inside Kunden- und Mitarbeiterzeitung der helsa速 Group International
helsa速 feiert Geburtstag Vor 65 Jahren gr端ndete Helmut Sandler das Gefreeser Traditionsunternehmen eine bewegte Erfolgsstory
Nr. 1 Dezember 2012
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65 Jahre helsa EDITORIAL
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Das bedeutet zunächst: 65 Jahre Geschichte. Ständig neue Herausforderungen. Wandel von Umwelt, Märkten, Menschen, Werten! Wenn ich heute an mein Unternehmen denke, dann kommen mir folgende Worte in den Sinn: Wandel – Erneuerung – Hinterfragung – wiederholte Gedankenprozesse. Ich denke an von Erfolg verwöhnte Zeiten, die zum Zusammenbruch führten, gefolgt von immer wieder erblühendem Neudenken, Neuaufstellen und dadurch wach und lebhaft bleiben!
IMPRESSUM
Dabei warteten zahlreiche Versuchungen, denen man ausweichen musste: Zum Beispiel der Verlockung auszuruhen, wenn die Zeiten gut waren. Oder auch zu resignieren, wenn es mal schlechter lief.
Herausgeber: Redaktion und Texte: Layout und Gestaltung: Fotos: Textl. Überarbeitung:
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Wie alle erfolgreichen Unternehmer musste ich eines lernen: Es gilt, die Herausforderung anzunehmen, den nächsten Berg zu erklimmen. Nicht, um gesehen zu werden, sondern um selbst die Welt immer wieder in neuem Licht sehen zu können. Am Ende des Tages steht die Freude am besonderen Leben – und das ist immer eine Herausforderung und eine Leistung! Um all diese Wege gehen und Berge erklimmen zu können, bedarf es der freundlichen Begleitung aller Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten, Berater und uns verbundenen Menschen! Ihnen allen Dank für die vergangenen 65 Jahre. Ihre Monika Sandler
helsa® GmbH & Co. KG, Bayreuther Straße 3-11, D-95482 Gefrees; www.helsa.com Christine Beckenbauer, Beckenbauer und Partner München Elke Hühnel, helsa® GmbH & Co. KG, Monika Sandler, Patrik Bernstein 4c media Bayreuth - cccc.de, Elke Hühnel, helsa® GmbH & Co. KG Sibylle Thiessen, München, pixelio-2.de Christina Kaden, 123rf, Irma Klier helsa®tech GmbH Nicolai Herrmann, München
INHALT helsa® Group International 2 Editorial Monika Sandler 3
Inhalt
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65 Jahre helsa® Interview mit Monika Sandler
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Alles begann mit Großmutters Nähmaschine Ein kleiner Rückblick in die Geschicht und die Ursprünge des Unternehmens
8-9
Impressionen aus 65 Jahren helsa®
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Die Welt steht nicht still Ausschnitte aus 6,5 Jahrzehnten
helsa® Fashion Shaping 16-17 Das Schulterpolster: unverzichtbar notwendig, unabkömmlich Ein kleines Zubehörteil macht Geschichte 18-19 Intoleranz des Stillstandes ein Geburtstagswunsch Interview mit Stephan Frerk, GF bei helsa® Fashion Shaping
20-21 Schlank, innovativ, menschlich und revolutionär helsa® schmiedet Maschinenkonzepte für die Zukunft! 22-25 A global Network Kleine Geschichten über die helsa®-Standorte
helsa® Functional Coating
12-13 Seniorenpark Sandler Ein Unternehmen übernimmt soziale Verantwortung
26-27 Eine saubere Sache! Evolution der helsa®-Aktivkohlefilter
14-15 Innovation Ein Schlüssel zum Erfolg
28-29 Innovation als Leidenschaft Interview mit Dr. Rainer Ernst, GF der helsatech® GmbH 30-31 Was hat ein isländisches Schaf mit einer helsa®-Membrane zu tun?
Titelbild:
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Unser Inside Cover-Girl trägt ein Modell aus der Kollektion „Life is Elsewhere“ von Kinga Horwarth. Die Münchner Designerin hat sich bei ihrer Modelinie von helsa®-Materialien wie Reversseide, Gallonband und Schulterpolstern inspirieren lassen und ausschließlich diese verarbeitet. Das Foto hat Andi Gamsreiter aus München geschossen.
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65 Jahre helsa® Interview mit Monika Sandler Seit 27 Jahren prägt Monika Sandler, Tochter des Firmengründers Helmut Sandler, die Firmengeschicke unseres Unternehmens maßgeblich. Die helsa®-Geschichte ist auch Ihre Geschichte, die Leidenschaft ihres Vaters auch ihre Leidenschaft. Als Mädchen erlebte sie die Aufbauzeit der 50er und 60er Jahre, als junge Frau in den 70er Jahren die erste Zeit der Blüte und des internationalen Wachstums. Seit Frau Sandler in den 80er Jahren Mit-Geschäftsführerin wurde, ist sie die treibende Kraft für den Innovationsgeist des Unternehmens – und für die Ausweitung der Produktpalette mit einer Viel4
zahl an technischen Textilien. Wir haben sie dazu befragt: Liebe Frau Sandler, wenn Sie sich an Ihre Kindheit erinnern, welche Bilder und Erlebnisse fallen Ihnen dann zu helsa® ein? Meine Kindheit fand im Unternehmen statt. Wie für viele damalige Unternehmerfamilien gab es keine Trennung zwischen Privatem und Geschäftlichem. Keine Trennung zwischen Eltern-/Kind – Ebene und Geschäftsebene. Das Leben ordnete sich völlig selbstverständlich den Vorgaben der Firma unter. Keiner stellte dies in Frage und in dieser klaren Wertvorgabe lebte es sich gut. So wie Klarheit und einfache Strukturen immer Sicherheit geben.
helsa® Group International
Monika Sandler mit Ihren drei Kindern Felix, Marlene und Anna
Wie kam eigentlich der Name „helsa®“ zustande, hat sich das Ihr Vater ausgedacht? helsa® heißt einfach HELmut SAndler und entstand durch die Abspaltung des Unternehmens meines Vaters von seinem väterlichen, dem damaligen Sandler’schen Vliesstoffwerk in Schwarzenbach an der Saale. War es immer Ihr Wunsch, operativ bei helsa® mitzuwirken oder hatten Sie als Kind, als Jugendliche andere Träume? Als Kind stand für mich völlig außer Frage, daß ich „Chefin” von helsa® werden würde – ich hatte auch keine anderen Leitbilder! Zwischen meinem 10ten und 28sten Lebensjahr glaubte ich hingegen, dass ich niemals nach Hause zurückkehren würde, um das Unternehmen zu übernehmen. Aber, wie das Leben halt so spielt…am Ende ist es immer eine Frage der Anpassungsfähigkeit an unabänderliche Gegebenheiten. In welcher Zeit haben Sie am liebsten im Unternehmen gearbeitet? Meine schönste Zeit bei helsa® war die, als ich nach Anfangsschwierigkeiten meinen Platz und meine eigene Aufgabe durch das neue Produkt ‘helsapor’ gefunden hatte. Die beflügelnde Kraft des Neuen, Eigenen, zusammen mit jugendlichem Enthusiasmus verliehen diesen Jahren einen besonderen Zauber und verhalfen auch dem Unternehmen, eine neue Entwicklung zu nehmen. Meine zweitschönste Zeit findet jetzt statt! Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich frei, ohne Fremdgesellschafter, Banken oder Familie. Ich bin meinen Mitarbeitern und den Gegebenheiten des Markt- und Zeitgeistes verpflichtet und unterworfen. Aber in Selbstverantwortlichkeit handeln zu können, und auch die Reife, um Erfahrungen eines von Höhen und Tiefen geprägten Lebens einbringen zu können, bedeutet für mich persönlich größtes Glück. Gepaart mit der Gewissheit von einem Team umgeben zu sein, in dem große Werteübereinstimmung herrscht.
