Herold Juni 2013

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57. Jahrgang · Nr. 6 (678) · Juni 2013

herold Seines Kommens

»Jesus Christus hat den Tod besiegt und das ewige Leben ans Licht gebracht. Wir sind Herolde dieser guten Nachricht.«

Die Bibel –

Licht, Leben und Kraft von Gott

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eder, der die Bibel liest, sollte dies stets mit einem Gefühl der Ehrerbietung und der Dankbarkeit tun. Denn, wie jemand einmal sagte, »in den Heiligen Schriften spricht der Himmel auf Erden; durch sie hören wir die Stimme des lebendigen Gottes.« Die Bibel ist ein Geschenk Gottes an uns. In Seiner unendlichen Weisheit hat Er uns in ihr die Antworten auf unsere wichtigsten Fragen und unsere größten Herausforderungen in dieser Welt gegeben. Was könnte für uns eine größere Hilfe sein als der Rat dessen, der alles durchdacht und geschaffen hat und es nach Seinem Plan ausführt? Daher sollten wir die Bibel auch mit einer Dankbarkeit lesen, wie sie uns der Psalmist vorlebt: »Das Gesetz, das du ausgesprochen hast, bedeutet mir mehr als Tausende von Gold- und Silberstücken ... Deine Zusagen sind für mich wie Gaumenfreuden, ja, sie sind süßer noch als Honig!« (Psalm 119,72.103). Was ent-

hält diese große Schatzkammer göttlicher Worte doch alles für uns bereit, und wie leicht verstehen diese Worte es, uns in Niedergeschlagenheit und Trauer zu ermutigen. Sie enthalten große Wahrheiten zur Belehrung und zum Trost; sie berichten über die Vergangenheit und geben Einblick in die Zukunft; sie lassen uns aus den Erfahrungen der Alten lernen und geben uns Vorbilder, die wir nachahmen sollen. Von der Pflicht des Bibellesens zu reden führt völlig am Ziel und Wesen der Heiligen Schrift und auch an wahrem Christsein vorbei. Denn wo Dankbarkeit, Ehrfurcht, Liebe, Freude, Vertrauen und Sehnsucht nach Gott und Seinem Wort ist, kann von keiner Pflicht die Rede sein. Auf Gottes Worte und Weisungen zu hören ist keine Pflicht – stattdessen gibt es uns die richtige Perspektive und die nötige Kraft für die Pflichten unseres Alltags. Ein Christ wird das Lesen der Bibel für seine Seele so nötig haben, wie das

Essen für seinen Körper oder die Luft zum Atmen. Liegt unsere geistliche Müdigkeit und Trägheit nicht meistens daran, dass wir es versäumt haben, die frische Luft von Gottes Wort einzuatmen? Selbst christliche Bücher, Traktate oder auch Predigten – so gut sie auch sind – enthalten doch nicht dieselbe Kraft und Reinheit, die Gott Seinem Wort eingehaucht hat. Wir sprechen gerne und auch manchmal sehr prahlerisch darüber,

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wie sehr wir die Bibel schätzen und lieben. Aber lieben wir die Bibel wirklich in der Weise, dass wir sie als Gottes persönliche Botschaft an uns sehen, in der Er sich selbst zu erkennen gibt, durch die Er unsere Herzen beeinflussen und unseren Charakter verändern möchte? Die Bibel ist von Gott gegeben, damit sie uns belehrt, überführt, korrigiert und uns in der Gerechtigkeit erzieht (vgl. 2. Timotheus 3,16). Lasst uns daher wahre Jünger, sein, die alles aufnehmen, was aus dem Mund ihres Meisters kommt, um daraus zu lernen.

Die lebensverändernde Kraft der Bibel Wenn wir die Bibel lesen, sollten wir immer daran denken, dass in ihr Gott zu finden ist. Gott ist das Leben und

alles Leben entsteht durch die Kraft Seines Wortes. »Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert« (Hebräer 4,12a). Jesus sprach: »Die Worte, die ich zu euch rede, sind Geist und sind Leben« (Johannes 6,63b). Wenn Gott durch Sein Wort zu einem Menschen spricht, dann bleibt es nicht ohne Wirkung, sondern es wird aktiv und schlägt seine Wurzeln in den Gedanken und Worten des Menschen. Es beeinflusst seinen Charakter und sein Verhalten und bringt Frucht – bei dem einen Menschen dreißigfach, bei einem anderen sechzigfach oder hundertfach. Nicht umsonst fordert uns Jakobus dazu auf, alles abzulegen, was uns beschmutzt, alles Böse, was noch bei uns vorhanden ist, und bereitwillig auf die Botschaft einzugehen, die Gott uns ins Herz gepflanzt

