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57. Jahrgang · Nr. 3 (675) · März 2013
herold Seines Kommens
»Jesus Christus hat den Tod besiegt und das ewige Leben ans Licht gebracht. Wir sind Herolde dieser guten Nachricht.«
Ein neues Leben in Christus »Gott aber, der reich ist an Erbarmen, hat um seiner großen Liebe willen, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren durch die Übertretungen, gemeinsam mit Christus lebendig gemacht — aus Gnade seid ihr errettet! — und hat uns mitauferweckt und mitversetzt in die himmlischen [Regionen] in Christus Jesus, damit er in den kommenden Weltzeiten den überschwänglichen Reichtum seiner Gnade in Güte an uns erweise in Christus Jesus« (Epheser 2,4-7).
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enn ich diese Verse aus Epheser 2 lese, dann kann ich nur staunen. Kaum eine andere Bibelstelle steigt so tief in das Wesen des Evangeliums ein und malt es uns so umfassend vor Augen: die gute Botschaft darüber, was Gott an uns und in uns und für uns getan hat. Das Evangelium ist keine theoretische Lehre, kein bloßes Gedankenkonstrukt, sondern es beeinflusst das gesamte Leben eines Christen. Denn Gott hat uns, als wir tot waren in unseren Sünden, zusammen mit Christus lebendig gemacht … und hat uns in Christus in das himmlische Reich versetzt.
Was geschieht wohl, wenn wir uns selbst im Licht dieser Tatsache betrachten würden? Können wir von uns behaupten, dass wir uns immer in dieser Weise als Christen sehen und verstehen? Oder besteht mein Christsein darin, dass ich versuche etwas Besseres zu sein oder etwas aus mir zu machen? Der Apostel Paulus beschreibt dies ganz anders. Für ihn besteht Christsein in erster Linie aus dem, was Gott für uns getan hat. Nun gibt es Christen, die sehen die Segnungen in diesen Versen als etwas an, das erst in Zukunft für uns eintreffen wird. Sie vertrauen darauf, dass Christus gestorben, auferstanden und in den Himmel aufgefahren ist,
und nun glauben sie: »Wie es mit Christus geschehen ist, so wird es einmal auch mit uns geschehen, wenn wir an Christus glauben.« Ich stimme mit jedem dieser Punkte völlig überein; und doch denke ich, dass Paulus hier von Dingen spricht, die wir schon in diesem Leben erleben, sobald wir durch den Glauben an Jesus Christus von neuem geboren sind. Ich glaube nicht, dass Paulus den Ephesern sagen möchte, was in Zukunft einmal mit ihnen geschehen wird. Ich glaube, sein Anliegen ist, sie auf etwas hinzuweisen, das bereits in ihrem Leben geschehen ist.
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Ein Argument dafür ist, dass Paulus dieses Anliegen bereits in Epheser 1,18b-20 deutlich beschreibt: »damit ihr wisst, was die Hoffnung seiner Berufung, der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen und die überwältigende Größe seiner Kraftwirkung an uns ist, die wir glauben, gemäß der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke. Die hat er wirksam werden lassen in dem Christus, als er ihn aus den Toten auferweckte und ihn zu seiner Rechten setzte in den himmlischen Regionen.« Das Gebet des Paulus für die Epheser ist, dass sie erkennen, was Gott jetzt gerade, in diesem Moment, in ihrem jetzigen Leben tut und dass diese Erkenntnis sie dahin führt, dass sie Gott für Sein Handeln in ihrem Leben preisen. Ein zweites Argument liefert uns Epheser 2,5, wo Paulus sagt: »Wir waren aufgrund unserer Verfehlungen tot, aber er hat uns so sehr geliebt, dass er uns zusammen mit Christus lebendig gemacht hat. Ja, es ist nichts als Gnade, dass ihr gerettet seid!« All diese Worte beschreiben etwas, das bereits wirksam geworden ist. Wir dürfen das, was Gottes Wort zusammengefügt hat, nicht voneinander trennen. Ja, meine Errettung besteht aus einer zukünftigen Erlösung – aber Gott sei Dank, sie hat schon jetzt begonnen! Das, was der Herr Jesus Christus an Seinem eigenen Leib erfahren hat – dass Gott Ihn von den Toten auferweckte, Ihn verherrlichte und in den Himmel aufgenommen hat –, das dürfen auch wir eines Tages an unserem Leib erfahren; und doch ist es im Geistlichen bereits an uns geschehen, »die wir glauben, gemäß der Macht seiner Stärke.« Der Zustand eines Christen unterscheidet sich also schon jetzt völlig von dem eines Ungläubigen. Der Ungläubige ist tot in seinen Übertretungen und Sünden. Er richtet sich nach den Maßstäben dieser Welt und folgt dem Herrscher der Luft, dem Geist, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams am Wirken ist und er lässt sich von seiner sündigen Natur und seinen selbst-
