tam.tam Das Stadtmagazin für Erfurt & Region, Ausgabe 15, Juli/August 2017

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Kultur l Veranstaltungen l Termine l Aktuelles l Gastronomie l Shopping

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AUSGABE

tam tam JULI/AUGUST 2017

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DAS STADTMAGAZIN FÜR ERFURT UND REGION Entdeckerdrang

Ein spuntiger Gnolb

Faszination ›Lost Places‹ in Erfurt und Umgebung

›Sexy forever‹ — Olaf Schubert erleuchtet mit neuem Programm

Kunst st 18.8. – 3.9.2017

Weimar www.kunstfest-weimar.de

Karten unter 03643 / 755 334


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Willkommen

| VORWORT |

Liebe ­Leserinnen, liebe Leser, Was ist das? Es ist gleichzeitig ein offizieller Bienenfreund, ein NABU-Schwalbenfreund, ein Ausflugstipp vom MDR und ein künstlicher Berg von 30 Metern Höhenunterschied sowie felsigem Untergrund, der sich zwischen 1976 und 1992 aufgetürmt hat und etwa hundert Hektar umfasst? Die Erfurter müssten dieses Konstrukt kennen: die Deponie in ErfurtSchwerborn. Der Sommer ist hier gekennzeichnet von blühenden Pflanzen und vielen Tierarten, darunter auch einer Ur-Schaf-Rasse aus Schottland, die auf der Roten Liste der bedrohten Haustierarten steht und hier zur Rekultivierung eingesetzt wird. Wir haben den Sommer auf dieser Deponie eingefangen — und waren begeistert, was man so alles mit einem ursprünglichen Abfallberg machen kann.

Was im Sommer überhaupt alles los ist, das steckt ebenfalls im vorliegenden Magazin, welches sich diesmal über Juli und August erstreckt und etliches an Anregungen bietet. Ob nun Konzerte und Theater bzw. Kino- und Parkbesuche im Freien oder (bei schlechtem Wetter) diese bzw. jene Ausstellung in Museen und Galerien. Natürlich sind die DomstufenFestspiele in Erfurt wieder mal ein Höhepunkt mit Verdis »Troubadour«. Die Schlossfestspiele in Sondershausen stehen mit ihrer lustvoll-ironischen Inszenierung von Lortzings »Zar und Zimmermann« in keiner Weise nach und sind auch im Juli noch ein heißer Tipp. Am besten, man sucht sich das Beste raus wie das »Lichterfest« im egapark und anderen Besonderheiten. Selbstredend ist es bei sommerlichen Temperaturen, wie sie der Beginn dieses Sommers bietet, im Wasser am allerschönsten. Also: Ab zum Plantschen in die Strand-und Freibäder. Einen schönen Sommer wünscht Ihnen Ihr Stadtmagazin tam.tam

| INHALT | Yiddish Summer Weimar goes Erfurt!

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Lost Places Erfurt und Umgebung

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HANT-Magazin Nº 09

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Krämerbrückenkater Franz

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Breakdancer im Wettstreit

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Kunstfest Weimar 2017

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Cameron Carpenter im Interview

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4

»Gretchen 89ff« im T.i.P.

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Olaf Schubert im Interview

4

»MALALAI« im E-Werk Weimar

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Prinzen und Spielleute

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Brüderliches Miteinander der Kultur[en] 23

SynthiePopParty 5

Auf dem »Erfurter Hausberg Nr. 1«

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Kultur flaniert!

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Ein Hoch auf Rudi Schuricke!

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Lichtshow der Superlative

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Klassikmusik als Kassenschlager

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Neue Musik-Releases

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Kolumne Dominique Wand

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Erfurter Rollrunde vs. Roller Derby

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Oliver Rohrbeck im Interview

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So ein KoCOLORes …

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Filme im Sommer

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Mein liebstes Ding — Motocross

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Neue Tonträger

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Unnützes Wissen

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Stanas mit neuem/letztem Album

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Der Troubadour am Theater Erfurt

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Literaturtipps 33

Entdeckungen mit Spaßfaktor

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Wir fragen, Ihr antwortet

HAMLET — Die Rockoper

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Erfurter Ausstellungssommer

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Tipps vom Kulturlotsen

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Kalender Kulturkalender Juli/August 2017

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September Juli/August 2012 2017

| INTERVIEW |

Tage erneut auf den Weg, live und vor Ort die Menschen zu erleuchten. Thüringen lässt er hierbei natürlich nicht aus: Am 27. August kommt er mit neuem, die Lachmuskulatur forderndem Programm in die Sparkassen-Arena Jena. Ein guter Anlass für ein ergiebig-informatives Gespräch.

Ein spuntiger Gnolb OLAF SCHUBERT

Für alle, die bislang noch keine Notiz von Wäre der nicht eigentlich auch ein netter dir genommen haben, dich bislang weder Merchandising-Artikel? im TV noch live auf der Bühne gesehen haOLAF: Im Prinzip ja — aber nur für eine ben: Kannst Du uns bitte kurz sagen, wer extrem solvente Klientel. Und das wiederum Olaf Schubert eigentlich ist? wäre sozial ungerecht. Also lassen wir es. OLAF SCHUBERT: Der Überbringer der Botschaft, der Mittler zwischen Kunst und Wo liegen für dich eigentlich die Grenzen Sozialabbau, der Mahner und Erinnerer, der des Humors? Vergewaltiger des Bösen — also im OLAF: Im Osten kurz hinter dem Prinzip der Bundesolaf und ZenUral, im Norden kurz vor Finnverlost fü ta m .ta m tralschubert. land, im Süden an der Adria Ola f Sc h r den Au ft ritt vo ubert a m und im Westen bin noch nicht n 2 ³ 2 Freik 27.08.2017 Kannst Du dich noch daran bis an die Grenzen vorgedruna rt en. Zusendu n erinnern, was genau dich gen. Vielleicht kann ich nach 20.08.2017gen bit te bis zu m p einst auf den Weg des dem Urlaub da neue humorleserpost er E-Ma il a n: @ stadtmag ta m-ta mHumoristen und Betroffengeographische Erkenntnisse azi n.de Die Gewin ne heitslyrikers gebracht hat? nachreichen. benachric r werden schrift htigt. Der lich Rech is t ausges Was war die Initialzündung? chlossen.tsweg OLAF: Es bedurfte keiner Wenn Du auf der Bühne stehst, initialen Zündung, denn bereits im wirkt es häufig so als ringest Du Uterus war klar, dass mich mein Weg auf die mit den Worten — so als ob dir tatsächBühne führen muss. Die Fahrt in den Kreis- lich just in dem Moment etwas einfallen saal war für mich damals schon ein Umweg. würde, Du aber noch nicht weißt, wie Du es formulieren sollst. Wie spontan ist das, Dein Markenzeichen — der grün-gelbe was da auf der Bühne stattfindet? Rauten-Pullunder: Wieviele Modelle davon OLAF: Ich bin ja auf der Bühne einer Mehrbesitzt Du? Und wie schwer ist es eigentfachbelastung ausgesetzt: Ich muss nachdenlich, an solch einen Pullunder zu gelangen? ken, sprechen und dabei noch gut aussehen. OLAF: Jeder Mensch sollte drei Pullunder Mit letzterem bin ich gelegentlich überfordert besitzen. Einen für den Sommer, einen für und deshalb kommt es zu gelegentlichen verden Winter und einen für den Übergang. Mein balen Zerrüttungen. Fürs Große und Ganze Modell wird im Erzgebirge bei Vollmond von habe ich aber einen Plan — angeblich. blonden Jungfrauen gewebt.

In der Ankündigung zu deiner neuen Show »Sexy Forever« heißt es, Du seist reifer und bodenständiger geworden. Was genau muss man sich da bei einem Olaf Schubert vorstellen? OLAF: Bodenständiger heißt dass ich mich zusehends auch den einfachen Problemen des Alltags zuwende. Reifer meint vermutlich einfach nur körperlichen Verfall. Angesichts eines so selbstbewusst formulierten Showtitels: Sag uns doch bitte — was macht einen Mann attraktiv? OLAF: Eigentlich alles außer Taucherflossen und Strohut. Wenn man auf beides konsequent verzichtet, ist man eigentlich schon ein toller Hecht, ein flotter Specht, ein spuntiger Gnolb. Es heißt, Du kannst schlecht singen, das aber sehr gut. Darf sich das Jenaer Publikum auch auf die eine oder andere exemplarische Gesangsproben einstellen? OLAF: Unbedingt. Ich hoffe die Statik des Gebäudes ist meinem Organ gewachsen. Danke für das Gespräch.

Interview: Florian Görmar Olaf Schubert 27.08.2017, Sparkassen-Arena Jena

Foto: Amac Garbe

DIE LICHTGESTALT AUS ›DUNKELDEUTSCHLAND‹ macht sich dieser


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September 2017 Juli/August 2012

Anz. Juli_August 58,5x250.qxp_1 16.06.17 09:05 S

Foto: Appel & Rompf / Agentur

| KONZERT | DIE MITTELALTERLICHE CREUZBURG

beherbergt im Juli neben fünf Prinzen auch die acht Musiker von Saltatio Mortis und bietet dabei eine ganz besondere Kulisse für deren Kunst.

DIE PRINZEN

Prinzen und Spielleute

ta m .ta m v Die P ri n zerlost fü r Mort is a en u nd Sa ltatio m jeweils 2 15./22 .07. 2017  ¹ 2 Freik a rten . Zusendu n g 12.07.2017 en bit te bis zu m per E-Ma il leserpost a n: @ stadtmag ta m-ta mazi n.de Die Gewin ner

Über 25 Jahre sind Die Prinzen mittlerweile unterwegs. Eine Probezeit, die sie mit Bravour absolviert haben und nach der sie sich weiteren Herbenachric werden schrift htigt. Der lich Rech is t ausges ausforderungen stellen. chlossen.tsweg Ihr letztes Album »Familienalbum« stieg auf Platz 9 der deutschen Charts ein. Mit über 6 Millionen verkauften Tonträgern, 16 Gold- und Platinplatten, zwei Echo-Music-Awards und zahlreichen anderen Preisen sind sie eine der erfolgreichsten deutschen Popbands. Die Wegbereiter des deutschen a-cappella Pop haben auch nach über 25 Jahren nichts von Ihrem Witz und Ihrer Frische verloren. Sich immer wieder neu erfinden und waghalsig in die Flammen werfen, um danach als Phoenix aus der Asche zu steigen, dies gehört

zu den markantesten Eigenschaften von Saltatio Mortis. Nach zwei Nummer Eins Alben in Folge, modernen und gesellschaftskritischen Liedern zieht es die acht Spielleute im Sommer 2017 wieder zurück an die Orte ihrer Anfangszeiten, auf die Burgen und Festungen — oder wie der Lateiner sagen würde: In Castellis. Im Schatten von Türmen und Zinnen, umgeben von mächtigen Burgmauern freuen sich Saltatio Mortis auf fünf ganz besondere Shows vor einzigartigen und historischen Kulissen. (ndr) Die Prinzen 15.07.2017 Einlass 19 Uhr | Beginn 20 Uhr SALTATIO MORTIS & Support VERSENGOLD 22.07.2017 Einlass 18.30 Uhr | Beginn 19.45 Uhr Burg Creuzburg — Creuzburg

SynthiePopParty Foto: Rafal »Ralfino« Drosik

VERANSTALTUNGEN F.R.E.I.klang Open Air 1.7. | 18 Uhr | Parkbühne Lichterfest 2017 11.+12.8. | täglich 16 – 23 Uhr Tipp: Tickets vorab im Onlineshop sichern!

| PARTY |

HÄNGEMATTENWOCHEN Vamos a la Picknick 2.7. | 11 – 16 Uhr | Philippswiese

DEUTSCHLANDS BESTE DEPECHE MODE TRIBUTE BAND zeigt in Erfurt

Picknick mit Stäbchen 30.7. | 11 – 16 Uhr | Philippswiese

ihr Können.

Gerade haben Depeche Mode ihr neues Album vorgelegt, dreißig Jahre nach ihrer ersten gemeinsamen Single. Da bekommt man doch wieder richtig Lust auf die Synthie-Rock-Pop-Musik der ta m .ta m verlost fü britischen Herren. Eine r d a s Ko n z to Mode ert von Forced gute Alternative, wenn am nicht gar einen gleich2 ¹ 2 Freik26.08.2017 a rten . Zusendu n wertiger Ersatz bietet g 10.08.2017 en bit te bis zu m da die Cover-Band per E-Ma il leserpost a n: @ Forced to Mode. Da stadtmag ta m-ta ma zi n .d Die Gewin e mag man fragen: Noch benachricner werden schrift htigt. Der lich eine Tribute Band? Jein! Rechtsweg is t ausges chlossen. Forced To Mode produzieren und präsentieren auf einem Niveau, das seinesgleichen sucht … »als ob Depeche Mode selbst spielen«, schreibt Deutsche Mugge.de und Sonic Seducer ist der Meinung »… wer Forced To Mode live erlebt hat, will nichts anderes mehr …« Und das sind nur einige positive Reaktionen der Presse. Auch das Publikum ist schwer begeistert, von den bisherigen Gigs

SOMMERZEIT im egapark Erfurt

FORCED TO MODE

dieser Ausnahme-Band. Dabei wollen die Berliner Jungs ihrem Vorbild auf der Bühne möglichst nah kommen. Kein leichtes Vorhaben, doch mit viel Liebe zum Detail, der großartigen Stimme von Sänger Christian Schottstädt und großem Bühneneinsatz gelingt ihnen das verdammt gut. Ihr schweißtreibender Auftritt im Erfurter Hubertus wird von »In Good Faith« supported. Spinne und DJ Marcus (KufA Mühlhausen) sorgen für die After Show-Party. (ndr) FORCED TO MODE 26.08.2017, Gasthof Schloss Hubertus Karten unter: www.ticket69.de, Erfurter Tourist Information und im Gasthof Schloss Hubertus Alle Informationen unter: synthiepopparty.de

Picknick am Balaton 20.8. | 11 – 16 Uhr | Philippswiese SOMMERKINO The Arrival 8.7. | 21:30 Uhr | Parkbühne Florence Foster Jenkins 22.7. | 21:30 Uhr | Parkbühne La La Land 5.8. | 21 Uhr | Parkbühne Toni Erdmann 19.8. | 21 Uhr | Parkbühne INFORMATIONEN unter: www.egapark-erfurt.de


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September Juli/August 2012 2017

| KULTUR |

| AKTION |

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Foto: Stephan Ernst

Hereinspaziert: Kultur flaniert! wird Erfurt am 8. Juli ab 9.30 Uhr zu einem kunterbunten Festplatz der Sozio­ kultur. BEREITS ZUM VIERTEN MAL

Einmal Undine sein SEIT JAHRHUNDERTEN FASZINIEREN SIE DIE MENSCHHEIT, egal ob Nixe, Loreley, Donauweibchen oder

Foto: Juliane Großmann

Sirene der Antike. Nicht zu vergessen die »Kleine Meerjungfrau« von Hans Christian Andersen.

Die Stadt mit neuen Augen sehen: Das ist das Motto von Kultur flaniert. Verteilt über die Stadt stellen sich den Besucher*innen 30 verschiedene, vielleicht noch unentdeckte kulturelle Räume mit einem vielfältigen Programm vor. Viele dieser Orte sind der breiten Öffentlichkeit gänzlich unbekannt. Das darf sich gern ändern. Dabei sind ausdrücklich alle Erfurter*innen zum flanieren einladen — egal welchen Alters! In diesem Jahr mit einigen Überraschungen und Neuerungen. Es wird zentrale Anlaufstellen geben, von denen aus flaniert werden kann. Diese »Wegelagerer« sind ein verbindendes Element, ein analoger Wegweiser, ein Infopoint und eigener kultureller Beitrag im Rahmen von Kultur flaniert. An vier Knotenpunkten wird der soziokulturelle Begriff erweitert. So findet z. B. am Anger Gartenkultur mit Popupgärten und DIY-Skills statt oder der Karl-Marx-Platz verwandelt sich gemäß dem Motto Bildungskultur zum Schulhof. »Die Wegelagerer« ist ein Projekt von Studierenden der Fakultät Architektur und Stadtplanung an der Fachhochschule

Erfurt und entstand im Rahmen des Seminars Spaziergangswissenschaften. Gemeinsam mit der Ständigen Kulturvertretung organisieren sie den Tag der offenen kulturellen Räume. Auch dieses Jahr platzt das Programm aus allen Nähten: Ob Beton gestalten im Kunstraum 2.13, Filzworkshop im Interkulturellen Garten oder Fahrradperformance bei der Frau Korte — für jeden Geschmack ist etwas dabei. An dem Tag ist alles gleichzeitig möglich — eine Ausstellung besuchen, auf ein Konzert gehen, etwas Kreatives herstellen, entspannt Künstlern in ihren Ateliers über die Schulter schauen oder auch das Tanzbein schwingen. Unterstützt wird das Projekt von der Kulturstiftung des Bundes und der Sparkassenstiftung Erfurt. (jgr) »Kultur flaniert« in Erfurt 08.07.2017 Programm unter: http://bit.ly/2ruuvEO Alle Infos unter: www.facebook.com/ kulturflaniert

Kein Wunder also, dass die Femme fatale der Unterwasserwelt bei der SWE Bäder GmbH einen neuen Siegeszug erlebt: und zwar hautnah: Meerjungfrauen küssen nicht nur besser. Bei uns gleiten sie auch durchs Wasser. In der Roland Matthes Schwimmhalle kann, wer will, Undine sein. Ganz stilecht: mit Flosse und Meerjungfrauenkostüm. Fotograf Stephan Ernst setzt sie alle perfekt in Szene, egal ob große oder kleine Meermaid. Der nächste Termin ist am 26. August ab 14 Uhr. Und auch am 30. September können alle, die schon immer mal als Meerjungfrau die Fluten teilen wollten, ganz stilecht mit Schwimmflosse und in klassischem Meerjungfrauenkostüm im Sportbecken abtauchen. Wer mag, kann einfach nur das Schwimmen im Kostüm ausprobieren. Das kostet pro Teilnehmer 39 Euro. Die TeenEvent GmbH bietet aber auch Unterwasser-Shootings zum Preis von 75 Euro an. Interessenten können sich im Internet unter www.teenevent. de anmelden. Pro Termin können maximal 10 Nixen mitmachen. »Teilnehmen kann jeder, der sicher schwimmen kann und keine Angst vorm Tauchen hat«, sagt Stephan Ernst. TeenEvent bietet das besondere Erlebnis seit 2014 an, anfangs in Jena, inzwischen deutschlandweit. Je nach Nachfrage werden in der Erfurter Roland Matthes Schwimmhalle auch Geburts­

tagspartys für Meerjungfrauen angeboten. Hier können vier bis sechs Kinder im Undine-Look bei lustigen Spielen tauchen, schwimmen und sich ganz wie die kleine Meerjungfrau fühlen. Nicht nur Kinder können es ausprobieren. Auch Erwachsene — egal ob Mann oder Frau — können sich entweder als Meermann oder Meerjungfrau versuchen. Die Kostüme werden vom Veranstalter gestellt. Zunehmend wird das Meerjungfrauen-Schwimmen auch für JunggesellinnenAbschiede nachgefragt, erzählt Stephan Ernst, der von Haus aus promovierter Physiker ist, aber seit seiner Schulzeit fotografiert.

Nordbadnixe gesucht Am 6. August wird von 13 bis 17 Uhr im Nordbad Erfurt die schönste Meerjungfrau gesucht. Schönheiten können sich per E-Mail mit Bikinifoto unter info@ baeder-erfurt.de anmelden, Einsendeschluss ist der 07.07.2017. Kandidatinnen sollten mindestens 16 Jahre alt sein und gut schwimmen können. Eine Jury befindet über die Nordbadnixe 2017. Betreut wird die Wahl ganz professionell von der Agentur FOKUS FASHION Die Gewinnerin kann sich auf ein Unterwasser-Shooting mit Profifotograf Stephan Ernst freuen.


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Juli/August 2017

| EGAPARK |

Fotos: egapark

Lichterfest im egapark – Lichtshow der Superlative INZWISCHEN IST ES EINDEUTIG EIN RIESEN-HIGHLIGHT IM ERFURTER KULTURSOMMER: das Lichterfest im egapark. Dann strahlen nicht nur die Augen

der Besucher. Tausende Strahler und LED verleihen dem Gartenpark am 11. und 12. August einen ganz besonderen Glanz. Entlang der großen Wiese gibt es viel zu entdecken: ungewöhnliche und die Fantasie inspirierende Lichtobjekte in vielen Farben und Formen. Lichterketten und beleuchtete Objekte im Parkgelände schaffen an bekannten Punkten im Park mystische Momente. Sogar eine Chillout-Area lockt an beiden Tagen mit Cocktails und Musik. Im Laufe beider ­Abende

| ERFRISCHUNG |

wechseln sich die Laser-Show mit dem Aussichtsturm als Reflektionsfläche und die grandiose Licht-Wasser-Show ab, bevor das gigantische Höhenfeuerwerk den Schlusspunkt setzt. Zwei Tage Lichterfest sind zwei unterschiedliche Veranstaltungen. Am Freitag setzt das Programm auf moderne Akzente für junge Besucher mit Feuershow, House und handgemachter Musik. Dabei wird man von Walkacts in ungewöhnlichen Leuchtkostümen begrüßt. Musikalisch dabei: »Duo DJ Küche 80« sowie »Rock küsst Swing« von Floyd Pepper & the Swing Club. Fürs Auge lockt die Feuershow mit Kerry Balder. Für Samstag wird ein wunderschönes, stimmiges Familienerlebnis versprochen. Mit Lichttheater auf Stelzen, Kerzenmärchen und Swing. Dann sind leuchtende Meeresbe-

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| ERHOLUNG |

wohner in der »Geschichte unter Wasser« zu erleben, leuchtende Lauffiguren animieren die Besucher und im »Kinder-Garten« auf der großen Wiese können die Kleinsten inmitten der bunten Lichterwelt basteln und spielen. Die Newcomer von »Die große Sekunde« haben handgemachte Musik im Gepäck, die Grazer »Marina and the Kats« widmen sich musikalisch dem Swing der 30er Jahre. (syo)

ACHTUNG! Das spart lange Wartezeiten an der Abendkasse: Karten gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen (Erfurt-Touristinformation, EVAG-Mobilitätszentrum und egapark), ebenso online zum selbst ausdrucken zuhause: www.egapark-erfurt.de

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September Juli/August 2012 2017

| FREIZEIT |

Foto: Judith Antkowiak

Musik-Releases aus Thüringen und Sachsen

MAJOFR AN

In der Thüringer Musikszene brodelt es! Junge Künstler aus der Mitte der Republik verwirklichen ihre Ideen in einer beeindruckenden Bandbreite von SingerSongwriter-Musik über Funk bis Hiphop. So bringt die Weimarer Power-Band MAJOFRAN im Juli 2017 eine eigene Version von dem beliebten Song »Alle Kinder« der Münchner Band Moop Mama raus. Am Videodreh der Band im Juni waren 32 (!) Kinder beteiligt, mitunter vom Zirkusprojekt Tasifan, wo sich auch die Gründungsmitglieder der Band einst kennengelernt haben. Die vier jungen Musiker begeistern mit ihrer schweißtreibenden Rezeptur aus rauen Vocals, funky Disco-Grooves und einer Prise Electro-Swing. Im August feiert der Erfurter Solokünstler Andrei Vesa mit dem Song »Brother« die erste Single-Auskopplung seiner im Herbst erscheinenden EP. Der Ausnahmesänger zeigt seinen neuen Stil, bei dem sein raugefühlvoller Gesang mit eigenen, englischsprachigen Texten mit elektronischen Beats, Synthies und Instrumentals verflochten und verfeinert wird. Die jungen Dresdner Musiker von Friedrich Chiller bieten auf ihrer EP »Wunschinsel« (Sep-

tember 2017), eine betörende Mischung aus Indie Pop-Rock, Funk und Hiphop. Das Ganze erinnert mit gewitzten, deutschsprachigen Texten an Talente wie Käptn Peng oder Cro. Die Künstler werden allesamt vom jungen Independent Musikunternehmen sonokraft betreut. Dessen Team, das sich im Krämerloft am Erfurter Hauptbahnhof trifft, besteht aus Kulturmanagement-AbsolventInnen der Musikhochschule in Weimar, die nebenbei selbst als Musiker bzw. als Veranstalter aktiv sind. Neben Song-Veröffentlichungen organisiert das Label auch Musikvideoproduktionen, für welche es mit regionalen und überregionalen Videokünstlern kooperiert. Diesen Sommer gibt es also eine Menge Neues zu entdecken: Lassen Sie sich von der frischen, kreativen Musik begeistern, die sich in der regionalen Szene entwickelt. (jan/lhi)

Mehr Infos gibt’s auf Facebook unter: › Majofranband › Andreivesa.music › FriedrichChillerjio www.sonokraft.com

Rollrunde vs. RollerDerby DIE ERFURTER ROLLRUNDE WIRD 5 JAHRE ALT und

feiert am 1. Juli in der Gunda-Niemann-Stirnemann-Halle.

Im fünften Jahr ist alles anders! Fast: Den Einstieg in den rollenden Festtag bildet wie in den Vorjahren der Demonstrationszug für mobile Gleichberechtigung im urbanen Raum — Start ist um 12 Uhr am Erfurter Hauptbahnhof. Einzige Bedingung, um Mitmachen zu können: Ein rollendes Gefährt ohne Motor (Klimaschutz!) — ganz gleich ob mit zwei oder vier, kleinen oder großen Rädern. Und dann dürfen die Straßen Erfurts autofrei gesurft werden — wenigstens auf der vorgesehenen Fahrstrecke. Ganz anders als in den ersten vier Jahren der Rollrunde verläuft der Rest des Tages: Ab 13 Uhr startet das Hauptevent in der Gunda-Niemann-StirnemannHalle: Neben einem »Longboard Dance Contest« wird das erste offizielle Roller Derby-Heimspiel stattfinden: Die Frauen von Gargörlz Erfurt treten auf Rollschuhen gegen die Trackoons Dresden an. Heißumkämpft wird auch das zweite Spiel des Tages zwischen The Rolling L.EF. DD.Overs und Waterkant Hardcore Rollerderby (Kiel) sein. Beim »Longboard Dance Contest« geht es darum, auf und

mit dem fahrenden Board zu tanzen. Das ist artistisch und elegant zugleich und aber vor allem toll anzusehen. Für alle Besucher ohne Wettbewerbsambitionen ist auch gesorgt: Extra für die Rollrunde aufgebaute Rampen und Rails wollen ausgiebig ausprobiert werden. Rollhockey lernen? Kein Problem, auch das ist am 1. Juli möglich. Und wem das eigene Board noch zu farblos ist, kann es sich vor Ort bemalen lassen. Wer am Ende des Tages noch Lust auf Bewegung hat, kann den Abend bei der Aftershowparty in der Engelsburg ausklingen lassen: Ab 22 Uhr legt DJ dørbystarr auf. (nhe) Erfurter Rollrunde vs. Roller Derby 01.07.2017, 12–20 Uhr 12 Uhr: Hauptbahnhof Demonstrationszug für mobile Gleichberechtigung im urbanen Raum 13 Uhr: Gunda-NiemannStirnemann-Halle Eintritt auf Spendenbasis: »Give what you want!« 22 Uhr: Aftershow-Party Kulturzentrum Engelsburg mit DJ dørbystarr www.erfurter-rollrunde.de www.facebook.com/ rollerderbyerfurt Foto: Katja Sturm / Grafik: Erfurter Rollrunde

| KULTUR |


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Juli/August 2017

| EVENT |

So ein KoCOLORes … Am 26. August 2017 ist es wieder soweit. Das Tagesfestival koCOLORes lädt von 11 — 22 Uhr in den Brühler Garten nahe dem Domplatz ein. Das kostenfreie Familienfestival freut sich über alle kleinen und großen Besucher und wird an diesem Tag die Parkanlage in eine Insel der Kreativität, Unterhaltung und Entspannung verwandeln. Das Festival soll die Kultur Erfurts bereichern, ihr aber auch eine Plattform bieten. So erwartet jeden Besucher ein facettenreiches Programm, mit regionalen und nationalen Künstlern und Akteuren. Das

für die ganze Familie.

Programm wird in diesem Jahr erstmalig auf zwei Bühnen stattfinden und ist den Spenden der koCOLORes-Soliparty zu verdanken. Somit konnte ein stärkerer Fokus auf das Kulturprogramm gelegt werden, welches an dieser Stelle nur angerissen werden soll: Neben Kinderschminken und -basteln werden Kinder auch die Bühne erobern. Es wird in einem Tipi vorgelesen und im Laufe des Tages ein Fußball- und Yogaangebot geben. Man kann DJs zuhören oder auch mal selber, unter Anleitung, zum DJ werden. Erlebt Live-Musik und Zauberei und haltet in der Fotobox den erlebnisreichen Tag fest. Und natürlich wird es auch an Erfrischungsgetränken und Essen nicht mangeln. Die Details zum Programm werden kurz vor dem Festival auf der koCOLORes-Facebook-Seite veröffentlicht. Ein Besuch lohnt sich also. Das koCOLORes organisiert seit 2012 ein Ensemble aus ehrenamtlichen Helfern. In dieser Zeit hat es sich, nicht zuletzt wegen der Überwindung zahlreicher Hindernisse, zum einem wichtigen soziokulturellem Leucht-

turm in Erfurts Innenstadt entwickelt. Wer das Team an dem Tag bei der Umsetzung unterstützen möchte oder selber einen musikalischen oder literarischen Beitrag leisten möchte, kann sich per Facebook oder unter kocolores@gmx.de einfach bei den Veranstaltern melden. koCOLORes ist ein Projekt von Plattform e. V., einem Verein der vor allem jungen, engagierten Ideen Raum gibt, um sie umzusetzen. (kha/kal) KoCOLORes im Brühler Garten in Erfurt 26.08.2017, 11–22 Uhr

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Tobias und Malin aus Thüringen

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Fotos: Alexander Manhardt

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Die Kraft der Natur

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Juli/August 2017

Staub, Dreck, Matsch und Motorlärm Das WWWW des Liebhabers:

Die 350 steht für die Kubikzahl vom Motor, SX ist die Modellbezeichnung und das F steht für Viertakt. Und ich liebe sie, diese Maschine. Natürlich macht das Krach und wirbelt ordentlich Staub auf, wenn ich damit durchs Gelände fahre. Aber das ist es ja gerade, wir Motocross-Fans lieben Staub, Dreck, Matsch und Motorlärm.«

„JA, MEIN LIEBSTES DING HEISST KTM 350 SX-F.

J

ulian Oleyniczak schwärmt von seinem Hobby und seine Augen funkeln dabei. Der 22jährige ist — auf jeden Fall im Sommer — jedes Wochenende unterwegs mit seinem Liebling, in Bilzingsleben, in Gräfentonna oder in Bruchstedt. Überall dort kann man bei Vereinen, die diverse Motocross-Strecken betreiben, das Gelände befahren; man zahlt seinen Obolus und ist dann einer von vielen. Dazu muss man nicht trainiert haben, jedenfalls nicht in einem Verein. So war und ist es bei Julian. Kurz vor seinem 11. Geburtstag hatte ihn der Freund seiner Mama mitgenommen zu einem Motocrossrennen — und damit seine Begeisterung für diesen Sport ausgelöst. Wenig später, justament zum Kindertag im 11. Lebensjahr, bekam er seine erste »Maschine« geschenkt, eine KTM 85 SX. Wow! Diesen Kindertag vergisst er niemals. Und die Mama hatte diesen Tag ausgewählt, weil sowohl sein Geburtstag als auch das Weihnachtsfest mitten im Winter liegen und somit für solch ein Präsent nicht der richtige Termin gewesen wären. So heißt es: Erste Maschine zum Kindertag mit 11 Jahren! »Das war mein schönster Tag bisher in meinem Leben!«, schwärmt Julian. Von da

an ließ ihn die Sache nicht mehr los — die Sache mit dem Motocross. Generell ist Motocross eine Motorrad- (und auch Quad-) Sportart. Gefahren wird auf geländetauglichen Fahrzeugen mit langen Federwegen und grobstolligen Reifen. Da die Wettkämpfe auf abgesperrtem, nicht öffentlichem Gelände stattfinden, müssen die Fahrzeuge nicht über eine Straßenzulassung verfügen. Sie besitzen somit in der Regel keine Anbauteile wie Blinker, Licht, Ständer, Kennzeichenhalter. Die Fahrer sind mit einer umfangreichen Schutzausrüstung ausgestattet. Sie tragen Helme, Stiefel, Handschuhe, Knie-, Rücken- und Brustprotektoren. MotocrossRennen werden in unterschiedlichsten Modi ausgeführt. Es ist generell zwischen In- und Outdoor-Rennen zu unterscheiden. IndoorRennen werden gewöhnlich als Supercross und Outdoor-Rennen als Motocross bezeichnet. Supercross wird meistens im Winter ausgetragen, weil in dieser Zeit die MotocrossStrecken kaum oder nicht zu befahren sind.

Wer: J ulian Oleyniczak Was: Motocross Seit wann: 11 Jahren Wo: B ilzingsleben, in Gräfentonna oder in Bruchstedt auf die Strecken kann — außer, wenn Rennen laufen — und sich ausprobieren. Man kann so viele Sachen testen und seinen inneren Schweinehund bekämpfen. Du siehst andere und sagst Dir: Hey, der schafft das — und ich nicht? Das ist ein indirekter Anstoß sondergleichen«, meint der Motocross-Fan. Natürlich gehört zu diesem Hobby noch viel mehr als nur fahren durch Matsch und Schlamm und Dreck und Staub. »Die Maschine ist sehr wartungsintensiv. Was heißt: Ölwechsel alle zehn Betriebsstunden, Luftfilter säubern, Kette säubern, ölen und spannen sowie mit Kettenspray sicher machen«, erzählt Julian. Einer seiner Freunde ergänzt ihn: »Damit Du Dich dabei aber schon wieder auf den nächsten Start freuen kannst!« Genau.

Man spürt während des Interviews, dass die USA Vorbild sind für die Motocrosser und immer wieder gesagt wird, ganz locker: »Bei den Amis gibt es das, in Deutschland ist das nicht erlaubt.« Die Rede ist u. a. von den »Waschbrettern«, das sind mehrere Hügel hintereinAber Julian fährt keine Rennen — und doch ha- ander, die überquert werden müssen. Ein Hüben er und seine Freunde einen Riesen-Spaß. gel heißt übrigens in der Fachsprache »table« »Das ist doch auch toll, wenn man einfach (kommt aus dem Französischen und heißt ei-

Foto: Sylvia Obst

| MEIN LIEBSTES DING |


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| WISSEN |

gentlich Tisch). Aber es gibt auch Double-Triple-Sprünge (im Freestyle-Motocross), die sind erlaubt — und trotzdem logischerweise schon gefährlich genug. In den wenigen Sekunden zwischen Absprung und Landung führen die Fahrer teils sehr waghalsige Manöver in der Luft aus. »Das ist für die Zuschauer erfunden worden«, bemerken Julian und seine Freunde lakonisch (und vielleicht auch ein wenig neidisch). »Wir machen so was nicht!«, betonen die vier. Und doch, Julian kann ein Lied davon singen (und seine Mama auch): »Schlüsselbeinbruch, Kniegelenk lädiert«, sagt er, »… von den kleineren Verletzungen wollen wir mal gar nicht reden«. Schließlich springen die MotocrossFahrer mitunter bis zu zwei Meter hoch mit der Maschine und auch bis zu 30 Meter weit. 20 Minuten brauchen sie im Durchschnitt für die Bewältigung der Strecke von etwa zwei Kilometern Länge. »Wir fahren auch nur auf erlaubten Plätzen!«, betonen Julian und seine Freunde. Es gibt da etliche Motorsportfreunde, die rasen nur so durchs Gelände. Das finden wir nicht gut«, meinen die Freunde des Matsches, des Drecks und der lauten Motoren. »Es ist schon toll, wenn man das Geräusch hört. Das treibt ungemein an einerseits, aber andererseits entspannt es auch«, betont Julian. »Es ist für mich die Entspannung nach einer harten Woche Arbeit«, meint der selbständige Baumaschinist für Erdbau. Aber auch während der Woche hat er die Augen auf und hat schon oft von den Baustellen aus die Cross-Strecke erkannt. »Da sind wir dann hin und haben geholfen. Haben da die Strecken mit ausgebaut. Glaubt zwar niemand, dass das gemacht werden muss. Alle denken immer: das ist Natur belassen! Von wegen!« Für Julian und seine Freunde Heiko, Basti und Christoph ist es ein Sport und ein Hobby, bei dem man vor allem »den Stress der Woche abbauen kann«. Mehr noch. »Wir spüren dann irgendwie die große Freiheit!«, schwärmen sie alle vier. »Obwohl man mit so einer Maschine nicht mehr als 140 km/h fahren kann, ist es durch das Crossen der reine Fahrspaß und trotzdem ein Geschwindigkeits- und Geschicklichkeits-Rausch«, gestehen sie uns voller Leidenschaft. (syo)

Wer jetzt aufmerksam geworden ist: Im MSC Mittelthüringen Bilzingsleben sind Neugierige oder NachwuchsFahrer(innen) immer gern gesehen Gäste. www.msc-mittelhtueringen.de

Hätten Sie’s gewusst? NÜTZLICH WIE EIN SCHOKORIEGEL für Zwischendurch: tam.tam verbreitet unnützes Wissen. Bitte miteinander teilen und ­schmecken lassen!

186 Ein Gefängnisausbruch an sich ist nicht strafbar. 187 Ikea macht 25 % seines Umsatzes mit seinen Restaurants und 50 % seines Umsatzes mit Nebenprodukten, wie Teelichtern. Nur rund ein Viertel des Umsatzes stammt vom Möbelverkauf. 188 Wir sehen mit ca. 130 Megapixel pro Auge. 189 Ein Olf misst die Geruchsbelastung einer Person mit einem Hygienestandard von 0,7 Bädern / Tag und 1,8 m² Hautoberfläche bei sitzender Tätigkeit. Das Olf ist eine Maßeinheit zur Bewertung der Stärke einer Geruchsquelle. Ein starker Raucher bringt es auf 25 Olf, ein Athlet nach dem Sport auf 30. 190 Wenn Schnecken mit zwei Köpfen geboren werden, kämpfen die beiden Köpfe gegeneinander um Futter. 191 Ein Ehemann, welcher seine Frau mit einem Liebhaber im Bett erwischt, hat in Uruguay bei der Bestrafung die Qual der Wahl. Entweder kann er den Liebhaber samt untreuer Ehefrau umbringen oder seiner Frau die Nase abschneiden und den Liebhaber kastrieren. Das Gesetz erlaubt beides. 192 34 Prozent aller Deutschen träumen nachts von ihrer Arbeit. 193 Einem Erlass der Bezirks Mahove in Arizona zufolge muss jeder, der ein Stück Seife gestohlen hat, sich so lange damit waschen, bis es vollkommen aufgebraucht ist. 194 Peter Lustig war Tontechniker bei John F. Kennedys »Ich bin ein Berliner«-Rede. 195 Ein Durchschnittsmensch produziert in seinem Leben etwa 14.000 Liter Schweiß. 196 Elefanten wiegen in der Regel weniger als die Zunge eines Blauwals. 197 Das Riechen an grünen Äpfeln hilft beim Abnehmen.


