlossene Vergnügungspark bietet dabei Gestaltungs- und Visualisierungskünstlern das optimale Gelände zum Schaffen einer verzauberten Traumwelt. ¶ [th]
Puschenfest
Im Festsaal Kreuzberg
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Mi 03.08. ab 20 Uhr
Down By The River
Luft & Liebe Festival 2011
Im Spreepark Plänterwald
foto omorp, Blair Green
Musik
Sa 23.07. ab 14 Uhr
21.07.-17.08. Sa 06.08. um 18.30 Uhr
Unheilig Open Air Tour Als einer der erfolgreichsten deutschen Musiker 2010, gewann er neben drei Echos und einem Bambi auch den Bundesvision Song Contest für Nordrhein-Westfahlen. Die Rede ist von Bernd Heinrich Graf, der den Chart-Hit »Geboren um zu Leben« sein Eigen nennen darf. Mit seiner Band Unheilig ist »der Graf« nun von Juli bis September auf Deutschlands Open Air Bühnen zu sehen, bevor Anfang
Mo 08.08. um 21 Uhr
Klaus Beyer
Crystal Stilts
Auch das noch. Klaus Beyer, Berlins berühmtester Beatles-Alleindarsteller, hat sich jetzt auch noch am »Weißen Album« der Fab Four vergriffen. Sämtliche Originaltexte wurden natürlich wieder in das typische Beyer-Deutsch übersetzt— und fertig ist eine weitere Trashperle des Berliner Originals. Natürlich muss das neue Werk jetzt auch live aufgeführt werden, auch wenn Beyer immer noch nicht singen kann. Die verblichenen Ex-Beatles George Harrison und John Lennon werden sich dazu in ihren Gräbern umdrehen. Und schmunzeln. ¶ [ah]
Die Crystal Stilts standen vor kurzem noch davor, der nächste große Hype zu werden mit ihrem garagenrockigen Velve t- Underg round Gedächtnisindie. Irgendwie verpuffte das Interesse an der Band aber bald wieder. Vielleicht wollte diese aber auch gar nicht mal das nächste große Ding werden, das dann zwei Monate später wieder vergessen ist. Jedenfalls ist es recht ruhig um die Band und deren Geragenrock geworden. Was nicht heißt, dass man sich nicht auf dieses Konzert freuen sollte. ¶ [ah]
Mi 10.08. um 21 Uhr
Sa 13.08. ab 12 Uhr
Eine deutsche Antwort auf Blur, Pulp oder Oasis hat es nie gegeben. Derart typisch englische Popmusik kriegen dann wohl doch nur die Engländer hin. Aber mit Beat!Beat!Beat! aus Nordrhein-Westfalen will die englische Fachpresse immerhin eine Antwort auf die Foals ausgemacht haben, was ja auch schon was ist. Beat!Beat!Beat! sind zwar wirklich Epigonen, aber nicht die schlechtesten. Versprochen wird uns heute abend ein Akustik-Set, ganz so, als wären wir bei MTV. ¶ [ah]
Neunhundert Künstler haben die Präsentationsplattform in den letzten fünf Jahren genutzt—und heute können sich fast zweihundert weitere in die lange Liste einreihen. Die sechste »Graffitibox Summerjam« bietet jungen und alten HipHop-Begeisterten aus ganz Deutschland ein Event zum Austauschen und zum Feiern. Auf zwei Open Air Bühnen werden fünfzig Live-Acts, wie Olli Banjo, Silla und Raf Camora, ihre Texte und Beats zum Besten geben. Mit Wettbewerben und Workshops in Graffiti, Rap, Breakdance und Beatboxen, den vier Grundsäulen des HipHop, entsteht ein interessantes Tagesprogramm. Es soll begeistern für eine oft missverstandene Kultur, die auf Respekt, Zusammenhalt und Verantwortung basiert. ¶ [th]
Im Monarch
fotos eric weiss, rolf g. wackenberg, omorp, Marcel Kamps
Auf der Kindl-Bühne Wuhlheide
Beat!Beat!Beat!
Auf dem Badeschiff
Alle Infos ➜ www.berlin030.de
Musik
Sa 06.08. um 20 Uhr
2012 das nächste Album veröffentlicht wird. Ob nun Pop, Rock oder Neue Deutsche Härte, Unheilig zeigt heute mit »Heimreise« in Berlin, dass ihre neue Live-Show ebenso unverwechselbar ist wie ihre Musik. Aufgrund der großen Nachfrage ist ein Zusatzkonzert auf Sonntag, den 7. August angesetzt. ¶ [th]
Im Comet Club
Graffitibox Summerjam
Im Yaam
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18.07.2011
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OUT NOW!
Mode und Musik: Interviews mit Eva Padberg und DJ Hell Fotoreise durch Berlins bestangezogenste Clubnacht Designer // Shops // Trend Leseprobe unter www.zitty.de/modebuch2011
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sizern, dabei aber n ichts wirklich Aufregendes mehr zustande bringt.
Neu aus Berlin
Elektro BLNRB—Welcome To The Madhouse—[Out Here] Hinter diesem Sampler steckt ein hochambitioniertes Projekt, getragen von sehr viel gutem Willen und dem Goethe-Institut. Berliner Elektronik- und TechnoActs wie Modeselektor, die Teichmann-Brüder und Jahcoozi wurden nach Nairobi eingeladen, um dort den Berlin-Sound mit Afrobeat zu clashen. Herausgekommen ist dabei vieles, was man Afro-Berlin nennen könnte, aber nichts, was die Musikgeschichte wirklich voranbringt.
Neo-Kraut Qluster—Fragen—[Bureau B] Qluster wa ren bis vor kurzem noch Cluster und in der ganz grauen Vorzeit des frühen Krautrock einmal Kluster. Qluster sind jetzt vor allem Joachim Roedelius, der sich seinen Namen als Ikone des Kraut im Laufe seiner langen Karriere redlich verdient hat. Und der jetzt halt weiter krautet mit seinen Analogsynthe-
Tenorsaxophon und gerne auch ein Basssaxophon. Er spielt gerne Jazz, aber auch viel bei all diesen sperrigen kanadischen Indierockbands, die sich um das spannende Label Constellation gruppieren. Nun hat er ein Soloalbum eingespielt, auf dem es blökt und grunzt und das dennoch nicht die Ner ven überstrapaziert. Und manchmal singt Laurie Anderson dazu.
Platte der Ausgabe:
Dubstep Zomby—Dedication—[4AD] Zomby ist natürlich ein angemessener Name für einen echten Düstermann des Dubstep, der in seiner Musik gerne die Horrorfilmsounds der Siebziger zitiert. Auch Zomby reichert wie so viele seiner DubstepKollegen seine Bassmonster inzwischen gerne mit etwas Gesang an, beispielsweise in einer Nummer mit Animal Collectives Panda Bear. Herausgekommen ist so ein weiteres DubstepAlbum von beeindruckender Geschlossenheit.
Solo-Saxophon Colin Stetson—New History Warfare Vol. 2—Judges— [Constellation] Colin Stetson ist ein recht eigentümlicher Saxophonist. Er bläst A lt- und
Alle Infos ➜ www.berlin030.de
Calypso The Mighty Sparrow—Doctor Bird—[VP] Sie nennen ihn den »Calypso King Of The World«. Er, der Mighty Sparrow, kann mit diesem Titel natürlich sehr gut leben. Er hat alles drauf, was einen zum Tanzen bewegt, Soca, Salsa, R&B, und wenn es mal so richtig pathetisch zugehen soll, auch Gospel. The Mighty Sparrow kann alles und es wurde wirklich Zeit für eine Doppel-CD, wie die vorliegende Compilation eine ist.
Dubstep SBTRKT—SBTRKT—[Young Turks] Dubstep mal wieder, besser gesagt: Post-Dubstep natürlich. Dieses Mal von SBTRKT, einem Typen mit Maske, was die ganze Sache Dubstep-typisch mal wieder gehörig geheimnisvoll macht. SBTRKT ist jetzt
nicht der nächste James Blake, dafür fehlt ihm der Wille zum Pop, obwohl er selbst gerne auch mal singt. Aber er hat auch so einen weiteren Beweis dafür vorgelegt, dass man die Gitarrenmusik jetzt eigentlich abschaffen könnte. Denn wir haben jetzt Dubstep.
Musik
Neueen Platt
Indie The Horrors—Skying—[XL] Zu r ück i n d ie Acht ziger, zum millionsten Mal. Dieses Mal mit: The Horrors. Punk, Synthiepop, Neo-Garage, Shoegazing, all das gibt es einmal mehr. Und die Frisuren sitzen. The Horrors sind gut in dem, was sie da tun. Allein: Man muss das alles eigentlich nicht mehr tun.