süchtigen Gedanken leiten (vgl. Epheser 2,2-4). Tatsächlich steht der Christ im totalen Gegensatz dazu: Er ist auferweckt, lebendig und sitzt in Christus zur Rechten Gottes. Solange wir dies nicht als tatsächliche Wahrheit erkennen, werden wir auch niemals den Unterschied zu unserem alten Leben verstehen und nicht begreifen, wie tief die Auswirkungen der Errettung auf uns sind. Vielleicht fragst du: Wie hat Gott dieses großartige Wunder an mir vollbringen können? Die Antwort heißt: »gemeinsam mit Christus!« Hast du bemerkt, wie die Schrift es immer wiederholt? Wir wurden, als »wir tot waren durch die Übertretungen, gemeinsam mit Christus lebendig gemacht« und »mitauferweckt und mitversetzt in die himmlischen [Regionen] in Christus Jesus.« Hier stehen wir vor einem der größten Wunder in Gottes Plan. Es ist das Wunder, dass wir mit Christus vereint wurden. Wir finden dieses Wunder an vielen Stellen der Bibel erwähnt. Ein wunderbarer Abschnitt zu diesem Thema steht im 5. und 6. Kapitel des Römerbriefs. Zwei weitere finden wir in 1. Korinther 15 und 2. Korinther 5; und der Apostel Paulus offenbart es uns auf wundervolle Weise am Ende von Galater 2: »Ich bin mit Christus gekreuzigt; und nun lebe ich, aber nicht mehr ich [selbst], sondern Christus lebt in mir. Was ich aber jetzt im Fleisch lebe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat« (Vers 20). Sind diese Worte aus der Feder des Apostels, inspiriert durch den Heiligen Geist, nicht großartig? Es macht mich traurig, dass dieses Wunder der Vereinigung mit Christus in unseren Predigten so wenig Raum einnimmt. Dabei sagt die Schrift doch ganz klar, dass nur der ein Christ ist, der mit Christus vereint und somit »in Christus« ist. Was ist damit gemeint, wenn die Bibel sagt, dass wir »in Christus« sind? Ich sehe in der Bibel zwei Darstellungen dieser Verbindung. Zum einen
Herold Seines Kommens ist eine überkonfessionelle Erweckungszeitschrift, die allein von ihren Lesern finanziert wird. Verleger: HEROLD-Schriftenmission e.V., Postfach 11 62, D-35634 Leun, Telefon (0 64 73) 93 10 76 Redaktion: Benjamin Schmidt (verantwortlich), Wolfgang Gerstenberg, Telefon (0 64 73) 93 10 86, Fax (0 64 73) 93 10 96, E-Mail: info@herold-schriftenmission.de, www.herold-schriftenmission.de Erscheint monatlich. Bezugsgebühren jährlich in Deutschland und Österreich 5,– €; in der Schweiz sfr 8,–. (Für Leser ohne oder mit geringem Einkommen gratis.) Satz und Gestaltung: Schmidt grafikdesign, 35638 Leun Der Verteiler (nicht der Herausgeber) übernimmt die Verantwortung bei unzulässiger Verbreitung.
beschreibt es eine Bundesbeziehung. In Römer 5,12-21 wird uns Adam als das Haupt oder der Vertreter der Menschheit dargestellt. Gott schloss mit Adam einen Bund, der einen Auftrag und eine Warnung beinhaltete. Doch Adam verstieß gegen diesen Bund und als Stellvertreter der ganzen Menschheit zog er Gottes Strafe nicht nur auf sich, sondern auch auf all seine Nachkommen – was dich und mich mit einschließt. Ich möchte dies an einem Beispiel verdeutlichen: Der Botschafter eines Landes hat den Auftrag, sein Heimatland in einem fremden Land zu repräsentieren. Sein Handeln im Ausland hat Auswirkungen auf die Menschen seines Heimatlandes – ob sie dies wollen oder nicht. Von Geburt an tragen wir die Konsequenzen für das Handeln unserer Vorväter. Etwas Vergleichbares geschah mit Adam und seinen Nachkommen – aber auch mit Christus und dessen Nachkommen. Adam war der erste Stellvertreter der Menschheit; Christus nahm den Platz des zweiten Stellvertreters ein. Doch im Gegensatz zu Adam kam Christus in dem Auftrag, etwas wieder herzustellen. Er kam als sündloser Mensch und nahm Gottes Strafe auf sich, um diejenigen mit Gott zu versöhnen, die in Ihm zu einer neuen Schöpfung gehören. Auf diese Weise erklärt Paulus die Bundesverbindung zwischen den Gläubigen und Christus. Allerdings ist die Verbindung mit Christus mehr als das! In Johannes 15 spricht Jesus zu Seinen Jüngern von einer Verbindung, die noch weiter reicht. Er sagt: »Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben« (Johannes 15,5). Eine solche Verbindung, wie Jesus sie in diesem Gleichnis darstellt, ist nichts Übertragenes, sondern etwas Lebendiges, Direktes. Ein Weinstock und seine Reben hängen aneinander und leben miteinander. Der Lebenssaft, der durch den Weinstock fließt, fließt zu den Reben. Ich glaube, dass Paulus dasselbe Bild im Epheserbrief gebraucht, als er die Gemeinschaft zwischen Christus und den Gläubigen mit einem Körper vergleicht, an dem Christus das Haupt und die Gläubigen
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die einzelnen Glieder darstellen. An einem Körper ist jedes Glied direkt miteinander verbunden. Mein Finger hängt nicht nur an meiner Hand, weil er dort angeheftet wurde, nein, er ist Teil meiner Hand und von ihr abhängig. Dasselbe Blut, das durch meinen Kopf fließt, fließt auch durch meinen Finger. Diese Verbindung ist weit mehr als eine gesetzliche Bundesbeziehung – es ist eine Lebensbeziehung. Doch wenn wir durch den Glauben in Christus sind, dürfen wir beides erleben: sowohl den Segen, den Gott uns durch Christus, unseren rechtlichen Stellvertreter, zuteilt, wie auch den Segen, der uns von Christus, unserem Haupt, zufließt.