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| THEATER ERFURT |

FÜR DIE SPIELZEIT 2017/18 HAT DAS THEATER ERFURT die Redewendung

Fotos: Theater Erfurt / Lutz Edelhoff

»Auf gut Deutsch« gewählt und dem ein Fragezeichen hinzugefügt. Ein aktuell in Publizistik und Wissenschaft breit und kontrovers diskutiertes Thema: Was ist deutsch? Was macht die deutsche Kultur, die deutsche Identität aus? Ein hochinteressanter Aspekt.

Troubadour — China — und »Auf gut Deutsch?« Dass die Werke des Spielplans überwie- ja nicht ›Deutschland über alles‹, sondern gend in deutscher Sprache verfasst sind, ist zeigen auf, wie vielfältig die Kultur in der nur ein Aspekt davon. Vielmehr zeigt deren Welt ist. Wenn man allein das Thema ›Faust‹ Auswahl, dass die prägenden Akteure, The- nimmt, da haben die ausländischen Kommen und Gattungen der deutschen Opernge- ponisten wie der Franzose Charles Gounod schichte sehr vielfältige Hintergründe und oder der Italiener Ferruccio Busoni wesentHerkunftsgeschichten aufweisen«, sagt Guy lich mehr zu diesem sogenannten deutschesMontavon, Generalintendant ten aller deutschen Themen des Theaters Erfurt. Und weibeigetragen als wir selbst. ter: »Eröffnet wird unsere Unser Akzent liegt auf der Spielzeit im Großen Haus mit deutschen Sprache, und das einem Tag (plus Nacht) der über die Grenzen hinaus. offenen Tür am 2. September Und noch was: Wenn man 2017. Wir gewähren an dem über Kunst redet, kommt man Samstag nicht nur Einblicke nicht an Deutschland vorbei. bei Tageslicht, sondern laden GUY MONTAVON Deutschland ist ein schönes alle Neugierigen ein, sich gut Land! Das stimmt, aber auf gelaunt auch die Nacht mit uns um die Ohren Grund unserer Vergangenheit ist da einiges zu schlagen. Wer dabei ist, den erwarten gute in Schieflage gekommen«, meint Montavon. Musik, Lesungen, Stummfilm mit Livemusik Der Theatermann erfährt schließlich eiund viele kleine Überraschungen«, wirbt er niges zu Deutschland in der Welt, inszeniert für die neue Saison und verweist auf einige er doch ständig an europäischen und asiaBesonderheiten: »Joana Mallwitz hat für ihre tischen Theatern. Erst Ende Mai kam er aus vierte (und letzte) Spielzeit als Generalmusik- Shanghai zurück; wo er »La fille du régiment« direktorin des Theaters Erfurt ein spannen- (dt.: »Die Regimentstochter«), eine Oper von des Konzertprogramm vorgelegt, das große Gaetano Donizetti, inszeniert. In Korea war Klassiker mit Neuentdeckungen und selten es »La Bohème« von Puccini. »Die Asiaten Gespieltem vereint.« — Dabei gibt es ein la- sind sehr interessiert an europäischer Kulchendes und ein weinendes Auge des Inten- tur«, betont der Regisseur und ergänzt: »Es danten zu erkennen. »Natürlich sind wir trau- imponiert den Menschen ungeheuerlich. Mir rig, dass diese junge Frau uns verlässt. Soviel imponieren dann dagegen die Prachtbauten ich weiß, ist sie mit gerade mal 29 Jahren die an Opernhäusern, das Equipment und der jüngste GMD in Deutschland! Aber ich bin unbändige Eifer der Sänger, der auch ein wemir ganz sicher, dass eine große Karriere vor nig verrückt erscheint«. Man kenne die Rolihr liegt. Ich bin mir sicher, dass sie die erste len von Videos über Inszenierungen in EuroFrau sein wird, die in Bayreuth dirigiert.« pa in- und auswendig. Jede Handbewegung, Doch das nächste Saisonmotto »Auf gut jede Geste, jeder Blick — alles sitze schon vor Deutsch?« ist ein sehr provozierendes. »Ja, der ersten Probe. Und zwar genauso, wie Kunst und damit das Theater hat schließ- sie es bei Pavarotti und Co. gesehen haben. lich die Aufgabe, zu provozieren. Wir sagen »Man muss sich dieser Globalisierungskultur

stellen«, meint Montavon. »Es bringt ja tatsächlich unsere Kulturen näher.« Natürlich mit Einschränkungen. Die Peking-Oper oder das No-Theater könne man niemals eins zu eins nach Europa übertragen. »Das ist unerträglich!«, scherzt der Opernfachmann. »Das muss man für Europa zurechtmachen. Genau wie in den Restaurants.« Man werde niemals die Peking-Ente, die wir hier kennen, irgendwo in China, geschweige denn in Peking finden. Doch vor »Auf gut Deutsch?« haben die Götter die DomStufenFestspiele im August 2017 mit »Der Troubadour« gesetzt und mit ihm einen kleinen Verweis auf die Tatsache, dass man nächsten Jahr 25-jähriges Jubiläum feiert. So ist der Troubadour bereits in den ersten Ursprüngen des Festivals zu finden — 1966! Inszenieren wird Jürgen R. Weber, den Guy Montavon für sehr geeignet hält. »Die Oper bietet große Effekte, große Chöre und herrliche Arien. Die Handlung ist sehr kompliziert. Ich bräuchte eine Stunde, um sie zu erklären. Herr Weber macht das in fünf Minuten. Deshalb ist er dafür prädestiniert«, lacht der Chef. (syo)

Der Troubadour Premiere: 10.08.2017, 20 Uhr Werkeinführung: 08.08.17, Großes Haus Eintritt frei Karten für die DomStufenFestspiele gibt es unter der Ticket-Hotline. Auch Karten für die meisten Veranstaltungen von September 2017 bis Juni 2018 können ab sofort erworben werden. www.theater-erfurt.de www.domstufen.de


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Entdeckungen mit Spaßfaktor NACHDEM IM VORJAHR BAUARBEITEN DEM SOMMERLICHEN THEATERSPIEL in der Barfüßerruine das Aus

bescherten, will ab 2018 eine neue Truppe die Tradition wiederaufnehmen. Inzwischen aber macht hier ein anderes Stück auf sich aufmerksam. Susanne Peschel und Klaus Michael Tkacz bieten mit »Erfurt in Licht und Schatten« — eine echte Überraschung. Da wäre zunächst die neue Spielstätte. Haben die Akteure der Theaterfirma doch die Annenkapelle entdeckt und — Dank der Unterstützung der Stadt und des Angermuseums — auch bespielbar gemacht. 60 bis 70 Gäste finden in dem altehrwürdigen kleinen Raum Platz, der mit verschiedenen Podesten Bühne und Zuschauerraum präsentiert. Und mit Geschichten rund um die Landeshauptstadt, die Susanne Peschel öfter »Super-Erfurt!« nennt. Einiges ist allgemein bekannt, aber die beiden Theaterleute haben so einige Besonderheiten herausgefunden bei ihrem Parcoursritt durch die Stadtgeschichte, von der Gründung durch Bonifacius über Besetzung sowie Beschuss der Stadt durch Schweden, Franzosen und Preußen bis zum 1. und 2. Weltkrieg plus dem nachfolgenden »Sozialistischen Bauwahnsinn« — eben: Erfurt in Licht und Schatten! Vom »Blauen Gold«, dem Waidanbau im Mittelalter, ist die Rede. Man begegnet natürlich Martin Luther und seinem Freund Johannes Lang sowie dem »0815«. Schon gewusst, dass »0815« die Bezeichnung für ein Gewehr ist, welches in Erfurts Gewehrfabrik hergestellt und auf den Feldern des 1. Weltkriegs hauptsächlich eingesetzt wurde? Und genau deswegen wurde diese Bezeichnung des Gewehrs später eine Bezeichnung für Massenware! —

Wieder was dazu gelernt. Das bemerken auch die Zuschauer, die begeistert Beifall spenden. Eine wahrlich gelungene und unterhaltsame Zeitreise, die mit beeindruckenden SchattenTheaterszenen die 1200 Jahre Geschichte der Stadt humorvoll beleuchtet. Ein Erlebnis für die Touristen und Einheimische. Dabei werden im Spiel von Susanne Peschel nicht nur Licht- und Schattenseiten Erfurts enthüllt, sondern auch die kuriosesten Begebenheiten witzig dargebracht. Soll sich doch Napoleon einst — nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt — auf den Petersberg zurückgezogen haben. »Er wollte sich sogar von der hohen Mauer hinab in den Tod stürzen«, erzählt Peschel. »Aber den Gefallen hat er den Touristikern dann doch nicht getan«, schmunzelt die Theaterfrau — und die Leute lachen herzhaft (darunter auch die Touristikchefin von Erfurt!). (syo) Erfurt in Licht und Schatten Bewegendes Schattentheater zur Stadtgeschichte Annenkapelle, Barfüßer­ ruine Termine Juli: 19., 21., 22., 27., 28., 29.07.2017, jeweils 19.30 Uhr Termine August: 30.08.2017, 19 Uhr Infos und weitere Termine: www.erfurt-tourismus.de

Schon wieder »Hamlet«?!

Foto: Manthey Event

| THEATER |

Foto: Theaterfirma

| THEATER |

DIE GESCHICHTE DES DÄNEN­P RINZEN zählt zu den weltweit meistgespielten Theaterstücken.

Trotzdem lohnt es sich, die neue I nszen ier u ng  »Hamlet — Die Rockoper« anzusehen. Nicht nur das Bildungspublikum, auch Rockfans und Englisch-Lernende erleben eine neue Theatererfahrung. Sie erwartet eine spacige und rockige Inszenierung mit 26 Originaltexten von Shakespeare. Gesungen wird in Englisch, gespielte Zwischenszenen werden Deutsch gesprochen. Umfangreiche Übersetzungen auf mehreren Ebenen erschließen den Sinnzusammenhang. Der Weltraum-Hamlet bietet neben dem Hörerlebnis aus echter Live-Musik durch eine erstklassige Besetzung aus Sängern

und Rockband auch etwas fürs Auge. Rockige Tänzerinnen und eine aufwendige 3D-Animation auf einer LED-Wand versetzen die Zuschauer in die atemberaubende Weite des Weltraums. So kann man die Geschichte um die Rache von Hamlet, der den Mord an seinem Vater aufklärt und selbst zum Mörder wird, einmal völlig anders entdecken. (jüg) »HAMLET — Die Rockoper« 29.09.2017, Alte Partei­ schule Erfurt, WernerSeelenbinder-Straße 14 Infos unter: www.hamletrockoper.de

Harald Reiner Gratz Luthers Stein in Schmalkalden und andere Merkwürdigkeiten der deutschen Geschichte

9. 7.– 3. 9. 17 Angermuseum Erfurt Anger 18 99084 Erfurt Di — So 10— 18 Uhr www.kunstmuseen. erfurt.de


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| KUNST |

Erfurter Ausstellungssommer DIE POLITIKER GEHEN IN DIE SOMMERPAUSE, Zeitungen klagen über das Sommerloch … Und die Museen – haben die im Sommer überhaupt auf? Haben sie. Und sie warten nicht nur mit kühlen Räumen, sondern auch mit interessanten, sehenswerten Ausstellungen auf ihre Besucher. Tam.tam stellt vier von ihnen vor.

Sonderausstellung im Angermuseum Mit »Luthers Stein in Schmalkalden und andere Merkwürdigkeiten der deutschen Geschichte« ist diese Schau überschrieben, denn zu Martin Luthers Leben gibt es wohl ebenso viele historische Daten wie legendäre Erzählungen. Sie reichen bis ins 20. Jahrhundert hinein und sind untrennbar

mit seiner Biografie verbunden. Diesem Gewirr aus Geschichte und Legenden hat sich der in Schmalkalden lebende und arbeitende Künstler Harald Reiner Gratz zugewandt. In mehreren Gemälden sowie in kleinformatigen Malereien und Zeichnungen spinnt er die Fäden der Legenden

weiter, in denen nicht selten die Zeiten und Akteure wechseln und Unerwartetes — wie im Märchen — aufeinanderprallt. Spannend für den Betrachter ist dabei, dass ihm bekannte Schauspieler (u. a. Thomas Thieme aus Weimar) als »Verkörperer« von Geschichte dienen. (syo)

KUNST.ORT.KINO

Künstlerische Positionen in der Kunsthalle Seit es das Kino gibt, haben sich auch Künstler mit diesem Ort, dem Medium Film und ihren populären Mythen auseinandergesetzt. Anlässlich des 100-jährigen Gründungsjubiläums der UFA stellt KUNST.ORT.KINO mit historischen Plakaten, Aushangfotos, Filmprogrammen sowie Büchern

und Zeitschriften neuere Werke zeitgenössischer Künstler gegenüber. Mit ihren Gemälden, Skulpturen, Fotografien, Installationen und Videos sowie anderem Material aus dem Bereich Kino. Im Spannungsfeld zwischen Geschichte und Gegenwart thematisiert KUNST.ORT.KINO die

vielfältigen Beziehungen zwischen den beiden Welten. Diese Schau des Erfurter Kunstvereins e. V. und der Universität Erfurt in Kooperation mit der Kunsthalle Erfurt präsentiert Arbeiten von Candice Breitz, Bjørn Melhus, Richard Thieler, Isabell Heimerdinger u.v.a. (syo)

Lucas Cranach d. Ä.

Mittelaltersammlung im Angermuseum Diese Schau mit dem Titel »Cranach vor und nach der Reformation — Leihgaben aus Privatbesitz« wird nicht nur im Sommer zu sehen sein, wenn es bei großer Hitze auch angenehm kühl ist im Prachtbau des Angermuseums. Sie ist inzwischen angelegt als Dauerpräsentation in der Mittel-

altersammlung. Dabei werden bisher selten gezeigte Gemälde Lucas Cranachs d. Ä. aus Privatbesitz in einem neugestalteten Abschnitt der ständigen Ausstellung mittelalterlicher Kunst präsentiert. Diese längerfristigen Leihgaben treten in Beziehung zu den

seit der Neueröffnung des Museums wieder präsenten Werken des Meisters. Anhand dieser Beispiele kann verdeutlicht werden, welchen stilistischen und motivischen Wandlungen das Werk vor und nach der Einführung der Reformation in Mitteldeutschland unterlag. (syo)

Harald Reiner Gratz: »Der Schwur«, Öl auf Leinwand, 170 × 170 cm, 2016

09.07. bis 03.09.2017 Eröffnung: 08.07.2017, 16 Uhr www.kunstmuseen.erfurt.de/ km/de/angermuseum/index. html »Lucrezia Borgia«, Erstauffuehrungsplakat von Theo Matjeko, Ufa 1922

16.07.– 17.09.2017 Eröffnung: 15.07.2017, 18 Uhr www.kunstmuseen.erfurt.de/ km/de/kunsthalle Werkstatt Lucas Cranach d. Ä., »­Madonna mit Kirschen«, 1505/06, Öl auf Lindenholz, 39,5 × 27,5 cm

www.kunstmuseen.erfurt.de/ km/de/angermuseum/index. html

Hans P. Szyszka

Malerei im Schloss Molsdorf Staunen wird großgeschrieben, betrachtet man die Bilder des Mannes. »Das ist doch Fotografie!«, denkt so mancher. Nein, es ist Malerei — faszinierende zudem. Seine Bilder stehen in der Tradition der Leipziger Schule. Seine Leidenschaft gilt dem Stillleben in altmeisterlichen Maltechniken.

Nach dem Studium arbeitet Hans P. Szyszka als freischaffender Maler und Grafiker in Erfurt, wo er die Leipziger Tradition der figürlichen Feinmalerei bis auf fotorealistische Spitzen treibt. Das besondere, kühle Licht in seinen Porträts und Stillleben macht die fotografische Ausleuchtung zum Thema.

Im Schlossmuseum Molsdorf begegnen seine hyperrealistischen Arbeiten der barocken Stilllebenkunst des Erfurters Jacob Samuel Beck, der im Auftrag des Grafen Gotter nach 1744 die Interieurs des Landschlosses ausgestalten half. (syo)

Hans P. Szyszka Malerei

Zu sehen bis 27.08.2017 www.molsdorf.de

Fotos: Ines Ulbrich, Schmalkalden / Privatsammlung / Erfurter Kunstmuseen

Harald Reiner Gratz —


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Februar 2012 Juli/August 2017

| KULTURTIPP |

Foto: Norman Hera

Was muss ich bei einer Veranstaltungsanmeldung beachten? ERFURTS ANSPRECHPARTNER FÜR DIE KULTURSZENE

Dietmar Schwerdt, Kulturlotse der Stadt Erfurt. Zuerst — kommt gerne mit Euren Ideen auf mich zu — per Mail, telefonisch oder im persönlichen Gespräch. Hier kann ich erste Ratschläge geben, auf Möglichkeiten und Kosten hinweisen und - falls erforderlich — einen gemeinsamen Termin mit den zuständigen Mitarbeitern der Stadtverwaltung koordinieren. Alle öffentlichen Veranstaltungen werden beim Bürgeramt angezeigt (Formular auf erfurt.de bzw. über mich). Informiert gerne so frühzeitig wie möglich (ca. 3 — 4 Wochen vor Beginn) — bei Rückfragen gibt es so noch genug Zeit zu reagieren. Wichtig sind z. B. Angaben zum Musikprogramm

DIETMAR SCHWERDT

(Zeiten, Musik wird verstärkt/ unverstärkt), Aufbauten (Bühne, Stände, gastronomische Versorgung, etc.) — je detaillierter desto besser. Das Bürgeramt informiert mit Eurer Anzeige automatisch weitere Fachämter, z. B. das Umweltamt wg. Lärmschutz oder die Polizei. Hier können gegebenenfalls auch Kosten entstehen (z. B. für Ausschank, Sondernutzung Grünfläche, etc.), an sich ist die Anzeige einer Veranstaltung aber kostenlos. (dis) Kulturlotse Haus Dacheröden, Anger 37 Tel. 0361-655-1619 kulturlotse@erfurt.de

| KULTUR |

YAGEL HAROUSH

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YAIR DALAL

Yiddish Summer Weimar goes Erfurt! HERZLICH WILLKOMMEN ZU KONZERTEREIGNISSEN,

Fotos: Hai Affik

die neugierig machen! Neugierig auf Musik, Kultur, Menschen, die sich jedes Jahr in Weimar treffen und die berühmte YSW-Atmosphäre schaffen. Diese kann man nun auch in Erfurt erleben: in der Alten und der Kleinen Synagoge, im Speicher und im Rathausfestsaal. Musiker*innen aus der ganzen Welt — in diesem Jahr speziell aus Israel — vertreten dabei die sehr unterschiedlichen Traditionen: von aschkenasisch-osteuropäischer Musik mit Kantor*innen des Geiger Kollegs bis hin zu marok-

kanisch- und irakisch-jüdischen Melodien von Yair Dalal und Yagel Haroush, Israels hipster Klezmer Band The Yiddish Blues Drifters und als krönenden Abschluss das 30-köpfige Caravan Orchestra aus Haifa und Weimar im Erfurter Rathausfestsaal. Zwischendurch sind alle herzlich zur Session im Speicher eingeladen. Die Plätze sind begrenzt — rechtzeitig Karten sichern! (syo) Karten und mehr Infos: www.yiddishsummer.eu

19.06.17 11:22


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| FOTOGRAFIE | SCHUMMRIGE LICHTVERHÄLTNISSE, KNACKENDE GERÄUSCHE, der Geruch

von Staub, Erinnerungen an längst vergangene Tage. Wer einmal einen Lost Place – einen verlassenen und vergessenen Ort – besucht hat, wird es mit großer Wahrscheinlichkeit wieder tun. Egal ob Geocacher, Fotograf oder Hobby-Indiana Jones – die Faszination Lost Place ist riesig und greift immer mehr um sich. Auch drei Jungs aus Erfurt können sich ihr seit einer Weile nicht mehr entziehen und brechen bewaffnet mit Kamera, Stativ, GPS-Gerät und Co. zu immer neuen Abenteuern in der Stadt und im Umland auf.

Lost Places Erfurt und Umgebung WIE ALLES BEGANN Auch wenn Emil, Gerd und Sven als Team harmonieren und man fast meinen könnte, sie hätten nie etwas anderes gemacht außer gemeinsam Lost Places zu fotografieren, war die Gruppe nicht von Anfang ans als Trio unterwegs. Zu Beginn zog Emil alleine los — bis er irgendwann von Gerd gefragt wurde, ob er mit einsteigen darf. Nach einem KennenlernTreffen — selbstverständlich an einem Lost Place — ging es für die beiden als Duo weiter. Als letztes kam Sven mit ins Boot. Dieser war Emil aufgefallen, weil er hin und wieder Lost Places in Erfurt fotografierte und die Bilder in den sozialen Netzwerken teilte. DIE 3 GOLDENEN LOST PLACE-REGELN Da das Besuchen von Lost Places gerade schwer in Mode ist, ist es den sogenannten »Urbexern« (Urban Explorer) wichtig, das dabei ein paar grundlegende Regeln beachtet werden. Diese lauten: »Nenne nie den genauen Standort«, »Sicherheit geht immer vor« und »Nimm nichts mit und lasse nichts dort«. Auch das Trio von Lost Places Erfurt und Umgebung hält sich strikt an diese Regeln. Sie wissen, dass sie ein spezielles Hobby haben, das auch mit gewissen Risiken einhergeht. Doch auch wenn nicht jeder Untergrund vertrauenswürdig und nicht jeder Foto-Ausflug genehmigt ist, lassen sie sich doch nie abschrecken. Ich habe Emil, Gerd und Sven — die eigentlich anders heißen — gefragt, was genau sie an den Lost Places so fasziniert. Neben den abwechslungsreichen Fotomotiven ist es vor allem die Erkenntnis, dass sich

DIE GESCHICHTEN DER LOST PLACES Was genau ein Lost Place ist, definiert Emil folgendermaßen: »Der Ort muss tolle Fotomotive liefern und eine interessante Geschichte haben.« Diese versuchen die drei immer herauszufinden, ehe sie ihre Bilder der Öffentlichkeit (zum Beispiel auf Facebook und Instagram) präsentieren. Neben dem WWW AUF DER JAGD NACH DEN VERLASSENEN dient ihnen auch hier wieder ihre CommuniORTEN ty als wichtige Informationsquelle. Das ReWeil um die Lage der Lost Places meist cherchieren lohnt sich, denn die meisten Lost ein großes Geheimnis gemacht wird, müs- Places haben eine spannende Vergangenheit. sen natürlich auch Emil, Gerd und Sven stets (jfi) Augen und Ohren offenhalten, um neue Fotomotive ausfindig zu machen. Sven verriet im Gespräch, dass man im Laufe der Zeit einen Blick für die Locations entwickelt und lernt, verschiedene »Hinweise« zu erkennen. Er Unsere Autorin Jessi weiß auch, dass es in Erfurt und Umgebung schreibt auf ihrem weit mehr Lost Places gibt, als Otto Normal Blog Feels like Erfurt vermuten würde. Unterstützung bei ihrer über das urbane LeJagd nach verlassenen Orten erhalten die drei ben in Erfurt und den Hobby-Fotografen auch von ihrer CommuniHerzschlag der Stadt. ty. Weitere wichtige Anhaltspunkte, die beim Dabei erhält sie nun Finden neuer spannender Lost Places behilfauch Unterstützung lich sind, liefern Google Earth und Google JESSIKA FICHTEL von der Studentin UND ELISA DONATT Maps. Elisa.

Fotos: Jessika Fichtel / Fotofuchs

die Natur alles zurückholt, was der Mensch einmal aufgibt. Nicht zuletzt, da sind sich die drei einig, ist es aber auch der Kick, der mit jedem Lost Place-Besuch einhergeht.


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| KUNST |

Nº 09 HANT — MAGAZIN FÜR ­F OTOGRAFIE

veröffentlicht 9. Ausgabe mit ­Release-Party im Kalif Storch. Das HANT-Magazin für Fotografie feiert das Erscheinen seiner 9. Ausgabe im Kalif Storch. Unter dem Thema »Spiel des Lebens« darf am 8. Juli 2017 gefeiert, getanzt und die neue Ausgabe bestaunt werden. Das Titelthema »Spiel des Lebens« zieht sich dabei nicht nur wie ein roter Faden durch das Heft, sondern wird auch Thema der Releaseparty sein, die im Erfurter Club »Kalif Storch« ab 22 Uhr stattfinden wird. Die Redaktion des Magazins, welches sich vor fünf Jahren in Erfurt gründete, erreichte auf seinen offenen Call for Entries (Bewerbungen um eine Veröffentlichung) insgesamt rund 120 Beiträge aus elf verschiedenen Län-

dern, von denen es nun 30 Fotografen und Autoren ins Magazin geschafft haben. Wer herausfinden möchte, was es mit dem Spiel des Lebens auf sich hat und welche Künstler im Magazin vertreten sind, der sollte unbedingt in den Kalif Storch kommen, oder sich eines der stark limitierten Hefte im Online Shop über www.hant-magazin.de bestellen. Doch erst einmal wird gefeiert. Für die musikalische Untermalung des Abends sorgen: › DJs Snacks (Berlin) › DJ Cuki (Leipzig) › Alainito Klein & Pan de Nolé (Erfurt).

Foto: Christoph Seidler

Breakdancer im Wettstreit

Ein Kater denkt nach: Fotos: Franziska Bracharz

HANT — Magazin für Fotografie www.hant-magazin.de

| EVENT |

| KRÄMERBRÜCKENKATER FRANZ |

Krämers und Menschens Suche Menschen sind eigenartig. Eigentlich laufen sie. Aber sie wollen fahren, fliegen und tauchen. Alles wollen sie. Von allem das Meiste, immer auf der Suche. Nur bei uns auf der Gera ruhen sie. Sie halten kurz an im Leben, um zu singen, zu töpfern, zu schnitzen, zu schreiben, zu malen oder einen Moment ein Schiff anzulegen, obwohl Kapitän sagt, Stillstand ist der Tod. Egon malte. Er malte die Welt, nackte Frauen und die Wüste. Nun ist er die Wüste und

Es darf das Tanzbein geschwungen und die sommerliche Atmosphäre bei einem kühlen Getränk genossen werden. Wer die Macher des HANT-Magazins kennt, der weiß, dass eine themenspezifische Dekoration sowie viel Spiel und Spaß das Rahmenprogramm vervollständigen werden. Lasst euch überraschen! Das Projekt wird gefördert durch die Thüringer Staatskanzlei. . (prm)

HEISSE BEATS UND SPEKTA­ KULÄRE MOVES zum Vor-

entscheid in der Erfurter KulturEtage. verliert sich in sich und vergisst. Ich schaue gern zu ihm herüber. Er ist da, wenn Mama den Fluss verlässt und ich allein bin. Ich bin nicht sehr gern allein. Viele der Krämer sind allein. Es gibt nur drei kleine Menschen auf dem Fluss und sicher wird die Zeit kommen, zu welcher sie die Brücke verlassen, um zu suchen. Egon sucht nichts mehr außer sich. Wo bin ich? An deinem Ort, mein lieber Freund, seit über 40 Jahren. Menschen sind eigenartig, immer auf der Suche und Salz im Wasser der Augen … Gerawasser scheint es nicht. (frb)

Am 5. August wird Erfurt wieder zum Hotspot der regionalen und nationalen Breakdance-Szene. Beim »Air4Day« in der Kultur­ Etage im Hinterhaus der Alten Oper wetteifern B-Boys und BGirls mit akrobatischen Tricks und Pirouetten auf dem Tanzparkett. Ab 15 Uhr steht u. a. ein Vorausscheid zum »VITA COLA Kingz Of The Circle« auf dem Programm. Für die passenden Beats und Breaks sorgt DJ Planet (Magdeburg). Der Wettbewerb, bei dem sich ausschließlich Solisten messen, geht 2017 in seine elfte Runde. Nach weiteren Vorausscheiden in Rostock und Dresden treten die Besten aus der Qualifi-

kation im September in Chemnitz zum finalen Showdown an. Auf den Gewinner wartet am Ende u. a. ein Preisgeld von 500 Euro. Vor dem Wettbewerb finden in Erfurt ab 11 Uhr zwei kostenlose Workshops der VITA COLA Breakdance-Akademie für Anfänger und Fortgeschrittene statt. (ndr) VITA COLA Kingz Of The Circle @ Air4Day 05.08.2017, KulturEtage, Gorkistr. 1, 99084 Erfurt Anmeldungen für Workshop und Festival sowie weitere Informationen unter www.vita-cola.de/ kingz-of-the-circle


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September Juli/August 2012 2017

| KUNSTFEST WEIMAR |

ren Gesellschaft. Der Kommunismus versprach, diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Mit der Russischen Revolution des Herbstes 1917, der ›Großen Sozialistischen Oktoberrevolution‹, wurde die kommunistische Idee erstmals in die Praxis umgesetzt. Mit den bekannten Folgen – für Russland, Europa und die Welt« (Christian Holtzhauer, künstlerischer Leiter Kunstfest Weimar 2017).

CHRISTIAN HOLTZHAUER

Weimar im Vintage Style? Hallo, Herr Holtzhauer, haben Sie sich da nicht ein wenig zu stark aus dem Fenster gelehnt? 100 Jahre Kommunismus — interessiert das überhaupt jemand? CHRISTIAN HOLTZHAUER: Wir wollten uns mal an einem Thema abarbeiten. Der 100. Jahrestag der russischen Oktoberrevolution schien uns da angebracht. Bei den Gesprächen, die wir im Vorfeld geführt haben, hörten wir immer wieder, dass es interessant sei, zu erfahren, wie das Leben im Einflussbereich des Kommunismus die Menschen geprägt hat und was sie erlebt haben. Dabei sind viele Ideen entstanden. Aus den Erfahrungen der Vorjahre haben wir etliche Eigenproduktionen gestartet. Die Inszenierung einer Stadtführung beispielsweise — auf den Spuren der Arbeiterbewegung und des Kommunismus in Weimar. Es gibt da etliches zu entdecken: das Lenindenkmal in Nohra ebenso wie die Verfolgung von Kommunisten durch die Nazis und natürlich das Leben in der DDR. Die Menschen als Zeitzeugen im Gespräch, u. a. bei der Audiotour zu Fuß, aber auch als Bustour zu verschiedenen Außenstellen. Man glaubt ja gar nicht, was es alles zu erfahren gibt. Das Thema heißt eigentlich »Die Revolution und ihre (Ur-)Enkel«? HOLTZHAUER: Ja, klar. Aber nicht nur. Auch diese Auseinandersetzung ist sehr vielfältig. Gastspiele aus Russland, China und dem ehemaligen Jugoslawien werden deren Sichtweisen anbieten. Sasha Waltz kommt mit »Allee der Kosmonauten« (wie lebt es sich in der Plattenbausiedlung? — So unaktuell ist das auch heute nicht!). Diese Inszenierung ist über 20 Jahre alt und Weimar wird nun die zweite Station nach Berlin für dieses überragende Gastspiel sein. Das Kino spielt eine große Rolle? HOLTZHAUER: Natürlich. Denn es ist ja ein besonderes Kunsterlebnis, das vielen

Menschen zugänglich war und ist. Für das Kunstfest haben wir unsere Zuschauer aufgefordert, uns die Filme zu nennen, die sie besonders bewegt haben. Die am meisten genannten Filme werden wir im Lichthaus Kino Weimar zeigen. Ein besonderes Projekt ist die Kunst neben dem Zug — was hat das mit »100 Jahre Kommunismus« zu tun? HOLTZHAUER: Die Aufgabe von Kunst ist ja immer, Denkanstöße zu geben. Nicht alles muss deshalb in diesem Jahr unbedingt mit dem Revolutionsthema zu tun haben — oder nur indirekt. Wir bieten beispielsweise auch ein Blaskapellenfestival mit Revolutionsmusik, u. a. von und mit Tuba Libre! Zudem will ich immer neue Gesprächsanlässe liefern. Deshalb gibt es beim Kunstfest immer intensive Begegnungen sowie sehr unterschiedliche und ebenso vielseitige Programme. So kam eine Besonderheit 2017 zustande. Es gibt in Thüringen eine ICE-Strecke, die wird es bald nicht mehr geben. Genauer: Der ICE wird dort nicht mehr fahren. Zugleich ist es eine der schönsten Bahn-Strecken Deutschlands. Die Fahrt führt durchs Saaletal von Jena nach Naumburg. Wenn man im Zug sitzt gleicht das Zugfenster einem Bildschirm. So haben wir uns gedacht: Dort inszenieren wir was! Wie ein Daumenkino. Die Bewohner entlang der Strecke wurden aktiviert und sie werden am 26./27. August erstmals diesen Landstrich in eine große Bühne verwandeln. Bei den Gesprächen mit der Bevölkerung stießen wir auf große Mitmach-Freude und Begeisterung der unterschiedlichsten Art. Tanzen, singen, rennen, jodeln oder Fahnen schwenken — was auch immer — ist dann angesagt. Es ist zwar ein großer Aufwand für ein Ereignis — aber es haben sehr viele was davon. Und es ist überraschend — niemand weiß heute, was draus wird. Spaß macht es in jedem Fall. Die Bahn ist sehr kooperativ

und man kann sich auch heute noch anmelden und teilnehmen. Wo bleibt da die große Kunst? HOLTZHAUER: Ich kenne gar keinen Unterschied zwischen »großer« und »kleiner« Kunst. Bei uns ist für jeden was dabei, von Theater über Tanz, große Sinfoniekonzerte und etliche Ausstellungen, Lesungen im Künstlergarten sowie die bereits erwähnte Filmreihe. Es gibt auch besondere Theaterformate — Projekte für nur einen Zuschauer — und gemeinsam mit den Schillertagen Mannheim bieten wir die »Cyber-Räuber« an (»Der Geisterseher« von Schiller) — ein Mittelding zwischen Theater, Film und Computerspiel. Ein bisschen verrückt, aber ganz grandios. Insgesamt also? HOLTZHAUER: Die 28. Ausgabe des Kunstfests Weimar zählt über 112 Veranstaltungen an mehr als 20 Spielorten mit 600 Mitwirkenden aus 18 Ländern sowie zusätzlichen mehr als 500 Akteuren im Saaletal.

Worauf freuen Sie sich am meisten? HOLTZHAUER: Natürlich auf die Umsetzung des Themas und ob es gelingt. Ich war 15 Jahre, als die Mauer fiel. Es hat lange gedauert, bis ich mal nach Moskau kam. Ich bin schon gespannt darauf, zu erfahren, wie die Leute es heute empfinden, hier gelebt zu haben und wie sie geprägt wurden von dieser DDR — und das alles, ohne es bewerten zu wollen! Es gehört zu den Menschheits-Fragen schlechthin: Wo kommen wir her? Wie sind wir das geworden, was wir sind? Und wodurch? … Danke für das Gespräch.

Interview: Sylvia Obst

Infos, Karten und mehr: (unbedingt am besten täglich ins Programm schauen): www.kunstfest-weimar.de

Foto: Candy Welz Foto: Hant-Magazin

»SCHON IMMER TRÄUMTEN DIE MENSCHEN von einer besseren, gerechte-


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| INTERVIEW |

Die Orgel sexy machen? KEINE FRAGE: CAMERON CARPENTER POLARISIERT, was sicher nicht nur an seinen exzentrischen Outfits liegen dürfte. Der 35-jährige Amerikaner und Wahlberliner mit Talent für die große Show bietet ein virtuoses, aber alle Grenzen sprengendes Orgelspiel. Wir sprachen mit ihm darüber. Bringen Sie Ihre berühmte »International Touring Organ« mit nach Thüringen? Ihr eigenes Instrument, welches Sie seit 2014 bei Ihren Auftritten auch in Europa präsentieren? CAMERON CARPENTER: Selbstverständlich! Welche Besonderheiten besitzt diese Orgel, die extra für Sie angefertigt wurde? CARPENTER: Zum besseren Verständnis: Ich habe diese Orgel entworfen und ich kümmere mich darum, wie es jeder Musiker und jede Musikerin für sein/ihr Instrument tut. Und ich spiele und mache exklusive Aufnahmen damit. Jede Note, die ich spiele, profitiert von der Erfahrung jeder Note, die ich davor gespielt habe — sei es im Konzert oder im Privatleben. Das ist aus meiner Sicht unmöglich, mit einer jener Pfeifenorgeln, die sich nicht bewegen können. Obwohl die Technologie hochentwickelt ist, steht die traditionelle Orgel im Dienst von traditionellen Orgelbauwerten. In meinem Fall ist sie befreit davon, nämlich von beweglichen Teilen, Reibung, Impuls, Trägheit, etc. Die Musik, die ich mit diesem Instrument erschaffen kann, ist von all diesen Eigenschaften befreit. Das erlaubt mir eine viel engere Verbindung zwischen mir und dem Zuhörer. Ich sehe das Instrument tatsächlich an als eine traditionelle Orgel. Schließlich haben alle großen Orgelbauer jeder vergangenen Ära ebenso ihr Wissen und Geschick dazu benutzt, um die soeben angesprochenen Aspekte von Reibung und Trägheit usw. im Sinne der Musik zu überwinden. Diese Orgel ist meine persönliche Meisterarbeit als Orgel­

designer und empfinde dafür Freude und Stolz. Vor allem in der amerikanischen Welt des Orgelbaus, wo die herkömmliche Pfeifenorgel ihren Zenit kurz vor dem Zweiten Weltkrieg erreicht hatte. Sie gelten als exzentrischer und genialischer Künstler, sind Sie das? CARPENTER: Nein, bin ich nicht. Sie haben etliche Preise gewonnen, u. a. 2015 den ECHO Klassik als Instrumentalist des Jahres. Haben Sie sich darüber gefreut oder wollen Sie »einfach nur« vor allem einem jungen Publikum das Instrument Orgel nahebringen? CARPENTER: Für mich gibt es kein Publikum im herkömmlichen Sinne. Es gibt nur eine Gruppe von Individuen. Ich spiele für Individuen — und für mich selbst! Und es war niemals mein Ziel, »die Orgel sexy zu machen«. Ich finde, das ist eine seltsame und sinnlose Idee, auch wenn es erreicht werden könnte, was ich nicht glaube. Ich spiele, lebe oder entscheide nichts als Künstler, um dieses oder jenes zu erreichen. Sondern einfach nur, um Musiker zu sein. Ein Musiker ist nicht das Instrument eines jungen Publikums! Sie sind bekannt dafür, dass Sie nicht nur das klassische Orgelrepertoire bedienen. Ihre Orgelfassungen von Chopin-Etüden stellen u. a. die Grenzen der traditionellen Spielweise in Frage. CARPENTER: Ehrlicherweise überrascht es mich immer wieder zu hören, dass ich nicht mit dem klassischen Orgelrepertoire oder der traditionellen Spielweise assoziiert werde.

Foto: Gavin Evans, Sony Music

CAMERON CARPENTER

Ich spiele das klassische Repertoire nämlich oft und gerne! Zum Beispiel habe ich die kompletten Orgelwerke von Bach, Franck und Liszt aufgeführt. Ich sehe mich eher als einen Improvisator, der auf die lange historische Tradition seines Instruments aufbaut. Ich spiele und halte die innovativen, amerikanischen Prinzipien des Orgelbaus hoch durch meine Arbeit in der ganzen Welt sowie mit meinen Aufnahmen. Auch in Erfurt werden klassische Werke zu hören sein. Was dürfen wir genau erwarten unter dem Motto des Abends »All You Need Is Bach«? — Das Programm des gleichnamigen Sony-Albums oder mehr? CARPENTER: Ich habe nie verstanden, warum der klassische Europäer genau wissen muss »was ihn/sie erwartet« bei einem Konzert. Es ist ein Konzert, kein Kreuzverhör im Europäischen Parlament! Deswegen hoffe ich, dass das Publikum bei meinen Konzerten genügend Abenteuerlust mitbringt und sich mir und meiner Musik für anderthalb Stunden gänzlich anvertraut! Natürlich werde ich auch Werke von Bach spielen, so wie bei fast all meinen Konzerten — und zusätzlich können sich die Zuschauer noch auf Musik einiger anderer Komponisten freuen! Danke für das Gespräch. Interview: Sylvia Obst Cameron Carpenter — Orgel »All you need is Bach« 03.09.2017, 19.30 Uhr, Music Theater ITO, Erfurt

Luther-T


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Juli/August 2017

| THEATER |

Gretchen 89ff — Ein Gespräch hat eine Zeit in Peru gelebt, in Bonn Schauspiel studiert und ist dann über Köln und Berlin nach Erfurt gekommen. Hier spielt sie seit fünf Jahren im T.i.P. – und nun im Open Air in einem richtigen Theaterspaß: »Gretchen 89ff.« von Lutz Hübner.

Foto: T.i.P.

SABINE HENN (35) IST IN KASSEL GEBOREN,

Welches ist der wichtigste Satz in diesem Stück? SABINE HENN: »Es ist so schwül, so dumpfig hie …«. Er ist aus der sogenannten Kästchenszene des Faust I. von Goethe und Lutz Hübner hat daraus ein hinreißendes Theaterstück gemacht. Im rasanten Wechsel proben die unterschiedlichsten Regisseure und Schauspielerinnen die berühmte Kästchenszene, zu finden ist sie im Reclamheft, Seite 89ff. Deshalb der Titel. Aber niemand sollte Angst haben, man muss den »Faust« weder mögen noch kennen. Denn nicht Goethe steht hier im Mittelpunkt, sondern andere Theatergötter — die natürlichen Angstgegner Regisseur und Schauspieler.

Wodurch unterscheiden sich dann die Figuren, wenn alle von Ihnen gespielt werden? HENN: Logischerweise durch die Kostüme, Frisuren, aber auch die Stimmlage, den Gang usw. Die Szenen dauern jeweils nur zehn Minuten, da muss man schon fix drin sein in der Rolle. Für die Zuschauer ein Riesen-Spaß. Denn bei den Regisseuren geht es ähnlich zu. Die werden allesamt gespielt von Heinrich Kus, meinem Partner.

Ab welcher Altersgruppe empfehlen Sie es? HENN: Es funktioniert bereits für Zehn- bis Zwölfjährige — mit Eltern. Aber richtig gefallen wird es allen ab 14. Wir haben es ja auch für Schulklassen (10. — 12. Kl.) vorbereitet. Die Unterhaltsamkeit kommt vorrangig durch die verschiedenen Typen, die uns als Regisseur, Dramaturg oder als Schauspielerin entgegenkommen. Es treffen Typen zusammen, die eigentlich gar nicht zusammenpassen. Eine Diva ist dabei und sogar eine Domina! Dazu Warum haben Sie für Ihr Sommer-Opengesellen sich dann sowohl unerfahrene ReAir im Willrodaer Forsthaus gerade dieses gisseure als auch Anfängerinnen im SchauStück gewählt? spiel. Lassen Sie sich überraschen, es wird HENN: Ich sage immer dazu: Das Stück ein Spaß der Extraklasse! muss mal gelüftet werden. Sommer-Theater ist ja immer so was wie ein Highlight im jähr- Vielen Dank für das Gespräch. lichen Theaterkalender. Und da muss man et- Interview: Sylvia Obst was Hübsches, Unterhaltsames bieten — und zwar für ein junges wie auch älteres Publikum. Bei »Gretchen 89ff.« kommen alle auf Termine unter: www.theaterimpalais.de Ihre Kosten.

Tarifstand: 1.4.2017; © Zug: DB AG/Andreas Lander

Sie spielen das Gretchen? HENN: Na gut, ich spiele acht Figuren, alles Schauspielerinnen, die sich mit dem Gretchen und dieser Szene sowie einem Regisseur oder Dramaturgen o. ä. auseinandersetzen müssen.

SABINE HENN

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September Juli/August 2012 2017

| DNT WEIMAR |

DAS TRANSNATIONALE THEATERPROJEKT »MALALAI — DIE AFGHANISCHE JUNGFRAU VON ORLÉANS« von Robert Foto: Newsha Tavakolian

Schuster und Julie Paucker nach Friedrich Schiller hat am 25. August 2017 im Weimarer E-Werk Premiere.

Freiheitsikone und Gotteskriegerin Die Legende der Jeanne d’Arc ist in Frankreich ein Nationalmythos. Schiller hat dieser jungen Frau, die für ihre Überzeugung, ihren Glauben und ihr Land kämpft, eines seiner bekanntesten Dramen gewidmet. In Afghanistan erzählt man eine ähnliche Geschichte: Malalai von Maiwand war 1880 Sanitäterin im Unabhängigkeitskrieg gegen die britische Kolonialmacht. Als die Afghanen jede Hoffnung verloren und flohen, löste sie ihren Schleier, machte eine Flagge daraus und rannte auf den Feind zu. Die Soldaten kehrten daraufhin um und siegten. Sowohl der afghanische Mythos als auch die französische Legende hatten und haben eine nationenbildende, aber auch eine emanzipatorische Funktion, beide werden von nationalistischen und religiös-fundamentalistischen Kräften instrumentalisiert. Die mythische und politische Aufladung dieser Geschichten bildet den Ausgangspunkt von »MALALAI — die afghanische Jungfrau von Orléans« nach Friedrich Schiller. Das transnationale Theaterprojekt mit deutschen, französischen, afghanischen und israelischen

Schauspieler*innen setzt dort an, wo die Produktion »KULA — nach Europa« 2016 innehalten musste, da die Mitglieder der Theatergruppe AZDAR aus Kabul keine Visa erhalten hatten. Die KULA Compagnie entschied sich gemeinsam mit dem Kunstfest Weimar und dem DNT, weiter um diese Zusammenarbeit zu kämpfen, »weil ein gelungener kultureller Austausch die schönste und stärkste Antwort auf Abschottungs- und Rückzugsmechanismen in der Gesellschaft ist«. Dank der beharrlichen Bemühungen aller Beteiligten und dem persönlichen Einsatz weiterer Unterstützer konnten die afghanischen Künstler Anfang Mai endlich nach Deutschland einreisen und sind nun ebenfalls Teil des Ensembles von »MALALAI«. Mit den nunmehr 13 Schauspieler*innen muslimischen, jüdischen, christlichen und atheistischen Hintergrunds erarbeiten Regisseur Robert Schuster und sein Team einen Theaterabend, der sich in vier Sprachen den beiden weiblichen Freiheitsikonen und Gotteskriegerinnen widmet.

Auf den Spuren von Lenz Ein »Bettler« nennt sich Lenz, hinter dem Arbeitslosigkeit, Hunger und Entbehrung liegen. Da bietet sich eine Zuflucht für den jungen Dichter: Weimar. Doch wenige Monate nach seiner Ankunft wird er überraschend des Landes verwiesen. Sein enger Freund Goethe hat ihn fallengelassen. Lenz sieht sich »ausgestoßen aus dem Himmel als ein Landläuffer, Rebell« — und ahnt nicht, wie sehr das die Vision seiner eigenen, heimatlosen Zukunft ist. Die Theaterentwürfe des Künstlertrios RAUM+ZEIT betreiben ein aufregendes Spiel mit der inneren Welt der Wahrnehmung. In ihrem neuesten Projekt »CAMERA ­OBSCURA :: LENZ« betritt jeweils ein Zuschauer am

Stern im Park an der Ilm eine Installation, in der er Teil von Lenz’ Geschichte wird. Dessen Suche nach Sicherheit und seine Verstoßung aus Weimar sind Ausgangspunkt für existenzielle Fragen nach dem Ich und der Unbehaustheit in der Welt. Schein und Realität greifen bei diesem multimedialen, intimen Schauspielertheater, dessen zentraler Spielort ein Zimmer im legendären Hotel Elephant ist, ineinander. Man kommt dichter dran, auch an sich selbst. Die Produktion von RAUM+ZEIT, DNT und Kunstfest Weimar in Koproduktion mit dem Theaterhaus Jena wird gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes. (aal)

Die gemeinsame Produktion von DNT Weimar, Kunstfest Weimar und der KULA Compagnie mit AZDAR Theatre entsteht in Koproduktion mit dem Schauspielhaus Bochum und dem Theater Chur (Schweiz) und wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und das Goethe-Institut. Die Premiere findet im Rahmen des diesjährigen Kunstfests am 25. August im Weimarer E-Werk statt. Neben den Vorstellungen in Weimar sind bisher Gastspiele in Ludwigshafen, im Theater Chur, im Schauspielhaus Bochum und in Berlin geplant. (sle) MALALAI – die afghanische Jungfrau von Orléans nach Friedrich Schiller Ein transnationales Theaterprojekt von Robert Schuster und Julie Paucker Premiere: 25.08.2017, 20 Uhr, E-Werk (Am Kirschberg 4) Weitere Vorstellungen: 27.08., 03., 06., 07.09., 19.10., 15. und 16.12.2017

CAMERA OBSCURA :: LENZ Eine szenische Installation für je einen Zuschauer von Bernhard Mikeska, Lothar Kittstein und Alexandra Althoff. Premiere: 19.08.2017, ab 18 Uhr, Start: Park an der Ilm, Stern Weitere Vorstellungen: 20., 22., 23., 25., 26., 27., 29., 30.8., 01., 02., 08. und 09.09.2017 Einlass: alle sieben Minuten zwischen 18 und 22 Uhr (Reservierung erforderlich) Dauer: 1 Stunde Karten, weitere Informationen und Veranstaltungen: nationaltheater-weimar.de Telefonische Reservierung: 03643-755 334


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| KULTUR |

Fotos: Sarah Hedley / Lukas Beck; Grafik: Achava

FR ACTAL LIMIT

Brüderliches Miteinander der Kultur[en] ES IST INZWISCHEN EINE »KLEINE TRADITION«. Dieses Jahr wird in Thüringen zum dritten Male das Achava Festival stattfinden. »Nach zwei Festivals freuen wir uns sehr, dass man Achava in Thüringen und auch darüber hinaus bereits sehr gut kennt und annimmt«, betont Festivalintendant Martin Kranz.

2015 fanden erstmalig die Festspiele statt, um ein wichtiges Zeichen für Toleranz und Dialog zu setzen. Die Ereignisse der jüngsten Zeit zeugen von neuen erheblichen Spannungen zwischen Religionen und Kulturen. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, ja lebensnotwendig, die Gedanken von Menschlichkeit und Frieden, von Toleranz und Dialog zum Ausdruck zu bringen. Kernpunkt der ­Achava Festspiele Thüringen ist der interreligiöse und interkulturelle Dialog, der ausgeht von den Gedanken in den Schriften jüdischer Propheten der Hebräischen Bibel. Sie bilden die Grundlage der jüdischen Ethik und der europäischen Werte. Das hebräische Wort »Achava« (Brüderlichkeit) ist dafür ein Schlüsselwort — der Respekt gegenüber dem Anderen das Ziel. NEU: »ACHAVA UNTERWEGS« & ZUSAMMENARBEIT MIT THEATER GERA Zur Spielzeiteröffnung gibt es in Gera in Zusammenarbeit mit dem Achava Festival zwei Sinfoniekonzerte, zuvor tritt ein tatarischer Mönchschor aus Kasan (der Hauptstadt von Tatarstan) auf, den man auch in der Erfurter Peterskirche erleben kann. Außerdem bringt das Theater Gera-Altenburg im Herbst zwei jüdische Kammeropern zur Uraufführung. Darüber hinaus bildet »Achava unterwegs« ein neues Format, bei dem 15 Musikstudenten in Kooperation mit der Musikhochschule Weimar die Spuren zeitgenössischer Musik in Israel studierten. Dieses Jahr folgt eine Reise für Jedermann. »Nicht zuletzt bereiten wir ein echtes Straßentheaterfest vor, welches rund um die Krämerbrücke am 3. September stattfinden wird. Und natürlich auch auf ihr drauf«, berichtet der Festivalintendant nicht ohne Stolz und Vorfreude und ergänzt: »Mit Zirkus, Gipsy,

Klezmer, Trommelshow — mit geflüchteten und einheimischen Künstlern. Wir werden einen Tag gemeinsam verbringen von 11 bis 17 Uhr und dabei natürlich auch die typischen Speisen der unterschiedlichen Länder genießen. Abgerundet wird das Erlebnis mit einem Kinderfest und Führungen an der Mikwe und durch das jüdische Viertel von Erfurt.« Der 3. September ist ja schließlich auch ein europaweiter Tag der jüdischen Kultur. So soll das Achava-Festival ein einmaliges Erlebnis werden — ohne Bühnen und Verstärker, sondern mit ganz persönlichen Begegnungen. 1. ACHAVA JAZZ AWARD & 1. LANGE NACHT DER SYNAGOGE Der 1. ACHAVA Jazz Award zeichnet ein künstlerisch herausragendes Band-Projekt aus, das den transkulturellen Charakter des Jazz ins Zentrum seines Schaffens stellt. Der erste Preisträger — ausgewählt durch eine hochkarätig besetzte Jury — ist das Duo »Fractal Limit«, die brasilianische Sängerin Tatiana Parra und der armenisch-stämmige Pianist Vardan Ovsepian. Das Publikum wird sie am 9. September im Erfurter Heizwerk erleben können. Auch die Bildende Kunst zieht ein ins Festival. In der Galerie Bethge wird es eine prägnante Ausstellung der israelischen Künstlerin Nechama Levendel geben. Auf die Vielfalt wird beim neuerlichen Festival sehr viel Wert gelegt, denn sie ist es, die die unterschiedlichsten Interessengruppen vereint. So wird auch die 1. Lange Nacht der Synagoge am 1. September ab 21 Uhr in der Alten Synagoge zu Erfurt garantiert ein Höhepunkt des Festivals sein. »Schließlich soll diese Alte Synagoge, dieser Erfurter Schatz sondergleichen, nicht nur als Museum zu erfahren sein, sondern auch mal als ein Ort,

MOZULUART

andere Kulturen und Religionen hautnah kennenzulernen«, betonen die Festivalmacher Jascha Nemtsov (Künstlerischer Leiter) und Martin Kranz (Intendant) gleichzeitig. »Wir freuen uns sehr darauf, an diesem Abend, in dieser Nacht — bei freiem Eintritt — Musik und Lyrik aus fünf Jahrhunderten präsentieren zu können.« (syo)

achava‫אחווה‬ festspiele thüringen

KARTENVERLOSUNG tam.tam verlost für folgende Veranstaltungen des Achava-Festivals 2 ¾ 2 Freikarten. Zusendungen bitte bis zum 20.08.2017 per E-Mail an leserpost@ tam-tam-stadtmagazin.de 31.08., 20 Uhr, Erfurt, Heizwerk: »MOZULUART The Projekt« — Mozart meets Zulu 02.09., 19 Uhr, Erfurt, Heizwerk: »Gypsy Soul and Jewish Heart« Lange Nacht des Gypsy und Klezmer mit Helmut Eisel Quartett, The String Company und Romano Glaszo Project — Sinti Folk (Budapest) 09.09., 19 Uhr, Erfurt, Heizwerk: Konzert Preisträger 1. ACHAVA Jazz Award: »Fractal Limit« — und des deutschen Jazztrios Nadishana 10.09., 19 Uhr, Erfurt, Heizwerk: Abschlusskonzert Omer Klein Trio (Israel); »Sleepwalkers« ACHAVA Festspiele Thüringen 31.08.–10.09.2017 Alle Veranstaltungen, Karten und mehr Infos unter: www.achava-festspiele.de


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September Juli/August Oktober 2012 2017

| UMWELT |

BLICK VOM DEPONIE-BERG

Was zwitschert denn hier? Über ihre Köpfe sausen die feschen Flieger hinweg und der Blick geht unweigerlich zum Verwaltungsgebäude auf dem »Erfurter Hausberg Nr. 1« – der Deponie in Schwerborn. Hier haben sie ihren Unterschlupf. Hunderte.

… HÖRT MAN DIE ANKOMMENDEN FRAGEN.

»Wir haben über den Fenstern Metallstege Ort beispielsweise Anlagen zur Kompostieanbringen lassen, damit diese wundervollen rung, Bauabfall- und GewerbeabfallsortieSchwalben uns nicht die Fenster völlig zu- rung. Schottische Wildschafe helfen bei der kleistern«, erzählt Deponiechef König. »Und Rekultivierung der Deponiezwischenflächen. was machen die superschlauen Tiere namens Dem SWE-Anspruch »Verwertung hat Schwalben? Sie bauen ihre Nester nun auch oberste Priorität« folgend, hat man in diesen unter diesen Metallstegen!«, empört sich der kommunalen Betrieben eine moderne und Chef lachend. leistungsfähige Infrastruktur für die VerwerMan will es ja nicht glauben, tungsprozesse verschiedener aber es sind hier nicht nur viele Abfälle aufgebaut. Zum Schutz Schwalben zu finden. Bei einem der Umwelt, zur Schonung von fünf Kilometer-Spaziergang wertvollen Ressourcen, für Erüber den »Erfurter Hausberg furt! Wenn man jetzt, im SomNr. 1« — wie ihn die Erfurter liemer, bei guter Sicht, ganz oben bevoll nennen — begegnen dem steht auf dem Berg, weitet sich Besucher auch Möwen und Busder Blick, zum einen Richtung DEPONIE-CHEF KÖNIG sarde, Hasen, Rehe und natür- mit »Buddelhonig« Kyffhäuser, zum anderen Richlich die »hauseigenen« Schafe tung Inselsberg. Davor liegt die und Bienen. Letztere wurden hier bewusst »Erfurter Seenplatte«, die Kiesseen rund um angesiedelt, erstere haben von allein hierher Schwerborn und Stotternheim. Dazwischen gefunden. Mitunter will es der geneigte Besu- liegen die vielen Büsche. Eine Reihe davon cher gar nicht glauben: Wir befinden uns auf haben sogar Soldaten der Sowjetarmee zu einer Deponie! DDR-Zeiten gepflanzt, um die damals noch Als zertifizierter Deponiebetreiber sorgt vorhandenen Rauch- und Gestank-Phasen Erfurts Stadtwirtschaft, die SWE Erfurt Grup- aufgrund des Windes einzuschränken. Ivo pe, mithilfe ihrer Experten und modernster Dierbach, Kommunikationsexperte der StadtTechnik für Entsorgungssicherheit auf dem werke, erzählt, wie viele Leute er hier schon Niveau höchster Umweltstandards. Die De- geführt hat, auch das ZDF und auch RTL waponie Erfurt-Schwerborn hat eine Gesamt- ren vor Ort, um sich ein Bild zu machen von fläche von knapp 100 Hektar. Der Standort diesem ominösen bewunderungswürdigen ist optimal wegen seines wasserundurch- Berg. lässigen Untergrunds, dem tief liegenden Grundwasserspiegel und geringen Nieder- Wichtig dabei ist eines. Hier wird etwas für schlagsmengen. Seit 1993 wurden Verwer- die Umwelt getan. Und nicht nur Abfälle aus tungsanlagen der SWE Stadtwirtschaft GmbH mehr als 200.000 Erfurter Haushalten abgeschrittweise ausgebaut. Heute finden sich vor legt. Hier wird verantwortungsbewusst mit

den Ressourcen umgegangen. Im Sinne der Sache. Und dabei ist es ganz egal wie das alles heißt: Gasverstromungsanlage, Wertstoffaufbereitungs- und Sortieranlage, Kompostierungsanlage oder Bauabfallrecyclingzentrum — das, was hier bewirkt wird, ist ganz einfach eine saubere Sache. Zur umweltfreundlichen Nutzung einer modernen Deponie gehört eine konsequente Renaturierung. Auf der Deponie Erfurt-Schwerborn wurde die Gesamtfläche von 25 Hektar (25 % der Gesamtfläche) durch verschiedene landschaftspflegerische Maßnahmen renaturiert. Dazu gehören — außer den schottischen und einheimischen Schafen — u. a. auch die Bienen. Ihre Pollen geben ganz konkret Auskunft ob ihr Einzugs-Gebiet belastet ist oder nicht. Und das wird ständig kontrolliert. Das in Schwerborn ist jedenfalls nicht belastet und der Honig, den die Bienen produzieren, ein wundervolles Werbegeschenk der Stadtwerke Erfurt geworden. Nennt sich pikanterweise »Buddelhonig«! (syo)

Sollten auch Sie einmal einen solchen Spaziergang über die Deponie mit der Entdeckung all ihrer Besonderheiten machen wollen? Zweimal im Jahr (April und Oktober) findet auf der Deponie ein öffentlicher Wandertag statt. Darüber hinaus werden thematische Führungen für Kinder, Jugendliche und interessierte Erwachsene wie auch für ein Fachpublikum organisiert.

Fotos: Sylvia Obst

zur »Erfurter Seenlandschaft«


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Juli/August 2017

Fotos: Fotolia © Freesurf / Sammlung Grün

| URLAUB |

FÜR DIE ›CAPRI-FISCHER‹ EIN ALLTAGSSZENARIO, für die Deutschen der Sehnsuchtsort schlechthin: die italienische Amalfiküste

Ein Hoch auf Rudi Schuricke! SOMMERZEIT IST REISEZEIT, GANZ KLAR! Besonders gern reist der Deutsche schon seit Jahrzehnten in den Süden, nach bella Italia. Einen nicht ganz unwesentlichen Anteil an dieser Italien-Sehnsucht dürfte auch Rudi Schuricke gehabt haben: Sein unvergessliches »Capri-Fischer«-Lied lässt uns auch 2017 noch immer wieder angenehme Nostal­gieschauer über den Rücken gleiten. Eine kleine Reminiszenz an einen großen Schlagerstar.

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weifellos war es der wohl populärste Schlager der deutschen Nachkriegsjahre, ein Welterfolg: »Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt …« Berühmt gemacht hat ihn ein Tenor aus Brandenburg: Rudi Schuricke. Geboren als Erhard Rudolf Hans Schuricke am 16. März 1913, wusste Rudi offenbar schon recht frühzeitig, welche berufliche Laufbahn er einschlagen wollte. Als Sohn eines Militärarztes hatte er zwar zunächst als Drogist gelernt, sich dann aber doch für ein Gesangs- und Schauspielstudium entschieden. Erste musikalische Sporen verdiente er sich zunächst als Mitglied der »Kardosch-Sänger«, 1931 erreichte ihn sogar ein Angebot, bei den Comedian Harmonists mitzusingen. Schuricke lehnte jedoch ab, da er eine eigene Gesangsgruppe gründen wollte — das Schuricke-Sextett. Mit diesem musizierte er ab 1936 regelmäßig in Studios — für Plattenaufnahmen und Filmmusiken — und trat in Filmen wie »Menschen, Tiere, Sensa-

tionen« (1938) oder »Frau meiner Träume« (1944) auch selbst auf. Die Grundlage seines größten Erfolgs legte er gemeinsam mit dem Texter Ralph Maria Siegel und dem Komponisten Gerhard Winkler bereits im Jahre 1943 — jedoch wurde das von ihm eingesungene »Capri-Fischer«Lied schnell zum Ladenhüter degradiert und nicht mehr im Rundfunk ausgestrahlt, nachdem die Amerikaner die italienische Küste besetzt hatten. Seine goldene Stunde erlebte Rudi Schuricke dann nach Kriegsende: Die Sehnsucht der Deutschen nach heiler Welt und der Ferne fand in den »Capri-Fischern« ihre romantische Manifestation, der Schlager wurde im Handumdrehen zum Volkslied und in der Schuricke-Version zum Welthit. Alleine der ­Notendruck des Liedes verkaufte sich bis

1949 trotz der allgemeinen Papierknappheit mehr als eine Million Mal. Später nahmen sich noch Dutzende andere Sangeskünstler des Liedes an — so etwa Peter Kraus oder auch Max Raabe — der wohl unbestritten einzig wahre Capri­fischer bleibt jedoch Rudi Schuricke. (flb)


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September Juli/August 2012 2017

| JUBILÄUM |

Klassikmusik als Kassenschlager Warenaustausch meiner Eltern mit der Verwandtschaft im angrenzenden Land BRD. Man deckte uns mit Kaffee, Schokolade, abgelegten Jeans oder nicht passenden Strumpfhosen ein, wollte dafür gerne erzgebirgische Volkskunst, Lauchaer Glas oder Klassik-Schallpatten von Eterna.

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un wird das Label Eterna, wie auch die poppige Schwester Amiga, 70 Jahre alt. Zunächst gründete der Sänger, Kommunist und Kämpfer gegen den Faschismus Ernst Busch 1947 die »Lied der Zeit« Schallplatten Gesellschaft. Sechs Jahre danach wurde alles in Staatseigentum überführt und das Label VEB Deutsche Schallplatten Berlin entstand. Später gab es dann Unterlabels: für die zeitgenössische ernste Musik den Verlag Nova und für die klassische Musik Eterna. Lange Zeit konnte die Plattenfirma aus Berlin mit den westlichen Firmen nicht mithalten, da dort die besten Orchester und Solisten der Welt verpflichtet wurden. Die Orchester der DDR waren davon weit entfernt, wobei die Teilung Berlins dazu beitrug, dass die Ostberliner Klangkörper immer wieder mit Mitarbeiterschwund kämpfen mussten. Dagegen überstand die Dresdner Staatskapelle den zweiten Weltkrieg und die Gründungsjahre fast unbeschadet. Die Sachsen entwickelten sich zu einem der führenden

Schallplattenorchester, die von 1954 bis 1989 von Eterna zu 240 zum Teil sehr bedeutenden Produktionen und Koproduktionen verpflichtet wurden. Auch das Leipziger Gewandhausorchester stabilisierte sich und reifte zum Spitzenorchester, wobei Kurt Masur in den späteren Jahren einen großen Beitrag dazu leistete. Manchmal erkennt man beim hören, dass in den vierzig Jahren der DDR nicht immer Aufnahmen entstanden, die international für Furore sorgten. Doch durch die Abschottung der Orchester der DDR behielten sie ihren »besonderen mitteldeutschen soliden und warmen Streicherklang«, der noch heute bei Musikfreunden

geschätzt wird und teilweise auf den Wiederveröffentlichungen durch die Firma Berlin Classics/ Edel wieder erlebbar ist. Nicht vergessen darf man die Thomaner aus Leipzig und den Dresdner Kreuzchor, die ein großes Repertoire auf Schallplatte brachten und als begehrte Exportartikel galten. Da es in den 1950er und 60er Jahren nur wenige hervorragende Orchester und Solisten in der DDR gab, wurde mit bedeutenden internationalen Künstlern zusammen gearbeitet. So gab es Konzerte und Eterna-Aufnahmen mit u. a. David und Igor Oistrach, Vladimir Ashkenazy und dem russischen Meistercellisten Daniel Shafran. Ab Mitte der 1960er Jahre besaßen immer mehr Musiker und Solisten aus der DDR Potential, da sie an den besten Musikschulen eine Ausbildung genossen. Sie wurden für zentrale Aufgaben heran gezogen, wie der Pianist Dieter Zechlin, Peter Rösel, Annerose Schmidt, Peter Schreier, der Violinist Karl Suske und später vor allem der Trompeter Ludwig Güttler. Führende Kammermusikvereinigungen der DDR und zahlreiche Spezialensemble für Alte und Neue Musik entstanden im Umfeld der großen DDR-Sinfonieorchester. Studenten von der Weimarer Musikschule waren begehrt. Sie halfen mit, dass klassische Aufnahmen von Erfolg gekrönt waren. Viele der Eterna-Aufnahmen sind bis heute unter den Klassikliebhabern der ganzen Welt gefragt.

Da die Forderung bestand, dass Eterna-Aufnahmen international bestehen sollen, kam es zu Co-Produktionen mit Musikern aus dem eigentlich verpönten kapitalistischen Weltsystem. So wurden dabei gemeinsame Einspielungen mit EMI, Philips und der Deutschen Grammophon, u. a. mit Herbert von Karajan, Peter Schreier, der später Honorarprofessor an der Weimarer Musikschule wurde, Karl Böhm und Rudolf Kempe, berühmt. Die »West-Firmen« bekamen außerdem Zugang zu Künstlern und Orchestern aus den RGW-Ländern und zu deren Kunsttempeln. Die Tonmeister und Produzenten der DDR vervollkommneten ihr

Talent und ihre Kunstsinnigkeit, bedienten die immer besser wertende Technik und hatten einen großen Anteil daran, dass sich einige Klassikeinspielungen zu richtigen Kassenschlagern entwickelten. Uneinholbar ist dabei die Schallplatte »Peter Schreier singt Weihnachtslieder«, von der 1,4 Millionen Exemplare verkauft wurden. Ebenfalls gab es eine große Nachfrage nach den Sinfo-

Cover: Sammlung Behlert

IN JUNGEN JAHREN, ALS ICH IN DER DDR LEBEN DURFTE, e­ rlebte ich jedes Jahr (meist um die Weihnachtszeit) den


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Juli/August 2017

| VERLOSUNG |

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MIT DER KĂ–STRITZER PARTYBAHN ZUM KULTURARENA-KONZERT: KĂśstritzer

& tam.tam verlosen 1 × 2 Tickets fßr das Valerie June-Konzert am 19. Juli.

Memphis-Sound

nien von Schubert, Mendelssohn, den Bach-Chorwerken und allen Aufnahmen mit Ludwig GĂźttler. Ein ganz besonderes Highlight ist die Beethoven-Gesamtaufnahme, die von 1969 bis 1977 erschien und insgesamt 113 LPs umfasst und dem DDR-Label einen Ăœberschuss von mehreren Millionen Mark bescherte. Obwohl die Eterna-Langspielplatten Ăźber viele Jahre einen unveränderlichen Preis von 12,10 Mark hatten, konnte im Zeitraum 1953 bis 1989 der VEB Deutsche Schallplatten nach Abzug aller Investitionen einen kumulierten Nettogewinn von Ăźber 1,5 Milliarden Mark und hohe Valutaeinnahmen an den Staatshaushalt der DDR abfĂźhren. Nach der Wende wurde Eterna von der Treuhand abgewickelt und das Material an das Label Edel verkauft. Hier widmet man sich nun seit vielen Jahren dem Klassikarchiv und konnte schon Ăźber tausend WiederverĂśffentlichungen auf den Weg bringen. Damit leistet Edel einen wichtigen Beitrag zur Bewahrung des kulturellen Erbes.

Zum Jubiläum gibt es neben den Klassikern Beethoven, Mozart, Bach auch Mahler, Wagner, Orff, Brahms, Schubert, Strauss, Weber, Schumann und vor allem Aufnahmen von Hanns Eisler und anderen DDR-Komponisten, die teilweise zum ersten Mal auf CD erscheinen. Ganz besonders darf sich der Klassikfreund ßber den Tonträger Kalifornische Ballade von Hanns Eisler freuen.

Vom 6. Juli bis zum 20. August findet auf dem Jenaer Theatervorplatz ein ganz besonderes Sommermärchen statt: die Kultur­ Arena. Internationale Kßnstler und Newcomer sorgen hier fßr einzigartige Konzertmomente und bringen einen Hauch von Welt in der Saalestadt. Die amerikanische Bluessängerin Valerie June zog mit 18 in die legendäre Musikmetropole Memphis und begann sich

durch das reiche Erbe der Stadt zu singen: Blues, Gospel, Folk, Rockabilly, Country — sie hat alles probiert, alles aufgesogen und daraus ihren ganz eigenen Memphis Sound kreiert. KĂśstritzer und tam.tam laden 1 ³ 2 Leser zu ihrem Live-Auftritt am 19.07.2017 ein. FĂźr die passende Einstimmung auf das Konzert nehmen wir Sie mit auf eine Sightseeing-Tour mit der KĂśstritzer Partybahn. Während der Rundfahrt durch die Universitätsstadt Jena erwarten Sie zudem kulinarische KĂśstlichkeiten und KĂśstritzer Bierspezialitäten. Um an der Verlosung teilzunehmen, senden Sie uns bitte bis zum 13.07.2017 eine E-Mail an info@tam-tam-stadtmagazin.de

Berufsberatung

Ausbildung oder Studium? Wir beraten auch Eltern! Terminvereinbarung per E-Mail: Erfurt.Berufsberatung@arbeitsagentur.de

Dieser enthält wenig bekannte Songs und Balladen, die erstmals auf CD erscheinen und von Ernst Busch und Gisela Mey eingesungen wurden. Weiterhin erhält die aufwendig produzierte Serie Established 1947, bei der EternaAufnahmen von Originalbändern neu gemastered wurden, eine Fortsetzung. Da die einzelnen CDs, die Editionen und Sammlungen, die das 70-jährige Jubiläum bereit hält, kleine Preise haben, dßrften viele neue Klassikliebhaber hinzu kommen. Was verdammt gut ist. (tbe) Infos: www.berlin-classicsmusic.com

www.arbeitsagentur.de/ erfurt


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September Juli/August 2012 2017

| ERHOLUNG |

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Ein kleiner Urlaub zwischendurch »Das ist ja wirklich ganz toll hier. Am See in Hohenfelden sind wir ja schon ein paar mal gewesen, aber den Weg in die Avenida Therme haben wir bisher noch nicht gefunden. Ja, die Überraschung ist perfekt. Solch ein Vergnügen für die gesamte Familie hätten wir nicht erwartet!«

ALLE DREI SIND HELLAUF BEGEISTERT:

Gestehen sie allesamt. André meint: »Ich bin überrascht, wie gut alles organisiert ist. Man spürt gar nicht, dass so viele Leute hier in der Therme sind. Es verteilt sich gut in die unterschiedlichsten Bereiche des Schwimmbeckens und für die Kinder gibt es ja unzählige Möglichkeiten!« Madlen ergänzt: »Lina war vor allem total begeistert von dem Schiff in der Mitte des Badehauses, und dass man da sogar drauf kann.« Die junge Familie wohnt und lebt in Bucha, sozusagen mittendrin im Eck zwischen Erfurt, Weimar / Apolda und Jena. Madlen (30) und André (34) wollten vor allem Töchterchen Lina (7) eine Freude machen — und so gönnten sie sich alle drei genau zu Pfingsten einen Tag in der Avenida Therme Hohenfelden. Eine echte Entspannung sei dies, das Freizeit- und Familienbad einmal richtig kennenzulernen. Lina ist eine kleine bzw. sogar schon eine große Wasserratte. Sie schwimmt von einem Becken ins nächste und versucht, die Unterschiede zu erkunden. Wassertiefe und Besonderheiten wie Sprudel, Strudel und ähnliches. Das begeistert die junge Dame, die davon erzählt, dass sie eigentlich Prinzessin werden möchte. Für Mama und Papa ist sie das ja jetzt

schon: die Familienprinzessin. Die kleine Wasserratte erzählt etliche Geschichten, auch diejenige, dass sie sich innigst einen kleinen Hund wünscht, einen Bolonka Zwetna. Am liebsten aber tollt sie im Wasser herum, denn sie kann gut schwimmen und zeigt das auch gern und jederzeit. Ihr Seepferdchen hat sie in Apolda gemacht und zudem ist das Fach Sport sowieso ihr das liebste in der Schule, die sie in Großschwabhausen besucht. »Übrigens haben wir uns über einen weiteren Service hier im Bad positiv gewundert. Wir haben hier nämlich zu Mittag gegessen«, erklärt André. »Ja, ich hatte leckere Nudeln!!!«, jubelt Lina. Madlen hat sich für eine hausgemachte Suppe entschieden (Linsen), aber Papa wollte dann doch lieber was richtig Deftiges: Hähnchenschnitzel mit Pommes und Salat. Alle drei dann wieder unisono: »Ooooch, das war ja alles soooo lecker!« Sie konnten ihre Begeisterung über das gute Essen nicht verbergen. »Das hatten wir hier nicht erwartet. Eher so was wie eine Art ­K iosk-Mentalität …«, betont Madlen. Für die junge Familie war der Besuch in der Avenida Therme ein richtiges Highlight zu Pfingsten. »Es war ja so unsicheres Wetter angesagt mit Gewittern und Regenschau-

ern zwischendurch. Da ist man hier genau richtig. Wenn die Sonne scheint, geht’s raus. Wenn es regnet oder gewittert, ist man drinnen gut aufgehoben«, betont Madlen. Alle drei haben sich zudem in der attraktiven Saunalandschaft der Avenida Therme umgesehen — und siehe da, das kalte Wasser dort hatte es besonders der jungen Prinzessin angetan. Ebenso die Schneehöhle, aber auch die Außenanlagen. »Danach ist man nicht nur erfrischt, sondern wieder fit für die nächsten Arbeitstage. Und die Zeit vergeht schneller bis zum richtigen Urlaub«, betont Linas Mama. Und der Papa meint: »Nicht nur das, es ist eine wundervolle Ergänzung zu dem, was wir sonst gern in unserer Freizeit tun: Fahrrad fahren.« Vor allem Lina ist so richtig glücklich an diesem Tag, für sie ist es bereits ein richtiger Urlaub. Ihre Eltern betonen: »Das war zwar unser erster Besuch, aber nicht unser letzter! Das steht für uns jetzt felsenfest. Hier kann man wirklich einen schönen kleinen Urlaub verbringen.« Avenida Therme Hohenfelden Am Stausee 1, 99448 Hohenfelden Infos unter: www.avenida-therme.de