Die Platte ist…
meisterhaft empfehlenswert solide enttäuschend Mist
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Party Magazin—Tagestipps—Programm
Fly Bermuda
findet am 5. November in Tempelhof statt. Ganz frisch aus dem Ticker: Headliner wird in diesem Jahr —neben Sven Väth, Ellen Allien, Ricardo Villalobos und Loco Dice— Richie Hawtin pres. Plastikman (live), das erste Mal in Berlin und exklusiv auf dem Fly BerMuDa Festival.
Party
An einem Sonntag in Berlin am Strand der Spree
Fly Open Air
Oben-Ohne-Tanz Im Pilotenjargon wäre »Fly BerMuDa« der Tower innerhalb der »Berlin Music Days« (BerMuDa). Der Rave im ehemaligen Flughafen Tempelhof bildet am 5. November den Abschluss des unabhängigen Club-Festivals der elektronischen Musik aus Berlin. Bevor die Watergate-Crew die dritte BerMuDaAusgabe (Mi 02.-Sa 05.11.) in verschiedenen Locations der Stadt veranstaltet, lassen Stoffel, Metro und Niklas mit dem »Fly Open Air« auf dem Rummels-
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burg-Gelände im August einen Testballon steigen. Der »Oben-Ohne-Tanz« beginnt bereits um die Mittagszeit mit einer Auswahl an Feiergaranten, die auch während der Riesenparty im November für Furore sorgen wollen. Die partytechnisch neu erschlossene Rummelsburg bietet alles, was es für eine zünftige FreiluftSause braucht; von Barfuß im Sand tanzen bis Chillen und Grillen, direkt am Wasser und mitten im Grünen. Am
Strand sind BPitch-Lady Ellen Allien, das Mobilee-Dreamteam Pan-Pot, Berlins Lieblings-Schwaben Tiefschwarz, Visionquest-Mastermind Seth Troxler, Party-Experte Ruede Hagelsetin und die drei französischen Stimmungskanonen von dOP. Wir wünschen einen guten Flug! ¶ [Stefan Guther] So 21.08. Fly Open Air The Fly BerMuDa Festival Warm Up ab 12 Uhr in der Rummelsburg
Fotos Maxim Rosenbauer
Das Warm-up für das Fly BerMuDa Festival steigt in der Rummelsburg
»Die 11. Ausgabe des Berliner SommerRaves steht unter dem Motto ›hammerschrill und neonbunt‹«
BLACK & DANCE RADIO
CORNER
Sommersafari Neon Edition ➜ S. 53
JAM FM MUSIC NEWS Zweite Chance Mix-Master Erol Alkan
Erol Alkan
Remix-Gott
Foto Promo
Wenn es darum geht, Indiebands als Electro-Rocker zu frisieren, ist der türkisch-zypriotische DJ und Produzent die erste Wahl Gleich in zweierlei Hinsicht ist Erol Alkan (Foto) ein Dance Music-Pionier. Das Bastard-Pop-Genre bef lügelte er 2002 mit seinem Mash-upMix aus Kylie Minogues »Can‘t Get You Out Of My Head« und den Beats und Sounds des New Order Klassikers »Blue Monday«. Während seiner Partyreihe »Trash«, die von 1997 bis 2007 im Londoner The End lief, machte er den Mix aus Indie, Rock, Techno, House und Electro tanzflächenkompatibel. Den Wandel erklärte Erol Alkan dem Musikexpress: »Ich habe angefangen, elektronische Musik in meinem Club Trash zu spielen, weil die Leute bei reiner Gitarrenmusik irgendwann den Dancefloor verlassen haben«. Mittlerweile ist der in London lebende DJ, Produzent und Remixer die erste
Wahl, wenn es darum geht, britische und amerikanische Indie-Bands zu waschechten Electro-Rockern zu frisieren. Alkan produzierte für The Klaxons, Mystery Jets und The Long Blondes und remixte von Bloc Party über Franz Ferdinand bis MGMT die angesagtesten Bands. Aktuell zieht sein Rework von Metronomys »The Bay« Kreise auf den Tanzflächen. Demnächst soll das Debüt-Album der 36-jährigen Remix-Institution erscheinen. Gut möglich, dass es davon während dem Berliner Gastspiel vorab die eine oder andere Hör- und Tanzprobe gibt. ¶ [Stefan Guther] Fr 12.08. Fuck Off mit Erol Alkan, Marvin Suggs und Audiotrucs ab 23.30 Uhr im Icon Club
Alle Infos ➜ www.berlin030.de
Zwischen Justin Timberlake und Jessica Biel soll es wohl wieder gefunkt haben. Die Beiden haben sich erst im März nach einer 4-Jährigen Beziehung getrennt. In einem amerikanischen Magazin verriet ein enger Vertrauter des ehemaligen Promi Couple: “Justin und Jessica hatten auch nach der Trennung noch Kontakt – nun haben sie beschlossen, es noch einmal miteinander zu versuchen. Jessica wollte unbedingt wieder mit Justin zusammen kommen und auch er bemerkte, dass das Single-Leben nichts für ihn ist.”
JAM FM EVENT TIP
JAM FM SUMMER BEACH PARTY Traumstrand Berlin/Direkt am Hauptbahnhof Samstag, 23. Juli 2011, Start 21 Uhr Für mehr Infos: Einschalten auf 93,6 JAM FM oder besucht uns auf www.jam.fm!
[030] Party 2011
Sa 03.09. mit über 30 DJs & Live-Acts auf 9 Floors ab 22 Uhr in der Kulturbrauerei. Vkk-Tickets ab 12 Euro unter berlin030.de/tickets. Komplettes Line-up inklusive Sound-Kostproben auf ➜ www.berlin030.de/ party2011
DJ Craft
Basti Grub Pig & Dan Gayle San
[030] Party 2011
Der Countdown läuft »Qualität in breiter Vielfalt mit einem ordentlichen Schuss Berlin« könnte das Motto der [030] Party 2011 lauten. Hier ist der Teil zwei des Countdowns zur Party.
Gayle San
Die »Queen of Hard Techno« mischt seit über 20 Jahren im internationalen Techno-Zirkus mit. Ende der achtziger Jahre supportete Gayle San als DJ in Singapur, wo sie geboren und aufgewachsen ist, Funk-Bands wie Kool and the Gang, Earth Wind and Fire oder The Commodores. Anfang der Neunziger zog sie nach London und wurde schnell Resident-DJ bei Fashion Shows, in angesagten Clubs und auf großen Festivals wie dem »Tribal Gathering«. So richtig ins Rollen kam ihre Techno-Karriere aber erst in Deutschland, wo sie Teil der harten Frankfurter Schule in Clubs wie Omen oder
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U60311 wurde. Im Sound changiert die weibliche DJ-Legende aus Asien zwischen Tribal und Detroit.
DJ Craft
Der DJ von den Berliner PimmelRappern K.I.Z. begann mit 13 Jahren, an den Technics-Plattenspielern zu hantieren. Inzwischen ist der Turntablist doppelt so alt und beherrscht an den Wheels of Steel alle Tricks und Kniffe, die ein HipHopper von Format drauf haben muss. Mit seinen vielseitigen DJ-Mixen befreit sich DJ Craft vom engstirnigen Schubladendenken des Genres.
Pig&Dan
Auch Igor Tchkotoua und Dan Duncan halten sich nicht lange mit Geplänkel auf. Der Prime-Time-Floor ist wie geschaffen für das Frankfurter Duo. Nach unzähligen Maxis und Remixen
wissen Pig&Dan schließlich, wie der Rave-Hase läuft. Schnörkellos hauen sie einen Arme-in-die-Höhe-Effekt nach dem anderen raus und scheuen sich bei ihren Streifzügen durch die Technolandschaft auch nicht vor Progressive und Trance.
Basti Grub
Wie Pig&Dan ist auch Basti Grub eine feste Techno-Größe im Rhein-MainGebiet. Bereits als Kind versuchte er, die Höhen, Mitten und Tiefen der Stereoanlage seines Vaters in die richtige Balance zu bringen—früh übt sich. 2005 startete Basti Grub die Partyreihe »Electronic Headache—Massive Frequenzen«. Seine Labels hören folgerichtig auf die Namen Höhenregler und Geregelt. Der Soundkosmos des Hessen bewegt sich zwischen Afrobeats, Minimal Techno, Tribal House und Swing.
