10 minute read

Wind und Wellen

Wasserabenteuer am Zürichsee

KINDER DES WINDES UND DER WELLEN

Advertisement

Zürichsee | Zürich hat (fast) alles, nur kein Meer. Aber das macht nichts! Träume reisen schliesslich nicht mit der See, sondern mit dem Wind und davon gibt es – entgegen gängiger Meinung – auf dem Zürichsee genug. Jungmatrosen können hier Segelluft schnuppern und sich anschliessend im Wellenreiten versuchen – ganz ohne Reisestress und Salz im Haar.

Der Wind flüstert leise; haucht den Segeln gerade genug Luft ein, die GN Yacht «mOcean 26» langsam in Fahrt zu bringen. Das knapp acht Meter lange Segelboot gleitet fast lautlos durch das nahezu spiegelglatte Wasser. Alex Kohler steht am Heck, die Pinne in der Hand und manövriert uns weg vom Steg vor der «Roten Fabrik». Er blickt voraus, studiert das Wasser. Kräuseln sich weiter draussen die Wellen?

Wir hängen gebannt an Alexs Lippen. Er ist unser Skipper; wir seine Crew. Wir befinden uns auf einer Segelschnupperlektion inmitten des grossen, endlos scheinenden Zürichsees. Weit und breit ist kein anderes Boot in Sicht. Nur Ruderer ziehen einsame Runden.

Ahoi, Matrose «Nach Steuerbord!» ruft Alex plötzlich Papa Dani zu und legt nach: «Rechts, rechts; Pinne zu dir!» Dani folgt aufs Kommando. Ich blinzle aufs Wasser, auf dem sich in grellen Punkten die Sonnenstrahlen spiegeln, jedoch erspähe nichts. Dann spüre ich etwas: Eine kühle Böe streicht mir übers Gesicht, verfängt sich im Vorsegel, das sich augenblicklich spannt und am Tau zieht, das zuvor ruhig in Jays Händen lag. Alex grinst; seine langen Haare beginnen zu tanzen. Das Segelboot legt an Tempo zu.

sms zürichsee AG Seestrasse 395 8038 Zürich auf dem Areal der «Roten Fabrik» in Wollishofen +41 (0)44 480 08 77, sms-zuerichsee.ch Öffnungszeiten: Montag-Sonntag 07-21:00 Uhr

Die Schulungsräumlichkeiten, das Club-Lokal und der eigene Bootssteg von «sms zürichsee» befinden sich auf dem Areal der «Roten Fabrik» in Zürich Wollishofen. Das Menschliche und Persönliche steht hier im Vordergrund. Wer einen Führerschein für Motor- und Segelboote erwerben möchte, kann sich auf der Website ausführlich informieren oder sich direkt vor Ort individuell beraten lassen. Mit einem Mal hat Jay zu tun. Der 14-Jährige zerrt am Tau, das man im Seglerlatein «Schot» nennt. «Fester, fester!», ruft Alex. Ein letzter Ruck mit aller Kraft und das Segel flattert nicht mehr, sondern bläht sich in aller Pracht auf. Für einen Augenblick hebt sich die Bootsseite, auf der wir eben noch gemütlich dösten, aus dem Wasser. Die Kinder jauchzen. In diesem Moment wird die Magie des Segelsports greifbar. In Gedanken sehen wir uns, wie schwerelos weit hinten aus dem Boot gelehnt, die Gischttropfen im Gesicht, den tobenden Wind im Haar, mitten auf Hoher See.

Dann holt uns die Realität zurück. So schnell wie er kam, ist der Zauber auch wieder vorbei und das Boot sitzt erneut flach auf dem Wasser – am Schluss war es ja doch nur eine kleine Böe auf dem Zürichsee. Doch für uns Anfänger mehr als genug. Kleinere Funken haben schon grosse Feuer entfacht, weiss Alex. Der gebürtige Münchner hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht und in der sympathischen Segel- und Motorbootfahrschule «sms zürichsee» den perfekten Heimathafen gefunden. Seit 8 Jahren gibt er hier auf dem Areal der «Roten Fabrik» in Wollishofen als Segel- und Motorboot-Instruktor sein Wissen in Kursen weiter und trägt mit Schnupperlektionen und Events dazu bei, Menschen in der Schweiz für den Segelsport zu begeistern.

Er bestätigt: Zum Lernen sind die Bedingungen auf dem Zürichsee ideal. Ein wenig Wind so wie jetzt reicht aus. «Starker Wind macht das Segeln schwieriger und kann gefährlich werden. Nur erfahrene Segler sollten dann aufs Wasser», verrät Alex, während er mit uns zum heutigen letzten Manöver ansetzt. Auf Geheiss fieren Jessica (16) und Jodie (11) nun das Vorsegel, um es nach dem Seitenwechsel später auf der anderen Seite des Bootes wieder zu holen. Wie von Zauberhand gelenkt, wechselt die «mOcean 26» ihren Kurs zurück in Richtung «Rote Fabrik».

Am Steg heisst uns dort Daniela Schmidheini willkommen. Die 33-jährige Inhaberin von «sms zürichsee» ist sozusagen das Pendant zu Seebär Alex. Liebt er Wind und Wetter, so ist sie ein Sonnenkind, das am liebsten bei blauem Himmel Wellen reitet. Ihr Spielzeug dafür ist die ultimative Wellenmaschine: das 650 PS starke, knapp 7 Tonnen schwere Wassersportboot «Malibu M240». Es produziert eine individuell anpassbare, endlose

Heckwelle, auf der man surfen kann, wie im Meer – nur ohne anstrengendes Paddeln und Salzwasserdusche.

Aloha, Wellenreiter Papa Dani und die Kids sind sofort Ohr – Snowboard, Skateboard, Surfboard, Wakeboard, Stand Up Paddling Board – es gibt kaum ein Brett, das sie nicht schon mal unter den Füssen hatten. Mit dem Wakesurfen erfüllt sich nun ein langgehegter Traum – wenngleich auch bei 17°C Wassertemperatur.

Mit Neoprenanzug gewappnet, wagen sich die Vier wenig später ins Abenteuer. Papa Dani springt als erster in die Fluten, unterm Arm ein 4’ 7’’ langes Wakesurfbrett, das er quer zum Boot direkt vor sich ins Wasser legt. Kaum hat er die Füsse auf der weichen Oberfläche so platziert, wie es Daniela eben noch gezeigt hatte, kommt Bewegung in die Sache. Das «Malibu» zieht alle Register. Die Musik spielt, unterm Heck beginnt es zu brodeln und zu blubbern, das Boot fährt los und zieht Dani an der Leine aus dem Wasser. Plötzlich steht er, gleich beim ersten Versuch. Die Kids jubeln. Das Wasser rauscht unter dem Brett dahin, das sich automatisch in Fahrtrichtung dreht; Dani hält die Balance, verlagert das Gewicht so wie er es von den anderen Brettern kennt. Dann die Offenbarung: Neben ihm türmt sich mit einem Mal die perfekte Welle mit schäumendem Wellenkamm auf. Dani staunt und begibt sich gleich auf den ersten Tauchgang. Die Nebenhöhlen einmal gründlich durchgespült, taucht er wieder auf und lacht: Nächster Versuch!