Herold Seines Kommens ist eine überkonfessionelle Erweckungszeitschrift, die allein von ihren Lesern finanziert wird. Verleger: HEROLD-Schriftenmission e.V., Postfach 11 62, D-35634 Leun, Telefon (0 64 73) 93 10 76 Redaktion: Benjamin Schmidt (verantwortlich), Wolfgang Gerstenberg, Telefon (0 64 73) 93 10 86, Fax (0 64 73) 93 10 96, E-Mail: info@herold-schriftenmission.de, www.herold-schriftenmission.de Erscheint monatlich. Bezugsgebühren jährlich in Deutschland und Österreich 5,– €; in der Schweiz sfr 8,–. (Für Leser ohne oder mit geringem Einkommen gratis.) Satz und Gestaltung: Schmidt grafikdesign, 35638 Leun Der Verteiler (nicht der Herausgeber) übernimmt die Verantwortung bei unzulässiger Verbreitung.

hat und die die Kraft hat, uns zu retten (vgl. Jakobus 1,21). Wir sollen Gottes Wort bewahren, es in unseren Herzen einschließen, damit weder die Sünde noch der Satan es aus unseren Gedanken und Neigungen rauben können. Die Bibel entsprechend dem Willen Gottes zu lesen bedeutet, sie in der bewussten Abhängigkeit von Gottes Geist zu lesen, damit dieser uns die Wahrheit des Wortes öffnet und uns von innen heraus verändert. Während Er diese Veränderung in uns bewirkt, führt Er uns in zwei wichtige Lektionen hinein. Zum Einen in die Lektion der Erkenntnis unserer Verdorbenheit und Schwachheit und zum Anderen in die Lektion Seiner Gnade und Vollkommenheit. So zerbricht uns Gottes Wort immer wieder, aber es baut uns auch immer wieder

Bankkonto: Sparkasse Wetzlar 20 003 000 (BLZ 515 500 35) EU-Standardüberweisung BIC HELADEF1WET, IBAN DE 10 5155 0035 0020 0030 00 Postbank: Frankfurt/Main 662 81603 (BLZ 500 100 60) Schweiz: Zürich 80-50404-6  ·  Frankreich: Strasbourg 99 901Y Österreich: Salzburger Sparkasse 00 040 197 360, BLZ 204 04 Auf Wunsch erhalten Sie eine Übersicht unseres gesamten Schriftenprogramms. Persönliche Schecks oder Money Order und alle Korrespondenz bitte an Anschrift links senden. Bitte immer vollständige Adresse angeben. Printed in Germany. Postverlagsort Köln.


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neu auf; es nimmt uns das Leben und schenkt uns ein erneuertes Leben; es offenbart uns unsere Nichtigkeit und führt uns Christus als unser ein und alles vor Augen. Gottes Wort besitzt eine einzigartige Weisheit, die zur Errettung durch den Glauben an Jesus Christus führt. Das trifft nicht nur auf das Neue Testament zu, sondern auf die gesamte Bibel (vgl. 2. Timotheus 3,15b; Paulus spricht von den Schriften des Alten Testaments!). Gottes Wort zeigt uns auch, was wirklicher Weisheit entspricht. In der Welt wird Weisheit häufig mit Intelligenz oder Vernunft verwechselt. Doch die Bibel zeigt uns, dass wahre Weisheit von Gott kommt und sie zeigt uns auch, dass Christus die göttliche Weisheit in Person ist und Er dies für all diejenigen ist, die an Ihn glauben. Der Anfang aller Weisheit ist die Gottesfurcht und das Ziel aller Weisheit ist die Erlösung in Jesus Christus! Diese göttliche Weisheit, die uns die Bibel lehrt, übersteigt alle menschliche Weisheit und umfasst alle irdischen Normen und Ordnungen. Wenn wir uns nach Gottes Wort, der Bibel, richten und uns zuerst nach Gottes Reich und Seiner Gerechtigkeit sehnen, wenn wir unseren Blick stets fest auf die göttlichen Versprechen haften und ein demütiges und vertrauensvolles Leben vor Gott führen, dann wird dies Auswirkungen haben, die nicht zu übersehen sind. Unsere Worte, Gedanken und Taten werden voller Segen und Liebe sein. Unser Verhalten zu unseren Mitmenschen wird von dem Charakter des Evangeliums geprägt sein – voller Gnade, Barmherzigkeit und Vergebung. Wie wundervoll und vollkommen sind Gottes Anordnungen, die Er uns in Seinem Wort gibt. Es ist kaum vorzustellen, wie sehr sich die Welt um uns herum ändern würde, wenn die Menschen sich nach Gottes Maßstäben richteten. Gottes Wort ist Wahrheit und es verändert wahrhaftig.

Christus in der Schrift Die Bibel ist das Buch des Lebens. Doch nur wer sich danach sehnt, sein Leben nach Gottes Maßstäben zu führen, wird dieses neue, biblische Leben erfahren. Die Bibel hat einen unglaublich großen Nutzen. Doch nur wer sie als ein Jünger Jesu liest, und bereit ist, dem Wort und Willen des Herrn zu folgen, wird einen Nutzen aus ihr ziehen. Wer zu Christus gehört, der liest die Heilige Schrift, weil er weiß, dass nur sie ihm das geben kann, was er tagtäglich benötigt – nicht nur grüne Auen und frische Wasser, sondern den guten Hirten selbst! Alles, was das Wort Gottes uns darbietet, ist uns allein um Christi willen gegeben. Das Wort Gottes ist lebendig und lebensspendend, weil Christus selbst das Leben ist. Das Wort Gottes besitzt Macht und Autorität, weil Christus die Kraft Gottes ist. Das Wort Gottes ist schärfer als

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jedes zweischneidige Schwert, weil Christus gesetzt ist zum Fall und zum Auferstehen vieler in Israel und Er gekommen ist, um die voneinander zu entzweien, die zu Ihm gehören und die Ihn ablehnen (vgl. Lukas 12,51 ff.). Das Wort Gottes ist die Milch für Neugeborene und die feste Speise für den Gereiften, weil Christus das Brot des Lebens ist. Das Wort Gottes spendet Licht in der Finsternis, weil Christus selbst als Licht in diese Welt gekommen ist, um uns zu erleuchten und die Weisheit Gottes ans Licht zu bringen. Die gesamte Heilige Schrift findet ihre Erfüllung in dem Erlöser, durch den und für den alle Dinge geschaffen sind. Der Mensch, der Christus gefunden hat, findet Ihn auf allen Seiten der Heiligen Schrift. Jesus Christus ist die einzige Tür zu Gott. Wer zu Christus kommt, der erhält von Ihm, dem ewigen Wort Gottes, das ewige Leben.

Kleine Weisheiten

Aaron Adolph Saphir

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»Unter allen Gaben ist die Gabe des göttlichen Wortes die allerherrlichste; wer die wegnimmt, der nimmt die Sonne aus der Welt.« (Martin Luther)

1z2 »Es gibt nur ein Buch, das bis in die Todesstunde mit uns geht. Es lehrt uns zu leben und lehrt uns zu sterben.« (Eduard Spranger)

1z2 »Die Heilige Schrift ist wie ein Wasser, in welchem ein Lamm waten und ein Elefant schwimmen kann.« (Aurelius Augustinus)

1z2 »Lass die Bibel dein wichtigstes Buch sein, darin du täglich liest.« (Joh. Fr. Starck)


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Wahre Erweckung geschieht unter dem Einfluss der Bibel

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mmer wieder habe ich Christen, die sich nach einer Erweckung sehnten, sagen hören, dass genug gepredigt worden sei und es nun an der Zeit wäre, etwas zu erleben. So fromm sich dieser Wunsch auch anhört, er birgt eine große Gefahr in sich! Tatsächlich glaube ich nicht, dass einmal der Zeitpunkt kommen wird, an dem wir sagen können, es wäre genug gepredigt worden. Wahrscheinlich trifft es zu, dass schon genug geredet wurde, aber Predigen und Reden sind zwei völlig verschiedene Dinge – abgesehen davon sind, bildlich gesprochen, Tote keine guten Zuhörer. Auf einen Toten kann man stundenlang einreden. Doch solange sein Herz nicht lebendig wird, seine Ohren noch taub sind und seine Augen blind, wird selbst die mächtigste Predigt nichts bewirken. In unserer Zeit herrscht ein großer Mangel an echten geisterfüllten Predigten. Wenn aber Gott unsere Herzen berührt und die Herzen unserer Zuhörer zu neuem Leben erweckt; wenn Er in uns die Sehnsucht nach geistlicher Erneuerung in unseren Gemeinden und Familien weckt, dann wird Er uns auch die Weisheit geben, die richtigen Schritte zu tun und für das richtige zu beten. Es gibt viele gute Gründe, warum eine Erweckung unter dem Einfluss der Bibel geschehen sollte und nicht wegen