Fotos Thommy Mardo, Promo
Party
Mit über 30 DJs und Live-Acts zelebriert Berlins größtes kostenloses Stadtmagazin [030] Magazin Berlin das 17. Jubiläum am 3. September ¶ [Stefan Guther]
zitty
LESERLOUNGE
© Foto: Michael Biedowicz
Jeden Monat eine Lesung in der Kantine@Berghain
28. Juli, 20 Uhr
Matthias Kalle liest aus seinem Buch »Erstmal für immer« 5 Jahre Strandgut
Moderation: Aline von Drateln
Boys & Girls let’s Get Physical
So 31.07. ab 12 Uhr im Strandgut
Alle Infos ➜ www.berlin030.de
Party
Dass gute Open-Airs mit elektronischer Musik nicht illegal und auf verlassenem Industriebrachen stattfinden müssen, beweisen Berlins Spreelocations—wie zum Beispiel das Strandgut in der Mühlenstraße im Friedrichshain. Hier kann anlässlich des fünften Jubiläums der Location ein extrafeines Line-up unter anderem mit M.A.N.D.Y., Siopis und den BBQ Boys auf weißen Liegestühlen, Matratzen und Sitzsäcken genossen werden. Auf mittlerweile 4.500 Quadtratmetern finden bis zu 2.000 Sonnenanbeter und Musikgenießer Platz. Wem das ganze zu heiß wird, findet im Pool oder an der Bar Erfrischung. Unter Palmen tanzend und den Fernsehturm im Blick, geht es dann dem Sonnenuntergang entgegen—so eine feine Geburtstagsparty hätte doch jeder gern. Gratulation! ¶ [th]
© Foto: Dennis Williamson
Das Strandgut Berlin feiert Geburtstag
29. September, 20 Uhr
Nina Pauer liest aus ihrem Buch »Wir haben keine Angst – Gruppenporträt einer Generation« Moderation: Matthias Kalle
Eintritt: 8 Euro Tickets: leserlounge@zitty.de
www.zitty.de/live/ 45
Partytipps
he c o 1.W
Do 21.07. ab 24 Uhr
Martin Buttrich genen Jahr das Album »Crash Test« auf Desolat. Minimale Ansätze, die durch fein herausgearbeitete House-Reminiszenzen begeistern. Wer sich für die Vielschichtigkeit des Genres begeistert und auf plumpe Effekthascherei verzichten kann, ist bei Martin Buttrich genau richtig. Seine Desolat Kollegen Tini und Hector runden das Klangbild ab. ¶ [ts] Im Weekend
Fr 22.07. ab 23 Uhr
Fr 22.07. ab 23.30 Uhr
Partyreihe trifft Booking-Agentur. Good Life, seit Jahren eine der bestfrequentierten Reihen innerhalb des elektronischen Berlins, hat sich mit der jungen Agentur Lila Wunderland aus Berlins Mitte zusammengetan, um den Kreuzberger Festsaal mit elektrisierendem Sound und euphorischer Stimmung zu füllen. Ein Blick auf das Line-up generiert hochgesteckte Erwartungen. Neben dem Kollektiv Ost alias Sandro Schäufler und Marcel Schulz, deren »Mia Mika EP« auf dem Berliner Label Simple As That Records den diesjährigen Mai musikalisch abrundete, ist die Mediengruppe Telekommander (Foto) als Live-Act geladen. Lilas Bruch & Junior, Stipé, Yapacc, Mario Aureo und die Good Life und Lila Residents komplettieren die Stimmungsfraktion. ¶ [ts]
Drum & Bass + Dubstep = Electronica. Auf diese Gleichung kommen Instra:mental (Foto) aus UK. Alex Green und Damon Kirkham wollen elektronische Emotionen schaffen: »Wenn du einen Synthesizer spielst, dann stellst du fest, dass du mit vibrierenden Elektronen eine neue Realität schaffen kannst«, steht auf der Facebook-Seite des Duos. Die Beats per Minute sind deutlich runter gestripped und docken am Deep House an. Mit dem erfahrenen Drum & Bass-Helden Darren White alias D-Bridge hat das Duo einen kongenialen Partner gefunden. Alle paar Monate gastieren sie mit ihrem »Club Autonomic« in den Katakomben des Prenzl‘Berger Clubs. Tiefer geht’s nimmer. ¶ [sg]
Party
Good Life meets Lila
Im Festsaal Kreuzberg
Club Autonomic
Im Icon
Fr 22.07. ab 24 Uhr
6 Years Subdup
Für jedes Jahr feiern Heinrichs & Hirtenfellner (Foto) vier Stunden lang das sechsjährige Jubiläum ihres Labels Subdub. Nach Adam Riese ergibt das 24 Stunden. Es werden aber sicher noch ein paar Zerquetschte mehr. Mit dabei sind schließlich fast ebenso viele DJs und Live-Acts, wobei beide Feiernasen mit ihren Solo-Projekten Alfred Heinrichs und Sascha Braemer doppelt ins Partygeschehen eingreifen. Freitagnacht beginnt die ElectroOdyssee in der Revaler. Anschließend wird barfuß auf dem StrandDancefloor der Rummelsburg weiter geraved. Zwischendurch zelebrieren die zwei Label-Acts René Bourgeois und Dan Caster ebenfalls ihren Ehrentag – das kann ja heiter werden. ¶ [sg]
Im MIKZ
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Sa 23.07. ab 23 Uhr
Milch
»In Deutschland wollen die Leute immer noch, dass die DJs mit Platten auflegen, im Ausland ist das anders«, so der Münsteraner DJ Malente, dem es außerhalb der heimischen Gefilde nicht selten passiert, dass er auf den Werbemitteln ein Berlin hinter seinen Name geklatscht bekommt. Keine Frage: Es ist ein Hingucker, wenn der DJ seine Akrobatik an den Plattentellern zur Schau stellt und das Publikum mit seinem Skills in den Wahnsinn treibt. Malente aka Christoph Göttsch hat sich diese DJFähigkeiten bewahrt und versucht bis heute, sich vom Auto-Sync fern zu halten. Seine HipHop-Einflüsse sind unüberhörbar. Beats, Breaks und Cuts, gepaart mit einer melancholischen Geschmeidigkeit, die so wohl nur echten Domstädtern innewohnt. ¶ [ts]
Im Rosis
foto lars borges
Seit 2007 betreibt Martin Buttrich, den viele Fans der elektronischen Klangkultur aufgrund seiner früheren Releases mit Sven Väths Label Cocoon in Verbindung bringen, zusammen mit Loco Dice das Desolat Label. Jenem stand Buttrich bereits vor der gemeinsamen Firmengründung als Produzent zur Seite. Eine Zusammenarbeit darüber hinaus war der nächste logische Schritt. Zuletzt erschien von Martin im vergan-
21.07.-27.07. Fr 22.07. ab 24 Uhr
Suicide Club Night
Inspiriert durch den »Pure Funk« Alben und unzählige Tracks auf der der Band Funkadelic wählte Lars Habenseite. Ende des letzten JahrtauSandberg (Foto) aus Glasgow das sends zog der schottische Lebemann Pseudonym Funk D’Void. Der DJ, Live- des milderen Klimas wegen nach BarAct und Produzent scheint den rich- celona. Auch bei Frank Müller alias tigen Remix-Twist rauszuBeroshima ist die Herhaben. Große Namen, für kunft inzwischen nicht Diskografie die er ran durfte, wären mehr ganz so eindeutig: New Order, Kraftwerk, Under world oder der französische DJ-Kollege Laurent Garnier. Zudem hat Funk D’Void mehrere
Alben: Technoir (1997), Dos (2001), Volume Freak (2004) DJ-Mix: In The Mix—iFunk für Co co on Re cording s (2004), Sci-Fi Hi-Fi: 04 für Soma Quality Rec. (2008)
Der Berliner Live-Act hat in Japan einen Superstarstatus inne. ¶ [sg]
Im Suicide Circus
Sa 23.07. ab 24 Uhr
Sa 23.07. ab 24 Uhr
Snuff Videos sind seit Kathryn Bigelows Endzeit-Thriller »Strange Days« ein Begriff. Sich an den Qualen anderer hochgeilen, bleibt allerdings eine Abart. Die Snuff Crew (Foto) sieht sich denn auch weniger als voyeuristisches Ereignis denn als eiskalte Oldschoolkiller, die mit Hilfe ihres analogen Maschinenparks mit der Teilnahmslosigkeit kurzen Prozess machen. Für Spanner eine unbefriedigende Situation. Für alle anderen ein Dancefloor-Traum mit Chicago House Wohlfühl-Garantie. Zur Record-Release der Crew sind unter anderem die Hardrock Striker, Prosumer, Estimulo und Makarov am Start. Ab zehn Uhr morgens übernehmen Carsten Jost, Trickski, Walter Bernhard und Elie Edelmann von der Get Deep Reihe. ¶ [ts]
Die Frauenquote ist hoch. Jedenfalls hinter den DJ-Pulten während Ellen Alliens (Foto) großer Labelparty im »Sündenpfuhl« am Wriezener Bahnhof. Das liegt daran, dass mit Dance Disorder, Margret Dygas und Chloé auch Kolleginnen mitmischen, die nicht zum festen BPC-Künstlerstamm gehören. Mit der Französin Miss Kittin liefert sich Elllen Allien zudem das erste Mal ein back2back-Set. Kein Auge trocken bleibt wohl auch bei der Performance der Hercules & Love Affair-Chantreuse Aérea Negrot. Die Quotenmänner bilden Thomas Muller, Skinnerbox, Chaim, Mr. Statik, Kiki und Sascha Funke. Gerockt wird von der Pannebar bis in den Garten die komplette Techno-Kathedrale. ¶ [sg]
