Herold Mai 2013

Page 1

07716

57. Jahrgang · Nr. 5 (677) · Mai 2013

herold Seines Kommens

»Jesus Christus hat den Tod besiegt und das ewige Leben ans Licht gebracht. Wir sind Herolde dieser guten Nachricht.«

Die Kraft des Heiligen Geistes im Leben der Gläubigen »Gott allein ist mächtig.«

D

(Psalm 62,12 b)

er Heilige Geist ist dem Gläubigen von Gott gegeben, damit Gottes mächtige Kraft in ihm sichtbar wird. Der Geist Gottes, der selbst Gott ist, nimmt, was Gott gehört und schenkt es uns. Wer zu Christus gehört, hat von Gott die Ehre und das Anrecht bekommen, alles zu besitzen, was Christus gehört. So kann auch Paulus sagen: »Darum rühme sich nun niemand irgendwelcher Menschen; denn alles gehört euch: Es sei Paulus oder Apollos oder Kephas oder die Welt, das Leben oder der Tod, das Gegenwärtige oder das Zukünftige – alles gehört euch. Ihr selbst aber gehört Christus, und Christus gehört Gott« (1. Korinther 3,21-23). Auch wenn wir durch den Glauben an Jesus Christus bereits rechtlich Miterben

Jesu sind, so gehört es doch zum Amt des Heiligen Geistes, dieses Erbrecht auf den einzelnen Gläubigen anzuwenden. In dem Maße, in dem wir die Bedeutung des Heiligen Geistes in unserem Leben verstehen, wird uns auch bewusst, wie nötig wir es haben, uns von Gottes Geist leiten und erfüllen zu lassen, damit Er uns zu einem gottgefälligen Leben verhilft. Lasst uns einen Blick in Gottes Wort werfen, um zu sehen, wie groß die Bedeutung des Heiligen Geistes im Leben der Gläubigen ist:

Und umgekehrt kann niemand sagen: ›Jesus ist der Herr!‹, als nur im Heiligen Geist« (1. Korinther 12,3). Als Jesus das Kommen des Heiligen Geistes ankündigte, sagte Er: »Wenn aber der Beistand kommen wird, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht und den ich vom Vater zu euch senden werde, der wird Zeugnis geben von mir« (Johannes 15,26). Die Fähigkeit eines Menschen, Christus

1. Der Heilige Geist hat die Macht, Christus zu offenbaren und Ihn zu verherrlichen »Darum lasse ich euch wissen, dass niemand, der im Geist Gottes redet, jemals sagen wird: ›Jesus sei verflucht!‹

www.herold-schriftenmission.de


2

herold Seines Kommens

zu erkennen und an Ihn zu glauben ist abhängig von dem Wirken und der Kraft des Heiligen Geistes. Wir machen Menschen Mut, Gottes Wort zu lesen, damit sie Christus kennenlernen, doch wenn der Heilige Geist dem Menschen nicht das Wort Gottes entfaltet, wird dieser niemals erkennen, wer Christus wirklich ist. Wenn es dir also ein Anliegen ist, dass deine Verwandten, Freunde und Bekannten Jesus Christus kennenlernen, dann verlass dich nicht auf deine eigene Erkenntnis, dein Wissen oder deine guten Argumente, sondern verlass dich allein auf die Gnade und Macht des Heiligen Geistes und bitte Ihn darum, dass Er Christus offenbart.

2. Der Heilige Geist hat die Macht, die Welt von Sünde zu überführen »Und wenn er kommt, wird er die Welt überführen im Hinblick auf Sünde und im Hinblick auf Gerechtigkeit und im Hinblick auf das Gericht. Im Hinblick auf die Sünde: dass sie nicht an mich glauben. Im Hinblick auf Gerechtigkeit: dass ich zum Vater gehe und ihr mich nicht mehr seht. Und was das Gericht betrifft: dass der Fürst dieser Welt gerichtet ist« (Johannes 16,8-11). Indem der Heilige Geist Christus offenbart, zeigt Er der Welt auch Christi Herrlichkeit und Gerechtigkeit und überführt somit die Welt von ihrer eigenen Ungerechtigkeit und Sünde. Beachten wir, dass Jesus ganz ausdrücklich betont, um welche Sünde es sich handelt: »dass sie nicht an mich glauben.« Du selbst wirst niemals einen Menschen von einer einzigen Sünde überzeugen können, denn dies liegt allein in der Macht des Heiligen Geistes. Jedes noch so gute

Argument wird kraftlos sein, wenn der Heilige Geist nicht wirkt. Dennoch sind unsere Argumente und Warnungen nötig, denn die Bibel sagt deutlich, dass der Heilige Geist die Welt durch uns überführen wird. In Johannes 16,7-8 lesen wir: »Wenn ich gehe, werde ich ihn zu euch senden. Und wenn er kommt, wird er die Welt überführen im Hinblick auf Sünde und im Hinblick auf Gerechtigkeit und im Hinblick auf das Gericht.« Somit liegt es an uns, das Wort Gottes zu verkünden, in der Hoffnung, dass der Geist Gottes unser Reden gebraucht (vgl. Apostelgeschichte 2-4).