der Sehnsucht nach Erfahrungen. Ich möchte nur einige nennen: 1.  Wer nur durch Gefühle und Erfahrungen zu Christus geführt wird, wird keinen festen Boden haben, in den er seine Wurzeln schlagen kann. Wahrer, beständiger Glaube an Christus kann nur durch die Predigt von Gottes Wort entstehen. 2.  Erfahrungen sind von kurzer Dauer. Gottes Wort bleibt in Ewigkeit. 3.  Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Erweckungen, die auf Erfahrungen beruhten, kaum einen Einfluss auf die Gesellschaft hatten, wohingegen Erweckungen, die durch die Predigt des Wortes entstanden ganze Länder veränderten. Unsere Gesellschaft leidet unter einer großen sozialen Armut. Viele Menschen leben in Abhängigkeiten und in zerstörten Beziehungen. Was wir brauchen, ist eine stärkere Betonung von dem Evangelium Jesu Christi – eine neue Reformation mit kraftvollen Predigten unter dem Einfluss und der Leitung des Heiligen Geistes.

Büchertisch Gebet ist keine fromme Leistung, sondern Ausdruck der lebendigen Beziehung zum lebendigen Gott. Dieses Buch über das Gebet wird auch für Ihr Leben eine unschätzbare Hilfe sein. Der kniende Christ, Taschenbuch Nr. 008, 4,50 €

Richard Owen Roberts


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Der Glaube wächst durch Gottes Wort W

as ist Glaube? Die einfachste Antwort wäre die, die Gottes Geist uns in Hebräer 11,1 gibt: »Der Glaube ist eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.« Gott hat uns in Seinem Wort Zusagen gemacht, auf deren Erfüllung wir voller Zuversicht hoffen. Wir sind überzeugt davon, dass Gott tatsächlich so gehandelt hat und handeln wird, wie Er es verheißen hat. Dieses Vertrauen in Gottes Zuverlässigkeit und Treue ist gegründet auf das, was Er uns in Seinem Wort geoffenbart hat. Der christliche Glaube hat also in direkter Weise etwas mit Gottes Wort zu tun. Die meisten Menschen verlassen sich auf Dinge, die in ihren Augen denkbar und wahrscheinlich sind. Doch der Glaube muss sich nicht auf Wahrscheinlichkeiten berufen. Er hält auch dort stand, wo Wahrscheinlichkeiten enden und wo Sinn und Wahrnehmung versagen. Leider gibt es nicht wenige Christen, die niedergeschlagen sind und über mangelnden Glauben klagen. Meistens fallen dann Aussagen, wie »ich fühle Gott nicht mehr«, oder »ich fürchte, dass Gott meine Hoffnungen nicht erfüllt«. Hier liegt jedoch ein grundsätzliches Problem vor: Unser Glaube basiert nicht auf scheinbaren Dingen, sondern einzig und allein auf dem, was Gott fest zugesagt hat. Du bist also herausgefordert, dich selbst zu hinterfragen: Verlässt Du Dich voll und ganz auf das, was Gott in Seinem Wort versprochen hat und stehen deine Wünsche in Einklang mit Gottes Wort?

Anfechtungen dienen als Nahrung für den Glauben Gott verherrlicht sich unter anderem dadurch, dass Er selbst den Glauben Seiner Kinder wachsen lässt. Unser Glaube, der zu Beginn so klein, schwach und unbedeutend erscheint, wächst, je mehr wir ihn gebrauchen. Auf diesem Weg werden uns viele Anfechtungen begegnen – und wir sollten sie dankbar aus Gottes Hand nehmen, da sie zur

Bewährung und Stärkung unseres Glaubens beitragen (vgl. Jakobus 1,12). Diese Tatsache kann man heute nicht genug betonen: Schwierigkeiten, Anfechtungen und Hürden sind nötig für unseren Glauben. Viele Christen sind verzweifelt, weil ihr Glaube zu schwach ist; aber gleichzeitig scheuen sie sich vor Situationen, die ihren Glauben zwar unter Belastung aber auch – und gerade dadurch – unter Beweis stellen. Gott hat als unser Vater das Recht, uns zu erziehen, auch wenn dies bedeutet, dass wir unangenehm herausgefordert werden. Der Glaube wächst nur, indem er beansprucht wird. Allerdings setzt Gott uns nicht willkürlich Schwierigkeiten aus. Er weiß, wie viel wir tragen können und Er hat stets etwas Gutes mit Seinen Kindern im Sinn. Alles, was wir aus Seiner Hand empfangen, sind Gaben der Liebe, die uns dem großen Ziel ein Stück näher bringen. Wenn wir auf Gottes Allmacht und Liebe vertrauen, dann dürfen wir in jeder Lebenslage gewiss sein und sagen: »Du bist mein guter Vater. Handle so mit mir, wie Du willst, denn dein Wille ist immer gut!« Als ich begann, diese Wahrheit für mein Leben zu entdecken, gab Gott mir einen bestimmten Bibeltext in den Sinn, der mir als väterliche Verheißung eine große Stütze war. Es war der Abschnitt in Matthäus 6,25-34. Lies diesen Abschnitt sorgfältig durch und glaube Seinem Wort. Ich habe meinen Glauben auf diese Verheißungen gelegt und