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BPC Showcase
Im Berghain
Mo 25.07. ab 23 Uhr
Sa 23.07. ab 24 Uhr
The Whitest Horse Alive vs Exploited
Jake the Rapper, Berlins bärtiger Grenzgänger zwischen hiphopesker Sprachrhetorik und elektronischer Hau-Drauf-Attitüde, darf sich geehrt fühlen, die Party-Kollaboration White Horse vs Exploited an diesem Abend im Juli mit anzuführen. Apropos Hip Hop. Ex-Kool Savas DJ und heutiger Upon.You und Bar 25 Künstler Nico Stojan ist ebenfalls mit von der Partie, wenn sich Shir Khan und seine Exploited Mannen zum Rodeobattle in die Ritterburg begeben. Namentlich dienen die reiterlichen Fähigkeiten von Made to Plays Oliver$, Jack Tennis, Red & Ron, Buggy, Retro, Adana Twins, Dr Dru, Consistent und Kill Phil zur allgemeinen Belustigung auf den zwei—drinnen und draußen—Floors. ¶ [ts]
Im Ritter Butzke
Alle Infos ➜ www.berlin030.de
Party
Futura Clubnight
Montech
Dark Discotech—so könnte man den Sound des griechischstämmigen DJ und Produzenten Savas Pascalidis (Foto) treffend beschreiben. Seit nunmehr 20 Jahren entwickelt der Berliner mit Stuttgarter Wurzeln seine Klangkollagen anhand gängiger Genres, mixt Disco, House und Detroit Techno zusammen und formt daraus schwitzige, klatschende Bassschellen—aktuell zu hören auf seinem dritten Album »Nuclear Rawmance«, das Ende 2010 auf Sweatshop erschienen ist. Altmeister Laurent Garnier ist von dem »proper, moody techno funk« begeistert. Eine Meinung, der wir uns ohne weiteres anschließen. Außerdem an den Decks: Pfister und Francesco Arancio. Für fünf Euro Eintritt kann man hier nichts falsch machen. ¶ [ts]
Im SO36
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Partytipps
he c o 2.W
Mi 27.07. ab 23 Uhr
Freund der Familie drei Live-Acts fröhlich miteinander: Taron Trekka (Foto) von der Freude Am Tanzen, Baaz von sthlm audio sowie FDF und die Bewährungskapelle. Gemeinsam gehören sie zum festen Stamm des Labels Freund der Familie. Eventuell entsteht bei dieser Jam Session die nächste vertrackt-verdubbte Ko-Produktion. ¶ [sg] In der Kantine am Berghain
Mi 27.07. ab 24 Uhr
Party
Get Wavey
Immer auf der Suche nach den aufregendsten Sounds, welche die elektronische Musik zu bieten hat, haben sich die DJs Mike Genius, Finckobot und Tvyks (Foto) mit ihrer Mittwochspartyreihe auf die globale Bass Music-Variante eingeschworen. UK Funky, Post Dubstep und Tropical House sind die Koordinaten des Mixes der Jungs von der Tanzstelle. Mit Minimalismus hat das überhaupt nichts zu tun, eher mit einem überbordendem Reichtum an Beats, Bässen und Styles. Hier trifft eine mexikanische Polka-Posaune auf den tropischen Regentanz. Derweil machen die Karrera Klub-DJs Tim, Christian und Spencer die Indie-Disco-Rocker auf dem zweiten Dancefloor glücklich. ¶ [sg]
Im Magnet Club
Step Higher
Nach der Hochzeit in den Neunzigern führt Drum & Bass heute weltweit nur noch ein Nischendasein. Neben den Hochburgen London und Berlin sind die BreakbeatGewitter besonders in Down Under immer noch sehr gefragt. Die neuseeländische Drum & Bass-Band Shapeshifter (Foto) gründete sich 1999, also zu einer Zeit, als das Ganze international schon am Abflauen war. Auf dieser Pazifik-Insel scheint man von dieser Entwicklung nichts mitbekommen zu haben, denn Shapeshifter landeten mit dem dritten Album »The System Is A Vampire« auf Platz 1 der Neuseeländischen Charts und gelten in der Heimat als eine der besten Bands. Eingeladen wurde die Truppe von den Crews Out of Mind & Urban Bass. ¶ [sg]
Im Cassiopeia
Fr 29.07. ab 23 Uhr
Fr 29.07. ab 23.30 Uhr
Es ist eine Weile her, dass sich Jason Forrest aka DJ Donna Summer und seine Mannen zu einer ihrer kunterbunten Geburtstagssausen zusammen gefunden haben. Das Warten hat, gehen wir davon aus, dass es Wartende gibt, nun ein Ende. Wenn auch eines für immer, denn mit dieser Ausgabe stellt die Crew ihre Berliner Reihe bis auf weiteres ein. Man soll ja bekanntlich Schluss machen, wenn... Ein letztes Mal werden also die berüchtigten Konfetti-Kanonen aufgebaut und zu bratzig bis brutal ausladenden Elektrobeats der auflegenden Belegschaft Unkle T, Marius Reisser, Lil`Jean & Mr Ouzo und Mister Donna Summer (Foto) das Tanzbein geschwungen. Schön wird es. Schön war es. ¶ [ts]
Mike Levy als einen der spannendsten Künstler des Jahres zu bezeichnen, ist ungefähr so gewagt wie zu behaupten, Michael Jackson sei tot. Mike, der sich unter dem Künstlernamen Gesaffelstein in der Elektroszene rumtreibt, ist einer der Breakthru-Artists 2011. Mit der EP »Variations« auf Tigas Turnbo Records legte er einen ersten Arbeitsnachweis vor. Die Kollegen Alkan, Boys Noize, Hell und 2 Many DJs waren begeistert. Remixe für Künstler wie Cassius, Moby oder Miss Kittin sowie etliche SupportShows sprechen ebenfalls für eine rosige Zukunft des französischen Emporkömmlings. Heute lässt sich Herr Levy selbst supporten: DIM Maks Gtronic, Marvin Suggs und The Sexinvaders. ¶ [ts]
The Last Ever Birthdayparty Berlin
Im Chez Jacki
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Do 28.07. ab 23 Uhr
Fuck Off: Gesaffelstein & Gtronic
Im Icon
foto rené buschner
Wenn mindestens zwei Musiker zusammenhocken, locker zusammenspielen und ihrer Kreativität freien Lauf lassen, dann spricht man von einer Jam Session. Eigentlich kommt der Begriff aus dem Jazz und wird inzwischen auch in der elektronischen Musik oft und gerne bemüht. Aber mehr als ein schnödes Ping-PongSet muss dabei schon herauskommen. Hier spielen gleich
28.07.-03.08. Sa 30.07. ab 22 Uhr
Sommersafari Neon Edition »Alle sind aufgefordert, mit Muttis alter Neonleggins oder Borats String-Schlüpper zu erscheinen. Wer sich dann noch mit der passenden Indianerbemalung—natürlich fluoreszierend— schmückt, ist ganz weit vorn«, so die Sommersafari-Jungs. Sind die jetzt völlig durchgeknallt? Aber nein, der Wahnsinn hat hier Methode, denn die 11. Ausgabe des Berliner Sommer-Raves
steht unter dem Motto »hammerschrill und neonbunt«. Die Nacht wird lang, am Start sind die Crookers (Foto) aus Mailand, die RaveUrgesteine Lexy & K-Paul oder die Brandenburg Allstars mit einem Open Air Floor. ¶ [sg] In der Arena [030] 5x2 Gästelistenplätze ➜ berlin030@zitty.de Stichwort »Sommersafari«
Fr 29.07. ab 24 Uhr
Sa 30.07. ab 23 Uhr
Nachdem die Maria im Mai zünftig abgefeiert wurde, ziehen ED 2000 und DJ Vela mit ihrer Breaks-Partyreihe jetzt in die neue Homebase. Auch der rudimentäre, rohe Charme des Tresor Clubs passt zum Sound der Dangerous Drums-Macher, die zum Einstand mit einer illustren DJ-Riege in den Techno-Keller einfallen. Während Dr. Schmidt vom Augsburger Label Maschinen Musik sein Debüt-Album zum Besten gibt, sitzt mit Basskim, Digger2XL und Stephan Krietsch die Multi:Mat-Crew mit im Boot. In Punkto Maschinen und Rhythmus gibt auch Altmeister Tanith seinen Breaks-Senf dazu. Unterdessen versprüht der Londoner Techfunk-Maestro Meat Katie (Foto) internationales Flair. ¶ [sg]
»Schweine im Weltall!« Bei diesem Umstand handelt es sich nicht um die ersten Anzeichen der Astronautenkrankheit, sondern vielmehr um eine neue Veranstaltungsreihe, die sich erstmals aus den Weiten des Berliner Nachtlebens erhebt. Die Spaßrakete Richtung kosmischer Unendlichkeit ist beladen mit dem Souvenir-Gesandten Santé alias Phillip Maier, dessen Live-Performance sich als Highlight anbietet. Maier hat mit seinen musikalischen Fähigkeiten bereits die Studioaufnahmen der Fantastischen Vier zu »Für Dich Immer noch Fanta Sie« unterstützt und weiß demnach, wie man die Laune der Masse auf ein zündendes Maximum schraubt. Gruppenzwangs Squim, gerade mit seinem neuen Label Evermore Music am Start, zündet die nächste Endstufe. ¶ [ts]