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Juli/August 2017

| KOLUMNE |

Foto: Wand

Fresst Geld! FrĂźher habe ich mal richtig gerne Sport getrieben. Angefangen hatte alles mit Handball, dem ich aber schnell wieder abschwor, nachdem mich irgendein gegnerischer Riese mittels Ball so derbe auf die Nase traf, dass ich fĂźr einige Zeit sicher davon ausging, das Riechteil stĂźnde nun auf der anderen Seite meines Schädels heraus. Danach arbeitete ich akribisch an einer steilen Eisschnelllaufkarriere. Doch nach einigen mĂźhsam errungenen Bronzemedaillen kam ich schnell zu der Erkenntnis, dass der permanente Aufenthalt in saukalten Eissporthallen mich nur blass machen und man sich so keinesfalls den Wonnen der Pubertät hingeben kann. Am sommerlichen Nordstrand immer in schaumolweiĂ&#x; herumzuliegen, war meinen ersten zaghaften Balzritualen wenig zuträglich. Also war ein Neuanfang gefragt. Nach reiflicher Ăœberlegung entschied ich mich, der Sunnyboysportart schlechthin zu frĂśnen â€” dem gepflegten Tennisspiel. Und so tat ich es. Und was soll ich sagen — alles wurde gut. Der KĂśrper gestählt, die Haut braun gebrannt — Welt, was willst du mehr. Aber auch dieser ErtĂźchtigungsversuch wurde jäh beendet. Als ich irgendwann im alten Erfurter AJZ zu später Stunde einen recht forschen jungen Mann traf, der mir mit etwas trĂźben Blick mitteilte, er wolle eine Band grĂźnden und ich mir nicht zu blĂśd war, mich als begnadeten Sänger auszugeben. Das war die Geburtstunde der burningflowers und der Rest ist eine wirklich schĂśne Geschichte, die hier aber gar nicht erzählt werden soll. Sport war von diesem Tage an auf jeden Fall vorbei, schlieĂ&#x;-

lich galt es, Rockstar zu werden. Aber auch das beschwerliche Leben der Ruhmgeplagten gebiert hin und wieder etwas Freizeit und die fĂźllte ich immer häufiger — dank meines Lehrmeisters und Bassisten Daniel — mit dem VergnĂźgen Bundesliga. Aus irgendeinem Grund hatte ich mich schon frĂźher fĂźr WerDOMINIQUE WAND der Bremen entschieden und so hingen wir alle regelmäĂ&#x;ig gemeinsam vor dem Fernse- schehen. Dann die EM-Vergabe an Russland her und verfolgten das Spektakel. NatĂźrlich und als KrĂśnung die WM in Katar. Dort, wo lieĂ&#x;en wir auch diverse Europa- und Welt- unter nachweislich menschenunwĂźrdigen meisterschaften nicht mehr aus und zeleb- Bedingungen Arbeiter die herrlichen Stadien, rierten das gepflegte Klischee. Und als Erfurt die am Ende kein Mensch braucht, unter Lein die 2. Bundesliga — die Ă„lteren werden sich bensgefahr zusammen zimmerten und wohl erinnern — aufstieg, zog es mich sogar recht auch starben. Und ein deutscher Kaiser, dem regelmäĂ&#x;ig ins Stadion. Echte Urfans werden all die Perversionen im Schatten seiner Rolex jetzt wohl nicht mehr weiterlesen, aber sei es entgingen. Es war zum Heulen und ich verlor drum. Ich erlebte Bremens Meisterschaft â€” es die Lust, mir diesen Schwachsinn weiter anwar 2005 — gemeinsam mit meinem Bassisten zuschauen. Und dann, an einem Tag im Juni Daniel, einem eingefleischten Bayern-Fan, di- 2017, kam sie, die Nachricht. Die Champions rekt in der WeiĂ&#x;wurstmetropole und war den League ist nur noch im Pay-TV empfangbar. anwesenden Fans der Hausherren ungemein Moment, dachte ich. Ihr Spacken, deren eindankbar, dass sie nach meinem ausgiebigen zige Aufgabe darin besteht, eine mit Luft geJubel Ăźber das Siegtor davon absahen, mich fĂźllte Lederkugel mittels FuĂ&#x; und Bein Ăźber physisch zu maĂ&#x;regeln. sattes GrĂźn zu befĂśrdern, die ihr Millionen Und so ging es Jahr fĂźr Jahr weiter und damit verdient, einem BALL nachzujagen und wir wurden routinierter und begaben uns in ihn in ein Tor zu verbringen — ihr wollt allen den Olymp des europäischen FuĂ&#x;balls — der Ernstes, dass wir noch dafĂźr zahlen, euch daChampions League. Wir zockten auf der Play- bei zuschauen zu dĂźrfen? Ernsthaft? Habt ihr station und natĂźrlich wurde man sogar zum sie noch alle? Ich hab schon mal mit Sport Bayern-Fan, wenn es gegen Real Madrid ging. aufgehĂśrt und das tue ich jetzt wieder — und Doch genau da begannen auch die ersten wenn ich mit meiner Freundin alte Folgen der Bauchschmerzen. Dieser seltsame Verein, der Gilmore Girls angucken muss — das mache ich sich FIFA nannte, dieser alte Mann namens schon aus Protest! Blatter und all die offenbarKindergeld korrupten Momenauch ohne te rings um das vermeintlich spannende Ge- Euer Dominique Wand Arbeitslos-Meldung

| ARBEITSMARKT |

Kindergeld auch nach dem Schulabschluss

Foto & Logo: Arbeitsagentur Erfurt

ARBEITSLOSMELDUNG

Bei Fragen zum Kindergeld berät die Familienkasse montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr telefonisch unter der gebßhrenfreien Nummer 0800 45555 30. Informationen zum Kindergeld gibt es auch im Internet unter: www.arbeitsagentur.de/ familie-kinder

nur im Ausnahmefall erforderlich

In diesen Wochen erreichen viele Jugendliche ihren Schulabschluss. Manche Eltern sind verunsichert, ob und wie es danach mit der Zahlung des Kindergelds weitergeht und sich das Kind arbeitslos melden muss. Eine Arbeitslosmeldung bei der Arbeitsagentur ist nur in Einzelfällen notwendig. Sie ist nicht erforderlich, wenn der nächste

Ausbildungsabschnitt innerhalb von vier Monaten nach Beendigung der Schulausbildung beginnt. Auch, wenn sich die Unterbrechung etwas länger gestaltet, z. B. weil das Kind den Studienstart mit dem Wintersemester im Oktober wählt, brauchen sich Eltern keine Sorgen zu machen. Hier genĂźgt oft schon der Nachweis der

eigenen BemĂźhungen um einen Ausbildungs- oder Studienplatz. Wer jedoch einen Freiwilligendienst antritt, muss genau auf die Viermonatsfrist achten; dauert

!

es hier länger bis zum Start, ist eine Arbeitslosmeldung bei der Arbeitsagentur erforderlich, um weiterhin Kindergeld zu erhalten. (jßg)


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| INTERVIEW |

OLIVER ROHRBECK IST WOHL DER EINZIGE DEUTSCHE SYNCHRONSPRECHER UND -REGISSEUR, ­der selbst

Foto: Universal

den Status eines Stars genießt. Die große Popularität des 52-jährigen zementierte sich bereits in dessen Kindertagen, als der Berliner die Rolle des Detektivs Justus Jonas in der Kult-Hörspielserie „Die drei ???“ einsprach.

Ich — Einfach unverbesserlich 3 Ein Gespräch mit Oliver Rohrbeck Auch in den Disney-Filmen »Bambi« und »Pinocchio« sowie in Spielbergs »E.T. — Der Außerirdische« erklingt Rohrbecks Stimme. Seit 1998 ist er die deutsche Besetzung für Hollywood-Star Ben Stiller. Und natürlich ist Oliver Rohrbeck wieder als Gru mit von der Partie, wenn der Animationshit »Ich — Einfach unverbesserlich« in die dritte Runde geht.

zent. Er hat wunderbar gepasst. Ich spreche ihn auch so sehr gerne. Wenn ich bei meinen eigenen Veranstaltungen mal in den Akzent von Gru verfalle, freut sich das Publikum immer ganz außerordentlich.

len. Es war auf jeden Fall überraschend, dass man mit dem Beruf Hörspielsprecher Arenen füllen kann. Ohne große Show, aber mit Geräusche-Machern, anderen Schauspielern und Musikern. Diese Form der Unterhaltung gab es vorher ja gar nicht. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir mit den »Drei ???« zweimal die Waldbühne füllen durften. Das sind große Erlebnisse.

Herr Rohrbeck, hatten Sie schon vor sieben Jahren das Gefühl, dass diese Geschichte noch nicht zu Ende erzählt ist? OLIVER ROHRBECK: Vor sieben Jahren war das ein großes Experiment, auch für die Produktionsfirma. Man war sich gar nicht so sicher, ob man mit diesen Minions durchkommt und ob der Film ein Erfolg wird. Aber als dann der zweite Teil kam, war mir schon klar, dass es nicht dabeibleiben wird. Ich bin sehr froh darüber. Der ganze Ton, die Frechheit und der Humor dieser Geschichten sind schon einzigartig. Ich bin sehr beglückt, da mitmachen zu dürfen.

Sie stehen von Kindesbeinen an vor dem Mikrofon. Hatten Sie immer Lust, im Sommer in der Kabine zu verschwinden? ROHRBECK: Es war ja nicht so, dass es damals schon hundert Sender und Kanäle wie Netflix gegeben hätte, die alle Synchronisationen in Auftrag gegeben haben. Es gab nur die beiden Sender und die dritten Programme. Ich hatte sehr viel Freizeit. Ich habe oft mit meinen Freunden gespielt, aber ich bin dann auch sehr gerne wieder ins Synchronstudio gegangen. Dann haben sie mich gefragt, ob ich heute mit zum Fußball komme und ich habe geantwortet: »Nee, ich gehe heute wieder synchronisieren!«. Das fand ich eigentlich noch viel spannender. Es war für mich wie spielen.

Inwiefern ist Gru eine Herausforderung für einen Synchronsprecher? ROHRBECK: Ganz am Anfang hieß es, dass Gru einen osteuropäischen Akzent braucht. Ich habe darüber nachgedacht, wie man das realisieren kann. Ich habe schon viele Figuren mit französischem oder arabischem Akzent gesprochen. In solchen Fällen spricht einem oft ein Muttersprachler die Sätze vor und man versucht, wie dieser Muttersprachler zu klingen. Es ist trotzdem wichtig, dass man auch die Rolle spielen kann, darauf legen die Produzenten besonderen Wert. Deshalb besetzt man ja Schauspieler. Für Gru musste ich mir also einen osteuropäischen Akzent ausdenken. Natürlich kannte ich diese boxenden Brüder aus dem Fernsehen, die immer sagen (Anm.: Im Klitschko-Stil:) »Oben ist die Luft dünn!«. Ich habe dann noch ein bisschen Karel Gott beigemischt und fertig war der Ak-

Bedarf das Instrument Stimme einer besonderen Pflege? ROHRBECK: Wenn ich einen Zug als Hals kriege, bin ich danach oft ein bisschen kratzig. Allerdings habe ich auch eine SchauspielAusbildung und weiß damit umzugehen. Ich pflege meine Stimme nicht ausgiebig. Ich gehe In welcher Beziehung sind Sie selbst »Einsehr gern ins Fußballstadion und schreie Fä- fach unverbesserlich«? kalwörter auf den Platz runter. ROHRBECK: (lacht) Da fällt mir auf die Schnelle gar nichts ein. Ich halte immer die Hat es Sie überrascht, dass Ihre LiveaufTreue zu meinem Fußballclub, auch wenn tritte mit den »Drei ???« noch nach drei es immer hoch und runter geht. Aber das ist Jahrzehnten Arenen gefüllt haben? vielleicht ein bisschen profan. Ich habe zwei ROHRBECK: Das hat mich natürlich über- Dauerkarten, einmal bei Hertha BSC und einrascht. Wir haben die erste Tour 2002 ge- mal bei St. Pauli. macht. Damals sind wir davon ausgegangen, dass wir in Bibliotheken vor 400 Leuten Danke für das Gespräch. auftreten. Der erste Auftritt war dann gleich vor 1.800 Zuschauern. Bei der zweiten Tour Interview: André Wesche waren wir nur noch in 6.000 — 12.000er Hal-

Welche war die schwierigste Aufgabe, die Sie als Sprecher oder Regisseur zu lösen hatten? ROHRBECK: Einer der schwierigsten Filme, bei denen ich als Dialogregisseur gearbeitet habe, war ganz sicher die Ray CharlesBiografie »Ray«. Wir wurden von Universal nach London eingeladen, um den Film anzuschauen. Auch die Franzosen, Russen, Spanier und Italiener waren dort. Dann gab es eine Video-Konferenz mit Regisseur Taylor Hackford, dem besonders daran gelegen war, dass wir die Südstaaten-Akzente herausarbeiten. Wie so oft fragten die Amerikaner, ob wir einen lokalen Akzent nutzen würden. Also anders ausgedrückt, ob die Südstaatler bei uns Bayrisch sprechen. Ich habe das verneint und gesagt, dass wir das keinesfalls in Betracht ziehen.


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| ANGESEHEN |

Filme im Sommer Ein Chanson für Dich Dass sich im Leben der Protagonistin Liliane (Isabelle Huppert) noch einmal eine entscheidende Veränderung ergeben wird, ist jedoch eher unwahrscheinlich. Das Dasein der Dame, die ihren 60-sten Geburtstag bereits gefeiert haben dürfte, ist von Monotonie geprägt. Beruflich gibt Liliane Fleischpasteten den letzten Schliff, zu Hause erwartet sie eine leere Wohnung, in der man die Einsamkeit fast greifen kann. Und dann kommt sie doch, die neue Chance. Jean (Kévin Azaïs) ist Anfang 20, ein aufstrebendes Boxtalent und in der Fabrik Lilianes neuer Kollege. Das neugierige Interesse ist von Beginn an

gegenseitig. Jean meint in Liliane die Sängerin »Laura« wiederzuerkennen, die ihr Land einst beim Grand Prix Eurovision de la Chanson vertrat und sich nur ABBA geschlagen geben musste. Lange kann die Enttarnte nicht leugnen. Sie mag sich aber nicht mit dem verblassten Ruhm und der Tatsache auseinandersetzen, dass sie von ihrem Produzenten-Mann gegen ein jüngeres Modell ausgetauscht wurde. Jean, der zarte Bande zu der älteren Frau geknüpft hat, will Lilianes Karriere als ihr Manager wieder ankurbeln. Wirklich fesseln kann der »Chanson für Dich« den Zuschauer leider nicht. Wie in einem mäßig interessanten Konzert könnte man eine Zigarettenpause einlegen, die Toilette aufsuchen oder noch ein Bier holen und dabei sicher sein, keinen Höhepunkt zu versäumen. Schade. (anw)

BUNDESSTART: 06.07.2017 www.einchansonfuerdich.de

Small Town Killers Ib (Nicolas Bro) und Edward (Ulrich Thomsen) sind Handwerker, die man lieber nicht in sein Haus lassen möchte. Stinkendfaul und sexuell frustriert fahren sie durchs Land, um bestehende Kunden zu vertrösten und neue zu akquirieren — möglichst an der Steuer vorbei. Zu Hause warten lieblose Ehen. Gritt (Mia Lyhne) und Ingrid (Lene Marie Christensen) geben sich längst keine Mühe mehr, ihren Göttergatten einen Rest Achtung vorzugaukeln. Beim Salsa-Kurs mit dem attraktiven Lehrer blühen sie aber förmlich auf. In einer durchzechten Nacht schmieden die beiden Männer ei-

nen folgenschweren Plan. Ein Auftragskiller soll die Frauen endlich zum Schweigen bringen. Edward denkt nicht daran, noch einmal darüber zu schlafen. Mit etlichen Promille intus setzt er sich an den Rechner und macht Nägel mit Köpfen. Mit dem Blutalkoholspiegel sinkt freilich auch der Mut. Doch zu spät, Igor (Marcin Dorocinski) hat sich längst auf den Weg gemacht. Sturzbesoffen und hochmotiviert landet der Killer in der dänischen Provinz. Regisseur Ole Bornedal hat mehrfach bewiesen, dass er die Gratwanderung »Schwarze Komödie« beherrscht. Leider nicht in diesem Fall. Der Ansatz der Geschichte ist originell, aber Figuren und Handlung sind viel zu stark überzeichnet. Unterhaltsam ist der Film dennoch, wobei das eine oder andere Gläschen der Stimmung ungemein förderlich sein dürfte. (anw)

BUNDESSTART: 06.07.2017 dcmworld.com/portfolio/small-town-killers/

Fotos: AlamodeFilm Fabrizio Maltese / DCM / Tobis Chad Keig

Paris kann warten Der Produzent Michael Lockwood (Alec Baldwin) und seine Frau Anne (Diane Lane) sind ein eingespieltes Team. Es ist wohl immer noch Liebe, auch wenn sie sich mitunter einsam vorkommt und er permanent am Telefon hängt. Nach einem üppigen, aber ausgewogenen Frühstück werden heute in Cannes die Koffer gepackt. Der Privatjet soll das Paar nach Budapest bringen. Aber Anne, oh weh, klagt über Ohrenschmerzen. Der Pilot rät von der Flugreise ab. Stattdessen soll Michaels Geschäftsfreund Jacques (Arnaud Viard) Anne mit dem PKW nach Paris überführen. Der ist ein echt verrückter Hund, der jeden kennt und in jedem

Hafen eine Braut hat. Und der charmante Jacques denkt überhaupt nicht daran, den kürzesten Weg einzuschlagen. Auf der Fahrt durch die Provence und das Burgund zeigt er seinem Fahrgast Museen und Denkmäler, schöne Herbergen und natürlich alles, was die französische Küche an Spezialitäten aufzubieten hat. Dass er dabei stets auf Annes Kreditkarte zurückgreift, macht sie ein wenig stutzig. Aber Jacques unverblümte Avancen schmeicheln ihr dann doch. Malerische Lavendelfelder, imposante Aquädukte, korrespondierende Weine — das Leben kann so schön sein! Natürlich nicht für alle. Für die weniger Betuchten gilt nach wie vor der Spruch: »Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen.« Auch ein Stück französisches Kulturgut. (anw)

BUNDESSTART: 13.07.2017 www.ParisKannWarten.de


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Neue Platten DIE TOTEN HOSEN: »LAUNE DER NATUR«

FAUST: »FRESH AIR«

(Warner)

(Bureau B.)

| TIPP |

STANAS

Nach kleiner Pause stellen die Düsseldorfer Jungs neues Material zur Verfügung. Man singt, wie sie es im fünften Titel beschreiben, über »Pop und Politik«. Dabei könnten Campino & Co auch die Namen der Düsseldorfer Fußballspieler nachsingen, man hätte ihnen alles abgenommen und heroisch gefeiert. Nein, sie greifen aktuelle Themen auf, versuchen sich in der Liebe und geben als Bonus ein in Englisch gesungenes Album bei. Die Klänge pendeln zwischen kräftigem Pop, herrlich dreckig gespielten Punk und passend ruhigeren Tönen. KAI UND FUNKY VON TON STEINE SCHERBEN & GYMMICK: »RADIO FÜR MILLIONEN«

Aus den weltbekannten Krautrockern Faust wurden fAUst. Nicht weniger bekannt, bestehen sie noch aus Gründer Jean-Hervè Péron und Zappi Diermaier. Mit befreundeten Musikern nahmen sie Tracks in wechselnden Ensembles an wechselnden Orten der USA auf. Ein Zitat des beigefügten Waschzettels: »Es ist eine kräftig schraffierte Noise-Musik entstanden, die ihre Fühler in die entlegensten Ecken des Hier und Jetzt ausstreckt. Drehleiernd-dronig, swingend, nach Freiheit gierend, hier und da ganz stoisch im Maschinenhallen-Blues ausharrend.« MOMBASA: »SHANGO OVER DEVIL’S MOOR«

(Sireena Records)

(Fuego)

Die Ex-Scherben Mitglieder Kai Sichtermann und Funky K. Götzner gründeten mit dem Nürnberger Musiker Gymmick dieses Trio, um akustisch Titel der Ex-Band einer neuen Generation näher zu bringen. Für das neue Album umgaben sie sich mit weiteren TSS-Mitgliedern, was für eine kämpferische Atmosphäre sorgte und bestimmt bei alten Hörern an Straßenkampf und Hausbesetzungen erinnert. Tja, aber irgendwie fehlt Rio Reiser, der viel zu früh verstorben ist. Man versucht mit neuen, leichten und manchmal recht schrägen Arrangements die alten Songs ins Heute zu holen.

Mombasa wurde vom US-Jazzmusiker Lou Blackburn in Dtl. gegründet. Gemeinsam mit afrikanischen Musikern wollte er eine europäisch-afrikanisch-amerikanische Klangmischung zelebrieren. 1975 erschien ihr erstes Album »African Rhythms & Blues« mit wahnsinnigen Groove, bisher unbekannten Dancerhythmen und viel Ethno-Funk. Nach Album Nr.2 kamen sie von den Bühnen gar nicht weg. Es war die Musik, die man zu dieser Zeit brauchte. Nun ist ihr legendäres Konzert im legendären Stagge’s Hotel 1976 endlich auf CD erschienen.

SAMANTHA FISH: »CHILLS & FEVER«

TIM MCMILLAN: »HIRAETH«

(Ruf Records)

(Capital Music)

Die Gitarre jault, die Stimme powert und die Bläsersätze hauen dem Hörer die Batzen um die Ohren. Leicht und verwegen erklingt eine Liebeserklärung an den Rock’n’Roll und Rhythm’n’Blues der 60er und 70er Jahre. 14 bekannte und weniger bekannte Songperlen aus der Musiktruhe versprechen jede Menge Spaß, zuckende Glieder und ein VoodooFeeling, das vom ersten bis zum letzten Ton den Hörer verzaubert und an ihn bindet. Unbedingt anhören: »He Did It«, den einstigen R&B Klassiker von den Ronettes.

Wer etwas ruhigere Musik mit lyrischem Inhalt braucht, sollte unbedingt zu McMillans neuem Werk greifen. Gemeinsam mit Phil Campbell (Motörhead) und Ugly Kid Joe Musikern zaubert er rätselhafte Inhalte und gitarrenorientierte Klänge, die von mehrstimmigem Gesang getragen und mit wundervollen Instrumenten (Violine, Sitar) verfeinert werden. Akustischer Rock, progressive Kammermusik, etwas Heavy Metal, Jazz, Folk und Flamenco gestalten »Hiraeth« zu einem Wunderwerk der schönen Klänge. Einfach genial. (tbe)

Ohne Plattenfirma, aber mit düster grummelnden Bass Olaf Müller, Schlagzeuger der eigenwilligen Band Stanas (im Altgotischen für Steine) teilte mit einer kurzen Mail mit, dass es etwas zu feiern und zu betrauern gibt, denn mit dem Album »Heads & Hands« wollen sie endlich die Fans mit gepresster Musik erfreuen und gleichzeitig ihren Abschied bekannt geben. Auf dem Höhepunkt der Karriere sollte man Schluss machen, aber bisher hat sich noch kaum eine Rock’n’Roll-Combo daran gehalten. Da keine Plattenfirma beim Album die Finger im Spiel hatte, konnten die Jungs und die Sängerin ganz alleine vorgeben, wohin der Zug fährt, welche Melodien an die Ohren der HöSTANAS: rer dringen sollen und »HEADS & HANDS«  welche Songs am Ende (Eigenverlag) auf das musikalische Kunstwerk kommen. Stanas muss man mindestens zwei Mal hören. Ist es elektronischer Sound? Singt hier ein Abbild von Björk oder ist es gar Amy MacDonald auf Speed? Von allem wohl ein bisschen und dazu ein düster grummelnder Bass, die fein geölte Gitarre, die mal vordergründig zum Einsatz kommt und dann wieder nur im Hintergrund den Sound kreiert. Schließlich noch Olafs Schlagzeugspiel, das die Melodien zusammen hält und den elektronischen Rock’n’Beat durch die Songs schaukelt. Stanas sind (waren) lauter, weiter, verquerer und für Festivals und kleine Clubs gleichermaßen einsetzbar. Selbst sagen sie dazu: »Stanas sind eigenwillig, aggressiv manchmal. Die Songs handeln von Liebe und Sehnsucht, von Missverständnissen und Enttäuschungen, vom Ende und vom Anfang. Dabei ist stets eine gewisse Melancholie präsent, die sich von der Stimme getragen als roter Faden durch das musikalische Labyrinth der Songs zieht.« Nun sind Stanas bei Radio F.R.E.I. zu hören, was kein echter Thüringer verpassen sollte. Dort stellen die Musiker dann auch erste Lieder vom neuen Projekt vor. (tbe) 06.07.2017 von 20–21 Uhr,Radio F.R.E.I. erstes Video auf You Tube

Foto: Stanas

Cover: Labels, Agentur

| TONTRÄGER |


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| SCHÖNE BÜCHER |

Wegbleiben der Vögel verhindern Gerade ist die Zeit, in der an allen Ecken und Enden die Piepmätze fröhlich vor sich hin tirillieren, schilpen oder auch mal krächzen. Überall hört man sie, die Vögel der Nation. Gerne würde der Betrachter aber wissen, wer gerade sein Lied anstimmt, wer sich mit anderen Tieren streitet, sein Revier verteidigt oder mit anderen Artgenossen durch die Lüfte fliegt. Da ist es schön, wenn der Ornithologe und Verhaltensforscher Peter Berthold ein neues Buch über die gefiederten Freunde auf den Markt bringt. Nachdem er schon das ornithologische Standardwerk »Vogelzug« und den Bestseller »Vögel füttern, aber richtig« den Lesern zur Verfügung stellte, bringt er nun nach seiner Beraterstelle für den tollen Kinofilm »Nomaden der Lüfte« das Buch »Unsere Vögel« auf den Markt. Auf über 306 Seiten ist Wissen gebündelt, das uns Berthold dann auch noch spannend und lesenswert aufbereitet. Er zeigt auf, warum wir die Vögel überhaupt brauchen und wie wir als kleine Erdenbürger sie schützen können. Wir sind immer wieder fasziniert, wie viele Arten es gibt, wie sie aussehen, wie sie sich Futter besorgen und wie sie den Tag gestalten. Nun wird uns mitgeteilt, dass immer mehr Arten verschwinden, andere vom Aussterben bedroht sind und mit dem Wegbleiben der Vögel weitere Tierarten aus Wald und Flur sterben und letztendlich der Mensch den Löffel abgibt. Was vielleicht nicht das Schlechteste ist. Doch der bekannte Vogelkundler hat Lösungswege, wie wir auch weiterhin Vögel bewundern können. Deren Schönheit, Anmut und Freiheit sollte für immer erhalten bleiben. (tbe)

Fotos: Verlage

Peter Berthold: »Unsere Vögel« Ullstein

Klaus-Peter Wolf »Totenstille im Watt« Roman 416 Seiten, Broschur € 9,99 (D) / € 10,30 (A) ISBN 978-3-596-29764-1 FISCHER Taschenbuch

Sie lieben Ostfriesland, das Watt und das Meer? Sie lieben Rupert, Ann Kathrin Klaasen und die anderen aus KlausPeter Wolfs Ostfriesland-Kosmos? Dann lernen Sie noch jemanden kennen: Dr. Bernhard Sommerfeldt. Der neue Roman von Mega-Bestsellerautor Klaus-Peter Wolf. Er ist der Arzt in Norddeich, dem die Menschen vertrauen. Ein Doktor aus Leidenschaft. Er behandelt seine Patienten umfassend. Kümmert sich rührend nicht nur um ihre Wunden, sondern nimmt sich auch ihrer alltäglichen Sorgen an. Hört ihnen zu. Entsorgt auch schon mal einen brutalen Ehemann. Verleiht Geld, das er nicht hat. Keiner weiß, dass er ein Mann mit Vergangenheit ist. Einer anderen Vergangenheit, als manche sich das vorstellen. Der jetzt mit neuer Identität ein neues Leben lebt. Wer ist dieser Dr. Sommerfeldt?

Eine Empfehlung von FISCHER Taschenbuch

&

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Lustiges für Schulkinder

Blues und Sommer und echter Punk

Wie schnell doch die Zeit vergeht, wird jetzt manch Elternpaar barmen, müssen sie doch ihren Nachwuchs auf die Schule vorbereiten. Zuckertüten werden gekauft, sich mit dem Inhalt beschäftigt, denn er soll das Kind begeistern, zum Spielen einladen und nützlich für die Schule sein. Wer all dies wirklich will, der sollte die Seite des Eulenspiegel-Kinderbuch Verlages aufrufen, denn da wird, neben vielen weiteren tollen Büchern, auch das sehr kleine Werk »Mein lustiges Tier-ABC« vorgestellt. Das ist zwar klein, hat aber große Kunst für Kinder zu bieten. Mit kurzen lustigen Sätzen und spaßigen Bildern wird den ABC-Schützen das Alphabet nähergebracht. Jeder kann die Reime gleich mitsprechen und lernt z. B. ein großes und ein kleines M kennen: Mäuse, werden sie geboren, wackeln mit den Mäuseohren. Mäuse, hörn sie ein »Miau«, laufen weg, sie sind so schlau. Passt als kleines Extra zu jedem Geschenk, wie auch der ewige Bestseller »Hurra, ich bin ein Schulkind«. Das ist ein Album direkt für den Schulanfang. Neben flotten Gedichten, Zahlenrätseln und Hilfen für erste Schreibschritte, enthält das knallig bunte Buch auch Seiten mit einfachen Vordrucken, auf dem der Beschenkte Fotos seiner Familie, seines Lehrers und der Freunde kleben kann. Weiter darf er auf bestimmten Seiten Bilder malen, von Dingen die er mag, seinem Lieblingsessen oder er bittet dazu die Angehörigen, die ihm beste Wünsche und Ideen aufschreiben. Noch schnell ein toller Mehrzeiler: »Nichts gelesen, nichts geschrieben, alt geworden, dummgeblieben. Ist mir aber auch egal, klappt vielleicht das nächste Mal«. Herrlich, und als Anschauungsmaterial für die Zukunft bestens geeignet. (tbe)

Ja, Mensch, da hielt ich ein dickes Buch in der Hand, dass es mir unheimlich wurde. Schon wieder ein Buch von einem Autor, der mit verwürfelten Sätzen an seine Jugend in der DDR erinnerte, schimpfte und angebliche Verbote und Polizeibegegnungen hervorhob. Kay Lutter, wer ist denn das? Ach du scheiße, beim Einlesen hatte es mich gepackt, ich konnte die 591 Seiten nicht mehr aus der Hand legen, las und las und vergaß all die Welt um mich herum. Na, der Lutter ist der Basser der Mittelalter-Rockband In Extremo, die oft und gerne in Thüringen spielen und so manches Festival zur Ekstase schaukeln. Der in Potsdam geborene Autor beschreibt im feinsten Stil spannend, humorvoll und zornig das Leben im geteilten Deutschland der 1980er Jahre. Der musikverrückte Mike will unbedingt Musik machen, dabei seine Freiheit behalten und die Duckmäuser des Ostens mit Hohn und Spott überziehen. Böse Texte werden gesungen, Bier fließt in Strömen und manchmal auch Blut. Immer dabei die Kumpels Floyd und Porni. Ist es Kays Leben, was wir hier lesen? Denn auch er macht früh Musik, spielt und lebt den Punk und ist in einer legendären Band (Freygang). Über chaotische Konzerte, Auseinandersetzungen mit Systemtreuen und Abstürzen rückt für Mike ein neues Leben in der Metropole in greifbare Nähe, da er die Zulassung zum Musikstudium erhält. Doch nun muss er sich mit der undurchsichtigen Bürokratie eines totalitären Staates auseinandersetzen, verliert einen guten Freund, der in die BRD flüchtet und lernt die große Liebe kennen. Kay Lutter, der für In Extremo manch Text schrieb und die Tourtagebücher verfasst, schuf einen verdammt lesenswerten Roman, der bis zum Ende fesselt. (tbe)

»Hurra, ich bin ein Schulkind!«, »Mein lustiges Tier-ABC« Eulenspiegel Kinderbuchverlag

Kay Lutter: »Bluessommer« Lago Verlag München


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ERFURT VOM 09.07.—03.09.2017 Angermuseum Reformationsjubiläum 2017: »Harald Reiner Gratz – Luthers Stein in Schmalkalden und andere Merkwürdigkeiten« Zu Martin Luthers Leben gibt es wohl ebenso viele historische Daten wie legendäre Erzählungen, die bis ins 20. Jahrhundert hinein untrennbar mit seiner Biografie verbunden wurden. Diesem Gewirr aus Geschichte und Legenden hat sich der in Schmalkalden lebende und arbeitende Künstler Harald Reiner Gratz zugewandt. Er spinnt die Fäden der Legenden weiter und verknüpft sie in Gemälden und Zeichnungen mit seinen ganz persönlichen Visionen zur deutschen Geistesgeschichte. VOM 16.07.—17.09.2017 Kunsthalle Erfurt im Haus zum Roten Ochsen, Fischmarkt 7 »100 Jahre UFA – Kunst.Ort.Kino« Anlässlich des100-jährigen Gründungsjubiläums der UFA zeigt die Kunsthalle Erfurt 2017 eine Ausstellung, die einen kulturhistorischen Blick auf das frühe Kino und seine Publizistik wirft. Der Erfurter Kunstverein möchte diese mit seiner Ausstellung um aktuelle künstlerische Positionen ergänzen. Die vielfältigen Beziehungen von Kino und Kunst sollen thematisiert werden, wobei der Fokus auf der Kunst als Spiegel des Kinos liegt. Zumeist werden Videos als Installation bzw. in verschiedenen Projektionsarten gezeigt, darunter Ikonen der Videokunst, aber auch Filme, die aktuell an den Kunstakademien- und Hochschulen entstehen. Ergänzend zum filmischen Material werden andere Disziplinen der Bildenden Kunst wie Malerei, Grafik und Fotografie in der Präsentation vertreten sein. VOM 23.07.—03.09.2017 Kulturhof Krönbacken, Michae­ lisstraße 10 Reformationsjubiläum 2017: »These und Antithese« Malerei, Grafik, Fotografie, Objekte, Skulptur und Installation NOCH BIS 02.07.2017 Haus zum Stockfisch, Johannesstra­ ße 169 »Erfurt in Farbe Teil II: Die 1970er und 1980er Jahre« Kunsthalle Erfurt im Haus zum Roten Ochsen, Fischmarkt 7 »Alice Nikitinová: Visual Conversation« Malerei und Objekte NOCH BIS 09.07.2017 Kulturhof Krönbacken, Michaelis­ straße 10 »Paul Ruben Mundthal – Radebrecht / Martin Melcher – Trautes Heim« Fotografien NOCH BIS 16.07.2017 egapark Erfurt, Gothaer Straße 38 Kinder-Erlebnisausstellung: »Von der Saline zur Salzlette« Die Ausstellung SALZ – Von der Saline zur Salzlette ist als historischer Spielraum für Kinder und Jugendliche inszeniert. Erlebnisräume, interaktive Objekte und ein Angebot an verschiedenen Tätigkeiten ermöglichen die unterschiedlichen Aspekte und Eigenschaften des Salzes anschaulich zu begreifen. Die einzelnen Stationen zeigen den Weg des Salzes auf: von der Gewinnung und Verarbeitung zu Handel, Geschichte und heutigen Verwendungsmöglichkeiten. Jeder Besucher kann sein selbst herge-

stelltes Salz mit nach Hause nehmen. Für dieses kostbare Gut war er während des Ausstellungsbesuchs im Bergwerk gewesen, hat Pumpen bedient und Deicheln gebohrt und diese zur Soleleitung verlegt. Die Sole wird im Sudhaus versotten, das Salz gestampft und getrocknet. Das so gewonnene Salzfuder muss durch die Zollstation gebracht oder vorbei geschmuggelt werden. Im Salzamt wird das Produkt geprüft und gewogen und für den Handel frei gegeben. Es werden Salzsäckchen genäht und mit einem eigenen Wappen bedruckt. Vielleicht wird das selbst hergestellte Salz sogar noch weiter verarbeitet, zum Badesalz oder einem Heilmittel. Und ganz nebenbei lernt man, was Salz im Körper bewirkt, wie viel Salz in Nahrungsmitteln enthalten ist oder was man aus den Bestandteilen des Salzes mit chemischen Verfahren alles herstellen kann. Kleine Synagoge, An der Stadtmünze 5 »Lieblingsstück« — Kinderzeichnungen von Objekten in der Alten Synagoge

symposium war Inspiration, ein eigenes Symposium zu entwickeln – das Newsymp. Dieses dient der Etablierung und Vertiefung von Fertigkeiten und Entwicklungen junger Künstler/-innen im Bereich der Email und eröffnet einen fördernden Diskurs unter den Generationen. Entscheidend sind hier die europaweit einzigartigen Möglichkeiten, die die Künstlerwerkstätten Erfurt bieten. Das Newsymp soll also Bindeglied zwischen dem traditionellen Emailkunsthandwerk und zeitgenössischer, junger Kunst werden. NOCH BIS 18.08.2017 Galerie Rothamel, Kleine Arche 1a »Harald Gratz und Dana Meyer: Malerei und Skulpturen« NOCH BIS 27.08.2017 Schloss Molsdorf, Schlossplatz 6 »Hans P. Szyszka: Stilles Leben« Malerei

NOCH BIS 29.07.2017 Haus zum Stockfisch, Johannes­ straße 169 »LebeWesen – Themenausstellung der Mitglieder des VbK Thüringen« NOCH BIS 06.08.2017 Angermuseum »Für Thron, Altar und Salon. Der ­Modelleur Carl Schropp in Erfurt und Bamberg« Auflösung des Heiligen Römischen Reiches, Befreiungskriege gegen Napoleon, Preußens Ausgreifen bis an den Rhein, Sehnsucht nach Wiederbegründung eines deutschen Reiches und die Fertigstellung des Kölner Doms: Vor diesem politischen und gesellschaftlichen Hintergrund der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts schuf Carl Schropp als «Modelleur« seine Werke als Dekor und zur Verwendung in Schlössern, Kirchen und bürgerlichen Wohnungen, formte Nachbauten von Landschaften und Domen oder errichtete Altäre in Kirchen. Bekannt wurde Schropp durch sein bevorzugtes Arbeitsmaterial Papiermaché, aus dem er nach einer eigenen Rezeptur eine formbare, schrumpfungsfreie und zuletzt bemalbare Masse herstellte. Sie diente als Ersatzmaterial für hochwertige und kostspielige Edelmetalle, Holz oder teure Steine, bevor Papiermaché durch chemische Kunststoffe abgelöst wurde. Dabei galt Schropps besondere Neigung von Anfang an dem (neu-) gotischen Stil, der zeitweise als besonders «deutsch« und «katholisch« gesehen wurde. Einen Höhepunkt in Schropps Schaffen stellte 1840 der Auftrag des Kölner Fabrikanten Peter Leven zur Modellierung des Kölner Domes in seiner geplanten Gestalt nach den Plänen von Sulpiz Boisserée dar. Mit einer Höhe von ca. 2 m wurde das Modell in dieser Zeit der nationalen Begeisterung für die Fertigstellung des Domes 1848 zu einer besonderen Attraktion, der Schropp weitere Nachbildungen des Domes in unterschiedlichen Stadien und Modelle anderer Dome und Kirchen folgen ließ. Rathaus, Galerie etage 2, Fischmarkt 1 »Initiativkreis NEWSYMP – flächenbrand« Gezeigt werden zwölf Emailarbeiten lokaler und regionaler Künstler/-innen, die politische und gesellschaftliche Entwicklungen mittels der Technik des Industrieemail interpretieren und materialisieren. Das bestehende internationale Email-

NOCH BIS 23.09.2017 Stadtteilbibliothek Berliner Platz 1 »Kunterbunt« Künstlerische Arbeiten von Kindern NOCH BIS 24.09.2017 Gedenk- und Bildungsstätte Andre­ asstraße, Andreasstraße 37a »Der große Terror. Die Opfer des Stalinismus« — Sonderausstellung 1937/38 fordert der stalinistische Terror 1,5 Millionen Opfer. Menschen verschwinden für immer, Polizeifotos sind die einzige Erinnerung. Der polnische Fotograf Tomasz Kizny hat diese Aufnahmen und Interviews mit den Hinterbliebenen zu einer eindrucksvollen Ausstellung zusammengefügt. Er gibt den Vergessenen ihren Namen und ihre Geschichte zurück. NOCH BIS 31.10.2017 Bibliothek Domplatz, Domplatz 1 »Am Anfang war der Klecks – das RabenAtelier auf Luthers Spuren« »Ein Buch mit sieben Siegeln«, »Wie Sand am Meer«, »Auf Biegen und Brechen« – solche geflügelten Worte gehören heute wie selbstverständlich zum Wortschatz der deutschen Sprache. Aber woher kommen sie? Dieser Frage ging die Gruppe des RabenAteliers in Erfurt nach und fand die Antwort bei Martin Luther. Er verstand es, die Menschen in seinen Bann zu ziehen. So ließen sich auch die »Raben« von ihm inspirieren. Die Kraft und Volksnähe der Sprache in Luthers Bibel gehört zum deutschen Kulturgut. Grund genug für die Gruppe, sich damit gestalterisch expressiv und in Partnerarbeit auseinanderzusetzen. Auch die Legende um den Tintenklecks auf der Wartburg, der als Paradebeispiel eines abstrakten Kunstwerks die Vertreibung des Teufels symbolisiert, war Ausgangspunkt für bildnerische Arbeiten in verschiedenen Techniken. In der Ausstellung »Am Anfang war der Klecks« werden diese Werke nun der Öffentlichkeit vorgestellt. Im RabenAtelier treffen sich Kunstbegeisterte, die malen, zeichnen, drucken,

über Kunst diskutieren, lachen, arbeiten, sich selbst finden und oftmals einen Ausgleich zu ihrem Berufsalltag suchen. Menschen jeglichen Alters sind es, die ihr Herz der Kunst verschrieben haben. Deutsches Gartenbaumuseum, ­Gothaer Straße 50 »Heinrich Siesmayer (1817 — 1900): ­Gartenkünstler der Gründerzeit« Dem bedeutenden Gartenkünstler der Gründerzeit, Heinrich Siesmayer (1817 – 1900) ist anlässlich seines 200. Geburtstages die kommende Sonderausstellung gewidmet. Siesmayer hat etwa 500 Villengärten und Parks geschaffen. Mit der Anlage des Bad Nauheimer Kurparks hatte er sich deutschlandweit einen Namen gemacht. Sein bekanntestes Hauptwerk ist jedoch der Frankfurter Palmengarten. Siesmayer war ein Meister der Gestaltung von Blickachsen und ausgefeilten Bodenmodellierungen, wie es auch im Hohenroder Park bei Nordhausen/Thüringen sichtbar ist. Gemeinsam mit seinem Vater und seinem Bruder gründete er in Frankfurt am Main die Großgärtnerei der Gebrüder Siesmayer (1842 — 1932), welche zeitweise bis zu 400 Mitarbeiter beschäftigte. Neben der Ausstellung mit 41 Tafeln werden u. a. Gegenstände wie Gartenmobiliar aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, Instrumente für Vermessung, Gartenwerkzeuge sowie Gartenbücher bedeutender Fachkollegen zu sehen sein. Kinder- und Jugendbibliothek, Marktstraße 21 »Auf dem Wege zu Martin Luther« Scherenschnitte von Erika Schirmer NOCH BIS 12.11.2017 Haus zum Stockfisch, Johannes­ straße 169 Reformationsjubiläum 2017: »Barfuß ins Himmelreich? Martin Luther und die Bettelorden in Erfurt« Naturkundemuseum »Harro Maass – Aus dem Rahmen g­efallen« Naturdokumentationen und Interpretationen Harro Maass, ein deutscher Illustrator und Maler, gestaltet Naturdokumentationen jener Tiere und Lebensräume, die ihn auf seinen Reisen durch Europa, Afrika und Amerika immer wieder inspirieren. NOCH BIS 18.11.2017 Kaufmannskirche, Anger 80 »500 Kirchen 500 Ideen. Querdenker für Thüringen 2017« 500 Nutzungsideen für Kirchen NOCH BIS 19.11.2017 Museum für Thüringer Volkskunde, Juri-Gagarin-Ring 140a Reformationsjubiläum 2017: »Pilger(n): Auf der Suche nach dem Glück« NOCH BIS 30.11.2017 Stadtarchiv, Gotthardstraße 21 »Erfurt, Luther und die sieben freien Künste« NOCH BIS 31.12.2017 Angermuseum Reformationsjubiläum 2017: »Cranach vor und nach der Reformation« NOCH BIS 21.1.2018 Erinnerungsort Topf & Söhne, ­Sorbenweg 7 Reformationsjubiläum 2017: »Unter uns Pastorentöchtern. Portraits und Reflexionen von Frauen«

Foto: Hans P. Szyszka

Termine & Tagestipps Juli/August 2017


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Sa, 1. Juli

Foto: Agentur

THEATER & BÜHNE DASDIE Live, 20 Uhr Travestie-Revue: »Pretty Wo(men)« Destille, Bastion Martin, Lauentor 14, 20 Uhr »Ikarus Erben« Schauspiel Eiscafé San Remo, Marktstraße 21, 20 Uhr »Ehekracher« Theater im Palais, 20 Uhr »Küssen kann man nicht alleine« Garderobiere Gabriele Gardo und Bühnentechniker Konrad Kabel trauen ihren Augen nicht: das Licht geht an, die Musik beginnt, alle Zuschauer sind da, doch die Schauspieler fehlen. Sie beschließen den Abend erst einmal alleine zu beginnen und müssen schließlich die Suppe auch zu Ende auslöffeln, während sie sich so ganz nebenbei im Laufe des Abends immer näher kommen... Naturkundemuseum, Innenhof, 20.30 Uhr Erfurter Theatersommer 2017: »Schlamassel – Am Anfang war das Ja-Wort« Das wichtigste jüdische Fest ist die Hochzeit. Aber bis Mann und Frau zusammen finden, sind einige Hindernisse zu überwinden... Wenn die Hochzeitsvermittlerin aus ihrem Nähkästchen plaudert, bleibt niemand ungeschoren! Ein amüsantes Theaterstück mit Wortwitz und Chuzpe.

KABARETT & COMEDY Das Lachgeschoss, 19.30 Uhr »Kann Konsum denn Sünde sein« DASDIE Stage, 19.30 Uhr Kabarett Erfurter Puffbohne: »Vom Superweib zum Muttertier« KONZERT Café Füchsen, Hütergasse 13, 20 Uhr Live: »BABY KREUZBERG« DISCO, CLUB & PARTY Cosmopolar, 22 Uhr »Spring Break Europe Tour« DASDIE Stage, 22 Uhr »Ü30-Party«

Musikpark, 22 Uhr »Musikpark Vibration«

Ilvers, 20 Uhr »Cocktail Night«

KINO & FILM Kinoklub Am Hirschlachufer Film: »Churchill«, 17 Uhr Film: »Einsamkeit und Sex und Mitleid«, 18.45 Uhr Dokumentarfilm: »Beuys«, 21 Uhr Kulturhof Krönbacken, Michaelisstra­ ße 10, 22 Uhr Film: »Florence Foster Jenkins«

REGION Hohenfelden, Avenida-Therme, Am Stausee 1, 11 — 16 Uhr »Jugendfeuerwehr Hohenfelden / Kranichfeld« Retten und Helfen! Interessante Aktionen zum Anschauen und Mitmachen. Jena, F-Haus, Johannisplatz 14, 22 Uhr Party: »Flirty Dancing« Die Flirtparty in Jena! Dj Freadmaxx mit den Hits aus der «Dirty Dancing«-Ära, House, Black, Charts, 90/00er und jeder Menge Spaß beim Flirten. Wasserburg Kapellendorf, Am Burg­ platz 1, 11 Uhr »Rotkäppchen« »Aber Großmutter, warum hast du so ein großes Maul?« - »Damit ich dich besser fressen kann!« Das traditionelle Märchen begeistert immer wieder Groß und Klein.

VORTRAG & FÜHRUNG Alte Synagoge, Waagegasse 8, 11.15 Uhr »Öffentliche Führung durch die Alte Synagoge« Mittelalterliche Mikwe, Kreuzgasse, 14 Uhr »Öffentliche Führung zum jüdischen Ritualbad« Destille, Bastion Martin, Lauentor 14, 16.30 Uhr »Brennereiführung mit Verkostung« KIDS, TEENS & FAMILY Haus zum Stockfisch – Stadtmuseum, Johannesstraße 169, 14 Uhr Ferienprogramm: »Martin Luther und wie in Erfurt alles begann« Lesung mit Quiz Espach-Café, Alfred-Hess-Straße 36a, 16 Uhr »Dornröschen« KULINARISCHES Weinkeller, Turniergasse 16, 11.30 Uhr Wochenende & Wein: »Feine Burgunder – weiß und grau« Domplatz, 13 Uhr »Kulinarische Stadtführung im Erfurter Andreasviertel« Buchung unter: www.eat-the-world.com Destille, Bastion Martin, Lauentor 14, 14 Uhr »Brennkessel- und Backofenfest« Forsthaus Willroda, Forststraße 71, 16 — 21 Uhr »Wild-Grill-Kurs« SONSTIGES Parkplatz Bonhoefferstraße, 7 — 13 Uhr »Floh- und Trödelmarkt« Maislabyrinth, Demminer Straße »Eröffnung des Maislabyrinths«, 10 Uhr »Familientag: Basteln mit Revell«, 10 — 18 Uhr Messe Erfurt, 17.30 Uhr »Pyro Games« egapark, Gothaer Straße 34, 17.30 Uhr »F.R.E.I.Klang Open Air Festival« Jomast; Die Große Sekunde; Zaphod; Majofran

So, 2. Juli KONZERT egapark Erfurt, Gothaer Straße 38, 16 Uhr Open Air Sommer an der Parkbühne: »HÜSCH« KINO & FILM Kinoklub Am Hirschlachufer Film: »Churchill«, 17 Uhr Film: »Einsamkeit und Sex und Mitleid«, 18.45 Uhr Dokumentarfilm: »Beuys«, 21 Uhr VORTRAG & FÜHRUNG Gedenk- und Bildungsstätte Andreas­ straße, Andreasstraße 37a, 14 Uhr »Öffentliche Führung« Kleine Synagoge, An der Stadtmünze 5, 15 Uhr »Öffentliche Führung durch die kleine Synagoge« KIDS, TEENS & FAMILY Maislabyrinth, Demminer Straße, 10 — 18 Uhr Familientag: »Basteln mit Revell« Espach-Café , Alfred-Hess-Straße 36a, 11 Uhr »Dornröschen« Theater im Palais, 16 Uhr »Elfenstunde II« In dem Ein-Mann-Folk-Fantasymusical wird das Feenmärchen »Tam Lin« nacherzählt und mit traditionellen Melodien Irlands und Schottlands verbunden. Der Prof. Doc. Pádraig Mac Dooley reist mit den Kindern nach Schottland an den Schauplatz des Märchens. Dort beginnen die Ereignisse lebendig zu werden und er findet sich in den Rollen der Protagonisten wieder; singt und spielt abwechselnd aus Sicht von Tam Lin, Janet und der Feenkönigin. Janet, die Tochter des Lords von Carterhaugh, entwischt ihrem Vater aus dem Schloss und begegnet dem Feenritter Tam Lin. Er wurde als Kind von der Feenkönigin entführt und muss ihr seitdem dienen. Janet kann ihn erlösen, wenn sie sich der Feenkönigin stellt und um Tam Lin kämpft. Die Feenkönigin sieht ein, dass sie gegen Janets Liebe nichts ausrichten kann. Im Morgengrauen ziehen sich die Feen und ihr Gefolge zurück. Janet und der erlöste Tam Lin gehen zum Schloss zurück. Dort gibt es ein Fest mit Musik und Gesang. KULINARISCHES Destille, Bastion Martin, Lauentor 14, 15 Uhr »Bratwurstworkshop« Anmeldung unter: 0361 – 644 366 00


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SONSTIGES egapark Erfurt, Gothaer Straße 38, 11 — 16 Uhr »Sommerpicknick im egapark – Vamos a la Picknick?« Esquina del Tango, Schlösserstraße 5, 16 Uhr »Tango-Café« REGION Apolda, Kunsthaus Apolda, Bahnhof­ straße 42, 19 Uhr Finissage: » Tessiner Abend mit Nina & Maja – Das Power-Duo aus dem Tessin« Jung und Alt strahlen, schmunzeln und staunen, wenn das Power-Duo Nina & Maja singt und über die Bühne weht – begleitet von Gitarre und Percussion. Außerdem werden kulinarische Köstlichkeiten aus dem Tessin angeboten. Creuzburg, Burg Creuzburg, 10.30 Uhr »Dornröschen« »An ihrem 15. Geburtstag soll Dornröschen sich an einer Spindel stechen und tot umfallen!« Den Fluch der 13. Fee aufheben kann sie nicht, aber die Zwölfte kann ihn mildern, so dass Dornröschen nicht stirbt, sondern nur in einen 100-jährigen Schlaf fällt.

Mo, 3. Juli KONZERT Maislabyrinth, Demminer Straße Live: »UNI-BIGBAND« KINO & FILM Kinoklub Am Hirschlachufer Dokumentarfilm: »Beuys«, 17 Uhr Film: »Churchill«, 19 Uhr Film: »Einsamkeit und Sex und Mitleid«, 21 Uhr Engelsburg, 20 Uhr Cineforum Französisch: »Mon pote« Cineforum Spanisch: »El verano de los peces voladores« Eintritt frei! KIDS, TEENS & FAMILY Galli Theater, 10 — 14 Uhr »Kindertheaterkurs« Kinder- und Jugendbibliothek, Markt­ straße 21, 10 Uhr »Geocaching – mit GPS-Geräten die Welt entdecken« Ferienveranstaltung für Grundschulkinder Anmeldung unter: 0361 655-1595 Kleines Theater, Leipziger Straße 15, 10 Uhr Theater Olifant: »Jorinde und Joringel« Musik Fabrik, Am Rabenhügel 31a, 16 Uhr »Boule-Tag«

Di, 4. Juli KINO & FILM Kinoklub Am Hirschlachufer Dokumentarfilm: »Beuys«, 17 Uhr Film: »Churchill«, 19 Uhr Film: »Einsamkeit und Sex und Mitleid«, 21 Uhr Universität Erfurt, Nordhäuser Straße 63, 20 Uhr CampusKino: »The Raid«

Juli/August 2017

VORTRAG & FÜHRUNG Haus zum Stockfisch – Stadtmuseum, Johannesstraße 169, 16 Uhr Öffentliche Führung: »Barfuß ins Himmelreich? Martin Luther und die Bettelorden« Kulturhof Krönbacken, Michaelisstra­ ße 10, 16.30 Uhr Künstlerführung: »Paul Ruben Mundthal: Radebrecht / Martin Melcher: Trautes Heim« — Fotografien KIDS, TEENS & FAMILY Kinder- und Jugendbibliothek, Markt­ straße 21, 10 Uhr »Geocaching – mit GPS-Geräten die Welt entdecken« Ferienveranstaltung für Grundschulkinder Anmeldung unter: 0361 655-1595 Kleines Theater, Leipziger Straße 15, 10 Uhr Theater Olifant: »Jorinde und Joringel« Petersberg, Kommandantenhaus, 10 Uhr »Da oben auf dem Berge – und Erfurt wird 1275 Jahre alt« Spaziergang auf dem Petersberg mit Erfurter Geschichten und Spielen Haus zum Stockfisch – Stadtmuseum, Johannesstraße 169, 14 Uhr Ferienprogramm: »Mit Brief und Siegel« Selbst einen Brief schreiben und danach versiegeln SONSTIGES Maislabyrinth, Demminer Straße »Sport- und Spieleabend« Eintritt frei! Stadtgarten, 18 Uhr »Spieleabend« Eine Runde Tischtennis oder Kicker mit deinen Freunden vor extravaganter Kulisse.

Mi, 5. Juli KABARETT & COMEDY Das Lachgeschoss, 19.30 Uhr »Frauen sind keine Männer – aber das schaffen sie auch noch!« Frauen sind keine Männer, aber das schaffen sie auch noch! – Diese Behauptung ist an sich sehr gewagt. Das ist wahr. Nur, zuzutrauen ist das den Frauen schon. Denn bei den Frauen weiß man ja nie. Bei den Männern übrigens auch nicht. Das ist ja gerade das Spannende. Auch wenn böse Zungen behaupten, Gott schuf den Mann nur deshalb, weil er dem Gorilla das Rasenmähen nicht beibringen konnte, so spricht das ja zunächst nicht gegen den Mann, sondern nur gegen den Gorilla. Andererseits soll Gott, bevor er die Frau erschuf, gesagt haben: Ich versuch‘s lieber nochmal… Auch das spricht nur bei oberflächlicher Betrachtung gegen den Mann. Denn wenn Gott wirklich etwas Derartiges gesagt haben sollte, dann war Gott immerhin der erste Mann, der Einsicht gezeigt hat. Und das wiederum lässt hoffen. Die Frage ist nur: worauf? Natürlich auf die Zukunft! Denn DIE Zukunft ist weiblich. Und DIE Natur ist auch weiblich. Sogar DIE Gegenwart ist weiblich, auch wenn man davon gegenwärtig nicht allzuviel bemerkt. Aber das liegt vermutlich daran, dass DER Krieg, DER Geschlechtsverkehr und DER Machtanspruch noch immer männlich sind. Aber das ist ein anderes Thema, und das wiederum vertiefen wir dann doch besser im Verlaufe des Programmes...

KONZERT Club From Hell, Flughafenstraße 41, 20 Uhr Live: »RATOS DE PORAO« KINO & FILM Kinoklub Am Hirschlachufer Dokumentarfilm: »Beuys«, 17 Uhr Film: »Churchill«, 19 Uhr Film: »Einsamkeit und Sex und Mitleid«, 21 Uhr VORTRAG & FÜHRUNG Universität Erfurt, Bibliothek, Nord­ häuser Straße 63, 16 Uhr »Führung durch die Universitäts-Bibliothek« KULINARISCHES Weinkeller, Turniergasse 16, 18 Uhr »Weinbäck: Feierabendschoppen« KIDS, TEENS & FAMILY Kleines Theater, Leipziger Straße 15, 10 Uhr »Der fliegende Teppich« Nach Motiven orientalischer Märchen Petersberg, Kommandantenhaus, 10 Uhr »Da oben auf dem Berge – und Erfurt wird 1275 Jahre alt« Spaziergang auf dem Petersberg mit Erfurter Geschichten und Spielen Naturkundemuseum, 14 Uhr »Entdeckertour durch die Dauerausstellung des Naturkundemuseums« Musik Fabrik, Am Rabenhügel 31a, 16 Uhr »Neptunfest«

Do, 6. Juli KABARETT & COMEDY DASDIE Live, 20.30 Uhr »Erfurter Comedy Lounge« DISCO, CLUB & PARTY Musikpark, 22 Uhr »Let’s go Party« KINO & FILM Kinoklub Am Hirschlachufer Dokumentarfilm: »Code of Survival«, 17 Uhr Bundesstart: »Ein Chanson für Dich«, 19 Uhr Bundesstart: »Die Erfindung der Wahrheit«, 21 Uhr VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt, 9 — 13 Uhr »Gloriosa-Führung« Anmeldung unter: 0361 – 646 126 5 Flughafen Erfurt-Weimar, Bindersle­ bener Landstraße 89, 10 Uhr »Flughafentour Klassik« Kaufmannskirche, Anger 80, 14 Uhr »Führung in der Kaufmannskirche« Eintritt frei! Mittelalterliche Mikwe, Kreuzgasse, 16 Uhr »Öffentliche Führung zum jüdischen Ritualbad« Eintritt frei! Außenstelle der Behörde der StasiUnterlagen, Petersberg 19, 16 Uhr »Unterwegs im Archiv« Archivführung in der Außenstelle der Stasi-Unterlagen-Behörde KIDS, TEENS & FAMILY Kleines Theater, Leipziger Straße 15, 10 Uhr »Der fliegende Teppich« Nach Motiven orientalischer Märchen

Petersberg, Kommandantenhaus, 10 Uhr »Da oben auf dem Berge – und Erfurt wird 1275 Jahre alt« Spaziergang auf dem Petersberg mit Erfurter Geschichten und Spielen Kleine Synagoge, An der Stadtmünze 5, 14 Uhr »Alles koscher oder: hat der Granatapfel wirklich 613 Kerne?« Ferienworkshop für Kinder von 7 bis 12 Jahren Anmeldung: 0361 655-1608 Eintritt frei! SONSTIGES Tango Argentino, Schmidtstedter Straße 34, 21 Uhr »Tango-Übungsabend REGION

Jena, Theatervorplatz, 21.30 Uhr PREMIERE: »Judith« Von Friedrich Hebbel Auftakt zur Kulturarena 2017 Das Team um den leitenden Regisseur des Theaterhauses, Moritz Schönecker, wird eines der großen Denkmäler der deutschen Dramatik als Sommerspektakel zur Eröffnung der Kulturarena 2017 auf dem Vorplatz des Theaterhauses zu neuem Leben erwecken. »Judith« von Friedrich Hebbel zeigt, wie an einem Wendepunkt der Geschichte die mutige und grausame Tat einer Einzelnen das Schicksal einer Nation verändert. Hebbel entwirft das große historische Panorama einer mythischen Vorzeit, in der die Grundlagen unserer Gesellschaft erst noch ausgehandelt werden müssen. Der assyrische Feldherr Holofernes ist mit seinem Heer unterwegs, um das Reich zu erweitern. Seine überlegenen Truppen unterwerfen eine Stadt nach der anderen. Allein das ebräische Bethulien weigert sich zu kapitulieren – eine unmenschliche Belagerung beginnt. Bethulien ist zu schwach, um die Umklammerung zu durchbrechen, und abgeschnitten von Wasser und Lebensmitteln beginnt das langsame Sterben der Ebräer. Die junge Witwe Judith entscheidet sich, ihr Volk zu retten…Hebbels Figuren sind vielschichtig, sie sind widersprüchlich und sie führen einen Kampf mit sich und mit den Ansprüchen, die eine archaische Gesellschaft an sie stellt. Hebbel humanisiert den Mythos und lässt Judiths Gefühle, Wünsche und Sehnsüchte gleichberechtigt neben ihren Auftrag treten.Im Zentrum von Hebbels Dramatik steht der Widerstreit zwischen dem Individuum und den kollektiven Zwängen, der eine immense Reibungshitze erzeugt. Hebbels »Judith« macht es möglich, diese zu spüren: unmittelbar, andauernd und gewaltig.

Fr, 7. Juli THEATER & BÜHNE Eiscafé San Remo, Marktstraße 21, 20 Uhr »Eheurlaub« Theater im Palais, 20 Uhr »Zwei wie Bonnie & Clyde« Die beiden Möchtegernganoven Manni und Chantal alias Bonnie und Clyde träumen vom großen Geld und einer Heirat in Las Vegas. Dafür muss aber erstmal ne Bank geknackt werden. Ein Kinderspiel! Zumindest wenn die Beifahrerin auf der Flucht Straßenkarten lesen könnte und nicht ständig rechts und links verwechselte... Eine Tour de Force für die Lachmuskeln, ein groteskes Abenteuer, in


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dem die Lage für das dilettantische Pärchen immer verzwickter und verrückter wird!

Petersberg, Zitadelle, 18 Uhr »Rundgang mit dem Petersberger Schwarzbrenner«

KABARETT & COMEDY Das Lachgeschoss, 19.30 Uhr »Kann Konsum denn Sünde sein?« Warum sollten wir keine Bratwürste auf den Grill legen? Schließlich ist der Regenwald längst schon gerodet, das Soja verfüttert und das Schwein geschlachtet. Im Nachhinein kann man daran doch nichts mehr ändern. Auch ein nagelneues SUV kann man doch nicht sich selbst oder dem Autohändler überlassen, bloß weil seine Verbrauchswerte etwas höher ausfallen als bei einem Lupo. Abgesehen davon ist die Rückbank eines Lupo ja auch nur als Notsitz für Gartenzwerge gedacht. Und Gartenzwerge sind wir nicht. Wir sind Verbraucher. Wir wissen: Was der eine herstellt, muss sich ein anderer auch irgendwo hinstellen! Und dafür brauchen wir Platz… Platz im Kühlschrank, viel Platz im Einkaufswagen, Platz für den begehbaren Kleiderschrank, möglichst zwei Pkw-Stellplätze und einen Platz für den Hometrainer als Placebo gegen die Angst vorm Platzen. Schließlich sind wir nicht auf der Welt, um zu resignieren, sondern um zu konsumieren. Denn Konsum kann nicht Sünde sein. Davon geht die Welt nicht unter. Und wenn doch?

KIDS, TEENS & FAMILY Kinder- und Jugendbibliothek, Markt­ straße 21, 10 Uhr »Geocaching – mit GPS-Geräten die Welt entdecken« Ferienveranstaltung für Grundschulkinder Anmeldung unter: 0361 655-1595 Kleines Theater, Leipziger Straße 15, 10 Uhr »Der fliegende Teppich« Nach Motiven orientalischer Märchen Jugendhaus Fritzer, Talstraße 13, 16 Uhr »Volleyballturnier« Musik Fabrik, Am Rabenhügel 31a, 16 Uhr »MuFa Summerbreeze«

KONZERT Kleine Synagoge, An der Stadtmünze 5, 19.30 Uhr »Duo CoraSon – Sephardische Liebeslieder« Club From Hell, Flughafenstraße 41, 20 Uhr Live: »CREMATORY / BATTLE SCREAM« Stadtgarten, 20 Uhr Muschelmugge: »EAGLE AND THE MEN« Folkrock / Indie / Singer-Songwriter aus Thüringen EAGLE AND THE MAN ist eine Band aus drei jungen Musikern, die ihr Können bereits auf mehreren größeren Bühnen unter Beweis stellen durften, so z.B. in Gotha und Arnstadt. Ihr Musikstil – Indie & Folk-Rock - ist geprägt durch den Einsatz von Gitarre, Klavier, Banjo, Schlagzeug und Gesang. Inspiration finden sie unter anderem in den Kompositionen von Mumford & Sons, Bear’s, The Lumineers, ALT-J oder Matthew & The Atlas. Eintritt frei! DISCO, CLUB & PARTY Maislabyrinth, Demminer Straße DJ Lounge: »Schön Grün« Eintritt frei! Musikpark, 22 Uhr »Kiss Club« KINO & FILM Kinoklub Am Hirschlachufer Dokumentarfilm: »Code of Survival«, 17 Uhr Bundesstart: »Ein Chanson für Dich«, 19 Uhr Bundesstart: »Die Erfindung der Wahrheit«, 21 Uhr Kulturhof Krönbacken, Michaelisstra­ ße 10, 22 Uhr Open Air Kino: »The nice guys« VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt, 13 — 16 Uhr »Gloriosa-Führung« Anmeldung: 0361 6461265 Künstlerwerkstätten, Lowetscher Straße 42c, 14 Uhr Besuchstag: »Internationale MokumeGane-Artisten zu Gast« Schmiedearbeiten in traditioneller Technik

KULINARISCHES Domplatz, 13 Uhr »Kulinarische Stadtführung im Erfurter Andreasviertel Buchung unter: www.eat-the-world.com Weinkeller, Turniergasse 16, 19.15 Uhr »Viertele nach Sieben: Thüringer Weine genießen« Anmeldung: 0361 64436600 SONSTIGES Ilvers, 21 Uhr »Dart-Turnier« Klanggerüst, Magdeburger Allee 175, 21 Uhr »Jam Session« Open Mic, Open Instruments« Eintritt frei! REGION Jena, Theatervorplatz, 21.30 Uhr Kulturarena 2017: »Judith« Von Friedrich Hebbel

Sa, 8.Juli THEATER & BÜHNE Eiscafé San Remo, Marktstraße 21, 20 Uhr »Eheurlaub« Theater im Palais, 20 Uhr »Zwei wie Bonnie & Clyde« KABARETT & COMEDY Das Lachgeschoss, 19.30 Uhr »Männer muss man mögen« DASDIE Stage, 19.30 Uhr Kabarett Erfurter Puffbohne: »Vom Superweib zum Muttertier« KONZERT Zitadelle Petersberg, 19 Uhr Live: »FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE« Support: »Alexander Knappe & Jan Loechel« Heiligen Mühle, Mittelhäuser Straße 16, 20 Uhr Live: »LORD ZEPPELIN - Led Zeppelin Tribute Show« Es ist die Liebe zu »Led« und deren Musik, die LORD ZEPPELIN zu einer außergewöhnlichen Band macht. LORD ZEPPELIN persönlich auf der Bühne ist eine professionelle Huldigung an Led Zeppelin . Durch die unverwechselbare Stimme des Sängers Sven Schuhmacher sowie der liebevollen, detailgetreuen instrumentalen Umsetzung verbreiten sie von der Bühne DIE kosmische Energie und erwecken mit Klassikern wie »Whole Lotta Love« oder »Kashmir« den Spirit vergangener Zeit...Es wird nicht Ton für Ton gecovert. Wie bei Led Zeppelin wird auch kaum ein Song zwei mal gleich gespielt.


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DISCO, CLUB & PARTY Messe Erfurt, 14 Uhr »Farbgefühle Festival« Feiert einen Sommertag der Extraklasse mit toller Musik, super Stimmung und natürlich jeder Menge Farbbeutel. WirGarten, Wallstraße 18, 19 Uhr »Cosmic Garden – Eine Reise in die Unendlichkeit« Musikpark, 22 Uhr »Musikpark Vibration« Cosmopolar, 23 Uhr »Secret Can« KINO & FILM Kinoklub Am Hirschlachufer Dokumentarfilm: »Code of Survival«, 17 Uhr Bundesstart: »Ein Chanson für Dich«, 19 Uhr Bundesstart: »Die Erfindung der Wahrheit«, 21 Uhr egapark, Gothaer Straße 38, 21.30 Uhr Sommerkino: »The Arrival« Kulturhof Krönbacken, Michaelisstra­ ße 10, 22 Uhr Open Air Kino: »La La Land« VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt, 11 — 16 Uhr »Gloriosa-Führung« Anmeldung unter: 0361 – 646 126 5 Alte Synagoge, Waagegasse 8, 11.15 Uhr »Öffentliche Führung durch die Alte Synagoge« Tourist-Information, Benediktsplatz 1, 11.30 Uhr »Rundgang mit dem Erfurter Weinmönch« Mittelalterliche Mikwe, Kreuzgasse, 14 Uhr »Öffentliche Führung zum jüdischen Ritualbad« Eintritt frei!

Angermuseum, 16 Uhr Eröffnung: »Harald Reiner Gratz: Luthers Stein in Schmalkalden« Destille, Bastion Martin, Lauentor 14, 16.30 Uhr »Brennereiführung mit Verkostung« KIDS, TEENS & FAMILY Maislabyrinth, Demminer Straße, 10 Uhr »Kindertag mit Spiel, Spaß und Freude« Espach-Café, Alfred-Hess-Straße 36a, 16 Uhr »Der Wolf und die sieben Geißlein« SPORT

Steigerwaldstadion, Arnstädter Straße 55, 11 Uhr »Deutsche Meisterschaften in der Leichtathletik« KULINARISCHES Weinkeller, Turniergasse 16, 11.30 Uhr »Wochenende & Wein« Domplatz, 13 Uhr »Kulinarische Stadtführung im Erfurter Andreasviertel« Buchung unter: www.eat-the-world.com SONSTIGES Parkplatz Bonhoefferstraße, 7 — 13 Uhr »Floh- und Trödelmarkt« Ilvers, 21 Uhr »Poker Turnier« Tango Argentino, Schmidtstetter Stra­ ße 34, 21 Uhr »Motto Milonga - Erdbeeren« REGION Jena, Theatervorplatz, 21.30 Uhr Kulturarena 2017: »Judith« Von Friedrich Hebbel Jena, F-Haus, Johannisplatz 14, 22 Uhr Party: »Hot Summer Night« Sommernachtsdiscoparty mit DJ Daniel Pélé Music Styles: Charts, House, Black, Klassiker, Rock&Pop Wasserburg Kapellendorf, Am Burg­ platz 1, 11 Uhr »Aschenputtel« »Rucke die guck, rucke die guck, Blut ist im Schuck (Schuh). Der Schuck ist zu klein, die rechte Braut sitzt noch daheim!«, gurren die Tauben von dem Haselnussbäumchen, das Aschenputtel für seine Mutter gepflanzt hat. Und so muss der Prinz nochmal umkehren, um herauszufinden, wer wirklich das geheimnisvolle Mädchen ist, mit dem er auf dem Ball getanzt hat und von dem er nur einen Schuh hat.

So, 9. Juli KABARETT & COMEDY DASDIE Stage, 10 Uhr »Kabarett-Brunch« KONZERT Zitadelle Petersberg, 19 Uhr Live: »BONNIE TYLER« Support: »Peter Schilling« KINO & FILM Kinoklub Am Hirschlachufer Dokumentarfilm: »Code of Survival«, 17 Uhr Bundesstart: »Ein Chanson für Dich«, 19 Uhr Bundesstart: »Die Erfindung der Wahrheit«, 21 Uhr VORTRAG & FÜHRUNG egapark, Gothaer Straße 38, 11 Uhr Führung: » Libellen - Schillernde Flugkünstler« Dom zu Erfurt, 13 — 16 Uhr »Gloriosa-Führung« Anmeldung unter: 0361 – 646126 5 Gedenk- und Bildungsstätte Andreas­ straße, Andreasstraße 37a, 14 Uhr »Öffentliche Führung« Flughafen Erfurt-Weimar, Bindeslebe­ ner Landstraße 89, 15 Uhr »Flughafen-Halbzeit-Tour« KIDS, TEENS & FAMILY Espach-Café, Alfred-Hess-Straße 36a, 11 Uhr »Rapunzel« Maislabyrinth, Demminer Straße, 13 — 18 Uhr »Familientag mit den Unstrut-Lamas« Theater im Palais, 16 Uhr »Der gestiefelte Kater« »Morgen sitze ich schon zusammen mit dem König an einem Tisch und speise«, ruft Hans seinen Brüdern zu, die ihn aus der väterlichen Mühle hinauswerfen. Und ehe er sich versieht, streift er mit seinem gestiefelten Kater durch den königlichen Schlosspark, hält plötzlich die wunderschöne Prinzessin im Arm und kann den frechen Mäusejäger kaum zurückhalten, noch mehr Unsinn auszuhecken. Miau! SPORT Steigerwaldstadion, Arnstädter Stra­ ße 55, 12.45 Uhr »Deutsche Meisterschaften in der Leichtathletik« REGION Jena, Theatervorplatz, 21.30 Uhr Kulturarena 2017: »Judith« Von Friedrich Hebbel

SONSTIGES Maislabyrinth, Demminer Straße, 18 Uhr »Biergarten & Brezel«

Di, 11. Juli KINO & FILM Kinoklub Am Hirschlachufer Bundesstart: »Ein Chanson für Dich«, 17 Uhr Bundesstart: »Die Erfindung der Wahrheit«, 18.45 Uhr Dokumentarfilm: »Code of Survival«, 21 Uhr KIDS, TEENS & FAMILY Haus zum Stockfisch – Stadtmuseum, Johannesstraße 169, 10 Uhr Ferienprogramm: »Martin Luther und wie in Erfurt alles begann« Lesung mit Quiz Kleines Theater, Leipziger Straße 15, 10 Uhr »König Drosselbart« Nach dem Märchen der Gebrüder Grimm SONSTIGES Maislabyrinth, Demminer Straße, 18 Uhr »Sport- und Spieleabend« Eintritt frei! Stadtgarten, 18 Uhr »Spieleabend« Eine Runde Tischtennis oder Kicker mit deinen Freunden vor extravaganter Kulisse.

Mi, 12. Juli THEATER & BÜHNE Angermuseum, Innenhof, 20.30 Uhr Erfurter Theatersommer 2017: »Dracula« Er ist genau so wie man ihn sich vorstellt: blutdurstig, schaurig und verführerisch. Dracula. Erwacht und begierig nach frischem Blut. Mal auf der Jagd nach dem roten Lebenssaft, mal ruhelos nach blankem Fleisch oder halb verloren in unerfüllten Sehnsüchten. Inmitten einer fantastischen Szenerie umgarnen sich Christiane Weidringer und Klaus Tkacz mit galant bissigem Humor, wie von Zauberhand in beständig wechselnden Rollen und Darstellungsformen. Harald Richter vom Erfurter Theatersommer hat mit »Dracula« eine illustre, temporeiche Adaption auf das berühmte literarische Original geschaffen; mit immer wieder überraschendem Umschwenken, kaleidoskopartig arrangierten filmischen Anspielungen, satirischen Verquickungen und LiveMusik. Foto: Theatersommer Erfurt

Foto: Lord Zeppelin

LORD ZEPPELIN bietet ein abwechslungsreiches Programm zwischen Rock, Blues und Folk das ihr Publikum in den Zauber und der Magie von Led Zeppelin eintauchen lässt. LORD ZEPPELIN haben die große Led Zeppelin Rock Experience auferstehen lassen.

Mo, 10. Juli KINO & FILM Kinoklub Am Hirschlachufer Bundesstart: »Ein Chanson für Dich«, 17 Uhr Bundesstart: »Die Erfindung der Wahrheit«, 18.45 Uhr Dokumentarfilm: »Code of Survival«, 21 Uhr KIDS, TEENS & FAMILY Kleines Theater, Leipziger Straße 15, 10 Uhr »König Drosselbart« Nach einem Märchen der Gebrüder Grimm

KINO & FILM Kinoklub Am Hirschlachufer Bundesstart: »Ein Chanson für Dich«, 17 Uhr Bundesstart: »Die Erfindung der Wahrheit«, 18.45 Uhr Dokumentarfilm: »Code of Survival«, 21 Uhr


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Bühne gestanden als im Aufnahmestudio, haben nie ein Blatt vor den Mund genommen und somit letztlich ein musikalisches Erbe kreiert, das für sich steht.

Fr, 14. Juli

KIDS, TEENS & FAMILY Kleines Theater, Leipziger Straße 15, 10 Uhr »Zwerg Nase« Nach dem Märchen von Wilhelm Hauff Naturkundemuseum, 14 Uhr »Eine kleine Reise um die Erde« Quiz und Schatzkistensuche auf der Arche Noah KULINARISCHES Weinkeller, Turniergasse 16, 18 Uhr »Weinbäck: Feierabendschoppen« SONSTIGES

Maislabyrinth, Demminer Straße, 23 Uhr »Nachtwanderung durch das Maislabyrinth« REGION Jena, Theatervorplatz, 20 Uhr Kulturarena 2017: »CANDY DULFER« Vor fast dreißig Jahren gelang Candy Dulfer gleich mit ihrer ersten Single ein Jahrhundertcoup: Als junge, gerade zwanzigjährige Saxofonistin, noch dazu aus den Niederlanden, nahm sie 1989 zusammen mit Dave Stewart den Song »Lily Was Here« auf, ein reines Instrumentalstück, ursprünglich geschrieben für den kaum bekannten Film »De Kassière«. Bis heute hat sie zehn Studioalben und zwei weitere Live-Auskopplungen veröffentlicht, sie moderierte ihre eigene Musikfernsehsendung wie auch verschiedene Radioshows und lieh unzähligen Kollegen im Studio ihre Saxofonstimme. Die Bühne jedoch ist bis heute ihr eigentliches Metier. Hier macht ihr in Sachen Funk niemand etwas vor.