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Monika Sandler mit ihren Kindern Anna und Felix sowie Patrik Bernstein (helsa®-Beiratsvorsitzender) und Dr. Wolfram Busch (helsa® Beirat)
Welches Erlebnis hat Sie am meisten berührt? Ich habe viele unternehmerische, wirtschaftliche und persönliche Höhen und Tiefen erlebt. Am meisten hat mich immer wieder berührt, mit welchem Verständnis und mit welcher Zuwendung meine Mitarbeiter in jeder Phase zu mir standen. Und mir zeigten, wie sehr sie bereit sind gemeinsam mit mir Einbußen in Kauf zu nehmen, damit helsa®, der Standort und die Legende meines Vaters, überleben kann. Was waren für Sie die größten Produktinnovationen von helsa®? In einem Unternehmen, das sich ständig mit technischen Neuentwicklungen und Marktanpassungen auseinandersetzt, gibt es keine ‘größte’ Produktinnovation. Es gibt erfolgreiche und weniger erfolgreiche Momente. Aber auch die weniger erfolgreichen Zeiten und sogar die ‘Flops’ tragen zur Entwicklung des Unternehmens bei. Denn gerade aus den Misserfolgen resultieren die wertvollsten Erkenntnisse. Insofern war für mich die einzige wesentliche Produktinnovation die Profanste: Das Schulterpolster!! Liebe Frau Sandler, vielen Dank für Ihre Zeit.
„Meine zweitschönste Zeit im Unternehmen findet jetzt statt!“
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„So etwas sollte man meiner Meinung nach den Bekleidungsherstellern fix und fertig nach Wunsch liefern!“
65 Jahre ist es nun her, dass Helmut Sandler in den Abfällen der goßväterlichen Wattefabrik zufällig auf ein geformtes Schultereinlagepolster stieß. „So etwas sollte man meiner Meinung nach den Bekleidungsherstellern fix und fertig nach Wunsch liefern!“, lautete seine geniale, erfolgsentscheidende Erkenntnis. Gedacht, getan: Kurz darauf (im Jahr 1947) begannen drei Frauen in einer Schwarzenbacher Holzbaracke die ersten Schulterpolstermodelle herzustellen – an der Nähmaschine von Helmut Sandlers Großmutter. Dieses Experiment legte bald den Grundstein für sein eigenes Unternehmen „HELMUT SANDLER“. Die Modeindustrie war begeistert! Die bescheidenen Räume der elterlichen Wattefabrik (heute das Vliesstoffwerk Sandler AG in Schwarzenbach/ Saale) wurden rasch zu klein: Schon 1952 entstand der jetzige Hauptstandort des Unternehmens in Gefrees. Alles lief bestens! Zehn Jahre nach der Gründung saßen bereits 90 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an den Nähmaschinen. Helmut Sandler und sein Team fühlten ständig den Puls der Zeit, um die Fertigungstechnik zu optimieren und das Unternehmen sicher aufzustellen. Fleißig gesteppt, genadelt und fixiert wurde deshalb auch bald schon in den neugegründeten Auslandswerken in Österreich (1965), Jugoslavien (1969), Frankreich (1972) und Südafrika (1973). Der unbeugsame Mut 6
zur Expansion machte sich bezahlt – immer mehr Kunden konnten fortan mit dem begehrten helsa® Qualitätspolster versorgt werden. Zeit, um sich auf dem Erfolg auszuruhen? Nicht für Helmut Sandler! Auf der ständigen Suche nach Innovationen ließ er sich Anfang der 70er Jahre von einem kleinen Stück Brokat inspirieren. „Solche feinen und empfindlichen Gewebe sollte man doch günstiger und robuster anbieten können!“ - sein zweiter großer Geistesblitz. 1972 startet die Produktion von bondierter Reversseide, einem feinen seidenartigen Stoff mit hervorragenden Verarbeitungseigenschaften. Ein glänzender Auftritt für alle Geldbeutel! Doch damit noch lange nicht genug: Ein Fetzen Filtergewebe – irgendwo auf einer Geschäftsreise erhalten – begeisterte Sandler 1976. Wieder setzte sein untrüglicher Sinn für erfolgreiche Innovationen ein: „Solch ein Funktionsmaterial sollte auch für uns machbar sein!“ Mit einer völlig neuen Textilimprägnieranlage und ausgeklügelten Aktivkohlerezepturen gelang das ehrgeizige Vorhaben bestens. Erstes Anwendungsgebiet wurden ABC-Schutzanzüge. Und wieder einmal schlug Helmut Sandler ein neues Kapitel der Firmengeschichte auf: helsa®‘s technische Sparte war geboren. Bald entstanden Filter für Haushalt, Medizin und Kfz. Die Innovationen nahmen aber auch damit kein Ende – um eine noch größere Bandbreite zu liefern, entschied sich
Alles begann mit GroSSmutters Nähmaschine
helsa®1982 eine Fertigung für gummierte Gewebe und geprägte Formmembranen aufzubauen. 1985 wurde es schließlich Zeit, die Geschäftsführung zu erweitern. Helmut Sandler nahm seine Tochter Monika mit ins Boot und führte die Unternehmensgeschicke einige Jahre mit ihr gemeinsam. 1989 zog er sich wohlverdient aus der aktiven Geschäftsführung zurück. Monika Sandler widmete sich fortan nicht nur verstärkt den Bereichen Marketing und Vertrieb, sondern setzte sich auch für die weitere Internationalisierung ein. 1989 bereits wurden die ersten Fäden nach China gesponnen, wo heute die erfolgreichste Auslandsproduktion liegt. Unter ihrer Ägide wurden bald Ungarn, Polen, und China in das helsa® Produktions- und Vertriebsnetz eingegliedert. Außerdem schrieb sie sich das Thema „Innovation“ auf die Fahnen. Mit großem Elan führte Monika Sandler in den 80er Jahren das Produkt helsapor® ein, wodurch das Unternehmen eine nie gekannte öffentliche Aufmerksamkeit erfuhr. Doch solcher Erfolg hält sich nicht von alleine: Als engstes Beratungsteam bedient sich Monika Sandler heute ihres aktiven Beirates, bestehend aus Dr. Wolfram Busch (seit 2001) und Herrn Patrik Bernstein (seit 2009). 2012 wurde ihre Führungsmannschaft um, für den weiteren Fortgang entscheidende Personen, erweitert: Stephan Frerk und Gerd Homski werden Geschäftsführer von helsa® Fashion Shaping,
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Dr. Rainer Ernst für die helsatech® GmbH und Christian Bunge für helsa® Immobilien. Auch ein lang gehegter Traum erfüllt sich: helsa® bekommt ein eigenes Innovation Center in Gefrees, in dem zukünftig Forschung und Entwicklung unter einem Dach gebündelt werden. Sie sehen – Schritt für Schritt schrieb helsa® Firmengeschichte, durch Innovation, Fleiß und Mut zum Neuen! Auch die Bilanz zum 65 jährigen Jubiläum kann sich dank dieser Tugenden sehen lassen: • helsa® Fashion Shaping verfügt heute über 8 Produktionsstandorte und 37 Vertretungen, verarbeitet jährlich 2000 Tonnen Fasern und ist mit 129 Mio. produzierten Schulterpolstern Weltmarktführer • helsa® Functional Coating produziert jährlich 1 Mio qm beschichtete Filtermedien, 10 Mio. Membrane und 120 Mio. Stomafilter und ist damit Weltmarktführer in Membranen und medizinischen Stomafiltern. • Insgesamt sind heute ca. 900 Mitarbeiter bei helsa® tätig. Und all das entstand dank eines alten Stoffrestes und einer neuen Idee. Herzlichen Glückwunsch, helsa®!
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Impressionen aus 65 Jahren helsa!
65 Jahre
Kommunikation mit Kunden, Mitarbeitern und Gesellschaft!
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New Look
weiche, weibliche Formen, eine enge Taille und der knöchellange Rock charakerisieren Christian Diors Kollektion aus dem Jahr 1947. Der sogenannte „New Look“hebt die Frauen nach den entbehrungsreichen Kriegsjahren vom „working girl“ zur Prinzessin.