Zwei Runden später reitet Dani die Welle als wäre es die einfachste Sache der Welt. «Unglaublich dieses Gefühl», ruft er. Die Kinder rutschen ungeduldig in ihren Sitzen. Jodie kann es kaum erwarten. Während sich Dani hinten am Heck eine warme Dusche gönnt, springt sie als Nächste ins Wasser und macht sich startbereit. Drei Versuche und auch sie hat den Dreh heraus und damit ihren älteren Geschwistern einiges vorgelegt. Die Drei wetteifern um den besten Ride, wenngleich für Jodie der Sieger schon vorab feststeht, «wenn man ihr Alter miteinbezieht». Am Schluss strahlen alle Gesichter und wir haben uns mitreissen lassen vom Südsee-Feeling am Zürichsee. Das türkisfarbene Wasser, die perfekte Welle, die Beats aus den Lautsprechern – da fehlt nur noch die Sonne und die Illusion wäre perfekt! Wer braucht da noch das Meer?

KIDS WEEK 2021

Zürich Tourist Information Hauptbahnhof 8001 Zürich +41 (0)44 215 40 00 zuerich.com

Weitere Ideen für Ausflüge und Veranstaltungen mit Kindern, Erlebnisberichte von Familien und Informationen zur Region gibt es ausserdem auf der Plattform «Kinderregion» unter kinderregion.ch Wakeboarden/-surfen, Segeln und weitere nautischen Aktivitäten für Kids zwischen 7 und 16 Jahren.

- Wakeboard-, bzw. Wakesurf-Unterricht (2 Sessions pro Tag) - Material (Wakeboad- und Wakesurfbretter, Schwimmwesten, etc.) - Verpflegung (Lunch, Getränke, Früchte, Riegel, etc.)

Kursdaten: 19.-23. Juli 2021 und 16.-20. August 2021 Montag bis Freitag (09.00 - 17.00 Uhr) 1. Kind CHF 800, jedes weitere Kind CHF 600 sms-zuerisee.ch/kurse

Spot Picks: Sommer in der Kinderregion

SPIEL, SPASS UND ACTION

AB IN DIE HÖHE ERLEBNIS RESTAURANT ACTION PUR

Wer hoch hinaus will, muss nicht gleich in die Berge fahren. Mitten in Zürich führen verschiedenste Bahnen zu lauschigen Aussichtspunkten, Grillstellen und Spielplätzen. Mit der Dolderbahn gelangt man auf den Adlisberg, wo Picknickplätze und Grillstellen zur Rast im Grünen einladen. Besonders schöne Spazierwege gibt es zum Beispiel auf dem Uetliberg, erreichbar in 20 min mit der Uetlibergbahn und auf der Felsenegg, erreichbar mit der Luftseilbahn von Adliswil.

Auswärts essen? Das kann mit Kindern herausfordernd sein. Wer will schliesslich nur am Tisch sitzen, wenn es doch so vieles zu entdecken gibt? Zahlreiche Restaurants haben sich deswegen Spezielles für die Kleinen überlegt. Auf dem «Bächlihof Jona» können sie sich auf dem Naturspielplatz austoben, eine Burg aus Strohballen stürmen oder die Ziegen im Streichelzoo füttern. In der «Wirtschaft Alter Tobelhof» vergnügen sie sich auf dem Spielplatz mit Sandkasten. Ab an die frische Luft! Ob auf dem Berg oder mitten in der Stadt, in der Kinderregion gibt es zahlreiche Möglichkeiten sich so richtig auszutoben. So zum Beispiel beim Urbansurfen in Zürich, beim Sommerrodeln im Atzmännig, im Seilpark in Kloten oder bei einer Trottinett-Fahrt im Zugerland. Ein Highlight für kleine Actionfans in Zürich ist das BMX- und Freestyle-Paradies «BikePark Allmend» mit einem Laufradtrack für die Kleinsten.

Weitere Erlebnisideen finden Sie unter kinderregion.ch/sommer

Gestern Wellenreiten — Morgen Kamelreiten

Panorama Restaurant Felsenegg AUSSICHT INKLUSIVE

Auf 800 m ü. M. mit atemberaubendem Blick über die Stadt Zürich, den See und die Alpen, weitab von Stress und Hektik liegt das einzige Seilbahnrestaurant im Kanton Zürich: das «Panorama Restaurant Felsenegg». Innen verzaubert eine heimelige Stube mit 120-jährigem Kachelofen. Aussen lockt eine grosszügige Panorama Terrasse. Die Speisekarte vereint typisch Schweizer Gerichte wie Bündner Capuns, Tessiner Rösti, Säuliämtler-Bratwurst mit Spezialitäten aus dem nahen Ausland wie Elsässer Flammkuchen und österreichischem Kaiserschmarrn.

