4 minute read

Die schönste Art zu reisen

Advertisement

Rhätische Bahn Bahnhofstrasse 25 7001 Chur +41 (0)81 288 65 65 rhb.ch

Spot Tipps: Durchsagen sorgen dafür, dass man kein Streckenhighlight verpasst. Wem dies nicht ausreicht, der loggt sich über das eigene Smartphone oder Tablet in das Infot(r)ainment-System ein. Auf dem digitalen Reisebegleiter stehen in Wort, Bild und Ton zusätzliche Informationen, Hörgeschichten sowie eine interaktive Streckenkarte mit Live-Updates zur Verfügung.

Bernina Express

Die schönste Form des Reisens

Chur | Es gibt Bahnstrecken, auf denen der Zug nicht langsam genug fahren kann. Dazu zählt die Alpenüberquerung von Chur nach Tirano mit dem Bernina Express. Hier geht es nicht um schnelles Ankommen, sondern um grossartiges Landschaftskino.

Entzückt hänge ich am grossen Panoramafenster. Die Berge strahlen. Zu ihren Füssen schlummert die Alpenstadt Chur friedlich im warmen Morgenlicht; Dächer, Türme, Stadtmauern und Rebberge schneebedeckt. Hier am Tor zur Bündner Bergwelt, wo die Alpen das Flachland ablösen, beginnt unsere aussergewöhnliche Reise. Für einmal geht es nicht darum, möglichst schnell von A nach B zu gelangen; heute ist der Weg das Ziel. Vor uns liegt die höchste und wohl spektakulärste Alpenüberquerung auf Schienen.

«Wo sitzt man heutzutage noch einfach so da und schaut zu, wie die Welt vorbeizieht?», stellt eine ältere Dame in den Raum. Die Antwort bleibt aus. Erst als die Häuser der ältesten Stadt der Schweiz steilen Berghängen weichen und unser Zug das mobile Netz Strich für Strich hinter sich lässt, blicken auch die anderen Reisenden von ihren Bildschirmen auf. Plötzlich wird es ganz still. Laptops werden verstaut, Mobiltelefone nur noch zum Fotografieren gezückt.

Es überrascht nicht. Der Bernina Express zählt zu den beeindruckendsten Erlebniszügen der Welt. Hinter Thusis, dem Tor zum Albulatal, beginnt die 122 km lange UNESCO Welterbestrecke, eine technische Meisterleistung mit 55 Tunnel, 196 Brücken und Steigungen von bis zu 70 Promille. In Schlangenlinien und ohne Zahnrad führt sie über den 2’235 Meter hohen Berninapass bis nach Italien. Unterwegs schaffen überdimensionale Panoramafenster einen fliessenden Übergang zur Aussenwelt, sodass man als Passagier das Gefühl haben könnte, Teil der Landschaft zu sein, sässe man nicht im Warmen in komfortablen 1. Klasse-Sitzen. Es ist der perfekte Logenplatz für Naturhighlights wie die Seen Lago Bianco und Lej Nair und Kunstbauten, wie der Landwasserviadukt und der kreisrunde Viadukt bei Brusio.

Entspannt lehne ich mich zurück, lausche den Streckeninformationen und lasse Landschaft und Bahnarchitektur auf mich wirken. Direkt voraus liegt der elegant geschwungene Landwasserviadukt, das Wahrzeichen der Rhätischen Bahn und des UNESCO Welterbe RhB. Abrupt endet das 65 m hohe Brückenkonstrukt an einer senkrecht abfallenden Felswand, während der Bernina Express weiterrollt – den Kehrtunneln des Albulatals entgegen. Ein entzücktes Raunen geht durch die Runde. Kameras klicken.

Ich stresse mich nicht, eines der begehrten Fotos zu ergattern, verewige die Bilder lieber im Kopf. Über rund vier Stunden wird das Zugfahren für mich so zur echten Musse. Ich geniesse die Entschleunigung, schlürfe Kaffee aus der rollenden Minibar und widme mich auch jenen Dingen, die im Alltag nicht bunt und laut genug sind, um wahrgenommen zu werden – so wie die verschneiten Holzhütten, gefrorenen Wasserfälle und langen Eiszapfen direkt am Streckenrand. Während der Zug gemächlich höher und höher klettert und die Natur vor dem Fenster immer wilder und rauer wird, lernen die Gedanken zu fliegen.

Beim «Ospizio Bernina» auf dem Berninapass, der höchstgelegenen Station der Rhätischen Bahn, logge ich mich ins Infot(r)ainment-System ein. Nun folgt nämlich der wohl spektakulärste Teil der Albula- und Berninastrecke. Auf der Talfahrt nach Tirano (429 m ü. M.) überwindet der Bernina Express über 1’800 Höhenmeter. Atemberaubend sind die Tiefblicke ins Puschlav, Veltlin und bis zu den Bergamasker Alpen. Fast zu schnell erreichen wir Poschiavo, den hübschen Hauptort des gleichnamigen Alpentals jenseits des Berninamassivs mit seinen kleinen Palazzi und dem funkelnden See, in dessen Umgebung der Express vorübergehend zum mitten auf der Kantonsstrasse verkehrenden Tram wird. Fernab des Massentourismus ist hier für mich heute bei «Pizzoccheri» mit Mortadella Endstation. Ich gönne mir einen verlängerten Aufenthalt, bevor ich mich morgen bei der Rückfahrt nochmals von der «Kleinen Roten» verzaubern lasse. Dadong-dadong, dadongdadong – Es ist ein Geräusch, das süchtig machen kann.

SPEZIALANGEBOT BERNINA EXPRESS

Im Bernina Express fahren Sie zu zweit für nur CHF 139 ganz schön weit, Mittagessen inklusive!

Durch 55 Tunnels und über 196 Brücken geht’s von Chur nach Poschiavo, Le Prese oder Tirano. Auf den Augenschmaus folgt der Gaumentanz, denn in der Destination Ihrer Wahl wartet ein Teller regionaler Pizzoccheri auf Sie, bevor Sie der Bernina Express wieder zurück nach Chur bringt. • Reise im Bernina Express von Chur nach Poschiavo, Le Prese oder Tirano, hin und zurück für 2 Personen, 2. Klasse, inklusive Zuschläge • Sitzplatzreservation für Hin- und Rückreise in den modernen Panoramawagen • Mittagessen in Poschiavo/Le Prese/Tirano: Vorspeisensalat und Pizzoccheri mit Mortadella, exkl.

Getränke in einem ausgewählten Partnerrestaurant. Ein vegetarisches Menü kann auf Anfrage bestellt werden.

Das Spezialangebot ist bis 28. Februar 2022 verfügbar und kann auch als zweitägige Reise gebucht werden.

This article is from: