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Solothurn (ba-)rockt

Solothurn

SOLOTHURN (BA)ROCKT!

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Solothurn Tourismus Hauptgasse 69 4500 Solothurn +41 (0)32 626 46 46 solothurn-city.ch

Solothurn | Diesen Sommer ist die «schönste Barockstadt der Schweiz» im Freudentaumel. Sie feiert nicht nur ihr 2’000-Jahre-Jubiläum, sondern auch die ersten Solothurner Barocktage mit einem besonders reichhaltigen Programm. Ein Spektakel, das man sich nicht entgehen lassen sollte!

Barocktage Solothurn – Auf einen Blick

14. bis 22. August 2021 Führungen, Szenische Führungen, Barockes Leben: Vorträge, Performances, Workshops und Spiel, Musik, Kulinarisches, Kinderprogramm Museen, barocktage.ch Solothurn ist stolz auf seine Vergangenheit – und das darf es auch sein! In den Gassen der schmucken Altstadt und darüber hinaus atmet man Geschichte. Die am Jurasüdfuss gelegene Aarestadt war von 1530 bis 1792 Sitz der Ambassadoren der französischen Könige. Diese residierten hier, um für den Herrscher in Versailles helvetische Söldner anzuwerben, die wegen ihrer Tüchtigkeit hoch angesehen waren. Ein Ambassador unterhielt zumeist einen Hofstaat von bis zu 100 Personen und das zu einer Zeit, als Solothurn selbst vielleicht 2’500 bis 3’000 Einwohner zählte. Dementsprechend gross war der Einfluss der Ambassade auf die Stadt und deren Menschen. Sie drückte Solothurn einen bis heute unverkennbaren Stempel auf.

Hunderte Jahre später zelebriert man in Solothurn nicht nur die Kunst von «savoire-vivre». Die Stadt weiss auch, die Vermächtnisse der Vergangenheit gebührend zu würdigen – allen voran die faszinierenden Barockbauten, die ihr Gesicht bis heute prägen. Solothurn gilt zurecht als die «schönste Barockstadt der Schweiz». Besonders bemerkenswert sind beispielsweise die Jesuitenkirche, deren Fassade König Ludwig XIV. persönlich stiftete, das Palais Besenval, der Sitz einer einflussreichen Patrizierfamilie und das Stadttheater mit seinen barocken Malereien. Auch das Museum Altes Zeughaus und der Ambassadorenhof stammen aus der Zeit der Ambassade, ebenso wie die Einsiedelei in der Verenaschlucht mit ihren drei barocken Kapellen.

Barock (vom portugiesischen Wort «barocco« – «seltsam unregelmässig geformte Perle») bezeichnet eine Epoche von ca. 1600 bis 1720, die durch einen ausdrucksvollen, prunkvollen Stil gekennzeichnet ist. Ursprünglich aus Italien stammend wurde sie kritisch betrachtet, weil sie die ausgewogenen Regeln der Antike missachtete. Doch

gerade das Überschwängliche, diese übertriebene Pracht, faszinierte Menschen damals wie heute. In Solothurn prägte der «Barock» nicht nur die Architektur, sondern auch alle anderen Lebensbereiche wie Mode, Kunst, Essen, Trinken, Spielen und ausschweifende gesellschaftliche Anlässe. Wurde beispielsweise in Frankreich ein Dauphin (Thronerbe des französischen Königs) geboren, so feierte auch Solothurn, indem der Ambassador Wein spendete, der aus den Brunnen floss. Diese Festlaune und Lebensfreude ist bis heute bezeichnend für die Stadt und widerspiegelt sich auch in ihrem jüngsten Projekt – den allerersten Solothurner Barocktagen.

Vom 14.-22. August ist es soweit. Dann wird «Barock» während neun Tage in der Stadt und deren Umgebung in allen möglichen Formen zelebriert. Besucher erwartet ein vielfältiges Programm aus Führungen durch prächtige Baudenkmäler, szenische Führungen mit Reichsgrafen, edlen Damen oder zwielichtigen Gestalten, hochkarätig besetzten Konzerten, Tanz-, Fecht- und Opernaufführungen, kulinarische Themenabende sowie Kuriositäten wie das barocke Kartenspiel «Tarock». Zu den konkreten Programmhöhepunkten zählen zum Beispiel die «Audienz in Stärnebrächts Residenz» im Schloss Jegenstorf, das 2021 sein 300-jähriges Jubiläum mit der Ausstellung «300 Jahre Barockschloss» feiert; das «Barockessen» und die Kindernächte im Museum Blumenstein, das barocke Fechten im Museum Altes Zeughaus, das Orgelkonzert in der Jesuitenkirche, die Oper «L’incoronazione di Poppea» im Schloss Waldegg und das Konzert «Der Klang der Kleinen Eiszeit» im Stadttheater Solothurn. Am Wochenende vom 14./15. August werden verschiedene Veranstaltungen auch in Französisch abgehalten. Es ist das Tüpfelchen auf dem «i» im schon an sich aufregenden 2’000-Jahre-Jubiläumsjahr von Solothurn, einem Ort, der es damals wie heute weiss, Menschen zu begeistern.

BAROCKER STADTRUNDGANG 5 Top Highlights

Jesuitenkirche Die Jesuitenkirche gilt als eines der herausragendsten Barockbauwerke der Schweiz. Sie wurde als barocker Einheitsraum mit beeindruckenden herrlichen Stuckaturen in italienischer Manier errichtet. Die über dem Hauptportal angebrachte Inschrift-Tafel in schwarzem Stuckmarmor weist darauf hin, dass die Fassade von Ludwig XIV. gestiftet wurde.

Stadttheater Das älteste Barocktheater der Schweiz steht in Solothurn. Heute können Theaterbesucher noch immer die originalen Dekorationsmalereien von 1779 bewundern.

Palais Besenval Das prächtige Gebäude an der Aare war das repräsentative Stadthaus der Solothurner Patrizierfamilie Besenval. Das historische Gebäude mit wunderschönem Barockgarten dient heute als Eventlocation.

Museum Blumenstein Das Schloss Blumenstein ist ein barockes Herrschaftshaus, das heute das Historische Museum der Stadt Solothurn beherbergt.

Museum Altes Zeughaus Das Alte Zeughaus diente einst als Aufbewahrungsort für die persönliche Wehrausrüstung der Solothurner Bürger und war Symbol für die Wehrhaftigkeit des Stadtstaates. Zugleich war es Waffen- und Rüstungslager für den Söldnerhandel. Bereits im 18. Jahrhundert wurde es auch museal genutzt. Heute fasziniert die schweizweit einzigartige Rüstungssammlung, die «Tagsatzung zu Stans» und die kostbaren Objekte aus der Burgunderbeute.

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