Für den Anfang eines Christenlebens gilt: »Nun gibt es keine Verdammnis mehr für die, die in Christus sind« (Römer 8,1). Ein Christ ist kein Mensch, der darauf hofft, einmal Vergebung zu erhalten oder irgendwann den Punkt zu erreichen, an dem er fähig sein wird, Gottes Gebote zu halten, um so von Gott angenommen zu werden; ein Christ weiß: Ich habe den Schritt vom Tod zum Leben bereits getan. Ich bin in Christus bereits gestorben und auferstanden. Ohne Christus könnte ich niemals ein Christ sein! Und da ich mit Christus gestorben bin, lebe ich von nun an weder für die Sünde noch für das Gesetz noch unter dem Zorn Gottes. Ich lebe nicht selbst, sondern Christus lebt in mir.
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Trifft dies auf Dich zu? Bist Du in diesem Sinne gestorben und auferweckt worden zu neuem Leben? Kannst Du sagen: Das Gesetz des Geistes, der lebendig macht in Christus Jesus, hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes (vgl. Römer 8,2)? Lebst Du? Hat Gott dieses Wunder in Dir bewirkt? Bist Du in Christus? Wenn ja, dann hat Gott Sein Werk in Dir begonnen und Du darfst diese Veränderung in deinem Leben erfahren. »Gott gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt, wie überschwänglich groß seine Kraft an uns ist, die wir glauben« (nach Epheser 1,18‑19). D. Martyn Lloyd-Jones
Wir gehören nicht uns selbst »Und er ist deshalb für alle gestorben, damit die, die leben, nicht länger für sich selbst leben, sondern für den, der für sie gestorben und zu neuem Leben erweckt worden ist.« (2. Korinther 5,15)
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ir gehören nicht uns selbst: Also sollen nicht unsere Vernunft und nicht unser Wille in unserm Denken und Handeln herrschen. Wir gehören nicht uns selbst: Also soll es nicht unser Ziel sein, das zu tun, was uns selbst gefällt. Wir gehören nicht uns selbst: also sollen wir so viel wie möglich uns selbst und alles was uns dient vergessen. Wir gehören dem Herrn: Darum sollen wir für Ihn leben und sterben. Wir gehören dem Herrn: Darum sollen seine Weisheit und sein Wille unser ganzes Handeln leiten. Wir gehören dem Herrn: Darum sollen alle Bestrebungen unseres Lebens auf Ihn als unser Ziel ausgerichtet sein. Wie viel hat der gewonnen, der weiß, dass er nicht sich selbst gehört, der die Herrschaft und die Leitung über sich selbst der eigenen Vernunft entzogen hat, um sie Gott zu geben! Denn es gibt keinen direkteren Weg ins Verderben, als wenn der Mensch sich selber folgt. So ist der einzige schützende Hafen der, dass wir kein anderes Ziel haben, als nur dem Herrn zu folgen, wohin Er auch führt. Der erste Schritt zur Selbstverleugnung ist der, dass der Mensch von sich selber abfalle, um alle Kraft darauf zu verwenden, dem Herrn zu gehorchen. Gehorsam sein heißt aber nicht, dass man sich dem Wort Gottes durch Zwang unterwirft, sondern vielmehr, dass der Mensch frei wird, seinen Willen nach dem Willen Gottes zu richten. Johannes Calvin
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Gott ist Liebe »Ihr Lieben, lasst uns einander liebhaben, denn die Liebe ist von Gott, und wer liebt, der ist von Gott geboren und kennt Gott. Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht, denn Gott ist die Liebe.« (1. Johannes 4,7)
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ie Gemeinde, an die Johannes schreibt, war konfrontiert mit Irrlehren und Irrlehrern, mit falschen Propheten, die in die Gemeinde eindrangen, die aber auch manchmal aus der Gemeinde selbst kamen (vgl. 1. Johannes 2,18ff ). Es ging um die Unterscheidung zwischen dem Geist der Wahrheit und dem Geist des Irrtums, dem Reich Gottes und dem Reich dieser Welt, zwischen Christus auf der einen Seite und den Göttern dieser Welt auf der anderen Seite, zwischen Liebe und Hass, zwischen Licht und Finsternis. Johannes fordert deshalb die Gemeinden auf zu prüfen und zu beurteilen, ob ein Geist von Gott ist oder nicht (1. Johannes 4,1‑3). Prüfen im Sinne der Schrift ist also nicht lieblos, im Gegenteil; aber prüfen und beurteilen ist auch nicht alles. Unsere heutige Gemeindesituation ist ganz ähnlich. Auf der einen Seite gibt es Christen, die sich gegen alles abgrenzen, was an evangelistischen Aktivitäten im Land läuft, auf der anderen Seite gibt es das genaue Gegenteil: Eine Art »Friede-Freude-Eierkuchen-Evangelisation«, in der die einzige Botschaft darin besteht, dass Gott der liebende Gott ist, dass Er dich so lässt, wie du bist und dafür sorgt, dass alles nur noch besser wird. Was wir jedoch benötigen, ist weder eine völlige Abgrenzung noch ein »Friede-Freude-Eierkuchen-Evangelium«. Die Basis für die Botschaft, die wir verkündigen, ist die richtig verstandene Liebe Gottes. Ja, die Bibel redet in eindeutiger Weise von der Liebe Gottes, von Gott, der die Liebe ist. Diese Tatsache ist unsere Grundlage. Und so fordert Johannes uns auf: »Ihr Lieben, lasst uns einander lieben.« Bevor er das jedoch näher ausführt, erklärt er zunächst einmal die Zusammenhänge und Hintergründe.