Im Tresor
Schweine im Weltall Vol.1
Im ADS
Sa 30.07. ab 24 Uhr
Sa 30.07. ab 24 Uhr
Klubnacht: Luke Slater
Wo Mote Evolver draufsteht, steckt Luke Slater (Foto) drin. Seit über 20 Jahren hat der Londoner in der Techno-Szene Großbritanniens seine Finger im Spiel. Mal monotonbasslastig (als Planetary Assault System), mal melodiös in Synthesizersounds schwelgend. Später betätigte er sich in der Breaks-Szene mit ravigen Electro-Funk-Hybriden. Auf seinem 2006 gegründeten Label Mote Evolver veröffentlich Luke Slater ausschließlich unter seinem bürgerlichen Namen. Im Berghain steht Slater zusammen mit Resident Ben Klock, Fiedel und dem Live-Act Scion Versions, der sich aus Substance aka DJ Pete und Rene Löwe alias Vainquer zusammensetzt, im Schwarzlicht. Mehr qualitativer Techno geht nicht. ¶ [ts]
Im Berghain
Alle Infos ➜ www.berlin030.de
Party
Dangerous Drums
Sebo K & Friends
Sebo K hat mit Kenny Larkin einen Helden der alten Technoschule an die Spree geladen. Larkin gehört zur Frühphase des Techno, wie Kevin Saunderson, Derrick May und Carl Craig. Seine erste 12" »War of the World« erschien 1992 auf Mays Transmat Label, das mit Künstlern wie Octave One oder Model 500 aka Juan Atkins Technogeschichte geschrieben hat. Auch die Ur-Version von 3 Phase feat. Dr. Motte »Klang der Familie« debütierte auf Transmat. Larkins Weg führte im Laufe der letzten 20 Jahre über alle wichtigen Techno Labels. R&S Records, Warp Records, Peacefrog, KMS, Plus 8. 2008 veröffentlichte er das Album »Keys, Strings, Tambourines« auf Planet E. Ein Titel, so schnörkellos wie seine Musik. ¶ [ts]
Im Watergate
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Partytipps
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Sa 06.08. ab 22 Uhr
Die 90er MegaParty Erfolg macht süchtig. Das Problem kennen die Macher der MegaParty. Und was tun, wenn der Kick der letzten Veranstaltung, die mit über 3.000 Besuchern das Nervenzentrum der Leute zum Brodeln brachte, nachlässt? Genau, nachlegen. Als 90er Jahre Topping stehen heute die schwedischen Schmuddelpopper von Rednex auf der Bühne, um ihren »Cotton Eye Joe« mit ordentlich Tamtam live zum Besten zu geben. Es folgen die schwungvollen Hits »Old Pop in an Oak« und »The Spirit of
the Hawk«, bevor sich alle zu der Ballade »Wish You Were Here« tränengerührt in den Armen liegen. Aus diesem Tal hilft DSDS Casting Dauerbrenner Menderez mit einer seiner Jacko-Double Einlagen. Zum Schreien komisch? Entscheidet selbst. ¶ [ts] Auf der Trabrennbahn Karlshorst [030] 5x2 Gästelistenplätze ➜ berlin030@zitty.de Stichwort »90er Mega Party«
Do 04.08. ab 20 Uhr »Ich liebe das Berliner Nightlife! Es ist großartig, so viele nette Menschen und gute Clubs in einer Stadt zu haben«, zeigte sich Camea (Foto) kurz nach ihrer Ankunft 2007 begeistert. Inzwischen hat sich die aus Seattle zugezogene Musikerin, DJ und Clink Recordings-Betreiberin als feste Electro-Größe in der Wahlheimat etabliert. Camea spielt einen Mix aus House, Minimal und Techno: »Meine Trackauswahl ist abhängig von Zeit, Ort und Publikum. Als DJ liebe ich besonders die Interaktion mit den Leuten auf der Tanzfläche.« Aktuell hat Camea die neue Mix-Compilation »Clinkology« im Portfolio mit mehrlagenweise Loops und Edits aus dem Katalog ihres Labels. ¶ [sg]
Im Club Der Visionäre
Fr 05.08. ab 23 Uhr
Russkiy Detroit
Russkiy Detroit ist ein Deep House Party-Projekt aus Moskau und Sankt Petersburg. Beteiligt sind daran die russischstämmigen DJs und Live-Acts Daniel Liakhovitski alias Lluck, Anton Zap, Alland Byallo und Vakula, der im Gegensatz zu den anderen sein Berlin-Debüt gibt. Alland Byallo (Foto) zog vor kurzem von San Francisco an die Spree und wurde von Steve Bugs Hamburger Label Pokerflat unter Vertrag genommen. Der in L.A. geborene »elegant dark Lord of the Dancefloor« (XLR8R Magazine) avancierte in Kalifornien zu einem exzellenten Techno-Experten, Leute, die man dort an einer Hand abzählen kann. Mit dieser Expertise ist er hier sowieso besser aufgehoben. ¶ [sg]
Im Chez Jacki
Fr 05.08. ab 23 Uhr
Slow Motion
Emil Doesn’t Drive (Foto) ist ein Hecht und mixt die Italo-Space-Disco-Platten von gestern, heute und morgen zusammen wie nix Gutes. 2004 schlug der gebürtige Bulgare in Berlin auf, brachte sich das DJaying bei und durchstöberte die Plattenläden der Stadt nach obskurem Musikmaterial aus Wave, New Beat und Disco. Ein Jahr später brachte er es zum Resident-DJ der »Laserdance Nights« im 103 Club und bespielte in der Folge angesagte Locations wie das Rio, Cookies oder den Tape Club. Seit 2007 ist mit seiner Partyreihe »Mirage« in der Stadt unterwegs und supportete Indie Electro-Rock-Bands wie The Glimmers, Justice, Chromeo, Glass Candy oder Santa Gold. ¶ [sg]
Im Kleine Reise
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So 07.08. ab 23 Uhr
FREAKS
Im Volksmund gilt jemand als Freak, wenn er auf das bürgerliche Leben pfeift und sich für etwas Spezielles begeistert. Damit ist man als Fan des gepflegten sonntäglichen Ausgehens ganz gut umrissen. Zu Gast an diesem Abend ist Sender Records Künstler Pan/Tone (Foto) aka Shitkatapulter Sid Le Rock alias Sheldon Thompson. Seine funkigen Exkursionen innerhalb des elektronischen Strukturgefüges klingen immer frisch und unverbraucht. Wer sich für elektronische Musik interessiert, die mehr sein möchte als Dancefloor kompatibel, findet in seiner Klangwelt eine willige Anlaufstation. Resident Franklin De Costa, der Deep als sein Hauptaufgabenfeld betrachtet, und Kollegin Miriam Schulte sind ebenfalls mit von der nonkonformen Sonntagspartie. ¶ [ts]
Im Suicide Circus
foto Lars Borges
Party
Camea
04.08.-17.08. Sa 13.08. ab 22 Uhr
Wasted Unicorns Festival Der letzte Festivaltermin Ende Juni schien ein großer Erfolg gewesen zu sein. Anders ist es ja nicht zu erklären, dass die Macher der Wasted UnicornReihe ihre edlen Tiere nur sechs Wochen später für eine weitere Sause in die Runde schmeißen. Wieder lockt das Gelände der Arena mit Drinnen-und-Draußen-Amüsement. Das Wetter wird schon mitspielen. Ebenso die vielzähligen Künstler und
Nerd
Im letzten Jahrtausend waren Nerds Computerfreaks, die von ihren Freunden mitleidig als Langweiler, Sonderlinge oder Fachidioten beäugt wurden. Inzwischen hängt fast jeder die meiste Zeit seines Lebens am Laptop und ist irgendwie zu einem Freak oder Nerd mutiert. Auffällig wird, wer keiner ist. Das dürfte Till von Sein (Foto) allerdings nicht passieren. Ein Sonderling war er schon immer. In den Neunzigern galt seine ungeteilte Aufmerksamkeit Hip Hop und Skateboarding. Irgendwann machte es bei ihm Klick und die elektronische Musik zog ihn in den Bann. Mit zehn weiteren gleichgesinnten »Fachidioten« mischt der House-Obernerd die Location am Kotti auf. ¶ [sg]
Im Festsaal Kreuzberg
Sa 13.08. ab 23 Uhr
foto york wegerhoff
Out Of Mind 20
DJ Upzet (Foto) wird 30 Jahre alt. Den Abschied von den Zwanzigern feiert der Drum & Bass-Aktivist auf zwei Floors mit seinen Lieblingskollegen. Während auf dem Drum &Bass-Floor Yoru, Nursa, Audite, Stone, Rainer Loop, SolHo und Flowpro die Beats und Bässe rollen lassen, geht’s auf dem Techno-Floor mit den Geburtstagsständchen von Torress, Hardy, HNS, Barry T und Herr Lorenz, hinter dem sich ebenfalls Nursa verbirgt, ordentlich zur Sache. Seit den Neunzigern begeistert sich Upzet für elektronische Musik. Über Acid House und Minimal fand er zu den Breakbeat-Gewittern. Hier bevorzugt er besonders die Styles Darkside, Neurofunk und Liquid Funk. ¶ [sg]