Restaurant Felsenegg, Felsenegg 1, 8143 Stallikon/Zürich +41 (0)44 710 77 55, felsenegg.com

Maru JAPANISCHE ESSKULTUR

Seit 25 Jahren ist die Shinsen AG ein Pionier japanischer Esskultur in Zürich. Die Manufaktur und das Restaurant «Shinsen» in der Staffelstrasse 10 (nahe Sihlcity) stehen für ausgezeichnete authentische Speisen aus hochwertigen, frischen Zutaten. Diese Philosophie verkörpert auch das jüngste Familienmitglied, das Restaurant «Maru» in der ShopVille am Zürcher Hauptbahnhof. Hier gibt es feine hausgemachte warme und kalte Donburi (japanische Reisschalen) in vielen Variationen sowie Klassiker wie Chicken Karaage oder Udon Suppen. Ein Highlight für alle Matcha-Fans ist die im Restaurant integrierte urbane Matcha-Bar.

THAILÄNDISCHER LAAB

Für 4 Portionen –300 g Chinakohl 2 Schalotten 1 mittelgrosse Karotte 200 g Long Beans 6 Kaffirlimettenblätter 1 Bund Koriander ½ Bund Pfefferminze 2 EL neutrales Pflanzenöl 300 g Sojagehacktes 1 Stengel Zitronengras 30 g Klebreis (roh) 40 g Sojasauce 2 Limetten, Saft 1 EL Chiliflocken 4 Zweige Thai-Basilikum –Zubereitungszeit: 45 Minuten

Den Chinakohl vierteln, den Strunk herausschneiden und den Kohl in 2 cm grosse Scheiben schneiden oder hobeln. Die Schalotten schälen, halbieren und in feine Ringe schneiden. Die Karotte schälen und in Streifen raffeln. Die Endstücke der Long Beans abschneiden, Bohnen in 5 c lange Stücke schneiden. Die Blattrippe der Kaffirlimettenblätter entfernen und die Blätter in feine Streifen schneiden, ca. 1 Esslöffel für später beiseite legen. Den Koriander und die Pfefferminze waschen, trockenschütteln und fein hacken. Alles zusammen in eine Schüssel geben. –Das Öl in einer Pfanne erhitzen und das Sojagehackte darin bei mittlerer Hitze goldbraun anbraten. Aus der Pfanne nehmen und beiseite stellen. –Den Zitronengrasstengel im unteren Drittel in feine Scheibchen schneiden und zusammen mit den übrigen in Streifen geschnittenen Kaffirlimettenblättern und dem Klebreis in einer Pfanne ohne Öl goldbraun anrösten. Danach im Mörser zerstampfen oder in einer Gewürzmühle feinmahlen. –Das angebratene Sojahack mit dem gemahlenen Klebreis zu dem gerüsteten Gemüse in die Schüssel geben. Die Sojasauce und den Limettensaft unterrühren, alles sorgfältig mischen und mit Chiliflocken abschmecken. Das Thai-Basilikum waschen, trockenschütteln und die Blättchen abzupfen. Den Thai-Laab auf Tellern anrichten und mit dem Thai-Basilikum garnieren. Die Zitrone in Schnitze schneiden und die Zucchini-Schnitzel mit je ein Zitronenschnitz garnieren. Sie schmecken lauwarm oder kalt.

Aus dem Hiltl-Kochbuch «Meat the Green», erhältlich bei Hiltl und online unter hiltl.ch/shop

This article is from: