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Semester Dokumentation Nina Petritschenko 1. Entwurfs端bung 4. Semester Produktdesign Kunsthochschule Weissensee Berlin 2015


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Sommersemester 2015 BA/MA Textil- und Flächendesign „Blow Up“ Betreuung: Prof. Christiane Sauer LB Ursula Wagner Marco Canevacci ( plastique fantastique / Berlin ) Luft ist allgegenwärtig und doch nicht greifbar. Sie als Design-Element zu nutzen, war Ziel des Projektes „Blow Up“. Luft ist äusserst vielseitig: sie kann tragen, dichten, puffern, bewegen, zerstören oder stabilisieren. Aspekte dieser unsichtbaren Fähigkeiten werden in den Entwurfsprojekten sichtbar gemacht und genutzt. Durch Aufblasen von Membranen oder Stoffen entstehen leichte Konstruktionen, die in Farbe, Textur und Form variieren. Das Projekt untersucht, wie sich Materialien durch Kombination, Manipulation , Musterung und Konfektionierung mit Luftdruck gestalten lassen. Am Ende der Versuche standen reale Objekte, die bestimmte Funktionen im Kontext des Gartenfestes zum Rundgang übernahmen. Das Projekt setzte sich interdisziplinär aus Studierenden der Fachgebiete Textil-und Flächen-Design, Produktdesign und Bildhauerei zusammen. Studierende: Nicole Dietz, Simon Ertl, Henrik Hjort, Maho Horiuchi, Leon Laskowski, Marvin Ogger, Nina Petritschenko, Idalena Rapp, Maria Turik, Natascha Unger


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Inhalt Einstieg 6 Idee I 8 Idee II 12 Idee III 14 Video I 14 Skizzen/ Visualisierungen 16 Video II 20 Video III 22 Video IV 24 Video V 26 Video VI 28


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Luftr채ume


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Einstieg Mein viertes Semesterprojekt fing mit der Aufforderung an, Luft in unserer Umgebung zu finden und diese daraufhin zu manipulieren, sichtbar zu machen. Dabei ist mir der enorme, heiße Luftstrom am Eingang eines Kaufhauses aufgefallen. Etwas, das an kalten Wintertagen längst zu unserem gewohnten Umfeld gehört. Doch was ist das für ein Phänomen und wozu ist es gut? Der Sache wollte ich unbedingt auf den Grund gehen. Hierbei handelt es sich um sogenannte Torluftschleier. Sie trennen verschiedene Arten von Luft, indem sie eine regelrechte „Luftwand“ erzeugen. Im Kaufhaus wird also die warme, saubere Innenluft von der kalten, dreckigen Außenluft separiert, sodass nichts durcheinander kommen kann.

Fotoaufnahme im „Alexa“ Berlin


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Idee I Fortan war mein Gedanke, wie genial es ist, dass Luft, als Raumtrenner fungieren und Luft mit Luft getrennt werden kann. Ich behielt die Frage im Hinterkopf, wie es wäre, wenn Raumempfinden ausschließlich über Luftströmungen verschiedenster Art gesteuert werden würde. Ein optisch leerer Raum, den man nur erfährt, indem man ihn betritt. Und dennoch suchte ich zunächst den Einstieg in das Thema Luft über ein Material, mit dem ich arbeiten könnte. Eine Seifenflüssigkeit schien mir der ideale Stoff zu sein, um Luft unbeeinflusst wiederzugeben - mit einer Membran, die so dünn und flexibel ist, dass jede Brise sich darstellen ließe. So dient mein erster Versuch dazu, die Seifenblasenmembran als unmittelbaren Indikator für natürliche Luftströmungen zu nutzen.

Stills aus Videobeobachtungen zu Seifenblasenmembranen im Wind


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Der nächste logische Schritt war es, den temporären Prozess des Seifenblasenbildens zu vervielfältigen und automatisieren. Also knotete ich ein Netz aus Seilen, um dieses schließlich immer wieder in ein Seifenbad zu tauchen und beim Herausziehen durch den Wind Strukturveränderungen bzw. Blasen hervorzurufen. Da jedoch das Zugsystem, das zur teilweisen Automatisierung führen sollte, durch seine dominante Konstruktion die Leichtigkeit des eigentlichen Konzepts eines kaum sichtbaren Raumelements zerstören würde, widmete ich mich erneut meinen ursprünglichen Gedanken, Luft als selbstständiges Raumelement und den Menschen als Empfänger und Projektionsfläche zu betrachten.

Ein flexibles Netz im Zusammenspiel mit Seifenblasenflüssigkeit und einem Ventilator


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Idee II Desweiteren entwickelten sich alternative Einfälle, insbesondere über die Beschäftigung mit der Problematik des Lufttransportes. Dabei hatte ich das Konzept - viele Blasebälge im Hof paarweise so anzuordnen, dass man drüberlaufen kann. Diese wären dann an Schläuche angebunden, die, über den Hof verteilt, an verschiedensten Stellen enden würden. So würde stets, wenn jemand über die Bälge rüberläuft, die verdrängte Luft über die Schläuche zu jemand anderem transportiert werden.


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Skizzen/Gedankeng채nge zu Lufttransport und Blaseb채lgen


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Idee III Luftr채ume Und doch wagte ich mich letztendlich an die reine Idee, die sich seit Beginn an in meinem Kopf ihren festen Platz hatte, und unternahm einen ersten filmischen Versuch, diese zu visualisieren.


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Stills aus der ersten filmischen Auseinandersetzung mit Luft als Raumelement


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Visualisierungen und Skizzen, die mein Szenario in einem utopischen Sinne zeigen


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Wegweiser, Barrieren und LuftstrĂśmungen sind Ăźberall auf dem Hof verteilt, mit denen sich die Besucher herausgefordert werden, auseinander zu setzen


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Lufträume Video II Ich blieb beim Film als Medium, da so der der Verkörperung meiner Vorstellungen die wenigsten Hindernisse entgegenstanden. Im zweiten Video sieht man einen ersten Test, wie so eine Situation aussehen kann: Ein Raum mit wenig Anhaltsstellen, an dem mehrere Luftquellen fest positioniert sind. Man läuft hindurch und erforscht die Grenzen und Qualitäten dieser Luft.

Stills aus dem zweiten Video zum Thema Lufträume


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Lufträume Video III Im nächsten Versuch beobachtete ich, was passiert, wenn man ganz genau hinschaut, wenn man ganz nah rangeht. Luft, obowohl unsichtbar, ist in der Lage, Gewalt auszuüben. Die menschliche Haut dient hier erneut als Projektionsfläche, da der Mensch als Empfänger, seit Beginn an, für mich eine wichtige Rolle spielt. Schließlich ist die Essenz des Ganzen, die Raumelemente aus Luft zu fühlen, sie auf der Haut zu spüren.

Stills aus dem dritten Video zum Thema Lufträume


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Luftr채ume Video IV Das folgende Video war ein spielerischen Versuch, die Luft dabei zu beobachten/ verfolgen, w채hrend sie ihren Weg in der Umgebung zeichnet.


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Stills aus dem vierten Video (Go Pro) zum Thema Luftr채ume


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Lufträume Video V Ein Raum - Eine Person - Unterschiedliche Luftsituationen In diesem Film soll deutlich werden, dass sich während der Aufnahmen der Raum optisch nicht verändert. Jedoch dadurch, dass sich die Person als menschlicher Indikator für Luftströmungen durch das Wirkungsfeld bewegt, wird bemerkbar, wie sehr die Raumsituation von Aufnahme zu Aufnahme variiert. Die nun entstandenen Räume sind unsichtbar und temporär - und dennoch kann man sie ganz deutlich spüren. Es sollen Raumgrenzen und Hindernisse gesetzt werden - und das mithilfe von Luftströmungen. Dadurch, dass nun eine alternative Wahrnehmung der Umgebung herausgefordert wird, bleibt einem nichts anderes übrig, als sich im Raum neu zu orientieren.

Stills aus dem fünften Video zum Thema Lufträume


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Lufträume Video VI Der sichtbare Raum war bisher immer recht klar definiert, der unsichtbare dafür umso weniger. Die unterschiedlichen Luftsituationen kamen von verschiedensten Seiten und waren dazu meist temporär und nicht beständig. Das macht es kompliziert, sich daraus tatsächlich einen Raum zu erschließen. In diesem Video wir der Spieß umgedreht und klare Raumelemente in Form von Luftsäulen an festen Punkten platziert. In meinem vorerst letzten Film möchte ich visualisieren, wie ein solcher, fester Luftraum aussehen kann. Die Person im Bild bewegt sich auf den ersten Blick in einer offenen Sphäre, einer grünen Fläche unter freiem Himmel. Und dennoch erkennt man, dass sich durch die Bewegung der Protagonistin ein unsichtbarer Raum aufzeichnet - vier, sich in gleichen Abständen befindende Luftsäulen. Sie zeichnen einen klar definierten Sektor, den man nur sehen und fühlen kann, indem man ihm zu nahe kommt.

Stills aus dem sechsten Video zum Thema Lufträume



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