Gott ist die Liebe (Verse 7 + 8) »Die Liebe ist von Gott«, schreibt Johannes. Das heißt: Gott ist der Ausgangspunkt aller echten Liebe. Es ist nicht umgekehrt. Es ist nicht so, dass wir uns menschlich Vorstellungen machen, was denn Liebe ist oder sein könnte
und diese Vorstellungen dann auf Gott projizieren. Nein! Es ist genau umgekehrt. Dasselbe trifft zu, wenn Gott sagt: »Ich bin dein Vater«, und wir bei Paulus lesen: »Von ihm kommt alle Vaterschaft« (Epheser 3,15), dann bedeutet dies nicht, dass der Mensch Gott zum Vater macht, sondern dass Gott der »Urvater« schlechthin ist. Alle Vaterschaft kommt von Ihm. Gott ist der Erste. Von Ihm kommt alle echte Liebe. Deswegen finden wir in der Bibel eine ganze Reihe von Beispielen dafür, wie sich diese Liebe in der Dreieinigkeit widerspiegelt: Der Sohn liebt den Vater. Der Vater und der Sohn senden den Heiligen Geist. Sie kommunizieren in sehr enger Weise miteinander und haben ein sehr inniges Verhältnis zueinander. Das ist der Ausgangspunkt, und deshalb sagt Johannes: »Die Liebe ist von Gott.« Somit definiert Gott, was Liebe ist. Er setzt den Maßstab, nicht wir! Und somit wird diese göttliche Liebe auch zum Ausgangspunkt für all unser christliches Handeln, für alle christliche Moral und Ethik – Johannes hatte ja gesagt: »Liebt einander!«, also: »Tut etwas!« – und das kann nur auf der Basis der Liebe Gottes geschehen, wenn es vor Gottes Augen Bestand haben soll. Unsere menschliche Liebe ist viel zu verschiedenartig, als dass sie dafür eine sinnvolle Basis wäre. Wir denken heute so und übermorgen vielleicht schon ganz anders. Wenn wir an unsere Familienmitglieder denken, unsere Nachbarn, Freunde, Arbeitskollegen, dann wird das Spektrum immer größer und immer unterschiedlicher. Jeder hat eine völlig andere Vorstellung davon, was Liebe ist. Die Liebe ist das Kennzeichen der Christen. Wenn Gott schon diese Liebe als Ausgangspunkt gegeben hat, dann soll sie auch das Kennzeichen Seiner Kinder sein. Johannes schreibt: »Wer liebt, der ist von Gott geboren und kennt Gott. Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht.« Zwei klare Aussagen, die eine positiv formuliert und die
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andere negativ. Wer liebt, der ist von Gott geboren, der ist ein Kind Gottes, der hat eine Wiedergeburt erlebt. Somit ist Nächstenliebe ein klares Kennzeichen für die Wiedergeburt. Die andere Seite: Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht. Und »Kennen« meint hier nicht bloß ein intellektuelles Wissen. Vielmehr meint »Kennen« in der Bibel in aller Regel »eine persönliche Beziehung haben«, »ein tiefes, inneres Wissen besitzen«. »Kann man das so pauschal sagen?«, wird der eine oder andere fragen. Wer liebt, der ist von Gott geboren, der kennt Gott? Lieben nicht auch viele Ungläubige? Ja und nein. In einem allgemeinen Sinn gibt es sicher eine Reihe von Menschen, die – gutbürgerlich gesehen – ein ganz anständiges Leben führen. Da gibt es nichts zu bestreiten oder kleinzureden. Wir sollten uns über jeden freuen und dankbar sein, der sich halbwegs vernünftig in unsrer Gesellschaft bewegt. Alles andere würde mehr und mehr zum Chaos führen. Und doch ist es sehr wichtig zu beachten, dass die Bibel klar davon redet, dass Gott mein Herz, meine Motivation ansieht. Warum tue ich das, was ich tue? Liebe ich den Nächsten, weil ich selber finde, dass es gut und sinnvoll ist und weil es mir vielleicht am Ende selbst nützt? Es könnte ja sein, dass ich auch einmal Hilfe brauche. Oder helfe ich nur aus Prinzip und mache das Helfen so zu meiner Weltanschauung? Wenn das die einzige Motivation ist, zählt sie vor Gott nicht. Wie schon gesagt: Wir sollten froh und dankbar sein über jeden, der die Zehn Gebote ernst nimmt und nicht ständig lügt oder stiehlt. Wenn diese »Aufrichtigkeit« jedoch zum Selbstzweck geschieht, dann ist es nicht das, was die Bibel meint. Das biblische Gebot der Liebe beinhaltet ja nicht nur die Liebe zu unseren Mitmenschen, sondern auch und vor allem die Liebe zu Gott: »Ich bin der Herr dein Gott. … Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.