1957 Russland schickt mit Sputnik den ersten Erdsatelliten ins All
1947
In Paris gelingt es Christian Dior den „New Look“ durchzusetzen.
und löst in der westlichen Welt den Sputnikschock aus. / Am Broadway wird Leonard Bernsteins „West Side Story“ mit großem Erfolg uraufgeführt. / Harry Belafonte landet mit dem „Banana Boat Song“ einen Superhit. / Der deutsche Wirtschaftsminister Ludwig Erhard proklamiert „Wohlstand für alle!“ / Weltweit existieren bereits 71 Millionenstädte. / Teens und Twens sind vom Hula-Hoop-Trend fasziniert. / Es ist das Gründungsjahr der europäischen Wirtschaftsunion
Er wird dadurch über Nacht zu einem der einflussreichsten Modeschöpfer der Welt. / Der erste echte Ferrari, das Modell 125 C, wird in Italien gebaut. / Ein Beduinenhirte stößt bei der Suche nach einer verirrten Ziege auf die 2.000 Jahre alten Quumran-Schriftrollen. / Die Mehrheit der Menschen kämpft in den Nachkriegswirren um ihre Existenz und den Wiederaufbau. / Der kalte Krieg beginnt und wird 40 Jahre andauern.
Die Welt steht nicht still
1987
„Mr. Gorbatchow, tear down this wall!“ fordert Ronald Reagen 1987 zur 750-Jahr-Feier in Berlin, damals glaubte wohl niemend, dass dies 2 Jahre später Wirklichkeit werden würde. / Auf der Erde leben jetzt 5 Mrd. Menschen. / In England wird der erste Straftäter mittels der DNA-Analyse überführt. / Wer „In“ sein will trägt Dauerwelle oder Föhnfrisur, breite Schultern im karrierten Jacket, Sportsocken und Sweatshirt.
1997 Dolly das erste geklonte Schaf erblickt das Licht der Welt eine biologische Revolution startet. / 99 Jahre Pacht sind zu Ende, Großbritannien muss Hong Kong an China zurückgeben. / Lady Di, die Prinzessin der Herzen, stirbt bei einem tragischen Verkehrsunfall in Paris und 2,5 Mrd. Menschen sehen sich ihre Beisetzung im Fernsehen an. / Das Filmdrama Titanic läuft in den Kinos an.
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Twiggy erobert mit Kuzhaarschnitt und Mini die Titelseiten
1977
Die Welt im Discofieber, Abba und Plateauschuhe sind „ein Muss“. Der erste Apple Computer erscheint auf dem Markt. / Jimmy Carter wird 39. Präsident der Vereinigten Staaten. / Star Wars I kommt in die Kinos und Niki Lauda gewinnt den zweiten Formel 1 Weltmeistertitel. / In New York sorgt ein Blitzeinschlag mit anschließendem Stromausfall für einen Babyboom im folgenden Jahr. / Die GSG9 befreit in Mogadischu die von Terroristen entführte Boing 737 „Landshut“.
der Modepresse. / „All You Need Is Love“ heißt der BeatlesHit des Jahres, die BBC überträgt ihn erstmals live in 24 Länder. / Der Sommer 67 geht als „Summer of Love“ in die Geschichte ein. / Dem Chirurg Christiaan Barnard gelingt in Kapstadt die erste Herztransplantation am Menschen. / In der Bundesrepublik Deutschland startet das Farbfernsehen.
1967
Plateau ist angesagt!
Auch für Männer, außerdem Schlaghosen und Hot Pants, Bart und Koteletten. Die Haare tragen Mann und Frau lang.
Ausschnitte aus 6,5 Jahrzehnten
2007
Soziale Netzwerke wie facebook gewinnen zusehends
an Beliebtheit, ab 2007 wird den jetzt schon 50 Millionen Nutzern ermöglicht, personalisiert Werbung zu schalten. / Der Orkan Kyrill fegt 50 Millionen Bäume um und hinterlässt in Europa eine Spur der Zerstörung. / In Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires fällt erstmalig seit 89 Jahren Schnee. / Der 4. Weltklimabericht bestätigt eine tatsächliche Veränderung des Erdklimas. / Bulgarien und Rumänien treten der EU bei, die nun 27 Mitglieder zählt. / China wird Industrienation.
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2012
65 Jahre helsa®, 65 Jahre Innovation und Tradition
helsa®, das Gefreeser Famileinunternehmen, feiert seinen 65. Geburtstag und blickt auf eine bewegte aber erfolgreiche Geschichte zurück. / „Clash of Plenty“ heißt das Motto dieser Modesaison. Die Vielzahl der Kombinationsmöglichkeiten kennt keine Grenzen, kein Limit und keine Regeln. Stile und Epochen werden so selbstverständlich gemischt wie nie zuvor. Vergangenheit und Gegenwart, Ost und West, Neues und Altes ergeben eins. „Clash of Plenty“ könnte auch der Leitspruch des, neu bei helsa® eingerichteten „Innovation Center“ sein. Die Vielzahl der Ideen und Kenntnisse von Entwicklungsmitarbeitern aller Sparten treffen hier aufeinander und bilden die Grundlage für Innovationen. 11
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Seniorenpark Sandler Ein Unternehmen übernimmt soziale Verantwortung! Ihre Heimatgemeinde Gefrees liegt Monika Sandler sehr am Herzen. Schon lange ist es ihr ein Bedürfnis, der kleinen Stadt im Fichtelgebirge und ihren Einwohnern mit einem sinnvollen sozialen Projekt einen Dienst zu erweisen. Im letzten Jahr haben ihre Pläne Gestalt angenommen: Sie hat sich dazu entschlossen, eine Wohnanlage für Senioren zu errichten, mit vollständigen Pflege- und Betreuungsmöglichkeiten. Frau Sandler verfügt über die passenden Grundstücke in angenehmer Lage mit altem Baumbestand, die für eine solche Wohnanlage bestens geeignet sind. Da es in Gefrees selbst derzeit noch keine weitere Wohn- und Pflegeeinrichtung für ältere und pflegebedürftige Menschen gibt, erfüllt Monika Sandler hiermit den Wunsch vieler Gefreeser, die auch im Alter ihre Heimat nicht verlassen möchten und eine bezahlbare, aber auch moderne und professionelle Altersversorgung benötigen. Christian Bunge ist Geschäftsführer der helsa® Immobilien GmbH & Co. KG, er begleitet dieses Projekt bereits seit den ersten vagen Überlegungen. Und das mit Erfolg: Inzwischen ist alles unter Dach und Fach, Planung, Gestaltung und Finanzierung sind abgeschlossen und die Baustelle in Betrieb genommen. Als Partner und Betreiberfirma dieses Projektes hat man sich für die SeniVita Unternehmensgruppe entschieden - ein kompetenter und erfolgreicher Partner mit viel Erfahrung und zeitgemäßen Konzepten im Bereich der Altenpflege und Seniorenbetreuung. Das Projekt wird dankbar aufgenommen - am 20. Juli 2012 feierte man in Gefrees die Grundsteinlegung, mit vielen Gästen und Glückwünschen. Wenn nun alles nach Plan läuft wird die Bauphase etwa 16 Monate dauern und im Spätherbst 2013 kann die Anlage bereits bezogen werden. Das Zentrum besteht insgesamt aus zwei Gebäudemodulen, es bietet 32 Einzimmer- und 12 Zweizimmerwohnungen sowie eine Tagespflegeeinrichtung und verschiedene Sozialräume. Alle Wohneinheiten verfügen über Badezimmer, Küchenanschluss und Hausnotruf, ihre Größe liegt zwischen
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Christian Bunge, GF bei helsa® Immobilien
Spatenstich für den Seniorenpark am 20.07.2012 (Von links nach rechts: Pfarrer Helmut Kelinske, Architektin Carola Bitterer, Pfarrer Zlatko Kidjemet, Dr. Wolfram Busch, Bürgermeister Harald Schlegel, Dr. Horst Wiesent, Monika Sandler, Staatssekretär Hartmut Koschyk MdB, Thomas Dufner, Andy Lang, Christian Bunge)
Seniorenpark Sandler wie er einmal aussehen wird
25 und 53 m2. Im Vergleich dazu ist ein Einzelzimmer in herkömmlichen Seniorenzentren ca. 18 m2 groß. Weiterhin sind ausreichend Parkplätze geplant, sowie Grünanlagen und Wege. Die Einrichtung ermöglicht barrierefreies, behindertengerechtes Wohnen und entspricht den festgelegten Bedingungen für „betreutes Wohnen”. Der Mensch steht hier im Zentrum: Die Gefreeser Anlage wird nach dem neuen Modell der „Pflegeeinrichtung der 5. Generation” betrieben, was eine Weiterentwicklung von der herkömmlichen vollstationären Pflege hin zu mehr Selbstbestimmung darstellt. So können die Pflegebedürftigen oder Ihre Angehörigen selbst über die Wahl des Pflegedienstes, über dessen Intensität und die Inanspruchnahme hauswirtschaftlicher Leistungen sowie den Besuch der Tagespflegeeinrichtung entscheiden. Die Altenpflegeeinrichtung bietet sowohl Leben im privaten Bereich, als auch in Gemeinschaft und Pflege. Das Angebot reicht von der leichten Unterstützung über die volle Übernahme aller pflegerischen Leistungen bis hin zu einer Rundum-die-Uhr-Betreuung. Die Tagespflegeabteilung im Erdgeschoss der Wohnanlage kann - wenn gewollt - täglich zwischen 8 und 19 Uhr besucht werden. Dort steht die gemeinsame Organisation des Alltages im Vordergrund. Es wird gemeinsam eingekauft, das