3. Der Heilige Geist hat die Macht, Menschen zu erneuern »Er hat uns – nicht etwa weil wir so gehandelt hätten, wie es vor ihm recht

Herold Seines Kommens ist eine überkonfessionelle Erweckungszeitschrift, die allein von ihren Lesern finanziert wird. Verleger: HEROLD-Schriftenmission e.V., Postfach 11 62, D-35634 Leun, Telefon (0 64 73) 93 10 76 Redaktion: Benjamin Schmidt (verantwortlich), Wolfgang Gerstenberg, Telefon (0 64 73) 93 10 86, Fax (0 64 73) 93 10 96, E-Mail: info@herold-schriftenmission.de, www.herold-schriftenmission.de Erscheint monatlich. Bezugsgebühren jährlich in Deutschland und Österreich 5,– €; in der Schweiz sfr 8,–. (Für Leser ohne oder mit geringem Einkommen gratis.) Satz und Gestaltung: Schmidt grafikdesign, 35638 Leun Der Verteiler (nicht der Herausgeber) übernimmt die Verantwortung bei unzulässiger Verbreitung.

ist, sondern einzig und allein aufgrund seiner Barmherzigkeit – gerettet durch das Bad der Wiedergeburt und die erneuernde Kraft des Heiligen Geistes« (Titus 3,5). Die Wiedergeburt ist allein das Werk des Heiligen Geistes. Nur Er vermag einen Menschen, der in seinen Sünden geistlich tot ist, zu neuem Leben zu erwecken. Nur Er kann dem, der für die geistliche Wahrheit blind ist, die Augen öffnen. Nur Er vermag den, der keine Freude an Gottes Willen hat und dessen Wille an die Sünde gebunden ist, zu verwandeln und ihm das Wesen des Sohnes Gottes einzupflanzen, so dass er denkt, wie Gott denkt, liebt, was Gott liebt und hasst, was Gott hasst. Auch hier gilt: Der rettende Glaube entsteht da, wo Gottes Wort von Menschen verkündigt wird (vgl. Römer 10,17; 1. Korinther 4,15) und doch ist selbst die beste Predigt wirkungslos, wenn der Heilige Geist sie nicht gebraucht. So, wie wir in unserer Rechtfertigung auf das Werk Jesu angewiesen sind, so sind wir in unserer Wiedergeburt auf das Werk des Heiligen Geistes angewiesen.

4. Der Heilige Geist hat die Macht, anhaltende Freude zu schenken »Wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr durstig sein. Das Wasser, das ich ihm gebe, das wird in ihm zu einer Quelle werden, deren Wassers ins ewige Leben sprudelt.« (Johannes 4,14). Aus dem Zusammenhang wird klar, dass Jesus in diesem Vers das Wasser als Bild für den Heiligen Geist verwendet. Während die Welt mit ihren Angeboten und ihrer Attraktivität den Durst des Menschen nicht wirklich

Bankkonto: Sparkasse Wetzlar 20 003 000 (BLZ 515 500 35) EU-Standardüberweisung BIC HELADEF1WET, IBAN DE 10 5155 0035 0020 0030 00 Postbank: Frankfurt/Main 662 81603 (BLZ 500 100 60) Schweiz: Zürich 80-50404-6  ·  Frankreich: Strasbourg 99 901Y Österreich: Salzburger Sparkasse 00 040 197 360, BLZ 204 04 Auf Wunsch erhalten Sie eine Übersicht unseres gesamten Schriftenprogramms. Persönliche Schecks oder Money Order und alle Korrespondenz bitte an Anschrift links senden. Bitte immer vollständige Adresse angeben. Printed in Germany. Postverlagsort Köln.


herold Seines Kommens

stillen kann – »Jeder, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen« (Johannes 4,13) –, besitzt der Heilige Geist die Macht, wahre, anhaltende Freude zu schenken. Er allein kann die Sehnsucht des menschlichen Herzens stillen. Denn die Quelle und das Ziel des Menschen ist und bleibt Gott selbst! Hast du bereits von diesem lebendigen Wasser gekostet? Lebt Gottes Geist in dir und lässt du Ihn durch dein Leben fließen?