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habe erfahren, dass auf Gottes Zusagen Verlass ist. Das bedeutet nicht, dass mein Leben von diesem Moment an ohne Schwierigkeiten verlief. Im Gegenteil, ich hatte viele Hürden zu überwinden, doch ich habe erfahren, dass Gott meine Stärke ist und ich nur mein Vertrauen auf Ihn setzen muss, damit Er diese Hürden für mich überwindet. Gott bittet uns in Seinem Wort nicht, dass wir unsere Sorgen auf Ihn werfen; nein, Er befiehlt es uns. Also »wirf dein Anliegen auf den Herrn, und er wird für dich sorgen; er wird den Gerechten in Ewigkeit nicht wanken lassen!« (Psalm 55,23). Es reicht nicht aus, dieser Aufforderung nur einmal zu folgen, es soll unser tägliches Handeln sein.

Befestige deine Seele in dem Herrn Immer wieder erhalte ich Briefe von Menschen, die Sorgen und Fragen bezüglich ihres Glaubens haben.

Manche von ihnen schreiben sogar: »Ich werde niemals diesen Glauben haben, wie Sie ihn haben, Bruder Müller.« Doch das ist ein riesiger Irrtum! Mein Glaube ist nicht anders als der Glaube aller Gotteskinder. Es ist derselbe Glaube, den Petrus hatte und nach ihm alle, die durch Jesus Christus zu Gott gekommen sind. Es mag sein, dass der Glaube des einen Christen gefestigter ist als der eines anderen, weil er stärker an Gott gebunden ist; doch es ist stets derselbe Glaube. Geliebte Geschwister, fragt Euch selbst, worauf Euer Vertrauen gerichtet ist und wie fest es an Gott und Seine Verheißungen gebunden ist. Befestige deine Seele im Herrn. So wird dein Glaube wachsen und dein Leben wird ein Werk zu Gottes Ehre! George Müller

Die Bibel –

Gottes Wort und ganze Wahrheit

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enn wir Evangelikale im sprichwörtlichen Sinne sein wollen, dann dürfen wir bezüglich unserer Sicht von der Heiligen Schrift keine Kompromisse eingehen. Es bringt nichts, wenn scheinbar immer mehr Menschen sich dem evangelikalen Glauben anschließen, gleichzeitig jedoch nicht wenige von ihnen gegenüber dem Zentrum dieses Glaubens, nämlich der Schrift, nachlässig werden. Es bringt nichts, wenn man größere Zahlen aufweisen kann, und gleichzeitig das Ganze verwässert wird. Es stimmt uns traurig, sagen zu müssen, dass es Evangelikale gibt, die die Heilige Schrift nicht mehr als Einheit sehen, und dass diese Sichtweise auch in immer mehr evangelikalen Seminaren und Einrichtungen vertreten wird. Das Problem stellt sich klar dar: Ist die Bibel völlig Wahrheit

und in allem unfehlbar, auch dort, wo sie von geschichtlichen Begebenheiten und vom Kosmos spricht, oder ist sie nur in gewisser Hinsicht eine Offenbarung, nämlich dort, wo sie religiöse Themen anspricht? Das Herzstück der neo-orthodoxen existenziellen Theologie besagt, dass die Bibel uns eine Quelle für religiöse Erfahrungen bietet, dass sie jedoch Fehler enthält, wo es um das geht, was verifizierbar ist – d. h. im Bezug auf Geschichte und Wissenschaft. Unglücklicherweise hat diese Auffassung bereits in Kreise Einzug gehalten, die sich evangelikal nennen und die behaupten, dass nicht die gesamte Bibel eine göttliche Offenbarung ist, oder dass die Bibel nur wenig, bis gar nichts lehrt, wenn sie über den Kosmos spricht. Martin Luther sagte: »Wenn ich mich mit der lautesten Stimme deut-

lich zu jeder Einzelheit der Wahrheit Gottes bekennen würde, außer zu dem einen kleinen Punkt, den die Welt und der Teufel gegenwärtig angreifen, dann würde ich mich nicht wirklich zu Christus bekennen, wie kühn mein ›Bekenntnis‹ auch sein möge.« In unseren Tagen ist dieser »kleine Punkt« die Frage nach der Unfehlbarkeit und Zuverlässigkeit der Heiligen Schrift. Sich ganz zur Heiligen Schrift bekennen und an ihr festhalten oder nicht, das ist der Scheidepunkt zwischen den Evangelikalen. Wir müssen zwar liebevoll, aber dennoch deutlich sagen: Der evangelikale Glaube ist letztlich nicht konsequent evangelikal, wenn keine Trennlinie gezogen wird zwischen denen, die die Schrift als Ganzes für wahr halten, und denen, die dies nicht tun. Francis Schaeffer


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Fliehe ins Gebet G

ibt es etwas, das nicht durch Gebet überwunden werden könnte? Oder gibt es etwas, das Gottes allmächtiger Arm nicht tun könnte? Wir selbst sind schwach und ohnmächtig, aber unser Gott ist derjenige, der die Könige dieser Welt einsetzt und sie auch absetzt. Er kann in einem Moment die ganze Weltgeschichte verändern und eine ganze Nation zur Umkehr führen. Deshalb: Rufe Ihn an und vertraue auf Ihn! Jesus war ein Mann des Gebets, und es ist sehr wichtig für uns, die Bedeutung des Gebets im Leben von Jesus zu verstehen. Wenn schon der wahrhaftige Sohn Gottes so viel Zeit im Gebet verbrachte, wie viel mehr sollten wir, uns dann dem Gebet widmen? In Lukas 5,16 lesen wir: »Jesus aber hielt sich zurückgezogen an einsamen Orten auf und betete.« Wir alle neigen dazu, unsere Prioritäten nach Lust und Laune zu setzen. Wer von uns Männern räumt schon gerne seine Garage auf, wenn gerade ein interessantes Fußballspiel im Fernseher läuft? Oder wer würde sich entscheiden, auf die Arbeit zu gehen, wenn ihm sein Chef anbietet, einfach mal Zuhause zu bleiben? Welche Frau würde sich weigern, einen Einkaufsbummel zu machen? Wir alle ziehen uns gerne zurück, um die Dinge zu tun, die wir am meisten genießen. Doch wie sieht es mit dem Reich Gottes aus? Müssen wir nicht ehrlich zugeben, dass das Reich Gottes uns manchmal wie eine lästige Aufgabe vorkommt, vor der wir uns am liebsten zurückziehen würden? Ein Evangelist erzählte mir einmal, dass er zu einem Dienst in eine Gemeinde eingeladen wurde. Am Flugplatz wurde er von den dortigen Pastoren in Empfang genommen, die ihn sofort zum Golfspielen mitnahmen. Das ist noch kein Problem. Doch als sie sich auf dem Golfplatz aufhielten, wollte der Evangelist sich mit den Pastoren unterhalten: »Wisst ihr«, begann er, »der Herr ist so gut, neulich hat Er einfach ...« Da unterbrach ihn einer der Pastoren und sagte: »Lass uns hier nicht über die Arbeit reden, wir sind hier, um zu entspannen.« Ist das nicht eine traurige Aussage? Können wir uns als Christen etwa von Gott zurückziehen oder sollten wir uns nicht vielmehr zu Ihm hin zurückziehen? Sicher gibt es Zeiten im Leben, in denen sehr viel zu tun ist und die Arbeit einem über den Kopf wächst – und dann sehnt man sich danach, sich einfach einmal zurückzuziehen. Doch der einzige Ort, an dem wir wirklich zur Ruhe kommen können, ist in der Gemeinschaft mit Jesus Christus! Er ist derjenige, zu dem wir fliehen sollen. Er ist der Ort unserer Ruhe. Wenn das Gebet für uns zur Arbeit wird, dann sind wir nicht wie Jesus. Von Jesus lesen wir, dass Er sich in die Wildnis zurückzog, um zu beten; Er ging hinaus in die Wildnis! Mein Freund, die Welt und sogar die Kirche ist voller Lärm!

Da ist es nötig, dass wir uns von Zeit zu Zeit zurückziehen und in die Wildnis gehen, wo uns niemand finden kann. Nur Du allein mit Gott. Und sei sehr vorsichtig, dass du nichts mitnimmst, als nur Gottes Wort – und Ihn zu Dir reden lässt. Gerade für Pastoren kann Jesus sehr schnell zu Exegese (Interpretation) verkommen; Er wird zu einer Auslegungssache, zu etwas, das studiert wird, statt eine Person zu sein, die man liebt. Lerne von Jesus: Er zog sich zurück, »und nachdem Er die Menge entlassen hatte, stieg Er auf den Berg, um abseits zu beten; und als es Abend geworden war, war Er dort allein« (Matthäus 14,23). Jemand fragte einmal, warum Jesus so viel beten musste, Er war doch der leibhaftige Sohn Gottes! Dazu werde ich gleich etwas sagen. Aber zuerst möchte ich Dir zeigen, wie unsinnig diese Frage ist: Glaubst Du nicht, dass Jesus sich zurückzog, um mit Gott allein zu sein, weil Er Ihn einfach liebte? Ich denke schon, dass dies der Hauptgrund war! In Lukas 6,12-13 heißt es: »Es geschah aber in jenen Tagen, dass Er hinausging auf den Berg, um zu beten; und Er verharrte die Nacht hindurch im Gebet zu Gott. Und als es Tag wurde, rief Er seine Jünger zu sich und erwählte aus ihnen zwölf, die Er auch Apostel nannte.« Ich will Dir eine Frage stellen: Hattest Du schon einmal eine richtig schwere Entscheidung zu treffen? Und hast Du in einem solchen Fall jemals die ganze Nacht im Gebet verbracht? Wenn Deine Antwort Nein ist, dann frage ich Dich: Glaubst Du, dass Du stärker bist als Jesus? Ist es nicht erstaunlich, dass Christus sich zurückzog und die ganze Nacht im Gebet verbrachte, um auf die Stimme des Vaters zu hören und die Männer auszuwählen, die erwählt werden sollten? Warum denken oder handeln wir so, als hätten wir das nicht nötig? Es geht weiter, in Matthäus 26,36: »Da kommt Jesus mit ihnen zu einem Grundstück, das Gethsemane genannt wird. Und Er spricht zu den Jüngern: Setzt euch hier hin, während ich weggehe und dort bete.« Setzt euch hier hin, während ich gehe und dort bete? Wer könnte Gethsemane vergessen? Wer könnte den Kampf vergessen, dem Jesus an diesem Ort ausgesetzt war? Mein Freund, als Er sich von den Knien erhob, war die Schlacht vorbei. Der Sieg wurde im Gebet errungen. Mit wie vielen Dingen haben wir zu kämpfen? Wie viele schlechte Angewohnheiten müssen wir in unserem persönlichen Leben ertragen, weil wir zugelassen haben, dass sie sich wie Philister häuslich niederlassen und vermehren? Jesus Christus hat in diesem Garten den Feind überwunden und Er tat dies, indem Er ins Gebet ging und kämpfte, und den Sieg errang. Es gibt so viele Berge in unserem Leben, so viele Hindernisse, die zu überwinden sind, so Vieles, was uns entgleisen lassen möchte und uns stoppen will. Und all


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diese Dinge werden bleiben, bis Du vor Gott auf die Knie fällst und Ihn darum bittest, Dich von ihnen zu erlösen. Jesus war ein Mann des Gebets und Er zeigte es in jedem Teil Seines Lebens. »Und er erzählte ihnen ein Gleichnis, dass sie allezeit beten und nicht den Mut verlieren sollten« (Lukas 18,1). Wenn Du alles zusammenfassen willst, was Jesus über das Gebet gelehrt hat, dann findest Du es in diesen vier Worten: Wir sollen allezeit beten! Ich höre viele Christen sagen: »Nun, ich habe nicht wirklich eine bestimmte Zeit, in der ich bete, ich versuche vielmehr, meinen ganzen Tag in der Gegenwart Gottes zu leben. Aber eine feste Zeit und einen stillen Ort, zu dem ich gehe, habe ich nicht.« Wenn dies bei Dir zutrifft, dann lass mich Dir etwas sagen: Es ist unmöglich, in der Gegenwart Gottes zu leben, wenn Du nicht viel Zeit im stillen Gebet verbringst. Die Kraft, in der Gegenwart Gottes zu leben, kann nur aus der stillen Zeit mit dem Herrn entstehen. Nimm Dir bewusst Zeit für deinen Herrn im Gebet. Jesus sagte außerdem, wir sollen immer beten und nicht den Mut verlieren! Das Beten selbst fällt uns nicht sehr schwer und es ist auch nicht das Problem, von dem ich rede. Du hast sicherlich schon viele Anliegen vor Gottes Thron gebracht. Die Frage ist: Hast du sie durchgekämpft? Hast Du anhaltend gebetet? Sind da Anliegen in deinem Herzen, in deinem Kopf, in deinem Gebetstagebuch, für die Du vielleicht schon seit fünfzehn Jahren betest, und bei denen Du zu Gott sagst: »Ich lasse Dich nicht gehen, es sei denn, Du erhörst mich!«? Es ist leicht, einmal für etwas zu beten, doch es ist ein Kampf, im Gebet durchzuhalten. Deshalb sagte Jesus, wir sollen allezeit beten und nicht den Mut verlieren, denn wenn wir den Mut verlieren, ist das das Ende all unseres Betens. Wenige Verse später, in Lukas 18,8, macht Jesus eine der traurigsten Aussagen der gesamten Bibel: »Ich sage euch: Gott wird ihnen [den Auserwählten] schnell Recht verschaffen! Doch wenn der Sohn des Menschen kommt, wird Er auch den Glauben finden auf Erden?« Warum ist diese Aussage so traurig? Nun, Jesus hatte den Jüngern gerade ein Gleichnis gegeben, um ihnen deutlich zu machen, warum sie allezeit beten und nicht den Mut verlieren sollten. Es ist beinahe so, als