Do, 13. Juli THEATER & BÜHNE Galli Theater, 20 Uhr »Schlagersüsstafel« Hildegard aus dem Westen trifft Cornelia aus dem Osten. Sie hatten sich schon einmal kennengelernt, in der 70ern. Damals war Hildegard in die DDR gereist und wurde von Cornelia begeistert im real existierenden Sozialismus geschult… Lassen Sie sich mitreißen mit aktuellem Witz und rührender Stimmung in eine spannende alte und neue Zeit! Eine Erfahrung haben beide gemacht: Im Vordergrund steht nicht das System sondern der Mensch. Angermuseum, Innenhof, 20.30 Uhr Erfurter Theatersommer 2017: »Dracula«

lich«, 19 Uhr Film: »Song to Song«, 21 Uhr VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt, 9 — 13 Uhr »Gloriosa-Führung« Anmeldung unter: 0361 – 646 126 5 Flughafen Erfurt-Weimar, Bindeslebe­ ner Landstraße 89, 10 Uhr »Flughafentour Klassik« Mittelalterliche Mikwe, Kreuzgasse, 16 Uhr »Öffentliche Führung durch das jüdische Ritualbad« Eintritt frei! Theaterplatz, 17 Uhr Entdeckertour im Brühl: »Besichtigung der Gloriosa« Bibliothek Domplatz, Domplatz 1, 19.30 Uhr »Stadtschreiberin Luo Lingyuan: Eine Ballade für Erfurt« KIDS, TEENS & FAMILY Haus zum Stockfisch – Stadtmuseum, Johannesstraße 169, 10 Uhr Ferienprogramm: »Was ist denn heut bei Luther los?« Kleines Theater, Leipziger Straße 15, 10 Uhr »Das Waldhaus« Nach dem Märchen der Gebrüder Grimm KULINARISCHES Weinkeller, Turniergasse 16 , 20 Uhr »Erlebnis Weinabend« Anmeldung: 0361 64436600 SONSTIGES Tango Argentino, Schmidtstetter Stra­ ße 34, 21 Uhr »Tango-Übungsabend« REGION Jena, Theatervorplatz, 20 Uhr Kulturarena 2017: »ELBOW« Der Name Manchester steht für die wohl kreativste und wildeste Seite der englischen Popmusik, für Musiker wie Morrissey und Bands wie New Order oder Oasis – und Elbow verstehen sich als echte Manchester-Band, mit diesem spezifischen rauen, energischen, gitarrenlastigen Alternative-Sound, der immer ein wenig melancholisch, aber auch zutiefst ehrlich wirkt. Außerhalb Englands sind sie vielleicht nicht ganz so bekannt wie oben genannte Kollegen, ihre Bedeutung für die Musikwelt ist aber mit Sicherheit ebenso groß. Sie definierten sich selbst nie als Teil einer Szene oder durch ihre Mitstreiter – Elbow sind immer ihrer eigenen Intuition gefolgt, haben lieber auf der

THEATER & BÜHNE Eiscafé San Remo, Marktstraße 21, 20 Uhr »Schlagersüsstafel« Theater im Palais, 20 Uhr »Männer und andere Missverständnisse« Am Anfang war ER zärtlich, leidenschaftlich, liebevoll: ein richtiger Schatz! Jetzt ist Midlife-Crisis angesagt: ER verlässt das angetraute Weib, um sich für eine »junge, schöne Fee« wieder in den Märchenprinzen zu verwandeln. SIE bleibt zurück und durchlebt eine Achterbahn der Gefühle: Wut, Trauer, Verzweiflung, Schadenfreude - in aberwitzigen Begegnungen stellt die verlassene Ehefrau fest, was sie mit ihrer neu gewonnenen Freiheit so alles anfangen kann. Angermuseum, Innenhof, 20.30 Uhr Erfurter Theatersommer 2017: »Dracula« KONZERT Stadtgarten, 20 Uhr Muschelmugge: »CREPES SUCETTE Straßenmusik aus Weimar und der Welt CREPES SUCETTE. Das ist Straßenmusik vom Feinsten. Gegründet im Jahr 2011 zog es die Freunde regelmäßig in den Süden Europas: Auf ihren mehrwöchigen Straßenmusiktouren sammelten sie viele Impressionen für ihren einzigartigen Musikstil zwischen Irish-Folk, Klezmer, Klassik und Balkan. Mit ihrer lockeren Art und dem Spaß an neuen musikalischen Experimenten haben sich CREPES SUCETTE in der Thüringer Folk- und Straßenmusikszene als eine feste Größe etabliert. Auftritte auf nationalen und internationalen Musikfestivals wie dem Ferrara Buskers (ITA) und zahlreiche Konzerte von Konstanz bis Bremen folgten. Durch berufliche Veränderungen sind CREPES SUCETTE seit 2017 in Duo-Formation mit Geige, Gitarre und Cajon unterwegs und halten Ausschau nach neuen musikalischen Herausforderungen. Eintritt frei! DISCO, CLUB & PARTY Maislabyrinth, Demminer Straße, 18 Uhr DJ Lounge: »Deep House« Eintritt frei! Musikpark, 22 Uhr »Kiss Club« KINO & FILM Kinoklub Am Hirschlachufer Film: »In Zeiten des abnehmenden Lichts«, 17 Uhr Bundesstart: »Zum Verwechseln ähnlich«, 19 Uhr Film: »Song to Song«, 21 Uhr Kulturhof Krönbacken, Michaelisstra­ ße 10, 22 Uhr Open Air Kino: »The Lobster – Eine unkonventionelle Liebesgeschichte«

DISCO, CLUB & PARTY Musikpark, 22 Uhr »Let’s go Party«

VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt, 13 — 16 Uhr »Gloriosa-Führung« Anmeldung unter: 0361 – 646 126 5 Petersberg, Zitadelle, 18 Uhr »Rundgang mit dem Petersberger Schwarzbrenner«

KINO & FILM Kinoklub Am Hirschlachufer Film: »In Zeiten des abnehmenden Lichts«, 17 Uhr Bundesstart: »Zum Verwechseln ähn-

KIDS, TEENS & FAMILY Kleines Theater, Leipziger Straße 15, 10 Uhr »Das Waldhaus« Nach dem Märchen der Gebrüder Grimm

Haus zum Stockfisch – Stadtmuseum, Johannesstraße 169, 10 Uhr Ferienprogramm: »Was ist denn heut bei Luther los? KULINARISCHES Domplatz, 13 Uhr »Kulinarische Stadtführung durch das Erfurter Andreasviertel« Buchung unter: www.eat-the-world.com Weinkeller, Turniergasse 16, 19.15 Uhr »Viertele nach Sieben: Thüringer Weine genießen« SONSTIGES Esquina del Tango, Schlösserstraße 5, 21 Uhr »Tango-Bar« Ilvers, 21 Uhr »Kicker-Turnier« REGION Jena, Theatervorplatz, 20 Uhr Kulturarena 2017: »SCOTT BRADLEE’S POSTMODERN JUKEBOX«

Sa, 15. Juli THEATER & BÜHNE DASDIE Live, 20 Uhr Travestie-Revue: »Pretty Wo(men)« Eiscafé San Remo, Marktstraße 21, 20 Uhr »Schlagersüsstafel« Theater im Palais, 20 Uhr »Männer und andere Missverständnisse« Angermuseum, Innenhof, 20.30 Uhr Erfurter Theatersommer 2017: »Dracula« KABARETT & COMEDY DASDIE Stage, 19.30 Uhr Kabarett Erfurter Puffbohne: »Vom Superweib zum Muttertier« DISCO, CLUB & PARTY Strandbad Stotternheim, Zum Stot­ ternheimer See 19, 14 — 2 Uhr »Blow Up Festival« DASDIE Brettl, 20 Uhr »Tanzparty für Singles und Paare« Ilvers, 20 Uhr »Karaoke-Party« Musikpark, 22 Uhr »Musikpark Vibration« Cosmopolar, 23 Uhr »Cosmo Clubnight« KINO & FILM Kinoklub Am Hirschlachufer Film: »In Zeiten des abnehmenden Lichts«, 17 Uhr Bundesstart: »Zum Verwechseln ähnlich«, 19 Uhr Film: »Song to Song«, 21 Uhr Kulturhof Krönbacken, Michaelisstra­ ße 10, 22 Uhr Open Air Kino: »Kundschafter des Friedens« VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt, 11 — 16 Uhr »Gloriosa-Führung« Anmeldung unter: 0361 – 646 123 5 Alte Synagoge, Waagegasse 8, 11.15 Uhr »Öffentliche Führung durch die Alte Synagoge« Mittelalterliche Mikwe, Kreuzgasse, 14 Uhr »Öffentliche Führung zum jüdischen Ritualbad« Eintritt frei! Destille, Bastion Martin, Lauentor 14, 16.30 Uhr »Brennereiführung mit Verkostung«


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KIDS, TEENS & FAMILY Haus zum Stockfisch – Stadtmuseum, Johannesstraße 169, 10 Uhr Ferienprogramm: »Was ist denn heut bei Luther los? Espach-Café, Alfred-Hess-Straße 36a, 16 Uhr »Die Bremer Stadtmusikanten« SPORT Steigerwaldstadion, Arnstädter Stra­ ße 55, 19.30 Uhr 1. Thüringer Medien-Cup: »FC Rot-Weiß Erfurt – Hertha BSC Berlin« KULINARISCHES Weinkeller, Turniergasse 16, 11.30 Uhr »Wochenende & Wein« Domplatz, 13 Uhr »Kulinarische Stadtführung durch das Erfurter Andreasviertel« Buchung unter: www.eat-the-world.com SONSTIGES Parkplatz Bonhoefferstraße, 7 — 13 Uhr »Floh- und Trödelmarkt« Maislabyrinth, Demminer Straße, 10 — 18 Uhr »Elektromobilitätstag« REGION Hohenfelden, Avenida-Therme, Am Stausee 1, 11 — 16 Uhr »AOK-Tag« — Gesunde Cocktails Creuzburg, Burg Creuzburg, 20 Uhr Live: »DIE PRINZEN«

Jena, Theatervorplatz, 20 Uhr Kulturarena 2017: »THE EXCITEMENTS« Wer hätte das noch vor 20 Jahren gedacht: Der Soul, die raue, schwitzende, handgemachte, arschwackelnde Seelenmusik eines James Brown oder einer Etta James, die Musik der schwarzen Bürgerrechtsbewegung – sie lebt! Starke Frauen wie Amy Winehouse waren zu Beginn des neuen Jahrtausends die Pionierinnen des Soul-Revival, und starke Frauen wie Sharon Jones (die leider im letzten Jahr viel zu jung verstarb) oder eben auch Koko-Jean Davis führen diese Arbeit fort. Wobei letztere mit ihrer Band The Excitements zu den eher ungewöhnlicheren Vertreterinnen gehört. Als spanische Soulband, begründet 2010 in Barcelona, mussten sie sich außerhalb ihrer katalanischen Heimat erst einmal einen Ruf erarbeiten. Inzwischen ist der aber echter Donnerhall, und die Excitements gelten – nomen est omen – als einer der heißesten Bühnenacts diesseits des Atlantiks. Jena, F-Haus, Johannisplatz 14, 22 Uhr Party: » IT’S MY LIFE« Auch das 1. Jahrzehnt des neuen Jahrtausends bietet so viele gute Songs, die Du feierst, weil es das Jahrzehnt deiner Jugend ist, du magst aber auch die wilden 80er und sowieso die neonfarbenen 90er. Dann bist Du bei dieser Party genau richtig: von DEPECHE MODE und NENA über die SPICE GIRLS und BACKSTREET BOYS bis hin zu EMINEM und LADY GAGA – heute Nacht tanzt Du dich durch 30 Jahre von einem Partyhit zum Nächsten! Tiefurt, Tiefurter Park, 20 Uhr Erfurter Theatersommer 2017: »Faust für Einsteiger«

Wasserburg Kapellendorf, Am Burg­ platz 1, 11 Uhr »Der Rat der Tiere« Einmal im Monat treffen sich Eule, Wolf und Maulwurf an der großen Rotbuche im Willrodaer Forst um sich im Spiel ins Gedächtnis zu rufen, was ihnen alles bei ihren Begegnungen mit den Menschen passiert ist ... Da die drei nun aber sehr verschieden sind, ist nicht immer jeder mit den Vorschlägen der Anderen einverstanden und so werden Figuren uminterpretiert, wird sich um die Kostüme gestritten und die Geschichte immer wieder aus einer anderen Perspektive erzählt. Doch welche Geschichte werden sie uns dieses Mal erzählen? Das könnt ihr erfahren, wenn der Ruf der Hüterin des Buches erklingt und sich der Hohe Rat zum tierischen Schauspiel trifft.

So, 16. Juli KINO & FILM Kinoklub Am Hirschlachufer Film: »In Zeiten des abnehmenden Lichts«, 17 Uhr Bundesstart: »Zum Verwechseln ähnlich«, 19 Uhr Film: »Song to Song«, 21 Uhr VORTRAG & FÜHRUNG Mittelalterliche Mikwe, Kreuzgasse, 11 — 17 Uhr »Alles koscher – 10 Jahre Wiederentdeckung des jüdisches Ritualbads Erfurt« Dom zu Erfurt, 13 — 16 Uhr »Gloriosa-Führung« Anmeldung unter: 0361 – 646 126 5 Gedenk- und Bildungsstätte Andreas­ straße, Andreasstraße 37 a, 14 Uhr »Öffentliche Führung« Alte Synagoge, Waagegasse 8, 18.30 Uhr Vortrag: »Mittelalterliche Mikwen« Referentin: Stefanie Fuchs Eintritt frei! KIDS, TEENS & FAMILY Haus zum Stockfisch – Stadtmuseum, Johannesstraße 169, 14 Uhr Ferienprogramm: »Was heißt schon Wasserkraft?« Flussrundgang zu ehemaligen Mühlenstandorten und Bau eines einfachen Wasserrades Theater im Palais, 16 Uhr »Zaubern ist kinderleicht« REGION Jena, Theatervorplatz Kinderarena 2017: »Radio Rotz’N’Roll, 11 Uhr Filmarena 2017: »Kundschafter des Friedens«, 21.30 Uhr

Mo, 17. Juli KONZERT Klanggerüst, Magdeburger Allee 175, 21 Uhr Live: »LAURA GRANDY«

REGION

Jena, F-Haus, Johannisplatz 14, 20 Uhr Live: »IGNITE & DEATH BY STEREO« Orange County Hardcore meets Jena! Jena, Theatervorplatz, 21.30 Uhr Filmarena 2017: »Lion«

Di, 18. Juli KONZERT Alte Synagoge, Waagegasse 8, 20 Uhr Yiddish Summer goes Erfurt: »Israel Goldstein und Eliyahu Schleifer« Kantoriale Musik mit dem Geiger-Kolleg Potsdam KINO & FILM Kinoklub Am Hirschlachufer Bundesstart: »Zum Verwechseln ähnlich«, 17 Uhr Film: »Song to Song«, 18.45 Uhr Film: »In Zeiten des abnehmenden Lichts«, 21 Uhr VORTRAG & FÜHRUNG Fachhochschule Erfurt, Schlüterstra­ ße 1, 16 Uhr »Klimawandel und Stadtentwicklung« Eröffnung der Plakatausstellung Barfüßerkirche, Barfüßerstraße 20, 19 Uhr »Martin Sladeczek – Die Termineien der Orden« Begleitprogramm zur Ausstellung »Barfuß ins Himmelreich?« SONSTIGES Stadtgarten, 18 Uhr »Spieleabend« Eine Runde Tischtennis oder Kicker mit deinen Freunden vor extravaganter Kulisse. Maislabyrinth, Demminer Straße, 18 Uhr »Sport- und Spieleabend« Eintritt frei! REGION Jena, Theatervorplatz, 21.30 Uhr Filmarena 2017: »La La Land«

SONSTIGES Maislabyrinth, Demminer Straße, 18 Uhr »Biergarten & Brezel«

THEATER & BÜHNE Barfüßerruine, Barfüßerstraße 9, 19.30 Uhr Erfurter Theatersommer 2017: »Erfurt in Licht und Schatten« Vom Blauen Gold über Luther bis zum 0815 - Eine unterhaltsame Zeitreise, die mit beeindruckenden Schattentheaterszenen 1200 Jahre Erfurt humorvoll beleuchtet. Dabei werden nicht nur Licht und Schattenseiten Erfurts enthüllt, sondern auch die kuriosesten Begebenheiten witzig dargebracht. Ein Abriss der Stadtgeschichte in Bildern und Geschichten, die bewegen.

Kunsthof Pianola, Meienbergstraße 25, 20 Uhr »Candlelight und Liebestöter«

KINO & FILM Kinoklub Am Hirschlachufer Bundesstart: »Zum Verwechseln ähnlich«, 17 Uhr Film: »Song to Song«, 18.45 Uhr Film: »In Zeiten des abnehmenden Lichts«, 21 Uhr

KIDS, TEENS & FAMILY Kleines Theater, Leipziger Straße 15, 10 Uhr »Der fliegende Teppich« Nach Motiven orientalischer Märchen Haus zum Stockfisch – Stadtmuseum, Johannesstraße 169, 10 Uhr Ferienprogramm: »Färben wie im Mittelalte« Wissenswertes zum Färberberuf, anschließend werden Seidentücher gefärbt Stadtteilbibliothek Berliner Platz 1, 10 Uhr »Die Olchis aus Schmuddelfing« Ferienveranstaltung für Grundschüler Anmeldung unter: 0361 – 655 158 7 Naturkundemuseum, 14 Uhr »Wer sitzt in meinem Nest?« Quiz und Schatzkistensuche im Naturkundemuseum Jugendhaus Fritzer, Talstraße 13, 16 Uhr »Fritzer Summergames« KULINARISCHES Weinkeller, Turniergasse 16, 18 Uhr »Weinbäck: Feierabendschoppen«

Mi, 19. Juli

KINO & FILM Kinoklub Am Hirschlachufer Bundesstart: »Zum Verwechseln ähnlich«, 17 Uhr Film: »Song to Song«, 18.45 Uhr Film: »In Zeiten des abnehmenden Lichts«, 21 Uhr

Es ist Samstagabend, Wochenendeinkauf, der Hausputz sowie kleinere Reparaturen sind erledigt. Was bietet sich da mehr an, als den Abend beim spätsommerlichen Sonnenuntergang und Kerzenschein ausklingen zu lassen? Noch dazu, da der Junior auf einer Party ist und die gesamte Nachbarschaft vor den Bildschirmen beim Länderspiel mitfiebert – denkt SIE. ER jedoch – ist von ihrer Idee wenig begeistert, da ER sich es sich bereits vor dem Fernseher gemütlich gemacht habt … Angermuseum, Innenhof, 20.30 Uhr Erfurter Theatersommer 2017: »Dracula«

VORTRAG & FÜHRUNG Naturkundemuseum, 19.30 Uhr Vortrag: »Safari in Ostafrika – gestern und heute« Referentin: Dr. Dr. Sabine Merz

Foto: Theatersommer Erfurt

Kunsthalle Erfurt im Haus zum Roten Ochsen, Fischmarkt 7, 18 Uhr Eröffnung: »100 Jahre UFA – Kunst.Ort. Kino« Historische Filmpublizistik und zeitgenössische Positionen

Juli/August 2017

REGION Jena, Theatervorplatz, 20 Uhr Kulturarena 2017: »VALERIE JUNE« Memphis, sagte die amerikanische Bluessängerin Valerie June einmal, verleihe jedermann eine besondere Aura. Man könne sie überall mit hinnehmen, und überall würde man sie spüren. Valerie June stammt zwar nicht direkt aus Memphis/Tennessee, aber aus der Nachbarschaft, dem kleinen Kaff Humboldt. Mit 18 Jahren zog sie in die legendäre Musikmetropole und begann sich durch das reiche Erbe zu singen: Blues, Gospel, Folk, Rockabilly, Country – Valerie June hat alles probiert, alles aufgesogen und daraus ihren eigenen Sound kombiniert. Sie selbst nennt diesen Stil »organic moonshine roots music«, also »BioMondschein-Ursprungsmusik«, was dafür spricht, dass sie sowohl einen Sinn für Humor als auch für Tradition hat. Tatsache ist: Hört man June auf ihrer ramponierten Akustikgitarre einen ihrer eigenen Songs interpretieren, mit ihrer markanten, hohen, leicht rauen Stimme, dann weiß man nicht zu sagen, aus welcher Zeit diese Musik wohl stammen mag. Es könnte ebenso eine Aufnahme aus der Anfangszeit des Radios sein wie eine von heute. Daher passt das selbstgewählte Etikett »Ursprungsmusik« auch so sehr zu Valerie June, denn sie zelebriert ein


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Juli/August 2017

THEATER & BÜHNE Kunsthof Pianola, Meienbergstraße 25, 20 Uhr »Candlelight und Liebestöter« Angermuseum, Innenhof, 20.30 Uhr Erfurter Theatersommer 2017: »Dracula« DISCO, CLUB & PARTY Maislabyrinth, Demminer Straße, 18 Uhr »Belly Dance + Balkan« Mit DJ ANTHONY Musikpark, 22 Uhr »Let’s go Party« KINO & FILM Kinoklub Am Hirschlachufer Kunst Ort Kino: »Caravaggio«, 17 Uhr Film: »Der wunderbare Garten der Bella Brown«, 19 Uhr Film: »The Dinner«, 21 Uhr VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt. 9 — 13 Uhr »Gloriosa-Führung« Anmeldung unter: 0361 – 646 126 5 Flughafen Erfurt-Weimar, Bindeslebe­ ner Landstraße 89, 10 Uhr »Flughafentour Klassik« Haus zum Stockfisch – Stadtmuseum, Johannesstraße 169, 12 Uhr Mittagspause: »10 Minuten Stadtgeschichte« In der Ausstellung »Barfuß ins Himmelreich?« Mittelalterliche Mikwe, Kreuzgasse, 16 Uhr »Öffentliche Führung zum jüdischen Ritualbad« Eintritt frei! KIDS, TEENS & FAMILY Haus zum Stockfisch – Stadtmuseum, Johannesstraße 169, 10 und 14 Uhr Ferienprogramm: »Wörtersalat mit Zeitsoße – Eine ungewöhnliche Ausstellungsführung« Kleines Theater, Leipziger Straße 15, 10 Uhr »Der fliegende Teppich« Nach Motiven orientalischer Märchen Stadtteilbibliothek Berliner Platz 1, 14.30 Uhr »Leseheld gesucht!« Spiel und Spaß mit Buchstaben, Wörtern und Büchern SONSTIGES Nerly, 20 Uhr Internationaler Stammtisch: »Aus Fremden werden Freunde« Speicher, Waagegasse 2, 20 Uhr Yiddish Summer goes Erfurt: »Jam Session« Tango Argentino, Schmidtstetter Stra­ ße 34, 21 Uhr »Tango-Übungsabend« REGION Hohenfelden, Avenida-Therme, Am Stausee 1, 11 — 16 Uhr »Torwandschießen mit dem FC Rot-Weiß Erfurt« REGION Jena, Theatervorplatz, 20 Uhr Kulturarena 2017: »MEUTE«

THEATER & BÜHNE Barfüßerruine, Barfüßerstraße 9, 19.30 Uhr Erfurter Theatersommer 2017: »Erfurt in Licht und Schatten« Eiscafé San Remo, Marktstraße 21, 20 Uhr »Eheurlaub« Kunsthof Pianola, Meienbergstraße 25, 20 Uhr »Candlelight und Liebestöter« Angermuseum, Innenhof, 20.30 Uhr Erfurter Theatersommer 2017: »Dracula« KONZERT Michaeliskirche, Michaelisstraße 11, 19.30 Uhr Hofkonzert: »Roger Tristao Adao (Gitarre)« Club From Hell, Flughafenstraße 41, 20 Uhr Live: »NERVOSA / THIRTEEN WARS / PAXTILENCE« Trash Metal Stadtgarten, 20 Uhr Muschelmugge: »MISTER KID« Musik für Tagträumer | Solo Acoustic Guitar | Fingerstyle MISTER KID, a.k.a. Christian Windisch, war ursprünglich Mitglied einer Erfurter Metalband. Neben den harten GitarrenRiffs gab es für ihn abseits des Proberaums jedoch schon immer die Leidenschaft zum klassisch-melancholischen Gitarrenspiel. Nachdem sich seine Band auflöste, wurde die akustische Gitarre immer mehr zu seinem besten Freund. Seit vielen Jahren trifft man ihn auf verschiedenen Jam Sessions oder beim Musizieren in Erfurts Straßen. Seine Musik bezeichnet er selbst als eine Art Ölgemälde, dass sich Stück für Stück entwickelt und einzigartige Klangbilder in den Köpfen seiner Zuhörer zeichnet. Eintritt frei!

DISCO, CLUB & PARTY Maislabyrinth, Demminer Straße, 18 Uhr DJ Lounge: »Deep Affairs« Eintritt frei! Musikpark, 22 Uhr »Kiss Club« KINO & FILM Kinoklub Am Hirschlachufer Kino für Senioren: »Ein Kuss von Beatrice«, 14 Uhr Kunst Ort Kino: »Caravaggio«, 17 Uhr Film: »Der wunderbare Garten der Bella Brown«, 19 Uhr Film: »The Dinner«, 21 Uhr Kulturhof Krönbacken, Michaelisstra­ ße 10, 22 Uhr Open Air Kino: »Die Blumen von gestern« VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt, 13 — 16 Uhr »Gloriosa-Führung« Petersberg, Zitadelle, 18 Uhr »Rundgang mit dem Petersberger Schwarzbrenner«

KIDS, TEENS & FAMILY Haus zum Stockfisch – Stadtmuseum, Johannesstraße 169, 10 Uhr Ferienprogramm: »Färben wie im Mittelalte« Wissenswertes zum Färberberuf, anschließend werden Seidentücher gefärbt Jugendhaus Fritzer, Talstraße 13, 17 Uhr »Fritzer BBQ« KULINARISCHES Domplatz, 13 Uhr »Kulinarische Stadtführung durch das Erfurter Andreasviertel« Buchung unter: www.eat-the-world.com Hotel Zumnorde, Weitergasse 26, 19 Uhr »Winzerparty« Weinkeller, Turniergasse 16, 19.15 Uhr »Viertele nach Sieben: Thüringer Weine genießen« REGION Creuzburg, Burg Creuzburg, 20 Uhr Live: »SILLY« Support: »Treptow« Hohenfelden, Avenida-Therme, Am Stausee 1 »Torwandschießen mit dem FC Rot-Weiß Erfurt«, 11 – 16 Uhr »Lagerfeuerabend im Saunagarten«, 19 — 23 Uhr Mit Live-Musik von Norbert Radig, aromatischen Saunaaufgüssen in der 85°CEventsauna und kulinarischen Köstlichkeiten aus der Wellnessgastronomie. Jena, Theatervorplatz, 20 Uhr Kulturarena 2017: »JOHN SCOFIELD ÜBERJAM BAND« John Scofield selbst muss fast nicht mehr vorgestellt werden. Eine große deutsche Wochenzeitung schrieb jüngst, Scofield sei ein »Olympier des Jazz«, mindestens also Halbgott, wenn nicht gar mehr, in jedem Falle aber ein »Musiker mit goldenen Fingern«, der alles, was er anfasse, zu Gold werden lasse. Das waren zwar nicht die Olympier, sondern der eher bedauernswerte alte Midas, aber klar ist trotzdem: John Scofield gehört seit fast einem halben Jahrhundert zur Jazzwelt und hat diese mit seinem typischen, virtuos angerauten Gitarrenspiel geprägt wie kaum ein Zweiter. Die Liste seiner Veröffentlichungen ist lang, die seiner Kollaborationen mit Kolleginnen und Kollegen jedweder Couleur nahezu unendlich. Sie reicht von Miles Davis bis Bugge Wesseltoft, von Chet Baker bis Terri Lyne Carrington. Jena, Kassablanca, Felsenkellerstra­ ße, 23 Uhr kulturarena club im kassablanca; »TAPE FIVE«

Sa, 22. Juli THEATER & BÜHNE Barfüßerruine, Barfüßerstraße 9, 19.30 Uhr Erfurter Theatersommer 2017: »Erfurt in Licht und Schatten« Eiscafé San Remo, Marktstraße 21, 20 Uhr »Eheurlaub« Theater im Palais, 20 Uhr »Allein in der Sauna« Angermuseum, Innenhof, 20.30 Uhr Erfurter Theatersommer 2017: »Dracula« KABARETT & COMEDY DASDIE Stage, 19.30 Uhr Kabarett Erfurter Puffbohne: »Vom Superweib zum Muttertier«

WIPFEL RAUSCHEN

25. – 27. AUGUST 2017

ERFURT: FORSTHAUS WILLRODE

24. AUGUST

JUDENBACH BEI SONNEBERG

East meets West

EUROPÄISCHES GOURMET KULTURFESTIVAL SOMMER THÜRINGEN TRIFFT EUROPA

GRILLEN

Freitag, 25.08.2017, 18.00 Uhr Samstag, 26.08.2017, 16.00 Uhr Sonntag, 27.08.2017, 10.00 Uhr Alle Infos unter: wipfelrauschen.de Tickets unter: ticketshop-thueringen.de oder telefonisch unter der Ticket- Hotline: 0361-2275227

donnerandfriends.de

Do, 20. Juli

Fr, 21. Juli

Foto: Mister Kid

zeitloses, magisches Musikerleben, das sich zwischen Alt und Neu, zwischen Schwarz und Weiß, zwischen Laut und Leise bewegt.

Verein der Freunde und Förderer des Forsthauses Willrode e.V. Mit dem kostenlosen Buszubringer von Erfurt zum Festival


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Juli/August 2017

Foto: El Paniko

KONZERT Barfüßerkirche, Barfüßerstraße 20, 17 Uhr Sommerserenade: »Musik für Flöte, Violine und Cello« Mirjam Seifert (Flöte), Gundula Mantu (Violine) und Eugen Mantu (Cello) Eintritt frei! Heiligen Mühle, Mittelhäuser Straße 16, 20 Uhr Live: »EL PANIKO & DAS KATASTROPHENORCHESTER - Udo Lindenberg Tribute Show« Keine Panik Leute! Wer dieses Katastrophenorchester erlebt hat, der weiß, dass Udos geniale Honky Tonky Musik in authentischster Weise verehrt und controlettimäßig gepflegt wird. Sechs verrückte Musiker und das perfekte Double bieten eine Covershow der Extraklasse und präsentieren die bekanntesten Hits des Meisters. Durch das täuschend ähnliche Outfit und EL PANIKOS authentische Stimme wird die Hommage an Udo Lindenberg garantiert zu einem unheimlich panischen Erlebnis.

Maislabyrinth, Demminer Straße, 20 Uhr Live: »WESTEND« DISCO, CLUB & PARTY Musikpark, 22 Uhr »Musikpark Vibration« Stadtgarten, SG-Club, 22 Uhr »Gypsy Juice« Balkan Beats Electro Swing World Grooves Balkan Beats, Electro Swing, Ska, Reggae, Bhangra. All diese wunderbaren Stilrichtungen und noch viel mehr mischt DJ RINGO und kreiert damit seine mitreissenden, einzigartigen Sets. KINO & FILM Kinoklub Am Hirschlachufer Kunst Ort Kino: »Caravaggio«, 17 Uhr Film: »Der wunderbare Garten der Bella Brown«, 19 Uhr Film: »The Dinner«, 21 Uhr egapark, Gothaer Straße 38, 21.30 Uhr Sommerkino: »Florence Foster Jenkins« Kalif Storch, Zum Güterbahnhof 20, 22 Uhr Freiluftkino: »Denk ich an Deutschland in der Nacht« Kulturhof Krönbacken, Michaelisstra­ ße 10, 22 Uhr Open Air Kino: »Willkommen bei den Hartmanns«

VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt, 11 — 16 Uhr »Gloriosa-Führung« Anmeldung unter: 0361 – 646 126 5 Alte Synagoge, Waagegasse 8, 11.15 Uhr »Öffentliche Führung durch die Alte Synagoge« Mittelalterliche Mikwe, Kreuzgasse, 14 Uhr »Öffentliche Führung durch das jüdische Ritualbad« — Eintritt frei! Destille, Bastion Martin, Lauentor 14, 16.30 Uhr »Brennereiführung mit Verkostung« Kulturhof Krönbacken, Michaelisstra­ ße 10, 19 Uhr Vernissage: »These und Antithese« Malerei, Grafik, Fotografie, Objekte, Skulptur und Installation KIDS, TEENS & FAMILY Espach-Café, Alfred-Hess-Straße 36a, 16 Uhr »Das hässliche Entlein« KULINARISCHES Weinkeller, Turniergasse 16 »Wochenende & Wein«, 11.30 Uhr »Luther und der Erfurter Wein – eine lustig-humorvolle Weinverkostung«, 20 Uhr Domplatz, 13 Uhr »Kulinarische Stadtführung durch das Erfurter Andreasviertel« Buchung unter: www.eat-the-world.com SONSTIGES Parkplatz Bonhoefferstraße, 7 — 13 Uhr »Floh- und Trödelmarkt« REGION Hohenfelden, Avenida-Therme, Am Stausee 1, 11 — 16 Uhr »Torwandschießen mit dem FC Rot-Weiß Erfurt« Creuzburg, Burg Creuzburg, 20 Uhr Live: »SALTATIO MORTIS« Support: »Versengold« Jena, Theatervorplatz, 20 Uhr Kulturarena 2017: »THE SLOW SHOW« Jena, F-Haus, Johannisplatz 14, 22 Uhr Party: »Un)treu Party« Auf diesem gutlaunigen Tanzevent könnt Ihr mit verschiedenfarbigen Leucht-Armbändern Eure »Paarungsbereitschaft« signalisieren, müsst aber nicht. Musik: Charts, House, Black, Klassiker, Rock&Pop Kapellendorf, Wasserburg, 11 Uhr Eine winzige Erbse, versteckt unter 20 Matratzen, soll dem Prinzen Klarheit verschaffen, ob er es diesmal mit einer echten Prinzessin zu tun hat. Feinfühlig, witzig und spritzig.

So, 23. Juli KABARETT & COMEDY DASDIE Stage, 10 Uhr »Kabarett-Brunch« KONZERT Club From Hell, Flughafenstraße 41, 18 Uhr Live: »EVERGREEN TERRACE / OUR HOLLOW OUR HOME / CROWNED KINGS / FORESTER« Hardcore / Metalcore / Punk KINO & FILM Kinoklub Am Hirschlachufer Kunst Ort Kino: »Caravaggio«, 17 Uhr Film: »Der wunderbare Garten der Bella Brown«, 19 Uhr Film: »The Dinner«, 21 Uhr

VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt, 13 — 16 Uhr »Gloriosa-Führung« Gedenk- und Bildungsstätte Andreas­ straße, Andreasstraße 37a, 14 Uhr »Öffentliche Führung« Haus zum Stockfisch – Stadtmuseum, Johannesstraße 169, 14 Uhr Kuratorenführung: »Barfuß ins Himmelreich? Martin Luther und die Bettelorden« — Mit Dr. Anselm Hartinger Flughafen Erfurt-Weimar, Bindeslebe­ ner Landstraße 89, 15 Uhr »Flughafentour Klassik«

SONSTIGES Maislabyrinth, Demminer Straße, 18 Uhr »Bier & Brezel« Eintritt frei!

KIDS, TEENS & FAMILY Espach-Café, Alfred-Hess-Straße 36a, 11 Uhr »Das hässliche Entlein« Theater im Palais, 16 Uhr »Das tapfere Schneiderlein«

THEATER & BÜHNE Klanggerüst, Magdeburger Allee 175, 19.30 Uhr »Leidkulturen«

SONSTIGES Maislabyrinth, Demminer Straße, 14 Uhr »Pusteblume Open Air« REGION Jena, Theatervorplatz, 11 Uhr Kinderarena 2017: »Wunder Circus Wonderländ« Jena, Theatervorplatz, 21.30 Uhr Filmarena 2017: »Paterson« Jena, Volksbad, Knebelstraße 10, 20 Uhr ArenAkustik im Volksbad: »MOHAMMAD REZA MORTAZAVI« Wenn Mohammad Reza Mortazavi vor Unkundigen die Bühne betritt, ist es meist zu Beginn etwas laut im Publikum. Es spielt ja nur ein einzelner Trommler, noch dazu aus dem Iran, da lässt es sich vorzüglich über Politik oder alles Mögliche palavern. Doch alles Gerede und Gekicher verstummt sofort, wenn Mortazavi seine Finger an die einfachen Handtrommeln legt. Es ist, als ob ein ganzes Orchester auf der Bühne steht, es entfaltet sich ein magischer Fächer aus Tönen, Rhythmen und Stimmen, ein silberner Regen aus unendlich zarten, in alle Richtungen stiebenden Klängen. Kurz nachgeschaut, nein, auf der Bühne sitzt immer noch nur Mohammad Reza Mortazavi, und nein, er verfügt nicht über sechs Hände, sondern ist gliedmaßentechnisch ganz normal gebaut. Aber er gilt eben als einer der virtuosesten Perkussionisten der Welt, spezialisiert auf die persischiranischen Daf- und Tombak-Trommeln, aus denen Hobbyspieler höchstens einen einigermaßen lauten Rhythmus hervorlocken können.

Mo, 24. Juli THEATER & BÜHNE Klanggerüst, Magdeburger Allee 175, 19.30 Uhr PREMIERE: »Leidkulturen« KINO & FILM Kinoklub Am Hirschlachufer Film: »Der wunderbare Garten der Bella Brown«, 17 Uhr Film: «The Dinner«, 19 Uhr Kunst Ort Kino: »Miss Hokusai«, 21.15 Uhr KIDS, TEENS & FAMILY Galli Theater, 10 — 14 Uhr »Kindertheaterkurs« Bibliothek Domplatz, Domplatz 1, 14 — 16 Uhr »Brettspiele für Jedermann - Detektivspiele«

REGION Jena, Theatervorplatz, 21.30 Uhr Filmarena 2017: »Monsieur Pierre geht online«

Di, 25. Juli

KONZERT Kleine Synagoge, An der Stadtmünze 5, 20 Uhr Yiddish Summer goes Erfurt: »Ein Abend für Nekhama Lifshits« Gedenkkonzert KINO & FILM Kinoklub Am Hirschlachufer Film: »Der wunderbare Garten der Bella Brown«, 17 Uhr Film: «The Dinner«, 19 Uhr Kunst Ort Kino: »Miss Hokusai«, 21.15 Uhr KIDS, TEENS & FAMILY Galli Theater, 10 — 14 Uhr »Kindertheaterkurs« Haus zum Stockfisch – Stadtmuseum, Johannesstraße 169, 10 Uhr Ferienprogramm: Mit Brief und Siegel« Selbst einen Brief schreiben und danach versiegeln Kleines Theater, Leipziger Straße 15, 10 Uhr »Zwerg Nase« Nach dem Märchen von Wilhelm Hauff SONSTIGES Maislabyrinth, Demminer Straße, 18 Uhr »Sport- und Spieleabend« Eintritt frei! Stadtgarten, 18 Uhr »Spieleabend« Eine Runde Tischtennis oder Kicker mit deinen Freunden vor extravaganter Kulisse. REGION Jena, Theatervorplatz, 21.30 Uhr Filmarena 2017: »Wilde Maus« Weimar, mon ami, Goetheplatz 11, 20 Uhr Live: »DRESEN | PRAHL + BAND – Leinen los« Axel Prahl und Andreas Dresen – die als Schauspieler bzw. Regisseur von Kritik wie Publikum hoch geschätzt werden – greifen gemeinsam zu Gitarre und Mikrofon und haben eine Band, die von hinten kräftig Druck macht. Denn beide eint ihre Leidenschaft zur Musik und die Liebe zu deutschsprachigen Songs, was sie gelegentlich mit Konzertauftritten zur Freude des zahlreichen Publikums genießen. Ihren ersten gemeinsamen öffentlichen Auftritt hatten beide 2008 in der Berliner Columbiahalle. Es war ein Tribut-Konzert für den mit 43 Jahren viel zu früh verstorbenen Liedermacher Gerhard Gundermann. Ein gemeinsames Album u.a. mit den musikalischen Gästen Judith Holofernes, Wenzel und Tobias Morgenstern folgte 2015. Im Musikprojekt von DRESEN | PRAHL dominiert immer der Spaß am gemeinsamen Musizieren. Neben Songs von Gerhard Gundermann, Rio Reiser, den Scherben oder Gisbert zu Knyphausen, spielen Sie natürlich auch Stücke


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Juli/August 2017

Foto: Agentur

von Axel Prahl, der mit seinem Inselorchester schon seit einiger Zeit umjubelt durch Deutschland und Österreich tourt.

Mi, 26. Juli THEATER & BÜHNE Kunsthof Pianola, Meienbergstraße 25, 20 Uhr »Candlelight und Liebestöter« Angermuseum, Innenhof, 20.30 Uhr Erfurter Theatersommer 2017: »Dracula« KABARETT & COMEDY Die Arche, 19.30 Uhr »Heimat – ein deutscher Abend« KINO & FILM Kinoklub Am Hirschlachufer Kino für Senioren: »Ein Kuss von Beatrice«, 14 Uhr Film: »Der wunderbare Garten der Bella Brown«, 17 Uhr Film: «The Dinner«, 19 Uhr Kunst Ort Kino: »Miss Hokusai«, 21.15 Uhr VORTRAG & FÜHRUNG Rathausfestsaal, Fischmarkt 1, 19 Uhr Gesund in Thüringen 2017: »Behandlungsmethoden bei Verschleißerkrankungen des Kniegelenks« Referent:: Dr. med. Jürgen Babisch KIDS, TEENS & FAMILY Theater Waidspeicher, 9.30 und 11 Uhr »Drei dicke Freunde« Galli Theater, 10 — 14 Uhr »Kindertheaterkurs« Haus zum Stockfisch – Stadtmuseum, Johannesstraße 169, 10 Uhr Ferienprogramm: »Mit Max dem Spielmann alte Musikinstrumente entdecken« Kleines Theater, Leipziger Straße 15, 10 Uhr »Brüderchen und Schwesterchen« Nach dem Märchen der Gebrüder Grimm Jugendhaus Fritzer, Talstraße 13, 16 Uhr »Fritzer Wasserschlacht« KULINARISCHES Weinkeller, Turniergasse 16, 18 Uhr »Weinbäck: Feierabendschoppen« REGION Jena, Theatervorplatz, 20 Uhr Kulturarena 2017: »THE DIVINE COMEDY« Man nehme eine große Portion irische Musikalität, kombiniere sie mit einer Handvoll britischen Humors, versetze sie mit etwas exzentrischer Schrulligkeit und einer Prise fröhlicher Nostalgie – heraus kommt: Mr. Neil Hannon, seines Zeichens Sänger, Songschreiber und Begründer von The Divine Comedy. In Großbritannien ebenso wie in Irland ist Hannon eine Institution. Der Mittvierziger aus Nordirland begründete The Divine Comedy 1989

und ist bis heute einziges konstantes Mitglied. Mit ihrem orchestralen, exzentrischen Pop setzte sich die Band damals radikal ab vom gerade emporsteigenden, gitarrenlastigen Britpop à la Oasis oder Blur. The Divine Comedy galten als die Dandys der britischen Musikwelt und orientierten sich lieber an amerikanischen Alternative-Vorbildern wie R.E.M. So schufen sie sich ihre eigene, zunehmend größere Nische und veröffentlichten bis 2010 insgesamt zehn erfolgreiche Alben.

Do, 27. Juli THEATER & BÜHNE Barfüßerruine, Barfüßerstraße 9, 19.30 Uhr Erfurter Theatersommer 2017: »Erfurt in Licht und Schatten« Kunsthof Pianola, Meienbergstraße 25, 20 Uhr »Candlelight und Liebestöter« Angermuseum, Innenhof, 20.30 Uhr Erfurter Theatersommer 2017: »Dracula« KABARETT & COMEDY Die Arche, 19.30 Uhr »Heimat – ein deutscher Abend« KONZERT Alte Synagoge, Waagegasse 8, 20 Uhr Yiddish Summer goes Erfurt: »Yair Dalal & Yagel Haroush V‘ahavta... - Und du sollst lieben...« Spirituelle Lieder über Sehnsucht und Liebe DISCO, CLUB & PARTY Musikpark, 22 Uhr »Let’s go Party« KINO & FILM Kinoklub Am Hirschlachufer Film: »Ein Kuss von Beatrice«, 17 Uhr Bundesstart: »The Party«, 19.15 Uhr Film: »Axolotl Overkill«, 21 Uhr VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt, 9 — 13 Uhr »Gloriosa-Führung« Anmeldung unter: 0361 – 646 126 5 Flughafen Erfurt-Weimar, Bindeslebe­ ner Landstraße 89, 10 Uhr »Flughafentour Klassik« Thüringer Landtag, Jürgen-Fuchs-Stra­ ße 1, 14 Uhr Eröffnung: »FREI – Grenzen überwinden: Von der Diktatur zur Demokratie« Ausstellung der Hessischen Staatskanzlei Mittelalterliche Mikwe, Kreuzgasse, 16 Uhr »Öffentliche Führung zum jüdischen Ritualbad« Eintritt frei! KIDS, TEENS & FAMILY Galli Theater, 10 — 14 Uhr »Kindertheaterkurs« Haus zum Stockfisch – Stadtmuseum, Johannesstraße 169, 10 Uhr Ferienprogramm: »Mit Max dem Spielmann alte Musikinstrumente entdecken« Kleine Synagoge, An der Stadtmünze 5, 14 Uhr »Alles koscher oder: hat der Granatapfel wirklich 613 Kerne?« Ferienworkshop für Kinder von 7 — 12 Jahren Eintritt frei! SONSTIGES Maislabyrinth, Demminer Straße, 18 Uhr »BBQ – Afterwork & Fire«

Tango Argentino, Schmidtstetter Stra­ ße 34, 21 Uhr »Tango - Übungsabend« REGION Jena, F-Haus, Johannisplatz 14, 20 Uhr Live: »DOOL + MOTOROWL« Dark Rock, Stoner Rock Jena, Theatervorplatz, 20 Uhr Kulturarena 2017: »LUCKY CHOPS« Dass die gute alte Blasmusik das Zeug zum ganz großen Popmusik-Ding hat, wissen wir nicht erst, seit großartige Combos wie LaBrassBanda hierzulande die Clubs aufmischen. Schon die legendären Horn-Sections der 1960er- und 1970er-Jahre haben genau das bewiesen und verhalfen Legenden wie James Brown oder George Clinton zu ihrer explosiven Kraft. Die Lucky Chops nun entsprechen als sechsköpfiges klassisches Blechblas-Ensemble durchaus dem Bild der entlaufenen Horn-Section eines großen Funk-Stars, die sich endlich mit total verrückten Projekten selbstständig machen will.

Fr, 28. Juli THEATER & BÜHNE Barfüßerruine, Barfüßerstraße 9, 19.30 Uhr Erfurter Theatersommer 2017: »Erfurt in Licht und Schatten« Eiscafé San Remo, Marktstraße 21, 20 Uhr »Der BeziehungsCoach« Für alle, die eine Beziehung führen, führten oder führen wollen. Burkhardt liebt Chantal, Chantal liebt Ralf, Ralf vergnügt sich mit Chantals Vermögen auf Kuba. Ein Fall für Rudi Rechenberger, den Beziehungscoach. Er hat schon viele Beziehungsprobleme gelöst. Doch schon bald stellt sich die Frage: Sind Burkhardt und Chantal noch zu retten? Eine Theateroffenbarung voller Humor und entwaffnender Lebenserfahrung. Kunsthof Pianola, Meienbergstraße 25, 20 Uhr »Candlelight und Liebestöter« Angermuseum, Innenhof, 20.30 Uhr Erfurter Theatersommer 2017: »Dracula«

Theater Waidspeicher, 21 Uhr »Amadeus« Wien, im November 1823. Zweiunddreißig Jahre nach Mozarts Tod gehen Gerüchte in der Stadt um: der berühmte Komponist soll ermordet worden sein und der Hofkomponist Antonio Salieri sei sein Mörder. Aus Eifersucht habe er Mozart umgebracht. Der alte Salieri erzählt in einer Rückblende von seinen Begegnungen mit Mozart. Peter Shaffers Theaterstück aus dem Jahr 1979 holt die berühmte Ikone vom Sockel, indem es historische Gegebenheiten in eine spannende Kriminalhandlung einbettet und dabei den Menschen hinter dem Genie mit all seinen Stärken und Schwächen zeigt. KABARETT & COMEDY Die Arche, 19 Uhr »Mindestens haltbar bis...« KONZERT Michaeliskirche, Michaelisstraße 11, 19.30 Uhr Hofkonzert: »Oliver Ziegler – Ironische Lieder über das Leben« Stadtgarten, 20 Uhr Muschelmugge: »EULE MÜLLER Eintritt frei!


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Juli/August 2017

KULINARISCHES Domplatz, 13 Uhr »Kulinarische Stadtführung im Erfurter Andreasviertel« Buchung unter. www.eat-the-world.com Destille, Bastion Martin, Lauentor 14 »Holzofen-Backtag«, 16 Uhr »Zigarre & Wein«, 17 Uhr Weinkeller, Turniergasse 16 »Viertele nach Sieben: Thüringer Weine genießen«, 19.15 Uhr »WWW – Weiß-Weine-Weltweit«, 20 Uhr SONSTIGES Maislabyrinth, Demminer Straße, 18 Uhr »Weinabend mit der Korkenzieherin« Eintritt frei! Esquina del Tango, Schlösserstraße 5, 21 Uhr »Tango-Bar« REGION Jena, Theatervorplatz, 20 Uhr Kulturarena 2017: »MAX MUTZKE« Kaum ein deutscher Musiker bewegte sich in den letzten Jahren derart stetig, natürlich und unverkrampft durch die Landschaften der Musikwelt wie Max Mutzke. Mittlerweile ist er, man darf es sagen, einer der vielseitigsten und bekanntesten deutschen Musiker – jedoch einer, dem der eigentlich fällige Titel »Superstar« nur unnütz um den Hals baumeln würde wie eine Karnevalsmedaille. Stattdessen setzt er sich lieber seine Schirmmütze auf und entschwindet auf die diversen Bühnen dieser Republik.

Sa, 29. Juli DISCO, CLUB & PARTY Musikpark, 22 Uhr »Kiss Club« KINO & FILM Kinoklub Am Hirschlachufer Film: »Ein Kuss von Beatrice«, 17 Uhr Bundesstart: »The Party«, 19.15 Uhr Film: »Axolotl Overkill«, 21 Uhr Kulturhof Krönbacken, Michaelisstra­ ße 10, 22 Uhr Open Air Kino: »Monsieur Pierre geht online« VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt, 13 — 16 Uhr »Gloriosa-Führung« egapark, Gothaer Straße 38, 17 Uhr Gartenakademie: »Wasser im Garten – Bachläufe, Quellbrunnen, Teiche« Petersberg, Zitadelle, 18 Uhr »Rundgang mit dem Petersberger Schwarzbrenner« KIDS, TEENS & FAMILY Galli Theater, 10 — 14 Uhr »Kindertheaterkurs« Jugendhaus Fritzer, Talstraße 13, 16 Uhr »DIY – Cocktails« SPORT Strandbad Stotternheim, Zum Stot­ ternheimer See 19, 11 Uhr Aqua Run: »32. Langstreckenschwimmen«

Radrennbahn Andreasried, Rieth­ straße 29a, 18 Uhr »Erfurter Stehernacht«

THEATER & BÜHNE Theater Waidspeicher, 19 Uhr »König Lear« Barfüßerruine, Barfüßerstraße 9, 19.30 Uhr Erfurter Theatersommer 2017: »Erfurt in Licht und Schatten« DASDIE Live, 20 Uhr Travestie-Revue: »Pretty Wo(men)« Eiscafé San Remo, Marktstraße 21, 20 Uhr »Der BeziehungsCoach« Theater im Palais, 20 Uhr »Allein in der Sauna« Angermuseum, Innenhof, 20.30 Uhr Erfurter Theatersommer 2017: »Dracula« KABARETT & COMEDY Die Arche, 21. 45 Uhr »Mindestens haltbar bis...« KONZERT Bartholomäusturm, Anger 52, 16 Uhr »Carillonkonzert: Karel Keldemans (Springfield / USA)« Club From Hell, Flughafenstraße 41, 20 Uhr Live: »SANCTUARY / MESMERIZED« Power Metal / Heavy Metal DISCO, CLUB & PARTY Maislabyrinth, Demminer Straße, 18 Uhr »DJ Lounge mit Pelé« Eintritt frei! Musikpark, 22 Uhr »Musikpark Vibration« Cosmopolar, 23 Uhr »89,0 RTL in the Mix« KINO & FILM Kinoklub Am Hirschlachufer Film: »Ein Kuss von Beatrice«, 17 Uhr Bundesstart: »The Party«, 19.15 Uhr Film: »Axolotl Overkill«, 21 Uhr

Kulturhof Krönbacken, Michaelisstra­ ße 10, 22 Uhr Open Air Kino: »Hidden Figures« VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt, 11 — 16 Uhr »Gloriosa-Führung« Alte Synagoge, Waagegasse 8, 11.15 Uhr »Öffentliche Führung durch die Alte Synagoge« Mittelalterliche Mikwe, Kreuzgasse, 14 Uhr »Öffentliche Führung zum jüdischen Ritualbad« — Eintritt frei! Destille, Bastion Martin, Lauentor 14, 16.30 Uhr »Brennereiführung mit Verkostung« Flughafen Erfurt-Weimar, Bindeslebe­ ner Landstraße 89, 22 Uhr »Flughafentour Klassik bei Nacht« KIDS, TEENS & FAMILY Haus zum Stockfisch – Stadtmuseum, Johannesstraße 169, 14 Uhr Ferienprogramm: »Mit Max dem Spielmann alte Musikinstrumente entdecken« Kinoklub Am Hirschlachufer, 15 Uhr Kinderkino ab 6: »Hilfe, unser Lehrer ist ein Frosch« Espach-Café, Alfred-Hess-Straße 36a, 16 Uhr »Rotkäppchen« SPORT Strandbad Stotternheim, Zum Stotternheimer See 19, 11 Uhr Aqua Run: »32. Langstreckenschwimmen« Radisson Blue Hotel, Juri-Gagarin-Ring 127, 14 Uhr 2. Internationales Erfurter Frauenschachfestival: »Deutsche Meisterschaft der Frauen im Schnellschach« KULINARISCHES Weinkeller, Turniergasse 16, 11.30 Uhr »Wochenende & Wein« Domplatz, 13 Uhr »Kulinarische Stadtführung im Erfurter Andreasviertel« Buchung unter. www.eat-the-world.com SONSTIGES Parkplatz Bonhoefferstraße, 7 — 13 Uhr »Floh – und Trödelmarkt« Thüringenhalle, Werner-Seelenbin­ der-Straße 2, 15 — 22 Uhr »Nachtflohmarkt« REGION Hohenfelden, Avenida-Therme, Am Stausee 1, 12 — 20 Uhr »Familientag mit dem SWE Volley-Team« Mit Beachvolleyball-Turnier, musikalischer Begleitung und Wasserlaufrad auf der Sonnenterrasse. Ab 18:00 Uhr Lagerfeuer mit Marshmallows sowie Snackbar mit erfrischenden Cocktails. Jena, Theatervorplatz, 20 Uhr Kulturarena 2017: »MIGRATION BLUES (BLICK BASSY, LEYLA McCALLA & DELGRES)« Aus musikalischer Sicht sind wohl die meisten heute populären Stile aus migrantischen Erfahrungen und dem Clash von Kulturen entstanden. Eines der besten Beispiele hierfür ist mit Sicherheit der Blues. Sein Weg führte bekanntlich von Westafrika über die Sklaventransporte in die Karibik und die Südstaaten und von dort in den 1930er-Jahren bis in die Bars von Chicago oder Harlem, er strahlte weltweit aus als Grundlage des Rock‘n‘Roll, des Soul, des Rap und lebt bis heute in unzähligen Interpretationen fort. Dieser ebenso tragischen wie großartigen Geschichte von Entwurzelung und

Wanderung, von Hoffnung und der Suche nach Identität versuchen wir in einer langen Blues-Nacht nachzuspüren. So konzertieren an diesem Abend in einer sehr seltenen Konstellation gleich drei Trios auf der Arenabühne. Jena, F-Haus, Johannisplatz 14, 22 Uhr Party: »Ladies Night« — Music Styles: Charts, House, Black, Klassiker, Rock&Pop Kapellendorf, Wasserburg, 11 Uhr »Der gestiefelte Kater«

So, 30. Juli KABARETT & COMEDY egapark, Gothaer Straße 38, 16 Uhr Open Air Sommer an der Parkbühne: »Kabarett Die Arche« KONZERT Thomaskirche, Schillerstraße 50, 19.30 Uhr »Pippo Pollina & Palermo Acoustic Quimtet - Il Sole Che Verrà« KINO & FILM Kinoklub Am Hirschlachufer Film: »Ein Kuss von Beatrice«, 17 Uhr Bundesstart: »The Party«, 19.15 Uhr Film: »Axolotl Overkill«, 21 Uhr VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt, 13 — 16 Uhr »Gloriosa-Führung« Gedenk- und Bildungsstätte Andreas­ straße, Andreasstraße 37a, 14 Uhr »Öffentliche Führung« Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorben­ weg 7, 15 Uhr »Führung durch die Dauerausstellung Techniker der Endlösung« KIDS, TEENS & FAMILY Kinoklub Am Hirschlachufer Kinderkino ab 3: »Der kleine Maulwurf«, 10 Uhr Kinderkino ab 6: »Hilfe, unser Lehrer ist ein Frosch«, 15 Uhr Maislabyrinth, Demminer Straße, 10 — 18 Uhr »Kindertag mit Spiel, Spaß und Freude« Kaisersaal, Futterstraße 15/16, 11 Uhr »Rotkäppchen« Open Air im Garten des Kaisersaals Theater Waidspeicher, 11 Uhr »Drei dicke Freunde« Ab 3 Jahre! Theater im Palais, 16 Uhr »Aschenputtel« SONSTIGES TanzHaus, Schillerstraße 27, 10 — 21 Uhr »Internationale Sommertanztage« egapark Erfurt, Gothaer Straße 38, 11 — 16 Uhr Sommerpicknick im egapark: »Picknick mit Stäbchen« SPORT Radisson Blue Hotel, Juri-Gagarin-Ring 127, 16 Uhr 2. Internationales Erfurter Frauenschachfestival: »Ladies Champion Match«


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Juli/August 2017

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Jena, Villa Rosenthal, 20 Uhr Hörspiel zur Kulturarena 2017: »Verräter – Kriminalhörspiel von Dirk Josczok« Beim Überfall auf einen Spätkauf in Neukölln wird der türkischstämmige Ladenbesitzer erschossen und die Kasse geplündert. Ist es die Gelegenheitstat eines Junkies oder steckt mehr hinter dem brutalen Mord? Der Täter ist gekommen und gegangen, ohne Spuren zu hinterlassen. Zwar gelingt es Hauptkommissar Kurt Magnus und seinem Team einen Verdächtigen zu ermitteln, aber der bekennende Neonazi Mark Wedéll hat ein Alibi für die Tatzeit. Und Ingo Witte, der einzige Zeuge der Tat, scheint andere Pläne zu haben, als mit der Polizei zusammenzuarbeiten. Dass er dabei nicht nur seine schwangere Freundin in Lebensgefahr bringt, begreift er zu spät.

Mo, 31. Juli KINO & FILM Kinoklub Am Hirschlachufer Film: »Axolotl Overkill«, 17 Uhr Film: »Ein Kuss von Beatrice«, 19 Uhr Bundesstart: »The Party«, 21.15 VORTRAG & FÜHRUNG Haus zum Bunten Löwen, Krämerbrü­ cke 4, 18 Uhr Eröffnung: »Waltraud Ehrlich-Schmidt – Stille« Malerei und Grafik KIDS, TEENS & FAMILY Galli Theater, 10 — 14 Uhr »Kindertheaterkurs« Haus zum Stockfisch – Stadtmuseum, Johannesstraße 169, 10 Uhr Ferienprogramm: »Was ist denn heut bei Luther los?« Volkshochschule Erfurt, Schottenstra­ ße 7, 10 Uhr Sommerferienangebot: »Graffiti | Streetart« Kinderbibliothek Marktstraße, Markt­ straße 21, 15 Uhr Erfurter Theatersommer 2017: »Aschenputtel« Aschenputtel, das ist das Mädchen, das genau weiß, dass einmal alles gut wird. Schön! Zum Kaffeetrinken wird Oma die Enkel einladen, und dann beginnen, von Aschenputtel zu erzählen. Der Kaffeekannenwärmer wird zum König, die Tischdecke zur Wiese ...alles soll sich verwandeln. Diesmal wird es kein langweiliges Kaffeetrinken bei Oma werden. Sondern eine verzaubernde Überraschung! SPORT Radisson Blue Hotel, Juri-Gagarin-Ring 127, 10 Uhr 2. Internationales Erfurter Frauenschachfestival: »Young Masters« SONSTIGES Riethsporthalle, Essener Straße 20, 10 — 21 Uhr »26. Internationales Sommertanzprojekt« Maislabyrinth, Demminer Straße, 18 Uhr »Biergarten & Brezel«

REGION Jena, Theatervorplatz, 21.30 Uhr Filmarena 2017: »Captain Fantastic«

Di, 1. August REGION Jena, F-Haus, Johannisplatz 14, 19.30 Uhr Live: »BLUES PILLS + WEDGE« Bluesrock, Rock REGION Jena, Theatervorplatz, 21.30 Uhr Filmarena 2017: »Willkommen bei den Hartmanns«

hat sich den Liedern jemenitischer Frauen verschrieben, die über Generationen von Müttern an ihre Töchter weitergegeben wurden. Diese Lieder mit ihren mythischen Texten, die der Sänger des Ensembles, Igal Mizrahi, in seiner Familie gelernt hat, wirken in den Arrangements von Gulaza aktueller und moderner denn je; die Kombination aus Saiteninstrumenten der Sahara mit Cello, Gitarre und Perkussion und die Tatsache, dass diese Lieder zum allerersten Mal von einem Mann gesungen werden, schaffen einen einzigartigen und faszinierenden Klang, den die Gruppe mit großem Erfolg durch die ganze Welt trägt.

Spielplan Juli 2017

Mi, 2. August KIDS, TEENS & FAMILY Theater Waidspeicher, 10 Uhr »Ritter Tristan und Prinzessin Isolde« Berühmt wurde die mittelalterliche Verserzählung „Tristan und Isolde“ durch die Oper von Richard Wagner. In unserer Inszenierung erzählen wir sie für Kinder als Geschichte einer Freundschaft. Der Junge Tristan begegnet einem besonderen Mädchen, gemeinsam erschaffen sie eine eigene Welt der Träume. Die Musik aus der Oper erklingt. Und wer diese Musik hört und diese Geschichte sieht, der versteht vielleicht: es ist wichtig, dass du liebst, es ist gut, dass du träumst. REGION Jena, Theatervorplatz, 20 Uhr Kulturarena 2017: »THE NOTWIST« Wann immer es rund um den Erdball um spannende Musik aus Deutschland geht, fällt irgendwann der Name The Notwist. Spätestens seit ihrem Album »Neon Golden« aus dem Jahr 2002 ist die Band Freunden der anspruchsvollen, alternativen Popmusik weltweit ein Begriff, auch wenn vielen sicher nicht ganz klar ist, woher denn dieser merkwürdig vielschichtige, zwischen Electronica, Indie Rock und hypnotischen Sub-Pop-Tönen changierende Klang kommen mag. Dabei ist es doch ganz einfach: aus Bayern, vielmehr aus Weilheim, einer Stadt, die dank The Notwist und deren vielfältiger Nebenprojekte inzwischen als lauschige Musikmetropole bekannt ist. Doch um das Faszinierende an dieser Band zu fassen, muss man gar nicht auf Seitenaktivitäten wie Lali Puna eingehen. Dafür sind The Notwist selbst schon zu komplex und haben eine zu bewegte Bandgeschichte hinter sich. Gestartet 1989 als GrungeMetal-Band, gingen sie schon bald mit Kollegen wie Jesus Lizard und Bad Religion auf Tour. Statt jedoch in der Szene zu bleiben, forsteten sie sich fröhlich durch verschiedenste Gefilde vom Indierock bis hin zu Elektro-Jazz-Sounds und erarbeiteten sich damit einen ganz speziellen, großen Ruf. Weimar, mon ami, Goetheplatz 11, 20 Uhr Yiddish Summer: »Gulaza - Geheime Lieder jemenitischer Frauen« Seit der sogenannten »Operation Fliegender Teppich« in den Jahren 1949 und 1950 leben die allermeisten jemenitischen Juden in Israel und sind damit eine der Diasporakulturen, denen sich der Yiddish Summer Weimar in diesem Jahr widmet. Zusammen mit einem reichen und einmaligen kulturellen Erbe brachten die jemenitischen Juden auch eine eigene Musik- und Tanzkultur mit nach Israel, die bis heute großen Einfluss auf die dortige Musikszene hat. Einem speziellen und faszinierenden Repertoire widmet sich das Ensemble Gulaza. Das Quartett

Erfolg abbrach. Das BWL-Studium in Köln hinterließ bei dem gebürtigen Siegburger mutmaßlich wenige Spuren, seine Zeit als Reggae-Musiker hingegen wirkt bis heute nach. Noch lange nach Veröffentlichung seines Debütalbums »Maxim« im Jahr 2005 wurde er als einer der Großen der Roots-Branche hierzulande gehandelt. Als strikt deutschsprachiger Reggae-Musiker war er jedoch neben meist englischsprachigen Kollegen wie Gentleman oder Culcha Candela immer ein Exot, ein Sonderling, offenkundig mehr Lyriker und sendungsbewusster Poet denn reiner Offbeat-Jünger.

THEATER IM PALAIS ERFURT

Foto: Gulaza

REGION Jena, Theatervorplatz Kinderarena 2017: »CAFÈ UNTERZUCKER«, 11 Uhr Filmarena 2017: »Die Schöne und das Biest«, 21.30 Uhr

Do, 3. August KIDS, TEENS & FAMILY Theater Waidspeicher, 10 Uhr »Ritter Tristan und Prinzessin Isolde« Ab 5 Jahre! REGION Jena, Theatervorplatz, 20 Uhr Kulturarena 2017: »ANDREAS SCHAERER’S THE BIG WIG« Wer ist Hildegard? Und wo lernt sie das Fliegen? Diese Fragen stehen am Anfang jeder Fragestunde für Bandleader Andreas Schaerer, und sie lassen sich ganz einfach beantworten: Hildegard gibt es nicht. Dafür aber eine schweizerische Jazzband, die regelmäßig das Publikum zum metaphorischen Fliegen bringt, und einen musikalischen Kopf mit Vorliebe für skurrilsten Humor. In seiner Heimat, der Schweiz, wird Andreas Schaerer eher seltener nach Hildegard befragt. Hier weiß man: Schaerer ist a) ein großartiger Entertainer und b) einer der profiliertesten Vokalkünstler Europas, der mit seiner Stimme die ganze Bandbreite vom Gassenhauer bis zu experimentellen Klanggewittern ausfüllen kann. Und Hildegard ist seine ebenso großartige Jazzcombo. Gemeinsam tummeln sie sich als Sextett in allen möglichen musikalischen Feldern, vom Ska über Funk, Swing, Balkan-Brass bis hin zu absolut eigenen Kreationen, immer getrieben vom großen Spaß am gemeinsamen Spiel –das Publikum eingeschlossen. Und das ist ja auch die wohl schönste Umschreibung des großen Genres Jazz.

Küssen kann man nicht alleine — Eine spritzige Revue 01.07.2017, 20 Uhr Zwei wie Bonnie & Clyde – Auf unmöglicher Mission 7.,8. Juli, 20 Uhr Männer und andere Missver­ ständnisse — Ein geschlechter­ übergreifender Spaß 14., 15.07.2017, 20 Uhr Allein in der Sauna — Ein hei­ ter-vergnüglicher »Sauna­ gang« 22., 29.07.2017, 20 Uhr Candlelight & Liebestöter — Eine kabarettistische Komödie 19., 20., 21., 26., 27., 28.07.2017, 20 Uhr; Open Air im Kunsthof ­Pianola, Meienbergstr. 25, 99084 Erfurt Spielplan August 2017 Gretchen 89ff. — Ein faszinie­ render Theaterabend 02., 03., 04., 05., 09., 10., 11., 12.08.2017, 20 Uhr; Open Air Forsthaus Willroda, Forststr. 71, 99102 Erfurt-Egstedt Candlelight & Liebestöter — Eine kabarettistische Komödie 02., 03., 04.08.2017, 20 Uhr; Open Air im Kunsthof Pianola, Meienbergstr. 25, 99084 Erfurt Allein in der Sauna — Ein hei­ ter-vergnüglicher Saunagang 18., 19.08.2017, 20 Uhr Männer und andere Missver­ ständnisse — Ein geschlechter­ übergreifender Spaß 24., 25., 26.08.2017, 20 Uhr

Fr, 4. August

Theater im Palais Michaelis­Straße 30, 99084 Erfurt

KIDS, TEENS & FAMILY Theater Waidspeicher, 10 Uhr »Ritter Tristan und Prinzessin Isolde« Ab 5 Jahre!

Telefon: 03 61 – 55 04 99 01 kontakt@theaterimpalais.de

REGION Jena, Theatervorplatz, 20 Uhr Kulturarena 2017: »MAXIM« »Reggae und BWL – meine beiden dümmsten Ideen«, lautet eines der Zitate, die Maxim seit Jahren in den Mund gelegt werden. Es sei dahingestellt, ob Maxim dies wirklich einmal sagte. Fakt ist, dass er sich tatsächlich in beiden Fächern versuchte und beide mit unterschiedlichem

Karten und mehr Infos: www.theaterimpalais.de


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REGION Jena, Theatervorplatz, 20 Uhr Kulturarena 2017: »MAGHREB-KLÄNGE (EMEL MATHLOUTI & TINARIWEN)« Zum zweiten thematischen Abend der Kulturarena 2017 haben sich zwei echte Legenden angesagt. Beide verbindet ihre Herkunft aus Nordafrika, speziell dem Maghreb, einer Region, die aktuell in Mitteleuropa eher negative Assoziationen auslöst. Doch Nordafrika steht eigentlich nicht nur für extrem gastfreundliche Menschen, sondern auch für eine vielfältige Kulturlandschaft, speziell in der Musik. Jena, F-Haus, Johannisplatz 14, 22 Uhr Party: »pump up the 90’s – Die 90er Jahre Party« Best of 90s Sound & Visions

die über das Internet für jedermann zugänglich waren, startete der junge Brite aus dem mittelenglischen Kreis Bedfordshire vor nicht einmal fünf Jahren in die Musikwelt und landete direkt in den heißen Empfehlungen der BBC sowie in Magazinen wie Stereogum. Dabei ist er, wie er selbst sagt, nur ein Typ mit Gitarre, der seine eigenen Songs spielt. Filmarena 2017: »Toni Erdmann«, 21 Uhr

Musik ist die Antwort, und das gemeinsame Erleben noch viel mehr.

Mi, 9. August

KIDS, TEENS & FAMILY Theater Waidspeicher, 10 Uhr »Die sieben Raben« Nach sieben Jungen endlich ein Mädchen! Weil es so klein und schwach ist, schickt der besorgte Vater seine Söhne einen Krug Taufwasser holen. Doch der Krug fällt in den Brunnen und die Jungs trauen sich nicht nach Hause zurück. Der ungeduldige Vater ruft im Ärger: »Ich wollte, dass die Jungen alle zu Raben würden.« Daraufhin verwandeln sich seine Söhne in schwarze Vögel und fliegen davon. Als die kleine Schwester groß genug ist, macht sie sich auf den Weg, die Brüder zu suchen. Aus einem Glasberg am Ende der Welt bringt sie die Brüder schließlich ins elterliche Haus zurück.

KIDS, TEENS & FAMILY Theater Waidspeicher, 10 Uhr »Alles heiße Luft«— Ab 6 Jahre!

REGION Jena, Theatervorplatz Kinderarena 2017: »MAXIM WARTENBERG & SEIN TROMMELFLOH«, 11 Uhr Filmarena 2017: »Tschick«, 21 Uhr

REGION Jena, Theatervorplatz, 20 Uhr Kulturarena 2017: »GREGORY PORTER« Gregory Porter ist in vielen Zeitungsberichten einfach »der Mann mit der Mütze«, ob der gigantischen Kopfbedeckung, die er sich bei allen Auftritten über den Kopf stülpt. Dabei ist es doch nur ein Textil, und Porter ist eigentlich DER MANN MIT DER STIMME! Denn: Einen solch warmen, tiefen und gleichzeitig swingend leichten Bariton wie den aus Porters Kehle gibt es derzeit wohl kein zweites Mal, pendelnd irgendwo zwischen Otis Redding und Nat King Cole, zwischen Soul und Jazz, zwischen sanftem Schmelz und unerhörter Kraft. Seit Porter 2010 sein umjubeltes Debütalbum »Water« vorlegte, tourt er um die Welt als mächtiger Prediger des traditionellen Soul, dessen Revival er mit Kolleginnen wie der leider kürzlich verstorbenen Sharon Jones anführte.

Mo, 7. August

Do, 10. August

REGION Jena, Theatervorplatz Filmarena 2017: »Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind«, 21 Uhr

THEATER & BÜHNE

So, 6. August KIDS, TEENS & FAMILY Theater Waidspeicher, 11 Uhr »Ritter Tristan und Prinzessin Isolde« Ab 5 Jahre! SONSTIGES Nordbad Erfurt, Im Nordpark 1, 14 — 17 Uhr »Wahl der Nordbadenixe«

KIDS, TEENS & FAMILY Theater Waidspeicher, 10 Uhr »Alles heiße Luft« »Wir fliegen! Jetzt guckt doch mal, wir fliegen!« »Das ist doch nun wirklich nichts Besonderes, Madame. Das können Sie auch ohne dieses Gerät. Wenn ich mich nicht irre, gockgockgock, verfügen Sie über ein sehr hübsches Paar Flügel…« »Sie haben gut reden, Monsieur - nichts Besonderes! Sie und Madame Canard können sich retten, wenn das hier schiefgeht. Aber ich, was mache ich - ein Schaf hat nun mal keine Flügel. Es steht normalerweise mit seinen vier wohlgeformten Beinen fest auf der Erde, mäh.« Wenn ein Hahn, eine Ente und ein zitterndes Schaf in einem Heißluftballon unterwegs sind, kann es sich nur um die wahre Geschichte der Brüder Montgolfier handeln, die im September 1783 in Paris passierte.

Dom zu Erfurt, 20 Uhr PREMIERE: »Der Troubadour« Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi Minnesänger, Hexenverbrennung und blutige Glaubenskriege – Verdis beliebte Oper spielt in der düsteren Welt des Mittelalters. Der Troubadour Manrico verführt mit seinen Ständchen die Gräfin Leonore. Damit macht er sich aber auch den Grafen Luna zum Feind, der ebenfalls in Leonore verliebt ist. Es kommt zum Duell der Rivalen, die gleichzeitig auch politische Gegner sind. Besonders brisant wird die Geschichte durch Manricos Mutter, die geheimnisvolle Zigeunerin Azucena, von der Verdi selbst am meisten fasziniert war. Sie enthüllt eine alte Geschichte, nach der ihre Mutter dem Bruder Lunas einst die Zukunft voraussagte und dafür als Hexe verbrannt worden war. Um ihre Mutter zu rächen, entführte Azucena den Thronfolger und warf ihn ebenfalls in die Flammen. Unschuldig wird Leonore in diese Familienfehde hineingezogen und zwischen Liebe, Eifersucht, Rache und Intrigen entwickelt sich ein immer komplexer und dramatischer werdendes Szenarium.

REGION Jena, Theatervorplatz ArenAkustik 2017: »CHARLIE CUNNINGHAM«, 20 Uhr Mit Charlie Cunningham kommt einer der interessantesten, überraschendsten Newcomer der letzten Jahre in die AkustikArena im Volksbad. Überraschend, weil er für seine Karriere einen immer noch eher ungewöhnlichen Weg wählte: Ganz ohne Label oder auch nur eine LP, dafür mit einigen packenden Online-Sessions,

REGION Jena, Theatervorplatz, 20 Uhr Kulturarena 2017: »LA CARAVANE PASSE« Gleise ohne Züge, voll mit wandernden Menschen, Zäune, irrlichternde Jahrmärkte voll erratischer Versprechen: La Caravane Passe liefern die Klänge zur Ankunft im Jetzt, im Nebel der leuchtenden Träume. Und sie geben die passende Antwort gleich mit, indem sie all das höchst ironisch und energiegeladen zelebrieren.

Di, 8. August

Fr, 11. August THEATER & BÜHNE Dom zu Erfurt, 20 Uhr Domfestspiele 2017: »Der Troubadour« Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi

REGION Jena, Theatervorplatz, 20 Uhr Kulturarena 2017: »SALIF KEITA« Wenn Salif Keita heute auftritt, dann als einer der unbestrittenen Könige des AfroPop. Seit fast 50 Jahren zelebriert der 68-Jährige seinen Keita-Sound: eine wilde Mischung aus Jazz, Pop, Funk und AfroBeat, produziert mit einer Mischung aus Keyboard, Gitarre und Saxofon, aber auch traditioneller westafrikanischer Percussion und Streichinstrumenten. Und über allem schwebt die markante Stimme Keitas, die ganz selbstverständlich uralte westafrikanische Lieder mit dem modernen Pop verbindet. Das ist Afro-Pop allererster Güte, und mit diesem Sound ist er heute Stargast auf den Bühnen der Welt wie auch in Afrika und seinem Heimatland Mali.