5. Der Heilige Geist hat die Macht, uns von dem Gesetz der Sünde und des Todes zu befreien »Das Gesetz des Geistes, der durch Jesus Christus lebendig macht, hat dich von dem Gesetz der Sünde und des Todes befreit« (Römer 8,2). Jeder von uns kennt dieses Gesetz der Sünde und des Todes, denn jeder Mensch ist seit seiner Geburt an dieses Gesetz gebunden und die meisten von uns sind dies noch immer. Das muss allerdings nicht so bleiben, denn Gott hat einen Weg geschaffen, auf dem wir von diesem Gesetz befreit werden können: »Das Gesetz des Geistes, der uns durch Jesus Christus lebendig macht!« Wenn wir beginnen zu erkennen, dass wir die Sünde nicht aus eigener Kraft bekämpfen können, und damit aufhören, durch eigenes Tun unsere Gerechtigkeit vor Gott zu schaffen, wenn wir uns in unserer Schwachheit und Hilflosigkeit ganz auf Gottes Gnade werfen und auf das Wirken Seines Geistes vertrauen, dann dürfen wir erleben, wie Gottes Geist uns in Seiner Kraft leitet und dieses grausame Gesetz der Sünde und des Todes entmachtet. Viele wiedergeborene Christen glauben, dass der beschriebene Zustand in Römer 7 zum Alltag des Christen gehören würde. Sie sind der Ansicht, dass Versagen völlig normal sei. Doch dies trifft nur dann zu, wenn

der Christ versucht, sein Leben aus eigener Kraft zu meistern; schließlich sagt Paulus in Römer 7,25b: »So diene ich selbst [ego auto] nun mit der Gesinnung dem Gesetz Gottes, mit dem Fleisch aber dem Gesetz der Sünde.« Aber als Christen sind wir nicht uns selbst überlassen, denn der Heilige Geist hat die Macht, das in uns zu vollbringen, was wir selbst niemals schaffen könnten (vgl. Römer 8,2-4). In Römer 8 haben wir eine wunderbare Darstellung eines Lebens in der Kraft Gottes. Dies ist das Leben, das Gott uns ermöglicht. Zwar sind wir noch im Fleisch und die Sünde wohnt in uns, aber wir selbst sind nicht mehr »fleischlich«, wenn wir durch den Heiligen Geist erneuert wurden. Wir leben »im Geist« und deshalb können wir »durch den Geist die Taten des Leibes töten« und müssen »die Begierden der sündigen menschlichen Natur nicht vollbringen« (vgl. Römer 8,13; Galater 5,16). Wenn der Heilige Geist Gottes mit seiner Kraft in uns wohnt, dann dürfen wir den Sieg über die Sünde in unserem Leben erfahren. Dieser Sieg liegt jedoch nicht an uns selbst, noch an etwas, das wir getan hätten; wir haben es allein der Macht und Gnade des Heiligen Geistes zu verdanken. Hat der Heilige Geist dich von dem Gesetz der Sünde und des Todes befreit? Wenn nicht, dann bitte Gott darum, dass Er es tut. Versuche nicht, dich aus eigener Kraft zu befreien, sondern kehre um zu Gott, damit Er dir Seine Kraft schenkt. Dann kannst du voller Freude mit Paulus sagen: »Das Gesetz des Geistes, der durch Jesus Christus lebendig macht, hat mich von dem Gesetz der Sünde und des Todes befreit« (Römer 8,2).

6. Der Heilige Geist stärkt den Gläubigen »Er gebe euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, durch seinen Geist

3

mit Kraft gestärkt zu werden am inneren Menschen« (Epheser 3,16). Die Auswirkung dieser Stärke, die der Heilige Geist in den Gläubigen hineinlegt, sehen wir in den folgenden Versen. Dort sagt Paulus, dass der Heilige Geist uns eben nicht nur Kraft schenkt, um im Kampf gegen die Sünde zu überwinden, sondern auch, damit 1.) Christus in unseren Herzen wohne, 2.) wir in der Liebe eingewurzelt und gegründet sind und 3.) damit wir mit allen Heiligen begreifen, welches die Breite und die Länge und die Höhe und die Tiefe ist, auch die Liebe Christi erkennen, die alle Erkenntnis übertrifft.

7. Der Heilige Geist hat die Macht, uns zu einem Leben zu verhelfen, das Gott entspricht und das Ihn ehrt »Alle, die von Gottes Geist geleitet werden, sind seine Kinder« (Römer 8,14). Der Heilige Geist verändert unser Leben und die Qualität unseres Lebens von Grund auf. Er gibt uns die Kraft zu einem Leben, das Gott gefällt und das Ihn ehrt. Er nimmt uns bei der Hand und führt uns hinein in das Leben als Söhne und Töchter Gottes. Wir müssen uns Ihm überlassen, damit Er uns formt und verändert. Wer den Geist Gottes hat, der ist nicht nur ein Geschöpf Gottes, sondern auch dem Wesen nach Gottes Kind.