Im VCF Club
Alle Infos ➜ www.berlin030.de
Im Arena Club, Glashaus, Badeschiff
Sa 13.08. ab 23 Uhr
Jackmode meets Gruppenzwang
»International« ist die Ausrichtung der heutigen Kollaboration. J&G haben sich mit Justin Martin einen aktuellen Vertreter der amerikanischen House Musik in die Ritterburg geholt. Auf Claude VonStrokes Label Dirtybird—Vertreter der neuen, agilen Housemusik made in USA—ist der Kalifornier seit 2005 aktiv. Martin, 2004 für den »Best Breakthrough DJ« Award bei den internationalen House Music Awards nominiert, steht für ein »neues« elektronisches Amerika, abseits der ausgelutschten Bling Bling Miami Deep House Sounds. Eine Offenbarung für jeden Genreliebhaber. Mit an Bord des internationalen Fluges von San Fran nach Berlin ist mit J. Philip eines der neuen Gesichter auf Dirtybird, der heute sein Können beweisen darf. ¶ [ts]
Party
Fr 12.08. ab 24 Uhr
Künstlerinnen, die mit ihren DJ Skillz und Live-Performances für ordentlich Radau sorgen werden. Unter ihnen: Zombie Disco Squad, Soundstream, Till von Sein, Adam Port, Rampa, &Me, Turmspr i nger, A sem Shama, Robosonic, Alle Farben, Korelett & Zadak und viele weitere. ¶ [ts]
Im Ritter Butzke
Mo 15.08. ab 20 Uhr
Krake Festival 2011
2010 setzten Killekill-Partymacher Nico Deuster aka DJ Flush und Partner Holger Hilgers mit ihrem Sommerfestival im Suicide Circus eine Marke im Berliner Nachtleben. Diesen Sommer werden gleich fünf Locations für das »Krake Festival« (Mo 15. bis So 21.08.) in Beschlag genommen: Von der »Opening Soirée« im Roten Salon über Veranstaltungen in der Kantine am Berghain, im Festsaal Kreuzberg und wieder im Suicide bis zur Closing Party im Chez Jacki. Handverlesen ist auch das aus etablierten DJs und Newcomern bestehende Line-up. Auf die ereignisreiche Woche eingestimmt wird das Partyvolk im Roten Salon u. a. vom Deep House-Sonderling Adam Weishaupt (Foto). ¶ [sg]
Im Roten Salon
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Das Fabrics im Musikhotel Nhow in der Stralauer Allee, direkt zwischen Universal Music und MTV situiert, ist ein weiterer Beleg dafür, dass die Berliner Hotellerie über originelle und wirklich herausragende Küche verfügt. Das Digipop-Design mit grellem Hellgrün-Pink-Kontrast des US-StarDesigners Karim Rashid ist Geschmackssache, der Blick aus dem vollverglasten Restaurant in der Ecke des Erdgeschosses gehört dagegen unbestritten zu den schönsten, die es auf die Spree gibt. Anders als in der gehobenen Gastronomie üblich trägt der Service im Fabrics seine Tätowierungen sichtbar unter den Uniformen zur Schau. Weniger unkonventionell als vielmehr kompetent sind die Weinempfeh-
Verantwortlich ➜ Jens Pade, Tel.: 290 21-45 009, jens.pade@zitty.de
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lungen, die auch Tropfen abseits der Karte umfassen. Als Amuse Gueule wird ein getrüffeltes Erbsenschäumchen gereicht—schließlich hat der junge Koch Patrick Rexhausen (33) neben zahlreichen Stationen in der Berliner Spitzengastronomie auch dem Starkoch Ferran Adria über die Schulter schauen dürfen. Im Fabrics präsentiert er entsprechend meisterhafte Post-Molekularküche, die neue deutsche und französische Einf lüsse zeitgemäß interpretiert. Sein französischer Gemüsesalat mit Crème Fraîche und Salatherzen sowie seine Jakobs-
muscheln an Petersilienmousseline und Balsamicotextur sind ein leichter Sommergenuss, die Red Chief Apple Tarte Tartin eine Sünde, die man sich gerne leistet. Besonderes Highlight zum Schluss ist die Empfehlung des Hauses: Als Digestif gibt es norwegischen Sake, der den überaus postiven Gesamteindruck abrundet. ¶ [Jürgen Laarmann]
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Solar A2 Pavillon B1 Haus B C2 C-Club A2 Arena/Glashaus C2 C-Halle A2 Silverwings A2 Narva Lounge C2 Glühlampe C2 Privat Club B2 Passionskirche A2 Matrix C2 MIKZ C2 Tempodrom A2 Lovelite C2 Rosi's C2 Huxley's Neue Welt B2 Cassiopeia C1 Möbel Olfe B2 Raumklang C1 RAW Tempel C1 Monster Ronsons C2 Berghain B1 Panoramabar B1 SO 36 B2 Speicher C2 FritzClub Postbahnhof B1 28 Watergate C2 29 Maria am Ostbahnhof B1 30 Kosmos C1 31 Lido B2 32 U5 C1 33 Yaam B1 34 K 17 C1 35 Monarch B2 36 Golgatha A2 38 Tanzpalast X A2 39 Hoppetosse C2 40 Radialsystem B1 41 Horst Kreuzberg A2 42 Astra Kulturhaus C1 43 Comet Club C2 44 Suicide Circus C1
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Bürgergarten am Müggelsee Friedrichshagen—das neue Mekka für Kurzausf lugswillige. Gleich eine ganze Batterie von Open-Air-Lokalitäten hat sich in den letzten Jahren rund um den Spreetunnel am Ende der Bölschestraße angesiedelt. Direkt am Bootsanleger residiert die Strandbar Gestrandet, rechts vom Tunneleingang die alteingesessene Gartenkneipe Schrörs, rechts davon die Weiße Villa mit hübschem Freiterrain. Und nun, ganz neu, am Ende der Pfeiffergasse: der Bür-
gergarten. Im Oktober hatten mit Berndt Kettler und Carsten Vogt zwei neue Betreiber das Restaurant Bräustübl vorne an der Hauptstraße übernommen, unter der Prämisse, direkt am Wasser einen neuen Biergarten zu eröffnen. Und der kann sich mit seiner Mixtur aus Gemütlichkeit und Gediegenheit durchaus sehen lassen, und das obwohl die geplanten Zeltplanen als Sonnen- und Regenschutz bisher noch durch stinknormale Kneipenschirme
Verantwortlich ➜ Daniel Kuppe, Tel.: 290 21-45 014, daniel.kuppe@zitty.de
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pi, Burger, Würstchen, und das in durchaus ansprechender Qualität. Vom Fass gibt es das hier obligatorische Bürgerbräu, dazu Schwarzbier und Hefeweizen. Und natürlich Alkoholfreies, Kaffee, Champagner. Nirgendwo macht eine Frischluftkneipentour so viel Laune wie im Südosten der Stadt. ¶ [Martin Schwarz]
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ersetzt sind. Ein rundes Dutzend Tische plus ein kleines Häuschen mit Selbstbedienung, mehr gibt es hier noch nicht. Doch der Blick ist einzigartig: hinten links der Müggelsee, gegenüber der Badestrand am Müggelschlößchenweg, rechts das nur mit einer Fähre zu erreichende Kneipenhausboot SpreeArche. Eine flache Wiesenböschung runter zum Wasser lädt ebenso zum Faulenzen ein wie die wenigen Tische unmittelbar am Wasser. Der Blick auf die schmale Speisekarte verrät drei Schwerpunkte: Scam-
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Gossip
Eden Berlin bei einer Performance in der Kitty Cheng Bar
Kolumnen—Society—Talk Show
Shermine Shahrivar promotet das »Pret a Diner— The Culinary Discovery« im Ressort
Franziska Knuppe und Katrin Thormann bei der Minx Fashion Show im Zelt am Brandenburger Tor
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Die Väter und die Söhne
Die Fashion Week war unspektakulär: Keine besonderen Shows, keine spektakulären Partys und außer den von Hugo Boss eingekauften Show-Größen kaum Prominenz—es sei denn, die Söhne ehemaliger Stars zählen
Fotos AEDT.de
Gossip
All Yesterday‘s Parties
Marcello auf der Fashion Week ➜ S. 80
Dieter Bohlen und Carina bei der Fashion Night von Camp David in der Arena
Familie Becker bei der Perret Schaadt Show mit Noah Becker und Freundin Rafaela, Stiefmutter Lilly, Bruder Elias und Papa Boris
dazu. Wegzudenken sind die Becker- und Ochsenknecht-Sprösse jedenfalls nicht vom Roten Teppich. Unterdessen hat die Bread & Butter ein wahres Feuerwerk gezündet (➜ folgende Seiten). Hoffen wir lieber auf die Winter Fashion Week ¶ [ab]
Alle Infos ➜ www.berlin030.de
Die Shelley Masters Kolumne
Neukölln, verwirrt!
Wie sich Berlin verändert, ka n n ma n tol l oder komisch f inden, auf jeden Fall ist es spannend. Vor einigen Jahren kamen zum Studium zu gereiste Wessis auf die Idee, sich in einem billigen, multinationalen Bezirk entlang der Ringbahn anzusiedeln. Weil Studenten W-Lan-Cafés brauchen und billige Kneipen und Galerien, kam es, wie es kommen musste, wenn junge Menschen einen vernachlässigten Bezirk entdecken—Neukölln wurde »hip«. Ich hatte mich gerade wieder an der Uni eingeschrieben und konnte genau beobachten, wie aus grauen, Dialekt sprechenden Landmäuschen in kürzester Zeit bunt gekleidete, verschieden-haarfarbige, exaltierte junge Neu-Berliner wurden, bevor sie nach rund einem Jahr zu lässigen Jeans, bunten T-Shirts und Standard-Szenefrisuren wechselten. Oder schwarz in schwarz, auf jeden Fall aber Hochdeutsch als Umgangssprache für sich entdeckten. Als ich neulich mit einer gebürtigen Mitte-Freundin beim 48-Stunden-Neukölln-Projekt vorbeischaute, kam tatsächlich ein Neu-Berliner in typischer Frischling-Humana-Verkleidung auf uns zu, streckte uns vor einer Galerie die Hand entgegen und sagte »Willkommen in Neukölln—sind Sie zum ersten Mal in Berlin?«. Wir kamen aus dem Lachen nicht mehr raus. Schließlich war dem jungen Herrn mit albernem Strohhütchen anzuhören, dass er so frisch in der Metropole war, dass ihm noch niemand gesagt hatte, dass bayerische Dorfdialekte extrem un-metropolisch wirken und andere Zugereiste eifrig dran arbeiten, ihr Deutsch für alle verständlich zu machen. Spät abends ging es dann auf eine Privatparty, und da meine Freundin und ich uns gerne hübsch anziehen und gute Musik mögen, waren wir die Freaks auf der Veranstaltung. Ohne »Bad Taste«-Motto und ohne Not trugen alle, wirklich alle Wahl-NeuköllnNeu-Berliner die schlimmsten Modesünden der 70er, 80er und 90er, und die Musik war ausschließlich aus dem Allerschlimmsten der Früh-90er-Charts zusammengemixt. Wir kamen mit ein paar WuppertalerInnen ins Gespräch: »Wo kommt ihr denn her?« wurden wir gefragt—»Berlin!«— »Ha ha, ja, wir auch, aber von wo kommt ihr denn echt?« Sie kombinierten pink und rot und gelb, trugen extrem figurunfreundlichen labberigen 90er Jahre-Klamotten und waren mit echt schlimmem Billig-Modeschmuck behangen—dazu riesige Gürtel mit Straß-Schmetterlingen. »Und warum seht ihr dann nicht wie Berliner aus?« war die Anschlussfrage, die uns dann komplett sprachlos machte. Und das passiert nicht oft!
Gossip
»Ich befolgte gewissenhaft den Rat meines Arztes: Viel trinken! Täglich drei Liter Champagner.«
¶ Love [Shelley Masters]
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Wo war’s
20 mal Erstaunliches Der Berlin Mitte Boy, eigentlich Messe-Muffel, war auf der Bread & Butter und der Fashion Week unterwegs. Hier 20 Fundstücke, die ihn besonders beeindruckt haben ¶ [Jürgen Laarmann]
Bel iebtestes Give -away: Stoff beutel. Folge: Packeselef fek t bei Messegästen. Höchste gesehene Zahl: 37; politisch nicht korrekt: Gleich 25 »Kilian Kerner« Stoff beutel (Foto). Die Täterin: Die nehm‘ ich als Müllbeutel, das macht mich bei den Nachbarn interessanter.
Größte Wichtigtuerei: Wrangler ließ keine Journalisten auf den Stand. Wenn man keine Angst vor fotografierenden Chinesen haben muss (Fakes), ist das die letzte Chance, sich wichtig zu tun. Perfekt gekleideteste Türste h e r : D ie britischen Doormen von Scotch & Soda.
Nicht die taufrischste Idee, aber gerne benutzt: Eigene Mineralwässer an den Ständen. Besonders hübsch: Vom Label »Smiley« aus Frankreich. Coolstes Technokleidungsst ück: U lt raleichte, voll ref lektierende Jacke von Nike. Bei der Frage nach dem Material war man am Stand überfragt: »Von den Produktleuten ist keiner mehr hier. Sie kostet 400 Euro.« Coolste Kopf hörer: i-Mago, leider noch ohne Germany-Distribution. Kopfhörer haben sich als Fashion Item endgültig durchgesetzt. Superrockstarlabel der Stunde: Iron Fist (Foto).
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Bunteste Unterhosen und coolster Spruch: Björn Borg—»If you are afraid of losing then you daren‘t win«! Die Björn Borg Collection jetzt auch mit extrem coolen Koffern!
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Amtlichstes Gelage und beste Cocktails: Im Summer Club des Sportartikelherstellers Puma. Coolste 70s Standdekoration: Beim dänischen Sportausrüster Hummel.
Bei der Modewoche geht‘s um Trends. Unsere Top-Giveaway-Trends: Stoffbeutel, Botschaften und die Farbe Lila
Engagierteste Image-Arbeit: Lonsdale London (Foto) unterstützt den FC St. Pauli Boxclub Barracuda und Initiativen gegen »Rechts«, um Leute abzuschrecken, die das Label wegen der vier Buchstaben »nsda« jut finden. Lala der Stunde: Superniedliche Täschchen für Mädchen von Lala Buenos Aires.
Schwierigster Ort für eine Modenschau: Die U5 beim Underground-Fashionwalk. Stolpernde Models und stürzende Sat1-Kamerafrauen bei gefühlten 70 Grad und voller Fahrt. Ein Spaß war‘s trotzdem! Lustigstes Giveaway: Tür-Schilder von George, Gina & Lucy (Foto). Lustigste George, Gina & Lucy Verarschung: »George, Gina & Deine Mudder« von »We make the cake«. Lustigste Publikumsbespaßung: Lacoste Live! mit einem Golfspiel, bei dem man Felder auf einer Leucht-Zielscheibe anschießen musste.
Dandysneaker der Stunde: Cruyff— aber ausgerechnet Turnschuhe von dem Typen kaufen, der 1974 fast gegen uns Fußballweltmeister geworden wäre ...
Größter Abgreiffehler: Bei Lacoste fragen, ob man eins der lustigen Krokodilkissen mitnehmen könnte, nachdem man gesehen hatte, dass diverse Polohemdenträger dieselben aus dem Stand raustrugen. »Mit Ansage von ganz oben: Nein!«
Cool sein durch Schluss machen: Levi’s beendete seine Messeaktivitäten am Freitag um 15 Uhr. Vier Stunden früher.
Erkenntnis vom italienisch-japanischen Designerlabel Tokidoki: »Berlin is more for the image, not for the sales.«
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Satire
Fäschn made in Berlin Fünf Tage und Nächte rauschende Shows und coole Szene-Events. Ich befolgte gewissenhaft den Rat meines Arztes: Täglich viel trinken! Mindestens drei Liter Champagner. Ich scherzte mit Hillary Swank, Helena Christensen und viel künstlicher Prominenz. Designer aus aller Welt schwärmten von der Berliner Vielfalt und Kreativität: Marc Jacobs, Noah Becker oder Olga von der Wolga. Noch im Rausch dieser Internationalität stand ich am Ende auf der Straße. Immer noch leeres Konto, aber Luxus-Leberschaden. Wo ist der Glamour? Wer trägt Designer-Fummel? Mich trifft die Realität—»bunte Vielfalt« desperater Styles von Turmstraße und Hermannplatz! Plötzlich wurde mir klar: Die 120.000 Modegäste beju-
belten ihren eigenen Schick. Sind alle abgereist, werden die Laufstege wieder zu siffigen Bürgersteigen. Charme & Anmut gängiger Streetwear lösen nur Augenkrebs aus. Schön ist anders. Vielfältig ist es! So wie die Büffel-Düfte in
Bus und Bahn. Es bleibt Transpiration statt Inspiration! In diesem Grauen wirken Kotti-Junkies fast gepflegt: Als Accessoire schleppen sie Deodosen statt Bierdosen! Seien wir doch mal ehrlich und schnuppern der Wahrheit offen in den Schritt: Ich rieche und sehe, was keiner mag! Übrigens, in Berlin weiß man nie, was gerade OUT oder schon wieder IN ist. Beispiel: Szene-Touristen kaufen gerne im Mitte-Second-HandPop-up-Store ein Original-Perlonjäckchen für 80 Euro. Mit einem Glanz, den H&M in der fernen Heimat nicht bietet. Ekstatisch im Beuterausch tänzelt der verarschte Modetouri aus dem Shop und erblickt Opa in der gleichen Glanz-Jacke. Er steht uffm Balkon und gießt seine fette Henne. Die geht übrigens nie ein—egal, was Opa trägt!
Gossip
Noah Becker mit Stiefmama Lily @ Underground Catwalk/U5: Boris‘ Sohn machte auf Designer—mit ein paar T-Shirts?!
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Ich mit Karl-Heinz Müller und Wowi auf der Tribüne der Bread & Butter Supershow @ Flughafen Tempelhof: ein Monster-X (10 Jahre Jubiläum) wurde wie beim Burning-ManFestival mit Megafeuerwerk abgefackelt—dazu floss für 1.000 geladene Gäste FreiChampagner—Berlin ist royal! Es spielte u. a. Deichkind. David Guetta hatte abgesagt, weil B&B-Chef Müller für Guettas Designer-Freundin keinen Gratis-Mega-Stand und mit Luxus-Fliesen ausgekleideten Swimming-Pool in den Betonboden rammen wollte.
Alexander Scheer @ Vice Party (Prinzenstraße): Chaosdesaster? Sanitäter, Polizei etc. und „Sonnenallee-Micha“ mittendrin!
Fotos Marcello
Was will die Fashion Week hier? Pädagogischer Auftrag oder realitätsfremde Parallelwelt?
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Fazit Ich bezweifle den Fäschn-Aufschwung. Vielleicht liegt‘s an mir? Als Berliner fehlt mir einfach der irre kreative Berlin-Filter in der Birne!
Ich mit Helena Christensen @ Triumph Show, E-Werk: Victoria Secrets’ dänisches Top-Model (42 Jahre) ist immer noch knackig, oder?
Patrick Nuo mit Gattin Molly @ Michalsky StileNite: Michalskys Kollektion: gekonnte, moderne Qualität! Zum 80er-Style passte die Synthi-Band „Mirrors“
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Berlin Mitte Boy
Die Dieselpizza Freitagnachmittag auf der Bread & Butter, 16 Uhr, drei Stunden vor Ende der Veranstaltung: In den letzten Tagen hatten Aussteller mit allen Mitteln versucht, die Aufmerksamkeit des Publikums zu erhaschen, doch nun machte sich Ermattung breit. Und Hunger, zumindest bei mir. Hunger ist keine gute Idee auf der Bread & Butter mit ih ren—höf l ich gesag t— international angepassten Preisstandards (15 Euro für einen Burger); da wird das Essen schnell zum kostspieligen Vergnügen. Umso erfreuter war ich, als ich auf der Freifläche des Diesel-Standes (»Diesel Island: Land of the Stupid, Home of the Brave«) einen riesigen Pizza-Ofen sah. Es stellte sich heraus, dass man zur Gästebespaßung und Verköstigung die Superidee hatte, dass sich die Besucher selber eine Pizza backen konnten, die Zutaten standen bereit. Vor mir stocherten extrem fashionable Messebesucher im Teig rum und balgten sich wie Kinder um den Käse, rollten dilettantisch ihren Pizzateig und belegten ihr Pizzastück, was sie dann in den Steinofen schoben. Lustiger Nebeneffekt: Models und Chefeinkäufer sauten sich allesamt komplett ein. Es gibt Gründe dafür, dass echte Pizzabäcker eine verkleckerte Schürze tragen. Auf einmal wurde das friedliche Idyll der pizzabackenden Dieselistis empfindlich gestört. Der—den selbstbastelnden Gästen zur Beaufsichtigung zur Seite gestellte—Originalpizzabäcker schien extrem schlecht gelaunt zu sein, ob der Talentlosigkeit der Pizzabacknovizen. Mit heruntergezogenen Mundwinkeln und mißliebigen italienischen Kommentaren, von denen ich nur sowas wie »dilettanti« verstand, drückte er eindrucksvoll seine Verachtung aus. Kurzerhand räumte er die liebevoll von den Gästen gefertigten Produkte aus dem Ofen raus und schmiss sie zur Enttäuschung der hungrigen Wartenden an die Seite— angeblich war der Ofen inzwischen kalt. In aller Herrgottsruhe verfeuerte er dann demonstrativ einen Bread & Butter Katalog Seite für Seite zum Anheizen seines Ofens, was ungefähr eine halbe Stunde dauerte und dem Konzept des schnellen Snacks entgegenlief. Irgendwann murrten die verbliebenen Wartenden und schoben ihre Pizza am Bäcker vorbei in den Ofen, so auch ich. Gewonnen war damit wenig. Als ich meine Pizza nun endlich aus dem Ofen nahm, war sie derart heiß, dass ich sie vor Schreck in den aufgeschütteten Sand schmiss. »Land of the Stupid«, das Motto war mir in dieser Sekunde irgendwie klarer und mir kam die Erkenntnis: Nur »nicht essen«, macht auch—ganz fashionable—«nicht fett«.
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Talk Show Wenn man Nacht für Nacht unterwegs ist, trifft man die unterschiedlichsten Menschen: Verrückte und Egozentriker, Stilikonen und Modeopfer, Lichtgestalten und Nachteulen. Das ist nie langweilig, es gibt immer etwas zu erzählen. Und wir stellen die knallharten Fragen ¶ [AEDT]
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Franziska
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Kannst du für ein Foto mal in die Kamera schauen? Klar! Wow, fast geschafft. So, was willst du noch von mir? Führe uns doch mal durch deinen perfekten Clubabend. Na ja. Disco raus suchen, hingehen, tanzen und fertig. Klingt ja total langweilig. Was soll ich da denn jetzt sagen? Auf der Bar tanzen, die Toiletten anzünden und den Türsteher vögeln? Na, das klingt doch schon viel besser. Aber ist doch Quatsch. Variante eins kann auch lustig sein. Erzähl! Da gibt es jetzt nichts mehr zu erzählen. Und was machst du so, wir wollen dich ja auch etwas näher kennenlernen. Ich gucke für Fotos in Kameras und gehe total langweilig aus, weil ich in den Berliner Bars nicht die Tresen anzünde und mit den Türstehern schlafe. Ok, das wussten wir jetzt aber schon. Ich muss jetzt mal weiter, lieber Fotograf. Schade. Auf Wiedersehen.
Kannst du uns ein wenig durch dein Outfit führen? Wie? Na, was trägst du, wo kommt das her? Sieht man doch, was ich trage. Ja, aber wo hast du die Klamotten gekauft? Was? Na, die Sachen, die du trägst. Die kommen aus meinem ganz persönlichen Kleiderschrank. Mag sein, aber hat da ein Teil vielleicht eine besondere Geschichte? Das blaue Plastikarmband hatte ich gestern auch schon auf Arbeit an. Super, was arbeitest du denn? Als Telefonistin. Also Fashion und das ganze Drumherum interessiert dich nicht sehr? Nein, das ist mir viel zu anstrengend. Ich greife in den Schrank und ziehe was Knappes zum Feiern an und gut ist. Aha, aber knapp muss es sein! Dann haben wir doch jetzt deinen Stil entdeckt. Was willst du eigentlich von mir? Nur ein wenig Konversation. Gut, das reicht aber jetzt.
Was hängt denn da an deinem Arm? Um meinen Arm hängt eine kleine, elegante Handtasche aus echtem Fischleder. Wie kommt man denn zu einem Job bei einer Modedesignerin wie Martina Rau? Zu dem Job bei Martina bin ich gekommen, weil ich dort mein Praktikum für zwei Wochen hatte. Ich gehe aufs Herder-Gymnasium und bin mir schon ziemlich sicher, dass ich später im Bereich Mode arbeiten werde. Erzählst du uns ein wenig über dich? Ich bin in Berlin geboren und finde, dass Berlin die beste Stadt international ist, nicht nur, weil es eine Modemetropole ist, sondern auch, weil man hier so viele Dinge tun und lassen kann, die man woanders nicht machen kann. Das wäre? Ach, einfach alles. Würdest du Fischlederhandtaschen auch selbst tragen? Martinas Mode find ich klasse, ich würde sie auch sehr gerne persönlich tragen, aber ich glaube, meistens wäre es mir einfach zu schade. Danke und viel Erfolg!
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