Sa, 12. August THEATER & BÜHNE Dom zu Erfurt, 20 Uhr Domfestspiele 2017: »Der Troubadour« Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi REGION

Jena, Theatervorplatz, 20 Uhr Kulturarena 2017: »KÄPTN PENG & DIE TENTAKEL VON DELPHI« Was anfangs nach Pennälerwitz aus der Altgriechisch-Klasse klang, entpuppte sich als knackiges, schräg-euphorisches, fast gesamtkunstwerkhaftes Konstrukt aus Trash-Funk, Videos, Kostümen und dem sprichwörtlichen Käptn-Peng-Wortwitz. Die deutsche Rap- und HipHop-Gemeinde hatte einen neuen Liebling, der sich nicht in Attitüden erging, sondern Geschichten erzählte, quasiphilosophische Wahnsinnswerke über Erleuchtung, Socken, Monster, Kugelschlucker und allerlei unterhaltsamen Schwachsinn, umrankt von einer außergewöhnlichen Band, die fröhlich zwischen südländischem Western-Disco-Country und IndieDubstep-Punk, zwischen zerbrechlichen Balladen und akustischen HipHop-Brettern wechselte.

! Jena, F-Haus, Johannisplatz 14, 22 Uhr Party: »NEON PARTY« Heute knipsen wir das Licht aus und werfen die Schwarzlichtstrahler an. Am besten ziehst Du dir für diese Party etwas

Neonfarbenes über, schnappst Dir deine Freunde und tanzt zu Charts, House, Black und Rock&Pop Classics durch die Nacht. Lass Dich leuchtend bemalen, schlürfe Deinen Drink durch glühende Strohhalme und werde einfach Teil der leuchtenden Menge. Jena, Kassablanca, Felsenkellerstra­ ße, 23 Uhr kulturarena club im kassablanca: »DIE HÖCHSTE EISENBAHN« Foto: Sonja Stadelmaier

Sa, 5. August

Juli/August 2017

So, 13. August THEATER & BÜHNE Dom zu Erfurt, 20 Uhr Domfestspiele 2017: »Der Troubadour« Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi KIDS, TEENS & FAMILY Theater Waidspeicher, 11 Uhr »Die sieben Raben« — Ab 5 Jahren! SONSTIGES Freibad Möbisburg, Mühlgarten 7, 14 — 17 Uhr »Familienfest« REGION Jena, Theatervorplatz Kinderarena 2017: »Julianes Wilde Bande«, 11 Uhr Filmarena 2017: »Magical Mystery oder: die Rückkehr des Karl Schmidt«, 21 Uhr

Mo, 14. August REGION Jena, Theatervorplatz, 21 Uhr Filmarena 2017: »Ein ganzes halbes Jahr«

Di, 15. August THEATER & BÜHNE Dom zu Erfurt, 20 Uhr Domfestspiele 2017: »Der Troubadour« Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi KIDS, TEENS & FAMILY Theater Waidspeicher, 10 Uhr »Das Orakel oder Der Bär, der Pfau und das Geheimnis des alten Hasen« »Sowas von tollpatschig, dieser Bär! Und wie der schmatzt beim Essen! Igitt!!!«, denkt der Pfau. »Komischer Vogel, aber echt! Gar nicht lustig mit dem!«, brummt der Bär. Doch den komischen Vogel wird der Bär so schnell nicht wieder los, schließlich haben die beiden denselben Weg, weil sie beide dasselbe suchen: einen besten Freund! Nur, wie findet man den? Ein Orakel kann ihnen dabei helfen, hat die alte Eule im Baum gesagt. Aber was ist überhaupt ein O-R-A-K-E-L? Und was ist eigentlich ein richtiger Freund? REGION Jena, Volksbad, 20 Uhr ArenAkustik im Volksbad: »MAARJA NUUT feat. HENDRIK KALJUJÄRV« Einige Zuhörer, erzählte Maarja Nuut einmal, hätten ihr nach einem Konzert berichtet, ihre Musik erinnere sie an die Untermalung mysteriöser Märchen. Sie hät-


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Juli/August 2017

Mi, 16. August THEATER & BÜHNE Dom zu Erfurt, 20 Uhr Domfestspiele 2017: »Der Troubadour« Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi REGION

Jena, F-Haus, Johannisplatz 14, 20 Uhr Live: »HATEBREED + EXUMER« Hardcore / Metalcore / Punk Jena, Theatervorplatz, 20 Uhr Kulturarena 2017: »FABER & Special Guest: FIL BO RIVA« Niemand weiß, weshalb Julian Pollina sich den Bühnennamen Faber gab. Möglicherweise, um sich von seinem berühmten Vater Pippo Pollina abzusetzen, der in Italien einen legendären Ruf als Liedermacher genießt. Möglicherweise auch in Anlehnung an Max Frischs berühmtesten Roman – immerhin ist Faber selbst Schweizer, zudem aber auch Musiker und als solcher eher homo ludens denn homo faber. Aber Faber ist eben in der Tat ein wenig anders. In der Wohlfühlecke der modernen deutschsprachigen Sänger, die inzwischen erfreulich dicht und hochklassig besetzt ist, fällt er mit rauher, gelegentlich abkippender Stimme auf sowie durch Texte, die so gar kein Wohlgefühl vermitteln. Er singt in klassischer Bluesmanier von (vermeintlichen) Verlierern des Lebens, von einsamen Männern, durchzechten Nächten wie auch von Schlauchbooten im Mittelmeer, und ja, trotz allem immer wieder von Liebe, allumfassend.

Do, 17. August THEATER & BÜHNE Dom zu Erfurt, 20 Uhr Domfestspiele 2017: »Der Troubadour« Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi

REGION

Jena, Theatervorplatz, 20 Uhr Kulturarena 2017: »GOGO PENGUIN« Spätestens 2014 war es so weit: Mit der Veröffentlichung ihres zweiten Albums »v2.0« stürmten Chris Illingworth, Nick Blacka und Rob Turner aus Manchester/UK europaweit die Clubs und Festivals. Und während die einen noch rätselten, ob sich hinter dem merkwürdigen Bandnamen vielleicht warmherzige Tierfilmfreaks verbergen, die vom heimischen Sofa aus kleine Pinguinbabys anfeuern, schwelgten andere schon in den nicht minder emotionsreichen Schwingungen einer Musik, die mit dem Begriff Jazz nur sehr unzureichend beschrieben werden kann. Denn GoGo Penguin kitzeln aus ihrer klassischen Trio-Besetzung einen Sound heraus, den Kolleg*innen einer großen deutschen Tageszeitung einmal als »Rave-Jazz für die iPhone-Generation« beschrieben haben. Das ist natürlich Quatsch, denn weder braucht es technisches Gerät noch Rave-Erfahrung für den Genuss dieser Band. Andererseits versteht jeder, der einmal die minimalistischen, repetitiven, trotzdem ungeheuer packenden Melodien von GoGo Penguin gehört hat, was gemeint sein könnte. Im deutschsprachigen Raum haben sich jüngst auch Gruppen wie Brandt Brauer Frick oder Feindrehstar um die Verknüpfung modernster Clubrhythmen mit saftigen akustischen Instrumentarien verdient gemacht. GoGo Penguin jedoch tendieren ganz eindeutig in Richtung minimalistischer Jazz, auch wenn der stilistisch ein wenig an Post-Rock-Vorreiter wie Tortoise erinnert oder an Elektronik-Ikonen wie Aphex Twin und Massive Attack. Daneben aber schimmern auch überall die Experimente von Jazzkollegen wie Esbjörn Svensson oder Bugge Wesseltoft durch das akustische Kleid. Damit sind sie nicht weniger als eine mögliche, ziemlich coole Zukunft des Jazz.

Fr, 18. August THEATER & BÜHNE Dom zu Erfurt, 20 Uhr Domfestspiele 2017: »Der Troubadour« Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi Theater Waidspeicher, 21 Uhr »König Lear« REGION Creuzburg, Burg Creuzburg, 20 Uhr Live: »IN EXTREMO« Jena, Theatervorplatz, 20 Uhr Kulturarena 2017: »ANDROMEDA MEGA EXPRESS ORCHESTRA« Der Name macht direkt klar, worum es geht: Andromeda! Mega! Express! Orchestra! Hier kommt keine Band, sondern ein Orchester, hier wird nicht gekleckert, sondern geklotzt, und zwar außerirdisch gut. Der Ruf der gern in erweiterter Fuß-

ballmannschaftstärke auftretenden Formation begründet sich dabei weniger auf namenstechnische Superlative, sondern eher auf ihre einzigartige musikalische Ausrichtung. Das 2006 in Berlin gegründete AMEO (so nennen sie sich abgekürzt) besteht aus Musikern aller möglichen Stilrichtungen: Jazz, Neue Musik, Barockmusik oder Progressive Rock. Das Orchester vereint Streicher, Bläser, Vibraphon und Harfe, Synthesizer und Schlagzeug. Jeder der Musiker*innen arbeitet für sich schon mit renommierten Künstlern der jeweiligen Gattung zusammen, z. B. im Ensemble Intercontemporain, mit The Notwist, Gunter Hampel oder Tony Allen. Doch erst gemeinsam, im AMEO, kommt die unglaubliche Tiefe und Bandbreite dieser stilübergreifenden Arbeit zum Tragen: Mit der Wucht einer Bigband, der klanglichen Ausdruckskraft eines Sinfonieorchesters und der Spielfreude einer Jazz-Rock-Formation stehen sie seit über zehn Jahren auf der Bühne, und zwar in der Berliner Philharmonie genauso wie auf dem Roskilde-Festival.

Sa, 19. August THEATER & BÜHNE Theater Waidspeicher, 19 Uhr »Die Glasmenagerie« St. Louis - eine Stadt im mittleren Westen der USA Ende der 30er Jahre: Amanda Wingfield lebt mit ihren zwei erwachsenen Kindern in einer kleinen Wohnung. Der kargen Realität ihres Daseins entflieht jeder von ihnen in seine Traumwelt. Eine Sammlung zerbrechlicher Glasfiguren ist der Lebensinhalt von Tochter Laura, ihr Bruder Tom verbringt Stunden im Kino und Mutter Amanda schwärmt von ihrer längst vergangenen Jugendzeit. Als Tom seinen Freund Jim O’Connor mitbringt, kommt es zur Katastrophe. Klare Konflikte, präzise Dialoge und eine ganz besondere Melancholie: mit diesem Stück über unerfüllte Erwartungen und die verhängnisvolle Scham zwischen Männern und Frauen wurde Tennessee Williams zu einem der wichtigsten amerikanischen Dramatiker. Dom zu Erfurt, 20 Uhr Domfestspiele 2017: »Der Troubadour« Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi SPORT Strandbad Stotternheim, Zum Stot­ ternheimer See 19 »Finale Watersoccer Convention«

Weimar, Marktplatz, 21 Uhr Eröffnungsspektakel Kunstfest Weimar 2017: »PAN.OPTIKUM – TRANSITion« Das Aktionstheater PAN.OPTIKUM aus Freiburg entwickelt seit über 30 Jahren aufwändige und spektakuläre Inszenierungen für öffentliche Plätze. In Weimar war die Gruppe, die zu den bekanntesten dieses Genres weltweit gehört, zuletzt im Kulturstadtjahr 1999 zu Gast. Mit ihrem Stück »TRANSITion« eröffnet am 18.8. auf dem Weimarer Marktplatz das Kunstfest 2017. »Immer suchen die Menschen das Glück und enden im Krieg.« Diesen Satz des kanadisch-libanesischen Schriftstellers Wajdi Mouawad hat PAN.OPTIKUM aufgegriffen und ein Stück geschaffen, das in assoziativen Szenen durch mehrere Jahrtausende unserer Geschichte streift und nach innerer und äußerer Abgrenzung von Gesellschaften, nach Toleranz und nach der Vereinbarkeit unterschiedlicher Religionen und Lebensentwürfe fragt. Dabei bedient sich das Ensemble mediterraner Straßentheaterformen und bietet zahlreiche Gelegenheiten zum Staunen und zum Träumen: Mehrere über den Platz verteilte Spielorte nehmen das Publikum gleichsam in die Mitte, die Darsteller*innen schweben hoch oben in der Luft. Sprache und Musik, Licht und Schatten greifen auf beeindruckende Weise ineinander. In einem großen Feuerwerk erreicht die Inszenierung ihren Höhepunkt.

REGION Jena, Theatervorplatz, 20 Uhr Kulturarena 2017: »Judith Holofernes« »Ich bin das Chaos« heißt die neue, insgesamt dritte Soloplatte von Judith Holofernes. Überrascht? Gut möglich. Denn unter den vielen Eigenschaften, die der Sängerin, Lyrikerin und Wir-sind-HeldenMitgründerin so nachgesagt wurden, findet sich »chaotisch« bisher wohl kaum. Ganz im Gegenteil. Judith Holofernes gilt nicht nur durch die Arbeit mit ihrer Band Wir sind Helden als eine der prägnantesten, klügsten und streitbarsten Künstlerinnen Deutschlands. Zusammen mit den Helden-Kollegen zeigte sie als Sängerin und Textschreiberin jahrelang, wie kritisches Wort und unter die Haut gehende Musik glücklich zusammengehen können. In ihren zahlreichen Aktivitäten neben der Bühne betätigte sie sich mal als absurd-komische Lyrikerin, mal als politisch und gesellschaftlich engagierte Aktivistin.

Foto: KulturArena

ten zwar kein Wort des Textes verstanden, aber ein tiefes, vielleicht einfach unübersetzbares Gefühl des Einklangs hätte sich ausgebreitet. Das mag eines der schönsten Komplimente für Maarja Nuuts Musik sein, und es trifft den Kern: Maarja Nuut schreibt nicht einfach nur Lieder, sie entwirft komplette (Klang-)Welten. Wenn sie ihre Geige ansetzt, dazu ihren kleinen elektronischen Maschinenpark anwirft und zu singen beginnt, fragt man sich ein jedes Mal: Sind das uralte Volksweisen? Oder sind das sphärische Klänge aus einer fernen Zukunft? Maarja Nuuts Musik lebt zu einem Großteil vom Mysterium – oder vielmehr von all den Geschichten, die sie eben NICHT direkt erzählt. Geschichten, die stattdessen, ganz individuell und unwillkürlich, im Kopf eines jeden Zuhörers wachsen. Jena, Theatervorplatz, 21 Uhr Filmarena 2017: »Kurzfilmnacht«

Jena, F-Haus, Johannisplatz 14, 22 Uhr Party: »(Un)treu Party« Auf diesem gutlaunigen Tanzevent könnt Ihr mit verschiedenfarbigen Leucht-Armbändern Eure »Paarungsbereitschaft« signalisieren. Musik: Charts, House, Black, Klassiker, Rock&Pop


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Juli/August 2017

REGION

So, 20. August THEATER & BÜHNE Dom zu Erfurt, 20 Uhr Domfestspiele 2017: »Der Troubadour« Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi KIDS, TEENS & FAMILY Theater Waidspeicher, 11 Uhr »Das Orakel oder Der Bär, der Pfau und das Geheimnis des alten Hasen« Ab 3 Jahre! REGION Jena, Theatervorplatz, 20 Uhr Kulturarena 2017: »BUKAHARA« Bukahara sind ein wildes, euphorisches Freundesquartett, irgendwo zwischen Swing, Folk und Reggae, zwischen Balkan und Arabien, zwischen den 17 Hippies und Mumford & Sons, geerdet durch die durchdringende, rauchige Bluesstimme von Sänger Zoghlami. Man hört ihnen an, dass sie sich zuerst als Straßenmusiker betätigt haben, bei Bukahara gerät jedes Konzert zum ausschweifenden Gesamtkunstwerk. Und ihre Vermarktung nehmen sie in die eigene Hand: Album Nummer zwei, »Strange Delight« brachten sie 2015 komplett in Eigenregie heraus. Der Erfolg gab ihnen recht und so folgte 2017 das dritte Album »Phantasma«, welches Ende März frisch veröffentlicht wurde. Bukahara sind – bei aller Spielfreude und musikalischer Entdeckerlaune – auch eine sehr politische Band, schon allein durch ihre eigene, persönliche Geschichte. So thematisierte einer ihrer bekanntesten Titel, »New Home«, schon Ende 2015

sehr eindringlich die kommende Flüchtlingsthematik in ihrer ganzen leisen, individuellen Wucht. Bei Bukahara liegt immer alles ganz nah beieinander: die unbeschwerte, pure Freude an der Musik und die engagierte, kluge Weltsicht, bestens nachbarschaftlich vereint. Foto: KulturArena

Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 20 Uhr Kunstfest Weimar: »SASHA WALTZ & GUESTS - Allee der Kosmonauten« Die Allee der Kosmonauten verbindet die Berliner Stadtbezirke Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf. Sie wurde in den 1970er Jahren angelegt und ist gesäumt von Hochhäusern in der zu jener Zeit für den Wohnungsbau der DDR typischen Plattenbauweise. Was sich in diesen Plattenbauten, aber auch in jeder anderen Hochhaussiedlung auf der Welt abspielen könnte, hat Sasha Waltz 1996 zu einem rasanten Tanzstück verarbeitet, das sie weltberühmt machen sollte und das nun, über 20 Jahre nach seiner Entstehung, endlich wieder zu sehen ist. »Allee der Kosmonauten« sei ein »Meilenstein im Werk von Sasha Waltz«, schrieb die Kritik anlässlich der Wiederaufnahme Ende vergangenen Jahres. Das Stück »formulierte damals eine neue Tanztheater-Ästhetik und begeisterte mit seiner irrwitzigen Komik und seiner choreografischen Fantasie. Und es zündet auch heute noch. Wie die gereiften Tänzer ihre Figuren entfalten und sogar noch vertiefen, ist fantastisch.« Sasha Waltz gilt als die wichtigste zeitgenössische Choreografin Deutschlands. Anfang dieses Jahres weihte sie mit ihrem Ensemble die Räume der Elbphilharmonie in Hamburg ein. Für ihre Arbeit wurde sie u.a. mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Weimar, E-Werk, Am Kirschberg 4, 20 Uhr Kunstfest Weimar: »Malalai – Die afghanische Jungfrau von Orléans« Ein internationales Theaterprojekt von Robert Schuster und Julie Paucker mit Texten von Schiller, Anouilh, Brecht und Khattak Die Legende der Jeanne d’Arc ist in Frankreich ein Nationalmythos. Friedrich Schiller hat dieser jungen Frau, die in einer von Männern dominierten Welt unter Einsatz ihres Lebens für ihre Überzeugung, ihren Glauben und ihr Land kämpft, eines seiner bekanntesten Dramen gewidmet. In Afghanistan erzählt man sich eine ganz ähnliche Geschichte: Malalai von Maiwand, auch die »afghanische Jungfrau von Orléans« genannt, war eine Sanitäterin im Unabhängigkeitskrieg gegen die britische Kolonialmacht 1880.

Do, 24. August THEATER & BÜHNE Dom zu Erfurt, 20 Uhr Domfestspiele 2017: »Der Troubadour« Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi REGION

Jena, F-Haus, Johannisplatz 14, 20 Uhr Live: »CROWBAR + MACBETH« Death Metal

Fr, 25. August Di, 22. August THEATER & BÜHNE Dom zu Erfurt, 20 Uhr Domfestspiele 2017: »Der Troubadour« Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi KIDS, TEENS & FAMILY Theater Waidspeicher, 10 Uhr »Leon Pirat« Glücklich ist, wer Pirat ist! Glücklich ist, wer einen Piraten zum Vater hat und später selbst mal Kapitän werden soll! Oder doch nicht? Leon ist Sohn eines Piraten und gerne auf dem Schiff. Die Aufgaben hier sind klar verteilt: Der Dicke kocht, der Lange putzt und der Kapitän hält Ausschau. Und Leon selbst soll lernen, wie man Kapitän wird. Aber Leon möchte nicht Kapitän werden, sondern lieber kochen. Sein Lieblingsort ist die Kombüse, wo er dem Dicken über die Schulter schaut. Als dann eines Tages erst der Koch und nach und nach die ganze Mannschaft über Bord gehen, hat Leon die einmalige Chance zu zeigen, was er kann.

Mi, 23. August THEATER & BÜHNE Dom zu Erfurt, 20 Uhr Domfestspiele 2017: »Der Troubadour« Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi KIDS, TEENS & FAMILY Theater Waidspeicher, 10 Uhr »Leon Pirat« Ab 4 Jahre!

THEATER & BÜHNE Dom zu Erfurt, 20 Uhr Domfestspiele 2017: »Der Troubadour« Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi KONZERT

Sa, 26. August THEATER & BÜHNE Dom zu Erfurt, 20 Uhr Domfestspiele 2017: »Der Troubadour« Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi KONZERT

Forsthaus Willrode, Forststraße 71, 16 Uhr Festival: »Wipfelrauschen« SONSTIGES Roland Matthes Schwimmhalle, ­Johann-Sebastian-Bach-Straße 6, 14 — 16.30 Uhr »Schnupperevent Meerjungfrauenschwimmen« REGION Rudolstadt, Schloss Heidecksburg, 20 Uhr Live: »IN EXTREMO« Jena, F-Haus, Johannisplatz 14, 22 Uhr Party: Late Summer Night« — Sommernachtsdiscoparty mit DJ Steven W.

So, 27. August Forsthaus Willrode, Forststraße 71, 18 Uhr Festival: »Wipfelrauschen« An drei Tagen werden im Forsthaus Willrode nahe Erfurt treu dem Motto »Klasse statt Masse« Livemusik und kulinarische Spezialitäten präsentiert. Den Auftakt geben am Freitag SANTAI mit einem interessanten Mix aus Folk, Rap, Klezmer und Jazz. Das Programm am Samstag startet mit einer Lokalgröße! MAMA, das sind Andrei Vesa und DJ NasD aus dem Umfeld des Zughafen in Erfurt, eröffnen den Abend mit einer Melange aus HipHop, Elektropop und Songwriting (s. auch tam. tam-Ausgabe Juni!), gefolgt von CYNTHIA NICKSCHAS, bekannt durch gemeinsame Konzerte mit Konstantin Wecker, und einem groovigen Mix aus Blues, Folk und Soul mit punkigen Untertönen. Zum Abschluss wird es mit Ferenczi György & Rackajam (Ungarn) noch einmal turbulent. Der Familientag am Sonntag rundet das europäische Wochenende im Forsthaus Willrode ab mit Theater für Kinder, Outdoor- Aktivitäten sowie großem Kinderfest und Livemusik von SANTAI.

THEATER & BÜHNE Dom zu Erfurt, 20 Uhr Domfestspiele 2017: »Der Troubadour« Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi KONZERT

Forsthaus Willrode, Forststraße 71, 16 Uhr Festival: »Wipfelrauschen« Musik und großer Familientag! KIDS, TEENS & FAMILY Theater Waidspeicher, 11 Uhr »Leon Pirat« — Ab 4 Jahre! REGION Jena, Sparkassen-Arena, Keßlerstraße 28, 19 Uhr Live: »OLAF SCHUBERT«

Di, 29. August KIDS, TEENS & FAMILY Theater Waidspeicher, 10 Uhr »Ritter Tristan und Prinzessin Isolde« Ab 5 Jahre!


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Juli/August 2017

| VERLOSUNG |

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Mit der Bahn zu Luther

95 Thesen haben die interessantesten Austa m .ta m Welt verändert. Ihstellungen und Fesverlost 3  ¹ 1 T hü ri nge rem Verfasser Marten rund um den n-T ic tin Luther und der Zusendu ngen b kets. Reformator. it te bis 10.07.2017 Reformation sind Mit dem per E-Ma il zu m leserpost @ta m-ta ma n: im Jubiläumsjahr L u t h e r -T i c ket stadtm 2017 zahlreiche Die Gewinner agazin.de sind Sie in Komwer n sc hriftlic Ausstellungen, Fes- benaischtricauhtsgigt. Deder Re bination mit chtsweg h eschlossen . te, Kunst- und Kule i ne m S ac h s e n-, turprojekte gewidmet. Sachsen-Anhalt- bzw. Den Höhepunkt bildet der Thüringen-Ticket oder eiReformationstag am 31. Okto- nem Regio120-­Ticket für einen ber 2017. Die DB Regio bringt Aufpreis von 5 Euro pro Person Sie in Mitteldeutschland zu den früher unterwegs. REGION

Mi, 30. August KIDS, TEENS & FAMILY Theater Waidspeicher, 10 Uhr »Ritter Tristan und Prinzessin Isolde« Ab 5 Jahre!

Do, 31. August Weimar, E-Werk, Am Kirschberg 4, 20 Uhr Kunstfest Weimar: » I Am Not Ashamed of My Communist Past - Ich schäme mich nicht für meine kommunistische Jugend« Das Land, in dem die Theatermacherin Sanja Mitrovic und der Schauspieler Vladimir Aleksic aufgewachsen sind, existiert nur noch in der Erinnerung: die Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien. Neue Staaten mit anderen Namen und anderen Erzählungen über sich selbst sind an seine Stelle getreten. Doch was ist aus den Idealen von damals geworden? Was gelten Werte wie Solidarität, soziale Gerechtigkeit oder Gemeinsinn heute noch – in einer Zeit, in der Materialismus und Individualismus nahezu religiöse Verehrung genießen? Gibt es nur noch Gemeinschaft, wenn wir trauern oder protestieren?

REGION Weimar, Alter Schlachthof, 20 Uhr Kunstfest Weimar »Weimars ›andere‹ Bands« (Timur und sein Trupp, O.T.Z.E., Küchenspione u.a.) »Wir sind der entfesselte Durchschnitt« Mit Galgenvögel, Die Küchenspione, Madmans, O.T.Z.E., Rote Nelken und Timur und sein Trupp.

Veranstaltungsadressen ADRESSEN ERFURT Angermuseum Am Anger 18 Telefon: 0361-655 164 0 www.angermuseum.de Bibliothek Domplatz 1 Telefon: 0361-6551590 www.bibliothek.erfurt.de egapark Gothaer ­Straße 38 Telefon: 0361-5643737 www.egapark-erfurt.de FrauenZentrum Erfurt Pergamentergasse 36 Telefon: 0361-225 147 3 www.frauenzentrum-erfurthandinhand.de Füchsen Hütergasse 13 Telefon: 0361-6441448 www.facebook.com/­ fuechsen.erfurt Heiligen Mühle Mittelhäuser ­Straße 16 Telefon: 0361-733297 www.heiligenmuehle.de Kulturforum Haus Dach­ eröden Anger 37 Telefon: 0361-655 163 5 Kulturhof Krönbacken Michaelis­Straße 10 Telefon: 0361-655 196 0 galerie-waidspeicher.de Messe Erfurt Gothaer Straße Telefon: 0361-400 0 www.messe-erfurt.de Naturkundemuseum Große Arche 14 Telefon: 0361-655 568 0 www.naturkundemuseumerfurt.de BÜHNE, KUNST & FILM Alte Oper Theater­Straße 1 Telefon: 0361-551166 www.dasdie.de DASDIE Brettl Lange Brücke 29

Telefon: 0361-551166 www.dasdie.de DASDIE Live Marstall­Straße 12 Telefon: 0361-551166 www.dasdie.de DASDIE Stage Lange Brücke 29 Telefon: 0361-551166 www.dasdie.de Galli Theater Erfurt Markt­Straße 35 Telefon: 0361-34194524 www.galli-erfurt.de Kabarett Die Arche Domplatz 18 Telefon: 0361-598 292 4 www.kabarett-diearche.de CineStar Erfurt Hirschlachufer 7 www.cinestar.de Kabarett Lachgeschoss Futter­Straße 13 Telefon: 0361-663 588 6 www.lachgeschoss.de Kaisersaal Futter­Straße 15/16 Telefon: 0361-568 812 3 www.kaisersaal.de Kinoklub Hirschlachufer Hirschlachufer 1 Telefon: 0361-642 219 4 www.kinoklub-erfurt.de Theater Erfurt P. — Muth-­Straße 1 Telefon: 0361-223 331 55 www.theater-erfurt.de Theater Die Schotte Schotten­Straße 7 Telefon: 0361-643 172 2 www.theater-die-schotte.de Theater im Palais / ­Kleines Theater Michaelis­Straße 30 Telefon: 0361-550 499 01 www.theaterimpalais.de Theater Waidspeicher Domplatz 18 Telefon: 0361-598 292 4 www.waidspeicher.de

| IMPRESSUM | Verlag Florian Görmar Verlag Am Planetarium 37 07743 Jena Telefon: 036 41-54 34 48 E-Mail: info@tam-tam-stadtmagazin.de Internet: www.tam-tam-stadtmagazin.de

Anzeigenleitung Florian Görmar, Telefon: 036 41-54 34 48 oder schriftlich an die Verlagsadresse.

Herausgeber, Eigentümer und verantwortlicher Chefredakteur i. S. d. P. Florian Görmar Am Planetarium 37 07743 Jena

Titel: Jessika Fichtel, Amac Garbe Seite 3: Amac Garbe Nicht immer gelingt es, die Rechteinhaber von Fotos zweifelsfrei zu ermitteln. Berechtigte Anspruchs­­­in­haber wenden sich bitte an den Verlag.

Redaktion Am Planetarium 37 07743 Jena Autoren dieser Ausgabe (mit Kürzel)

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MUSIK Andreas Kavalier Andreas­Straße 45 Telefon: 0361-2119140 www.andreas-kavalier.de Club 1 Steiger­Straße 18 Telefon: 0361-5400954 www.clubeins.de Cosmopolar Anger 66 Telefon: 0361-644 762 60 www.cosmopolar.com Engelsburg Allerheiligen­Straße 20/21 Telefon: 0361-244 770 www.eburg.de Franz Mehlhose Löber­Straße 12 Telefon: 0361-56 60 203 www.franz-mehlhose.de Haus der Sozialen ­Dienste HsD Juri-Gagarin-Ring 150 Telefon: 0361-562 499 4 www.museumskeller.de Ilvers Magdeburger Allee 136 Telefon: 0361-430 374 1 www.ilvers.de Jazzclub Erfurt e.V. Fischmarkt 13-16 Telefon: 0361-642 270 1 www.jazzclub-erfurt.de Museumskeller Juri-Gagarin-Ring 140a Telefon: 0361-562 499 4 www.museumskeller.de Musikpark Willy-Brandt-Platz 1 Telefon: 0361-550 408 2 www.musikparkerfurt.de Nerly Markt­Straße 6 Telefon: 0361-381 325 5 www.nerlyerfurt.de Stadtgarten Dalbergsweg 2 Telefon: 0361-653 199 88 www.stadtgarten-erfurt.de

Kay Albrecht (kal), Alex Althoff (aal), Judith Antkowiak (jan), Florian Berthold (flb), Franziska Bracharz (frb), Thomas Behlert (tbe), Nancy Droese (ndr), Dr. Matthias Eichardt (mei), Jessika Fichtel (jfi), Florian Görmar (fgo), Jürgen Grohl (jüg), Juliane Grossmann jgr), Karina Halbauer (kha), Lisa Hilpert (lhi), Norman Hera (nhe), Susann Leine (sle), Paul-Ruben Mundthal (prm), Sylvia Obst (syo), Dietmar Schwerdt (dis), André Wesche (anw), Dominique Wand (dow)

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Abonnement 11 Ausgaben 28,— € incl. Porto im Inland Erscheinungsweise elfmal pro Jahr Anzeigen- und Redaktionsschluss 18.08.2017 für die September-Ausgabe 2017 Veranstaltungshinweise werden kostenlos abgedruckt, aber eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann nicht übernommen werden. Veranstalter, die honorarpflichtige Fotos zur Ankündigung ihres Programms an das Stadtmagazin tam.tam übergeben, sind für die Forderungen des Urhebers selbst verantwortlich. Für den Inhalt geschalteter Anzeigen wird keine Gewähr übernommen. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und sonstige Unterlagen kann keine Gewähr übernommen werden. Die Urheberrechte für gestaltete Anzeigen, Fotos, Berichte sowie der gesamten graphischen Gestaltung liegen beim Verlag und dürfen nur mit schriftlicher Genehmigung und gegebenenfalls gegen Honorarzahlung weiterverwendet werden. Gerichtsstand ist Jena. Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen.


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Juli/August 2017

| WIR FRAGEN, IHR ANTWORTET |

Woran glaubst Du?

Interviews und Fotos: Florence Schmalz

RENE, 38

NICK, 38

VICKI, 28

Chauffeur

Account Manager

Studentin

Ich glaube immer noch an die Kraft der Demokratie. Nur wäre es schön, wenn sich auch Politiker wieder daran erinnern, was für ein wichtiges Gut die Demokratie ist. Dass sie kontroverse Meinungen akzeptieren, analysieren und mit Vernunft darauf reagieren. In der heutigen Zeit lassen sich leider zu viele Volksvertreter von persönlichen Egoismen leiten und vergessen dabei ihren notwendigen Auftrag.

Ich glaube in erster Linie an das Schicksal und dass so manche Wege vorbestimmt sind, um dem Leben eine Richtung zu geben. Ich glaube allerdings auch vor allem an mich selbst, was für mich die gesündeste und friedlichste Glaubensform ist und mich immer wieder motiviert, mir neue Ziele zu setzen. Was kann ein Mensch erreichen, der nicht an sich selbst glaubt? Ich bin zwar nicht religiös, weiß aber, dass wenn sich alle Menschen an einen Großteil der 10 Gebote halten würden, wäre die Welt um einiges besser.

Ich glaube zwar nicht an Gott oder an etwas Gottähnliches. Aber ich glaube daran, dass gute Menschen sterben, um an einem besseren Ort zu sein. Ich glaube auch daran, dass sie dort glücklicher und zufriedener sind und dem, was sie auf Erden belastet hat, entfliehen können und an diesem anderen Ort nur Glück und Zufriedenheit finden. Dieser Ort ist dann für jeden etwas Besonderes, weil er genau auf den einen Menschen zugeschnitten ist und sich nicht nach Regeln, Normen, bösen Dingen oder ähnlichem richtet.

BEATE, 53

LUKAS, 25

PEPE, 21

SPS-Technikerin

Student

Student

Ich glaube daran, dass alles, was man in Leben tut, dann letztendlich doch das Richtige ist beziehungsweise irgendwann zu dem Richtigen wird. Ich weiß, dass man sich auf sein Bauchgefühl verlassen sollte und besonders an sich selbst glauben und sich vertrauen sollte. Mit diesem Selbstvertrauen hängt zusammen, dass man sich selbst auch etwas zutrauen sollte, auch wenn einem die Lösung nicht gleich vor den Füßen liegt. Wo eine Tür zugeht, geht auch eine andere wieder auf.

Grundsätzlich glaube ich an vieles in meinem Leben. Religion, das Gute im Menschen und so weiter. Aber ganz besonders glaube ich an direkte Kommunikation, offene und aufrichtige Verhältnisse und ehrliche Meinungen. Egal, ob bei Politikern, Eltern, dem Partner oder unter Freunden. Dieser Weg hat mich bisher immer am einfachsten und schnellsten zum Ziel geführt. Leider denken nicht alle Menschen so und spielen nicht immer mit offenen Karten. Meine Erfahrung hat mich aber gelehrt, dass sowas ein langes, oft unangenehmes, Nachspiel haben kann. Daher versuche ich unaufrichtige Menschen zu meiden.

Praktisch glaube ich an jede Form von Kunst. Nicht nur als diachrones Abbild der Gesellschaft, aber auch als ein Schlüssel zur eigenen Persönlichkeit und zum Glück. Denkt man an die Sorgen unseres gewöhnlichen Alltags, hat Kunst bisher immer einen Weg gefunden, uns zu berühren. Kunst bringt uns aber auch zum Zweifeln, heraus aus unserer Komfortzone, treibt unsere eigene Entwicklung an. Ein Kunstwerk fungiert nicht immer als eine direkte Materialisierung einer bestimmten, generellen, Idee. Diese muss erst durch den Blickwinkel des Künstlers gefiltert werden, bevor ein Werk entstehen kann.


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D om S tufen -f eStSpiele

in

e rfurt 2017

Weit über die Grenzen Deutschlands hinaus haben sich die DomStufen-feStSpiele einen Namen gemacht: Sie sind das sommerliche Veranstaltungshighlight Thüringens! Dann verwandeln sich die 70 Stufen des Dombergs zur spektakulären Open-Air Festspielbühne. 2017 erleben Sie mit Giuseppe Verdis Erfolgsoper Der Troubadour ein Mittelalterspektakel. Hexenverbrennung und ein blutiger Erbfolgekrieg bilden die Grundlage für ein Rache-Drama um ein entführtes Kind, eine hingerichtete Mutter, um zwei Rivalen, die nicht wissen, dass sie Brüder sind und eine leidenschaftliche Dreiecksbeziehung, das Verdi zu unvergesslichen Melodien inspirierte. Die prachtvolle Kulisse des Erfurter Doms, der genau in der Zeit gebaut wurde, in der Der Troubadour spielt, bildet den perfekten Schauplatz für düstere Krieger, lodernde Scheiterhaufen und blutige Kämpfe. Sichern Sie sich jetzt Ihre Tickets und erleben Sie einen Abend der Extraklasse!

DER TROUBADOUR OPER VON GIUSEPPE VERDI

DAS EXKLUSIVE ANGEBOT FÜR IHREN FESTSPIELABEND! Exklusiver Empfang Mieten Sie eine unserer Pagoden mit Platzkapazitäten von 2 bis 100 Personen, in der Sie ab 90 Minuten vor Vorstellungsbeginn und in der 30-minütigen Pause exklusiv mit Getränken und Fingerfood bedient werden. Werkeinführung In den Pagoden liegen nicht nur die aktuellen Programmhefte für Sie bereit, sondern wir bieten Ihnen gegen Aufpreis eine persönliche Einführung zu Stück und Inszenierung durch die Dramaturgen des Theaters, die Sie mit Fragen löchern dürfen. Sie möchten ein Kundenevent veranstalten oder eine Reise für eine Gruppe organisieren? Wir beraten Sie gern und stellen Ihr Event rund um die Dom-Stufen-feStSpiele nach Ihren Wünschen zusammen.

Kontakt Marketing und Kommunikation 0361 22 33 112 | pr@theater-erfurt.de

PREMIERE Do, 10. August 2017, 20 Uhr WEITERE VORSTELLUNGEN Fr, 11.08. | Sa, 12.08. | So, 13.08. | Di, 15.08. | Mi, 16.08. | Do, 17.08. | Fr, 18.08. | Sa, 19.08. | So, 20.08. | Di, 22.08. | Mi, 23.08. | Do, 24.08. | Fr, 25.08. | Sa, 26.08. | So, 27.08.2017 Infos & Karten 0361 22 33 155 | www.domstufen.de Reisegruppen 0361 22 33 224 | michael@theater-erfurt.de


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