8. Der Heilige Geist versichert dem Gläubigen, dass er ein Kind Gottes ist »Der Geist selbst bezeugt zusammen mit unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind« (Römer 8,16). Achten wir darauf, dass Paulus nicht sagt, dass der Geist Gottes es unserem Geist bezeugt, sondern es wortwörtlich »zusammen mit unserem Geist« bezeugt, dass wir


4

herold Seines Kommens

Gottes Kinder sind. Es sind also zwei, die gemeinsam Zeugnis darüber ablegen, dass wir Gottes Kinder sind: Gottes Geist und unser Geist! Wie aber sieht das praktisch aus? In Galater 4,6 gibt Paulus uns eine Antwort auf diese Frage: »Weil ihr nun also seine Söhne und Töchter seid, hat Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen gesandt, der ›Abba, Vater!‹ ruft.«

10. Der Heilige Geist hat die Macht, in »die ganze Wahrheit« zu leiten

9. Der Heilige Geist formt den Charakter des Gläubigen um und macht ihn dem Wesen Jesu ähnlicher

Unter all der menschlichen Weisheit und Lehre wird es niemals die vollkommene Wahrheit geben; ja, nicht einmal die beste Bibelschulung wird uns jemals zu einer völlig irrtumslosen und vollkommenen Erkenntnis der Wahrheit verhelfen. Was wir brauchen, ist Gottes Geist, der uns in die Wahrheit führt. Jesus hat verheißen, dass Er Ihn senden wird, um uns die Wahrheit zu offenbaren. Dieses Versprechen gilt unmittelbar den Aposteln; doch wir dürfen sicher sein, dass ihre Berichte und Lehren von Gott kommen und dass sie der Wahrheit entsprechen.

»Die Frucht des Geistes ist Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung. Gegen solches Verhalten hat das Gesetz nichts einzuwenden« (Galater 5,22-23). Alle Frömmigkeit, jeder Wesenszug an uns, durch den wir Gott ehren, ist ein Werk des Heiligen Geistes, das Er in uns vollbringt. Es ist Seine Frucht, nicht unsere! Solch ein Leben, das unter der Leitung des Heiligen Geistes geführt wird, ist nichts Natürliches – im Gegenteil. Der natürliche Mensch wird uns in den Versen beschrieben, die der Frucht des Geistes in Galater 5 gegenüberstehen (Verse 19-21). Wenn aber Gottes Heiliger Geist in dem gläubig gewordenen Menschen wohnt, dann wird das neue Leben aus Gott sichtbar werden. Da Gottes Geist in dem Gläubigen wohnt, darf er im Kampf gegen die Sünde und die sündigen Lüste auf die Kraft Gottes vertrauen. Außerdem wird Gottes innewohnender Geist den Charakter des Gläubigen Stück für Stück verändern und ihn dem Charakter von Jesus Christus ähnlicher machen (vgl. Römer 8,29b). Das ist es, was in der Bibel als »Frucht des Geistes« oder als »Heiligung des Geistes« bezeichnet wird (vgl. 1. Petrus 1,2; 2. Thessalonicher 2,13).

»Wenn er kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen. Denn was er sagen wird, wird er nicht aus sich selbst heraus sagen; er wird das sagen, was er hört. Und er wird euch die zukünftigen Dinge verkündigen« (Johannes 16,13).

11. Der Heilige Geist hat die Macht, an die Worte Jesu zu erinnern »Der Tröster, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe« (Johannes 14,26). Wie das vorhergehende Versprechen, so gilt auch dieses zuerst und in besonderer Weise den Aposteln. Und doch bewirkt der Heilige Geist dies in jedem, der auf die Person und das Werk Jesu vertraut. Er öffnet uns die Augen, damit wir die Lehre Christi erkennen und ihr unser Vertrauen schenken können. Er erinnert uns auch an Jesu Worte, wenn wir sie besonders nötig brauchen – ob zu unserer eigenen Ermutigung oder zum Segen für andere.

12. Der Heilige Geist offenbart uns die Tiefen von Gottes Gedanken und zeigt uns, welche Gnade Gott uns geschenkt hat »Uns hat Gott dieses Geheimnis durch seinen Geist offenbart; denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen der Gedanken Gottes. Denn wer von den Menschen kennt die Gedanken des Menschen als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? So kennt auch niemand die Gedanken Gottes als nur der Geist Gottes. Wir aber haben diesen Geist empfangen – den Geist, der von Gott kommt, nicht den Geist der Welt. Darum können wir auch erkennen, was Gott uns in seiner Gnade alles geschenkt hat. Und wenn wir davon reden, tun wir es mit Worten, die nicht menschliche Klugheit, sondern der Geist Gottes uns lehrt; wir erklären das, was Gott uns durch seinen Geist offenbart hat, mit Worten, die Gottes Geist uns eingibt. Ein Mensch, der Gottes Geist nicht hat, lehnt ab, was von Gottes Geist kommt; er hält es für Unsinn und ist nicht in der Lage es zu verstehen, weil ihm ohne den Geist Gottes das nötige Urteilsvermögen fehlt« (1. Korinther 2,10-14). Der Heilige Geist ist sowohl der Verfasser des geschriebenen Wortes Gottes als auch derjenige, der dem Gläubigen das Wort Gottes erklärt. Wie interessant wäre es für uns, wenn schon ein menschlicher Autor eines literarischen Werkes sich die Zeit nehmen würde, uns einen tieferen Einblick in seine Gedanken zu gewähren. Und nun stellen wir uns vor, dass der große, erhabene Gott genau dies tut, wenn wir Sein Wort im Glauben lesen. Gott selbst ist durch Seinen Geist in uns und belehrt uns über Sein Wesen und Sein Wort. Um die Bibel richtig zu verstehen, müssen wir auf Gott schauen und mit dem Psalmisten beten lernen: »Öffne mir die Augen, damit ich sehe