« (2. Mose 20,2-3). »Du sollst den Herrn deinen Gott über alles lieben, mit deinem ganzen Herzen, mit deinem ganzen Verstand, mit deiner ganzen Kraft – und deinen Nächsten wie dich selbst« (vgl. 5. Mose 6,5; Lukas 10,27). Viele sind der Meinung, es genüge doch, dem Nächsten gegenüber freundlich zu sein. Nein, das genügt nicht! Gott möchte an erster Stelle stehen, vor allen anderen geliebt werden. Das ist die erste Frage, um die es geht: Liebe ich Gott? Und daraus folgt dann die andere Seite. Dann erst liebe ich den Nächsten. Und so setzt Johannes die Nächstenliebe im biblischen Sinne hinter die Voraussetzung, Gott zu kennen und von Gott geboren zu sein. Gott kennen und keine Liebe üben, das ist für Johannes undenkbar. »Der Glaube ohne Werke ist tot«, sagt Jakobus ganz ähnlich (Jakobus 2,17). Wenn ich Gott kenne, dann liebe ich auch. Umgekehrt gilt ebenso: Wenn ich Liebe übe, so wie es die Bibel beschreibt, dann kenne ich auch Gott. »Denn Gott ist die Liebe«, heißt es abschließend in Vers 8. Gott definiert nicht nur, was Liebe ist und Gott schenkt nicht nur seine Liebe, sondern Gott ist die Liebe! Wir haben hier eine absolute Identifikation beider Begriffe – Gott ist Liebe. Es steht förmlich ein Gleichheitszeichen dazwischen. In der Bibel werden viele Eigen-
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schaften Gottes aufgezählt: Er ist heilig, barmherzig, gerecht und zornig. Aber an keiner Stelle steht ein solches Gleichheitszeichen, mit einer Ausnahme1: »Gott ist Licht« (1. Johannes 1,5). Ja, Gott ist heilig, aber nirgends lesen wir, »Gott ist Heiligkeit«. Ja, Gott ist häufig zornig und wir lesen an vielen Stellen der Bibel von Gottes gerechtem Zorn. Doch es heißt nirgends, »Gott ist Zorn«. Aber es steht geschrieben: »Gott ist Liebe.« Eine ganz starke Identifikation. Und aus dieser Liebe leiten sich dann all die anderen Eigenschaften Gottes ab. Die Liebe Gottes und die Gerechtigkeit Gottes als Gegensätze zu sehen, ist grundverkehrt. Die richtigere Alternative wäre eher, die Gnade Gottes und die Gerechtigkeit Gottes einander gegenüberzustellen. Aber beides geschieht aus Liebe. Gott liebt uns aus Gnade (vgl. Römer 5,8), wie Er uns auch aus Liebe züchtigt (vgl. Hebräer 12,6).
Jesus ist Gottes Liebe in Person (Vers 9) Jesus Christus ist Gottes Liebe in Person. Er ist dieser »eingeborene Sohn«, der uns zum Vorbild gesetzt ist und in dessen Bild uns Gott verwandeln möchte. Durch das Kommen Jesu in diese Welt beweist Gott Seine Liebe. Gott ist also nicht ein ferner Gott, Er ist uns in Jesus vielmehr ganz nah gekommen. »Gott ist nicht fern von einem jeden unter uns!« (Apostelgeschichte 17,27). Und das ist keine bloße Theorie, sondern wurde in Jesus ganz praktisch sichtbar. Er wurde Mensch, hat sich schlagen und töten lassen. Das ist »Liebe Gottes«! Am Schluss von Vers 9 heißt es dann: »damit wir leben können.« Jesu Kommen in diese Welt – das Zeichen der Liebe Gottes – hatte ein klares Ziel: die Errettung aus unserer Verlorenheit! In Johannes 3,16, heißt es ganz klar: »… damit alle, die an ihn [= Jesus] glauben, nicht verlorengehen.« Gott wollte uns nicht dem Verderben überlassen, Er möchte uns herausholen aus dieser kaputten und gefallenen Welt. Gott möchte, dass wir Leben haben – ewiges Leben in Seiner Gegenwart. Ein Leben, das nicht wieder vergeht. Ein Leben, das bleibt, das ewigen Wert hat. Aber dieses ewige Leben – so beschreibt es Johannes in seinen Briefen und in seinem Evangelium – beginnt nicht erst nach der Auferstehung, sondern dieses ewige Leben beginnt schon hier und heute. Gott verändert unser alltägliches Leben.
Gottes Liebe ist Gnade (Vers 10) »Darin besteht die Liebe, nicht, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung, zur Sühne für unsere Sünden.« Das Besondere an Gottes Liebe zeigt sich darin, dass Er uns liebte, obwohl wir Ihn nicht liebten! Aber kann man das denn so sagen? Das klingt ja unglaublich. Paulus schreibt einmal: »Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren« (Römer 5,8). Als Jesus am Kreuz starb, da war noch nicht »Gott ist Geist« (Johannes 4,24) ist keine weitere Ausnahme. Denn die griechische Sprache verzichtet meist auf das Verb »sein« – so auch hier. In den o.g. Stellen im 1. Johannesbrief dagegen steht das Wort »ist« ausdrücklich da und betont somit die Aussage sehr stark.
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daran zu denken, dass wir eines Tages sagen würden: »Ich bekenne mich zu Jesus. Jesus ist mein Herr.« Wir waren Sünder. Wir waren noch gar nicht geboren. »Aber Gott«, so schreibt es der Apostel, »erweist seine Liebe zu uns, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.« Eine unfassbare Aussage. Gott geht den ersten, den entscheidenden Schritt. Er beschließt: »Ich schaffe Versöhnung. Ich schaffe ein vollgültiges Sühneopfer dort am Kreuz.« Doch da fragen sich viele Menschen: Ja, muss das denn so grausam und so blutig sein? Im Hebräerbrief lesen wir, dass es ohne Blutvergießen keine Vergebung gibt (vgl. Hebräer 9,22b). Das ist eine unumstößliche Tatsache. Aber Gott sei Dank, wir müssen kein Blut vergießen, sondern Gott hat in Seiner Liebe Seinen Sohn gesandt, der stellvertretend für uns Sein Blut vergoss. Gott hat uns zuerst geliebt. Dieselbe Aussage finden wir einige Verse weiter noch einmal: »Lasst uns lieben, denn er hat uns zuerst geliebt« (1. Johannes 4,19). Es ist ein Trugschluss zu meinen, ich hätte Gott zuerst geliebt, ich hätte mich auf den Weg gemacht, Ihn aus eigenem Antrieb gesucht und gefunden. Oder eine Predigt gehört, intensiv darüber nachgedacht und mir dann vorgenommen: »Jetzt mache ich mich auf. Ich gehe zu meinem Vater nach Hause. Ich liebe ihn.« Und Gott würde dies sehen und sagen: »Wunderbar! Dieser Schritt von dir reicht aus, damit ich dich bei mir aufnehme.« So zu denken ist ein gefährlicher Trugschluss. Unsere Liebe, die wir Gott zurückgeben, ist letztlich so bedeutungslos, dass Johannes hier formuliert: »Wir liebten Gott nicht.« Unsere Liebe zu Gott ist niemals die Ursache unserer Errettung, sie ist immer und ausschließlich eine dankbare Antwort auf Gottes Liebe, die Er uns erwiesen hat, indem Er in dein Herz, in mein Herz gekommen ist und gesagt hat: »Ich liebe dich. Ich schenke dir den rettenden Glauben.« Wo soll denn der Glaube herkommen, wenn ich als Sünder geistlich tot bin, so wie es die Bibel beschreibt? Ich bin darauf angewiesen, dass Gott mir gnädig ist, ohne dass ich etwas dazutun könnte. Im Rückblick auf unser Leben erkennen wir dann dankbar, dass es eine unbegreifliche Gnade ist, dass Jesus Christus schon vor 2000 Jahren für uns gestorben ist, dass Gott uns bereits vor der Erschaffung der Welt erwählt hat und Seinen Sohn Jesus zur Versöhnung für unsere Sünden bestimmt hatte. Gottes Liebe ist eine aufopfernde Liebe. Er macht es sich nicht leicht. Er sagt nicht: »Ich streiche einfach alles durch«, nein, Er gibt seinen einzigen Sohn zum Opfer. Das Allerliebste, was Er hatte, gibt Er in den Tod. Und Jesus zeigt uns die hingebende Liebe Gottes. Er gibt sich hin, indem Er Sein Leben opfert. Ganz freiwillig geht Er ans Kreuz, um für uns zu sterben. Das war alles andere als ein leichter Weg. Zuletzt ist Gottes Liebe auch eine sühnende Liebe. Mit dem Tod Jesu ist der Gerechtigkeit wirklich Genüge getan. Und gleichzeitig bietet Gott uns in Seiner Gnade ein völlig neues Leben an (vgl. Apostelgeschichte 17,31). Er fordert uns dazu auf, allen Menschen diese Botschaft weiterzusagen: »Lass dich versöhnen mit Gott!« (2. Korinther 5,20).
Die Folge: Liebe zu den Geschwistern (Vers 11) »Ihr Lieben, hat uns Gott so geliebt, so sollen wir uns auch untereinander lieben.« Johannes kommt auf den Anfang unseres Textes zurück und weist auf die konkrete Folge der Liebe Jesu hin: »Lasst uns untereinander lieben.« Wenn es wahr ist, dass Gott so viel für uns getan hat, dann können wir nicht einfach nur dasitzen und sagen: »Wie schön, dass alles Gnade ist!« Und das war’s dann schon. Nein, Gottes gnädiges Werk an uns soll uns zu tätiger Liebe antreiben, zu einem tätigen Glauben (vgl. Galater 5,6). Das ist es, was uns auch Jakobus schreibt: »Glaube ohne Werke ist tot.« Gottes Liebe ist ganz klar die Voraussetzung für unsere Liebe. Sie ist auch die Motivation für unsere Liebe. Und wenn wir das verstanden haben, dann gehen wir los und üben wirklich praktisch Liebe. Dass dabei die Gebote Gottes eine ganz wesentliche Rolle spielen, wird in der Bibel überaus deutlich (vgl. z. B. 1. Johannes 5,2-3; Römer 12,9-21; 13,8-10). Sie definieren ein ganzes Stück weit, was praktische Liebe heißt. Wir brauchen auf der einen Seite das allgemeine Liebesgebot, um nicht gesetzlich zu werden. Aber auf der anderen Seite brauchen wir eben auch die einzelnen Gebote, um nicht in falsche Sentimentalitäten zu verfallen. Liebe muss konkret werden. Wenn wir das als Gemeinde tun, dann sind wir wirklich attraktiv für diese Welt. Dann ist es eine Motivation für andere, zu sagen: »Dieser Glaube interessiert mich.« Uns ist zwar bewusst, dass wir von uns aus andere nicht dazu bringen können, an Christus zu glauben. Wir überreden andere nicht mit menschlichen Weisheiten (vgl. 1. Korinther 2,4). Und doch geht es darum, dass wir ein Vorbild sind. Paulus schreibt: »Ihr seid ein Brief Christi« (2. Korinther 3,2-3). Das heißt, andere lesen in uns; die Frage ist, was sehen sie? Wir sind Gottes Botschafter auf dieser Erde. Und deshalb ist es wichtig, dass das, was wir ausstrahlen, möglichst deckungsgleich ist mit dem, was die Bibel über Gottes Liebe sagt.
Gott und seine Liebe bleiben in uns (Vers 12) Als Letztes eine kurze Zusammenfassung. »Niemand hat Gott jemals gesehen. Wenn wir uns aber untereinander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollkommen.« Gottes Liebe, ja Gott selbst bleibt in uns. Da schließt sich der Kreis. Zu Anfang hatten wir gesagt: Gott selber schenkt seine Liebe. Er macht den ersten Schritt. Und jetzt, wenn wir tun, was Er sagt, dann bleibt Gott in uns. Eine wunderbare Zusage. Gott schenkt uns Seine Gemeinschaft. Er rüstet uns mit allem aus, was wir brauchen. Nicht, dass wir schon perfekt wären, aber seine Liebe ist mit uns zum Ziel gekommen. Er ist dabei, uns zu verändern, so dass wir immer mehr dem Bild seines Sohnes ähnlich werden (vgl. Römer 8,29; 2. Korinther 3,18). Und in diesem Sinn kann der Apostel Johannes hier schreiben: »Seine Liebe ist in uns vollkommen.« Gott kommt zum Ziel mit uns. Titus Vogt
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Warum Gott rettet »… denn alles geschieht um euretwillen, damit die Gnade zunehme und durch eine immer größere Zahl die Danksagung zur Ehre Gottes überreich mache.« 2. Korinther 4,15
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iele Menschen meinen, Gott rette Menschen, um sie vor der Hölle zu bewahren oder damit sie seine Liebe erfahren und ein glückliches Leben führen können. All diese Dinge sind jedoch zweitrangig. Gott rettet Menschen, weil es eine provokative Beleidigung seines heiligen Namens ist, wenn jemand in Auflehnung gegen ihn lebt. Bei der Errettung geht es Gott nicht in erster Linie um die Menschen, nein, seine Herrlichkeit und Ehre stehen im Mittelpunkt. Der Apostel Paulus sagte im Hinblick auf Jesus: »Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen verliehen, der über jeden Namen ist, damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters« (Phil 2,9-11). Errettung geschieht zur Verherrlichung Gottes. Wenn Menschen der guten Botschaft glauben, Gottes Sohn lieben, seine Diagnose ihres Zustands – hoffnungslos verloren in Sünde – akzeptieren und ihre Bedürftigkeit eingestehen, dann wird Gott verherrlicht. Gewiss profitierst du von der Errettung, die Gott für dich bereithält. Aber letztendlich existierst du zur Verherrlichung Gottes. John F. MacArthur aus »Jeden Morgen neu« © by CLV
Büchertisch Im Jahr 1741 schrieb Jonathan Edwards seinen Brief an einen uns unbekannten jungen Menschen im Glauben, um dem neubekehrten Gotteskind nützliche Ratschläge für das tägliche Leben als Christ zu geben. Auch wenn dieser Brief über 250 Jahre alt ist, haben Edwards Ratschläge und die Herausforderungen des jungen Christen nichts an ihrer Aktualität verloren! Ob jung oder alt im Glauben – der Brief an einen Neubekehrten ist eine nützliche und Mut machende Botschaft für jeden wiedergeborenen Christen.