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Essen zubereitet, gegessen, abgewaschen. Dieser Bereich ist 380 m2 groß, er beinhaltet einen großen Aufenthaltsraum mit Küche und Essbereich, Wohnzimmer, Therapiezimmer, Ruheraum, Wohlfühlbadezimmer, Büro, Personalraum, Sanitär- und Lagerräumen. Die Einrichtung wird mit Terrassen und Grünanlagen ansprechend gestaltet, damit sich sowohl Pflegebedürftige als auch Pflegepersonal wohl fühlen können. Ein perfektes Arbeitsumfeld entsteht durch ergonomisch bestens ausgestattete Arbeitsräume und einen Personalraum mit Entspannungsmöglichkeiten. Das neue Konzept – vor allem im Hinblick auf eine Altenpflegeeinrichtung der „5. Generation“ – stößt auf großes Interesse in der Bevölkerung: Bereits heute gibt es konkrete Wohnanfragen. Es ist davon auszugehen, dass durch die Anlage rund 60 Arbeitsplätze in den Bereichen Pflege und Betreuung geschaffen werden. Die Stadt Gefrees, allen voran Herr Bürgermeister Harald Schlegel, freuen sich sehr, denn dieses Vorhaben bereichert den Ort in mehrerlei Hinsicht: zum einen äußerlich, durch die geschmackvoll bebaute und parkähnlich gestaltete Fläche. Aber mehr noch durch die Tatsache, dass den Senioren und pflegebedürftigen Menschen die bisher höchste Lebensqualität im Alter angeboten wird. Wir freuen uns auf die Eröffnung! 13
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Innovation ein Schlüssel zum ERfolg Innovation – das große Modewort der Industrie! Laut Wikipedia bedeutet Innovation wörtlich „Neuerung” oder “Erneuerung” und kommt vom lateinischen Verb innovare (erneuern). Doch hierzulande ist Innovation schon lange kein Fremdwort mehr: Die Neuerungskraft der deutschen Unternehmen ist im internationalen Vergleich herausragend und wird allgemein als einer der wichtigsten deutschen Wirtschaftsfaktoren angesehen. Kaum ein Wirtschaftswissenschaftler (oder Politiker), der nicht betont, dass eigentlich alle Unternehmen Innovationsprozesse an oberste Stelle setzen sollten. Nicht umsonst vergeben Spitzengremien immer wieder Innovationspreise an verdiente Unternehmen. Dies geschieht, weil Innovations-
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management der entscheidende Wachstumsfaktor mittelständischer Unternehmen ist. Ohne Innovationen entsteht Stillstand, ohne Innovation wird man früher oder später von der Konkurrenz überholt. Nur mit echtem Innovationsdenken wird man langfristig überleben. Also sorgen wir dafür! Nur – wie stellt man als kleines, mittelständisches Unternehmen wie die helsa® sicher, dass die Mitarbeiter auch den Willen zur Innovation, den Willen zur ständigen Erneuerung und die Bereitschaft zu ständig neuen Herausforderungen besitzen? Für mich sind es zwei Hauptkriterien, die hier Vorrang haben: Die Einstellung der Mitarbeiter muss stimmen, und das Unternehmen muss die richtigen Rahmenbedingungen schaffen!
If you want something in your life you‘ve never had, you‘ll have to do something you‘ve never done! JD Houston Helsa Group International
Am Anfang steht eine Veränderung der Bewusstseinshaltung. Alle Mitarbeiter müssen erst einmal lernen, aufgeschlossen, eigenverantwortlich, flexibel und neugierig zu sein. Sie müssen bereit sein, sich ständig neu zu definieren, ständig um die Ecke zu denken und dürfen keine noch so abwegig erscheinende Anregung einfach abschmettern. Innovation entsteht nicht von ‚oben’ als Anweisung, sondern Innovation kommt durch gemeinschaftliche Prozesse zustande, die von Tag zu Tag unterschiedlich ausfallen können. Die Geschäfts- oder Bereichsleitung muss diese Innovationsmentalität zu 120% unterstützen, fördern und befürworten. Das heißt im Klartext: Fehler zulassen, „Spielwiesen“ erlauben, in der Tat auch hart verdientes Geld für etwas ausgeben, das vielleicht nie umgesetzt wird. Zum Anderen gilt es, die räumlichen Rahmenbedingungen zu schaffen – und hier hat helsa® das große Glück gehabt, das alte Rechenzentrum umbauen zu können. Damit die geschulten Entwickler mit den Meistern aus dem Werk, den Vertrieblern, den Kunden und den Lieferanten im richtigen Ambiente ‚Innovationsatmosphäre’ spüren und erleben können. Die Zeit wird zeigen, ob auch helsa® weiterhin in der Lage sein wird, das momentane Innovationspotential hochzuhalten. Aber wenn man dem Innovationsteam glaubt, sind die Rahmenbedingungen mehr als gelungen und der Wille ist zu 100% da! Persönlich bin ich der festen Überzeugung, dass helsa® in den nächsten Jahren einige außerordentlich innovative Produkte in den Markt bringen wird! Ein paar davon habe ich bereits sehen dürfen. Ihr Patrik Bernstein
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Patrik Bernstein, Beiratsvorsitzender der helsa® GmbH & Co. KG; links: das helsa® Innovation-Team (es fehlen Jörg Weber u. Philipp Nehls)
„The Problem is never how to get new, innovative thoughts into your mind, but how to get old ones out!“ Dee Hock, Gründer und ehemaliger CEO von Visa
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helsa® Fashion Shaping
Das Schulterpolster: unverzichtbar, notwendig, unabkömmlich Unabhängig von saisonalen Modetrends. Unabhängig, ob frau sich gerade feminin, figurbetont, businessaffin oder akzentuiert kleidet. Unabhängig ob Herren eine starre, steife Bürorüstung anlegen oder weicher, sanft und sexy im Giorgio Armani Jacket schillern – Schulterpolster gehören dazu! Ohne diese kleinen weichen Helfer läuft beziehungsweise formt sich nichts in der Mode. Wenn aus einem platten Stück Stoff ein wohlproportioniertes Stück Bekleidung werden will, hilft das Schulterpolster, die gewünschten Schulterform zu erzielen. Es übernimmt damit eine überaus entscheidende Rolle. Hängende, zu schmale Schultern lassen das Äußere unsicher, ängstlich und unattraktiv erscheinen. Vom Träger selbst meist kaum wahrgenommen unterstützen Schulterpolster, kaschieren und gleichen aus. Sie verleihen der Mode und dem Menschen erst die gewünschte Linie. Und das schon seit Jahrhunderten – manchmal auffällig groß, manchmal versteckt und unbemerkt – aber immer unverzichtbar für den Coutier. Polsterten die japanischen Samurai des 12. Jahrhunderts bereits damit ihre Schultern im Kamishio dick auf, so trug sie der französische Herr um 1600 im breitschultrigen Mantel. Und etwa hundert Jahre später modellierten die italienischen Modeschöpfer aus Wattepolstern trapezförmige Silhouetten. Merklichen Einzug für die breite Masse der Damenkonfektion hielten gepolsterte Schultern in den 30er und 40er Jahren des letzten Jahrhunderts. Wirtschaftskrisen, politische Unru-
Mode ist Silhouette Mode – ob auf der Straße oder im Film – ist nicht viel mehr als Silhouette. Man könnte sie mit einem sich drehenden Kreisel vergleichen: Er steht nie still, ist nie gleich, aber spiegelt oft schon dagewesene Bilder wider. Wie eine Sinuskurve, mit Hoch- und Tiefpunkten, kommen und gehen Trends. Und folgen fast damit festgelegten Zyklen. Die Vergangenheit ist plötzlich die Zukunft, was kommt war schon mal so ähnlich und das sicherlich nicht nur in der Mode.
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Joan Crawford trägt breite Schultern mit Leidenschaft
hen und der 2. Weltkrieg erschütterten die Welt. Frau musste stark sein und den Mann an der Kriegsfront ersetzen. Ihre breiten Schultern hatten viel zu tragen. Die damalige Damenmode spiegelte dies durch militärische, maskuline Elemente wider: Adrian Gilbert entwickelt in diesem Geist die V-Linie und den Damenanzug. Stars wie Joan Crawford und Greta Garbo trugen breite Schultern mit Leidenschaft, nicht nur auf der Leinwand. Der Zoot Suit der 40er stellt die Köpfe jazzbegeisterter Herren auf eine überbreite Basis. Die Geschichte der Damenschulterlinie verabschiedet sich 1945 zunächst von der starken Betonung – hin zu einer natürlich wirkenden, leichten und unbemerkbaren Schulterunterstützung. Erst das „power dressing“ der 1980er Jahre bringt die breite Schulterpartie zurück. Designer wie Karl Lagerfeld und Valentino entwerfen für Frauen - die nun nicht mehr nur Sekretärin oder Hausfrau sind, sondern als Rechtsanwälte, Politiker oder Geschäftsführer ihren Mann stehen - einen breitschultrigen „business look“. Englands Premierministerin Margaret Thatcher, aber auch die Damen der Fernsehsoaps Dallas und Denver machen breitgepolsterte Schultern für die Masse populär. Egal ob breit oder schmal, gewölbt oder gebogen, groß oder klein – Schulterpolster sind zu jeder Zeit ein wichtiges Zubehördetail für Bekleidung. Sakkos, Blazer, Mäntel und Jacken sind ohne geformte Schultereinlage nicht tragbar. Und das macht das Schulterpolster so unverzichtbar. 17
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CHINA
GERMANY
HUNGARY
CAMBODIA
POLAND
INDIA
SPAIN
MEXICO
TURKEY
Intoleranz des Stillstandes ein Geburtstagswunsch Herr Frerk, 65 Jahre helsa® – ein beachtliches Datum angesichts turbulenter Zeiten in der deutschen Textilbranche. Wann und wo kamen Sie erstmalig mit helsa® in Kontakt? Im Alter von 16, als ich bei Windsor meine Ausbildung zum Bekleidungsschneider absolvierte. Ich saß damals zwischen haushohen Wänden von helsa®-Kisten und bekam den dankbaren Auftrag alle umzunähen, da sie falsch geliefert waren. Das helsa®-Logo hat mich begleitet – Tag und Nacht. 18
Hätte ich damals schon eine Idee davon gehabt, dass ich diesen Geschäftsbereich eines Tages leiten würde, wäre mir die Arbeit vielleicht etwas leichter von der Hand gegangen. Was hat sie dann überzeugt, die Leitung des Bereichs Fashion Shaping zu übernehmen? Die Kraft der Marke von helsa® und das gute Image im Markt. Ganz persönlich haben mich dann die Gespräche mit Monika Sandler überzeugt, die
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mir großes Vertrauen entgegenbrachte und mir viel Gestaltungsmöglichkeit und unternehmerische Freiheit gab, um die angedachte Wachstumsstrategie umzusetzen. Wo lag für Sie das Innovationspotential der letzten Jahre? Die größte Innovation, die wir umsetzen konnten, war weltweit einheitliche Produktstandards einzuführen. Wie sieht die Zukunft im Bereich Fashion Shaping kurz-, mittel-, und langfristig aus? Kurzfristig werden wir uns um den Aufbau unserer neu gegründeten Gesellschaften und deren Entwicklung im Hinblick auf eine kritische Größe kümmern. Außerdem wollen wir die Produktion und den Vertrieb in Indien, Kambodscha, der Türkei und in Spanien auf- und ausbauen. Mittelfristig setzen wir auf eine weitere geografische Ausdehnung in Mittel- und Südamerika. Auch Mexiko wird erst 2013 voll in unser Produktions- und Vertriebsnetz integriert sein. Langfristig müssen wir uns aus meiner Sicht weg vom reinen Schulterpolsterhersteller, hin zum Systemanbieter für Formgebung in der Mode entwickeln. Dafür brauchen wir ein umfassendes Produktsortiment und die globale Verfügbarkeit in der Bekleidungsfertigung. „Wir können die Karawane nicht ziehen lassen, sondern müssen ihr folgen.“ Bei allen Zukunftsvisionen bleibt höchste technische Kompetenz und Servicequalität die Grundvoraussetzung für unseren Erfolg. Wenn wir diese liefern, werden wir in der Lage sein, die für uns notwendigen strategischen Allianzen zu knüpfen und andere Anbieter vom Markt zu verdrängen. Wo sind die Absatzmärkte der Zukunft? In Asien, schwerpunktmäßig sehe ich hier zukünftig Indien und Südostasien. Außerdem in Mittel-/ Südamerika, hier vor allem in Brasilien und der Karibik. Haben Schulterpolster nicht irgendwann einmal ausgedient? Nein, sie sind nach wie vor das Produkt mit dem größten Potential für helsa® und da sich die Modegeschichte
Stephan Frerk, Geschäftsführer der helsa® Fashion Shaping über helsa®, Schulterpolster und die globale Fashion Shaping Welt Warum setzen Sie bei der Produktion nicht auch auf deutsche Wurzeln? Weil wir dort produzieren müssen wo die Fertigung der Bekleidung letztlich erfolgt. Zwar entwickeln wir mit den Kreativabteilungen der Modehersteller die Form und weiteren Details der Schulterpolster in den deutschen bzw. europäischen Unternehmenszentralen, die Massenherstellung der Bekleidung - und somit auch die Verarbeitung unserer Produkte - findet dann aber in den Ländern Asiens, Afrikas oder Osteuropas statt. Aus Zeit- und Kostengründen müssen wir mit unserer Produktion dann in der Nähe sein. Welche größeren Klippen gab es bisher beim Aufbau der Auslandswerke? Die Sprachbarriere ist manchmal nicht einfach zu überwinden. Was gefällt Ihnen an helsa® am besten? Das internationale Team, - da gibt es wirklich beeindruckende Menschen. Was wünschen Sie helsa® zum 65. Jubiläum? Ich wünsche dem Unternehmen, dass es seine Innovationsfähigkeit behält und sich ständig weiter selbst hinterfragt. Eine hohe Intoleranz von Stillstand – das wäre mein größter Wunsch.
immer wiederholt, werden sie das auch bleiben.
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inside Gerd Homski, GF bei helsa® Fashion Shaping
Schlank, innovativ, menschlich und revolutionär – helsa® schmiedet Maschinenkonzepte für die Zukunft! Sie sind nicht genormt oder nicht technisch definiert. Für ihre Gestaltung gibt es weder Formel noch Gesetz, nein: Sie sind bestimmt von nicht messbaren, kundenspezifischen Größen – die Rede ist von Schulterpolstern. Es sind jene kleine Formkissen, die helsa® jährlich in ca. 4000 unterschiedliche Variationen hinsichtlich Form, Griff, Weichheit und Stabilität produziert. „Keine triviale Aufgabe“, berichtet uns Gerd Homski, der sich schon knapp ein Vierteljahrhundert der Schulterpolsterherstellung widmet. Er ist heute einer der Geschäftsführer von helsa® Fashion Shaping ist. Gerd Homski hat genaue Vorstellungen, was den Erfolg des Unternehmens sichert: „Schon immer war es eine Herausforderung an Erfindergeist und Innovationskraft, Verfahren und Maschinen zur Schulterpolsterproduktion zu 20
entwickeln und fit für die Zukunft zu machen. Um schließlich erfolgreich zu sein, braucht man einen langen Atem und den Mut, immer wieder neue Lösungswege zu suchen und zu testen. So haben wir unsere Produktion schlank gemacht, sind heute hocheffizient und verfolgen in unseren Werken länderspezifisch optimierte Fertigungskonzepte. Unsere Produkte besitzen weltweit ein gleichbleibendes Qualitätsniveau – das bietet sonst kein weiterer Wettbewerber und das sichert auch unsere Weltmarktführerschaft. Immer wieder konnten wir beweisen, dass der Schlüssel zum Erfolg in unseren Mitarbeitern selbst liegt. Sie stehen bei Helsa übrigens schon immer im Mittelpunkt. Gerade weil unsere Artikel viel Handarbeit erfordern, profitieren wir enorm von dem Engagement, den Ideen und der Motivation des Einzel-
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nen. Unabhängig ob in Europa, China, Indien oder Kambodscha: Wir fühlen uns dem Schutz von Mensch und Umwelt verpflichtet.“ Schulterpolsterproduktion zu revolutionieren - dieses Ziel haben sich Gerd Homski und sein Team nun auf die Fahnen geschrieben. „Wenn man jahrzehntelang für die Optimierung und Weiterentwicklung einer Fertigungsmethode zuständig ist, wird man auch schon mal betriebsblind“, so Gerd Homski weiter. „Was wir in der Vergangenheit betrieben haben, ist für mich wie Evolution – eine Technik verbessert sich mit der Zeit. Aber wir sind davon überzeugt, dass ganz andere und bisher ungekannte Möglichkeiten noch vor uns liegen. So haben wir ein internationales Team aus helsa®-Leuten, Wissenschaftlern und externen Partnern gegründet, das frei ist, neue Wege zu beschreiten. Am Ende steht die Einführung zukunftsorientierter und nachhaltiger Fertigungskonzepte und -maschinen für Schulterpolster. Wir merken bereits jetzt, dass wir uns mit diesem Projekt auf dem richtigen Weg befinden und verfolgen vielversprechende innovative Ansätze. Wie gesagt, der Mensch steht bei uns im Mittelpunkt - ein Schlüssel dafür, dass Innovationen entstehen und Verwirklichung finden.“
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„Der Mensch steht bei uns im Mittelpunkt - ein Schlüssel dafür, dass Innovationen entstehen und Verwirklichung finden.“
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helsa® ein globales Netzwerk
A global network
Was ist die Voraussetzung für Marktführerschaft? Zunächst eine globale Struktur um weltweit zu agieren, aber in den jeweiligen Märkten auch lokal präsent zu sein. Dieses Ziel hat helsa® all die Jahre verfolgt und den jeweiligen marktrelevanten Gegebenheiten angepasst. Heute verfügt helsa® über 8 Produktionsstätten und 37 Vertretungen. Tauchen Sie jetzt mit uns ein in die helsa®Welt und durchstreifen Sie 8 helsa®-Länder in kleinen Portraits.
Ben und Jean He leiten gemeinsam das helsa® Werk in Shanghai.
China Helsa Textile Accessory Shanghai „Happy Hours“ - so heißt dieses Bild. Und fröhlich geht es in den Pausen tatsächlich zu, im helsa®-Werk Shanghai - ein Verdienst des dortigen Geschäftsführers Xu He. In den 90er Jahren hat der studierte Physiker harte Pionierarbeit geleistet, um der Erste am Markt zu sein. Er hat die hocheffiziente Schulterpolsterfertigung nach deutschem Modell in Shanghai aufgebaut und gleichzeitig die Marke helsa® weit über Chinas Grenzen hinaus unschlagbar gemacht. Sein Erfolgsrezept heißt - für chinesische Firmen absolut untypisch - Vermarktung eines hochqualitativen Produktes durch geförderte und motivierte Mitarbeiter, die „family members“. So sorgt er für ein angenehmes Arbeitsklima
Happy Hours während der Pause
Happy Hours! und gute Stimmung, nicht nur in den Pausen. Eine kostenlose Verpflegung für die Mitarbeiter gehört da auch dazu. Diese Momente des Glücks zahlen sich aus, so ist Shanghai mit das erfolgreichste Werk der helsa®-Gruppe.
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Indien Helsa-Icon India Aartee Patil - heute Geschäftsführerin und Mitteilhaberin von Helsa-Icon India – gehört zu der Sorte Frauen, die die Herausforderung suchen und sich von Hindernissen oder unbeschrittenen Pfaden nicht abschrecken lassen. Ursprünglich als äußerst erfolgreiche Chemieingenieurin im Kraftwerksbau tätig und für herausragende Erfolge im Bereich Marketing und Vertrieb ausgezeichnet, stolpert sie eines Tages über die Idee, ihr eigenes Unternehmen aufzubauen. So startete sie im Jahr 2000 mit einer noch bescheidenen Fertigung für genadelte Schulterpolster in Hyderabad. Sie hatte wohl den richtigen Riecher, denn das Geschäft lief sehr gut an. Bereits 2004 wurden sowohl das Produktspektrum als auch die Räumlichkeiten der Fertigung vergrößert. Sie gewann 2004 und 2009 den „Best Woman Entrepreneur-Award“ der Wirtschaftskammmer von Andhra Pradesh. Über verschiedene Kontakte und Zufälle kam Aartee Patil mit helsa® in Kontakt. Man lernte sich kennen, besuchte sich und merkte bald: „Wir passen zusammen!“ So wurde 2011 „Helsa-Icon India“ als Joint-Venture gegründet. Standort ist weiterhin
Szenen aus Hyderabad
Die Kraft, die Wege in der Wüste ebnet! Hyderabad - Hauptstadt von Andhra Pradesh in Südindien. Die Stadt zählt 6,8 Mio. Einwohner und blickt auf eine 400jährige Geschichte zurück. Auf Grund seiner Kreuzungslage zwischen Nord- und Südindien hat Hyderabad eine ureigene Kultur entwickelt. Es ist ein Touristenmagnet mit einer Vielzahl von Sehenswürdigkeiten und gilt als Drehscheibe für die IT-Branche.
Aartee Pati
Das Team von Helsa - Icon India
Nigel Towell, GF von Helsa South East Asia
helsa®-Fertigung in Kambodscha
Kambodscha helsa® South East Asia
Fleiß und Modernisierung!
Die Karawane der Bekleidungshersteller ist weiter Richtung Südostasien gezogen, und lässt sich in Ländern wie Kambodscha, Laos, Myanmar, Vietnam und Indonesien nieder. Für helsa® als Zubehörlieferant ein klarer Wink auch umzusiedeln – um für die Kunden mit Produkt und Service vor Ort zu sein. So erblickte das helsa®-Kind „Helsa South East Asia“ im Juli 2011 das Licht der Welt. Seine ersten Schritte liegen nun schon etwas zurück. Inzwischen laufen helsa®-Qualitätsschulterpolster in Bavet/Kambodscha vom Band. Output und Kundenportfolio wachsen wöchentlich. „Starkes Engagement, hoher Ausbildungsgrad und die rasche Auffassungsgabe unseres jungen Teams machen mich sehr stolz. Es ist meine Vision (...) in diesen neu erwachenden Staaten
mit helsa®-Produkten stark zu wachsen. Mit Hilfe der
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ganzen Gruppe können wir dort viel schaffen!“ So Nigel Towell, Geschäftsführer von helsa®-SEA und selbst seit 21 Jahren für helsa® tätig. Er weiß: „Kambodscha ist ein Königreich der Widersprüche. Kultur und Tradition besitzen einen hohen Stellenwert, konkurrieren aber verstärkt mit dem allgemeinen Hunger nach Wachstum, Modernisierung und Internationalisierung.“
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Spanien helsa® Fashion Shaping
Francisco Ros, GF im spanischen helsa®-Werk
„helsa® Fashion Shaping“ – dieser Name sorgte für Durcheinander bei den Beamten während des Registereintrages. „helsa®-Fashion Shopping“ oder „helsa® Fashion Shipping“, wurde uns angeboten. Es dauerte schon eine Weile, bis wir die genaue Bedeutung erklärt haben“ so erinnert sich Francisco Ros,Geschäftsführer des spanischen
Ein innovativer Name! helsa®-Werkes, der seit 2010 der helsa®-Familie angehört. Er leitete die Aquisition des spanischen Schulterpolsterherstellers Auconfec federführend. Firmensitz von „helsa® Fashion Shaping“ ist Cervera, ein malerisch gelegenes Städtchen mit ca. 10.000 Einwohnern im Inneren der autonomen Region Katalonien.
Monika Sandler mit der spanischen Führungsmannschaft
Ein Industriedenkmal: Das Werk in Zawidow
Polen Zawitex Bozena Kowalow, heute Geschäftsführerin des polnischen helsa®-Werkes Zawitex und Piotr Sojka ihr Einkaufsleiter, müssen manchmal noch über eine Begebenheit aus längst verganger Zeit schmunzeln: Damals schritten ihnen und ihren Kollegen unbekannte Herren durch die Fertigungshallen. Sie rätselten, wer diese sein könnten: „Wenn das mal keine helsa®-Spione sind!“ Nun gehört der polnische Schulterpolsterhersteller seit vielen Jahren selbst zur helsa®-Gruppe und profitiert von Know-How und globaler Struktur des Weltmarktführers. Das historische Fertigungsgebäude liegt am Katzenbach in Niederschlesien,
Schon früh ausgekundschaftet! ein Besuch dort lohnt sich, denn es lebt heute noch eine seltene Süßwasserperlmuschel in diesem Gewässer. Schon Ende des Altertums entstanden in der Region deshalb Perlenschleiferein und Schmuckinsdustrie.
Bozena Kowalow, GF im polnischen helsa®-Werk
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Ungarn Helsa Konfekciopari
Das Team aus Ungarn
Zalaegerszeg liegt im Westen Ungarns und zählt 60.000 Einwohner. Eine kleine Industriestadt mit bis in die Frühsteinzeit zurückliegender Geschichte. Hier ist der Stammsitz von Helsa Konfekciopari Kft., mit 251 Mitarbeitern Europas größte Fertigungsstätte der helsa® Group und gleichzeitig einer der größten Arbeitgeber der Region. Geschäftsführer Arpad Kiss ist stolz auf sein Team. Arpard Kiss, GF im ungarischen helsa®-Werk
Ein klasse Team! Viele seiner Mitarbeiter sind Leute der ersten Stunde, also seit Gründung vor 17 Jahren mit an Bord und identifizieren sich stark mit helsa®. Moderne Führungspraktiken, die den Menschen im Mittelpunkt stellen und fördern, schaffen ein hohes Maß an Zufriedenheit für alle, auch für die weltweiten Kunden. Ist die Arbeit getan, feiert und tanzt man auch gerne mal zusammen.
Türkei Helsa-NH Vatka
Impressionen aus Istanbul
Die Textil- und Bekleidungsindustrie ist eine der wichtigsten Branchen für die türkische Wirtschaft. Längst ist die Türkei aber keine Werkstatt für Billigtextilien mehr – man setzt auf höhere Qualität, mehr eigenes Design sowie schnelle und zuverlässige Lieferung.
Tim Wolff, GF von Helsa-NH Vatka
Hohe Qualität und eigens Design! Aus diesen Gründen hat sich helsa® 2011 entschieden, als Marke wieder mit einer Fertigung in der Türkei vor Ort zu sein. Mit der Firma Lupotex, einem Zutatenzulieferer unter deutsch-hanseatischer Führung mit Sitz in Istanbul, fand man auch das richtige Partnerunternehmen. Innerhalb eines Jahres wurde dann eine vollstufige Fertigung für Schulterpolster mit helsa®-Technologie aufgebaut und somit die optimale Voraussetzung für starkes Wachstum geschaffen.
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Eine Saubere Sache! Evolution der helsa® Aktivkohlefilter Dass verkohltem Holz eine geheimnisvoll heilende Wirkung innewohnt, wussten bereits die Ägypter 1550 v. Chr. – und verabreichten es pulverisiert zur Linderung bei Vergiftungen. So ist uns aus alten Schriften überliefert. Heute wissen wir: Es ist die geheimnisvolle Kraft der vielen kleinen Poren im Inneren dieses Kohlenstoffpulvers – das rein chemisch gesehen dasselbe ist wie auch in Bleistiftminen. Würde man all diese abertausend Zerklüftungen aufklappen und aneinanderlegen, dann könnte man mit 3 Gramm Aktivkohle ein ganzes Fußballfeld bedecken. Gase, Dämpfe oder auch Flüssigkeiten, wie übelriechend oder schädlich sie auch sein mögen, gelingt es nicht, an dieser Kohle vorbeizukommen. Sie werden von ihr in diesen kleinen Zellen „inhaftiert“ – Wissenschaftler sprechen von Adsorption. Eine fantastische Funktion! Bleibt nun die Frage offen – wie zwingt man Schad- und Geruchsstoffe aus Wasser und Luft dazu, dieses Wunderpulver zu passieren? Darüber grübelte Mitte der 70er Jahre auch Helmut Sandler mit seinem Entwicklungsteam. Die Lösung sprach sich unter „Textilern“ schnell herum und lautet: „Aufbau einer Imprägnieranlage zur Fixierung von Aktivkohle auf flexible Trägermaterialien.“ Das war die Geburtsstunde der helsa®-Filterproduktion. Die helsa®-Ingenieure blieben am Ball, schlossen Partnerschaften mit Instituten und Industrie. Und verfügten bald schon über ein hohes Maß an produktionstechnischem, aber auch material- und anwendungsspezifischem Wissen rund um das Thema Aktivkohle und Filtration. Geht es zunächst um Filtermedien für ABC-Schutzanzüge, erkennt man doch schnell die vielen weiteren Anwendungsmöglichkeiten. Im medizinischen Sektor sind das z.B. Stomafilter, diese kleinen „Helfer“ fangen in Auffangbeuteln von künstlichen Darmausgängen Gerüche ab und schaffen ein Plus an Lebensqualität für Stoma-Patienten. Ein weiterer Anwendungspunkt: Luftfilter. Sie dienen im Industriebereich zur Reinigung verschiedenster Abgase und im Haushalt zum Entfernen von Küchen- oder Toilettengerüchen. Als VW in den 1980ern begann, Fahrzeuge mit Pollenfiltern auszurüsten, war helsa® bereits der Filterlieferant und Technologieführer im Hintergrund. Man erkannte den KFZ-Bereich als sehr lukrative Sparte und baute ihn sukzessive aus. Und das mit Erfolg! Umso schmerzlicher der Abschied von diesem Bereich: Er wurde Anfang des neuen Jahrtausends verkauft. Das ver-
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Aktivkohle kann aus vielen Substanzen mit hohem Kohlenstoffgehalt, wie beispielweise Steinkohle, Holz oder Kokosnussschalen hergestellt werden. Das jeweilige Rohmaterial hat einen großen Einfluss auf die späteren Charakteristika und die Leistungsfähigkeit der Aktivkohle.
bleibende Filtergeschäft bei helsa® soll aber weitergeführt werden, doch dazu galt es, die weggefallenen Produktionsund Produktmöglichkeiten zu ersetzen, eine neue Fertigung für plissierte Filtermedien mit Filterkonfektion aufzubauen und außerdem neue Absatzmärkte zu finden oder bestehende neu zu beleben. Das alles war harte Arbeit. Aber es hat sich gelohnt, und das Ergebnis hat die Erwartungen wohl weit übertroffen. Heute behauptet sich helsa® erfolgreich als innovativer und anerkannter Partner im weltweiten Wettbewerb. Absatzgebiete sind u.a. Zu- und Umluftreinigung von Gebäuden, allgemeine Klimatechnik und Sonderfilter mit „chemischer Luftreinigung“ für die Halbleiterindustrie, Stomafilter und adsorptive Wundauflagen, Medien zur Kontrolle von Feuchtigkeit in Schuhen und Sitzauflagen in landwirtschaftlichen Fahrzeugen, Mülldeponieabdeckungen, schwer entflammbare Nadelverbunde und keramische Aktivkohlewabenkörper. helsa®s Erfolgsrezept war und bleibt die Entwicklung intelligenter Produkte. Das 2012 eingerichtete Innovation Center ist die Ideen-Schmiede der helsa®, hier arbeiten und leben Entwicklungsingenieure und Techniker der verschiedenen helsa®-Sparten und befruchten sich gegenseitig bei der Umsetzung der Zukunft. 27
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Innovation als Leidenschaft Herr Dr. Ernst, vom Schulterpolster zum Luftfilter: Dank der innovativen Verarbeitung von Aktivkohle deckt helsa® auch in der Luft- und Gasreinigung, sowie bei Schutz- und Komfortsystemen für Mensch und Umwelt eine breite Produktpalette ab und verbessert damit das Leben von Menschen in vielerlei Hinsicht. Ein langer Weg… Wann und wo kamen Sie erstmalig mit helsa® in Kontakt? Ich habe mich beworben und wurde genommen. Das wird wohl meine erste und letzte Bewerbung sein, denn meine Aufgabe hier fasziniert mich. Wann entstand die Idee, bei helsa® auch in die Luftfilterproduktion zu gehen? Mit der Sparte Luftfilter sind wir 2001 gestartet. Damals war das Ganze noch angegliedert an unseren Automotive-Bereich. Relativ bald haben wir dann für helsatech® eine eigene GmbH gegründet. Die größte Herausforderung war es, unseren Betrieb von der Handarbeit auf die maschinelle Fertigung umzustellen. Das war härteste Kleinarbeit. 28
Welche waren die Errungenschaften Ihrer ersten Stunden bei helsatech®? Der Wiederaufbau eines Kundenstamms, den es zwar einmal gab – der aber nicht mehr betreut wurde. Und natürlich der Aufbau des sehr spezifischen Know-Hows, bei dem wir von Kunden, Wettbewerbern und Lieferanten gelernt haben. Ich habe damals viele Stunden im Auto gesessen, um alle wichtigen Leute zu besuchen und so das nötige Wissen aufzubauen. Wo lagen die größten Schwierigkeiten beim Aufbau ihres Geschäftsbereiches? Wir mussten die richtigen Maschinen für die halbautomatische, flexible Fertigung finden. Das war nicht ganz einfach. Und manchmal mussten wir erfinderisch sein, denn es gab kein Geld, um es in größere Anlagen zu investieren. Da habe ich von unserem Herrn Müller eine Menge gelernt, der die Anlagen schließlich teilweise selbst gebaut hat. Dann galt es, das Wachstum zu managen – da hat es manchmal ganz schön geächzt im Gebälk.
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Dr. Rainer Ernst, GF bei helsatech®
Wie betreiben Sie Forschung und Entwicklung im Unternehmen? Viele unserer guten Ingenieure sind in den schwierigen Zeiten gegangen. Aber wir haben uns dann einen guten neuen Stamm an Entwicklern aufgebaut. Heute ist ein Drittel der Belegschaft mit Forschung und Entwicklung beschäftigt. Eine super Mannschaft mit viel innovativem Know-How. Mit dieser Truppe, in der alle eine komplett unterschiedliche Ausbildung haben, setzen wir eher auf kundennahe Entwicklungen als auf Forschung. Und weil dieser Bereich für uns so wichtig ist, haben wir jetzt unser eigenes Innovation Center gegründet. In diesem „think tank“ sitzen alle 12 Mitarbeiter, die bei helsaform®, helsatech® und helsacomp® mit Entwicklungsthemen beschäftigt sind. So können sie sich noch mehr als in der Vergangenheit befruchten. Wir setzen damit ein Zeichen, um zu zeigen, wie wichtig diese innovativen Kräfte für helsa® sind. Welches waren die größten Innovationen Ihres Geschäftsbereiches? Die Entwicklung unserer Stomafilter – das war allerdings vor meiner Zeit. Und natürlich die Produktion von Filtern, die über eine chemische Reaktion Schadstoffe aus der Luft herausfiltern und binden. Diese Filter haben wir vor allem für Produktionsanlagen der Halbleiterindustrie entwickelt. Mittlerweile sind so ziemlich alle großen Unternehmen der Branche wie Intel, Infineon etc. unsere Kunden. Welche helsa®tech Produkte haben aus Ihrer Sicht das größte Potenzial? Ich glaube, dass unsere Filterentwicklungen für die Automobilindustrie, die Emissionen im Kfz-Innenraum reduzieren, großes Potenzial haben. Im medizinischen Bereich setze ich auf alle Arten der Wundabdeckung, die wir über die Stomafilter hinaus entwickeln werden. Zum Dritten sehe ich für uns ein Riesenpotenzial in allen Filtern mit hoher Energieeffizienz, wie unseren Aktivkohleabsorber Sorbex CS.
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Dr. Rainer Ernst, Geschäftsführer bei helsatech® über helsa®Innovationen und wie sie entstehen.
Werden Sie mit der Produktion - ähnlich wie helsaform® - auch irgendwann ins Ausland gehen? Nein, das ist nicht geplant. Wir geben unser Fertigungs-Know-How hier in Gefrees nicht aus den Händen. Wo sind die Absatzmärkte der Zukunft für Sie? Primär in Deutschland und seinen Nachbarländern. Darüber hinaus zukünftig auch in anderen europäischen Ländern wie z.B. der Türkei und Italien. Und dann wird sicherlich die USA interessant für uns, vor allem hinsichtlich der Kfz-Filter. Denn dort sind die Emissionsgesetze wesentlich strenger als bei uns. Was gefällt Ihnen an helsa® am besten? Da brauche ich nicht lange nachzudenken: Das großartige Team, mit dem man gemeinsam an der Zukunft arbeitet. Das ist hier schon sehr außergewöhnlich. Was wünschen Sie dem Unternehmen ganz persönlich zum 65. Geburtstag? Dass helsa® auf dem richtigen Weg ist und es uns noch ganz viele Jahre gibt. 29
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Was hat ein isländisches Schaf mit einer helsa® Membrane zu tun? Nur die Haut der isländischen Schafe ist frei von Mückenstichen und somit auch gasdicht. Diese Tatsache machte sich Emil Haas aus Mainz zu Nutze. Als er am 23. Mai 1878 seine bahnbrechende Erfindung - den Balgengaszähler - der Weltöffentlichkeit vorstellte, war erstmals eine Möglichkeit zur trockenen Erfassung von Gasmengen gefunden. Herzstück des Gerätes sind zwei bewegliche, absolut gasdichte Ledermembranen. Sie helfen, das Volumen des vorbeiströmenden Gases zu erfassen – ein Prinzip, das heute noch weltweit millionenfach Anwendung findet. Es muss aber zum Glück kein Tier mehr seinen Kopf dafür hinhalten. Denn schon vor vielen Jahren hat sich helsa® die Natur zum Vorbild genommen und Membranen entwickelt, die über noch bessere Eigenschaften verfügen als die Haut isländischer Schafe.
Diese Innovation trug Früchte: helsa® ist einer der weltweit führenden Lieferanten von Elastomermembranen für die Gaszählerindustrie, nach wie vor ein stark wachsender, aber auch anspruchsvoller Industriezweig. Jährlich verlassen um die 11 Millionen Membranen das Werk in Gefrees. „Wir sind sehr stolz darauf, seit mehr als 30 Jahren mit einem extrem sensiblen Nischenprodukt wie Gaszählermembranen weltweit so erfolgreich zu sein. Will man preislich konkurrenzfähig sein, so muss man seine Hausaufgaben wirklich gut machen. Hocheffiziente Produktionsverfahren und kontinuierliche Verbesserungsprozesse sind unerlässlich, aber mehr noch offene Augen und Ohren für Markt, Rohstoffe und Innovationen,“ erklären Jörg Weber und Matthias Schmidt. Zusammen lenken sie heute die Geschicke der helsa®-Membransparte.
Smart Metering - das ist das Schlagwort der letzten Jahre. Gaszähler werden mit einer intelligenten Peripherie ausgestattet , sie können so mit den Versorgerunternehmen kommunizieren, Verbräuche übermitteln und Daten speichern eine praktische Sache, das Messprinzip selbst ist dennoch 150 Jahre alt.
Gaszähler aufgeschnitten mit Blick auf das Herzstück - das Membranenpaar
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Bildtitelname kurz gesagt Ausführliche Beschreibung von dem was man da so alles sieht Sed magnimo voloriae voluptas aut as endam, quatus, sumque litas cum rae volorem illabor sam, il idus sum re voluptati ium, sit, net, sum rem as aut quid mi, coris que cullupt
Matthias Schmidt, Produktionsleiter und Prokurist bei helsa® Functional Coating
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Jörg Weber, Business Unit Manager und Prokurist bei helsa® Functional Coating
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helsa® Group International helsa® Fashion Shaping
helsa® Functional Coating Bayreuther Straße 3-11 • D-95482 Gefrees www.helsa.com
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