herold

5

Seines Kommens

die Wunder in deinem Gesetz« (Psalm 119,18). Es reicht nicht aus, sich nur mit den gedruckten Buchstaben der Bibel zu befassen. Wir müssen beim Lesen in Demut Gottes Geist um Seine Hilfe und Seinen Beistand bitten, damit Er uns fähig macht, Gott zu erkennen und Ihm im Gehorsam zu folgen. Jeder Versuch, die Bibel durch menschliche Logik zu erfassen oder zu erklären, ist zum Scheitern verurteilt. Nur wenn wir zugeben, dass wir von Gott abhängig sind, dass wir selbst nichts haben, was wir Ihm bringen könnten, und wenn wir uns

allein auf die Gerechtigkeit Jesu verlassen, nur dann wird Gott uns Seine Weisheit schenken und uns Einblick geben in die Tiefen Seiner Gedanken (vgl. 1. Korinther 3,18; Philipper 3,4-7; Römer 10,3; 1. Korinther 1,25-28).

Gottes vollkommener Plan Man könnte noch Vieles darüber sagen, was Gott uns, den Gläubigen, durch Seinen Heiligen Geist geschenkt hat. Aber zwei Dinge sind besonders zu betonen. Erstens: Wir sind in unserem gesamten Glaubensleben völlig von der Gnade Gottes und dem Wirken des Heiligen Geistes abhängig – sowohl im persönlichen Leben als auch in unserem Dienst. Und zweitens: Gott hat auf wunderbare Weise einen Plan gefasst, in

Büchertisch

dem Er uns die volle Kraft und den ständigen Beistand Seines mächtigen Geistes verheißen hat. Ein christliches Leben definiert sich nicht darüber, wie viel wir leisten, sondern darüber, was Christus für uns getan hat und was der Heilige Geist durch uns tut. »Seine göttliche Macht hat uns alles geschenkt, was zu einem Lebenswandel in der Gottesfurcht nötig ist. Wir haben es dadurch bekommen, dass wir ihn kennengelernt haben – ihn, der uns in seiner wunderbaren Güte zum Glauben berufen hat« (2. Petrus 1,3).

Bob Thune, Will Walker Die verändernde Kraft des Evangeliums

»Werdet voll Geistes« ist eine Mahnung an Christen, die den Heiligen Geist haben, aber an Kraftlosigkeit leiden. Widerstand gegen die Sünde, Trägheit im Leiden und Angst, den Glauben zu bekennen, können in der Kraft des Heiligen Geistes überwunden werden. Diese Kraft bekommen wir nicht durch mehr Wissen und mehr Erkenntnis; diese Kraft bekommen wir nur dadurch, dass wir mehr Geist bekommen, sagt Ernst Modersohn.

»Die verändernde Kraft des Evangeliums« ist ein Jüngerschaftskurs für Hauskreise, Kleingruppen und Einzelpersonen. In neun Lektionen sollen die Teilnehmer erkennen, wie das Evangelium jeden Aspekt ihres Lebens beeinflusst. Der Kurs soll dabei helfen •  die Bedeutung des Evangeliums tiefer zu erfassen, damit eine Sehnsucht nach geistlicher Erneuerung geweckt wird. •  die lebensverändernde Kraft des Evangeliums im eigenen Leben zu erfahren. •  Beziehungen zu entwickeln, die geprägt sind von christlicher Nächstenliebe und selbstlosem Dienen.

81 Seiten Bestell-Nr. 051; Preis: € 4,50

54 Seiten Bestell-Nr. 073; Preis: € 5,90

Ernst Modersohn Werdet voll Geistes

R. A. Torrey


herold

6

Seines Kommens

Werdet voll Geistes

D

as ist eine Mahnung, die sich nicht an Ungläubige und Unbekehrte richtet, sondern an diejenigen, die schon im Besitz des Heiligen Geistes sind. Im ersten Kapitel des Epheserbriefes heißt es: »In ihm seid auch ihr, als ihr gläubig wurdet, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung« (Epheser 1,13). In Apostelgeschichte 19 wird uns die Geschichte erzählt, wie dies im Leben der Epheser geschah. Der Apostel Paulus war nach Ephesus gekommen und traf dort auf einige Jünger von Johannes dem Täufer, die ihm einen so merkwürdigen Eindruck machten, als ob ihnen etwas fehlte. Sie kamen ihm so kraftlos vor. Da fragte er sie: »Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr zum Glauben gekommen seid?« Da kam der Mangel ans Licht. Sie antworteten auf seine Frage: »Wir haben nicht einmal gehört, dass der Heilige Geist schon gekommen ist.« Da fragte er sie: »Welche Taufe ist denn an euch vollzogen worden?« »Die Taufe des Johannes«, erwiderten sie. Da verkündigte ihnen der Apostel das Evangelium von Jesus Christus, Sein Leiden und Sterben um unserer Sünden willen, und als sie dieser Botschaft glaubten, da kam der Heilige Geist auf sie. Davon war der Apostel Paulus Zeuge gewesen und deshalb kann er ihnen nun in der Erinnerung daran schreiben, dass sie versiegelt worden sind mit dem Heiligen Geist der Verheißung. Im vierten Kapitel des Epheserbriefes formuliert er einen ähnlichen Satz. Da schreibt er: »Betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, der das Siegel ist, das Gott euch

im Hinblick auf den Tag der Erlösung aufgedrückt hat« (Epheser 4, 30). Also waren die Epheser im Besitz des Heiligen Geistes, sie waren mit dem Heiligen Geist versiegelt. Und doch fordert Paulus sie auf: »Werdet voll Geistes!«, oder »Lasst euch vom Geist Gottes erfüllen!« (Epheser 5,18b). Er sah, dass in ihrem Charakter und ihrer Lebensführung doch nicht alles so war, wie es sein sollte. Er sah, dass es viel Kraftlosigkeit bei ihnen gab und daher auch viel Fruchtlosigkeit. Also ermahnt er sie: »Werdet voll Geistes!« Wenn man sich heute in der Gemeinde des Herrn umsieht, dann hat man denselben Eindruck. Wie viel Kraftlosigkeit überall! Und darum auch so viel Fruchtlosigkeit! Unsere Zeit ist geprägt von Versuchungen und Verführungen, und so viele Kinder Gottes gehen darauf ein und kommen zu Fall! Es ist ein Jammer! Wie wenig Widerstandskraft ist gegenüber der Sünde vorhanden! Man lügt und betrügt, wie es die Welt tut, ohne dass es das Gewissen belastet. »Das machen doch alle«, heißt es dann. Aber ist das eine Entschuldigung für Kinder Gottes? Sollten wir nicht dastehen wie ein Leuchtturm im brausenden, brandenden Meer, um das Licht des Evangeliums auf die tobenden, wilden Wellen zu werfen? Wer denkt daran, dass wir als Kinder Gottes die Aufgabe haben, das Licht der Welt zu sein? Und wenn so wenig Widerstandskraft gegenüber der Sünde da ist, kann man dann noch im Leiden standhaft


herold Seines Kommens

sein? Ach, wie wenig stehen auch da die Kinder Gottes ihren Mann! Sie klagen und sorgen, wie es die Welt tut: »Was werden wir essen, was werden wir trinken, womit werden wir uns kleiden?« Ein Beispiel des fröhlichen, kindlichen Vertrauens auf die Verheißungen Gottes — wo gibt es das noch? Und auch auf einem dritten Gebiet wird die Kraftlosigkeit der Kinder Gottes offenbar. Es fehlt an Kraft zum Bekenntnis. Wie wenig Frucht wird gewirkt durch das Bekenntnis der Kinder Gottes! Kein Wunder, wenn unser Charakter und unser Lebenswandel keine glaubwürdige Predigt sind, wie soll da unser Mund etwas Größeres vollbringen? Kraftlosigkeit, das ist das traurige Gepräge der Gemeinde der Gegenwart. Und das ist umso trauriger, als sich auf der anderen Seite Kräfte regen wie nie zuvor. Kräftige Irrtümer gehen durch unsere Zeit. Da werden Worte oder Abschnitte der Bibel aus dem Zusammenhang gerissen und daraus Lehren gezimmert. Das Wort Gottes und Christus stehen nicht mehr im Mittelpunkt, sondern irgendeine Sonderlehre oder eine Organisation. Wie viele lassen sich davon blenden und lassen sich verführen. Mächte von unten sind am Werk, die Pforten der Hölle stehen offen, und die Gemeinde des Herrn hat keine Kraft. Ist das nicht ein Elend? Soll das so bleiben? Ist das der normale Zustand? Niemals! Wenn wir in der Apostelgeschichte lesen, dann sehen wir, welche Kraft in den ersten Tagen der Gemeinde vorhanden war. Da wurden Kranke geheilt. Da wurde in uneigennütziger Weise das Geld der verkauften Äcker den Armen gegeben. Da geschahen Zeichen und Wunder. Da war Kraft zum Bekennen, da war Kraft zum Leiden und zum Sterben um Jesu willen. Warum fehlt es der Gemeinde heute so sehr an Kraft? Weil es an Geist fehlt. Kraftlosigkeit ist nichts anderes als Geistlosigkeit. Und auch die Fruchtlosigkeit ist nur Geistlosigkeit. Warum geschieht so wenig bei allem Reden und Predigen? Es fehlt an dem Heiligen Geist. Warum bewirkt das Zeugnis der Kinder Gottes so wenig Frucht? Es fehlt am Heiligen Geist. Wo Gottes Geist ist, da ist Kraft; wo Gottes Geist ist, da ist Frucht. Das ist ganz gewiss. Nichts hat die Gemeinde so nötig, wie eine neue Ausrüstung mit Kraft aus der Höhe durch den Heiligen Geist. Was auch immer die Zukunft bringen mag, wir brauchen Kraft, wenn wir siegreich als Überwinder durch all die Nöte hindurchgehen wollen. Wir brauchen Kraft, wenn wir uns von der Welt unbefleckt erhalten wollen. Diese Kraft bekommen wir nicht durch mehr Wissen und mehr Erkenntnis, diese Kraft bekommen wir nur dadurch, dass wir uns von Gottes Geist erfüllen lassen. So ist diese Mahnung des Apostels an die Epheser auch eine aktuelle Mahnung für uns. Wir müssen voll Geistes werden, wenn wir den Aufgaben der Gegenwart und der Zukunft gewachsen sein sollen.

7

Wie werden wir das? Müssen wir zusammenkommen, um auf schwärmerische Weise zu singen und ganze Nächte hindurch zu beten? Nein, das ist nicht der Weg, wie wir voll Geistes werden. Der Weg ist ein anderer, ein ganz einfacher. Wenn wir voll Geistes werden sollen, dann müssen wir das, was hindernd im Wege steht, aufgeben und tun, was uns innerlich fördert und weiterbringt. Wir müssen alles lassen, was den Heiligen Geist betrübt und beleidigt; und wir müssen dem Heiligen Geist mehr Macht über unser Leben geben. In demselben Brief sagt Paulus ganz deutlich, was wir zu tun haben, um voll Geistes zu werden. Zuerst spricht er von dem Negativen, von dem, was wir aufgeben müssen: »Darum legt alle Lüge ab und haltet euch an die Wahrheit, wenn ihr miteinander redet. Wir sind doch Glieder ein und desselben Leibes! Wenn ihr zornig seid, dann versündigt euch nicht. Legt euren Zorn ab, bevor die Sonne untergeht. Gebt dem Teufel keinen Raum in eurem Leben! Wer gestohlen hat, soll aufhören zu stehlen und stattdessen mit seinen Händen etwas Nützliches tun; dann kann er sogar den Bedürftigen noch etwas abgeben. Kein böses Wort darf über eure Lippen kommen. Vielmehr soll das, was ihr sagt, gut, angemessen und hilfreich sein, dann werden eure Worte denen, an die sie gerichtet sind, wohl tun. Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt worden seid für den Tag der Erlösung!« (Epheser 4,25-30). Das ist die Vorbedingung. Wollen wir voll Geistes werden, dann müssen wir hassen und lassen, was den Geist Gottes betrübt. Und dann kommt das Positive: »Ermutigt einander mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern; singt und jubelt dem Herrn aus tiefstem Herzen und dankt Gott, dem Vater, immer und für alles im Namen von Jesus Christus, unserem Herrn. Ordnet euch einander unter aus Ehrfurcht vor Christus!« (Epheser 5,19-21). Wenn wir diese doppelte Reihe von Mahnungen beherzigen, wenn wir meiden, was den Geist Gottes betrübt, und wenn wir tun, was uns innerlich in den Zustand bringt, dass wir für das Wirken des Geistes empfänglicher werden, dann werden wir auch von Gottes Geist mehr Kraft empfangen, dann werden wir voll Geistes. Hast du ein Verlangen danach? Nun, dann lasst uns miteinander diese wichtigen Mahnungen in Epheser 4 und 5 bedenken, mit dem aufrichtigen Gebet, dass Gott das wegnimmt, was Gottes Geist im Weg steht, damit wir voll Geistes werden können, nicht zu unserer Ehre, sondern zur Verherrlichung des HERRN. Werdet voll Geistes! Ernst Modersohn

Aus: Werdet voll Geistes, Ernst Modersohn, erschienen im Herold-Verlag, Bestellnummer 051, € 4,50.


8

herold

07716 · Postvertriebsstück · Deutsche Post AG (DPAG) · Entgelt bezahlt HEROLD Schriftenmission e.V. · Postfach 11 62 · D-35634 Leun