Jesus von Nazareth ist die zentrale Gestalt der Bibel; so wie das Neue Testament von Ihm berichtet, wurde Er bereits Jahrtausende zuvor in den Heiligen Schriften des Alten Testaments angekündigt. Der Inhalt dieser Broschüre stammt aus der Feder des gebürtigen Juden Aaron Adolf Saphir (18311891), der während des Studiums des Alten Testaments in Jesus den Messias, den Erlöser der Welt erkannte. Saphir geht hierbei auf die Bibelstellen ein, in denen Jesus selbst das Alte Testament zitiert, um zu beweisen, dass Er der von Gott gesandte Retter der verlorenen Menschheit ist.
Jonathan Edwards, Brief an einen Neubekehrten Broschüre Nr. 118, 10 Stück kostenlos
Aaron Saphir, Jesus und das Alte Testament, Bestell-Nr. 162, 10 Stück kostenlos
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»Ich bin der Weinstock, und ihr seid die Reben. Wenn jemand in mir bleibt und ich in ihm bleibe, trägt er reiche Frucht; ohne mich könnt ihr nichts tun.«
Schlusswort _ Liebe Herold-Leser,
Jesus Christus (Johannes 15,5)
Gebet für Unerreichte Tukulor (Senegal) Die Tukulor sind ein Mischvolk, das hauptsächlich im Norden Senegals angesiedelt ist. Ihr Le- Bevölkerungszahl: 977.000 ben ist geprägt von Landwirtschaft und Vieh- Volkssprache: Pulaar zucht. Im 11. Jahrhundert wurden sie islamisiert. Hauptreligion: Islam Seitdem verbinden sie islamische Rituale mit Evangelikale Christen: 0,00% heidnischen Traditionen. Im 19. Jahrhundert errangen sie durch Dschihad unter Leitung islamischer Führer in weiten Teilen Westafrikas die politische Vorherrschaft, die sie jedoch nur wenige Jahrzehnte halten konnten. Die Tukulor gehören zu den am wenigsten mit dem Evangelium erreichten Volksgruppen der Welt.
Gebetsanliegen • Bitten wir den HERRN, dass Er Missionare sendet, die den Tukulor das Evangelium von der Vergebung der Sünden predigen und dass Gott durch die Predigt Menschen errettet. • Bitten wir für die bereits eingesetzen Medien, wie Jesus-Filme und christliche Radioprogramme, dass Gott Seinen Geist durch diese Mittel wirken lässt. • »Ich, Jahwe, bin Gott über alles Leben. Sollte mir etwas unmöglich sein?« ( Jer 32,27). Lasst uns deshalb für die Bekehrung der Leiter unter den Tukulor beten, damit sie ihr Volk in das Wort Gottes und zur Liebe Jesu Christi leiten können. • Bitten wir, dass Gott die Fesseln des Islam zerreist und Er Seinen geistlichen Segen über die Tukulor ausgießt, damit sie zu einem Volk werden, das Gott mit Herzen, Mund und Händen ehrt!
in unserem Leben als Christen stehen wir vor vielen Herausforderungen. Eine dieser Herausforderungen ist es, den Unterschied zwischen dem zu erkennen, was wir in unseren eigenen Augen sind und dem, wie Gott uns sieht. Wenn wir nur auf uns schauen, dann sehen wir Versagen und mangelnde Kraft und können mit Recht sagen: »Ich elender Mensch, wer wird mich erretten?« (Römer 7,24). Ähnlich ging es dem Propheten Jesaja: Als Er Gott in Seiner Herrlichkeit sah, erkannte er seine eigene Verdorbenheit und Unfähigkeit, ja, er fürchtete um sein Leben (vgl. Jesaja 6). Doch Gott sei Dank: Er war Jesaja gnädig und gebrauchte ihn als Botschafter, um seinem Volk zu sagen, wie kostbar sie in Gottes Augen sind und dass Er sie in Seiner großen Gnade erretten wird: »Nicht, dass du mich gerufen hättest, Jakob, oder dass du dich um mich gemüht hättest, Israel … ich tilge deine Übertretungen um meinetwillen und gedenke deiner Sünden nicht« (Jesaja 43,22.25). Durch die Verbindung mit Jesus Christus hat Gott uns nicht nur vor der Strafe der Sünde, sondern auch aus der Macht der Sünde errettet. Durch Ihn werden wir zu neuen Menschen, indem Er uns in die Gestalt Seines Sohnes Jesus Christus verändert. Gott verspricht: »Ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres legen; … und ich werde bewirken, dass ihr in meinen Satzungen wandelt und meine Rechtsbestimmungen befolgt und tut« (Hesekiel 36,26-27). Ist das nicht eine große Ermutigung, Ihm voller Vertrauen nachzufolgen und ein fruchtbares Leben zu Gottes Ehre zu führen? Wir wünschen Ihnen auf diesem Weg viel Segen und Kraft von Gott. Ihre Herold-Redaktion Herold Schriftenmission Postfach 1162 · 35634 Leun
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