würde Christus sagen: »Hört, mein Vater ist treu, mein Wort ist wahr. Er ist bereit, weit mehr zu tun als alles, was ihr je erfragen oder erdenken könnt. Ich sage euch, bittet, und ihr werdet empfangen; klopft an, und es wird euch aufgetan; sucht, und ihr werdet finden« – und dann ist es, als würde Er innehalten und sagen: »Doch wenn ich zurückkomme, werde ich dann irgendjemanden finden, der das glaubt, was ich sage? Wird mich jemand beim Wort nehmen?« Wir ziehen nicht nur das unfehlbare, geschriebene Wort Gottes in Zweifel, wir ziehen auch den Charakter Gottes in Zweifel, wenn wir nicht kühn von Seinen Verheißungen Gebrauch machen! Entweder haben wir keine Leidenschaft für Gottes Königreich, oder wir glauben, es könne durch menschliche Strategien, durch Überlegungskraft – kurz, durch das Fleisch vorangebracht werden. Herr, ich bete für Dein Volk, ich bete für Deine Gemeinde, für die Gläubigen, die Du Dir erkauft hast. Gieße Deinen Geist des Gebets und des Flehens auf uns aus und lass uns voller Ausdauer den geistlichen Kampf auf uns nehmen, sodass der Schwächste und Kleinste unter uns mehr Siege erringt als der größte Krieger des Feindes. Lass uns Dein Angesicht suchen und Deine Kraft kosten, damit wir unser Vertrauen nicht auf das Fleisch setzen. Gott, hilf uns in Jesu Namen. Paul Washer

Schlusswort _ Liebe Herold-Leser, vor ca. 250 Jahren schrieb Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf folgenden Text: »Herr, dein Wort, die edle Gabe, diesen Schatz erhalte mir; denn ich zieh es aller Habe und dem größten Reichtum für. Wenn dein Wort nicht mehr soll gelten, worauf soll der Glaube ruhn? Mir ist’s nicht um tausend Welten, aber um dein Wort zu tun.« Die Wertschätzung des Wortes Gottes, die in diesen Zeilen ausgedrückt wird, ist vorbildlich. Und es stimmt: Worauf sollen unser Glaube, unsere Hoffnung und unser ganzes Leben denn ruhen, wenn nicht darauf, dass Gott unveränderlich ist und Er zu dem steht, was Er uns in seinem Wort zusagt? Doch Gott hat uns in Seinem Wort nicht nur verheißungsvolle Zusagen gegeben, sondern auch immer wieder auf wunderbare Weise Sein Handeln offenbart. So dürfen wir in Seinem Wort vielen Männern und Frauen begegnen, die Gott persönlich erlebten, die durch den Glauben an Sein Wort große Siege errangen, die aber auch Niederlagen erlebten und doch wussten: Gott ist da, weil Er es verheißen hat! Aber was nützen die besten Verheißungen, wenn wir nicht wissen, ob sie uns auch wirklich gelten? Die Antwort ist: »So viele Verheißungen Gottes es gibt — in ihm [in Jesus Christus] ist das Ja, und in ihm auch das Amen, Gott zum Lob durch uns!« Das heißt: Alle Verheißungen Gottes finden ihren Grund und ihre Erfüllung in Seinem Sohn und gelten denen, die an Ihn glauben. Kann es etwas Schöneres geben, als diesen Gott und Sein Wort zu kennen und zu lieben? Wir wünschen Ihnen und uns, dass Gott sich durch Sein Wort in unserem Leben verherrlicht! Ihre Herold-Redaktion

Herold Schriftenmission Postfach 1162 · 35634 Leun


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