Seines Kommens

Der Heilige Geist

A

m Tage zu Pfingsten wurde der Heilige Geist ausgegossen; an diesem Tage wurde die ganze Gemeinde mit seinem heiligen Einfluss getränkt, und seit dieser Zeit hat sich der Heilige Geist nie wieder von der christlichen Gemeinde zurückgezogen. »Ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Tröster geben, dass er bei euch bleibe in Ewigkeit« (Johannes 14,16). Oftmals beten wir im Unglauben um den Heiligen Geist, so als ob Er nicht bei uns wäre, als ob Er nicht ständig unter den Gotteskindern wohnen würde; aber er ist hier, immer hier – und wohnt beständig in der christlichen Gemeinde. Nun halte inne und verstehe, wer der Heilige Geist ist: Er ist der erhabene Gott selbst – eine Person der herrlichen Dreieinigkeit in ihrer Einheit, und darum besitzt Er unendliche Macht. In der Welt des Verstandes kann Er nach seinem Willen handeln und Menschen von Sünde, Gerechtigkeit und Gericht überführen. Er kann die härtesten Menschen weich machen, die grausamsten Menschen in die freundlichsten Personen verwandeln, und Er kann diejenigen, die in äußerster Finsternis leben in das Licht führen … Dies ist die Kraft der christlichen Gemeinde; möge sie mehr danach trachten und mehr von dieser Kraft ihr Eigen nennen, möge sie sich gewiss sein, dass der Ratschluss, nach dem sie berufen ist, erfüllt werden wird. C. H. Spurgeon

Wer Christi Geist nicht hat

E

in wahrer Christ ist nur derjenige, der den Heiligen Geist empfangen hat, und kein anderer; denn, »wenn jemand den Geist Christi nicht hat, gehört er nicht zu Christus«, und nur »die vom Geist Gottes geleitet werden, die sind Gottes Kinder« (Römer 8,9 und 14). Wer aber hat den Heiligen Geist? Das ist nur an den Auswirkungen erkennbar, die allerdings bei dem Einen deutlicher ans Licht treten, als bei dem Anderen. Doch der Herr kennt die Seinen. Wo aber Gottes Geist ist, da wirkt Er auch. Er deckt dem achtlosen, selbstgerechten Menschen seine Sünde und Verlorenheit auf. Er öffnet Wunden, um das Innere des Menschen zu heilen. Der Heilige Geist verändert den Menschen, der bisher die Sünde genossen hat, und flößt ihm eine tiefe Abscheu gegen die Sünde ein, so dass er nun mit aller Kraft vor ihr flieht. Er, der zuvor sein eigenes Leben geliebt hat, sehnt sich nun danach von diesem sündigen Todesleib befreit zu sein. Der Heilige Geist zeigt ihm Jesus Christus als den einzigen Weg und den vollkommenen Heiland, der in die Welt gekommen ist, um verlorene Sünder zu retten. Er treibt ihn an, bei Christus seine Zuflucht zu finden, und ihn um Rettung anzuflehen! Und wer aufrichtig nach Christi Gnade ruft, dem wird sie auch geschenkt werden. Christus selbst wird ihm die nötige Zuversicht und Freude schenken, so dass der Gläubige sich seiner Rettung in Ihm ganz sicher sein darf. Doch hier hört Gottes Geist nicht auf zu wirken. Er führt Sein Werk der Erleuchtung, Demütigung und Züchtigung fort; Er tröstet, heiligt, erneuert, und macht die Seele bereit und brauchbar für das Erbe der Heiligen, das er zu der von Gott festgesetzten Zeit von Ihm empfangen wird. Das ist es, was der Heilige Geist bewirkt – wie Er aus einem geistlich toten Menschen ein lebendiges Gotteskind macht – und was jeder erfahren muss und erfahren wird, der Rettung finden will. G. D. Krummacher

Schlusswort _ Liebe Herold-Leser, unser Leben gibt uns immer wieder wichtige Lektionen für unsere Beziehung zu Gott. Meine dreijährige Tochter sollte am vergangenen Sonntag das erste Mal an der Kindersonntagsschule teilnehmen. Aber plötzlich erschienen ihr die bekannten Gesichter des Sonntagsschulleiters und der anderen Kinder sehr bedrohlich und sie weigerte sich, alleine den Raum zu betreten. Erst als ich mich bereiterklärte, mit ihr zu gehen, war sie beruhigt. Auf einmal waren weder die Kinder noch der Sonntagsschulleiter für sie ein Problem, im Gegenteil, sie fing sogar an, etwas übermütig zu werden, so dass ich sie ermahnen musste. Diese Situation erinnerte mich an mich selbst und daran, wie mutig – nicht übermütig – ich eigentlich sein müsste, wenn ich daran denke, dass Gott durch Seinen Geist täglich, stündlich, dauernd bei mir ist. Nicht umsonst bezeichnet Jesus den Heiligen Geist als den Tröster, der von Gott gesandt ist, um uns beizustehen – und Er tut dies in einer vollkommenen und allumfassenden Weise. Wichtig dabei ist aber, dass wir nicht übermütig werden, also nicht vergessen, dass wir als Tempel des Geistes in der Verantwortung stehen, auch als solche erkannt zu werden. Mir waren die Artikel dieser Heroldausgabe eine Hilfe, wieder einmal zu erkennen, was uns Gott alles durch den Beistand Seines Geistes geschenkt hat und wie wichtig es ist, dass wir uns von Seinem Geist erfüllen lassen. Ich hoffe, dass es Ihnen genauso gehen wird. Gott segne Sie! Ihre Herold-Redaktion

Herold Schriftenmission Postfach 1162 · 35634 Leun


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.